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Full text of "Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft"

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Zeitschrift 


der 

Deutschen  Morgenländischen  Gesellschaft. 

Herausgegeben 

von  den  Geschäftsführern, 

in  Halle  Dr.  M Aller,  in  Leipzig  Dr.  Fleischer, 

Dr.  SehlottmaBB,  Dr.  Loth, 

unter  der  verantwortlichen  Redaction 

des   Prof.  Dr.   Otto   Loth. 


Zwei  und  dreissigfster  I^a.nd. 

Hit  8  Tafeln. 


Leipzig  1878     * 
in  Coinmission   bei   F.  A.  Brockhaus. 


P49 


r 


I  n  li  a,  1  t 

des    zwei   und   dreissigsten  Bandes   der  Zeitschrift  der  Deutschen 
Morgenl&ndischen  Gesellschaft 

8«lta 
N»cbricbteo  fiber  Angelegenbeiten  der  D.  M.  6 I 

ProtokoUamcber  Bericht  aber  die  Oeneralversammlong  zu  Wiesbaden  III 

Eaitract  ans  der  Rechoong  über  Einnahme  and  Ausgabe  bd  der  Casse  der 

D.  M.  G.   1876 Vm 

Peraonalnachricbten X.  XV.  XIX.  XXV 

VerseichniM    der   für    die    Bibliothek    eingegangenen    Scliriften    o.    s.   w. 

XI    XVI.  XX.  XXVI 
Vendehni»  der  gegenwilrtigen  Hitglieder  der  D.  M.  G.  .     XXXI 

Verzeichnis»    dor    gelehrten    Körperschaflen    und    Institute ,    die    mit    der 

D.  M.  G.  in  Schriftenanstausch  stehn XLII 

Veneichni«  der  auf  Kosten  der  D.  M.  G.  veröffentlichten  Werke  .    XLIII 


Di«  Scholflicher  und  die  Scholastik  der  Muslime.     Von  A.  Spretujer 
Das  Zahlwort  Zwei  im  Semitischen.     Von  F.    W.  M.   Pkiiippi 

Prftkrtica.     Von  Siegfried  GoUUchmidt 

Geschichte  der  achtzehnten  ogyptischen  Dynastie  bis  zum  Todo  Tutmes  III, 

Von  Alfred  Wiedemann.    II 

Proben  aus  Victor  von  Strau.H.s'  Schi-king-Uebersotzunp  mit  Text  und  Ana- 
lyse.   Von  Georg  von  der  Gabelentz 

I^   derhifn-cment   des  in.scriptions  da  Safa.     Par   Joseph  HaUvy 
IH«  neueren  Kesultato  der  HOmorischen  Forschung.    Von  FrU*  Hotnmel 
7mt  semitischen  Epigraphik.      V.    Metrum    und  Reim    auf  einer  ägyptisch 
aram&isclien  In.<H;hrift.     Von  K.  SchloUniann     .... 


1 
21 
99 

113 

l.')3 
167 
177 

187 


}  3?r5  70 


Seit« 
Öliristlich-pHlästineusischo  Inschriften.     Von   TTi.  NöUUTee  .199 

Ein  neuor  hin^arischor  Fund.     Von  J.  H.  Mordtmann  jr.      .  200 

Einige    Bemorliunpon    zn    Herrn    Müllers    „Himjarischen    Stndien".      Von 

J.  H.  MorcUmann  jr 203 

Aus  einem  Briefe  des  Herrn  J.   HaUvy   .         .        ,  206 

Zu  Rückerts  Grammatik,    Poetik   und  Uhotorik   der  Perser.      Von  H.  L. 

Fleuicher.   U 225 

Uober  den  Ursprung  der  altpersiscbon  Keilschrift.     Von   W.  Deecke  271 

Indra  nach  dun  Vorstellungen  dos  Mahäbhftrata.     Von  Adolf  UoUamann  290 

Ueber  muhammedanische  Polemik  gegen  Ahl  al-kitAb.    Von  Ign.  Ooktrihar  841 


Zur  polomischen  liiteratur.    Aus  Uriofou  der  Horrou  A.  Müller  und  Stein- 

achneitler 388 

Aus  einem  Bri<)fe  dfM  Herrn  HaUvy 395 

Aus  Briefen  dos  Herrn  K.  HivUy 397 

Eine  MUnsu  von  der  malaiischen  Halbinsel.     Von  K.  Himly    .  399 

Die  Hahosprache.     Von  Leo  Rdniach 415 

tfakob   von  Edcssa  über   den  8chem   bammophorasch   und  andere  Qottee- 

namen.    Von  Eberhard  Nestle 

Die  ^'obhana  stutayas  des  ^'obhana  muni.'    Von  Herrn.  Jacobi 
Bvriclit  über  den  HsomnAnischen  Diulect.     Von  A.  H.  Schindler 
Die  Nunation  und  die  Mimation.     Von  David  Heinrich  Müller 
Mythologische  MiscoUon.     Von  J.  H.  Mordtmann  jr. 


465 
609 
535 
542 
552 


KiOanior  im  Awostft.     Von  Th.  Noldeke 570 

Ueber  eine  Stelle  des  Aitareyäranyaka.     Von   Th.  Aufrecht  .573 

Nachträglidie   Bemerkungen    zu   der   zweiten  Auflage   des  Rigveda.     Von 

rh.  Aufrecht 575 

Zur  Chemie  der  Araber.     Von  Eilhard   Wiedemann       ....       — 

Ueber  eine  Tabar!-Hand»chrift.     Von  O.  Lotit 581 

Aus  Briefen  der  Herren  Em*t  Kuhn  und  D.  H.  Müller  .584 

Beitrag  zur  Geschichte  der  chinesischen  Grammatikon  und  zur  Lehre  Ton 
der  graromatischon  Behandlung  der  chinesbchen  Sprache.  Von  Georg 
von  der  Gabelentz 601 


Seite 
Die  Lieder  des  Kurgvolkos.     Von  A.   Größter 665 

Bemerkungen  sn  dem  Wortlaute  der  Emunot  we-I)eot.     Von  M.   Wolff .     604 
"lOKf  ursprüngliches  Substantiv  zu    trennen  von   — ^  UJ    (— ^ib) ,  ursprüng- 
lichem Pronominalstamm.     Von  Früz  ffommel                                    .708 
Varena.     Von  Fr.  Spiegel 716 

Ueber  die  Endung  kart,  kert,  gird  in  Städtenamen.     Von  A.  D.  Mordt- 

mann 724 

Arabische  Acrzte  und  deren  Schriften.     Von  Af.  Steinschneider.     III.      .  728 

Ammada tes-Elagabalus.     Von  G.  RetUtlttb 733 

MisceUe.     Von  Th.  Aufrecht 734 

Berichtigungen    und   Nachtrüge    zu    dem  Scholion   dus  Jakob   von  Edessa 

über  den  Schcm  hammephorasch.     Von  E.  Nestle  .735 

Zo  NesUe's  AuiJ$atz  S.  465.     Von  G.  Hoffmann 736 

Zar  polemischen  Literatur.     Von  A.  Müller 737 

Bibliographische  Anzeigen:  KA9ividy&!iudhauidhih.  The  Paudit,  a  monthly 
joamal  etc.  —  Kaufmann ,  Geschichte  der  Attributenlehre.  — 
Gautier,  ad-dourra  al-ftkhira 208 

—  —  Semitica  von  P.  de  Lagarde.  —  Bibliotheca  ludica.  Nos. 
227—236.     New  Series  231—386 401 

—  —  Einleitung  in  das  Alte  Testament  von  Fr.  Bleek.  4.  Aufl. 
von  J.  Wellhansen.  —  Le  papyrus  fundnüre  de  Soutimes  par 
Guieysse   et  Lefibure.  —   KoSiU,   Fünf  Streitfragen   der  Ba.'^-renser 

und  KAfemcr 586 

—  --  ßregorii  Bar  Fibbraya  in  ovang.  Ich.  commont.  Ed.  li. 
Srhtnartz.  Oregorii  Abulfaragii  B.  E.  in  act.  aiM)!>t.  ut  opi»t.  oathul. 
adnot.  Syriace  o.  r.  M.  KUimroth.  —  C.  Abel,  Koptischü  Unter- 
«uchuMgon.     Der».,  Zur  aogypti.schon  Etymologie  .      7;{H 

Ueber    die  Frage    des  Motnimb  und  dos  Koimos  in  der  InscIirifTl  von  Car- 

|>6ntrH!>.     Von  Schlottmann 767 

Zur  Nachricht 768 

Berichtigungen (Vor)l.  414.  600 

Namenregister    \ 

\        .  .709 

Sachregister        f 


Tiri  J:  Za  Seiu 

rVi-i    ■.'iJissü^rii^  TTir^f  -     153 

Is'hK-iT      ,  '    FL   I  i  n                                  167 

Lr-ä-icr     XiLii&^'ii«  Xt^:-*  399 


Nachrichten 

über 

Angelegenheiten 
der 


Deutschen  Morgenländischen  Gesellschaft. 


Behufs  ftiner  allgemeinen  Revision  der  Gesellscliaftsbibliothek 
ersuchen  wir  unter  Hinweis  auf  §§  2  und  6  des  Bibliotlieksregle- 
ments  (Zeitsehr.  XXVIII  S.  VIII  f.)  alle  Mitglieder  der  D.  M.  G., 
welche  Bücher  oder  Handschriften  der  Bibliothek  vor  dem 
I.Januar  1878  entliehen  und  bisher  nicht  zurückgesendet  haben, 
die  Ablieferung  derselben  bis  spätestens  den  15.  Juni  d.  J.  be- 
wirken zu  wollen. 

Halle  und  Leipzig,  Mai   1878. 

Die  Bibliotheksverwaltung  der  I).  M.  G. 
Prof.  Müller.         Prof.  Fleischer. 


Zeitschrift 


der 

Deutschen  Morgenländischen  Gesellschaft. 

Herausgegeben 

von  den  Geschäftsführern, 

in  Halle  Dr.  Mflller,  in  Leipzig  Dr.  Fleischer, 

Dr.  8«lilottmaBB,  Dr.  Loth, 

unter  der  verantwortlichen  Redaction 

des   Prof.  Dr.    Otto   Loth. 


Kwei  -nnd  dreissig^Rter  IBand. 

Mit  8  Tafeln. 


Leipzig  187R     * 

in  Commission   bei   F.  A.  Brockhaus. 


P49 


t 


1/.3D. 


I  n  li  et  i  t 

des   zwei  und   dreissigsten  Bandes   der  Zeitschrift  der  Deutschen 
Morgenländischen  Gesellschaft. 

Seite 

Nachrichten  ober  Angelegenheiten  der  D.  M.  6 I 

Protokollarischer  Bericht  über  die  Oeneralversammlang  zu  Wiesbaden  III 

Eztract  ans  der  Rechnung  über  Einnahme  und  Ausgabe  b^  der  Casse  der 

D.  M.  G.   1876 Vm 

Per»nalnachrichten X.  XV.  XIX.  XXV 

Verseichnias    der    für    die    Bibliothek    eing^angenen    Schriften    u.    s.   w. 

XI.  XVI.  XX.  XXVI 
Verzeiehnl»  der  gegenwärtigen  Hi^lieder  der  D.  M.  O.  .     XXXI 

Verzeichnias    der    gelehrten    Körperschaflen    und    Institute ,    die    mit    der 

D.  M.  G.  in  SchriflenausUusch  stehn XLII 

Verzeichnis»  der  auf  Kosten  der  I).  M.  G.  veröffentlichten  Werke  .    XLIII 


Die  SkhuUXcher  und  die  Scholastik  der  Muslime.     Von  A.  Sprenger 
Das  Zahlwort  Zwei  im  Semitischen.     Von  F.    W.  M.  Philippi 

Pr&krtica.     Von  Siegfried  GoUUchmidt 

Geschichte  der  achtzehnten  ogyptbchen  Dynastie  bis  zum  Tode  Tutmes  III. 

Von  Alfred  Wiedemann.    II 

Prf>bon  aus  Victor  von  StraiLss'  Schi-klng-Ueborsetzung  mit  Text  und  Ana- 

lyso.    Von  Georg  inm  der  Oahdentz 

Le   derhiffrcmont   des   inscriptions   du   Safa.     Par   Joseiph  HaUvy 

IM«  neueren  Resultate  der  samorischen  Forschung.    Von  Fritz  Hoininel 

7mt  semitischen  Kpigraphik.      V.   Metrum    und  Reim   auf  einer  ägyptisch' 

anuntischen  Inschrift.     Von  K.  Schlottmann     .... 


1 
21 
99 

113 


153 
167 
177 

187 


J  3?v  ?  70 


Seite 
(%rtstIich-piilistineii!>iM>lie  In-tcliriften.     Von   Th.  NöUehe  .199 

Ein  nen^sr  himjariscber  Fun<l.     Von  J.  //,  MonUmanit  jr.       .  200 

Einige    Bemc-rliungffii    zn    Heim    Miilier's    ..HimjarLieiien    Studien".      Von 

J.  //.  Mordtmann  jr. 203 

Aus  einem  Briefe  dos  Herrn  J.  Halery   .         .        ,  ...  206 

Zu  KücliertA  Gramnistik,    Poetik   und  Klietorik   der  Pener.      Von  H.  L. 

Fläw:her.   H 225 

Ueber  den  Urspnuig  der  altpersischeii  KoiLichrift.     Von   W.  Deecke  271 

Indra  nach  den  Vorstellungen  des  MahäbhAniU.     Von  Adolf  HoUamann  290 

Ueber  muliammedanLwhe  Polemik  gegen  Ahl  al-kItAb.    Von  Ign.  Goldtther  311 


Kar  pr>lomi.srhon  J^itoratur.    Aus  Uricfou  der  Herren  A.  AfüUrr  und  Stein- 

Bchneitler 388 

AuH  einem  Briefe  d^  Herrn  UaUvy 395 

Au8  Briefen  dos  Herrn  K.  HivUy 397 

Eine  Münze  von  der  malailsclien  Halbinitel.     Von  K.  Hintly    .  399 


Die  Hahoftpnchc.     Von  Leo  Reinüch 415 

Jakob   von  Edcssa  über  den  8chom   bammophonucb   und   andere  Oottee- 

namen.     Von  Eberhard  Nestie 

Die  ^obhana  »tutayas  des  ^Vibhana  muni.'    Von  Herrn.  Jacobi 
Bericht  Über  den  SsomnAniwhen  l>ialect.     Von  A.  H.  Schindler 
Die  Nunation  und  die  Mimation.     Von  David  Heinrich  Müller 
Mythologische  Mbcollon.    Von  J.  H.  Mordtmann  jr. 


465 
509 
535 
542 
552 


KiOi^nior  im  AwostA.     Von  Th.  Mldeke 570 

Uebor  eine  Htolle  dos  Aitareyfiranyaka.     Von  Th.  Aufrecht     .  .573 

Nachtrftglicho  Bumoikungen    zu   der  zweiton  Auflage   des  Rigveda.     Von 

Th.  Aufrecht 575 

Zur  (Chemie  der  Araber.     Von  Eilhard   Wiedemann       ....       — 

Ueber  eine  Tabart-Handschrift.     Von  O.  Lotit 581 

Aus  Briofou  der  Herren  Ernst  Kuhn  und  D.  H.  Müller  .584 

Beitrag  zur  Geschichte  der  chinesischen  Grammatiken  und  zur  Lehr»  Ton 
der  grammatischen  Behandlung  der  chinesischen  Sprache.  Yon  Georg 
fH/M  tltr  (hibelentz 601 


Seite 
Die  Lieder  des  KurgvollEos.     Von  A.  Größter 665 

Beraerknngen  sn  dem  Wortlaute  der  Emunot  we-Deot.     Von  M.   Wolff .     694 
ICK,  ursprüngliches  Substantiv  zu    trennen  von   — ^U3    (~^  lÖ) ,  ursprüng- 
lichem Pronominalstamm.     Von  Fritz  Hammel                                    .708 
Varena.     Von  Fr.  Spiegel 716 

Ceber  die  Endung  kart,  kert,  gird  in  Städtenamen.     Von  A.  D.  MortÜ- 

mann 724 

Arabische  Aorzte  und  deren  Schriften.     Von  M.  Steinschneider.     III.      .  728 

Ammudates-Elagabalus.     Von  G.  Retlsloh 733 

Miacelle.    Von  Th.  Aufrecht 734 

Berichtigungen    und   Nachträge    zu    dem  Scholiun   dus  Jakob   von  Edessa 

über  den  Schem  hammephorasch.     Von  E.  Nestle    .         .  .735 

Zu  Nestle's  Aufsatz  S.  465.     Von  G.  Hoffmann 736 

Zur  polemischen  Literatur.     Von  A.  Müller 737 

Bibliographische  Anzeigen:  KftfividyAsudhänidhih.  The  Paiidit,  a  monthly 
Journal  etc.  —  Kaufmann ,  Geschichte  der  Attributenlehre.  — 
OautieTj  ad-dourra  al-fäkhira 208 

—  —  Semitica  von  P.  de  Lagarde.  —  Bibliotheca  Indica.  Nos. 
227—236.     New   Series  231—386 401 

—  —  Einleitung  in  das  Alte  Testament  von  Fr.  Bleek.  4.  Aufl. 
von  J.  WeUhansen.  —  Lo  papyrus  fun^raire  de  Soutimes  par 
GtUeysse   et  Lefibure.  —   KoSut,   Fünf  Stroitfragon   der  Ba.^reusor 

und  Kfifenser      ...........     586 

—  —  Gregorii  Bar  Kbhraya  in  ovang.  loh.  commont.  Ed.  H. 
Schtoartz.  Gregorii  Abulfaragii  B.  K.  in  act.  apost.  ot  opist.  cjithul. 
«dnot.  Syriace  e.  r.  M.  KUimroth.  —  C.  Abel,  Koptische  Unter- 
»uchungon.     Der».,  Zur  aogj'ptischon  Etymologie  .      <:{8 

Ueber   die  Frago   des  Metrums  und  dos  Roimos  in  der  Inschrift  von  Car- 

pentras.     Von  Schlottmann 767 

Zur  Nachricht    .  .768 

Berichtigungen (Vor)l.  414.  600 

Namenregister     i 
Kacbregister        I 


769 


Beilagen: 

XXXIII.  Versammlung  deutscher  Philologen  und  Schulmänner. 
Mittheilung.     Von  D.  ChwoUon. 
Erklärung.     Von  A.  Harkaoy. 


Tafeln:                                                                                                                        Zn  Seit« 
(Druck)  Chinesische  Texte 153 

{SaA-Inschriften  \ 

\  PI.  I  &  II  .167 

„Alphabets  sud-s^mitiques"   I 

(Autogr.)  Altpersische  u.  a.  Keilschriften.     Taf.  I— IV  .271 

(Lithogr.)  Malaiische  Münze 399 


Nachrichten 

über 

Angelegenheiten 

der 


Deutschen  Morgenländischen  Gesellschaft. 


Behufs  einer  allgemeinen  Revision  der  Gesellscliaftsbibliothek 
ersuchen  wir  unter  Hinweis  auf  §g  2  und  6  des  Bibliotlieksregle- 
ments  (Zeitschr.  XXVIII  S.  VIII  f.)  alle  Mitglieder  der  D.  M.  G., 
welche  Bücher  oder  Handschriften  der  Bibliothek  vor  dem 
1.. Januar  1878  entliehen  und  bisher  nicht  zurückgesendet  haben, 
die  Ablieferung  derselben  bis  spiltestons  den  15.  Juni  d.  J.  be- 
wirken zu  wollen. 

Halle  und  Leipzig,  Mai   1878. 

Die  Bibliotheksverwaltung  der  D.  M.  G. 
Prof.  Müller.         Prof.  Fle\ac\iOT. 


Zeitschrift 


der 

Deutschen  Morgenländischen  GeseilschafL 

Herausgegeben 

von  den  Geschäftsführern, 

in  Halle  Dr.  MUller,  in  Leipzig  Dr.  Fleischer, 

Dr.  SehloUmann,  Dr.  Loth, 

unter  der  Terantwortlichen  Bedaction 

des   Prof.  Dr.    Otto   Loth. 


Zwei  und  dreissigfster  1^a.n<l. 

Mit  8  Tafeln. 


Leipzig  1878     * 

in  Cominission  bei   F.  A.  Brockhaus. 


Seito 
ÖlirtsÜich-pRiäatineiisische  Inschriften.     Von  Th.  NöldeTce  .199 

Ein  neuor  hin^arischor  Fund.     Von  J.  H.  MoriÜmann  jr.      .  200 

Einige    Bemerkungen    m   Herrn    MiUler's    „Himjarischen   Studien".      Von 

J.  II.  Mordtmann  jr 203 

Aus  einem  Briefe  des  Herrn  J.  HaUvy   .......  206 

Zu  Rückerts  Grammatik,    Poetik  uud  Uhetorik  der  Perser.      Von  H.  L. 

Fleischer.   H 225 

lieber  den  Ursprung  der  altpersisdien  Keilsclirift.     Von   W.  Deeche  271 

Indra  nach  den  Vorstellungen  dos  NahftbhArata.     Von  Adolf  Hotimnann  290 

Ueber  muhammedanische  Polemik  gegen  Ahl  al-kitäb.    Von  Ign.  Goldeäter  341 


Zur  polemischen  Literatur.     Au»  Briefen  der  Herren  A.  Müller  und  Stan- 

achneider 388 

Aus  einem  Briefe  d^s  Herrn  Halivy S95 

Aas  Briefen  des  Herrn  K.  Himly 397 

Eine  Mfinze  von  der  malaiisclien  Halbinsel.     Von  K.  Himly    .  399 

Die  Sahoeprache.     Von  Leo  Beinisch 415 

Jakob   von  Edossa  über   den  Schem   hammephonuch    und   andere  Gottes* 

namen.    Von  Eberhard  üestie 

IHe  ^bhana  stutayas  des  9<>bhana  muni.'    Von  Herrn.  Jacobi 
Bericht  Über  den  SsemnAnischen  Dialect.     Von  A.  H.  Schindler 
Die  Nunation  und  die  Mimation.     Von  David  Heinrich  Müller 
Mythologische  Miscellen.     Von  J.  H.  Mordtmann  jr. 


465 
509 
535 
542 
552 


KuJÄuier  im  AwostÄ.     Von   Th.  NöUieke 570 

Ueber  eine  Stelle  des  Aitaroyäranyaka.     Von   Th.  Aufrecht  .573 

Nachträgliche   Bomeikungeu    zu   der   zweiten  Auflage    des  Rigveda.     Von 

Th.  Aufrecht 575 

Zur  Chemie  der  Araber.     Von  Eilhard   Wiedemann       ....       — 

Ueber  eine  Tabari-Handschrift.     Von  O.  Loth 581 

Ans  Briefen  der  Herren  Emet  Kuhn  und  D.  II.  Müller  .584 

Beitrag  sur  Geschichte  der  chinesischen  Grammatiken  und  zur  Lehre  von 
der  grammatischen  Behandlung  der  chinesischen  Sprache.  Von  Georg 
von  der  Gabelentz 601 


I  n  li  a,  i  t 

des   zwei  und   dreissigsten  Bandes   der  Zeitschrift   der  Deutschen 
Morgenlftndischen  Gesellschaft. 

Seite 
Nacbrichten  Qber  Angelegenheiten  der  D.  M.  6 I 

Protokollarischer  Bericht  über  die  Oeneralversammlang  zu  Wiesbaden  III 

Eztnet  ans  der  Rechnung  Über  Einnahme  und  Ausgabe  bdl  der  Casse  der 

D.  M.  G.   1876 VUI 

P«nonalnachrichten X.  XV.  XIX.  XXV 

Yeraeiehniss    der    für    die   Bibliothek    eingegangenen    Schriften    u.    s.   w. 

XI.  XVI.  XX.  XXVI 
VeneiduÜH  der  gegenwärtigen  Hitglieder  der  D.  M.  O.  .     XXXI 

Verzelchniss    der    gelehrten    Körperschaften    und    Institute .    die    mit   der 

D.  M.  G.  in  Schriftenaustausch  stehn XLU 

Verzeicbnii»  der  auf  Kosten  der  D.  M.  G.  veröffentlichton  Werke  .    XLIII 


Die  Schulflkher  und  die  Scholastik  der  Muslime.     Von  A.  Sprenger 
Da»  Zahlwort  Zwei  im  Semitischen.     Von  F.    W.  M.   Phüippi 

Prikrtica.    Von  Siegfried  Goldschmidt 

Geschichte  der  achtsehnten  ogyptischen  Dynastie  bis  zum  Todo  Tutmes  III. 

Von  Alfred  Wiedemann.    II 

Proben  aus  Victor  von  Straiuis'  Schi-king-Uebersutzung  mit  Text  und  Ana- 
lyse.   Von  Georg  von  der  Gabelentz 

Le   dcfhifft-ement   des  iuscriptions   du  Safa.     Par   Joseph  HaUvy 
Irte  neueren  Resultate  der  HUmorisrlien  Forschung.    Von  Fritz  Hammel 
7mt  !>emitisch«n  Epigraphik.      V.   Metrum   und  Reim   auf  einer  ägyptisch 
aramüttcben  Inschrift.     Von  K.  Schlottmann     .... 


1 
21 
99 

113 

153 
167 
177 

187 


J  36} 70 


Seite 
(^riHtlich-iMtlftstinnnsiscIio  Insrlirifton.     Von   Th.  NÖldeke  .     199 

Hiu  iiou(<r  hin^Krischor  Fund.     V«n  J.  H.  Afordtmann  jr.      .  200 

Kinifco    Kvnii>rkun|;<>n    im    llomi    Müllers    „Hirnjarischen    Studien".      Von 

./.  //.  AtortÜmann  jr 203 

Aus  chiein  Hriofo  don  Ilorrn  J.  HaUvy   .......  206 


Zu  Rückert»  Gramroatik,    Poetik   und  Khetorik   der  Perser.      Von  H.  L. 

FUun'her.    II 225 

rolH»r  den  rrspnuip  der  »Itpenischen  KciLichrifl.     Von   W.  Deeeke  271 

Indra  iMrh  don  Vontellunjrcn  des  MahAbhftrat«.     Von  Adolf  Holtamann  290 

U«ber  mnhammcdanLwhc  Polemik  ßcpen  Ali!  al-kiUb.    Von  Ign.  Goldnher  Sil 


Zur  iMtlemisrhen  I<iteratur.     Aus  Bricfou  der  Herren  .-I.  AfüUcr  und  Sfam- 

mrhHfüÜT 388 

Aus  einem  Briefe  d(M  Herrn   Hal^ry S95 

Aus  Briefen  des  Herrn  A'.  Html;/ 397 

Kine  Müme  von  der  malaiischen  Halbinsel.     Von  K.  Hinüy    .                  .  399 

IM«  Saho»pnrhe.     Von  Leo  Rtimitek 415 

Jakob   von  bMos»»  über   den  Sehern   hammephonuch   und  andere  Gott«»- 

namen.     Von  Eberhard  NtatU 

IMe  <^\>bhaua  »tuuyas  de»  ^'t^bhana  mnni'     Von  Herrn.  Jacobi 
IWrichi  über  den  Ssemnänischen  IHalect     Von  A.  H.  SekimUer 
IMe  Nunatiim  ati«i  die  Mimarion.     V<>n  David  Heinriek  Müller 
Hx^hcic<s^»^cht  MtMellen      Von  J.  U.  Mordtmeum  jr. 


4«5 
509 
535 
542 
552 


Ka.U£ier  im  Avwtä      V^^n  Tk.  XöldeJir          ...  .570 

Vetvr  eise  Stolle  de»  AiurajvanTvka      Von   Tk.  AmfrevMi  573 
NaehtrifSeh«   Kcmeik^nfec    ib   der   iweiten  Anda^   de»  Kipreda.     Von 

n  Amfrefkt                     ...  .575 

br  i'bemie  Ä'.r  An'vr      V<>c  Eükard   Wiedemumm  — 
UeKrr  <ir.e  TaSixvHa:ii>chrift.     Vcc  O    Loik                                       .         .     5S1 

A»  BrMfcc  der  Heine  £r%ii  f  tJkn  c&d  D.  H.  MiUer  .    584 

Vcrs^kf  nr  G^Käkhte   :^f  chisescKfe-rc  tt^raKaunken  vxfi  nr  Lckr»  voa 
i«c  fna&ftäKbsc  Be*.ar»rf'T-y  f «r  cü=«iSKh«&  Sfncbe     Vce  G^erf 


Seite 
IM«  Lieder  des  Kargvolkes.     Von  A.  Graeter 665 

Bemerkungen  m  dem  Wortlaute  der  Emunot  we-Deot.     Von  M.   Wolff .     694 
ITDR,  ursprüngliches  Substantiv  zu   trennen  von   — ^  p    (— ^tÖ) ,  ursprüng- 
lichem PronominaLitamm.     Von  Fritz  Hommd                                    .708 
Varena.     Von  Fr.  Spiegel 716 

üeber  die  Endung  IcaH,  kert,  gird  in  Städtenamen.     Von  A.  D.  MortU- 

mann 724 

Arabische  Aorzto  und  deren  Schriften.     Von  M.  Steinschneider.     III.  728 

Ammudates-Elagabalus.     Von  G.  Reilulitb 733 

MisceUe.     Von  Th.  Aufrecht 734 

Berichtigungen    und   Nachträge    zu    dem  Scholion   dus  Jakob   von  Edossa 

über  den  Schom  hammephorasch.     Von  E.  Nestle    ....  735 

Zu  Nestle's  An&atz  S.  465.     Von  G.  Hoffmann 736 

Zar  polemischen  Literatur.     Von  A.  Müiler 737 

Bibliographische  Anzeigen:  KAfividyftsudhänidhih.  The  Patidit,  a  monthly 
jonmal  etc.  —  Kaufmann^  (beschichte  der  Attributenlehre.  — 
Oautier^  ad-dourra  al-fMüiira 208 

—  —  Semitica  von  P.  de  Lagarde.  —  Bibliothoca  Indica.  No». 
227—236.     New  Series  231—386 401 

—  —  Einleitung  in  das  Alto  Testament  von  Fr.  Bleek.  4.  Aufl. 
von  J.  Wellhausen.  —  Lo  papynis  funörairo  de  Soutimes  par 
Guieytse   et  Lefibure.  —   KohU,   Fünf  Streitfragen   der  Basreusor 

und  Kftfßuser 586 

—  Gregorii  Bar  Ebhraya  in  cvanjj.  loh.  commont.  Kd.  R. 
Schwartz.  Gregorii  Abulfaragii  B.  E.  in  nct.  apost.  ut  epist.  c-athol. 
adnot.  Syriace  o.  r.  M.  Klamroth.  —  C  Abel,  Kuptischti  Uiitur- 
suchungon.     Der«.,  Zai  aop}'pti.schon  Etymologi«  .     7.'JS 


Ueber    die  Frage    des  Motrumü  und  des  Reimes  in  dor  luM-hrifl  voti  Car- 

pentras».     Von  Schlottmann                                                                        .767 
Zur  Nachricht 768 

Berichtigungen (Vor)l.  414.  600 

Namenregister    i 

i 769 

Sachregister        J 


Beilagen: 

XXXin.  Versammlung  deutscher  Philologen  und  Schulmänner. 
Mittheilung.     Von  D.  ChooUon. 
Erklärung.    Von  A.  Harkavy. 


Tafeln:  Za  6«tte 

(Druck)  Chinesbche  Texte 153 

Safll-Inschriften 

„Alphabets  sud-s^mitiques" 

(Autogr.)  Altpersische  u.  a.  Keilschriften.     Taf.  1— IV  .271 

(Lithogr.)  Malaiische  Münze 399 


{San-Inschnften  i 

\  PI.  I  &  n  .167 

„Alphabets  sud-stimitiques"   I 


Nachrichten 

über 

Angelegenheiten 
der 

Deutschen  Morgenländischen  Gesellschaft. 


J 


Behufs  einer  allgemeinen  Revision  der  Gesellscliaftsbibliothek 
ersuchen  wir  unter  Hinweis  auf  §§  2  und  6  des  Bibliotlieksregle- 
ments  (Zeitschr.  XXVIII  S.  VIII  f.)  alle  Mitglieder  der  D.  M.  G., 
welche  Bücher  oder  Handschriften  der  Bibliothek  vor  dem 
I.Januar  1878  entliehen  und  bisher  nicht  zurückgesendet  haben, 
«lie  Ablieferung  derselben  bis  spätestens  den  15.  Juni  d.  J.  be- 
wirken zu  wollen. 

Halle  und  Leipzig,  Mai   1878. 

Die  Bibliotheksverwaltung  der  D.  M.  G. 
Prof.  Müller.        Prof.  'PleiBclaöT. 


Zeitschrift 


der 

Deutschen  Morgenländischen  Gesellschaft. 

Herausgegeben 

von  den  Gesohäftsfülirem, 

in  Halle  Dr.  M Oller,  in  Leipzig  Dr.  Fleiseher, 

Dr.  Sehlottmann,  Dr.  Loth, 

unter  der  verantwortlichen  Redaction 

des   Prof.  Dr.    Otto   Loth. 


Zwei  -and  d.reisBigrster  T)a.n<l. 

Mit  8  Tafeln. 


Leipzig  1878     * 
in  Cominission  bei  F.  A.  Brockhaus. 


S«tto 
(^ristUch-pHlästinoiiaische  Inschiifton.     Von  Th.  NöltUke  .199 

Ein  neuer  hin^ariitclior  Fund.     Von  J.  H.  MoriÜmann  jr.      .  200 

Einige    Bemorkungon    zu    Hemi    Müllers    „Hin^ariscbea   Studien".      Von 

J.  H.  Mordtmann  jr 203 

Aus  einem  Briefe  des  Herrn  J.   HtU^vy   .         .        ,  206 

Zu  Rückerts  Grammatik,    Poetik  und  Klietorik  der  Perser.      Von  H.  L. 

Fleücher.   II 225 

Ueber  den  Ursprung  der  altpersisdien  Keilschrift.     Von    W.  Deeche     .  271 

Indra  nach  den  Vorstellungen  dos  MahäbhÄrata.     Von  Adolf  HoUtmann  290 

Ueber  mubammedsnische  Polemik  gegen  Ahl  al<kitAb.    Von  Ign.  Qoldnher  Sil 


Zur  polemischen  Literatur.    Aus  Briefen  der  Herren  Ä.  Müller  und  Stein- 
schneider    388 

Aus  einem  Briefe  d^s  Herrn  HaUvy 395 

Aas  Briefen  des  Herrn  K.  Himly 397 

Eine  Münze  von  der  malaiischen  Halbinsel.     Von  K.  Uimly    .  399 

Die  Sahosprache.     Von  Leo  Reinisch 415 

Jakob  von  EdossH  über   den  Sehern   hammephorasch   und  andere  Gottes- 
namen.   Von  Eberhard  Nestle 

Die  ^bhana  stutayas  des  ^bhana  muni.'    Von  Herrn.  Jacobi 
Bericht  Über  den  SsemnAnischen  Dialect     Von  A.  H.  Schindler 
Die  Nunation  und  dio  Mimation.     Von  David  Heinrich  Müller 
Mythologische  Miscellon.     Von  J.  H.  Mordtmann  jr. 


465 
509 
535 
542 
552 


Kajänier  im  AwostÄ.     Von  Th.  Nöldeke 570 

Ueber  eine  Stollo  dos  Aitaroyäranyaka.     Von   Th.  Aufrecht  .573 

Nachträgliche   Bumeikungon    zu   der   zweiten  Auflage    des  Rigveda.     Von 

Th.  Aufrecht 575 

Zur  Chemie  der  Araber.     Von  Eilhard   Wiedemann       ....  — 

Ueber  eine  Tabari-Handschrift.     Von  O.  Loth 581 

Aus  Briefen  der  Herren  Ernst  Kuhn  und  D.  H.  Müller                         .  584 

Beitrag  zur  Geschichte  der  chinesischen  Grammatiken  und  zur  Lehre  von 
der  grammatischen  Behandlung  der  chiuosbchen  Sprache.    Von  Georg 

von  der  Gobelentz 601 


Inhalt 

des   zwei  und  dreissigsten  Bandes   der  Zeitschrift  der  Deutschen 
Morgenländischen  Gesellschaft. 

Seite 

Nachrichten  fiber  Angelegenheiten  der  D.  M.  O I 

Protokollarischer  Bericht  über  die  Generalversammlung  zu  Wiesbaden  III 

Eztract  ans  der  Rechnung  über  Einnahme  und  Ausgabe  bell  der  Casse  der 

D.  M.  G.   1876 Vm 

Personalnachrichten X.  XV.  XIX.  XXV 

Veneichniss    der    für    die    Bibliothek    eingegangenen    Scluriften    u.    s.    w. 

XI.  XVI.  XX.  XXVI 
Verzdehnias  der  gegenwärtigen  Mitglieder  der  D.  M.  G.  .     XXXI 

Verzeichniss    der    gelehrten    Körperschaften    und    Institute ,    die    mit    der 

D.  M.  O.  in  Schriftenaustausch  stehn XLII 

Verzeichnis»  der  auf  Kosten  der  D.  M.  G.  veröffentlichten  Werke  .    XLIII 


Die  Schulfiicher  und  die  Scholastik  der  Muslime.     Von  A.  Sprenger 
Das  Zahlwort  Zwei  im  Semitischen.     Von  F.    W-  M.   Phüippi 

PrAkrtiea.     Von  Siegfried  Goldschmidt 

Geschichte  der  achtzehnten  ogyptischon  Dynastie  bis  zum  Tode  Tutmes  III 

Von  Alfred  Wiedeinann.    II 

Probon  aus  Victor  von  Straas-s'  Sclii-king-Uobersetzunji  mit  Text  und  Ana- 
lyse.   Von  Georg  von  der  Gabelentz 

I<e   dechiffrcmcnt   des   in.Horiptions   du   Safa.     Par   Joseph  UaUvy 
IH«  neueren  Resultate  der  sumerischen  Fr>rschung.    Von  Frit»  Hominel 
Zur  semitischen  Epigraphik.      V.    Metrum    und  Reim    auf  einer  ägyptisch 
anunäittcben  Inschrift.     Von  K.  SchloUmann     .... 


1 
21 
99 

113 


\!)3 
167 
177 

187 


}  r?fr?  70 


dftrUtlich-palKstinensische  Inschriften.     Von  Th.  NöUUlee  199 

Ein  neuer  hin^jarischor  Fund.     Von  J.  H.  MortÜmann  jr.      .  200 
Einige    Bemerkungen    zu    Herrn    Müllers    „Hiinjari.schen    Studien".      Vnu 

J.  U.  Mordltnann  jr 203 

Aus  einem  Briefe  des  Herrn  J.  UaUvy   .......  206 


Zu  Kückerts  Grammatik,    Poetik  und  Khetorik   der  Perser.      Von  H.  L. 

Fleucher.   11 225 

Ueber  den  Ursprung  der  altp«rsi»chen  Keilschrift.     Von   W,  Dtecke     .  271 

Indra  nach  den  Vorstellungen  dos  Mahäbhftrata.     Von  Adolf  HoUfnnann  290 

Ueber  muhammedanische  Polemik  gegen  Ahl  al-kitAb.    Von  Ign.  Goldsiher  341 


Zur  polemischen  Literatur.    Aus  Briefen  der  Herren  A.  MüUcr  und  Stein- 

Khneider 388 

Aus  einem  Briefe  d^  Herrn  Halivy 395 

Aus  Briefen  des  Herrn  K.  Himly 397 

Eine  Mfinze  von  der  malaiischen  Halbinsel.     Von  K.  Himly    .  399 


Die  Sahospraeho.     Von  Leo  Retniach 415 

Jakob  von  Edossa  über   den  Schem   hammephorasch   und  andere  Oottee- 

namen.     Von  Eberhard  JNettU 

Die  (^bhana  stutayas  des  ^bhana  muni.'    Von  Herrn.  Jacobi 
Bericht  aber  den  SsemnAnischen  Dialect     Von  A..  H.  Schindler 
Die  Nnnation  und  die  Mimation.     Von  David  Heinrich  Müller 
Mythologische  Miscollon.     Von  J.  H.  Mordtmann  jr. 


465 
509 
535 
542 
552 


KiÜ^ie'"  *m  AwestA.     Von  Th.  Nöldeke 570 

Ueber  eine  Stelle  dos  Aitareyäranyaka.     Von  Th.  Aufrecht     .  .573 

Nachträgliche   Bemeikungen    zu   der   zweiten  Auflage   des  Rigveda.     Von 

Th.  Aufrecht 575 

Zur  Chemie  der  Araber.     Von  Eilhard   Wiedemann       .         .         .         .       — 

Ueber  eine  Tabarl-Handschrift     Von  O.  LoÜi 581 

Aus  Briefen  der  Herron  Ernst  Kuhn  und  D.  H.  Müller  .584 

Beitrag  zur  Geschichte  der  chinesischen  Grammatiken  und  zur  Lehre  Tcm 
der  grammatischen  Behandlung  der  chinesbchen  Sprache.  Von  Georg 
von  der  Gabelentz 601 


Seite 
Die  Lieder  des  Kargvolkes.     Von  A.   Graeter 66ö 

Bemerkungen  sn  dem  WorÜante  der  Emunot  we-Deot.     Von  M.    Wolff .     694 
■tWK,  ursprüngliches  Substantiv  zu   trennen  von  — ^TD    (— ^ÄJ),  ursprüng- 
lichem Pronominalstamm.     Von  Fritz  Hommel                                    .708 
Varena.     Von  Fr.  Spiegel 716 

Ueber  die  Endung  kort,  kert,  gird  in  Städtenamen.     Von  A.  D.  MortÜ- 

mann 724 

Arabbche  Aerzte  und  deren  Schriften.     Von  M.  Steinschneider.     III.  728 

Ammudates-Elagabalus.     Von  (r.  Redulob 733 

Miscelle.     Von  Th.  Aufrecht 734 

Berichtigungen    und   Nachträge    zu    dorn  ächoliou   des  Jakob   von  Edossa 

über  den  Schom  hammephorasch.     Von  E.  Nestle    ....  735 

Zu  Nestle's  Aufsatz  S.  465.     Von  G.  Hoffmann 736 

Zar  polemischen  Literatur.     Von  A.  Müller 737 

Bibliographuche  Anzeigen:  KäfividyAsudhanidhih.  The  Pandit,  a  monthly 
Journal  etc.  —  Kaufmann ,  Geschichte  der  Attributenlehre.  — 
Gautier,  ad-donrra  al-fäkhira 208 

—  —  Semitica  von  P.  de  Lagarde.  —  Bibliotheca  Indica.  Nos. 
227—236.     New  Series  231—386 401 

—  —  Einleitung  in  das  Alte  Testament  von  Fr.  Bleek.  4.  Aufl. 
von  J.  Wellhatisert.  —  Le  papyrus  fundraire  de  Soutimes  par 
Guieysse   et  Lefibure.  —   KoStU,   Fünf  Stroitfragen   der  Basrenser 

und  Kftfcn.scr      ...........     586 

—  —  Gregorü  Bar  Ebhraya  in  evanp.  loh.  commont.  Ed.  R. 
Schtoartz.  Oroporii  Abulfaragii  B.  E.  in  act.  apost.  ot  opist.  eathül. 
adnot.  Syriace  o.  r.  M.  Klamroth.  —-  C.  Abel,  Koptische  Uuter- 
üuchungon.     Ders.,  'Lux  aogyptischon  Etymologie  .     7;i8 

Ueber   die  Frage   des  Metrums  und  dos  Reimes  in  der  Inschrift  von  Car- 

I>entrKä.     Von  Schlottmanri 767 

Zur  Nachricht    .  .768 

Berichtigungen (Vor)  1.  414.  6(>0 

Namenregister    i  ^^^^ 

Sachregister        J 


Beilagen: 

XXXin.  Versammlung  deutacher  Philologen  und  Scholmänner. 
Mittheilung.     Von  D.  Chtoolson. 
Erklärung.     Von  A.  Harkavy. 


Tafeln:  Zu  Seit« 

(Druck)  Chinesische  Texte 153 

Saflk-Inschriften 

„Alphabets  sud-s^mitiques" 

(Autogr.)  Altpersbche  u.  a.  Keilschriften.     Taf.  I— IV  .271 

(Lithogr.)  Malaifsche  HUnze 399 


(Lithogr.)  i     *"" ..  i  PI.  I  &  II  .167 


Nachrichten 

über 

Angelegenheiten 

der 


Deutschen  Morgenländischen  Gesellschaft. 


Behufs  einer  allgemeinen  Revision  der  OesMllscliaftsbiblioiKek 
ersuchen  wir  unter  Hinweis  auf  §§  2  und  6  des  Bibliotheksrcj^le- 
ments  (Zeitschr.  XXVIII  S.  VIII  f.)  alle  Mitglieder  der  I).  M.  G., 
welche  Bücher  oder  Handschriften  der  Bibliothek  vor  de  ni 
1.. Januar  1878  entliehen  und  bisher  nicht  zurückgesendet  haben, 
die  Ablieferung  derselben  bis  spUtestens  den  15.  Juni  d.  J.  be- 
wirken zu  wollen. 

Halle  und  Leipzig,  Mai    1878. 

Die  Bibliotheksverwaltung  der  I).  M.  (i. 
Prof.  Müller.         Prof.  PloVachw. 


j 


Beilagen: 

XXXIII.  Versammlung  deutitcher  Philologen  und  Schulmänner. 
Mittheilnng.     Von  D.  Chjoohon. 
Erkl&rung.     Von  A.  Harkavy. 


Tafeln:                                                                                                                        Zu  Seit« 
(Drack)  Chinesische  Texte 153 

{SaA-Inschriften  i 

)  PL  I  &  II  .167 

„Alphabets  snd-semitiques"   J 

rAutogr.)  Altpersi^M:he  u.  a.  Keilschriften.     Taf.  I— IV  .271 

iLithogr.)  Malische  Hünse 399 


Nachrichten 

über 

Angelegenheiten 
der 


Deutschen  Morgenländischen  Gesellschaft. 


TV     Protokollar.  Berkhl  über  die  Generalversammlung  im   Wiethaden. 


für  1876.  und  di«  Versammlung  ertlieilt,  du  Mouitn  tücht  rorlieg«n,  nuf  Anti 
di's  Hn».  G*>h,-R.  Fl e« »eher  dem  Kaasirer  DiScharge.  £•  fol(ft  drr  RedActiora 
boricbt  des  Hru  l'rof.  Loth,  der  von  dem  Fortgange  der  Zeitsclirift  und  d 
übrigeu  PaUlicKtiunen  der  Gesplbcliafi  KeuntnLss  gibt.  BoUoiisen's  Aiugnbe  d 
MülavikJLgQimitDi  ut  in  AngrifT  gouommcn.  Jedem  (.'iiixelnen  Bande  der  Zei 
«chrift  soll  künftiüj;  eia  ulpbabetisches  VurxMebniss  der  Antoreu  tuid  Titel 
gefügt  werdon.  —  Den  \au  Prof,  8chlottmaun  abgefaasteu  Secretariatsberid 
vorliest  H.  Geh.-K.  F leisebor.  Nach  Ausweis  deaselben  besteht  die  Gew^^J. 
»cIihO  ou^oublicklieli  av\^  474  urdentlicben.  25  correspondirenden  and  Ifi  Ehre  -^ki- 
i]iit}(lk'dorn  IHo  Oi^m^I beilud  hat  für  die  bovor»teliende  Ausgabo  de;»  TAbik_.vi 
cinua  Beitrag  von  miJiflestfus  Iß^n^  Mftrk,  ziihlbiir  bis  1880,  zugesichert. 
FUnHclienitiiwudiiiui  ist  im  Uülrnge  vnti  +üO,ftO  M  dorn  lim-  l>r.  Uommel  verlieb« 

Herr  Prof.  Kabu  vorliest  den  vriüseriscliaftlichen  Jahresbericbt  ffir  1876,' «Tl 
und  2war  den  des  Herrn  Dr.  v.  d.  G&beleutz   Über   die  Ostaaieu  und  AfrÄJ 
l)<:>trL'flreude    Literatur,     und    alsdaun    den    seinigen    über    die    literarischea 
sibeiiiuDKün  iiuf  dem  Ocbiete  der  allgemeinen   und  vergleicbundeii  8pmcbwis90>i 
sl-IihA,    sowie    der  imli^ehuii  und  altoranisebou  Phiiolugie.     E*  folgt  der  Von 
des  Hm.  Prüf.    Snvelsberg   über   lykiscbo    lusclmAen.     Nach  Fe»t<itel1ang  d« 
nüchstou  Tagewrduung  wird  die  Sitzung  um  11 '/g  Ubr  geschlossen. 

Im  Attöchltu»   »Q    diene  Sitzung  vereinigen  sich  um  13  Ubr  die  Mitglied«rJ 
des  Deutschen  Vereins  zur  H>for»chung   von  I*aläätina  zur  definitiven  Grund 
desselben.     Hr.  Prof.  Kuutzscb   gibt  Nacbricbt  von  den  bisherigen  Betnühu 
de»  Comites    und  »tdlt    die    von   demselben    vereinbart<Mj  Statuten   xur  l>eb»trt«J^ 
dio  letztertj  muss  wogen  vMrgerück.t«r  Zeit  um  1  L<br  imterbrocbon  werden;  Ui^j 
FortsetJtang  wird  auf  morgen  um   11   Uhr  angesetzt. 

Dritte  Sitzung. 

Wieabadeo  d.  28.  September  1877. 

Bagj||i.ft||^ -Sitzung  um  9*/«  Ulir.     Nacb  Verlesung  undl  Genehmigung  d«^  1 
Prolokolb    der  gestrigen  Sitzung   trügt    der  Präsident   den    Bibliotbcksbericli*  | 
des  Hrn.  Prof.  Gosche  vor.  nAflh  welchem  ein  Zuwachs  von  137  neuen  Noio- 
mcm    zu   vcrzeiehneu   ist.     Ll  Bezug  auf  die  HenteUuug  des  Katalogs  liegt  ebl  j 
Antmg  des  Hm.   Pmf.  fJo^cbe  vor: 

,J)ie  Generalversammlung  wolle  geiielitnigeu,  da>w  die  Artikel  der  Zeitacbrilt 
„in  dun  anzufertigenden  Katalog  der  Bibliothek  der  Ge»elbchaft  mltaufzuaeiiiaefD  , 
„seien",  und  femer  ein  Antrag  des  Um.   Prof.  v.  Kotb  folgenden  Inhalts: 

„Für  die  Anordnung  de.i  Katalog»  empfiehlt  die  O.-Vcrs.  folgende  Gnindsätse:  | 

„l.    Vortek'hnot    werden    nur  selbststvindig©  SchrUlea,  unter  welche  die  b*- 
„tuitiders   pagiuirton  Abdrücke,    nicht  aber  auch  Ausschnitte    aus  Sam m«l werke«  J 
„oder  Zeit»>cbriften  zu   reebuen  sind, 

„ü.    Die  Haupteintbeilung  goscbiobt  nach  Sprachen  bez.  LiteraturKweigen. 

„3.  Uuterabtheilungcu  nach  Sacbon,  wie  Philosophie.  Mcdidn  u.  ».  w.  wer* 
„den  nur  da  gemacht,  wo  durch  das  Vorhandensein  einer  grössoron  Anzahl  voo 
„Werken  dieses  Vorfniiren  wünacbunswcrtb  erHcbeint,  s.  B.  bei  Arabisch,  Sanskrit. 

„4.    Dir    Anordnung    in   jedem    Theil    bez.    in   jeder    l'uterabthcsilung    soll 


PrvUilnHar.  Bericht  üher  die  Generalversammlutig  «u  Wieahutfen.     V 


ph«bvtiiich    »ein    tuich    den    Nmcdou    der   VorfnSAur       Dubui    ist    lücht     a\u- 
das»  b«kAtuiU«  Rücbertitol  uii   ihrer  Stelle  «ufptfführt  und  diu  Ver- 
tteigefligt  werden:  z.  VI.  MithAbliärnttt  siobo  Vjmsä. 
„$.  Uebcrsotzangcu  und  ErkJHriiiigüii   werdou  znin   OrigiiuU  geatoUt. 
„6.  Ein  Rvgütor  ist    uothwoudi^,   wogvgon   licn    dieser  Auordiiuug  uiu  be- 

Iiid«x  ontb«hrt  worden  kann. 
3.  In  «Inom  Allgemeinen  Theil   idnd  nlle  dlijunigon  Worko  zusaminou- 

diu  sich  nicht  uiitor  die  Kubrik  eiiiir  Sprachu  briiij^eu  liivft'U 
nAucb  hier  Mud  U[ttcriihtheiliiii};eii  zulässig." 

Der  letztere  Antrag  wird  nach  kurzen  Er<>rtcrunj;oii  vuii  der  Vt«rsiiinmhuijr 

nmcn,    wudurib    der   cuijoro    Autr»ig  Fr<»f,  GoBche's   oluiv   heäoudoru  Ab- 

hIs  orlodi(^  zu  betruciiton  ist. 

Herr    Pfiuror   Kösch    stellt    den    Antrag,    du»    die  Wühl    der  Vonit*nda- 

der  noch  während  des  Vormittufpt  vorgeiitjmrocf)  werden  !M>lle,  »cht  duti- 

»her  UAch  Oegenbemorkungcn  des  Herrn   Präsidcnteu   wieder  znrikk, 

•  Kiuniur  urhilt    Hr     Tnif.    Sociu    diui    Wort   itur    AbstHltunj,'    seinem   Jnhros- 

ihtos;  wüguu  Kürzt}  der  üuit  büsehrwiikt   er  sieb   mit  di«  Darle^ugeti  seiner 

Jrnugeu  um  denselben.     lir.  Prot".  Kautxsch  berichtet  über  dia  LDistiingeu 

\  Atm  Gebiete    des  HobrAiscben.     Dr.  La&dnuor'«   Bericbt    über   das    Unb- 

bleibt  unverloion.     Die  *n  die  Jahrectborichto  zu  knüpfende  Di:»ciiMiun 

uä   den  Nachmittag    uugeaetzt.     Dor    Prfisideut   spricht   den  Vcrfiisüuru 

(Jfllurosbericble  den  Dank  der  GeselbchHft  auü,  welchem  diui>e  durch  Erhebcu 

I  Sitx«u  Ausdruck  verleiht, 

spricht  Hr.  C<.)n*btor.-I{.  Dr.  Wieseler   über   die  Notliwündigkeit 
oeoen»    kritiMrhon  Aus)^the  dor  Schriften  des  Joftophus  und  knfipft  hieriin 
^Aalivg:    „die  GeneralvorMunmlund;    der    D.  M.  O.    miige   die    UeluTzeugunK 
beo ,    Aois    wogen    der    niaiigelhaft^in    kritijic'beii   Hesi-biüleiilieil   dor  bui* 
Atugabeu  der  Scbrit\uu  des   Josephui»  viue  neue  kritiüchu  Äu»giibu  dor- 
«in    dringendes  Bedürfnis»   sei,    nnd   den  Vurstfind  cr»iubeji ,    diese  An- 
heit   uuauagoaetxt   im  Ange    xn  behHlten,    ebne  dudurch  die  Ge^ellachitn 
einer   GeldbeihaUb    xu    verpflichtou."      Dersolbo    wird    uacIi    eiuigeu    Be- 
dangen dor  Horten  Fleischer,  GildomeUtor   und  Roth  angenommen'). 
Dm    II  Ulir  wird  die  gesteni  abgebrochene  Pobatto  über  die  Sututou  de» 
Verein»    zur    Erforschung    Paliatin»'«    fortgesetzt;    dicüelbuu    werden 
ntlicb  genehmigt-,  »ler  Verein   ist  biermit    dcÜnitiv  gegriindtit, 
STach  einer  kunten   Zwischenpause  hält  um   V£  Ubr  Herr  Halevy  in  fran- 
eher  Sprudle    ottien  Vortrag   über  die  SafH-lnsiUriften  •>.     Die  Sitzung  wird 
1*4  Uhr   h\s  NachmitUgY  3   Uhr  ausgesetzt. 

Nach  Wiedureriiffhnug  derselben  wird  luniichat  «ur  Neuwahl  des  Vorstandes 
Ka  scheiden  sUtutcngeinäM  aiUk  die  Herren  Gusche,  JQIg.  Krohl, 


ity  Den  Herrn  Antragiktcller   war  unbckiwnt  geblieben,    daas  eine  kritische 
dea  volUtiludigeu  Joscpliu»  durch  Hrn.   Prüf,   H.  Niese  in   Marburg  vor- 
i«l,  m  der  «Uo  in   WelrHcht  kommendei)  }I»ind«n'britten  in  K«m.  VfMiodig. 
pari»  u.  ».  w.    vt»rglicbeii   worden  sind       Sie  wird   im  Verliige   dor  Weid- 
cli*n  Buchhandlung    fi-scboinou    und    der    l>riick    vormiiwichtlicli    nocU  im 
1878  begonnen  wurden^  J    G 


%)  8    u    l*.    Ifl?. 


Red. 


Zeitschrift 


der 

Deutschen  Morgenländischen  Gesellschaft. 

Herausgegeben 

von  den  Geschäftsführern, 

in  Halle  Dr.  Mflller,  in  Leipzig  Dr.  Flelseher, 

Dr.  SehlottmaBB,  Dr.  Loth, 

unter  der  verantwortlichen  Bedaction 

des   Prof.  Dr.    Otto   Loth. 


Zwei  Tind  dreissigfster  Ba.ii<l. 

Mit  8  Tafeln. 


Leipzig  1878     * 
in  Cominission   bei    F.  A.  Brockhaus. 


Xn     Vor»,  der  für  die  Dihliotbek  der  D.  M.  O.  dngcxf.  Schrißen  u.M.  w. 


4 


Zu 
No 


10. 


11. 


12. 


Vuu  dur  Kötiiyl.  Aisi«t,  GresaUschaft  von  Beiigalc>n: 
Zu  Nr.  5113  avA  594  BibIJotheca  Indic*.  New  Serie».  No.  376.  382. 
8»ma  VodA  SanhitÄ,  willi  the  Comioontary  of  SAyaim  Acharyu.  Erl  by 
Stttyftvrata  SÄinuirami  Vu!  V.  Fhsc  I.  II.  Cftlc.  1877.  8.  —  No  377. 
381  386  Ch»tur>'Hrpa-Chiutjlniain  By  HcinÄdri.  Ed.  by  Pandita  Phnra- 
tacbatidra  Siromani.  ,A'ol.  11.  Vrata-kharida.  Faac.  X,  Xl.  XO. '  t'atc.  1877. 
8.  —  No.  378.  Tlio  Ain  i  Akbari  liy  Abul  Fazl  i  Mubarak  i  "AUami,  od. 
by  H  Blothinanu.  Fase.  XXI  Part  U,  No.  fi.  f'alc  1877  Fol  - 
No  37il  niifl  380.  Tho  Akbamaaiah  by  Abul  Fazl  i  Mub&rak  i  'AlUmi, 
ed.  by  Maubiwi  'Abdur-rahim  Vol.  11,  Fa^c.  11.  Cak-  1877  Fol.  -- 
No.  S83.  Onbhünn  Gribya  Sötra,  witb  a  Commoiiniry  by  the  Editor  Ed. 
by  tTiaudrakfUita  TarkiUaAkira.     Fase.  Vll.     €»k.   1877.     8. 

Von  dor  Köiiinl    Goo^aph.  GüselUchaft  in  I.<ondon: 
Nr.     600.  c.      Procoodiugs    of    tho    H.   Geog^raph.    Socioty,      Vol.    XXIL 
I      Ftiiblbbod  Jnnuary   lO'h,   1878.     London.     8. 

Von  der  Köiiigl.  Prouss.  Akad.  d.  Wissonsch.  xu  Herliu: 
Zu  Nr.  642.  a.     Monatsbericht  d.  K,  Preuaa.  Akad.  d.  Wlswnsch.  zu   Borliu. 
Sept.,  Oct,,  Nov..  Doc.  1877.     Berlin   1877.     8, 

Von  dor  Konigl  Anatischen  ZweiffposoUflchaft  in  Bombay: 
Zw  Nr.  D37.     Tho  Journal  of  tho  Bombay  Branch  of  the  li.  Asiatic  Booietyi" 
Extm  Number,    1877.      No.  XXXIV  A.  Vol.  XII      Bombay   1877.     8. 

Von  dor  Kömgl.  Asiatischon  OosoUscliafl  von  Bootcnlon: 
Zu  Nr.  1U44  a.  Journal  of  tho  Aa.  Soc.  of  Bim^al,  »d.  hy  tho  Natural 
Histon'  SocreUry.  Now  Sories.  Vol.  XI^V.  Index,  Titlepage,  &c.  to  Vol 
XhV.'Part  II,  1876,  Calc.  1877.  —  Vol.  XLVI.  Part  II.  No.  II.  1877. 
Calc.   1877.     8. 

b    Procoedings  of  the  U.  A».  ßoc.  of  Beuga!.     No.  VI      Juno  1877      Calc 

1877.  8.  —  Rnlo»  of  tho  B.  As,  Soc,  of  Bongal  Kovised  to  Novcmbor  ISth, 
1876      Tale.   1876,     8.  i 

Von  der  Geograph.  Gesellschaft  in  Paria:  4 

Zu  Nr.  1521  Bullüün  do  la  Soclctc  do  Geographio  Di^combro  1877 
Paris  1877.     JanvitT   1878.     Paria   1878,     8. 

Von    dem   jüdUih -theologbchon  Seminar    „Fnwnkol'scher  Stiftung" 
in  Brösln  u: 
Zu  Nr.  1831      Jahresbericht  de»  jüdLHcli-tbe<dogi5cht"tj  St-minar»  „Fraenkel'- 
«eher  Stiftung"      Breslau,    am    Gedächtimatago    des  Stifter»,    d    27    Januar 

1878.  Voran  geht:  Da.<t  Mathrmatischo  im  Talmud.  HoleiiulilMiig  und  Er- 
klärung der  TaliDud^tolIcii  mathtmatbchon  Inhalts  von  Dr.  ß.  Zitckcrmann. 
Bre»h*u   1878.     Gr.  8.     <S  Kxpl.t 

Vou  dor  Kütügl  Bayer.  Aknd.  d.  WiasoLisch.   i\x  München: 
15-    Zu    Nr.    2387.     Sitxungsberichto    der    philo». -philol    und    hi-^tor     CI     der    k- 
bayor.  Akad.    d.  Wiueuach.   zu   Münchon.     1877.     Hüft  III.  IV.     Müncheo 
1877.     8. 

Von  der  Verlagsbuchhandlung  J.  V.  Hinrichs: 
Ztt  Nr.  J771.     ZeitschriA  fiir  iipj'pt   Kpra^-bo  und  AltcHhumsikundv,  horansgeg. 
von  R.  Lgpnu«    unter  Mitwirkung    vnn  H.   Brnffsch.     Fünfy.ebutor  Jahrg 
Drittes   Heft.     Juli — September      Viertes   Ht-ft      Octobcr — Doccmber    1877. 
Loipzig.     4. 

Von  der  Kcgierung  von  Bongalou: 
Zu  Nr  SKltl      Notiws  of  Sanskrit  Mas.  hy  nAjendralala  Alitro     Publishcd 
under   orders   of  the  Government  of  Bougal      Vol.  1\'   —    Pürt  I.   Nu    XII 
Für  ibo  yoar   1876.     C'alc.   1877, 


\ 


13. 


r». 


16. 


17 


Inhalt 

des   zwei   und  dreissigsten  Bandes   der  Zeitschrift  der  Deutschen 
Morgenländischen  Gesellschaft. 

Seit« 

Nachrichten  fiber  Angelegenheiten  der  D.  M.  6 I 

Protokollarischer  Bericht  über  die  Oeneralversammlang  zu  Wiesbaden  DI 

Eztract  atu  der  Rechnung  über  Einnahme  und  Ausgabe  bcA  der  Gasse  der 

D.  M.  G.   1876 Vin 

Peraonalnachrichten X.  XV.  XIX.  XXV 

Veneichniss    der    für    die    Bibliothek    eingegangeneu    Schriften    u.    s.   w. 

XI.  XVI.  XX.  XXVI 
Vensdehnias  der  gegenwärtigen  Mitglieder  der  D.  M.  O.  .     XXXI 

Verzeichuiss    der    gelehrten    Körperschaften    und    Institute ,    die    mit    der 

D.  M.  O.  in  Schriftenaustausch  stehn XLU 

Veneichniss  der  auf  Kosten  der  D.  M.  6.  Teröifentüchton  Werke  .    XLIII 


1 
21 
99 


Di«  Schulischer  und  die  Scholastik  der  Muslime.     Von  A.  Sprenger 
Das  Zahlwort  Zwei  im  Semitischen.     Von  F.    W-  M.   Philippi 

Prikrtica.     Von  Siegfried  Goldechmidt 

Geschichte  der  achtzehnten  ogyptischen  Dynastie  bis  zum  Tode  Tutmea  III 

Von  Alfred  Wiedemann.    II 

Proben  aus  Victor  von  StraiLss'  Schi-king-Uehorsützun^;  mit  Text  und  Ana- 
lyse.    Von  Georg  von  der  Gabelentz 

Le   dcphiffrement   des   iu.soriptions   du   Safa.     Par   Joseph  HaUvy 

IH«  neueren  Kesultato  der  samorisrhen  Forschung.    Von  Fritz  Hommel 

Zar  semitischen  Epigraphik.      V.   Metrum    und  Reim    auf  einer  ägyptisch- 

aramttittchen  Inschrift.     Von  K.  SchloUmann 187 


} 361 70 


113 

153 
167 
177 


Seit« 

(^ristUch-palKstinonsltclie  InsclirlAon.     Von   Th.  NöUleke  199 

Ein  neuor  hin^arischor  Fund.     Von  J.  H.  Mordtniann  jr.       .  200 

Einige    Bemerkungen    ra    Herrn   Müllers    „HimjarLschen    Studien".      Von 

J.  H.  Atordtmann  jr 203 

Aus  einem  Briefe  dos  Herrn  J.   HaUtry   .......  206 

Zu  Rückerts  Grammatik,    Poetik  und  Rhetorik   der  Perser.      Von  H.  L. 

Fleischer.   H 225 

lieber  den  Ursprung  der  altpersisclien  Keilschrift.     Von   W.  Deecke     .  271 

Indra  nach  den  Vorstellungen  des  MahäbhArata.     Von  Adolf  HoUmuinn  290 

Ueber  mubammedanische  Polemik  gegen  Abi  al-kitftb.    Von  Ign.  Qoldziher  841 


Zur  polemischen  J^iteratur.    Aus  Briefen  der  Herren  A.  Müller  und  Stein- 
schneider    388 

Aus  einem  Briqfe  d^s  Herrn  HaUvy 395 

Aus  Briefen  des  Herrn  K.  HivUy 397 

Eine  Müuse  von  der  malaiischen  Halbinsel.     Von  K.  Hinüy    .                  .  399 

Die  Sahospracbc.    Von  Leo  Reiräsch 415 

Jakob  von  Edossa  über  den  Bubem   hammephonucb   und  andere  Gbttes- 

namen.     Von  Eiberhard  Nestle 

Die  Qobbana  stutayas  des  ^bhaua  muni.'    Von  Herrn.  Jacobi 
Bericht  über  den  SsemnAnischon  Dialect     Von  A.  H.  Schindler 
Die  Nunation  und  die  Mimation.     Von  David  Heinrieh  Müller 
Mythologische  Hiscellen.     Von  J.  H.  Mordtmann  jr. 


465 
509 
535 
542 
552 


Kajflnier  im  AwostA.     Von  Th.  Nöldeke 570 

Ueber  eine  Stelle  des  Aitaroyäranyaka.     Von  Th.  Aufrecht  .573 

Nachträgliche   Bemeikungon    zu   der   iweiton  Auflage   des  Rigveda.     Von 

Th.  Aufrecht 575 

Zur  Chemie  der  Araber.     Von  EHhard   Wiedemann       ....       — 

Ueber  eine  Tabari-Handschrift.     Von  O.  Lotii 581 

Ans  Briefen  der  Herren  Ernst  Kuhn  und  D.  H.  Müller  .584 

Beitrag  nur  Geschidite  der  chinesischen  Grammatiken  und  sur  Lehre  von 
der  grammatischen  Behandlung  der  chinesischen  Sprache.  Von  Georg 
voH  tler  Gabelentz 601 


Seite 
Die  Lieder  des  Kurgvolkos.     Von  A.  Größter 665 

Bemerkungen  sn  dem  Wortlaute  der  Emunot  we-Deot.     Von  M.   Wolff .  694 

ICK,  ursprüngliches  Substantiv  zu   trennen  von  — ^ID    (-^Tb) ,  ursprüng- 

lichem  Pronominalstamm.     Von  Frilz  Hommel  708 

Varena.     Von  Fr.  Spiegel 716 


Ueber  die  Endung  hart,  kert,  gird  in  Städtenamen.     Von  A.  D.  Mordt- 

mann 724 

Arabische  Aorzte  und  deren  Schriften.     Von  M.  Steinschneid&r.     III.  728 

Ammudates-EIagabalus.     Von  G.  RetUloh 733 

MisceUe.     Von  Th.  Aufrecht 734 

Berichtigungen    und   Nachträge    zu    dorn  Scholiou   des  Jakob   von  Edessa 

aber  den  Schem  hammephorasch.     Von  E,  Nestle    ....  735 

Zo  Nestle's  Aufsatz  S.  465.     Von  G.  Hoffmann 736 

Zur  polemischen  Literatur.     Von  A.  Müller 737 


Bibliographbche  Anzeigen:  Käfividyftsudh&nidhih.  The  Pandit,  a  monthly 
Journal  etc.  —  Kaufmann ,  Oeschichte  der  Attributenlehre.  — 
GoMÜer^  ad-dourra  al-fSlkhira 208 

—  —  Semitic«  von  P.  de  Lagarde.  —  Bibliotheca  Indica.  Nos. 
227—236.     New  Serie*  231—386 401 

—  —  Einleitung  in  das  Alte  Testament  von  Fr.  Bleek.  4.  Aufl. 
von  J.  Wellhansen.  —  Lo  papyrus  fundraire  de  Soutime»  par 
Guieyese   et  Lef&mre.  —   KoSut,   Fünf  Streitfragen   der  Ba.^rensor 

und  Kfifcnscr      ...........     586 

—  —  Gregorii  Bar  Ebhraya  in  evanj^.  loh.  commout.  Ed.  li. 
Schwartz.  Gregorii  Ahulfaragii  B.  E.  in  act.  apost.  et  upiat.  e^thul. 
adnot.  Syriace  0.  r.  M.  Klamroth.  —  C.  Abel,  Koptische  Unter- 
!>uchungen.     Der».,  Zur  aogypti.schon  Etymologie  .     7.'J8 

Ueber    die  Frage    dos  Metrums  und  des  Reimes  in  der  Inschrift  von  C'ar- 

pentraj».     Von  Schlottmann 767 

Zur  Nachricht 768 

Berichtigungen (Vor)l.  414.  600 

Namenregister     i 

i 769 

Sachregister        I 


Beilagen: 

XXXIII.  Versammlung  deutscher  Philologen  und  Schalmänner. 
MittheUung.     Von  D.  Chtoolson. 
Erkl&rung.     Von  A.  Harkaoy. 


Tafeln:                                                                                                                        Zu  s«ite 
(Druck)  Chinesbche  Texte 153 

{8af&-Inschriften  i 

\  PI.  I  &  II  .167 

.Alphabets  sad-s«mitiqnes"   ] 

(Autogr.)  Altpersische  u.  a.  Keilschriften.     Tat  I— IV  .271 

(Lithogr.)  Mahüfsche  Münze 399 


Nachrichten 

über 

Angelegenheiten 

der 


1      Deutschen  Morgenländischen  Gesellschaft. 


Behufs  einer  allgemeinen  Revision  der  Gesellschaftshibliothek 
ersuchen  wir  unter  Hinweis  auf  §§  2  und  6  des  Bibliotheksreglo- 
ments  (Zeitschr.  XXVIU  S.  VIII  f.)  alle  Mitglieder  der  D.  M.  G., 
welche  Bücher  oder  Handschriften  der  Bibliothek  vor  dem 
1.. Januar  1878  entliehen  und  bisher  nicht  zmückgesendet  haben, 
di«  Ablieferung  derselben  bis  spätestens  den  15.  Juni  d.  J.  be- 
wirken zu  wollen. 

Halle  und  Leipzig,  Mai   1878. 

Die  Bibliotheksverwaltung  der  D.  M.  G. 
Prof.  Müller.         Prof.  Pleiachor. 


Beilagen: 

XXXIII.  Versammlung  deutscher  Philologen  und  Behnlmänner. 
Mittheilung.     Von  D.  Chioolson. 
Erklärung.     Von  A.  Harkaoy. 


Tafeln:                                                                                                                             Zu  Seite 
(Druck)  Chinesische  Texte 153 

{Saft-Inschriften  i 

>  PI.  I  &  n  .     167 

.JUphabets  sud-s6mitiques"   f 

(Autogr.)  Altpersische  u.  a.  Keilschriften.     Taf.  I— IV  .271 

(Lithogr.)  Malaiische  Münze 399 


Nachrichten 

über 

Angelegenheiten 
der 

Deutschen  Morgenländischen  Gesellschaft. 


Zeitschrift 


der 

Deutschen  Morgenländischen  Gesellschaft 

Herausgegeben 

von  den  Geschäftsführern, 

in  Halle  Dr.  M Oller,  in  Leipzig  Dr.  Flelseher, 

Dr.  Sehlottmann,  Dr.  Loth, 

unter  der  verantwortlichen  Bedaction 

des   Prof.  Dr.    Otto  Loth. 


Z^vei  nnd  dreissigster  Oa^nd.. 

Mit  8  Tafeln. 


Leipzig  1878     * 

in  Commission  bei   F.  A.  Brockhaus. 


Inhalt 

des   zwei  und  dreissigsten  Bandes   der  Zeitschrift  der  Deutschen 
Morgenländischen  Gesellschaft. 

Seite 

Nachrichten  über  Angelegenheiten  der  D.  M.  O I 

Protokollarischer  Bericht  aber  die  Generalversammlung  zu  Wiesbaden  III 

Extract  ans  der  Rechnung  über  Einnahme  und  Ausgabe  hA  der  Casse  der 

D.  M.  G.   1876 Vin 

Pereonalnachrichten X.  XV.  XIX.  XXV 

Verseichniss    der    für    die    Bibliothek    eingegangenen    Schriften    u.    s.   w. 

XI.  XVI.  XX.  XXVI 
Vendehniu  der  gegenwärtigen  Blitglieder  der  D.  M.  O.  .     XXXI 

Verzeichniss    der    gelehrten    Köri>erschaften    und    Institute ,    die    mit    der 

D.  M.  G.  in  Schriflenaustausch  stehn XLII 

Veneichniss  der  auf  Kosten  der  D.  M.  G.  veröffentlichten  Werke  .    XLIII 


Die  SehulfÜcher  und  die  Scholastik  der  Muslime.     Von  A.  Spretiger 
Das  Zahlwort  Zwei  im  Semitischen.     Von  F.    W-  M.  Pküippi 

Prtkrtica.     Von  Siegfried  Goldechmidt 

Geschichte  der  achtzehnten  ogyptischen  Dynastie  bi.s  zum  Tode  Tutmes  III, 

Von  Alfred  Wiedemann.    II 

Proben  aus  Victor  von  Strau.ss'  Schi-king-Uoborsotzunp  mit  Text  und  An»' 

lyse.    Von  Oeorg  von  der  Gabelentz 

Le   dcrhiin-cmcnt   des   in.scriptions   du   Safa.     P«r   Joseph  HaUvy 

IH«  neueren  KesultMto  der  snmori.schen  Forschung.    Von  Fritz  Hommel 

Zur  semitischen  Epigraphik.      V.    Metrum    und  Reim    auf  oiiior  ägyptisch 

anunftisclien  Inschrift.     Von  K.  Schiottmann     .... 


1 
21 

99 

113 


ISS 
167 
177 

187 


Seit« 
(^rlstlich-palästinousische  Inschrifton.     Von  Th.  NöUUhe  .199 

E^  neuer  hin^aiischer  Fund.     Von  J.  H.  Mordtmann  jr.      .  200 

Einige    Bemorkunpeu    zn    Herrn    Müllers    „Himjarischen   Stadien".      Von 

J.  H.  Mordtmann  jr 203 

Aus  einem  Briefe  des  Herrn  J.   HaUvy   .......  206 


Zu  Rüclierts  Grammatik,    Poetik  und  Rhetorik  der  Perser.      Von  H.  L. 

Fleischer.   l\ 225 

Ueber  den  Ursprung  der  altpersischen  Keilschrift.     Von   W.  Deecke  271 

Indra  nach  den  Vorstellungen  des  MahAbhArata.     V^on  Adolf  HoUmnann  290 

Ueber  muhammedanische  Polemik  gegen  Ahl  al-kitAb.    Von  Ign.  Qoldxiher  841 


Zur  polemischen  Literatur.    Aus  Driefou  der  Herren  A.  Müller  und  Stein- 

gchneitter 388 

Aus  einem  Briefe  d^s  Herrn  HaUvy 395 

Aas  Briefen  des  Herrn  K.  Himly 397 

Eäne  Münze  von  der  malaiischen  Halbinsel.     Von  K.  Himly    .  399 


Die  Sahoepraehe.    Von  Leo  Reiniach 415 

Ji^ob  von  Edessa  über   den  Sehern   hammephorasch   und  andere  Gottea- 

namen.    Von  Eberhard  Nestle 

Die  ^bhana  stutayas  des  ^obhana  muni.'    Von  Herrn.  Jacobi 
Bericht  Über  den  SsemnAnischen  Dialoct     Von  A.  H.  Schindler 
Die  Nunation  und  die  Mimation.     Von  David  Heinrich  Müller 
Mythologische  MLtcoIlon.    Von  J.  H.  Mordtmann  jr. 


465 
509 
535 
542 
558 


KiU&nior  im  Awestft.     Von  Th.  HSldeke 570 

Ueber  eine  Stelle  des  Aitareyäranyaka.     Von  Th.  Aufrecht     .  .573 

Nachträgliche  Bemerkungen    zu   der  zweiten  Auflage   des  Bigveda.     Von 

Th.  Aufrecht 576 

Zur  Chemie  der  Araber.    Von  Eühard  Wiedemann       .         .         .         .  — 

Ueber  eine  Tabarf-Handschrift.     Von  O.  LoÜi 581 

Aus  Briefen  der  Herren  Enut  Kuhn  und  D.  H.  MiUler                       .  584 


Beitrag  zur  Geschichte  der  chinesischen  Grammatiken  und  zur  Lehre  von 
der  grammatischen  Behandlung  der  chinesischen  Sprache.  Von  Georg 
von  der  Gabelentz 601 


Seite 
Die  Ueder  des  Knrgvolkos.     Von  A.  Graeter 665 

Bemerkongen  sa  dem  Wortlaute  der  Emunot  we-Deot.     Von  M.   Wolf .     694 

*TOK,  ursprüngliches  Sal>stantiv  zu   trennen  von  ~^Ü    (— ^©) ,  Ursprung- 

Hchein  Pronominjdstamm.     Von  Fritz  Hommd  .708 

Ysrena.     Von  Fr.  Spiegel 716 

Ueber  die  Endung  hart,  kert,  gird  in  Städtenamen.     Von  A.  D.  Mordt- 

matm 724 

Anbis«he  Aerzte  und  deren  Schriften.     Von  M.  Steinschneider.     III.  728 

Ammndates-EIsgAbalus.     Von  O.  Redsloh 733 

MisceUe.     Von  Th.  Aufrecht 734 

Berichtigungen    und   Nachträge    zu    dem  Scholiou   des  Jakob   von  Edessa 

fiber  den  Schem  hammephorasch.     Von  E.  Nestle    .  .735 

Zu  Nestle's  Aufsatz  S.  465.     Von  G.  Hoffmann 736 

Zur  polemischen  Literatur.     Von  A.  Müller 737 

Bibliographische  Anzeigen:  Kft9ividyftsudhanidhih.  The  Pandit,  a  monthly 
joamal  etc.  —  Kaufmann ,  Geschichte  der  Attributenlehre.  — 
OauOeTf  ad-dourra  al-fäkhira 208 

—  —  Semitica  von  F.  de  Lagarde.  —  Bibliotheca  Indica.  Nos. 
227—236.     New   Series  231—386 401 

—  —  Einleitung  in  das  Alte  Testament  von  Fr.  Bleek.  4.  Aufl. 
von  J.  WeUhaHsen.  —  Lo  papyrus  fundraire  de  Soutimes  par 
Guieysse   et  Lef&mre.  —  KoSut,   Fünf  Streitfragen   der  Basreuser 

und  Kfifonscr      ...........     586 

—  —  Gregorii  Bar  Ebhraya  in  evaiig.  loh.  commont.  Kd.  R. 
Schtoartz.  Gregorii  Abulfaragii  B.  E.  iu  act.  apoüt.  ut  opist.  cathol. 
adnot.  Syriace  o.  r.  M.  Klamroth.  —  C.  Abel,  Koptische  Uuter- 
suchungou.     Dera.,  Zur  aogyptischon  Etymologie  .     7;J8 

Ueber    diu   Frago    des  Motrum^  und  dos  Reimes  in  der  Inschrill  von  Car- 

peutras.     Von  Schlottmann 767 

Zur  Nachricht 768 

Berichtigungen (Vor>l.  414.  600 

Namenregister     i 

\ 769 

SMhregist«r        / 


Beilagen : 

XXXIII.  Versammlung  deutscher  Philologen  und  Schulmänner. 
Mittheilung.     Von  D.  Chtoolson. 
Erklärung.    Von  A.  Harkavy. 


Tafeln:                                                                                                                                    Zu  Seite 
(Druck)  Chinesische  Texte 153 

{SaiH-Inschriften  \ 

)  PI.  1  &  n  .167 

„Alphabets  sud-s^mitiques"   I 

fAutogr.)  Altpereische  u.  a.  Keilschriften.     Taf.  1— IV  .271 

(Lithogr.)  Malaiische  Münze 399 


Nachrichten 

über 

Angelegenheiten 

der 


Deutschen  Morgenländischen  Gesellschaft. 


Behufs  einer  allgemeinen  Revision  der  Gesellsclmftsbibliothek 
ersuchen  wir  unter  Hinweis  auf  §§  2  und  6  des  Bibliotheksregle- 
ments  (Zeitschr.  XXVIII  S.  VIII  f.)  alle  Mitglieder  der  D.  M.  G., 
welche  Bücher  oder  Handschriften  der  I3ibliothek  vor  dem 
l.Januar  1878  entliehen  und  bisher  nicht  zurückgesendet  haben, 
die  Ablieferung  derselben  bis  spütestens  den  IT).  Juni  d.  .T.  be- 
wirken zu  wollen. 

Halle  und  Leipzig,  Mai   1878. 

Die  Bibliotheksverwaltung  der  1).  M.  G. 
Prof.  Müller.         Prof.  Fleischer. 


Beilagen: 

XXXIU.  Terstunmlang  deutscher  Philologeu  und  Schulmänner. 
BfittheUung.     Von  D.  ChtooUon. 
Erklärung.     Von  A.  Harkavy. 


Tafeln: 

(Druck)  Chinesische  Texte 

{Saft-Inschriften 
■ 
,jUphabet3  sud-s^mitiques" 

(Antogr.)  Altpersische  n.  a.  Keilschriften.     Taf.  I— IV 

(Lithogr.)  Malaiische  Münze 


is"   I 


PI.  I  &  II 


Zn  Seite 
.     158 


167 

271 
399 


Nachrichten 

über 

Angelegenheiten 
der 


Deutschen  Morgenländischen  Gesellschaft. 


XXXII       Verzdchniss  Her  Mäglieder  der  D.  M.  Ge*tlischaß. 

Horr  Dr.  A.   I>.  Mord tm« im  in  Cutistad ünopet. 

-     Liouten»nt-Colmiel    U     Lambert    Pl*yr*ir.    Her  Mtjesty's  Coimil-Oener»! 
in  ÄlgeriA,  iti  Algior. 
Dt.  G.  Rosou,  kais.  deutscher  Goncriücutuiul  «    D.  iti   Iletmold 
Dr.  Edward  E.  Batiabury,  Präsident  der  AmerikKn    mori^enl.  GetatUchaA 
und  Fror  in   New  Hav€n.   N.-Aini.mkH. 
■     Dt    W.  Q.  Schiiurfler.  Miüsionur,  in  New  York 

Dr    A.    SprpiiRer,  Pntf   «n  d.   Ifrriv    Hom,  in  Wabern  bei  '^em. 
Edw.  Thom»»  Esq.  in   London. 
fJ     K    TybuMos,  Bibliothekur  in  Athen. 
Dr.  Cornolki»  V'.  S.  Van  Dyck,  MiBsäoniir  in   Beirut 
Dt.  W,    I>.  Whitney,   8ecret&r  der  Amerikan    raorgenl.  ßeswllschaft 
Prof.  in  New  Haver,  N.-AmdrikÄ. 


III. 

Ordentliche  Mitglieder^). 

8e,   Durchlaucht  Dt.  Friedrich    Graf  Nosr   auf  Noor   bei  Gottorp   in  SehlM- 

wlg  (748) 
Se.  Hoheit  Takoor  Oiri   Prasfcda  Sinha,  Kj^ah  von  Bwma,  Pnrgunnah  Iglus, 

Allyi^Tirh    Däatrict   (776) 
Herr  Dr    Aiig    Ahlqwist,  Prof.  in  Hpbtämgforn  (58flK  H 

Dr    W.   A  hl  war  dt,  Prwf    A.  inorjroiil    Spr    in  Greibwald   ybl%\  H 

-  Miehele  Amari,  Senator  des  Köniffr.  Italien  und  Professor  in  Flweoz  (814) 

-  Antnoin,    Archliuandrit    und    Vorstdipr    der    russi.'iohen  Mlsaion  in  Jeru- 
salem {im. 

■     G    W.   Arra».  Direct/tr  dcjr  llandpLischnle  in  Zitt»a  (494). 

-  Dr.  Joh.  Auer,  Prof  am  lütadam    flymnastum  in  Wien  (883). 

•  Dr.  8iepnuQd  Auerbach,  Rabbiner  in  Halberstadt  (597). 

-  Dr.  Th.  Aufrecht,  Prof.  an  der  Univ    iu  Bonn  (53S). 

-  Freiherr  Alex,  von  Bach  Exe    in  Wien  (ft36). 

-  Dr.    Wilhelm    Bacher,    Prof.    au    der    Landes-Kabbinersohule   in    Bnda» 
pect  (e04). 

•  Dr.  Beligman  Bfter,  Lehrer  In  Biebrieh  a.  Rh.  (936). 

-  Dr.  O.  Bardeuhower  in  Würxburg  (800). 

-  Dr.  Jacob  Barth,  Docont  an  der  Univ.  in  Berlin  (836). 

-  Dr.  Chriatian  Barth olomae  in  Bayreuth  (9ÄJi). 

-  Dr    A    Basti  AH,  Profo-wor  an  d    ünW    in  Berlin  (560). 

•  Lic.  Dr.  Wolf  Graf  voaBaudiaaiu,  Prof.  an  d.  Unir.  in  Straasbnrg  (704).l 

-  Dr     Gust.    Baur,     Coofistorialrath ,     Prof.    und    Dnlversitütaprediger    Itt] 
Leipzig  (288). 

-  J.  Beames,  Commiasioner  of  Oriasa  (7.12). 

-  Dr.  H.  Beck,  Cadetten-Gouvomeur  in  Bensberg  hei  Cöln  a.  Kh.  (460^ 

-  O.  Bohrmann,  Paiitor  in  Kiel  (793). 

-  Dr   Ferd.  Benary,  Prof    an  d    Univ.  in  Berlin  (140).  _ 
>     Salvator    Do    Benedetti,    Prof.    d.    hebr.  Sprache    an    d.  Unhrersitit 

Pisa  (811). 

-  R.  L.  Bensly.    M.  A.,   Hobrew  Lectarer,   Gonville  »nd  CiJn*  College  in' 
Cambridge  (498). 

-  Adolphe  Berge  Exe,    kals.  m.u.  wirkl    8taatsrath,    Präsident  der  kaakaA. 
archäolog    GosoMschaft  in  Tiflis  (637). 


1)  Die   in   Parenthese   beigesetzte   Zahl    ist   die   fortlaufende  Nummer   und 

bezieht   sich    auf   die    nach    der  Zeit  Aet.  Eintritia  iu   die  GeMllaehaft  geordn* 

Liste  Bd.  tl.  S.  605  0*.,    welche    bei   der  Anmeldung  der  neu  eintretenden  Mt|i 

I  glieder  in  den  Naehrichten  fortgeflihrt  wird. 


VH^meknuH  drr  Mitglieder  der  D.  M.  GetelUchaft.     XXXfll 


Herr  Dr   Eknst  Ritt«r  Ton  Bergm»Dii,   Custm  rJcs  k.  k.  Münz-  and  Antikpii- 
Cübinet»  in  Wien  r713). 
Aag    Bern  US,  Pnstor  in  Ba.<i«l  (78Ö). 

f>r    E    Berth«aii,  Hofrnth  u.  Prof.  d-  morgen).  Spr.  in  Göttiugoij  (l'ii 
Dt    A    Bexaenberger,  Docenl  nn  der  ünir.  in  Onitingen  (POl). 
plh-.  Oiist  Bickell.  Pn>f.  «n  der  Universität  in  Innsbruck  (573). 

Ton  Biedermtinn.  königl.  »Ärhs.  Oeiiprftl-Mnjor  /.,  D  «nf  Nloder- 
forehlieim.  K    Siu>hson  ri89). 
R«v  JohnBirrelf,  A.  M.,  Professor  »n  d.  Universität  in  8i  Andrew»  (489).| 
Dr.  Edu*rd  Bohl,  Prof.  d.  Theol.  in   Wien  (579) 
Ag«Qor  Boi«sier  in  Genf  (747). 

Dr   Fr    Bollenseu.  Prof,  %.  D.  in  Wttxenhmisen  im  d.  Wert»  aSS), 
|P«ter  von   Bradke  in  Jena  C906). 

FVedrik  Brag,  Adjiinct  «n    d.   Univ.  in  Lund  (441). 
Dr.  Mw.  Brandes,  C«nd.  phil.  in  Kopenhagen  (764). 
Dr.  Heinrich  B   C.  Brandes,  Prof.  an  der  Univ.  in  Leipuig  (841»). 
fiev    C.  A    Brigg»,    Prof.    am    Union  Theol.  SeminÄry,   New  York  (725). 
^K«v.  Charles  H,  Brighani,    Professor  in   the  Meadville  Theological  Somi- 
nary.  in  Ann  Arlxir,  Michigan  (850). 
Dr  Ebbe  Giulav  Bring,  Bi.>tchnf  von  Litiköpiug}i$tifl  in  Linküping  (750). 
J    P.  Broch,   Prof.   der  semit.  Sprafhen   in  Chrlstiania  (407). 
Dr    H.  Brtigscb-Bey  in   Kairo  <27f») 
Dr    Adolf  Brüll  in  Frankfurt  a.  M.  (769). 
Dr    Nehem.  Brüll,  Rabbinflr  in  Frankfurt  a.   M    (727). 
Br&ning.    Konsul  de»  deutschen  Reichs  für  Syrien,   in   Beirut  (787). 
I  fialom.  Buber,  Litterat  in  Lomherg  (430). 
[  Lic-  \)t.  Karl  Budde,    Docpiit   an  der  ev.-lheol.   FnciiltSt  in  Bonn  (917). 

Bta  Bubi.  (;and.   theo),   in  Leipzig  (920) 
pFrvlherr    Guido    von    Call,    k.    u.    k.    Österreich  -  ungar.    Viceconsiil    in 
Constantinopel  (822). 
L.  C.  Casartolli,   M.  A..  St.  Bedes  CoUoge,  Mancbestor  (910). 
Dr.  C.  P.  Caspar l.  Prof.  d,  THeol.  in  Christiania  (148). 
DaTid  Castelli,    Prof   dos   Hobr.    am  R.  Istituto    di    siu^    aoporiori    in 

Plonnu  (812). 
D.  Henriqnea    de   Castro,    Mz. ,   Mitglied    der  köuigl.  archfiolog.  Gosell- 

schaft  in  Ainaterdam  (596). 
Dr    D.  A.  Obwolaon,   Prof.    d.  hebr.  Spr.   u.  Literatur   Mi  der  Univers. 

in  St  Petersburg  (292). 
Byde  Clarko  Esq  .   Mitglied  des  Ajithropolog.  Instituts  in  London  (601). 
l>r   Joseph  Cohn  in  Breslau  (896). 

Lk.  Dr.  Carl    Heinr.    Cornill.    Docent   an   der   Univ.   und   Uepoteot   am 
Seminarium   l'hilippinum    in  Marburg  (886). 
I'lltaurlcb  Graf  Ton  Coudcnhovo  in  Wien  (967), 
pIMw.  Bjrles  Cowell,  Profos.'Vir  d.  Satwkrit  an  d.  Universität  Cambridge  (410) 
^R«T.  Dt-.  Mich.  John  Cramer.    Älinisterresidont   der  Verein.  Staaten    von 
Nord-Amerika  in  Kopenhagen  (69.">). 
F^  Dr.  Harn. Itm  Curtiss,  Pfarrer  d.  amorik  Kirebengemeinde  in  Leipzig  (923) 
Dr.  Georg  Cnrtlus,    Geh    Hofrath.  Prof.  d.  das».  PhiJniogio  an  d.  Univ 

In  Leipzig  (£30). 
Robert  N   Cnst.  Barrisler-at-law.  lale  Indian  Civil  Servioe.  in  I<o)idon  (844) 
Dr.    Ernst    Georg    Wilhelm     Deocke,     Coureotor    am    kais.    Lyceum    in 

Strawbnrg  (7  42). 
Dr.  BarÜi.  Delbrück.  Prot  an  d.  Umv.  in  Jona   (753) 
Dr.  PraaK  Delitssch,  Prof.  d.  Theologie  an  d   Univ.  in  r.>eipi!ig  (ISö). 
Dr    Friedrich  Delitssch.  Prof.  an  d.  Univ    in  Leipxig  (94«) 
Dr    Hartsrig  Derenbonrg,  BuchhMndler  in   Pari«  (fififiV 
I»r    Ludw.  Diestel.  Prof  d.  Theol    in  Tübingen  (481). 
Dr   P    H    Dieterioi.  Prof  der  arab    Litt    in  Berlin  (22). 


XXXIV     VerzeichniM»  Her  Mitglieder  dtr  D.  M.  GeMUsehaft, 


Horr  I>r    A    UillrnMiin,   Prof   der  Thool    in  Rorlin   (UO). 

r»r.  OtUj    DooDPr,  l'rof.  d.  SarLHkrit    u.   d     vor^l    Sprachforwliung    An    d. 

Itniv.  in   H<4smgfi>rs  (6511. 
Dr    H    P    A.  Doay.  Prof.   d.  Gesch.  »r»  d.   Univ.  in   Leiden  (103) 
Sara    U    Driver,  Fellow  of  New  Collepo  in  Oxford  iShS). 
Dr   Jobacuos  Dümlchen,  Professor  art  der  Univ.  in  Strassbiirg  (708) 
Frfiiik   W    Eftstlakfl,  stud.  or.   in  Borliii  (1146) 
Dr.  Goorg  Morita  Ebers.  Professor  «n  d.  tTniv.  in  Leiprig  (562). 
Anton  EdelupKctior  von  Oyoroki  in  Iiudap«.it  (767) 
Dr.  J.  EgKeliug,  Prof.  des  Siuwkrit  iin  der  Univ.  in  EklinburRh  (763). 
T)r    Ecii,  Pa.stor  emorit.  in  Enpoh.if  h.  Zürich  f92fi), 
Dr,  J.  Ebni,   Pastor  einer,   id  fJonf  (fll7). 
Dr.   Arthur  M.  Elliotl  in  Milnehen   föftl). 
Dr.  Adolf  ErniHU  in  Berlin  (lKt2). 

l*r.Carl  Hurmaon  Elbe,  Prof.  i»in  Univorsity  College  in  Aberystwith  (641V 
Or  Juliiu»  Euting,  Rlbliothijkiir  d  Univ.-BSbllothok  in  Strasahurg  (614). 
Prof.   Edward  B.  Evans  in  Miinrbon  (84*1. 

Dr.  Fredrlk   A.  Fehr,  Docent  de»  llebr.  »u   «Itr  Fmv.  in  llpsala  (8fi4). 
C.  Feindol,    DrftgomatiAts-Elevo    bei    dor    k.  düxitacben  Gmandtschiifl   in 

Peking  (836). 
Dr.  Winand  Fell,  Rpligionalehrer  am  Maneellen-Gymniisinin  in  Cöln  (703). 
r>r.  Floocknor.  G rmna&ialreligionslehrer  in   Beiithon  (800). 
Julos  Fonrohert,  Fabrlkbositxor  in  Berlin  (784>. 
Pr   Ernit  Fronkol,  Gymnasialli<hri>r  in  Hdlle  .i    S    (859». 
Mnjor    Georgo    Fryor,     Madras    Stiiff  l'orp^.     Dcpnty    Commiasionor     in 

Kangun  (916). 
l>r.  Jnüu*  Fürst,   Rabbiner   in  Mainz  fOüfi). 

Dr.  H.  O.  C.  von  der  Oabolentz,  Prof.  an  d.  Univ  in  Lf^ipcig  (582). 
Dr.  Charles  O&iner  in  Oxford  (631). 

Dr    Richard  Garbe.  Dwcont  an  rt.  Uoiiv.  in   K(>nig»berg  (904).  . 

Gustave  Garrex  in  Pari»  (i)27>.  ■ 

Dr    Lonmi  Gautier,  Prof  der  alttest.  Theologie  in  Laiisanne  (87*). 
Dr    Wilhelm   Geiger,   Dooent  an  d    Univ    in  Erlangen  («30) 
Dr.   Hunnanri  Gii^Ä,   Drngomanatü-EJevo  bei   der  kais    deutsrhen   Botaehnft 

in  Coustantinopol  (7fiO). 
Dr.  F.  Giouebrocht.  Caud    ibeol    in  Berlin  (877). 

Dr.  J.  Gildemeister.  Pn.f  der  morgtml    Spr.  an  d.  Univ.  in  Bonn  (20). 
Rev.  Dr.  Ginsburg  in   Livt»rpo<nl  (718). 
Wladimir  Girgass,    Prof    d.  Ar«htM>hen    bei    der    orlent.  Facultftt  \n  St. 

Petersburg  (776). 
Dr  M.  J    de  Goeje.  Interpres  legnti  Warnorianl  u    Prof.  in  Leiden  (6ÖB). 
Dr    W    Goeko  in  Diedenhofen  (7t)6> 

Dr  E.  P.  Goergena,  Prof.  d.  altteat.  Exegese  an  d  Uuiv  in  Bern  (911). 
Dr.  Siegfried  Goldsehmidt.  Professor  »n  d.  Univ.  in  Strasshui^  (693). 
Dr.  Ignaz   Goldxlher,   Doeent   an   d.   Univ.    and    Secrot&r   der  Israelit. 

Cultaagemeindo  in  Budapest  (758). 
Dr    R.  A    Gosche,  Prof.  d.  morgeul    8pr    an  d.  Univ.  in  Halle  (184). 
Rev    Dr.  F.  W    Gotch  in  Bristol  (586) 
Wassili  Qrigorief  Kxc ,  kaiserl    russ  %rirkl.  Staatarath  tt.  Prof.  der  Ges«h. 

d    Orieuts  an  d.  Univ.  In  St.  Petersburg  (688). 
Dr.  Jttlina    Grill,    Prof.    am   ev-theol    Seminar  in  Maulbmun,  Württem- 
berg (780). 
Lic   Dr.  B    K.  Grossmanu,  Superintendent  in  Grimma  (67) 
Dr    phil.  et  theol    Orolemeyer,    Gymnaalaloberlehrer  In  Kempen  (894). 
Dr.  Mhx  GrUnbaum  in  München  (469) 
Dr.  Ha»  Tb    Grüner  t,  Docent  an  d    Univ    in   Prag  (878). 
Iguaslo  Quidi,  Prof.  de»  Hcbr  und  der  semil    Spr    in  Rom  (819) 


a^  Mitgtütim'  der  D  \f,  GtsMmduifK      XXXT 


r  «Imv  OarUnd.    Colla«H«B*aMMor    nnd    tnspoctor   dos    Lohrinstituts    fai 

«elutomir  (771). 
Lie   Herrn.  Gotbe,  Doc«nt  »a  dor  UdIt.  in  Lcipiif  (91!» 
Dt  Henn.  Alfr.  ▼on  O u tftclimid,  Prot  *ti  der  ITnir   ia  Tübincwn  f367V 
Dt  Th  II««rbrfieker,  Pn>f«aor  kii  d.  Colvets,  and  Rector  der  Vjct«iriÄ- 

sdnü«  in  B«rUn  (49). 
Dr    K  Harns,  Prrf.  «m  Univorsity  College  in  Loudon  (90S\. 
Ih-   Jalins  Caesv  Haentssehe  in  Dresden  (Ö96). 
8    J.  H  alberst  am,  Kauftnaim  in  Bielits  (651). 
J    n»\iry  in  Paris  (845>. 
|Pr.  F.  J-  van  den  Ham,  Prof.  an  d.  Unir.  in  Groningen  (941). 
■Anton  Freiherr  von  Hammer  Exe   k.  «.  k.   Och.  Rath  In  ^leit  <S97) 
Dr    Reimer  Hansen,  Oymna&iallehrur  in  Sondershatisen  (8^61 
Dr.  Alb     Harkary,    Professur    d.  Ge&ch.    d.  Oriente   au    d   Unlv     In  8t 

Petersburg  ^676). 
Dr.  C-    de    Harlex.    Prof.  d.   orienL   %r.    an    der  üniv.  In  Löwen  (881V 
Dr  Martin  Hartmann,  Kanaler-Dragoman  bei  dem  k.  d«ats(*hen  KonsnUt 

in  Beirat  <^808). 
Dr  M.  Heidenheira.  theol.  Mitglied  dos  köni^l.  College  in  I^tndon,  d  Z. 

in  Zfirich  4570V 
Cbr    Hermansen,  Prof  d.  Theol.   in  Kopeuhapon  (48fi). 
I>r   G    F   Uertzberp.  Prof.  an  d    üniv    in  Hallo  »369). 
Dr.  K    A.  Hille,  Ant  am  könlgl.  Krmnkenstifl  in  Dresdea  iiH). 
TH    \    Hillebrandt,  Dcwent  an  der  Uuiv.  in  Breebui  C960>. 
K.  Himiy.  kab.  DolmetMber  a.  D-  in  Berlin  (5ß7). 
l>r    P    Himpel,  Prof.  d   Tbeol.  in  Töhingü»  t45«V 
Dr    Val    Hintner,  Professor  am  akad.   Oymuasium  in  Wien  (806>. 
Dr.  A.  F    Rndolf  Hoernle,    Principal,    Caihednü  Mission  CoHege.    Cal- 

entU  (818). 
Frans  Hoffert  in  Budapest  (935V 

Uc.  C    Hoffmann,  Pastor  ia  Frauendorf  bei  Slottin  (876V 
Dr    Oeonr  Hoffmann.  Professor  an  d    Unir.  tu  Kiol  (64SV 
I>r    Karl  Hoffmann.   R^^alschnUebrer  in  Arnstadt  (534> 
tlir    A-  Holmbne,  Prof   d.  morgenl.  8pr.  in  ChrLitiania  (814). 
.\dolf  Hol tz mann.  Prof  an  Paadagogium  in  Durlach  (9:14 V 
Dr    Frits    Hommel,    Assistent    an    der    Staats-    und    Hofbibliothek    und 

Doceot  an  d.  Univ.  in  Mfinchen  (841). 
Dr    H.  Habschmann.  Prof.  an  der  Univ.  in  Stnusbarg  (779). 
Dr    Eugen  Hults»cb  in  I.eiprig  (946V 

Dr    Hermann  Jacobi,  Prof  an  der  Akademie  in  Münster  (791). 
Dt    O.  Jahn.  Oberlehrer  am   KöUn.    Oymn.  in  Bertin  (820). 
Dr    Julias  Jolly,  Prwf.  an  d.  Univ.  in  Wtlrxborg  (815) 
Dr    P    de  Jong.  Prot  d  morgenl.  Sprachen  an  d.  Univ.  in  Utrecht  f427> 
Dr    B    Jölg.    Prof    d     klassischen  Philologie    u.  Litt^!>ratur    »irvd  Dircctor 

des  pbilol.  Reminan»  an  d.  üniv    in  Innsbruck  (149) 
Dr    Fwd    Jnsti,  Prof  an  d.  üniv.  in  Marburg  (.i61j. 
Dt  Abr.  Wüh.  Theod  Juynboll.  Profesaor  der  nloderiKndisch-OHtiudischen 

Sprachen  in  Delft  (592). 
Dr    8    J    KRmpf.  Prof  an  der  ünivenität  in   Prag  (7ß5) 
Dr.  Adolf  Karapbanson.  Prof  »t»  d   evang.-theol   FacnltÄt  in  Bonn  (462V 
Dr.  Simon  Kanita  in  Lugoa,  Ungarn  (698). 
Dr   Joseph  Karabacek,  Professor  an  d    Univ    in   Wien  {f>ht}. 
Dr    Da-Hd   Kanfmann,    Prof    an    der   Landes-RHhhiner.'tchiile    in   Buda- 
pest (89«% 
Dr   ¥r  Kaulen.  Prof  an  d.  Unlvers.  in  Bonn  (60QV 
Dr    Kmil  Kantiscb.  Klrrhenrath,  Prof  nn  der  üniv    in  Baael  (631V 
Dr.  ramiUo  Kellner,  Oberlehrer  am  knnigl,  Oymu    In  Zwickau  (709). 
Dr.  H.  Kern,  PrataMT  m  d    Univ.  in  Leiden  (930). 


XXXVI      VerzeichtuM  der  MUgüe^lcr  <!er  D.  M,  GetelUchnß. 


Herr   Lic    IV.  Ronnid  Ke«aler,  Docmit  d«r  The>oloiri(^  und   <\fr  orient  Spr    und 
Kopotoiit  KU   d.  Univ.  in   MarHarit  (875). 
R«v    I)f    rJustams   Kiemn  in  B(?rliii   (874). 

-  nr    H.  Kiuinjrt,  Prof.  »in  d    Univ,  in   BpHId  (218). 

-  Kov    T.  L.  Kiujisbury,  M    A..  Eastut.   U.»y»l,  P«w!iey  (787). 

-  H.   Kirchturini  in  FranklüH  a.   M.   <W)li 

-  Dr.  .lobannp-s  Klntt.    Assistent  an  dor  könig!    Bibliothek  in  Berlin  (%19>). 

-  Dr.  n.  Klein.  Hübhinor  in  »chlittonhofon  (031). 

-  Rev.  H.  Ä.   Klein  in   Kjiisi3rslÄut.<ru  (9ia) 
Dr    r    Kloinert,  Pnif.  d    Tliüokitjio  in  Horlin  \i9h\ 
Dr    Heinr    Ang.   Klostermn  n  ii,  Prot   d.  Thwlogio  hi   Kirl  <741) 

-  Prof-  Adolph  Wilb.   Kiich  in  Stnttgart  (fi8B>. 

-  Dr    A    Köhlor.  Prof.  d-  Tb«d.  in   Krl&iifferi  (611)» 
Dr  KAtifmiuiii  Kubier,  Italdiincr  dc>rijinid-Gi*in«indeiu(.'liicA^o,  niino}sf783)- 
Dr.  8i»roiiel    Kohn,   Habbincr  und  Prefllgor  dor  israelit,  Religinn^gemclnde 

In   BiidHppst  (ß&a) 
Dr.  Alexunder  Kohnt.  Oberrabldnpr  in   FUnfkireliou.  ITnjjam  ^657), 
Dr.   Edunrd   Könit;,   Oherlidircr  «n  diT  TliuuiaÄ'*clinlt*  in    Ltdpzi^  (Bftl).       I 
Dr.  J.  Kiinlg,   Prof.  d.  A.  T.  LiteratUT  in   Freiburg  im   Broiagau  (065). 

•  Dr.    rajotju)    Kossowicx,    Prof.    des    Simskrit    au   d.   Univ«ntität    in   8t 

PotorsbuTK  (6flB>. 
Dr     .l»romir  KoSut.  Docent  An   d    Univ.  in  Prap  (899>.  J 

-  Gortloh   Adolf  Krnust*.  PrivatKoli^lirtwr  in   L«ipitig  (821).  ^ 

-  Dr.  Rudolf  KrRu?«o,  prnkt.    Arzl  in  Hamburg  (728). 

Dr   liudolf  Krtilil.   Prof.  »a  d   Uiiiv    nud  öbfrhibliothekar  in  Leipsig  (161). 
Dr    Alfr    vimi   Kreiner.   k    n    k    H..rfr«tli,  in   Cair«  (326), 
Dr.  Mifb    Jos.   Krilgor,  Dfintliorr  in  FraiienbnrR  i434). 

-  Jo».  K  II bat,   Jurist  in  Pmf  (i>39). 

Dt    Abr.  Kueuon.  Prof.  d.  Theolofjio  in  Leiden  (327) 

Praf   Dr    A.   Kuhn.  Dinn-tor  d    KöUniachcn  OyinnasiuniB  iu   Berlin  (137). 

I>r.  K.   Ktibn,  Prof  an  dur  Univ    in   München  iJ12). 

Dr    K.  Kur«,  UymnasiaUiehror  in   Burgdorf.  Cant.  Beni  (761). 

Graf  t}<?za  Kuun  TOn  Ossdola  in   Budapoit  (696). 

W    Lagns,  Profenor  in  HeklnfTTors  (601). 

-  Dr    J.   P.  N,  Land,  Prof,   in   Leiden   (-464). 
Dr.  W,  Landaa.  Oberrabbinor  in  Dresden  (412). 

-  Dr.  S.  Landauer,  Docont  au  der  Univ.  in  Strassihurp  («881. 

-  Dr.  Charlös  L  an  mau.   ÄiMOciuto   for  Samcrit.   Johns    Hopkins  ünirersity. 

Baidmore  (897). 

-  Faiuto    Lasinio,      Prof     der     «emit.     Sprachen     an     der     Univers,     in 

Fluronz   (605) 

-  Prot   Dr    Franz  .Jm«ph  Lanth,  Akademiker  in  München  f7l7) 

-  Dr.  8.   Löfmaun.  Prof.  an  der  Univ    in  Hßidelbfrjj  (868). 

•  Dr.    John    M.    Lflonard,    Professor   of  Groek    atirt    ComparaÜvo    PhiloloRy 
iu  tbe  Stnte  University  of  MLssoari,  Columbia,  N.-Ainerica  (733). 

-  Dr.  C.  R.  Lopsias,    Geh.  Rogioningsrath  ,  Oborbihliotliekar  und  Prof  an 
d.  Univ   in  Borlin  (193). 

-  Rov.   J.  B.  Lightfoot,    D.  D..   Hulsean   Professor   of  Divinity   in   Cam- 
bridge (647). 

-  Oiacomo  Lignana,  Profeaaor  der  morgenl.  8pr.  in  Boro  (666). 

-  Arthur   Lincko,  stud.  phii,  in  Loipslg  (942). 

-  Dr.  H.  O,  Lindgri^n,  Prof  in  Upsala  (680). 

-  Dr.  Bruno  Lindner,  Docont  an  dor  Univ.  in  lA'ipsig  (068). 

-  Dt.  J.  Lobe.  Pfarrer  in  Ra«opba5  boi   Altonburg  (32). 
.     Dr.  L.  Loewo,   Sominardiroctor.   Ejuuninator   der   morgonl.   Sprachen 

Royal  ToUfge  of  Preceptors  in  Broadstair^,  Kent  <.'V01) 
Dr    Otto  Loth,  Prof.  an  d    Univ.  in  I^ipzig  i67H 

-  .lacob  Lutsch.^,  Cand.  orisnt,  in  St  Pet«r»burg  (86.^1. 


a'*t  der  Mitglieder  der  D,  M,  Oegeffiehetfi.    XXXVII 


A.  Ltttsenkirchen,  Stnd,  orioiit.  in  Ldjnig  (870). 

CL  J.  LyuH,   B.  S.  C,  in  Caleuttu  f922). 

(liftrlM  Mac  Duusll,  Fruf    tu    Helfast  (435>. 

Dt    E.   1.  MsK""!*'  ^o*'   A°  ^    ^"'v.  iii  Uroslau  (209). 

K»ri  M»rti,  PfaiTBr  in  Buu,«..  BasellAiid  («43). 

Abb«    P     Martin,  Prof.  na  der  kathul    Uuiv.  iu  Paris  (782). 

Dr.  B.  K.  M«ttli6»,  Agont  der  Anisterd.  Bibolgescllüehnlt  in   s  nertogen- 

IxKK-b  (270). 
C*rl  Miiyredeir,  k.  k.  Mi«ist«rialb6Ämtör  in  Wion  (893 1. 
r>r.  A.   F    von  Mehron,  Prof.  der  »emit.  Sprachen  in  KupoiibAgeti  (24U). 
l>r.  Lodwig  Meudelüsohn,  Prof,  an  d.  Uuiv    in  Dorput  (8»5( 
Dr.  A.   Herx,  Professor  d.  Tbwdupit«  in   Iteidelboritt  (•'»37). 
1>T.  Ed.  Meyer  in  Leipzig  (üWi 

Dr    Leo  Meyer,  k.  nu».  Sta*t«iratli   uml  Prof.  in  l)orp»t  (7S4). 
Dr.  Friedr.  Mezger,  Professor  ia  AagHburg  (604). 
Dr.  fb    Micbel  in  Brüssel  (tiäl). 

in.  J    P.  Miuayeff,  Prüf,  au  der  Uuiv.  in  8t.  Petersburg  (630). 
I>r.  IL   Fr.   Mö^Iiug,   Pf«rrL>r  in   Ivssliiipm   (524), 
Dr.  J.  H.  Mordtmana,  DrHgomHiiMU-Eiove  am  küs.   deubic^hen    Cuusulat 

in  ConsUntinopcl  4  8<ii> 
Dr.  Ferd.  MÜbluu.  Sinatsr,   u   Pntf   <1.  Thcol    an  d.  Univ.  in  Dorptt  (ß65). 
-Sir  Wilüjun  Muir.  K.  C.  8.  L,  LL.  D..  ia  Londrm  (437). 
Herr  Dr    Aog.  M  all  er,  Profennor  an   d    Univ.  in   IIhUo  (ßOS). 
-     Dr    l>.  H.  Müller,  Docoiit  lut  d.   Univ.   in  Wien  (8ä4). 
Dr    Ed.   Müller  in  Berlin  (834). 
Tbuutaa    C    Morrny,     AsaociAte    in    8bemit.    liui|$uAgea,    John.-«    Kopkii» 

l'nivoraity,  Baltimore  (852). 
Dr,  Abr   Nng»-r,  Itabbiner  in  Wrotike  (584). 
Dr.   U.   U.  F    Ku»solmnnn,  Prüf    an  d.  Uuiv.  in   Köni|[ptberf^  (374). 

Dr.  Eberh.  Nestle,  Uepetcttt  au  d.  Univ.  iu  Tiibiiigun  <H(>r»). 

Dr    B.  Ncteler,  Vicur  iu  üstbevern  (83HK 

fh-    J    J.  NcubUrger,  Rabbiner  in   Fürth  (78G). 

L>r    .hibn  Ki<>bol^on   in  Penritb,   England  (360). 

K.  Nicolai,  Oberlehrer  an  der  KealstchuJe  in  Moerano  (89ü). 
Ih-    George  Karel  Nioman,   l'rufosiMir  in   DelfV  (647 1. 

I>r.   Friedrich   Nippold,  Profesnor  d.  Thvid.  in  Bern  (Ö!I4>. 

Dr    Nicolau  Nitzulescu,   Prufo^itor   in   Bukareat  (67^). 

Dr.  Tbeod.  N^ildeko.   Prof.   d.  morgen!     8pr.  in  Strasuburg  (4ö3). 

Itr   J.  Tb.  Nordlinu,   Professor  in   Upiala  (523). 

Dr    Oeo.  A^'ilh    Nuttubulim  in  Berlin  (7B0). 

Dr.  Kowack.  Lic.  tbeol.  in  Berlin  (853). 

J    W.  Kutt,  M.  A.,  8ubUbrariaJi  of  the  Bodloian  Library  iti  Oxford  (739). 

Dr.  Jobaone«  Obordick,  OymiuutiftJ-DireeU»r  in  Arn.sb<.»rg  (65!») 

Dr    A.  Ub]a»inski.  Lehrer  am   liiehelieu-Oymnaaium  in  Odessa  (838). 

Df.  Julias  Üppert,  Prof.  am  College  de  France  in  Paris  (602). 

Dt.  Conrad  von  Orolli,   Professor  an   d.  Univers.  in  Ba«el  (7fJ7» 

Dr.  U«org  Orteror,  CfymnaNiallehrer  in  Münclien  (8.'i6). 

Audcual  Palm.   PrufostaHtr  in  Scbaßlintuen   (7J>4). 

Prof-  E.  U-  Palm  er.  A   M.,  iu  (JambridRe  (701). 

Kervipt*  Patkaniait    Kxc,    kais.    ruas.    wirkt.  Htaatarath    und  Prufeuur   an 
«l.  Univ.  iu  8t.  Petersburg  (564). 

Dr   Joaopb  Pur  leg,    Kabbiner   imd   Prediger   der   israelitiachen  (iemeinde 
in  Manchen  i54Uk. 

Hcv    S    O    F    Porry  in  Tottington.  Laneauhlre  (»09). 

Prwf   Dr.  W.  Port.icb.  IlolT*tli,  Ilibliolbi-kar  in  (lotUa  (328), 

Peter  Peter»on.  Protecviur  d.  8an.skrit  iu  Bombay  (789). 

Dr    W    Pelr,  k.  k.  Prot  der  alttestameiitl.   Exegese   und    der  .somit    Pbt- 
loUtgie  au  d.   Univ    in  Prag  (388;. 


Herr  Dr.  Friedr   Wilh.  Murt,  Pbilippi,  Prufosior  an  d.  Univ.  in  itiMtock  (CSÜ),^ 
-     Hev     Goo.    Phillips.     1»     D.  .     President    uf   t^uwons    College    in 

bridjfu  (720). 
Dt    Üornhiird  Pick,  ov.  Pficror  in   Kochetter,  Now   York  (»IS). 
Dr.    Kiehurd    Picitschmftnu,    Ciutoa    der    Kiin.     u.  tTniv.-Bibliiuthek    is^ 

Breslau  (9U1> 
Dr  Richard   Pischel»  Prüf,  an  dur  Uiaiv.  in   Kiel  (THO) 
Itr    lulo  Piz*i,   IVif.  am   U.  CuUe^u  Mjiriii   Liiigi»  in   PRrma  |889> 
Hutil«y  liftjie  l'uol«),  M.  R.  A.  S.,  iii   I^^mdoii  i,i)i)7). 
Georg©  U,  P(v]io,  1>,  !>.,  in  Biingid.ire  (üiÜJ. 

Dr.   tiwi.  Fr.   Friuix  Pruc toriu»,   Prof.   au   d.    [Tiiiverslt&t  irt   ßorliu   (Gti£p). 
Dr.  Eugen  Pryna,   Prot",  «ii  dtsr  Univ.  in  Ilunn  ((144). 
M.    8.    Rnbenor.     I>iri?ctiuiiKlf<itcr    ui    der    itrnelil.    doutach-romiiiLicliott 

Contnü-IJaupLwlmli'  und  IUrt>t-ior  des  MetLschutx'acheo  WniseninstttMufl 

iu  Javiy  (.<>^7;.  ^| 

Dr.  WUh&lm   Itadloff,  Prui'.  iu  KaMiu  (,(>S&). 
Dr.  G.  M    Kodslob,   Prof.    il.  bibl.  Philologie  an  d.  akadom.  üymiwHiam 

in  Iltunburg  (60). 
Dr    Th    M.   Uodslob,    Custoa   an    der  KÖnigl.    und  UnlTorsitits- Bibliothek] 

in   Kiu)  <H84). 
KdwiLrd   Uoitat^ok  Eaq.  iii  Bombay  (»14). 
Lte    Dr    Ueinickts,    Pastur  in  Joni^alom   (871). 
Dr    Lo<i  Uoiniiicli,   Pn>fe!».sor  a.   d    Uiüversilüt  in   Wien   (479). 
Dr.   loorcnz   Koiiike,  Privnt^olohrter  und  UittDrgut-iUe.Mtztir  auf  LangfTtrdenl 

im  (tnx'«lier»ogtIj.  (UiU'idmrg  (ftlO). 
Dr.  E.  Uüuaa,  Mitglied  der  Irauzü!«.  Akadumie  in  FariA  (4 BS), 
Dt.  f.  H.   Beascb,  Prof.   d    kathol.  Theol.  in  Bonu  (589). 
Dr.  E.   Uou»9,  Prof.  d.  Thool.  iu  Strassburg  (21). 
Charles  Kice,  Cbenmt,  BoHovuo  HospiUl,  New  York  (887). 

Dr    E.  KJohm,  Prof.  d.  Tlieol.  in  Hallo  («12).  

Dr.  H.  W    Chri^iL  K  ii  t  ursh  ausou,    Kauxlcr  der  k.  niederlfiiid    Uesimd^ 

üchafl  in  Conütantjaopel   (8r>4). 
Dr.  Jamcü  Kobort»on,  Professor  in   Ulaikgow  (^bH) 
Dr.    Joli.     Uuediger,     Uiblinthukar    dar    Köit.    n.     LJniv  -I)iKlitit|i«k     inj 

Königsberg  (743). 
Dr    Albtsrt  Kolir.  lAjconl  an  der  Univ.   in  Bern  (867). 
Uui»tav    Krisch,  ov,   Pfarrer  in   Laugonbrand   (932) 

Baron  Victor  von  Uo»on.  t^ruf   an  der  UnivurniUlt  in  St   Petentburg  (757^.1 
Dr.  It.   Kost,  UberbibliuUiekar  ain  Indiit  Oßico  in   Ijoudoii  (Ibi). 
Dr.  J.  W    Rothstoiii,  Cand.  tlieoi.  in  Bonn  (9t^) 
Dr.  Franz  Kühl.   Prof.  an  der  Univ    in  Königsberg  (»80^ 
Dr.  Victor  liysHel,   Oberlehrer  am  Nicolai-Oynnia.siuni  iu   l,«lpxig  (869), 
Dr.  Ed.  äachaa,  Prof.  d.  murgonl.  8pr.  an  d.  Univ.   in   Berlin  (SSO). 
Lic    Dr    IJugo  Savhftse  iu  Berlin  (837) 

Mitg    Karl  .Salem ann,  Ducent  an  der  Univ.  In  St    Petentbnrg  (77$). 
Dr    Carl  Saudreczki  iu  Pr.ss»u  (fiött) 
Dr    tVanx  Öa»»o  io   Khoiuo  (i)29). 

Archibald  Henry  Sayce,  M.  A.,  Fellow  of  Queen'»  College  iii  *'.«ford  (76Ä>.  I 
Dr     A.    F.    Graf    von     Schack,    gros.iherxog|.     mecklenburg.-.<«<:liwena.  j 

Leg»tion:»rath  und  Kammerhorr.  in  München  (32:t^ 
Kittor  Ignaz  von  Schüffor,    k.   u.  k.    östtorreicb.-uugar.    diplotnat    Ageat 

und  Oeneralcousul  Ükr  Egypten  (372). 
Celestino    Schiaparelli,    Mlniaterialrath    and    Prof    dt«    Amb.    n.t\    derfl 

Univ    In  Bom  (777).  ■ 

Dr    Ant    vua  ifcbiefuer   Exe,    kaiA.    rusA,    «rirkl.    Stiiataralb    und  Aka- 

demiker  in  8t   Petersburg  (287), 
Dr    Emil   Heb  lagintwei t,  AM«Mor  in  Kltjsingen  4G2(Jt 
U   M.  Freiherr  von  Hc^hlechta-WtJiehrd ,  k    k.  Uofruth  iu   Wien  (27«), 


'»chaft.     XX3 


Beer  Df    KtmuUntiu  Sc  lil  u  1 1  ntsnu  ,  Fruf.   d.  Theol    in  Malle  {MG\. 

iitaXMV  Schmeitenor.  Hachhüniiler  in  Scttloss-fheinnitz  h.  Chemnitz  (888). 

Dr.  Otto  ScliiBid,  Prof   d.  Tlieologie  in  Linz  (938). 

Ilr    F«rd.  ächmidt,  Uector  d«r  böhern   Lehranstalt  in  Gevelsberg,  West- 

fiüen  (702). 
Üf.  Wold.  Schmidt,  Prof.  d.  Theol.  An  d.  Univors.   in  Leijoig  (620). 
Dr    A.  Schmölders,  Prof.  an  d.  Univ.  in  Bre.sku  (39». 
Dr.    Leo   Schneedorfer,    Prüf,    an    der    thoulüg.    LchraimlAlt    in    Bad- 

weü  (S62j. 
\it.  Georg«  H.  Scbodde  in  Ulieeling,  West- Virginia  (91)01. 
Erich  von  Schönberg  niif  Heneogswalde,  Kgr.  Sachson  (289j. 
Dr.  W.  Schott,  Professor  an   d.   UnivorsitJit  in   Berlin  (816». 
Dr.  Kberbard  Schrador,  Kirclienrntb,  l'rof.  »u  dur  Univ.  in  Berlin  (65ä). 
Eduard  Schranka,  Cand.   philu».  tu   Prag  (^i)33>. 
I>r     Paul   Schröder,    Dolmetscher    bei    dvr    kai».    deutsch.    Butseliafl  in 

ConAtantinopel  (700). 
Dr.   Lvopold  Schroeder,  Doccut  au   dur  LFuiv    in  Dorpat  (905). 
Dr    Pr.  Schröring,  G^'mniLMallelirer  in  WiMniar  |306>. 
Lic.  Dt.  Robert  Schroter  in  Broslau  (729). 
Dr   Schulte,  Prof.  in  Paderborn  (706). 

Dr    Martin  Schal tse,  Kertor  der  höhern  Kuabenscholo  in  Oldesloe  (790). 
Dr.   O    Schwot»chke  in  Halle  (73l. 
Emile  Setiart  iu  Paris  (681). 

Benry   Sidgwiuk,  FoUow  of  Trinity  College  in  Cambridge  (632). 
Dr    K.  Siegfried,  Prof.  der  Theologie  in  Jena  (flU2). 
J.  P.  Six  in  Amsterdam  (099  k 
Dr.  Wm    J.  M.  Sloane,    Prof.   am  PrJncoten  College   in  Princeton ,  New 

.)er>ey   (928). 
läe.  Dr.  Uudolf  Smcnd,  Docent  an   der  Univ.  in  Hallo  (^843). 
Henry  P.  Smith.  Prof.  um  Lane  Theological  Seminary  in  Ciiicimiuti  (Dia». 
Dr.  lt.  Payne  Smith,   Dean  of  Canterbury  (756). 
W    S    Smith.  Professor  au  d.  Uuivorsität  in  Aberdoen  (787). 
Dr    Alb.  So  ein,  Professor  an  d.  Univors.  in  Tübingen  (661). 
ArÜiur  l^hr.  von  Soden,  k.  württemb.  Lieutenant  a.  D.  in  Tübingen  (848). 
LDt   J.  O.  Sommer,  Prot  d.   Tliool.   in  Königsberg  (303). 

Dlt    l>r    Karl  Somogyi  iu  Budapest  (731). 
''Dr    F    Spiegel,  Prof.  d.  inorgonl.   Spr.   an   d.   Univ.  in   Erlangen  (50>. 
l>r    Williehn   Spitta.    Dirfctor    der   vicekiini^rl     Bibliothok   iu  Cairo  (813). 
Ih-    Samuel  Spitxer,  Ulior-Kabbiner  in  Essek  (7^81 
Dr    Willniin   O.  Spruull    in   ALIeghauy  City,    PeniMylvania  (dU8>. 
Dr    Bernhard  Stade,  Prof   der  Theologie  in  Oiussun  (831). 

titwck,   Prediger  an  d.  rofurmirtcn  Uomoind&  in  Dresden  (698). 
rirdrich  Stehr,  Kaufmann  in  Leipzig  (9ü4^ 
l»r    Ifoinr    Steiner,  Professor  d.  Theologie  in  Zürich  (64ui. 
F    Placidu*  Steininger,    Prof.    de»  Bibelstudiumü    in    der  Beuediktiner* 

Abtei  Admont  (861t. 
Dr    J    M    W.  Steinnordh,  Coiislstorialrath  in  Liuküpiug  (4i7>. 
l»r   M    Steinschneider,  Svhuldirigont  in  Berlin  (175). 
Dr    |{.  Steinthal,  Prof.  der  vergl.  SprachwissoJiscbaft  an  der  Lulvenitätj 

in  Berlin  (4ä4). 
Dr    A.   F    Stenzler,  Prof.  an  der  Univ.  in  Breslau  (41). 
Dr.   Lud    von  Stephan!  Exe,   k.    rtuui.   wirU.  ätaatsrath    u.  Akademiker 

l«  St.  Petersburg  (63), 
\it   J    G.  Stickel,  Geh.  Uofraih,  Prof.  d.  morgeul.  Spracheu  in  Jena  (44 j.  ^ 
G.  Stier.   DirecUtr  dos  Francisceams  in  Zerbst  (364). 
E   Kob    Hllgeler  m  Aaraa  (746). 

J    J.  5tr«umann.  Pfarrer  in  Muttoiut  bei  Basel  (BIO). 
Dr  F   A   8trau»».  Saperinteudent  u.  königl   llol'predigor  in  PotadAm  (896;. 


XL 


Verteichnüs  der.  Mitglieder  der  D.  M.  GeselUehoft. 


Herr  Lie,  Otto  Straus»,   BapoHoteudent   u.   Pfarrer   «n   der   Sophioukirclio   in 
Borliiv  (&l»ti>, 

-  Victor  vou  Strauss  und  Toriioy  Ext\,  wirk!.  Geh    Hath  in  Dresden  (719j. 

-  Arou  ron  HsilAdy,  reform.  PfiuTer  in  Ilalaa,  Kleiit-Kumanion  (691). 

-  A.  Tappchoru,  Ffarrer  iii  Vrudon,  Wostphaleii  (568).  J 

•  C.  Ch.  Tauchuita,  Buchljaudlcr  in  Leipzig  (2J8).  ^ 
Dr.  Emilio  TezR,  wnlflutl.   l*ruf.  an   d.  L'niv.  iu  Pisa  (444). 
T.    TljQydarü»,     Prüf,     dor    inurgenl.    Sprachen    au    Owen'»    College    in 

Matiolioittor  (Cii). 

■  F.  Thüremiu,  Pastor  in  YandoeuvTee  (389). 
Dr    O.  Thibaut,  Prof  des  Sanskrit  In   Beiuire»  (781). 
Ur    U.   Tliorbücke,   Profosor  «a  d.   Univ.   iu  Heidelberg  (tiü.S). 

-  Dr.  C.  P.  Tiolü,    Profossor  der  Theolojfio  am   Sumitiiup  *\vt   Kemunstranl« 
in  LeidoD  (847). 

-  W.  von  T  i  ose  n  ha  Ilsen,  k.  russ.  Sta»l*rath  iu  Wantcbsu  (Äßüt. 

-  Dr.  Fr.  Treeüsel,  Pfarrer  in  Darstetteu,  Uaubm  IJeni  (,765). 

-  Dr    Triüber,  Gymnasiallehrer  in  Frnukfiut  u    M.  (937). 

-  Dr.  E.  Trumpp,   Professor  an   der  Univ.  äu  Miliieliuu  (403). 

-  Dr.  P.  M.  Tiisihiriier,   Privatgelehrtur  in  Leipjtip;  (282>. 

-  Dr.  C  W.  l'hdo,  Prol.  u.  Motllcinalratli  in  Bramuehireig  {iül). 

■  Ür,  H-  Uhle.  Gyinna*iallührer  iu  Dresden  (,yä4j. 
Dr.  J,  Jacob  Unger,  liabltiii^r  iu  Iglau  {ßöO). 

-  Ur.  J.  J.  Pli.  Valeton,  Prof.  d.  Tliwd.  in  Ünmingen  (130;. 

-  Herrn.  Viimb^ry,  Prof  ati  d.   Univ.  iu  Itudapeet  (61*). 

-  J    V.   \V    Vfltke,  Prüf,   an  d.    Uuiv.   in   Bitrliti  (1731. 

-  Dr   Wilb.  Vi>ick,  Staatsr.  u.   Prüf  d.  TJiool.  au  d.   Univ.  In  Dorpat  (53Ö).| 
Ur.  Mariuua  Aiit.  Gy»b.  Vor  st  man,  omer.  Prediger  in  Üuuda  (345). 

-  ii    VortTOiinn,  (iDUfral-Secretär  der  Azieuda  astticttratdce  iu  Tn«9t  (243).  1 

-  Dr  J.  A.  VulltTs,  Goh.  Studienrath,  Prüf.  d.  inorgeul.  8pr.  iu  üiesaeu  (986). 

-  Dr.  Jakob  Wackeruagul,  Doceiit  an  d.   Uuiv.  iu  Ua»ol  (921). 

-  Dr.  ä.  J.  War  reu,  C-oiireotor  am  (Jymuasiam  in  Kwulle  (1)49). 

-  Uev.  A.   William  Wntkiti»,  M.  A.,  Kingi  College,  London  (827). 

-  Dr.  A.  Weber,  Professor  au  d.  Uuiv.  iu  Berlin  (193). 

•  Dr.  G.  Weil,  Prufesoor  der  morgeul.  Spr.  au  der  Uuiv.  in  Heidelberg  (S8)i 

-  Dr.  U.  Weiss,  Prof  der  Tlieol,  iu  Hraunabcrg  (944). 
Ur,  J.  B.  Weib»,  Ppüfeast»r  d.  Gcacliitht«  a.  d,  Uuiv.  in  Uras  («13>. 
Woijamiuov-Sernuv  Exe.,  kais.  nuts.  wirkl.  ätaatsrath  und  Akademikei 

iu  St.  Petonburg  (539). 

-  Dr.  Julius  Wellhauseu,  Prof  der  TUeol    iu  Greilüfwald  (832). 
>     Dr.  Joseph  Werut^r  iu  Fraukftu-t  a.  M.  (GOO). 
.     Lic.  H.  Weser.  Pastor  in  üorliQ  (799). 

Dr.  J.  G.   Wetzstein,  kön.  preiud.  Consul  n.  O.  in  Benrlln  (47). 

-  Kov.   Dr     William   Wicke*  in  Loudon  (684). 

-  Dr.   Alfred  Wiedemaun  in  Leipzig  (898). 
.     F.  W.  E.  Wiedfeldt,  PlarrtT  m  Eatodt  bei  Gardelegen  (404). 

-  Dr    K    Wieseler,  Prof  d.  Theol    in  Groifswald  (106). 

-  Dr.  Eug.  Wilhelm,  GytnimaialprofeiMor  in  Jena  (744). 

-  Minder  Wiliiams.    Prufes.«ior  de»  Sauskrit  au  der  Univ.  In  Oxford  (6291.' 

-  Dr.  W.  O.  Ern*t  Wiudiich.  Profeisor  an  d.  L'niv    In  Leipzig  (787). 
Fürst  Ernst  zu  Windi»ch-G  rÄt«,  k.  k.  fJberst  iu  On«  (880). 

-  Ur    M    Wolff.  Rabbiner  in  Oothenborg  (263;. 

-  Dr.  Ph.  Wolff,  SUdtpfarrer  in  ItottwoU  (29). 

-  Kev.  Cttftrk..s  11.  H.   Wright,  M    A..  B    D..  Ph.  D.,  iu  Belfast  (5li3>. 

-  William  Wright,    D.  D.,    LL.  D.,   Prof.   des  Arabbcbeu   iu    Cambridg 
Queens  College  (284), 

-  W    Aldb  Wright,  B.  A.,  iu  Cambridge,  Triuity  College  (556). 

•  Dr.  C.  Aug.  Wüu  sehe,  Oberlehrer  au  d.  Katlistck-htencliul«  in  Dreadeu  (03ft)i 


VenmdirdM  der  Mitglieder  der  D.  M.  GeteÜachaft.  XLI 

Herr  Dr.  H.  F.  Wfi st en fei d,  Profeasor  nnd  Bibliothekiir  an  d.  Univ.  in  Gut- 
tlngen  (IS). 

-  Dr.  A.  Zehme,  Prorector  in  Frankfurt  a.  O.  (269). 

-  I>r.  J.  Th.  Zenker,  Privatgolehrter  in  Leipsig  (&8). 

Dr.  U.  F.  Zimmermann.  Rector  des  Gymnaidnms  in  Baael  (587). 

-  Dr.  Pia«  Z  i  u  g  e  r  1  e ,'  Subprior  dea  BenedlctinentÜftes  Marienberg,  Tirol  (27 1). 
Dr.  Heran.  ZHehokke,  k.  k.  Hofcaplan  nnd  Profemor  an    der  Univ.   in 

Wien  (714). 
Dr.  L.  Zuns,  Seminardirector  in  Berlin  (70). 
Ritter  Jnl.  von  Zwiedinek-äQdenhorst,   k.   a.   k.   österraicli-ungar. 

Oeneralomunl  in  Boluuiut  (751). 

In  die  Stellang  eines  ordentlivhen  Mitgliedes  sind  eingetreten: 

Da»  Heine- Veitel-Ephraim'sehe  Beth  ha-Midrasch  in  Berlin. 
Die  Stadtbibliuthek  in  Hamburg. 

-  Bodleiana  In  Oxford. 

..    Univeriitits-Bibliothok  in  Leipzig. 

..    Kaiserl.  Universitits-  nnd  Landes-Bibllothek  in  Strassburg. 

„    Fürstlich  Holieniollern*Hche  Hofbibliothek  in  Sigmariugeu. 

„    Uuiversitftts-Bibliothek  in  OieaBen. 
Das  Kabbiner-Seminar  in  Berlin. 

Tbe  Rector  of  8t  Francis  Xavicr'.s  College  in  Bombay. 
Irin  Universitits- Bibliothek  in  Utrecht. 

..    Königl.  Bibliothek  in  Berlin. 

..    KSnigl.  und  Universitits- Bibliothek  in  Königsberg. 

..    K.  K.  Universitits-Bibliotbek  in  Prag. 

..   Universität  in  Edinburgh. 

..    Königl.  und  Uulversitlts-Bibliothek  in  Breslau. 

„    Kön.  Universitftts-Bibliothek  in  Berlin. 


XLU 


Verzelehniss  der  gelehrten  Körperschaften  nnd  Institute, 
die  mit  der  D.  M.  Gesellschaft  in  Schriftenanstansch 

stehen. 

1.  Das  Bataviaasch  Genootschap  van  Kansteti  en  Wetonschappen  in  Batavia. 

2.  Die  Konigl.  Preuss.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Berlin. 

3.  The  Bombay  Branch  of  the  Royal  Asiatic  Society  in  Bombay. 

4.  Die  Magyar  Tadom&nyos  Akad^mia  in  Budapest. 

5.  Die  Royal  Asiatic  Society  of  Bcngal  in  Calcutta. 

6.  Die  Königl.  Qeselbchafl  der  Wi:ütenschaften  in  Oöttingen. 

7.  Der  Historische  Verein  fiir  Steiermark  in  Gra». 

8.  Das  Koninkiyk  lustitaut  voor  Taal-Land-  en  Voikenkonde  van  Nederlandsch 

Indie  im  Haag. 

9.  Das  Curatoriam  der  Universitfit  in  Leiden. 

10.  Die  Royal  Asiatic  Society  of  Great  BritMn  and  Irelaud  in  London. 

11.  Die  Royal  Geographical  Society  in  London. 

12.  Die  British  and  Foreign  Bible  Society  in  London. 

13.  Die  König].  Bayer.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Manchen. 

14.  Die  American  Orientai  Society  in  New  Haven. 
16.  Die  S<M:i^te  Asiatiqno  in  Paris. 

16.  Die  Soci^tä  de  Geographie  in  Paris. 

17.  Die  Kaiserl.  Akademie  der  Wissenschaften  in  St.  Petersburg. 

18.  Die  KbLh.  Russ.  Geographische  Gesellschaft  in  St.  Petersburg. 

19.  Die  Society  d' Archäologie  et  de  Numismatiqae  in  St.  Petersburg. 

20.  The  North  China  Branch  of  tlio  Royal  Asiatic  Society  in  Shanghai. 

21.  Die  Smithsonian  Institution  in  Washington. 

22.  Die  KaLserl.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien. 

23.  Die  Numismatische  Gesellschaft  in  Wien. 

24.  Der  Deutsche  Vorein  zur  Erforschung  Palästinas. 


XllU 


rerzeicbniss    der    auf   Kosten    der    Deutschen    Morgeii- 
lUndiHcheii  OeRellKthai't  verötfentlichteii  Werke. 


ZcilacbrifL    der    lleuLtch^n    M"rgr>nlHmHstlioii    iiesellschaft.     ({t>ritu<igegeben    von 

«Icu    üeacljiUUrührern        i— XXXIl     HaiiiJ       184,7—7»       IVA  M      (I    S   i\f. 

U— XXI     Jk   18   M      XXU— XXXII    k   Ifj   .1/) 

Frtihrr  «ncliion  w\A  wurde  ,<piitor  mit  oliiger  ZwitHchrifl  vereinigt: 
Jahrfrtberirht    der  iJeiitjjchou  Morpoirländischen  Ueselbchatt  für  da«  Jabr 

1845  und  184C  (l»ter  und  '.'ter  Batid).  %.     1846—47,   ö  M.     (1846. 

t   M.   —    1846  3  M.) 

—  KogUtfr   aum  J  — X.  Band      1858.     8      4  M      <  Kür  Mitpl    der 
D.  II    G    3  M) 

&«gi»t«rr   «uu«  XI— XX.  Bwnd       1872       8       1    Af    60   Pf     (FQr 

Mitgl.  der  D    M    tJ    1    M.  20  Pf  \ 

Rctfistor    Lnnx    XXI— XXX.    Bund        187  7       8       1    M     60    Pf. 
(FBr  Mit^l    der  D.  M.  ü     1    M    2^^  Pf.) 

Da  von    B<l.   1—7     11—18   der  Zfits».hri(l  ni«r  noch   rine  gorii)).;r<  Auznhl 
von  bxMnplnron    vurh*ndeii    L>t ,    koiuton    di<^»«    uur    iidcti    zu    dum   volieu 
XjideitprH«  »h|;cgeli«n  worden      M.   8,   l*  und    lli  k<>niR-u  einzeln    nicht 
^Velir  »l«|i:t>g«btin   worden,    .sutnitarii   nur  bei   Abniihnir<  der  ^esumtntou  Zeit- I 
»cUriA.    und    awm   »ucli    dtesLi  nur  iuk-Ii  /um   vollen  Lftdenprein      Kinxtdn»  | 
.luhrKAngc  oder  Heft«  der  ü weiten  Scrici  (Bd   31  ü'.\  werd«.-n  um  lilo  Mitglieder  I 
dfr  («i'«f<U.t<'bnrt    .luf  \'ftrliin^(in    u  uro  i  ttct  bur    vi»u    <l(.>r    Cum  ini.'«.t  ions- 1 
btti- tth»  nd  Juti^  ,  F.  A    BrorkhHUs  iii   LoipsiR,  zur  llalttn  dt<»  Preko*  ab- ( 
eb«o,    mit  Ausufthm«    von  Band   2".    woloh«»r  nur  run-b   mit  der  ganzen' 
8«rie,    und  zwar  zum  vullen   L.'id<MipreiA  *15   Äf  >  itb^egebcii  werden  kann. 

— 8nppiemeiit  znni   '><»    BmuiIü; 

Wu««iu4^hafUtcber  J»hrMsb'irii'lit  über  die  morgonländ  Studü^n  1859 —  < 
18Ü1  .  von  Dr  Rieh.  Gosche.  8  18Ö8  4  M.  (Kür  MitRlieder  der  j 
t)    M    li    3  M} 

-  Supptemont   zum    L'4     Bunde: 


WiaMUMhailliL-her  Jahrei^bericbt  für   18<>2— I8G7.  vuu  ]>r   Rieft    fJfmvhe. 
BflA  I      8       1871       3   M.     (Für  Mitgliodor  der  D    M    O    a  M    ih  Pf  t 
ilungurt  für  die  Kunde  des  Morironliuides,  hi>rausg«gebeD  vau  der  Ücutsi'hon 
liidijichcu  Uoi>eli»chat\.     1    Band  tin  .'j  Nuinmiinii.     18üH     8.     It»  M 
Mitglieder  der  D    MO    14  M.   il*  Pft 
Dit<  fluielacu  Numinoru  unter  folgernden  bcHJMulHrn  Titfiln ; 
(Nr     1.      Mithra.     Kiu    Buitra^    zur    Mythonifeschicbte    tias    Driüiiu    von 
F.    WintiMchmann.      18A7.       i    M    40   Pf      «Für   Mit«!     d.r    U    M     (i. 
I    M.  80  Pf)     Vorgriffen] 

Nr     X      AI    Kindi    gi>nnnnt    „dor    Piiilnsnpb    dt«r    Arabor".     Ein   Vorbild 

aoia»T   Zeit    and    wbii»   N'nlkus       Von     Crxt.   FtüijeL      Iti'il .      1    M.  6U   Pf 

jFür  Mlt^lUder  der  I>    M    U.    l    ;V    2o    /f) 


XU?      VerxeiehuiMa  Ar  auf  Kottem  d.  D.  M.  G.  renffmUiekiem  Werkt. 

Xr.  3.  Die  fünf  Gäthi«  oJ«r  Sammlungen  ron  Liedmi  and  Sprfieli«n 
Zanthutn'i«  Miner  Jünger  and  Xaehfoiger.  HcfBSHccfeben.  ibenetst  and 
eriintert  von  ML  Uaug.  1.  AbtheDong:  Die  erste  äaaalang  (Githi 
ahnnaraiti»  enthaltend.      1868.     6  J/.    tFär  MhgL  d.  D.  M.  6.  4  M.  50  Pf.\ 

Xr.  4.  Ueber  das  Catninjaya  Mihätmja».  Ein  Beitrag  aar  Geaehiehte 
der  Jaina.  Von  A.  Weber.  18ö8.  4  J/.  50  Ff.  iFir  MitgL  d.  D.  M  U. 
3  M.  40  £f) 

Kr.  5.  Ueber  das  Verfaältnw  de»  Textes  der  drei  srnsdicn  Briefe  des 
Ignatins  zn  den  übrigen  Kecenaionen  der  IgnatianJirben  Lite«at«r.  Von 
Riek.  AdU>.  Upttus.     1859.      4  Jf.   5o  Pf.     «PDr  ICtgL   der   D.  M.  G. 

3  3/.  40  P/V» 

Abhandinngen    für    die    Kande    de»  Morgenlandes.     II.  Band    ^in  5  Xanunern). 

1862.     8.     30  M.    40  Ff.     iFür   Mitglieder    d.  D.  M.  G.    2*  3/.  80  Pf.) 

Xr.   1.     Uermae  Pastor.     Aethiopice   primom    edidit   et  AethiofHca  latine 

vertit    A»t.    «TAbbadie.     1860.     €    M.      iFGr   Mitgfieder  der   D.   M.   6. 

4  J/.  50  Ff.) 

Xr.  2.  Die  fünf  Githis  de»  Zarathnstra.  HeraosgeiEeben .  fiben>etet  und 
erläutert  vim  Mt.  Uaug.  i.  Abtheilong:  Die  rier  übrigen  Sanimlangen 
enthaltend.     1860.     6  M.     «Pör  Mitgüeder  der  D   M.  6.  4  3/.  50  Ff.) 

Xr.  3.  Die  Krone  der  Lebensbeaehreibungen  enthaltend  die  Clasisen  der 
lianefiten  von  Zein-id-din  Käsim  Ibn  Katläbugi.  Zum  ersten  Mal  heraus- 
gegeben und  mit  Anmerkungen  und  einem  Index  begleitet  Tun  Chi.  flßgel. 
1862.     6  M.     iFür  Mitgüeder  der  D.  M.  G.  4  3/.  50  if.t 

Kr.  4.  Die  grammatisehen  Schulen  der  Araber.  Xach  den  <^eUen  be- 
arbeitet ron  0*i.  FlmgeL  \.  Abtheilun«;:  IKe  Schalen  von  Basra  und 
Kola  und  die  gemischte  Schul«-.  1862.  6  M.  40  Ff.  «Für  Mitglieder 
der  D.  M.  G.  4   M.  80  Pf.t 

Xr.  5.  Kathi  Sarit  Sigara.  IMe  Märchensammlang  des  Somadeva. 
Boch  VI.  Vn.  Vm.  Herausgegeben  von  Um.  BroekkauM.  1862.  6  M. 
(Für  MitgUeder  der  D.  M.  O.  4  3/.  50  Pf.t 

IIL  Band  lin  4  Xummemi.     1864      8.     27-1/.     (Für  Mitglieder 

der  D.  M.  G.  20  3/.  25  Pf.) 

Kr.  1.  Soe-schn,  Scha-king.  Schi-kiiig  in  Mandachuischer  Uebeisetzung 
mit  einem  Mandschu-Dentachen  Wörterbuch,  heransgegeben  von  U.  Ooutm 
ron  der  Gabelemtx.  1.  Heft.  Text.  1864.  9  3/.  (Für  Mitglieder  der 
D.  M.  G.  6  M.  75  Ff.) 

Kr.  2    2.    Heft.     Mandschu-Deatsches  Wörterboeh.     1864.     6    ^f. 

(Für  Mitglieder  der  D.  M.  G.  4   3/.  50  Ff.) 

Kr.  3.  Die  Post-  und  Reiserouten  des  Orients  Mit  16  Karten  nach 
einheimischen  Quellen  too  A.  Sprenger.  1.  Heft.  1864.  10  M.  ^Für 
Mitgüeder  der  D.  M.  G.  7  M  50  Pf.) 

Xr.  4.  Indische  Haasregeln.  Sanskrit  u.  Deutsch  heraosg.  Ton  Ad.  Fr. 
Stenzler.  1.  A^ralijana  1.  Heft  Text.  1864  2  M.  (Für  Mitgüeder 
der  D.  M    G    1  3/.  50  Ff.\ 

IW.    Band    (in    5    Xummem».      1865—66.     8.     25   M.    20    Ff. 

(Für  Mitgl.  d    D.  M.  G.   18  3/.  90  Pf.) 

Kr.  1.  Indische  Haasregeln.  Sanskrit  a.  Deutsch  heraas.  ron  Ad.  Fr. 
Ütenzler.  I.  A^valAyana.  2.  Heft.  Uebersetzung  1865.  3  M.  (Für 
MitgUeder  der  D.  M.  G.  2  3f.  25  Ff.) 

St.  2.  ^'intanaTa's  Phiteütra.  Mit  verschiedenen  indischen  Commentaren, 
Einleitung,  Uebersetzung  und  Anmerkungen  horausg.  von  Fr.  Kielkom. 
1866      3  M.     (Für  MitgUeder  der  D.  M.  G    2  M.  25  Pf.) 

Xr.  3.  Ueber  die  jüdische  Angeolologie  n.  Daemooologie  in  Ihrer  Ab- 
hängigkeit vom  Parsismns.  Von  Aix.  Kokut.  1866.  2  M.  (Für  Mitgl. 
d    D.  M    O.  1  3/.  50  Pf.t 

Kr.  4.  Die  Grabschrift  des  üdonischen  Königs  Eschmon-^zer  fiberseUt 
und  erklärt  von  E.  Meier.  1866.  1  M.  20  Pf.  (Für  Mitgüeder  der 
D.  M    O.  90  Pf.) 


Vt  5  KMthA  SJaril  äAij^arH  Dip  MÄr<«Wn.-.niuiiiUiii^  «le»  Soirmdevu 
Buch  IX  —  XVIII.  (SchluM.;  HerausKoj,'ebt'n  von  lim.  Brockhauä.  IBUÜ 
Ift  M.     (Für  MltgUodcr  d«^r  D    M.  (i    12   M.) 

Bdluiig«n    für    diu   Kuiuie    <)d»    Morgunlaiidcs.     V.    Itand    (in    4  Nummern;. 
1868—1816.     8,     37   M.   10  Pf.     (Für   MiikI    der  U.  M.  U.  27  AI.  Üü  Pf.) 

Nr  1.  Versuch  einer  liobrüixcheu  Koriiu-iili-lini  imcli  d»»r  Au^isprAclifi 
ü«r  beutigen  SiuuJU'itHner  nebst  tMii«ir  daruach  Kf^bUdytou  Transenptiwi  der 
Q«IMab  mit  ejji«r  Üeilage  von  A.  Peleilnann,  IStiH.  7  M.  hi\  Pf.  (Für 
lßlg««MJBr  d*r  I)    M    a.  ä  M    65  Pf) 

Kr.  2.  Bos.rd.ich-tiirki.Ncho  Spruchdonkmälur  von  O.  Blau.  1868.  9  il/. 
CO  iy.     (Für  Mitglioder  Jer  D    M.  Ö.   7    M.  2U   P/".) 

Kr.  3.  Uobtjr  dii»  SÄptn^atakaju  dfs  llÄlu  von  i4£6r.  VKe^'er.  1870. 
8  AI.     (Für  Mitglieder  dt-r  U    M.  Ü.  ti   J/.> 

Nr  4.  Zur  Sprache,  Literatar  nud  Dugiuiilik  dvr  Samarilaner.  Drei  Afa- 
handlangen  nebst  üwoi  bishor  uiicdirten  »»riMritu^u  Texten  hürauAgL«^  vtin 
üain^Äohn^     1876.     Vi  M.     (Für  Mit^l    <1.   D    M.  ü.  U   M.) 

VL  Band.     Nu    1,     Chrwni<iuo    do   Jysuc    lo  Stylilo,    ccrito  vera 


Tan    513,    texte    ot    traduction     par    P,  Martiti.     8.      l87tJ.      9   M.     (Für 
Mit^Bodor  der  I>.  M    G.  6  M.  7Ü  Pf.) 

Nr  ]i.  Indische  llausregelu.  Sniiäkrit  und  Deutäch  burnuägeg.  vün  Ad. 
Fr.  ikensler  IL  PAraakar*.  1.  Ueft.  Teit.  lä7G.  8.  3  Af  liO  /y. 
iFür  Mitglieder  der  D.  M.  O.  2  M.  70   /y.> 

Nr.    3.      l'öiembcho    und    niiologeti.^che    Literatur    in    Arabischpr    isprucho 
swischtTi    Muslimen,    Cfartjiten    und    Jaden,    noLüt    Anhäugeu    verwand tea  , 
Inhalt*      Von  M,  Steimchneiäer.    1877.    22  M,    (Für  Mitgl.  der  D.  M.  0.| 
16  3/    50  Pf) 

Hr.  4.     Indisch).«  Hauar^geln.     iiainikrit  und  Deutsch  hifrausig.  vou  Ad.  Fr. 
Stenzler      II       PAmskar».    2.  IIoR.    Ueborsptzung     1878.    8.    4  M.  4ii  Pf\ 
(Kfir  Mit«l    dtT  Ü    M.  t*    3   M    W  Pf) 
Verfleichung^-Tabellen    dt-r    Muhiimmedaniächon    und    <jhriätliidit;u    ZeitrMlinung 
nach  dem  ersten  Tage  jedes  Mahainmedaiüscheti  MonaU  berechnet,  herausg^J 
von    Ferd.     WüstmfeUi.       1854.      4       2   M.     ^Für    Milgl     d.    D.     M.    ö.f 
1    M.  50   Pf) 

Bfaliotoca  Arabo-Sicala,  ussia  Kaceolta  di  testi  Arabici  che  toccano  la  goografia, 
la  storia,  le  biografie  e  Im  bibliografia  deila  Htcilla,  measi  insieme  da 
MieheU  Amari.  3  foacicoli.  1855 — 1857.  8.  12  Ai  (Für  Mitglieder 
d  D  M  O  9  At.) 
I^lipendice  alla  Biblioteoa  Arabo-Sieubi  per  Alickele  Amari  cou  nuove  amio« 
uujoni  critiche  del  Prof  Fleücher.  1875.  8.  4  M.  (FUr  Mitglieder  der 
D    M    O    3  M.) 

Die  Chltmikou  der  Stadt  Mekka  gttsiunmelt  und  auf  Ku.sien  dor  D.  M.  Ü.  heraas- 
gegeben,  arabist;h  und  deutlich,  von  Ferdinand  WüstenfeUl.  1857 — 61. 
4  Binde.  8  42  M  (Für  Mitglieder  der  D  M.  U  Jtl  Ai.  60  Pf.f 
Biblia  Veteria  Teatamenti  aothiopiea,  in  quim^ue  Ujhkui  distrthuta  Turnus  li, 
»Ire  Ubri  Kegum,  I'araliponiennn ,  Ksdme,  Esther.  Ad  libroruin  manuscrip- 
lijram  fidom  edidit  et  npparalu  eritico  inatnuil  A.  iJililtulnn.  1861.  4. 
8   AI.     (Für  Mitgüeder  der  l)    M    U    6   Af.} 

Fase.  11,    (|uo    continentur   Libri    Uegum    ül    ot    IV.     4.      1872. 

t)f  Af.     (Für  Mitglieder  der  D    M.  (.}    6   AI.  75  Pf.) 

Da»    Bach    vom    Fechter      Herausgegeben    auf   Kosten    der    D.   M,   O. 
roo    Ottokar  von   Schlechla-Weiehrd.     «In   türkischer   Sprache)      1802. 
».      l   M.     (FUr  MitgUeder  der  D    M    O    75   Pf.) 
mbhl  Boy,     Conipte-rendu  d'unc  diicoiiverte  importante  en  Ikit  de  ouiniKruatiiiuAi 
BiaMÜmaJie    publik    en    langue    turqne,   traduit  de  l'original  par   Vttocar  d^] 
&rhUcfita       18Ü2      8.     40  Pf     (Für  Mitglieder  der  1>.  M.  Ü    3U   Pf.) 
Th«  Kimll    of  el'Mubarrad.     Fdited    for    the  Oermaji  Oriental  Society   from  ihe 
Mauwcriptj    of    Leydeu ,    St.    Petersburg ,    Cambridge    and    Berlin ,    hy    W. 
Wright      Ist     Part       1864.     4.      10   Af.      (Für    Mitglieder    a«r    U    M.  U. 


XLTI    Verxeu^nut  der  auf  Kotten  d.  D.  M.  O.  vsröffentUehten  Wtthe, 

7  M.   60  Pf.)     2d— lOth  Part.      1866—74.     4.     Jeder  Part  6  M.     (PBr 

MitgUeder  der  D.  M.  G.  k  4  M.  50  Pf) 
Jacut's    Geographisches    Wörterbach    aus    den    Handjtchriften    »    Berlin ,    St. 

PeterBburg,  Parb,    London  und  Oxford    auf  Kosten    der  D.  M.  G.  henuug. 

von  Ferd.   Wüstet^eld.     Band  I— IV.     1866—69.     8.     Jeder  Band  (in  8 

Halbbänden)  83  M.     (Für  Mitglieder  der  D.  M.  G.  88  M.) 
Band  V.     Anmerkungen.      1878.     8.      24  M.     (Für  Mitglieder 

der  D.  M.  G.   16  M.) 
— — Band  VI.     Register.     1870—71.      8.     1.  Abth.   8  il/.;   2    Abth. 

16  M.     (Für  MitgUeder   der  D.  M.  G.     1.  Abth.  5  M.  40  Pf.-,    2.  Abth. 

10  M.  60  Pf.) 
Ibii  Ja'iä   Commentar    eu   Zamachsari's  Mufassal.     Nach    den   Handschriften   xu 

Leipzig,  Oxford,  Constantinopel  und  Oairo  herausgeg.  von  O.  Jahn.    1.  Heft. 

1876.     2.  Heft.     8.  Heft.     1877.     4.     Jedes  Heft  12  M.     (Für  Mitglieder 

der  D.  M.  G.  k  8  M.) 
Chronologie  orientalischer  Völker  von  Albfrüni.     Herauag.  von  C.  Ed.  Sackau. 

1.  Hälfte.     1876.     4.     13  M.     (Für  Mitgl.  der  D.  M.  G.  8  M.  50  Pf.) 


HC^^  Zu  den  fQr  die  Mitglieder  der  D.  M.  G.  festgesetzten  Preisen  können 
die  BQcher  nur  von  der  Commissionsbuchhandlung,  F.  A.  Brock- 
haus in  Leipzig,  unter  Francoeinsend  ung  des  Betrags  bezogen  wer- 
den; bei  Bezug  durch  andere  Buchhandlungen  werden  dieselben  nicht 
gewährt. 


Berlehtigangeii. 

8.  VU  u.  fehlt  •  vor  No.  44. 
S.  5, 18  lies  ol«.>ji>.It  fUr  oU,ti.».H . 
8.  7,M  lies  Jw4^  für  ^. 
8.  52,  si  lies  „vorkommen ')". 
8.  53, 18  lies  „dafür"  für  „daiu". 
,.     „  ,  SS  lies  „des"  für  „das". 

8.  67, 35    Zu  „darbietet,"  füge  hinzn:  „was  nach  anderen  Bebpielen  zu  or- 
tbeilen  ebensogut  Sm,  £n  als  Am,  &n  lauten  konnte,". 
8.  78,3  T.  u.  ist  MSn  zu  streichen. 
8.   89,  SS  lies  D^Fl^  fUr  Q^FIlti. 
8.  93, 31  lies  nsrv-   für  sisH  _   . 


Die  Schuliächer  und  ilie  Scholastik  der  Muslime. 


A.  Sprengrer. 

Seildem    die    orientalische  Fragen    in  Pluss  gerutlien  {»i,    wird 

od  du  das  Erziehiingswesen  der  Türken  in  politischen  Blättern 

rjd    po{iulären    Zeitscluiften    bespvochnn.     Den   Veifussern    solcher 

Aufsätze,  selbst  wenn  sie  Land  und  Leute  geinm  kennen  luid  einen 

fen  Blick  und  gesundes  ürtheil  haben,  fehlt  iriuner  dif  Haupt- 

—  die    Kenntüiss    der  Gegen^tllnde    des    hohem  Unterrichts, 

oimI  überhaupt  der  Wissenschaften  auf  deren  Studium  die  Mnslirae 

|W»'rth    legen.     Bis    zur  lleforuiatlon    standen    die    Ltlnder  Europas 

Liter    den  muslimischeu  Reichen  in  Bezug  auf  die  Zahl  studirter 

und    auf   den  Erust    womit  diese  die  Wissenschal't  pflegten, 

Ick.     Seit    der  Reformution    hat  sich  allerdings  das  Verhältniss 

rändert,  doch  gibt  es  in  muslimischen  Liludern  immer  noch  viele 

üire  Art   recht   gelehrte  Manner.     Es    ist    nicht   die  Quantitllt 

em    die  Qualität   gelehiier   Bildung,    welche    bei  Besprechung 

orientalischen  Zustände    bemcksichtiget  werden  soll     Das  hat 

Er  sellist  für  den  Orientidisteu  vom  Fach  ,gi-osse  Öchwierigkeit-en. 

£(ib(m    davon,    dsvss    es   keine  leichte  Aufgabe  ist  in  die  scho- 

chen  Wissenschaften  der  Muslime  einzuilrijigen,  fehlen  unsern 

iB«dt'hrt»?n  die  Mittel  die  Grenzen  des  Cyclus  derselben  zu  bestinutien. 

/n«cre  Sammlungen    arabischer  Hjindschriften  enthalten  vorzüglich 

oleh«  Werke  die  im  Orient  immer  selten  waren,  nie  viel  gelesen 

de«  und  jetzt  geradezu  verschwunden  sind;  und  sie  geben  also 

_    haus    keinen  Massstab    der   gelehrten  Thätigkeit    der  Muslime. 

Cenn    wir   •/..  B.  fast    in   jeder    grossem  Sammlung    geogi-aphische 

IW'erkf!  finden,  so  folgt  daraus  nicht,  dass  sich  die  Muslime  wüJireud 

der    letzten    vier   hundert    Jalire    viel    lun    tJeugruphie    bekümmert 

ttbt'n.     Ist  doch  eines  davon  fiii*  einen  christlichen  König  verfasst 

(worden.     Eine  Ausnahme    macht    die    Sannnlung   arabischer  Hand- 

im  India  Otlice.    von  der  Prof  Loth  so  eben  einen  vor- 

K»l;dog  veWltTentlicht  hat.     In  Indien  war  stets  das  Per- 

I-Atkcb«:   dio   Sprache   des  Hufes    und  gebildeter  Laien,    und    da   im 

tUl    XXXII.  1 


3         Sprwmgtr,  tut  SekmlfSeitr  mmd  dk  Sekcla$lik  im  MmdimB. 


siebxehnten  Jahriranderte  noch  die  pro£uie  Bildong  recht  b«deat«ni 
gibt  es  aaeb   eine  rncbe  persiadia  LdoBtiir.    di«  aber  fi 
lidi    in    belletristiBdieii ,    mjstiselieii    nnd    historisch« 
^WedEen    besteht     Für  jen^  Klasse    von   Menschen    die    man    niit 
'nnsenn  Klerus  vergleichen  kann,   nimmt  das  Arabische  jene  Stelle 
ein,   welche   im  Mittelalter  das  Lateinisehe  in  Europa  behauptei 
_  und  die  Wissenschaften,  welche  sie  pflegen,  werden  schon  de^wegi 
abisch   erlftatert.    weil    sie   sich    in   keiner   andern  Sprache 
drücken    lassen.     Diese  WiBseiwchaften  nnd  das  scholastische 
driviom    sind    seit    beinahe    tausend   Jahren    der  Angel    um    dei 
sich  die  geistige  Bildung  der  Muslime  diehl  sie  nnd  üire  TrSger, 
die  'Ulema  und  Softa    (bezw.  Maulawis  nnd  X*^hat  al'ilm)   stehen 
beim  Volke  in  grosser  Yerehnuig  und  wer  als  Stadirt  gelten  will, 
muss  sich  dimiit  beschäftigen,  und  befasst  sich  auch  ebenso  seltea^ 
mit    andern  profanen  Wissenschaften,  als  ein  katholischer  Theolo^H 
fiber  sein  enges  curriculom  hinausgeht     Die  arabische  Abtheilung 
der  Bibliothek  des  India  Ofiice,  welche  fast  aosschlieaslich  aus  Indien 
kommt,    besteht  aus   einer   sehr   ToUstindigen   Sammlung  solcher 
Werke   nnd   enthält  nur  wenig  anderes.     Loths  Katalog  hat  daher^ 
aU  den  Werth  einer  Monographie  der  scholastischen  Bibbographio^^ 
nnd  da  er  an  Genauigkeit  nnd   Planmässi^eit  nichts  zu  wünschett^ 
übrig   lässt,   bezieh    ich   mich  auf  denselben  in  den  nachstehenden 
Bemerkungen.     Hagi  Ghalifa  gibt  Notixen  von  15000  muslimischen 
Werkeil.     Sammelte   man   die  Buchte,    die  man  hie  und  da  zer- 
streut   findet    oder   die  Üntersnchuig  orioitalischer  Handschriften- 
Sammlungen    bietet,    so    Hesse    sieb   diege  Zahl   auf  das  Doppelte 
bringen.     Zieht  man  aber  die  penisdun  und  türkischen,  wie  auch 
die   arabischen,    welche   in  der  Torscholastischen  Periode  —  d.  h. 
in    den   ersten    drei  Jahrhunderten  d.  FL  —  verfasst  worden  sind, 
so   schmiht    die  Zahl    arabischer  Bücher  auf  wenige  Tauseiide 
Unter  diesen,  wird  man  Üuden.  iind  viel  mehr  als  drui 
Yiertel   scholastischen  Inhaltes,  und  man  darf  behaupten,  dass 
gesammte   arabische  Schrifttbum  der  Hauptsache  nadi  schoL 
ist     Vergleicht    man    aber    die    Arbeiten    über    ein    und    dieselb 
scholastische  Doctrin  mit   einander,    so  z.  B.  die  Werke  über  das  ^ 
esBonisehe  Becht    von  Qodüry    bis  Qädhichiua,    so  findet  man  dass 
in  der  Begel  wie  erweiterte  oder  verkürzte  Ausgaben  ein  und 
^desselben  Textes,  ohne  originellen  Gedanken,  ohne  neue  Gesichts- 
punkte sind.     Schon  Moqaddasy  sagt    Jf  ^y.^  >^  ^^Jlaj!  ^oXsi^ 


-I, .     Hätte  er  ein  paar  hundert  Jahre  später  gelebt  so 

er  hin2:ufügen  können,  dass  einige  ihre  Handbücher  selbst  eommei 
tirten  und  dass  fast  alle  Wissenschaften  in  Verse  gebracht  word 
Wer   nun   über  die   geistige  Entwicklung   der  Muslime   ein 
abgeben  will,  soll  nicht  nur  ihre  scholastische  Lite 


r,  die  Schulfächef  und  die  Scholastik  der  MuitUme. 


—  d.  h.  die  Büchertitel  —  keimen,  sondern  sich  auch  in  die  einzelnen 
len   vertieft  hubeu    und  mit  dem  in  den  Madresas  befol/^^n 
Ldienplan    vertraut   sein.     Ich    fühle    den  Berui'  einige  Auskunft 
diese  Dinge  zu  geben ,    weil  es  zu  meinen  Amtspflichten  ge-  j 
mich  damit  zu  beschäftigen. 
Die    einzige   wiasenschaftliche  Berulsart.   eines  Muslim   ist  die 
^elahriheit  ujid  für  die  Ulema,  Gelehrten,  ist  das  Arabische 
dasselbe,  was  das  Lateinische  füi"  den  Klenis  im  Mittelaltert 
Der  Candidat  beginnt  daher  sein  curriculuni  niit  dem  Studium 
arabifichen  Grammatik,     Vorerst   lernt    er    ein    oder   zwei    ge- 
lte  arabisch-persische  Vokabulare    (das    ,  Ua^.-'  i,«jUai  oder  dual 

In  Oberindien  ver- 


tjc>  kU!    oder   das 


iirache 


O 
,^  ,b  \Jkl\^     auswendig. 

btgen    die  Pandits    dieselbe  Methode,    und    die    erste  Aufgabe  die 

dem  Schüler   geben    ist  das  Amarakoscfa  dem  GedUchtniss  ein- 

UprSgen.    und  erst  wemi  er  es  auswendig  weiss  erklären  sie  ihm 

en  Sinn.    .Teder  der  arabisch  lernen  will,  rauss  erst  im  Persischen, 

worin,   da   es    als   die  Schriftsprache   der   indischen    Muslime   gilt, 

die  für  den  Laienstand  bestimmten  Knaben  unterrichtet  werden, 

DJge  Fertigkeit    haben,    und  des.swegen  sind  die  Elemantarbücher 

Arabischen    persisch    geschrieben.      Füi"    Tayrlf   sind    die    ge- 

"^Wttclilichsten  das  ,cU^  .^swü   und  yj;->S\  vi^^as   und  für  Na^jw  das 

^;ÄJ    dessen   Verfasser   der   in    816    verstorbene  'Aly    b.    Mü- 

nad  Gorgäny  ist-     Damach  gehen  sie  schon  zu  der  in  arabischer 

geschriebenen  ,„:suil  ^s^'J^  i'^^^-  Loth  no.  941)  über.     Es 

dieses  eine  sehr  fassliche  Umarbeitung  der  K&fija  mit  gelegeut- 
cher  Erweiterung   der   praktischen  Regeln    und  entliölt  nach  dem 
(Jrtheüe  der  besten  Lehrer  alles  wa.s  zum  Verständniss  der  Syntax 
Othig  ist,  und  darum  schliesüt  mit  diesem  Büchlein  der  sachliche  i 
so*  der  arabischen  Graumiatik.     Diese  Elementarbücher  müssen  * 
irro  Gedächmisse  eingeprägt  werden. 

Wenn  der  Schüler  die  Hidäjat  annahw  hinter  sich  hat,  ist  er 

Itwa  16  Jahre  alt;  er  tiitt  nun,  nach  unserer  Sprach  weise,  in  das 

'^bergyroiiasium   ein  und  macht  einen  Anlauf  über  die  Eselsbmcke 

d«r  arabischen  Grammatik  zu  setzen.     Ich  meine  den  Sckarfeu  Mollö 

Loth    no.  921).     Dieser  Name   für  Mollä  Gämy's  Conmientar    zui' 

ist  alt  und  allgemein  gebräuchlich,    schon  "l^äm  (IsfarAyny, 

xb  5*48  oder  925)  heisst  ihn  :iL«  -^-Üj  ^5*---^'  ^f^^  r/^'  • 

Zweck    des   Studiums   dieses  Buches    ist   nicht    die   arabische 
che    zu    erlernen,    sondern    den  Schüler,    der   unterdessen   im 
adinm  der  Logik  schon  einige  Fortschritte  gemacht  hat,   in  der 
)uilektik  zu  üben.     Von  der  Kiküja  gilt  <iis  Hmidbucb  der  Gramraatü 
ruwm  mijidern  Masse,  Wi»s  ich  weiter  unten  von  der  ^-yfjtlS  A4 

1* 


l&tija 


Sprmgerf  die  Schulfächer  und  die  ScholanHk  der  Muslime. 

•  jjwAf«   abrogiit   und  welcher   ;^^^ü    an   seine  Stelle  getreten  sei. 
Das  von  Ihn  Anbary  den    iULsJ!  vi^-Ast    nachgebildete   Werk   über 

Grammatili  war  also  inductiv  luid  wählte  sich  die  Sprache  wie  sie  ^M 
im  QorAn,  der  Hadjth.  den  alten  Gedichten  und  Sprichwörtern  und  ^M 
im  Munde  der  Nomaden  erscheint,  und  nicht  die  dicta  der  allen 
Grammatiker  zum  Gegenstand ,  oder  vielmehr  Ihn  Anbary  drang 
darauf,  dass  dieses  geschehe  und  stellte  Regeln  auf,  wie  man  vor- 
zugehen habe.  So  ganz  neu  dürfte  der  Gedanke  des  Ihn  Aiibary 
nicht   gewesen    sein,    denn    schon  ihn  Giiuiy    (^eb.  330  gest.  392)        | 

hiuterliess  j^5M!I  ^jj>o\  (auch  ^j^Loi^  oU^  geheissen),  und  viel*  ^M 
leicht  diente  auch  dessen  <lJL!|  (vgl.  Bibl.  Sp.  no.  1007)  dem  , 
Ihn  Anbary  als  Vorbild  zu  seinem  iüj^l  «^ .  Und  in  der  That  , 
waren  die  ältesten  philologischen  Forschungen  der  Araber  wie  das 
Wort  für  Syntax  _y^?JJt  J*  d.  h.  Wissenschaft  der  Analogie  (von 
^^ü  analog)  andeutet ,  rein  inductiv  *).  Sojüty ,  dem  ich  diese  I 
Einzelheiten  entnehme,  hat  diese  zwei  Werke  des  Ibn  Anbary  um- 
gestaltet. Die  fcJLäJl  j  ^tXJl  ^  hatte  unterdessen  eine  neue. 
Gestalt  angenommen  und  man  hiess  sie  und  heJsst  sie  noch  bLajÄI 
-jÜsÜj  und  er  bildet  seine  Ai'beit  dieser  nach,  wie  sich  Ibn  Anbary 
die    ältere  Form    zum  Vorbild   gewählt  hatte.     Er  sagt  olXkü  ^\i 


1)  Ein  (nteri>NMirit<»i  Work  dieser  Art  beTHnd  »ich  im  ßesiitsQ  des  Mogtahid 
vou   Lakhiiiiu.     Es   venr  alt    uud    walirschohdäch    das  Autogroph   eine»   8chül«i« 

des  Vorfiuisws.     Der   Titel    luttet  v_,>^_^iXJl  ^   ,<>    n  J>  a  *.i  -^Ct  oL-Ä-J^i 
^.^Jj,    i^^l   tiUt   V.-*^t    Ot^üii'  ^  j  OO^t  ^_^  ^.jjuu»  ^yi| 

^\  «JÜb  «XkäÄiuD  äjUäJjIj  ^«■««♦r»;  ^^i"^  O^^"***^  s:>-*-  äJjnkJ!^ 
l3i— .— .r   ^J  lA*^  qJ  jL-j—h  •-•^    <v|fl.    Gayiuigos   MoU.    Dyn.    in  Spaln 

8.    197).     Der  VorfiiMcr    geiit   dutrcli    die    von   Silmwiiyh  nb  Uclrßc  niitrenihrten 
Verse,  orklftrt  »ie  und  leitet  dtu-aiu  Hegeln  nb.     Kr  (äiigt  mjt  folgendem  Vors«  an 

Hub    keine    An^.itt,   meiu    Weib,     wenn    ich    Wortbvolles   xu    Gruudo   gerichtet 
fvcrschwpndot)  habe,  aber  wenn  ich  au  rSmtide  lerehe,  du  bvftngstii;«  dich. 

Uarauf  folgt  die  Nutznnwendang   Jod   Jl-^JcU  j^o^ÄaX  w.».A3-i  yX  J^L^l 


Sprmger,  diu  Scfiulfächer  und  die  Scholas^  der  MiUlitiw. 


Jlj;  ^  ^_5^'jyi  er*^'  V^  r^^^  /^  ^5  /TiUi;J^3  »U-ä:^i  ^^ 

wJü    ^  «*i^>^"  ^5  ,yi--Jl  cr^'  T^'  ef-ö^  ^*-^'3   sLj-Ä^i! 

U+ij^  J«/ J!  ^y  ^^t  ^j^Jua  ^UbÜ  ^Lküt^  aL^^t  vL^5  r^"^*^» 
^lIsjJ^^  »'w-i^l  j  bUj'  ^y^^i  ^^J  ^u^  ^\M\  ^1^  ^xiXj 
=L^>*1  v'^  ^^'3  v!^^'  J*  ^>  cyiJ^^  er?  o^'  ^'r-  r'-^^^ 

*ÄLrt  j.  (  -><XA*JI),      Emest  Renan,    welcher   mich   zuerst  auf  die 

Wichtigkeit  von  Sojuty's  »L-ü^?  oUi"  aufmerksam  mnehta  und 
««  für  ein  wahrhaft  philosopliisches  Werk  hält,  gedachte  es  au 
TerOffentUchen. 

DftS  andere  Werk  des  Sojüt.y  hat  den  Titel  JLc  Ji  ^l-iä!^! 
^yaS  originelle  Ideen  über  Gramniatographie  und  handelt; 
1}  Ueher  d^^n  Sprachgebrauch,  d.  h.  über  die  Ausdmcksweise 
Solcher,  deren  Reinheit  der  Sprache  unerkannt  ist  c-^\^  eLi»«Jt  ^ 
»Ji>'Uaftj  sJl^  -yA  ^^LT  ^^  io .  2)  Uebereinstimmung  der  Banner 
und  Küfier  ^^^jjdJj  SL:^^  pUs-t   ju  A^\^  P^-*^^^  ^-     ^^  ^^^•'^ 

Generalisirung ,  d.  h.  Anwendung'  dessen  was  vom  Primitiven  gilt 
sof  dAB  Uebertragene ,    so  lange  dieses  im  Sinne  des  erstem  steht 

4)  Ueber  die  Auffassung  eines  Wortes  in  seiner  Grundbedeutung 
nad  Beibehaltung  der  entsprechenden  Constniction  wo  kein  Grund 

Torhanden  ist  eine  Uebert ragung  zu  erblicken  ^^  «^Ls\*aX*i.!iH  ^ 
JJüJt  J^  (^At)  A^  J^^;  ^  wlä;u^  U  ^  .^^äJÜI  ^Us_j(. 
6)  Allerlei  Demonstrationen  j^Ji,  ilJi ,  <i)  Widersprüche  in  den 
Erscheinungen  und  Wahl  der  Erscheinungen  die  als  Norni  bin- 
sonehmen  sind  j^y^ljJt^  (jto.büJl  j.  7)  Geschit-htje  des  Erfinders 
und  des  Fortptlanzers  der  Grammatik  jLjJI  \CsJ>  ^LuJLii— «  J|^^  S 
Im  Möti-Ma^all  ?.u  Lakhnau  befand  sieh  ein  Exemplar 


Sprenger,  tlie  ScJtulfiUher  und  die  Scftoltutik  der  Mush 


dieses  Büchleins,    welches    m    974    vom   Auiogruph    abgeschrieben! 
worden    war.      In    1857    fiel    die    Bibliothek    iles    Moti-Mahull    d»^n 
Englilndem  bei  der  Einnahme  von  Lukbuau  als  Krit'gsbeute  in  die 
Hände    und    wie  ich  hörp  sind  »einige  HnEdschriften  in  das  British 
Museum    gewandert,    andere   aber   scheinen    auf  unverantwortliche 

Weise  verzettelt  worden  zu  sein.    Wir  wollen  hoffen,  dass  das  _t  JS^^ 

zu  den  geretteten  gehöre.  | 

Die  Rhetorik  wird  in  den  obeni  Klassen  gelehii  und  ist 
obligatorisch,  d.  h.  wer  Anspruch  auf  den  Tit*?l  Maulawy  machen 
will ,  HoU  das  -*a;Li=uJl  studirt  haben.  Wer  sich  zum  Munschy 
ausbildet,  d.  h.  Laie  bleibt  aber  humanistische  Bildung  anstrebt, 
sucht  sich  die  nöthige  Kenntniss  über  Stylistik,  Rhetorik,  Prosodi« 
i'oetik  ain.  in  persischen  Werken  (siehe  die  Titel  in  Cat.  Bibl. 
Spr.  1564—1600).  womit  sich  auch  der  Maubiwj-  bekannt  machen 
muss,  wenn  er  nicht  hinter  der  Zeit  zurückbleiben  will,  doch  wer- 
den solche  populäre  Abhandlungen  in  Hochschulen  nicht  gelehrt 
Loth  no.  84G  sogt  vom  dritten  Theil  des  Miftäh :  it  has  become 
the  basis  of  all  later  works  on  that  science  (Rheturic).  Dem  Mift4\i 
liegt,  eine  neue  (recht  barbainscbe)  Eintheliung  der  humanistischen 
W^issenschaften    ku    Griuide,    welche    einer   seiner    Commentatoren 

(Saiiid  Scharif,  welcher  seinen  ^lÄi«J!  ,--Ä  in  ^03  vollendete  und 
in  816  starb)  ausspricht  wie  folgt  ^yo\  U-»ö  ^^i^  ^\  'ä-o^I  ^JLc 

oLtoL5s\^^  jJLt;,  ^\i,  \J*S^\  ^Jxj   ^».iJ!  U^j-^  f*^  Ja-^  ^JU^ 
;b^.LÄJt  NJwo* .      In    den    ersten    zwei    Theilen    des    MitVih ,    wovoa^H 
ich  nie  ein  Exemplar  gesehen  habe,  wii'd  die  Grammatik  behandelt., 
im    dritten    ..jL-Jt  ^icj  j,Ijl»J\  ^JLä,      Es   ist  jedoch    weniger   der 

äA_5:üj   (vgl-  Loth   ho.  849),  welcher 

Man  liest  don    ^^L=Äj<\^t  (Lotk^ 

DO.  877)  und  darnach  noch  einiges  aus  dem  .34^t  (Loth  no.  885)i^^ 
Im  MutAWwal  kommen   598  Verse  als  Bolegstelleu  vor.     Auch  in 
anderen   Commentareu    findet   man    ähnliche    Belege.     Diese   habnii^j 
die  Gelehrten  herausgefordert  sie  zu  erklären,  dureh  nhnlirhe  Versii^| 
zu    bfleuchten    und    über    die   Dichter    zu   berichten.      Von  solehen 
Werken  habe  ich  in  Indien  nur  zwei  je  in  Einem  Exein]>bir  gesehen. 

nämlich   ^*aiLi=i Jt^  JJ^IaJI  oLol  Jo  j  ^^jJl  J>JLf    von    Hosay 

b.  SchUiAb  aldl«  Schftmy  'Anvilj  und  A^tj^    ^  j^a-oolxji  J»^bm 

^J>a-^J*:^JLxJ!    von  'Ab«!    ;il-Hnhmft.n    h,  Ahmad  'AbbAsy,    vollendet 
Gairo  m  934. 


MiftÄlj  selbst  als  der  ^UäJI 

als  Textbuch  in  den  Schulen  dient. 


r,  die  ikhulfäeker  nnd  ttU  Sehplattik  der  MiutUine.  9 


Der  Logik   scliMiki    man    in    allen    musHniisc>i»m  Schulen  viel 
^uüzterksamkpit  und  in  Indif'n  bf'^:riiint  nuin  das  Stndiiim  dor&elhon 
iii    den    uiitera    ICIiisson.     Wie    in    dMr  (Immmutik    wind    ditJ 
rbücher   persißch    j^PsobrieVx.m    und    verdieneu    vom  pllda- 

gOgisdieii  Btandpunkt«)  Anerköanung.    Aus  dpv  (,-oghn\  {^Jt*:y  »JL»^) 

Wut  der  Schüler  die  nothwendigsten  Begriffe  und  die  termini  tech- 

■id  diif&r ;  so  laotet  z.  B.  der  Anfang  Ju(  ^  ^j  ^  »-^y  xXiLV^ 

m\  bJLLumJjJ  •JU:  «jGU^  «A^U^  OtkX«^'  Ut  lA^b  /»^^^  r^l; 
j  pUü!  .v-^-»  ^  l5^-^^  '*-.'  o^-^^l  ow«-*J  |*X>-3  bLjL^i 
L-M,  Li^j  p!j^^  '^"  /^  ^  vii^^t  ^^"li'  ^.jL»J!  C'-*"^  »XoUi* 
-wO  wajü'  ^-,^»01  C).^  t3wu!»i^.  In  der  Kobra  (,j;^-*3  nJ--j) 
licbimdeU  derselbe  Verfasser  (Haijid  Mob.  SchariJ')  denselben  Gegen- 
itiind    ausfährlidier;    so    fängt    er    z.  B.  an      Jj^  L     ^ajI  <Jo1ju 

ll^iM^M^  ^^^  J^  Jool^-  JUj5*3-  JJiiij  ^5  ^y5>3  LjI  sJ   ,«J^-*bl 

'Auf   diese    psychologischen   Bemerkungen    baut    er   dawi    die   Er- 
klärung der  Begriffe:  Voi-stelliing  (  .  ^*Ai),  Urtheil  (*>^)  w-  dgb  m. 

ächlusB    Rigt    er   ein    Verzeichniss    von   Wörteni    bei.    welche 
aonyin    «eheiiien,    in    der  Logik    aber   nicht    synonym    sind,    wie 

und  Kio.     Wer  dem  Inhalt  dfr  (^'oghrä  und  KobrA  dem  <io- 

fiitU^hini^fie  eingeprägt  hat»  virird  keine  Sehwierigkeii  finden  Abhary's 
(L«itb  no.  407).  obschon  sin  m'uhisfth  geschrieben  ist.  an 
(!.  l)uiHi  schreitet  man  gewrdmliih  zum  Tahdzib  (Loth 
0.  534)  fort  und  endlich  zur  Schamsija  (Loth  no.  502),  ?,«  der 
l&uia  immer  einen  Comni.  gewöhnlich  den  des  Qot,b  aldln  (Loth  503) 
[mit  oder  ohne  die  (^ilossen  des  Sajjid  öchaiif  (Loth  507  — i»15) 
LlürAi.  Ldth  gibt  in  no.  510  das  Coluphon  mid  in  511  den  Titel 
[«iucü  Exemplarn  der  (flössen  wieder  und  man  ersieht  daraus,  dass  es 
[die  Logiker  mit  der  Sprache  so  genau  nicht  nehmen.  Wer  besondere 
I  Freudr    an    der  KiithseUialtigkeit  des  Ausdnickes  hat    (das   ist  das 


10        Sprenger,  die  Sekulfäeher  vnd  tue  ScholattiJe  der  Muslime. 


Ziel    das   die  Scholastiker    m  Textbiichem  anstreben)  arbeitet  sichj 
durch  das  Sollam  (Loth  iio,  563)  durch. 

In    der  PhiloBOphie    ist   „Maybody"    (d.  h.  dessen   Commentar ' 

zn  Abharj^'s    )US&  '>-r>}^^  Loth  487)  das  vorzüglichste  Schulbuch 

und  es  werden  besonders  iUljJI    ,j^'!5t1  die  allgemeinen  Begriffe  und        ' 

Distinctionen  in  der  Metaphysik  studirt.,  vom  Scharh  almawäqif 
(Loth  no.  438)    wii'd   nur  eine  kleine  Partie  gelesen.     Ueber  Reli- 

gionsphälosophie    sind    die  ^.«jjt  OuLät   (Tjoth  no.  386)    das  ge- 

lesenst©  Büchlein.  Auch  der  •Jo_^'  (Loth  no.  405)  ist  in  die 
meisten  Hochschulen  eingeführt.  ^^ 

Das    canonische  Recht   wird    in   den  Schulen  nach  der  Hid&ja^| 

(LoiJi  no.  211)  studirt  und  die  *JiäJt  ^^ja\  jetzt  meist  nach  dem 
Ji-j^l  jyJ   (Loth    no.  316),    bisweilen   nach  dem   p  '  ^rj  'i   (Loth 

no.  319). 

Damit  schliesat  das  cuniculum  eines  muslimischen  Candidatus 
theologiae  et  juris.  Tm  Studium  der  Element^irhücher  wird  darauf 
gesehen,  dass  der  Schüler  den  Inhalt  dem  Oedttchtnisse  einpräge, 
nicht  so  in  den  hohem  Werken,  hier  handelt  es  sich  nur  darum, 
dass  er  den  Text  und  Commentar  verstehe,  und  obschon  der  ganze 
LehrkuTS  eigentlich  nur  eine  Vorbereitung  zum  Studium  des  cano- 
nischen Rechtes  ist,  gibt  es  doch  selbst  unter  den  Lehrern  nicht 
viele,  welche  die  Hidäja  ganz  durchgelesen  hatten;  man  geht  nur 
so  weit  bis  man  die  Fertigkeit  besitzt  sie  ohne  viel  Anstand  lesen 
zu  können.  Bekaimtlich  hat  die  Zeit  selbst  in  rein  muslimischen 
Staaten  das  canonische  Recht  vielfach  durchlöchert  — -  man  denke 
an  die  qorftnischen  Gesetze  beztiglich  der  Sklaverei,  der  Stellung 
der  Muslime  zu  jmdern  Völkmn.  d»^r  Steueni,  der  Strafen  U.  s,  W. 
Als  Gesetzbücher  haben  Werke  wie  die  Hidaja,  wenigstens  in  Indien, 
etwa   den  Wertli.    welchen   das  römische  Recht  in  unsera  Schulen 

hat.     Volle    Giltigkeit    hat    nur   noch    das    Erbrecht   (,jia_jt_ä_Il) 

und  das  Eherecht,  und  mit  diesem  suchen  auch  die  Schüler  bekannt 
zu  werden.  Sie  schöpfen  aber  ihre  Kenntnis.^  nicht  aus  den  ge- 
lehrten Werken,  sondeni  aus  persisch  geschriebenen  populären 
Büchern  oder  gar  aus  der  hindustanischeii  üebersetzung  von  Maonagh- 
ten's  Moohummndan  Law,  Calcutt<\  1825.  Als  Examinator  der 
Gandidaten  für  Stellen  als  M»ifti  hatte  ich  Gelegenheit  zu  beobachten, 
dass  die  jungen  Leute  sogar  von  den  Bestimmungen  über  religiös© 

Pflichten  (wie  etwa  der  jpji  «5^^lJL«)  blutwenig  ivussten. 

Weder  der  Qor&n  und  die  Commentare  noch  die  Sunna  gehören 
•m  den  Schulstudien.  Der  Qoran  ist  fiir  Pinen  frommen  Theologen, 
wag  das  Brevier  für  einen  katholischen  Geistlichen  ist  —  er  macht 
^9   jich  zur  Aufgabe  ihn  in  einem  bestimmten  Zeitraum  (alle  ach 


r,  die  Schulfächer  und  die.  Scholastik  der  Mu»Ufne.        \\ 


FÄge,  odea*  alle  Monute)  durchaubeten ;  und  was  die  Siuma  betrifft, 
b*»steht  die  Meinung,  es  sei  Pflicht,  wenigstens  vierzig  Tradi- 
Üonen  auswendig  2Q  lernen  (doher  gibt  es  so  viele  Sammlungen 
on  „vierzig  Traditionen'').  Für  grosse  Gelehrte  jedoch  sind 
Joräncommentare  und  Hmlytli  Lieblingsstudien  und  zu  allen  Zeiten 
cheinen  alte  Herrn  gerne  an  die  Aufgabe,  die  Welt  mit  eiiiRm 
JorÄncominentar  zu  bereichem,  herangetreten  zu  sein.  Zu  den 
Beuest^n  mir  bekannten  Arbeiten  dieser  Art  gehört  ein  TüFsir  des 
'Hogtahid  von  Lokhnau,  welcher  gedmckt  wui'de,  von  dem  es  mir 
aber  nicht  gelungen  ist  ein  Exemjilar  aufzutreiben.  Das  einzige 
das  ich  zu  sehen  bekiun  war  in  Besitz  des  Maul.  Miran,  eines 
Bmders  des  Verfassers.  Ma^imuid  Etfendy  in  DamasLUs  bo-schäftigt« 
»ch  in  1855  mit  einer  Spielerei  wie  Faydy's  sogenannter  tafsir-i- 
bteoqat  (Loth  no.  104)  —  er  schrieb  einen  Tafslr  indem  er  Buch- 
staben mit  Funkten  vermied.  Er  machte  sich  die  exegetische 
Arbeit  sehr  leicht  —  er  benutzte  einfach  Fleischers  Ausgabe 
das  Baydhawy.  Am  beliebtesten  ist  in  Indien  der  persische  Qorän- 
conunentar  des  Hosayn  Küscbity,  weil  er  duö  Vei-stiüidniss  des 
FU    Buches    Gebildeten    aus    allen  Stilnden    zugänglich    macht. 

Gelehrten  sind  der  ^jLüS  und  der  ^yJbÜl  j^m*^'  am  vcr- 

eitetaten.     In   1284  sind  GamÄls  Glossen  zum  Gal&layn  in  Delhi 
ographirt  worden  (4  Bände)  aber  so  schlecht,  dass  es  klar  ist. 
wenigstens   der  Herausgeber  den  Inlialt  nicht  verstanden  hat. 
ae  sehr  günstige  Aufnahme  fand  mein©  Ausgabe  des  Itqfm,  und 
mir   unbekjmnter  Gelehiler   gab    sich  die  Mühe  sie  mit  einem 
irorzüglichen  Codex  zu  vergleichen  und  mir  die  Varianten  zuzusenden. 
liess  sie  drucken  und  die  Besitzer  meiner  Ausgabe  kOnneii  sie 
der   as.   Ges.  von  Bengalen    gratis    beziehen.     In  1280  ist  zu 
ör  ein»-'  lithograjihirte  Ausgabe  des  Itq&n  erschienen. 
Baghawy's  MagAbib  (Loth  no.  149),  der  Miscbkflt  (Lotli  u.  152) 
vnd  SchaybAny's    fst.  950)    .sehr  bequen»  eingericbfetor  'riiysir  sind 
Versuche,    die    Kenntniss    der   Traditionen    unter    allen    gebildeten 
KLuisen   der  Muslime   zu   verbreiten.     Dieses  für  die  Volksbildung 
wichtige  Streben  ist  vom  'Abd  al-Haqq  Diblawy  (st.  1062)  da- 
arch  fortgesetzt  worden,  dass  er  eine  persische  üebersetzung  des 
IwchkAt  anfertigt*,  in  die  er  manche  ErkUirung  von  Tiby's  (Tjoth 
157    schreibt    Taiyibi)    Conira.    einfliessen    liess.     Eijiign    davon 
gich  in  Matthews  englischer  Üebersetzung  wieder.     Von  den 
kanonischen  Sammlungen    siiid  Bochäry    und   Moslim  hJlufig, 
"irmidzy    und  Abu.  Dawüd    nicht   gerade    selten    in  Indien  und  es 
auch    indische  Ausgaben    davon,    unter  denen  sich  die  Dihli- 
abe  des  Boehäry  durch  ilu-e  gut  gewählten  Glossen  auszeichnet. 
Mftgali   und  Därimy,    dessen  Siunmlung  Manche    ebenfalLs    Im* 
onificb  halten,  sind  überhaupt  selten.     Man  diu'f  behan^iten,  dass 
Traditionen  viel  gelesen  aber  vun  selir  wenigen  kj-itisch  studirt 
Unter  einem  kritischen  Studium  vei^stehe  ich  die  Prüfung 


12        Sprenger,  die  Sch/lficher  und  düi  Scholastik  der  MiisUmr. 


der   Tsnäd    eiiicr   Tradition.    di<?    ihati    für   die    Peststelliuijif   eini 

Lehre  benutaen  will,  nach  den  Regeln  der  o-jjJs.  ^t^\ .     h\  185» 

brachte   ich   eine  ziemlich  voUßtttndige  Sammlung  der  Werke  über 

die   eojJl  ^yA    nach    Kalkatt«    (vgl.    Bibl.   Spr.    no.  4 (i 7— 489] 

und    ich    suchte    die    Frotpssoren    th>r   Madresa   für    ein    kntischi 
Stiidiüm  der  Traditifm  zu  gewinnen,  weil  ich  darin  nineii  Auswi  _ 
liÜs  rler  Sackgasse  in  der  sich  tue  Muslime  (besonders  die  Hanititen) 
befijiden.   erblicke;    es  gelang    mir   aber    nicht  Enthusiasmus  dafür 
zu  erwecken. 

Der  ^'üfismuR    hnt   weder   in    muslimischen.  Hochschulen  noch 
lin    den    Kreisen    zünftiger    belehrten    seinen    Platz,    sonderu    unter 
jßchwilrmem    und    desswegen    sind    unter  <len  Kalilreichon  »Schriften 
['darüber,    wek'liö    in    Indien    vertneitt<t    sind,    die    persischen  über- 
I  wiegend.      Speculative    theologische    (pimtheistiyche)    Abhandhingen 
Tverden  am  meisten  von  Mtoneni  der  hohem  Klassen  der  Gesellschaft 
gelesen,   mit  deren  Orthodoxie  es  in  der  liegel  nicht  weit  her  ist 
unter  Akbar  war  Pantheismus  die  Hofphilosopbie  und  diplomatische 
Depeschen    tingen   mit  theosophischen  Tiraden  an.     l>ius  hatt<i  eine 
^gewaltige  geistige  (Jfibrung,  welche  noch  mehr  die  Hindus  als  die 
fuslime   ergriff,  zur  Folge.     Es  ist  schwer  zu  sagen,  wie  sie  sich 
^ßbgpklfirt  hatte,  wenn  sie  von  Akbar's  Nachfolgen]  nicht  gewaltsam, 
erstickt    worden    wäre.     Die    poetische  Seite  des  i,\jfismus,  in  derj 
sich  eine  fi-eie  religiöse  Weltwischauung  abgespiegelt  Lst  schon 
8.  Jahrhun dex-te    der  Flacht    in   Indien    schöner   und  deutlicher 
damals  in   Persien  (besonders  durch  Myr  ("hosniw  imd  Hjisjm)  zu 
-Ausdruck    gekommen.      Da    diese    Bemerkungen    nicht    der    mus- 
limischen Literatur  in   Indien  im  AUgemeiiien,  sonderu  den  Schol- 
fHchem  gewidmet  sind,  kehre  ich  7m  diesen  zurück. 

Den  Muslimen  ist  bei  der  V«<i*theilung  der  Aibeit  die  Aufgal 
zugefallen,    der   Scbola-stik    und    Mystik    die   gr< 5 ssimögliche   A 
^bildimg    zu    geben.      Ihre    Leistmigen    in    diesen    Iteiden    geistige 
rhötigkeiten    sind,    sowohl    extensiv    als    intensiv,    wahrhaft  riesi] 
und    das    Schauen    des  Doetor    subtilissimus    z.  B.    gibt    uns  keine 
Idee  von   dem.  was  sein   Namensvetter  und  älterer  Zeitgenosse,  der 
Mnba<j*|if)  Tüsy  geleistet  hat.     Sie  haben  sich  auch  volle  Tauseni 
Jahre    ausschliesslich    damit   beschäftigt ;    die    Pflege    der  El 
falirungswissenschaften  war,    wo  sie  auftrat,  immer  nur  sporadis 
und  persönlich,  d.  h.  irgend  ein  Gelehrter  oder  ein  Herrscher  hati 
Sinn  dafür  und  sie  wurden  mit  mehr  oder  weniger  Erfolg  geptfi 
^liber    diese    Pflege    ist   weder    aus    dem    Zeitgeist    hervorgegangei 
lioch    wirkte    sie    auf   densellieii  zuriick.    auch  standen  die  Ti*ägei 
allemal    auf   dem   Boden    der  DialHktik,    so    z.  IJ.  Btmny  und  Ihn 
Chaldün.      Die  Geschichte  des  nuislimiscben  Mysticismus  und  ihrer 
Scholastik    iJlsst    sich,    ehe    nieht   viribus   unitLs    rocht  bedeutend 
Vorstudien  gemacht  sind,  nicht  verfolgen,   7.wei  Dinge  lassen  si 


)er 


Sfif'mg»,  die  iSchulfächer  ttnd  die  Scholwttik  der  MutUme.        13 

«cbofi  jetxt  mit  Sicherheit  behaupten  —  erstens,  dass  sich 

'>^  k    in   einigten  DiscipUnen.    namf^ntlirh  in  Aliii  Haiilfs's 

Theologie    sehr    frilh    gelteml    machte,  luxl  dass  die 

j^hilosophische!  Begründung  des  ^Hifismus  ebenso  alt  ist  oder  noch 

lll«r    ala    die    scholastische  Theologie    und  jedenfalls  zu  Ende  des 

eD    Jahrhunderts    schon    vollendet   war.      Eine   dogmatisch   so 

detinirte    positive   Religion    wie   der  Ishim    trägt  den  Keim 

_f  Scholastik  in  sich.     Was  den  Mysticismus  betrifft,  so  lebte  er 

'  d«n  Kulturvölkern    des  Orients    schon    vor   dem  Auftreten    des 

_llohaiii]nad.     Nach  ihrer  Bekehrung  durehgährte  er  den  Islära  und 

i,>äfismas    ist    nur    eine   neue  Firma  der  uralten  orienialiscben 

Ichirlrmerei.     Zweitens,  dass  /.u  Anfang  des  siebenten  JahrhuudeiiLs 

Flacht   im  Orient    (vielleicht    etwas    später   in  Spanien)   schom 

'lil«»  in  den  Schulen  gelehrten  Ftoetrinen  scholastisch  bearbeitet  waren 

and  jcwar  endgültig,  denn  die  meisten  Texte  der  noch  jetzt  üblichen 

Scbnibücher  stammen  aus  den  nächsten  zwei  .Jahrhunderten. 

lu  der  Logik  wetteifern  die  anglikanisibt-n  Scholastiker  mit 
,  muslimischen  und  bieten  uns  einen  Mas>istab  für  die  Würdigung 
letztem.  Vergleichen  wir  die  Risäla  Schamsija  mit  Aldinch's 
ibuch  der  Logik,  dem  Leitfaden  den  man  vor  »ireissig  Jahren 
in  der  üniversit-lU  Oxford  den  Vorlesungen  rn  UiTuide  legte, 
nden  wir  keinen  wesentlichen  Unterschied.  Aldrich  und  noch 
»ein  Nachfolger  Whatnly  ha])en  den  Gegenstand  besser  dumh- 
_4aieht,  auch  wohl  das  Organon  im  Urtexte  aufgeschh^fen  und  gehn 
ä*»fer  und  mit  ninlir  Verständnis»  in  die  Sache  ein.  Der  Verlkssor 
^KisAla  8chamsija  hingegen  war,  wie  all»*  Verfasser  scholastischer 
Bflchw,  bestrebt,  die  Lehren  semer  Vorgänger  wie  Gesetze,  wo 
^Wort  zu  viel  oder  zu  wenig  sein  und  jedes  an  seinem  Platze 
soll,  zu  codificiren.  Nach  der  Absieht  der  Verfasser  sollen 
fit>  die  Risäla  Schamsija  einem  Gewebe  gleichen  in  rlem 
the  die  andere  hillt .  oder  ^inem  Gewölbe  das  erst,  wenn 
|«r  Sclilussstein  eingefügt  ist,  Festigkeit  erlangt.  In  der  Fonn 
It  dalier  die  Schamsija  viel  vollendeter  als  Aldricb's  Handl>uch  — 
er  im  breitspurigen  Predigerstyl  geschriebenen  Logik  Whately's ' 
nirht  TU  erwähnen  —  die  Begriffe  sind  strenger  gesondert  und 
»tM-r  definirt  und  die  Kunstsprache  ist  vrdlständiger  entwickelt 
da  sie  ein  Resujni^  früherer  arabischer  Arbeiinn  über  den 
nstond  ist  —  so  zu  sagen  krystallisirt  ').  Üocli  ist  7.u  bo- 
ri«ifeln,  ob  der  Veriasser  das  was  er  sagt  auch  immer  ganz  ver* 
landen  balie.  k«  führt  er  unter  den  Beispielen  von  TrugsehUissen 

folgende    an    ^Jlyi^  ^.,L«-Jt  JJ'^  ^,L«-J!  j-ja  lTt-^j   ^'jt^Jl   ^ 

l^j  m^.     Unter  Menschpferd  ist  ein  Kentaur  zu  verstehen,   dass 


li  Uli-   Liisiuii^i'-ri    il«T   Mii«>linif    in    il«r  llhctorik   liossoii  ».ii-li   im  Whatt'ly's 
hU  of  RhfUirir.   IaohIoh    1SC7   m«»sts<'n       Ii-h    kumi   «liosfi^   uh'ht  Omii ,    w.»il 
ttU  qU  die  Mniie  gf^'Utfti  tiabu  ink-li   in  letzten»  W«>rk.  zu  vertU^fcn. 


14        Sprangen,  die  SehulfäcKer  und  di«  SchoUtgUk  der  Mm 


er  aber  nie  von  den  Kentauren  gehört,  habe  ist  ziemlich  siehe 
Ich  henutzp  diPSf  (telegenheit  ausser  dem  in  Bd.  XI  8.  737  diese 
Zeitschrift    bemerkten    Fehler    meiner  Uebersetzung"    der  8charas!j^ 

einen  andern  zu  berichtigen.     Der  Satz  jü-wjJt  j  Ja-*;    ,tJüLo 

..^UJaJI  la  «fciA^Äj  U  ^JLto  yp  bedeutet:  die  mittlere  (geometrischci 

Prrjpoi-tionale  ist  die  Seite  einos  Quadrats,  welches  gleich  ist  dem 
ujiter  den  beiden  Itussem  Gliedern  der  Proportiun  enthaltenen  Recht^^ 
ecke.     Wir  würden  dieses  algebraisch  ausdrücken  wie  folgt:  weni^H 
a:b  =  brf,  so  ist  b*  =s  ae.  ^^ 

Philosophie  ist  nach  der  Definition  der  Muslime  eine  Kennt- 
nis» —  so  weit  eine  sokihe  nach  menschlichen  Kräften  möglich 
ist  —  der  Merkmale   des  Wesens    der    concret<^n  Dinge  in  seinem 

thatsUchlichen  Befund  'yc     At.  ojjj-s-^l  ri^^  ^'•■S'-Lj  JLt  iUJ>JL 

iüyi-Jt  KJsUilt  jJJh   jp-a^l  u«*-«-»  J  *t^     (^    ^'""l    zwlllllt   natui^H 

gemäss  iji  zwei  Abschnitte,  in  Physica  und  MeUphysica.  Sie  beruht 
auf  den  Speculationen  des  Aristot^des,  ist  aber  nicht  eine  blosse 
Uebertragung  aus  den»  Griechischen  ins  Arabische,  sondern  eine 
Verpflanzung  aus  dem  ethnischen  in  den  muslimischen  Ideenkrei.s. 
in  welchem  sie  sich  zu  neuem  Leben  entwiekelte.  Von  den  Phi- 
losophen Europas  unterscheiden  sich  die  muslimischen  dadurch, 
da-ss  unter  erstem  auch  solche,  die  sich  Aristoteliker  hiessen,  den 
(tedunki-ngang  des  Stagirit^ii  nicht  in  uUem  seinen  Wendungen  ver- 
folgten, sondern  sich  von  ihm  nur  anregen  liessen ;  für  diese  war  abäo 
die  Philosophie  ein  Gebäude  von  genialen  EintUllen.  Die  Muslime 
arbeiteten  die  einzelnen  Bücher  des  Aristoteles  um  und  behielt*»n 
davon  gerade  soviel  als  vor  ihrer  dialektischen  l'rüfuiif^  Stich  hielt 
und  erörterten  neue  Probleme,  die  sich  ihnen  im  Verlaufe  dieser 
Arbeit  aufwaifen,  aut-h  ualumeu  sie  sehr  vieles  aus  der  sogeuaimt^n 
orient>dischen  Philosophie  in  ihre  Unmrbeitung  auf.  Diese  Ver- 
schmelzxing  der  aiistotelischen  und  orientalischen  Philosophie  wurde 
'  schon  vor  dem  Auftreten  des  Islams  von  den  Harr&niem  und  An- 
tiochenem  so  weit  getrieben,  dass  die  muslimischen  Aristoteliker 
mehr  Plrnntastereien  dai'aus  auszuscheiden  als  hitieinxutrugen  hatten. 
Der  Boden  tüj-  die  ziristotelisehe  Philosophie  wurde  durch  dk^l 
Theologen  vorbereitet.  Kremer  zeigt  in  seiner  CulturgeschichtJ^H 
dass  die  Griechen  in  Diuna.scus  einen  bedeutenden  Eintiuss  auf  die 
Entwicklung  der^Uogmatik  des  Qorfljui  übten,  und  Qifty  erzählt»  , 
dass  'Amr  b.  al-'Ay,  der  Eroberer  Aegyptens  mit  Johjumes  GrumnH 
maticuB  über  metaphysische  Fragen  zu  disputiren  liebte.  Sei  detn^ 
wie  ihm  wolle,  so  steht  fest,  dass  schon  in  den  sieben  Itechts- 
gelehrten  von  Madina,  die  doch  aui"  historischem  Boden  —  auf  der 
^Jadlth  —  standen,  philosophische  Neigungen  unverkennbar  sind^ 
Ttnd  dass  die  frühesten  Asceten,  die  uns  bekannt  sind,  nicht  bloa 
Büsser  wtu'en,  sondern  sich  zum  Pmitheismuii  hinneigten.    Es  wa 


r,  die  Schulfächer  utul  die  Scholastik  der   Mudime.       15 

[ftUo   schon    in    frühester  Zeit   die  Muslime   in  zwei  Lager  getheilt 
in    beiden    herrschten    philosophische   Anschauungen,    in    dem 
die    Dialektik,    in    dein    andern    die  Mystik.     Zu   voller  Be- 
kam   aber    die    Philosophie    erst    durch    das    AuftAueheii 
rBÜgiOser    Öecten,    die    sich    mit    den    Waffen    der   Dialektik    ver- 
I  theidigten. 

Die  Ausbildung  der  scholastischen  Wissenschaften  ist  im 
[Orient  auf  andere  Weise  erfolgt,  als  wir,  die  wir  den  Einüuss  der 
ität  auf  historische  Entwicklung  zu  überschätzen  gewohnt 
vermuthen.  In  der  Bearbeitung  eines  Themas,  das  gerade 
praf  der  Tagesordnung  stiind ,  warl"  sich  eine  ueue  These  auf;  es 
1  ktür/te  die  ganze  Schule  über  dieselbe  her,  betrachtete  dieselbe 
von  allen  Seiten ,  und  lieferte  Dutzende  von  Monographien  und 
j  Commentaren  über  dieselben.  Die  Aussöhnuiig  der  verschiedenen 
I  Meinungen  die  dabei  zu  Tag  kamen ,  geschah  gewöhnlich  durch 
distinguo,  was  zu  endloser  BegriÖ'sspaltung  füln-te.     So  stiess  man 

z.  B.  als    jJtJJÜt  y^^^J^   an    die  Tagesordnmig    kam  mid  das  Ver- 

kftltniss   des    c.yJoyjk   Symbols   (bexw.    Wortes)    zum   xS    cjjüj-* 

i(d«in    w»s    es   repriksentirt   bezw.  Begriff)    untersucht   wurde,    auf 

lerlei  Arten  von  «^  *) ;  es  ti-agte  sich  wie  tropische  Ausdrücke, 

^wifi    die    ou^ax,    wie   abgeleitete  graramatischfi  Formen  in  Be/.ug 

limf  die  U rundform  sich  dazu  verhalten  u.  dgl.  m.     Mail  fand  sich 

P»m    Ende    bewogen    das   /t-AsJt    in   ^c^    »^^d       ^<a::-.  zu  theilen, 

andere   fanden   es   passend  ein  (_>£>'l^  «^   einem  «Lp  «^  g^^Q' 

iftbentustellen    und    man    vemiittulte    dann,    inJem    man  beide  Eiii- 
lÜMÜQngen    combinirt-«*.      Füi-    die    auf    diese    Weise    gewomienen 
[Begriffe    wurden    Kunstausdrücke,    wovon    manche    sehr   sinnreich 
Hfid,    eingesetzt,    in    diesen    krystaUisirte    sich    die  Discussion,   die 
hunderte  von  Geist*<m  beschäftigt  batt«,  und  sie  dienten  als  Bau- 
steine für  den  Weiterbau  des  Systemes.     Auf  diese  Weise  wui'den 

Bezeichnungen  wie  «^^-^^i  ^A,>[y.M  ndas  Wesen,  dessen  Existenz  eine 

innere  Nothwendigkeit  ist*  für  Gott  zum  Gemeingut  der  Schulen 
und  aller  (iebildeten  und  erhielten  die  Itesultate  der  Speculation, 
Mis  der  sie  hervorgegangen  sind,  lebendig. 

Selbst  in  der  Syntax,  worin  die  Muslime  durch  die  Erhebung 

Thatsachen   und  Entdeckung  von  neuen  Gesichtspunkten  doch 

bt  bedeutendes  geleistet  haben,    trat  das  Sachliche  immer  mehr 

ärk,    bis    endlich    vielmehr   die  grammatikalischen  Begriffe  und 


t)  In  meiner  U<»b«rsii'tzani;  der  Ulsäla  Sf-hmosiia  gebn  Ich  ^..j:Cfy\y\ 
vX\  bjr  ■ppuitiLiQPiit  wi«d«*r.  Fli^isriiHr  lint  die  Rpilputang  in  diefler  Zttitschr, 
CXX  9.  iST  KAiia  richtig  runtgontvllt.  • 


16        Sprengtyr,  die  Schulfächer  und  die  Sehotantüc  dtr  J/iulme. 


Theorien    als    die    Sprachfi  Gegenstand    der  Unt^rsuchunj^    ward 
Die    split^reii  (»nmimaiikrT    berutnii   sich  nur  höchst   selten  aiil"  die 
lnhende  Spracht?  und  stellen  niR  \'er^dpiche  mit  e.iner  andera  S])rac! 
etwa  dem  Persischen,  das  die  meisten  von  ihnen  kannten,  an,  si 
dem    standen    auf  dem  Boden    der  Abstraetion   —  der  grainr 
geiit'rali' ,    welche    de    Sacy    ganz    im   (reiste    der   Muslime    sei 
arahi.schen  Grammatik  /u  Grunde  legte  —  und  ihr  «System  ^leirhf 
dem    der  Lop^k    mit   Zayd    und  "Amr    statt    Barbara    und   Celarent 
ais  Schema. 

Der  .Scharl^iu  Molltt  und  ähnliche  Geistes]ndducte  werden  dah* 
weniger  um  die  ijonlnsjn'aehe  za  erlernen .  jds  um  sich  in 
Dialektik  zu  üben  studirt.  Sogar  die  Qoränexegese  wui-de  in  di 
Hilndon  gewandter  Sfliolastiker  wie  Imäm  Räzy  und  Baydha' 
Äur  Hebung  in  der  Scholastik.  Für  Baydhawy  z.  B.,  dessen  Ti 
was  den  gruninmtischen  Tlnil  anbelangt  die  grösstmögliche  Vol 
endung  erreicht  bat,  war  es  viel  zu  unwissenschaftlich,  den  Si 
von  schwer  verstilndÜLheu  Sätzen  durch  Umschreibung  deutlich 
machen ;  er  thut  es  durch  Analyse  in  möglichst  bündiger  technise 
Sprache.     So  hat  er  z.  B.  wo  \S\  J;is>-  vorkommt  gewölmlich 

x^jiJ!  xUl  ^  ,f^^^'.5  >^-^  r^^  «y^  ^^  ^-^• 

viel    einfacher   und    deutlicher    würe    es,    wenn    er    die  Ellipse 
in    solchen  Fällen    allemal  vorhanden  ist  so  ausgetiiDt  hätte,    di 
der  cunditiünelle  Satz  von  selbst  als  directe  Rede  erschienen  wUi 

etwa  wie  iö^yo  »ÄP  j^öJl  S^  \JUu]   ^1  iijLiJl  j^s*.     Kolicn 

hätte  er  uns  belehren  können  (wenn  er  es  gewusst  hätte)  ob  dii 
elliptische  Ausdrucksw^eise  ausser  dem  QorÄn  auch  sonst  noch  v 
kömmt.     Was   ich  als  Zweck  der  scholastischen  Lehrmethode  hi 
stelle,  ist  nach  der  Beobachtung  Lumsden's.  meines  Vorgängei's  9 
der  Kalkatt^i-Madresa,  dem  die  Scholastik  wenig  Sorge  veiiirsachi 
das  Resultat  derselben.     Wlüle  an  Indian  MouJvee,  sagt  er.  is  al 
to    expound   ivith  no  contemptible  skill  the  opinion  maintained 
Arabic  writi'rs  on  the  most  abstruse  questions  of  Grammar.  Tjogi* 
Rhctoric,  Law,  Metaphysics    and    ahstract  Theology,    he  has  lit 
kiiowledge  of  Arabic  idiom.  and  has  acquired  a  very  limited   co 
mand    of   words.     Of  liistory    he  can  hardly  he  said  to  know 
ihing,   imd  the  great  body  of  Arahit:  poetry  is  utt^rl^''  beyond 
reach  of  his  attainments.     Er  hUtte  hinzufügen  können,    dasi»  s»ii 
die  Maulawis    in    der  arabischen    Schulspmche,    deren  Geist    vi 
dem    der   Sprache   des    QordJis    und    der    Hadtth    himmelweit    V( 
schieden  ist.    mit  gi'osser  Sicherheit  bewegen.     'Abd  al-Ra^iim 
als  Lumsden   dieses  schrieb,  schon  in   der  von  ihm  geleittden  Le 
ansttdi   und   er    hat   spliter  ebien  arabischen  CommentiU'  zur  AI 
geschrieben,  der  sich,  obschon  Ai'abisch  so  wenig  die  Muttersprai 
*Abd  ül-Riihim's  als  de  Sacy's  war.  voi-theilhaft  Vor  de  Sacy's  höc 
•peniblen  Krkläi-ungeu  der  Alfija  auszeichnet.    Der  indische  Maiila 


^rrenger,  tUe  Srhulfäeher  umi  die  Scholaatih  tl«r  Mwtlime.        \'J 

^cgt    sich    mit,   der  Sichevbt*it    eines  Meisters,  wührt-nJ  Je  Sacy 
äer  Erklärung  eines  Schulbuches,   das  Schüler,    die  init  uiisern 
andauern  zu  vergleichen  sind,  stndireu,  akademische  Wichtigkeit 
iwit:  und  es  passirte  ihm  dabei  das  Malheur,  den  ersten  Vers 
er    davon    in    die  Antholugie    gramni.  8,  313    aufnahm,  miss- 
lehen.      J>,^  ju^  heisst  nicht  Zetd  fait  des  excuses,  sondern 

ganze  Satz   bedeutet   Zayd   entschuldigt   den    i  .^a   nicht    .^) 

Entschuldigungen  vorbringt. 

Die    Philosophie    ist    die    eigentliche    Doinilne    der   Scholastik, 

was    die    Metaphysik    anbetrifft,    so    sind    die    übersinnlichen 

B^riffe  oder  blos  vocis  flatus; 

Denn  eben  wo  BegriJä^  fehlen, 

Da  stellt  ein  Wort  xur  rechten  Zeit  sich  ein. 

ttolchen  Materialien  IHsst  sich  Metaphysik  ti'eiben  1    Und  was  die 

VvsH«  anbetrifft,    so    konnte  ihr  Widerstand  gegen  eine    ähnliche 

ndlungsweise ,    so    lange    es  eine  beobachtende  Natuiforschung 

gir  aicht   gab,    leicht   übei'wunden    werden.      Die    übrigen    scho- 

lutiscben    Wissenschaften    sind    eigentlich    uui"    eine    Pnvpäideutik 

rar  Philosophie   und  das  ganze  Qnadrivium  eine  Jakobsleiter,    auf 

drr  die    (»eister    zum    Himmel    hinaufstiegen    um    eine    Kenntniss 

dei  (föttlicben    zu    erlangen.     Die  Mystiker    erreichten  dieses  Ziel 

ttcb   Intuition,    die    Öcholastiker   durch    den  AutTjau  des  begriff- 

iheii  Bildes    des    Universums.     Die  Aimehmbarkeit  der  Resultate 

bcholiiÄtischPd    Metaphysik    hängt    also    von  der    Geächlossen- 

d€*&    Baues    ab.      Es    ist    kein    Zweifel ,    dass    die    von    den 

nen    befolgte    Methode    die    einzig    rationelle    ist;    und    ihre 

0]>hie    ist   auch    ein  Gebttude,    das  in  Bezug  auf  Vollendung 

in  seiner  Art  dasteht.     Die  Begrifle  sind  so  behauen,    dass 

in  ilire  Stelle  passen  und  sie  sind  folgerichtig  zusammen- 

BO   dass    ein  Schluss    den  andern  trägt,    und  mit  den  Be- 

piffeo  hat  sich  im  Verlaufe  der  Jahrhundert«  eine  Sprache  gebildet, 

fiir  den  Schulmann  *>ü  handig  ist  wie  eine  Drehorgel.     Schon 

siebenten  Jahrhunderte    der  Flucht   war   das  ganze  Gebiet  der 

opjiie    von    der   Schule   bearbeitet   worden    und   die   Meister 

Ibtooten    nun    das    vorliegende    Material    zusummenstelleu.      Ihrer 

Ori^finalitiit    war   dabei    eine   nicht   ^del    grössere  Aufgabe  gestellt, 

«1*  dpr  der  Kinder,  welche  ein  in  Stücke  geschnittenes  Nüniberger 

ner  Landsthalt  zusammensetzen.     Ilu'e  Meisterschaft  konnte 

ler  in  dem  richtigen  Vprständniss  des  Gegebenen  und  in  der 

'«•wandtheit    des    Ausdnickes    wigeu.      Als    dos    in  jedem    Bezug 

!  Werk  über  Philosophie  gilt  die  q^\  )Ui<^  (d.  h.  Philosophie 

Realität,    ein  Wortspiel  auf  iUJsi».  ^^yf^    die    Quelle    oder    das 

der  Weisheit);  nach  meinem  Urtlieile  ist  sie  auch  das  VoU- 

Wft»    die  Scholastiker   aller  Lünder   und  Zeiten    geleistet 

Teil  hatte  die  Al)sicbt  sie  mit  einer  englischen  Uebev§,ci7.uiv^ 

XXXll, 


23        Sprenger,  die  Sehulf ächer  und  die  Scholastik  der  Miutlima. 


herauszugeben,  fand  aber,  als  ich  mich  duix-b  die  Hälftp  durc 
gearbeitet  halt«,  wie  thörieht  ©in  solches  üntemehiiien  sei.  Scho 
in  der  Granumitik,  die  doch  auf  «twns  Öiichlichem  beruht,  decke 
sich  iinstre  Begriffe  und  die  der  Araber  tmr  selten,  und  in  de 
r*hilosopliie  decken  sie  sich  ftist  nie,  so  dass  der  üebersetzer  immer 
zu  viöl  oder  /.u  wenig  sagen  muss.  Ausserdem  ist  die  sinnreich 
Bezeiehuuiig  der  Begriffe  meist  das  einzige  Interessaunte.  Die« 
ISsst  sich  aber  so  wenig  als  ein  Wortspiel  in  einer  andern  Sprach 
wiedergeben. 

Mit  dem  Inhalt  der  sehülastiscben  Pliilosophie  fit*»ht  es  schlech 
Da   man  in  jedem  Scholastiker  ohne  viel  Kratzen  auf  einen  The 
logen  kommt,  so  mag  es  mit  dem.   was  uns  diese  Herrn  von   dem 
üebersinnlichen  berichten,  s«ine  Richtigkeit  haben,  aber  ihre  ga^j(ß_ 
Naturphilosophie    ist   heller  Blödsinn.     Wir    wollen    hören  vnnilSHJ 
Muslime,    der    keine    europäüsche    Sprache    kamite,    darüber  sagC' 
Kerflmat  'Aly    schickte    jnir   eine    in    bindustAniscber  Sprache    ver- 
öffentlichte Abhandlung   und    sagt   in    dem  Begleitschreiben,  datirt 

4.  Juli    18t) 5  .^ — \   j.X-1  ^\  ^JL>j^^  i^^j  Q^y  ßls^  J^\  sjej 
j^jJüu«^  c>-^!    -5^-^    »iNij  j^i    Ui'waj    ^5   .O     nJUs-    si>-«J^ 

JJJJ^yf^j^  iC"**  '^^  J-?^    ^Ir*'  O^aJuJi  0Ü  |»^>U.I  iUlc    JLlt 

i,a*— J  vivsjpU^t^  Juc5\iÄ  C'L"*^  »^LU«  JüI  .     »Der  eigentliche  Zwe 

den  ich  in  dieser  Abhandlung  im  Auge  hatt«,  ist  die  Munlime  mit  de 
Verlangen  nach  der  wahren  PLilosoijhie,  die  in  unserer  Zeit  unteä 
den  Firingis   gangbar   ist,   zu  beseelen.     Es  ist  bekannt,  dass  votfj 
früherer  Zeit   bis    auf  den  heutigen  Tag  eine  nichtige  Pbilosophif 
unter  den  Anhilngem  des  Islam  verbreitet  ist,    obschon  der  Qoria 
und  die  HadHh  selbe  verurtheUen,     Die  Gelehrten  unter  den  Ma»-^ 
limen  jedoch    haben,    dem  Winke    despotischer  HeiTseher   fol[ 
all  ihr  Bemühen  auf  die  Ausbildung  dieser  Nichtigkeiten  vei-wend 
Sie    haben    sich    aus    dem    i^urilu    und    der   HadStb    ihre  Gl) 
lehre    im    Allgemeinen    zurecht    gelegt,    aber    der    Schöptiingd 
Hijjunels  und  dt^v  Erde.  der«<u  Betrachtung  eine  Stund  lang 
eint'ni    AusfipHu-be    des    Propheten)    besser    ist,    als    sechzig  3abl9 


r,  die  Schulfächer  und  di«  Scholojilih  der  Muslime.        19 

Beten,    haben    sie    ihre    Aufinerksamkeit    durchaus    nicht 
Die  Philosophie,  welche  die  Gelehrten  Europas  pflegen, 
lOße  es  ihnen  Gott  verdanken  —  ist  in  üpbereinstinmiunig  mit 
Qorün  und  der  Hadtth." 

Füi  die  Erfahi-ungswissenschaften ,  wie  z.  B.  für  arahische 
bilologie  war  die  scholastische  Bearbeitung  ein  viel  grösserer 
Sckschritt  als  man  beim  ersten  Anblick  der  betrefi'enden  Literatur 
Miheu  sollte,  man  darf  also  behaupten,  dass  Scholastik  und  Ver- 
aang  gleichbedeutend  sei.  Nicht  nur  in  Bezug  uuf  die  in- 
Maolawis,  sondern  auch  iu  Bezug  aui"  die  lllemas  und 
iolUs  aller  Länder  gilt  folgendes:  the  sophistries  of  dialectics 
leanied  in  a  sacred  language  pufl'  up  the  professors  with  conceit, 
rmdca:  tbem  hostile  to  every  thing  practieul  or  founded  on  ex- 
Dce.    and    exstinguish    in    them    the    aense  for  art  and  beauty 

Dd  blunt  tlie  senliment  of  equiity  and  morality. -^  The  school- 

■Wn,    not    contented    with   proscribing    the   study    of  histoj-)',    of 

ootnre,    and    of  every    science  founded  ou  facts,    perverted    other 

ciences  which  ore  useful  in  themselves.  like  Grammar  and  Natural 

IJ*hüosophy,  und  their  spiiit  penades  every  brauch  of  knowledge *). 

Ilhs  Verhältniss  zwischen  Schule  und  Kirche  ist  im  IslÄm  viel  freier, 

lukd  »uch    viel    inniger  und  fester  als  es  je  im  Christenthum  war. 

\Vct  IslÄm    kennt    keine    geschlossene   Hierarchie    mit    einem  Papst 

lin  der  Spitze    und    desswegen    war   immer   viel  mehr  Lehrfreiheit 

!«li  in  katholischen  Ländern    und  es  werden  in  der  Schule  Philo- 

Mpheme   docirt,    welche    mit   dem    QorAn    im  Widersprach  stehen. 

j  Der  IslAjn    ist    aber   auch  viel  logischer  aln  das  Christenthum  und 

mit    der   Philosophie    vei-wandt.     Die  Philosophie    ist    daher 

Itirfaiehr   die    ältere  Schwester    als    die  Magd    der  Theologie,    und 

pereint   mit    den    andern    scholastischen  Doctrinen   erzieht   sie   den 

zum    VerstBndniss    für    die    Dogmatik.      Uebungen    im    Ab- 

und    in    der    Dialektik    ohne    andere    bitellectiuelle    Be- 

und    ohne    dem  Geist    irgend  welchen   objectiven  Stutf 

Verarbeiten    zu   bieten,    sind  die  allernachhaltigste  Gymnastik 

•lei  Geistes    die    es   gibt  und  nmslimische  Lehrer,    welche  auf  der 

^ÜCbe  ihre»  Berul'es   stehen,    erblicken  in  den  hohem  Öchulstudieu 

hti  anderes  ak  eine  solche  Gynmastik  und  sind  sachlichen  Studien. 

Qorünexegese    und    die  yadlth,    für    die  Jugend   nicht  günstig 

nt:  —    Qorän    und    Hadith    würden    Sachliches    zum    Nach- 

ken    bieten    und    könnten    zu    einer  historischen  Auflassung  der 

ologie  führen.     Die  natürliche  Folge  solcher  Exercitien  ist,  dass 

Individualitilt    des  jungen   Gelehrten   ganz    und    gar    verwischt 

nd   dir   Anlage    zum    selbstständigen    freien   Denken    verkümmert. 

wini     Da  die  auf  diese  Weise  dressirteu  Schriftgelehrten  im  Isldm 


^yt  «lie»  «ine  StoÜB  au»  oinom   von   mir  iu    IMfii!   der  Eogieniti^t  vor- 
UcnpUn    für  «Ha  KalkatiH-MiulroAK-     Er    iiil    in  «ieri  Sflectiuiisi  ftuiu 

kl. 


20        Sprenger,  die  Schuifächer  und  die  Scholastik  der  Muslime, 

die  Stelle  unseres  Clerus  nnd  Richterstandes  einnehmen  nnd  das 
Salz  der  Erde  bilden,  so  theilen  sich  die  Folgen  dieser  einseitigen 
Dressur  dem  Volke  mit,  und  daraus  erklärt  sich  die  von  den  Eth- 
nographen viel  zu  wenig  beachtete  Thatsache,  dass  die  Muslime, 
seien  sie  Semiten,  Arier  oder  Turanier,  und  leben  sie  im  heissen 
Indien  oder  im  öden  Ghiwa,  überall  dasselbe  Gepräge  haben.  Ihre 
bedenklichste  Eigenthümlichkeit  ist  die  Verachtung,  welche  sie 
gegen  die  moderne  Gesittung  zur  Schau  tragen.  Die  Unversöhn- 
lichkeit  der  hundert  Millionen  Muslime,  welche  Länder  bewohnen, 
die  zu  den  schönsten  der  Erde  gehören,  und  die  nicht  im  Stande 
sind  sich  selbst  zu  regieren  und  doch  Fremdherrschaft  nicht  dulden 
wollen  noch  dürfen,  werden  nicht  nur  den  Engländern  und  Russen, 
sondern  der  ganzen  im  andern  Sinne  civilisirten  Welt  noch  viel 
zu  schaffen  geben. 


Das  Zahlwort  Zwei  im  Semitischen. 

Von 
F.  W.  M.  PhlllppL 

auch  auf  den  ersten  Blick  der  Zusammpnlianj[^  zwischen  < 
«bteprechpnden  Formen  des  Zahlwortes  Zwei  im  Semi- 
tischen tuid  ihr  Verhiiltniss  au  der  vorausBusetzenden  Pomi  der 
tiitischen  Gnmdspniche  zu  sein  sclieiut,  so  viele  Unrichtigkeiten, 
•heiten  und  üugonnüigkeiten  herrschen  doch  noch  in  der 
.  Darlejfung  beider,  die  die  folf^'ende  Al»linmllun^  woitiüglich 
mfkhte.  Dabei  werden  wir  ai^leiL-h  (Tele^enliint  finden, 
noch  eine  Reihe  anderer,  nicht  unwitdjtiger  Funkte  der  vergh'ichen- 
»einitischen  Graminaük  einer  genaueren  Untersuchung  /.u 
ütertiehen. 

I.     Alle   semitischen  Dialecte    biefen  uns  denselben  Ansdinick 
Bat  daa  Zahlwort  Zwfi    ibir,    mit  Ausimhine    des  AssvTisehen   und 
opisehen.      Denn    für    dus    Assyr.    ist    dii*  Cardin;d/,ahl   Zwfl 
»Tipt  noch  nicht,  wenigstens  nicht  mit  Sicherheit  nnchgewiesen. 
f  führen  die  meisten  Assyriologen  als  assyr.  Cardinale  unserer 
'die  Formen  masc.  TIS*),  fctm.  TIO*)  auf.     Indess  sind  diese 
Formen    in    den    beiden    einzigen    Stelleu,    aus    denen    sie 
ßchnulnr   in    seiner    ABK.    belegt,    nUmlich    Assurh.  Sm.    135,    54, 
*f>  auch  Suütii  richtig  ,.an  otlier  upinion"  übersetzt,  und  Nimrod- 


1)  Ko  Oj>|M-rt  I  Kli''incint>  <i«j  1«  gruraui.  luwyr,  »ot-  M.  3fiJ,  dor  ilio  F<irni 
a?  voenlixirl.  iiiul  dmicben  noch  oiiie  andero  bülior  «bpr  iiooli  riü'lil  Utilupto 
l'onn  y'ip  «n«llirt,  ».  dii^epcn  8<-lir«<ler  ZDMO  XXVI.  'i^H  Anni.  1,  ferner 
lor  i*  a.  O.  i^7  M^«!  '  f^t'f  >«*»««  trnnMMrilMrt ,  Mt-nAitl  (Expos««  des 
d«  ta  (n'nmm.  lUsyr.  t)l),  lior  geaau  i«a-iil-e,  und  Sftyi'c  (nu  Auvr. 
lao),  der  sNno'c  sun'u  umachrdbt.  2)  So  (tppert,  n  «.  O.,  dnr 
*!•  Komi  *ri3C  roTAlUirt  (daneben  nino  von  ihm  selbst  uls  fr»)jlit«li  bi'*(?iclinet<» 
i'«tm  ir^Q),  ^chniiKir  (h.  «.  0:\,  der  aiuit,  üAiiut,  Mi'uivnt  (t\  a  Ol,  der  .<ui-iiMi, 
*«y««  f«    »    (>  t,  «Icr  »Aitctu  lriuu»ertbirt. 


22  Pkilippi,  dag  Zahlwort  Zwei  im  Semitischen, 

Obelisk  Z,   77.  wo  saniit'i-SU  zum  zweiten  Mal  bedeutet,  jedenfall^^ 
Ordinaüa.     Und    diese  Auffassung   der  Masculinfonn ,   die  ührigeoH 
wohl   sanö ,    nicht    san'i    auszusprechen  ist  ^) ,    wird  bestÄtipt  durcll 
dm    analoge,    gleichfalls  als  Ordinale  gebrauchte  smm  in  IV  R.  5 
(15a  ff.)*).     Eiu   sa-ni-tuv  kommt  aber  in  ordinalem  Sinne  Behi^S 
51  vor  (M6nant  transseribirt  hier  in  seiner  gramm.  assyr.  13  sa-ni-<3PB 
und   in   demselben  Sinne    ib.  55    ein    sa-ni-ti    fwo    es  Schrader  im 
Text   ideographisch    geschrieben    angiebt,    anders    im  Leiicon   und 
M6nant    a.    a.    0.)  ^).      Darnach    werden    wir    übrigens    das    it    in 
sanit    nicht    mit   Schrader    als   Schwächung    aus    at    wie    in    irsit 
(Schrader  1.  c.  217)  ansehen,  sondoni  zur  Erklärung  desselben  das 

hebr.  r''3^,  und  arab.  iuJlS   heranziehen.     Ob    dagegen   ein  assy 

Cardinale   „zwei"  in   der  Redensart   a-di    si-na  IV    R  22,  asa,    wie 
Herr  Prof.  Friedr.  Delitzsch    nach    gütiger   brieflicher   Mittheilnng 

meint,   oder  in   dem   ^f—   ,   ^-f    (si-na)    IV  R.  pl.  2  col.  V.  59; 

pl.   2   col.   n.    7,    vorliegt,    müssen    wir    hier    dahingestellt  sein 

lfl88en*).     Das  Äethiopische  besitzt  aber  m  seinem  YIAAj  I  ^A 

A.-t: :  ^AA>'t :  to^^'^)'  "SOA-t:  c^'^h^^^^i  ihA^:  (Am- 

harisch)  *)    ein    eigenes ,    von    dem   in   den   anderen  Dialecten    vor- 
kommenden Ausdruck  für  Zwei  ganz  abweichendes  Wort,  das  deo^ 
allerdings  imalog  gebrauchten  hebr.  O^wb?  (zweierlei)  und  dem  i 

...^,  .'JuiiS    (beide)    genau    entspricht.     Indoss    können    wir 

dem    schon    angefiihiien    assyr.  Ordinale   wie    den    ütJiiop.  Oix 

Wiiii^ni    j;^f.Ji;,    «*l4^*,    welche  in  dem  Consonantismus  d« 

t)    I>*>iiii    die    Uitjito    KoilpriipfK*    ^|J     der    uiijwt  Wort    pliotjftUch 

stcllonden  Zeichen    dürt^o   doch    wohl    il>?ii   Vm-ul  v    (so  sclh.st  Friedr.  Delit] 
A.isjT.  Studien    IC)    nicht   nher   pin  *i  oder  hi,  "ä  oiler  1'  (»<>  {Schrnder  I.  c.   l| 
109.  219  und  Dolitswch  1.  c.  16.  18")  TiP7.<?ifhn<'ii  »oIIpii,  darnach  abor  nn»erW<j 
l?enau    «a-ni-o   ^   sano    zu    transsoribiron    wjin.      Il^ii-b    darnuf   krumcn    wir 
nicht  nftlier  otugcboo.  2)  Auf  diese  Stelle  hntte  Ilprr  Prof.   Friedr.  Delio 

dio  Frenndliclikelt  mich  jiiirn)erk.<uini  sa  mat^hei)  I>iu<clbtit  finden  sich  uo 
»iidpre  Ordirmlift  (saLiu,  ri-bu-u.  hn-mfi-sB,  M.H-.SU ,  si-!in-u,  sRm-iiu),  welche  )n^»-> 
welsoii,  drtÄS  dio  von  Schrader  ABK.  243  als  Cardinalia  HU<'m?rUhrton  Znbl^-w» 
Tust  alle  vielmehr  als  Ordinaliii  iiufKufiisseu  sind.  Wie  dH.s  dem  Ziisammewr»^ 
hnn|;e  naeh  aU  Ordinale  aiifziir«.s»onde  Wort,  filr  Zwei  in  d«r  UnlJ<Mifahrt  d^sot 
IsUr  ed.  Rehrndcr  Av,  45  «nd  Rov.  40  aasznsprechen,  ist  tiieht  fciatxuAtelleii.  ' 
die  Zalil  .M>lbst  hier  idoopraphisob  dargestellt  ist  Vgl.  aber  noch  sa-nuv-va  i 
anderer   bei  Friedr.   UelitÄsch  (Assrr.  Studien  37   auph  ib.  Anra.  2),  S.i 

auch    .*ani-ti    bei  Schrader  <KAT.    fl4,20),    wo    aUerdinga    nur   ti   phonetttch  i 
Hchrieben  bt.  4i  Aach  Saycc    giobt   eine  Form  sm^  an.      Hei  Norri»  (Aj»^ 

Dictiön.  887)  finden  wir  aber  sn-un-ni-o  ui^insn  = -sein«  beiden  Ohren.  8)   ^**! 

Amhar.    wird    oft,     wie    aueli    öfter    in    einigen   Tigriiia- Dinierten   k    doreh     ^^i 
i^HllclHtufp   der   palatalen  Spirans    rh    «tinaer    ch    in  Nacht)   ku  h,    a.  Pr 
Gramm,  der  Tigr.  Sprache  95,  auch  ZDMG   XXVTII,  446. 


Itiuiun«s.  wh*  wir  gleich  noch  riüher  zeigen  werden,  vollkommen 
der  Cardinal*Fonn  der  übrigen  Dialeute  übereinstimmen,  mit 
rheit  ei-schliessen,  dass  uraprünglich  auch  in  diesen,  und  also 
prüniarUch  in  allen  Dial^cten.  ein  luid  dasselbe  Wort  füi-  Zwei 
ristiii  hat,  das  somit  schon  der  semit.  Gnmdspraeht}  angeliört 
tthnn  muss  und  im  Aeth.  erst  allmiilig  von  dem  jetzigen  Aus- 
Lick  unserer  Zalil  verdrängt  worden  ist.  Allerdings  weichen  jetzt 
auch  abgegeben  vom  Aethio^jischen  die  Fonnen  unseres  Zahlwortes 
in  den  einzelnen  Dialecten  bald  im  Consonaatismus  bald  im  Voca- 
lismas  mehr  oder  weniger  von  einander  ab.  Allein  alle  hier  vor- 
kommenden Verschiedenheiten  beruhen  aui"  den  iimerhalb  diese^j 
Dialecte  bestehenden  Lautwandelgesetzen,  so  dass  an  der  msprüng- 
liehen  Identität  dieser  Fonnen  nicht  gezweifelt  werden  kann.  Be- 
weisen wir  das  zunüchst  an  den  Musculi n formen  der  in  Frage 
kommenden  Zahlwörter,  indem  wir  diese  vorerst  mit  Kichtberück- 
siobtigiuig  ihier  Endung  nui'  ihrem  StAmm  nach  betrachten  wallen. 

,.A_;_3l    (vulgär   gesprochen  etnein  und 


lauten   arab.  ^.,Lij>t, 


Dein*)),  himj.  "»sn*),  m^hr.  dsero  *)  ider  terin*),  hebr.  07:10. 
a.  esa,  aram.  yiri  (so  altsyr.  ^^L,  ebenso  ciuisth-paläst, 
ad.  neben  V'^^^''»  neus}T.  )fL,  bibl.  aram.  nur  nachweisbar  in 
er  Verbindung  l«y^'in,  targ.  y^n  und  -»IT*,  talm.  «»^r).  Wenn 
nun  bekaimtlieh  der  Regel  nach  arab.  und  liimj.  t,  mehr,  t 
d*),  hebr.-jjhoen.  ä,  aram.  t  entsprechen,  so  entsjirechen  .sich 
i  ..gtanan  die  eben  aufgeführt hii  Fonnen  in  den  betreffenden 
,  was  wenigstttns  zunächst  den  Anhitit.  der  Wortstämme 
und  wenn  weiter  dieser  Aidaut  im  Aethiop.  der  Regel 
l^ftch  durch  s  oder  s  reflectirt  wird,  so  gehört  ebenfalls  die  Wurzel 
]äer  iith.  Ordinalia  ilirem  Anhtuto  nach  hierher.  Dasselbi'  gilt  ohne 
|?ra<?e  von  dem  assyr.  OiHÜnid«.'.  Doch  ist  in  diesem  wie  ähnlichen 
[Fmien  der  assyr.  Reüex  der  in  Frage  koraraeiiden  Laute  der 
I  loderen  Dialecte  noch  nii;ht  sicher  gestellt. 

Allerdings    behaupten    die  Assyriologen    in    seltener  Ueberein- 
»timmnng.  dass  das  Assyrische  nur  die  beiden  Zischlaute  s  und  ^ 


1)  S.  ('«usoin  do  Porcif*-»!,  Rrunim,  Hrwü.  vulg.  lOfl,  und  über  ileo  Ucbprjfnnp 

'SDMO  XXX.  360.  2)  8.  Hai.    63,6;   353,4}    5.03,7-,    600.6   u.  «.  Belüg«  iu 

ZT)MU  XXX.   707.         S)  So    nach  Krüpl"   in    d.  Z.  f   W.  der  Spr.   von  Hufft-r 

1.  1946    i».  311.  4)  So   u«ch    V    MnUznii    KDMU    XXVIl,    283.  5)  AI»  d 

r  «cH«n  wir  ilocli  wohl   «lus  ds  Krupf*  fai^scm  mlbseii.  für  daa  KlJonlitigs  Bfnltwui 

1  bleUrt      Im  Mrhri  gulit  «her  öftor  t  in  <J   Ulier   (s.  MHltzan  a.  ii    O.   2f»1i,    v^l 

*««b   bei  Knupf   dsinit    =^     .,L*JS,    dsclis  (30),    d»lui  (80)   uud    im    lioiilig«?)i 
■tT'Vkb.  öfk«r  1  für  I  so  Ica  ==  >c:>-J  »    ZDMG  XXV,  494). 


24 


PfMippi,  thu  Zahlioort  Zwei  im  S^mHitehen. 


iL  i.  die  deutale  und  complex  palatÄle  Spirans  besessen,  von  deneal 
die  eine  ztigleich  den  assyrischen  Reflex  des  lU'ab-  ^.  aram.  n  etc' 
gebildet,    sowie,    das«    das    Assyrische    hinsichtlich    der   ZischlnatSj 
ursprünglich    ganz  auf  d«.Mn  Stiuulpunkt  dps  Hebr.  gestanden,    alsoJ 
assyr.  s  su^abischem  ciy ,  aram.  r  ursprünglich  entsprochen  habe.    SieJ 
gehen    aber  darin  auseinander .    dass  nach  den  eijien  ^)  der  speciell 
assyrisch  oder  ninivntisch  genannte  Dialeot  so  wie  der  Babylonische  ' 
auf  diesem  Standpunkt  immer  geblieben  ist,  wtthrend  sich  nach  den 
anderen  ^)    dieser    ursprüngliche    Zustand    nur    im    Babylonischen 
erhalten    hat,    im  Assyrischen  dagegen  eine  fast  totale  Umkehrong  ^ 
sowohl  der  Aussprache  wie  der  Zeichen  der  Zischbmte  erfolgt  is^ 
so  dass  hier  s  Rettex  der  betreffenden  Laut©  der  anderen  Dialect»! 
geworden    ist.     Jedenfalls    ist   zunttchst   den  Vertreteni  beider  Aif\ 
nahmen    bis   auf  Schrader   in    seiner   neusten    Abhandlung  —   det 
endlich    eine    rationalere  Transscription  einzuführen  bemüht  ist 
der  Voi-wurf  einer  hoülos  verwirrenden  Transseriptionsweise  diesef 
beiden  assyr.  Zischlaut«  zu  machen.     Wilhrend  nilralich  von  Opper 
die  Transscription   des  dentalen    s    durch    s   stammt,    des  complei| 
palatalen  durch  ä,  danebe«i  aber  des  dentalen  durch  ffl,  des  comple 
palatalen  durch  0,  weil  diese  hebr.  Laute  den  betreffenden  assyrische 
f^tymulogisch   f'ntsprecTaen ,    das    dentijle  s  im  Assyr.  auch  erst  aiül 
dem  eomplex  palatalcn  und  umgekehrt  hervorgegangen  sein  sollen," 
—    trimsscribiren    die    anderen  ihr   Jissyr.    dentales    bezw.    eomplex 
palatales  s   hebrilisch  richtig  durch  0  bezw.  ;a,   dagegen  lateinisch 
falsch    durch    a    bezw.  s,    indem    sie    hier    offenbar  ohne  Sinn   di0^| 
Oppei-t'sche    Transscription    desselben    Zeichens    hembergenommett^^ 
haben.     Sonst  verdient  aber  die  letztere  Annahme  entschieden  den 
Vorzug.     Denn    die    erstere    ergiebt    dns    unseres   Erachtens    gani^^H 
unerklärliche  Resultat .    dass    bei  Herüberuahme  assyr.  Wörter  iu'd^| 
LHebrftische  und  Aram.  oder  umgekehrt  ein  Lautwechsel  der  Zisch- ^ 
Flaute  st4ittgelund»'ii  haben  müsste,  indetu  tuich  ihr  bestinunt  einem 
bohr,  '\•\^^zx  z.  B.  ein  assyr.  Saniirtna "),  einem  assyr.  hamikin  pin 
hebr.    pilo  ^)    entsprechen    würde.     Sülurader   hat   früher   eine    Er» 
klilining    dieser    Ersibeimmg    zu    geben    versucht  ^).      Allein 
brauchen   auf  dieselbe  um  so  weniger  einzugehen,    als  er  offenbar 


ibar^ 


D  So  könaun  wir  ireiügstens  die  AtunibmngeD  Schraders  in  ZDMG  XXVI. 
in.'i,  196,   197   Z.   IG;    160,   161.  168  Anm.   1;    17fi  Aum.   1;    176   Anm.  .1   un 
Tersteboii,    s.    nucli    Fricdr.    Ilulitzsch    L  c.    23;    Snycc    i.    c.    25.     .SUdo   hat 

l^scinor    »onst    troflflichoii    Kritik    der    Idslierijfon   TrAiisscriptionswoiso    der   Zisch 
mniv   l">i    den    .Asssyrinlo^eii    (Morgcnl.  Forschungen    182.   18.H   Aum.)    diesp   Aa 

^fll.^5Hn^r    ein»!.-»   'Hiijtls    der    A»»rriolo>,'cti    vuu    den    as^yr.  Z»svhliiut<;n    ülx'rsehc 
2)  8ö  Oppert.  Thool    Stud.   und   Krit.    lt>71    p.  70G    s.   aneh  Journ    iwint    V. 
18.57    p.    134    ;u)«l  Eipt'd     oti  Mt'sop<jt«m.    U,    12;    Sclirador,    Uobcr    di<^  AiutSI 
»pntcbe  der  ZisHilnute  im  A»s\t.  (MoiuiUbor,  der  k.  A.  d.  VVW,  zu   Ucrlin    ts77 
p    79  8'.).  Ji  Von    dit;s(>ji  t'ur.ii-hi.'m    wie    eben   botnerkl    ralsf-lilii-li    Siunirin« 

triinsscrihirt  4»  S    /„  B    Schröder  ZDMO    XXVI,  lö$.  6)  Jcu»or  Lil< 

ruturas.  1871  p    '.'10. 


Phtüppi,  dn»  Zahhcort  Zum  im  Semitischen. 


25 


dieselbe  nicht  für  xiiroichend  haltend  sich  jetzt  der  Ansicht 

"ta   anf^eschlossen  bats  der  er  nur  eine  solidere  Gnandlage  zu 

strebt ').      Aber    auch    dieser    letzteren    können    wir    nicht 

chteiL     Zunächst  müssen  wir  auch  gegen  sie  den  rein  aprio- , 

ben  Ausgangspunkt  für  die  Bestimmung  des  Lautwertbes  der ' 

r.  Zischlautzeichen  geltend  machen.     Denn  Oppeii  wie  8chrader 

nen  ebenso  wie  alle  anderen  Assjn-iologeii   von  vom  herein  lüs 

etwas  Selbstverständliches  an ,  dass  das  Assyrisch-Babylonische  ur- 1 

Dglich    und  noch  zur  Zeit  der  EiaftiJinang  der  Keilschrift  bin- 

cbtlich  der  Zischlaute  ganz  auJ'  bebr.  Standpunkt  gestanden  haben 

,  und  bestimmen  darnach  den  ursprünglichen  Lautwerth  der 

ben    assyr.-babyl.  Zeichen,   nur   dass    sie  dann  die  hiebei  zu 

Tajge  tretende  Differenz  zwischen  den  Zischlauten  der  einheimischen 

bezw.    arara.-hebr.  Wörter    und    den  Zischlauten    der   iden- 

chen    Wörter   als    Fremdwörter   der    einen    oder    anderen    dieser 

ben    durch   die   Aimahme   der   totalen    Umkehrung   der  Aus- 

be  und  Zeichen   dieser  Laute    im    speciell  assyrischen  Dialect 

geschickterer    und    ansprechenderer  Weise    zu  erklären  suchen. 

ein    womit    will  man  demi  diese  rein  uprioristische  Behauptung 

reisen  ?   Etwa  mit  dem  im  Debrigen  constatirten  hebrüischartigen 

er  des  Assyrischen?    Wenn  man  dem  spilteren  Assyrischen 

vom  Babylonischen,  dem  das  Assyrische  doch  viel  niiher  steht 

beide  dem  Hebräischen,  hinsichtlich  der  Zischlaute  ganz  isolirte 

fiUung  glaubt  juiweisen  zu  können,  kann  man  da  nicht  mit  deni- 

Rechte   a  priori  annehmen,    dass  das  AssvTischü  und  Baliy-j 

che  gemeinsam   einen    Pro/.ess  durchinaehten .    wodurch    beide ' 

ijl  diesem  Punkte  vom  HebvJiischen  m  derselben  oder  ilhnlicher 

Teise    entfernten,    wie    nach   jenen   Forsehern  das  Assyrische  vom 

ttbylonischen  ?    Als    die  einzig  exacte  Methode  zur  sicheren  Fest- 

ellung   des  Lautwertbes    der  {issyrischen  Zischlautzeichen  können 

nur   die  gelten  lassen,    welche  den  Lautwerth  dei"selben  Dach 


1)  Am  enton  UesMi  it!ch  dieso  Erachmnung  nwh  durch  d'w  AnMahmo 
^dus  die  Assyrer  ihr  s  nllmälit?  xu  s  vfTschobuu ,  iiat-b  liLstimflmr 
de  »her  in  d»jr  HdiriO  »  ntohen  trfln.<ib,flii  hütten,  Das  st-hoint  »iidi 
MeinuDK  in  don  B«i^ahpM  7.11  Smith  chntd.  (!(>nt!i<)k  270  r.n  suin. 
I>uiii  kxiunu<  von  jener  aufTttlligfii  VerscliSuhtmiL;  der  ZisehlftuU»  wuuitrstons  in 
den  FftlW'ti  nicht  mehr  diu  Kedo  sein,  wo  iu  ttisyr.  LK}lmwiirti>rn  assyrischefti  S 
I  Hebr  -Anun.  »in  s  eatüpräclio,  und  ebenso  wenig  in  den  Fiülon,  wo  in  hebr.- 
I  Msin  Luhnwörteru  hebr-arttmÄwchem  U  im  As«\t.  ein  »  gcgonübcratÄnde,  deno  . 
I  du  Avtyr.  hatte  dum  eben  alltnälig  diMi  a-I^Attt  guMi  oingeb&iait  und  »ub-J 
^MltairU'  daher,  wie  dn.H  Orifchiscbo ,  hobriiiscliein  S  sein  s,  —  aio  blioho  inde« 
tuierkUrlicbfror  Wfdso  für  di«  F&ile  1)«•f^t^^ben,  wo  in  M»yr.  I/tihii Wörtern 

•  repplmüsüij^    diircb  bebr.-arnm,    s   vertrctou  wird,    7,.  B.  SalninniiÄsir  «= 

*?'?  Vr't'^'  Uah'9ikV  =  np'iJa'l.  Auch  würde  sich  nicht  recht  beifrcjC-n 
«■tn,  ttoliKr  hrbr.-»rmn.  £  stets  durch  iwwyr.  h  und  nieht  »ach  bisweilon  durch 
*  «pttof  ifmix  ;;leicbw«rtliigo  üssyr   i  wied6rg<<gei"?n  wftrw. 


26 


Hppi,  da* 


der  Wicd<>rgabe  3er  assyiisrhen  Zischlaute  in  assyi-.  Leliuwöi"t«r 
anderer  Sprachen,  sowie  der  ZiscMante  anderer  Sprachen  in  den 
diesen  entlehnten  Wörtern  des  Assjrrischen  zu  bestinunpn  sucht 
Allerdings  können  wir  nun  auch  durch  Anwendung  dieser  Methode 
KU  der  Annahjnf  Oppert-Schrader's  gelangen,  wenn  wir  nilraüch 
bei  Bestiinnmng  der  assyr.  Zischlautzeichen  von  der  Wiedergabe 
der  Zischlaute  offenbar  aus  Babel  stammender  Wörter  im  Hebräischen^ 
sowie  der  Zischlaute  persischer  Namen  im  Hehr,  und  Babyionischen 
der  Achllmenideninschiiften  ausgehen,  und  in  der  That  hat  Schrader 
(1.  c.  82  fl.)  seine  aprioristische  Beweisführung  durch  dieses  Argu- 
ment a  posteriori  zu  stützen  gesucht*).  Wir  gelangen  jedoch  zu 
einem  ganz  abweichenden  Resultat,  sobald  vnr  der  fraglichen  Be- 
stimmung die  Wiedergabe  der  Zischlaute  speciell  assyr.  Wörter  im 
Hebrilischen  oder  Aramäischen  hezw.  hebr.  oder  aram.  Wörter  im 
Assyrischen  zuGnuide  legen.  Denn  gemäss  den  schon  oben  gemachten  j 
Andeutungen  müssen  wir  nach  dieser  Art.  der  Bestimmung  gerade) 
dasjenige  s  des  Assyrischen,  das  Üppert-Schrader  als  dentale  Spinma^ 
bestimmen,  als  complex  pahitale  fassen  und  umgekehrt").  Darnach 
müssen  wir  aber  natürlich  auch  ein  total  verRthiedenes  Ergebniss 
hinsichtlich  der  Entsprechimg  der  Zischlaute  des  Assyrischen  und 
der  verwandten  Dialecte  gewinnen,  das  die  folgende  Tabelle  ver- 
anschaulichen '^oll: 


Arab. 


i. 


LT 


wÄ— / 


UJ' 


Hebr.  Aram. 


(^iin;)    ^?^         ^^1 


no3  nD3 


Assyr. 
O,  doch  gewöhn- 
licher in 

ka-aS-pu,    da-f 
neben    kas-pi 
ki'Si-ti  3) 


wÄss-  U.  w>.si«    rt  dl  n  ',        '^"D  "■  ^"°    H'^^      su.\}üp  *) 


2. 


LT 


j^,  selten  m    o  od.  TB         Dod.'ö  D,  seltener  O 


1)  Bevtimmou  wir  *.  Jt.  dou  Ziachltiut  des  Bylbeusdchens  m  in  Ni>s»-ii9] 
luch  dem  0  im  hobr  ^O'^j  aU  s,  oder  dos  SylbctuielchcnA  ns  in  Ku-ra-M  njirhT 
dem  ^  dos  hebr.  125*13  »Ih  S  ,  so  erhalten  vnr  allerdiiiK"  dit*  Resultftt  dorJ 
vollstÄudigeii  Uüborein.'ithnmiinR  des  AssjT-üabyl.  mit  dem  n<?br  in  dt«ii  Zuch-j 
Itiuiun,  dn  dio  Sylbciuzoichon  mit  dem  so  bestimroten  »  bezw  a  »idi  in  den  dotnl 
Hebr.  und  Ass^t.  gomeinsamen  Wörtcni  iibeml!  du  üiulon.  wo  hobr.  O  heivr    0,l 

2)  Pen  niihcrcn  Bowcis  für  diese  Bestimmung  s-  bei  Sude  182  f.  Wir  lljguql 
noch  hinza:  ^f  —  tni  —  ßU  Namo  ciiiea  Könige  von  Ghzk  (Sanb.  TjiyLl 
111,  25),  daher  in  sdioem  orsUsn  Theüe  =  einem  konaanitischon  2?730^  nndj 
«Lw  die  erste  Kellgruppo  — .  il,  und  BnUt  —    ^  ll   —  n?ttr.  hobr.   latJlTOüVa  ' 

(Dnn.   1,7).  jcno  Kcilgnippc  i»bw  =  iii  ttt.         3)  Norri»,  Aasyr.  Dictiun.  ii.  &9S. 
4)  Fri«dr.  DtjUtwck,  A^syr    8tud.  23. 


I 


m 

^ 

^V                 PhiUppi,  datt  Zahl 

i/uyi't  Ztnei  im 

Semit  heheii 

27 

Arab. 

Aetil. 

Hebt. 

Äram. 

Aflsyr. 

H 

hp^: 

D« 

a«3 

su-mu 

JaJU. 

nAOi: 

üba 

Esb'Ä 

sii-lat  ') 

r^ 

fiA^: 

mbia 

Dbffl 

gulmu  und 
salmu  *) 

^ 

fi-fiü: 

yyo 

?:ic 

siba  u.  sibi»') 

v)iäl 

saktal 

b^]5D   11. 

(z.B.^^) 

(fiCKD:) 

büptö 

saktal  *) 

jC*,  stopfen 

fi'fi/.: 

"'DD  ver- 

"nSDU-ISttJ Si-ku-ru 

0.  tranken  sein 

tnuiken  sein 

stopfen 

wie    im 

Verschluss*) 

nsiü  trunken  s 

.     Hebr. 

o^ 

^w: 

pD  C.piÖ 

13©  (pD) 

i 

^ 

Yim: 

033 

D23  U. 

kis-sa-tu   aus 

kin-sa-tu ') 

l|^>O^JW 

tin-r: 

nso,  t3piö 

b^aa. 

(Jaiu.) 

1 

».  ^;i 

m,  später 
uucli  1*1 

fc 

0 

0  (dialectisch 
auch  TD) 

Uj 

iWh: 

Kb: 

KD3 

na-su-u  **} 

V 

m<^: 

D-^iD 

DD 

T 

sa-a-mu  ^ 

J^ 

-no 

etm-i'^o 

8ar-ru 

iiib 

sa-ur-ri 

^-Ü,    \Ji^ 

nn® 

sa-i-u-ki-na'") 

l)  DoUtJöch   171  2)  St*dp  181    Amn.  2;  vgl    Schrftd«r  ABK    146:  Mu- 

fcl-Üm  ^  Niihu  und  I7f):  Nabn-Äal-lim  etc.  3)  l>olite!»i'l)  25  Atim.  87;  Snyce  6. 
k )  B«i»inele  h.  Schrndor  ABK  276.  Klipurwi  ephoron  natürlich  hierher  die 
BitspredioDden  im  Aral.,  uml  Aethiop  hokaniitlicU  nls  Kcfloiivii  rlia  Caiwat. 
vorhsjwleneii   R«<JioxivR.  5)  Vf,'l.  Delitzscli   Ifi'i.  Ci  ]U4dty  Fonnoii 

T»rg :    lotxtero    mir   im    Bihl.-Arnm    und  SjTisL-hün.  7>  Delitwch   157; 

.cbfftder  ABK.    37(1.  8)  Dolitxsch    23.  fl)  Der  Orundbegriff  dor    Yj^ 

nX  der  d«M  Zerstrpuona,  Zertheilens.  Au»-,  Verthüilmi»  »u  fteiti,  Dieser  Grund- 
ist  noch  erhalten  im  &rab.  -Ü-ii,  vom  Bp^friff  <lf«  Zcrshrouem  (jolit  uns 
tiüMwits  dor  dos  Auastreckena ,  Zeigoiis  {  jLÄ)  ,  nncirrerseita  der  dos  Ans- 
•lBUiderg«h«ns,  sich  Entzwoicns  (t.^)  und  endlich  der  dos  Zerstreut,  l'ii- 
fvordnet,  Böse  sein'i  {jj^'j   dKj*  Outo  ifit  djigogen  dns  Gesftmmelto   c.j^*-^^)y 

roni  Bogriff  des  Aus-,  Verthoilons  «her  der  des  DUponireua,  Ordnona,  Herrschen» 
iHobr   und  Assyi).         10)  S    Schröder  ABK.   158.  160     Delitzsch  171!. 


28  Pkilippif  dtu  ZaUieort  Zutei  im  Sernitiachen. 

Arab.  Aeth.  Hehr.  Aram. 


^^^p  Die  Entscheidunff  in  dieser  schwierigen  Frajfe  wird  demnach 
^^^  schliesslich  von  der  Uiiltirsuchung'  abhflngen  müssen,  ob  die  beiden 
V  eben  dargeb^gten  verstihiedenen  Ausj^jangspunlite  fiii*  Bestimmmig 
der  assyr.  Zischlaiit-Zeiubflii  als  glpielibereehtigt  zu  betrachten,  oder 
aus  irgend  welchen  Gi-ünden  der  «inft  vor  dem  anderen  den  Vor- 
zug verdient?  Wir  haben  aber  ab  Resultat  dieser  Untersuchung 
gefunden,  dass  dorn  letzteren  unbedingt  der  Vorrang  zuzuerkennen, 
ja  wir  ihn  all  ein  :ds  lierechtigt,  und  Kulässig  gelt^en  lassen  können, 
da  die  Consequonzen  des  erst^ren  uns  in  maiinigfaelie  und  unlös- 
bare Schwierigkeiten  verwickeln,  die  sit-h  jedenfalls  in  dem  Masse 
und  der  Grösse  von  dem  let/t+^reu  aus  nicht  diirbieten.  Einmal 
ist  es  doch  mtthr  als  unwalirsubeinlich,  daas,  wie  wir  bei  der  ersten 
Art  der  Bestiiinuung  der  assyr.  ZiHclil:vutz<*ieben  mit  Schrader  an- 
nehmen müsst-en,  in  einer  verhliltnissniässig  späten  Zeit,  llUigst  nach 
Einfuhrang  des  Keilschriftsystems  und  lieginn  einer  Literatur- 
periode, die  beiden  Zischlaute  s  und  s  im  Assyrischen  ihre  Werthe 
einfach  und  cynse<|uent  vertauscht  haben  sollten,  zumal  wenigst^^ns 

■  ntich  unserer  AuÜlissimg  vun  der  Entwirkehuig  der  nordsemitischen 

■  Zischlaute  dets  Assyr.  diesen  Prozess  d;mn  zweimal  hinter  einander 
dui'chgemacht   haben    müsstö.     Dass    diese  Vertauschuiig  jedenfalls 

■  nicht  consequent  durchgeführt  gewesen  sein  kann,  ersehen  wir  aus 
^         Beispielen    vvi<>    assyr.  sin-ahi-ir-ba  *')  =   hehr.  3*in:c.     Sodann  er- 

scJieiut  es  uns  imdenkbar,  dass.  da  dieser  Prozess  sich  doch  nur 
allmillig  entwickelt  haben  kiinn  ,  in  einer  Zeit  wo  bestimmt*  Keil- 
gruppen  traditionell  den  s-Lant,  juidere  den  s-Laut  darstellten,  und 
er  sich,  wie  wir  eben  gezeigt,  nicht  ehunal  ganz  consequent  voll- 
zogen hat,  wir  gar  kein  Sehwanken  oder  gar  koine  Confusion 
zwisL^hen  den  Keilgnuppeu  für  die  beiden  verschiedenen  Laut«»,  wie 
wir  es  naturgemüss  bei  solrbeiii  Vorgang  erwarteten,  finden  sollt.<^n. 
sondern  dui-chgebends  oder  mindest^'ns  der  Regel  nach  das  Zeichen 
fftr  urspiiingliches  s  Zeichen  iiir  s  und  umgckehri  geworden  sein 
sollio.  M 

1)  Schridcr  ARK    30  2>  SUHc   183.         3)  HcUpido.  wo   \JJ    .wth.  \JJ 

entspricbt,   s    DiUninnn   *Üi    Gr.  49  4)  DoUl«sfh  2»,  fn   Dean  so  mil  s 

m&asten  wir  iiaclt  dioscr  Zbchlnatbostimintuip  scitreibtüi,  <l  1i.  dur  ZbchUut  d«r 
betroffenden  ZeicJicijgruppo  bnaeit-haeto  urspriiiitrliclt  und  noch  stoU  im  Bnbyl.  ein 
»,  das  lUlerdings  liur  Kfjfcl   muh   (»*»yr.  s  gcsprochüi»  wunl. 


PMUpfi^  das  Zahhoort  Zwei  im  Semitisehen, 


29 


8chiuder  will  alleriiiiigs  ein  solches  Scliwunken  entdeckt  haben 
Wnifl    sich   dafür    in    seiner  Abhandlung   freilich    nur  auf   ein 

Beispiel:    sa-am-si-Bin    sfaH    des    sonst    gewühnliciien    sa-am-Si '^). 
ndes«  fragt  es  sich  doch,  ob  das  S<;hwanken  in  der  Schrift  dieser 
ähnlicher  Beispiele  in  dt- r  That  nur  für  die  8thrift  anzunehmen 
» vnd   nicht   vlnbnehr   auf  ein  Schwanken    in  der  Aussprache  selbst 

rorückgeht,  so  dass  man  wirklich  in  einigen  Wörtern  —  zunächsl 
vielleicht  dialectisch  unterschieden  —  s  und  §  neben  einander 
8|irK'b.  So  lange  wenigstens  dieses  Schwanken  nicht  in  der  Wie- 
dergabe hebr.  oder  anini,  Wörter  iin  Assyr.  nachgewiesen,  müssen 
1^  dieser  Ansicht  sein .    die  durch  Analugieen  in  den  verwandten 

'wActen  bestätigt  wird.  Schliesslich  dürfte  aber  die  AH  der 
Btstimniung  des  Lautwerthes  der  traglichen  a.ssJ^^r.  Zeichen ,  nach.« 
der  den  identischen  Zeichen  in  den  identischen  W^örtera  zweier ' 
♦ich  M)  Mtthe  stehender  Dialect«  wie  des  Assyiischen  und  Baby- 
lonischen auch  identischer  Lautwerth  beigelegt  werde«  kann,  doch 
vu«  vorne  herein  den  Voi7-ug  verdienen.  Dius  ist  abt*r  nur  heil 
der  letzteren  der  Fall.  Demi  die  Schwierigkeiten,  die  sieh  h**'\  ihr! 
Ton  iler  Differenz  her  einerseits  zwischen  den  Zischlauten  habyU  j 
•>ezw,  assyr.  Wörter  im  Hebn  und  Ass^'r,  selbst  und  anderersoitai 
«Ipn  Zischlauten  persischer  Eigennamen  in  hahyl.  und  hebr.  l'i-ans-j 
scriptlon  erheben  '),  lassen  sich  beseitigen,  ohne  dass  man  zu  einer  1 
der  Schrader'schen  analogen  gewaltsamen  Annahme  einer  totiileiij 
ümki'hrang  der  Aussprache  und  Schnftbezeichnung  der  ZischlautÄi 
iin  Hiil»yl.  sein»- ZutliK'ht  zu  nehmen  braucht.  Die  ei-stere  Differenz! 
♦^rlcliirt  sich  nämlich  sehr  leicht.  sobiJd  man  nur  die  Eatwickelunji 
der  Zischlaute  ini  Nordsemitischen  überhaujit  richtig  autfasst,  wohe 
niiui  zugleich  prkennen  wii-d,  dass  das  Assjt.  hinsichtlich  seinerj 
Zi*chlftut*  in  der  That  gar  nicht  so  isolirt  dtusteht,  wie  es  naebl 
di«?>ier  An  der  Bestimmung  der  betreffenden  Sylhenzeichen  zunächsil 
d^u  Anschein    hat.     Die    so    oft   aufgestellt*^   Behauptung   nilmlich^f 

hM^  iirsemitisches  s  im  Hebr.  und  Aram.  gerade  in  denjenigea] 
Wwtfern,  in  denen  es  im  SüdsRmitischen  blieb,  zu  s  verschobeo  1 
'**^.  wilhrend  umgekehii  urseiiütisches  s,  das  im  Hebr.  undl 
^f*a\,    Wieb,    im    Südseniitischen    zu    s    wiude,    enthillt    für    ungj 

I  ^'fifentlich  einen  Nonsens.     Unseres  Erachtens  ist  die  Entwickelung  j 

1  «itr  vielmehr  folgende  gewesen.      Das  Semitische  hat  ursjirüriglich 


,     *)  Vgl.  aber  owIj  a»-po-un  l^uy.  13,  ii.  Hueh   12,3   i-i-jm-UA  »tiitt  «Lt-pu-im« 
Mm-oi»  TUti    Pil    I    co]     V.    lUn.  Ji-p-ru   Asurh    Sm.    28 1.;«  »t  si-K»r-rii,  "^ri-l 
'»•U-ii»  Xtuflji    Um    93,63  uebeu  'l-ri-i»-U-na,  auf  d'iv  mich  Herr  Prof.  Schr«di'r  j 
*Ti«'flU-h    aufmerksam    za    mach«»    die  FreiitiiUiclikflt   1i»tte,    uml    dm  Schwau- ] 
^j>r\tffiu   von    ft  n«a  s  in  der  Tabono  unter  Nr    1     iJ   .H.  2)  Hier  eut*pr»<cli«»n 

•"^1  «lliTdlnii»    !i>»)'r     lur^prQiigllch    bftl»yl.)    ii-vu-nu   o<ler    ui-»a-iiu    mul    liil»r.  i 
P^i  *|0*I  CK.",  iu*yr.  Iill-Aar-u^ur   und  hobr.  (.auaUubel  stammcudc»)  "iSÄ'dba 
|A«  Ubfl  Ku-rm-u  uiid  hobi*.  XD^Z,  hmhyl.  Por-sn  und  h«br.  0*^^   cU'. 


30 


Pftili)}jii,  ifojt  ZahUport  Zwei  bn  Semitutchen. 


Ur-H 
deoH 


die  3  Zischlaute  t,  s  und  S  besessen  *)  und  das  AltÄrabisthe  spiegelt 
uns    diesen    ursemit^  Zustand    noch  getreu  weder.      Ueber  die  Ur-j 
spränglichkeit    des    t    wie    die  Eiitwickelun^    dieses  Lautes   in  de 
anderen  Dialecten  üu  s  bexw.  s  s.  schon  ZDMd  XXX,  3Ü8f..     Wa 
die  Entwickehuiff   der  anderen  beiden  Zischlaute  speciell  im  Nord-1 
semitischen   beti"ifft,    SO   beganaen  die  Nordseiniten   (mit  Einschluss 
der  AssyrerJ    nach    ihrer    Treonung-   von    den    Südsemiten    das    ur-^_ 
sprünghche    "b  (s)    zu    b  (s)  m  verschieben ,    oder  abznschwächeivH 
d-  h.  sie  gewöhnten  sich  statt  des  vollen  und  bcharten  s  =  unserem 
deutschen  seh  in  Schall,  schön  etc.  ein  dünneres  und  milderes  seh 
=  dem  seh  von  , stehen",  ,siiaunen"  etc,  in  vielen  Theüen  Deutsch- 
lands   oder   dem  sanskr.   ^  und    dem  altpers.  <;  (nach  Schleichers 
Transscription)    der  Bequemlichkeit  halber  au  sprechen  *) ,    und  im 
Ganzen  nur  selten  hiit  sich  in  diesen  Dialecten  ein  ursemit,  s  allein 
oder    neben  s  (s)    erhalten.     Als   sich  nun  aber  dieses  b  in  seiner 
Aussprache  allmälig  inmier  mehr  dem  einfachen  dentalen  s  nilherte. 
mit    dem  es  ja  schliesslich  in  allen  Dialecten  wenigstens  der  Aus- 
sprache nach  zusammengefallen  ist,  fing  man  an  das  ursprüngliche 
dentiüe  s  zur  DiÖerenzirung  von  diesem  neu  entstandenen  s  bezw.  s 
—  zunächst  wohl  in  Wörtern,  die  sich  von  anderen  der  Bedeutung 
».nach  ganz  veischiedenen  und  wurxelhaft  gar  niclit  zusammenhangen- 
Iden  nur  durch  diesen  s-Luut  unterschieden  —  m  dem  früher  auf- 
i|reg«benen    ^    zu   verschieben.      Auf    solchem    Wege    haben  ja   die 
•verschiedensten    Sprachen    aus    irgend    einem  (Jnuide    fiüher    auf- 
I  gegebene  Laute  später  wiedergewonnen  *).     Dieser  letztere  Prozess 
drang  alter  nicht  mehr  in  dem  Umfange  durch,  wie  die  Verschiebung 
von  s  zu  S  (s),  —  spätere  Sprachputzesse  pflegen  gewöhnlich  dieses 
|8chicksal    zu  haben    —  und  daher  erklärt  sich  nun,  dass  dem  ur- 
tseraitischeu  und  noch  arabischen  s  bald  in  den  nordsemit.  Diulecten 
ffi,  bald  h,  bald   ui  einigen  derselben  noch  neben  «einander  s  und  ti,  — 
öfter  dami  mundartlich  geschiedep  *),  —  bald  in  einem  noch  s,  m 
lern    anderen    schon    s    gegenübersteht^).     Wenn    hier  Hehr,    und 
lAram.  gegenüber  dem  Assjniscben  mehr  zusamuienstinunen ,  so  ist 
^das    eiiifuch    in  dem  auch  sonst  nuchweisbaren  engeren  Verhilltniss 
dieser    beiden  Diulecte    zu    einander    gegenüber    dt^m    letzteren    be- 
gründet, von  einer  isolirten  Stellung  aber  des  Assyrischen  in  diesem 
Punkte   kann    nicht   mehr    die  Rede   sein.     Von  dieser  AuCfassung 


t^   Kicht    vier ,    tLAiolicU    atuuer   dieüen   dreien   nocb    ein  TS ,  »o  Noideke, 
Orient   nnd    Oceid.    1,    763,    N«chricht«n  O.  Gel    ii    der  WW.   1868    p.  491  f, 

ZDMO   XXIV,  l*ü   Anm.  i)   Vgl    »ucli  die  Ausspracbo  dt»  AlUrnb.  ^J;»    im 

i|jMoUg«u    Aeg. -Arab  .    ,<     ZDMU    XU,    ÜU    und    Anm     2.  3)    Z.    B.    dju 

'  ABÜiiüp.,  wo  duA  «  f(loichlalbi  durch  L'i:*bt<n;ang  in  h  idlmülig  fwt  gaiui  »chwand, 
im  Amlinrisc'h«iu  dmni  »linr  wieder  eine  V«r»cbiebuDg  v«jn  *  (sei  p*  hui» 
»priuigliclie»  odor  mo»  ariprünglicbfloi  a  horvurgogungeuo«)  zu  a  »tAttfuud 
4)  Vgf  liebr.  nbnC  uiid  nba&  Jud.  IS.e  ■«  xLJL«..  j)  Beispiele  in 
vu  Tabull«'    1    und   2. 


31 


I 


liümlicfaen  Entwickelung  der  nordsemit  Zischlaute  aas  ist 
eine  leichte  Erklärung  der  DiÖ^renz  möglich.  Im  babyl. 
iHAlect  scheint  sich  näralioli  noch  Öfter  die  ursprüngliche  Aus- 
spruche des  nrsemitisehen  ?>  bezw.  die  ursprüngliche  Aussprache 
4<*  danuis  snm&chst  hervorgegangenen  s  erhalten  zu  hüben  als  im 
Assyrischen.  Daher  in  hehr,  aus  dem  Babyl.  stammenden  Wörtern 
ijpbr.  35')  assyrischem  s  gegenübersteht,  vgl.  iissyr.  Bil-sur-usur, 
bebr.  ixjtttra  Dan.  5,i.  s,  aßsjT.  Nirgai-sar-usur,  hebr.  "i^N*^d  55*13 
(Jer.  39,«.  1*3  vgl.  auch  ixwnc  2  Reg.  19,  s?;  Jes.  37.38)*  assyr. 
sa-la-ttt*),  hebr.  üa^.  Diese  Auffassung  erhält  eine  gewichtige 
Bestitigung  durch  die  Beobachtning,  dass  in  dem  Namen  pi"iD 
itm  assyrischeu  s  in  sar  (vgl.  das  ass^n*.  Öan-ukin)  hebiüiseh 
«in  B  entspricht.  Ebenso  dürfte  das  Babylonische  in  einigen 
Wörtern  noch  das  urepi-üngliche  s  bewahrt  haben,  wo  das  Assyr., 
d»  diese  Wörter  zum  Theil  wohl  erst  aus  Babel,  wenn  auch 
in  sehr  frülier  Zeit  erhalten,  das  s  in  der  oben  dargelegten 
Weise  zn  ^  verschob.  Daher  in  diesen  aus  Babel  zu  den  Juden 
(feltommenen  Wörtern  hebr.  s  assyrischem  S  entspricht,  vgl.  hebr. 
ly':,  ft.s8yr.  Ni?ianu,  hebr.  ^T'O,  assyr.  Sivanu.  hebr.  iVos,  assyr. 
lu-Jri-li-vu,  hebr.  LJTSrC,  assyr.  sin-baUit*).  Eine  ernstlichere  Sohwip- 
öjjkeit  bereitet  die  ändere  schon  dargelegte  Differenz  der  von  uns 
^dittn  j(ebilligten  Art  der  assyr.  Zischlaut -Bestimmung.  Indess 
liwt  sich  auch  diese  Schwierigkeit  durch  die  Beobachtung  der 
Entwickelung  der  Zischlaute  im  Altpersischen  heben.  Wo  nlimlich 
w  den  persischen  Eigennamen  dem  hebr.  s  im  Babylonischen  der 
Achllnufuideninschriften  ein  Ik  gegenübersteht,  da  findet  sich  im 
l'ersixchea  selbst  ein  Laut,  der  ursprünglich  identisch  ist  mit  sanskr. 

l)  Bpracb  man  liier  babylonkch  vielleicht  acliou  ^,  so  1iKtt«n  die  Ucbrüt^r, 
••  Weht  cTklärlich,  dieses  als  3  pcrt-ipirt.  2)  Schrader,  KAT.  247;  v^rl  auch 
•»"«ti  «wjT  si'-'i-dii  und  hebr.  D^l.©  and  wutyr.  Nabu-si'-sib-aii-iii ,  h«»br. 
l7J*?^3<  (Jer.  39,is>.  Uebrigeiis  gehören  assyr.  A-»iir  (s.  Svhradcr,  ABK.  HÜ. 
*W  140,  175  und  Mouatab.  der  K.  A.  der  VVW.  1877  p.  &1J  wie  aa»jT.  ia-tor 
yjgwi-tBV  (ABK.  169;  Monatsb.  91)  =  hehr.  miSK  ond  rTlhCT  nicht  unter,  j 
IBfc  ikon   besprochenen    Aitsnahmon.      linnii    wie    dio   Vergleiehung    von    arab.  | 

'^."1,    »nun.    .  vJ^ ,   "IIJ^N    beaw.   sÜdarab.    j-^ic    (vgl.    auch    nn^nn?)    zeigt,] 

"•'••'1  wir  «•  hier  mit  der  ragoliniuiaiifpii  Ijiuteutsprechung  der  .•»Btnit.  Dialoet«] 
■"  **«ttti,  «raa  Schrador  gänalicli  üb*»rseUeti.  IIpn'orht*beri  wullen  wir  nur  hdcÜi  j 
«U«  ^„  ^p  Hebrier  dun  Namon  Assur  diroct  dtm  A.*iayroni  ontlehnt  hab«i^ 
"*•  «och  im  Hebr  richtig  s  in  demselben  findi-t,  vgl.  ^nnlOÖt  <^  Aaur-ali- 
Wiöna  Wtfiin  aber  aasyr.  Ku-ti-su  in  der  Innclirift  von  NaJisch-i-Rust&m  Z.  19 
Ku-u-sB  |2c|i>enii1jer>tebt,  »o  dürfte  an  letzterer  Stelle  wohl  ein  leicht  erkl&rlicher 
J^'w^ibfoidor  vorlio^ren.  S)  Dagegen    zeigt    Iipbr.  3^*inr0    gegenüber  a^sy^. 

•l«>»(itrih,  dniA  die  Aosaprache  des  Sin  im  A-vivr.  selbst  gesc-hn-niikt  haben  miLsa,  J 
Atudu^r^c,  fjjj.  jjiyj  Nebeneinanderboatehon  von  »  und  9  babeii  wir  ijb<-n  gi->ge^ben.  ] 
^'<»er  nuiii  künntc  annehmen ,  da.w  in  allen  eben  genannten  Wörtern  babyl.  Vf  1 
»lTttti|ra  imd  t>bon.>o  in  sin  i  der  ursprüngliche  Laut  war,  der  noch  (bezw.  da«  1 
"*'*«•  Kiilstandene  s)  zur  Zeit  der  Kinftihrurig  der  KeiNchrift  gehurt  ward  und  ] 
""■■'i  nun  in  der  Schrift  rt<stM-t/.te,   wiilirend  man  apilter  lit  llabol  wie  A»ur  s  apracb 


32 


Phifippi,  (lag  Zahhoori  ZieH  im  Seirutiaeiien^ 


aus  k  hervorgegangenem  ^,  und  wo  hier  einem  hebr.  s  ein 
s  entspricht,  da  bietet  sirh  irn  Pors.  selbst  ein  Laut  dar,  der  raifl 
sanskr.  8  bezw.  'k  zu  identificiren  ist  Nun  unterliegt  es  aber  fär^ 
uns  keinem  Zweifel,  dass  <1ie  pers.-sanskj'.  aus  k  herrorgegaugene 
f  sogen  nun  te  palatale  Spirans,  gewöhnlich  niit  ^  umschrieben,  al8^ 
■letzter  Rest  des  Quetschlaut^s  tscb  urspriinglirb  etwa  wie  eial 
hebr.  b  gelautet  bab«,  und  dass  das  i'ersiscbe  imd  Sanskrit  daneben  f 
ursprünglich  nur  ein  dentales  s  besessen,  aus  dem  unter  gewissenj 
umständen  xum  Theil  schon  in  der  indiseh-eraiiLschen  Periode  ein 
s  hervorzugehen  begann.  AUmtÜig  ist  allerdings  im  Persischen  gun«"' 
analog  dem  Arani.-Hebr.  eine  Verschiebung  dieher  beiden  Zischlaute 
in  der  Weise  eingetreten,  ditss.  als  das  9  sich  immer  mehr  dem  s^ 
näherte,  mit  dem  es  stblii^sslich  /usununengefallen  ist^j,  ui*spi*üngliche*^ 
K,  soweit  es  nicht  schon  /ai  h  geworden,  sich  in  inmier  giössereiu 
Umfang  im  s  zu  verschieben  begann,  so  dass  im  Neupers.  ^  der 
Kegel  nach  durch  ^  ^  ursprüngliches  s  aber  soweit  es  nicht  durch 
\  meist  durch  ,ji  reHectirt  wird  *).  Aber  bfu  dieser  Entwickelang 
der  pers.  Zischlautp  dürfte  sieh  die  beregte  Ditferenz  durch  die 
Annähme  erklilieji .  dass  die  betreöendeu  pers.  Eigennamen  in  das 
Assyr.-Babjl.  schon  zu  einer  Zeit  kamen,  wo  die  Ziscldaute  der- 
selben noch  ihre  ui"spiiingliche  Aussprache  besassen,  während  das 
Hpbr.  imd  ebenso  das  Aegj'pt.  ^)  sie  ei-st  nach  der  vollzogenen 
Verschiebung  erhielten.  Diese  niuss  allerdings  schon  zur  Zeit  des 
I  babyl.  Exils  der  Juden  eingetreten  sein,  da  Ezechiel  0"1E  ==  per 
'pAr^a.  J»'S-  II  aber  c-O  =^  pers.  K'urus  und  Haggai  wie  Zacharjfl 
fflT*ni   =  pei's.  DAriyavuH  dai-bieten. 

Di^nuiach  erscheint  luis  der  letztere  Au.sgangspunkt  zur  Be- 
stimmung der  assyr.  Zischlautzeichen  allein  als  gerechtfertigt.  Der 
selbe  ergab  aber  das  Resultat,  dass  s  der  assyr.  Reflex  des  arab. 
c!y.  hebr.  ü,  aram.  p  ist.  Und  wenn  nun  dieses  s  auch  den  An- 
laut des  assvr.  Ordinale  sanA  bildet,  so  stiuimt  dieses  seinem  An- 
laut nach  genau  zu  den  oben  aufgeführten  Cardinal  formen  der 
übrigen  Dialecte.  '^| 

IL     Wenn    somit    die    urspi-üuglicbe    Identitüt    der   jetzt    in™ 
den  üiir/eluen  Dialecten  abweichenden  Anlaute  de«  Cai'dinale  bezw. 
Ordinale    für  Zwei    nicht    bezweifelt    werden    kann,    so    liegt    sierj 
hinsichtlich    des    Auslauts    des    Worlstiimmes    wenigstens    in    de 
meisten    der   oben   angegebeneu  Cardinalzalden  wie  in  dem  tlthiop.1 


1 )  Hcwois  ilttllir  ist ,  Ujis»  im  AUpefsischen  wio  AUbaktrischeu  ilius  Zeirhnn 

für  <;    itiK'h  Zeirlit<ii   für  uripriiiiglichb.«  s  geworden   iüt ,    soweit  .sich  die»es  luu'li 

ohftlU'n  h»t.  a)  Vallers,  «mmm.  liiig.  Ppm.  cd    alt  ö4.  68.  3.)  8chr*d©r. 

totuiUb.    86  f.      I)r    wohl    srhnn    iti    dt«r   indisch-^rftu    Periode   s    niicli    k    su    s 

IgHWiirdeii .    da»  Syibtinscciclum   fUr   snt    aber    anch    sat   gmprurhoit  werden  k&iin^H 

■•0  worden  wir  wühl  Arlttk2fttAii  zu  l(»en  liflbfti.     In  IliM'nr&n    dürfte   die  stürkjiH 

Etrrnfnnnun(;,    weleht»    dl*«    pers    Form   erleiden  rnUAütv  um  den  semil    Munde  jf«v 

Ffeelit   XU    werden,    die  Wundhint,'    ile*  per^    t  in  s  vernnln,"«!  Iniben.      Zn  bubyl. 

PnrXu  vgl.  nliur  induvh    PArii^'iku,    »Herdiii.  '         t"        iku 


PhiUppi,  da»  Zaidwort  Zu; ei  im  Setiutüehen. 


33 


«Ordinale  ja  nocli  vor.  so  dass  wenigstens  über  die  Iden- 
»r  Wurzel  aller  dieser  Furmen  kein  Zweifel  erhoben  werden 
kum.  Xur  im  Arsmiäischen  und  iru  Metiri  erstlu'itit  süilt  des  aus- 
lanieDden  o  aUer  anderen  Dialecte  ein  r.  üud  wegen  dieser  Ab- 
wddnuig  haben  allerdings  gar  manche  PorBcher  das  arani.  Cardinale 
ibnlieh  wie  das  äthiop.  für  ein  mit  dem  betreibenden  Zahlwort  der 
wderei)  Dialecte  gar  nicht  zusammenhängendes  Wort,  erklären  wollen. 
So  war  schon  Jo.  Buxt^>rf  der  Meinung,  dass  wie  hebr.  3":'^  ,ad 
refertur,  sie  y,r\  ad  nin  pertiiiebit" .  ohne  indess  den 
«weis  ftuch  nur  für  die  Möglichkeit  dieser  Ableitung  anzutreten. 
Beweis  hat  nun  iillerdings  Fleischer  erbracht,  der  frülier  *) 
^•^n   von    einem    secuudilreti ,    aus    der  VIIJ.  Fomi  von   j'» 

»zw.  dem  Etp'^el  von    iK*   entsprungenen  Stamm  ^j',    Knri    ab- 

f leiten    wollte,    so    dass    *:^^n  so    viel    wäre    wie   etwa    ,A^»  =^ 

«wei  einzelne,  und  Wright  (Gram.  II.  ed.  I,  288  rem.  b.)  schwankt 

vongstms  zwischen  dieser  und  der  gewöhnlichen  Erklilnuig.  welche 

tino)   dialeetischen    Lautweehsel    von    n    mit    r    st^ituirt.      Indess 

fiadtn  wir  im  Aramäischen  keine  Spur  eines  solchen  im  Arabischen 

lUentingB  vorhandenen    secundUren    .cij.     Denn  obwold  das  Ara- 

Blische   zwei    verschiedene    Wurzeln    »in    darbiet^^t .    haben    doch 

j  l>eide  nichts  mit  der  tür  unseren  Fall  postuJirteu.  lautlich  freilich 

Lipffiz  identischen  zu  thun.     Die  eine,   syrisch  J^L.  tArg.-rabb.  jnn, 

IftTT  unterrichten,  belehren,  verwarneJi,  ist  entweder  ein  Denomi- 

luitiv    von   mm,    oder    aber,    wie    dieses    vielleicht    selbst,    eine 

KJcuudäre  Bildung   aus  dem  Etp'"el  eines  «t^  bezw.  ""-i",    und  die 

ttdere  mit  dieser  im  Laut  übereinstinunende  aber  in  der  Bedeutung 

gWJt  abweichende    (=  emollire,    macerare,    in    Liquore  dissolvere) 

[  eatspricht  dem  arabischen  ^  Ji  feucht,  weich  werden.    Dazu  kommt 

Hi^ch,  dflÄS    im  Aramäischen    anders  als  im  Arabischen  auch  keine 

l_AbIeiittng  der  Wurzel  ^|^  eine  Bedeutung  aufweist,   aus  der  sich 

I  Zahlwort  Zwei   hätte    entwickeln   können.     Es  wird  also  wohl 

i  ^er  gewöhnlichen  Annalmie ,  nach  der  hier  ein  Uebergaiig  von 

|B  »n  r  vorliegt,    sein  Bewenden  haben  müssen.     Denn  eine  dritte 

jAfliitthme,  nach  der  uns  das  Aramäische  in  seinem  r  das  Ursprung- 

j  belle  darböte ,   ist  gewiss  verwerflich .    da  einmal ,   wo  ein  einziger 

ipialtft    allen    übrigen    gegenüberateht ,     die    ürspriingüchkeit    auf 

der  Majorität  gesucht  werden  muss,  and  sodaim  alle  Dialecte, 

^.Arjunäiache  selbst  mit  eingeschlossen,  nur  eine  unserem  Zahl- 

'  eutfiprecbende  Wui'zel  mit  n  als  mittlerem  Radikal  aul'weisöu, 


I;  ÜB.  üb.  d  Verhiiudl.  drr  K  8  «.  der  WW  18ü;j  j.  U6  und  iu 
iMttech'«  Commeiilar  üb.  d,  Buch  Job  3«a  Aum.  1.  Jetzt  hut  Flebcbor  dieso 
Andelil  i»uf((i<gvb«ii ,  uud  erkennt  In  T'nn  ein<*n  rebergjiiijj  d«'»  urst]riinfi:l)rb<Mi 
B  b  r  «u,  ».  dio  Ueitrügc  aiu  Lcvj's  uvußcbr.   und  ibald.  \\    :*87. 


f^  Philippi,  doH  Zahlwort  Ztoei  im  Srntitüduo^ 

von    d«r    es    der  Bedeutung   nach    abgeleitet  werden  kann.     Aller- 
r-dimgB  wird  diei^f  jlnnuhme  erst  dann  als  vüllständig  erwiesen  gelt 
können ,    wenn    der    betretfende    Lautwechsel    auch   sonst    im 
inilischen    aufgezeigt  werden  kann.     Denn  die  blosse  Berufung  i 
die  laut]>hysiologiseh  leichte  ErWärbarkeit  dieses  Wechsels  kann 
einen  solchen  im  Aram.  noch  ebensowenig  etwas  beweisen,  als  dio 
Herbei  Ziehung    von  Beispielen    aus    anderen    verwandten  Dialect«« 

in  denen  derselbe  sich  finden  soll,  wie  z.  B.  in  arab.  jj    neben 

vilis ,    abjeetus  fuit  •)    oder   arab.  ^l    -=  ni3 .     Noch  weniger 

natürlich    der    Hinweis    auf   Beispiele    aus    verwandten    Diulecteil 
nützen,  die  den  umgekehrten  Lautwechsel,  üebergang  von  r  in  n 
darbieten  *) ,    ebensowenig    wie    der  Nachweis    dieses    uingekehi-tei^J 
Lttutwechsels    innerhalb    des    Aramäischen  *)    da.s    erwünschte   Hm^| 
sultat    ergiebt.      Es    kommt    für   unseren    Fall    lediglich    auf   den^H 
Nachweis    eines    sonstigen    unbestreitbaren    üebergangs    von    n   in 
r   innerhalb    des    Aramäischen    selbst    au.      Dieser    ist    aber    nicht 
so    leicht   zu    lülircii.     Wenigstens   halten    die    meisten    der  hieliir 
angezogenen   Beispiele   einer  n^Üieren  Prüfung   nicht  Stich.     Denn 
weder   das   Uag.  1^:2,   syr.  ■,v%f     das  =  liebr.   y^^   sein  soll  und 

1)  Dk   dio  zu  Gruudo  liegondo  BweibuchBtabigo  Wurzel  wohl  jj   bt    (vgl 

j<3)  uud  ith'h  Wühl  küum  vino  Wunelorweitoning  dorch  Vo»ttti  omes  Wiirzol- 
doterroittAtiTs  r,  wohl  aber  öfter  eine»  DütönaümtÜv»  a  imchweis«9D  Übst,  M 
dürft«  oiii  j»-^  <liö  ursprüngliche  Form  der  drelbuchstubigün  Wunn.-!  das- 
bioteu»  aoü  der  erat  jj,  hcrvurgegaiigcn  Lt<  "2)  Z.  li,  arab.  .  >  *  ^  uüboa 
Q^j— j— ^  ,     _--k_S^.^    uebeu    ^_A_i_3 ,    äth.    IC?  ^  umb     iic  ,   bol.r.  pJ 

neben  13?,  JCc,  «uch  aram.  "ID?,  hebr,  "lUSr-Din:  uebou  "ia:«-nD13:, 
nach  deu  Koilituchrifteii  die  iirsprünglichero  Form  (Schrador,  KAT.  ^33). 
3)  Vgl  »  B.  aram.  D^T,  -j^i*  =  hobr.  mt,  dio  jedeufalU  auf  oiue  ur- 
»priiuglicho  «weicousouaiitige  Wurzol  mit  r  aL>  zweitem  KaJikal  KurQckgoheo, 
^vuti    :ucli    duroli  Vergleiubuug    mit    doni   urabi^cheu  _  jj    uud  den  verwandten 

"T^T,  A>^  niT,  Lj  ergiebt;  ferner  aram.  vC^s^.  1^5  =  hebr.  "inS,  vgl. 
auch  hebr.  ina  in  "inj,  syr.  ;^„i^.  ZDMc;  XVll,  7&G.  arab.  j-*^*^,  *wb 
l«icbt  ttucli  J^^"w>,  Jith.  't'^iJ /,'t* ',  ""*!  UIZ/Vl  ^DiUmauu.  Ici, 
1136).    die  ajlmtntlicb    uuf  dio   «woicousouantigu  ürwuraol   flJ    (Vgl,  liobr.  nrtJ 

iu   "J'^nS,    arab.   ^'^■^    ^^"^    *'*^    beugen»    zurückgehen,    und    von    der    droi- 

uouMjnaudgen  Grmidwurxci  "inS  ausgegangen  Miin  dürficu,  ww  dann  al^j  im 
Antro.  meist  da»  r  zu  n,  während  iu  olutgeu  Formen  dos  Hobr  und  äyriiHvheB 
da»  n  XU  !^  geokciiwächt  wäre,  u    ».  w. 


Philippi^  (lau  Zahhoort  SStoti  im  Semituchea.' 


35 


den   meistan   in   erster  Linie  für  diesen  Uebergang  angefiihri 

;*),   noch    dfts   targ.   -ina,   syr.  \--^    das   mit   dem  hebr.  ^na 

entificirt  wird  *),  sind  beweiskräftige  Belege.    Was  nämlich  erstere 
Wurzel  anbetrifl't,  so  bietet  das  Targ.  neben  -i)3U  noch  1731:  dar,  und 

Armb.  findet  sich  nicht  nur  gleichfalls     ^ij,  ^  was  jedenfalls 

ürsprünglichkeit   des    u    im    hebr.  pu    höchst   zweifelbaJ't    er- 
einen liesse.  falls  hier  überhaui>t  ganz  identische  Wurzeln  vor- 
^en   —    sondern   daneben   noch   ebenfalls    eine  Form    mit   n    als 
ittem  Radikal  *).   Was  die  andere  Wurzel  anbetrifft,  so  besitzt  das 
ische   neben    -na   im  Sinne  des  hebr.  ^na  auch  noch,  wenn 

:h    seltner,   ein  ^nn  in  gleichem  Sinn,   so  syr.     -^-^  und  ^^, 

irn  nnd  'ra,  im  Hebr.  aber  kommt  neben  "jnn  auch  "ina, 
scfion  seltner,  doch  ganz  im  Sinne  des  aram.  nrs  vor*),  im 
ÄMmaischen  endlich  steht  auch  nn3  ganz  im  gewöhnlichen  Sinn 
dw  hebr.  nna  (wählen).  Wir  haben  also  hier  in  beiden  P&llen 
»chou  ursemitiscJie  Parallelformen  zu  statuiren,  und  na::  bezw.  ina 
«nd  so  wenig  aus  IQü  bezw,  •;na  entsprujigen ,  als  aus  diesen 
ftwa  das  dem  ersteren  bedeutmigsverwandte  arani.  yJ2a  (sinken, 
versinken,  verdecken)  oder  da.s  mit  dem  letzteren  in  der  Bedeutung 

^^gwu  übereinstimmende  arab.  ,s>-^^  hervorgegangen  sind.  Eher 
^H^gt  dieser  Laatwechsel  im  syr.  |ok)|  und  ^aoitöt  vor,  die  auch 
^^Bph  Herx  (gr.  syr,  179)  auK  jDJOt  und  ^D&j6f  entstanden  sind. 
^■Allerdings    werden    wir   dieses  ^    nicht   mit  Merx    mit   dem  ayr. 

Hroü.  demonstr.  ^  identiliciren  können.    Denn  das  Pron.  demonatr. 

«t  in   keinem    semitischen    Dialect    zur   Verstärkung    einem    de- 


k 


1^  RoADMitn,  Onunm  »yr  124;  Mcrx,  Grumm  syr  99;  b^Urnl,  hübr.-ch«ld. 
W  U.  2;  Lery.  cluJd  W n  v.;  Di«trich ,  hebr.-diald  Hdw.  s.  v  ;  Klebclier, 
Btitr    tu  l^vyi,    nouhebr    W     287.  2)  Ewald,    Aubt.  Ldirb.   der   bcbr.  Spr. 

•Auf  is«;  «ach  KUnt  s.  v.  H)  Gesonius,  Thes.  b.  v  ,    vgl    uinh   die  woUl 

**l«Wrig«i   «»b.  Verb»   ,.,U-b  oder  ^Lb.  4»  Öo  J«s    4ö,  lO  und  im 

'^b  voll  t  C!»fü«.  34,  C,  wo  diu  Ketib  wohl  dem  K«-ri  vorzuziebon ,  ».  Qe- 
■•*■•,  Thtti.  1,  199.  Üiese  Bedevtaiig  de»  Ina  L»t  jüdouf»lL»  ursprünglidier 
^  4)«  (•wtfbnliclte  tdegit,  dolegit.  Und  dou  Ueborgnng  vim  der  ur»tvreu  iu 
*  iMMere  «igt  Job  .14,4,  wo  Deutlich  z  St  djis  Ina  gut  durch  ..prüfeud 
■'^^^•Ma*'    wi^dergi«bt       Den     urspriimrliihsteu    »innÜcben    (Jniudbcjgrätr    dieser 

^Vu\  bietet  »ber  das  Ar»b    ^^U  =  :>palten,  ftufrel-*»üu  d»r,  doiscii   ur>prilu>,'- 

^^  iwwoausoiuutigv  V\  urxel  iu  duii  beulen  enteu  CoasouKuton  lu  ikelien  ist 
lüorgeoL  ForMrbmigi^u    lOUi.     DioiKalb«!    UedeutkiugM'ntwldioluug    liegt    übrigeu» 

•*«!»  liD  wun«Wtirwaudi«ii  urab.  vi>..^  vi>r. 


Phitippi^  dag  Zahhriort  Zwei  im  Semitiacktm. 


36 


monstr.  Adverb  vorgesetzt  und  die  paraUelen  tÄlm.  Fonnen  i^ziy* 
und  cm  wie  mand.  ONnKH  aeigen  khir.  dass  in  dem  syr.  i6| 
diis  in  den  verschiedensten  seniit.  Dialecten  den  verechiedenaten 
demonstr.  Fonnen  zur  VerstUrkung  vorgesetzte  interject.  hinweisende 
La  steckt,  hier  allerdings  auslautend  durch  ein  r  erweitert.  Nun 
findet  sich  sonst  in  keinem  semit.  Dialect  je  eine  demonstr.  oder 
inteijeet.  Foi*m  auslautend  durch  r  verstärkt,  wohl  aber  gar  nicht 
selten  durch  die  nii  eh. st  verwandten  Laute  n  und  1 ,  und  wenn  sich 
weiter  in  den  anderen  serait.  Dialecten ,  ja  im  Syr,  selbst  aus  hä 
dureh  angetretenes  n  erweiterie  Formen,  und  nur  diese  verstärkten 

Formen  von  hä  nachweisen  lassen  (vgl.  npn,   yr\,     .A      .A     ^) 

so    dürften    wir    doch    wohl    unser    här    als    aus   han  erst  hervor«^ 
gegangen    lietracbten  *).     Ein    sicheres  Beispiel    für    den   fraglichen 

Lautwechsel  im  ÄriUD.  haben  wir  aber  an  dem  anun.  13,  '^  fer 

iTTSj   1.^,  =  hehr,  ]5,  nn    (aus  bant),    arab,  ^1,  XJLjt, 

himj.  "p,  n3a*),  rtn*),  assyr.  bin  (Iji-in  binuv  =  Urenkel*), 
.ban(V)'^"),  binit  (bint)^),  bat«)  (vgl.  auch  banätij  «0-  l'^ulls  hier 
piiberban|it  von  Lautweehsel  die  Rede  sein  kann ,  kann  nach  dem 
schon  Bemerkten  nur  ein  Uebergang  von  n  in  r  im  Anun.  statuirt 
werden,  nicht  etwa  der  umgekehrt«  in  den  übrigen  Dialecten  und 
im  Flur,  des  Aram. ,  wie  Fürst  will ,  der  'na  als  Urwort  aulstellt, 
^au8  dem  durch  Vermittelung  eines  ba  erst  p  geworden.  Aller- 
gs scheint  dieses  Beispiel  nicht  sehr  sicher  xu  sein,  da  viele' 
Forscher  finiher  und  jetzt  den  fraglichen  Lautwechsel  gerade  für 
dieses  Wort,  in  Abrede  stellen.  So  schreibt  schon  Sehult*?ns  in 
seiner  clavis  ilialect  arab.  258 ,  wo  er  den  Wechsel  von  n  und  r 
bepricht:  ,Ad  qmun  rationera  rovocari  solet  13  tilius  pro  ^3,  de 
quo  vehementer  tamen  ambigo:  molimque  alio  e  fönte  filium  deri- 
vai-e."  Die  meisten  neueren  Forscher  erklären  mit  Entschiedenheit 
13  für  eine  Parallelform  vtrn  '\:i,   die  sie  dimu  allerdings  auf  sei»; 


n 


1)  Diisu    Form    entspricht    dar   Bcilcataag   njwh    genau    dem   syr.    ^^fÖt^l 

nicht  -wio  Merx  fiiUIi   augicbl.  ^tZt",   das  vielmehr  ^=  p9C^ .  "ii     Mül 

diüsero    likr  diirlto  du»  im  I>ttnii,-I  vnritumineude  1lfi<    (crwoieht  zu    I58t,  »pfitoff 
(innn    Fi>mipri  Dllfit,    '•nCt,    ""inj  xuHiuiimouhäiiceu,   in  dem  wir  einen  »us  de 
InterJtHit.    hiir  (har,   'iir)  horaiis^ebildoten  anprünKÜchcn    Ltniiur.  suhun  mikrhlra 

,       t 

vgl.  elP,  ^U»,   äth,  m'd  etc..  Lehr.  lOTl .       3l  O».    15.»;  ZDMG  XXIV,   t»8 
4f    tVeaii.    111,    2    und    dat.u    UaK'vy    Jourri     »siaX.    VII,    -1    p.    Ithfi,   und    PritoL,! 
Büitr     3.  Hüft    11.   Aber    Ruch  ZlJMG    XXIV,    179.  i)  8ohrnd«r.    ZDMCT 

XXVI.  193.  »uch  Dt.Iit2*ioh.  Aasyr    Studien    143  Ö)  Koni»,  Awyr    Dict.   104J 

7)  Stihruder   a.   ti.  O.,   uuch  217.  S)  Norm    u.  «.  O.         9)  Sdirndor  KATJ 

17LV   173.  1«6. 


PktUppiy  daa  Zahlwort  Zwei  im  Semititehen. 


?,1 


iedene  Weise   ableiten.     J.  D.  Älichaelis   uiid   nach    ihm  Ge- 
ros   bringen   es   in    Zusammenhang    mit   der    Wiii*zel   N"i3   und 
sen    es   als    den    , Gezeugten" ') ,    Bt^mstein    und  Levy  wollen  es 
Jen   von   T^a  ableiten .    indem  eisterer  es  wohl  als  rudis  im- 
eritns,    oder    purus,    insons    erkliiren    will,    letzterer    es  aber  als 
cbössling,  der  vom  Stamm  ausgeht,  iasst*),  und  Delitzsch  endlich 
eint,  dass  wir  jetzt  durch  das  Assyrische  belehrt  seien,  dass  wie 
auf  nra,    so  bar  rconf,  assyr.  uibni)    auf  ma  =^  S^a  hervor- 
ringeji,  zurückgehe  ').     Für  diese  Anniihrae  darf  man  nicht  geltend . 
chen  wollen,  dass  die  auf  r  ausgohendo  Form  sich  gleichfalls  in  ' 
ner  Reihe  nord-  wie  süds*'mitiscli<^r  Dialinte  zum  Theil  neben  der 
n    nachweisen   üesse,    so    im  Hebt",  auch   nri,    im  Assyr.  auch 
r(?),  im  Mehri  hehr  und  hebeilt,  und  in  allen  südarab.  Dialecten 
it  zn  Tage  Fonnen  wie  henu-o,  embara*).     Denn  das  hebr  13  ist 
|cher   aram.  Ursprungs  und  findet  sich  bestimmt  nachweisbar  nuri 
dem  anun.  gefärbten  Stück  Prov.  31,2.     Das  assyr.  bir  ist  aber 
Dch    zu    wenig  gesichert,    als  dass  es  zur  Entscheidung  beitragen 
Siinte,    die    südarab,  Dialecte   aber  und  ihr  genaueres  Verhilltoiss 
den    übrigen  Dialecten    sind    noch    zu    wenig    klar  gelegt.,    um 
daraas  irgend  welchen  bestiraraten  Öchluss  ziehen  zu  können.    Dagegen 
pricht  aber  entschieden  die  hei  dieser  Armahme  ebenso  auffallende 
rie  onerklärliche  Thatsache,  dtiss  im  Plural  des  Masc.  wie  Femiu. 
Wortes    uns  nur  oder  doth  fast  nur  Formen  mit  u  als 
Radikal,  die  den  Singular-  wielPlurabFonuen  der  anderen 
ilecte    genau   entsprechen,    begegnen,    indem    im  Syrischen    der 

""Plural   nur  -i-j^n   bezw.  ^ia    oder   fco^   lautet,   in   den  Targ.  wie 

Talmud  sich  aber  gewöhnlich  die  gleichen  Formen  und  nui"  ganz 
vereinzelt  in  den  Targumim  PluraltoniiGn  mit  r  finden  *).  Allerdings 
,  könnte  man  gegen  diesen  Einwand  bemerken,  dass  sich  doch  ebenso 
wenig  bei  der  anderen  Fassung,  die  hier  einen  Lautw^echsel  an- 
nehme, erklären  lasse,  dass  dieser  sich  nur  in  der  Singularform 
und  fast  nirgends  in  der  Pluralform  des  ArauL  finde.  Indess  hat 
nnsereg  Erachten«  schon  Dietrich  diese  aufiallende  Erscheinung 
vollkommen  genügend  durch  die  Annahme  erklart,   dass  araui.  "13 


»)  V|fl  Flobchor,  HB.  der  K.  8.  O.  der  WM'.  1863  p.  14G  Auin  Bin«, 
2DM0  XVI.  357  358.  81  IHt^e  AnffiisÄiuip  lis»i  sit-h  übrigens  mit  duni  vor- 
■Wendpn  S|ir*cUgebr»nch  des  HrHm.  1"^3  tiirht  recht  vereininou.  3)  Commeut. 
*•»  UuIiL'ul.  und  Kohel.  61.  I>j«s  wiiro  »Lho  im  ftruiidu  dio  AiififaLsauitp  vi>ii 
«iih  miij  Geaeu.  iftstützt  durcli  diu  aaayr.  iii-ib-ni  Sulm ,  «liis  als  Part.  Niph. 
^",^1   Oller   n^a;  gefasst  wiril,  .1.  Fritnir.   Delituscli   1   v.  Hi  it  S.  MnUxrin, 

21'MC  XXVll,'äG.5:     XXV.  213.  5)   Aber    iiiiht   im   Pidmyr    »    ZltMO-j 

^*IV,  9H.     Wie   tief  ciago^Tinsclt   der  Woclisol    von    »1    mid    r    «licsor  Fürmon  | 
'"  ^"t  fipncho  ifi'wescri  »viri  tntis»,    huweinon  die  iiousyr.  Fonntin  Slii^'.  po^,  ' 
I^inr  jiftt^ ,  wo  «HivMur  Alle  Wuchsvl  trutx  uigotreteBor  Dimioutivhlldmip  bci- 
'•BUH,„t  Ut,  ».   XÖldeke,   Neu».  Gr     H6. 


3>^ 


Phtlippi,  das  Zahltcorl  Ztoei  im  SerrUtigchtn, 


iWLB  p  wahrscheinlich  zunächst  in  der  im  Aramilischen  so  häufigen 
Verbindung    syr.    ^)vzi,    gewöhnlich    schon    geschrieben    ]»  i\ 
(vgl    auch   das   denominat.  jü^l/j .  nmnd.  k«;k  *ii  (Nöld,  182X1 
bibl.  aram.  12j:n  na   (Dan.  l,n),    auch  in  den  Targiun.  gewöhnlichj 
Cj'^3  geschrieben,   entstanden  ist.     Diese  Annaluue  erhält  eine  er-l 
hebliche  Stütze   durch  die  Thtutsache,    dass  im  Aramäischen  Dissi-j 
milationen   von   Doppelconsonanten    besonders    beliebt    sind.     Wie 
also    z.  B.    ein    Sia^    zu    «1335,    y^?3   zu  s-isö,  ein  0^3  zu  Ol'ia, 
L,D©1    7.U   DDip ,   122   ZU    *3'^r:   dissimilirt    sind  ') ,    so  wäre  unseren 
^alls    in    ganu   analoger    und    sehr   erklärliclier    Weise   banmi^ 
barn&ä    geworden.      Von    dieser    Verbindung   aus    hlUte    sich    danal 
das  bar  für  den  Smgular  des  Worts  ül>erlmui>t  festgesetzt,  während" 
im  Plural    des    ursprünglichen    ben    in   dieser  Verbindung  weniger 
Grund  zur  Dissimilation  des  n  vorlag,  da  hier  die  beiden  n  durch 

den  Diphtong  ai  (6)  getrennt  waren  (Jju/  -w^o) ,    desshalb    aber  io^ 

'  diesem  Fall  und  überhaupt  das  ursprüngliche  n  der  Regel  nocl^^ 
sich  hielt,  und  erst  spHter,  aber  ganz  vereinzelt  sich  von  der  Sin* 
gulort'onn  bar  aus  ein  neunr  Plural  mit  r  bildete.  Wenn  also  ^ 
schon  der  fast  stündige  ai-tun.  Plural  von  einer  Siugularform  p  aua9| 
für  unsere  Auffassung  spricht  ^  wenn  sich  allein  von  ihr  aus  da(^| 
fast  ausschliessliche  Vorkommen  des  r  dieses  Wortes  im  Singulai^| 

,  leicht  und  befriedigend  erklären  lUsst,  so  können  wir  wohl  nicht 
mehr  zweifeln,  dass  hier  wirklich  ein  sicheres  Bf>ispiel  vom  Ueber- 
gang  eines  n  in  r  im  Anim.  vorliegt ').  Daniach  haben  wir  die 
volle  Berechtigung  auch  in  unserem  T*in  einen  solchen  fürs  Am- 

J  maische  eben  nachgewiesenen  Uebergang  anzunelmieu,  und  zwar 
um  so  mehr  als  einmal  der  Giumd  für  diesen  Uebergang  in  der 
ariim.  Zahl  ganz  dei-selbe  oder  doch  ein  ganz  analoger  gewesen 
sein  dürfte,  als  in  dem  eben  besprochenen  Fall,  nämlich  die  Dissi- 
milation der  beiden  hier  gerade  nicht  unmittelbai-  aufeinander- 
folgenden ,  aber  doch  nur  durch  einen  Vocal  getrennten  n  ') ,   und 


1)  Vgl.  Mcrx,  pr    syr.   104;    Nöldeke,  Mauil    (iramm    75  f.  2»  So  ■uch' 

Böttcher.  %  283;  Ewald,  134*,  Merz,  99.  3>  AUerdinK»  ist  in  der  onsereni  V^n 
ftin  meisten  cntsprochcndoD  Form  ^''23,  bczAv  Jp  \^i^s  dio  Dissimilation  booh 
nicht  eingetreton.  Alloia  ciumal  lAg  hier  die  ItUsimilatiou  nocli  nicht  «o 
nahe  wie  in  dem  anderen  Fall ,  und  »odunn  durften  fiir  di«  riiintlfonn  dieses 
Wortes    Oberhaupt    dlo    wolt)    nm    bKiiütrsion    gcbriiuclitcn    Fonnea    des   statoi 

rcmstr.  ^33 1  bezw.  dos  «tat.   omphnt,  N^ÜS,   ^2  massgebend  gewesen  sein,   in 

driioii  jcdor  r.nind  sur  Dissimibition  fehllo      Wenn  dngogtun  das  Zahlwort   Zwei 

dioso  DisüimilatioD   ciri'iilirca,  m^  mag  »ich  diu  darniu  orkl&rou,   daas  hier  oinmal 

ktUDgiekchrt  die  Stat.  nbs.-Fnnn   nulir   in  Gebrauch  war  als  die  Stat,  constr.-Form, 

dip    iir«)}rUnp;lieho  Aufcinnitdri'rroliic    Aar    drei    Dentition    iu    dieMni  Wort 

BedUr&iiis»   der  DLssimilntiou    vorstärkto,   und  endlich    boi   den    häufig 


SemititcJum. 


39 


als  Bodunn  nuch  in  diesem  Fall  noch  klare  Spuren  dei-  ui-sprÜngliL-hen 
Form  Boit  n  sich  zeigen.  Ik'kitnntlicli  lautet  im  jüibl.  Aram.,  Tarji^um. 
wie  Talmud,  das  Ordinale  uoeh  stets  yin  (fem.  Mnv3n,  vgl.  auch 
HP''r*r  das  zweite  Mal,  «nd  nis^sn  iterum,  secuiidum),  wo  sich 
die  ErhaltnDg  des  ursprünglichen  n  wieder  in  ganz  analoger  Weise 
eridfiit,  wie  in  dem  obigen  }*■  «"^  nilmlich  daraus,  dass  der 
Grand  für  die  Dissimilation  im  Ordinale  durch  das  die  beiden  n 
tmmeode  ••  wegfiel,   während  das  Syrische  in  seinem  \iJtt   das  r 

schon   hat   durchdringen   lassen;    doch   vgl.    auch  syr,  JLüÜjL  «= 

n«^2n.     In   dem  Fem.   yr^'^n  dürfte   aber  gerade   so  wie  in  dem 

Fem.  r*i3    das    r    von    der  Masculinform    aus    eingedrungen    sein. 

Wenn    daher   Niemand    an    der   Identität    des   neusyi-.    ',npi-V  l    mit 

dem  altsyrischen  und  auch  gewöhnlich  neus>T.  •,fr>.<t    /.weifehi ,  und 

erstere  Form    nur   fiir   eine    auch    sonst   im  Neusyr.    nachweisbare 

Dissimilation    aus   letzterer   halten    wird  *) ,    so  werden  wir  ebenso 

wenig  ein  Bedenken  tragen  können,  '\''~\r  als  Dissimilation  von  y:r\ 

anfzafassen,  da,  wie  wir  oben  gesehen,  auch  hier  wenigstens  noch 

[Spuren    der    ursprünglichen    Form    existiren.    und    die    hier    an- 

^genummene  Art  der  Dissimilation  auch  sonst  nachweisbar  ist.    Eine 

'leiche  Dissimilation    werden    wir    aber    wohl    für  die  Mehri-Fonn 

res  Zahlwortes  anzunehmen  haben.     Demnach  werden  wir  V**t\ 

f.  dsero  nur  für  den  aramäischen  bezw.  mehr.  Heflcx  des  in  den 

Rbrigen  Dialecten  mit  Au.snahme  des  Aethiopischen  erhaltenen  Aus- 

acks    für  Zwei    ansehen  können. 

TU.     Wir    haben    schon    bei    einer    andern    Gelegenheit    dar- 

itiiim   gesucht,    dass    bei    der   den   ersten    Riidikal    unseres  Zahl- 

treffenden   Lautverschiobung   der    semitistheiii  Diulecte    uns 

Arabische    in    seinem    t    den    relativ  urspritnglichsten  Laut  er- 

ilten    hat.     Jetat   möchten    wir   noch    einen  Schritt  weiter  gehen 


hu>ii  Znhlwörtam  «ich  anrh  in  den  atideron  Dialeeton  Icicbtar  liiUtUrhi?  De- 
«ü^Hieii  einstellen  *Is  sonst,  vgl.  •,(P'^-N  ^  und  hobr.  Q'C^!  <  »y-  jliSJt  w.  u. 
Bnaa  woitoren  Bcwab  fUr  dio  Richtigkeit  ansorer  Erklüninß  von  Y^T\  llofeni 
^Bm  aimlogun  Dia»iniilntionon  •vrie  sie  in  jl_2D^/  ='  M2737N,  dorn  schon  sehr 
Arflb  cnchaincnden  <<yr  -fV-/  »Utt  ^q\«/  (s  ZDMG  XXV  S71)  oder  dum 
ttMtd.  ttbn^S  ftUU  NbikbS  (>.  NJ:»ldelio,  Qr.  55,  auch  Neu&yr  Gnunm.  l»Ol 
vorli«ir«n      Vgl,  mich   noch  «rub.  i**.**«    »t-   tp^^.    nnd  hiwj.  nblD   st.    rbr 

irivftn     IX.    2.    ti    PriKit    Bcitr    a.l) ,    OnUJN    st     O^D,    ^    zr>MO  XXIX.  fiO«, 
l    nn<l   XXVI,   120  {     UubriKonfi    linden    n'wh    äbnlicho   DiMtmilutionen    in 
v«r»chlodt!iMto)i  Sprachen.      Ich    will    hier    nur    iiorh    vrrwfis« n    «nf  hi<hr 
leliAvkimrnft    otc     noch   s«mant    Aii»priich(i    sUtt    ravavu,  IcvHvkinimn 
^Palanuuui.  Abb,  für  d.  K    •!.  M    V,   1    p.   7 1  und  Ist.  uns  für  iiti>  nn  Wörtern, 
4«r  Wiirtsttunm  schon  «in  1  cntbilt,  s.  CorMon.  AnwrprAche  de>   Lnt    I.   i'i'I. 
l)  Nülilekc,  Nüu*yr.  Gramm.  .')3.  *IÜ3. 


40 


PhiUftpi,  dtu  Zahlwort  Zwü  m  SernUitehen. 


mit  der  Behauptung,  dass  uns  das  Arabische  in  diesen  Fällen  wohl 
auch  das  absolut.  Urs pi-ün gliche  darbiete.  Dem»  die  ATinabme,  dass 
das  arabische  t  wie  das  imalogf  d  gleich  den  entsprechenden  indo 
germanischen  Lauten  aus  einer  wirklichen  Aspirata  th,  dh  hervor- 
gegangen wilren,  witrde  auf  reijier  Willkür  beruhen,  da  sich  für 
dus  Semitische  überhaupt  gar  keine  wirklichen  Aspiraten  nach- 
weisen  lassen.  Wii-  dürten  vielmehr  mit  demselben  Recht  für  die 
semitische  Gmndsprache  ein  dem  t,  d  ganz  paralleles,  ihnen  gleich 
ursprüngliches  und  vollständig  ebenbürtiges  t,  d  ansetzen,  al»  man 
in  der  indogei'inanischen  Grundsprache  eine  solche  Stellung  den 
Aspiraten  gh,  dh,  bh  gegenüber  den  entsprechenden  nicht  aspirirt 
Lauten  einrJlunit.  Demnach  wird  der  Staumi  unseres  Zahlwo 
in  der  semitischen  Grundsprache  bestanden  haben  aus  den  beidei 
Lauten   t  und  n. 

Untersuchen    vnr    nun    die    ursprüngliche  Vocalisation  diesi 
Stammes.     Diese    dürlle  kein   Dialect  mehr  bewahil  haben.     Denn 
ob  das  Himjar.  sein    "^rr  mit  einem  Vocal  nach  dem  n  (also  viel- 
leicht  noch    tin^)    oder    wio    das  Arab.  vor    demselben  gesprochen 
hat,    ist  jetzt    ehonso    wenig    im    entscheiden,    wie    ob   es   "ja  ben 
oder    'ihn    gesprochen    hat*).      Das   Arabische    aeigt    aber    ein    an 
seiner   eventuellen  Wasliiiujg   erkennbares  prosthetiaches  Elif,    hat 
lalso    den    Vocal    des    ersten    Radikals    ebenso    eiugebüsst    wie    die 
ihebr.'anuii.  Furmeu    C'^ü  ,    y^.     Das  Arabische  führt  uns  indess 
'  noch  selbst  auf  eine  ursprüngliche  Vocalisation  dieses  Woilstanimes 
mit  i  also  ein  tin  . . . .     Wir  glauben  diese  erschliessen  zu  könm 


I 


aus    der   arab.  Femininform 


O^ 


Wir   werden   nUmlich  noch 


"4 


weiter  unten  sehen,  dass  das  Feminin-t  dieser  Form  nur  eine 
Verküraung    der   vollen   und  gewöhnlichen  Feminin -Endung  at  des 

Arab.   ist.     Somit   weist  ..,U;j;   anf  ein  urspiningliches  ^^Uii   hin, 

M*in  könnt«»  dagegen  geltend  machen,  dass  ja  im  Arabischen  öfter 
in  der  geschlossenen  Vortonsylbe  a  zu  i  geschwächt  wird.  So 
namentlich  wenn  der  Vocal  der  Tonsylbe  ein  langes  i  ist  z.  B.   in 

der    Form    J^.Ää,    daneben    noch    JwJii,    wie    die   Form    int  Hehr, 

(ausgenommen  nur  etwa  "i-^r)  und  Aram.  gewöhnlich  lautet,  vgliH 

jL«*wJLj,    JL^,» jC.*»  ,   und  lÄ^-^JLj   =    T'^^T»     r*^^,    j^h:>>:>  *).      In 

tülen  diesen  Foraien  findet  wohl  eine  regressive  Vocal-AssimUation_ 
sttttt   Femer  wenn  sich  als  Voc^l  der  Tonsylbe  ein  hmges  a  findet, 


I)  S.  Pruftoriiw.  Uirjtr    3    H.  10—12.  2)  Huriri  (Durmt  iiI-(>mwwA» 

Thorbccko  l.ft  tndelt  clU<  Aussprtichu  mit  n  ilcr  ersten  Öjlbu. 


Fhü^i,  das  Zahhrort  Zwei  im  Semitüicheii. 


41 


in  den   Formen   .^\J3   (nicht  JÜS   =   bia;^)   6^^   der   allerdings 
Nltaerai    Nebenform    des    in    den    anderen    Dialecten    allein    sich 

«■G«  -  Cr 

ndenden   ^üi^iü,  vgl.  '^'isr,  rr-ban,   n'':5n ') ,   ^Uäl  ii.s.w.    Dar- 

ch  könnt«  aber  auch  in  unserem  Falle,    wo  die  Tonsylbe  ein  & 
der  ai  hat,  nach  vollzogener  Contraction  der  Form  ein  ursprüng- 
^obes  ft  des  ersten  Radikals  zu  i  geschwächt  sein,  so  dass  also  als 


?nindfonu    ein 


O^ 


anzusetzen  wäre,   etwa  wie  in  der  heutigen 


Sprache  des  Magrib  ans  einem  _v*JOCi  ein  titlcesser  geworden 
ist.  (ZDMG  XXin.  670).  Allein  bei  einer  sotcben  im  AltÄTabischen 
l^erade  nicht  häufigen  Contraction  scheint  stets  der  ursprüngliche 
^ocal    der   ersten   ursprünglich   offenen,  jetzt  geschlossenen  Sylbe 

it«n   zu   sein,   so  wenigstens   in  c>>^!-^,  C)^"^^*^»  cy^^*^  ^^^^ 

iS^Si^ ,  i-jl-i^Ä^o  *).     Dagegen  lassen  sich  nicht  etwa  arab.  ^i5JLj  neben 

und  ,^^^  neben  hebr.  na  anführen.   Denn  ersteres  ist  nicht  aus 

,£>Jü  sondern  aus  <^>JuJ   (vgl.  w5LiJ»  neben  u^ii) ,  letsd«res  aber  nicht 

«US  aJLj,  sondern  aus  X-u  contrahirt,  worauf  mit  Bestimmtheit  die 

Maacnlinfonnen  arab.  ^|  (doch  wohl  aus  ^  wie  das  parallele  Mjm\ 

sns  j^^  =  DC ,  welche  letztere  Form  sich  auch  iin  Arab.  findet),*) 

hfebr.  T5,  assyr.  bin  führen*),  und  es  liegt  also  im  arab.  Wort  keine 


1)  FleUeher,  BB.  der  K  S  G  der  WW  1866  p  33.^  Wright  I,  182  f^ 
ch  NiMd  .  Mund.  Gr  14  Antn.  l.  2)  Fleisehor,  BB.  dor  K.  S.  G.  der  WW. 
|874.  i>.  \^0.  S)  (»b  das  biny.  "[^  bin  oder  'ihn  polimtot.  ist  nicht  mehr  »ua- 
«iuitA«hon,  %,  Pwet.,  Beitr.  3.  H.  lü — 12.  Dngegou  sagt  man  im  hi?utjgeu  Slid- 
*rjib    bon,  4.  ZI  »MO  XXV.  495.     l'ebtr  ^»^  »,  Lan«,  Arab.  Engl.  Lex,  11.   1435; 

Mich    Boidäwi    f,  ö  ff.  4»    Woiio    mvch    i1«d    ULTub.    GrHminattkum    dio    L'r- 

forn    von    ^\    ein  y-k-i  oder  wohl  richtiger      -ÄJ  »eiu  aoll  (a,   Fioischor,  BB. 

dor  K.  8   G.  der  WW    1866  p    811;  «ucb    Lnno  b    v.,   der  steh  glcichfulb  flir 
die  letstare  Form  eiitft«hoidet;,  so  nnigoii  Kio  mit  Rüeltaicht  auf  die  riuri«.lfornu'n 

0'*33,    '••"     '    <  =E  ri33   uud  die  Nisbc-Bilduag  {^»^  Kocht  hubüii. 
|t>er   ebeitto   gtwiia    ist    es,    tlnaa   dlo  FemiiiiiiAtnn    OhÄJ   strhuii    vuii    dvr    ver> 
Fwin  ^   (ab«r  den  Uraprang  des  i  dlosor  Form  ».  Fleischer,  BB.  der 


*"-- 


•?.. 


8.  6m.  der  WW,   1870  p    295)  wuigogwigeu  ist.     Deon  von     Aj  hozw  j^Jb 


^  Phäippi,  das  Zahhoort  Zwri  im  SemituHyhen. 

Schwächung   von   a  zu  i  vor,    sondern  vielmehi*  im  Hehr,  ra 
p:3,  r;3   ein  Ueberganp  von  i  in  a.     Dieser  ist  ja  im  Hebr.  auo 
ausserhalb  Pausa  in  doppelt  geschlossener  und  betonter  Sylbe  od« 
auch  in  geschlossener  betonter,  auf  die  noch  eine  Sylbe  folgt, 
nicht   selten ,    was  Olshausen    nicht  hatte  in  Abrede  stellen  solle 
Denn  wenn  wir  neben  nb"^  ein  üribn  haben,  so  werden  wir  doch 
kaum   eine  Nebenform   nV   aufstellen  können,    sondern  jene  Form 

direct  aus  einer  Grundform  ^ir'ibn   f  ,,jJLi)  ableiten.     Ebensowenig 

werden  wir  neben  mb  Grundform  lidat,  i>r  aus  p:n  Grundfonn 
tinat,  wegen  nb,  mb,  n:n  diesen  beiden  Grundformen  parallele 
ladat  und  t^nat  anerkennen  können,  sondern  aus  den  allein  ur- 
sprünglichen lidat,  tinat  ist  auf  der  einen  Seite  geworden  nnb ,  r:r 
und  mit  Assimilation  des  n  an  das  t  pn,  Pn^),  auf  der  andern 
Seite  pnb,  p'ib,  und  daraus  entweder  nb,  pb*)  oder  pnb,  und 
ebenso  p;n,  n:n,  p;ri ').  Für  diese  Auffassung  spricht  auch,  dass 
sobald  der  Grand  für  die  vocalische  Umwandlung  wegftlUt,  d.  h. 
der  Ton  die  betreffende  Sylbfi  nicht  mehr  tj*ifft,  sieh  das  ursprüng- 
liche i  zeigt,  80  "PP,  T-lb.     Ganz  denselben ^Vocalübergang  bietet 

auch    das   Aethiopische    7*0^1    "her   IfiCjdl   =    hebr.    -i3D 

aber  p-iSD,    AlfLA;  aber  A'JflA^;  =  hehn  1^3J,  rty^i 

aber   P'^na.   ^Ar^T  =   hebr.   nb"]*).     Somit   dürfte   hebr.    r3, 
»her  "»pa    ganz  antUog  dem  eben  besprochenen  pb   aus    p:a  durch 
'die  Mittelstufe  p:3   entstanden  sein,  und  Sehrader  ist  unseres  Er- 
'  achtens  im  Inihum,  wenn  er  meint,  dass  schon  nach  Analogie  des 
hebr.    P3   im   Assyrischen   eine    Stat.    constr.-Fonti    baiiat    zu    ver- 
muthen  -wäre,    welche    er   dann    auch   wirklich  für  das  Assyi-isch^J 
entdeckt   haheu    will   (HöUenf.  d.  IstAi*  25).     Wir   haben   nbrigeii^| 
diese    assyr.    Form    im    Vorhergehenden   absichtlich    nicht    heiücfc-^^ 
sichtigt,  da  sie  uns  durshöus  noch  nicht  gesichert  erecheint.     Denn 
an    zwei  Stellen   finden  wir  ideogi-aphische  Schreibung  des  Wortes 
(Avers   1.  2).  an  der  dritten  aber  (Revers  25)  bietet  Talbot  bubai, 
imd    können    wir    nach    Schrader's    Tnuisscription    sehr    wohl    ein 
bonät  als  Absti'actuiu  im  Sinne  von  Ei7;eugm8s  lesen.     Auch  ist  e^^ 

Aiu    hlUe   daa    Fem     tauten    müuen    »Lo    wie    hIäS   oder   ijU«-** ,    vgl.    hebr 

P:73,    PHP,   oder  'iy^  wie  S^Lo .  vgl.  hobr.  PinN,   Plön.  ^M 

1)  So  iiBtörlifh  l»t  (Ucto  l'*onii  itnlstHiirJeii,  nicht  «twn  durcli  Ckinlractjoti  ii«s 
Pj!P  (woher  dt^ivu  das  DhhosicIj  forte  in  Funn««i  wie  ^PP?»,  wie  man  noch 
imnjer  in  lien  moistcin  hebr.  Gnuninntikeii  loaeu  mu*si.  'J*  Reibst  ii«ch  Ewiüd  »oll 
pb  Atu  P'lb  «usamTQCiigefiül«n  »elnl  *5  2a8  c,  s  iiucli  (Jot-Röd.  §  69  Aura  1 
8)  So  RUch^Tcgn^r,  Do  vocibtu  primae  radic.  w  55.  4)  DiUmMUi,  Gramin. 
d.  jiüi.  Spr.  92.  146. 


Philippi,  das  Zahlwort  Zioei  im  Semituchm. 

TOD   Torne  herein  mehr  als  unwahrscheinlich,   dass  das  AafpwiStiß 
aebon  binii  und  bint  noch  ein  bonat  besessen  hiiben  sollte. 

Benmach    dürfte    uns    also    das  Arabische  wenn  auch  indirect 
tmf  eine  ursprüngliche  Vocalisation  der  ersten  Sylbe  unseres  Zahl- 
worta  mit  i  fuhren  ').     Zu  demselben  Resultat  gelangen  wir  diu'cli 
genaue  Bfiachtung  der  vocalischen  Lautgesetxo  im  Hebriüschen, 
denen  bei  einem  Nomen  in  offener  dem  Hauptton  unmittelbar 
lebender  iSylbe    der  Regel  nach  urspiüngliches  a  bleibt  und 
die  Dehnung  zu  ä  erhält,   dagegen  ursprüngliches  i  bald  aus- 
bald  sich  behaupten  und  dann  ?m  e  dehnen  kann.     So  finden 
neben   bvia,   "i^n^   (Grundform  Katäl)    ein    am,   "ibK,   lisa 
mndform    Kit^),   neben    einem    ^"»DN,   'T'Sta   (Grundform   Katll) 
Vna,  ^^^3    (Grundform  Kitll),  neben  einem  ninip,  DlSJ,  01*17 
dform  Katül)  ein  bna; ,   bTO5 ,   bin*;  (Gnmdform  K~tü!I),  neben 
Tittn,   «1313,  lii»   theils  ein  Oina,  >n"^i3,  theils  ein  li»)?, 
py^,  neben  C^^,  Q^n^,  nin;,  -»v,  B^3c,  D"*:©,  D*5q-i,  "»ttn,  niak 
,«t.   C'ra    theils  ein  nnrc .   nsip,   ninn,   nnb,  nny,  C"':??»  "''???. 
;r    und    nsy,    niN5,   Q^n"?.-    theils   ein    ^nt,    rt'i'i    (Gen.    46,3), 
a,  neben  o-^wbiy.  n^^mn,  ri"!iiiK,  iranin  th^Us  ein'  maia,  mbS-, 
theils    xmd    zwar    häufiger   ein    rr^Tax,    nauS"',    weiter   ein   Dil^b» 
S^i?:»,  a''a"'N,  iiati-,  neben  einem  nSb"N  (stät.  constr.  Form  nib'^«) 
'    leils  ein  a-db^.  theils  ein  ribpa,  neben  einem  D'*bbi3?  theils  ein 
■aifC,    theils    ein  O^bbiy    (von   bbiy),   O^ST^ib    von   ysib,  neben 
änem    0"a2iD    ein   D'^'na'iJ    (dessen  Singular  im  Hebr.   nicht  nach- 
eisbar,  aber  nach  aller  Analogie  -j^/ii  gelautet  haben  wird),  neben 
einem  D^nST:    ein   CKüC:;    (von  8<*3Ü3  aus),  neben  einem  D"^DNbp, 
'icb:pp,    c^cn]rT3    theils'  ein   ria-^ip,    niaDp.   n-ias"?:,   theils   ein 
t'*C^Tn    (von    üpin) .    rinaiTa  *).      im    Grund«    können    wir    kein 
mziges   sicheres  Beispiel    für    den  Ausfall    eines  ui'sprüuglichen  a 
unter  besagter  Bedingung  anführen.     Denn  er  liegt  weder  in  dem 
iHud  C*":?^    ^   Reg.  12,  t4;    2  Reg.  6,23)  vor. —  was  schon  dess- 
halb  unwahrscheinlich    ist,    weil    der  Plural    stets    C'^sa    und  der 
Ihul  in   paiLsa   ib.  O^'^sa   lautet');    noch   in    dem  Dual   D'jnEdn, 
denen  Singular  nicht  nachweisbar,    der  über  ebensogut  ncT^*):  wie 
rii^ö  gelautet    hoben    und    nach    aller   Analogie   nur   den   ei*sten 
Vocj  gehabt  haben  kaim;    noch  nach  dem  schon  oben  Bemerkten 
B>  B^'^i'iJ:   noch   in    dem  Plural   üT^'C,   dessen  Singular  im  Hebr. 
nur   in    der    nicht«    entscheidenden    Foi-m    ira    vorkommt,     der 
»W  schon  nach  dem  ilthiop.  ^^^|  /"  schliessen  nur  nn  (Grund- 
form mit.)   gelautet  haben  kann ;    noch  in  0"1K,  für  das  wir  aller- 


U  Vgl.  fibrigcßä  auih  mehr  dscrö,  tfrin,  mit  vollem  o  riej»  orsten  Rudiciil«," 
^»  8  urb  König.  Gedoiike,  L*ttt,  Accont  140  £         3)  8  über  diea«  Form  molnc 
•^^h :  W«Mu  utiil  Uniirußg  dt»  btjit.  comatr.  im  Uebr   88  Auto   3. 


44  PhiUppi^  flcu  ZahUrort  ZfPei  im  SentUischen 

dings   nach    dem   syr.   |i20fj    (von   )oij    aus)    ein    D'^fi*   erwÄrteteü,* 

dessen    Aussprache   aber   entschieden    durch   das  Westaram.  beein-       . 
fiusst  isi^);  noch  in  -<*i^  (Prov.  31,  s),  deis  gleichfalls  aramaisirenda^^ 

.Form   ist  und  daher  nichts  beweisen  kann;    noch  in  "1731  =  i-,U;," 

das  wohl  erst  aus  dem  Ai'iyn.  in's  Hehr,  gekommen,  noch  endlich  in 

dein  Plui-al  0"^,  dessen  Singular  allerdings  \p  144,  la  ]!  lautet,  indess 

da    das    Wort    ib.    an    zweiter   Stelle    in    Pausa   nach    den    besten 

lAutoritäten  mit  Pathach  vocaUsirt  ist,  uns  eher  auf  eine  urspiiing- 

lliche  Vocalisation    mit   i    als    a   weist.     Denn    a   hUlt  sich    in   der 

»Pausa  betonter  einfach  geschlossener  End-Sylben  öfter  nur  da,  wo 

entweder   das    ä   auch    schon    ausserhalt)   Pausa   für   i    eintritt    (so 

Pibsn,    pny^  etc.)    oder   das  Wort  ursprünglich  auf  eine  Doppel- 

J«onsonanz  "schloss  *) ,    wflhrend  i  unter  gleichen  Bedingungen  nicht 

selten  in  a  umschlllgt  ^).     Da$s  aber  unser  ]T  nicht  etwa  von  einer 

Wurzel  IST  sondeni  von  nST  herkommt,  zeigt  klar  der  Plural  0''2T. 

|Dazu  kommt  noch,  dass  auch  das  Syrische  die  Form  ^  (vgl. 
hei  Payne-Sraith  a.  v.  und  ,J  ^/.  .jb/)  bietet,  während  das  übrige 

Äram.  hier  keinen  Ausschlag  geben  kann,  da  im  Bibl.  Aram.  sich 
nui-  die  Fomi  "ZJ  findet  (Dwi.  3,5.  7.  lo.  lö),  in  dtin  Targumim  aber 
die  Form  nur  mit  Suffixen  vorkommt,  wo  natürlich  der  Tonvoktd 
abgefallen  ist  (s.  die  Stellen  bei  Levy  s.  v.).  übrigens  hier  eiiimul^_ 
j[2  Chron.  16,u)   das  Wort   in    der  Gestalt  p:    erscheint*).     Dar-^f 
Inach    glauben    wir    mit  Sicherheit    dJe  Behauptung    aufstellen    zn^ 
■  lijnnen,  dass  die  Form  D'JO  nur  von  einem  D*"d  ausgegangen  sein 
kann,  das  zu    WTZ   (vgl.  O'^n';*)    wit  crrö  werden  konnte,  aber  zu 
letzterem  geworden  ist,  während  ein  ursprüngliches  D*3C*)  zu  c^:i^ 
"hatte    werden   müssen.     Diese  Annahme    wird    uns   noch   bestätigt 
Pdm^ch  das  hebr.  Ordinale  ■•:tS.     Dieses  dürfte  kaum  aus  •»^r©  eon- 
ftrahirt  sein,  da  ein  "♦  als  dritter  Radical  nach  geschlossener  Sylbe 


1>  Diu*  der  ParsoiioniiHuio  D*1C*   im  Hebr.  jcdeafall»  auch  dio  rogffln 
Atuspracho   DIN    uebeu    Aar  aram.   gef&rhtcu   2'^N   beftesson,   »uigrt  da»    dar 

bgeldteto  syr.  (IjW/  s  ZDMG  XXV.  11 9  f.       8)  S.  dio  "lE0an:n«3  ^H^rH 

ai"«  1B03T  n-rO"*  hl  dpr  Ausgabe  von  Bacr  and  Dolitzscb  82.  bww.  64;' 
OlshBUseii  §  fHb.  §  P.inb;  »nttchor  §§  491  492.  »48.  Eine  nicht  seltono 
Aiiauabme  vou  der  ^egubüouu  Uugel  bildet  dio  pHUHnlform  *17 .  Daiä^  in  Piuuti» 
atehüiidu  nnn$  liyoutvoi'  bO  (2  Sam.  6,71  dürflu  dti|;e^on  mif  ciu»  Oruudfnriii 
|bo  sarii<:kgubcn.  a.  Ohh  §  146a.  3;  Obbauwn,  §  91  d,  ia{),3;  i46a,  nacb 
f%  230,5  und  B.iUchor  491.  492.  Wenn  «bor  in  der  in  Rede  stehenden  SteU»_ 
Rurh  d>iA  t-ntlero  Mnl  nu^sorbalb  Pausa  ^t  jitcbt,  ]k>  dürfte  dioev  Furnx  nur  d« 
GluitihklnngB   wegen    mit  dem   folgendco  ^T  gewählt  wsin.  4>  Nach  Ndldvk 

lautet   diLs  Wort   im  Maod.   allording»  tMr   (Mand.  Or    97».  h)  Das   unti 

anderen  BöUcher  §  7&6  als  Grandftirm  iiufetelllt. 


Philijtpi,  das  Zahhoort  Zwei  im  Semiti»ehen, 


4o 


\md  vor  einer  folgenden  vocalisch  anlautenden  Endung  sich  sonst 
ini  H*»br.  lullt,  sondern  ist  von  einem  schon  des  dritten  Radikals 
Waubt't'ti  Stamm,  der  auch  Zillp  zu  Grunde  liegt,  abzuleiten,  also 
ms  einem  •'d  +  Nisbe  I ,  weist  dann  aber  in  seiner  Vocalisation 
«Mf  die  ursprüngliche  Vocalisation  dieses  Stammes  mit  i  hin.  Da- 
iLfegen  wollen  wir  auf  die  Ponn  der  babyloniseben  Punctalion 
2»rd  und  die  aram.  Form  yzn  kein  zu  gi-osses  Gewicht  legen, 
<h    das    i    hier  Schwächung   aus    a    sein   kömite,    oh  wohl  iihrigens 

nlngliches    u    in    geschärfter   Sylbe   sich    der    Regel    nach    im 

r    httlt  (Olshausen  267  f). 

Gegen   diese  aus  dem  Arabischen    wie  Hebrüischen  erwiesene 
ui'.inünglielie    Vocalisation    unseres    Wortstamnies    mit   i    scheinen 

nun  die  aram.  Femininloi-mien  ]''n'nn,  —XM  entschitfden  zu  sprechen. 

Allein  wenn  die  Differenz  in  der  VocalisatioD  von  "na   und  '{z  sich 

offenbar  nur  aus  der  Vej-sehiedenheit  der  auf  den  Vocal  folgenden 

Liquiden    erklärt .    und    hier    nur    durch    den  oben  nachgewiesenen 

Uebergang  von  n  in  r  auch  der  Vucalwechsel  von  i  mit  a  bedingt  ist, 

und  wenn  dieser  durch  den  Einfluss  eines  r  hervorgerufene  Vocal- 

wechsel  auch  sonst  im  Aram.  gar  nicht  selten  ist  *),  so  dürfte  der- 

elb<^  Vorgang   amch    für  unseren  Fall  unzuuehmeu  sein,    und  also 

Aram.    auch    in    seiner    Vocalisation    dieses  Wortes    durchaus 

lichU    Ursprüngliches    mehr    darstellen  *).     Demnach    ♦^rhaltwi    wir 

Is  Uesalt^it  imserer  bisherigen  Untersuchung:    Der  aus  den  beiden 

aut«n    t   und    n   bestehende  Stamm    unseres  Zaliiwoiies    wai-   ur- 

prünglich  mit  i  vucalisirt,  lautete   also  in  der  semitischen  Grund- 

pracbe  tin  .  .  .  . 

IV.    Werfen  wir  nun  einen  Bhck  auf  die  bisher  nicht  berütk- 

|ichtigte    Endung    unseres    Zalilwortes,     ohne    die    es    in    keinem 

>iftlect«  m«ihr  erscheint.     Wir  sind  bisher  von  der  wohl  bis  in  die 

ueste    Zeit    allgemein    als    selbstverstündlicli    geltenden  Aimahme 

Dgen.    dass    der  Stamm   unseres  Wortes  in  alle«  Dialecten, 

ea  es  vorkommt,  nur  in  den  beiden  besprochenen  Consonanten 


1^3^.  *, -T  ^ .  Ji  ^ .  tuich  dor  Form  «*S^,  J,2^2D.  nlso  o  zu  a  nur 
w«(eA  d«»  r.  ^aOD ,  )»^>Cr»  (*^Ey),  VCQD ,  J'tCfk^  ^  iin<'1i  Jor  Furm  )Q^u«, 
PO^^M,  »b<iiuM>.  'ii  liD  Neiuyr  Ut  iliu  «  die»i?r  Furm  wieder  au  e  ^svhwii-ht: 
[,$],'  rgl  "!'*3  üu  jorOMÜ  THltnud  (bei  Lrovy  s  v.  und  Luzxatti),  Gramm,  dor 
||U.  «luUd  8(ir.  und  dos  Idiom»  doi»  Titlmud  B«bli  i'd   KrUK*>f  68X  Mvriu  die  »yr. 


40  Piiilippi^  iku  Zahlwort  Zwei  im  Semitiiiche». 

mit  eoteprechendem  Vocaie  bestehe  und  der  übrige  Bestandtheil 
desselben  zur  Endung  zu  ziehen  sei.  Wir  werden  sie  aber  jefc 
noch  näher  begininden  müssen,  da  sie  neuerdings  das  Schick 
der  meisten  solcher  Annahinen  gehabt  hat,  auch  einmal  vom  Scharf- 
sinn eines  Gelehrten  angezweifelt  und  als  unrichtig  hingestellt  zu 
werden.  Redslob  hat  nümlich  behauptet  (ZDMG  XXVU.  157), 
dttss  im  hebr.  D";:t^  gar  kein  Dual,  sondern  ein  Plural  eines  aul' 
Jod  mobile  ausgehenden  Wortes,  also  eines  ""rd  vorlüge,  wie  ihn 
uns  die  hehr.  Wörter  zrji,  D^^d  darbieten,  wo  der  Plural  nur 
durch  Antritt  eines  m  gebildet  sei  ^).  Natürlich  müssten  wir  dann 
die  dem  hebr.  n'':nä  in  ihrer  Endung,  wie  wir  gleich  sehen  werden, 

entsprechenden   arab.    -,   ^   ^  ''<\   und    anun.  y^  auf   ein    analoges 

J^  bezw.  ^3n    zurückfükreu    und   also   schon  einen  ursemitischen 

8tamm  tinaj  statt  unseres  oben  geftindeneu  tin  ansetzen.  Aus 
diesem  wUre  dann  übrigens  nicht  durch  Antritt  eines  blossen  m 
der  Plural  gebildet,  da  diese  Art  der  Pluralbildimg  far  das  semi- 
tische Nomen  überhaupt  nicht  nachweisbar  ist,     Denn  so  wenig  in 

D^ra,   cnc    wie    den   aram.  Formen   rbjiTS  etc.  eine  ältere  Plural- 
--'•-1  i.-j- 

Endung  ai,  aj  steckt,  die  dann  noch  durch  ein  hinzugefügtes  m,  n 
yentflrict  wäre  *) ,  so  wenig  hier  aus  ursprünglichen  Pluralformen 
0''';p  etc.  nui*  aus  Missverstündniss  umgewandelte  Duale  vorliegen^), 
so  wenig  sind  diese  Formen  in  der  Wei^e  Itedslobs  entstanden, 
sondern  wir  haben  in  allen  diesen  Fällen  gtuiz  regelmässig  ge- 
bildete Plui-alfonuen,  Denn  nach  aDgemein  semitischen  Laut- 
gesetzen musste  ein  ai  (aj)  bezw.  au  (aw)  als  Auslaut  eines  Worte« 
-j-  tm  (in)    oder   auch   um  (ün)   zunächst   zu   aim,   ain  oder  au 

arni   verschmelzen,   vgl.   arab.  ^-jyay    aus   tar4ai  -f-  InA,  Sy». 

ramai  -f-  u,    ..^yäiataA      -,^^-,?^   aus    musfafai  +  üna   bezw.  Ina, 

syrisch  wSk,^^  aus  galai  -|-  I,  Q\,n.  **^^  8^*"  +  "*     ^  Aramäische 

und  Hebräischen    zog  sich  aber  ein  so  entstandenes  siim,  mn 
deu.  hier  herrschenden  vocalischeu  Lautwandelgesetzen  entweder 

ero,  An  bezw.  noch  weiter  zu  im.  In  zusammen  (vgl.  syr.  ^V^jJ.  = 

hebr.  V^an  aus  taglai  -f-  in,  ehald.  -»ba  =  hebr.  ^bi  aus  galai  -f  i,  ab6|^ 

syr.    *<Os&.,  '^^^^  tAlmud.     Formen  wie  ^»m  (Luzzatto  810.  feruc^H 

!;  Vgl.  ZDMG  XXVI,  7.^2  Ann).  2.  2)  8o  Bickell,  Uruudms  der  b«br 
(immmat  §  91;  Amhetni,  Ommmat  der  liebr  Sprache  §  186.  3)  Ho  Arnold, 
Abriss  dur  hebr.  Funnonlohru  61  ,Anm.  und  Land,  TLo  principlij!»  of  Hebr. 
^nuum.  bä  §  tu.  Uebrigeos  fiust  achoa  Abnüiam  bon  Kztv,  In  »(»ine 
-IDO»  mO*',  D:»«  aU  liu»l  V  Piusker,  Eioleitiui«  iu  d«»  babyL  Uebr  Po 
UtloiUüyktaiu    13^1.' 


doM  ZaJtUoort  Zum  im  SemHut^en.  4T 

l^b*  =  chold.  Tbj ,  aber  syr.  Ou^^^^aus  golai  -f-  ü  etc.)  —  und  diese 
ContractioD  liegt  auch  im  syi*.  ^s^=  hebr.  D'»?i'),  sjr.  ^1  von 

iÜj  =»  hebr.  c:«  von  nrn  (Grundform  manaj  oder  m&nai)  vor,  — 

täer  eü  löste  sich  zu  ajini,  ujüi  auf,  und  so  ist  es  im  aram.  "j"^Vi , , 
jbsa,  im  Hebräischen  seltner,  aber  doch  in  einigen  alterthiimlichea  ' 
brmen    wie    eben    unser    07»,    C^'^d.     auch    D";^?»    geschehen*). 
*amacb    würden    wir   also   für   den   nach  Redslob   aufzustellenden 
orsemitisehen   Plural   unseres    Wortes  jedenfalls   eine   ganz   regel- 
missige   nach  Analogie  der  eben  besprochenen  Pluriile  entstandene 
Bildung  annehmen  müssen.     Eedsloh's  Aufl'ussung  scheint  uns  aber^ 
aus  einem  doppelten  Grunde  unhaltbar.     Einmal  dürfte  der  Plural 
j«  unserem  Zaidwort  schwerlich  eine  genügende  Erklilniiig  zulassen. 
enn    dass    diese    Plural-Endung    erst    zu   einer    Zeit    au    dasselb*^ 
kommen    würe,    wo    es   schon    seine   ursprünglich    concreto    Be- 
»Qtang    eiiigebüsst    und    schon    die    abstracte    der   Zweizahl    au> 
euomroen  hatte,  wird  sich  nicht  behaupten  lassen,  da  alle  anderen 
den    von    1 — 19    iiu  Singular   aultreten.     Es    niüsste    sich   also 
^ural  schon  an  unserem  Worte  in  seiner  noch  ursprünglichen, 
eten  Bedeutung   entwickelt   haben.     Mag    d^mn   nun  aber  die 
VBprü.Dgliche    Bedeutung    der   Wurzel   iterum,    alterum    fecit    (so 
^fiedslub),    oder   inclinavit,    plicavit   gewesen   sein   und  der  Stamm 
xprünglich  Wiederholung  oder  Wiederholtes,  Biegung,  Falte  oder 
>«£ili(ites  bedeutet  haben,  immer  wüide  sich  nicht  erkliken  lassen« 
line  sich    ans   einem   Plural  Wiederholungen   u.  s.   w.    der  Begriff  j 
d«s  Zahlwortes  Zwei  entvrickeln  konnte.     Sodann  haben  schon  fast } 
iinantliche    Dialecte    deu    Ausgang    desselLien    als    reine    Numerus-  ' 

Endung  angesehen,     Demi    wenn  das  &ni  des  arab,  ^^ylh\   nur   als 
Ihial-Endung  betrachtet  werden  kann,   so  kann  auch  das  aini  von 


l)  Für   ilüo   üoborgftug    vou    al   in    1   im   Hebr.,   vgl.    noch   ""ri^^J    nobon 
"V^^h  beide  n.u&  ''P>tV?  ^«»w.  "'Fl'J^i-         i)  Vgl.  übrigens  nttun.  Forniun  wie 

r'*'3']5  von  ^^1^»  ^»^fi  von  m9Jj   in  deoon  noth  die  gwiz   uwprünglicbe 

'^fHiMtiou  die»er  Wörter  erhalten  ist.  Ailerdiugs  geht  hier  dem  j  auch  eiu  k  ' 
v^noa.  AoA-b  das  Hebr.  besitzt  noch  ein  Beispiel  miIcL  ursfirünglicher  Formatioa  j 
in  Vy^ni^  Je».  S6,«.    Im  st«t.  eouttr.  plor,  de«  8yri»cbeu  hat  sieb  gleiohfalb  [ 

^^  der  Rogttl   oacb   der  dritte  Badikal  gehalten,   m>  •  ^-^  "^L ,   '^^^ 

VW  Snflbeb  *chou  -■  -\  I    neben  .^.JoJ..  wahrend  im  Stat.  etupU-  aucb  »cbou 

^^■*»<tf«»  cdngetreteu  i»t:  J-^X^j  ).JO,  öpridi  gälaija  aus  gal^Ja^ä  otc  Unter 
"*  BWarMi  OramniRtikeru  fa&st,  soweit  wir  sobun,  niu-  Böttcher  I  §  C71b 
Jj*  I  4*e.3)  die  Formen  D^p  etc.  rirhüg  auf.  wfthroud  Ewald  §  169 e  wie 
^"*ma  }  1 1 1  b  üe  judeuliilU  uieht  genügend  erklireii. 


u 


PhiUpjti,  das  ZahUoori  Zioei  im  SemitiKeh 


O  »  ti  _  «  J 

..«ijji!    nur   als  Dual    in    der  Sprache    gegolten  'haben,    und    -jjJS 

b 

^1  bezw.  ^^  nicht  etwa 
^     da   wir   im    eratereu  Fall 


selbst  nur  als  Dual  von  ^|  bezw.  ^^  nicht  etwa  als  Plural  o 


OJ 


neb 


-^wwai  erwarten  iniisst 


Dual    vt>n    einem 

..yj^Jo!      im    letzteren    ein     ..LÜJat    neben 

Weiter   finden    wir   aber  nicht  nur  im  Arah.  sondern  auuh  in  d$ 
anderen    Dialecten    den    betreffenden    Lauteomplex    imseres  Wor 
als    offenbare    Numerus-Endung    in    den    entspreßbenden    Feminin^ 

formen,    so    in   ^^^^OJLj!,    3"!?^    bezw.   Q^ni?,    Vri"iri.      und    wcd 

jEudem  das  Femininum  in  allen  diesen  Dialecten  nur  mit  dies 
Endung  behaftet  auftritt,  so  werden  wir  daraus  schliessen  könne 
dftss  sicli  die  Form  schon  in  der  semitischen  Grundsprache  fest^eset 
hat.  Dann  but  aber  auch  schon  dieser  Ausgang  der  Ma&culinlbr 
unseres  Zahlwortes  iiu  Ursemitischen  für  nichts  als  eine  an  d« 
iStamm  tin  j?etret«ne  Numerus-Endung  gegolten  und  es  wrd 
wichtiger  Gründe  bedürfen ,  um  nicht  nur  alle  einzelnen  Dialecte. 
sondern  aucb  die  semitische  Grundsprache  selbst  eines  groben  Mia&| 
Verständnisses  zu  zeihen.  Das  thut  nun  allerdings  Redslob,  der  : 
gleich  unserem  ersten  Einwand  damit  begegnen  köimte,  dass  aueJ 
wir  nicht  um  die  Annahme  eines  ursprünglichen  Plurals  in  cr^ 
hei-umkämen.  Nach  Redslob  bezeiclmet  nttmlich  die  Endung  ajia 
(und  also  auch  die  analogen  ain,  ön)  ursprünglich  den  Phir 
Denn  in  dieser  Bedeutung  soll  sie  sich  noch  fast  stets  im  Heb 
finden-  Ällei*dings  soll  diese  Endung  hier  schon  vorwiegend  ein« 
etwas  nüancirten  Sinn  erhalten  haben ,  nümlith  den  Sinn  einer 
Mehrheit  je  zwei  oder  |)iuirweiMe  auftretender  Gegenstände,  indess 
doch  erst  in  wenigen  Beispielen  zu  oinem  wirklichen  Dual  fort- 
geschritten sein.  Darnach  hiltton  wir  aber  aucb  in  D^rCJ  einen 
ursprünglichen  Plural  imzuerkemien .  zumal  keui  Grund  vorhanden 
sei,  in  dem  Wort  duale  Bedeutung  der  Endung  anzunehmen.  Und 
gerade  von  diesem  Plurd  ör^iö  erklJiro  sich  nun  sowohl  der  Ur- 
sprang der  Plui'al-Endmig  oim  (ain)  gegenüber  der  gt.<wi>hnlicheu 
auf  im ,  wie  die  Bedeutungsentwickelung  jener  auf»  Einfachste. 
Es  löge  hier  nämlich  dann  dieselbe  Pluralbildung  vor,  wie  in  r^^^, 
C";?©.  Diese  wäi'e  an  unserem  Worte  der  anderen  möglichen 
(D"<:c)  vorgegangen,  um  der  Verwechselung  mit  C^rd  Jahre  aua^^ 
Kuweichen.  ,Eimnol  in  diosoni  Worte  constant  geworden,  ist  die|||H 
Endung  dimn  als  zur  Bezeichnung  der  Zweiheit  initgehöriger  Bf*^* 
standtheil  des  Wortes  erschienen  und  weiterhin  zur  Bezeichnung 
derjenigen  Mehrheit,  wie  sie  hei  C^ra  stattÜndet,  verwendet  wor- 
den.* —  Jedeni'ülls  wllre  nun  diese  ganze  Entwickelung  nach  dem, 
was  wir  eben  bemerkt,  schon  in  die  semit,  Grundsprache  zu  ver* 
legen    und    wRre  in  ilir  also  in  der  That  aus  Missverstilndniss 


P%iUpp(,  da*  Zahhvcrt  Ztoei  im  SeTnitüehen. 

in   a^:s,   das   übrigen«  diesen  Falls  nach  uns  nur  aus  einer 
•  Iznnjf  des  Auslauts  ai   -f   im  Rntstanden  sein  könnte,    als 
uig  juiKCSflifri.  und  von  liier  aus  i^lflit-lifiills  schon  in  der 
hpriiche    sowohl    au    das   Kemiii,    unseres  Zahlwortes    wie    an 
Wörter  ^okommei).  —  liidess   l>«nilit   dieser  i^anze  kimstliche 
liftu    uul'   der   lnttiir*^n  Annahme,    die    hehr.  Endung    ajim  habe 
irulische   Bedeutung;.     Redsloh    weiss    diese    nur  durch  Jes.  6,  s : 
►c::  Btp  zu  Htützen,  wo  das  a-s:*  nur  als  Plurtd  gedacht  werden 
nn«.    [ndess  müsste  dann  D^E*?  hier  wie  sonst  imd  wie  wenigstens 
Hegel  nach  stets  Q""'?  in  jenem  nüancii'ten  l*lunü-Siiin  stehen, 
woher  lUnde  sich  .sonst  bei  dieseu  Wörtern  in  ihrer  urs.prüug- 
^Hchen  Bedeutung  als  Bezeichnung  eines  (iliedesi  des  thierischen  Or- 
nismus  nie  die  Endung  Im?   CKD  CC  wäre  also  =^  6  paarweise 
»rbundene  Flügel.  —  nicht  etwa  fi  Flügelpaare;    denn  nach  dem 
■«n  Wortlaut  der  Stelle  hatt4>n  die  Serat'ini  nur  ö  Flügel.     Wie 
nte    tnati    daiui   aber   D^:*»?  nraiD   Zaoh.  3.  a    oder  an^  nvsb'ü 
2,18    sagen,    was  nach  der  Analogie  von    D'^Eia  d^   nicht 
»tt  7  Augenpiuire  (dagegen  auch  klar  Zach.  4,  lo)  oder  3  Zacken- 
bedeuten könnte,  sondern  7  paarweise  vorhandene  Augen  bezw, 
veifie  vorhandene  Zacken  bedeuten  müsBte !    In  diesen  beiden 
iJlge  also  jedenfalls  schon  eine  niissl>i-Äuchlii'he  Anwendung  der 
ajini    vor.     Und    wenn  nun  der  Regel  nach  diese  Endung 
Hebräischen    den  Dual    zum  Ausdruck    bringt,  —  wie  Redslob 
in  Abrede  stellen  kann,  verstehen  w^ir  nicht  —  so  müssen  wir 
Bedeutung    für  die  eigentliche  im  Hehr,  halten  imd  wie  be- 
nt  in  den  beiden  letzten   Beispielen ,  no  auch  in  dem  ersteren 
b:3  ttC  vgl.  Ez.   l.tj;   10, «1    s.  Aehnliches    im  Bibl.  Arani,  Dan. 
ji.T)  gleichfalls  schon  eine  missbiiluchliche  Anwendung  der  Endung 
[fltattiiren.  indem  wir  annehmen,  dass  der  Dual  hier  für  den  Plural 
ist,  weil  diese  Wörter,  die  nur  paarweise  gedacht  wurden, 
^Fähigkeit    der    PUiralbildung    schon    vollstilndig    einbüssten  *). 
dann    aber    HU<:h    Stc    vom    hehr.   Standpunkt  au.s,    der  das 
hier  als  Endung  l'asste,    als  Dual  galt,    karm  keinem  Zweifel 
I  unterliegen.     Im  Arabischen  ferner  ist  für  die  dem  hebr.  ajim  ent- 
iprvcLende    Endung    aini    nur    die    duale    Bedeutung   nachweisbar. 

iP'm»  mttSB    sie    didier    auch  vom  arab.  Standpunkt  aus  in  ^^yfJ>^\  ^ 

'  aitii  gleichfalLs  als  Endung  galt,  gehabt  haben.     Da.sselbe  muss 

^<^H  der   ursprünglichen  Bedeutung    der  entsprechenden  Endungen 

""  AetJuopischen    wie  Aiamiii sehen   behauptet  werden.     Denn  mag 

JAQclj   in   diesten   Dialecteu  das  Bewusstsein   von  der  ureprün glichen 

I  *«!<ltiitung  jener  Endung  ziemlich  geschwunden  sein ,  so  findet  sie 

M»  doch  üur  an  Wörtern,  die  auch  im  Hehr,  und  Arab.  mit  ihr 


it  li>t   KäUfka,    Z     rar    Voikerpsyeliol     Vll     40:.;    KwuM    47J};    Lfttid  88 
HUöd 

bJ  XX\II  4 


&a 


Plnlipjii,  da»  Zahhiwrl  Ztoei  im  SemitiKchfiH. 


und  /.war  in  otfeiihiir  duiilm-  [Bedeutung  versehen  auftreten. 

amm.  rin'J.  «tt.  TiAA,:  =  ==:«>=  o^^  «^ä:  =  ° 

Daraus    folgt  aber  füi'  luis,   duss  schon  in  der  .semitischen  Grund- 
sprache   unsere  Endung,    oder   eine  ihr  luutlith  entsijrechende  nu 
vollkonunenere  Fonn  derselben,  die  duale  Bedeutung  sowohl  übe 
huupt  als  spi'oiell  an  dem   Zahlwort  Zwei  gehabt  haben   niuss. 

Wollte    man    nun    not-h    behaupten    einnuil,    dass    irotv.  _ 

dem  die  Endung  ursprünglif;hst  {'luralbedeutmig  gehabt,  wenn  si<? 
auch  sehon  iin  ürsemitisehen  .s«?lbMt  duale  erhalt^ri  habe,  luid  so- 
dann ,  dass  sie  -/unüchst  noeh  in  ihrer  urspningliL-hen  Bedeutung 
an  unser  Zahlwort  gesetzt  si^i .  ja  sich  vielleicht  doch  eret 
luiserem  Zahlwort  sowohl  formell  in  der  Weise  Redslobs  als 
dualen  Bedeutung  nach  entwickelt  habe,  wenn  auch  diese 
EntwickeluT\g  noch  in  die  Periode  des  Ui*8emitischen  zu  setzen  sei, 
so  mag  an  der  ersteren  Behauptung  etwas  Wahres  sein,  die  beiden 
letzteren  wären  aber  nicht  nur  willkürlich,  sondern  unhultliar.,  da, 
wie  wir  gesehen,  sich  ein  Plmal  an  unserem  Zahlwort  durchaus 
nicht  erklären  lässt,  der  Dual  aber,  wie  wir  noch  sehen  werden, 
eine  einfache  und  leichte  ErkiUrung  zulHsst.  Demnach  werden  wir 
wohl  mit  der  bisherigen  Scheidung  Hecht  lielialten.  nach  der  arab. 
Ani  und  aini  wie  liebr.  ajini  und  aram.  fm  als  Endungen  und  zwar 
Dual-Endungen  des  Zahlwortes  Zwei  luizuseben  sind.  ^M 

V.    Es  düifte  luis  nun  wohl  weiter  zugestAnden  werden,  da^H 
die    sich    hier    darbietenden    Endungen    der    verschiedenen   Diidecte 
mit  Ausnahme    des    arab.  äni    mindesten«  ids  eng  verwmidt  zu  be- 
trachten .seien.      Die  Endungen  des  sogenannten  Status  constructus, 
die,    wie   wir  noch  weiter  zeigen  werden^    nicht  als  Verkürzungen 
der  Endungen    des    sogentujnten  Status    absolutus.    sondern  als  im 
Verhmltnisij  zu  letzteren  ursprimglicb  kürzere  Endungen  aufzufassen 
sind,  entsprechen  sich  ja  genau  nach  den  in  den  Dialecten  heiTschen- 
den  vocalischen   Lautwiuidelgesetzen ,    nändich   arab.  ai   ^  himj.  ai 
oder  6,   hebr.  6,  ostariun.  ai,    westaram.  d.     Es    liegt  hier  also  ia^ 
iiUen  Dialecten  dieselbe  Endung  vor,  deren  urspiilnglichste  (lestaJ^I 
uns    noch    das  Arabische    ujid   Syrische    erhalten    haben.     Dagegen 
lassen    sich    die  Differenzen    der  Stat.  AbsoL-Enduugen .    die    th^!■il.^ 
in    der    Verechiedenheit    des    auslautenden    Nasals    (aiiib.  -  aram.    n, 
hebr.  mj  theils  in  der  Existenz  bezw.  dem  Mangel  eines  auslauten-^ 
den    Vocals    bestehen ,    nicht    so    leicht    lösen  ^).      Unsere    irübeij 


1)  Ob  d»i  AnuD.  wuut  noch  üimo  Endung  bestitat,  inus:>  mU  zweifelbaA 
erscheinen  WcnigsUin»  ist  e»  uiclit  ^äcUt•r,  ob  iik-lit  in  liibl-ju-nm  Forme«  wi« 
^71^  5  V?'''^  t***-"-  ^'^  EuJunn  erst  dartli  die  miuiMiret.  PuiicUition  liincitt^ 
gckommert  ist.  Uebor  «inige  im  SyristrbeQ  und  Mandäiscbeu  «rh&ltcue  Spuren 
von    anderen   Diuüen    a    Nöldckc,    Mand.    Oramm    170    Arini.  3.  2)  Vob«r 

einen  enUrrten  unhu-.  DobI  s.  ZDMG  XXIX,  668.  3)  Die  dem  SchiiiMniuMl 
vuninfgehendon  Vocido  eutspreofaau  web  aber  auch  hier  penau.  l'fbrigon»  wor- 
den   wir    i<!ii   liubr     C^rC    (uiid    ubeit^o    D^riD)     in     der     PliniH«     "itUT    0^ 


Philipf^,  tUm  ZahhcoH  Zwei  im  !^m*ti*cheu. 


51 


ne,   QHC-h    der   das   arab.  n  der  Plurul^^  und  Dual-Eudimgen 
ursprüngliche    anzttsehen    und    das    h*?bi'.    m    spätere  Ver- 

lieses  n  zu  ra  wäre,  müssen  wir  jetzt  ebenso  verwerfen, 

5e  cungekehrte,  neuerdings  wieder  von  Eneberg  (dt»  i>roiu  ar. 
17>  vertheidigte ,  nach  der  das  hebr.  m  dieser  luid  aller  mit 
er  Endung  zusainmeiihÄngender  Endungen  irn  Arab.  wie  den 
Dialecten  zu  n  ahgeschwücht  ist.  Denn  liisst  sich  auch 
,  ^)omdi$ch  die  Verdichtung  eines  n  zu  m  im  Hebr.  nachweisen  '), 
HBD  fehlt  doch  beiden  Annahmen  die  sichere  (Jrundlage,  uUmlich 
^Her  Nachweis,  dass  sich  regelmiissig  oder  auch  nur  gewöhnlicb 
^Hebr.  m  und  arab.  n  entsprechen  *).     Selbst  da.s  eine  von  uns  früher 

^^fer  diesen  Lautwechsel   angeführte  Beispiel    hebr.  DN   ^  arab.    .J 

ilt«n  wir  jetzt  för  höchst  zweifelhaft,  da  hebr.  Cfit  wohl  mit  flth. 

^^O'    und  arab.  ^1    zusammenzustellen    ist^).     Und    selbst    wenn 

Stjser  Lautwechsel  erw^iesen  werden  könnt-e,  müssten  wir  doch  bei 

em  gegen  beide  Annahmen  gefüllten  Urtheil  beharren,  da  wir  den 

Erachtens  sicheren  Nachweis  fiir  das  Nebeneinanderbestehen 

auf  n    und   einer   auf  m   ausgeheuden  Plural-Endung  schon 

der  semitischen  Grundsprache  führen  können.     Wir  finden  nüni- 

Bch   noch  im  Südsemitisehen  klare  Spuren  einer  auf  m  auslauten- 

Heii.   und    im  Nordsemitisehen,    speciell  Hebrüischen    ebenso    klare 

Spuren    einer    auf    n    auslautenden    Plural -Endung.      Die   ersteren 

liegen  vor  in  dem  Plui-al  des  ai-ab.  wie  äthiop.  Pronomens  2.  und 

fi.  Person  ma»c.  und  des  himjaj-.  3,  Person  masc:  arab,  ^\  und 
luocb  ursprünglicher  >»"»{  ^  ^  und  noch  ursprünglicher  y^fi   (vgl. 

und  -/)t  äthiop.  antemmü,  emüntü  (emAntü).  höniü,  kemmü. 

kiüjj.  ii:ri,    die    letzteren    in  den  seltneren  aber  anerkanntermassen 
►ttrhprüiiglichereu  Plural-Endungen  des  hebr.  Verbuuis  auf  y\  i  "(Voüp, 

fl«)  "lisjy  0^P19  nicht  fiir  eine  «ramabircndü  liimlforiu  (Gesoiiias^  Ij^hrgcb. 
r*15l  üileT  fiir  eine  gmnz  abnorm  K^bUdoto  Stat.  lonstr  ■F'orm  mit  IlüibDlmltuug 
Mn  Bi  (OUhaiuen  445;  auch  Fin.sk.er  144  Z  14  v.  ii  i  iiiisuhfii .  »oiuli'm  dt« 
I  ''«ticutigti  eioCich  «Li  zu  eiaem  K'ri  ^riüj  ^P'Ö  gehörig  t.Tachteii ,  «i  di»vi  wir 
|*W  alo  Rifj  perpvtaom  Äuzuuehmoa  haben  (Ewald  §  268 aj.  Die  LXX  haben 
I  lUrrditgk  die  Dualeuduug  wohl  schon  cm  auj^gespnx'hen,  vgl,  D^^m  ■=  ^Ifa- 
[  ♦♦.«'»  ö'TÖCn    l'äfin'ttfi    u    a. 

l)  8o  vieU.'ii-lit  in  b«7?:n  Jor.  32,7  fUr  bK::n,  oder  C'n  Jor.   U.U  fiir 

r^*?'     LotBlfTM  Itcispiol  »st  IndoM  tsbfliuu  zwoifolhaft  wia  des    3&,l:     DICTS", 

^l^dk'^dQke,  G.  (ivl    Anx    l)j71   p.  895.         1)  Eber    lajuen   »ich  Bobpiulu  iTilr 

»kebnau  Laatwccka«!    zwiftchaa  Arab.  uud  H«ibr    nacbweiäon,    liiiinlkh 

o  i 

*f  i,  =  *rab    m.  .o   -nS     =   j»L^! ,    ^^V^^    =    ^ ,   l^n    =   ^*«.J . 
[  5'  VkI    Xiildnk..   I    0    89« 

4* 


PhiUppi',  tioH  Xahlioort  Zioei  im  Semiti»eken. 


libüp- .     Wir  liaben  mui  freilich  früher  die  Behmiptnng  aufif<*8t«l 
duss    «liis    iirah.  'iinlutii    und    Aw    analüg«"n   Fttrnum    erst  aus   »?iui 
'nntiinu  etr.  hervorgegangen  sei*_^n.     Allein  wt'Uin  uuf  der  einen  Sei 
auch    das    Hebn-Phfinie. ')    in    den    hetreft'erulen    l*rononiinalfonrien 
ebenso  wie  dos  Arab.-Aethiop.  eine  aui'  ni  luisluutende  Plunilfo 
und    auf  der   anderen  .Seit«  auch  das  Arab.  ebenso  wie  das 
wenigst^nti  im  Innierfectuni  eine  auf  n  ausgehende  Fluralform 
Inefet,  so  müssen  jedenfiills  schon  in  der  semitischen  Cirundsp: 
jene    Proiiotninsdfornieii    eine    auf   m    und    jene    Verbalfnnnen    eine 
auf  n  auslautende  Flural-Endung  i)esessen  lialien.    Allerdings  bieten 
die   entsprechenden  araiii.  Pronominal forniHU  meist  als  Auslaut  ein 
n ,    Jtis    sich    im    araiii.    Nomen    wie    V'erbuiii    allein    iils    Schlui 
consonant  unserer  Endmig  findet  (pr:K.  ]1SK ,  pJl,  pD),  und 
könnte   vielleicht  meinen,    dass  uns  das  Ai'amilische  hier  noch 
Ursprüngliche  bewahrt  habe.      Allein  das  Aram.  besitzt  noch  seil 
einige    pronominale    IMuralfonnen     mit    auslautenden    m,    die    sk 
zum   Tbeil    von    seihst    den    mit  n   aushratenden  gegenüber  als 
ursprünglicheren  zu  ferkemien  geben  und  siimmtlich  nur  den  ältesten 
ai-ara,  Documenten,    freilich    schon    neben    den  mit  n  auslautend 
Fomiea,    angehören.     So    bietet    uns    das  Westaram.    für    3.    pli 
niasc.  noch   die  Formen    i^rn.    'i^ZTi,   von    denen    die    erstere    sii 
schon  dadurch  als  die  ui-sprüuglichere  zu  erkennen  giebt,  das» 
illtesten  bild.-aram.  Urkunden   im  Buche  Ezra  nur  erst  diese  Porin 
[•besitzen'^).     Dieses    vir,  ist   aber    otfenbar   nichts   weiter,    als  de^i 
genaue    uriuu.  Reflex  des  hehr.  r,'>t'r>     und  stellt  im  Verhültniss  d^| 

pn  IspOfJ  '|'>;J<  l^'v'  welche  letzteren  nach  dem  rabbinischen  ms'^^' 
(für  pn:*'«)  aus  •,«  (]->  -f  "jin  entstAnden  sind,  ohne  Zweifel  eine 
vollere  imd  urspi^ÜJiglichere  Form  dar.  Damit  stimmt  überein,  diisjs 
auch  p72ri  sich  nur  im  Bibl.-Aram.  und  auf  den  Fapynis  findet, 
Aehnliches  gilt  von  den  Formen  on  und  UD,  die  idlerdings 
neben  den  auf  n  auslautenden  Formen  vorkommen.  Damit  dürfte 
die  schon  an  sich  walu"scheinliche  jVimahme  einer  Öchwilehung 
des  auslautenden  n  in  den  aram.  Formen  aus  m  ihre  vollste  Be- 
stätigung erhalten  haben.  Ganz  dieselbe  Scliwüchung  liegt  übrigens 
in  den  Fnjuominaliormen  der  Mischnali  "jr;  (Separatum)  statt  0", 
y^f   l%Ji    1 V-    ^^^^  °9>  °v?-    °  -r     vor*).      Wenn    wir   aber    in    di 


li  Wie   üicli    wcnii^iitcu»   tixu,   den  anchi;(!wii.'M>aoii  KutHxfurmoit  der  ü. 
ylor.  in»  Plinjiieist'ln^n  «ri;ii«bt.  2«  Vj^l    UüttrhiT  II,  üi*      Diizu  kommt, 

Meli  die*  an<ilautenil(>  n  dt!r  htmcIii.  Furm  tmr  tioclj  it>  d»>ii  üT,lii«i|)  Formen  emüiitÖ; 
L>iu)\i>t<i  find«.*!,  da»  Aram  ubor  bokuiuitlieli  Kt^nii^  vot-xlitdi  nuslaiitHndi«  Vn>- 
nomiaairi)rm4>)i    ilurch  einen  dcmnristr.   LnHt  it  odiT  k   vcrstürkt    (vgl.  MSTIS 

-  » 
^Lm  ,  J^^i?»  ^3'  «'»•'  iiram,  V^*?  1?^^  ""*'  •!»»  A«.'thiopwche  vor 
Df'Utowörtclion  tft  (Ifter  tAn  ..corrobomtives"  n  einschiebt  (ziintfl,  otl^mtA,  cllilntft) 
:ti  Doch  ftnd«t  »ich  Huf  dorn  Pnii.  Illue.  nur  CH.  U«5s.elbe  auch  in  nnbiil 
liwi'brirtcn  s    dn  Vcigui-:  Syrit»  rontr    107     I2S.  41  0»>ii;or,  Lohrl»    t.  Spr    d. 


ecbeudiin  »vssyr.  l'ronomimUfomien  ;ileichfall&  a  und  zwar 
n  «Ift  Schluseconäouanten  finden,  so  in  tittunu.  kiinu.  sunu 
(MB,  Sana),  so  werdeq  wir  hier  ebenfalls  eine  Schwächung  des 
prfinglichen  m  zu  n  annehmen  müssen  ').  Diese  Schwächung 
%e  übrigens  im  Assyr.  wie  im  Aram.  durch  das  Sti-ebeu,  die 
geschluehtlich  dittorenÄirten  Formen  einander  raehr  anzu- 
pn ,  mit  hervorgerufen  sein.  Diese  Tendenz  finden  wir  in 
Dialecten ,  und  sie  ist  en'eicht  entweder  durch  .ViiglGichving 
Vocule  (Arab.  t  Aethiop. ,  Hebr. :  hwmu  Lwnua.  hömü  hön. 
utkb  b#nn:^)  oder  der  Consonanten  <Ariira.  und  Assyr.  hun 
SU/tu  8i«al.  Demnath  werden  wir  schon  für  das  ürsemitische 
.ponllele  Plural-Endungen,  «^ine  auf  m  und  eine  auf  n  auslautend 
oen  müssen.  Wollte  man  nun  aber  behaupten,  dass  unseren 
[das  m  aus  n  oder  umgekehrt  hervorgegangen  sei.  nur  dass 
Wechsel  schon  der  ursemitischen  Epoche  angehöre,  so 
man  vorher  erweisen,  dass  die  Plural-Endung  aus  irgend 
Üchen  Gründen  ursprünglichst  entweder  auf  m  oder  auf  n  aus- 
miuste.  Weim  man  sich  dazu  auf  die  Priorität  der  Nunution 
Singular-Endungen  vor  der  Mimation  beruft,  so  würde  dieses 
Q€«»t,  ganz  abgesehen  von  seiner  Richtigkeit,  schon  desshalb 
tbt*  verschlagen,  weil,  wie  wir  sogleich  nüher  begründen  werden. 
Pluntl-Endungen  schwerlich  in  irgend  welchem  Ziu^ammenhang 
jenen  Singular-Endungen  stehen,  was  wir  allerdings  früher 
iHch  behauptet  haben.  Wenn  also  jene  Behauptung  bisher 
erwiesen  und  schwerlich  je  zu  erweisen  ist.  so  werden  wir 
beiden  Plural  -  Endungen  nicht  nur  als  in  der  semitischen 
'he  schon  vorhanden,  sondera  auch  als  vollsllindig  gleich 
'b  ansehen  müssen.  Es  liegt  nun  aber  am  Nächsten. 
i  du  n  der  arab.  Plural-  wie  Dual -Endung  des  Noniens  (üna.  Ina, 
laini)  mit  dem  n  de.s  verbalen  üna,  ebenso  wie  das  m  der  hebr. 
■»otniaiüfn  Plural-  und  Dual-Endung  Im,  ajim.  mit  dem  m  der 
lyronoininsden  f^lural-Endungon  in  Zusammenhang  zu  bringen,  und 
yitfim  dtt/u  nicht  einmal  die  Möglichkeit  des  Urspnmgs  du«  n  der 
|ileben  Endungen  aus  m .  oder  des  «i  der  hebr.  Endungen  aus 
gewiesen  werden  kann,  so  dürft**  jener  Zusammenhang  als 
i^elhaft  dastehen.  Demnach  weiden  wir  zwei  schon  im  Ür- 
chen  vorhandene  und  gleich  luspiüngliche  Dual-Endungen, 
Sjitt  aaf  n  und  die  andere  auf  tn  auslautend,  von  dMnen  sich  die 
leijip  im  Arab.,  die  anderf  im  Hebr.  erhalten  hat,  anerkennen  müssen. 
\V\t;  arani.  Plui*al-  und  Dual-Endung  «le*  Nomens  werden  wir  »her 
tf  —  wa.s  auf  den  f'rstcn  Blick  das  Nächstliegende  in  sein 
—  mit  den  entsi)recheiiden  urab.  Endungen,  sundem  —  bei 
■  «ngeren  Zusmxuneuhang    des  Aram.    mit    dem  Hebr.    und  der 


1>  U)ur  dllrft*  aImi    wohl   die  SchwAchuiin;   t-iiie»   iii)nut«i)deii   m  lu  ii  «u- 
M-lli,  «lorcMi   Vorkjiinmen  NiiMek«  (r4    Gi<)    Ans.   1871  p.  IS9U;   IH?;» 
M   ^40ß  Anm j  fiir  rtiu  h«4miiiM'l>v  «iiirthnns  iti  AltrciU*  !ttt>Ut, 


Phüippu  rieu  Zahlwnrt  Ztim  im  Senititcheti. 


54 


für  die  aram.  pronominalen  Plural -Eiidiingen  schon  nachg( 
SchwJichimg  Rines  aiLsl««tpnd«n  m  zu  n  —  mit  den  ontsproclieti 
hehr.  Endimgpn  identitieirpti  und  also  auch  hi^^r  dieselb*'  Scbwjichui 
nehmen.      Ebenso    ist    mich   wieder  in  der  Mischniih  hehr.   Im  '/a\ 
Ctn  gescbwJLeht  ^). 

VI.  Es  fi'a^  sieb  min  weiter,  ob  der  vocalische  Ausbiut,  d 
jetzt  nur  die  itrab.  Endung  des  Duals  aufweist,  als  etwas  specifisc 
Arabifiebes  oder  aber  als  etwas  Ursemitisches  anzusehen  ist.  d 
die  übrigen  l.>ialeL-te  nur  eingehüsst  haben.  ZunSk-bst  muss  con- 
statirt  werden,  dass  das  auslautt'ride  i  dw  arab.  aini  Scbwilchmig 
aus  a  ist.  Demi  das  Arabische  bietet  noch  dialecti.scb  die  Fonn 
aina  dar*^).  Dies  a  kann  aber  nach  arub.  Lautgesetzen  kaum  aus 
i  entstanden  sein,   dngegen  geht  öfter  a  naüh  langem  A  in  i  iiber^ 


i 


•       ,  >  Cl  , 


vergleiche  ^^w>Ä3s!  *^^^^  r-^W^^.  "'"^  ebenso  c>J       als  Accus,  wohl 
aus    Ljfl_  .     Daher    also    auch    hier  äni  aus  üua  und  ebenso  uni 


aini  aus  aiim  ^).  Dieses  na  der  DualHudimg  werden  wir  aber  kaui 
von  der  gleichlautenden  »Sylbe  im  arab.  Plural  liiia.  Ina  treimei 
können.     Wir  haben  nun  bereits  in  unserer  o.  a.  Abhandlung  188 

darauf   hingewiesen,    dass    wir    ans   den  aram.  Fonnen  .^*Mri\\fi 

und    .^'MnXKiM    auf  den    ursemitischen  Charakter  des  auskutea- 

den  a  der  arab.  Fonnen  üna.  fna  werden  scbliessen  müssen.     Nöl- 
deke    hat  dann  weiter  darauf  aufmerksam  gemacht,    dass  die  ebi 
erkvJlbnten    aram.    Fonnen    zugleich    die    ursprüngliche    Liingo    des 
auslaut^-nden    a    »ergeben  *).     In    der  Tbat   kiir/A   jit   auf  der  einen 


ana 


Seite  das  Arabische  gerne  auslautende  Vocale,  z.  B.  Li! 

ai'am.  fetSM,  hebr.  ^p':W  (aus  'anäkü).  arub.  o  »=  ?lth.  kü,  ^  nO( 

neben  j-*-^,    während    das    Aram.    auf    der    iinderen    Seite    keine 

Dehnung  des  ursprünglich  kurzen  Vortonvocals  kennt,  sonde 
letzteren  einfach  abwirft  und  also  aus  einem  ursprünglichen  kat 
humkun  bezw.  nektiiliWiiUvun  nur  ein  k!itliin''kun.  nekflün'kun  (v 

^aaiiAö ,   .«^^\q£jq})   hätte  werdfn  können  ^).     Daiui  werden  wir 

aber    auch    als    die    ui-sprünglichste  Fonn    unserer  Duidendung  ei 
ainÄ  (iVnft)  »msetzen  müssen ').     Aus  dieser  ursprünglichen  Form  d^ 


ß 

les 

,en 

ine      1 

1 


\i  IMo  PUirnlcnHutiRon    «ttf   im    im    Dihl.   Ariun.    (Dhii.  4.14;    7,10; 
4,13)    dürfen    xvohl  nichU    bewoUou ,    sandem    sind   nU  IIohrHiümen   au 
'2  t   Wright    1,    2fi4  3»    So    «nrh    Külilnko ,    Z.    f    Völk«rpsychol    VII, 

4)  (i    O.   Ant.    1871    p    «89  !>>   I>nher   Ist    M«irx'  Aunttlim©   xu    ver 

t\fr  luafT  Un^M  n  «1»  I*»-'hnunjr  von   A  fnsst  Or    %vt.  S6Ö.  868.  G>  So  «ocj 

JföJHeke  n    Orl    Anz    IHT.^i   p     1104,   Antn 


Ken  Plariil-  und  Dmil-En  diu  igen    dos  Nomons  fol^  übrigens 

lins    zweiPi-lfi.     Einmal    werden    sich  die  Fl  und -Endung  im  des 

kaum  nur  als  Dehnung  der  muairten  8iti^ikr-Eiidungen  fassen 

en,  was  wir  selbst  früher  annahmen  ^).     Denn  schon  ein  kiu-zes 

•uslautendes    a  würde  hei  dieser  Auffassung  nicht  recht  erklilrlich 

ein,  da  vrir  das  arab.  Lautgesetz,  nach  dem  ein  langer  Tocal  sieh 

pur  in  offner  8jdbe  hält,  ein  Gesetz,  von  dem  es  schon  im  Altara- 

en,  wenigstens  in  pausa,  genug  Ausnahmon  giebt,  und  welches 

i  Vulg»li--Ai-abische  so  wenig  kflnnt,  wie  einer  der  anderen  Dialecte, 

nicht   als    ursemitisches    ansehen    können,      -   geschweige  denn  ein 

j^nrsprünglich  langes.    Sodann  werden  die  Endungen  der  Status  con- 

tructus-Form   im    Plural    wie    Dual    nicht    als    Verkürzungen   der 

f^en  des  Status  absolutus.  wie  bisher  fast  allgemein  geschieht. 

eben    sein.     Denn    es    liesse   sich  nicht  erkliiren,    dass  in  der 

ngen  Verbindung    des  Status  constr. ,    die    sonst  bektwmtlif-h    aus- 

ftutende  Vocale   wie    Consonanten    schützt    (z.   B.    die  Bindevocale 

vor  den  Suffixen,  und  die  Feminin-Endung  at  im  Stat.  constr.  des 

Nfebr.,  Arani.  und  Vulgilr- Arab.) ,   eine   volle  Sylbe   nä   sollte  aus- 
efallen  sein.     Da  aber  ein  grosser  Theil  der  nordsemitischen  Diu- 
Igte  (Hebr. .  Anun. .    auch  Phönic.)    und  unter  den  südsemitischen 
Kv  Arabische   genau    in    derselbt^n  Weise    die  Endungen  des  Stat. 
M.   von    denen    des    constructus    scheiden .    muss  diese  Scheidung 
wohl    schon    in    der    urs«nntischen    Periode    eingetreten    sein    und 
[»Üsste  also,  falls  das  gewöhnlich  iiiigenommene  WrhUltniss  zwischen 
80  StAtiis-Endungen    wirklich    bestanden   htltte,    der  Ausfall  eines 
im  Stat.  constr.  statnirt  werden.     Wir  werden  daher  vielmehr 
bim-n    müssen.    da«4S    die    Stat.    constr.-Endungen    ü,    [.    ai  (ä) 
ui-sprünglichere  Formen    darbieten,    difi    sieh   in    der  engen 
bindung   zweier  Wörter    zu   bequemerem  Anschluss    beider    er- 
^bftlten ,    im  Stat.  absol.    aber  durch  ein  hiny.ugefügtfis  nj\  verstilrkt 
»ben  *).     Wenn    wir    nun    schon    durch  einen   Sohluss  ex  analogia 
«ich    den    auf   m    nusgehenden    hebr.    Plural-    und  Dual-Endungen 
inen   ursprunglich    auslautenden  Voeal    zu  vindiciron  geneigt  sein 
dürften .    so   erhalten  wir  dazu  die  vollst«  Berechtigung  diu'ch  die 
rbatsache .    dass    die   pronominalen  Phinde  auf  m .    mit  denen  wir 
In  Rede  stehende  Plund-  und  Diml-ni  glaubten  in  Zusammen- 
bringen zu  müssf-n.  noch  in  ikst  allen  Dialecten  in  ihrer  otfen- 
urftpi*ünglichst^n  Form  auf  einen  Vocal  auslauten  (s.  ob.  öl.  52). 
Ewar    differiren    hier    die    Dialecte    im   auslautenden    Vocal,    denn 
Iv&hrend    die  HÜdsemit  Dialecte  und  das  Assyrische  ein  auslauten- 
de« u»   bieten    die    übrigen  nordseniit.  Dialecte  ein  auslautendes  ä 
b«zw.  ö    dar.      Indess    scheint  uns  hier  das   Hebr.  in  seinem  ft  das 

l|  tf.  m    o    ji     .\l)li     l.iT.    1.^7.    180  2»  Di(k*T*^'Q  dUrft«  mHii  hu-Id  kHum 

br  Ult^t  Aankksiuii;  il*'»  Vurhültnisj««»  clnr  .Stfttns-Knilimpen  auf  die  nur  pnotiache^J 
Ucoru   arab.   Wchl«T.    »lio  Stnt    cuiistr.  Eiu1uiik<^ii   '»Wwi'ilen    auch  fiir  itoii  Stiit,^ 
<u   gotiraiK'hcn    ik    llumn»]!    rd     Krf'3ft«u^   :in2;    mn')i    Wriiflit    II,    4o-J  f.i 


98 


"fllÄPpi, 


?77l   Oifft  f  wt4fCfwÜff, 


tTrspriinglichste  erhalten  zu  haben,    und  dürtle  das  ii  dor  übrig« 
Dialecte,    ku   dem  das  (t  im  Hebr.  itt  ^    wie  fvrain.  rrn   wohl  de 
Uebergang  bildet  *),  unter  Einfluss  des  vorauf>jeheiideti  ni.  violleicht 
auch    des   u   der    vorautpebenden  Sj'lbe.    erst   ims    ü   ^jeti-übt  sei« 
Demnach    müssen    wir    aber    als    die    ursprünglichste    Gestalt    de 
fraglichen    arab.    wie    hebr.    Dual -Endung   die    Formen    ain&   und 
aimft  aufstellen»  die  wir  nach  dem  Voihergehenden  ebi-nso  als  schon 
im  Ursemitischen  vorbanden,  wie  als  ganz  gleich  ursprünglich  an- 
sehen.    Wenn  aber  sille  .semitischen  Dialecte,  soweit  sie  überhaupt 
noch  unser  Zahlwort  besitzen,  dasselbe  mit  einer  Endung  versehi-u, 
die    sich    auf   eine  d*^r  eben  besprochenen  ursemitischen  Endunge 
zurückfülui:.,  und  xwar  selbst  die.   welche  diese  Endung  sonst  fiU 
ganz  eingebüsst  haben  wie  das  Aram. ,    und  wenn  weiter   in    allen 
diesen  Dialecten    unser  Zahlwort  nur  mit  dieser  Endung  versehe 
erscheint,  so  werden  wir  daraus  schliessen  müssen,  dass  sich  scho 
in    der  semitischen  Grundsprache  dw  feste  Usus  ausbildete,  uns 
Wort    der  Regel   nach  mit  dieser  Endung  behaftet  zu  gebrauche 
Damach    wird    also    das    Zahlwtu-f    der    semitischen    (Irundsprach 
jedenfalls    schon    der    Regel    nach    in    den    beiden     Dual -Forme 
tinaimfl   und   tinainA   aufgetreten   sein.     Wenn  sich  übrigens  schon 
in  der  semit.  Grundsprache  die  Dualform  füi"  unser  Zalilwort  fesi- 

gesetzt,    fio  können  wir  das  arab.  .-^-ool  nicht  von  einem  Sinjß 

.yit  ableiten,    wie   die  arab.  (iramniatiker  thun.    nach  denen  das] 

hier   wie    in   ft^\  ^  ^<*i\   füi'   den    abgefallenen  dritten  Radikal 

sÜtuiil   sein    soll  *),    fthnlich    wie    nach    ihnen  die  Feininin-Endn 
tffter   als    Ersatz   für   eine    starke  Verküntung    des  Wortes   dienen 

soll ,  z.  B.  tijJ  ^).     Denn    dieser    acal).  Dual    ktum    dann   nicht 

auf  arab.  Boden    entstandener  Numems  eines  specitisch  arabischt 
Singulars  gefasst   werden,   sondern  nur  als  Weiterentwickelung  jem» 
ursemitischen  Form,  die  wieder  ihrerseits  nicht  auf  ein  itn  /uriick- 
gehen  kann,    da  solche  Bildungen  eben  specitisch  arabische  Eige 


thümlichkeit   sind. 


Q'- 


j^\    ist    also    direkt    von    tinainä  abzuleitij 


und  das  prosthetische  Elif  ist  hitir  nach  einem  anderen  im 
htlufigen  Lautgesetz  /u  erklären .  nach  dem  der  Voial  des  er 
Radikids  ain  AntVmg  nim-s  Wortes  in  nifner  Sylhe  vor  dem  Ton, 
um  sich  halten  zu  küitnen,  dem  t'ousonauten  und  i:war  evout,  in 
geschwächter  Gestalt    i statt    a    ein    i  uder  \x\   vorgeschlagen. 


1)  Vgl    noch  htbr   »oUj?.t  TO  imih  fl  Ex.   15..%  Si  S.  hunc  »    v 

FleUclier    li»itot    un»oreu    DuaJ    von    einer    Sinpnlnrform    i{n    nb,    *     holltK 
(.'omment.    s.  Uiob  .163.  a>  Te|(i)Br,   de  vwjhu»  primAe  riiH.    w    4«;    Ah 

e.l.  Dlcterici  MI;  ZHÄK!   .XXV,  UA. 


es  gewöhnlich  ausdrückt,  ein  Vociil  unter  den  besagt*» 
niiissen  abgi^woi-ien  und  dem  voctillosen  Consononten  dann 
^  mit  i  vocalisirtes  Elif  vorgesetzt  wird.  Wir  seh^n  übri;<ens  an 
diewon  Beispiel  wiederum  recht  deutlich,  von  welcher  Wichtigkeit 
Ö»  chronologische  Betrachtungsweise  der  Sprache  ist. 

VIL    Eine  andere  Frage  ist.  ob  wir  fiir  die  semitische  Gvund- 
be  nur  diese  Dual-Fomi  unseres  Zahlwortes  ansetzen  können. 
er   vielleicJit   noch  eine  imdere,  der  anderen  arah.  Fonti  iiut'  äni 

,|Ji3t)  entsprechende?    D;i  wir  in  keinem  semitischen  Dialect  mehr 

ixch  nur  eine  Spur  einer  andinen  Dual -Endung  an  unserem  Zahl- 
ort entdecken  können,  so  filllt  diese  Frage  mit  der  anderen  xu- 
tten,  oh  wir  für  das  Ursemitische  überhaupt  noch  eine  andere. 
er  arabischen  auf  äni  entsprechende  aufstellon  köuneii  '*  Fast  alle 
forscher,  die  sich  über  diese  Frage  nlilier  ausgesprochen  haben, 
^nhen  sie'),  ja  behaupten  zum  Theil .  dass  ursprünglichst  die 
iKndung  A  oder  An  (ftm)  allein  zum  Ausdruck  des  Duals  im  Ür- 
1  tpmi tischen  gedient  habe,  und  sich  erst  spllter  aus  ihr  hezw.  nelteii 
I  ihr  die  andere  Endung  ain  (iiinij  entiÄ'ickelt  habe.  Diese  Auf- 
(awing.  der  wir  früher  selbst  huldigten,  ist  neuerdings  besonders 
von  Priedr.  Müller  *)  vertheidigt.  worden,  nach  dem  ä  die  urspining- 
liciwte  Form  der  Dual -Endung  gewesen,  aus  der  ei"st  durch  Com- 
■tiüD  mit  den  Plural^Eiidungen  die  ^mdereü  Dual-Endungen  (so 
Ina  bezw.  im  -h  i\  —  aina  hezw.  aim  und  aus  ütia  -f-  ä  — 
M-au — Ana)  entstanden  sind.  Indess  das  nooJTOV  ^ffivÖog  dieser 
Auflassung  wie  übrigens  aller  anderen,  nach  denen  ä  oder  an 
un^iranglich  die  alleinige  Dual -Endung  des  Semitischen  gewesen 
i«l,  schfiut  uns  darin  '/u  liegen,  da.ss  man  anstatt  zunöchst  so  zu 
•ÄRoii  die  ursemitischen  Thatsachen  festzustellen  sich  gleich  an  die 
ErklRnujg  der  in  den  verschiedenen  Dialecten  vorliegenden  That- 
»Aclien  niacht,  d.  h.  anstatt  zunächst  durch  eine  genaue  Unter- 
"ucbuiij;;  and  Vergleichung  der  hergehörigen  Endmigen  der  ver- 
Hbi^nne«  Dialecte  zu  constatiren,  welche  Endungen  wir  überhaupt 
*i*  Ursemitische  anzusehen  berechtigt  sind,  gleich  eine  Erkläning  deg 
l'nsprangs  der  in  den  verschiedenen  Dialecten  vorhandenen  Dual- 
Ehilun^en  und  ihres  Verhältnisses  zu  einander  /u  geben  bemüht  ist. 
iNü  weim  jene  Untersuchung  das  Resultat  ergäbe,  dass  wij-  in  keinem 
Dialpct  aiLSser  dem  Arabischen  eine  sichere  Spur  einer  selbständigen 
Kiwhmj4  4  «der  üii  (am)  in  der  Function  eines  Duals  tand»"n.  und  die- 
'*IH*.'  «inher,  wenigstens  in  dieser  Verwendung,  nur  für  eine  speciHsch 
ÄHihinche  Scböpfimg  halt^'n  dürften,  so  könnte  einfach  ein  als  ur- 
•^•nitiÄch  erwiesener  Dual  auf  ain.  aim  gar  nicht  in  der  Weise  Müllere 


U  *j  JWtlrlirr  %  *;7S;  OIwIkuimui  ^   iKib;    Sehnidor.  ZDMH    XWII,  110; 
■htMrg.   .tuurii.    n»Mt.   18ÜT,    11;    M<»r|j;i<al.   Foravhuugen    11*2  Anm.   i,   nadl  , 
I  <i.  ■.  Abh    ICI  fr.  3)  „Dur   Diul  in  den  »einit.  Sprachen''  Hfl*. 


'SB  Phitippi,  das  Zahlwort  Zwei  im  Semüischen. 

»US  Inu  beKw.  tin  +  ä  entstanden  sein  H.     Daraus  würde  wiederi! 
noch    gar   nicht  folgen,   was  Müller  zu  meinen  scheint,    duss  n 
umgekehrt  A,  bezw.  &m  von  aini  abznlriton,  und  &  etwa  durch  AI 
straktion  ans  aini  entstanden  zu  denken  wiire,  was  allerdings  ,eini 
SprachKust^md  voraussetzen  würde,  welcher  dem  der  Flexion  gemi 
entgegengesetzt  wäre**.     Zu  einem  solchen  Resultat  führt  uns  aber 
allerdings  eine  Untersuchung  der  von  uns  vorlangten  Art-,  wie 
nunmehr  kuri  zeigen  wollen. 

Ob  das  dem  Arabischen  am  «liebsten  stehende  Hirnjorise 
eine  der  anibiscbeii  entsprechende  Duol-Endiuig  besitzt,  —  worai 
übrigens  noch  gar  nichts  für  den  ui-semiüschen  Charakter  dieser 
Endung  folgen  würde,  —  scheint  uns  mindestens  noch  nicht  aus- 
gcraacbt.  Die  gewölinlicbe  hiinj.  Dua!-Endung  am  Verbum  wie 
Pronomen  und  Nomen  ist  " ,  wohl  auszusprechen  tu  oder  6 ,  vgl. 
z.  B.  ^nn©  Os.  34,4;  ''nn  Os.  34,6.  i,  Os.  11,»,  Hai.  3,»,  Reh. 
Vnipi;  Tibya  Os.  34,s.  a;  TnbH  Os.  29,  r..«;  "«^b»  und  "»las; 
^:n  u.  8.  f.  Duneben  soll  sich  nun  allerdings  im  Stat  abs.  des 
Nomens  eine  Duid-Eudung  "'S  finden'),  die  Praetorius*)  toi  lesqp 
will.  Dann  würden  sich  im  Dual  die  Endungen  des  Ötat.  abs.  und 
Str.  ähnlich  gegenüberstehen  wie  im  Plural  8tat.  constr.  "*  (t  oder 
"^A?)*)  und  abs.  ■;  (an?)*).     Indes»  muss  eimniJ  dahingestellt  bleiben. 


loer 

1 


l)  üotnigens  ist  dieser  Urspmng  der  boireffonden  Dual-Enduiigcu  »chon 
sich  mclir  als  «nwnhrscheinlich;  v^l.  Nöldcko  (i.  d.  A.  187.5  p.  1404  f.  Kiiu 
analogen  rnfthodlacbi'n  Fehler  hcsi-ht  nber  Müller,  wenn  er  dtvs  A  in  der  l>ui 
Kiidiiii^  ihn  von  dem  um  Vorbiim  iiiid  Prunompn  im  Arabiichen  den  Dual  be- 
aeiehnendr-n  A  xuiiäohst  trenntjii  utid  «ii>  eiiiur  t'untriiction  vnn  li-ü-uui 
erklÄruß  will.  !l«nu  wenn  wir  uueh  am  arnb.  Nomon  ein  für  »ich  don  Dual 
bilriendos  k  finden,  nämlich  im  Rtut  eorislr  desselben,  ditü  nicht  Abkftrxnnir  dp» 
vidlen  iüii  »ein  kann  (s.  uul-Ii  Praetorius,  ZDMtt  XXIX.  fifi9)  and  eine  nn- 
hefangeiie  Betrachtung  diese»  h  dmMi  nur  mit  dem  A  dor  ^leiehlautettdun  Vn>- 
ituminnl-  und  Verhal-F^tiduii^  idt.'Utifieiren  kann,  wir  aber  weitor  ebon»oivoiiip 
das  jk  des  numitiMleii  (uiid  dami  natttrlidi  »ueh  do»  verbalen)  Äiii  von  jcni»ni  ä 
d<'H  Stitl.  coiutr  trcMUicn  können  al&  das  ii  in  flnü  oder  daii  f  in  ink  von  dem 
i  nnd  ü  <ler  eiiUp rechenden  Stat.  constr.-Endungon,  so  folpt  aus  dieser  znnXchüt 
abfrostcUten  mibefaji(fOiJ«n  Wünlittiins  der  hier  vorliegenden  thnt'tKehHohe'n  Ver^ 
hSltiru»e  de»  Amb.  die  vullständltr«'  ünraujclichkcit  der  MüllerVhetJ  ErkUrang 
des  4ni.  We*shalb  wir  aber  gerade  am  Pronomen  wiv  t.  Tbeil  am  Verbuin 
diu  kUreeru  Knduuc:  u  finden .  bat  »c-iiun  Nöldeke  vnllkommeti  tfenCigend  dar- 
gelegt. Zuitsehr.  für  Völken»yrhol.  Vll,  4(>7 ;  G  Gel.  Anz  1875  p.  1407. 
I)    Jonm.    Rslat.    1873,    I.    485.  3)  Deitr.    3.    Heft    und    ZDMG     XXß, 

«6«.  41  So  risianiler,    ZDMG    XX.    223.     Die  Ausspriuli..   v  bcitw    ai  kann 

allerdings  nicht  mit  r)siiindor  au»  Wörtern  wie  "'73n'":2  (Fr  111.  s  ZD.MG  X.  36> 
ersehlnskscn  worden,  denn  das  ist  wahrschetnlieh  ein  Dual,  vgl  daHir  »btsf  Fonnwi 
wie  *n3>a^R.  Nach  Praot.  »oll  wohl  ^  nur  i  »u  sprechen,  sein  (».  ZDMG 
XXVl,    43«)  und  Beitr    18).  5j  Eine  Endun«    dos    sUt.    absol.  plur.    auf  i 

esistirl    nicht      Denn    die  ZBhIwr>rter    »itf   ^    die    man    so    pefa-wt   hat    iTlal^vy 
.Iniim    nsiat    1K73.    1.  48.1    509.    und    schon  Osiaudcr  ZDMG  XX,    22H),    «ii 
vielmehr  al>»  Constructfornieji   »nztiseben.  ä,  ZT>MG  XXX.  708.     l»a,<w  die  End 
T    aber  Am   pelantot  H    daKejfon   ZDM<J    X.XX,  708i.  dUrfte  »ich  daraus  ori^chi 
da.v*  dua  u  iiucli    vur  SufRAiii   bleibt   tJourn.  iu*l«t.    1K73.  I,  IKßi.  «Iso  liier  di 
d«MD 


3i 


Pküdppi,  ftaa  Zahlwort  3S^ 


.HinÜ. 


^Bpb  diefrer  Endun;?,  falls  sie  iu  den  wenigen  Beispielen,  uii  deueti 
His.bbhfr  nachgewiesen,  flberhanpt  als  Dual  zu  fassen  ist,  nicht 
^HUnehr  die  Aussprache  ftini  heizuleg^in  ist.  Freilich  sollten  wir 
^ihnn  nach  regelrechter  hiinjar.  Ortliopraiihie  di*»  Sclu<^ibung  ^r 
tfwarien.  Doch  ist  die  defective  Schreibung  des  Diphthongs  im 
gar  nicht  so  selten,  und  es  wilrc  daher  immer  möglich. 
in  den  paar  Fällen,  die  bisher  für  unsere  Endung  nur  an- 
rföhrt  werden  konnten .  dieselbe  gerade  zufällig  defectiv  ge- 
leben  wäre.  Sodann  scheint  uns  aber  der  sichere  Nachweis 
eine  solche  Dxial-Endung  überhaupt  noch  nicht  erbracht.  Denn 
,aax  zwei  der  liir  diese  Endung  ungezogenen  sicheren  Beispiele 
sich  ein  volles  -::  Hai,  535,5 — ii  p^nsr.?:  und  Hai.  520,  to 
*^PCn3t*).  an  allen  fuideren  nur  ein  n  ohne  n:u'hfolgi»ndi's  ''.  Wo 
das  n  aUebi  im  Inlaut  steht,  könnte  nach  hinyan  Orthogi-üphiv 
fective  Schreibung  für  *•:  angenommen  werden.  Kaum  dürite 
aber  filr  die  FMlle  angehen,  wo  das  n  frei  auslaufet  wie  z.  B. 
HaL63.6:  v^sp^na  ^n:fn  pT3n?a  -:r.  Man  müsste  sich  also  angesichts 
wicher  Beispiele  schon  zu  der  Annahme  verstehen,  dass  neben  der 
volleren  Endung  äni  ein  verkürztes  an  in  <rebrauch  gewesen  wäre, 
hidess  unterliegt  diese  tmseres  Eracht^ms  grossen  Bfdwnken,  da  das 
schon  eine  ganz  gleichlautende  Plural-Endung  besass.  In 
len  der  zahlreicheren  Beispiele  aber,  wo  das  n  im  Inlaut  steht, 
ÄTinilchst  der  Zusamraenhang  durchaus  nicht  auf  eine  Dual- 
W^-ulung  dieser  Endung,  vgl.  Hai.  437,  i  injncma  ^:a«  bD  Hai.  46«j.  i 
*n:rcnxT  i-rcnn  n^insn  Hai.  444.2,  Os.  29,*  (Hai.  36.:?)  n':pD 
P3"T^).  Vor  Allem  finden  wir  sodann  zum  Theil  dieselben  Wörter 
i»  ginz  analogem  Zusammenhang  theils  mit  inlautender,  theils  mit 
MiljMjtender  Endung  n  behaftet,  wo  in  b'tzterem  Falle  nach  dem  «ben 
Bnuerkten  an  eine  Dual-Endung  nicht  zu  denken  ist,  in  keinem 
Falle  aber  irgend  ein  Erklärer  bisher  an  eine  solche  gedacht  hat. 
^0  lesen  wir:  Hai.  520.«  "pyri  «:33  -bbyp  p  nbtn  pcno  '•saai; 
H«L  255,8  13-1^  ptnn  -^3313  bs.  Praetorius  (Beitr.  3.  H.  26.  29): 
,<Ieii  ganzen  Bau  (sämmtliche  Baulichkeiten)  dieses  Thunnes  .Taliban"; 
M  153,*  C3:0  'OZntZ  •':3  nv,  wo  Hal^vy  ,ces  tours*  übersetzt, 
"*»  er  aber  selbst  mit  einem  Fragezeichen  versiebt  *) ;  Hai.  480, 1 
Ö»M  pcrra:   Hai.  504.«  bfi"»   K:a3  ü^:fn  incns  -nxm  ^i'sa  bs, 


li  ';r!'':?1tD  H*I.  I01,s;  ^l^.i  ist  uamUch  üherhRnjit  imh  tiicht  erklärt, 
'^^  IUI.  353,7  »tcht  aber  jedenfalU  iu  einem  nodi  sphr  diniklvn  Ziisaromen- 
'**"*».  und  wvnn  »  „zwei  H«Hien"  xft  fassen  wire,  bliebe  rtocli  noch  immtsri 
»•»ttiiHuft  ob  «Ihs  '  znm  Stumm  oder  »ur  Endtuig  zu  zieht«»  i»t  Fall»  aber 
*Ptnx  H*l  .-^Ti.»  mit  Pr»oi.,  H.jitr  3.  U.  7  in  ^msnX  wiederhoreastelleii 
•*"*.   «rfatelteo    wir    hi«'r    iinin«;r    mir    »Ine    Etulaiig    airii.  2>  Jourii      iui«t. 

'•'♦.    rV.    a«a.      Eher    dörft©  jouo»    dvr  Fall   sria    in  den  Strllou;     Fr     iä.JC,  | 
"^   *9,f  (h    Pr»ct    I   c    It».  20);  ZI>MÜ  XXI.X,  615;  XXX.  G8;>         11)    S  Jouru. 
•^'   VI.   19    j,    507      IXesQ  Vpberselauug  i^t  jcdcnfulla  fslMb,  lin  der  IMnr    <\v^ 


Im 


Phüippi,  diu  Znhlwoit  Zwei  im  ikmituicheii. 


urkf 
un^H 


Praet.    (L  c.  30):     «diR    ijfanzen    BauUchkeiteu    und    Fcstmigswurlcr 
dieser  Warte  Ta'raj«  im  Umkreis  von  Jatil*,  Müller  (ZDMG  XX) 
118):    ,der  ganze  liim  und  die  Befe.stift:imK  der  Wurte";  HaL  535 
Qyrn    ^ncn^.    Praet.  (ib.    STt.l:    ,diese  Warte    Tan'ain";   ib.  Z. 
ircnit  KZ'Q  p'^DNi  imn^a,  Praet.  (ib.  41):    ,an  dieser  Ehre 
Vereln-ung  (nämlich)  dem  Bau  dieser  Wart«";   Hai.  187,«  •':a72  bs 
^TT"»    "(icnM,  Praet.:    ^daa   gaiVise  Gebäude   dieses    Thunnes  .lahir"^^ 
Hai.  529,  i  "jnEnx  ^nsm  riT  br;   Hai.  465,a  ii  pcnu  rmicn  '^f^M 
ppan;  Hai.  34,2  pn-^.  Hal^vy  (Joum.  asiut.  VII.  4  p.  520)   Jor*^" 
Os.  1,8  lanii  DiD»);   Mil.  i.4,   Reh.  ft,  i.  ö  prtT^  l'abx'');  Hai. 
47.  IS    crac«   insn'^nT.    Hui.  z.  St.:    ,les    maisons   de  Abjan';    HaL 
31,3  (Os.  31)  inbo  in^3  ^ni.  Halevy:   ,et  pour  le  salut  du  boiirg 
de  Silliin";  Hai.  25,4  inam   inbo  *r^2,  Halevy:  f,pour  le  salut)  du 
chäteau  de  Silhiin  et  tu  ville  de  Marjub*.     Uns  scheinen  niin  diese 
Formen  kaum  von  den  obigen  ganz  identischen  getiennt,  imd  wemi 
nicht  hier,  so  auch  nicht  dort  eine  Dual-Endung  an  (Aiit)  anerkannt 
werde«    zu    können.     Man    miichte    vielleicht    einwenden,    das.s    dio 
Enduug    n  notorisch  im  Himjar.  sphr  verschiedenen  Urspining  nnd^B 

'  daher  »elir  verscbit^denb  B«d«utiingcn  haben  könne^l.    Indess  schein^l 
ds    uns    doch    höchst  willkiirlicb ,    dieselbe  Endimg    an    demselben 
Wort«   in  demselben   Zusammenhang,    ja    wir    küinnen    sagen    21 
Theil    fast   in    stereotypen  Fonueln   in  verschiedenem  Sinne  fassi 
au  wollen.     Wir  könnten  uns  daher  nur  in  dem  Falle  entschliessi 
in    einem    der   in   Frage   kümmendtm    Beispiele   einen    Dual 
erkennen,  wo  die  nicht  dualiselie  Bedeutung  der  Endung  n  in  d 
anderen   Beisinnlen    desselben    Wortes    schlechterdings   keinen  Si 

I  ergäbe.     Dieser   Fall    lindet    aber    nicht    statt.     Deim    in    Os.  29, 

[(Hai.  3S,a)   werden    wir   »war   das   ^n   in  ^nann  ebensowenig 
das  blosse  1   in  dem  parallelen  prsn  (s.  j».  60)  für  das  sog.  enclil 
Demonstr.  halten^),  da  „nie  hoben  geweiht  ein  (ieschenk  von  diesi 
Gold,   oder    eine  StHtne   von    diesem    (told"    doch  keinen  recht  e: 
träglichen  Sinn  giebt.     Man  müsste  d^mi   mit   Hal<^vy  annehnitni '), 
da»s  in  diesen»  in,  i  die  iu>i>rüngliche  demcmstr.  Bed*^utung  schon 

I  gMU  Äum  blossen  Artikel  abgeschwächt,  der  daim  in  diesen  Stellen 

i-JäLI  gesetzt  wäie,  —  eine  Auflassung,  die  uns  noch  höchst  bo^H 

streitbar   7AI   sein    scheint.      Wir   müßhten  vielmehr  das  ^n  bpzw.  ^ 
dieser  Wörter    für    die    im    Himj.    so    bclipbto  Adjectiva    und    Ab- 
stracta  bildend«  Endung  An  halten,  «dso  ^nani  =  ^.jL*9i3.     Aller 
dings    düifte    man    daran  Anstoss  nehmen,    dass    wir  ein   '\n  ob 
Weiteres    einem  An  ("{)   gleichsetzen.     Indess    *»cbe)nt  uns  im   Hi 


1)  ZDMG  XIX,  ItU.  lliH,  uadi  (Miutilt-r  hl  ]:i7^~i  likr  iniir.  iAU-r  A^ 
•ut  in.  'Jt  ZDMG  XXX.  6Hi>  äiSK:  Milller  überMjtst  einiiMl  „«Hcse  froiao 
Stotae",    diis  it?j<Jofo  Mal;     „«ii»   UiM   nun  (JuM"  Ät  S    PrAftwr.  Xcu«  IM' 

13    und    ZDMO    XXVI.   4^3  Aiim.   I  4i   Wi.-  «Siiin.lt^r,  ZDMC«   XIX.  g4| 

91  Joani    tkMM.  VII,  1   i>    48)1— L14. 


Pftttiypi^  tkut  Zakhoort  SSvrti  im  Semitiadisn. 


^Bnacbfln  gar  nicht  selten  n  als  Vocalbucbstabe  für  &  und  bisweilen 

^^■Uwl   &   (ä?)   verwandt   zu   gein.     Dafür   sprechpo    Schreibweisen. 

Um  besonders  iin  nünäischen  Dialect  häutig;  sind,  wie  r\r%  =  P-;^, 

Ort   für   die    einlache  Miniation    B    (wohl  am?),    -s^ann   neben   ""Säp 

!?>,  -m  «Hai.  465.1;  504. sj.  "jrra,  i^Drna  neben  dem  gewöhn- 

heren    *»  etc.;   die  St«t.  constr, -Endung   des  Singul.   n,   auch 

Snfüjcen.   gewöhnlich  gar  nicht  bezeichnet,  offenbar  =  a,  vgl. 

},  saro  rcbr   (öth.  negusa  aksum),  corranpö  ihr  Ort;    endlich 

l  Stat   constr.-Endung  des  Plur.   "^n    neben  "• .   doth  wohl  =  ai 

ir.  *),  indem  hipr  das  n  zur  Bezeichnung  des  ersten  ElHnient«s 

Diphthongs    dient,    amdog  wie    N  in  *^K    (=*  ^«^)    des 

Targ.  und  Talmud,  vgl.  ^rtran»,  '^Tiinih  (Tis^rnr),  ^na*»»'). 

ans  in  der  That  nicht  recht  begreiflich,    wie  Praetorius   in 

die  Entziffei-ung  der  himjar.  Inschriften   so   fördernden  Ar- 

bttiin  Hjü*vy    wegen   seiner  Auffassung  dieses  n  so  scharf  tadeln 

d«ss«lb«  Qberall   für  ein  demonstr.  Element  ausgeben  konnte. 

^0  finde   sich   denn   auf  dem  ganzen  Gebiet  des  Semitismus  nur 

Üp  geringste  Analogie   Rir  die    unerhörte  Erseheinnng .    dass  eine 

\  Sttmeros-  bezw.  Flexions-Endung  von  dem  Wortstamm  durch  ein 

dunntchpa   geschobenes    demonstr.   Element    getrennt    wäi-e?    Der 

utenchiedslüse  Wechsel  von  y\  mit  "j  *)  berechtigt  un.s  aber,  das  n 

,  a  gH  gleichfali:^  für  das  besprochene  rein  orthograpliische  Zeichen 

llten  und  demgemiLss  ",7!  wie  •,,  ftn  ausxuspreL'Ueti.    Die  vollere 

scheint   besondei*s   gern  einzutreten,    wenn  schon  ein  ] 

vgl  inncns.  -,n:rcna:.  -(Hrr^a,  -(Hrbn:,  •jrrmn  (Os. 

*•»♦>,  ',n:)3©13  (Os.  4,1«).     In  einem  solchen  tin  könnte  nun  event, 

«0  encliL  demon.str.  Element  stecken.     Es  dürfte  dieses  dann  aus 

►  tiitxtanden  und  hän  mit  syr.  ^  (aus  ^Jö»  contrahirt)  zu- 
MSflxustellen  sein ').  Doch  lassen  wir  es  hier  daliingestellt  ob 
^  I&schriRen  wirklich  die  Annahme  eines  solchen  Elements,  das 
^iiHi  öft*r  störend  in  die  stat.  constr.-Verbindung  eingetreten  sein 
■ÖMte.  erheischen.  Jedenfalls  kaim  demnach  ein  yn  ebensogut 
*!»•  das  «infache  ^  event.  auch  die  Büdungs -Endung  üu.  oder  die 
l*!unü-Endung  skn,  oder  aber  das  Suffix  der  1.  Fers,  plur.  (an?) 
^•^••ichnen.  Und  in  ersterem  Sinne  glaubten  wir  es  in  unserem 
PiTi  Gissen  zu  müssen.  In  p:bfi:  (ZDMG  XXX,  686)  ferner 
<Jürft*  dem  einfachen  ei-sten  n  gleichfalls  diese  Bedeutung  beizulegen 

llHrMrtnHa».    S    H«itr    SS;     B.  W^ü   VII    83  «tc       lliü^vy.   Juuni     wUt. 
^  I  |>  46S    :.i>y    ZUM«  XXX.  Ii»8.         2»  Vgl  xa*»»v  ilon  in  Vn^^  knnnien- 

''«>  prn  BuJ  pan'i  mKh  yr:^:>n  ^nnb«  (o»  gn.e*  ncbuu  pan  ^nrtb*» 

'*'  IjiMb  von  .\blftn  \h\  dilti  Tan  Os.  so,  1;  34. J.  L  Fresn.  Xi,  2  etc. 
1^5  fwbcii  pr  <Xim(;   XXVI.  437  etc.».  S)  Auf  keinen  FiUI   dürfte    in 

•l'n»  Uo^  ^  rill  mit  dem  böbr.  ^H  TCtnvaudt«»  demoiutr.  Element  ^H  vor- 
''•t»n  tJuar»  *»i«i  I87a,  VU,  1  |).  49a  i.  Denn  niu  dem  iiitcrjeelionpllen 
^f^  lln,  )n  bat  »ich  in  lujineni  soniitucbca  DUlcvt  rla  k^I«'«^^  Proo.  denaoa- 
•''■»tivnin  tif^mutKrbthlot. 


17 


m 


FhUippi,  tlfitt  Zahhvorl  Zwei  im  Seiniti»eJt«n. 


angebahnt   in   Rinfr  lieihe  vou  Wörtern,  wo  nur  von   xufjilliger  o 
willkürlicher  Puaniiiif    die    K(^de    sein    kann  \j.      Indess    besthrü 
sich    dieser    tiebraueh,    mit  Ausnnhm**     dt's    dichterischen    cr^ 
.lud.   h,'A\i  =  ein  MiUltheniMjir   |in    D'^'^n;    CiX    ist   eine  Au^«nah; 
vou   der  Regel    kiuiin    anzunehmen),    nur   auf  Zahlen,  Zeit-,  M 
und    Gewioht-Öestinunung^^n -;.      Denn    T*?pisy    \p    10,  lo    ist    über- 
Imupt    keiu  Dual ,    und    in    den  anderen  Beispielen .    in  denen  uuui 
eine  Ausnjilime    von    der   gewölinlieiien  Kegel   gesehen,    ohne  dass 
sie    ftintjr    der   eben    l)ezeiclinet*'n   Kategorien  augehören .    steht   (U^H 
Dual    überall    in    seiner   iiäckst+*n    Bedeutung    der  Dofjpelheit ;    4^| 
C^PTiTJ^i    (zweiseitig  Bmiigewirktes  ,lud.  5,30),  C;^*!"]    (Doppelweg). 
z^Tyyz   (Doppelubthll)ä).    n^nyyji   id""^*)  (Doppelfrovel),   c;nEiJ^_ 
iDoppelhiirdel,  0'^:b*i  < Doppele iin er).  D^.ribap'  (Qoh.  10. 18.  die  beidfliH 
faulen,    hildÜL'he  Bezeichnung    der   beiden  Hilnde.    und    daher  der 
Analogie   dieser  folgend),   a";bE2   (duplutn).    o*r?;n  (D<t]»pehiiaiier)j_ 
CPNC  (die  beiden  .Seiten).    Den  Anlnss  aber  zu  der  lJehers<"hri*it 
der    engsten  Rreiixen    des  ursprüngUehen  Dualgebrauchs  hat  off« 
bar   das  Zahlwort    D";:©  gegeben.     In    dieseni    ist    der  Dual    allf 
dingR    urspningljcli   ganz  der  Grundregel  gemäss  gesetzt,    wie  wu^ 
weiter    darthun    werden.     Indess,   dn  das  Bewusstsein  von  der  or* 
spninglichen    Bedeutung    des    Wortes    fiehr    l)ald    verloren    geh« 
musst-e,  bezeichnete  sein    Dual   für  die  sjiältere  Kpraehe  etwas, 
weder  als  ein  durch  Natur  noch  Kunst  zu  ehietn  Biuire  Verbünde 
aufgefa-ist  werden  konnte.     Die  weitere  Ausdehnung  des  urspr 
liehen   DualgebraUL-hs  im  Hebräisthen   findet,   wie  wir  gesehen,  mit 
ganz  vereinzelten  AuRnahnien  aber  nur  bei  Wörtern  statt,  die  da 
selben   Kategorie    >vie    das  Zahlwort,    oder    einer   ihr  auf's  nAchs 
verwandten   von  Zeit-  und  Masshestimnmngen  angehören.    Es  müs 
nun    aber    in    hohem  .Masse    befremden,    wenn    der    hehn  Dual 
einer  Reihe  von  Nomin.  propr.,  deren  Ursprung  dazu  meist  in  hol&8B~] 
Alter   zurückgeht,    schon    in   seiner  erweiterten  Bedeutung  gese 
sein    solltje.    ohne    dass    sie    einer   der   genwmten  Kategorieen 
gereiht    wej"den    krinnten.      Das    raü.ssten    wir   aber  für  die  meist 
der    Jiuf   ajini,    ajin  (und  daneben   auf  i\m.    im)    ausgehenden   Or 
Manien  annebmen,  falls  darin  ül)erhaupt  ursprüngliche  Dual -Endung 


auer), 
off^H 

e  wir 
er  or- 

iden^H 
Hrün/^^^ 


ll    Ahraliarn    U    Kzrn    afiint    mi«    141    r^'^plS   17    QHTS    3'21S     gegtmUV 

«Ion  innrn^ffi  pn^  Kbo  bsisa  0^:«  und  don  mT^iarn  D-^rc     2)  e^ 

$    180  a;  üblr(ius(<ii  §    122  d;  liotlchür  §§  683    «HO  3)  Nach  Piiwkor,    I4 

Aiitn.  ut  S"*  liier  nbircH  pnn  br  tn-nn  "Dior:,  w..biii  or  aUtr  niiMriiUdi 

auch   D*;ncn"l,  D'^nblt?,   O'^n^p'^   rtvclmpt.     Uobor  eiiiMi  muüfigvn  Gelun 
tivis    Duwk    im    Anib     m    Kleisclier,    WM     der    K     ^>.    li     dnr   \VW.    1874     p.   90 
4)    Im    D^nrÖl    liogi    wohl    ohne    Fmce    e'xiw   Curroptioii    piuos   au-shlndiscfa 
NiuiHMu  vor      Dhs  BebpiAl  g;vh(irt  ftlao  nur  iiuofoni  hierher,   als  dio  Corrap 
vieUeicbt   mit    vuu    der  Tendenc  fceleitot  WAfd.   oinp  pusende  hebr.  Etyniola 
SU  ifcwinnrn 


^pp{t  ctai  Zahhüort  Ztod  im  Semitischen. 


66* 


'lag«iL     80  in  u^v^y  (Q3">?)    2  Quellen,  i^ni    (ycri)   2  Brimnen, 

b>K  2  Teiche,  o^-iBn  2  Omben,  a*:5'*',n  2  Höhlen,  D^nnN  2  Hügel, 

^1  2  Höhen,  Q-jn^  2  Keltern,  cjn^n]?  {^n*i]:)  2  Städte,  D-Vay  v? 

valber-Quell,  D":^^]:  2  Haufeu,  D-'.'iy'J;  2  Tliore,  O^nbai  2  Feigen- 

chen.      Denn    dass    in    allen    diesen    und    tlhnliehen   Fällen    der 

gesetzt  sei,  um  die  obere  und  untere  Stadt  zu  bezeichnen  ')^ 

mehr  als  unwahrscheinlich.     Dazu  kommt,  dass  in  allen  Fällen, 

^•ir    die  Localität   kennen ,    sich  in  dieser  nii-gends  ein  Anhalt  I 

Du&l    des   Namens   nachweisen   lässt      Man   beachte    nun 

dass    die    Adjectiva    oder   Abstracta    bildenden   Endungen 

I  (öm)  und  ön,  deren  letztere  wir  übrigens  nicht  als  Abschwilchung 

fx  er5t«ren,  sondern  analog  dem  Verhältniss  der  Plural-Endungen 

n    zu  denen    auf  m,   als  der   ersieren    durchaus   parallel  und 

(leich    ursprünglich    auflassen    möclit^n,    sich    besonders   hilufig   in 

Uten  Eigennamen  von  Menschen  und  Orten  finden  *),  sodann,  dass 

Äe  Endungen  ikm,  An ,  wo  sie  in  Ortsnamen  neben  äjii»,  äjin  vor- 

lloinmen,  wenn  wir  sit?  mit  den  eben  besprochenen  gleichlautendea 

[identificireni,   jedenfalls    einen    passenderen  Sinn  für  diese  ergeben, 

|»ls  in   der  Bedeutung   einer  Bual-Eudung  gefasst.     So  wäre  doch 

I  «ine  passendere  Bezeichnung   für  einen    Ort   Wi'*7  ^  der  quellen- 

leiche  (vgl.  das  synonyme  |r;?  und  i:*«»  "iXn)  als  B*:"*?  2  Quellen, 

*fp  der   bnmnenreiche ,    als   yrh    2  Brunnen ,  ori^  der  kelterige, 

l  dio  Kelterstadt   als    2  Kelteni.     Endücli    lässt  sich   notorisch  ein$ 

[UnjMUimg   der  Endung  Am,   ön   (an)    in    ajim    bezw.  ajin   sowohl 

lim  Hebr.   wie  im  Aram.   nachweisen.     Denn    es   unterliegt  keinem 

I Zweifel,   dass    das    aram.  V.'^'^®   ^^^    ^*^"*    hebr.  liniattj    (aram.  ge- 

[«prochen  SAin'rän)   entstanden  ist.     Ebenso  hat  sich  im  Hebr.  selbst 

IH^«  das   »ich  erst  2  Chron.  13, 10  im  K'ri,  aber  auch  im  talnmd. 

rfrv^cy»)  and  in  'E^gaifi  Job.  11,  m  findet,  erst  aus  pis^,  genauer 

Wohl  aus  der  Aussprache  'efrta  bezw.  'efräu,    dem  sonst  gewöhn- 

liclien    Namen    unseres    Ortes    entwickelt      Femer    ist    0";ba;?   (in 

lfi*^;j  yy)   aus   U^iy,   einer   allerdings   sonst  nicht  vorkommenden 

iform    von    "p^i?  ('eglftn),    das    als  Personen-    wie    besonders 

ea  im  alt.  Test  nicht  selten,  her\'orgegangen,  da  ein  'Egläm- 

I  Quell  —  sei  €8  nun,  dass  'Eglon  hier  eine  Person  oder  eintvn  Ort 

rwwiohnet  —  einen   guten,    durch    die  Analogie  mit   |iba?    wohi- 

deten  Sinn    giebt,    wälirend    wir    mit    einem  2  Klllber- Quoll 

anfimgen  können.     Darnach  werden  vnr  aber  uhne  Bedenken 

i  Nomin.  propriis,  die  auf  ajijn,  ajin  aunlauten,  und  in  denen 

f  •«>  »ei  ea  von  Seiten  der  Grammatik,  sei  es  des  Sinnes,  Schwierig- 

iWton  h*t  diese  Endungen  als  Üual-Endungen  anzusehen,  dieselben 


l;  80  Füwl  ».  V.  On^«.  2)  Ewald,  426.  672;    Olsbmiuen,  40&.  408. 

|,tn  »km    ulmud.   Sjjrüchwürt:    C'^-ICrb   O'^ZDlZ  nn«   pn    »    or   trügt 
h  lucb  AUu'U  illuktorf). 
Bd  XXXIL  * 


Pliü^ij  da»  Zahlwort  Ztod  im  Stimitüclian. 


1  mit 
i.   ^^ti^— 
1  dilM 


ee 


für  keine  -arsprüiiglicheu  Dualbezeichnungen  halten,  sondern 
gleiche  Umwandlungen  aus  den  hliuägen  Nominal-Enduugeu  äu^H 
9lu.  wie  die  eben  besprücheneii.  Dies  gilt  iusbesuudere  von  de^| 
FUiUen,  auf  die  es  hier  zuiiilchst  ankommt,  wo  nocl»  neben  den  mit 
den  Dual-Endungen  lautlich  identischen  Endungen  sich  ein  t'un. 
findet ').  Eine  andere  Frage  ist  es ,  wie  in  all  diesen  Fä.llen 
'  Umwandlung  von  üna  (an)  in  ajim  (ajin)  zu  erklären  ist?  Ma 
kaim  hier  entwi.uler  annehmen,  dsuss  die  spätere  Spiiiche,  der  natu] 
lieh  die  uispningliche  Bedeutung  dieser  Nomina  propria  ganz  fremd 
geworden,  in  diesen  Endungen  eine  Dual*Endung  sah  und  diese 
nun  in  diu  gewöhnlichere  Endung  umsetzte,  wie  nach  den  meist« 
Grammatikern  aus  diesem  Grmiide  ursprüngliches  cbll^TT' in  c^V'c;T" 
gewandelt  ist,  und  man  kann  den  Anlass  dazu  in  dem  Streben  da 
betreSendei»  Stadt  einen  emphatischeren  Namen  zu  geben  suchen  ' 
Oder  man  nimmt  an,  dass  auf  rein  phonetischem  Wege  Öfter 
Am,  all  ein  aim,  ain  (ajim,  ajin)  ward ,  sich  aber  dann  „diese  Aus^ 
Sprache  hier  wahrscheinlich  des  wnOkomiuneren  Dual-Seheines  und 
imposanteren  Sinnes  wegen  befestigt*  habe  %  Die  erstere  Annahn  ~ 
hat  allerilings  zur  Voraussetzung,  dass  entweder  in  früherer  Ze 
eine  Dual-Endung  am ,  an  neben  der  anderen  existirt  habe ,  odd 
wenigstens  in  der  Volkssprache  die  Dual- Endung  aim,  lün  öftc 
zu  Am,  to  eontrahirt.  ward.  Denn  sonst  würde  es  sich  ja  nicht 
begreifen  lassen,  wie  man  überhaupt  in  ehier  Endung  dm.  An  einen 
Dual  sehen  konnte.  Wir  werden  uns  aber  für  die  zweite  dieser 
beiden  Voraussetzungen  entscheiden  müssen,  Denn  es  lilsst  sich  sonst 
nirgends  eine  Spur  einer  ursprüngiicthen  hebr.  Dual-Endung  Am,  ftn 
auffinden.  Dagegen  ist  der  Cebergang  von  oi  in  A  auch  sonst  für  da« 
Hebr.  nachgewiesen  *)  und  jedenfalls  für  den  Dual  des  Aram. 


und 
>ddH 


1}  Dagegen  glnvibmi  wir  nicht,    dA«s  das  höhere  Altef  »owie  der  ursprilr 
llchor*'  Llinrakter  der  Eridiiii^  km.  An  an  diesou  Notu.  iiropr.   -ticb  wich  urkii 
Uch  wird    bowei»cn    ])u.«^oii.      Ilbia  gljiabt  frellitli    diesen  üewcis  noch  Hihrou 
k(tnnoti,  indem  or  <ii<-h  nuf  di()  stündif{o  Tmiiscriptioi]  der  Kiidun^  i^im,  ajin 
Nom.  projir.  dt*  A    T,  durch  floi,  An  in  d^r  KamÄktafol  beruft  (Mens   Arth 
I,  3iir.).     Indflfts   ehimMl    .schoint  der  VocaI  vor  dorn  tn   boitvf    ii  die!M»r  Niuno 
im   AItJlgypTL«ch«n    wonigstcii»  moiiNt    durch  kein  uiudrUrklicIios   Zeichen 
»t«»Ut  7,«  »oin  (vgl.  Hlansolhst  ZI»H;  XV.  ?33  ff  >    S.  »ueh  Mariett«».  listp«  g^prap 
dtw    pylAnejt    do  Knrimk    14:     Qimnt    ä    In   syllttb«    (rm)    rlle  ri«pond  nux  torm« 

hehr  p  oo  V"-   ^  p-  -f'*  Mut  tu»  =  '|n?3,  p.  43  Dot-Anu  =«  ni:?  n^a, 

»ut'h  ib.  Atiimm,  nach  Bnigsch  (Gesch.  A«g,  332»  «=  OTHN  und  daher  von 
iiitn  mit  Atham^m  wiodtirgcgebon.  Es  iJiMt  sich  also  ao!«  der  ä^ii'  Schroihong 
der  hohr.  Nomina  propr.  ebensowenig  ein  sicherer  8t'hlii.<i.s  nuf  die  pal&tt.  Aiu- 
»pmcho  dio«or  Namen  aur  Zeit  dos  Sisak  oder  Rehabenm  thuii  als  aus  der 
Schreibang  dnr  Wörter  V"^^"!  •HNTa,  in"<np,  ^nbST  auf  dem  Mesasteiiie 
auf  ihro  Aussprache  zur  Zeit  dea  KönigH  Miisa.  Sodann  finden  wir  nach  Brug»cli 
661  in  oben  dieser  Kamaktiifül  ein  Igypt.  Ha-pu-re-mnn  =  D^'^m,  Ma-ha>n»* 
ma  =  0*^511X3,  A-ro-ma-then  «=»  D^r>13'1,  wo  aUo  doch  auch  im  Aegypt.  daa  lyim 
diwer  Nomina  im  A    T    an^deutet   wftre.  S)  Vgl.  Ewald    47  j  Anm.;  aouh 

d.  V    Israel  111,    !«•>  I  'A)   Böttcher  473.  4,  2.  4>   Ib    §  4ö4    403,^ 


Phüippi,  tfaa  Zahlwort  Zwei  im  Semitüchn/i. 


67 


bden  ^ 


•isbor^  wo  wir  im  Bibl.  Aram.  nur  yp»^  Ezr.  6,17,   dagegen  m 
Targum.  wie  babyl.  Talmud,  wiederum  nur  ein  dualisclips  "jnsra 
leii*);    er    ist  daher    aber  für  die  hebr.  Vulksaiissprache  auch  in 
Fall  wohl  annehmbar,  da  sie  gewiss  dem  Aram.  sehr  nahe 
den  hat.     Entweder  wurde  dium  die  Volksausspraehe  in  Ge* 
staltang  der  Eigennamen  auch  für  die  Schriftspracho  massgebend  imd 
in  jener  dual,  ai  zu  ü  und  in  Folge  davon  auch  weder  event. 
r(>rüngliche&  ä  als  dualisches  imgesehen  und  in  ai  verändert  ward, 
sich   dei-  auf  diesem  Wege  entstandene  letztere  Wechsel  in 
jjropr.    auch    für  die    Schriftsprache    fest.     Oder,    du   man 
Vulgürdialect    aini,   ain   xu    Am,    du   zusammenzog,    so  sah  die  1 
chriftspracbe    event.    in    den  Endungen   iun ,    (a\   der  Kom.  propr. 
oiche    corrumpirt*»   Volksaussprache    und   setzte    sie   daher   in  das 
alleingültige  ajim,  ajin  um.     In  einer  oder  der  anderen  Weise 
mnss    auch   0"«b«TT*   aus    oViDiT»    entstanden    sein,    falls  man  hier 
keinen  rein  lautlichen  Liebergan;?  anprkennt.     Denn  eine  Aussprache 
am  der  Dnal-Endung  ajim  ist  gleichfalls  in  der  Schriftsprache  nirgends  ' 
mcliweisbar ').     Die  andere  Annahme  erl'ordert  aber  den  Nachweis, 
sich  auch  sonst  im  Hebr.  der  Luutwechsel  von  ai  mit  a  findet. 
I^eim  sich  derselbe  aber  auch  für  das  Aram.  erweisen  lässt-,  z.  B. 
Pai'el  statt  P&'el,  so  dürften  doch  wenigstens  alle  Beispiele,  die 
man  bisher  für  ihn  aus  dem  Hebrlüschen  angeführt  hat,  nicht  recht 
«weiaend    sein.     Darnach    dürfte    ab*ir   die    erstere    Annahme    den  , 
j^orzug   verdienen   und    wir  also  in  den  in  Rede  stehenden  Fällen 
oeu    aiLs    MissverstUndniss    hervorgegmigenen    Dual    sehen.    .  Für  ] 
tlche  der  beiden  Eiklilrungen  man  sich  aber  auch  entÄcheiden  mag, 
Thatsache   selbst   dieses  Wandels   steht   fest,    und  dtunit  auch 
Rsere  Berechtigung,  in  jenen   Fallen,  wo  ein  ursprünglicher  Dual 
licht  ••rklllrlich  wJLre,   gar  keine  ursprüngliche  Dual-Endung  anzu- 
«hmen.      Demnach    ist    eine    urspiningliche    Dual -Endung    A,    dm  ^ 
der    flm    füi'  das  Hebräische  überhaupt  nicht  erweisbar.      Dass  das  ' 
llCuabi tische    eine    solche    besessen,    ist  jedenfalls  nicht  mit  Sicher* 
ll«it  zu  erweisen  und  sollte,  nachdem  schon  Nöldeke  *)  darauf  hin- 
gewiesen ,    dass  die  betreffende  Endung  des  Mesasteines  nur  ein  n  | 
ri«zw.   ni    darbietet,    nicht    noch    immer    als    Thatsuche   verwerthet 


den. 


1)  Lory    und  Butorf   s.  t.,    sudi  Ltizzntto  78.  S)  Einv    trefleude  Ahm  | 

xa  dlo>«r  Umielxunitf  würde  die  arftiti    ümwandlaiig  von  F'onnen  wie  ^H^rj-I 
uocli  l>an    3,13;    Q,v^t    uJur   ^^^H   (:»«>    iiih:Ii    atota  int   Dun.)    ouUtiuideu  aus 

^^«n,  ''riÄH,  latyr;  in  "n^n  iDhh  3,13;  5.»  ».  la«,  e.ssi  syr  *t«^t» 

iJ^itj       JSO«Ol   bildou,    wo   dHs  uulnutond«  e  dieser  W-rhn  otTfiibnr  nach  Anft- 

d«r   ^  C,     di«  in    d«tn    «nidogen    Furmeo    «lor  Rogol    nnch    anlautendes   «ll  | 

•o    «bor    «uch    .scliou    £    and    vulgär    wohl   Doeh  4lA«r!t     dArbiet«iJ ,  in  «S  j 

St   WArd  3^  Inschrift    d«»  KünigA  UeM  3S   und  ü    Uei.  Xut.  Xa7\  | 

«Ott 


PhiUppi,  tla$  Zahhoort  Zwei  im 

IX.  Ebenso  wenig  fuhren  irgend  welche  Spuren  im  Aramäischen 
«uf  den  Besitz  einer  ursprünglichen  Duid -Endung  dieser  Art..  DetiQ^H 

'duss  daß  An  vun  ^n«a   uur  eine  Contrairtion  aus  ain  sein  kann,  geht^H 
aus    dem    schon    oben    Gesagten    mizwtsÜeDiall    hervor.      Dagegen 
scheint   das  Assyinsche    in    der  That  nur  einen  auf  ä  ausgehendea^— 
Dual    zu    heättzen.     Dean    wenn    die  Asisyriülogeu   auch  meist  zoa^H 
^eben,    duäs    am    assyrischen  Verbum    überhaupt    noch   kein    Dual^^ 

■itochgewieseu  ist*),  so  versichern  sie  ims  doch  ,mit  Zuversicht', 
am  Nomen  einen  Dual  autgefiiiidyn  zu  haben,  der  auf  ä  auslaute. 
Und  dieses  tk  wird  nutürlich  als  Vftrküi'zmig  der  arab,  Endung  tjx 
betrachtet.  Lidfss  scheint  uns  die  Öicherheit  dieser  Angaben  im 
umgekehrten  VerhäJtniss  zu  der  Sicherheit,  mit  der  sie  vorgetragen 

[werden,  zu  stehen.     Wir  verzeichnen  zimUchst  die  Worte,  in  denen 

[besagter   Dual    vorliegen    soll ,    soweit    wir   sie    haben    controliren 

f  können-     Sen.  T.  III,   78 -J  (I,   121):    bia--ka-ai;  16  II  llaw.  16,  .lo». 
(ib.):  bir-ka-ai;  liütta  150,4  (I,^  2Q9):  id   —    Dualideogranun  — 
(Norris  transscribirt  idi\ja(?));   Sen.  B.  IT.  43  cf,  Layard,   inacri] 
42,5a  I20yj:  ida-a-sa;  Sen.  T.  IV,  40  (210)  id  —  Dualideogr.  ~  s 
(JJ.    transscribirt   idisu)*);    Birs.  I,  5    (1^  287):    u-zu-na-a-su;    Sc 

IT.  I,  33  (ib.  I  Raw.  29,  »8):    ux-na-a-su;  Sard.  I,  117  (ib.)  Ideogr. 

f für  u/n  —  Dualideogr.  —  sunu   (N.  transscribirt  wieder  uzni-sunu); 

JBotta  IG 7,  la   (I,  9Ö):   Ideogramm  für  uzn  —  DualidBOgranmi  — 
ja  *).      Gegen    die    Annahme    der    Assyriologen ,    dass    die    in    den 
meisten    dieser   Beispiele    unleugbar  vorliegende  JSumerus- Endung 
ik  eiij  Dual  sei,  diufte  nun  schon  der  Umstand  Misstrauen  erwecke 
dass  mit  dieser  Kndung  ganz  willkürlich  notorische  Plural-Endimgi 

^deograumiatisch    wie   phonetisch    wechseln.      So    lesen   wir   nelx 
birkai  Sen.  T.  111,  64    (1,  287):  bir-ki-ja^);    neben  id&su  E,  J. 
IV,  2G  (U,   473):  i-da-ti-ja;  Sern  T.  V,  24  (il,  474);  i-da-a-ni-i 
ui;    Tig.  1,  81    (ib.):  i-da-at;    neben  id  —  Dualideogr. —  ai  Sn 
35  (I,  209)  id  —  Pluralideogr. —  sunu  oder  Sard.  11,  105  (ib.] 
id  —  Pluralideogi-amm;  neben  uznäsu  Sen.   Gr.    42  (I,  287):  uz-oi- 
ja  etc.     Ja  in   Varianten**)  und  Farallelstelleii')  hoden  wir  an  der 
Stelle  des  betreffenden  Dualideograimns  die  phonetische  Schreibung 
der  Plural  -  Endung  I    Daraus   fulgt   wenigstens,    dass   die  assynsche 


1)  Anders  äayce.  Gnuom.  41;  ZDMG  XXX,  310.  2)  Die  Angabou  der 
üt«ll«u  erful({an  iwcJi  Norrb,  A.H»yr.  DkUuu.  Wir  ni)taii  iu  YÄ^mmwn  die  S«Ue 
»lu  Jforris  liiiuu.  3>  Vgl.  Schr«der,  di«  UuUoululirt  dor  LtUr,  wo  wir  iu  der 
TrmiÄtriptiuu    dwi    UUigebots  Kr.    1   p   4»  ein  i-da-ui  tiüdeii  4)  Uorri»  (,'iobij 

Doch    ciuo  ParnlleUtfllle    zu    dor  eben  iing«riilirten ,    in  d&r  anslHtt  der  sich  lila 
fiudfinduu  IJeiii^aHnnB  )>huu«Ujtclt  us-iii  geschrieben  int.     Die  fiteJlun,    iu  dsu 
diu  Giidutig    de»  Wurte»    uur  durch  das  DuAlid«ognunm  Luxcic)iu«t  ist,    köiute 
uutUrlicb   iu    dor   obscliwobcuijeu  Prag«    keinen  AuMclibig:   K^'^f"      Hierher 
hi>rou    auch    das    vyn    Schrader    traiucribirlo    uzui-su    ZDMC4    XXVI,    lOi» 
uzu&'»H  Höllen/,  der  Ist.    12,1;   ItÜ,  i.     Auätierdciii   finden  wir  noch  b«i  Sclirade 
ZUMO  XXVI,  aä6.  864  iu  pbouet  Schreibung  »i-pa-a!   und  ka-U-*i        5)  S.  auc 
Schrador.  KAT.  826.  C>  Sclirador.  ZDMG  XXVI,  226  f.        7)  S.  Aura.  4. 


T^Tftppif  ttB€  ^ftnbooft  ^Aoa  tTTi  Stiiuiüchcn, 


be  gar  kein  Bewusstsein  mehr  von  dem  ursprünglichen  Du 
^dMtfakter  der  Endung  gehabt,  und  sie  als  eine  der  Plnral -Endung  ' 
voBst&ndig  parallele  aufgefasst.  hat.  Sodann  ist  die  auffallende 
Thatsache  zu  congtatiren,  dass  die  in  Frage  stehende  Dual-Endung 
soweit  wir  sehen  bisher  nur  vor  Suffixen  nachgewiesen  ist  ^).  Und 
warn  wir  nun  einer  Endung  i\  auch  sonst  vor  Suffixen  in  Wörtern 
b^i^nen,  in  denen  gar  kein  Dual,  sondern  nur  ein  Plural  vor- 
Kigan  kann,,  wo  sie  also  notoiisch  pluralische  Function  hat^),  so 
wir  in  der  That  nicht,  wie  man  noch  ,mit  Zuvereiclit" . 
kann,  dass  für  das  AssjTische  eine  Dual-Endung  iV  nach* 
sei ').  Ist  aber  das  a  in  gabr&su  und  den  analogen  Bei- 
Plural-Endung luid  dann  ohne  Zweifel  in  Zusammenhang 
der  sonst  im  Assyrischen  und  auch  im  Aetliiopischen  vor* 
ommenden  Endung  an  zu  bi-ingen,  so  ist  auch  dos  mit  diesem 
utlich  vollkommen  identische  d.  in  idftsu  etc.  weder  von  diesem 
von  dem  h  der  Plural-Endung  an  zu  trennen,  da  es  sich  hier 
ch  den  eben  nachgewiesenen  Wechsel  mit  anderen  Plm-al- 
en  gleichfalls  als  solche  bikundet.  Von  id  wenigstens  findet J 
auch  noch  sicher  ein  Plural  auf  im,  parallel  der  vermeint lichea  f 
Dual-Endung  auf  iL  Dazu  kommt  schliesslich,  dass  nach  den 
Aaeyriologen  selbst  das  Assjr.  notorisch  eine  Plural -Endung  & 
Terkörzt  aus  an  besitzt,  nämlich  an  den  Zehneni  von  20  ab:  isr& 
tüaaä  etc.  *).  In  der  That  scheinen  uns  die  Assyriologen  zu  ihrer 
Annahme   aar   durch  den  Schluss  verleitet  zu  sein^  dass  weil  daa  i 


1)  Ü«r»n    k&Dnen    uiu    such   Können    wii»    as-m&    in  Htellen  wie  sa  kstA-so 
<8iii.   Assurb.  317,  k)    nicht   heirrcu.     Denn    fallt   man  dieses  &  als   I>a«l^ 
wollte,    hätten    wir    liier  oinon  Dual   an   cinora    prädic.    A<^e<;tiv.     Wit) 
abor   sehr  bceweifeln,    d»««  eino  Spraclio,    di«   den  Dual    nur   «rst  fUr 
Vcrbundanes  besitzen  smiII,  —  und  nur  dioser  Gebrnui^b  des  Duals  soll 
fan  .\«yr.    finden    —    schon    von  einem  prnedit-    Arij.  hexw.   Vorbum  eiuea 
bilden  sollte!    Falls  also  in  dorn  asmä  kein  Scliroibfehlor  vorli<«i^t,  werdei^j 

die  Kcrrm  fiJr  ein  Abstr.  auf  h  (vgl.  urab,  j-I  ^ —  und  ätli.  ik)  h»lUni. 
( ^  iu gab-ra-a-su  «o.  gabrosu  (33  B.  M.  4,  Morris  1,  iGi),  ^aaz^=  dem  obigeu 
od«r  amAaa;  gab-ra-ai  lUutta  145.1;  Norr.  I,  1€4)  =  gabr&l,  ^anz  =  dem 
I  liirkii.  Oppert,  §  T4  ^ebt  noch  au  ain  "ItJl^lDit  und  lO^M":,  lotzterea 
bei  Sayi'c  li».  3|  AUcrdinps  will  mich  Friod.  Dolitesch  (Ais.  Stud  181  ff.) 
in  beiden  eben  erwähnten  lioij>piolen  oJn  akkivdisvlies  Partlcipluni  sein, 
wir  können  zu  der  von  ihm  gegebenen  Etymologe  kein  rechtes  Zutrauen 
,  and  « (irden  nurh  Hetier  an  dor  von  anderen  Assyrioln^^eu  bebnuptoton 
DtiUt  Ton  aasyr.  gahr  mit  bebr.  aram.  ^^A  festhalten.  Und  jodenralU  werden 
mufiebst  (sana  abgesehen  von  der  Etymologie  in  beiden  Fallen  ^^hr  als 
nm  and  i  als  Endung  anschpn  müssen  Denn  dafür  spricht  nicht  nur  die 
öiftich  «u  ignorirende  vollständige  Analopie  der  Formern  id-ä-sQ,  Uirk-A-i,  son- 
aueb  der  Umstand ,  dass  in  einem  Beispiel  wie  raalki  gabräi  in  dem  k 
nur  eine  Pliiral-EndunK  gesehen  werden  kann,  Natürlirb  kann  dann  aber 
k  in  gabräau  Klci'^hfail.i  nur  IMiiral-Kndanp  sein.  Und  kp)!»"  diese  Erkllirung 
tt(i*er«r  PonDeo  liast  sich  wnhl  nm  so  weniger  Einspruch  erbeben,  als  wcnigstena 
lUiiCli  r)tit».ri  isiul  ^yc«  eine  solche  Plural-Endung  sich  auch  sonst  noch  vor 
Mtttbt' .  11  scheint  4)  S.  Schrnder  AHK    240,  womit  mand.  k  st.  ku 

i.<tl  dos  plur.  n  im  Talm.  su  vergleichen,  s.  Nöldeke,  Mand,  Gr.  58. 


70 


PhtUppi^  dax  ZaJibcort  Zxoei  im  i 


Assyriscihe  einen  idaogrrammatisclien  Dual  hat,  es  auch  einen  phone* 
tischen    gehabt    haben    müsse,     Lndfss   wpnn    die  Assyrer  zu  ^ine 
Zoit.  wo  cMß  Sprache  den  Dual  luid  Plural  nicht  mehr  klar  unt«» 
schieden  haben  kann,    doch   noch   in   der  Schrift  Plui-al  und  Duä 
schiedpn,  —  wenigstens  Kndet  sich  das  sogenannte  Dualideognunn 
der   Doppelkeil   nur   bei   paai-weise   verbundenen   Gegenständen 
ist   es    dann   nicht  denkbar,    dass   die  Sprache  schon  zu  der  ZeU| 
wo    die  Assyrer   das  vorliegende  Öchrifteystem  von  einem  fremde 
Volke  überkamen  oder  aber  seihst  ausbildeten,   den  Dual  verlora 
hatte,  die  Assyrer  aber  trotzdem  ein  Dualzeichen  erfanden  *),  we 
sie  eben  begrifFlidi  den  Dual  vom  Plural  zu  scheiden  verstanden*). 
Es    könnte    uns    also    gur  nicht  Wunder  nehmen,    wenn  im  Assyr. 
tr<jtz  der  ideogrammiitisehen  Bezeichnung  des  Dual  eine  phonetisch^H 
Endung  dieser  Art  gar  nicht  mehr  zu  entdecken  wäre.     Jedenfal»" 
scheint  uns  unzweifelhaft,  das»  eine  solche  bisher  noch  nicht  nach« 
gewiesen  ist'),  und  zweifelhaft  kann  nur  sein,  wie  mtui  näher  das 
Verhftltniss  jener  nur  vor  Suffixen  sich  findenden  Plural-Endung  ftTO 
der  Endung  ün  fasst     Nach  Sayce   128  würe  ein  gabi-fvi  entstanden 
aus  gabrf  +  a  (a  aus  ja)  durch  ümsety^uiig.    Allein  dann  wlire,  von 
allem  Andern  abgesehen  (z.  B.  Tig.  I,  57,  Noit.  I.  165  gab-ri-a,  wohl 
zu  sprechen  gabrija)  —  das  lange  a  von    gabrüi,  das  wir  nach  de 
phonetischen  Schreibung  dieses   wie  der  analogen  Wörter  ansetz 
müssen,  nicht  recht  erklärt.    Auch  spricht  gegen  dipse  Erklärung,  da 
r  dann  das  offenbar  ganz  parallel  gebildete  gabräsu  von  unserer  For 
1  Ursprünge  nach  trennen  müssten.   Letzteres  soll  nun  nach  Sayo 
gabrflnsu  durch  Assimilation  des  n  an  das  folgende  s,  also  eigenl 
i  zu  sprechen  gabrftssu,  heiTorgegimgen  s^ln.    Wir  wollen  die  Mög 
lichkeit  dieser  Erklärung,  die  dann  natürlich  auch  füi-  die  parallele 
Formen  idäsu,  uzn&su  etc.  gelten  würde >   zugeben,    da  einmal  die 
Assimilation    eines    n     nn   den    folgi^nden    Consonanten    im     AssyttH 
nachweisbar  ist*),  sodann  die  Suffixe  auch  sonst  an  die  Plunüfornj^ 
&n  ohne  Bindevoeale  antreten  *),  und  endlich  sich  auch  die  Formen 
gabrfti,  idfti  auf  diese  Weise,  als  Abkürzungen  eines  gabrikj[ja  idajjai 
erklären  lassen  würden.     Indess  bat  diese  Erkänuig  doch  nirgen4|H 
in  der  phonetischen  Schreibung  jener  Wörter  einen  Anhalt,  da  sic^^ 
nirgends  in  der  Schrift  die  Verdopiieluiig  des  s  (nirgends  eine  Schreibung 
wie    etwa    gab-ra-as-.su),    nachweisen    lässt.     Es  dürften  sich  viel- 
mehr unsere  Formen  durch  Ausfall  des  n  der  Endung  An  zwischen 
dem  voraufgehendrn  A  und  dem  folgenden  Bindevoeal  des  Suffixes  i 
und    dann    erfolgte   Zusmnmenziehung    dieser   l)eid*>n  Vorale    zu    A 
erkirtren  lassen.     Dergleichen  Vorgänge  sind  wenigstens  in  den  ver- 
schiedensten   semit.    Dialecien    belegbar.      So    besonders    im    Ma 
däischen  *) ,   aber   auch    im    Aethiopischen.      Denn   nach    den   j« 

1>  Donn  daa  ao^.  Akkadischo  »oll  rlleses  Zelchon  ulcht  besitsen.       S)  An 
niisere  Sprnctio  bringt  jm  inich  den  Bcpriff  «los  Pirnl»  in  Phnweu  wie  ,i*ln 
AuKPn"  zum  Aiisdnuk  3)  S    «ach  Mt'imut  49  4>  S    Svltriidcr,  S5ÜI 

XXVI.  204.       5)  Scbrnder  b.  a.  O.  249.       6)  S.  Nöldcke,  Mtiid.  Oramm  27t^ 


'Pkfltppij  daa  ZnhUcort  Ztßti  hn  Semitische». 


i 


71 


»fiuidenen    Formen   wie   IjasönkeMhü  etc.'),    in  denen  der  Bo- 
te   Bindelant    A    offenbar    der    nrspiüii^lichR    Auslaut    des 
Afformativs  ist,   der  sich  hier    im  Schutze    der   enpen    Verbindung 
id    zwar    in    seiner   ursprünglichen  Lunge    gehalten    hat   (vgl.  dioi 
.Per»,  plur.  IVif.  vor  Sußixen  mit  iiuslautendem  mspriinglich  langem 
ist  ohne  Frage  ein   llth.    nugiukdhü    aus   einer   solchen  volleren 
fprünglicheren  Fonn  wie  nagarkenähii  contrahiii.     Und  auch  im 
Hebräischen    wird    man   Fonnen   wie    ■*:n"'Vrn   Num.    20,  ä;    21,5; 
irtJS  Zach,  7,5  am  ^einfachsten  als  Contractionen  aus  he'iltiimänt,  ' 
tam&ni  fassen ,  mit  Aufgabe  des  Dag.  forte  des  m.     Eine  solche  1 
'ormerleichterung   ist  im  Hebr.  gar  nicht  seilen    (vgl,  z.  B.  113 -^- 
■irri  -_  )    und    liegt    auch    im     Sth.    kenikhii  *)    vor.      Aller- 
müssten  jene  Contractionen    au  einer  Zeit  erfolgt  sein,    wo 
11    des  Aifonnativs    noch    nicht  zu  Segol  geschwächt  war  und  1 
d  dann  aus  u  -f  ä —  ü  ward,  wahrend  im  Aethiop.  aus  ö  -f-  & 
So  sind  nun  wohl  auch  die  assyrischen  Formen  auf  analogeij 
entstanden,  gabräsu  und  idAsu  also  aus  gabrAnisu,    idiinisu, 
r  gabräi,   idfti  aus  gabnmija,   id^nya,  woraus  ÄunUchst  gabr&ja,| 
kja,  und  sodann  —  nicht  etwa  durch  Uebersetzung  von  ja  in  ai,  1 
dem  einfach  durch  Abfall  dfs  auslautenden  a,  wie  in  assyr.  abl ' 
i  abija  oder  idäni  statt  idAnija,   --  ein  gabrili,  idai  ward*). 
Wollte  man  aber  noch  gegen  misere  Anft'assung  geltend  machen, 
»ich  damit  nicht  erkläre,  woher  nur  Formen  wie  idüsu.  l,vatäsu,  | 
aber  auch  gelegentlich  ein  ilüsu   (seine  Göttar)  sondern  nur  | 
!SU  erscheine ,   so  köimen  wir   (ganz  abgesehen  weder  von  den  < 
'ormen  gabräsu)  diesem  Einwiuid  durch  die  Gegenfrage  begegnen :  | 
irom  sich  denn  nuj-  Fonnen  wie  isrä  etc.  zeigten,  nicht  aber  ge-  1 
auch    ein   ila?     Die  Sprachen   pflegen  nun  einmal  Laut- 
mgen    nicht    consoquetit    duichzufüJiren,    und    in   oft  ge- 
■aufht*n  Wörtern,    zu   denen   die  unsem  gewiss  gehörten,  zoigoQ 
h    »chon   oft   Lautwandlungen,    welche   sonst   nicht   nachweisbar 
d.     Demnach  lilsst  sich  aber  im  Assyr.  mit  Sicherheit  überhaupt 
DmU-Endung   auf  A.,  an   nachweisen.     Wo    sich    also  in  den 
leren   Dialecten   ausser   dem  Ai-ab.    die  Spur   eines    dual,  a   (an,  ' 
»eigt,    müssen    wir    dieses    als  Contraction    aus   der   anderen  ( 
ui   (ain,  aim)    ansehen.      Dass   das  Arab,  ä   (im)    auf  dem- 
Wege  erst  entJitanden,  lüsst  sich  allerdings  nicht  nachweisen, 
aber   sehr    wohl   möglich.      Immerhin    sind   wir  nach  diesem 
■sttltat  durchaus  nicht  berechtigt,  die  fi-agliche  Endung  wenigstens 
loa  in   dieser   Function    der  semit.  Grundsprache    zuzusprechen, 


1)  CoruUl,    das  Buch   der    weisen   Pli(htw»iilicii    öl.     C.'s  Erklüruujc    dieser 

voracti    bit  waodorUcli.  3l  Dvnn  in   uiiier  Furm  kcnnihu  uucl  (-l>onao  tum- 

ni    wMf«    die    Contraction    kMum    mojjlJch    KOMcstni.       Aus     dorn    Hebr.    v^L 

en»  noeh  liKmis  ^3n3fi<.         3)  V>?1.  htihr.  Furineu  vie  ""'S"  uiu>  d'biirnjj» 

feit  Abfull  de»  itU!«liiut(^Qdon  *  und  darauf  erfolgter  Aurgnbf  diu  Dtig.  forte,  oder 

Iva  ijT    Hut   cmphttt.  plur.  auf  e  atis  a\ja  =  KJ  _  ,  —  »y, 


72 


Fkü^ppi,  da*  Ztüibvort  Zwei  im  Semitüehen. 


und  können    als   nrsemitischti    Duol-Eudungen   utu'   ainä  und  ain 
■  gelten  lassen.     Daraach  können  vrir  aber  auch  für  unser  Zahlwori 
\iia  Formen  der  semit.  Grundspruche  nur  tinainA  resp.  tinaim& 


stellen,   und   das   arabische 


O 


kam»   irnr  als  eine  speclfisQ 


■»ÄTabische,   nach   der  Analogie   von   ^^*J^'^  gefoiinte  Bildung  ange- 


sehen  werden. 

X.     Diese    beiden    lu-semitisehen  Duale    scheinen   nun  nur 

LDmJbildungen  eines  ursemitischen  öingulai"s  iin  angesehen  werden' 
au    können.     Liegt   aber   in    diesem    tin   die  Verkürzung  eine«  ur- 

^iprünglich    aus  drei  Radicaleti  bestehenden  Wbiistujumes  vor,  der 

BUS  der  in  iillt'n  Dialeeten    vorhandenen  und  daher  als  ursomitisch 

'  zu   belntchtenden    dreiradicaligen    Wurzel   tanaj    herauygebildet  i 

Toder  aber  eine  Bildung  dirt^ct  aus  der  ursjii'ünglichen  Kweirarlicaligi 
Wurzel   tn    und    somit   ein  Rost    eines    früheren    Spraehzustandea 
*  Jedenfalls   müsste    in    ei-st«rem  Falle  die  Verkürzung  schon  in 
Beniitiseher  Zeit   vor    sich    gegangen  sein.     Das  Fehlen  eines  j 
dritten  Radicals   in    den  Dualformen  unseres  Wortes  in  allen  Di 
lect-en  llts.st   darauf  sehüessen.     und  zwai*  düi-flte  sie  schon  an  d( 
Singulartonn    eifolgt   sein.     Denn    es   ist  nicht  nachzuweisen,  dass 
je  im  Ürsemiti sehen,    wo    der  Singular  einer  Form  kitl  oder  kital 
—    und    nur   diese    beiden    stehen    hier   ziu*    Frage    —    von    einer 

l*  Wurzel  tertiao  radicalis  j,  das  j  bewahrt  hat,  etwa  im  Dual  das  j 
abgefallen  wilre.  Wo  in  allen  einzelnen  semitischen  Dialecten  j  als 
dritter  Radical  der  besagten  Fonnen  im  Singular  sich  gehalten  hat, 
oder  doch  Spuren  s.eines  Daseins  in  einem  auslautenden  Vocal  dar- 
'  bietet,  und  also  tfir  den  ursemitischen  Singular  nur  eine  volle  aus 
'drei  Railiealen  bestehende  Form  angesetzt  werden  kann,  haben  ent- 
weder alle  Dinlect*?   das  j    vor   vocalisch  beginnender  Endiwg  be- 

["wahrt,  so  in  der  Form  ki(l,  oder  doch  wMiigstens  dtis  Arabische 
vor  der  Dual -Endung,  so  in  der  Fonn  kital.  Daraus  folgt.,  daets 
wenigstens  im  Ursemitischen  noch  in  beiden  Füllen  das  j  auch  im 
Dual  vorhanden  war.  Auch  hatte  aus  emem  ui-semitischen  tinaja- 
tainÄ  arabisch  ein  itnAtuuii.  nicht  aber  itnataini  werden  soUen.    Da- 

["  gegen    ist   der  Abfall   eines  j  als  dritte»  Radicals  im  Singular  der 
genannten  oder  einer  analogen  Formution  nicht  nui-  für  die  einzelni 
Dialecte    constatirt    (hebr.  r"n  neben  T^y'i,   hn  neben  "»ta.    "»V« 

'^hp  ==     J\  und     ^.it  neben  b«  und  bj,    "jy^j:  statt  n:?^,   a? 

19,9  wohl  statt  *a?,   nW    Thren.  4,  s    ==  aram.  nn.  arab.   ^^J»J3^ 

sondern  auch  für  eine  Reihe  von  Fällen  schon  im  Urseraitischen  anzu- 
tfrkeüneii.  Allerdings  durf  man  sich  in  unserem  Falle  nicht  auf  die 
aram.  Fonn  ''l"^r  zur  Bezeichnung  der  determinirten  Zweizahi  benifem, 
wie  läe  sich  in  den  Targg.  (1  8ain.  20.  u  ;  2  reg.  2,6. 7.  b).  im  Pabnjren. 
Üöldeke  ZDMG  XXIV,  101).  im  Talmud  (Luzzatto  78).  am 


PkiUppi^  €ia»  Zahlwort  Ztnri  im  SfmiUsdhen 


75 


leusyriaehen  (Nöldeke  Gr.  §  80)  finden,  und  wo  der  dritte  Radical 

ch  erhalten  zu  sein  scheint.    Denn  wenn  wir  beachten, 

Dialecten  die  Zithlen  von  3 — 10  in  der  beBtiixuntcai 

fetitnng  besondere  Abstractformeti  durbieten,  gebildet  durch  die 

ndung  *r-^  ^-  fa'  die  Feminiu-Endung  iit,    an  die  dann  noch  die 

Ploral-Endung  dfls  Masc.  gefügt  ist  *),  so  worden  wir  ""nn  für  eine 

aomloge  vom  Singular  nn  aus  erweiterte  Abstractbildnng,  din  dann 

noch   die  Dualendimg    erhalten,  ansehen  müssen,    sei  es  nun,  d^uns 

^wir  ihm  einen  Sijigul.  t*nri  (i"'r)  zu  Grunde  legen,  an  deu  die  Duul- 

tndmig  nach  Analogie   der  Plinral-Endung   des    Tom.   An   getreten 

rare,  sei  eg.  doss  wir  es  —  was  den  Vorzug  verdienen  dürfte  — 

Lfon  einem  Singul.  "^^r  (-'i^)  ableiten,   da   die   Endung  ai  beaw.  I 

niotomch  in  den  aramUischen  Dialecten,  ja  in  den  semitischen  Dia- 

ecttai    überhaupt    zur  Abstractbildung   dient.     Denn    sie    ist  ohne 

Kweifel    auch    mit  der  arab.  Feuiinin -Endung  iC— ^     j^I—  ui»d  der 

Aetbiopischen    nicht    seltenen    Abstract  -  Endung    Ä,    wie     den 

£cben     ursprünglich    Abstracta     bozw.    Cüllectiva    bildenden 

auf  rt^,  oder  rr^..  (nrab  =  ^)  oder  ••^  *),  derur- 
fprÜDtglichsten  Form  derselben  zu  identificiren.  In  unserem  Falle 
^vAre  nur  das  j  vor  der  Dual-Endung  in  w  übergegangen,  ein 
Jebergang,  für  den  sich  eine  Keiho  von  Analogien  aus  dem  Aram, 
laesen. 
Dngegen  dürfte  für  diese  Annahme  sprechen,  dass  sich  für 
du  jetzige  Semitisch  üU^rhaupt  kein  ursprünglich  zweiradicaliges 
Kornea  oder  Verbum  mM.:hweisen  lüsst,  da  auch,  wo  uns  alle  semi- 
tiachen  Dialecte  ein  aas  «wei  RadicAlen  bestehendes  Nomen  dar- 
btelen,  dasselbe  doch  nur  als  schon  ursemitische  Verkürzung  aus 
emaro  ursprünglich  dreiradicaligen  —  wenigstens  nach  den  meisten 
B0ileniD  und  schon  den  arabiachpn  (iraiiimatikejTi  —  gefasst  wer- 
den muss.  Neuerdings  hat  fri^ilii-h  Nöldeke  die  durchgüngige  Rich- 
tigkeit dieser  Auffassang  bestritten. ').  Indess  wenigstens ,  wo  in 
Kmninibas  dieser  Art  noch  die  Sprache  selbst  uas  auf  eine  ur- 
ftprüngliche  dreiconsonantige  Wurxel  hinweist,  indem  in  Ableitungen 
»ich  noch  ein  dritter  Radical  zeigt,  und  wo  dabei  der  ursprüngliche 
beKW.  urspmnglichere  Wur/elbegriff  nur  in  einer  di'eiradicaligeu 
Wur««d  vorliegt,  aus  der  sich  diis  betreffende  Substantiv  formell 
••ntwickelt  haben  kann,  und  auf  deren  Zusammenhang  mit  dem- 
selben jene  Ableitungen  hinweisen  -  da  werden  wnr  eine  Ver- 
kürzung allerdings  schon  in  urseraitischer  Zeit  aus  einer  dreii-adi- 
<'aligen  Wuntel  luuunehmen  haben.  Wir  werden  daher  z.  B. 
xurÜ4;knifaren: 

X  »ittf  -»T»    ("IT").     Denn  neben    n^   findet  sich  noch  im  Arab. 


hNull.kH.    ZDMO    XXII,   484;    Neuyr.    Gnmm     155. 
«  lUd.         :i,    Muud.  (iramm.  d6. 


S)  Okhauson 


PhiUppi,  da*  Zahlwort  Zwei  im  Semitischen, 


H 


ein  j^.,LjJc-j,  ^j*^  (dissimilirt  aus  — jJcj)  und  der  Plural 
tind  im  Aethiopischen  vor  Snffixen  ein  ^^ " ,  im  Plurul  aber 
^J^CDT,  ^^^  ^^®  Grundbedeutung,  von  der  sich  erst  die  Be- 
deutimg unseres  Woiles  ableitet,  liegt  noch  vor  in  einem  drei- 
bucbstabigen  ^JJJu  beaw.  ^Ju  des  Aiab. ,  woran!'  die  iingetuhrteu 
Ableitungen  binweisen,  und  in  einem  mit  diesem  aufs  engste  ver- 
wandten dreibuchstiibigen  ,jl  bezw.  ^cjl  mit  dem  Grundbegriff 
des  stark,  fest  seins  oder  Werdens  (daher  ^^\  von  der  Milch  ü^| 
crasBuit,  auch  multa  foit  res  und  beide  in  IV  stärken,  lüsten,  rüstig, 

stark  sein),  so  dass  jtlso  *i^  (vgl.  die  arab.  Nebenfonn  j|^  M  urspriinglich 
«die  starke*,  „leste"  bedeutet  haben  wird  % 

Weiter  -ja  {^\)  auf  153  bezw.  ^:3,  da  neben  ^^\    diis 
90Ch    ein   y_$^   aufweist    (wohl  dissimilirt    aus     -^)*),    und 


1)  Dagogen  dürften  du  äth    ii'di  vi«  da»  snmarit.  TM   ans  einem  JAd  durch 

Tocaliäche  Aoflösang   des   tMjgianondun  j  i-orniinpirt  sein,  vgl,  syr.  j«^f  ,   nuiiid. 

•   * 

<t17,  neiULT.  fd>  2)  Im  den    Bvdoutuugon  von   I  itt  ^Ju  donom     vou 

t\j.     Von  dem  hebr    H*!"'    dnrf  abor    1*    nicht    abgelcitot    werden,   m>  dftss  M 

nrüprüaglich  „pxtensa"  im  Gcßcnsatz  xii  r{D  bedeutet  hätte  (Gesenius  UiM., 
Böttcher  I,  328  Anm.  urill  es  td»  die  „werfeude"  fnuenj.  L>onn  da  diew» 
m*»  auf  ein  uniprUngiiclie»  ^m  bexw,  ITT  snrtipligeht.  wio  sich  aas  niphO 
und    Mitpaol     dieser     Wurzel     und     der    entsprechenden     arab      WurBcl     iCsJj 

ergiebt,  so  h&tte  die  Furin  dieaea  Falles  im  Arab.  iji^  luuton  mü»&eu.  3)  Auf 

dio  oTsprUngliche  Existetu  eines  J  Als   dritten  KadicaU  in  d1«s«n  Formen  dürfte 


auch    du   i    von   ^3, 


im  VerhiÜitniu    zum  a  der  Formen  ...  »Äj,   D' 


oLö,   n33  hinwoi&ou,    d»»   sich    eiufuch    nur    als    SchwäcJiung    aus   a   di 

Einwirkung    eines  folgenden  j  erkl&ren   lüMt;  vgl.  Fleischer  BB.  d.  K.  S.  G. 
WW.  1866  p.  311,     Bchon  arabische  ßprachforacbcr,  denen  Fleischer  gefolgt  ist, 

hAben    als    Grundform   ein       -X^   anfgeatellt,    woraus   dann  abo  nach  dem  «beti 
6  -  O 

Bemerkteu     JLj  ,   ^  geword«ti  w&ro.    Daas  sich  in  dvu  riimüfonnon  übarall 

du  ursprnnelichc  «  gehalten  hat.  diirftn  dann  in  der  Aniinhmv  seine  Krkliirmitr 
finden,  da*»  in  der  semitiiicheii  (5run<l>)ir«che  scliut«  zu  einer  Zeit,  wo  man  noch 
im  SiJiprulir  bnniy  sprach,  im  Plur»!  die  fitiitractiun  vou  bnnajftnii  zu  baniln» 
und  ebenso  von  biuiajat  xu  banät  eiii^jotreten  war,  womit  aber  in  den  Plural- 
formen   der   Grund    für   diu  Schwäcliuug    des   a   zu  i  wegfiel;  erat  »p&ier  hätte 


PhUippi.,  da»  Zahlwort  Ztttei  im  Scmiti^chetL 


W 


Bedeatung   der  Wurzel     ^    aus  bin  offenbar  erst  die  seinige  ^ 
rlungt  hat^  indem  es  niununtlith  in  Hinblick  anf  Gen,  1 G.  2 ;  Deut 
,••  wie  schon  Kimchi  und  Parchon  richtig  gesehen,  ursprünglich 
aer    (des  H.'iuses)    zu  fassen    ist  ^);   vgl.    sanskr.    putra — s, 
egen    des   immer   activ    gebraucht43n    Suffixes   tra   wohl   als 
er.  Fortpflanzer  des  Stummes  gefasst  werden  muss  (s,  Curtius, 
ttdz.  d.  griech.  Etym.*  p.  288),  während  sanskr.  suta — s,  sünu — s, 
goth.  sunu — s  den  Gezeugten  bozeiL-hnet. 
*j 
Femer  ^  (Baidawl  I.  4)  OlD  (/M«t)  auf  ^«mn,  da  das  Arabische 

noch  eüien  Plui-al  vL»-*!  statt  ^U^t ,   ein  Nomen   relativum  (^_fc**. 

ond  eine  dialectische  Nebenform     .  »^    das  Aram.  aber  einen  Plural 
tTpi'^  (r^^^)  «tatt-  ^iia;?    (vgl  insN  bezw.  nna«)  darbieten,  und 

die  Bedeutung  ^Name*  oline  Frage  von  'w*^  hoch  sein,  henuistreten, 
deutlich,  kenntlich  sein  ausgegangen  ist,  so  dass  sim  ursprünglich 
du  bezeichnet,  woran  eine  Person  oder  Ding  kenntlich  ist '). 


d(h  dun   Mis     JiJ  in   besagtvr   Weise    e'm   biu  {entwickelt.     Aber  aaifiillend 

hlkben  b«i  dio&er  Erklfining  immor  die  arab.  Fonncn  .■^_y^  j  iirV^  ■>  ^^  ^t'I<?he 

vir  riiiinchr  ein  ..  «JLi,  ..-aÄj  enviixtetoii.  Mün  mtiü»te  iU»o  unnobmen,  da« 
in  dicien  vielKehraiu-hten  Wörtom  vipllok-lit  srlion  im  AltiirabUchcn  ait  bezw.  | 
•i  ««Itor  «u  ü  b«»/w.  i  KtiMromODgczD^en  wären ,  bihr  1 'antrat tion.  die  hekaimi« 
Ikh  toi  Hebr.  paiiz  gowöhnUch  und  mich  im  Vulßärurab.  t^ar  iiiobt  sr'Uctt 
«*  Im  Maphrib  wird  fast  stets  »u  zu  Ü,  wi&  ai  zn  i  (ZDMG  XXUI, 
*t7|  tiiid  schon  an  ÖawAJiki's  Zoit  sotzte  man  oft  U  für  »ti  (MorRfioL  j 
fwscb     148).     Indeaa    dürften    wir   alle   Scbwierigkoitüii    vermuitlen  durch  Auf-  ■ 

ö    - 
«••ÖMg  einer  etwas  näancirten  Grundform,  nämlich     Jü.     Denn  von  banij  aoa 

*itien   «ich    sowohl   die  Formen   banüna.   bimiuM    aus   bantj&na.   banijina  als 

^   MUtebUdong    (JT^ÄJ    (vgl.  ißf^^  von  ^«x^   ^      c^^)    '^^^  Weitorea  er- 

»wrtj  pR»  Verbfiltniss  aber  der  PlunUforunMi  an  don  8inpii!arfnrmt?n  wßrde 
*>>ct>  hi«r  auf  dit»vlbo  ^Vciae  zu  fassen  sein  wie  btM  der  enston  Amiahmo.  Für 
*«ldie  dieser  Erklärungen  man   sich   anch  entscheiden  mag,  jedenfalls  werden 

^  nicht    mit  Ewald   (Or   Ar,  1,  280  n)   als  Gnmdform   dir  hin  pin     ^  aaf- 

''*HeB  («o  BVriyens  aclioti  einige  arab.  PhDologent,  da  wir  dann  für  die  Pliiral- 

•In  von  dicaem  ^nx  nnabhängigea     ^  bcsw.     ^  smsctaen  müßten. 

1)  Kach    den    arab     L«'xirnpTaphGn    wohl    wcnipor   gut   als    dos  Vaters  Raa 
•WfctlfiTilMi.  vpl    Jltirigon»  »noh    iissyr    iia-ab-iii-lii  NttihkftmmoiiHchnft,  Sprnssling  j 
^L    Md  b«tü  iPartt   Krzcugvr  iFnud    I>elit/.sch,  Aasyr.  Stud.  Ul.   VJ^).  It)  Vor- j 

^H  Mit  lat  die  Abloitnn^  der  kiiliachon  Sprnchpelchrt(^n  von  ^^^* ,  s.  Baidkwf  I,  3, 1 
^^  mt  DcUtMch.  Comm   Psalm    1U9. 


9(( 


PhiKpj»^  dat  Zahhoort  Zteei  im  SemUi*eh&H, 


endlich  auf    JL*.,  da.  noch  eine  Pluralform  ot, 


oL^i*»)   vorliegt,   tJ^  aber  von  derselben  Bedeutung  ausgebt 

wenigstens  mehrere  Dialecte  in  einer  entsprechenden  dreiradicalig* 
"Wurzel  "»'b  bezw.  i"b,  auf  deren  formellen  Zuüimraenhang  mit 
unserem  Wort  schon  jene  Plui*alfonnen  hinweisen»  noch  bewahrt 
haben  ^). 

Ebenso  werden  wir  demnach  auch  tin  als  eine  Verkürzung  einer 
ursprünglich  aus  drei  RÄdicalen  bestehenden  Form  fassen  müssen. 
Denn    einmal   zeigt   sich  auch  hier  noch  in  Ableitungen  eine  drei- 

buchstabige  Wui-^el,   so    im  aram.  i^rr,  auch  arab.  ^.^\h^     ^  ^^''^l 

..^LaIj  ').     Sodann  ist  auch  die  Bedeutung  unseres  Zahlwortes,  wie 

wir   sogleich  zeigen  wollen,   von    der   Bedeutung  gerade  der  drei 
buchstabigen   Wur/.el .    die   wir    schon    nach  jenen   aram.-arub. 
leitangen  als  fonnellen  Ausgangspunkt  desselben  ansehen  muss 


1 


^\  Dnticr  ist.  es  \n  i?er  That  olcfat  einzasehen,  wanim  wir  VuLm  uicht  mR 

-  -  c*  -  * 

demaelbcn   Rechte  von   LjU^     ableiten   sollen    nis  x^^,    Lo^    voti   ^h'»^ 

iU»-,    ,_^*^   vou   ^c*^y    ö~*^,    (jr^  von  ^^js^y    Bj   von  j  j ,    KäJ 
ȊI,    oder   du    hclir    iiind  targ.  H'^p,   wonelven   roch  hebr    n^^|J,    von    ^*1' 

Uebrigcna  ist  es  nueh  nicht  wahr,  doss,  die  nrspriingHche  Zweihuchstaliipkoit 
im  Text    bpsproclienon    oder  atuüof^   SubstantiTH  vorausgesetzt,    diu  Umhild 
in    dio  Dridbuclistübi^kvit    «avomn'tdlich  gew^iK^u  wftre,    «obültl  man  von  ibaMI 
pewiss«    weitere    Abldtungcu    mnchte    (JJöldeke,    Mand.    Or,   96).      So    gut    man 

wenigsten»  vou  <Ju   aus   nrnb.  .<jf*Aj  bildete,   von  *^  aus  .e*^y  konnte  man 

aach    von    einom  ursprünglichon    ^  aus  «-tl^^*^  ableiten,    und   man  sieht  nid 

recht  dn,  wiu  dii^sen  Falles  .-«[»^O  bezw.  ...LyO  eatstandon  wäre.     Eher  hit 

iQMi   dann    .»^Lo   erwartet,    da,    wo   da»  ArabUchQ   später  notorisch  Kweibucb' 

itabige  Wörter  «u  dreibttchstabigon  erhoben  hat.  es  der  Regel  XMCb  dnrdi  V( 

doppelung  des  Auslautes  goschehon  ist,  so  in  Ou  (Fleischer,  de  glosi.  Habicht. 

i  -  o  2-.  S      . 

in  ^jS-Jj*  aUtt  id>wU,      ^«^  neben     4;^,     Vgl.   auch  NAldeke,   Neos.  Or. 

und  ZDlkIG  XXll,  460  Aum.  1.  Dagegen  ii,t  eA  nvdir  orklkrlich,  dass  der  drid 
Bcbwacho  Radical,  der  im  freien  Auslaut  schon  im  Ursemitbchi^u  abgestreift  * 
sieb  im  Srbutzo  einer  foliifCQdvD  Fhidang  sporadisch  noch  erliielt.  2)  Leti 
indes»  M-oUl  erst  aus  dem  Aram.  iu's  Arab.  gekommen  (Nöldeke,  Mand.  Gr.  ll 
Anm.  4). 


I 


Phiitppi,  duM  Zahltocrt  Zwei  im  Seim'tuehen 


4  i 


tEs     kÄiin     n»ir     noch     die    Fnige     soin ,     ob     wir 
:    tili    aus    tinj     oder     tiuaj  ^}     verkürzt     zu     denken 
^«8  wenn  von  den    lieidtsn    noeh  im  Ai-ab.  vurhandenen 

Formen    ^o   und   U3   aus     Uj   der   Bedeutung    nach    sich    m 

da»  er*t*re,  wie  wir  sehen  werden,  zu  tin  stellt ,  —  denn  ersteres 
1       bedeutet    nach  Lant»:    ,a    duplication    or    doubling   of  a  thing*,    ,a,. 
I      IbMKag  a  duplicature  or  fold',  letzteres  dagegen  ,the  repetition  all 

^B  Oo        '  [ 

^B  tiliiig%   «or   au  affuir  done  twice",   so  dürfte  iiu  uruk     J^i  nuuhl 

^^■e    Ürfomi    unseres    tin    erhalten,    letzteres    also  als    m-semitische 
^Verkärzung  von  tinj  zu  betrachten  sein  *). 

XI.     Nachdem    wir    die    ui-semitische    Form    des    Duals,     in 
■m    das    Zahlwort   Zwei    jetzt    allein     erscheint,    sowie    die    ur- 
itischtt  Form  des  Singulare,  von  dem  sich  dieser  Dual  gebildet^  1 
jestellt  haben,  treten  wir  an  die  Fn\ge  nach  der  m-spriinglichen 
[«fQtung  dieser  Formen  heran,  deren  Beaniwoi'tuug  zugleich  allein  j 
tscheiden  kann,  ob  schon  der  Singular  tin  oder  erst  der  Dual  diese«  | 
ortes    im    Urseniitischen    die   Bedeutung    der   Zweizahl    erhalten  i 
lieber   die    ursprüngliche  Bedeutung   unseres  Zahlwortes  hat 
Grossaii   und  Ganzen   schon  Dietiich    (Abhandlungen  zur  seniit. 
ortforschung  239)  das  Richtige  aulgestellt.     Zunächst  entstammt 
bezw.  tinainä  etc.,  wie  eben  dargethan  ist,  einer  dreiradicaligea 

orzel    J^^  bebr.  n3ü ,  aram,  «;n,  Jji.     Der  Gi-undbegrüT  diesei'l 

War£«l    liegt   aber,    wie  auch  fast  allgemein  anerkannt  ist,  in  der! 

Bedeatimg:   beugen,    flechten,  falten  vor,    die  uns  noch  das  Arab. 

j^  «rhalten  hat*).     Demi  mag  nun  die  Bedeutiuig:    wiederholen, 

^  «ich  in  allen  in  Jiede  stehenden  Dialeet^n  findet,  erst  De- 
itiv  unseres  Zahlwortes  sein*),  oder,  was  wahrscheinlicher, 
direct  aus  der  Bedeutung  falten,  doppeln  entwickelt  haben, 
hmner  wird  sie  erst  als  secundÄr  im  Verhältniss  zu  der  ersteren 
vx  betrachten  »ein,  was  Redslob  (ZDMG  XXVU,  157)  nicht  be- 
achtet lu  haben  scheint.  Aus  der  Bedeutung  des  Wiuderholena 
ist  dann  weiter  die  Bedeutung  des  Lobens,  Lobsingens,  Preisens 
im  Arab.  und  Hebr.  ^)  und  des  Erzählens.  Sprechens,  Mittlieilens, 
Vtnbredeas,  Lehrens  und  Lernens  im  Aram.  entsprungen. 

1 1  Sil  X.   B.  OlsbjHUtin.         H)  Auch  die  arab.  Oraiuiiin.tik«r  leiten  Aäs  Zahl- 

vm  ran  «iiiem  Singui    .4^  cder  .  ^äjI  ab  (Luxe  %.  v.)         i)  Inahmondvn  m 

^  Vammi  J.  \\  VU,  aucb  dorn  SubiUntiv  julli  Strick.  Tau  4i  .So  »chon 

Wut  E4f«  147.  5»    In  der   II    uii<l   IV.  Form  dea  Anh    uiitl   dtni  Pi'ol  dus 

^^f     Itu  lUbr     fiuÜMi    wir    allerUini;»   iti    liicwvr  Uvduutung  oiu  tliD-     lud««» 


78  I*hiltj)pi,  da*  Zahlieort  Zwei  »n  Semüütchen. 

Dagegen,  um  dies  beiläufig  zu  bemerken,  gehört  das  heb 
n:d  in  der  Bedeutung:  andei-s.  verschieden  sein,  sich  veränder 
ändern,  wechseln,  dem  das  armnaieche  MSC.  ^üt  entspricht,  niclit 
hierher.  Demi  einmal  weichen  diese  Wurzeln  von  den  eben  be- 
sprochenen schon  in  der  Bedeutung  ah.  Und  wenn  sich  auch  die 
Bedeutungen:  anders,  verschiedt^n  sein  oder  werden,  sich  ändeni,  und 
dann  weiter  verändeni  etc.,  als  Üenominativa  des  Zahlwortes  Zwei 
fassen  Hessen,  so  liegt  doch  diese  Fassung  gerade  nicht  uahe.  iSodaim_ 
besteht  aber  auch  ein  hi,utlicher  Unterschied  zwischen  beiden  Wu 
classen.  Denn  das  Arain.  bietet  hier  dem  hebr,  d  gegenüber  nicht | 
sondern  gleichfalls  L  Die  Annahme  aber,  dass  dos  i  des  ursemitis 
tanaj,  we  es  im  Hebr.  theils  zu  c  theils  zu  t  ward,  so  im 
theils  zu  t  theils  zu  ^  verschoben  wilre,  oder  dass  hier  ein  späterer 
Uebergang  des  aram.  n  in  "C  vorläge  'j,  bittte  um  so  weniger  Grund, 
als  die  lautlich  geschiedenen  Wiir/eln  des  Ai'am.  auch  der  Be- 
deutung nach  scharf  geschieden  sind.  Wenigstens  im  Syrischen 
hat  J^t  so  wenig  je  die  Bedeutung  von  JLuk.  d.  h.  des  unders, 
verschieden  Seins,  des  Aendems  oder  VerJindems,  als  \iM.  je  die 
Bedeutung    von    jjl^    d.    h.    des    Wiederholens    oder   Lobens,    Er- 

zilhlens  etc.  ^h     Dazu  kommt  cndliih,  dass  uns  auch  das  Arabische 

eine  der  ammftischen  mit  C  beginnenden  lautlich  ganz  entsprechende, 

in  ihrer  Bedeutung  von     ^  ganz  verschiedene  Wurzel  U—  bezw. 

JLi»,   darbietet     Also    hat  jedenfalls    schon    im  TJi'semitischen 

sanaw  be/.w.  sanaj  mit  besonderer  Bedeutung  dem  tanaj  gegenübd 
gestanden,  und  nur  im  Hebr.  iimssten  beide  Wui'zelu  nach  dl 
hier  herrschenden  Lautwandelgesetzen  in  eine  zusanunenfliesser». 
AUei'diugs  lassen  sich  ftir  das  arabische  LL*.  bezw.  JL**  nicht  die- 
selben Bedeutungen  nachweisen,  die  die  kutlich  entsprechendpn 
aram. -hebr.    Formen    besitzen.      Denn    wenn    auch    die    V    Form 


Wtnn    dM   Arab.   »ach    hier   ^^,    und    obe»i»o   das    Aram    «m    dRrbieten,   «ö 

kuniieu  wir  nur  nniitiUmon ,  dua  dus  ursttmiti-ichH  t  sich  in  dieser  Wurxol  im 
Hebr  ge&p&lU'u  \u\t  uiid  *uf  der  etuon  ^»oi(o  iti  dnr  im  llcbr.  üuu^t  üblichen 
Woiito  SU  u,  auf  der  »nderea  in  iinuaäi»chor  2U  t  güwurdeu  ist,  vgl.  bebr^j, 
und  tö'in  neben  arab.  c!J.>,  aram.  P'^H. 

Ij  Vgl.  hobr.  und  Jimm.  TCD  neben   hubr.  "IPD  ^z  arab.   JÜ  ,   oder  i 
KOT    ^   Dl  aller  auderen    EHalocte  'i)  Au*!li  im  TarKam.  hat  N3w  iiie  ' 

Bedeutung  des  Wioderbolons.  Deiiu  Prov.  17,9  ht  ^20*11  zu  lesen  {Hagiu{;rHpl 
chald.  ed.  Lagardo  132),  w-ie  auch  die  LXX  und  die  Ttnichito  hiur  das  hei 
TM'O  gofasat  haben.  Dagegen  findet  sich  Klfl  einmal  (Hiob  U,  SO)  in  i 
B«sd«utuug  des  Aendems.  Doch  dürfte  liier  eine  durch  da&  Hebr.  nSD  ven 
lautti-  Verwechselung  der  im  Aram.  soiut  QberaU  geadiivdv^ticii  Wurscin  ausu' 
nehmoin  sein. 


h 


Phiitjtpi,  dag  ZahliiS^rt  Zw»  im  Semitischm. 


79 


«ler  mnh,   Wuntel   in   der  Bedeutung:   it    became  altered  (for  ihe 
worae)  belegbtu*  ist,  so  dürfte  hier  doub  woM  ein  Denominativ  von 

=  jiJLmÖ'  in  derselben  Bedeutung,  vorliegen,  so  dass  sie  eigent- 

goviel    bedeutete,    als    ,it   lost    its    tVeshness    by  the  lapse  of 

^').     Indes«   dürfte   doch  das  Arabische  gerade  die  Ursprung- 

Bedeutung  diejjer  Wur/el  bewahrt  haben,  aus  der  sich  erst 

afwn.    bezw.    hebr.    Bedeutungen    derselbeu    «ntwiekelten.     Als 

bedbUtung    im  Arabischen  werden  wir  uUinlioh  die  des  Aul'- 

ns.  Leuchtens,  Glilny.eus  auisttillen  müssen.     Diirck  diese  Be- 

lisst  sich  übrigens  noch  weiter  eine  Verbindung  mit  der 


poxvel 


er* 


herstellen,    indem   diese    den    Gnindbegrifi*  der   zwei- 


ürwunsel 


noeh    bewahrt    bat .     nttinlich    den  des 


fens,    Wetzens,    Polirens,    aus    dem  sich  iu  ULs*  erst  der  des 

jWwik.    glänzend  Seins,    bezw.  des  Olänzens.    entwickelt  hat     Aus 
letzteren  Bedeutung   sind    dann    im  Arab.   selbst  die  des  Auf- 
DR    oder   Besteigens,    sich  Erhebens  oder  Erbebeus,  Oeffinens, 
Seins,  des  Auf-  oder  JiwranfziehRns  (so  von  Wasser,  das  ver- 
Waaserrades  aus  dem  Bruimen  heraufgezogen,  geschöpft 
her)  des  BewÄsserns,  oder  aber  des  auf-,  herauf-  oder  heraus- 
V>^6n  Seins,  daher  des  trocken  Seins  -),  endlich  für  gross,  schön 
i ')  hervorgegangen-    Von  der  Bedeutung  des  Aufsteigens,  sich 
its  dürfte  nun  aber  weiter  die  aram.  Becleutung  der  Wurzel 
eiten  sein,  die  schon  Bernstein  als  die  relativ  ursprünglichste 
d»  Aram.    erkannt   hat,    die   Bedeutung    des   (sich)   Fortbewegens, 


li  Nach  einig«»  »fftbisclien  Lexlcogr*phen  steht  übri{^eus     ^^mmJ  in  <lieMr 

^-ImiUii  -  tur  ..  JLmmÖ'  ^  «.    L»ne  ».  v      2)  So  ist  wiihl  'aJum  {jfoS  (auch  v4>.Äam) 

'   'LIm.  aa   crkJärou,  also  eigentlicb   eia  horatif-   oder    auagazogeues ,  ausgo- 
•V'ne»    Latiil,     ein    I^aitcl ,    au*  dem     du*    Waaser    berausgoaoKeii    ist.       Wegen 

^l<a»  Bcdeaiutig  hat  dann  das  laaüicli  identiaehe  ÄÄmw  ^  Jaibr  auch  achon 
^f  «kh  di«  ]}«>deotung  einps  schlechten  ndor  MLnsJNhrv»  (f^tyuM  KJLw)  «rhalton, 
!>*Mi.l  |)i«y  eiperivncvd  droiq^ht  or  barrptinesn  iKroytag  falB4:h  \yJJitt,\^  ist 
"■•Mifth  nichts  ab  ein  I>cnominaliv  von  iuw.,  w««^  scUot»  El-FnrrÄ  richtig  sali 
tUu«  V.  ^^i/^i,^) .  3)  X.  Fi)nn  Freytag  ».  v.  Man  bpftcbto,  das»  die  eut- 
«VKMlwidc  ith  War««l  UJJP;  bew  tlW,  ^^  *"  **•""  »«döutung: 
*^^  MdB  aad   anderen  durau»  abgeloituten  vurkuiumt  tPillaiaui%  lex.   261y 


PhiUppi,  da»  ZaMwori  Zioei  im  SemitUckeH, 


trie  sie  in  dem  syr.  Peal  und  Pael  vorliegt  ^).     Diese  Bedeutting  i 
dann  schliesslich,  wie  sich  leicht  orkliirt,  in  die  im  Ärain.  wie  Hebr" 
am  häufigsten  belegbare,  des  Aeudeniiä,  Verändern^,  Wechseins,  ver-_ 
seliieden  Söins  übergtuagen.    So  lassen  sich  ditsse  lautlich  identische 
arab.  und  aram,  (hebr.)  Wui-zehi   ohne  Schwierigkeit  auch  der 
deutung  nach    vereinigen.     Wir  zweileln  uin  so  weniger  an  ihre 
m-sprünglichen  Zusjunmenhang  und  zugleich  ihrem  Gegensatz  geg 
die  andere  Gnijipe  mit  anlautendem  i.  als  sieh  uns  eine  Spur 
im   Aram.-Hebr.    gewöhnlichisteii    Bedeutung    auch    noch    im 
Äjo*  Jahr  ^  hebr.  n:"w,  aram.   N3Tä,   assyr.   ^anat   findet.      Es 
verkehrt,  wenn,  soweit  wir  sehen,  siüimitliche  neuere  Lexicographen 
und   Et3rmologen   dieses  Wort   au   die  Wurzel         :-,  ^y  ^   n:a5,  '^^^l 

knöpfen  und  es  erklären  als  Wiederholung,  (Oeseniusl  oder  Um- 
kreisung (Dietrich)  oder  Wiederholung  des  Sonnenlaul'es  (Füist)') 
oder  Wiederholung  der  giui'/en  Reihe  vi>n  Erscheinoiigen,  welche 
das  Jahr  bilden  *J.  Dean  aus  einer  exacten  Vergleicluuig  des  Wort« 
in  den  verschiedenen  Dialecten  ergiebt  sich  mit  Sicherheit  ein  ur- 
semitisches  sanat,  und  die  Bedeutung  dieses  Wortes  lässt  «»ich 
leicht  erklären,  sobald  wir  nur  aanekmen,  dass  sie  schon  in  der 
samitifichei)  Grundspra<:he  die  im  Hebr.  und  Aram.  gewöhnliche 
Bedeutung  des  Wi^ändenis,  Wechseins  gewonnen  hat  Denn  dam» 
wurde  sich  für  sanat  die  sehr  passende  Bedeutung  „Wechsel"  er- 
geben, d.  h,  OS  würde,  um  mit  Orelli  zu  reden,  zanlichst  als 
scheinung  den  regebnässigen  Wechsel  der  lleihe  von  Erscheinunge 
die  das  Jahr  bilden,  der  Jahre sxeiton.  als  Zeitinaass  die  Zeit,  iuii« 
halb  der  sich  dieser  Wechsel  vollzieht,  be/eichnen  *). 

Doch  kehren  Avir  zur  Darlegung  der  ursprünglichen  Bedeuti] 
von  tui  beiw.  tiiiaimöi,  tinaiuil  Kurück,  Dieses  Wort  kami  also 
nach  der  obigen  Auseinandersetzung  im  ürsemitischen  entweder 
von  der  ui-sprünglirhen  Bedeutmig  der  Wur/el  tamy  aus :  Falte, 
Beuge,  Faltung,  Beugung,  Grefaltetes,  Gedoppeltes,  oder  von  der 
schon  sccunddrcu  aus:  Wiederholung,  Wiederholtes  bedeutet,  und 
von  der  einen  oder  anderen  Bedeutung   aus  zum  Begriff  Zwei  ge- 


1)  Di«  tnutkitivo  Ue4eutiiDg  und  die  C-uiutruction  deamrain.  Paol  fitidet  sieh  l 
im  h«br.  Picl,  v^^l    Eat    2,9      Von  der  Uoduutung:    verSudero  aus  Uos»e  es 
kaum  erkl&ruu,  vgl.  z.   B.  K«iJ  ä  Li'bcnüuUuiig  x.  Bt. :   Er  vcründerte  &ie  tuid  ] 
Dirnen    in    das   bostti    Oomurh    des  Pr«n«itiUftii*e5s<!).  2)   Si»  schnn  Abrub 

Ezra  147.  3)  So  v.  ÜruUi,  d,  bobr.  Syuüaymo  der  Z^it  uud  Ewigkoit 
4)  Dio  «rub.  LojticograpboQ  leiten  das  Wort  outwcdcr  vuii  xÄ^  üb.  du 
ont  Dflnominittiv  Ut,  oder  von  LjLm»  „lie  tournod  round  abual  tbo  w«U",  su  diisi 

B»  eigeatlicli  bodcuto  „a  siuglu  rovulutiuit  uf  tlio  sun"  (Luno).  luduu  hut  üLm 
ducb  uio  dio  allgomoino  Üodoutung  des  tTnn,drelieu<«.  s^iiidum  hei^t  in  jenair 
Phrua  eigondich  nichts  kIs  Wwaer  aas  dwt»  Uruuiu>li  durch  Droboo  des  WaM«r> 
rades,  dw  durch  Uenungehen  dos  Tfaiores  um  de»  ünumon  iu  Bewegung  gt^ 
sotai  wird,  schSpfen. 


Phüippi,  tiaM  Zahlwort  Zwei  im  Semiti»ch»n, 

sein.     Indess    werden    wir   uns    für   dio   erstere  Annalime 
atscheideii  müssen,    dw   bei  der  zweiten  d«r  Dutil  riietit   redit  be- 
eilüeh  wäre.     \)vl&  Wort  ist  jilsu  der  Bedeutung  nacli  dem  iirah. 

jLj   oder  dem  hebr.  nriai:    zw  vergleichen.      Ob    aber   schon    der 

ugnlar  tin,  —  wo  dann  die  Bedeutung  Zwei  wohl  von  der  Be- 
E«at4Uif^  dt*8  Gefalteten,  iJoppelten  ausgef»iingen  wilie,  —  oder  erst, 
er  Dual  die  Bedeutung  des  Zahlwortes  erlsuigt  habe,  inüs.sen  wnr 

ch    dahingestellt  sein    lassen.     Man  könnt«  sich  vielleiL-ht  fiir^ 
Ke  erstere  Annalime  auf  die  allerdings  schon  urseniitischen  Feiiiiuin- 

-tcinuen  des  Duals  beniieii,  die  auf  ein  singularisches  >Lo  als  Fem. 
ff 
^    in    der   Bedeutung    Zwei    hinzuweisen   scheinen  \).      Indess 

[ttebt  doch  der  Annahme  nieUts  im  Wege,  dass  erst  der  Dual  unseres 

I Wortes  die  Bedeutung  der  Zahl  Zwei  erhielt,  daim  aber,  als  sich.! 

allerdings    schon   im  Ursemitischen   das  Bedüifniss   nach    einer  Fe- 

miainform  für  dieses  Zahlwort  geltend  machte,  sieh  nach  Analogie 

der    sonstigen    Duale    von    singularisuhen    Femijiinfoniien    das    Fe- 

iniiunuju    von  tinaiuä  bey,w.  tinaimä  aus  bildete.     Jedenfalls  milde 

aber  auch  im  ersten  Falle  der  Dual  nicht  erst,  nachdem  das  Woi*t 

schön  die  Bedeutung   Zwei    erlangt,    \m    dasselbe    gekuimnen    sein 

können,    sondern    es   müsste    dann    tin    und  tinainft   bezw.    tinaiin'*' 

gleichzeitig   diese  Bedeutung   erlangt  haben,    vgl.    bw   und   C^TSr: . 

Denn  sonst    würde   der  Dual    hier    im  8irme    der  blossen  Zweiheit 

gesetzt  sein.     Wenn  sich  aber,    wie  wii*  oben  gezeigt,    einmal    der 

Ottiü  des  Wortes  schon  im  Ursemitischen  festgesetzt  hat,  und  wemi 

•iw  ursenxitische  Begrifl"  des  Duals  der  der  paarweison  Verbindung 

wwr,  so  können  wir  einen  ui-semitischen  Dual  in  jenem  Siimi  nicht 

MUielmien.     Daher  kann  aber   auch  unser  Dual  ursprünglich  nicht 

It  Falten,    oder    2  Faltungen,    2    gefaltete   oder  gedoppelte  Dinge 

Meutüt  haben,    so    dass    der    daraus  entwickelte  Begriff  Zwiü  am 

li«»teu    unserem    zweüUitig ,    engl    twofold    nu    vergleichen    wäre 

'f»e.<ienius,  Sayce).      Der  Dual   wird  vielmehr  gesetzt  sein ,    um  die 

''eiden  notliwendig  zusammengehörenden,  gefalteten  oder  gebeugten 

Theile    einer   Falte    oder   Beuge,    bezw.    eines    gefalteten    oder  ge- 

,  fugten   Dinges    zu   bezeichnen ,    wie   er   so   ganz   der   Grundregel 

*  •«iaw  Anwendung  gemäss  auch  im  hebr.    O^n'i,   S'^n):^»,    D"".!!!?«:« 

<MJer  dem  bedeut.ungsvei-wandteD  D^rcD  -)  steht,    und    er  wird  von 

^ceer  Bedeutung    aus    entweder   allein    oder   neben    dem   Biiiguhu* 

&»   im  Öinne    des    Getalteten    oder   Doppelten    die   Bedeutung   der 

I2weizahl  erhalten  haben. 


l)    Dietrich,    Abh.    z.   semit.    Wortf.    239.  2)  Von    jeutiüligor  Paarung 

ttStticber  §  68G,  7«^  kann  in  diesem  Heiäpiel    .so  woni(;  wir  in  *l(>n  nndoreu  die 
Wc  «ein. 
Bd.  XXXIL  6 


Philippi,  tiait  Zahlwort  Zieet  im  Semitiachen, 


XII.  Wir  haben  j«*t7.t  mir  noch  ilie  Femininformen  unser 
Zablwoi-tes  sowohl  in  ihrem  Vfrlifllttiiss  zu  einander  als  za  d(i 
vorauszusetzenden  xii-semitisiihen  Gnindlorai  zu  besprechen- 
haben  sowohl  schon  duranf  hingewiesen,  d:iss  slimuitliche  semitischen 
Dialect4i,  soweit  sie  überhaupt  unser  Zahlwort  besitzen,  auch 
Feminiiimii  desselben  darbieten,  also  schon  die  semitische  Gran4 
spräche  eine  solclie  Form  besessen  haben  muss,  i\h  auch  daran 
dass  in  siimmtlichen  hier  in  Betracht  kounneiiden  Dialecten 
Fonitninum  gleichfalls  in  der  lUialfomi  auftritt,  also  diese  sic 
auch  schon  für  da»  Feiiiirunumi  unseres  Zahlwortes  im  Ursenii tische 
festg'esetzt  haben  niass.  Eine  Verglcichung  des  Arabischen  und 
Hebrliischen  ergiebt  nun,  dass  sich  eine  Peinininfonn  im  ITr- 
semitischen  bildete  durrh  Antntt  der  Dual- Endung  des  Mast.'ulinuins 
an  das  Femininum  sing. ,  dessen  jedenfalls  gewöhnlichst«  urseuiifc 
FoiTn  auf  at  auslautete.  Darnach  werden  wir  als  die  den 
limdenen  ursemitischen  Masctilin  -  Frjnucn  tinuinä  brzw.  tinain 
entsprechenden  Feminina  von  vonie  herein  die  Formen  tiuatii 
bezw.   tinat^wm'^  aufstellen    können.     Auf  die   ei-st^ire   Form    fül 


uns    auch    sofort   das    arub. 


Denn    diese  Fonn    ist  oh 


Frage    auf  dieselbe  Weise  aus  tinatjunft  entstanden,    als  q-<uo!  am 
tinainft.     Schwieriger   seheint   es   aber   zu   sein,   die  andere  Form 


des   Altarabischen : 


sowie    die  Feinininfonnen   der    anderen 


Dinlnntc  auf  ruie  der  beiden  eben  aufgestellten  semitischen  Omnd- 
formen  zurückznführen.  Was  nun  zuiillchst  diese  arah.  Form  be- 
trifft, die  im  Altnrabiscben  seltner  :ils  die  andere,  jetzt  aber 
de»  Beduinen  der  syrischen  Wüste  ii»  der  Form  tintftn  die  gewöh 
liehe  ist*),  so  haben  schon  die  ai'ab.  Nationalgramraatiker 
Kecht   darauf  hingewiesen,    dass    hier   eine   ganz   analoge    Bildt 

vorliege  wie  in  c^Ja,  s:>si>t,  \JJS .     Indess  sind  sie  in  Erklärung 

des   in   allen    diesen  Foniien    in  Frage    kommenden  t  gerade  nich^ 
glücklich  gewesen.     Denn  wiUnend  yariri  entschieden  den  Feminiiv 
i'harakter   dieses  t   bestreitet"^),    ist    es  nach  Zamaljiiari  u.  A.  eüMI 
Substitution    für   den   di'itten    Radical  ^  oder  ^c  ^).      Doch    dürfl^l 
ea  heute  keinem  Zweifel  mehr  unterliegen,  dass  in  allen  in  Fragte 
kommenden  Fällen  *)  das  t.  als  eine  im  Verhilltniss  zu  der  gewöhn- 


1j  ZDMG.  XXII,  127,  vgl,  auch  die  vulg:itranib.  Konu  tint^n  'ii  Da 

ft1-(1ftwwa>i    IIa,   II  f  3)  Miifusi-d  Ivö  Z    9;  I^no  *   v  4»  Wnhl  auch 

\iiA^   uiul  si;a.:P  j   filr    dio   di"  Ar»l>er    svtbst   als  urüprüngliclior«  Formen 

)kjS  and   jkA>  nugobeii,  Mntftssiil  vt"  Z    i  v.  u. 


Phthppi^  ilaji  Zahlwort  Zfoei  im  Scmitiiichea, 


83 


Endung  at  kürzere  Feminin-Endung  aufzufassen  ist.     Schon 
Nebenformen   'xS^\  ^  ^*ÄJot  weisen  klar  darauf  hin.   Ausserdem  ] 

bieten  sämmtUehe  semitischen  Dialecte  neben  der  vollen  Fe- 
rEndong  at  (fi)  eine  solche  kürzere  Fona  dar.  Denn  im 
pischen  ist  bekanntlich  das  blosse  t  die  häufigste  und  ge- 
hste  Feminin-Endung,  im  Hebräischen  ist  es  nicht  selten  in 
Function  *).  im  aram.  Nomen  tritt  es  regelmässig  für  at  (4) 
sobald  noch  ein  vocaliseh  beginnender  Zusatz  folgt*).  Hier 
•ber  der  Ursprung  des  t  klar  auf  der  Hand.  Es  ist  nichts 
ie  Verkürzung  des  volleren  at,  das  bei  Antritt,  eöier  vocaliseh 
aienden  Endung  nach  den  im  Aramäischen  heirschenden  Lnut- 
gBMtseo  Beinen  Vocal  verlieren  musste,  wobei  dann  das  a  je  nach 
4»  Lantrerhälinissen    des   übrigen  Wortes    entweder   gana   ausge- 

lioisen  ward,  wie  in  Krrn?:,  [y^^,*^  ^)  etc.  oder  in  einem  Schwa 

noch   einen   Rest  seines  Daseins  bewalirte,  wie  in  Jl^n\y\ 

|th«ii80  finden  wir  im  Assyrischen  rapastu  neben  rapsat,  sapiltu 
saplit*)  und  in  der  Aussprache  des  Hebräischen  bei  den 
Samaritanem  neben  baräka,  barakat  ein  baräkti,  barektak  •^). 
in  derselben  Weise  entsteht  aber  auch  im  heutigen  Arabisch 
^t  Bedu  wie  Hadar  eventuell  fem.  t  aus  at ").  Allerdings  will 
Wctnteixi  aus  dem  eventuellen  Fehlen  des  a  vor  dem  t  in  den  neu- 
■»1».  Formen  sehliessen^  dass  nicht  der  a-  sondern  der  t-Lnut  die 
1  Lifonn  der  semitischen  Femininalbezeichnung  gewesen  sei.  Mit  dem- 
Rechte  aber  könnte  man  behaupten.  diLss  die  beiden  Vocale 
Iformen  büj;  gar  nicht  ursprünglich  zur  Form  gehörten, 
reine  Hilfsvocale  seien,  die  je  nach  Bedürieiss  eingesetxt 
Mcr  wtggtlassen  wären,  da  man  im  Hebr.  bald  bzpp  mit  Weglassung 
^  ersten,  bald  "h^"^  (''7.^?.)  "^^^  Weglassung  des  zweiten  sage, 
^ir  werden  also  im  Aram.,  Assyr,  und  Neuarab.  at  als  die  ur- 
V^Uchere  Form,  aus  der  erst  t  hervorgegangen,  ansehen  müssen. 
l'Äioach  durfte  das  jedenfalls  nicht  ursprüngliche  blosse  t  als  Zeichen 
^  Feininins  im  Arab.,  Aethiop.  und  Hebr.  gleichfalls  erst  aus  dem 
I  ^Dnn  al«  ursprünglichste  Form  der  Feminin-Endung  nachweisbaren 
■*  verkürzt  sein ,  zumal  da  letzteres  eine  einfache  etymologische 
WdlnjQg   rolSsst   (entstanden  aus  einem  demonstrativen  UL  durch 


SOS.  2)   Merx  47.  124.  8)  8o  nach   in  Filldn  wi« 

«w  natüriidi  nicht   enl   ans  ^'j*{l  entstanden  ist  (ilerx  131),  — 

'  t!a(9nm  di«  geiHas  nie  in  der  Spnictie  «xittiit  hat  —  «ondem  aus  gilijxSi 
™  ^twalbclMtr  AuBi/AUntc  de»  j.  du»  »cliÜMalicL  auf  ein  |i;»l\jata  xnrfiokgvlits 
■*•**  damlhe  Vargaij)^  ae'iK*  »ich  übrigcnA  auc!)  in  den  ci>tsproL'1i<ni(ii-u  vcr- 
y— Iwhifonnen     bei     Antritt     vocalbclior     Endungen.  4)    'AIMIG 

|ilf.         ft>  8.  Petennann,  Abb.  f.  d   K  d  H   V,  1  p.  126 f.         6|  ÜDMO 


64 


Philippi^  (laä  Ztihhoort  Zwei  im  Sentitiitchen. 


■Indun^H 


Vorwerfting  des  YocaJs  behufs  hesserer  Versclmit4zunK  der  EadunI 
mit  dem  vorausgehfeudeii  NoiniiuilsUraml  Für  das  Alüirabäschc- 
Viep^  diese  Aiiitahiiie  um  so  nllhfv,  als  euiTiial  liier  die  Verküjv.ung 
unter  donseihen  Bedingungen  triblgt  wilre  —  vgl.  besonders  die 
^'anz  parallelen  assyrischen  Formen,  —  und  sodann  auch  sonst 
sich  schon  im  Alt-arab.  das  Streben  zei^.,  in  Formen,  in  denen 
mehrere  kurze  offene  Sylhen  inif  einander  folgen ,  eint'  Erleieh* 
teiTing    bezw.    Beschleunigung   der    Aussprache    durch   Verkürzung 

>Ui«  .b>  .oE  JbtO.O. 

eintreiben  zu  lassen ,  z.  B.  ^^  ^  ^  ^  ^\ ,  «j^  juJlä  '^j.  Das  Alt- 
arabische hätte  allerdings  erst,  in  wenigen  hltufig  gebniucht  _ 
Wörtern  die  Contrui  tion  der  Feminin -Endung  eintreten  lassen,  aber 
tJK  hat  ja  überhaupt  meist  die  Formen  in  ihrer  ursprünglichen 
vociilischen  IntegritiU  bewahrt.  Im  Aethiopischen  und  Hebräische 
scheint  freilich  diese  Coniraction  stattgefunden  zu  haben,  ohne 
ein  vocalisch  anlautender  Zusatz  iui  die  Feminiu-Endung  aut 
Indess  wäre  es  höchst  uutlallend.  wenn  das  Hebrilische  das  a 
auf  at  auslautenden  Wortes  ausgestossen  haben  sollte,  —  nur 
dadurch  eine  ihm  unbeliebt«  Doppelconsonanz  im  Auslaute 
luiltjen ,  dio  es  wieder  dmcli  Aiuialnne  eines  neuen  Vocak  ao 
musste.  Und  wenn  wir  friiher  nachgewiesen  zu  haben  glauben, 
dass  die  Nomina  im  Uübrüiscben  und  Aethiopischen  ursiirünglich 
vocülisch  ausgelautet  habezi  -) ,  so  düifte  die  beregte  Cootractio« 
schon  /u  eben  jeuer  Zeit  stattgefunden  haben,  also  z.  B.  '\n\  Hebr. 
zunächst  aus  einem  nbrpp  contruhirt.  sein  ein  n^Iip  l)eÄW.  r^ipp  *)• 
und  dann  erst,  als  ini  Lauf  der  Zeit  dieser  voc'alische  Auslaut  ab- 
gestreift ward,  sieh  das  Bedürliiiss  die  so  entsüuidene  lK>jipelcon- 
sonaiiz  iin  Auslaut  durch  Annahme  eines  llülfsvoctüs  nui'zulöseu 
geltend  gemacht  haben.  Dazu  koiiurii  wieder,  dass  wenigsUjns  ij^^ 
Hebrilischen  unt«r  analogen  lautlicheu  Verhiiltinssen ,  wie  aic  tf^^ 
kä|ilatu  etc.  vorlagen,  nicht  selt^ni  eine  Verkürzung  der  Fom»  be- 
liebt ist.  So  ward  aus  nakalul  ein  nakjal  (jetzt  niktall,  aus  tAJcn- 
tal  ein  t^ktal  (jety.t  tiktel)^)-  Darnach  düiite  also  auch  im  Hebr. 
und  Aethiop.  die  Verküraung  des  at  zu  t  ganz  unter  denselben 
Bedingungen  wie  in  den  anderen  Dialecten  eingetreten  sein, 
wir  werden  nunmehr  um  so  weniger  bezweifeln  können,  d:\ss 
Feniinin-t  in  allen  Dialectan  eine  sotjundäre.  erst  durch  Vcrküiv.u 
aus  at  entsprungene  Endung  ist.     Wie  dalier  hintun,  'u|jtun,  kil^ 


1)    VkI     Htflscher.    BH,    dor  K.  S.  U.   der  W^V.    1874    p.   12Ü.      Omii 
wohnlich  sind  nbcr  Cimlnictumpn  dif*t'r  Art  bai  den  lieutigon  Kodu  und  Ha 
».  Wclzstoin  ZÜMG  XXII,   119.   189  ff,  iJ>  Wfisnn  u.  Urspr    di.»  8ut   c.>n«i 

vg],    NMdeko,    Gütt.    Gol.    Ans.  1871    p.  B86.      Dttfitr   le^en    »bor    Formen 

PjQp  selbst    wcmigüUuis    ein    indirektes    Zoiigiitüs   nb.  3)    Aiutluguis  dfii 

Ultriii^is    von  den  nr»n)    Formen  nur  rf-^  und  P^  »lu  gut,  Qwnl  bv£^',  ijata« 
gelten.  4i   Morgptil.   Fon^chunjren   7 ".ff. 


■PhlHjitpi,  da*  Zfthhnort  Zteei  im  Semitischen.  ^5 

[luis  bittttiun.  uljaluii,  kilatä ')  cntstaiideu  sind,  ganx  ebenso  die 
iForm  ^^yjJii^  (n^-^")  ^"^  o^^  ^j^-)*-^) .  ^^®  ^s*'  '^'®'J  i^^^'  '^^^ 
etwas  andere  Weise  als  die  gewöhnliche  alUrabische  Fonn 
f^«Yi11  direct  aas  der  Grundform  tinatainfl.  entsprungen  *). 

Mit  dem  arabisohea  .»--JCaj;  stimmt  aber  di«  Bildung  des  him- 
V-  ■■ 

chen    TSr')    vollstllnrlig   übercin.     Denn  diiss  dieses  tintö  go- 

and    also    gleichfiills    aus    einem  tinat6  entstanden,    beweist 

[«afs  Klarste  die  Nebenform  Tfi*),  die  nur  durch  Assiniilatiun  des 

Dn  tintß  an  das  folgend«  t  entstmiden  sein  kann;  vgl  die  neben 

ttder  vorkommendHn  Formen  n:2  (bintj  und  r2  (bitt). 

Diescdbe   Bildung    wie    die    iuiib.-liimj.    Feminin-Fomi    unseres 

IZiililwortes    zeigt    aber    auch    die    entsyirecheiide    aramJuscbe    Fonn 

.^T^ir.     Denn  wie  wir  oben  schon  dcirgotlian,  ist  turt<^n  nach  Ana- 

llo^ö    der   Masculinform    frto    aus    tint6n    entstanden.      Letzteres 

|erkl2Urt  sich  aber  nach  den    aramilischeu  Lautgesetzen    einfach   aus 

ftn-      Wie    sieb    aber    dieses    tinaten    zu  den  voraus/.usotzenden 

»nin-Formen  in  der  s^mitistrhon  tirundsjtnicht'  verhält,  darüber 

Itcben    wir    wohl    nach  dem .    was    wir  über  das  Verhältniss  der 

betreffenden  Mascnlinformen  auseinmiJevgeset/.t,  kein  Wort  mehr  zu 

rwlieron. 

T>iesolbe  Rildungswe.ise  bietet  endlich  auch  die  entsprechende 

bebriüschif    Fonn    dar,    wenigst^^ns    nach    der    sogeiuuiinten    bahy- 

Homscheu    oder    assyrischen    Puiietation.     Nach    dieser    lautet    die 

T  Vorm  im  Hebr,  stets  odci"  doch  fast  stets  C^PUJ  *).     Dieses  ist  «her 


I)  l/«<Uterak   goht    uoch  weiter   iiuf  oin  urüiiriltiglichcs    ubl^    zurück     (vgl 

S^M|2.    AUi.  kul'd.    uu»  rliiin   /.tiiuu-hatt   LÄJLi    ward  wio   ,{>JL*  aus  w!>bL^ . 

neu    Heinniich    koitios%vi<gs    c;^Wi.Ä-^    und     ..^.^iJLÄ-li    n\n  ZiisAmtncn- 
dcr    Fijrmou    KJui    und    .yAJuol  gef«»l  wi,«r<i«?n.  3)  llal.  h'MK,h 

,^K«I.   6S.«;    667.8.    «    auch  PrnotorluK,   Beltr.   3.  II     n  5)  Vgl.  Pinskcr. 

iti    da»   Im)) -hrltr.   Puiic>UiU()iiüsy«ti>in    142,    uncl  ,Jc«9t.  K,};   Hoa.   10,  lo 

Slr*u-k  vfWinenUipliton   Spociininihu»  des  Imbylon    ProphuUjn-Cudox 

~&dat    H\K.\\  Jos    7.x    "^Tyü^    slnu    ^ritSl    uini    ui    dur    sncouanntcn  klinuen 

fomufyfOAohit'klen 
•  rit    itrklitrt  titiii  lUlordhivTs  Str.ack  zu  .1«*.   ß.2  <1.  o    02):    V<<r«  «HÜcis 
'irtiir»    (S^riD  ,    C"r^3   etc.  I  ubiciuü  Ufiio  ni    fallor  cscopto  locoj    rel-l^ntl^k!ti[||>l 
nu  in  C^Hw  (ttc  muUtn  e»t  etc.     l'nd  dicsdUin  HoluKiiitnttt;  hut  i-r  in 
hr    fiir    luth    Thwl     und    Kirchu   1S77    1.    28    wU'd.rholt.     Durniuli 
—    wir    nl»o    von  einer  litthjl.   Kur«»  C^PISI    uiclit    imltr    »pren-lnjii      Trut/,- 
'*^*U   b»li«n    wir    nn»    nicht    vumnlHMl    gcsoUva    dvu  obigcu  Text  der  Arlioit  xii 


^"•Mj^iMilirift   l'iijjsk«rs   C^nffl73  nlntt   D'^riS^.    —    Du»    Maiiu»cript    vorli<»»;<mdt 
W^   "'  ii;{  wur  M'hon  Iknporo   Znit  fvriipKostellt ,  als  «in»  fr?»»  dio   AuHp/<l»f  d< 

I  ivl    pd    HlriM-k    «u   (lesiclitfl  kitm.     In  dor  dytn  Text  vomufifOAohifkle 


PhiUppi^  da*  Zahhrort  Zxcd  im  Semitüchen. 


ohne  Zweifel  nach  dem  im  Hebr.  herrschenden  Assiinilttiions-C 
aus  Ctr^^  entstanden,    welches    eben   der  Bildungsweise  nach 

dem  arab.  ^^y^iUj,  dem  himj.  '»n:r,  noch  mehr  der  ^ ebenforra  "»nn, , 

und  dem  arum.  ynnr  voUstlludig  identisch  ist.    Es  stellt  also  eine, 
wir   oben  gezeigt,"  auch   im  Hebrllischen    nicht  seltöne  Contractio 
aus  b'nrc    dm:     Denn   selbstverständlich    kann    C";P5a  nicht  etv 
erst  aus  D^n:d  hei-vorgegiuigen  sein,  wie  i.  D.  Schulten«  und  G^ 


vcräiidoru.     Denn    wir    müsäen    illo    durchgclicnde   lUchtigkeit   der  BchaapUii 
Btraclu    ätork    beaiweifcln.     Wi«   »ollto    der    Fälscher   in   der  Thut   auf   den 
dftukou  gokommfu  soin,  dio  bokannte  Form  C^rill)  in    dia  sunst  nirgends  abt>r- 
licfurto  D'^ritD  zu  vorivandoln?    „Sehr  morkwUrdiR  ist  es  allordinps,  bemerkt  auch 
NöMoke  (Contraliil    IK76   |i.    1257X  «Im*»  dor  Falachor  eine  Form  hontelltc.  dj« 
CLiumiü  wirklioli  im  Hebr.  esistirt  haben  rauss  und  mm  clor  dio  gewöhnliche  er»l 
hcrvorgogaugcu    .sein    m«*$.'*      Hag    duhor    auch    an  all  den  Stellen  ,    in    denen 
Strack    ausdrücklich   cino  Kasur    übur   dem  1!>    coriütatlrt.  —   das  sind  aber  ni 
dio  .Stellen  Jen.  6,s;  Ez.  33, «i;  37,«SJ  4t>/.i;    Ilys    lt>,10,  wozu  mich   diy  .Stelli 
Kz.  32,  r,  32,17  kümm«;n,  wo  »ich   im  TtJito  über  dem   3   von  ^nD2  da»  Zbichi 
ävr  KiLsur    ündot    —   die    sog.    biibj-L    Form    wirklifb    erst    durch    de»  Fälscbi 
Hand  in   den  Text  Rekommen  sein,  mi  hrzweifeln  wir  doch,  dass  gio  dles«r  ül 
hnupt  ihro  EnUtohung  vordankl.  und  dass  übernll ,    »peciclJ  »her  in  Stellen 
Ez    1,11  S3;  4;J.1<;;  Am.  4,8;  Zach.    &,0  und  auch  Ex    41,83.  84,  wo  ach  wedi 
im  Text  noch  in   adiiüt.  crit.  cino  Audcatung  von  mnur  Uaüur  im  1  d(»  D^HU^ 
b«aw.   ^nOT    odnr  llinxuftiguug    de»    8ch«wa    iibor    dem    1    durch   späturo  Hand 
findet,  eine  Käl.Hcbung  vorlioge.     Ej.  dürftun  vielmehr  dio  tibpricn».  und  habylon 
Form  ursprünglich  in  unserer  Handschrift  öfter  als  jetit  mit  cdnandor  gewechsel) 
habon,  sei  es  nun  da»  man  acbon  in  don  babyl  Schulen  dos  corrumpirtc  D  j 
neben   dem  ursprünplichcii  C^HÜ  sprach .   sei  os  daas  dorn  Ah,schrDibor  u 
Handüchrift  tii-iion  die  tilior.   Form  i;«>lliul1(7  war  und  er  mehr  aub  Nachbüuigl 
d'u'-ie   sich    ciuschlcidiou    lies»,     llie   „rocontiüsinia  manas"   hat  dann  absichtli( 
fflit  überall  diu  tiborioiift.  Fonn  in  tue  dem  IJabylou.  charaktcriatischci  umcnr 
und    nur    an    zwei  Stollou  (Jos.   7,S1    un>l  ^l.VJ   —   die  «weite  Ött»lle  hat  Sl 
Ubersoheii  —  vgl.    auch    noch    t\z.   41,84)    vrohl    ati»  Vorwhon  dio  tiber   a 
gulasson.     In    gan«  analoger  Weise  bat  Ja  eine  kpülero  Hand  diu  Dagescb 
von  rtBb  (in  Jar  40,l6j  Mich.  4,9),  712»  {in  Je«.  38,3;   Jer.   15,S>,  TTOrt 
Jos.  56,11;  Jor.  lO.a.  6;    44,14;  51.04;  Ex.  25,<;  Hos.  6,7),  ^^^  U^u  Jor. 
48,47;   38,»),  n720  (in  Jer    13,7;    22,87;  29.7;  40,4)  sowie  da*  Dagescb 
de*  VcrbalsuflUe»  12-^^    (.In  Jcs.  27,5;  40,  lO;  62,8;  Jer  10, 19;  31,10;  E».  32. 
33,12;    Hos    12,5;   Jod  2,U;   Am.   1,3    «.  ».  15;   2.4.  «;  Mich    2.W;  7,15),   d 
von  '»rsra  (in  Jes.  f>3,>;    Jor.  30,81;  Ez.  48,14;  Hos.   10. 5  etc.  etc  1,  doa  "J 
?}---   (in  Ez    32.6;    Mich    7,15    17  otc.)  gotilgt.  offenbar  weil  «llo  diese  Foi 
dor  Kegel    nach    im  Bnbyl.  dii^  Dageutch  eutbelircn.    obwohl  !>ich  übrigou» 
hier   die   tiUur.  Form   mit  Liagcscb  noch  «rbaltvn  bat  tu  Jos.  34,  |5;   Jes.    li, 
17,10;    22,«;    28,«;    46,7;    63,U;    Mich.  6,6.     Eiumal    acbvint    ührigonü 
von  späterer  Hand  in  "•FITb   verwandelt  zu  »ein  f"F.x   3S,iO>      Diunit  wären 
der  Fällo    tu    vergleichen .    wo    \  ou    späteror  Hanti    ein    Dag.  forte    nach 
Lrwung  hiiusijgcfilgt  i.*t.  wie  Jer.  47, c   Vi'll   (baliyl     gew.   ""QTl),    s,  diu    h 
mt    zu  Jer.  47,6  und  Micha  l.ib. 


Zivei  im  Semttittchert. 


87 


>emus  iuuiebnien ').  Vielmehr  hiitte  sich  h-tzicres  selbst  nur  als 
Pairttllelfonn  zn  criJO  aus  jener  hebr.  Gnindfonii  benmsbilden 
künnen.  Die  Fonn  C";n:C  geht  aber  schliesslich  aul'  die  schon  oben 
a  priori  erechlossene  arseniitische  Form  tinutaimA  zui-ück.  Es  ist 
uns  unbe^rfilücli,  wie  Ewtüd  ditjses  babylonische  D^n^j  im  VerbülL- 
nis>f  zu  der  tiberiensischen  Fomi  C^rp  als  uine  VeriiTung  der  as- 
syrischen Schule,  hervorgegiuigon  aus  der  Neigung  zur  weicheren 
Aussprache  bezeichnen  kann  *).  Denn  nach  den  meisten  Gram- 
luutikeni.  denen  Ewald  selbst  uistinimt '),  ist  das  tiberieusische 
2*rTO'  jedenfalls  direkt  aus  einer  Form  E^ririD  eatjäprungen,  Aller- 
ding« soll  nach  Olshauseu  f§  88  j  D'jnaJ  direkt  aus  C^n:d  durch 
Aiustossuitg  der  S^'lbe  na  horvorgegringcn  sein  *).  Zniiilchst  je- 
iUkH  ist  die  Ausstossung  einer  vulleu  Sylbe  na  un  Hebr.  sehr 
.HcUen:  slf  ist  höchstt-ris  nachweisbar  in  dem  erst  späi  iMiUtandeneu, 
tu  dem  A.  T.  uui-  im  K'tib  vun  Jer.  42,  ^  vorkomi^ifüden  13N  aus 
»::».  das  wieder  uiLf  isn:»  zuiückgeht ,  indem  das  n  sich  in  der 
Ansspraeho  albnillich  zu  n  abschwächte  und  dann  ganz  schwand, 
vgl.  die  iuani,  Fumi.  xrx  aus  K:n:K.  Sodann  wäre  das  Dagesch 
in  dem  t  kaum  erklürlich.  WLi'd"  aber  der  Urspiiuig  von  ü''rv:_ 
attt  C"P;"ö  zugegeben,  und  konnte  C^rro  sieh  nach  hebr.  Luul- 
t^eielzeu '  leicht  aus  C'p:»  entwickeln,  so  ist  in  der  That  nicht  be- 
greiHich ,  wie  man  0*r^  ^^^^  ""^  B!C^  *dui*ch  Veriming*  ent- 
rSprungen  sein  lass«'n,  und  nicht  vielmehr  ersteres  als  die  jedenfalls 
Ijüi'H  vollere  und  ursprüngUchere  Form  anerkoimeu  will.    Üebrigens 

achti>    imui    noch,    dass    auch    die    heutigen   Sauuuitaner   sitt<ini 

6cluiti  *).  eine  Aussprache .   die   tjicli   kaimi    aus   D'r",^   entwickelt 

kann ;  man  würde  dium  vielmehr  sit^m  (vgl.  gevul  =  bia;), 

utem  l '')  «»der  estem  (vgl.  e?ikem  =  D^'d),  welche  Aussprache 

on  zur  Zeit  Abraham  ben  Ezra's  bei  den  Juden  einiger  Gegenden 

(Jebrauch  war,  erwarten. 
Betrachten  wir  aber  den  etwas  unklaren  Ursprung  der  tiboriens. 
fijrm  C^riia  und  ihr  Verhältniss  zu  der  klaren  babylon.  Form 
rr.'S  noch'  naher.  Zuerst  dürite  die  Aussprache  des  Wortes 
Bcr  festzustellen  sein.  Nach  neueren  Grammatikern,  wie  EwjUd, 
ttUdeu.  Bickell,  LiUid  hatte  nnui  ^tajim  gesprochen.  Allein 
diedie  Aussprache  würde  die  einzige  Ausuuhuie  sein  von  dem  sonst 
oonAbuit  befolgten  Gesetz,  keine  Syllie  mit  2  Consonanten,  zwischen 
denen    nicht    eiiuuul    ein    Schwa  mobilü    hörbar   ist,    beginnen    zu 


1)  8o  «ucli    arhoii  Most'^  HiuinkdAn   bei  Piiukor  142.  t!)  Gott.  O.  Aiu. 

p    fl34,    Äuch  Lthrb     di-r    lirhr.  Spr.    127    Aum.  3.  3)  Lchrl)    168. 

A«)inlirh   «nch  Gowiiius    Im   Lrlirijcl».  §  20  Aura.  2;    Huch  §  33,  3  Aiun    1. 

anr  lUrko  Vt'r^lftmnajlunpt  «lor  friüiuren  Funu  di*.-»  Worti's  mM  nsicl«  OlAltfluscn 

I6S»  vcnnuthlJdi  üitrcli  «km  UnuUtid  ln.*jfüu.sUgt  worden  »ein.  da«  dus  Wort 

»uv'ii    iiiH-U    uUt»   nnduri«  riiMU<utui)^   lititto   {2  Jiiltrc/.   mit   wotchcr  Vor- 

r]'i#^luti(;cii  inöglicli  wuroii      Aolintirh  schon  Altmli.  1»   Ki^r»   147.  5)  Pctor- 

Alth    f    d    K    d    M    V,   l    p    14&  6.»  Wünifirstuiui  die  hciuti|i(<]ii  Smiom- 

kf.iin«n  cmu  Sptnktiua  dus  t  nicht  mi'lir,  .s.   Putvniinnu  H      FrlDiur  habcu 

«Ib«   ftllcrdJijp  boscikiCii,  ».  ^üldckv    «i-tl     N':tLlir     iM'i   y    •a:,-2 


PhiUppi,  das  Zahhoort  Ztoei  im  SemitücheH. 


88 


sen.     Auch    spricht  Alles,    was    wir    ühpr    tli«   Aussprache 
Wortes    bei    dftn  .Tndpn  früherer  Zoiten  wissen,  gegen  eine  solchlj 
Aimiihme,     Nuch    juideren   soll  est^ijim  zu  sprechen  sein  (Geseni« 
Pinsker,  Arnheim,  Wright).     Dafiü-   lässt    sich  mit  vielem  Scheu 
anführen,    d«ss  jridenfalls    schon    7,u  Abraham   ben    Exra's  Zeit   lar 
\neltn  Orten    diese    Aussprache    hen'schte^);    dass    dies    nach   Dav. 
.  JCimchi*)  die  Aossprache  bon  A?:ers  sowie  der  niTTS  •'O;«  zu  seiner  J 
'Zeit  war  (^worunter  naUuiich  nicht  die  Babylonier,  die  sogenannten^ 
■•etnnia,  sondern  die  sonst  sogenannten  2"ira  ^ö2«,    d.  h.  die  Pa- 
iRstinenser ,  Aegypter   und  Africuuer    zu    vei^stehen    sind);    endlich 
dass    nach    Salomo   Parchon')    alle   Einwohner   Palastinas,    Afric 
■und  des  Maghreb   mit  Ausnahme  Spaniens  so  lasen.     Das  6i  war 
dann    in    der  Schrift    weggelassen,  —    nicht    weil    man   sonst   da 
Wort    mit  "VCT   zu  verwechseln  gefürchtet  hätte  (Arnheim),    son^ 
'  dem   weil    diese    Aussprache   erst  zu   einer  Zeit   entstanden    war 
wo    man   schon    am  Consonantentext^?  der  heiligen  Schriften  nichts 
mehr  zu.   Undem   wagte.     Wir  hätten  dann  also  hier  ein  K  ri  per- 
petu.uin    anzuerkennen*).      Indess    scheint    noch    eine    dritte    Ans- 
s]>rache  unseres  Zahlwortes  angenommen  werden  zu  müssen.     Nj^ch 
Abraham  b.  Ezra,    Kimchi    und    Parchon    haben    die   Spanier    das 
tiberiensische   ü^r'4  jedenfalls    nicht    Ö^ridN    gesprochen,  ja   nach 
Parchon    wliro   diese  Ausspniche    den  spanischen  Juden  erst  duruh 
Aljraham    1j.   E/,ra   und  .Tehuda    Halevi    bekimnl  geworden.     Bovc 
also    eine  Entscheidung    über    die   urspiünglichste  Aussprache  dfl 
tiberieus.  a")rTti   erfolgen    kann ,    müssen    wir   vor  Allem    das  Ve 
hlÜtniss  der  spanischen  Aussprache  zu  der  tiberiensischen,  notoriso 
auch  bei  den  Spaniern  üblichen  Schreibung  feststellen.     Allerding 
sollen    nach  Pinsker    die  Spanier    keine   diitte,    sondern  die  baby^ 
Ionische    Aussprache    unseres    Wortes    besessen    haben.      Zunächst 
jedocli    ist  es   constatirt ,    dass,  die  Spanier  nicht  die  habylonischlj^H 
sondern  die  tiberiensische  Schreibung  befolgten.     Pinsker,  der  <li69^| 
natürlich    nicht   leugnet,    sucht   die  Pifleren/.   zwischen  Schreibung 
und  Aussprache  durch  die  einnähme  zu  erklären,  dass  die  Spanier 
überall  die  Punet^ition  des  ben  ASer  wegen  ihrer  Correctheit  adop- 
tirt,   dabei  aber  doch  eventuell  und  so  in  unserem  Fall  die  ba>>y- 
Ionische  Aussprache    beibehalten    hiltfcen.     Dies    sei    unseren    Falls 
um   so   eher  möglich   gewesen,    als   auch  sonst  das  Schwa  mobile 
eine  bestimmte  Vocalftlrbung  Dach  dem  folgenden  vollen  Vocol  hin 
erhalten  habe**).     Allein  vor  Allem  fragt  es  sich:    Haben  wir  über- 


l)  nCDTJ  110*'  "nCO  bei  Pinsker.  Eiiil.  In  d.   b>»hj-I.4iebr    PuiatJitions«ya»em 
143  Z.  1.  2)  blbsia    ed.  CotistjuU.    1532   Absrliai«  «ITÖn    -|?13  (p.  88>, 

I.yck    1841   p    'ü'p,  3>  In  der  Vorrod«  de»   "11?    s.   Hfidonboim    "'OB 

C^CriSn   p.  «»,   2tt,   auch  Piiiiker  143  Z.  3  und  Oriontali«  tnl   JuTuboU 
II.   Iü5.  4)  Vgl.  ritiskcr,    143    Z     22.  5)    Ni»ch   Kiinchl    ubrijutMit    (|j 

CiMistAiit   NTiDn  '^?TIJ  ip.  87)  ed.  Lyck    p.  13^p)  wiu  «uch  srlinu  Jehud«  Chi^ 
(rSramm.  Werke    od.    Dukes    4.    5.   Wt\   kounto    dos    Sohwn    in  muerem 
nur  eine  F&rbnng  lucb  Puthncli  biu  orbaltvu  liMbea. 


Phüippi,  (Um  Zahltnofi  ZiPei  im  Semüüchen. 


89 


hanpt  eine  solclie  Diflei-<>n7,  anziif rkonnen  ?  Pinsker  scheint  eine 
l8tüt7fl  für  fi^ma  Annahme  in  der  Erkllininf:^  dps  C'PTD  bei  Abraham 
Ib.  Ezra  finden  zu  wollen.  Naeh  letzterem  nilmlich  ist  C'rid  das 
[Feminin  zu  C^'ip,  indem  dius  Nun  durch  die  Div^essinin^  des  t 
I Terschlungen  ist,  ebenso  wie  das  Nun  von  12  in  ins  oder  das 
iKan  in  ig«.  Aus  diesen  Worten  könnt«  man  allerdings  auf  den 
[ersten  Blick  eine  Aussprache  C^n'^  aus  0*n;il3  zur  Zeit  b.  Ezra's 
I  erschliessen.  Allein  wenn  sich  dieser  wohl  bewusst  war  des  An- 
Jstosses,  den  die  Schreibung  c^n'r  der  Aussprache  bot,  —  denn  er 
[l>«icht<?t  ttusdrücklieh.  da.s,g  man  an  einigen  Orten  0";n^K  gesprochen 
80  hatte  man  doch,  falls  die  Spanier  die  babylonische  Aus- 
Fsprache  hatten,  irgend  eine  Andeutiuig  der  Art  bei  ihm  en^'artet^ 
Idass  dieser  Anstoss  in  der  spanischen  Aussprache  des  Wortes  weg- 
jifie}«.  Aach  scheint  uns  gewiss,  dass  er  eine  babylon.  Schreibung 
|b«sw.  Aussprache  wie  D'^r»^?2  absolut  nicht  gekannt  hat,  sondern 
[nur   die    tiberiensische    S^P'i?^    bezw.   Öifi^TS.     Denn    er   bemerkt: 

"-r^  *rffi:2:  csn  *^0n  N3E)2:i  und  weiter:  rü^^-p^  CJi^b?  s'^ürrb  O"«! 

rsB^  V^n  "iwnpt  cm  tdjt  na  is^  -s  ttiai  rfiis?  c-piö^.    odnr 

[«ollte  er  auch  hier  nur  die  tiberiensische  Schreibung,  aber  die 
llwbylonische  Aussprache  gekannt  bezw.  angewandt  haben?  Von 
[der  letzte^ren  ist  doch  nirgends  die  Rede  ').  Wir  können  also  seine 
Erklärung  nur  so  verstehen,  dass  «r  Q'nd  aus  C";ri*ffl  als  die 
j  nrspränglichere  Form  ansetzt,  aus  der  erst  Q';ritci  mit  Beibpballmig 
I  de«  Dageach  im  n,  als  Bestes  der  urspHinglicheren  Aussprache, 
I  Terstflininelt  ist  Damit  hätte  er  die  richtige  Fahiio  aufgefanden, 
jdie  Kimchi  und  Parchou  wieder  vorlassen  haben.  Demnach  kann 
I  die  spanische  Aussprache  der  tiberiens.  Schreibung  C^nö  wenigstens 
I  Ttu  b.  Ezra's  Zeit  nur  S'fxvjjm  gew»*sen  sein.  Diese  Au.sspraehe 
("kennt  auch  nur  Kimchi.  Nach  ihm  erhillt  nJlmlich  jede  littera 
|rcrSi3  nach  einem  Schwa  mobile  Raphe  mit  Ausnahme  des 
tWortes  c:rip.  Dieses  ist  aus  n";r;c  dadurch  entslanden.  dass 
Nun  ausfiel,  um  die  Form  zu  erleichtem,  und  man  dann  die 
hrta  nach  dem  CIO  1?pc:»  pnnctiiie,  das  p  aber  mit  Dagesch 
l  lene  wie  in  Ü^FlV  punctirt  Hess  ^bib  ^3  riüElS«  p  ^D  l«^obi  mKb 
J  r  tS-''52  bD  y'n^TZ'D  riD*^  i'^rn  n"*rr  ht  *),  Wnnn  nun  aber  die 
L»pam»che  Aussprache  §'"töjim  jedenfalls  das  treuste  Abbild  der  tiberien- 


I)  Wir  verst*b«n  nicht,  wie  nach  Pin.ikor  (144  Z.  18)  jforadti  in  den 
Worten  eint?  Auduntunf^  Akt  bsbylon.  .\««ipriifhp  2')P1S'3  lippen  aoll. 
I  Kw»  will  hier  dij«h  imr  dipjcniffon ,  weiche  .ils  WX^  fiir  ciie  Ansiipniclie 
B!t3  dai  Dllfrosch  im  XS  und  Am  dadurch  bedinKto  Hchn-n  imibilf;  dt»arlbf>n 
L  AnMbflD.  durch  den  Hinwfis  auf  du»  D^P12l"'a  der  JonnstcUp  widorkgen,  wo  das 
[p  dasrv^lrt  ist,  wShrcnd  mnii  l»c/w.  sie  »olbüt  (Hie  V^rtroter  joiu->  inN  23*1;) 
Idaa  ^*0  Kaphc  Iwutix.  Kinrn  c)(;i>iic>n  CJnind  für  dic»r>  vcrsfcliicMlcnie  Li'suiiß 
•te   er  ahfT  «elbst  nicht  anKU(ri«hen.  3)  Ed.  Cvustaot.  (p.  111);  nd.  Lyeit 


m 


PhiUppiy  das  Zahlwort  Zwei  im  Semitischen. 


Bischen  Schreibung  ist  tind  wenn  vAigegehen  wird,  dass  ein  e»t^im 
ebenso    notlnvendig    ein    s'tnjim    /.ur  Voraussetzimj?   hat.    als  z. 
*■  ein  5iiTN:   ein   Tinr ,    so  werdbD  wii*  wohl  aimfhmen  müssen,  duL 
die    Spanier    die    urspiünglichf ,    von  der  paUlstinensisehen  Masoli 
durch  die  Schreibung   C^ip'tä   inteudirt«  Auss})riiche  btnvuhrt  hübe 
wahrend    das    später   pahlstinonsisohe   und   das  alncanische  CnöK 
erst  eine  spätere  Fonn,  die  sich  aber,  wio  analoge  bobriiische  Beta 
spiele  zeigen,    laicht  aus  ilor  orsti-ren  entwiekoln  kountö.  diLi*steU^ 
—  Noch    kiuin    xwffitelhatlL  sein ,    «b  dif3  .Spanier  das  n  von  C";r)|j 
gemäss  dem  Dagescli  in  demselben  nicht  sjiiriii  (also  s''tjijiiri)  ode 
aher  gemüss  dem  vorausgehenden  Schwa  n^obile  sjiirirt  (also  s'^tiijim) 
gesprochen,  bezw.  dio  tiheriyns.   Masoru  die  eine  odi>i-  andere  Aiui- 
Sprache  mit  ihrer  SchroJbmij,'  boixeichne«  wollte.     In  letzterem  Falle 
könnte   man    das  Dagescli    nur   als    »umnumentum  scriptiun"  eine 
früheren  Ausspniche,  in  der  das  Dagescli  seine  Borochtij^ng  hatti 
also  etwa  eines  D^rp   oder  Cinro   auffassen,  wie  z,  B.  Nägebln» 
und    schon  Schul tens    thiui.     Ziuilk-hst    darf    man    sich    fiii-   die 
[  Autfassung  kaum  auf  Kimchi  borul'cn.     Denn  seine  Worte;  n-iXiaa 

""131  bp  laJT  rr'Ciii  tTrs  brauchen  nicht  bloss  von  der  iSchreibu 
I  verstanden   zu    werden.     Man    könnte   doch    auch    zugleich   ^""lajim 
mit  nicht  spirirteni  t  gesprochen  haben  nüDC^a  p  "»D  la-'obT  niÄb . 
Und   wemi   sich    bei    ilnn    nirgends  ein  Gegensalz  von  Sclu'ifl  und 
Aussprache  findet,  so  liefern  seine  Worte  gerade  ein  Gegenargunieut 
gegen    jene   Auifassung.      Dieselbe    hat    ferner    ziu"    notJiweudigen 
Vorimssetxung .    dass    das  Dagesch-Zeichen    zu    einer  Zeit   aufkam, 
wo  in  Palästina  noch  eine  Aussprache  unseres  Wortes  in  Gebrauch 
!  wiu-,   für   die    sieh    di^s  Dagesch-Zeichen   eignete.     Wenn    aber  die 
I  Entstehung  dieses  Zeichens  ungelahr  in  dieselbe  Zeit  fJillt,   in  der 
'  die  übrige  Punctiition  festgestellt  ward,  und  wenn  wii-  eiiio  solche 
I  Wandlung  in  der  ]>al».')t  inensischen  AiLssprache  und  Schreibung  do 
I  masoreüiischcn  Zeit ,  nach  der  man  iu"S|irimgiich  ~''ri'(3  gesprocbä 
und   gtschricliieu,    dann    aber  spiltcr  s''tajim  gesprochen  und  C'H 
I  pnt  Beibehaltung    des    ursprünglichen  Dagesch    des    rt    geschriebe 
I  ifttte ,   kaum   annehmen  dürfen ,    so  kann  in  unserem  wie  antdogeu 
1  Pullen    des   Dagesch   lene    nur    die  Nicbt-Spiration    des    n    in    da 
I  Aussprache  bezeichnen.     Demnach  dürfte  als  die  ui-sprüngliche  Ar 
spräche  der  tiberiens.  Schreibung  u"'.n;$  ein  s'tajini  anzusetzen  sei* 
Und  gerade  von  dieser  Aussprache  aus  erklärt  sich  leicht  die  gewia 
bald    entstandene    palHstin.   Aussprache    C'^ncN.    indem    hier,    eben 
wegen  der  imge wohnlichen  Unterlassung  der'  S[iiration  nach  Schwa^ 
mobile,   noch   ein   ganz   imderer  Antrieh    z\un  Uebergaug    au&  dfl 
einen   in  die   andere,    erleichternde  Ausspnu-he   voili^  als  in  de 
analogen  Falle  von  2'i"iTX  aus  ?i'^T ,    Aus  demselben  Gnmde  spr 
,  jnan  auch  biistajim,    listajim    fl   Säm.  18, 21;   Jes.  U.s;   -Tob.  33.il 
Gen.  31, 41;    2  Reg.  21,:.;  Ex.  2(3,  in;    Lev.  5.it;    E/..    23, ta),    nicfc 
j  blV'tajim,  lis'tajim,  d.h.  mau  ward  eben  durci»  die  unregelmUssJge  NicUtJ 
Bj^iration  des  n  veraiüasst,  eine  gescldussene  Sylbe  zu  bilden,  wodu 


Ffiüijtpi,  dat  Zahboori  Ztoei  im  Semitüchen. 


9! 


das  Dagesch  wieder  in  seine  gesetzmässige  Function  eintrat.    Ebenso 
spnwiii  m&D  nicht  "«niS-nTp   d.  i.  ma^S'*t6  ^)  besw.  mas'tö  und  B^r»iS"'i 
tL  L  mi&S*t6ni  be/w.  niiS'teni,  sondem  vnsiki^  (Zach.  4, 12)  und  uiistöra  ' 
(Jon.  4.11),  wie  Kiniclii  ausdrücklich  bezeugt -).  d,  h.  nach  der  im 
Jebriüschen  gewöhidiehen  Aufgabe    des  Dag<'st,-li  turto    vor  folgen- 
i  Schwa  mobile  zog  man  das  ^  als  Scblussconsonaiit  zur  voraus- 
benden   Sylbe   (vgl.   als   Analogie   •':">«''?i  aus   '^ri?'^':   durch   die 
ISwischenstufen  iiiij'"miiu,  iiiijmlni),  oder  mit  anderen  Worten,  man 
»'andelt*'  di»s  8chwa  mobile  in  ein  iiuiescen."!.     Allerdings  HndetJ 
nnueh  auch  hier  eine  Ausnahino  von  den  soustigeu  Lautgesetzen  j 
Jedoch  besteht  der  grosse  Unterschied  zwijichen  beiden  Aus-  I 
aen .    dass    die   in  stujim   vorhandene   lautliehe  Anomalie  ganz 
dastünde,    während  die  von  S''tajim  sich  durch  Beispiele  im 
lebrftischen    belegen    lilsst     Denn   so  sprach  man  ja  trotz;  vorauf- 
chenden    und    zwar   vollen  Vocals    nicht    spirLrte.s    t  nicht    nui*  inj 
ponneu   wie    rnb'C  ,    rir^d ,    nr^] ,   sondern  auch  in  n«  und  r»n3.  j 
lleniings   sollen  nach  vielen  Forschern  die  letzteren  Formen  ent- 
[Jer  'att,  natatt  (Böttcher,  Olshausen)  oder  'att',  natatt*  (Ewald, 
leke)  gelautet  haben.     Die  erstere  Annalune  ist  jedoch  unwalir- 
cheiulich,    insofern    die  Verdoppekmg   einei*    Lautes    im  Auslautet 
hörboi'   gemacht    werden    konnte  und  daher  auch  yonst  stetsi 
_  gfeben  ist.    Die  andere  kjmn  sich  allerdings  aul"  die  gewichtigen! 
[wtoritJlten  eines  Chajüg  ""j  und  Kimclii*)  stützen,  nach  denen  das 
Veit*!  von  zwei  aufe'manderfolgendeii  Schwas  in  der  Mitte  wie  am 
ude    des  Wortes    mobile   ist.     Indess    erscheint   ims    diese  Regel^^ 
Dweit    sie    das    Zusammentreffen    zweier   Schwas    am  Ende    einesl 
Portes  betrifft,  als  eine  rein  willküi-licho  Beütimmimg  der  jüdischeiil 
^nminatiker.     Sie  selbst  müssen  schon  eine  lieihe  von  Ausnahmen 
t]ie««)n   Fällen  ansetzen.     Denn  nach  Chajng  und  Kimchi  sind  in 
die  beiden  auslautenden  Suhwa  tjuiescentia.    Nach  Kituclii  istd 
dasselbe    der  Fall,    sulmkl    das    folgen<le  Wort    mit    Schwa' 
lobile    aidaat^it.     Schliesslich     widnrlegen    gerade    die    SleUen ,    in 
OMA  der  maüorethischen  Functation  eine  Entscheidung  dieser 
geholt  werden  kann,  die  Annahme  der  jüdischen  Grammatiken] 
Denn  wo  auf  eine  Doi»pelconsommz  am  Schlüsse  eines  Wortes  eine  ' 
Üttcni    rcs'Ji  mit  vollem  Vocal  am  Anfang  des  folgenden  Wortes 
olgt,    hat   diese  Dagesch  lene.     So  Hiob  31,  S7   "in02  PC'n;  Jud. 


1;  K»ch  b«bylou    PiuicUtiou   "'Fi^-np  »   Piiiskor.   142.  2j  E«l  Cojwt. 

\.  SS),  ©d.  Lyck.  p.  np»:  nn:  •{"•'löm  ']"'-i«7:3  ann  "n-'nca  nbni 
p^'>PV?'n^  ^tS2  cn"":"«a  q-'pai  nbtt  ^1133  pi  n'^rn  td^t  msra.    in 

■  4,11    l»t   Aber   (1h»  cratü    Mythen  h»    "'I^'^'?   n"<^^»  ^»"f  *!    Mcthcff-SoUnng 

1(»  lll«r»'  Archiv  1,  207 1  xti  erklären  .Ij  mSH   nvmfit   HCO  cd  Duko 

"■»•lü   tut  Otwch    do»  A.  T.  bi  "^"^^ilTt  ISO  iU  tm       4)  Ed.  Coiwl    (p.  87)J 


FhUippi,  rioM  Zahlt  tH^rt  Zwn  im  Semüüchen. 


13,3  15  nnb^i  ib.  v.  5  lan-iV-);  Gen.  IG,  u  larib^i;  Jes.  49, 
•^33^3  rj^iCMT.  Die  Krkljiranj»,  welche  Kimchi"  fai'  diese» 
seinem  Standpunkte  aus  höchst  atiffaliende  Dagesuh  j?ipht  (if 
"la  0!?  Pnbn^  «bi  -»rp2  dt  rc^^i  '^'■rpi),  ist  Rir  allo  anffefiihrl<>n 
St-ellen.  h^jclislpns  mit  Ausnahnip  dor  orstf'n,  nicht  stichhaltig,  Kiinchi 
widerspricht  sich  übrigftns  splhst.  wpnii  fr  hm-nach  als  Grund  für  die 
Setzung  des  Schwas  unter  den  Schlussconsonanten  in  Fallen  wie 
ri^^i,  i^nn,  n'^sT  argieht:  K^m  Kiüa  mip:  n-'ssbiö  niKmu  -»a 
Ni'«a  MN'n:  nl:  wma  pittn  m^n  p  it3d  -npr  p  ea  JiK-is  n3  __ 
Jedenfalls  kann  aus  der  blossen  Setzun*?  des  Schwas  unt^r  den 
iSchlussconsonanten  noch  nicht  auf  che  Aussprache  desselhoti  mit 
dem  Halbvocal  geschlossen  werden,  Pas  geht  auch  mit  Evidenz 
aus  Schreibungen  wie  rriblö,  nr'na  hei'vor,  die  wohl  nie  ^älah. 
ISma'at"  gesprochen  sind.  Und  wonn  wir  nun  aus  der  Ausspri 
salühat  schliesseii  können ,  dass  man  rnbiö  urspriinglich  aioh' 
Salaht"  sondeni  salaht  gesprochen,  da  hei  der  ei*steren  Aussprache 
der  Gnmd  für  die  Aimalime  eine.^  Hülfsvocals.  eigentlicb  ganz  weg- 
tiele,  und  wenn  weiter  die  oben  angetuhrte  Punctation  der  Maso: 
entschieden  für  die  vollständige  Vocallosigkoit  auch  des  zwei' 
von  zwei  mit  Sehwa  punctirien  Schlusscoiisonanten  eines  Wo 
Zeiigniss  ablegt,  —  so  glauben  wir  den  vollständigen  Beweis  ge| 
Annahme  Chajüg's  und  Kimchi's  erbracht  zu  haben  *).  F 
sere  Auffassung  spricht  aber  auch ,  dass  in  der  babylonisch 
Punclation  in  allen  in  Redf>  stehenden  Fällen  das  Schwa  unter 
dem  schliessenden  Consonimten  des  Wortes  fehU.  Hier  linden  wi 
sowohl  nb^p,  ";2'*,  als  auch  rr\DVi,  n?^li;,  PK  punctirt*),  p», 
könnte  also  nach  dem  Gesagten  höchstens  att,  nätatt  gelautet  habi 
Und  wenn  das  nicht  möglich,  wie  wir  schon  oben  gezeigt,  so  bleil 
nur  die  Salähat  gair^  paralh^e  Aussprache  at,  nStiit  übrig.  Di 
Dagpsch  soll  in  allen  diesen  Filllen  unzeigen,  dass  mmi  trotz  vomi 
gehenden  Vocals  das  t  nicht  spirirt  zu  spreeht»n  hat,  während  ilas 
tSchwa  verhüten  soll,  das  Dageseh  wegen  des  voraufgehenden  Voc 
für  Dageseh  forte  zu  halten,  da  das  Wort  hier  überall  eben  ni 
auf  einen  Consonant^ui  schliesst*). 

Nachdem    wir    die     ursprüngliche    Aussprache     der    tiheriei 
sischen    Form     CPd     festgestellt,     bleibt    nns    noch     übrig,    die 
schon    obon    aufgeworfene  Frage    nach    dem  Wrhältmss    dieser   «u 
der  babylonischen  O^nc  zu  beantworten.    Wir  haben  schon  erki 


n  Vjfl.  Dplitxsch.  Comm,  üb  d.  «ilom  Spruchh.  493  Aum  1,  2»  Uobr1_ 
hellen  juiilore  jQ<H»ctio  GrammAtikpr  ]u  (iljii^cii  Fällen  krleitlifiin.s  bcido  Sehn 
ftlr    qitiosi-vritla    urklürt.  3)  AUcnlini:«    soll    nndi  Nölileku    (Lit.  Centnil] 

ia7fi   p.    1257)    die    hnbyl    Schrdbiiinf   P|"f    wio    PK    violbMclit    einen   klein 
UnfnfbchJed  in  der  Au.^.->iira(-he  nndr^titc«       Ahor  Hiicb  In   den  frdlich  vrrhültnli 
mlssig    sellcui^n    Srhrollmnjjfn    rrCO?     l'iid    wenn    k«nin  in   den  lobitfirtin, 
doch    wohl    Hiieli    nicht    in    den  «rslyrcn,  1 )  Aohnlii-b    Lniid ,    priucipl« 

Hebrow  grHnimnr  §  34  b 


D^P'd  niu-   aus  D^n:d,   und  nicht  etwa  aus  O'^na.iö  abgeleitet 

äen    darf.     Nach    Ewald    §    7yc    soll    nun    in    einigeu    seltenen 

[Fällen  ein  weiches  n  im  Hehr,  ahpralloii;   dies  soll  uuch  in  C"*P5ü 

l^<*funden  hahen,   und  aul'  diesem  Wege  C^nä  eutütaeiden  sein. 

log  lilsst  Böttcher  §  2G3,  4  Q*n'^  auä  D;:n:d  durch  Ausstossimg 

des   n    hervorgegangen    sein.     Im  Gnmde    nehmen    dasselbe   schon 

^imchi    und  Parchon    an,     Demi    beide    gehen   für   die  Erkliüung 

von  0*nTS  von  der  Form  0>7i?^?   aus,    welche  durch  Ausfall  des  u 

Lin  C*nd  geworden  sei  ').     Aljer  ein  solches  Ähprallen  bezw*  Aus- 

j«tossung   eines  n   ist  im  Hehr,  unerhöi-t     Ewald  berul't  sich  dafür 

Iswar  auf  Beispiele  wie    T'iia'i  statt  T'^33?fi.     Doch  ist  in  diesem 

rF«lle    wohl   einfach    die  dui'ch  Assimilation  des  n  an  das  folgende 

\h   bewirkte  Verdoppelung   des   letzteren   wegen  des  Schwa  mobile 

ehoben.      C"^nd    dürfte     daher     aus     D'^P3^    ßiir     durch     die 

eUtofe   des    bäbylun.    D"}ri'Ä  isu    erklären    sein-),    indem  in  der 

pSt'hnellefi    Aussprache     des    gewöhnlichen    Lehens    bbüw.    zur    Er- 

l«iclitenuig    der    Ausspruche    ehies    vielangewandten    Wortes    das 

6ch  forte  aufgegeben  und  m  der  nunmehi-  otfeneii  Vort.on-Sylbe 

att  des  vollen  Vüculs  i  ein  .Schwa  mobile  gesprochen  ward(s.  p.  43). 

I^ehniich    erklllren    die  Entstehung    desselben   schon  Schultens  und 

Lttxjttttto.     Denn  wenn  auch  D>7i:ü  nicht   ninfin  miub  wur,  wie 

P«rehon  meint^  imd  auch  Pinsker  Um'echt  hat,  wenn  er  behauptet: 

^-!*n3   vn   'zzb   r\-p'"^'a-   n«   nnsn   c:ii3b  by  nop  nninc,   so 

dürfte  doch  das  uumittelbare  Zusaiiinientreffeu  des  s  mit  den  beiden 

liv erwandten    t     in    cnd    der    Hclmelügkeit    der    Aussprache 

8«rUch  gewesen  sein  ^J.     Die  Aufgabe  eines  Dagesch  forte  ohne 

Ersatxdehnung   vor  folgendem    vullen  Vocal,  wie  sie  hier  vorliegt, 

ttdet  sich  aber,  insbesondere  bei  vielgebrauchten  Wörtern,  im  Hehr, 

vie    auch   in    den   anderen  Dialecten,    gai*    nicht   selten.     80  lesen 

vir  im  i^uf&x  stets  ia       bezw.  i7i       contrahirt  aus  nizn     ,  ni^n     : 

1-^  ,    bezw.  n3 .,     contrahirt   aus   n;n-_     (vgl.   auch  1  Keg.  7,37 

!?3tT__);  femer  n:nN  statt  HiFi^  (das  sich  übrigens  auch  in  ehiigwi 

Codices  tindet).    Die  babylonische  Punctation  liisst  aber  das  Dagesch 

orte    schon    last   stets   auch   im   Öeparat-Pronom    niin,  nzn    weg, 

so  wie  in  nw©  (tiberiens.  msi»)  und  n2N  (tiberieus.  niNJ*),  uud 

den  Suffixformen  mit  sogenanntem  Nun  epentheticum  wie  '^z^ 

l)  t'uukHt  aehüiut  riüiidilich  diu  3D3  des  Kimchi  ganz  im  Sinno  dos  rbSPH 
k  fcJan   Ki'liuat  KU    haljtiu,  wenn  nncli  ihm  kimcLi'ü  Muinau^  ^owvaen  seilt 

80  *uch  Noldt'ke,  Lit«r-  Cciivrwlbl.    180.1  jj    lulL».        3)  Ebuu-su  ist  Jo».  22,10: 

»    liCririT    (dd^^uj^ou    1~rri    Ka     22,22)    oiitsUmdeu.     Zu    VörglüicUeil 

•oeh  mIii  diM  Uirg.  fitr^M.  syr.  jlbj/   (Ewn}d,    Abh.    z.  uHout.    LU.  88>, 

den  «n*  der  nocb  douelieu  vxLttirtMidou  Parni  Mriri^  (aa^  MPri.K,  gleicb- 
nio«h  »orhfcndou),  *}T.  jlbü/.       4)  PUisker,  lüä;    vgL  IJus.  7, 13  od.  Strack. 


Phäippt,  tiru  Zaiiltpnrt  Ztpei  im  Semitischen. 


u 


«=  tiberiens.  n^,  13^  =   tib.  '»3—,  ns^r-  =  tih.  n:  — '). 

dem  Arabischen    gehört    beiispielsweise    hierher    J-.  '^   statt    ^  '«i^ 

O.  statt  ik-j.*),  j^  statt  ^^j  doch  wohl  =  orain.  tsw,  au3  man 

-f  hü,  jus    statt  ;3>-^')'   uljrigens  wohl  auch  ^^  statt  ji^   (vgl. 

hemmall,  himmö,  hömü)*).     Dass  aber  ä\e  Explosiv-Aussprache  dea^y 
t  in    ätajim    nur  ein  Rest  üar  ■m-sprünglichen  Aussprache  kitlAJid^H 
ist,  kann  um  so  wonij^er  bezweifelt  werden,  als  sieh  in  dnn  schon^* 
angeführten    Deispielen    at.    ?iiJatat   etc.    dus    lautlich    uiiinotivirte 
.  Dagesch  lene    des  Schlussconsonantpn    noi-    auf  eine  entsprechendo 
l  Weise  erklären  lässt  *),     Treifende  Anultigleen  zu  diesen  lautlichen 
Vorgängen  im  Hehr,  bietet  übrigens  das  Syrische.     Denn  auch  die 

Syrer   sprechen   Ijj/  at  aus,    obwohl  der  Regel  gemiss  nach  Auf- 
hebung der  Verdoppelung  am  Sehluss  event.  Öpiration  des  Schluss- 
con8oaant«n     eintritt.      Die     oceidentalischen    Syrer    haben     ahetj 
hekanntlic}i    überall    auch    schon  im  Inlaut  dii*  ursprüngliche  Ver 
doppelung  eines  Consonanteu  aulgegeben,  aber  stets  die  Ursprung 
lieh    durch    diese    bedingte    Nieht-Siiiration    des    lietreüenden    Con« 
sonanten  beibehalten  ^).    Eine  besonders  schlagende  Parallele  speeie 


1>  Hab.   1,7.  1»;    3.J6;  Jcs.   7,(t;    Hos.  2.5.  it;    6.S;    7,13;  8,4;  lO.tS;" 
1 14,6.  9;  Jo.  2,11  in   tlnii  Auygnbon  vr'w  im   Cml.  retrop.  selbut.     V^l.  nber  and 
ob.  86  Anm.  die  Fillo,  wo  hich  iioclr  Dat:.  forte  findet.     Ebenso  Milt  im  ÜHbjrjy 
Dttg.  forto    in  n«ispielen  wie    VZ'^    (si.  1131)    13*T*    otc.,  «.  Strack,  Aduut.  erid 
OSl  XU  Jpr.  47,6  lind  031  au  Micha   1,16      Aiulero  Bt<i«piolo,  wo  da»  Dofz.  forte' 
und  »war  nidit   in   der  Tonsylbp  im  CfMl.  babyl.  fohlt,  bei  Strack  zu  Ea.  8,10 
und  Uüs.    7,4-  2>  MulWss«!  »il .  ir^,         3>  Flpwclior.  BB    dnr  K.  S.  G.  der 

WW.   1866  p.  336    838.  4)  VrI    Kr  dio  Vul^'ärsprachp  *>«vvnlikS.  MorgPid. 

.Foneh.   151.  b)   Kiwas  tjuiix  Aimlrtpw*  zcipt  sirli   iibrigjtuis  in    dnn  hcbr. 

tieu,  wo  amgekübrt  naili  Schwa  quiosuoi)»  dus,  l>ii^jo*ch  Iwno  im  Aiifnng 
annanton  doT  folgonden  Sylbe  folüt,  weil   uvsprüngiu-h  dorn  botroffondon  (Jonsaii 
oin  Vocal    vorborginj;  6)  Nai-h   Morx    Kiklinn    iihritjnn*    «wjwob]    dio  oriciil 

tri«»  ovddont.  8)Tor  die  Vorduppelani;  niif^'o^'PibGa  utiü  boiilc  dnilir  die  EnaU» 
di'liiiung  des  vonuifgobitnilcn  Voral»  hali«n  t«intri<lrMi  lM.>v>M>n  (.m,.  I.  c.  58).  Das 
eine  Ut  abor  so  fubeli  wie  diu*  andere.  Sobuii  Ewald  hat  darauf  liingcwiAsen, 
J  dass  dio  SjTor  boi  Aufhobung  der  Verdopifplung  dtm  voraufgohpudon  Vocalo 
■eino  ur»prtingtit.-li<j  Kürze  bewahrt  Imbon  (Abli  z.  oritmt.  und  bibl.  Lit  87  07) 
und  Merx  selbüt  ^cbt  freilich  im  Witicrsprach  mit  sich  selbst  p.  C4  an  ,  dunn 
mau  h»dkta  statt  h^diittH  go<>priH*hen.  I>i<><  HiVibehaltun^  dor  Verdoppelung  ut 
Ab«r  gorade  cino  der  vorzüglichsten  EigonlLiimlk'lik.eitt>n  d««  Oütsyriichpii  im 
Verhiltiuis  suiu  Wettsyrüclien  (s.  Juuni.  Asiui  18i2  T.  XIX.  444  464;  auch 
Kfildcko,  Nensyr.  Gr  26).     Wonu  Morx   bich   auf  ust»yriÄcho  Schreibungen  vio 

|C&/   beruft,    ao    beweiseti    die««   nur,    dass   man  ontsyrisoh  el6wp  fUr  elaow«, 

nicht  clawwe  gosprocben;  au  wird  aber  im  östsyriscbon  bekanntlich  ^cwöbnUc 

•a    t ,    gcachricbeu    O-^    auMinniBngPzögtin.     lo  Fillcn    aber   wie  ^\«A3 


if,  da» 


im 


trrro  bildet  endlich  das  syrische  Jjy  a  ^^  westaramäisch 
irt?»  worauf  auch  sonst  sclinn  aiil'merksam  gemacht,  ist.  Denn 
ist  nicht  nur  troiz  Aufliehung  der  urspiTiDglir^htn  Ver- 
ilung  das  Dageseh  lene  bezw.  KuSäjd  erhalten ,  sondcni  auch, , 
iro  S^Tischen  sonst  nicht  gewölmlich  *) ,  nach  Aufhebung 
er  Verdoppelung  der  Vocul  der  nunmehr  offenen  Sylbe  aus- 
efallen.     Wie    aber    aus    O^rd    sich   2";rn?x   entwickelte,    so    aus 

Jbjk  hier  JbtJk/,  das  sich  schon  im  Altsyr.  findet,,  im  Neusyr.  aber 
^t!  gewöhnliche  Masculin-Form  ist.  Und  wie  man  hebr.  O^Fiffla 
[■{irach ,  80  syrisch  )-J\a.o ,  JfcsJtl .  Wir  erhalten  daher  die  voll- 
klt&ndige  Gleichung:  hebr.  E":rd  J  Q';P'U3  (a>7itli6t)  =  aramiüscU 
]  ^^^  5  \hjL  ()6»jlV) .  Das  Dageseh  in  D^nd  imd  den  analogen ' 
ßeütpiflen    ist    fllso    ganz    dem    syrischen  Xu^äjä    in    JISa..   j^-|o 

ra  vergleichen  und  daher  als  Dageseh  lene  äu  beKeichnen,  —  wenn 
?s  auch  Dageseh  lene  nur  als  liest  eines  ursprünglichen  Dageseh 
forte  ist-  -).    —    Eine  andere  Frage  ist  noch,  ob  nicht  vielleicht  in  1 


3  Ualtil,  liegt  oinfkeh  eine  in  osUyrischen  Munascripten  gar  nicht 
witou«  Verwecliselunjf  von  -^—  mit  -7-  vor  (vgl.  a.  B.  Bar  Ali  od,  HofiTmanu 
<  2  Ifi  V^/y  Z.  12  ^/,  Z,  15  l^/  und  Nöldeko,  Heus.  Gr.  3  ff),  Sie 
*tlUlrt  neh  daraus,  üim  man  im  OatsyriAchen  scboii  uft  in  gie«cblo«»enor  Sylba 
■"iprfinjcliche  LAqgen  klint«  und  z.  B.  ,  n^'SA  oder  \ikft^  wio  'älmin  und 
Vlipneh  (Tgl.  IHa.  4,8l  N^Q»,  imdore  Hd«.  ««^?;  3,1«  VT}tn)  and 
■va  «ucb  Mbon  -'^^^^  iiciiriDb.  Daher  ward  den  gowölinlichen  Schroibtini 
i  BMletttuii^   <i(»>    J^     aukl&r  und  »ie  gebrauchten  es  goIegentUch  »uch  »ubou 


\l  In  dieaem  FbU  Ist  <lle  Aafhvbung  der  Ventoppplung  im  Inlaut  allgemein 

*h;    donn  auch  da*  Ost^jT.  hat  j£sA .     Sie  hut  ilaliur  in  einer  vifl  früberoti 
d«   «lattgefHiideu   al«   dir*  ullgpiuoiiio  im  Wust^j^iücbou,   wosstialb  auch  dur 
dft«  VocnU    unscron  KiiUa  s«hr   orkhirlich  Ut.     Kbcnj*  gi-hürt  die  sporn- 
Eb  Aufhebung   der  Vurduppolung   mit  Ersatiidohnuiig  in  allen  syr.  I>lalocton  j 

In  )')sx.  j   ♦*;  "'"""■  fr'"«""0"  2oit  sn  (Noid.,  Mjind.  Gr.  %  18).         2)  Stillte 

Khrigeii«   niolil    in    ganz    lihrdichor  Wci^ß,    »pecloU  in  d4>r  Woiau  ü(^  hobr, 

"'^19»  '^  ^**'^  besprochene  hobr.aram.  0^r3,   „  -N"^i  hiichst  einfach  crklÄren 

UwniT    So  viol  steht  heute  ja  fest,  da.Ha  der  Vocal  dos  b  ein  lang««  »  ist  (vgL 
x    Archiv  I,  6C.  4. 17).     l>a  nun  im   Ib-br.  »lud  Aram    dio  Zusummcnziphung 
%i  zu    &   gAT   nicht    a4)ltiM)    ist,    so  küiinW    man   aimehmon.    da.v<  allerdings  1 
in    einer   »dir    fruhnn  Zeit ,    wn   >.itli  llijbr    und  Aram    noch  nicht  achiirf  j 
dert    hatten,    und    wo    «inorsviU    Ata*     amm.-liobr     SpimUunfigcüotz    schon' 
;etri»U!n    war,    andcrcrMita    aber    dio    Dipblungo    ai    und    uu   noch  allgomein 


96 


PhiUppiy  das  Zaidwort  Ztoei  am  Se7nitisc}i&n~ 


allen    diesen  hebr,  Beispielen  eine  besonder©  Veranlassung  zur  Er- 
haltung des  Dagesch  lene  als  Restes  der  urspriingllcLen  Aussprache 
vorlag.     Und    diese  Frage   scheint  uns  in  der  That  bejaht  werden 
zu   müssen.     Eimiml    erhielt    sieb    nümlich    iu    allen    diesen  PiÜlen 
die    ursprüngliche  Form    neben   der  erst  daraus  entwickelten  noch 
lange    im  Gebrauch.     Denn    was  unser  Zahlwort  betrifft,  so  bietet 
ja    die    babylonische  Punctation    noch    fast   ausschliesslich  dag  ur- 
sprünglichere a";nTS  0   ".ud  ebenso  kennen  die  heutigen  Samaritiuier 
nur  diese  Auiispniche.     Neben  fin   sprach  man  aber  bis  in  die 
Zeit  der  lebenden  Si>racbe  noch  *'riN,  und  ebenso  neben  r'^-?*' 
nnbffi.     Denn  nicht  nur  finden  sich  solche  Formen  noch  "spora< 
in  der  tiberiensischen  I'unctution  (wie  nriD^a  Jer.  13,25),  send 
diese    ursprünglicheren  Fonueti  sind  wieder  in  der  babylon. 
tation    die    gewöhnlicheren  *).      Endlich   finden  sich  abt^r  neben  "ir 
noch  gewöhnlicher  Formen  wie  nD; ,  T)^ ,   "ija; .     .Sodann  existir 
in  der  Sprache  noch  st«ts  Foiinen  wie  nri»  neben  PN,  Ftn:  neben 
nn:,  nnb;b  neben   nnbic.     Beide  Momente  bewirkten  aber  erklär- 

s-t'»s-»  '  ~  '  J 

ßcher  Weise,  dass  sich  in  den  degeueriiieu  Fonmen  die  Eriuueniug 
an  die  ursprüngliche  Härte  der  bez.  t-Lautc  frisch  erhielt,  und 
sich  so  die  nicht  siiirirte  Aussprache  des  t  festsetzte,  trotzdem  dass 
die  urspmnglichen  Bedingungen,  die  sie  erforderten,  nicht  mehr 
vorhanden  waicn.  Erst  ein  einziges  Mal  ist  das  Dagesch  lene  is^_ 
n  von  S'^ritb  geseh wunden,  nämlich  in  der  Phrase   "»3^?  '*r\XSU   Jxxt^M 

Ihio   ToUo  AttBSinnche   besju»en,    unii    ilalter    auch    iiucli    im    Hebr.   der    aof  li» 
fülgendo  Conson.    üicht   »pirirt    ge8ijr«»chüii    wartl   —   das  ai   vom  Brsprüuglicb 

D'*n^3,  ^^bu3    ZI1    &    zumunmengezu^on    wnnlo,    dftbei    aber  dem  t  iseiuc 

tprtinglicho   üxplosive  Attnpr&che   gewahrt   blieb,    hauptjiJichUclj    wolU  woil 

im  iJinguL  noch  immer  'hk^^      ^1^   ^^-  sprach.     Iliasio  uralte  Aoaspracho  de* 

Plurals   hat   sich    diuiu   auch    im  ;ipätcrcn  Hubr    erhalton,    ubwohl  man  hier 
Singul.  der  allgomoiuen  Uogol  folgend  P"*!?»   '^^''^    ete    sagte.     Nur  diLi 
PaUUt    hat    nach  Analogie    des  Singnlan    spttter  _ «fck«3    (lies   b£tSi))    gol 
(ZDMO   XXII.  457.  479).     Wir   dOrflen   nlso  nicht  bütiim  (-u),   sondern  b&tll 
(-n)  au-iÄUsprechtMi  habon 

It  Ueber   die   wenigen  Ansnahmcu  von    dieser  Piinctation  s.  Pinskor,    14i^ 
auch  ZDMÜ  XXVIII,  487.  2f  Auf  lieinwi  Kall    gonügt    für   dio  Erklüri 

Vüu  FornoL-n    wie   Zpnbffi    die  Burufuug  auf  dic>  furtivo  Natur  des  IliirMpathucli 
Denn  abgosohon    dkvuu ,    das*    damit    noch    iiielit  daa  Dagesch  lent^  iii  Furmou 
wie  PK,   O^ri^   erklärt  wäre  und  man  diese  F&lle  doch  kaum  von  den  aiideron 
trenaen  darf,    ist    da»  &  in  rinpiD     doch   gowis*    nicht   furtiver   als  ein  Schw» 
mobile,  und  d«a  t  in  "^jn"^  gowiw  iddil  furtiver  tii  das  k  in  IJfri  oder  das  *  I 
31*3,   ^"^12?    ^'*    *i*''^  ililfsrocftl    schon    Spiration    dar    folgondeu    Muta    bo 
hat.     Nach  Aiialogie  von  "IH*^   wäre  da»  allardings  nicht  uothig  gewesen; 
leicht    hat    ea    darin    «eiuen  tlrund ,    das»    man    noch  häollg  "^n^    neben    "^f 
sttsXs   aber   schon  3*11^  sprach.     Man  beachte ,    daas  gerade  bei  H  der  Hil&v 
in  solchen  Fällen  noch  oft  fehlt  (^Ewald   126). 


] 


^dtippt,  dag  Zafttttort  ^wei  im  SemUinehen, 


97 


fB,s»f  wo  wir  ein  ""Fi«a   erwarten  sollten*).     Der  Grund  fiii-  diese 
brnsweise  Spiration    des   t    dürft*  durin  zu  suchen  sein,    duss 

pm  t  voniutgehende  Schwu  mobile  durch  das  im  d  erhaltene 

OlgeBch  fort^  mehr  Ki-aft  und  DeutliLhkfit  erhielt  und  d«diir»ihi 
•dbst  hier  seine  sonst  stets  auf  die  folgende  Explosiva  ausgeübte 
Spibmtionskmft  wieder  gewann.  Denn  duHS  das  Dagesch  forte  diesen 
fiaflnss  auf  ein  folgendos  8chwa  mobile  ausübt,  sehen  wir  daran, 
daas  die  Spniche,  wo  sie  eben  ein  Schwa  mobile  vernehmbarer 
anoben  will,  den  voraufgehenden  Consonanten  dagessirt ,  —  das 
MgMiatmte  Dagesch  forte  dirimens,  vgl.  '^p/rn  Jes.  57,«;,  auch 
ichreibungen  wie  "»bsB    Zach.  4,i»  st  "'Vsc. 

Das  Hebrüische  bietet  nach  alledem  nur  noch  Formen,  welche 

if  das  ans  Sinataini  schon  contrahirte  Sintaim  zurückgehen.     Und 

l^mn  non  alle    hier  in  Betraebt   kommenden   semitischen    Dialeete 

I  <üe  in  derselben  Weise  contrahirte  Feniiniiifonn  unseres  Zahlwortes 

entweder   ausschliesslich    (Hebr.  und  Aram.)    oder  doch   neben  der 

mA   nicht    contrahirten  ( Arab.)    besitzen ,    so    liegt    die    Annahme 

tiahe,  dftss  diese  Contraction  sich  vielleicht  schon  in  der  semitischen 

•ttuüiIsj» räche    volbtogen,    und    vielleicht    schon    hier    die    kuriere 

?'*nxi  neben  der  lu-sprünglichen    längeren    existirt   habe.     Vgl.  für] 

solche   schon    ursemit.    Contractionen :  jaktul    aus  ja^atul   (ZDMO 

XXIX,  173».  jankatil  aus  janakafil  und  wohl  auch  bintu  aus  binatu  -). 

XI II.     Fassen    wir   das  Resultat    unserer    Untersuchung    kurz 

wsainnien. 

Schon  die  semitische  tTrundsprache  hat  ein  Zaidwort  Zweij 
fcWMsen,  Dieses  ist  ausgegangen  von  einem  Nomen  tinj  in  der 
Bedeutung:  Falte,  Beuge,  Faltung,  Beugung  oder  Gefaltetes,  CSe- 
Wogtes,  das  aber  schon  in  der  Grundsprache  zu  iin  verstümmelt 
•*rt  Vielleicht  hat  schon  dieser  Öingulur  im  Sinne  des  Gefalteten 
oder  (iebeugten,  oder  ei-st  der  von  ihm  aus  gebildet«  Dual,  der 
Wi^ränglich  die  beiden  gefalteten  be/w.  gebeugten  Theilti  der 
i'ÄJte,  Beuge  etc.  bezeichnete,  die  Bedeutung  der  Zwelzuhl  erhalten. 
JbdenfnJls  hat  sich  aber  schon  in  der  semitischen  Grundsprache 
Duid  des  Wortes  zur  Bezeichnung  unserer  Zahl  festgesetzt] 
er    hat    für    das  Masculinum   gelautet:    tinainft    bezw.    tinairnft, 


1>  C«brig»n»  lesen  nuclj  Jon.   4,ii  einige  Ildss.  iiiitli    Norxi    D''nS?3,    und 
AOrh  rtip  kldii«  Hd»    Piibikprs  (1*2).     DIphc   UeLnpietu  «i'igoii  Büch,*diiss  diu 
lorto    iu    D^ri©    uidi»  etwtt  erst  iu  «mpr  Zeit  vurloriT»    gitijf,    wo    die 
Gofäiil    mrhr  von  dem  tlnind   ilur  Spiration  der  li<toriie  nEDl33 
Xj   W«'i«lgstetu    findet   .sicli    iiufli  hii«r  die  cojitrnliirtü  Furni  schon  in 
DialMTten;   so    «wnh.    bint    fiK-liL-n    ibrjiin,    biinj.  wohl   liinl  odi»r  bilt,  assyr. 
Lini  (n«b«t>  biixit),  bcbr.  bat,  arnm.  bTKt  wohl  aus  bnrt.     Umk^'K*^"^  niclit  Furmoti 

win  «tJ'Ta  uUli  KPI"^:»-,  denn  vgl-  wamaiwhe  Fonneii  wio  )I.Ä^  «**" 
y  •,"v  r  U...1  b«brii«clns  will  n-'O'iri  von  Onn,  D""E?73,  eülIi  nilKa,  D"'3«T  f>tc 
*     Hd    XX XII  1 


PhUippiy  (las  ZahliDort  Zwei  m 


98 


für  das  Ferainiiiiun  tinatainfi  bezw.  tinaUiinÄ,  Vielleicht  hat 
RtLhoJi  jetzt  für  das  Feminin  danebt?n  die  cutitrahirte  Fumi  tintuiiiä 
bezw.  tiiituiiJiA  gebildet.  Die  südhemitisthen  Diaiect«  hüben  nun 
die  ttul"  ainä  ausj^ohfinden  Fi.ninen  behalten  und  so  ist  denn  im 
Arabischen  und  Hiiu j arischen ,  die  uoeh  das  ursemitische  Wort 
für  unsere  ZiUil  besitzen,  während  das  Aethiopisch©  «in  luiderfs 
bubstituirt  hat,  aus  tinaini  geworden  arab.  'itnaini ,  himj.  itnA  (?) 
und  aus  tLiiataina  bexw.  tint4iJnä  arab.  'itnataini  bezw.  tiiitjiini,  liiny. 
tint6,  tittß.  Daneben  haben  sich  dann  aut'  arabischem  Boden  uoeh 
die  Fünuen  'itiuuii  und  'ituatäni  bezw.  üntäni  entwickelt.  Die  nurd- 
semitischen  Dtalecte  haben  da^'egen  die  auf  airua  ausgehenden 
Fonmeii  aus  ^der  Grundsprache  herübergenonimen,  und  so  wurde 
aus  tinainia  hebräisch  sinaini .  ^*najini  (vgl.  |iht:ieuicisch  ?j"'n<!mj), 
aramäisch  tinaiiu,  t'n6n,  t'ren,  aus  iinatainia  bezw,  tiutainul  hebrUisch 
.^inatiiim  bezw.  sintiiira,  ^ittajiiii  und  s'tajini,  ararniüsch  tinataini  bezw. 
tintaini,  tint^u  mid  sodann  nach  jVjmlogie  der  Mascuiinlbrtii  tirten, 
üuien.  Zugb-ich  dürite  aus  luiserer  Untersuchung  mit  Sicherheit 
hervorgelieri,  dass  das  semitische  Zahlwort  für  Zwei  in  absolut 
keiiietn  vei'wandtschaftlichen  Zusammeuhiuig  mit  dem  eutspreci 
den  indogermanischen  Ziüilwoit  steht  ■).  Nur  das  haben  sie 
einander  gemein,  dass  sie  in  beiden  Gruiiikprachen  in  der  D 
form  erscheinen.  Dagegen  dürfte  yher  eine  Verwandtscliaft  zwiso 
dem  semitischeu  Zahlwort  mid  dem  altilgypt.  son(ui} ,  kopt.  suui 
fem.  snut  ouaunehmeu  sein.  Doch  liegt  diese  Frage  ausaerh; 
der  Grenzen  unserer  Untersuchung. 


1)  Beiiffy,    Da*   indo^icrmnii.   Tlioina    Jos    Ziililwtirtos   Zwoi   ist    Du 
der  G.  G.  d,  WW.   Ib7ij», 


räkrtica. 

Von 

Sfeg^rried  tiotdsctimiat. 


1 .    ana. 

HäI»,    S.  31    hat  Weber  eine  Reihe  von  Wörtern  zusammen- 

«ttJll.  die,   im  Gegensatz  au  der  im  Prülqi  meistens  —  freilich 

idit  auAUiihraslüs    —    herrschenden    (juustjtnz    der   urspmnglirhen 

r^UiuitiUlt,  an  St-elle  etymologischer  Doppekünsuniuiz  einfache,  ohne 

■Ais&txdehuulig,   zeigen.      Einige  derselben  fallen  hinweg  durch  die 

btasereu  Lesarten  oder  die  richtigeren  Öaiivslql-Uebersetzungeii  des 

,  8pMlt».r  (ZDMG  XXVill.  345  ff.)    vom  Hertiusgeber   veröffentlicliten 

|friti8cben  Apparats:   so  anaJiä^   anud^),  sahhamiri^  »amdasana'j 

HflÄ,  nihaaana ,  erledigt  sich ,  wenn  man  statt  W.'ü  Ableitiuig  (von 

Hiyharsk)  die  von  Vararuci,  Hemaciuidru  und  einem  der  Öcholiasten 

*»  8efu  gebotene  (von  rnktuh)  annimmt.     Mehrere  aber  sind  dmch 

ae  ililuhgkint    in    verschiedenen  Texten,    durch   das  Metiiim  und 

Uch  iiua  Zeugiii&s  der  Grammatiker  so  gesichert  und  zugleich  vcm 

evidenter  Etymologie,    dass    durch  sie  das  Vorkt«nmien  solcher 

^Arkürzangen  voLUtündig  bewiesen  wird:  so  samuha  --  aammuklia, 

=  manye^  pua'^)   ^^^  piouc/t  (aUe  3  auch  bei  Hern,  und  in 

'•tu).    Zu  den  bisher  unerschütterten  Belegen  gehört  auch  ana  ^= 

das  sich  neben  der  in  der  Literatur  massenhaft  vorkummen- 

und  VMn  den  Grammatikern  ausschliesslich  anerkiumteu  Form 

*?^  einmal  (da  unahä  =^  anyaihu  weggefallen   ibt),  nämlich   in 

*Wn  Conipusitmu  anakiaa  =^  anyahrdaya ,  Häla  4 1 ,  huden  soll : 

<Ub  Metrum  wie  der  kritische  Apparat  bestutigen  die  Lesart. 


1)  aiuM»  kiimc    übrigens,    mwU    wiiui    os   richtig   wäru,   iüur   iiiclit  in  Ho- 
Ikctit,  lü   di«   iJuppelconsuimia   liuiu    Anlaut    ile»   sweiteu  Gliodos    olueit   Cum- 

HUlQM   BUlJCllürt 

Xi  Klit    don  ufitprüuglieiion  Na.>i!Ü  diaacr  Wurzel  giuht  ust  unsmur  dum  Zuu^;- 
l'^  dar   £t)'TUuln|2:io    lukd    lleinuouidru's    i  puitHui  IV.    lOtii    ituclt    oiliuii    mcrk- 
~PArdi^ti  Uttii^   iu    dur   Sain  »k  r  t- Literutur:   humadova,    tar.  72.  Ü'A,  Iwt  ue 
eioor  FHJtft-Vurlago  liiu-ubcrgvuommoii :  Likhaiy  utpuiutayati  ca.  ct.  PW.  Y 
whtf  tupiimay. 

1' 


100 


Goldtchmidt,  Ptakrliea. 


Hem.  n.  190    lehrt  ana  als  eine  Pi-akft-Fonn  für  nan,   also 
fiir  na  oder  für  das  a  privatirum,  dos  ja  als  eine  Modifikation  von 
na  gilt  (Pmi.  VI,  3.  73).     Für  welche»  von  beiden,  sa^  dos   sütra 
nicht.,  und  auch  die  abgerissenen  Wort«  des  Beispiels;  önac««'*«"« ^H 
uviunayUi,    obgleich    sie  mir  ain  natürlichsten  aui'  die  Auii'assun^H 
ucintüavi  ajdnafi    zu    führen    scheinen,    sind   nicht   durchaus  ent- 
scheidend und  in  der  Thut,  wie  die  Wüiitrenntuig  zeigt,  von  Pisch 
in  dem  andeni  Sinne  aufgefasst  worden.    Das  Folgende  soll  zeige 
das  ana  in  Wahrhtdt  =  «  ist,  aber  nie  ==  ani/a ,    mid  dikss, 
imnier    es  so  übersetzt  wird,    ein  Missverständniss  der  Öcholia 
vorliegt. 

Hein  XL  (]4,  als  Bilvana,  um  SltA  au  Ränia's  Tod  glauben 
machen,    ihr    den    durch   Zauberei    nauh gebildeten    Kopf  dessell 
bringen  lilsst,  heisst  es:  sie  erblickte 

gcdta-ruhiruddha-lahuam 
anaJiiaüm<müia-(draam.  Räma-siro  \\ 
,den  Kopf  Rfl-mas,  den  dui'eh  Blutverlu.st  um  die  Hälfte  leichteni, 
bewusstlosen ,    dessen  Augensterne   weit    offen  stunden."      Diö  TidH 
dition    in   iluren    verschiedenen  Zweigen  Ist  über  (liese  Auffassanj^B 
wie  über  den  Text^  VülLkonimen  einig:   11-):  ahrdayam  acaüattydd 
anabhiprdyavi ;    S :   gatacüta- ;    nur  K    überliefert   ausser   unserer 
Erklärung   unter    der  Form   einer  Variante    noch  eine  andere,    die 
deutlich  den  Stempel  eines  liiterpretutions-Kunststücks  trägt:  athl^m 
vd  anadkikoiimilücUdrakam  lii  pdünth.  ^^ 

XI.  19,  20:    RAvana,  durch  seine  unerwiderte  Leidenschaft  in 
den  Zustand  der  Geistesabwesenlieit  {i^ünyahrdayatva  R)  gerathen^ 
redet    mid    handelt    unsinnig   in   Gegenwart   seiner    von  £ifer8U0]|^| 
gereizten  Frauen   imd  hält  den  Ausdruck  des  Zorns  in  ihren  G^^ 
siebtem  für  Zeichen  der  Liebe :  anahitio  vi  ptätiam  . . .  ahinandm 
DaJiavaano . . .  pulaiam  ||  l^t  [j  ,iind  in  (resp.  trotz)  seiner  Geistes- 
abwesenheit macht  der  Zehaköptige  den  Geliebten  Conipliniente  über 
ilire  (zornigen)  Blicke".    S:  sa  hi  günyo 'pi  ftTdd\   K:  aiiaJtrdayah 
1  ahrdaya  ity  arthah  |  cUha   vd  anyahrdayaa  (Ms.  aiianyn^)  savn 
api  I  präJerlalakshanasydtanh'yiiTn  *}  (Üs.  pra^}  etat  \  und  spater : 
ährdayo  'py   anyatrahrdayo   'py  abhinandati.     K :    iiitdyalaciU 
tvdd  anyahrdayalt. 


1)  So  allo  Quellen,  PSscliol   pmondirt  '^iam;  warum? 

2}  Div  im  WrlauT  litlrton  IlsiiiiJücliirit\eu,  Tes\t  |liindj»chriftcn-Cluscn  sind 
folgendo:  C:  Colelirooko'.s  Ms..  dtMi  T«xt  entlijütcnd.  A.  D.  1506  (»-  o  XXVUL 
S.  498)  C*:  »odcme,  indiroct  von  dcm&ctbeii  Orij»!«*!  stAmmoudo ,  aber  viel 
geringem  AbacLrifl,  vou  Bühler  Hir  da»  Bombny  Ooveniment  hosorgt,  A.  D. 
1874  (s.  MonaUthor  der  Uorl.  Akad  1874,  8  'JH'J)  K:  dio  Kecciislon  de* 
RÄitmdAKÄ.  Text.  chAyA  und  Comnic^ntar,  In  4  Mss  (R"l»H'>,  diu»  iütrsic.  Dr  F  ü 
11*11  gehörig,  von  A.  D.  1631.  K:  die  »üdlichtj  Rcecnsiun,  von  Kr^hn«  com- 
nieutirt,  blos«  chkyk  und  CommetitAr,  moderuo  Telu^diaudschrift,  vou  iir.  Bu 
mhf  geachenkt      S:  dio  Saruti»  diu  Berliner  M»    Ch    437. 

3;  cf.  Fischöl  de  gmmm.   Präer.  ä.   4, 


Ooltüchmidt,  Prdfrrtica. 


toi 


haaaX  khanam  appdnam 

anahtaa-visajjiäsana-'niattantam  \\  20  || 
««r  lacht  einen  Augenblick  sieb  seihst  aus,  Indem  er  tu  seinetn 
dtf  Geistesabwosenheit  verlassenen  Sitze  zni-ück  kehrt".     S:    awia-] 
mat^aJctagrhitapithaprahtham  \   (Ms,  amara^) ;    K :    ahrdai/atvdd ') ' 
WÜwrntäsanam  \      R:      anifohrdoyena     SüdrtLpdvyagatactttalvena 
w^aktam  . . .  yad  äsanam  etc. 

Obgleich  in  den  beiden  letzten  Filllen  die  Tradition  SL*hwtmkt 
ttnd   auch  anya   einen    pas.sabeln  Sinn  giebt ,    kann  uns  doch  auch  ^ 
lier  nur  diejenige  Erklänuig  genüg€m,  die  auf  alle  3  Stellen  passt. 
Dasselbe  gilt  nntürlich  von  HAla  41 :  man  soll  sein  Hei'z  an  keinen 
Herzlosen  verschenken. 

X.  2  heissen  die  Gipfel  des  Suvela:  ratnd  vi  avacchunnd 
«selbst  von  der  Sonne  nicht  beta-etea".  So  C;  R  (und,  was  für 
die  Kritik  nicht  ins  Gewicht  Mit,  C^)  liest  anucckunnä  =  anul- 
kshunndh  =  ürdhvnm  andkräntdk;  S,  die  hier  frei  übersetxt, 
kommt  nicht  in  Betracht ;  K  hat  In  der  Ueberset/ung  anava' 
k'shunnd^,  nachher  aber,  bei  der  Wtedtrholung  des  Woites  ini  Com- 
I  meutar .  okshunnd/t  —  woraus  mit  Sicherheit  nur  folgt,  dass  er 
^Laicht  anucrhunnd  las,  seine  Lesung  (ob  ano"  oder  ana^)  aber 
^Htwpifelhoi't  bleibt.  Da  nun  offenbar  anacchunna  ebenso  leicht 
^Bficbreibfehler  für  anu'^  sein  kann,  wie  anu®  eine  Conjectur  für 
^^dM  ttiiverst-andene  ana^  (wie  sich  deren  viele  bei  K  finden),  so 
I  llnt  sich  zwischen  beiden  Lesarten  nur  entscheiden,  wenn  etwa 
I  geicigt  werden  kann .  dass  das  Compositum  ucchund  überhaupt 
I      oder  in  dem   hier  notbwendigeu  Sinuc  uimiöglich  ist. 

Ohne  Prllposition  kommt  chund  noch  einmal  im  Setu  vor  *), 
DL  70:  cAundatUi  jaUha  vanüie  (sie)  ,wo  sie  die  Pfade  beketen"; 
sonst  stöts  mit  rwa.  X,  55  in  einer  Schilderung  der  täuschenden 
Wiricung  des  Mondlichts: 

occhundai^)  visaftkmn 

jonhä-nwahn-bhariuin  thalnm  mtva  vwaram  || 

aueusvull .  wi«?  aiil'  festen  Boden,  wird  in  ein  von  der  Fluth 

ondliohts  eifülltes  Loch  getreten".     XIll.   19;  occhundavti*) 

parcnn   padvam  |  (:=  pauruahum  babhavjith  K)  ,si(?  be- 

Jtigon    die    vom  Gegner   geilusseite  Kraft*.      XT.   111   sieht  SltA 

Kopf   Rilma's    nisditrocchunvifi  -  mahi -  tdn  -  pahohmtam  ||  ,vön 

N»chtwaüdleru  getreten^)    auf  dem  Boden  rollen".      XIU.  63: 


1>  So  im  iVjtnm,  in  der  cli&yA  i]it(ifeg«n  onf/a**:  dioss  ist  aiurweifellmfll  ver- 

briebrn,   woit  anya  im  Comin.  mit  anyaira  odor  Ähnlich  erklärt  a&in  würde, 

t)  D«r  Wortindex   icuin  Sotu.    dessen   ich  mich  hier  b«diono,    ist  von  Pnul 

»IdAchmidt    nach   dem  Berliner  Vif,    »Hein   angelegt  and  von  mir,   u»i*h  Ft!«t- 

de*  T«zt«ft,   rcvidirt   und   vorvoUatäudigt  worden.      Ich  werde  ihn  mit 

AwgAbe  des  8«ta  vurüflcutlichen. 

9)  ü  mhwndat 

4)  Coemadanii,  lies  ''ccluintlu^  ^=^  Mo  verdunkeln;  cf.  auch  Uem.  IV.  160  r.  L 
ft)  BS  erküren  fTiUchlich  krtia,  lüna 


m 


Goldaehmidty  fVaJertfca, 


occhunna-duggama-pahd  ,sie,  welche  tmwegsame  Pfade  betrete; 
XV.  13  heissi  es  von  dem  goldnen  Wall  LaDkft's:  occhunnn 
rai  -  raha  -  vaho  ,er  betrat  den  Pfad  des  Sonnenwagens*  d.  h. 
reichte  bis  zmii  Himmel.  Debersetzt  wird  ckuvd,  occhnn<f  thei 
in  Uebereinstimmun^'  mit  Hnm.  IV.  160  mit  äJcravi.  iheils  etjrm 
logisirend  mit  kskvd,  aoakshvd;  und  mancher  wrd  geneigt  sei 
diese  Ableitung  anzmifbmpn  *)  und  ans  der  Bedentnng  der  y  ksh 
die  Unmögliclikeit  der  Composition  mit  ud  zu  deduciren.  So  weil 
will  ich  nicht  gehen;  das  aber  folgt,  klar  aus  den  Belegstellen, 
dass  in  der  Bedeutung  (betreten,  angreifen,  bew&ltigen)  chund, 
occhund  sich  durchaus  mit  dkrotn  decken,  und  kein  Kenner  der 
Sprache  wii'd  es  füi-  möglich  halten,  dass  ud  -f-  chund  dieselbe  Be-, 
deutung  wie  ava  -f-  chund  haben  könne.  Die  Erklärung  R's  vollen 
utJcshitd  =  -ärdltvam  äkram  =  oben  betreten,  bedarf  keiner  Widi 
legnng.  Wir  komren  daher  mit  Bestimmtheit  anucchunna  für  eil 
ConjectuT  erklären  und  anaccfivnna  für  die  richtige  Lesung.  F 
lieh  Ifisst  anacchunmt  zwei  vt-rschiedene  ErklifjTingon  zu:  es  k; 
^  ana -\- chunna,  es  kann  aber  auch  =  an  ~\- ctcchunna,  von  dchund, 
sein.  Da  die  Bedeutung  der  y  chund  sich  der  Compositiou  mit 
durchaus  fügt,  so  sehe  ich  in  dem  Mangel  eines  Belegs  für  diei 
Compositum  keinen  entscheidenden  OiTind  gegen  die  zweite  A 
fassung.  Gegen  dieselbe  spricht  alier  allerdings  der  Umstnnd,  d 
so  nahe  e.s  zu  liegen  scheint,  kfine  Ti-adition  hier  auf  dchund  vi 
Mit:  war  diess  Wort,  vorhanden,  so  hiltte  es  kaum  dun-h  das 
mögliche  uccfmnd  verdrängt  werden  kömien.  Ich  sehe  daher 
anacAunna  einen  wahrscheinlichen,  aber  keinen  dchem 
füi*  ana. 

VI.  65  —  es   handelt  sich  um  das  Verderben,   das  über 
Thiere    der  Walder   und  Flüsse    kommt,    als    die  Men   die  Be: 
entwurzeln  —  beisst  es: 

mina-uldt  avi  a  stdhüenti  jiviam  mi  a  nadl^yharäim 
viasante  ntu^rUi  dharanihara-sctnibhame  naana-dihardim 
von  S  lolgondermassen  übersetzt : 

tathdvidhakskaunidharasya  sambhrame 
vijrmbhamdne  vata  jioiteskv  api  \ 
<;lathaprayatn<tm  nayavdifaiam  putuir 
jnhdti  no  vnnaJctUam  nadhjrhdn  || 
womit  R  und  K  in  Allem,  worauf  es  uns  hier  ankommt,  übei 


W  K^»*«  uxh%innn  RH«",   C.occhatii,m\ 
»eUungori,  woraus  mit  Sicherlifit  fulift,  diisa 
2 1  Eino  «iidcro  —  vuu  V  *^'Oi*d  —  Ut 
Göttiudcr  NnchriehUiU   1874,  S.  026   Not«. 

3)  Diese  in  itor  Mi^hArashlii  cijrtMitlicli 
Roim  ver&nlMst.  Ahnr  iiurti  t>ons<  ßiiiloti 
Beto,  deren  Kchtheit  um  so  sicherer  ist,  ala 
,  awdrücklicli  vcnsirft ,  rIsu  schon  voriiind 
,  AblatIvQ  Ruf 


(WaJc-ahnvna ,  dkrnnta   dl«  UelK 
i"  und  u"  Fehler  für  o"  »lud. 
vorgeschlagen  vor»  I'iinl  Goldiclin 

unznifissigo  Form  Lst  hier  darch 
»ich    voreinxcU  QiinrJuioniforTnon 
es  fast  Iftuter  solche  Mnd,  die  II« 
:    z.  B.  udu  =  rjti,  ÄbstracU 


OoUUchmulty  Ptdkrticn, 


t08 


8tinixn«ii:  «Und  auch  die  Scharen  der  Fische,  laug  von  Augen, 
Ussen  ihr  Lehen  fahren,  aher  gt^hen  nicht  ihre  Fluss -Wohnungen 
Inf,  da  das  Beben  der  Berge  los  bricht*.  Di«  Worte  na«n«- 
hctrdim  t^rklilrt  K:  nai/anavad  dirghatardni  ^) ,  R;  vaifanavad 
rqh.'ni  nayujiefia  dirghdni  dtrgkmimfandnifi  vd  \  etena  tadvt/d- 
\l  häramfüiatvam    dydtUi   sampraddi/ah  |  R  bestiitigt    jilso 

,.;.ch ,  was  wir  ans  der  Uebereinstininrnng  der  Erklitrer 
Ichliessen  können,  dass  nilndiuh  die  Auffassung  nmma  =  -nayana 
\ü?.  übt^rlieferto  war.  Natürlich  geben  wir  uns  weder  mit  den 
llischen  .lang  wie  Augen*  nocli  »lang  von  Augen*  zufrieden.  Auch 
|B  thut  es  nicht;  nach  mehreren  phantastischen  Erkläi-unKen  ent- 
scheidet er  sich  für  diese  ihm  eigene:  na  a  des  ersten  Halbverses 
ist  —  nata  (tief)  oder  naga  (Berg):  na  a  na  des  zweiten  ist  =  va 
,  Ca  na  =  api  tu  und  gehört  zu  miianti;  diJiaräim  ist  als  karwu- 
"  'rar  api  vif^eahanam  auf  -hardim  und  -uldwi  zugleich  zu  he- 
Also :  ,Die  langen  Scharen  der  FiscJlie  verlassen  ihre  Woh- 
die  langen,  tiefen  (oder  Berg-)  Ströme,  und  diuuit  lassen 
das  Leben  fahren".  Kehmon  wir  im,  dass  der  Dichter  na 
^adUtarditn  =  ,die  sehr  langen"  geschrieben  hat,  so  haben  wir 
Qen  einfachen  Sinn  und  zugleich  den  Grund,  warum  die  Tradition 
Verstilndniss  verloren  hat. 

Vielleicht  Ijisst  es  naanchen  Leser  unbefriedigt,  dass  wir  unsere 

ar  Belege  für  ana  so   müh.'sam    und  zum  Theil  im  Widerspruch 

mit   der  Tradition   der  öehollfn   gewonnen  haben.      Diess  Resultat 

her  i.st  es  gt-rude,    divs  wir  jedesmal  erwarten  müssen,    so  oft  es 

ach  im  Präkit  um  den  Nachweis  einer  seltenen  und  der  dürftigen 

iGelehrsanikeit    der  Scholiasten   fremden  Spracherscheinung  handelt. 

|Bchon  früher  (Bd.  XXVDJ.  493)    habe  ich  gezeigt,    dass  von  den 

.  Tier  bis  jetzt  nachgewieseneu  Fallen  des  passiven  Infinitivs  in  einer 

ßwension  des  Setu  zwei  so  geschickt  weg  emendiii  sind,  dass  ohne 

die  Hilfe   einer  andern  die  Fälschung  nicht  hlltte  entdeckt   werden 

I  können.     Es    sei    hier    zum  Scbluss  noch    ein    anderer  Fall    dieser 

Art  angefahrt.  —  Die  zahh-eichen  Citute  aus  Selu  bei  Hcmucandra 

|j«iRen,    da88    wir   diess  Gedicht  im  Allgemeinen  in  der  Fonn 

taW,    in    der    es    jenem    vorlag;    die    gelegentlichen    Ditfcrenzen 

■toninien  meistens    auf  Kechimng  Hem.'s    oder    seiner   Absclireiber. 

Kun   fitirt    Hern.  IT.  20<i    als    Beleg    für    das    Tndedinabile    vanei 

)  «oÄÄi  vane  Jam  na  dei  vihipanndmo.      Diese  Stelle  ist  aus  Selu 

aHT.  43.   aber  sie  lautet  in  CR:    natün  jae  jam  na  ei  vihi-pari- 

^dnio  ]  ,65  giebt  keinen  auf  der  Welt ,    den  die  Reife  des  Öchick- 

itals  nicht  ereilte".    K  las,  wie  es  scheint,  javo  fürjaf,  S:  maiiye 


1)  8o  nbenetst  K  jcdesmnl  dtkoru .  oflonh.ar  um  dns  ra  au  crklflrpn. 
"••«  Versuch  ü»t  iifltiirlic-li  obrnM^  virki^irl.  wie  'icr  des  Hein  (II  171  ^,  ufl- 
<i«r  ra  für  ein  neues  Suffis  hSlL  dihara  slelit  fiir  'tiirahü  rlurcb  \7«t}'ay» 
'^  morahattlta  ctc ,  llctn.  il.  116  ff),  and  diojws  für  dtrrfhn  wie  aruha  Hir 
«rlin  etr    cf"  II«  m    II     UMl  JT 


tan  vdsH  yan  naiH  sa  dai'vapdJcah.    Da  manye  eine  sehr  pa 
üebersetzung   für   vane   ist,    das    nach    Hem.   hier   »saipbt 
steht,  brauchen  wir  nicht,  was  sehr  nahe  liegt,  anzunehmen,  dess 
der  Verfasser  der  Sai-am  etwa  mane  in  seinem  Text«  fcind,  sonden 
ihm  lag  wohl  die  urspiüngliche  Les>irt  vor:  ans  unseren  Tex 

i.ftber   ist   sie    diuch  Conjectiu-   ausgemerzt.  — -  Dagegen   ist  selbst-' 

^yerständlich  dei  für  ei  bei  Hem.  ein  Fehler. 


3.    vahutta. 


idez^^ 
exte^H 
ölbst-" 

rabkaäM 


Zweimal,  I.  233  und  ü.  98,  lehrt  Hemacandra,  dass  pr< 
im  PrÄlqft  vahutta  werde,  wilhrend  er  das  weniger  unregelmässige 
und  von  den  Ti5xten  hilujBg  (im  Setu  z.  B.  10  Mal)  gebotene  pa- 
huita  nicht  zu  kennen  scheint.  Ihm  zufolge  sollte  man  glauben, 
vahuUa  gehöre  in  eine  Classe  mit  solchen  Bildimgen  wie  eil* 
=  hirdta,  somdla  ^:=  sukumdra,  bkasala  =  bhramara^  in  deni 
zwei  miregelmJlssige  Lautvertretungen  sich  stets  zugleich  oinstell 
und  in  ihrer  Vereinigung  eben  die  speciti.sche  Präkftform  des  Wo 
constituiren.  Der  tlebergang  von  anlautendem  p  in  v  ist  freilii 
beispiellos  ')  imd  wird  durch  die  Analogie  »»nklitischer  Wörter 
de,  ddva  nicht  begreiflicher.  Und  was  sollen  wir  von  paAut 
halten,  wo  die  Toxte  es  bieten?  Hat  Hein,  allo  diese  Stellen 
den  so  oft.  citiiien  Setu  und  Hala  übersehen  ?  oder  ist  diese  Fo 
übornll  als  lalschliclie  Sanskritisiniiig  zu  betrachtifu,  wie  die  Te 
z.  B.  auch  didnu  statt  ändla  oder  somdra  statt  somäla  zu  biet 
pflegen?  Das  Folgende  wird  zeigen,  dass  die  beiden  Regeln  Ober 
va/iuUa  um  einer  einzigen  Stelle  willen  gegeben  sind,  an  welch« 
Hem.  den  Grund  der  Erweichung  des  p  nicht  erkannt  hat, 
aber  eine  Regel  über  pahutln  in  der  That  fehlt. 

Scbou  Lassen  hat  bemerkt,    dass  na  sich  manchmal  dem 
genden  Worte    proklitiscli    anschliesst   (Institut.  S.  193);    er 
aber    für    diese    Beobachtung    nur    eine    Classe    von    Belegen 
nilnilich    solche,    bei    denen   na    mit    anlautendem  Vocal  in  saqi 
tritt  {necchadi,   nd)  ihadi  etc.),    wUlirend    er    den  weit  bemerkei 
werthem  Fall,  in  welchem  der  anlautende  Consonant  der  nUchst^n 
Silbe  wie  im  Innern  eines  Wortes  elidirt  wird  (wa  dne,  na  dnim 
für  na  jdne  etc.),    mit    Unrecht   unter    die    Schieib fehler  verwe 
{i>.  196):    bei  der  Yjfid   ist  diese  Elision,    wie    die  Texte   zei 
sogar  die  Regel   —  das  l'nlkrt.    sagt,  na-dnämi*)    als  Coniposi 
yne  das  Lat-einisthe  nescio.    Sonst  ist  sie  ziemlich  selten:  aus  & 
habe  ich  e  i  n  Beispiel  notirt,  in  dem  alle  Mss.  sie  zeigen:  na 
Vni.  61  für  dinam,    durch  den  Reim  gesichert;  und  mehrere, 

1)  Wonigstons  in    don    vou    dor  Grammiktik    Htj(«rkMruit«n  Formen;    in  _ 
ich  •llordliigx  ein  pa&r  gut  1>ej;)aiil>i^nv  Bpbiiiele  düfUr  gefunden,   s.  x. 

j  Ü.  101  vanthe  Üetu  IX.  7U  in  aIIuh  Qul'IIuu.  _ 

2)  0au2    KiiUprcchond    in   der   JuiiiMiiiAK»dhi :     mu  ydfiafiti,   tut  ffÖHdnut. 
,  MUllor,  boilrigo  zur  Gr    dos  Juliiftprahri^  13  ^'  •)■ 


GoUUehnadt,  PrdkrHea, 


105 


sie  ▼OD  einzelnen  Mss.,    offenbar  als  bessere  und  schwerere 
gewahrt  ist:    VHI.   16  na  irynam  C  für  dinnam;    X.  40 
aenti  C  für  caetiti  ^  i-4iknuvanti\    XTV.  67  na  ittitmn  IV  für 
Ist   der  aulautendo  Consoniint  eine  Aspirata  oder  p,    so 
i»n  natürlich  Schwächung  zu  h  resp.  v  eintreten:    so  tX.  88  na 
am,    nach  K  =»  n<i  bkat/am-^  so  rtavaram,   navari,   nach  Paul 
oldsehniidts  scharfsinniger  Vennuthniig  =  na  param,  na  pare; 
auch  lii  dem  folgenden  Verse  Setu  III.  57: 
aha  va  mahannava-huüam 
pafthantasmt ')  gaanam  mahain  na  vahuUam  \ 
,öder    aber  der  Hinnnel   reicht    nicht  iius  fftr  mich .    w<?nn  ich  auf 
den  Oeean    los   gehe.*     Wie    man    sieht ,    ist  vahuttam  durch  den 
Beim  gesichert,  resp.  mit  veranlasst. 

8o  mis-slich  es  sonst  wäre,  ein  aus  e  i  n  fi  m  Worte  bestehendes 
lit»t  auf  seine  Quelle  zui'ück  zu  führen,  so  sicher  können  wir  hier 
I behaupten,  diiss  diess  die  Stelle  ist,  die  tieui.  im  Auge  gehabt 
'  bat  Da  nach  seinem  eigenen  Zeugniss  auch  paJiüa  vorkonmit 
(IV.  64),  so  musste  er,  wflre  es  seine  Absicht  gewesen  pahuäa  als 
ein«Q  Fall  nnregelmässiger  Verdoppelung  neben  pahüa  ivl  lehren, 
«anter  den  arbiträren  Verdoppelungen  im  gana  sevfwii  U.  99 
Heben  vdhitta,  nihitta  ete.  aufführen.  Das  Wort,  stand  aber  nicht 
in  stjinen  CoUectaneen,  wie  es  in  denen  Vararuei's  gefehlt  hatte. 
Dog«geu  stand  darin  unser  vahuttam  —  offenbar,  weil  es  ihm  durch 
min  V  aufgetallen  war;  und  da  sich  daneben  kein  vahva  fand, 
rteUte  er  es  consequenter  Weise  rxx  den  noth  wendigen  Ver- 
«äoppeluiigen  in  den  gaija  tailädi,  und  zwar  in  der  Casus-Fonn,  in 
^r  er  es  gefunden  hatte.  Das  na,  die  Ursache  der  Enveichung, 
citirt«  er  nicht  mit,  zum  Beweis,  das.s  er  den  'Zusammenhang  der 
ErechoinUüg  nicht  erkannt  hatte*). 

Diese  SchwUche  Hem.'s,  seine  Abhängigkeit  von  oft  unvoll- 
itindigen  Collectaneen,  der  er  nicht  mit  einer  lebendigen  Kenntniss 
w  Sprache  nachzuhelfen  weiss,  wird  keinem  Kenner  peiner  (Iram- 
iwÜk  etwas  neues  sein.  Man  begegnet  ihr  auf  Schritt  luid  Tritt, 
M  nichts  wäre  bedenklicher,  als  sich,  um  den  ihm  vorliegenden 
Zibtwid  der  Texte  kennen  zu  lernen,  des  ai"guiuentum  ex  sUentio 
w  bedienen.  Es  ist  z.  B.  ein  bekanntes  Geset»  des  Präki-t,  dass 
*Ii;äA)  folgende  Teuuis  jwjpirirt,  ausser  wenn  die  iiwei  Consonanten 
vmehiiMb'nen  Tbeüen  eines  Compositttms  angehören''):   nikkha  ^=. 


1)  =  ]frali»hthfimdna9ya 
^  t)  N«k;Ii  ein  trehoror  FaII  ,  in  welchom  na  zvl  dr>m  oichaton  Worte  in  ein 
«Ihw  oder  fuuiiHnvitjonsjtrtijjns  Vt^rhüUaias  Iritt ,  üiidot  »icli  his  yr^UA  mir 
ilicr  bleibt  oft  hiutur  na  Hubiutotido  l>i>ppf«ll{<<jn.<M)]iiinz  Ktcliaii;  Beispiele 
I  tliildcf»  S,  25-1.  HicrhiT  |;t'l()ört  imtürlivb  mich  die  von  B.  Kuhn,  Pali- 
'•'  H  6fl,  »n.Jom  boluuidtlto  Stvllo  Dbp.  128  —  die  Erscliclimiit;  ist  kcino*- 
••t»  Hilf  roetri:«cho  Texte  hnscdirüukt 

3*  Dio  Kegel  littt  »Mrli  buidcu  Seiten  voroinsolto  Ausuabmen,  diu  hier  nicht 
ta  Betraohi  kommcai. 


GölcUehmidt,   Prakrltea. 


mishka .    aber  dukkara  :=  (fvshkara.     Dass    Hern,   dieses  G«Be 
Tiirj?pnds    in    dieser  nlljijemeinen  Fnni»  ausspricht,    werden  wir  ih 
bei   der  Tochnik  seiner  fxrammntilt  nieht   tum  Vorwurf  machen 
im    Oej^entheil,  wir  frlitenntm   an.  dass  er  in  der  Behandlmajf  die» 
Erscheinung  einen  bedpotendeii  Fortsphritt  ilher  Yar.  zeigt  (cf.  ü. 
21,  53    mit    don    entsprechenden    Regeln    Vnr/s).      Wenn    er   ah 
n.  21   för  (;c  den  •Uebergang  in  eck  vorsehreiht,  mit  einziger  An 
nähme  des  Wortes  ntecala,  so  haben  w^ir  zu  sehliessen.  druss  soh^ 
allein    richti^'en    und  von  den  Texten  gebotenen  Fonnen  wie  du 
cCntia,  7iiccettha,  niccaa  etc.   zuJfUUig  nicht  in  seinen  Collect 
standen. 

3.    Eine    Druckfehler  «Geschichte. 

Skandhnka.  prAkrt  Ichandhna  ist,   wi©   ußR  mehrpre  Quell« 
M.  A.^  auch  der  Prft,kH-Pifignla,  lehren,  der  Name  derjenigen  For 
der  Arvä -Sfrophe .    in    welcher   der  grösste  Thevl  des  Setubtindll 
(und  wahrsiheinlicli  nneh  der  andern  Kiinstepen  in  PrAki-t.  s.  Säh.-I 
§   561)    verfasst  ist.       Durch    einen    sonderban^n  Zufall    sind    die 
einfachen  Fonnen  von  ihrem  ersten  Aufti'eten  im  Dnifk  an  durc 
I  Fehler  verschiedener  Art  .so  entstellt  worden ,    da.ss  jetzt,  ohgleifl 
die  richtige  Fonn  sknndhnka  aus  atidera  Quellen  im  TW  Auftiahn 
gefunden  hat,    sich    daneben  mehrere  gnii7.  imaginäre  Bildimgen 
diesem    und    andern   Werken    henuiitreihen.      T>a   sie    keine    Mien 
machen,  von  selbst  zu  verscbwinden.  sondeni  fortwährend  von  eine 
Buch   ins   andern   tibergehen ,   möchte  ich  ihnen  durch  diese  No 
ein  Ende  machen. 

Colebrooke,   der  diess  Metrum  zuerst  A.s.  Res.  X.  Calc.  180 
S.  465  erwähnte,  nennt  es  ^Ari/dtjfti  or  iThartdhaJen,  Pr.  ScantJhf^^ 
in  moderner  Transff'nption  also  :  kknndhuka,  Pr.  skondJm.    ftemeinti 
ist    aber   skaridfiaJca .    pr.  kiwndhaa ,    die    2  Wort-e  enthalten 
3  Fehler,  von  denen  die  zwpimaligp  Verwechslung  von  sk  und 
sich    aus    der    Devirnftgarf    leicht    erklärt.      Diese   Fehler   sind 
bemerkt    in    die    verschiedenen    Nnchdrucke    der  As.  Res.    und 
die  Mise.  Essays  (Tl.  154*)  übergegangen»   in   diesen  über  dadur 
vermehrt  worden,  dnss  der  Iudex  stitt  r'havdhnka  das  noch  falsche 
c'haiidaka  drackt.      Aus    dieser  Quelle   «st^immen  zwei  Artikel  de 
PW  der  eine  ff^w/.,  der  andere  theilweise.     Die  Bearbeiter  nähme 
offenbar  uud  mit  Recht  Anstoss  an  dorn  dopitrlt  falschen  hhandn 
und    conjicij'ten    dafür  hhundaka ,    d»'m    sie  sub  4)  die  Bedent 
=  aryftgtti  beilegen         dipser  Artikel  ist  also  zu  streichen.    Fer 
geben   sie  skandha  sub  If)   ids  Ntuua   eines  Metrums,  was    de 
^ne    Stelle   der  Medini    idh  23  ed.  Calc.  1869)  gerechtfertigt   ist? 
n  Citat  aus  Colebrooke  ist  aber  auch  hier  zu  streichen,  und  da- 
'  können  wir  auch   nicht  wissen,  oh  diess  Motnini  Aiyh  war 
s   (tpUIcIi    sehr  wahrstheinlich   ist.      Die  neue  AuÜage  der  Mia 
saya  IHT.'t  bat  keinen  der  iilt«Mi  Fehler  beseitig,  aber  die  ronjrcti: 
r-*;PW  hhinulitl'a  mit  einem  Fragezeichen  in  den  Index  i 


GoUUchmitÜ,  PrSkrtica, 


Wf 


Eine    zweite    hiervon    ganz    unnhhJlngipc  Fehlorquelle  ist  dns 
»-Darpaiui,      Die  3  mir  zujjj'Rnglicheii  xVusgaben  (Calc.   1828, 

IndL    and    Cale.    18fi9)   haben    §  561     chmidasdskundakena 

•BSIllH  chnnffasä  .skavffhokena ,  wie  Premacandra  in  steinern  Com- 
ment.  vtura  KAvyddnr(^.'v  S.  33  richtig  citiit.  Hifniach  übersetztr 
PramadAdAea  Mitra  (Mirrnr  ol' Composition,  Calc.  1875,  Bibl.  Ind.): 
metre  caJled  Äskandaka,  und  PW  Bd.  V  Nachträgfj  hat: 
»knuHaka  ein  bestimintes  Metrum*.  Merkwürdiger  Weise  Iiat  auch 
Oxforder  Ms.  (Bodl.  485)  des  KävyAdar\;a ,  wie  ich  ans  Auf- 
chls  Ktttalüg  204"  sehe,  L  37  skavduka  statt  skandhaka  der 
abe. 


4.     kiltm  =  klam,  sumir  ^  amar. 

Der  gelegeutlidi  schon  im  Skit  und  st-hr  hiiuhg  in  den  jungem 
Ihftlecten  in  einer  Consonantengi-uppe  sich  entwickelud»>  Hilfsvocal 
l(dflr,  wenn  er  hinter  r  /  ontst^tht,  svtti-ubhakti  heisst)    ist   bekauut- 
llich  moticlinia]  von  schwankender  Qualität:  prthavl  und  prthici  aus 
I  firthüi.  puruslut  und  purtsa  an.s  *pursha    (s.  Ziniuier.  KZ  XXIV, 
J20f.).   santddka   und   aintddha   aus  anigdka^    ara/ta  ariha  imd 
f  muha   aus    ttrha  etc.      Es    ist    noch    nicht  liemerkt    worden ,    dass 
Unbestimmtheit  der  Aussprache  mehrfach  auch  den  Vocul  der 
Icbftten  Silbe  ergi-eift.    Hieraus  erklilren  sich  einige  interessante 
Formea,  die,    weil  sie  auch  den  eiulieimischen  (irammalikern  ent- 
waren,  vielfach  schon  in  den  Handschriften  und  fast  durch- 
i  in  den  Ausgaben  entstellt  und  verschi^vimden  sind. 
TSiuh    den    (trammatikem    (Var.   III.   ()2;    Heni.  IL   106)    wird 
wwi  durch  Eritwickelung  eines  i  in  der  auhiutenden  tJruppo  ktlam ; 
klävi^ati   kldnta   z.    B.    gehen   kilamtnai   kilanta.     Vorj  den 
f  Pullen .  in  denen  diese  Wui'zel  im  Setu  vorkomjut,  entsi>rechcn 
dip^f-r  Vonschrift.  4:  -üanfaa  3.*-;  l'ila^ifa  9,  jk;  küäviia  S^ii\  küa- 
«Bioi  11 , 1  :fi).  deren  erster  durch  den  Reim:  kdvia-ilanfaammt  (=  kd- 
iwk'ld'ntfi)  mit  kd  mailantaamtin  (=  kd  tttaiindi/avidrie)   noch  eine 
l»psondere  Beglaubigung  *>rhült:  die  herrschende  Fuim  in  diesem 
T(»xt  aber  ist  kilivi,  die  sich  in  kilinta  kilimvmi  ^7m){anti  hninanta 
'«'  ganzen    J4mal')  hndet.     Sie    erscheint  ferner  in  kiiimftiihii  =■ 
f^'^tniaht/ati'  in   dem  noch  nicht  ediiien  Theil  des  Hahi  (s.  ZDMG 
XXTIH.  405  ad  Va.  230)  und,    ohne  Variante    in  allen  drei  Aus- 
gaben, Mfcch.  18,7  od.  Stenzler  in  häinte  f;%  =  kldnU}  W,  das  mit 
forefht  von  Delius,  Badices  69,  in  kUanfe  emendirt  ibt- 

Wenn  es  zunllchst  scheint,  als  ob  kilim  in  den  edirten  Texten 


1)  Dif««  Znhlvn.  welche  mif  rteu  liPsartci»  der  ineinom  Text  zu  Gründe 
•Ifjtmjrlrn  Kf^c-pn.Moii  H  bi<ruhtiii,  vorsclnuhrn  sieh  iiatOrlich  —  ohni*  jnilnrlr  du» 
I  »biTKcirirtit  von  lilivi  zu  heeintriirhtipun —  wenn  man  die  v«riu  lovliü  in  Aii- 
;  bringt  In  f  z.  W  »t  dns  VirhiiUnis»  von  kitnm  tn  kilim  r=:  5:  II; 
Mvi  niHii  sich  tinch  dim  Vnndy  difficilior  loctir»  in  allen  Füllen  des 
(Br  kiltm ,  »e  liltibon  für  Iriiam  imr  zwei  Belege, 


GolfUehmifU,  Präkrtiea, 

keine   weiteren  Spuren   zurückgelassen   hlltte,   so   liegt  der  6r 
darin,  dass  diese  durch  keine  Autorität  der  Grammatiker  beschütz 
Form   von    zwei  Seiten  in  ihrer  Existenz  bedroht  war:    einmal  la 
es    nahe ,    sie    durch    das   regelmässige   kitam  zu  ersetzen ,    soda 
Tpleiehen  (wenigstens  in  den  für  die  Ausgaben  bisher  fast  allein 
Betracht  kommenden  Alphabeten)  ihre  meisten  Bildungen  im  höchste 
Masse  denen  der  y  Inlis  «=  klig,    mit  denen  sie  zugleich  sehr 
(namentlich    in    der   Bedeutung    , welken')    dem   Sinne   nach    leicht 
vertauscht    werden   konnten.     So   übersetzt  in  der  eben  erwähnten 
Stelle  des  Höla  ein  Scholiast  hilimmihn  mit  k2e^ftt/afi  (Ms.  kii^} 
—  las  oder  emendirte  also  küissihn;  Mälatlm.  31,  lo  ed.  Calc.  183 
(^=  32,15  Cale.  1866  ==  81.  i   ed.  Bombay  Series)  hat  uuigekeli 
die  chäyü  richtig  k/dmf/annavaiodlik^,  der  Text  aber  in  den  Ca 
Ausgg.  Mlissantanorndlid.    Von  den  für  die  ed.  Bomb,  collationir 
Mss.  liest  eins,  C.  kilimta,  was,  mag  man  es  als  Variante  oder 
Schreibfehler  ansehen,    sich  jedenfalls    zu  hüimmanta  stellt. 
Herausgeber,  U.  G.  BhAndÄrkar,  liest  mit  andern  Mss.  käammanta^ 
es  ist  aber  klar,   dass  kiltmmnnta  nicht  nur  die  schwerere  Lesa 
ist,    sondern    die    einzige,    uns    welcher   sich    die    Varianten    kih 
tnmanfa  und  kilissavta  zugleich  erklären.     Ganz  ähnlich  liegt  der 
Fall  Tak.  ed.  Pischel   123,«  =  Böhtlingk  80,  u.     Hier  lasen  bis-. 
her  die  Au-sgg.  der  Beng.  Rec.  kiliasadi,   die  der  Dev.  Bec. 
tnmadi%  was  jetzt  auch  Pischel  adoptirt  hat.    So  aber  liest  kein! 
Beng.  Quelle:  Pischel's  trefflicher  krit.  Apparat  zeigt  vielmehr,  da 
diese    nur    zwischen    kilissadi  (SI  '•*)    und    die   Ausgg.)    und    de 
schwereren,    besser    beglaubigten  kilimmadt   (N  und  mit  ganz 
wesentlichen    Differenzen  RZ)    schwanken,    mit   welchem    auch 
Uebersetzung  beider  Scholiasten  stimmt;  diess  also  war  die  Les 
der  Bengalen.     Eine  Form  von  kU^  als  Var.  einer  Form  von  kli 
ist,   vrie    man    sieht,   geradezu    ein  Indicium,    dass  eine  Form  vo 
kilim  das  urspmngHche  war. 

Für    kUivx    also    haben    wir    reichliehe  Zeugnisse  und  in  de 
assimilirenden   Einflüsse    des   vorangehenden    i    vielleicht   eine 
klÄrung;    anders  liegt    der  folgende  Fall,    für  den  ich  nur  einen 
Beleg   habe,     yon  Ysvtar,   für   welche  die  Form  sv-mar  von  den 
Grammatikern    und    in    der    Literatur   reichlich  bezeugt  ist,    findet 
sich  iSetu  IV.  20  in  sämmtlichen,  z.  Th.  höchst  correcten,  Mss,  d«^H 
Recension  R  sumirdmi,   indem    zugleich    durch    die    Nachbar5chal^| 
von    tnimarämi  (Vs.  22)    der  Verdacht    eines    Schreibfehlers    noch 
spedell  ausgeschlossen  wird.     Die  Analogie  von  sumtna,   pili  *i»- 


1)  Ob  mit  Rpcht?  vl«lleicbt  ist  «och  filr  diese  R«c.  küimmadi  ^ 
a.  üe  V.  I.  bei  mhtUuick 

i)    I    („very   i?orrapt")    hat    küa»»adi.    «ns    cetcri«    ptiribiu    mit    glcdchar 

V'^»-"^  •'— mlichkeit  mw  künuumadi  wi«  aus  lnti»*adi  vcrsdirieb««  »eiu  könnt»: 

der  tUltimg    der  andom   Beng-  Ms»,  ikber  bleibt  nur   die   lotottn 


OoläBchmidt,  Frährtiea. 


109 


pma,   wo»   *avapana   (wo    freilich   das    zu    a   geschwächte  a  nicht 
■taawüiaft  Ist)  liegt  nahe. 

Nachtrag.  Durch  die  Güte  Prof.  Ü.  Caiipeller's.  der  mir 
di«  V.  1.  zu  Ratn&v.  304,  so  seiner  Aufi|^fube  freundliehst  mitgetheilt 
hat,  kann  ich  jetzt  auch  diese  Stelle  der  Zulil  derer  hinzufügen, 
aa  denen  die  Varianten  küam  —  kiltif  in  m-spriingliches  kilim 
oouver^ren.  Hier  lesen  nüinlich  ß:  käi'tta  (lies  natürlich  kilinta) ; 
6:  kilissantax   D:   Jdla^nanta   (übers.    kldmi/at);    ö:  küammanta; 

BdL  Calü.  Aosgg. :  kilaaania  (übers,  in  den  Ansgg.  Idi^af) ;  M : 
pUcr.  —  Wie  ich  nachträglich  sehe,  sind  die  meisten  im  Öetu 
ommenden  Fijrmen  von  klam  .schon  von  Paul  Goldschniidt, 
imen  des  iSetub.  80,  zusammengestellt;  iiuf  den  dort  gemachten 
Versuch,    kdinta    von  JeUiviyant{a}    abzuleiten  (dem  g«genüber  be- 

€i  Weher,  ZDMG  XXVIII.  361,  auf  die  Möglichkeit  der  Ableitung 
kidnta  hingewiesen  hat),  brauche  ich  wohl  nach  den  obigen 
föhrungen  nicht  speciell  einzugehen.  Oifenbar  ist  G.  zu  dem- 
selben veranlasst  worden  dui-ch  die  fast  constante  Uebersetzung 
JCt  vou  kUintOj  kUanta  mit  klämyat:  zur  Würdigung  dieser  Ueber- 
^Kzong  bemerke  icli:  1)  dass  ihr  die  richtige  klunfa  gpgenüber- 
^wit  bei  K,  bei  den  Granmiatikem  und  eiamal  (VI.  13)  bei  R 
^Hbst;  2)  Anss  R  sogai'  ktiämia  auch  mit  Icldmifot  übersetzt! 


ö.    vimbki  =  vismi. 


Für  den  durch  das  Zeugniss  Heni.'s  gesicheiien,  wenn  auch 
in  der  Literatur  erst  spärlich  beilegten  Uebergang  von  prk.  mh  — 
^U  es  aus  Zischlaut  -\-  m,  sei  es  auf  underem  Wege  entc^tujiden 
B"  in  nibh  {kavidhära  =  kapnirOy  aimblui  =  t;ies/iman,  sambhar  *) 
—  aamsjuai'f  rumbk  4ius  i-utnh  =  rud/t.,  bambhacera  =  brahma- 
y«,  vgl.  P.  Goldsclmiidt,  Gott.  Nachr.  1874,  4(jyö".,  E.  Müller, 
Bnapräkrt  46,48)  will  ich  versuchen  einen  neuen  Beleg  beizu* 
für  den  ich  allerdings  noch  kein  directes  handschrift- 
li«h«l  Zeugniss  habe.  Bis  sich  ein  solches  tindet,  8t4sht  die  betr. 
^^onu  nur  auf  einer  Combination,  über  deren  Evidenz  ich  dat 
^Brtbeil  dem  Leser  anheimstellen  muss. 
^^m     Sflta  XTT.  40  lesen  wir  in  allen  Mss.  von  B  und  C: 

Dahavaanäannio  cirena  paaanto  | 
|(^er  Klang  von  R4ma's  B(»gpn)  verklang  allnilihlich,  nachdem  er  von 
Zehnköptigea,  dessen  Gesicht  zornig  stunie  -'),  gehört  war*.  — 
Wort   dieses  Satzes  ist,    ausser   *leii\    Consensu»    aller   Mss. 


Da  lieh  niu'  dicaes  C<jm|>0!»itimi  (imd  »war  selir  reiclilicL)  aus  Sotu  Ijo- 
klt<<  ich  OS  f1)r  rn%lic)),  tltu^  das  voti   di>u  UniTninulikcrn  und  IIAla 
des  lihar  =  srnar  sich  erat  aecuudar  nus  Jt-utMn  entwitkult  liutjo, 
"tfeWr^aot;  uiuc»  anlttutondon    ata  so  mit,    nMt ,    f>li  Scbwicrig- 
•lUn  caaclii 

'}  vijfinbhitum  ätdmrabhrukutimaUväd  ttddhatam  U. 


110 


Ootttuckmidt,  lYdkrtiea. 


zweier    FCMeensionen ,    uocb    durch   die    chäyä   uud  den  Gommeuti 
Ufiraüdusus  gosicbert:  t.rotÄdpm  ist  die  üeborlieiüning  falsch,  de 
vor  der  Ciisiii"   steht,   eine  Muni  zuviel.     Der  Fehler  muss  sehr 
sein,    du  C  und  U   in    den  Fehlern    dev  Uoberlieferunf^'    suust    Im 
nie  übereinstimüien.    —    K,    die   mir  nui-  im  Skt  vorliegende  sü4 
ReeensiüH,  liest-  nun  h'wr:  sdinarshaoismhdnatia  etc.,    und  hiern 
stiiumt  die  Sanigi :  sakopma^niera  JJa^dnanerui  *)  etc.    Kö  fand 
also  in  ihren  Texten,  in  UebereinstiimnuujLf  mit  dem  Metruut,  st 
viambhia   eine    Prdkitiorni    vüu    vismita.     War  dies.s  das  gewöh 
Ikbe  vim/iin?    Alsdami  ist  diese  Lesart  nur  eine  seichte  Emendatic 
deim   es  ist  umnüglicb,  dass  ejne  so  leicbti'  und  wüblbekaimte  FoB 
mit    Verlet7.un>(    des    Metiouns    zu    viambhia    verderbt    sein    sollt 
wir    stünden    also    wiederum    vtir    der    Lesart    von  CR    als    der  m- 
sprüiiglicben  und  müsüten  glauben,  dass,  einmal  unter  1300  Strophe 
der  Dichter    das  Metnini   schülerhaft   verletzt  habe.     Hat  al^er 
Dichter  vi'mbhta  geschrieben,  «o  ist  das  Metrum  gerettet,  die  üeb 
Setzung  von  KS  gerecht  fertigt,  und  die  Eiitüt-ellung  dieser  schwiwni« 
Form  zu  tHamhhta  durchaus  erklili'lich.  —  Urv.  29,  so  liest  Bullenset* 
mit  der  Miijontüt  seiner  M.ss. :    Uvvasidanisaruiüimhidena,  und 
von  Pischel    edirte    dravi4.    R^'censittti    bestätigt    diese  Lesart; 
bester  Codex  A    aber   liest   viambktdena.      Obgleich   uns   hier 
Kriterium    des  Metrums    abgt^ht    und    der  .Sinn   beide  Lesarten 
iJlsst,    wird,    wer    die    bisheiige    Auseiuiuidei-setzung   billigt,    nie 
zweifeln,  dass  Külidasa  vimbhidena  geschrieben  hat. 


tj.    parinfa. 

Wir  lesen  im  Setu.  Recension  11: 

XTV.  57:  jdam  Uuira-vdditaa- 

kiranta-raJclduisa-kcdaiaratn  dharani-alam 
,der  Erdboden   gerieth    in   einen  solchen  Zustand,  dass  die  Leili 
der  Eakshnsas,  vom  schiu-fen  Wind  getroffen,  auf  ihm  hemm  flogen 
Jciranta  =^  kirijavidna\  prakiryavidna  S.  —  VL  57:  Malaa-van 
paiHtta-pat^ana   „der  vom  MaUiyawald  ausgehende  Wind*;   patn 
{pravj'tta  Uehers.)  =  udöhüia  Comm.  —   VU.  50 :  ijaawii'-vdr 
pavitta-pukkaggdham    (die    Eleftuitenlierde)    ,von    welcher    der 
stünnende    öeelöwe    durch    den    Eloiantenherra    zumckgeschla 
wurde**;   paviUa   =    sarvd7i   api  prahartutn   ud^ala   Comm. 
IX,  68:  aitd-alovari-pavitta-pdraa-rase  «das  Nass  des  Quecksilt 
das  über  tSteinplatten   didiin  tloss*" ;  pavüla  =  aarngata  Comm. - 
IX.  88:  lira-pavitta'-ymuhala-kcilaftamsa'roaeswtn  (in  den  Wasser 
^welche  durch  die  an    den  Ufenii  weilendeu  schreienden  Kidahai|j 
lieblich  sind";  pavitta  =  samcdrin  Comm.  — 


1)  seumera  für   viätMra   ist   obtwoder  ein  Schroibfeliler  odur  oitt 
litmut.  tri«  eich  deren  tu  dor  Sarittii  uuuiehe  Öudon. 

2)  H'<   paattn,  ^*i   gowöhidiolie  Furiu   vun   pratfrltat   Uier  iialürlich  < 
rtHitur, 


Was  die  erste  dieser  Stellen  aultelongt,  so  wird  trotz  dbs  Con- 
sus  der  Öai-ani  kein  Keimer  dys  Präkvt  dem  Öchoüttsteu  glaubyu, 
das  active  und  truiisjtive    (mid  in  diesen  Bedeutungen  beleg- 
«)    tdrCnta   =  hiryamdna    sein    könne;    du*    Wurt    muäs    luis 
fidlmebr  hier,  wu  die  Construction   ilurL-haus  ein  ^»iissives  oder  in- 
sitives  Partie,  verltingt,  verdüohtig  erscheinen.     Und  tdienso  er- 
li    uns   paviUa    an    den    vier    andf^ni    Stellen.      Denn    obwolil 
L   128  vittam  =  vrtiu  übiaiieferi,,  so  zeigen  doch  sonst  die 
,    soweit   ich    sie  übersehe,  diese  Foiiu  des  Ptu-t.  Feri'.  Pass. 
» *),  soudeni  stets  iü)atia^  [vjutia  oder  -uttii,  und  auch  unt^r  den 
Formen    dieser   Wurzel,    die    sich    im  feietu    über    130mal 
et-    ist    keine    mit    i'      Jene    vier  Male    über    —  und,  von  dem 
usus  der  Ö  *J  ubgeseheu,  auch  XIV.  57   —  steht  R  mit  seinea 
mi    uUein.      »St^tt  paviUa,    r«'sp-    ktranfa^    liest    nämlich    C 
urirUa  ">  und  übersetzt  K  paritfüt  (mehiruch  parytU  gescLiieben, 
PW  uut«r  anupari'%    und  pralivipari-i ) ^    was   VI.  ö7  durch 
rivartamäna,  IX.  68  durch  parlgbiiniamäna,  IX.  88  durch  pa' 
i/»  XIV,  57  durch  paräa<;  caral  glussirl.  wird.    Ha  nun  K  amia, 
des    Textes    mit  ^at,   tilrt/cU  übersetzt,    seine  Uebersetzmig 
jtriyat   alüu    dafür  zeugt.,   das«  er  im  Texte  parintu  huid:  st>  ist 
Form  durch  den  Consensus  zweier  Keceiisionen  im  fünf  iStelleu 
lichert,   und    kiranta   wie  pavüta    bei  K  stellen   sich    als    Con- 
cturen  dar.  — 

8elbstverstfindlich  ist  parinla  das  Pai-t  Praes.  zu  pari  =s 
bimun  lleiu.  IV.  161,  das  sich  in  parii  (übers,  paiyeli  11)  uuch 
«imaal  (VTI.  GlJ  im  Setu  tindet.  Dieses  Verbum  bildet  mit  m  mid 
Blde  =  yam  Hein.  IV.  1G2J  eine  durch  ihre  sehr  auÜallonde 
[faüün  sieh  auszeichnende  Giiippe.  SatumÜiche  Fumien  dieser 
7erba  (im  Öetu:  cdi^  aintiy  ainta;  niait  ?*'<i  ninti*}^  niiita;  parii. 


\)    Es  ist   dnrsluiaa    nicht    notltweudig,    hier    oincn    Widorsprncb    zwischen 

|fi«in    und  dvn  Tcxtc-ii  anzuiu-hinen :  viuhnolir  Ist  bui  msterom  Viiilir^iljoinlich  \iar 

du»   «"»»^ntUclie  l'ait.  i'eri.  Ptüo.  guniühit,    !>4iudorii    irgend  oiiio  der  aahl- 

«iibsiHtttivuchuu  Verwt»)duji{fen    du»  Neutrums  vrttatny   dto  icb  uur  »a- 

;  niciit  bulogdu  kiwu. 

t)  Von  d&u  vier  audorea  Stelion  fohlt  oiiie  (IX.  HHt  in  S;  dlo  droi  übrigen 
liinil  «0  frai  übersetzt,  duu  die  von  S  vorgefundene  Leuirt  iiiu  der  Uoborsetttung 
[nicbt  orsutUxissuu  worden  kium. 

3^  U«M(i  VI.  57  jHifUuta:  Hcbwankou  zwischen  (/  und  r  findet  sich  ^  »ci 
I  «tt»  |(rH|>bL>cheu ,  »ei  u:»  au*  äprachlioUon  CJrJiijden  —  in  den  M.>*».  inuUrfttcii. 
It^i  nrbchon  nt  und  U  in  l>i<v  -Mw  nivlit  entschieden  worden  kann  und  <J 
ltuiM<nJoin  ciuo  Hoibe  von  ecUitAnteu  X'erwocbselungon  /wisi-ben  i"  «ud  j*  seigt 
ll*iu  Uiimtt  und  cdma,  tlhdria  und  tJJiüvia^,  so  liiiru  ruiti  jb^rnphiüL']!  aueli  diu 
dikett  vur,  die  LoiMirt  von  C  tMs  pavittn  unUtiiuduii  zu  denken.  Du  die 
\  aber  durch  K  im  umt^ekührten  Sinnt'  enUthieden  wird,  so  or^ifbeiut  nun- 
dnrch  die  jiritlihisrhi.'  Verwandtschnft  von  pariula  und  pavtiUt  <Uo  so- 
IcnuilirK   KnutL'hung  des  lutztern  um  so  pbiu.tiblvr. 

i}  Üanobun  eini^'vmul   ntutt:    ich   i^dunbe   nicht,  doM  dioac  Form  ursprUng- 
•1»  {Mtt/i ,    »undont    dujts   .lin    uiu   difsoui    entstiiudeu   i!>t    wio  peuda  au« 
f^liom.  1.  «5.1  und  pähenti  (botu  111    läl  ^=  itdtyaiiii)  au»  i*öJ\inti. 


parinta),  auch  die  singularen,  sind  nftmlich  ans  der  reinen  Wi 
ohne  Bindevocul  und  bei  vocalisch  anlautender  Endung  mit  dei 
SaniprasArana  *  pehildet.  Noch  nicht  Hern. ,  aber  die  Scholiasten 
(sie  übersetzen  ai  mit  i,  ati-i;  ni  mit  ntr-t\  nir-yäj  nirä-i)  V( 
knüpfen  diese  Verba  etyit»oh)jufiü(*h  mit  ]/ 1\  und  neuere  Prakrtis' 
haben  in  Bezug  auf  tii  dem  zugestimmt  (s.  Weber,  ZDMG  XXVT. 
741;  P,  Ooldschniidt,  Öpec.  80).  Trotz  der  grossen  entgegenstehen- 
den Schwiengkoiten  —  denn  diese  Formen  contrastiren  durchaus 
mit  einigen  naihweishch  euhton  Kildiuigeii  der  V  **  wie  annenti  = 
a/ftm/anfi,  danta  =  dj/at  *)  —  und  trotzdem  diese  Etymologie  gar 
keinen  Aulschluss  übei  die  sonderbaren  Singulaiformen  au,  niai  ett'. 
gibt,  lässt  sich  nicht  leugnen,  dass  zwei  wichtige  Momentt*  für  $ia 
sprechen.  Erstens  ist  an  zwei  Stallen  in  nali  verwandten  Dialec 
der  Jainamäg.  und  dem  Pili,  iuti  ==  yanti  wirklich  überliei' 
(a.  uvinti  =  upayanti  E.  Müller  Jainapr.  23;  inti  E,  Ki 
Paligr.  9G);  zweitens  macheu  die  drei  Verba.  und  ganz  beso] 
zwei  derselben  pari  und  7t>\  obwohl  sie  von  Hern,  mit  ei: 
übersetzt  werden,  ganz,  entschieden  den  Eindruck  von  Oouiposi 
Bei  pmn  liegt  das  auf  der  Hiuid;  aber  auch  ni  hat  im  Widersproi 
mit  Hein.'»  Hebei-setzung  gam  in  den  'I'exten  ftist  durchweg  die 
Bedeutung  herauskommen.  Um  so  wichtiger  scheint  mir  tblgem 
Stelle,  welche  allein  unter  allen  (32  im  Setu)  die  CorrecÜieit 
Ilom.'s  Üeberset/ung  bestÄtigt.  Tl.  ItJ:  anunijjaindna-magyam 
tyaihim  (den  als  ndyaka  gedachten  Oceau)  ^dessen  Wege  (wenn 
er  «ich  in  sein  Bett  zurückzieht)  die  tlü.sse  (=  Wftiber)  nachlauf« 
Mit  Itei^bt  übersetzen  diessmal  gegen  ihre  Hr>n.stige  Tradition  beii 
Scholijisten  anviyamdiui,  €-  mid  8  dagegen  haben  das  Wort 
verschiedener  Weise  verkannt:  C  hat  die  aus  dem  Skt  falsch 
recht  gemacht«  Con  jectur  tinuijjamdna  (!  inüsst«  wenigstens  an 
jjanidna  heissen),  wllhrend  S,  dem  Prfikyt.  tblgend,  es  aber  missv( 
stehend,  siiudo.s  antmitapatitam  Übersetzt.  Es  leuchtet  ein,  d 
diese  Stelle  gegen  die  Gleichung  ni  =  niri  spricht. 


,^ 


Nachtrag  zu  1,     Einen  eclat^mten  Beleg  für  ana  :==^  ^  habe 
ich  mir  oben  entgehen  lassen:  anakonta  =  abkavcU,  HAla  216.     ^ 


l)  Vun  **!,  ohii,  cuta  u    a.  muss  ii-li   Absclieu,  d*  >io  mÜglielioni'cUc  lu  fc-1 
gpliöreii 


-  f 


^eschichte   der  achtzehnten  egyptischen  Dynastie  bis 
zum  Tode  Tutines  III, 

Von 

Alfred  Wled«manii. 

II.') 
Tiit^meR  HI. 

Einleitung, 

Ehe  wir  an  die  Geschichte  Tutmes  ni. ,  des  bedeutendsten 
iBnigs  der  ganzen  18.  Dynastie  herantreten,  dürfte  es  angemessen 
JBin,  um  niclit  Lin  Verluul'  der  ErzilWung  stets  wieder  die  insehrift- 
hen  Quellen  anfuhren  äu  müssen,  die  Leiden  wichtigsten  histo- 
Bchen  Denkmäler,  die  sich  üher  seine  Zeit  erhalten  haben,  seine 
niittlen  und  die  Orabinschrift  des  Äiuen-eui-ljeh  gleich  hier  etwas 
her  zu  betrachten. 

Die  Aiuialeu  waren  ursprünglich  in  die  aus  gelbem  Sandstein 

Gehenden  Muuem   des   grossen  Saales   in  Kainiak ,   der   das  von 

III.    errichtete    Sanctuarium    des    Temiiels   umgab  *).    ein* 

elt      Im  Verlauf  der  Zeiten   sank  dieser  Bau  in  Trümmer 

war   schon   unter   der  Regierung    des    Phiüiip  Arrhidaeus   so 

^rstOrt,  dass  dieser  sich  veranlasst  sah,  ihn  von  Grund  aus,  nach 

^  noch  vorliegenden  Plänen  seines  grossen  Vurgiingers,  zu  restau- 

^WöL     Schon    frühe   begaiuien  die  Verletzungen,    die  die  Amialen 

litten;  bereits  Tutmes  ID.    zerstörte    TheUe    seiner    eigenen    In- 

nften,    indem    er   wegen    Aenderungen    in    der    Anordnung    des 

«n  Baus   bei    der   Anlage    ?.weier   Thüren    10  Zeilen   mit   der 

^Uer,  die  sie  bedeckten,  abbrechen  und  an  einer  andern  Stelle  in 

fcier  aus  glücklicher  Weise  in  2  Duplikaten  vollstündig  erhaltenen 

"islc  von   130  Namen  besiegter  Süldte  30  wieder  veniiciiten  liess. 

fMit  dorn  Zerstörungswerke   fuhr  Chu-en-iVten  fort,   der  in  den  In- 

«liriflcn,    soviel    als   nur   irgend  möglieh,    den   Niunen    des  Amon 

ein  liess;   einige  der  dadurch  verletzten  Stellen  liess  lior- 


t|  Vgl   ZDMO   XXXI  613—646 

t>  Eifuin  Plan  diiwir  Tholiu  <Am  Tempeb  mit  Bonutzant;  dui  von  Mariotto 
bonon  hat  do   Kougö  (Uev.  Anh.  N.  ft.  II    P)    21)  pubUcirt. 


1 14    WUdemaim,  GeMckickU  der  ae&isdhitat  egyptisdient , 


Den 


«m-^«b    wieder    neu    herstellen.      Wahrscheinlich    hat   dann 
Seti  n.,    der   eine  Wand    im  Süden   des    Saales    wieder   aufba^ 
liess,    mehreres  zerstört,  um  seinen  eigenen  Namen  Ln  dem 
miile  verewigen  m  können.  —  Die  Anordnung  des  Baues  be« 
Tun    Tomherein   eine  Zweitheilung   der  Annalen,   da  ein  Theil 
Süden,   der  andere  im  Norden  des  Sanctuariuras  aiizuhringeu 
Von    dem   ©rstero  Theile    sind   zwei   grosse  Stücke  erhalten. 
erste  Fragment  ist  erst  in  oeaester  Zeit  durch  die  Publication 
Mariette,   Kamak  PL  15—16    in   seiner  Gesaramtheit  bekannt 
worden,   nachdem  Brugseh  in  seinem  Recueil  I  Fl.  26.  1—ä 
zelne  kleine   Stücke  (L  3—16  oberstes  Fragment.   1.  23  und  I.  4 
unteres  Fragment)  veröffentlicht  hatte.      Dasselbe  enthält  eine 
Schreibung    der   von  Tutmes  HL   in  Kamak    ausgeführten  Bauti 
erwähnt  die  Statuen  des  Herrschers,    eine  prachtvolle,  mit  Sil 
Chesbet,  Mafek  und  allen  möglichen  Edelsteinen  ausgelegt«  H 
die  Mhlreidieii  mit  Aaem  und  £rt  geschmückten  Hallen,  die  n 
enichtefte    grosse    Umfiusiuigsmauer,    die    herrlich    geschmück 
Opfertische,   die  Anordnungen   lu  Opfern,    die  dem  Tempel  ül 
gebenen  Sklaven,    «u   denen    die  Pfirstenkinder   von  Rotennu 
Cheutnefer   gehören ,    die    Geschenke    an    Feld    und  Acktirbuid .    an 
Rindern.    Broden   und  Frachten,   die  Feier   der  Gniiidst4?ialegu: 
die  Restauration  der  verletxten  und  zerstörten  altem  Tempelthet 
eine  grosse  monolithe  KaiwUe,  die  aus  Cedemholz  gefertigten  und 
mit  Gold  und  edlen  Metallen  geschmückten  Thüren,  die  errichtei 
Statuen  der  Könige  von  Ober-  und  ünter^ypten,  die  drei  gro! 
mit  Asem  ausgelegtes  tmd  mit  dem  Namen  des  Königs  genann 
Thore  und   den  grossen  aus  rothem  Granit  gefertigten,    innen 
Gold  geschmückten  Naos.     Die  Speicher  wurden  mit  Kora  ge 
Rinder    in    dem  Tempel    geschlachtet .    alles    wie  für  alle  Ewigk 
fest  erbaut.     Dann  wird  berichtet,  dass  der  König  sich  selbst  sei 
5  Herrschemamen   gegeben  habe,   es  werden  die  Belohnungen 
geführt,    die  er  nach  seinem  Tode  für  seine  Frömmigkeit  erhali 
werde,    und   dabei    noch   einmal   der  ton    ihm  vollbrachten.  0| 
Erwähnung   gethan.      Das    zweite  Fragment  *),    welches    34  Zeilen 
umfasst  und  eine  in  sich  abgcfichlossene  Thatsache  mittheilt,    ei 
bfilt  eine  AufitShlung  der  Gesehoike  und  Stiftungen,  die  Tutnies 
von  seinem  ersten  grossen  Zujfe  g^en  Syrien  zurückgekehrt,  d 
Tempel   machte,  fuhrt  die  Feste  auf,   die  er  als  ewiges  Andenk 
an    seinen    Sieg    neu    grfliidete    und    nennt    3    StBdte    Anüuk 
Ineoia   and  Herenkai,   dereu  Ansnulxanig    dem   Gotte   überl 


au 


1>  Pablirijt  ron  Lvys.  D    llt.  30  b      Am  Knd«  6m  Itu^hrift  ist  ein*  Aikn 
Ikafich   dar   Ton   L«|ib.  D    ITt    ^0%  inbUcirten  hinsanfÜfwiL 
m^m  B«ik«   Ton    Virtimnii^w    b*l    Bre^scli .    Kor    1  PL   43—44    und 
f.   M—ib    dk    entra   SS   BmImi   Mch    ■■■■il    pabUcirt    «ad   Bbemetst 
ITcUnHaw^  aller  bc«  Laya  mtkmbmm  9tHk»  Wt  liirvh  in  Arrh.  95  p  IKC 


Ado: I 


irde  *).  Dia  Darstellung  der  in  W;ilirheit  pruchtvuUen  GeSühenkei 
ndet  sich  auf  einem  Basrelief  in  don\  (iranit-8iuictuarimu.  Hier' 
ebt  man  Tutraes  mit  dem  Pschent  gekrönt,  mit  einer  Tunika 
»kleidet,  in  dfr  Rechten  hält  t>r  ein  Szepter,  in  der  Linken  eine 
Keule;  über  ihm  stehen  seine  Legenden  und  vor  ilini,  djiss  er 
^Borgte  för  die  Werke  seüies  Vaters  Anion-Ri».  Vor  ihm  lit-^en 
^Hmi  die  Gaben  aasgebreit^t,  für  deren  Darstellung  und  genaue  Be- 
^Bchreibong  wir  auf  die  Publikation  von  Chiimj).  Mon.  IV^  31 G  —  7^) 
^Htnd  Birch,  Areh.  35  p.  155  venveisen  können,  so  dass  wir  hier, 
nur  das  Wichtigste  aus  den  in  10  Reihen  übereinander  autgerii-h- 
et«n  Gegenständen  hervorheben  wollen.  Da  sehen  wir  Tische» 
sich  jfeschmückte  Käst-eu.  Pflaaxen,  TrinkgefUsse,  Amulette,  Ringe 
jedleni  Metall,  Straussenfodeni ,  llusserst  reiche  und  schön  ver- 
Vasen, Statuen,  die  wohl  den  Nil  darstellen,  Spiegel,  Huls- 
nder,  Gestelle,  Altilre,  Schalen  voll  Broden  und  steinen  und 
Jich  2  Obelisken,  die  mit  ihrer  Inschrift  abgebildet  sind.  Let/.- 
6re  ist  die  ganz  gew<5bnlicliH  und  besagt,  nur.  dass  die  beiden 
^>elis1(en  vom  König  dem  Amon-Ka,  dem  Herrn  der  Throne  der 
telt  geweiht  und  an  den  Thoren  seines  Tempels  aufgerichtet  worden 
nd,  und  dass  ihre  Spitze  tnit  Asem  geschmückt  war,  —  Endlich 
Mx'iriette  noch  ein  kleines  Fragment  gefunden ,  welches  bei 
ch,  Rec.  I  27.  ]  [tublicirt  ist.  Dasselbe  neimt  die  Stadt 
üo,  ergiebt  aber  sonst  nichts  Interessantes. 
Historisch  bedeutend  wichtiger  sind  die  Fragment«,  die  sich 
der  nördlichen  Saalwand  erhalten  haben.  Da  diese  Mauer 
tiz  eingestürzt  ist,  und  sogar  einige  Theile  derselben  sich  im 
rt*  in  Paris  befinden,  so  war  es  sehr  schwierig  sich  ein  Bild 
Zusammenhanges  zu  machen,  und  erst  Mariette  (Rev.  Areh. 
"ß.  11  31  ff.)  und  De  Roug(S  (ib.  p.  291  ff.)  gelang  diese  Auf- 
ibe.  ünch  ihren  Re.sultnten  zerfallen  die  ims  erhaltenen  Tlieile 
Aimalen  in  2  grosse  Haupttheile,  deren  erster^)  zunUchnt 
genaue  Erzählung  des  ersten  Zuges  Tutraes  111.  luid  die  in 
»roselben  genmcbte  Beute  enthält.  An  diese  schliesst  sich  dann 
Liste  der  dem  Könige  bis  zum  .Talire  24  gebnu'ht^n  reichen 
•ibot«»    an:    am  Schlüsse    der  luscliritt    fehlen    uns  die  Erzilblung 


1;   ÜB    t^MtiUy     hat    in    d»m    hUl    tVArcb.  l  97  ff.    und     llUff    dieiv    StüUtH 
rirt,    VT  erklärt  Inenäii  ((]  ü  «         ö  ^J!I^  l^^:^)  für  m2\  eiiion  Ort 


■  ^on  E 


Sphralm   uml    Miiiiiuwc ,    Äuaukiwa  (  (1       [1       Y^  ß     V  ,  ) 


u 


ge  Gw*  m  Epliriitni  und   lU-renknl  ( 
;  «r  fBr  das  antore  Bcthon>ii  dwr  Uili«<>. 
i)  EiDXdno  HivUo  giobt  Kucb   Uc»«llini,    M    C.  Tnf    hl    und  ilio    Dcitcr    de 
A    III  pl    35. 
Z)  Fuldkirt  tiot  L««i>«    D    DI   3l1>  und  ilarnn  nn5ch)i««»pnd  lü  Ti. 


IIQ     Wiedetttann,  üetchicJtU  dar  atklzehtUen  eg^ptinchen 


der  Kämpfe  und  die  Angaben  der  Tribute  aus  den  Jahren  25 — 8. 
Dieser  Tbeil  der  Insclirifk  umfasst  117  ZeQen,  In  dem  zwei 
Haupttbeile,  der  die  Jjilire  29 — 42  umfosst,  wird  immer  erst 
die  Richtung  angegeben,  die  in  jedem  Jahi'e  der  Feld^iug  des  Kö] 
genommen  hat,  und  danui  anschliessend  berichtet,  welche  Tribi 
der  unterworfenen  Länder  und  Völker  in  dem  betreffenden  J; 
im  königlichen  Scbatze  eingetroffen  sind.  In  der  Mitte  dieser 
SL'lurift  befindet  sich  eine  Lücke,  die  die  Jahre  36  und  37  enthii 
Von  diesem  Theile  der  Annale«  befindet  sich,  wie  gesagt,  ein 
grosser  Theil  mit  dem  Feldzug  5 — 12  im  Louvre,  wohin  er  aus 
der  Sanmihmg  Salt  ^)  gekommen  ist,  ein  zweiter  mit  dem  Peldzug 
13  und  14^  der  in  die  Mitte  der  Inschrift,  gehörte,  ist  von  Lep- 
sius,  und  ein  dritter,  der  den  Schluss  von  35  in  Paiis  befindlieheu 
Zeilen  enthielt,  von  Mariette  in  Kamak  entdeckt  worden  ^). 
Ende  der  gimzen  Inschrift  endlich,  welche  durch  eine  Adoratioi 
scene  abgeschlossen  wird,  und  die  Jahre  40 — 42  enthält, 
Lepsius  in  Theben  copiron  lassen  und  dann  in  seineu  Denkiu.  III 
80  a  puhlicirt.  —  Ausser  diesen  grossen  Stücken  s'uid  noch 
ganz  kleine  Fragment«  von  5  kurzen  Zeilen,  deren  Enden  vo] 
kommen  fehlen,  aufgefunden  worden  und  finden  sich  in  Biii; 
Itec.  II  l*L  66  Nr.  5  und  6  puhlicirt;  eine  Einordnung  dersel 
in  das  Gmize  der  Annaleu  ist  bei  der  Kürze  und  Unvollstllndigki 
der  Friigmente  vollkommen  unmöglich.  Das  eine  derselben 
wähnt  (Tetreide  aus  dem  Lande  der  Tahi  (Phönicier),  Nutyiiöl; 
und  Gold;  das  andere  Wagen,  Pferde,  Chesbet,  GefUsse,  Hulsbändi 
Kinder  nml  «die  möglichen  edlen  Hölzer,  aber  kein  Land, 
beiden  fehlt  die  Jahreszahl,  die  üher  die  Stelle,  an  welche  die  Stü 
gehören,  entscheiden  würde.  Dei  diesen  zahlreichen  Funden  vi 
kleinen    zu    den  Aimalen   gehörigen  Stücken   düi'feu    wir  die  Hol 


» 


1;  Itoaotlmi.  M    St.  lU   1   p    185 

2)  l'ublicirt    von    Youiiß,    UitToglj-phies    Taf   41   and  42;    L«|n.    Aasw. 
(Stücke  HU»  Z.   ö  und   11   finden  sieh  »uth  in  der  Dcwcr    d  I'Eg.  pl   38,  Nr.  SÄT 
47,  29 1.    mit   den    von  Muriottc   nou    cntdßcktou  Fragmontoii    von  de  Rouge  \t\ 
der    Kov.  Art<h    N    S.  II   PI.    IG        Dit'so    Frairnjonte    alleui    sind    pubUcirt 
Mariette,  Kiinmk  PI.   13  und   Übersetzt  von  Hirch  in  don  Tran^Rct    of  tbe 
Si>c.  of  Lit.  N.  8.  Vul.  7.     Diks  van  LcpMiu.«»  nou  entdeckte  Stück  tindot  sich 
den  D.  III  3 1  A.     Der  griissto  Tlitäl  der  liucUriften  ist  vun  Birch  in  den  ' 
»et  Koy.  Soc.  of  Lit.  II  Sor.  Vul   II  p    10t>  und  Arch,  36  l.  c    ÜberseUt  won 
Cwo  auch  LoiMi.  D    III  30  a  übersetzt  Lit>,  and  zuletzt  nllo  Inschriften  vun  dd 
»clben  in  den  Hec.  of  Üic  Past  U  p.   17  ff.  wnd  p.   35 ff.  (Theile  hatten   Br 
in   den  Reiseberichten  p.  166  fr.    und   der    Hiat.  d'Eg.  I.  Autl.  I  p.  100,   eb 
wo  de  Roug6  in  der  Rcv    Areli.  N.  S    II  p    297  —  307.  libcrseUt)      Neue 
hat  Brupsch   in    seiner  Geschichte  Aegyptetis    p.   294  ff.    eine    poetisch  gchalt« 
Uobertrafiung    der    Aiuulcn    gejfebcn,      Auch    Oshum,   The  mon.  bist,  of  Kf. 
p.  214  ff.   hat    die    von   Lepsius  in  den  Denknaäkrn  und  in  der  Auswahl  pub 
cirton  Texte  behandelt  und  xiun  ThoU  Ubenietzt    —  Kin  Stück  der  Zeilen    1- 
au»  Leps    Austw.  XIl  hat  Bru|r>ch ,  liec.  II   PI.   CG  Nr.  7   noch  emmiü   publictrj 
Kurz  lichHiulult  i>>t   die   Iii>iilirift  von   Drnndts,  Das  MQnz-,   Ma»&-   und   Oewicbt] 
10U  in  Vorderasicn  p.  Tuff. 


^«mg 


WMtmann,  GeaehiehU 


•hüten  ca 


I     iLMPa 


nicht    verlieren,    dass  die  Fortführung?  der  Ausgraljunpon  in 

Ktnük    inuner   neue    Fragmente    bringen    und    dass    es   uns    dimn 

ich   möglich   sein   wird,    dieses    in    seiner  Äusdelmung   ebenso 

in  seiner  Bedeutung   weit  über  alle  erhaltenen  alt^gyptischen 

historischen    Inschriften    hervorragende    Monument    in    seiner    Ge- 

sammtheit   zu    reconstruiren ,    um  so  erst  einen  vollen  Einblick  in 

den  Zustand  der  Kultur  in  den  Egypten  benachbarten  Ländeni,  je 

^■■ch  Maasgabe  der  von  ihnen  gebrnohten  Tribute,  zu  gewinnen.  — 

^^MWOg«n    durch  die  grosse  Bedeutung  der  Anmden  hat  man  auch 

^^Kncht,    ob   sich    nicht   in  den  Schriften   der  alten  Klassiker  eine 

P^vwilmang    derselben    finde.      Hier    gliuibte    nun  Birch    in  seiner 

rortrefflichen   ersten  Arbeit  über  die  Inschriften  *)  in  den  Amialeu 

I     de»  Tacitus    eine   Anspielung   auf  dieselben    zu    finden.      Bei    Ge- 

legimbeit  der  Reise  des  Germanicus  nach  Egy]>teu  erzUhli  nlUnlich 

dieser  Schriftsteller  (Ann.  11  60),  in  Theben  habe  ein  Priester  dem 

römischen  Fürsten  iStüeke  aus  Inst;hriften  vorübersetzt;   su  berieh- 

tei«  er  s.  B.,  einst  hätten  70,000  waöentüthtige  Mämier  in  Egypten 

«M ,    mit  diesen    habe    der  König  R.htun,ses  Libyen ,    Aetliiopien, 

ien,  Bactrieu  und  Scythien  erobert  und  sieh  die  Einwohner  von 

ien,  Armenien  und  Cappadoeien  unterwo»-fen ,  auch  Lycien  und 

ithyuien   hotten    bis    zum  Meere    zu   seinem    Heich   gehört.      „Es 

Lch*.  filhil  Tacitus  fort,  ,die  Tribute  vorgelesen,  die  den 

»nlgelegt    wuj'den,    das  Gewicht    des  Silbers   mid  Goldes, 

fie  Zahl    der  Waffen    und  Pferde,    und    das    den  Tempeln  als  Ge- 

ichenk   gegebene  Elfenbein    und  Wohlgeräche ,    und    weiche  Masse 

▼on  Getreide    und    allen   möglichen  Gerätben  jede  Nation  bezahlen 

miust«;   dieses  Alles    war   kaum    weniger   glänzend,   als  was  jetzt 

(d.  h.  m  Tacitus  Zeit)  die  Paiiher  oder  Römer  den  Besiegten  auf- 

crkgMi'.    Dass  diese  Notiz  des  Schriftstellers  nicht  eine  rhetorische 

Anttchmäckung  seines  Werkes  sein  kann,  sondern  aui'  einer  sicheni 

8bd  Torliegeoden  Quelle  beruht ,  zeigt ,  abgesehen  von  dem  streng 

McUicben  Gehalt  der  ganzen  .Stelle,  besonders  die  Anordnung  der 

Auen  fftr  Gold  und  Silber  pocdus  argenti  et  auri,  genau  in  der- 

wäbcn  Reihenfolge    wie    gewöhnlich  in  den  egyptischen  Lischrifleu 

«Iw  Zeit  Tutraes  III.,   wo  das  Silber  noch  mehr  Wtrrib  besass  als 

^  Gold  ■).     Somit  handelt  es  sich  nur  darum,  zu  finden,  an  wel- 


ll  (>h«prvKtiuns  of  tho  sUtistiiHl  Lahlct  of  Camiik  (Irstiuiflctiouü  Kov  Soc 
«rfUler   S«r.  II   Vol.   U   1»47   p    3I0f.> 

i)  ci.  di(i  Anniücii  piM.  nud  Lt'püiii.s,  Die  Molailo  (Abh  dvt  k  Ak.  in 
''  '^iii  1B71)  p.  53  f.  Di«  Erücheitiuui;,  iImsü  dns  Go]d  djtmnlü  ciiu'it  niederen 
^^'fih  batt«,  ala  das  Silber .  hat  uichu  AiitTidli'tHlo!«,  wi'nn  ihmii  bfMlcnkt,  dus 
»«1»  la  MlU«Ialtcr  in  Aer  l'njvin«  ZurdmidKm  in  West  -  Yünnni  das  Silber 
^''iAmI  Btthr  galt,  ala  d«a  Oold,  und  daas  uivs  aus  dem  Altertlmm  von  Ag»- 
*«rtkkl«a  bd  Pbotiua  §  »fi  und  in  dorn  LeiiHBiRcr  Codex  H35  p.  f.  141  bpriclitct 
^^,  daaa  in  8ftd-Arabitu  da»  Silber  sogar  lehmaal  wiTilivolk-r  war.  nU  d«^ 
•'«W-  Aueb  data  groaa«  aaByriacbo  dreispaltigo  Syllabar  II  Khw  1  lav»t  Z  HO— 1 
im  Über  dam  Ooldo  Torangebo. 


1 1 8     Wütfemami,  G^ehkhte  der  achtzehUen  egi/ptrschen  Dyiautk. 

chftr  Stelle  des    Kamaker   Reichstempels    die    Inschrift   angeljrao 
war,  die  Oennmiicus  voiübersotzt  wurde.    Der  Name  des  Ramses  ] 
befiind  sich  am  zweiten  Propylon  und  aiif  die  dortigen  /.um 
noch    erhaltenen    Lischriften    bezog  Lepsius    (iu  den  Abb.  d.  Be 
Ak.  1871,  Phil.-Hist  Kl.  p.  28)  die  «teüc;  lÜrth  dage;yren  glaub 
am    ersten    Propylon    habe    ninn    Oeniianiciis    die   Inschriften 
Ramses  vorgelesen  und  nachher  beim  8anctuariam  die  Totineb  II 
dtr  Gewährsmann  des  Tai'itus  habe  beide  Inschriften  einem  Kön 
üugesi'hrieben    mid    di^sfin    mit  dem  Namen  Rhamses  belegt, 
mik-hli'n  nicht  glauben,    diuss   es  nüthig  ist.  dem  Taeitus  hier  elue 
üngC'tuiiügkeit    vor/uweifen,    veiTOuthen    vielmehr,    duss    man 
Zusammenhang    des    Texti'S    etwas    anders   intei-jiretiren   muss. 
bisher   gesehehpn    ist.      Der  egypti.sche  DolmetÄL'her  hat  dem  G« 
numicus  zwei  Inschriften  vorübei-setzt,   deren  ei-sto  die  Thutt-Ji 
Uhamses    erzahlte    and    daniit    schloss,    dass    sie    den  Umfiuig 
Rfiehes  dieses  Monarchen  angab;  die  »weite  behandelte  die  Tributf 
die    den  Uuterworlenen    von   einem  andern  Künige,    dessen  Naina 
Taeitus   nicht  angiebt,    auferlegt  worden  waren,    und  das  sind  die" 
Anmden    Tntmes    111.      Es    sind    also    die    beiden    Öätze    referebai^ 
habita.sse  —  tenuisse   und  legpbantur  —  jienderet  streng  von  eu[ 
ander    zu  trennen    und    auf   verschiedene  Stellen  des  Deidimals 
beziehen,    wenn    miui    den  Text   des  Taeitus  mit  den  Monument 
in  Einklang  biingen  will. 

Eine  weitere  nicht  imwichtige  Frage  ist  es,  wie  es  denu  da 
Könige   möglich    war.   seine    Sifgf    und  Erobeningen    mit    solcheF 
Oenanigkfit    aufzuzeichnen.      Aul    diese  Frage   giebt   uns  nine  von 
Chiunp.  Not.  p.  831   publiziiie  Inschrift  aus  dr-m  (trabe  des  T'anuui 
in  Theben  (Nr.  3)  Antwort.      In  dieser  erzilhlt  nümlich  der  Tod 
wörtlich  Folgendes:    „Ich  folgte  dem  gütigen  Gotte  l{a-men-;|rer 
ich  sah  die  Siege  des  Kfinig.s,  die  er  errang  über  dJe  Länder, 
er    hcrbeibraehte    die    Fürsten    der    T'ahi    als    lebende    Gefanga 
nach    dem  Lfmde  Egypteti.    wie    er    einnahm    alle    ihre    Festung 

und    abschnitt  ihre  Anptkuzungen Ich  stellte  auf  die  Sieg 

dif»  er  errang  über  alle  I^ilnder,  ich  setzte  sie  schriftlich 
gleichwie  sie  errungen  wui-den."  AVir  sehen  also  hiei'aus,  dass  d^ 
König  auf  seinen  Zügen  von  einem  Beamten  begleitet  wurde,  dem 
die  Aufgabe  zuliel,  den  KiimptV^n  und  Erobcningen  als  Augenzeu 
beizuwohnen,  und  dann  ihren  A^'erlauf  schriftlich  aufzuzeichnen. 

Die    zweite    Hauptf(Uellc    füi-    die    Goschichte    Tutines   III. 
die    von    Herrn    Prof.  Ebers   Lm  Winter  1872/3    in  Abd-el-Qur 
aufgefundene  Grabinschrift   des  Ainen-em-ltieb '),    welche   uns   ou 


1 )  Zacnt  publiciri  und  lilirrsci/t  vun  Kl»crs  in  dor  Zdtsdir  f.  »pjr 
187A  |i.  t  —  !l ,  iJaiii)  iiiichmHU  publiclrt  niid  hiliiinilelt  vtni  C'hnhiu  iu  Avn 
i'fiypt.  Scr  111  Tum  II  p  279  ff.  und  den  ComiiUs-n-nda*  de  lAcmJ  IV 
T  I  p.  15&fr.  Kfnijrc  VcrhcMcnmÄen ,  bcsondt^n  für  diu  Zfilen  »7 — 38 
llischrift  lint  brt>t'f»cti  iti  der  Zcitschr,  f.  av^.  Spr.   1874  \>   133  ff  ptipT-bon 


achtzehnten  nji/jttüchen  Üynaatit.     It9 


die    Daner    der    Regierung   Tutmfs  ITI.    gpnaii    bestimmt.      W'mm 
IiisohrifL    erzilhlt    uns    die    Grossthaten ,    d\v    Amen  -  t«in  -  ijob    im 
"  •    verrichtet,    und    die  Ehren,    die    er    von  Tutines  Hl.    und 
.xiiittiophis   n.    erhalten    hutt«;    ihr   besonderer  Werth  beruht  da- 
rauf,   dass    sie   genau   die  Zi^e  angiebt,    an  denen  der  idte  Heldl 
t^"    il    genommen   hatte,    und   so  uns  eine  MMgliehkfit  bietet,    die 
\   -  ilen    durch    eine    gleichzeitige  Inschrift    thcils    zu   Lontroliren, 
theils  zu  ei^finzen.     Der  Text  der  Biographie  leitet  nünüieh  jodea 
neuen    Feldzug   consequent   mit    dem  Worte   nein  ^witHlonun**  ein,  J 
giebt  dann  die  Gegend  an.  in  welche  man  zog,  und  führt  hierauf  1 
die  Thaten  und  Belohnungen,  die  der  FeldhciT  erlangte,   im.     Diej 
Züge  wjiren  folgende: 

L  (Insclir.  1.  3 — 5)    nach    Nekaba    in    Südpalilstina    und    nach  1 
lUsopotuinicn. 

n.  (1.  6  —  7)    nach    dem    Plateau    von    Uan    im    Westen    von 
Chaljbou. 

nL  (L  8 — 13)    nach    dem  Lande    von    Karchemisch,   Mesopo- 
tamien und  Tyrus.  \ 

IV.  ll.   13  —  18)  nach  I^adeS  und  dem  Lande  von  ha. 

V.  (1.  19—21)  nach  dem  Laude  von  Te^jsi  und  dem  Net'ru  (?) 
!(et*rona?)-See. 

VI.  d.  22 — 25)  nach  Mesopotamien. 
Hier    entspreche»    die    1.  22-25    eniählten    Ereignisse   genau 

nen.    welche    die    Annalen    für    den    VIII.  Zug    Tutmes  III.   io 
33.  Jahre   berichten,   ebenso    die   l.   19  —  21    geschilderten 
vom  VU.  Zuge  (Jahr  31),  die  I.  13—18  dem  \1.  (Jahr  30),] 
'1.  8—13  führen  die  Oeschiibte  des  V.Zuges  (Juhr  29)  weiter] 
BS,    und    die    beiden    ei-sten  Zöge    des  Amen -em- lieb   gi'hen  uns  I 
biglich  die  Richtung  der  in  den  Aniialin  fehlenden  Zug**  11 1  und  IV 
Die  genauere  Ausfülinmg  dieser  Uebereinstiuimmigen  und  Er- 
lebnisse müssen  wir,    um  nirbt  genöthigt,  zu  sein,  schon  gesagtes 
wiederholen,  fui-  die  Beschreibung  der  Züge  selbst  vorbebult^'n.  — 
}ie  Inschrift  erzählt  nach  diesen  Zügen  noch  eine  Episode  kriege-  1 
"  cb^'r  Bed»'utung  aus  dem  spUtem  Leben  Amen-em-l^eb's,    die  siel 
lit  der  Phrase  hün,  siehe  da !  einleitet.    Es  ist  tlios  die  endgültige^ 
r*>ite  Eroberung    von  KadeS,    welche   die  Annalen  unter  dem  41. 
|*hre  des  Königs  behandeln. 


htBAltg«    tJehcnetmof  von   Birch    findet   sich    iu    den  Hoc.   of  tho   Put.  II 

j9ff. .    und    eine    voa  Bnigrwh   In  di-r  Geschichte  Ae>fyplotw  p    aS&fl*.     Onrix 

crdincB    Imi    Y^wn    di..    Iiuclirift    imrh     elnm»!    für    dhi    ZltMG     lld    XXX. 

391fr,     XXXI,    i»    43t)  ff    bclmadt'lt    und   duboi    auch    vwdu    forreklcii    Tt<*t 

■tilirtrt,    d*    der  «uer»i  C'lft'bfno  mchrorci  DruckfcbltT  (cf.  die  Vi<rhi)SM<rungcn 

Kbcr»   und,8t«m   in    der  ZviUchr    T   Heg    Spr    1873  p.  63ff.i    cnthicU.    — 

Grab  dm  Ämvn-coi-^eb   wird    vuu    Cliiiinpulliou ,    Not,  p.  A0&   mit  Nr    12 

st 


120     Wietiemann,  Geschichte  der  ochtzeJinten  egyptitthen 


Geschichte  und  Züge  Tatm«s  IIL 

Am  Anfang  der  Alleinregienrng  Tutnnes  IIL  scheint  ein 
meiner  Abfall  aller  Völker  von  Pallistina  bis  nach  Mesopotamien 
die  sich  einst  Tiitmes  L  untt^rworfen,  lind  die  unter  der  kraftvolli 
Hmid  der  Köiugiii  RS-mä-kn  mhig  ihren  Tribut  bezahlt  hatten,  stal 
gefunden  zu  haben.  Von  der  Grenze  Egyptens.  von  dem  0 
Schenihaji.  den  einst  Ähraes  d^n  Hyksos  abnahm,  und  von 
südlich  von  Megiddo  ')  bis  an  die  Enden  der  damals  den  Kpyp 
bekannten  Welt  bewaffnete  sich  allcK.  im  Vertrauen  auf  die  Jug* 
des  neuen  Alleinherrschers.  Die  erste  Aufgabe  des  Königs  mo; 
also  sein,  sich  die  Länder  wieder  zu  unterweifen ,  da  es  hei 
noraadisirenden  Lehensweise  eines  Theils  der  arabischen  uni 
palllstinensischcm  Völker  immer  zu  befürchten  war,  dass  sie  ihrer- 
seits zum  AngTiflf  übergehen  und  sich  auf  Egypten  stürzen  würden. 
So  unt«malim  denn  der  König  in  seinem  22.  Regierungsjahre  seinen 
ei-steu  Kriegszug  *),  den  uns  seine  Annalen  glücklicher  Weise  ziem- 
lich genau  beschreiben.  Im  Monate  Phannuti  verliess  er  Egypten 
bei  T'al,  einem  Orte,  welcher  nach  Brugsch  (Zeitschr.  f.  aeg.  Spr. 
1872  p.  16  ff.)  identisch  ist  mit  dorn  spHter  so  oft  genannten  und 
so  herrlich  aufblühenden  Tanis,  und  zog  zunächst  nach  der  uralten 
iStudt  Gaza^),  deren  Gebiet  er  am  4  Pachons,  an  seinem  Krönungs- 
tage betrat*).  Am  5.  desselben  Monats  zog  er  in  die  Stadt  selbst 
ein,  die,  wie  dfiraus,  dass  von  einer  Eroberung  oder  Belagerung 
gar  nichts  gesagt  wird,  hervorgeht^  in  seinem  Besitz  geblieben  wi 
und  benutzte  diesen  Ort  als  Operationsbasis,  um  von  dort  aus, 
es  ihm  Amon  befohlen  hatte,  Egj'ptcns  Grenzen  zu  erweitern.  Ni 
sehr  hmgsam  rückt«  er  vor,  da  seine  Kundschafter  erst  das  Terrain 
und  die  Stellung  des  Feindes  erforschen  nmsaten.  imd  so  kam  es 
denn,  dass  er  erst  am  16.  in  Ihem  einrückte.  Dieser  Ort  ist,  wie 
de  Sauley  ^)  sehr  Widn-scheiulich  gemacht  hat,  identisch  mit  dem 
modernen  Dorfe  KheYmeh  \K^.f^) ,  das  3 — 4  Tagemilrsche  von 
Megiddo,  dem  heutigen  El-Ledjun  (Ijei  Eusebius  und  Hieronymua 
beisst  dio  Ebene  von  Megiddo  ntSiov  TiJs  yltyuovog)  entfernt  ist 
Beim  Einzüge  in  den  Ort,  der  wohl  auch  schon  vorher  von  den 
Egj'ptem  eingenommen  worden  war.  erhielt  Tutmes  die  Nachri^ 


1)  BruKBch.  OeogT-  U,  32. 

«)  L  D  in,  .IIb.  32  1.  1—32  —  Bnigsch,  Reisoborichto  p.  166 
der  Ziip  habe  iinch  der  Lnüchrin  3  Jalirv  goduaurt,  allein  dor  Lepahu'sche 
ontbMlt  Nichts  von  dieser  Ziibl. 

3)  Vvrßl.  fUr  dies«  SUdt  bes.  SUrk,  Gas»  und  dio  philUtäbcho  K9^ 
p.  32  ff.  —  Pio  erste  Enrähniuig  findet  such  Oon.  10.  v.  19.  Auch  im  1*1 
AuHst«s5  I  imd  III  kommt  sie  vor.     Cf.  Giabfts,  Voy.  p.  294. 

i\  I>ic60in  Zuitstüc  vordniiken  wir  es,    dius  wir  genau  den  Tag  d<>4 
uiMe»    wissen,    dor   inif   fk*m    Donknuilt^    zpralort    ist,   denn    ein  von  Dg 
(Roy.  Arch    N    8    XII.  p.  323 1  pnbljrirtcr  Text   j^oht   den    4    PRchwus  als 
Tag  an,  juj  wfkhein  dio  Tbronbc*tüigung  Tatmes  111.  gefeiert  wurde. 

5)  Mcl.  d'Arch.  I  1*9  ff. 


SS  der  Fürst  von  KadeS  Megiddo  besetzt  habe  und  sieb  mit  allen 
^doigren  und  Grossen,  die  von  Egj^iten's  Wiissern   bis  nach  Meso- 
Dtamien  hin  herrschten,  ja  auch  mit  den  Chal  (Syrern,  Br.  G.  11  33) 
bd  Ketu,  die  mit  ihrer  Eeiterei  und  ihrem  Pussvolk  herangezogen 
Iren ,    verbündet  habe.     Sogleich   bescliloss    der  König   gegen  sie 
ziehen  und  liess  sich  zu  diesem  Zwecke  die  Wege  nach  Megiddo 
schreiben.     Letzterer  Ort   lag   ziemlich    in    der  Mitte    des    west- 
chen Palästina  und  behen*schte,  an  der  Theilung  der  beiden  Strassen 
ch    Damaskus   und    Israel  gelegen,    eine   weite    Ebene,    wo    die 
ripgswagen  und  die  Reiterei  des  feindlichen  Heeres  sich  frei  ent- 
wickeln konnten,  während  Megiddo,  das  sich  an  die  Berge  anlehnte, 
den  Fall   eines  Misserfolgs   eine   siehero    Zuflucht   bot.     Nach 
^escr  Stadt  führten  von  Ihem  3  Hauptsti^assen;  die  beiden  ei-sten 
brtcn  auf  der  sogenaimton  grossen  Strasse  gemeinsam  bis  Aaluna; 
|e  tretmten  sich  daselbst,    und    die    eine  führte    durch   einen  sehr 
efilhrnchen  Engpass,    der   nur   einen  Tagemarsch   von    den  feind- 
chen Truppen    entfernt  war,    die  zweite   dagegen  auf  einem  Um- 
s»e.   der  sich  nach  Thaanach  wendete,  nach  Megiddo;  die  dritte 
ort«  über  T'efka  und  mündete  von  Norden  in  die  Ebene  vor  der 
dt  ein.    Alle  drei  brschriebenpn  Wege  hat  de  Saulcy  ')  mit  Glück 
tit   und.    wie    es    uns  scheint,    richtig   identihcirt.     Der  erste 
nach   ihm    von  KheTmeh   über   RÄinleh.    Remieh,    Kafr-Säba 
pftiris),  die  Ruinen  von  Bedus  nach  den  Ruinen  von  Kharbet- 
rh   (Aulunu)    und    von    hier   auf  der  alten  Römerstras.'je    nach 
el  Ftthm,  und  dann  entweder  durch    sehr  gebirgiges  Terrain 
ch    Megiddo.    oder    (die   zweite)    über    Hadad-Rimmon    in    die 
|lhe  von  Thaanach  und  erst  dann  nach  der  Stadt.    Die  diitte  führte 
on  Khetmeh    längs   des  Nähr  -  el  •  Mokatta   Hes    biblischen  Kison), 

Orte   Djebftta  (  ^~%  \  U  tizd-D  j   vorbei,    nach    derselben  ^ 

BtAdt.     Der   König  wühlte    den   zweiten    Weg   und    marschirte    in 
BilniHrschen    nach    Aaluna,    das    er    am   19.    ohne  Kampf  besetsrtfl. , 
)er  letzte  Theil  des  Zuges  ist  der  einzige,  von  dem  wir  genaueres 
en,  da  die  Annalen  gerade  an    dieser  Stelle  sehr  zerstört  sindi-j 
kttfi  ihnen  ersehen  wir  nur  folgendes: 

Durch  ein  Thal  rückte  zunächst  der  Vortrab  vor  und  besetzte^ 
linen  Theil  desselben,  während  der  Nachtrab  nach  Aaluna  zog,i 
)ani)  machte  die  Vorhut  Halt,  um  zu  erwarten,  dass  der  Nach- 
dem der  König  selbst  befehligte,  auch  dtis  Thal  betreten  habe, 
geschah  um  Mittag  (?)  *).  Und  nmi  i-ückte  dus  Heer  weiter 
HO    Süden    längst   dem  Bach    Kina*)    nach    Megiddo.    wo    es   um 


einem 


1)  MA  fl'ArHi.  I.   na  IT. 

tt   JltT  cm  iu  «lio  L'tnkohr  dur  Sonuf«,  d.  h.  ^ÜtUg. 
"ZZ}  Kin  Bach  ho  Oaton  von  Mogiddo,  nicht  Apt  n27  ^^^  Brugsclt  G.  II,  33 


122     WieHemann, 


kiehte  der 


«WW»! 


'eit 


7  Uhr  Morgens  ')  Halt  macbt-e.  Der  König  hielt  noch  am  Abmid 
eine  Anrede  an  seine  »Solduli^n  und  ermuthi^e  sie  zu  dem  Kampfe^ 
der  um  nöchsten  Morien  bevorstand*)  Am  nllehsten  Ta^jo, 
21.  Pat'hans,  zog  das  Heer  -/au-  Schlacht  ans.  Der  südliche  Fliij 
h'hnto  sich  an  den  Bach  Kinn,  wiihrend  der  nördiiiho  sich  hij 
I  Jf.  W,  von  Mi'^ddo  misiit-hiiie.  Djis  CVntmim  hefehlij^e  der  Könij 
selbst  auf  (seinem  mit  Gold  ausj^elegten  Htroitwagen.  Er  selhs 
kämpfte  mit,  und  jus  dies  die  Feinde  sahen,  warfen  sie  alles  vo 
sich ,  vprliessen  ihre  Pferde  und  ihre  silbernen  und  vergoldet 
Wagen  ')  und  eilten  nach  Megiddo ;  aber  hier  hait«  die  Besät 
I  «US  Furcht  vor  den  nachdringenden  EgYi>tern  die  Thore  geschlossen, 
I  tiud  so  mussten  dir  Anführer  an  Stricken  über  die  Mauer  gezogen 
werden.  Unterdi  sseii  rückten  die  Egypter,  ohne  sich  damit  aufzu- 
halten, den  (let^idteten  ihre  Sachen  abzunehraon,  Itis  zur  Stadt  vor, 
die  »cbueU  erobert  wiu'de,  und  mit  ihr  fielen  viele  Tausend  (d.  h. 
sehr  zahlreiche)  andere  Städte,  —  was  sich  auf  die  vielen  in  der 
Siegesliste  erwühnt en  Orte  bezieht  *).  Die  Tndten  der  Feinde  waren 
sehr  zahlreich,  man  legte  sie  in  Reihen  wie  die  Fische,  um  sie  zu 
zllhleu  *).  Daim  feierte  mau  das  Siegefifest  und  dankte  Amon  für 
den  enimgenen  Erfolg.  Der  Köuig  liess  die  Festung  und  die 
Ebene  nusmessen,  die  Stadt  neu  befestigen  und  bemmnte  einüelna 
Theile  derselben  nach  seinem  Niuneu.  Unterdessen  versuchten 
Feinde  noch  einmal  aus  dem  Hinterhalte  den  König  anzugreifei 
wurden  aber  auch  diesmal  geschlagen.  Nun  unterwarfen  sich  all 
Grossen  Palästinas,  brachten  Geschenke  aller  Art.  Gold  und  Edol* 
steine,  auch  Schläuche  voll  Wein,  und  baten  um  Gnade.  In  Megiddo' 
selbst  machte  man  340  Geffuigeno,  wobei  man  bedenken  muss.  dass 
der  grösst«  Theil  des  feindlichen  Heeres  gleich  nach  der  Schlacht 
hatte  in  die  nahen  Berge  entfliehen  können.  Ausserdem  erbeutete 
man  2041  Pferde,  191  Füllen,  /adilreiche  goldausgelegte  Wagen, 
die  Rüstung  und  den  Wiigen  des  Fünften  der  Stadt,  20  Rüstungen 
.  seiner  Soldaten,  502  Bogen,  7  silbermisgelegte  ZeltstJibe,  1 929  Oohsei^M 
'  2000  grosse  und  20500  weisse  Ziegen  u.  s.  w.  Aber  auch  vtj^l 
andeni  Städten,  die  sich  luiterwarfen ,  wie  Änüukasa,  Herenkid. 
Inenätt   u.  a.    erhielt    man    grosse   Beut«,    so    38  Verwandte    mwi^ 


l)  Birth,  History  of  Ki;ypt  p,   88. 

S)  \M\rs    D.   III.  32.  I.    13   üt    »och    in   Awm    mir   uiivorsUißdHchon    Sab 
vorn  Volke  dor  Mtirii  liio  Kod«,  einem  Volk*',  »ins  nicht    utitvr  den  YOn  Tut 
bosio|(teii  i».  u.l  vurkomniL 

3)  THe  erhüno  Abbilduog  eines  >Viigeuä  «.oa  Tutnnos  111.  Zet\\.  finilot  »ich 
Cliubtt»,  Voy.   PI     13;  cf  Teit  p.  238. 

4)  Wohl   mit   L'tirt*i-bt    vorsteht   os   Muipf^ni .    Hlst    uno.  p    2ii4:  Miig«5dd 
qui  ellu  soalo  vnlail  „mille  viltca." 

5)  Do  Eou)f«^.  Annnl&s    d«»  Tiitnic»  III,    vbtiiüto    n'w    Mu;»pt<ru,    lliubjira    an 
p.  20-4  ^ebcn  nls  Znhl   der  Tc*dteD  h3  an,  ofTcnbur  wuil  mitor  dvr  ItfiUtu  83  /flj 
Üüiid«  (Lop»    D.  lil,  Tl    I    2Ö)  oniktibnt  werden.      Aber  wie  soll  dna  mit  dici 

I  Aaeulio    der   Zähliuiptmetliodc    siitnuim?   uud   wtu    kann    tnaii  Todt«    als  Ben 
mitten  intischou  Gvfaugvncu  uud  rfcrdcn  aulTülirtinV 


nn,  Geichichtc  der  achtzehnten  egiiptiachfin  Dyna$tie.     123 

B7  Kindei'  von  Fürsten.  1796  Sklaven.  Edelsteine.  Gold,  jwthlreiche 
Vasen  und  Statuen,  prächtig?«  Stühle,  Fiissscliemel,  Opfertisehe.  ein 
l^3ept«r  und  sehr  viel  Getreide.  Mt'^ddo  allein  musste  2003200  Tena 
|ide  liefeiTi ,  ohn«  dass  dabei  das  berechnet  wurde ,  wns  die 
äsehen  Soldaten  schon  auf  dorn  Miirsch  erboutet  hatten. 
Die  Städte,  welche  Tutmes  11 1.  durch  seinen  grossen  Sieg 
jtich  unterwarf,  gind  uns  glücklicher  Weise  wenigstens  dem  Namen 
ch  bekannt  und  geben  uns  so  ein  aiemlich  vollständiges  Bild  der 
Insdehnung  der  Erobenuig,  und  zugleich  ein  solches  voti  der 
aphie  Palikstinu's.  I>ie  Liste  ist  in  3  Exemplaren  in  Kurniik 
Jten,  von  denen  sich  eins  auf  dem  VI.,  2  auf  dem  VIT,  Pylon 
Tempels  finden,  Das  erste  und  illtest«*  entliUlt  115  Kimien  in 
Reihen  untereinander,  wobei  aber  35  Numeu  xerstört  sind.  Die 
Jeberschrift  besagt,  dass  dieses  sei  die  Versammkuig  der  Völker 
übern  Rotennu,  welche  einschloss  S.  Maj.  in  der  Festung  von 
jiddo   und    von   denen    der   König    wegführte    die   Kinder    als 

nde    Gefangene  zu   der  Festung   Suhen   (   \  ys  nj    aN,  J    ^^^ 

beben  auf  seinem  ersten  siegreichen  Zuge,  wie  es  befahl  sein 
ir«ter  Amon,  der  ihn  fiilirte  auf  alle  gut^Mi  Wege.  Das  zweite 
Exemplar  ist  eine  Copie  des  ersten  mit  einigen  Au.slassungen;  üher 
|er  Liste  findet  sich  ein  BUd.  auf  dem  Tutmes  dargestellt  ist,  wie 
ir  Gefangene  mit  einer  Keule  niederschmettert.  Ausserdem  sind 
^ocb  4  Inschriften  vorlumden;  eine  Uede  des  Auiou,  der  den  König 
seiner  Siege  beglückwünscht;  die  IJegleitinschrift  des  eben 
nie«  Bildes,  die  besagt,  dies  sei  die  Gefangennahme  der 
;  Aller  Rotennu,  aller  verhorgejien  LJlnder  und  der  Feuchu'); 
je.  welche  bei  der  Göttin  steht,  die  vor  den  Gefangenen 
herschrettet ,  und  die  ziemlich  dai»selbe  wie  die  vorhergehende 
endlich  die  Einführungsworte  /u  den  Stildtenamen :  Alle 
orgenen  Länder,  die  feinsten  Orte  Asiens,  lierbeigebrucht  von 
5,  Mnj.  als.  lebende  Gefangene.  Das  dritte  Exemplitr  enthält  1  Namen 
Äehr  i»ls  diu*  erste.  trUgt.  aber  dieselbe  Inschiift  wie  dieses  *).  Als 
fachtrug  folgen  dann  noch  239  andere  Orte.  —  Leider  lassen  sich 
ar  wenige  Namen  mit  voller  Sicherheit  identüiciron ,  trotzdem 
Mttriette ")  mid  de  Rouge  *)  mit  gewohnter  Sachkenni  niss 
Ideutiticaiiunen  mit  den  uns  erhaltenen  Stiidtenamen  im  Alten 
feÄtameut   ver.sucht    haben.      Von    ihnen    dürften    numentlich    die 


1) 


I    (poiviKts?  iMarivH«,  Kanmlt.   Texte  p.  50). 


S)  l'ubllrirl    y\w\    .■»llf    3    Llston    von  MnriyUp ,    Karimk,    ]>]     17  —  21       Oi*» 
%iD    «ucl»    von   t>ihnie]ir'ii,  Hwl.  IiuM'lir.  U  pl    37    uiul   Do  K^iugc,  Album  pliot 
ir   51   und  tt'i. 

S)   lA^»  liMtfl»  O^graphiquea  dos  Pylons  do  K«riiuk,  Text.  —   IHe  oben  er- 
nten  nur  i\iit'  einer  Liittc  ^(^iinnnt^'n  Orte  sind   bishtr  nicht  iMlmruU'U  wordi<ti.j 
1 4>  Ki»«lt«n   Mir   divrn»   mommicrit»   du  r^giio   de  Tltoudn^»  Ul    in  der  BcV^ 


124     Wietfemann,  Geschichte  der  achtzehnten  egyptUchen  Dtjncutie. 


in 
a; 

in 


folgenden  besonders  wichtig  nnd  ülipr  itllen  Zweifel   erhaben  sei] 
tKadehi    (yjnp    am    Orontos    xwisfhf^n   Homs    und   Ribleh  ader   in 
Stamme  Naphtali),  Maktl  (-«naD  MayeSötui  Mogiddo,  über  seine  hf%g4 
haben  wir  schon  oben  gesprochen);  Tebe;^  (rn3l3  in  Süd-Palästina; 
cf.  Ch»bas,  Voy.  p.  110- — 11.    Der  Ort  findet  sich  auch  unter  deaii 
Namen  Tuba;fi  im  Pap.  Anastasi  1:  Chr.  1.  18.  v.  8;  Sam.  II.  8.  v.  8.)| 
Rubana  (nisb  Stadt  im  Stmnnie  Jnda.  ein  befestigter  Ort,  den  aucl 
Josua  erobem  niusste),  Mäi-omS  (ci'iTa  ein  Ort  am  See  Merom,  d« 
auch  unter  Ramses  IL  sich    erwllhnt  tiiidet),    Taiiiesku  (prUttT  Da 
maskus,  das  nach  (Jen.  XV.  2  schfpii    /.n  Abndmm's  Zeit  bestÄnd)i1 
lAtAra  ("'rmN,  ''ASga  äi'S  rtolemilus.  ^Edgad  des  Onomastikon ;  in 
I  der    Nalie    des    Sees    Merom) ,    Anbiro    (Abila    in    Noi-d  -  l'aUtsiina ; 
I  findet   sich   auch   unter   den    Erobeningen    Sisaks;    cf.   Bmgsch    in 
Ider    Zeitschr.    f.    aeg.  Spr.   1874   p,   144).    Sehemäna-u  (-5(3f|UOrAifi 
^des  Ptolemaeus,  von  diesem  neben  Damaskus  und  Abilü  genannt); 
Bartu  ( BtjovTog  Beirat) ;  Bat'ana  (iö3  im  Stanune  Ascher) ;  KaAniViU 
(nzp  im  Stamme  Ascher,  einige  Meilen  S.  W.  von  Tjrus);  Astrottt' 
(mnrüT),    Liusa    (la-'b    in  Dan),  Hat'ar  ("iixn   später   von  Salonio 
befestigt,  findet  sich  auch  im  Papyrus  Anastasi  I.  cf.  Chabas,  Voy. 
p.  184 — 85),  Kennarotu  (m:D  am  See  Genezareth,  Deuterononium 
in,   17);    Kasuna    (]T'Tßp    im    St^imme    Isaschar),    Sehenamä  (üli'O 
im  Stamme    Isaschar ^    auch    unter   Sisak  genannt),    Mäsür  (Vkoo 
eine    levitische    Stadt    im  Stamme    Ascher),    Taänak    (^:?r.    auch 
dieses  und  seine  Lage  haben  wir  oben  besprochen),  Ibräinu  (cyba", 
eine  Stadt,  die  Josua  17,  11  neben  Taanacb  nennt),  Aak  ("^D^,  das  alt- 
berühmte  Akon  im  Stamme  Ascher),  Änu;|ffirtu  (n'nn:«  im  Stamme- 
l8aschar),^\pro  (iTiET,  Stadt  zwischen  Aschtaroth-KamaYm  und  Bethfl 
Schean),  Äpro  (rTicr  '  Ocfga  im  Stamme  Manasse),  ChA^hu  f]i2isrf 
an  der  OrenÄe  des  Stammes  Rüben,    die  Hauptstadt   der  Amoriter 
zu  Moses  Zeit),  Ipu  (iE"»  ' Itonnrj  .Jaffa;  auch  im  Pap.  Anastasi  er- 
wähnt),   ÄwÄniUi  (i:-)«  'SiviZ),  Sauka  fn^nö  JSbx;|fw).  Hiitita  (inrij 
'  ASiSee),  Kalel  (i*i3  Fepagä  Stadt  der  Philister  nnd  des  Abimelech) 
Robi«  (nai  'Paßßa  Stadt   im    Stmnme  .Inda),   Nämana  (nJOy: 
Stamme  Juda),    Ani    {yy  Stadt  der  Kinder  Aiu'ou),    Rahbu  (man" 
schon  in  der  Geschichte   des  Tsaak  orwllhnt),   KaramSu  (^73-3,  die' 
von  Josu»   erwJihnte  Stadt   Kann*'l.    Eigenthum    der  Kinder  .Juda), 
Rjibatu  (nsn    im  Stamme  Isaschar?),  SartA  (irnx  2ctQ&dv,    nah^^l 
der    Stelle ,    w<>    Israel    trocknen  Fu-sses    den  Jordan  durchschritt),^H 
Barut  (mnNi  ßra^uT  im  Stamme  Benjamin),  Än-kenamu  (cri  yy 
im  Stamme  Judu).  Kebäu  (nj^a  im  Stamme  Juda,   etwas  entfernt 
von   Gath).   Ten-o    (m^X,    gegen    das  die  Midianiter,  von  Gideon 
^yerfolgt,  tlohen). 

Wir  sehen,  dass  die  Eroberungen 
ssten,    das  im   Norden    von  Galilaea. 
P^^esten  vom  Mittelmeer   begrenzt  ist. 
des  Reichs  von  Ba&an,  der  Ammoniter 


er- 

chyM 


des  Tutmes    ein  Land  um* 
im  Süden  von  Judaea ,    im 
und   im  Osten   einen  Thoil . 
und  Moabiter  umfasst.     Dia 


Orte,  welche  der  Nachtrag  nennt,  scheinea  im  Norden  von  dieseal 


.  WudtmtoMt  Geschichte  der  aehtu^nten  egyptiachm  Dyvuutie     125 

de,  in  Syrien  und  Mesopotamien  gelegen  zn  haben,  wenigstens 
«ch  fast  alle  Namen  sicher  als  semitisch  erkeimen.  Freilich 
ist  M  nicht  möglich,  sllnimtliobe  auf  den  sehr  unvollständigen 
Kurten  der  hetreffenden  Gegenden  wiederaafiiiden,  :iber  «üe  folgenden, 
welche  aus  den  zu  bestimmenden  ausgewühlt  sind,  werden  die  un- 
Lage der  andern  mit  erkennen  helfen:  Pireta-u  (Nr.  120 
t),  Xi  (121  Stadt  tun  Euiihrat),  Nii  (132  in  Mesopotamien), 
r-t  (137  Ur),  ^et'-kena  (139  das  Land  yn«  von  Kaenae), 
um  (196  NisibLs),  Sure  (252  Sura  am  Euphrat  bei  Plin, 
tK  V.  89),  Oharebu  (311    Chalybou-Beroa). 

In  demselben  Jahre  liess  der  König  auch  eine  Statne  Ämenophis  I. 
[.in  Komak  restaui'iren  (s.  o.) 

Aus    dem  23.    Jalire    der  Regierung    des    Königs    hören    wir 

^Kicbtfi    von   einem  Feldzuge    und    eri'uhren  aus  den  Ännalen  ')  nur 

«inen    Theil    der    Tribute,    welche    er    erhielt     So    brachten    die 

Rotennu  und  der  Fürst  von  Ässur  einen  grossen  20  Tena  9  Kat  *j 

schweren    Stein    von    Chesbet    und    zwei    andere    kleinere    Steine, 

ferner   gutes    Ohesbet    von    Babylon,    und    Geflisse   von  assyrischer 

Arbeit.     Andere   brachten    Gold,    Sklaven   und  Sklaviimen,  goldene 

lÜtoten,   mit  Asem    ausgelegte  Wagen,  Stiere,  Ochsen  und  Kälber. 

.Jfawen  von  Korn,  Silberringe,  mit  Cliesbet  ausgelegte  Waffen  und 

|inil   Oüld    verzierte    Helme,    ferner   Ö23    Minen   Weihrauch,    viele 

en,  Elfenbein,  zahlreiche  Edel-  und  Brennhölzer  u.  s.  w.    Vor 

hervorzuheben  aber  ist,  dass  der  König  auch  eine  Piinzessin 

äer    Rotennu    für    seinen    Harem    erhielt.      Dieses    Schenken    von 

l  Küxst«ntöehtem  an  andere  Machthaber  kommt  auch  sonst  im  egyp- 

hen    Alterthum    öfters    vor,    so    z.    B.    noch    einmal    unter    der 

[ierung  Tutmes  111.,   iin   34.  Jahre,    in   welchem  die  Aethiopen 

König   eine    Fürst-entoehter   bringen;    der    König    von   Cheta 

foberlä&st  hundert  Jahre   später  Ramses  11.    seine  Tochter  (Champ. 

[  Mon.  1  pl.  38    1.   25);   die   ganze    Episode,    die   die   BentreS-Slele 

[  berichtet,  hat  als  Motiv  die  Uebergabe  einer  Tochter   des  Fürsten 

MfOö  Bejiften  au  Ramses  XUI.,  u.  s.  w. 

Im   folgenden  Jahre   braebteu    die  Rotemiu   und   Assyrer  Tri- 
Die  einzehten  Angaben  fehlen  mit  ganz  wenigen  Ausnahmen 
aaf  der   betreffenden ^   gerade    hier   fast   vollständig  zer8trirt>en  In- 
k^chriil*).     In  diesem  Jahre  begannen  auch  die  Bauten    am  Amon- 
|leinpel  in  Kamak. 

Aus  dem  Jahre  25  hat  sich  in  Sarbut-el-Ch&dem  ome  Stele  *) 
[erhalten,    welche  leider  gerade   in    den  wichtigen  Theilen   der  In- 


1>  Leps.  D.   III,  32,  t   32—^6       Die    '/Mi\  40  füi  (üeäes  Jabr,    die  die  Ib- 
'^•duift  f^ebt,  wt  ontschieden  fehlorliafl,  du  da.H  jMitr  Ti  vurangaht  and  in  1    36 
da»  Jiüir  34  fulgt. 

2)    I    Ten»   =    lO  Ket  =   90,9&9l    Grimm. 
S)  L    U.  III,  32,    I.  36—39 
4>  U  1>.  111,  2d«. 


12G       Wieilcmarm,  Geschieht«  der  achtaehnten  egyptincfien 


schläft    sehr    fraginButiii    ist;   die   ersten    7   vollständig    erhaltpn 
•Z«*ilt«n    enthalten    nur    die    umstiindlirhe ,     ungemein    iihrnsenreic! 
Titulatur   des   Königs  ■),   wiihrt^iid   der    Best    von    einem    Beain 
handelt,  der  nach  der  .Sinaihalbinspl  gesendet  wurde,  mti  dort  di 
Tribut  einzutreiben  und  Kupfer    nach  Egypton    zu  holen.     Die  im 
[Lande    der    Rotennu    in    diesem    Jahre    v(»i«     Kdnige    gefundenen 
Pflanzten  linden  sifh  zu^'leieh  mit   einigen  Thieren    wunderbar   fei 
und  schün  in  Kamak  abgebildet   (Mariett*),  Kanmk,  pl.  31). 

Aus    dem    .Tahre    28    stammt    eine    Inschnft    im    Grabe    ebi 

Schreibers  am  Vorrathshause  des  Amon«Ra,    Nzmiens  Amen-em-li 

Im  Uebrigen  sind  die  Annalen,    ebenso    wie   die  andern  Text-e 

die  Jutire  25 — 28  ganz  unergiebig    und    bericht**n    uns    weder  Vi 

inneni  Angelegenheiten,  noeh  von  Kriegen  nach  Aussen  etwas;  n 

-die  Inschritt  des  Ämen-em-heb   niucht  hier,   wie  wir  gesehen  haben, 

[eine   rühmliche    Ausnahme.      Öie   erzählt   uns    (1.    3—5),    dass    der 

ferste   Zug    an    dem    dieser   Peldhen-  Tbeil   nühm    d.   h.   der   dritt« 

des  Königs  sich   gegen   das  Land   von  Nekaba  (Süd-Falilstina  m 

Hr.  (}.  II,  G9),    welehes   bpiläulig   gesagt,     schon    auf  dem    e: 

Zuge  Tutniea  HI.    unterworfen    worden   war*),    gerichtet    und  v 

iort.   bis   nach    Mesopotamien    ausgedehnt   habe,    an    I^eiden    Orti 

lliabe  Ämt<n-em-lu*b  je  3  Üeltuigene  gemiu-ht.     Der  zweite  Zug  gin^' 

Igegrn    dits    Plateau    von    üiui  *)    im    Westen     von    Chalybon,    hier 

[  nijichte  der  Held   73  («efimgene,  raubte   70  lebende  Esel  *),  erbeutete? 

L3  eherne  Meüdlgefjisso  und  ausserdem  noch  einige  mit  Gold 


l)  Ais  Bohi^iol  ciuor  ilcnirti^on   Titulntur  lii;ü>«>ii  wir  hier  ilio  Uoborsutzi 

kder    7   ersten  Zinkn    tl^r  obon    orwähnti'ii    Slolo    fi>lg«n:    I.    dor    Iclieudp   Hoi 

|^<>r  SUer  (J    Ji.  Amonj,  liorrschend  in  Theben,    dor  Herr  beider  DiKdomo,    der 

ptoreltel  hat  cino  KönigshcTrschaft,  gloichwio  Kii  itn  lUnum?!,  dnr  H<»rrs«*hf«r,  dor 

ÜAldhoru»,   dor  Mnclitif,'o  an  Glanx,  2    dor   Köiüff  von  HbcT-   und  Cnter-Ejfypton 

Uu-mt-Mi-jr»<p<?r  idio  Suimo  gobo  Uestaiid),  dor  gütige  Gott,  der  Herr  dor  Freude, 

dtT  llorr  ilt>s  Ulaitxus,  der  crj^rifTciii  liat  dit*  Nofer-Krouu,  dor  sieb  vereinigt  hj 

die  Se;fti-Krono,   3    in  Loben   und  Heil,  ein  Tbt>il   der   Sotiiio,  geboren  vom  llei 

der   Ati.'f-Kruno    (eig,    gebiiron    von    der   Atef-Kroa«),   um    ihm    zu    g«bon  »w 

Ilerrücbafl  über  din  Lande,    der  Htihii    des  Besdtiien    der   Hot'-    iwois»ou>  Kroi 

«eig.   Hohn  der  Ilet'-Krone»  4.  Geboren    vom  Horru  der   Teser-    (rothen)     Kroi 

(eig.    geboren    von    der  Tejter-Krune) ,    encogeu    von    der  Herrin  der  Zaubervi* 

^l.1iJ»),  dor   göttlicbeti  Herrin  des  Getreides,  ö.  dor  C41una>  des  Ttun,  cnieu^  (ei 

fsum    Embryo    gemacht i,    dnmil    tniiii    ihm    gebe    Egyplon    und    die    VVüito,    d^ 

rSiiden  und  den  Norden  in  »eine   Haud,  6.  sein  Gel^t  ist  im  Rlmmel,  die  Furcht 

[Vor  iiim  Äof  Erden,  dor  Sclireckou  vor  ihm   in  jedem  l^mde,    er  ist  der  König, 

T.  der  Könige,  der  Ilerrscber  dvt  llemkcher,    die  8<tnnc  (Y)  aller  LAnder,    dtig^ 

Stjbn  der  Sonne  Tuimes-nefer-jtepor-u  (der  Sohn  den  Tbot,  schön  in  svincn 

»talten;,  geliebt  von  dor  Hnthor,  der  Herrin  de*  Mafek. 

2^  Nr.  &6  der  Liüto,    Auch  ächeschouk  erwihiit  dreimul  seine  Uuter«r( 
(Lops.  D.  111,  352;  Nr  84.  90.  1>2). 

3)  In  der  Insclmft  der  Statue  im  Lonvre  A  'JO  bei  Pierrot,  Rec.  dliiAer. 
p.  23  wird  ftusgexeicbneter  VVeiu  niu»  dum  »üdlichen  Tlieilo  dos  L«ndfli  vtMi 
Uin  orwiihut. 

4)  Es  verdient  hervorgehoben    atu  werden,    dass   ein   klein«»  Pupjmi»-! 
mviit  In  Tarin  ibei  l*le;fto  tuiJ   Kosai,  VI   83   R)  noa  Tuttnrv  II l    Zeit  der 


WiedKmnmn,  GeschichU  der  aehlte/tnten  egyptUchen  Dyitaalie.       127 

g«l«gt«  eherne  GefUsse.  —  Das  Dutuin  des  28.  Jahres  des  Königs 
et  8i»:h  in  euieni  Grabn  zu  Abd-eil-Quma,  weltbes  uul^r  anderai 
grossen  Theil  des  Todtenlmcbs  in  seinen  Inschriften  enthält 
(Leps.  D.  III,  38  e— g). 

Beim  fünften  Zuge  im  29.  Regierungsjahre  des  Tutmes  b«^ginnen 
unsere  Quellen  wieder  reicher  zu  fiiessen,  du  hier  die  Annalen  von 
Neaeni  «ansetzen.  Der  Zug  richtete  sich  gegen  Syrien,  wo  sich 
wieder  einnial  ein  Bündnlss  gegen  den  Konig  geb)ld<t  liatte.  Er 
eroberte  zunächst  eine  Festung  im  Gebiete  des  in  der  Nähe  von 
Damaskus  gelegenen  (13n  G.  II  4G)  Tunep  ^),  deren  Name  aiif  dem 
Denkmal  zu  schlecht  erhalten  ist,  luii  lesbar  zu  sein.  Hoch  ge- 
priesen von  seinen  Soldaten  ging  er  in  das  Opfenniigazin  und  ver- 
anstaltete dem  Amon  und  dem  Hör  -  em  -  chuti  ein  grosses  Opfer. 
Der  Koramaudant  der  Festung  selbst  war  mit  329  Mami  gefimgeu, 
100  Tena  Ödber  und  ebenso  viel  Gold,  Chesbet,  Mat'ek,  Eist/n  und 
Cncgei^sse  kiunen  in  des  Königs  Hand,  ganze  Schilfe  wurden  mit 
BklaveOr  Sklavinnen,  Erz,  Blei  und  Dochtxm  angefüllt.  Dann  kehrt** 
der  König  selbst  im  Triumph  nach  Egypteu  zurück.  Unterwegs 
bemfichtigte  er  sich  noch  der  Festung  Aradus,  die  ganz  angefüllt 
war  mit  Getreide;  die  Pflauzungen  wuiden  zerstoH,  das  Getreide 
and  der  Wein  aus  den  Magazinen  auf  schwerbeladenen  Schiffen 
weggeschleppt  und  die  Soldat^^n  damit  veriiroviantiit.  An  Tributen 
erhielt  der  König  51  Slilaven  und  Sklavinneu,  32  Stuten,  10  Öilber- 
Rirtge,  Weihrauch,  Salben,  47ü  Minen  Honig,  ü428  Minen  Wein, 
Eisen,  blei,  Chesbet,  Smaragd,  *jl8  Ochsen,  3C36  Hausziegen.  Brod, 
I  C^bäck ,  Weizen ,  Korn  und  eine  solche  Menge  Salben ,  dass  die 
aten  jeden  Tag  soviel  erhalten  konnten,  wie  sonst  die  bei  den 
en  iü  Egypten  Beschilftigt^n.  —  Von  Tunep  aus  scheint  ein 
Tbeil  der  Armee ,  bei  dem  sich  auch  Ämen-em-heb  befand ,  einen 
Vorst^DSS  nach  Karikaniiascha  '),  einer  am  Euphrat  gelegenen  8tadt, 
deren  genaue  Lage  bei  Yerabolus  der  der  Wissenschaft  so  fiüh 
entri:isene  George  Sniith  noch  kurz  vor  seinem  Tode  entdeckte 
(cf  Sayce  in  The  Nuture  1870  p.  421),  gemacht  zu  haben.  Die 
Flotte  befuhr  den  Euphrat ,  und  der  Feldherr  brachte  zahlreiche 
Geüuigene  mit,  wofür  er  vom  Könige  das  Verzeichniss  dessen  wsis 
I  iül,  d.  h.  eine  hohe  Auszeichnung  empfing.  Auf  dem  Uückwege 
I  traf  er  das  königliche  Heer  im  Gebiete  von  Öen-t'ar  ^), 


lU»  KfinUm  vuu  Cbjil  (Syrien)  ErwJLhnong  tliut,  und  dAsa  du  RBsyrücbe  Ideognunin 
Pkt  dtt  Kelch  von  l>fliniu>ku9  aus  dem  Ideoi^nunra  für  imlru  „Gst^l"  ntul  dmi 
8nttx  der  dritten  Porkiii  Sint;.  ziutammvngejiOtzt  ist,  rLw  eigt?]iUieh  ,>tih)ti  Ksi'l" 
bvdwtot  (vt-rgl    III  R  b\  Nr  U,  I.  i  uiid  für  <lio   Lexunx  lU  H.  48;  ^'r.  4,  I    71) 

1)  1!)m:Ii  t^iittsT  vun  Urugsi'li ,  Kec.  pt  ^>\  pulduirtcii  liui-hrifl  vum  Uaxnes* 
■  ■am  irtbürto  der  Or\  spj&ter  dum  Gobiül  d«r   (.'ticU  aji. 

2y  Für  die  Go»chi«lito  der  SUdi  tt.  Mupero,  De  Carcheinui  uppadi  situ. 
Pub  Wtt. 

Jf  I    ^.  I  Ci^^isa    du    doppeito    Tynis.      Dnia    Tjmi» 


128     Wietlemann,  Genchichte  der  ucfUsehnUn  egyptUchen  Dynawtie. 

Aijch  im  30.  .Talire  wandte  sit^h  der  König  nach  Syrien, 
zu  Schiffe  f  wie  das  iiti  üitexte  bei  dem  Worte  Zug  stehende  De^ 
terminativ  ^n\5  lehrt,  gegen  KadeS,  belagerte  und  eroberte  die 
Stadt,  in  der  dann  die  egyptischen  Truppen  grosse  Verwüstungen 
anrichteten.  Auch  Amen  -  em  •  ]}eh  zeiclmete  sich  bei  dieser  Be- 
lagerung aus,  er  machte  2  Märoina  (Officiere)  zu  Gefangenen  und 
wurde  dafür  öffentlich  mit  dem  Halsband  der  Tapferkeit,  einem 
neuen  Diplom,  dem  Lowenordeu,  3  Geschmeiden,  2  Helmen  und 
4  Ringen  belolmt.  Dann  zog  man  gegen  die  Festung  T'aär '), 
welche  erobert  wurde.  Auch  Aradus  fiel  kurx  darauf  in  des  Königs 
Hand.  Als  Abgabe  erhielt  dei-selbe  von  den  Rotennu  die  Kinder 
ihrer  Grossen  und  alle  ihre  Geschwister,  unt«r  der  schon  oben 
besprochenen  Bedingung,  dass  weiui  einer  der  Fürsten  stürbe,  sein 
Sohn  entlassen  werden  solle,  um  den  Tliron  seines  Vaters  ein- 
zunehmen. Die  Zahl  dieser  fürstlichen  Verwandten  fehlt  auf  der 
Inschinft,  die  noch  hinzufügt,  dass  auch  181  Sklaven  und  Skla- 
vinnen, 188  Pferde  uud  40  mit  Gold  und  Silber  ausgelegte  und 
bemalte  Wagen  abgeliefert  wurden. 

Der  nlichst*,  siebente  Feldimg  des  Königs  erstreckte  sich  über 
2  Jahre,  das  31.  und  32.  Man  70g  zunächst  durch  das  spater  auch 
von  Amenoplus  11.  (L.  D.  III,  65)  besiegte  Land  Tej^si  gegen  die 
am  Ufer  des  Nesrona  -  See's  in  Palästina  gelegene  Fest«  Anroto, 
welche  vom  Könige  in  der  allerkürzesten  Zeit  eingenommen  und 
geplündert  wurde.  490  Maim,  der  Sohn  des  Stadtcomiuandanten 
und  3  andere  hohe  Officiere  des  Feinde«;  wurden  gefangen  genom- 
nieu,  und  26  Pferde  nebst  13  voUstündig  ausgerüsteten  W^agen  als 
Beute  fortgeführt.  3  der  Gefangenen  machte  Amen  -  em- ^leb,  der 
wieder  reich  belohnt  wui-de.  Am  3.  Pachons  veranstaltete  man 
eine  grosse  Zälilung  der  Gefangenen. 

Die  Rotennu  brachten  als  Tribut  Sklaven,  761  Tena  and 
2  Kat  Silber,  19  mit  Silber  ausgelegt^>  und  mit  allem  Zu- 
behör versehene  Wagen,    104  Ochsen,    172  Rinder,   4G22  Ziegen, 


duppt'[to2>  güuannt  werden  koiuito  uti4  dii^  »chon  in  alter  Zoit  wnr,  K^^^  *^* 
dftn  AofiohtAndersetzanf^on  Ton  Movor»,  die  Phönizier  II,  1  p.  170  ff,  dQuUicli 
hervor,  liar  egyptüclio  Nnine  ist  in  soiocm  Bweitcu  Theilo  «ine  gonAue  Vm> 
Schreibung  dos  hebräiicbon  *^3k.  Von  ciuor  Eitinaiimo  der  Studt  wird  Nicht» 
berichLfit,  soudom  nur  die  Beate  erwlLlint,  die  der  Feldherr  gewunuen  hatte. 

1)  Wir  halten  diesen  Nunen  fUr  eine  xwoite  Traoscription  des  hobriüschon 
niOC,  fla  e«  uns  Dmnöj^üch  scheint,  es  mit  Maspero,  Uist.  sjic.  p^  206,  Birvb, 
llkt,  of. Egypt.  p.  91  und  Brugsch  fUr  das  alte  ^^"^  xu  nehmen,  welches  In 
Alten  Testament  »ich  nmh  mir  eJunuil  f*cn.  10,  18  erwähnt  findet,  und  da  ncMrh 
übendrein  als  Käme  eine»  Volksstajninos  der  Kauaaniter;  erst  bedeutend  spAtor 
tritt  die  Stadt  Stmyra  auf.  Die  Tran.it<.:ription  ist  auch  recht  n^etiao,  und  da 
Tyrus  bfim  vorigen  Zuge  belnficcTt ,  aber  nicht  ert)lKirt  worden  war ,  s«.^  ist  •• 
sehr  gut  möglich,  dass  sich  der  Küuig  jvtzt  noch  einmal  gegen  dassnUiu  gewoo» 
dot  hat. 


WutUmamt,  OesehieJäe  tler  achtzehnte  ßgi/ptMclum  DynaMtie.    129 


^Zte^l*),  Erz*),  Blei,  41   ausgelegfte  Rüstungen,  Weiligesehenke 
ri  liUer  Art.    Die  aMd«^ni  Stiidte,  bei  rlunen  der  Kimig  Vor- 
urteil Brud,  Sulb^n,  Weihrauch,  Wt^iii,  Honig  in  so  un- 
hwirer  Menge,  dass   dpr  König   sie    ni<;lit    in  seine  Aiinalen  auf- 
nen  wollte,   um   nicht  zu  viel  Platz  darauf  zu  vei-wenden,  und 
dädier   nur  in  ein  Register  im  Palaste  aufzeiuhnen  Hess.     Erst 
I  folgenden  Jahr«  kehrte  dcrscdbo  nach  Egypttm  zmück. 

Die  Tribut«  der  Kotcnru  busiamdcn  dieses  Mal  vor  allem  in 
leltm  OetTPide,  Weizen,  Korn,  Weihrauch,  Salben,  Smaragd, 
kten,  kurz  allen  guten  Ljuidosproclukten,  imd  wurden  in  das 
118  des  Königs  gebracht,  ebenso  wie  die  Arbeiten  des 
Wereicben  Landes  Remeneu  nördlich  von  Syrien;  ausserdem 
Imun  znhlreiche  Edelsteine  ein.  Auf  der  Rückkehr  des  Königs 
ihn  Bottm  der  Kenliet.  eines  V'olkes,  das,  nach  den  Tributen 
«rtheilen,  wohl  aul"  der  Sinai-Halbinsel  lebte,  und  brachtfii  ihm 
10  männliche  Sklaven,  113  junge  und  230  Altere  Ochsen 
nd  ausserdem  Schilfe  beladen  mit  Elfenbein,  Ebenholz  und  Leo» 
ifellen.  Auch  Aethiopien  lieferte  seine  (lalien  und  brachte 
r3l  jnüge  Ochsen,  61  Stiere  und  Schiffe  beladen  mit  /ahlreichen 
^»chlltzpii,  während  sie  an  (letreide  ihren  gewöhnlichen  Sat»  herbei- 
«luff^en.  Im  folgenden  Jahre  wandte  sich  der  König  wieder  ein- 
mal gfcjfen  die  Roteruui  und  rückte  bis  zum  Tigi'is  vor.  Hier  war 
f*ia  en^tes.  was  er  that,  »'ine  Stele  neben  der  seines  Vaters  Tut- 
«iM  I.  zu  eiTichten,  dann  fuhr  er  den  Tigiis  herab,  um  die  ver- 
•«^hiedenen  Festungen  mit  (lewalt  emzunehmen.  Auf  dem  Zuge 
Nil  traf  er  das  feindliche  Heer  und  schlug  es  gäir/.lich  in 
Flüclif,  30  Fürsten  mit  ihren  Weibern,  80  Manner,  GÜ«  Skla- 
«nd  Sklavinnen  fielen  in  seine  Hand,  Nii  ergab  sich  ohne 
uig.  Auch  hier  stellte  der  König  eine  St/ele  auf,  um  die 
seines  Reiches  7X\  bezeichnen,  und  wandte  sich  dami  dem 
gefllhrlichen  Vergnügen  einer  grossen  Jagd  auf  Eleidianten 
W,  ujjj  deren  Zälme  zu  gewinnen,  120  Thiere  vnirden  erjagt, 
•inen  derselben  fing  Anien-eni-heb  lobend,  nachdem  er  ihn  seines 
B^ttflU  beraubt  hatte. 

Als  Tribut  erhielt  Tutmes  gleich  in  Mesopotamien  513  Sklaven 
8klavinnen,    2Ü0  Pferde.  45  Teua   '/»   ^^^^  ^roVl,  Wagen  mit 
Vnx  Zubehör.    23  Ochsen,  ÖG4  Stiere,  5323  Ziegen.  828  Minen 
lu^aacli,  zahlreiche  Salben  und  Fmchte ;  auch  Silber-  und  Gold- 


'«m 


'«-Miger 


1)  l>«n    Aa»dnick    Zici;ei   Ttir    uu»erti   Borron    hüben    hucIi    die    klaiuischea 

bou.      Don  nXir^^oi  j^ffnal  xitl  lipyx-^nl  7..  IJ.  btt  Pulyb.  X,  27,  12;  Luc 

1 1 ;    Her.  I,  öO     «mtsprochon     im   I^atoiuiscbvu    Intorca    «rgciitoi    iitqao 

lY.  (Ur  Lotztcro»  Mumoisen,  Uom.  Mi'iuzwo^un,  p.  306  Auui.  52. 

8)  l>fPk>  Wort  Cliiimt,    das    wir    hier   mit  Er»    übersetzen,    wird    wohl  Eison 

Htm,    ein    Mvtall,    diu    aian    in    den    RAsyriscbou    liuinen    sehr    häufig   und 

nh«A  fittiiol:  iwi  hnt  Phico  in  Ninivo  Kltvoitgoriltho  gofundou,  dio  Kiujunmeti 

IÄO,000  Kilo  %rojfe«n      Iti  Eifvpteu  ßudot  Mcb  Um  MoUU  »obr  «Iton  (Chabus 

\h±  XXXU.  9    ^^ 


130     Wiedemann^  Ge*chic)iU  tler  aehtzehntun  egypti»chen  DynaHie. 


gefiisse   von   der  Arbeit  der  Tabi  wurden  ihm  abgeliefert.     Diese 
GefibRse,    welche    die   Denkmäler   ans    dieser   Zeit    ziemlicb    häo 
«rwSbnen  n«d  abgpbildet  zeigen,  bestanden  in  grossen  Schalen 
Töpfpn  mit  Deckeln  von  Tbier-  orler  Menschenkopffonn  und  wa 
gewiihiilich .    entweder    durch    Zeichnungen    oder   durch    eingeleg 
Arbelt  von  edlen  .Steinen,  reich  verziert.    Die  verschiedenen  ont 
wortenen  Ötildte    brachten    ebenso   wie   die  Remenen  ihre  gewöli 
liehen  Tribute,  ausserdem  aber  2  unbekannte  Vögel  und  4  GS 
Der   Fürst    von    Sinear    liefert    einige  Tena    echtes    imd    24  Teni" 
künntlii-dios  Clipsbet.    ausserdem    Cbesbpt    von  Bubyb>n    und    einvo 
ir>   Ket    sc.liwfrfn   Widderkopf  von  Chesbet.      Die  Cheta  (nördlifl 
von    S^^^eIl)    brachten    8  Ringe,    gefertigt    von    301   Tena   Öilb« 
einen    grossen  Edt^lstein  und  edle  Hölzer.     Bei  der  Rückkehr 
Königs  bracliteu  ihm  die  Bewohner  von  Punl    1685  »Sa  helles  Hm 
Gold,   134   Hklavpii  und  Sklavinnen.   419  Heerdenthiere  und  8chi| 
beladen  mit  Elfenbein,   Ebenholz,  L^'Opardeufellen  und  allen  Land 
]iroduct.pn.      Di«  Wawa  in  West-Abi'ssynien  *)  brachten   8  weiblic 
imd   12  miinidieh*'  Sklaven.   104  Rinder  und  reicLbeladene  Schifl 
an  Getreide  abor  das  Gewöhnliche, 

Zum  Schlüsse  dieses  Jahres  wollen  wir  noch  erwlümen, 
aus    ihm,    vom  2.  Mesori,    ein    sehr    verletztes  Prosc^'^nema  ein 
Beamten    in  El  •  Berscheh  datirt  ist,  welches  das  Jahr  den  Anfa 
von  Millionen  von  F*^sten  nenni*J, 

Im  Jahre  34   zog  Tut  nies  wieder  nach  Syrien;  hier  schein«» 
sich   3  Stüdte    im  Gebiet    von   Amiukasa    verbibidet   zu    haben   und 
besiegt,  worden  zu  sein.      90  Miinner  wurden  mit  Weib  und  Kin^j 
ergriifen,  ebenso  wie  40  l'brde,  15  mit  Silber  und  Gold  ausgftleg 
Wagen,    50  Tena   8  Ket  <Jold   in  Ringen   und   über  100  Tena 
Gofilssen    verarbeitetes  Gold,    Eisen,    32(>  Rindr^r,    40  weisse  und 
50  kleine  Ziegen.  70  Esid.  zahlreiche  Holzarten  und  6  mit  Eisd^H 
beschlagene  Säulen  um  ein  Haus  zu  ennthten.  ^| 

Die  Tribut*^  dnr  Rotennu  waren  eine  Auzald  Pferde.  34  mit 
Silber  und  Gold  ausgelegte,  bemalte  Wagen,  704  Sklaven  und 
Sklavinnen,  bfy  Tena  8  Ket  Gold,  verschiedene  Vasen,  Eisen,  all« 
möglichen  Juwelen,  (iertUse,  80  Ziegel  Erz,  11  Ziegel  Blei,  100 
Tena  Farben,  gb'lnzendes  Harz,  Snuu-agd  und  Alabaster.  Ein  ajideres 
Volk,  dessen  Nan\e  leider  auf  der  Inschrift  fehlt,  brachte  13  junj^ 
Ochsen,  530  Stiere,  84  Esel,  vieles  Eisen,  zahlreiche  Vasru  vfl  _ 
Er/,.  (lf>5  Minf^n  W'eihranrh.  von  süssen  Siüben  utrd  grünen  Salben 
2(tH0  Minen,  G08  Minen  Wein,  Wagen  und  zahh'eiebe  Holzarto 
Die  StUdte  lieferten  ihre  Tribute  besonders  in  Holz,  welches  the 
unbeurbeiteir  theils  verarlieitet  war.    Der  Fürst   von  Asebi  br 


UJIU 

vinfl^ 


eres 
infl^H 


1)  8i«   9ntit]irf<clioii    dun    heutigen  Affa<M   oder  Aimwu. 
Xrtttrtir.   r  «Pp    K|ir    1809,   p.  113 — 5. 

2)  Siian>o,   K«.  Iiwor    II    8er.  \A.  37.  —  NmIiw  I'HA 


CT.  Paul  Ulf»' 


''Djpiagtie. 


Ziej^el  Eisen,   2040  Tena  Bitumen,   G  Ziegel  IJlni.  von  metjüli-  i 
bmu  lllei  1208  Nps.    110  Tena  CliesbRt ,    Elfenbein    u.  a.      Dia 
dten   Uefi'rt^'ü   über  300  'IV-nu   Gold,    ilio  Tochter  eines  ihrer 
,  wohl  für  eleu  kimij?lichf»ti  Harem  (s.  o.  Jahr  2.1),  27r)  Heerclen- 1 
nnd  Schifle   beladon    mit   Elfpiiboin,    Ebpuhola   und   aiideni  | 
n<l<H5pro<lnkten.    Die  Wawa  dagegen  brachten  254  Tena  0<dd(?}, 
'  Keger-Sklaven  und  »Sklavinnen   nebst  Rindern  und  verschiedenen 
ndesprodakten. 

Im  nUchsten  Jahre  7,0«?  der  Konig  gegen  die  Festung  Aroana 
I  Sjrrien.  Hierher  lujtten  di<*  mesoftot^uiiisohen  Völkersehaften  xnhl- 
äche  Reiterei  und  Infantene  gesendet,  um  dem  König  entgegen-  , 
tlrftt^n,  ttber  im  tupfen»  K<impi\«  erlagen  sie  dem  egyptischea  1 
das  der  Kfinig  selbst  in  die  Schlucht  führte,  und  überliessen 
eine  reiilie  IJeute.  Eine  genaue  Aufziihlung  derselben  ist 
die  grossen  an  dieser  Ötele  iii  der  Inschrift  befindlichen 
cken  ebenso  muuiiglich  gemacht,  %irie  eine  Erzählung  der  Ereig- 
in  den  .luhren  3ß  und  37. 
'  Im  38.  Jjtlu-e  hatte  der  König  wieder  eine  syiische  Stadt,  die 
estimg  ÄnäukrtSft  zu  bekilmpfeii.  Uio  Erobeiiing  des  Ortes  ge- 
und  man  sclileppte  50  lebende  Gefangene,  zahlreiche,  voll- 
ausgerüstete  Wagen,  Pferde  und  edle  Hölzer  mit  sich  fort. 
An  Ti-ii)uten  liefen  ein  328  Pferde,  522  Öklaven  und  Öklaviunfn, 
mit  Silber  und  Ocdd  ausgelegte  und  [il  bemalte  Wagen,  ein 
nd  von  Chesbet,  Vasen,  3  Fingerringe.  Köjite  von  Ziegen 
'«in  Löwenkopf,  wohl  in  Metall  getrieben,  Vüse.n  v«m  der  Arbeit 
Tahi  (Phönizier)  im  Gewicht  von  2H21  Tena  3  Ket;  270  Erz- 
2G  Blei-Ziegel,  G56  Heben  Weihrauch,  fiüsse  und  grüne 
1752  Minen  Pech,  15(J  Vasen  Wein,  12  Oehseii,  iü  E)n4, 
DainLirschkopf.  5  tSttteke  Elfenbein,  Elfenbeinurbeiten,  Speere^ 
ie.  Bogen,  Werkzeuge  und  allerlei  Liuidesprodukte.  Jede 
liefertei  ihren  vorschriftsmilssigeii  Tribut,  die  l^alii  bracliten 
etrciide,  Alabaster,  frische  Salbe  und  Weihiaueh.  der  Fürst  von 
ebi  Erz  und  Pferde,  der  von  Arui*e;j<  (''j'nN)  5  Sklaven  und 
Rnttnen.  2  Erz-Ziegel,  edle  H«ll'/.er  aller  Ai-t^  die  Punt  240  8a 
ndes  Haiv>.  die  Aethiopen  lOO  Tena  Gold,  3»»  Neger-Sclaven 
Sklavinnen,  111  Ochsen.  185  .Stiere,  zaldreiche  Öchitfe  iMdaden 
Elfenbein,  echtem  Ebenholz  und  Getrei<le;  die  Wawa  braehten 
544  Tena  Gold  (?),  16  Neger  als  Sklaven  und  Sklavinnen,  77  Ochsen 
xahlreiche  schwer  belmlene  Schiffe, 

Im   n^hsten  Jahre  mussteu  die   asiatischen  Nomadeustüiume 
Scbasu   beHiegt.    werden,    was    dem    egjptischen    Heere    ohne 

Mühe  gelaug, 

D^r  König    erhielt    dieses  Mal    197    Sklaven   und    Sklavinnen, 

Sfigrde.  Gold  in   2  Fingen-ingen    und    12   Itingeu,  SilbeiTJnge, 

*^st,   eine  Vase  mit  emem  Ochseukopf,   325  l'i')  Vasen  und 

il.nr     >■(    s:.,,.,„,^    1495    Tena    1    Ket;    Wagen,    weisse 

(ein,  eine  Mine  Natron,  Juwelen,  Weih- 


132    Wiedeniann,  Oetehichte  der  achtzehnten  egyptttchen  DyntuUe. 


Sini 


Pier 


rauch,  süsse  und  grüne  Salbe,  Pech,  Honig,  1405  Minen  Wi 
84  Stiere,  1183  Zie|?en.  Era  elL.;  femer  brncbten  die  Städte  i 
gewöhnlichen  TriLute .  ebenso  die  T'alii .  vvolche  Abibiistt?r,  W 
rauch,  8alheii  u.  a.  lieferten;  der  Füi'st  der  Asehi  hmcbte  2  S 
Elfenbein,  40  Ziegel  Erz,  1  Ziegel  Blei,  die  Aethiopen  144  T 
3  Ket  Gold,  101  Neger-Sklaven  und  Sklaviiinen,  35  Ein« 
54  Ochsen  und  ausserdem  reich  behidene  Schiffe. 

Aus  dem  folgenden  Jahre  ^.'ifuhren  wk'  nur  die  eingekommcn« 
Abgaben. 

Es    brachten    die    Rotennu,   soweit  sich  aus  der  sehr  lücki 
haften    Inschrift    ersehen    lUsst,    40    Ziegel    irgend    eines    Me 
ötüld  (?),   Schwerter,    Speere,    18  Stücke  Elfenhein,    241 
184    Ochsen,  Weihrauch  und   Ziegen.      Die   Chela   lieferten   G 
die  Aeihiopen    8  Neger  -  Sklaven    und    -Sklavinnen    und    13   an 
Diener,    Ochsen,    3144  Tena  3  Ket  Uold,    35  Ochsen,    79  Sti 
trnd  reich  beladene  Boote. 

Im  .Talire  41  hatte  der  König  noch  öimnal  gegen  die  syriscl 
St&Jte  zu  kämpfen.  Er  zog  lUnga  des  Meeres  gegen  die  Fest 
Anmtu,  eroberte  diese  ebenso  wie  zahlreiche  jmd*ire  palästinensiscl 
Städte,  im  denen  auch  Tunep  in  der  Nähe  von  Damaskus  gehört*», 
welches  diesmal  vollkommen  zerstört  wurde;  dann  wandte  er  sich 
gegen  das  von  Neuem  befestigite  Kade^;  von  der  BelageiTing  und 
endlichwn  Einnahme  dieser  Stadt  wissen  wu"  duich  die  Inschrift 
des  Ämen-eni-heh,  der  hier  zum  letzten  Male  focht,  einige  nicht 
miinteressimte  Details,  So  lioss  der  Fürst  von  Kadefe  ein*is  T 
eine  vemiuthlich  mnskirte  Stute  gegen  die  egyptischen  Heil 
heranstürmen;  der  Sclwecken  der  Soldaten  war  gross,  und  lU 
Araen-em-tiieb,  der  mit  seinem  Dolche  bewafläiet  zu  Fuss  das  Thi 
verfolgte  und  es  glüekUch  tödtete,  war  es  zu  danken,  da-ss 
Verlust  nicht  grösser  wurde.  Dann  stünnte  dersollie  seihst  an 
Spitze  von  Freiwilligen  aus  der  Elite-Truppe  die  Stadt  luid  sclilnj 
die  erste  Bresche,  wobei  er  2  Märoina  (Offiziere)  zu  Oefanu'-fi'^n 
machte.  Unter  andern  Ehren,  die  der  König  ihm  dafür  verlieh, 
ward  er  zum  Konunandanten  des  königlichen  Schiffes  emonnt  und 
durfte  jenen  zu  seinem  Siegesfeste  nach  Theben  geleiten  ').  A' 
ein  mesopotamisches  Heer  wurde  besiegt  und  verlor  691  CJcfaiig* 
und  44  Pferde. 

An  Tributen  aus  diesem  und  dem  folgenden  Jahre,  zwis 
denen  eine  sichere  Grenze  zu  ziehen  der  lückenhafte  Zustand  der 
Inschrift  nicht  gestattet,  erhielt  der  König  295  Sklaven  und 
Sklavinnen,  68  Stuten,  3  Goldiingerringe,  3  Vasen,  einen  mit 
Silber  geschmückten  Opfertisch,  47  Ziegel  Blei,  1100  Tena  d 
selben  Metalls,  Dochte,  alle  möglichen  Edelsteine,  Eisenwuffen 
Edelhölzer.  Die  Stüdte  gaben  ihrt.»  gewöhnlichen  Abgaben, 
Volk,    dessen  Name    fehlt,    brachte  Getreide,    3  Ochsenköpf» 


und 


1)  liucbr  di?s  Amwi-um-hüb  I.  25 — 34. 


hnten 


133 


rtigt  aus  341  Toiin  2  Kot  Goldes  (?),  echtes  Chesbet  und  Erz. 
L*h  die  Taiiai,  welche  vonnuthUeh  mit  den  homerischen  Danuern 
eutisch  Bind,  erscheinen  dieses  Mal  tributpHichli^,  tän  anderes 
liefert  eine  silbornu  Todtenslatno  vnn  der  Arbeit  der  Keftu 
Phöni/.ier),  Er/gelilsse ,  4  silhoni»'  Fin^'erringe,  bosteh«nd  »lus 
Teiia  lind  einigen  Kel.  ]>io  Aeihinpeu  hraehten  den  gBWöbn- 
\uiD  Tribut,  die  Wawa  unter  andörin  2374  Ten«  1  Ket  Golci 
Aus  den  nächsten  Jahren  der  Regi<u"ung  des  Königs  besitzen 
se^  wenige  diitirt«  Monnmente.  Den  22.  Thot  des  Jahres  42 
Is  Erriclitungsdutiim  eine  öfteis  in  iliien  Lischrifteu  |mbli€ii*te 
ae  des  Vaters  dos  Königs  ^).  IJen  14.  Payni  des  Jahres  43 
eine  s»?hr  beschlldigt*  und  verletzte,  von  Leps-  D.  111,  45  e 
nhlicirte  Inschrift  der  Pelsengrotte  von  Ellesieh  mit  einem  Proscy- 
un  Honis  und  Satj,  aber  ohiiö  sonstigen  historiäch  wichtigen 
ili.  Eine  aus  dem  Jalire  47  datirt©  Stele  von  Kalkstein  aus 
Ruinen  vtm  Heliopolis  zeigt  uns  den  König  vor  dem  Sonnen- 
e  Ha.  die  begleitende  Lischrift  meldet  uns,  dass  um  den 
■empel  dieses  Gottes  auf  Befehl  Tuinies  III.  eine  Mauer  gezogen 
jlorden  sei.  Das  Original  befindet  sich  jetzt  unter  Nr.  1635  (152) 
Ittseuni  zu  Berlin  (Leps.  I).  111,  29  b). 

Ein  ganz  isolirt  stehendes  kriegerisches  Ereigniss  einzahlt  uns 
ne  Beifiigimg  irgend  einer  chronologischen  Bestimmung  ein  im 
iti;»h  Museum  aufbewahries  Papynisfragmcnt  *). 

Freilich  ist  es  zweifelhaft,  ol»  nicht  die  betreffendo  Erzählung, 
wie  auch   die  übrigen  Stücke,    die    sich    in    dem  Papyrus 
n,  und  welche  die  Erzilhlung  von  einem    bezauberten  Prinzen 
od   einige  Gesäuge  enthalten  •"♦),  nui*  der  l*hantasie  dos  egyptischen 
leibers    entsprungen    ist.     Er    berichtet    uns   nüiuliuh   die  vor- 
che  Ebmahme  einer  Stadt  der  Imu  durch  einen  egyptischen 
cier  Namens  Tbutiä:  200  Mann  werden  mit  Stricken  zusammen 
üge  gepackt  und  so  in  die  Stadt  geschafft,    hier  nutchen  sie 
l^.frci,  binden  die  Garnison  mit  den  Stricken,  ötfneii  Llu^en  öe- 
die    Thore    der   Stadt    und    Uefcni    den  Ort  Tutmes    aus. 
gleicht  die  Erzählung   in  der  llist.  of.  Egypt  p.   103  mit 
chte  mit  der  Gescliichte  von  Ali  Baba  aus  „Tausend  und 
er  Nacht",    und    gerade    diese  Parallele    macht   das  historische 

der  Einnahme  sehr  zweifelhaft. 
iDas   Volk   der  Imu  ist   vermutlüich   identisch  mit  den  D'?''?? 


1)  KüselHni,  M.  St  1.  S.  |i  125— ß.  Tüf.  Vig  2.  Lepv.  P.  Ilf.  16  b,  c 
[jUrlrttq.  Konuik  pl  38  b.  rultorsotzt  von  IJircli,  Observ.  ou  Üio  »Utist.  tabl. 
I  Tr«n»,  roy  »w.  of,  11t  St-r  II  Vol.  11  1847  p  .aiO, 
't)  P»j».  llftrrl»  !>(Hf{  bulinndolt  vnn  Oofi4win,  Triiuis.  soc.  of  bibt  arch  III 
Ff  84»  ff.  —  Er  Ul  wi>li}  idonü.scli  mit  ilfjin  vnn  Eiswnluhr,  Der  Kro»»6  P*pfrua 
1  Hmi»  p.  6  fUr  eine  Kanülioii(.cosv.hiel)te  Tutmes  111.   erklärten  Texte 

I)  er.  Goodwiii  l    l    p.  849   ff.  380  tf    uimI   Kot.  of  tho  l'iwt   II    p    153   ff, 
1  iV.  Ui  ff. 


134     Wiediman»,  Geschichte  der  achtzehnten  egyptitchm  Di/nattSi. 


im  Land«?  Moali  (Deuter.  2.  10 — 1).  WRlcbe  nach  Gen.  14.  5  Kedo 

Die  GHi'aiij^eneti,  weklie,  wiii   wir   im  Verlauf  der  Kriege 
I  Bellen  haben,  der  Köniff  in  },T0.sser  Menge  nach  Egypten   gebrach 
llifttt«?,  wurden  dfixu  verwendet,  um  bei  dtni  liauten  des  Herrscher 
Frohjidienste     7a\    leisten.      Eine    höehüt     interessante    Darstellnfl 
fiolchur  semitischer  Leute  in  Arbeit  für  den  Tempel  des  Amon  in^ 
Tlieben  bietet  uns  das  ftrab  des  H»';j'marft  in  Abd-el-Quma*).    Wir 
»ebn    hier    die  Arbeiter  Lelini    oder  Tbon   zu   einem   dickflüssige 
Teig    verarbeiten ,    wilbrend    andere   das   dnzn   nöthigc  Wasser  au 
I  eini-m  mit  Ijot«K   hepflan/ten   und   von  Bilumen   umgebenen  Teic 
[in   bri'iteu,    weiten    tlt-füssen   herbeibiingen.      Ist  die  Masse  ricbti|| 
I  geMiiseht  und  gehörig  durebgeknetet,  so  wird  sie  vor  dem  Ziege 
arbeiter  in  Haufen   auigeschüttet,    und   dieser   formt  damus  Bad 
steine  von   länglicher  Fonn.   welche  man   in   der  Sonno   trockne 
lllsst ;  sind  dieselben  dann  genügend  hurt  geworden,  so  besehüttige 
1  sieb   atulere  Arbeiter  dtunit   sie  fortzuKchaffen  und  sie  zu  verbaue 
I  >bin    sieht   auf  dem  Bilde   nueh   den  Frohjiivoigt")   abgebildet,   d^ 
die  Leute  mit  dem  Stoi:ke  zur  fleissig<Mi  Arbeit  antreibt. 

Aus  demselben  tJrabe  hat  Hoskins  (Trav.  in  Ethiopiu.  Ta^d 
zu  p.  330)  4  übereinanderstehende  Reihen  tributbringender  Volke 
]uiblicirt,  welche  von  einoni  Schreiber  empfangen  werden '). 
dt-r  ersten  Reihe  nahen  sieh  die  Punt  (so  ist  sicherlich  zu  ergilnze 
und  bringen  au.'^ser  Cioldstaul),  goldnen  Ringen  und  andeni  edle 
Metnlbni  und  Steinen  auch  2  kleine  ObeUsken  von  Granit;  fema 
Let)|>ardenfelle  (von  felis  jubutaVK  Halsblinder,  lebende  Aifen.  klein 
Leoparden,  einen  Steinbock.  Kriige,  schwar/es  Ebenholz,  Elfenbert 
8 truussen federn,  Strausseneier.  und  endlich  einen  Antjibanra 
einer  Trage.  In  der  zweiten  Reihe  folgen  die  Kefa  (Phönicio 
und  die  Bewohner  der  LUnder  in  Mitten  des  Miltelmeeres,  d. 
Cyitem's.  nnd  bringen  schön  gefonnt.e  und  reich  geschmückte  Kr 
Vstsen  Tind  Schalen.  Trinkgefüsse  in  der  Fonn  von  Thierköpfd 
aus  Grdd  uml  Silber,  Halsbänder.  Kupfrrlasur  (deren  Namen  noc 
Champ.  aui  dem  Denkmale  las.  cf.  Lejisius,  Metalle  p.  5G),  M;ifis 
von  Metallen,  Edelstehien  und  einen  Elepluintenzahn.  Du  die» 
Ietzt4?re  sich  ebenso  wenig  wie  das  auch  herbe  ige  brachte  Mafck  un 
Chcsbet  in  Fhönicien  selbst  findet*),  so  muss  er  durch  den  Handef 


1)   l*«»illiirt    von    KosclHni,   M.   C.   Tut.   49     1     Text  II     |i     i.öi   ff.    I.,«p 
Duukm.  III,  40  iiu«i   41     Bnipsoli .    lliat.  ci'F^r.   pl.  zu    p    int»      Kinzcliio  Tho 
bei  CTiiimii.  Müh.    11     165    1 — 3.     Eiuü   kleiuu   AbbildutiK    fludüt   »ich    uurh 
Lm    Anti»|uit«'3    Egyiaiemu'».     Toulouse     LHtiJ    p.    ITC.     Cf.    ffnicr    Wilkiiu 
M.  &  t".  U,  !iO  luid  «lio  MiLsgroxcicIiiitilc  Ilc!»cbroil»unB  von  hirch,  Ancicnt  Pult« 

p.  IS  r. 

t)  Vorcl.  Worzii  auch  lirup*ch..  Zciturhr.  f  «ojf.  Spr  IR76  p.  75—6 
.1»  Ohne   Knrbrn  puMIcirt  viui  Wilkliisuii,  M    k  C  1    TftI',  4.      Besrbriofa 
von  t'liamiwUion,  Not    p,   ."iOfl  ff   OsLurii,  Kfr'jpt's  TMtimony.   Lood.    lUifl  p 
H8.   Uli     WilkiiiÄun,  Ttiebo»  p.   UO   fl"   Birch.  ArchAOt>logi»i  p   15»  ff  u.  %.  w. 
4)  Cf,  Iiiontu  Cluibm,  El    bist    p,   125. 


importirt  worden  sein,  und  wir  ersehn  diU'cms.  dtiss  schon  damals 
die  Phönicier  anfingen,  Handel  zu  betreiben.  Dieses  wird  auch 
durch  die  Kleidung  der  Leute  bestätigt,  welche  voti  verschiedenen 

frm  Völkern  chm-akt^ristist^he  Züj^e  entlehnt  hat.    So  findet  sieb 
einem  eine  gestreitte   luid    mit  Ziiifwhi   versehene  Tuiüka,    wie 

in  <  triechcnland  und  uuf  den  Inseln  getragen  wiirde,  während 
Mine  Locken  lang  herabhilngen  und  sich  ein  iJand  durch  die 
Hiuire  schlingt',  wie  es  sonst  nur  bei  den  Libyern  mid  Etniskern 
sich  findet.  Andere  tragen  dieselbe  Tunika,  aber  den  gewöhnlichen 
Haarschmuck  der  Asiaten. 

In   der    dritten  Reihe    koiiiiuen    die   Völker    des   Südens,    die 

kcr  von  Ta-Kens  und  von  Chent-hen-nefer  und  bringen  Gold 
in  Ringen  und  Bairen,  Asem,  Silber,  Edelsteine,  Elfenbein, 
schwarzes  Ebt^nhol/,  Leopardenfelle,  Fedein  und  Einr  von  Straussen, 
lebende  Leoparden,  Affen,  Ochsen,  Jagdhunde  und  eine  gefangene 
Giraffe. 

Endlich  nahen  sich  die  Roteiuiu  und,  wie  die  Inschrift  sagt, 
»Ile  nördlichen  Völker  bis  zum  Ende  der  Welt;  ihre  Gaben  sind 
wböne  Vasen,  welche  /iim  Thoil  denen  der  rhönicler  sehr  ähnlich 
sind,  edle  Metalle.  Gold  in  Barren  und  Bingen,  Vasen  von  edlem 
M^tÄÜ.  Silber,  Malachit  und  Edelsteine,  Bitumen,  Weihnuich,  feine 
Brtgnn  und  Köcher,  ein  Wagen,  Pferde,  Hunde,  ein  weisser  BUr, 
Elfenbein  und  e'm  junger  Elephant.  —  Auch  im  Grabe  des  .\mßn- 
em-^eb  findet  sich  eine  Darstellung  von  Tribut  bringenden  Rotennu, 
welch»'  Ebers  ZDMG  XXX  p.  394—9  beschrieben  mid  behandelt  hat. 
Ein  nhnbobps  Relief,  das  uns  zeigt,  wie  auch  die  Fürsten  der  Oasen 
in  '■  ra  Tutmes   III   Trihut  darbrachten,    findet   sich  in  dem 

tbil.  I  Grabe  des  Pu-äm-rii,  wf^lches  jetzt  einer  Feliab-Fainilie 

uns  l/uma  ZOT  Wohnung  djput  (DiimJchen,  die  Otisen  der  libyschen 
Wüste  p.  22 — 3,  Taf  I — IIa).  —  Als  Summe  Asem,  die  einer 
der  königlichen  Beamten  eincassiite,  werden  Lqis.  D.  IJl.  39  d  in 
mvr  Grabinschrift  aus  Abd-el-QuJim  36692  Teua  <a.  3337471  Kili>- 
gnumn)  angegeben.  —  Die  in  den  eroberten  LiUidem,  in  Ta-neter 
Rot«?nnu   eingesammelten    Pflanzen   und   Thiere    wui'den    nach 

j>ten  veii^flanzt  und  finden  sich  an  den  WUnden  eines  der 
SSle  in  Kaniak  sehr  fein  und  schi5n  abgebildet  (Mariette,  Kamak. 
PI.  28  —  31). 

Wie  wir  schon  obf^n  bemerkton,  nahm  Tutmcs  Ili.  am  Ende 
seiner  Regierung  Amenophis  U.  ids  Mitregentru  an.  Aus  diesem 
Orunde  erscheinen  beidn  auf  einer  von  Champollion  in  Amada 
liher  einer  Thür  geftindenen  und  Mon.  L  45,  3  (bei  Leps.  D.  111.  65  e) 
|iTiblicirt««n  Inschrift  nebMiieinander  als  gleichberechtigt,  witlwi  der 
erster«  als  Herr  von  H*-iiop*di8.  der  letztere  als  Herr  von  Theben 
l>ezeichnet  wird.  Auch  in  dem  von  Lepsius  D.  m.  65  b  publi- 
rirten  Text  aus  Amudii  finden  sie  sich  vereint.  Eine  Tndtenstele 
in  Leyd«n  (V.  11.  Leemans.  Descr.  p.  270).  welche  bisher  noch 
anpublicirt  gebliobeu  ist,   envähnt  beider  Könige,  ebenso  wie  das 


Geschichte 


■»jGrab    Nr.    36    in  Theben    (Champ.  Not.  528).     Endlich    zeigt 
iHScarttbitus  iu  Leiden  (B.  1310.    Leemans,    Descr.  p,  36)    and 
[«weiter    in  Uerlin   (Nr.   1927)    bbidtn'  Niunen.  —  Die    Gattiu 
[.Königs    Tutanes    IIL    war    HatAsu,    eino    Nainensschwestor    sein 
einsligou  Mitrogentiti  liämüka-Hatusu,  ihi"  Bild  znigL  nas  neben 
ihres  Sohnes   ein   von    Clmnipollion  Mou.  IT,    160   publicirfes  < 
in    Abd-el- Qurna.    —    Der    Tod    dßs    Herrschers    erfulg^te 
der    Inschrift    des    Amen-eni-heb    am    letztcMi    Plmmenoth    Beine 
6-1.  BwKieniDgsjalires  und  ihm  folgto  am  uächston  Tage  der  drit 
giosst*  Eroberer  aiis   der    18.  Dynastie,   sein   Sohn   Anieuophis 
als  AlleinheiTsdior. 

Die  göttliche  Verehnmg  des  Königs  findet  sich  auf  Kahlreicha 
Älonuinenten  ei-wHhnt.,     So    erführen   wir  die  Namen   zweier  seL 
rrieötcr   Tiitines    und   Ainen-om^mer-u-f  aus    einer  Leydeuer 
(V.    10.   Liehlein   Nr.    595).      Den    Titel   d«r  Priest-or  ;^ennu  üba 
setzt    Ijeemans,    Descr.    p.    270    mit   auditeui',    doch    scheint 
Leydner  Stele  V.  2  und  eine   in   den  Efudes  eg.  IX.   9  publicir 
Stele   aus   I^ulaq   entfichieden  für  eine   dadurch  uusgedi-ückt«» 
Zeichnung  einer  Priesterklasse  zu  si>ret'hen.     Die  TjJschrift  aus 
Zeit  Amenojthis  II.   bei  Leps.  D.  IIJ.  <j2  b   erwilhnt   seinen  Obe 
priestor  Äl^mes.     Ein  Stein  iiü  Museuni  von  Berlin  Nr.  20G7  (IJ 
nennt  einen  Mann   Rän,  der  gleichzeitig  erster  Priester  des  Tutni^ 
und   dns  Anion    war.     Ein  Grabkegel    iin   Museum    zu    Wiesb 
(Nr.  93)  gehört  einem  Priester  des  Tutmes  III.  Njunens  Ämen-em-J 
au.     Eine    Bulafier  Stele    (Liebl.    Lex.    Nr.   598)    erwähnt    seine 
Priester,  der  Name  der  Person  fehlt  aber  leider  auf  der  In.scbrifL 
Weiter   findet  sich  sein  Kult  berichtet  ini   Grabe  Nr.  15   in  Abd- 
el-Qurna   aus    der   Zeit  Anienophis  III.    (Leps.  D.  Hl,   78  b),   im_ 
Grabe  zu  Theben  Nr.  4  (Champ.  Not.  492),  Nr.  7  (Champ.  Not.  83^ 
und  Nr,  60    (1.  1.  563),    in  Speos  ^Vrtemidos    aus  der  Zeit   Mer 
nephtAh  I.  (Eosellini,  M.  St.  ITI,  1.  p.  190)  und  auf  zwei  Stelen 
Turin   (Orcurli,   Cat.  ilL   11,   45,    125).     Mit  anderen  göttlich   v< 
ehrten  Königen  nennt  ihn  eine  Todieiistele  in  ChampoUion-Fige 
Eg,  Anc.   PI.   67    und    der    Lihationstisch    zu    Marseille;    mit 
liegeutin   Ramaka    ein  Siegel    aus   einem  Grabe  in  Abd-el-Qur 
(Leps.  D.  IU,  39  e). 

Von  den  St^vtuen  des  Königs  befindet  sich  die  schönste,  eij 
dem   Amon-Rji    geweihte   Colossidstatue  aua    schwai'zom,    weissg 
flecktera  Granit  in  Turin  (Gazzera,  Descr.  dei  mon.  eg.  Taf.  x; 
Chajnp.  Lettre  a  M.  de  Blacas  I  p.  28  ff.  Rosell.  M.  St  L  3,  p.  190). 
Eine  zweite  schöne  Stutne  aus   schwarzem  Granit,   auf  der  er  a^M 
Geliebter  der  Göttin  Ani  des  oberegyptischen  Hennontbis  bezeichn^l 
wird,  ist  in  Aleximdria  gefunden  und  in  den  Legenden  von  Bmgsch, 
Rec.  L  PL  X.  Text  p,  18  publieirt  worden.     Eine   dritt«  sitze««] 
BildsUule    aus    dunkelgrauem    Granit,    etwas    unier    Lobensgrös 
ward    in    Nubien    von  Rosellini    gefunden    und    nach  Florenz 
bracht;  unglücklicher  Weise  ist   der  Kopf  abgebrochen   (Uüseliiij 


'm 


WMemann,  Geschichte  der  acJitsehtüen  egtjptischen  DynasUe.    137 

M.  St  I  i>.  233).  Eine  vierte  von  Mariett«  entdeckte  befindet  sich 
tinier  No.  871  in  Bulaq  (Mariette,  Kanmk  p.  34.  Not.  p,  27ß; 
'  die  Abbildung  findet  sich  in  E.  de  Roug^,  Album  phoL.  No.  125). 
Ein  colossalfs  Sitzbild  ans  weisstmi  Kalkstcnii  in  Kumak  7oijf1  ihn 
tu»d  seine  Gemahlin,  an  den  Seiten  d<?s  Siizns  sind  die  Nunien 
und  Titel  des  Amon-Ra  genannt  fBnigsch,  Reiseberichte  p.  176). 
Auch  das  Museum  in  Bern  besitzt  eine  kleine  sitKende  Stutuett«, 
die  den  Namen  Tutnies  UI.  trägt,  nach  der  ganzen  Arbeit  aber 
«Btsrliieden  unecht  ist.  In  den  iiUegyptischen  Inschriften  worden 
zweimal  Statuen  des  Königs  erwähnt,  die  eine  auf  einer  von  Ma- 
riette. Kamak  Tl.  33  jniblieirten  Inschrift  Tutnies  IV.,  die  andere 
friiherer  Zeit  L^t/tere  vvurde  vun  Amonophis  IL  dem  Priester 
Osiris  Nebuäiu  als  Belohnung  für  seine  Verdien.ste  geschenkt 
in  Bulaq  No.  64 ;  Mariette  Not.  p.  82  ff.  \  publieirt  von  E. 
Booge,  Album  phot.  No.  151;  übersetzt  von  Bireh.  Zeitschr, 
filr  tufg.  Spr.  18  7  G  p.  4  ti'.  und  in  poetischer  Forai  von  Bmgsch, 
Gesch.  Aeg.  p.  382  f.)  ').  Das  schönste  Portrait  des  Königs  giebt 
ein  jetzt  in  Berlin  betindliches  Kelief  von  Elephantine,  welches 
in  Begleitung  der  Buto  und  d(!r  Nejfeh  dai*stelit;  dasselbe  ist 
1  Lcpsius,  Üenkin.  111,  44  ausgezeichnet  publicirt  worden.  Ein 
Beliefkopf  des  llerr.schei*H  aus  Äniada  findet  sich  bei  Rosellini, 
[  Jl.  fit  Taf.  n,  7  herausgegeben.  Grosses  Interesse  bietet  auch 
▼on  Arundalt«  und  Bonomi ,  Gall.  of  ant.  pl.  33  Fig.  148 
blicirte  Zeichnung  des  Königs,  welche  in  die  Linien  dos  Canons 
eingefügt  ist,  und  ein  Portraitkopf  auf  einer  Turiner  Stele  {Chanip. 
Lettre  ü  M.  de  Blacas  II  p.  36  ff.  PI.  7.  Dhamp.-Fig.  Eg.  auc.  pl. 
i».   Orcnrti,  Cat  ill.  IT,  127). 

Bauten   und    kleinere  Donkuilller. 

Es  kann  hi«r  natürlich  nicht  unsere  Absicht  sein,  eine  voll- 
ndige  Uebersicht    über   alle  Tempel ,    die ,    oder    an  denen  Tut- 

UL  gebaut  hat ,  zu  geben ,  schon  darum  nicht ,  weil  es  bei 
dea  grossen  Lücken,  die  das  in  Europa  befindliche  Materinl  zeigt, 
fgaaz  nranöglich  sein  würde.  Wir  beschrHnkcn  uns  daher  darauf, 
die  w^ichtigsten  seiner  Bauten  hervorzuheben  und  die  Stellen  auf- 
Rnführrn,  an  denen  sich  eingehendere  Beschreibungen  der  Detaüs 
hnden.  Beginnen  wir  im  Norden,  so  i.st  der  erste  Ort,  in  welchem 
der  Küuig  Spuren  seiner  Thätigkeit  hinterlassen  hat ,  Heliopolis. 
Hier  bezeugen  Inschriften,  die  sit-h  im  einer  Tliür  des  Tempels  auf 


t>  Wir  machou  bfi  dieser  Gelogeubeit  dnraitf  aufmerksam,  dnu  sich  iu  Bulaq 
l  ttuUtr  Xu.  34   noch  eine  zweite  Stelo  desselben  Mnnnes  befindet     Die»elbt)   »ei;;!, 
lo    der  MiUo    einen    llAtiiorkopf,    daniiiUir    rochU    und    links  je    eine    sielioiidü 
liiii,    Ki.'iir.    iilit'f    der    »ich    der    Vorimmo  Tulttios  III.    Iivfiudct.      An    don 
Itl  und    um    Fui»    dt<r    SU>lo    ist   jy    eine  Inschriftsrcüo   oingegr»bon, 

o  gewüliuliche  Ü^fcrformol  darbietet 


138     Wietfemann^  Geachichte  der  achtvshntett  egyptiachen 


4 


swei  grossen  Steinen  fanden,  seine  Thätigkeit,  mid  nennen  ihn 
Tiiin  und  Hor-em-;^u  gesegnet  (IJragsch,  Roc.  PI.  X  Fig.  23  a  undj 
p.  20  —  1  ;  übersetzt  Ileiseberichte  p.  49  f.,  cf.  Osbum,  The  mo 
bist,  of  Eg.  n,  299  f.).  Ein  weiterer  .Stein,  welcher  von  dem  Ban 
eines  Thores  an  dem  Tempel  berichtet,  ist  bei  dem  Thor  des 
Schlosses  von  Kairo  gefunden  worden  und  in  der  De.<;cr.  de  l'Eg. 
V  PI.  24  No.  1  publicii-t.  Eine  jetzt  in  Berlin  befindliche  Stele  vora 
47.  Jmhre  der  Regierung  dea  Königs  berichtet,  er  habe  den  grossen 
Tenipf'l  mit  einer  Mauer  umgeben  (Leps.  D.  III,  29  b).  Aus  dem 
Tempel  slfimmeu  endlitli,  wie  schon  Birch,  Hist.  of  Egypt  p.  103 
verinutbete ,  Avahi-scheinlich  die  gi'ossen  Obelisken  von  A.Iexandz||^| 
und  Rom.  —  Dann  folgt  Abusir,  woselbst  sich  ein«  Inschrift.  erhalt^H 
hat,  welche  dem  Hausvorsteher  im  Tempel  Tutmes  III.,  Anien- 
eni-&n  {mgehört  (Leps.  D.  III,  29  e).  —  Von  einem  T«"mpel  in  Mei 
phis  zeugen  die  Inschiüten  der  GrlLber  von  Abusir  mid  Saip] 
welche  öft*r  dort  ungeskllte  Priester  nennen  (Bnigsch,  Hist. 
l'Eg.  I  Aufl.  p.  109).  —  Von  einem  Bau  in  El-Hileh  zeugen  B 
Steinmauern ,  deren  Ziegel  mit  seinem  Namen  gestempelt  sind 
(Bragscb,  Reiseberichte  p.  83,  (Teographie  I,  230).  —  Aus  Spw>s 
Artemidos  enviihnt  Ros.,  M.  St.  I,  3  p.  190  Bauten,  and  Lepäus 
hat  in  den  Abb.  d.  Bed.  Ak.  1851  p.  181  eine  D.  Hl.  2  pul 
licirto  Götterdarstellung  von  hier  bebandelt.  —  In  PanopoBs  le] 
er  eine  FelsengTottft  an  (Leps.  I>.  HI.  29  d).  —  Für  den  Tem 
von  Dendera  hatt^  schon  König  Chufu  Pläne  auf  Ziegenfell  nu*c 
lassen,  dieselben  aber  nicht  ausgeführt,  obgleich  nach  dem  Berli 
Papyrus  bei  Leps.  Ü,  IIT,  123,  6,  5,  welcher  erzählt .  dass  h« 
das  64,  Capitel  des  Todtenbuches  gefunden  worden  aei.  8ü 
damals  Theilo  des  Baues  bestjmden.  Auch  Pepi,  unter  dem 
Pläne  wieder  aufgefunden  wui'dcn ,  benutzte  sie  nicht ,  und  ei 
Tutmes  III.,  der  sie  wieder  entdeckte,  restaurirte  und  vollendnl« 
das  Heiligthum  nach  ihnen  (TJüraicheu.  Bauurkunde  Taf  XIA^  und 
XVI ;  Baugeschichte  des  Denderatcmpors  p.  14 — 5  und  Taf.  1 — 2. 
Biieh ,  Select  Egypiian  t^xt«  No.  II  und  III.  Chabas,  Zeitschr. 
f.  aeg.  Spr.  1865  p.  91  ft".  Voyage  p.  44 — 5.  Mariette,  Dendenih. 
in,  78  n  und  k).  Femer  richtete  er  ein  fünftägiges  Fest 
welches  am  1.  Epiphi  begann,  und  bei  welchem  die  Hathor  v< 
Dendera  ihren  Genossen  Boras  in  Edfii  besuchte.  Dieses  P( 
wurde  noch  in  der  Ptolemäerzeit  aufrecht  erhalten  (Dümicl 
Bauurkunde  Taf.  XV  1.  31--3f>,  mid  Zeitschr.  f  aeg.  Spr.  18 
p.  97  f).  Auch  eine  kleine  Inschrift  bei  Marietbe.  Denderali.  II,  ö 
zeigt  des  Königs  Niunfn.  Von  andern  Herrschem  finden  sich 
Tempel  jmsser  den  Ptolemäeni  und  römischen  Kaisem  nur  Am 
emha  I.,  Tutmes  FV.  und  Ramses  II.  genannt  (Mariette,  Dende 
Snppb'ment  PL  II).  —  In  Coptos,  wo  sonst  all»-  Monumente  neur: 
Ursprungs  sind,  hat  man  eine  (JninitsRulc  gefiuid«>n,  weicht'  b^we 
dass  hier  einst  ein  Tempel  Tutm<'s  11 1,  stand,  welchen  die  römiscJ 
Kaiser  nui*  weiter  ausbauen  licsseu  (Wilktnson,  Thebes  p,  411). 


Wt^tmann,  Geschichic  der  achtzehnten  efftjptiaclten  Dynaatie.    139 


Theben    errichtete   er   7Ainttchst  im  Norden  des  gi'OssGn  Reichs- 

Ifl    dem   Ptnh    pincri  Tempel ,    an    wekhtMu    spilter  besonders 

ko,  Taharka  und  di»'  I'tolfüiiLlor  biitilen  (Bni^'sch,  Reiseberichte 

192  ff-  288,  Geogr.  Iiischr.  I,  181.    Leps.  D.  DT,  39  f— k.     Auf 

PIäoh  von  Mariette  ist  dpiTsplbp  mit  0  bezpirbnd);  dtmn  einen 

rrtt«n  in  der  Nlihe  des  Tempel  Uiunses  IL  (Wilkiiison,  Thebes  II 

158.    De  Rou)?e,    Albuin    pbot.    No.  öl).     Von    seinen  Werken 

Assossif  und  in  Medinet  Abu,    webhe  er  in  rn<meinscbaft  mit 

Qäka  und  Tubnes  IL  aufführte,  haben  wir  schon  oben  ff* -sii rochen 

bd    hier    nui*    das    naehzutnigen ,    was    seinen   Niimen  aüein  trüpt. 

Assassif  weihte    er   das    grosse  Portal  aus  Syenit,    ebenso  wie 

zweites  Thor  dem  Amon  (Leps.  D.  2Ü  b.  27.  3),  wllhrend  zalil- 

biche  mit  seinem  Namen  gestempelte  Ziegel  aus  diesem  Bau  seine 

Tirksumkeit    auch    an    luidern  Stellen    beweisen;    einige    derselben 

Rfinden    sieh    im   British  Museuna   und    sind    von  Prisse    publiciii 

orden  (Bireh,  Hist.  of  aueient  Pötten'  p.  12;  Prisse.  Mon.  E^'.  23 

üo.   10 — 13;   Vyso.    Joum.    i.  89).   —    In  Medim<t  Abu   baute    er 

weiter  an  dem  kleinen  Amon-Teiiipel  aus  Sandstein ;  so  sieht  m;m 

unter  der  Ctnllerie  vor  dem  ityphallen  Amon-Ka  die  Erde  auf- 

cken  und  findet  sein<>n  Namen  öfters  in  dem  Bau  (Chanip.  Mon. 

1  195,  1.    Leps.  D.  IH,  17  e,  38a— d,  37a,  b.    Bosellini,  M.  St. 

in.   1   p-  182.    Cf.  auch  Cbamp.  Not.  p.  327.  334). 

In  dem  grossen  Reielistempel  von  Karnuk'J  ymcbtete  er  xu- 
oAchst  den  Pylon  \T,  der  einen  Thoil  der  Listen  von  eroberten 
ndem  trägt,  dann  im  Hofe  H  zwei  viereekiy:r'i  Pilastßr  aus  rothem 
Unit;  im  Saale  J  und  K  zeigen  ihn  m  den  Cell^^n  die  BiLs-Beliefs 
*hen  Ainenophis  I,  (zwei  Thüren  sind  bei  Leps.  D.  Ill,  4  publieirt). 
feiter  haute  er  den  Durchgang  P  und  Kchraückte  die  von  Rä- 
boka  begonnenen  Seitensillo  R  und  8  aus,  dann  den  auf  5ü  Säulen 
ahetiden  grossen  Saal  urbst  siebfn  Kaiunnrn ,  die  ihn  an  drei 
friten  tungaben  und  von  piner  gemeinsamen  Mauer  umschlossen  , 
rdeu.  fn  einem  der  Thelb'  des  BaUf\s  btibindeni  sich  die  schon 
*prochenen  Annalen ,  in  einem  zweiten  die  berühmte  von  Prisse 
eh  Paris  gebracht«  Kammer,  welche  Tutmes  zeigt,  wie  er  seinen 
forfahren  Opfer  bringt  (publieirt  von  Prisse,  Mon,  pl.  I;  Horton, 
lxceq)la  hieroglyphica  I ;  Leps.  Ausw.  Taf.  I ;  Rosellini,  M.  St.  I. 
\  132  ff.  OL  188;  De  Saulcy,  M^m.  de  l'Ao.  de  Melx  18(i3— 4. 
Cf.  aur-h  Prisse.  Rev.  Arch.  11,  1  p.  1  und  Taf.  23  in  I,  2;  und 
iie  Inschrift  in  Mariette,  Kaniak  pl.  32  h).  Die  Darstellungen  an 
i>n  Wunden  sind  wimdprscbön ,  bieten  aber  mit  AnsnahiiiP  einer 
DuoiN'Uung,  auf  welcher  Set  und  Horus  den  König  im  Gebrauch 
er  Waffen  unterrichten,  wenig  allgemeines  Interesse  '^).    Die  Namen 


1^  Cf   vor  aU«^!«!  M»i"it;tU\  KiiriiAk.  —   Din  von  *1iesctti  \>\    15 — 6  publidrto 
ii-lirift    li*l    Bni|:s«'h    in    der    Ooschiclito    Aoierj'ptoua    p.  359  fr.    bohiin<lclt ;    die 
«tu  pl.    12  L'bciMteneibu  p.  3(3.''i  fl* 
CT  Lepsin».   I»cnkm    :J3— »«;  l"!iHmp   Mon.  IV  pl   :io4   >V  1,  .*111    N«    I-, 
b,  B«ift«l>«riclito  p.  173  ff  ,  Googr,  liuchr.  I  p.  I8Ü5  Lepaiu»,  Briofu  p.  278; 


140     Wiedemann,  Geschichte  der  achtzehnten  egyptieehen  Djfnastk. 


der    drei    Tbore,    die   der    König    erbaute,    sind    uns    auf   einer 
von  Bi-UjCfsch,   Rec.  I  1*1,  2G,  2    publicirtan  Inscliirift   erhalten, 
waron  Amen-;foqi-f-fui,    Chent-jjjer-djiiren    und  Ämen-ur-ba-u. 
I  EiniMi  Theil    des  Baues    im    Osten    dos  Tempels  bat  E.  de  Rongl 
Albiini  phot  No.  62    pubÜciri.     Endlieh  war  es  unser  König,    de 
den  grossen  Tempelsee,    auf  welchem  dio  Festprocessionen    spilter 
stAitfonden,  aus^^rraben  und  mit  Ziegelsteinen  ausmauern  licss,  uti 
den    aus    der    eijfiintliclien    Fluchtlinie    des    Tempels    abliegend 
,  gi-ossen    Pylon  VJl  orricbtete.     Das  Datum,  an  welchem  der  Bau 
1  stiick    feierlich  ausgespannt  wurde  ^),   war,  wie  die  schöne,   leide 
sehr  traginentirte,    von  Mariette   in  Kamak    entdeckte   und  1*1.   13 
publicirte    Stele    xeigt ,    der    letzte    Mechir    des    24.   Jahres    de 
Königs.     Das  bpi  MfU-iette,    Kai-nak  PI.   15 — 6  1.   11    bei  (Jclogen 
heit   der    Tenipelbauten   TutxucE»    lll.    uufgefüln-te  Datum   vom  2^ 
[Mechir  des  Jahres  lö  des  Königs,  dessen  Bezug  bei  der  unmitt 
darauf    folgenden     Lücke     nicht    ganx    sicher    ist    {vermutl: 
bezieht   es    sich    ituf  eine  Enieuemmg  der  Opfergaben),    steh 
^Jedenfalls    nicht   im  Widerspruch    mit   unserer  Stete,    da  das   Fes 
Ider  Baustrick-Ausspaxmtmg  auch  auf  dieser  Inschrift,  in  1.  17,  ida 
Ispftter   als  das  Jahr  15  erwälmt  wird.  —  Von  Gräbern  bei  diesq 
Stadt  entstammen,  ausser  den  schon  gelegentlich  erwähnten,    no<3 
folgende  der  Zeit  unseres  Henscher's:  No.  11  (Champ.  Not  ö03 — 4) 
19  (L  l-  514),  34  (1-  l.  f>25),  &S  (I  1.  557).  59  (L  1.  557—8).  — ' 
In  Hennonthis  errichtete  Tutmes  IlI.  dem  Mont  einen  Tempel,  von 
■  rdem  eine  Keihe  von  Säulenfragmenten  und  zum  Theil  beschriebene 
Steinblöcke    sich    erhalten    haben;    Anienophis    H.    setzte    den    Bau 
fort,    welcher   in   der  Bomfrzeit  reslaurirt  wurde  (Brugsch,  Reise- 
berichte p.  201.     Nestor  L'Hote,  Lettre«  104 — ö).  —  Dem  Chnum 
galt  das  Sanctuarimu  in  Esneh,  wo  man  noch  in  später  Zeit  dem 
König   ein  Fest    feierte,    und    wo  noch  in  der  Zeit  der  römischei] 
Kaiser  eine  »Stele  desselben  stand  (Champollion,  Briefe  p.  72,   134 
.Wilkiuson,  Tfaebes  p.  427.    Rosollüii,  M.  St.  III,  1  p.  1G9.    Bi-ug&cfc 
<Jeogi-.    I,   109.     Für    die  Stele  siehe  den  (aalender  von  Esneh 
Leps.  D.  IV,    78    und   Brugsch,    Materiaux    pL  X).  - —    In  El-Ka 
zeugte    ein    Tempel    der   Ne;^eb   und  dos  Sebok,   in  welchem  mau^ 
den  Königs   opfern  sah,    und   zwei  andere  Tempel,   an  denen  Rä- 
mäko,  er,  Amenophis  IL  und  Rtunses  II.  gebaut  hatten,  von  seiner 


ni,  KL  St.  in,  l  p    18-1  (T;    Pruse,  Mon.  XVt,  2  und  3;   kleiao  Imch 
od  AbbUdllU^oa  auch  in  der  Descr.  du  l'Eff.  pl.  'Ai  No.  2  und  3,  pl.  36  Ko.  9| 
tj>v>  Bouge,  Album  phot.  No.  58).  —  Du  «ulotzt  erwÄhiite  Bild  Gn«lct  sich  Wi 
Quiusoo,  M    &  C,  Supplement  PI.  SS»;   L«psius,  D    III,  3ßl)-    Pmse,  Mon.  pl    ll 
g,  J;  zum  'riiüil   bei  Bnrtüii ,   Exe    liioroßl    PI    37  No.  20,    eC    nach  Sl  , 
i  bMprorlien  worden  von  Pleyt«,  Li»  roli|;ion  des  Pn^-IsrnoHttfs  p.  93.      I*eU 
>  IHveriü  p.    13.  Meyer,  Sct-Typbon.  p.  37. 

1)  Vergleicbo   filr   dieses  Fo»t   vor  «lletn  dio  svliöno  Abbildung  Chsmp.  M. 
S,  48;  Doscr    do  I*Eß    1  pl.  82  Nu.  3   und  diu  PtolomuariuHchriAeA;  bo».  Zait>c)i|«a 
AO^    Spr.   1R72   p.  9  f.     Für    d*n    Zweck    der   Coreinoaio   s.  CnDtor    in   ScUS 
r.BÜlch's  Zcitschr.  für  Math,  und  Physik  XXU.    Hiat.  Abth.  p.   18  f. 


X^^temanfi,  Gf»ehkhte  der  aehlaetinten  egyptixchen  DynoHlie.    \\\ 

fThatigkeit    (Champollion ,    Briefe    129,  188;   Notice   p.  266.    WQ- 
on^  Thebes    p.  430);    schon    als  Biiagscli   die  Ruinen  besuchte, 
alle    drei   Toinpel    fast    vollstÄndig    zerstört    (Keiseberichte 
f|>.   215).  —    Aas  Edfu    Imt    sirh    ein  Stein    erhalten   mit  der  Wid- 
Imtmg  eines  Tempels  von  dem  König  an  Hor-hut;  für  den  1.  Epiphi 
lund  für  den  Monat  Athyr  setzte  er  Feste  an  (Chunipollion,  Briefe 
l|>-  134.     Rosellini,   M.  St.  lU,  1   p.  181,     De  Roug(^,    Rev.  Arch. 
f1865  n  p.  50.     S.  auch  unter  Dendeni).  —  Zwei  von  den  Felsen* 
pgrotten    von    Silsilis    liess    er    und    Hatdsn    mit    reichen    Reliefen 
bmücken,    auf  denen    er    zahlreichen  Göttern,   imter  ihnen  auch 
esen  IIJ.,    opfert   und    deren  Segen    empfUiigt.     In    einer  der 
Aen    befand    sich    das  Graii    di^s  Prinz -Regenten  der  Südländer 
^ehl  (Leps.  D.  45  d— f.  46.    Cf.  Rosellini,  M.  8t.  III,  1   p.  180J. — 
lln    Ombos    stammt    ein    dem   Andenken    der  Ramiika    gewidmetes 
IThor  an  der  Hauptumfassangsmauer  des  grossen  Tempels  des  Sebek 
l»us    seiner  Zeit;    mit    Steinen,    die    von    seinen    Bauten    stammen, 
[errichteten    dann    hier  Euergetes  II.    und    Soter  11.    einen    zweiten 
JTempel  des  Sebek    (Leps.  D.  III,  28.  1,     Rosellini,    M.  St.  III,   1 
j^).   180  und  M.  tl  Taf.  28.     Champollion,  Briefe  p.   73,   115.  Not 
jp.  231—2,  247.     Bragsch,  Reiseberichte  p.  278.  279.     Wilkinson. 
Thebes  p.  450).  —  Von  dem  Tempel,    welchen  er  in  Elephantine 
dem  Kataraktengotte  Clmum  errichtete,  haben  sich  nur  einige  los- 
gelöste  und  später  zu  einem  Damme  gegen  den  Fluss  verwendete 
ißt^ine  erhalten.     Der  Inhalt  ihrer  Inschriften  ist  meist  rein  kalen- 
I  dnrischor  Natur,  sie  enthalten  eine  Aufzühlung  von  Festen  und  die 
I  Angiil)e    der  an  ihnen  zu  spendenden  Opfer.     Einer  der  Steine  ist 
durch  seine  Inschrift  hesondprs  wichtig  geworden,  er  besagt  nUm- 
lieh:  Am  28.  Epiphi,  am  Tage  der  Erscheinung  des  Sothis-Festes, 
Hau    hoffte   daraus   ein  absolutes  Datum  für  die  Zeit  Tutmes  111. 
I  to   gewinnen    und  Biot   berechnete ,    dass    der  betreuende  Tag  der 
12.  Juli    1445    v.  Chr.  sei;    die  Zahl    stimmte   aber  gar  nicht  mit 
!  der    sonstigen    Chronologie   und    so    glaubte    Lepsius    (Königshuch 
164  f.),    der  Lai)idarius    habe    sich   geirrt    und    statt  des  Epiphi 
Paoni  gemeint;  dann  würde  diese  Siriusei-scheinimg  auf  1590 
1674    fallen.     Brugsch   diigegen    vermuihete  erst,    der  Stein, 
Welcher  kern  Königsscliild  trägt,  stamme  aus  der  Zeit  Ramses  ü., 
er    schloss    er    sich    Lcpsiun'  Ansicht   an  ').     Ein  Obelisk    von 
^  ___  befindet  sich  nach  Birch,  Hist.  of  Eg.  p.   102  in  Sion  House 
"te  Kew.  —  Auf  der   Insel  Biggeh  befinden  sich  Reste  eines  von 


Ij  Young.  IlioroKlyphics.  Taf.  D9.  Lops.  D.  III,  43  c — f.  De  BongÖ,  Rev 
N  8  XII  p  B3()  (.*httbas,  Mälangett  II.  37.  lliot,  Recfaurcl»»  de  quel- 
ilftMa  AbM>luoa  in  it»r  Acadoinia  Jim  scieucos  lltiö4  p.  'i<aliS.\  AUioiiAeum 
laßS  p.  lös.  Brug»di.  Kt'buborichto  p.  244.  246  uud  Taif.  Ul  K*>  3; 
[Httrmiu  p.  titi.  Diu  von  du  Kougi-  1.  1.  rioa  pubUcirt«  Stück  ^ebt  Huriette, 
|X«niak  pl  14  b  vulbUUidii;.  Derselbu  bat  audi  In  dt-ii  Mun.  div.  p1.  54  a— d 
|vt«r   oou    ontdeekte   Steine    aiu    Elephnntino,    dio   von   Ttumos    HL    berriiltren, 


142    Wiademann^  Ge^chiehU  der  achtzehnten  egyptiieheti  DynoMtie, 


den    Ptolemäem    und    Kaisern    ausgebauten    Tempels    Tutmes  III 
oder  Äuiciit:>phis  11.  (Wilkinsou,   Thebes  p.   470J,  —   Der  in  Talt 
befindlifdi«^  Tempel    des    Cae.snr  Autnastus .    der   ^crösste  Tempel 
Nubien.    ist    wahrs^ftheinlich     nur    eme   Heütaurii'urijf    eines    älter 
Heili^hunis  aus  der  Zeit  unseres  Königs  (Bi'iigscb,  Oetigr.   I,  23C 
—    Auch    in    Psetehis    st-and    ein    dem   Hoinis    geweiliter    Bau    mit 
dem  Eingmitfe  naeh  dem  Flusse,  nicht,  wie  spllter^  parallel  zu  deu 
selben;    nur   einzelne  HlfH-ke,  die  von  Seti  L  und  Mein'phtali  va 
baut    worden    sind,    baben    sich    erhalten    (Lepsius,   Briefe  p.   11 
Champ.,  Briefe  p.  99.     Brugsch,  (leogr.  I,   158J.  —  In  ('orte  sifl 
einige    verhaute    Steine    und    die    Gnindmauern   an    dein    später 
Tenip)cl  der  Isis  aus  seiner  Zeit  (Lepsius,  Briefe  p.  113.     BrugsO 
Geogv.  I,  152).  —  Etwas  me!u*  besitzen  wir  von  seinen  Bauten  in 
Amada   (cf.  für  diese  vor  allem  Champ.  Not.  96 — 107).     Der 
en'ichtete  Tempel  gidt- dem  IIa  (Leps.  D.  III,  4.^b);  wir  sehen 
König  zujiächst  auf  zwei  Basreliefe  sm  dem  Thore  des  Sanctuarir 
links  empfängt  Amon  den  noch  sehr  jungen  Heirscber  auf  seine 
Throne    sitzend,    it^ehts    umarmt   ilui  Isis,    die  Mutter  der  Gott 
die    das  Her/,   heruliigt    (Cbaiup,,    Mon.   I,  44.     Leps.  I>.  lll,.4| 
und  o).     In    der   linken  Halle  bringt  er  Ra  einen  Strauss  vc 
pynis-   und  Lotosblumen    und  Vogel,    und    erhiilt    als  Entgell 
Versprechen  eines  gut^n  Lebens.  wSihrend  die  hinter  ihm  stehende 
Hatbor    ihm   Schutz    verheisst.     Auf  der   linken  Wiujd    sieht    uubhhI 
ilin  mit  einer  U eissei  in  der  Hand  auf  Ra  zueilen,  um  ihm  Feldd^| 
sr.u    weihen ,    dahinter    wird    «r    auf    dem  Throne  des  Tum  gekrönt 
(Champ.  Mon.  I,  4  7,2.    Eosellini,  M.  8t.  35,2;  Text  III,  1   p.  171j 
Weiter  sehen  wir  ihn  mit  einem  Stabe,  während  Safe;if ,  die  Her 
der  Bücher,   einen    «weiten   in    der    Hand    hat;    er   legt,   liier 
Grand  zum  Temi»el  durch  die  Ceremonie  des  Ziehens  des  ÖtricV 
(Champ.,  Mon.  I  pL   48).     Unfer  dieser  Darstellung  weiht  er  don 
liii-Barmachis    ein    Thor   (Champ.,    M.    I,  48,2.     Kosellint,  M.  8t 
1.   3(1.1;  ein  Thi-il  der  Itarstelhiug  hei  Wilkinson,  M.  i.  C.  Suppli 
ment  PI.    82,2    in    umgekehrter    Heihenfolge),      Eine    Legende 
dem    innem   Gesims    des  Eingangsthors    besagt,    dass  Tutmos    de 
Tempel  aus  Sandstein  errichtete  (Champ.,  Mon.  I,  45,  7.     UoseUit 
M.  St  lU,  1   p.  177  und  Taf.  zu  p.  125  No.  10.    Leps.  D.  III,  43l 
Fortgesetzt  wurde  der  Bau  von  Ameni)[»kis  11.,  wekber.    wie 
oben  salien,  noch  mit  Tetmes  III.  vereint  an  ihm  gearbeitet  batt*?, 
und    vollendet   durch  Tutines  IV.   (Champ,,  Briefe  p.  96.     Cf, 
Stele  von  Amada  bei  Champ.,    Nitt.  p.  105^7,  Leps.  D.  III.  GSl 
und   Reinisch,  Chr.  I,  Taf.   1).     Ein    grosses   und   schönes   Porlnut 
des  Königs  aus  dem  Tempel,  welches  sich  auf  der  rechten  Wu 
des  Sekos    neben    zweien  Amenophis  IL  befindet,    hat  Cbiuup., 
I,  49  publicirt.  —    In  Primis  stnmnn>n  der  erste  und  dritte  Na 
aus    seiner  Zeit;    man    sieht    in    dem  erstem  den  Gouverneur  vg 
Nubien,  Ne^^i,    der   den  Bau    leitete,    vor  dem  Könige  stehen 
em,    im  Vereine    mit   juidem  Beamten,    die  Abgaben    der  sil 


WMrmnnjt,  Oesehir^te  der  achtsch-nten  tgyptinchen  Dynastie.    143 


eben  LSnder  an  Gold,  Silber,  Geü-eido,  Elfenbein,  EbenLolz  u.  s.  w. 

erreicht^«    (Cliamp. ,    Brletö    p.  Vi2;    Not.   p.  79 — 84,      Rosellini, 

St.  h  3  p.   171).  —  lu  Wadi-Halfa    süuid  ein  aus  Backsteinen  | 

er    Tempel    des    Künijifs    mit    pri>tud<>ri.scheu    Säulen ,    dem  | 

»-Ka  und  Ra  geweiht,  neben  einem   Bau  des   ILsertesen.  Arne- 

ophis  U.  und  Itamses  L;  die  Thüren  und  Ffnstan  sind  aus  Sand- 

|W«iu   gearbeitet   (Clmmp.^   Briete    p.    81—3;   Kot.    p.    37.      Leps. 

mh.  in,  16).  —  Auch   in  Semneh  leitete  der  Gouverneur  von  Nu- 

]bien   Ne\i)    den    Bau    des  den    Gött^^^rn    Tetmi,    Amon,    Moiit   und 

I  Cbiam  und  dein  Königo  Usertesen   III.,  welcher  einst  liier  gebaut 

i,  geweiliten  scheinen  Tempels  (Lops.  D.  III,  47  a.  b,  4H — 5G. 

ich,  Geogr.  I,   lÖO.     HoseUini,  M.  St.  I.  3  p.  170.     Calliaud, 

VöjTige  Ä  Mt«Toe    Vol.    II  pl.   27—9.     Lepsius.    Briefp  p.  S.'iS.    Wil- 

ki»8tm,  Thebes    p.  501,    nach    welchem    let/tt.mi    aueh   die  Namen 

TotMies  n.   und  Ahnips    sich   am  Tempel  belinden).     Im  Uebrigen 

irt  our    eint«    Üpferliste    liervür/uhebcm ,    welche    das    Datum    des 

7.  Paophi   des    2.   Jahres    Tutjues  lll.   giebt,    und    welche    darum 

Wer1.h  bat,  weil  dieses  Datum  neben  dem  des  1.  Thot  des  5.  Jalu-es 

de«  Königs  auf  einem  Turiner  Papyrus  (Pleyte  und  Rühsi,  Pap.  de 

'l'urin  PI.    I,   ef.  Chüinp.,    Lettre   a  M.   de  Blaoas  II,    p.  58)    dos, 

mtige   ist,    welches    sich    aus    den    ei-sten    liegiemngsjaliren    des 

Fürsten    findet.      Die    übrigen    Feste,    welche    E.    de  Kouge    aus- 

gweichnet  behandelt  hat,  haben  hier  ftir  ujis  wenig  Interesse,  ausser 

*in«n,    welches    am    21.    Phannuti    füi"    dio    Besiegung    des  An-u 

K«fei«rt  wurde-,    leider  lUs.st  sich  niuht  sicher  entscheiden,   welcher 

König   hier   der   Sieger    ist,    ob    Usertesen  III.    oder  Tutnies  III.; 

•If-ltouge   vcnnuthrtf.  wohl  mit  Kerbt,  das  erstere  (Leps.  D.  III,  55. 

Ijc  ttougt<,    Mem.    sur   quelques    plienomfenes   Celestes  in  deir  Rev. 

lArch.  I    Scr.  IX,  2    p.  053  tf.,    1)74  ff.).  —  In  Kummeh  errichtet« 

'  T\ifjnf*s  111.    einen  Tempel  für  (Jlmum,  Hathor  und   Userte.sen  UL 

[  inil  uns  dem  Gebiet«*  d«'r  äthiopischen  Saat  lit- rbeigeschaftten  Steinen 

l).    HI,    57  a);    aut-h    das    Schild    dos    Tutines    11.,    wek-lies 

durch    das  des  Tutmes  I.  ersetzt  worden  ist,    und  das  des 

.»nopbis  II.   Hndet   sich    in    diesem  Tempel    (Leps.  D.  III,  59  a, 

l  b).     Auf  einem  lielief  sehen  wir  Tutmes  111.  mit  den  Symbolen 

li!»  üUnum    bekleidet  der  Hathor  opfeni,    auf  einem  zweiten  dem 

bnniu.    der    ihm    im  Verein  mit  Totun   allos  mögliilio  tlute  ver- 

pricbt  (Leps.  D.  III.  57  b,  58).  --   Auf  der  Insel  StVi  hab«n    sich 

cho    Itf'ste    eines    Tempels    Tutm«is    III.    und    Anif^nophis    IL, 

Errichtung  NeV»  leitete,  erhalten   (Leps.  D.  111,   59  b  und  c; 

efe   p.  257).  --    In  einer   Fiisengiott/?,  wolche  in   d^n  Sandstein- 

der  btn  Gcbel  Doschch  in  d«n  Nil  vorspringt,  von  der  Fluss- 

0118   eingehauen    ist,    söhn    wir  den  Kiinig  Honis   und  User- 

Ul.  veri^hnm    iLope.  D.  111,  59d--o;    BriHe  p.  25('.).  —  In 

SoM)  prrirbtete  «r  einen  von  Anieno[diis  111.  versi  bönerten  Tempel. 

In    Sarabut    «d-Kharlem    stmnmt    der  Ten»pel    dav  Hathor   vun 

(De  Lübordi'.  \'uy.  dans  TArubii!   l*Hvvi^).   —  Endlicb  erbaut« 


144     Wietlemanii,  Ga<chichte  eler  achiz^tnten  egyptUehen  Dynoitig. 


er   auch    in    Gebel   Schebet   einen   Tempel    (Rosellini,   M.  St.  I, 
p.   180.    Champ.  Not.  p.  232}. 

Aueh    vier  Obelisken    sind    ans   ei'hKlten,    welche  Tutmes 
theils  voUsÜlndig  t'mchtete,  tlieils  /u  bearbeiten  begann.     Es  s 
dies    zunilcbst    die   beiden,    weleho   einst   vor  dem  |?rossen  Reic 
t^mpel    von  Karnak    standen ,    auf  deren  Enicbtung  ein  leider  be- 
schädigter Öcarabaeus  No.  3530  in  Berlin  mispielt,  deren  Weibnujs' 
in   den  Annalen    des  Tubnes  envlihni  wird,    und  deren  AbbilJiuij,' 
ein  Grab  in  Abd-el-Qurna  (Cbainp.  Mon.  IV,  3 IG.    Rosellini,  M.  St, 
in,  1.    Taf.    zu    p.  125    No.   14.    Burt^>n,    Exce)-}itA    bieroglrphica 
PI.  29.    Leps.  ü.  III,    39  c)   */eigt..     Wenn    aneli    auf  letzteren    die 
Inschriften    nidit    genau    mit  den  uns  erhalteneu  Obelisken,    dere^^ 
einer  jetzt    beim  Lateran    in  Koni ,    der  andere  auf  dem  Atmeid^^f 
oder  ilippodrom  in  Constantinopel  stebt^  übereinstimmen,    so  siw^ 
sie  ihnen  doch  so  ähnlich,  dass  man  sm  der  Identität  der  Obelisken 
nicht   zweifeln    kjinn.     Die  Inschriften    beider   enthalten   nichts  nls 
die    gewöhnlieben    ponipi^sen  Pbmsen    znin  Preis    des  Königs   und 
des  Gottes  Amon,    nur   ist  auf  dem  Obelisken  von  Constaiitino] 
die    Erwalmmig   der  Eroberung    v*tn  Mescii>utamien    zu  »Schiff, 
dem  am  Lateran  die  des  Zwischeni-aunis  von  ca.  35  Jahren  zwiscl 
Tutmes  III-    und  IV.    hervorzubeben.     Beide  Obelisken    sind    p' 
licirt  worden  von  Bonanni,  Roniani  Oollegii  Musaeuni  (Kireberianuai] 
Der   ei-stere    allein    ist   von   Lepsin.s  D.  III.  tJO    pubhcirt   und 
Birch    in    den    Transact.    roy.    soc.    of   lit.   Öer.  11    Vol.   II    1« 
p.  218  tf.    übersetzt    worden;    vgl.  besonders   auch  Niebuhr,  Reii 
be.scbi'üibuiig,    Koitenhagen    1774.    Tuf.  IV    p.  32.      Der   letz 
an    dem    auch  Tutmes  IV.  und  Rajiise.s  11.    arbeiteten,    findet  ei 
bei  Kircher,  Oodipus  III,  ItJl,  Zoegu,  de  usu  et  origiue  obeliscor 
und    Ungarelli,    Interpretatio    obeliscorum    urbis   Taf.    I   und  T^ 
p.  8—62;   an  letzterer  Stelle   ist  er  übersetzt,    ebenso  apllt.er  v< 
Birch,  Itecords    of  the  paat.  IV  p.  9 — 16;    cf.  Leps.  D.  III.  39 
Kosellini,  M.  t^t.  111,  1   p.  185  ff.  und  Brugsch,  Eeisebericbte  p.  171 
Ohara]».,  Lettre  ä  M.  de  Blacas  I  p.  31  ff.  39.  —  Femer  stanim( 
von  Tutmes  UI.    in  Alexandria   die  Nadel    der  Cleopatra   und 
frülier    daneben    umgestm-zt    liegende,  jetzt    in  London  betindli« 
Obelisk,    an    denen  Ramses  II.    die  Nebenkolonnen  auf  jeder  Sei 
bat  ausfüllen,  und  ein  späterer  König  seinen  Namen  hat  ei 
lassen.     Ihr   urspriinglicher  Standort,   war   in  Heliopolis,    und 
die  Ptolemlier  Hessen  sie  nach  Alexandrien  schaffen,  wo  sie  spBter 
vor   dem    Tempel    des   Caesar    standen.     Schon  Phnius,    Hisi.  nat 
86,  69  erwJihnt  dieselben  und  erklitrt  sie  für  Werke  des  Mesphr««, 
—  ein  Name,    der   wohl   aus    dem   ersten  Tbeü  des  voUstÄndi 
Nomen  Tutmes  III.  Meri-phra- Tutmes  entstanden  ist,     Fublicirt 
der  eine  in  Descr.  de  l'Eg.  V  PI.  32,  33,  beide  bei  Champ.  Mon. 
444 — 6,  Burton,  Exe.  hierogl.  öl  und  52;  besprochen  von  Kirch( 
Oedipus  III  p.  340  £,,  Obolisci  Aegyi>tiaci  interi>retj»tio  Tal»,  ad  p. 
Brugsch,  Ileiseberichte  p.  9 ,    Lepsius,  Briefe  p.  11,  üiich  iu 


ii,  Gf-tchichte  (ler  achisehnUn  egypünchen  Dynanttfi.     145 

1877    p.  532  ff.  und  666,    Wilson,  Cleopatra's  Needle 
^77.  cf.  fiudi  Bunsen,  Apj^.  Siell.  IV,  130  und  das  Citat  ans  ara- 
chen  Geographen  bei   Kirchur,  Oedipus  III.  p,   339. 

Von    kleineren    Monumenien .    welelie    aus    der    Zeit    unseres 

errschers  dutirt,  sind,  sind  folgende  bekannt  gflmacht  worden  nnd 

rdienen  eine  Erwilhnung.      Zunik-hst  in  Egyi>tpn  sfdbst  \m  Mas- 

kit  das  Proscyneniu  eines  Schr«ibei-s  des  Öchatzhauses  des  Küiiigs 

Lande  Nubieu,   Namens  Kar-gai.   —    Daiui  diis   Fragment  eines 

y  hohen,    äusserst  fei«  nnd  sehön   gearbeiteten   Altars  von  8yenit. 

demselben  befinden  sit-b  6   Figuren,   Je  2  auf  der  Längs-  und 

eine  auf  der  Ureitseite.   we{<die  zweimal  als  Tutmes  III.,  Montu 

Uathor   bezeichnet    werden;    sie    sind   sehi-  verstiiinnielt,    alle 

und   einige  Köpfe   sind    zerbrochen.      Das  Monument  lag  in 

wo  es  die  franziJsische  Expedition  ausgruben  und  füi-  die 

Dtwsr.  de  l'Eg.  (At.  ITL  pL  31)  abzeichnen  Hess.     In  dieser  Publi- 

Mtion   ist    eine  Figur    als  ganz    erhalten    luigegeben,    während  sie 

iftter,  als  der  Altur  durch  Salt  an  das  Uritish  Museum  kam,  sieh 

li^rferochen    vorfand.      The    British  Museum  p.  31   vol.  II    erklärte 

I  Dan  die  Fron/.osen  für  die  Verstümmler ,    welchen  Vorwurf  Prisse 

lin  der   Rev.   Arch,  I.  Öer.  111,    2  p.  702    zurückwies,       Pubticirt 

Norde   da8  Denkmal   ferner  von  York  und  Leake,    Les  principaax 

I  moiinnunits    du    miLsee  britannique  Londres   1827,    pl.   9,    Fig.   2b 

I  (im  Tßxt  p.   16  besprochen)  und  von  Anmdale  und  Bonomi,  GalL 

t»(  Mit  PL  34,  Fig.  148;  besprochen  auch  von  Champ.  Lettre  A  M. 

Mi«*  Hlacas  I,  p.  34  —  5.   —   Ira  Museum  zu  Bologna  ein   prachtvolles 

I  Ba»r(»lit?f,  auf  welchem  man  einen  KaiTen  sieht,  der  von  2  Ochsen 

I  gpitügen  und  von  3  Prinzen  geführt  wir'l,  deren  einer  einen  langen 

Stob,  der  andere  eine  Peitsche  in  der  Hand  hält  (Chabas,  Et  bist. 

I P-  77).  —    Im  Vatikan    ein    grosser,    sehr    schön    ausgearbeiteter 

Jtar,   tfin  Relief-    und   ein  Iiischriftsfragment.    —    In  Florenz 

^     föteinfragment  (Nr.  2594)    und    dus    Bruchstück    eines    Ziegels 

ff^  S648).    —    In  Pai'is    die  Statue    des  Unsu    und    seiner  Frau 

Aoiuil^tep;    ersterer    besorgte    die    Revenuen    des  iimon,    dessen 

j  N(Uoe  freilich  auf  dem  Denkmale  ausgemeisselt  worden  ist*).    Eben- 

|ttlU  io  Paris   eine   schöne  goldene  Öchale '),    —   Ein  Todtenbuch, 

ui  dem   sicli    der  Vorname   Tutmes  III.    hndet,    besitzt   der  AbbA 

ill^tacyer  in  Orleans  (Baillet,  Mel.  d'Arch.   III,  p.  100-1).  —  In 

Turin  *.ine  Stele  (Orcurti,   Cat.  ül.  11,  25;  Lieblein,  Nr.  799),  2  kleine 

l'H'yru^fragmente  (Champ.  Lettre  ä  M.  de  Bhuiii!.  II,  p.  5ti    -9;  eine« 

^Ut  j)ablicirt    von  Pkyte    und  Rossi,    Pap.  de  Turin  83  B,    s.  o.), 

»  Ton  Clmbas,  Zeitschrift  f.  aog.  Spr.  1H70,  p.  122—3  ausführlich 

^      .  ocbMie    Alabastei-vase    nut    dem    (Jehalt   von    9  Hin  (Orcurti, 

I  Cut  iU.  II.   178).      Auch   Berlin  besitzt  3   Vasen  aus  der  Zeit  des 


1)  l>e  U^Mtgd,  Not    Mjm    des  nioii.  ig.  p.  33. 
1)  ib    p    »2 
Bd.  XXXlt. 


lÜ 


146     IVie^Umiann,  OtnehichU  (Ifr  aehlMhnlen  egyjHütcJutn  Dynaaiw. 


Königs,  aber  ulitip    Tnlialtsan^ahe;   eine   wpücre    hat    Cliaiin>ollia 
Moii.  IV,  425  und  mit  FarUeii  RosellJni,  Mnn.  öiv.  Tat'.  «2,  Nr.  i 
publioirt;   auf  dieser  letztem  steht  die  Ktirfouelie  eigenthünilich^ 
Weise  quer.      Endlich    hat  ^iinz  neuei-din^s  Mariette  in    den  Mfl 
div,  pL   100    ein    Monument   gleicher   Art    puhlicirt,   welches  9,s 
Liter  fasst,  wiis  ntich  der  Angabe  des  Monumentes  gleich  21 
ist,  —  Diis  Berliner  Museum  enthilli  einen  von  Lopsiu-s,  L>enkni. 
117h  und  c  publipiiien  Papyrus,  auf  dessen  Verso  die  volistiindij 
Titulatur   des    Königs    Tutmes   III.    und    eine    Ermahnung    ivn 
Kinder  aller  Grossen  und  Fürsten,    die  Gottheit  /u  erfreuen,    sio 
betindpl.      Das  Recto    wird    durch    einen    Hymnus   un    Pt«h    eing 
nommen.     Auf  den  engen  Zusiuninenhimg  einzugehen,  in  welche 
dieser  Hymnus   mit  den  Pnpyris  bei  Leps.  D.  VI,  115-121,  v<S 
denen    der    eine    von   Pierret,    Et.  eg.  p.   1  ff.  vollständig  und  eii 
grosspr  Tbeil  von  Maspero,  Gesch.  der  raorgl.  Völker,  p.  3 1  tf.  über- 
setzt worden  ist,   und  den  noch  mipuhlitirten  Papyris  Nr.   14.   49, 
53,  55  und  56   des  Berliner  Mu.<;eums  steht,  ist  hier  nicht  der  Ort. 
Die  höchst  interessimte   Hyronensiinunlung  in  dem   Papyni.«*  Nr. 
desselben  Mu.seums  enthiüt  einen  Hymnus,  der  aus  unsere-s  Könif 
Zeit  stAiimien  soll.   —   In  Salonichi  das  untere,    2'/»*  hohe  8tüc 
eines  Opfenütars,  den  Tutmes  IH.  seinem  Vat^r  Amon-Ra  errichtet 
als  er   den  Bau   des  Rä-ineii-;^pper-;fU-mennu,    d.  h.  des  grossen 
Pfeilei-sajtles    ÖNtlieh    von    dem    die    Annalen    entblutenden  Saale 
Theben  wieder  hergestellt  hatte  (besprochen  von  Bnigsfh,  Zeitscb 
f.  aeg.  8pr.   1868,    p.    79).       Bei    derselben    Gelegenheit    en-ieht-ete 
der  König  auch  2  »Sphinxe ,    deren  jede  einen  Opferaltar  zwischen 
den  Tatzen    hat;    die    eine  besteht  aus  rothem  Granit,    die  andere 
aus  Alabaster  (Mariette,  Mel.  d'Arch.  I,  55— G.  Not.  p.  59,  98;  Ka 
nak,  PI.  32b,  und  Etudes  eg.  IX,  p.  18).     Dieselbon  befinden  sio 
im  MusHum  zu  Bulaq.     In   diesem  findet  sich  fenier  aus  derselb 
Zeit  eine  von  Mariette   gefundene  hockende  Statue  eines  Würde 
ti-Jlger.s  (Karuak,   pl.  32g).    ein  Naos,    in  dem  sich  das  Bild  ein 
Oberpriester  Ptaljjues  befindet,  aus  schwarzem  Granit,  getiindon 
Abydos  (Mariett«,  Not.  p,  253),  2  Alabastervasen  voll  Bitumen 
dem  Assassif,  einige  kleine  OegenstÄnde,  Fingemnge,   Scaraboeu 
Aexte,    Messer   und  eine  Reihe  Instrumente  unbekannten  Zweck4( 
von    demselben  Ort  0-  h  p.  204)   und    ^mdlich    der  Holnsarg  pin<i 
Schreibers  Toti  (1.  i).    —     In    Leyden   zahlreiche    kleinere    Gege 
stünde:    Cynoiephalen    (ti.  40,  41),    Low«  (B.  171).    Igel  (?)  mit 
Menschenkopf  (B.  342—4),  Skarabllen  (B.  1201,  1204,  1208—1310), 
Fische  in  Relief  (B.  1901  —  2),  Ringe  mit  Steinfassung  (0.  207—11), 
ein  goldner  Convexring,    den  auch  Wilkinson ,    M.  &  C.  ITI,    374 
publicirt  hat,  und  dessen  Form  auffallend  an  die  noch  in  der  Mit 
dieses   Jahrhunderts    üblichen   8emettenringe  erimiert;    Lotiiskelcl 
von  Gold,  mit  Blau,  Gnln  und  Bniun  ausgelegt  (G.  3ö2),  Amulet 
{G.  453-8,  481—93.  495-8,  548  —  9.   013—28.  G35-41,  ti5| 
659),    Alabasten'asen  (H.  230,  328),    Holzhacke  mit    Bronaepfln 


WUtkmfuint  Gaichiehlc  Her  achtsehnten  egifptiachen  Dyna»tie.    ]47 


3),  Dreschflegel  mit  3  Schlägern  (J.  6),  Hacke  mit  Holzgi-iff 
I.  156),  Ciselireisen  in  Bronze  mit  HoV/gritf  (J,  157  —  9,  cf.  f'habas, 
hiftt  p.  76,  79,  82),  Siegel  aus  Emaille  (.).  324 — 0)  unti  cnil- 
ch  Siegel  an  3  Pupyri  (J.  365— 7)  i).  —  In  St.  reterelmrg  die  Stele 
Vorstehers  Reiner  Bauern  üserhül  (Lieblein,  üie  tveg,  Denkm. 
Sl.  Petersburg  p.  26).  —  Iii  Müiiehen  ein  Aiuulet  niit  des 
Icuigs  Bild  und  Nanien  (Lauth,  Erkl.  Ver/.  p.  67).  —  Bei  iJonon, 
foy.  fii  Eg.  PI.  98,  Nr.  4  tindet  sich  ein  kleines  vierseitiges  rrisina 
oblicirt.,  auf  de.<>spn  einer  Seite  man  dns  Bild  eines  bewaffneten 
rines,  auf  der  jmdeni  den  Vortnnuen  Tutiues  111.  sieht.  —  Den 
jkusgrabungen  von  Rhind  entstammen  1 5  Tesseren ,  von  denen  1 4 
Hola,  eine  aus  Stein  besteht,  und  welche  wohl  sllmmtlich 
er  Zeit  unseres  Königs  angehören.  Auf  Nr.  3 — 5  findet  sieh  sein 
^onmme  Rä-men-j^eper,  und  auf  Nr.  1  das  Datum  des  11.  Phar- 
ttthi  seines  (?)  27.  Jahres.  Im  Uehrigen  enthalten  die  Tafeln 
lamen  von  königlichen  Prinxessiimen  und  von  l^ersimen  aus  deren 
Sefolge  (Birch,  Facsimiles  of  two  Papjri.  PI.  XII  Nr.  1  — 15).  In 
Wilkinson's  Populär  Account  ist  unter  Nr.  318  eine  Axt  ahgebildetj 
[^veiche  sich  in  der  Sammlung  Salt  befand  und  des  Königs  Vor- 
nen  trägt.  —  Die  Statue  eines  hohen  Ileich.sbeamten ,  Namens 
hem.  an  dessen  rechter  Schulter  das  Schild  Tutmes  IM.  sich  tindet. 
|lla(   Brugsch,  Rec.  pl.  \^II,  3  publieij-t, 

In  ganz   besonders   grosser  Ajutahl   haben   sich  Skarabilen  mit 


Zeichen    Rä  -  men  -jf eper 


G 


[^^"^ 


gefunden ,    Leyden 


jlllfin  besitzt  deren  über  100  und  fa.st  in  jedem  Museum  Hnden 
«ich  einige;  so  in  Wien  (Seariiljees  Egyptiens  figurees  du  Musee 
I  d'Ant  de  Sa  Maj.  rEmpereur,  Vienne  1824),  in  Miranuir  (Reiniseh, 
I  dii'  aeg.  Denkin.  von  Minutiar,  Tal".  2G),  in  Piu-ts  (de  Rouge,  Not. 
wnun.  p.  64),  in  Berlin  (z.  B.  Nr.  190& — 28),  in  Lyon  (Deveria, 
Kot  des  ant.  eg.  de  Lyon  p.  7),  in  Bidaq  (Mariette,  Not.  p.  249), 
in  München  (Lauth,  Erklär.  Verz.  p.  28).  in  Turin  (Üreur-ti,  €at. 
ill- p.  163  giebt  243  »ui;  ausserdem  p.  171  Nr.  43  ein  Holz  in 
Kjirtoucbenform  mit  denselben  Hieroglyphen),  in  London,  Floretrz, 
Zürich,  Dresden,  Wiesbaden,  Frankfurt  a/M.,  im  Museum  Westreen 
^  B.  w.  Femer  bei  Privaten;  so  haben  Dubois,  Choij^  de  pierres 
Är»Tw.g  antiques  (Paris  1817),  Clerc,  in  der  Rev.  Ärch.  I  Ser.  LLl, 
2  p.  659,  Klaproth,  Collection  d'ant.  eg.  du  Chevalier  de  Polin 
(Purin  1829)  einige  publicirt;  einer  ist  auch  von  Seyffartb  im 
Jalireshoricht  der  DMG  für  1846.  p.  218fr.  besprochen  worden. 
^'eiteie  finden  sich  in  der  Descr.  de  l'Eg.  V.  PI.   79— 8Ü,  82.  83, 


J>   IHb    Uiehti  -  Statuette    P.     l,     awf    der    von    rteiii    Kyni(?ii«chll<]p     nur 


orliiillon    La,     gvhört    dnch    wohl   8cti  [,    an,    dessen  Nnme 


z    B    nnf  dorn  Brrlinr'r  t'ä^bti  Nr    4C41   (848)  cwchoint. 

10* 


148     Witttemunn^  Gtutchichte  tler  achtsehnUn  egffptixchen  Dynanlie. 

87,  88,  89  und  l)pi  Kirehw,  Oedipus  IT.  2  p.  ih\.  Auch  in  Sar- 
dinien (Cliiibas,  Et.  liist.  p.  311),  in  Arhaii  ain  Kliabour  (Laya 
Nineveh  and  BaTivlon.  Part.  I,  p.  281)  und  in  dpr  Ferliniscli 
Pyrnniide  in  Meroe  (Ferlini,  Ct>nno  sugli  scavi  operati  nella  Nub 
Nr.  12G,  p.  15.  Fif?.  20)  hat  man  Skarabiien  mit  difsem  Zeich€ 
entdeckt,  —  Bisher  wurden  diese  Skaraböen  fast  alle  TutinPS 
xugeschrieben  und  ihre  Anzald.  verniiiideiie  sich  nur  dadurch,  da 
fiutb  der  zwis^chL^iiii  der  26.  und  2(>,  lJ>^lastie  lobondo  Ktinig  Pian;fi ') 
de!iselben  Vfirnamen  führte '^h  ujid  dass  diest^lbe  riru|^pe  als  Nac 
namf*  bei  einem  der  Priesterkönitfe  *)  %'orkonimt,  aus  dpssen  Z« 
wir  auL'h  eine  Könii^in  Rä-niä-ka  kemien^).  —  Die  Wilgun^en, 
Linblein  mit  diesen  Bkarabfcn  in  Ijeyden  (ZeiLsibr.  f.  aeu;.  »Sp 
18fJ9,  p.  28  ff.)  anstellte,  haben  zu  dem  Resultate  geführt,  dass  sie 
keine  Gewichte  sein  köimen,  da  sie  nicht  in  einem  einfachen  Gewicht« 
verhJlltniss  zu  einander  stehen.  Dji^^egeu  zeigen  die  3  mit  Siegel] 
die  die  Kartouehe  Uä-mon-;feper  tragen,  versehenen  PapjTi  in  Leyda 
dass  man  dieselben  y-uiti  Siegeln  xu  benutzen  |iflegte.  Gerade 
einer  solchen  Verwendung  eigneten  sich  auch  die  auf  den  SkarabtU 
imgebrRchten  Zeichen,  da  diese  wfirtlich  übersetzt  ,die  Sonne  geh 
Bestilndigkeit*"  l)edeuten,  d.  h.  besagen,  das.s  lia  dasjenige,  was  in 
einem  derartigen  Öiogel  versehen  war.  erhalten  und  vor  jede 
Sehaden  bewahren  möge.  —  Nicht  weiter  bektmnt  gewoi-den  ist 
eine  Stele  im  Louvre  für  einen  FlabellumirILger  Tutmes  III., 
Sektijl^al  (Liebl.  Nr.  591).  —  Vennuthli<'h  gehöii  auch  in  ein  Grab 
dieser  Zeit  eine  biogi-aphische  Inschrift,  von  der  ein  Stück  mit 
den  Namen  Aljmes,  Tutmes  I.  und  11.  am  Tempel  von  Öenmeh 
(Leps.  D.  TU,  47  c;  cf.  Birch,  Upon  a  bist,  t^blot  of  Ramses  IT.. 
p.  20  mid  Bnigsch,  Geogi-.  Inschr.  I,  53)  verbaut  worden  ist. 
das  Grab  in  El-Kab  Nr.  tj,  ans  dem  Lieblein,  Lex.  Nr.  572  na 
Mittheilungen   des   Hemi  Eisenlohr   die  Eigennamen  publicirt 

S  c  h  1  u  s  s. 

Naclidem  wir  auf  den  vorhergehenden  Seiten  die  innere  UB 
äussere  Geschichte  Egj^itens  unter  den  ersten  Königen  der  1^ 
Dymvstie  behandelt  haben,  wollen  wir  7,uiti  Schlüsse  die  AiLsdehnu 


1)  Aa»  dctttieii  Zoit  aicli  unt<>r  undorn  olne  von  Puiteriii,  Kov   Ardi    I 
XI,  2  j).   742  citirtc  und    von  E.  »l«-    Kuiik«',    Nut    tlos  mon.  p.   Ol    b<^.wliri«-l>oa 
von   PiLvso,  Mti«,   IV    piiblifirto  St<«lc   in  Pari."*  ln>fin<lct,    nnd   Jon»  vicilok-hl 
vnti  KtMriotte   1859    in    Kurimk    cntiii'cktos   Va>)nntrHg;ttifnt    (Mar.   Karank,    p. 
PI.  45  Ij)    und    iuiJilruu-hi'  ätompcl  uu»  dor  Tliebai»  bei   Pri»»«j,    Mou.   PI    SS 
gehören. 

2)  Up».  K-  Nr.  618. 

8)  Leps.  K    Kr.  660    und    in    acn  Abb.  der  It«;rl    Ak.    1H£>6,    VwS.  1,    T« 

\i.  araifl". 

4l  Le|iit.  K.  Kr.  5A9  und  1.  1.  —  Gin  königlicher  Vorniimo  Ri-tni-ka  find 
sipU  iHii'b  auf  dtir  Tnfel  von  Stvinnrnb  in  Uulnn  nii  Stolle  d«  auf  drn  Mon 
mouten  sonst  Uä-tot-ka  geaannifn  IlcrrsclK.'rs  der  5.  Dyn.  (bei  Manetb»  Tt*yx*(^ 


Witffemann,  froichichtf!  rtrr  achtschvten  nfyptischcn  Ihfnagtie.    149 


icbes  am  Ende  des  betrachteten  Zeitraiuns  noch  oinmul  über- 

en.  tini  so  eine  Basis  xu  gewinnen,  auf  welclier  wir  in  einer 

il.«^m  Arbeit   die  Geschichte  der  letzten  Könige  dieser  Dynastie, 

liso  wie  die  der  ersten  Könige  der  folgenden  autl>auen  köouen.  , 

)it}  Städttj  in  rjUllstinu.  deren  sich  Tutmes  üiuf  seinem  ei*sten  Züge  ' 

ihtigte.  haben  wir  schon  p.  124f.  zusammengestellt  und  können 

daher  hier  daruuf  beschränken,  die  in  den  spütem  Kümpfen  im 

lordeu   von   Egyjiten   eroberten   Liluder   aufzufiihren;    wii'  werden 

h^\  jedesmal  in  Klammer  das  Jahr  der  ünterweifun^  liinKufügen. 

Es  waren:  Süd-PalHstina  (^7).  Cbdybou  (28),  Tyiiis  (29,  30), 

US  (29,  30K  Kade^  (30,  40),  Te;fsi  (31),  .Irotu  (31),  Anaukasa 

38 ),  Aromi.i  in  Syrien  (35),  Anintu  (40),  das  Gebiet  des  asi- 

Hcben  Nomadenvolks    der  Schnsw  (39),   das  Gebiet  (29)  und   die 

idt  (40)   Tunep   in   der  Nühe   von    Damaskus,    Karchemisch   am 

[ihrat  (29),  Nil  (33)  und  Mesopotumien  (27).     Als  Grenze  nach 

hin  wurde  der  Euj>hrat  genommen  (29,  33).    Tributptüchtig 

ibt  wurden  fcilgende  Völker,  deren  Abgaben  in  de«  angemerkten 

iren  angegeben  werden:  Eotennu  (23,  24.  30,  31,  32,  34,  40), 

(23.  24),    Mesopottmiicn  (33),    Sinenr  (33),    Cheta  (33,  40), 

r   (41),    Asebi  (34,    38,    39).    Amrej^  (38),    T'ahi  (38,    39), 

übet  ttuf  der  SinaiLalbinsel  (32),  Pmit  in  Arabien  und  Ost- Afrika 

88),  Wawa  (33,  34,  38,  41)  und  Aethiopon  (32.  34,  38,  41); 

f  den  Abbildungen  ei-scheinen  ausserdem  noch  die  Phönizier  und 

Einwohner  der  Inseln  des  Mittelmeers  als  unterwori'en. 

Für  die  Völker  des  Südens  besitzen  wir  ausser  den  eben  er- 
wähnten Angaben  der  iVimalen  über  ilu"e  Tnbutpflichtigkeit  noch 
tine  di-eimal  wiederholte  Liste  auf  den  Pylonen  von  Kamak,  bei 
elcher  das  dritte  Exemplar*  152  Namen  mehi"  als  die  beiden 
lern  bot;  der  gi^össte  Theil  dieser  nachgetragenen  Orte  ist  voll- 
zerstört (Mttriette,  Kamak  PI.  22,  23,  24  —  20).  Die 
en  7—22  finden  sich  auch  au!"  der  Liste  bei  Marictte  PI.  27d. 
Inschriften  finden  sich  in  der  schon  öfters  citirten  vor- 
fllichen  ^Vi'beit  von  Mariette  über  Kamak  ausser  PI.  25 — ti 
118  —  2G9  besprochen.  Von  den  Orten  lassen  sich  folgende 
•r  geographischen  Lage  nach  mit  ziemlicher  Sicherheit  be- 
1)  in  Kusch  (Aethiopien):  Ätera,  das  spätere  *AöovXt(;, 
nach  Plinius  Hist.  Nat.  VI,  34  eine  Kolonie  Üüch* 
eKJpt »scher  Sclaven  war;  Atromau  das  von  der  Inschrift 
dulifi  ^1l'wähnte  'AiaA^ui;  Arokaka  am  Ufer  des  Meeres  bei 
la;  fJukak  ßdxj^ov  Vi^oog  bei  Adulis;  Berbcrta,  die  St«dt 
Tekani,  Tigre;  Arem.  Amaru,  der  dritte  llaupttheil  von 
npien;  Kululu  wohl  Kokaßov  ft^o^,  einige  Meilen  nördlich 
Adolis;  Kataa,  ra^fj  der  Inschrift  von  Adulis,  d.  h.  der  Theil 
abessyniscben  Plateau,  dessen  Abdachiuig  oberhalb  Massaua 
rotho  Meer  beheiTsehl;  Terter,  das  Land  der  TalUl;  Tesfu, 
sfay,  ein  Distrikt  von  Agame;  ütAu,  Adua,  die  jetzige  Haupt- 
von   Tigi^e;   Täumen.    ^afnvi,    ein   Distrikt   im  Hcricen  von 


150     Wiedemann,  Ortehichte  der  achtzehnten  egyptUchen  Di/nastfc. 


Abessynien;  Äniu^nn-u,  'Avvtvi  der  Inschril't  von  Adulis  am  link 
Ufer  des  Atbaia.  2)  in  Putit  (Öiid-West-Anibien  mid  Ost-Afinca)^ 
Ahfu,  ein  Hafen  an  der  Küste  von  Opone;  Aniessn.  AtoüvXkov 
Mosyllum,  bis  wohin  nach  Plin.  Hi.st.  Nat.  ^\^  34  Sesosiris,  d. 
wie  wir  oben  sahen,  Ramäka  v«ng*diungf-ii  war;  nacli  Eratostben 
bei  Strabo  XVI  7ii9  findet  sieh  auch  bei  Dire  am  Eing'nng 
Strasse  von  Bab-el-Marideb  eine  Stele  des  Sesosti-is;  Aiihal,  /4i'i 
Xirtig;  Hebu,  Hhabo  der  neueren  Karten  und  Koßt)  kfinogiov 
Ptolemlius.  —  Ausser  den  eben  besprochenen  leisten  betindet  siclf 
in  Karnak  noch  ein  Ver/,eicbniss  von  30  Orten  in  Libyen; ')  leider 
ist  GS  bei  dorn  jetzigen  Stande  unserer  Keimtnisse  der  altati 
sehen  Geographie  unmögHch.  dif^s»'ll).en  ihrer  Lage  nach  mit  <  ■ 
Sicherheit  zu  bestimmen.  —  Drei  kleine  Listen  von  dem  Fm-se 
von  Kamak,*)  welche  ebenfalls  besiegte  Länder  autt'ühren,  sind  bei 
ihrer  geringen  Ausdehnung  und  schlechten  Erhaltung  fast  werthlog; 
auf  der  ersten  ist  kein  einziger  Name  mehr-  voUstilndig  erhalten; 
die  zweite  orwJlluii  die  nbern  und  luitem  Kotennu  und  Cluilybuu. 
und  die  dritte  unter  andenn  Assur. 

Eine  imsge/.oiuhnete  Uebersicht  aller  Länder,  bis  zu  denen  der 
Ruf  Tutmes  III.  drang,  gieljt  uns  die  sogenannte  puetisebe  Stele 
dos  Königs -j^)  auf  dieser  erklJlH.  Amon,  er  habe  dem  Könige  alle 
LUnder  der  Erde  gegeben,  und  führt  dies  dami  in  10  symmetrisch 
gebauten  Strophen   folgenderniassen  niUier  aus: 

1)  Ich  kam  und  Uess  Dich  besiegen  die  Fürsteu  der  T'ähi,*)' 

ich  waif  sie  unter  Deine  Füsse  hin  durch  ihr  Land. 
Ich  gab.  dass  sie  sahen  Dich  als  Herrn  des  Lichts,  leucht 
über  ihnen,  wie  mein  Itild. 

2)  Ich  kam  und  Me.ss  Dich  besiegen   die  Leute  in  Asien,  gefa 

nidim.st  \)\\  die   Fürsten  von   Rutennu.  

Ich    gab,    dass    sie    sahen    Dich    ausgemstet    mit    Deinem 


I 


1)  Mnriülte.  Kttniuk  i'l    ^2 

2)  MjirioUo,  Kjmmk  PI.  27.  a— c 

3)  Voll  Maric-tt«  in  Knruiik  guftiiidon,  übersetzt  von  Rircli,  Arclteolitula 
p.  873  uiul  licc.  of  tho  VnsX  II»  i*  2!i  ff;  von  E.  do  ItouRÖ,  Note  sur  \vs  priii- 
cipitn\  ri'suHjiU  dus  fnttillf.<s  r<ii  Kfrjpto  IKfil  mu\  in  clor  Kcv.  Arch  N.  S  IV, 
p.  IflßD'.;  vüii  Masiwro,  liu  (itjurt  ü|iis>lolHlre,  p.  85 — 89;  v»u  M»«riütte  in  t\at 
Not.  df*  moii.  do  Huki)  ü.  öd  ,  p.  80 — K2  uurl  Kovuf  penönile  do  l'ArfhUc*- 
tiiro  1860,  t.  18  col.  57,  6«;  von  HrMj!r«<-h  in  cU«r  fJtweliiciit«  A pp;v'i>t«nÄ.  p.  352  ff 
Poütiscli  überMjtÄt  iat  dies<dtiu  in  der  *<n^di.Hclioii  Au.sgiilH!'  vim  l>«tMirtniiut,  An- 
Clont  Hislorj-  of  th<?  Enst  \»\.  I,  p  TA\.  Fuhlirirt  auch  in  KoiuL«4.>h,  (In 
Ti».r.  8  und  von  Mariotte,  Ivannik  IM  11.  Bi"iprocheii  von  Hiabiu,  Etudt» 
Vant.  hwt.  'i.  «Wl ,  p  171».  —  Höch.st  int^TCMnnt  i.%t  o*,  djiM  Scti  1  .  n\s  t-r  »i 
Si^^»o  fpicm  woilto  (riiamp.  Nnt.  II,  p.  00;  HrM^twIi ,  Urc.  I,  p1  4.'ici.  t-inl 
die  «M'üiUi  liälllc  viin  5  Zcilfn  misi«Ti;r  tSUlc  i-npirte  und  mir  ihk'Ii  eine  Z< 
ei^!c»l>r  ('utniMwitiuu  liinzufiietc.  (*.T  Ma.*itt'ft)  I.  1.«  Audi  In  d«r  Inschrift 
sc«  lU.  \>v\  lUiniiflicn,  lli*t.  InscJir.,  Vati  11—2  tindcl  »ich  iu  1.  18  ein 
Strwpho  7   U3hI  fl  cntachicrdeii  oriimunidtT  Ausdruck. 

A)  T'nhi.  die  Vt'dker  vom  läbniion  bi»  xum  Minore  nördlicii  vou  Pi 


nn,  Oe* 


AnAm  effffptüehm  Dynatiie.    151 


Öchmuck,     erjn-eifend    Deine    Waffe    und    kllmpfenJ    auf 
Deinem   Wsipen. 

3)  Ich  ksun  und  liess  Dich  besiegen  die  LilndtT  des  Ostens,  hin 

schrittst  Du  thucli  die  üaue  des  Landes  dur  (töttcr '). 
Ich    gab,    düss    sie    sahen    Dich    gleich wio    don    Sirius  (?)-), 
der    aussäet    die    Hitze    seiner    Glutb    und   aussendet    den 
Regen. 

4)  Ich   kam    und   liess   Dich   besiegen   die   Lande   des   Westens, 

Kefa')  und  Asebi"")  zittert  vor  Dir. 
Ich    gab,   dass   sie   sahen  Dich,   gh>!ichwie    den  jungen   Stier, 
festen  Hei-xens  mit  starkniii  Honi,  dem  Niemand  sich  naht. 

5)  Ich  kiun  imd  liess  Dich  besiegen  die  Nebii  (V)  ^\ 

Die  Lilnder  von  Mäten  ^  sind  in  Deiner  CJewak. 
Ich  gftb,   dass   sie   sahen  Dich,   gleichwie    das   Krokodil,   don 
Herrn  des  Schreckens  im  WasKcr,  dem  Niemand  sich  naht 

6)  Ich   kam   und  Hess  Dich   besiegen   die  Bewohner  der  Inseln, 

inmitten  des  Mittelmeers  hören  sie  Dein  Wuthgescbrei. 
Ich  gab.  dass  sie  sahen  Dich  ab»  einen  lülcher, 
Der  sich  erhebt  auf  den  Rücken  seines  Opfere. 

7)  Ich  kan»   und  liess   Dich  besiegen  die  Tahenu'), 

Die  Inseln  der  Tena-u^)  stehti  unter  I>inner  Macht. 
Ich  gab.  dass  sie  sahen  Dich  als  einen  Löwen,  der  aufscll 
sein   Lager  auf  Leichen  bin  durch   ihre  ThlUer. 

8)  Ich  kam  ujid  liess  Dich  besiegen  die  letzten  Gestade  des  Wassers, 

Der  Umkreis  des  Meeres  ist  in   Deiner  Macht. 
Ich    gab,    dass   sie    sahen    Dich    als   Sperber  (V),    der   umfasst 
mit  seinem   Dlicke  alles,  Wiis  er  will. 

9)  Ich  kam  und  Hess  Dich  besiegen  die  Bewohner  an  der  Spitze 


1.)  Diu  Land  der  Götter  odor  das  gtittitclt»  lijuid  f  )  lug  ira  Süden 

von  Funt  nnd  uinfnssto  wohl  diis  heutige  Somiüi-LHiid. 

5)  I>«r  8t«m  ^«üs:^^.    ilor  Hilüo    und   Rugon   bringt,    dUrao    kaum 

da  tnderer  Mjin,  als  dar  Siriiu. 

3)  Kffi»  umfi»»tc  Mach  Blrch.  Moni    sur  uiio  iiatiTP  du  Louvro  p  24  Cypeni  j 
ond  vicllfric'lit  frutn. 

1)  A»obl.  oüi  Volk  it.  Aaien. 

i)  Ncba.    die    Lwunjj    dor    ftntppon    4-    \^       |      -^^    nnd    ihre  Uobcr- 

iftt  w)hr  uiuirhor. 

6)  Mfttfn,  vhi  8t«Mt  nn  dvr  KUate  de»  MHtotmucrs. 
T)  Tkhriiu,    ein    knukKnistlms,    1iby»t•he^   Volk    im   Westen   uud  Slifi-We»t«tt  j 

8>  Tvirn-o ,    >-ielliM(.-ht    dio   Itnimcr.    deren   Hoicli  aich  in  vurklnstiiscbcr  Zeit 
•A  ttbisr  diu  lu.vdn  <ic»  Mittoluiüvr»  nii^delitit«. 


152    Wiedemann,  OeaehiehU  der  achbsehnten  egffptimshm  Df/maMc, 

des  Wassers^),  die  Leute  am  sandigen  Strande^  hast  Du 

gefangen. 
Ich  gab,  dass  sie  sahen  Dich,  gleichwie  ein  Schakal  des  Südens, 

den  Herrn  des  Herumstreifens,  welcher  durchzieht  die  Welt 
10)  Ich  kam  und  liess  Dich  besiegen  die  Nubier,  bis  nach  Faf) 

ist  alles  in  Deiner  Macht 
Ich  gab,   dass  sie  sahen  Dich,   gleichwie  die  zwei  Brüder^), 

deren  Macht  ich  vereinigte  in  Dir  (zum  Siege?)  ^). 

1)  Die  Spitze  dos  Wassew  {  ""l  »^^^^^  ]  ist,  wie  Chabw,  Et.  bist.  p.  278  ff. 
gezeigt  hat,  die  NilmUndang. 

2)  Die  Leute  am  sandigen  Strand  (  V  '"  ■  -^  J  i  ^®  *^°  Inschrift 
des  Una,  welche  berichtet,  dass  dieses  Volk  zu  Wasser  zu  erreichen  sei,  zeigt, 
waren  dieses  nicht  die  Bewohner  der  afrikanischen  Wüste,  sondern  ein  Kfistenvolk. 

3)  Fat,  vgl.  für  dieses  Land  Zoitschr.  f.  aeg.  Spr.  1863,  p,  53. 

4)  Die  beiden  Brüder  sind  Horus  und  Set,  welche  vereint  die  höchste 
Macht  ropräsuntiron. 

5)  Zum  Siege,  wir  ergänzen  am  Ehide  der  Zeile  ue;[t 


1 

1 

5. 

4. 

3. 

2. 

1. 

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153 


Proben  aus  Victor  von  Straiiss'  Schi-king-Uebersetzung 
mit  Text  mid  Analyse. 

Oeorf  Toii  der  Gabelents. 

Mit  winor  TafoL 

-_^       Seit  einigen  Motial<^ii  ImnL  ein  wissenschaftHth-kiinstlorischüS 

l^er^   der  VeröÖ'miÜiclmng,    ilas,    tiü^t   mich    niulit  Alles,    in  der 

^"ersetzun^slileratur  aller  Zeiten  nnii  Lilnder  einen  höchst  hervor- 

-j^K^oden    Platz    einnehmen    soll.     Herr  (leheimur  Itjith  Victor  von 

j**"«««*    und   Toi'ney  Imt,    nachdem  er  die  tiefsinnige  Theusophie 

Qes    j^ossen  Mystik»M-s  Lao-tsl'    mit    luieiTeiehter  Meist  crscliaft  ge- 

^^tet,  aieijen  Jahre  mmblassigen  Fleisses  dem  alten  Liederschatze 

^^    Chinesen,    dem    dritten    ihrer    canonischen    Bücher,    Schi-king 

^Widmet,    welches    er    in    einer   nach   Foi*m   und  Inhalt    getreuen 

■•ebenjeizung  der  deutschen  Leserwelt  bekannt  machen  will.    Prolien 

^^er  Ai'heil  hat  er  vor  ohngetaiir  r^iuem  Jahre  in  einer  Zeitschrift 

Sffentlicht.    und    nun,    da    ich    diu    Handschrift    th-uckf eilig    vor 

eu   gehabt  habe,    scheint  mir  eine  Unt«n*süchung  jener  Proben 

•**f  üire  jihihdogische  Richtigkeit  envüu.scht. 

Die    dreihunded    und    neun  Lieder  des  Schi,    iimerhalb  eines 

^Wa   eilfhundertislhrigen   Zeitraumes    entstanden   (18  —  7tos  Jahrh. 

U.  Z,),   sind  in  ^-ier  Bücher  vei-theilt:    1)  Knoh-filng  ^Landes- 

en*.  d.  i.  Lieder  aus  den  einzelnen  Feudalst aatca,  den^n  Sitten 

Züstllndc    8ich   in  ihnen  spiegebr,    2)  ISiah-t/a  uiul  H)    7 «'-»/« 

"er    zu    kleineren    und    grösseren    Festen  (?);    endlich    4)  Stintf 

hedf'r.      Fast   alle  diese  (ledichte  sind  gereimt,    aber  in  Vers- 

und   Reimfolgö    sehr   vielgesUdtig.      Viersjlhige    Verse    sind 

altend,   und    soviel    in  jener    alten  Metrik    noch   lunuifgeklärt 

mag.   so    wissen  wir  doch,   dass  nälchst  der  Zahl  der  eins  vi- 

Jen  Wörter    auch   deren  Tonbeschart'enheit  berücksichtigt  wurde. 

I  Sylben  selbst  scheinen  als  gleichweHhig,  sümmtlich  als  Länge» 

ölten    zu    haben;    und   für  das   Gefühl   des   Dicht ers  müssen  sie 

noch  schwerer  wiegen,    als  etwa  eine  Litnge  in  enropilischen 

Daassen.    weil   jede   chinesische  Öyibe  für  sich  allein  den  ge- 


154    t'.  ti  GitbeUnti,  Pnhen  a.  Victor  t<.  StrnusM'  Schi-king-UelttrseUiung 

danklicUen    Inhalt   uiiiGS   ganzen  Wortes    in    sich   birgt. 
Predigen-egel : 

Geh*  rasch    nauf, 
TUu's  Muul  imf, 
Hör'  bald  auf! 
hat  ganz  die  Wucht  jt^nes  Monosyllabismus. 

Es  ist  klar,  dass  iii  diesem  Pnnkte  dio  chint^sifiche  Versli 
für  unsere  Sprache  miniicliahtnlitih  ist.  Ein  zweiter  Umstand  kommt 
aber  hinzu:  wir,  und  selbst  die  Englilndf>r  mit  ihren  zahkeichs 
eins3?lbigen  Würtern  köimen  st-hlechterdings  nicht  in  so  wonige 
Sylben  soviel  ansdi'üi.^kcn ,  wio  dip  alt<"hinesischen  Sllnger. 
hiii-  uns«r  Ueboi'setzer  mit  dem  ihm  oigeiien  feinen  Fomigefü] 
das  Kiühtigo  gefunden,  indom  er  j«d<^r  chiiwsischen  .Sylbe  einen 
Versfuss  gleichsetzt«.  Dem  deutschon  Woi*te  ist  der  Trochäus 
(und,  bei  Vorschlag  einer  kurzen  Sylbe,  der  lumbus)  typisch,  und 
so  war  der  eingeschlag^nie  Weg  zugleich  deijeuige,  auf  welchem  er 
am  ersttin  Wörtliclikeit  der  Uebprsetzung  bei  der  denkbarsten  Ana- 
logie des  Metrums  zu  erreichon  schien. 

Wörter  von  gleichklingendem  AuslauUi  wm-en,    —    dies  lehrt 
MiMi  das  8('.hi,   —  schon  im  Altchinesiscfhen  in  weit  grösserer  An- 
Äulij  vorhanden,  als  sie  es  etwa  im  Deutschen  sin4     Daher  in  jenea^ 
Sprache  die  Leichtigkeit  des  Rijimens,  dah«r  die  Alöglicbkeit,  dal|^| 
selben  Reim   in   einer  Strophe   viel    öfter    wiederkehren   zu  iHAüäfi, 
als    wir  es  ohne   störendes    Gedi'echsel    kötmten.     Es    gehört«^  die 
tSpriiihbebeiTscbung  <nnes  Victor  von  Strauss  dazu,  um  auch  hierü^ 
der  Form    des  Originales    vollkommen  garecht  zu  werden,    desseol 
eigenarl.iges    (Jeprllge    durch  jede  Abweichung    in    diesem    Punkt* 
verwischt    worden    wäre.      Dass    er  die  in  der  chinesischen  Poe.sie 
streng  verpönten  Enjambements  zu  vermeiden  gewusst,  ist  selbst- 
verständlich, ^m 

Die  Analyse,    zu    welcher  ich  mich  mui  anschicke,    soll    eii4| 
Vdos  giummatische  s*.'in.     In  diest^r  Hinsicht  ist  die  Sprache  unserer 
Lieder  eini'ach  und  meist  klar  genug,  um  auch  dem  Nicht-Sinologen 
schnell  eine  gewisse  Controle  zu  gestatten.    Sie  ist  überdies,  sowei| 
dies    Liedertexte    sein    können,    ein   Muster    der  jeweiligen   Volk 
spräche    und    im    Zusammerdialto   mit   anderen    gleiehalten  Schrif 
stücken  eine  bündige  Widerlegung  des  zuweilen  gehörten  Wahne 
es    hätten    die   alten  Cliinesen  anders  geredet  als  geschri^bpa.      In 
lexicalischer  Beziehung   ist   lühM'dings  um  so  mehr  zweifidhaO:    in^H 
soweit   sei  der    Leser   auf    Legge's    Chinese  Classics,    Vfd.   IV   PtfS 
I  «fc  II  vei^wiesfii.     Der  llehersetzer  hat  hier  oft  dip  Wahl  /.wischen 
den  Auslegungen   verschiedener   gleich   gut    empfohlener   Erklärer; 
uns  aber  bleibe  der  Trost,  dass  wohl  der  Dichter  den  Dichter 
besten    verstehen    werde.     Wo    ich    daher    des   Heirn    von  .Straui 
Auflassung  mit  der  des  einen  oder  anderen  einheimischen  Commei 
lators  im  Einklänge  sehi\  daii  ich  mich  für  den  vorliegenden  ZweckT 
ilu-  ohne  Weiteres  anschliessen.     Die  Frage,  welche  ich  durch  meini 


logen 
)weilfl 
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V.  et  GäbdenU,  Proben  a.  Victor  v.  Stratum*  Schi-kiiig-  Veberseizung.  155 

«rischeoÄeiligen  Uebersetzungfm  und  sprucMichen  Anmerkungen  be« 
ntworten  vsill,  lautet  nicht:  wie  kann  der  Text  noch  tmdors  auf- 
gbfaÄst  wtj'rdeu?  sondern  vielmehr:  durfte  er  nach  den  Gesetiien 
der  SpriH'he  so  aut'^efasst  werden ,  we  es  von  Hemi  von  Sti-auss 
[fpschehpn?  Meine  Arbeit,  ein  kleines  Praktikum  im  vurulnssischen 
Chinesisch,  wird  dadui'ch  nn  Ftisslichkeit  für  F<inierst0hende  reich- 
üch  soviel  gewinnen,  als  ihr  iin  kritisch-gelelu-tem  Beiwerke  abgeht. 
—  und  Bomit  zur  Sache. 

I.    (l  III,  2). 

1)  Da  schwinwief.  der  Ct/prcssejikahUf 

Und  schwimmet  seine  F'htÜieiihahny 
tSo  treibt  viich's  ohne  Hast  und  üchlafj 

Wie  wen  da  nayf-  des  Schmer zes  Zahn. 
Nic/it  toeil  mir   Wein  war    abfjefhan 

Wände  ich  und  achweif  ich  auf  dem  Plan. 


Fän  pi  poh7«cÄ€i7, 

(Es)  schwimmt  jenes  Cypressenljoot, 

yih         tun  kl         liiu\ 

Und  schwimmt -in  seiner  Strömung; 

Ki>ng-k^ng    puh     mei, 

Uuhelos       nicht  scMafe  (ich), 

JA  yeü  yin  yen. 

Wie  wenn  (ich)  hiltte  geheimen  Kummw. 

Wei    ngö  wü        taieü. 

Nicht  ich  habfl-nicht  Wein, 

i  ngäu  i  tfcü 

DajTim  wandele  (ich),  dämm  streife-ich-umher. 
V.  1,  Fdn,  Prlidikat,  der  gcwöhtiücln^n  Wortstellung  entgegen 
'f^^  dem  Subjekte.  Diese  Inversion  ist,  nanientUrh  bei  Verben  des 
*>i'*hljfiWHgens,  auch  in  der  spilteren  ('lassi«  itilt  nicht  nngewöbnlich. 
^hr  Sinn  ist  wühl,  dass  die  Erscheinung  zum  (JegeustandH  der 
ßp<le  gemacht  und  dann  hinsichtlich  ihres  Trilgers  odrr  ürhebt-rs 
iiFiher  erklärt  werden  soll.  Öo  veiiauscben  psychologisch  Subj«.'ct 
öfl<i  PrlUlikat  die  Rollen.  —  P(  =  der.  Jener,  als  Atliibut  vorau- 
*tehorid.  Peh  =  Cypresse.  Clenitiv  dns  Stotfes  /u  tschefi  =  Doot, 
Kahn,  beide  zusanmien  eino  Art  Compositum  bildmid. 

V.  y.  JCi  pron.  111  pers.,  wegen  dos  daraul  folgenden  Sub- 
_  htivs  geuitiviscb  xu  verstehen.  Lieü  selbst  ist  fieiiii;h  seinem 
'"^tlbogiiffe  ,HiPSsen,  strömen/  Äufolge  Zeitwort.  Weil  es  aber 
auf  (Jus  Verbuin  fdn  als  dessen  Objekt  folgt,  muss  es  der  Ftmc- 
tioQ  ixAirM  8ubstantivum  sein.  Verba  des  Vorweilens  o<l©r  Sich* 
pgi-'iis  kijnnen  hinter  sieb  öi-tlicbe  Dbjekte  haben;  der  Zu- 
IMenlmng,  besonders  die  iJedeulung  des  Verbums  ergi^'bt  dann, 
uiu  Wo,  Wohin  oder  Woher  /,u  vt'rstrhi<n  sei. 
V.  3.  Hier  wie  oft  ist  diis  .Subjekt  aus  dem  Zusuuuuenhange 


156  f^-^-  Gahdtnit,  Proltm  it.  Victor  v. Siraus»'  Schi-ltiug'VeberuUung. 

(vgl.  V.  5  ftgo  =  ich)  zu  erkennen.     K^nff-Mmj,  eines  der  viel« 
durch  RedupVication  gebildeten  Adverbien  iterativer  oder  duralivei^ 
Bödeutuu^'.    Puh  =  nicht,  als  Adverb  nothwendig  vor  dem  Verbvuu 
mSi  stehend. 

V.  i.  Jü  (spr.  zu)  =  gleichen,  ähneln,  wie.      Ych  =  haha 
vorhanden  sein,  oft  auch  uiipcrtiönlieh  =  68  giebt;  Gegensatz: 
=  nicht  vorhandon   sein,    enthehren,  mangeln  (vgl.   V,    5). 
Adjektiv,   weil  attrihuliv  vor  df?m  Substantiv  stehend.      Yeü,   Zu- 
standswort :  trauiig.  traui'ig  sein.     Hier  ist  es  als  Object  des  Ve 
hunis  1/eii  Suhstanlivuin  —  vgl.  ohen  V.  2. 

V.  5.    Wei,   sonst  =    klein,   verborgen,    im  Schi    öfter    st 
Uhnlich  lautender  Vemeinungswöiier  angewandt. 

V.  6.  J,  als  Verbum  =  nehmen,  dann  als  Prttposition,  _ 
Werkzeug  (,durch,  mit"),  den  Stotf  (,aus»  von")  oder  die  Ui-sache 
(,wegen,  aus^)  ausdiückend,  sitiht  hier  prägnant,  d.  h.  ohne  folgen- 
des Regimen  im  Nachsatze.  Es  ist  daher  mit  Ergilnaung  eines 
Demonstrativ^n-onomens  als  Adverb  oder  Conjiinktion  au  verstehen : 
„damit,  dadurch,  sodass,  deshalb,  um  äu**,  u.  ö,  w.  Der  Simi  von 
V.  5— G  ist  bestritten;  Hr.  v.  Str.  schliesst  sich,  gegen  Legge,  der 
Mandsfhu-Uebersetzung  an:  Bi  saraäaci  yubuti  nur«  aköngge  waka  = 
wenn  ich  wandele  und  einhergehe,  so  ist  es  nicht  weil  Wein  mangelte. 
Die  vom  Uehersetzer  dem  Gedichte  gegebene  Ueberschiift 
lautet:  ,Uriverdiente  Ziirüeksetznng  und  Krilnkuag*.  Der  Dichter 
vergleicht  den  stillen  Lauf  eines  Bootes,  das  sich  in  seinem  Fahr- 
wasser befindet,  mit  seinem  eigenen  zwecklosen  und  unsteten  Da- 
sein. Diese  scheinbar  zul^lige  Verknüpfung  ilusserer  Vorgüiige 
mit  inneren  8timnumgen  ist  vielen  iiltchinesischen  Liedern  ebenso 
eigen  wie  den  süddeutschen  8chnad(*rhuptln. 

2)  Kein  blosser  Spiegel  ist  mein  Herz, 

Nicht  kann  es  Eingajig  nur  verleim, 

Und  haf  ich  wohl  tler  Brüder  auch, 

Sie  können  mir  nicht  Stütze  sein. 

Komm'  ich  und  klage  meine  Pein, 

So  fährt  ihr  Zorn  auf  mich  herein. 


Ngö     sin         ffei  kian, 

Mein  Hers  ist-uicht  (ein)  Spiegel, 
Puh       khö-1       ;u; 
Nicht  kann-(es)  spiegeln, 
Y!h     yeü  hiüng-ti, 

Auch  habo-ich  Bilidor 
Puh     kU-)  kiiL 

Nicht  kami-(ich)  mieh-stützen, 
Poh     yen  wäng  sti: 

Elend  redend  gehe(-ich)-hin  zu-klagen: 

Füng         p\-tschl  iiü 
(Ich)  begegne  ihrem  Zorne. 


V.'A-tfdMlMI«,  fVoSm  a.  Victor  v.  Straiua*  SeJn-kintj-  VdMVMaiwng,  157 

V.  l.  Ngb  =  ick,  wogen  des  folg^enden  SubStantivs  possessiv: 
moin. 
V.  2.  Khh-\,    das   Hülfszeitwort   kbo    =    können,    mehr   von 
Möglichki*it   geltraucht,    pfif^l^t   f^^^t^^  dazwischentretendes  ) 
folgenden  Verbuin  pussivp,    mit  diesem  )  dape^en  fiktive  Be- 
ratung.    Dieses  },  vgl.  1,  n,  eif^entlieli   =  damit,  dadurch,  erset/.t 
ItolchenfaUs   ein   Pronomen   im    <.>Ujekfivcasu.s,    zuweilen    auch    ein 
fblosses  .etwas"  oder  «Jemand". 

V.  3.  IVA,  meist  =  ^aucU",  scheint  hier,  im  Vordersatze 
die  stärkere  Bedeutung  von:  ^freilich,  /war",  zu  haben;  /*«7?j</-/i, 
«ftrtVich:  ,iüterer  Bruder,  jüngerer  Bmder"  =  Gebrüder;  die  Chi- 
nesen kenneu,  wie  so  viele  Völker,  den  Begriff  lirudei'  so  schlecht- 
bin,  »hgesehen  vom  relativen   Alter,  nicht. 

V.  5.  Pok-yen,  oben  wörtlich  übersetzt,  oder  allenfalls  = 
miserabile  dictu,  kommt  in  ganz  anderem  Zusammenhange  in 
Bach  1  Lied  VIII  vor  und  wird  Ider  wie  y^n  und  poh  in  B.  1  L.  II 
für  einuii  blossen  Enipfindungslaut  gehalten, 

V.  6.  Nu  =  Küiiien,  wird  hier  durch  die  Stellung  hinter  dem 
Genitive  pi-fscht  zum  Substantive. 

3)  Afein  I/eiz  ist  niühf  ein  Siein  der  Flur^ 
Den  hin  und  her  man  trollen  kamij 
Mein  Herz  ist  keitie  Matte  nur, 
Die  auf  und  zu  man  rolle»  knnn; 
Siels  übt^  ich  Redlichkeil  und  Zucht ^  — 
Nichts,  dem  man  Tadel  zollen  kann 


Ngö     sin         fti         schih. 

Mein  Herz  ist -nicht  ein-Stein, 

Pub     khö  tschuhn  yP. 

Nicht  kaim-es-werden  gewtllzt, 

Ng6     sin     ffei  sih. 

Mein  Herz  ist-nicht  eine-Matte, 

Pub  khö  kiüan  y^. 

Nicht  kaim -es- werden  gerollt. 

Wei  yi  thäi-tbäi : 

Würdig  geziemend  immerdar: 

Pub     khö  siudn  yP. 

Nicht  kann  werden  gemilkelt. 
V.  2,   4,    6.    Wegen  khn    vgl.  Strophe   2.      Y^    ist    eine    sehr 
g^br&uchHche,  namentlich  auch  ncjü^rende  Sätze  verstürkende  8chluss- 
|«irtikel.    Man  achte  auf  die  vom  Üehersetzer  nachgeahmten  üoppel- 
r«iiüe. 

V,  5.  thdi-Üidiy  eine  der  im  Öchi-king  bJlufig  vorkommenden 
ivfrdoppelungen  von  iterativer  oder  intensiver  Uedeutung.  Das 
''eichen  für  thdi  bedeutet  an  sich  eine  wilde  Kirschenart  und  ist 
•»törlich  nur  der  Lautgleichheit  wegen  für  diesen  Zweisylbler  ver- 
Wendet  worden.     An  Ötellti  der  von  den  Wörterbüchern  beliebten 


158  f«  «'•  Galteteniz,  Proben  n.  Victor  v.  SprmuM*  Schi-kfng-Uelerm 

Erklärung:  gewölint,  ureübt  sein.  —  habe  ich  eine  adverbiale  üeber 
set/iuig    ^fwilhlt;    flenn    einmal    sind    soU-ho    Wortvcrdoppelunfirenl 
ineist    adverbial,    und    /weiten^   steht   eine  adverbiale   BHstinimungvl 
wenn    sie    die    Zeitdauer    ausdriiekt,    meist    gleich   einem    Objekt 
hinter  dem  l'rildikale,     (Vjtjl.  unseiTi  Aet;usativ  der  Dauer.) 

V.  ü.  Siudn  heisst  eigentlich:  wUhlen,  ptlüeken.  herausj^freifeaJ 
Der  Sinn;  makein,  to  find  fault.s  wiih,  ist.  ein  alipeleileter. 
4)  Nur  Oramfi  ist  sich  mein  Herz  bcwusst^ 
Mich  hasst  die  Schaar  voll  medrer  Ijiint; 
Dass  teh  schon  viel  der   Krnnkiauj  sehn^ 
Der  Schmach  nicht  umiig  fragen  tnu,f8f\ 
Sfülschweigend  .nnn  ich  drü/ter  nach, 
Wach*  auf  —  und  schlag'  an  meine  Brtts/. 


YeO  »In  ts'iao-te'iV«?, 

Das  bekiimmerte   Hei?,  (ist)  gramvoll. 

Yuw        lö     k'iiin  aiao 

Gehasst  von  der  Schaar  Pöbels; 

Keü       min  kl        tö 

Tch  sah  Kränkungen  schon  viele, 
Scheii       wü  |mh     schao. 

Empfing  Schmach  nitht.  wenig. 
Tsing  yfm  sst  tschl 

Schweiffend  so  bedenke-ich  es, 
Wü  plh  yeü  p'iao. 

Erwachend  zerschlagen  habe-ich  die  Bnast 

V.  1.  ta'iao-ts'iao  vgl.  Str.  3  v.  5.  

V.  2.  iü  =■  von  macht  das  vorausgehende,  sonst  aktive  Zeit 
wort    ytm   zu    einem    Passivuni.      K'iiin-siao.     Der  Chinese    seta 
bekanntlich  Wlhier    für  Maasse  und  Mengen  scheinbar  im  Genitit 
voran  und  sagt  /..  B.  eines  Bechers  Wein  statt:  ein  Decher  Weines.' 
Stau  =  klein,   durch  die  Stellung  Substantivum   und  =  siau-jiti^ 
gemeine  Leute. 

V.    3.    K*fd  =  sehen,    gi*dit    dpin    folgenden    Verbum    passiv^ 
Hedeutmig;  ki  =*  schon,  bereits,  deutet  ein  Periektuni  an.      Man 
beachte  in  diesem  und  im  folgenden  Verse  die  em|ihatisühe  Stelluna^J 
von  kf-fv  und  puJt-schaö.  ^^| 

V.  ö.    Ytn^  .sonst  =  spreelien.  sttdit   iiier  statt  eines  anderen^H 
gleichlautenden  Hülfswoites  und  verleibt   dem  vornn.^tehenden  Ver- 
bum die  iJedeutung  eines  adverbiaU-n   Partirlps. 

V.  (j.  t'vmstruktiüu  und  Bedeutung  von  t/eu,  liabtMi.  sind  hie? 
icht  gnu7.  sicher. 

5)   O  Sonne  du^  und  du  o  Alond, 
Hubt  ihr  gev^echaeä  cur  Enfscfitoelten? 
Ach  meines  Ilereens  Herzeleid 
Ist  ungewaschnen   Kleidern  ehen. 


V.  ä.  Oabdmtt,  Proben  a  Victor  v.  Straust'  Sehi-l-ing-  Vebfiraetsung.  j  59 

SfiU/ichtceigeud  simi    ich  dHlber  noccA, 
Und  —  Flüge!  kann  ich  m'chf  erheben. 

Jih      kiü   yueh   tscbiü! 
Sonne    o     Mond     achl 

Hü         t'ieh-n  weif 

Warum  wechselnd  verdunkelt  ?- 
Sin  -  tÄclil       yefi 
Des  Her/.eus  Gram  (p.  In».) 

Jil         f«?i  huun  }fl 

Gleicht  nicht  gewasclienon  KltMdtmi. 

Tsing-yt'n  ssT  t.sclii 

Stillschweigend  bedenke-ich  es 
Pull    nt'uiK  fen  fPi 

Nicht  kftuii-ich  di*?-Flügel-aushreitend  fliegen. 
V.  1.  kiü  und  tschiii  sollen  hier  als  EnipHnduiigslaute  wirken. 
V.  2.  ri  ==  uind,  da,  macht  diis  Vorausgehende  itn  VerhälU- 
tiBBSe  zuin  Folgenden  adverbial.  Der  8iiin  ist  angeblich :  8onsl  hat 
dir  Sonne  immer  gleichtun  iiliuiz,  wilhrend  der  Mond  zu-  und  ab- 
nimmt und  verschwindet;  —  jetzt  scheint  es  als  hatten  die  Heiden 
ibre  Rollen  vertauscht. 

Wo  liegt  der  Vergleichspunkt  im  V.  4?  Soll  es  heissen:  Das 
n^Tk  ist  schlaff,  haltlos?  oder  etwa:  es  ist  nicht  geeignet  (nicht 
Ipestunmt)  zum  geselligen  Verkehre  mit  Menschen?  sein  Gram  möge 
der  Welt  verborgen  bleiben?  öden  es  bedari'  der  Erfrischung  wie 
getnigene  Kleider  der  Wüsche? 

II.  (l.  IV,  ri). 

Bei  di*m  folgenden  Ciedicbte:  ^Scltatnioses  Treiben  im  Innern 
Jet  Pala/tfes"  werde  ich  in*^ine  philologischen  Zugaben  sehr  kümen 
kennen. 

1.  Die   Mauer  hat  Gediim, 
Das  gar  nicht  wegxubrechen  Ist, 
Und  in  den  Kammern  treiben  sie, 
Was  gar  nicht  auszu8i>rcch*'n   ist, 
Weil,  was  noch  auszusprechen  ist 
Nur  Ilede  für  den  Freclien   ist. 

2.  Die  Mauer  haiGedöni, 
Das  gar  nicht  ausv-iireut en  ist, 
Und  in   den   Kaimiiera   treiben  sie, 
Was  gar  nicht  anzudeuten  ist, 
Weib  was  noch  anzudeuten  ist-, 
Zu  arg  schon  allen  Leuten  ist 

8.  Die  Mauer  hat  Gedörn, 
Du  gar  nicht  wegzuschlllen  ist; 


4 


1 60  o  <'  GahrJsnts,  Prohen  a,  Victor  v.  Stratum''  Schi-king-  ü^erseisHnff. 

Und  in  den  Kammern  treiben  sie, 
Was  gar  niclit  zu  erziihlen  ist, 
Weil,  was  noch  ra  erzähUnn  ist, 
Als  Rede  schon  äu  seluuüUen  ist. 


Ts'iang        yeü      ts'l 
die  Mtuier  .bat  Gedüm  (trilmlus) 
Piih    k'o  sah  iß 

Nicht  kann  es  werden  we>(getegt  (p.  fin.); 
(2.)  sitlng 

bpseitij^.; 
(3.)  schuh 

zusanimengejlitet; 
Tsehüng      k<}ii  tsehi      yen 

Der  inneren  Kaintneni  (n.  ^eu.)  Geschichten 
Pöh    k*o  tno  yt: 

Nicht  können-sie  werden  tirzühlt  (jk  fin.); 

(2)  tsidng 
beriehtüt; 

(3)  schuh 
wiederholt  {vor^iet mgen ) ; 

So    kö  tao  {isiäng\  sv/iii)       y<^ 

Was  kann  werden  tite.  (p.  fin.), 

Yen  tschi  tscUeit  y^ 

(Wtlre)  der  Geschichten    (n.  gen.)  sehinutKigste  (j>.  fin.). 

(2)  iwh'äng 
längste 

(3)  sirih 
schmaihlichste. 

V.   1   ist  gleich  richtig  zu  übersetzen:  An  der  Mauer  gießt~ 
Gedi'^m.     Im  =  hah«"n  ist  nach  utipersönUohcn  Sub.stantiven  s.  v.| 
vorhanden  sein,  und  dann  sind  jene  Substantiva  natüi'lich  als 
tive  7M  üherset^en. 

V,  3.  tsckünff  =  Mitte,  Inneres,  wird  durch  seine  St*^llD  _ 
vor  Pineni  Suhstantivnni  zum  Adjektivnm,  yen  =  sagen,  durclf 
seine  Stellung  hinter  einem  Genitiv   zum   Suhstantivnm. 

V.   G.   Die  Ueherisetzung.   woniiKh  yi:n  Subsümtiv,  und  f<>l 
/seht  Genitivpartikel,    und    darum    wieder    das    prildieative    A 
tivunii  Superlativ  ist,  ent.si>richt  meines  Wissens  der  gäng  und  gäben 
AutTassung.      Man   beachte   die  glücklich  wiedergegehenen  Doppel- 
reime,  deren  Wiederholung  nicht  zum  geringsten  Theile  dem  Gedicht« 
seine  wunderbare  Kraft  und  Schneide  verleiht.  j 

111.  (I.  IX.  7).  ' 

Von  diesem  ^AbschißdsUed  d*^-  Auswanderer  an  ihren  OÖer- 
benmfcu"  theile  ich  nur  die  erste  Strophe  mit.    Die  beiden  übrigen 

sind  wieder  nm'  Variationeu. 


r.  r/  Oiihelf  JiUf  Prolt*nn,  V'tcior  v.  Slratm»' Schi-king-üefterMelsung,  \ß\ 

Grosse  Maust  grosse  Maus! 
Unsre  HirsR  nicht  v*irsfliniaus*l 
Drei  Jahr'  hielten  wir  Dich  aus, 
Kümmerten  Dich   keiru'ti   Dftusi 
Wiiudeni  nun  von  Dir  hinaus, 
Freun  uns  jenes  scht*lnRn  (Jftu's, 

Schönen  (lim'ü,  sehiinen  üau's. 
Wo   vär  Hnden  Hof  unU  Haus. 

Schi      schu,      Schi      sc/tul 
Grosse  Hatte,  jfrosse  Ratt«! 
Wü     schl    ngo     schu 
Nicht  friss  unsre  Hirse! 
San      süi  kuan  jh 

Drei  .lahre  dienteu  wir  Dir, 
Möh    ngü  k'eng-kii 
Nicht  uns  erwiesest  -  Du  •  Sorgfalt, 

Schi  täiang  k'iu  j'it 

Wir  gehen  fort  um  zu  verlassen  Dich, 
Schi         \A  h^h  tu 

Ziehn  in  ienes  glückliche  Gau, 

Lßh  tu,  löh  fu 

Glückliche  Gau.  glücklichf»  Gau 
Yusln      tSh  n^ii  su 

DoH  erlangen  -  wir  unsern  Platz. 
V.  4.  Das  Objekt  ntß  =  uns,  steht  vor  dem  reierierenden  Ver- 
I  ÄTäii^  =  gewUhren,  hewilligen.  Dies  ist  regelmässig  gestattet, 
1.  das  Objekt  ein  Personalpronomen,  einschliesslich  tschi  *= 
,^,  sie  es*,  ist,  und  2.  diesem  Objekte  eine  Negation  vorausgeht. 
Da»  vorliegende  Beispiel  ist  heachtenswerth  wegen  des  zweiten, 
direkt-en  Objektes  Icii  =  Sorgfalt,  Aufmerksamkeit,  Fürsorge. 

V.  8.  *w,  sonst  meist  eh,  auch  scho  gesprochen,  ersetzt  meist 
(las  objektive  Relativjironomen.  Geht  ilnu  i*'h  =  erlangen  und 
wn  l'ossHssivj>ronomen  voraus,  so  ist  es  Substantiv  in  der  Bedeutung: 
Rebührender.  zusagender  Platz. 

IV.  (I,  X,  11).      . 

^Wittioetifratier  und   Wiftioentrettr," 
1.  Uns  Kö ")  wächst  üUrn   Strauch  haeiVf 
Die    Wimie  avMiugt  sich  fort,  im  Ftci^n. 
Mein    Vielgeliebter  ist  niciu  mthr\ 
Wer  ist  nocJi  niein'i 

Icli  HteJi  üüeiiu 


I*  Bn«  Art  KmikengowitclM,  uif;el>lich  doHclt«*. 
Od  XXXU 


n 


162  «*•  *'•  GahflentXy  Prohen  a.  Victor  v.  Sirau*»'  Schi-king-üeh«r*etztifip. 

Koh         seng       m^ng  Am 

Das  KSh  wÄcbst.  bederkf   dort  Doruslirrtud), 

Liiln  Hu'ui  iü  schh 

[)vT  Convolvulus  breitpt  sii-li  uns  in  der  Wildnis»; 
Iü  iuf*i  wäjig  isY 

Mein  Scb».'>nster  ist  nicht  mehr  hier; 
Seliüi  IM  tiih  Ivch  u 

Wer  (ist)  bei  (mirj?  allein  verweile  ich. 

V.  4.  Iü,  meist  =  mit,  bei,  und,  ist  in  seiner  ui-sprünglicben, 
verbalen  Bedeutung  s.  v.  a.  sich  g^eseüen,  verkehren  mit,  Üesell- 
schaft  leisten  u.  s.  w. 

2.  Das  Ko  im  Dom  wächst,  hräftigliüh, 
Die    Winde  scMint/t  tint   Ornha'  sich. 
Mein    Viel<jelie6fer  int  nicht  nteJir; 
Wer  ist  noch  wein? 

Allein  sieh'  ich. 

Koh         seng       «i^ng  l.i/i 

Das  Köh  wuchst,  bedeckt  den  IJrustbtMrstniuch, 

Li&n  miin  iü       ?/m// 

Der  Convolvulus  breitet  sich  aus  auT  Griibera. 
Iü  niti  wang  tsY 

Mein  Schönster  ist  nic-ht  mehr  hier; 
Scbui  iü  ttth      *?/i 

Wer  (ist.)  bei  (niir)?  allein  bleibe  \vh. 
Hier  fehlt  auch  im  UHexte  der  iunere  lleim  nn  vierten 

(3)  /)«•  Pftihl  fur'a  Hfiupt,  «o  schön   utui  fein! 
So  reich  der  Dccfce  Stickerei' n! 
Mein    Viehjcliehfer  ist  nicht  mehr; 
Wer  ist  noch  viein't 

Mir  tax}t's  allein, 

Kiüh  tscliin  tsan      hi 

Das  hörnerne  Kopfkissen  ist  scbün  o! 

Ki'n  K'un        Idn      hi 

Die  gestickte  Decke  glänzend  o! 
Iü  mfei  Wiing  ts  t 

Mein  Schönster  ist  nicht  mehr  hier; 
Sehüi  iü  tiih     fdn 

Wer  (ist)  bei  (mir)?  allein  tagt  es. 

Hier  hat  der  üebersetzer  ansnahnisweise,  aber  wolil  niebt  au& 
Notb  sondeni  aus  richtigem  (leschinacke,  die  iJoppelreime  der  beid« 
ersten  Verse  wiederzugeben  unterlassen. 


r.  d.  Otänimtz,  Proben  a.  Victor  v.  Strau*»'  Schi-king-  Uebersetmtng,  \  (JS 

(4)  Nach  manchem  Sonimerlag, 
Nach  mancher    Winteniacht, 
Wohl  hundei-f  Jahre  hinferdretn 
Qek  ich,  100  Er  nun    Wohnung  mach  f. 


Hill  tschi      jlh 

Sommers  (n.  ^eTi.)-Tage, 

Tüng        tsclil  y*' 

Winters  (n.  .i^en.)  Nllebte, 

Peh  süi  tselii       heii 

Hundert  Jahren  (n.  gen.)  nach  (^=  nach  hundert  Jahren) 

Kuei  iü     k'l  kii 

Kelire  ich  heim  in  seine  Wohnung. 

V.  3.  Heu  ^  Hinteres,  Spilteres.  ist  wegen  des  voniusgfihenJen 
Genitirs  und  dos  folgenden  Prildicats  Fosfposilioii:  nach. 

V.  2  und  4  sollen  hier  mich  der  alten  Aussprache  reimen. 
Ä'm  V.  4  =  wohnen,  hier  wegen  des  davorstehmiden  Genetivs 
Sabstantivam. 

(,5)  NacJft  muftcfier    Wtnfemacht, 
Nach  nia7iehe7n  t^ommerfa^, 
Wold  hunder i  Jahrfi  hinferdtem 
Qeli    icJt  zu  üim  in  sein  Gemach. 


Tüng        tschi  ye 

Wint«rs  (n.  gen.)  Nächte, 

Hia  tsehi       ph 

Sommers  (n.  gt-n.)  Tage, 

Peh  süi         tschi       heü 

Hundert  Jahren  (n.  gen.)  nach 
Kuei  iü     k'i        achth 

Kehre  icli  heim  in  seine  Kammer, 


Ohige  Beispiele  mügrn  genügen,  um  die  Genauigkeit,  dieser 
üeberw'tzungen  au.SBpr  Zweifel  xu  stellen.  Es  leuchtet  ein,  duss 
•«Ibgt  ein  Meister  in  unserer  Muttersprache  und  ein  Dichter  wie 
Herr  von  Straitss  nur  jnit  der  ausdauerndsten  Anstrengung  eine 
Dlc'he  Arbeit  zu  Ende  führen  konnte.  Ist  das  Sehi-king  dieser 
Ifihe  werthV  Ich  autwoi-te  mit  einem  begeisterten  Ja,  und  es 
_  mir  daran  auch  hierin  die  Stirnniuiig  meiner  Leser  für  die 
Bidle  zu  gewinnen.  Für  diesen  Zweck  aber  reichen  mir  die  vier 
obigen  Proben  nicht  aus.  Damm  theile  ich  mit  dfs  Ueliei-setzers 
Erbiubniss  uoch  einige  weitere  blot»  in  der  Ueborsetzung  mit. 


1(54  w.  ff  üahelentz^  i^-ftben  n,  Victor  v.  StravM*' Schi-king-Uehergrizung. 

I.  V.  IV. 

^Berückt,  etilfüJirt,  betrogen.*- 

(3)  Eh*  sicli  dfir  Maulbeerbaum  entlaubt, 
Wir  saftig  ^rlilnxt  s^in  BUttt^rliaupt 5 
0  weh  Dir.  Laelietaubp,  woh, 
Iss  von  den  Boeren  nicht,  den  süssen! 
0  weh  Dir  juiigtim  Weihe,  ach. 
Geh  nieht  zum  Mann  die  Lust  zu  büssen! 
Der  Manu,  der  seijie  Lust  gehüsst. 
Verniag^  es  wieder  gut'/uinaehen; 
Das  Weib,  das  seine   Lust  gebüsst, 
Vermag  es  ninnner  ^mit/unitichen. 


(fi)  leh  sftUie  alteni  iiebtni  Dir,    — 

Xtm  nmiehl  mich  alt  mein  .Tantiuerstand. 
Der  Khi,  er  hat  do^h  seinen  Strand, 
Die  Ebne  hat  doch   ihren   Rand. 
Als  ich  noch  froh  mir  Loeken  wand. 
Uns  Iled'  und  Lilcheln  süss  verband. 
Dein  Treugeliibd'  im  Frühroth  stAud: 
Fiel  mir  nicht  ein.   dass  so  sieh's  wandt'. 
Drtss  so  sieh's  wandt',  tiel  mir  nicht  ein,  : — 
Und  das.  aeli.  inus»  das  Ende  sein! 

I.   III.  XV. 

In    folgenden    St.rojdicn   hat   uni's   .fahr  700   v.  Chr.   Geb. 
chinesischer  Sttuitsdiener  seinen  Gram  besiin>?en: 
Durch's  Nordthor  bin  ieh  fort  gerannt. 
Von  Gmni  im  Herzen  übeniiannt. 
In  Noth  und  Elend  stets  gebaimt. 
Und  Keinem  ist  mein  Leid  bekannt, 
Genug  davon !  denn  oh. 
Den  Hinnnels   Fügung  macht*  es  so; 
Was  ist  davon  zu  sagen?  oh! 

Des  Königs  Dienste  schicken  mich. 

Die  8taat.*idienfit'  all*  auf  niieh  gehäuft  ersticken  mich; 

Und  kehr"  ich  dann  von  Ausseit  heim, 
Steh'n  meine  Hausgenossen   rings  und  zwicken  mich. 
Genug  davon!  etc. 

Des  Königs  Dieu.ste  jagen  mich.  _ 

Die  Stiwit.sdienst'  all'  auf  mich  gehlluft,  zerschlagen  mich. 
Und  kehr'  ich  dann  von  Aussen  lieiin, 
Steh'n  meine  Hausgenossen  rings  und  plagen  mich. 
Genug  davon!  etc. 


I  o.  Vüftor  V.  Stratum*  8ehi-king-  Uchersetzung.  1 65 


I,  XV,   III. 

Lied  hemikehrender  Krieger,  gesiiiige«  um*s  Jahr  1 1 00  v.  u.  Z. 

Wir  zogen  Tiu«/h  düs  Ostens  Bergen, 
Laug*,  lange  soiidyr  Wiedwrkwhr. 
Da  wir  vom  Osimi  kunum  w'wdm: 
Da  fiel  der  Regen  strömend  nimUn*.  — 
Als  man  itn  Ostyn  rief  zxiv  Kehr, 
.S«*hmei7-t*  uns  das  Her/,  nach   Westen  sehr. 
Wir  sielltcni  Röek'  und  Khnder  her; 
Kein  Dienst  er/waug  die  Reihen  mehr. 
Ein  WiruMieln  wur's,  wie  R<m|ion  machten, 
Wo  sieh  ein  Maulbeerfeld  erstreckt; 
Dann  gnb's  ein  still  und  einsam  Nachten, 
Nur  von  deu  Wagen  überdeckt. 

Wir  nogen  nach  des  r>st<'ns  Bergen, 
Lang',  lange  sonder  Wiederkehr. 
Du  wir  vom  Osten  kamen  wieder, 
Du  fiel  der  Regen  strömend  nieder.  — 
„Des  wilden   Kürbis   Friiehte   klammem 
.Sieh   wohl   an  iinsenn   Daeh   empor; 
Die  Asseln   sind  in  unsern   Kuiimiern 
Und  Sjiinup weiten   in   di*m  Thor; 
Die  Hirsehe  weiden  aul  den   Wiesen, 
(flühwümier  sehimmern  über  diesen*  — 
—   Wohl  konnte  Furcht  uns  krünken  so. 
Es  war  ja  wohl  zu  denken  so. 

Wir  zogen  nach  des  Ost^ans  Bergen, 
Long',  lange  sonder  Wiederkehr. 
Da  wir  vom   Osten  kamen  wieder. 
Du  Hei  der  Regen   streunend  nieder.   — 
Vom  Ameisberg  der  Krünieh  sehrie ; 
Die  Frau,  im  Hause  seutV,to  sie. 
Wusch,  fegte,  stopfte  jede   Fuge; 
Da  kehrten  wir  von  un.senn  Zuge: 
Die   IHtterkürbi.ss*  hingen  voll, 
Die  in   Karstnnienkilsten  waren. 
Von  «n,s<"rn   Angtüi  nicht  erblickt 
Bis  diesen  Tag  seit  »iebeji  .Jahren. 

Wir  zogen  nach  des  Ostens  Bergen, 
Lang',  lange  sonder  Wiederkehr.  * 

Da  wir  vom  Osten  küuien   wieder, 
IIa  tiel  der  liegen  strümeiid  nieder.  — 
Nun  fliegt  das  gelbe  Vögelein 
Und  schimmenid  glüuzen  seine  Flügel. 


166  «'  d.  Gobeleniz,  Proben  a.  Victor  v.  Straus*'  Scfu-king-  Üebertelnmg. 

Die  Jungfrau  zieht  zur  Hochzeit  ein, 
Und  Fuchs'  und  Schecken  lenkt  der  Zügel. 
Die  Mutter  band  die  Schärp'  ihr  an, 
Neun-,  zehnfach  ist  ihr  Schmuck  gethan. 
Das  Frische  lockt  gar  lieblich  an; 
Das  Alte,  —  was  reicht  da  hinan? 

Nun'  erst  will  ich  fragen :  Ist  es  recht,  dass  ein  solches  üebflr* 
Setzungswerk  in  der  Mappe  seines  Urhebers  vergraben  bleibe  ?  und 
habe  ich  nicht  recht,  wenn  ich  hier  eine  Perle  unserer  Literatur,  — 
der  poetischen  wie  der  sinologischen  —  erkenne,  welche  TOT 
der  Welt  leuchten,  die  Welt  entzücken  sollte?  Ich  habe  oMgiB 
Seiten  geschrieben  um  Reclame  zu  machen ;  —  dies  eine  Mal  mflgs 
der  Zweck  das  Mittel  heiligen! 


166  «/  <<•  OabdeniZt  Proben  a.  Victor  v.  Strauss'  Schi-Iäng-  üeberteUwig. 

Die  Jungfrau  zieht  zur  Hochzeit  ein, 
Und  Fuchs'  und  Schecken  lenkt  der  ZügeL 
Die  Mutter  band  die  Schftrp*  ihr  an. 
Neun-,  zehnfach  ist  ihr  Schmuck  gethan. 
Das  Frische  lockt  gar  lieblich  an; 
Das  Alte,  —  was  reicht  da  hinan? 

Nun'  erst  will  ich  fragen :  Ist  es  recht,  dass  ein  solches  üeber- 
setzungswerk  in  der  Mappe  seines  Urhebers  vergraben  bleibe  ?  Und 
habe  ich  nicht  recht,  wenn  ich  hier  eine  Perle  unserer  Literatur,  — 
der  poetischen  wie  der  sinologischen  —  erkenne,  welche  vor 
der  Welt  leuchten,  die  Welt  entzücken  sollte?  Ich  habe  obige 
Seiten  geschrieben  um  Reclame  zu  machen ;  —  dies  eine  Mal  möge 
der  Zweck  das  Mittel  heiligen! 


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167 


Le  dechiflrenient  des  inscriptions  du  Safa. 
Joseph  U»]«Ty.>) 

(Vdir  ]us  ]i1hiu-1iu!).) 

Los  conlrees  situt^es  ä,  Test  de  Daums,  trop  desolues  pour 
tenter  la  cariosit^  des  touristes,  ont  eu  la  chance  d'fttre  visitees 
dfls  savants  d'an  rai'e  meritr.  Aprfes  le  voyageui'  an^lais  Cynl 
Kam  4iii  n'a  fait  ([ne  passer,  toiitfi  cettc!  int<^rc»ssaiite  rcgion  a 
"^^i*  »L'ieatiliquement  exploree  par  MM.  Wetzstein,  Waddin^on  ot 
de  Vog^Qe  daiis  le  cours  des  anm'es  1858  ä  1862.  Les  resultats 
de  cett^  exploration  sont,  ä  hon  droit,  pmregistre.s  parmi  les  plus 
belies  decouvert^s  archüologiques  de  uotre  sit-cle;  toulfs  les  bninclies 
de  Tarcheolope  en  ont  largement  protite ,  mais  e'est  surtout  dans 
la  domame  de  l'^pigraphie  semititiue  tpie  If  lieru'iice  a  >'tv  dos  \Auh 
remarquables.  GrÄcp  aux  inscriptions,  les  ma^iifitiiips  nionuninils 
de  Palmyre,  ainsi  que  ceiix  plu.s  imidestcs  du  Haounui  sont  chtss^'s 
el  chronologiquement  fixes ,  et  nmis  pouvuiifv  ajipr*"C'ier  i\  sa  juste 
Taieor  le  degr«  de  eivilisatiun  ^\i\^  les  peuplados  st-mitiques  jadis 
ignOT^es,  comme  les  Palmyrt-iiiens  et  les  Nabateens,  avaimit  att«int 
an  contJict  de  la  civilisation  ^rj^co-romoine,  avant  quo  les  jcfi'andos 
rÄformeÄ  religieases  et  les  miprations  r|ui  ont  eii  lieii  ii  leur  suite, 
Äjent  modifi^  si  radiealement   rfthtiugrapliin  du  niaiide  scinilique. 

Toos  ces  Testes  d'une  civilisation  relative  ajqtailiniment  tk  des 
pttaplade«  de  race  araineenne;  les  vrais  Arabes,  ees  simples  et  in- 
doiuptJibles  enfants  du  dt'scrt  n'y  etident  pour  rien  et  seniblaient 
n'»Yoir  menie  pos  senti  le  hesoin  de  conüi^er  leurs  idees  par  ttrit. 
De«  «Ävants  just*iments  ceU-brcs  n  ont  pas  ht'site  ä  considerer  les 
AraW«  avant  rislainisnie  eoinine  absoluinent  dei>oarvus  de  cullure 
intellectaelle ;  et  en  cela.  ils  son<  d'atrord  avei:  les  auteurs  rausul- 
niui«  eux-m^mes  qui  dpsif^neiit  toute  IVpoque  antHriettre  ä  Tislam 
«oojj  la   denomination    tli'trissante    de    iyJl^L:^'   ,ignorance'.      Cette 


l)  Nach  mnein  auT  <lcr  Goncr»lvcr»Bmmliing  *u  WiesbAdeu  «m  J8  Ht!>jiit.fnli»r 
^*77  g«}uütenL'D  Vorlr«Ke  D,  H 


168 


Hal&vy,  le  dichtffraMHl  tk^  inscription»  du  Safa 


race  arabe,  hiiutsint  les  coutitiN  des  üoiitrees  civilisees,  serail  rest«« 
Hendaiit  des  si^cles  inaccessible  au  progi'^s ,  ii'aurait  rien  crM' ,  n^tf 
rioii  ajuins  de  ses  voisins  dont  eile  ctait  la  terreur.  .Sa  religio^^f 
impenötmble  pour  la  eonccptiuii  d'urne  vurifste  divüie,  se  serüit  r6-  ' 
duite  ä  Uli  motioth/üsme.  d'uiui  pauvrot^^  effiayante,  et  ä  qacl^iues 
superstitions  grossit>Tes  t'iigeiidrres  juir  une  imaginfttion  sans  idea 
Tello  est  l'oiiinioij  >,'i^in:'rale  au  sujet  de  k  i-uce  arabe,  et  c'e 
dans  une  teile  disposition  d'esprit  que  les  savants  voyageurs,  aya 
pousse  leur  excursion  Justine  daiis  la  i>^jfion  sauvage  du  Safa 
Harro  et  dans  Tuastö  voisiue  tnjiumee  Itulibe  ou  Bohebe,  out  di 
couvürt  des  inscriptions  traeees  dans  un  caract^re  inconnu  sur  les" 
blo€S  bnsalti*iueH  <[ui  joncbent  le  sul.  Cett«  decouverte  qtii  coiiron- 
nait  diguenient  leurs  inestiinables  reeberebes  ctait  en  mAme  temps 
un  probliime  i\  resoudre.  On  senLait  parfaitement  qu'il  y  avuit  lA^ 
Uli«  ecriture  et  un  dialecte  arabes.  ou  s'apercevait  de  plus  qc 
l'alpbabpt  du  Safa  montrait  une  irappante  aßalogie  avec  l'eurit 
biniytuiti(jue  ou  sabßenne  et  un  n'etait  pas  loiii  de  penser  que 
textes  pouvaieiit  bion  avoir  pour  autöui's  les  fils  de  ces  ^mifj 
que  les  historiens  musuliwaiiR  tont  venir,  tl  divei^ses  epoques, 
l'Arabie  meridionale  aux  confins  (irientaux  de  la  Syne.  Les  savants 
voyageurs  tenaient  tout  partieuli^rement  i  cette  idee  qu'ils  avaicnt 
developpee  avec  beaucoup  de  clartö  et  d'erudition,  et  ils  croyaient 
feraiement  que  röcritiire  saböenne  doimera  le  mot  de  Tcnigme. 
M.  Wetzstein  a  menie  ajoute  que  i>lusieurs  essais  de  dechiffvemout 
faits  k  faide  de  Talphabot  etbiupieu-bimyarite  luvaieixt  convaln 
de  Vori^nne  sabeenno  des  textes  (lu'il  avait  fopies. 

Cei)endant   les  preiniers  essais  dv  diubiffrfnnent  bont  Testes  d>itt8 
les  cartous  des  voyageuvs  et  c'est  M.  Blau  qui  a  aborde  cette  quesiid 
abandonnee    et   a    consign«'  les  n'sultats  de  ses  recherches  dans 
volujne  XV  de  la  ZDMG  (p.  450  suiv.).     M.  Blau  possedait,  out 
les  huit  iiiscriptions  jiabliees  dans  le  Reisebericht  de  M.  Wetzsteii^ 
un    ceilain    noiribro    dautres    que   lo  Siivant  consul  avait  mis  ä 
disposition.     Avec  sa  si^^acit*^.  ordinaire  il  a  aussitAt  compris  qui 
i'albiit    aviuit    tout    determinor    le    niot   ";3   ,fils*    (|ui    founiit    une 
coupe  naturelle ;  mais  voyant  que  röcritore  sabeeiiiie  n'offrmt  auci 
socoura    &   cet   effet,   il   nli^siü   pas    ä  invoquer  Falphabet  berb 
pour  fixer  lu  valeur  des  signes  qui  ne  se  reneontrent  pas  dans 
pvemier  syst^me.     Quant  aux  mots  ainsi  obtenus.  M.  Ulau  a  chervM 
il  les  expliquer  par  l'arabe,  car  ä  ce  moment  on  eonsiderait  l'idiome 
himyarite  ou  sab6en  commo  tout-ä-fait  identi<iue  avec  l'arabe  claasiqutt. 
Cette    tenttttive,    viciee    des  sou  origine  aussi  bieu  par  reclectisme 
pftleographiquo    que   par   la    conception   erronee   de  la  provenanc 
ne  put  natuiellemeut  aboutir  i\  aueun  resultat  serieux. 

Depuis  18G1  jusqu'en   1876.  lo  probl^me  des  inscriptions 
Sivfii   tut  enti^renient  oublie  et  cepeudant  cn   1872  on  con^jut, 
nioment,    l'espoir   de   decouvrir    uiut    nouvelle    niine    de  cea  Uxt 
daüs   uno   ri'giou   plus   at;ces&ible,   runlique  ruyaiunu  de  Mesvli 


n 


JKifftyt  fc  dicJäffrcmeiit  des  insefiptiom  du  Safa. 


160 


mt^rite  d  avoir  repris  de  nouveim  cot  interessant  problönie,  ajirös 
?e  de  17  ans,  apimilient  a,  M.  D.  H.  Müller,  auteur  de 
justeraent  estiines  sur  diverses  i[uestioiis  concenirtnt  les 
boscs  Sftbf^'L»nnt»s.  Bims  un  ü'avuü  rumarqiuiblo  iiuil  tit  iiisyrer 
le  XXX  v.jlunie  de  k  ZDMG  (p.  514  — 524J,  M.  Müller  sV'üt 
qu^  ü  i['vit«r  les  faules  de  son  dfvanoier  en  detomiiiiitnt  la 
des  lettres  uniquement  a  l'aide  de  r:ilpiimhet  siibcJen;  quaut 
caract^res  pour  lesqnels  l'anatogie  fuit  deiaiit,  il  les  iixa  au 
boyen  de  la  n^cessit«^  pliilulo;^iniiR  etiuil  convidiieu,  tout  coinine 
devuneiers,  de  r/'tnüto  i^irptiti^  de  l'idiorae  du  Saia  uvec  uelui 
|de8  inscriptions  sabeeiuifs.  11  a  tiinsi  cru  retnjuver  le  phenomi»ne 
la  mimmation,  en  prenivnt  pour  im  73  b'  si^^ne  ^  nui  se  pr6seute 
fWquemment  dans  les  tcst«s  du  Sata.  M.  Müller  a  etudi^  vingt- 
inscriptions.  miiis  il  n'ii  pu  ripiditiuer  su  methode  tpi'ä  einq  ou 
il  n'est  df>nc  pas  surpremirit  qu«  plusieurs  lecteurs  de  la 
DMG  aicnt  en  de  In  i><^ine  Ä  croire  A  1»  reiilitö  du  decbiffii'ement 
loi-nieme  j't'tais  du  iiombre. 

Deux   raisons    nVont  fuit  douter  de  la  solidite  de  la  niethode 
nployee  justjua  co  jour.     Promüremcnt,  le  fait  de  la  migratiou 
le  tribns  sabik-nnes  dmis  In  nord  de  TArubie,    mn  para  fort  sujot  ] 
cantion.     Deuxifrmement ,  je  n'ai  irouve  entre  rt^crituro  du  Safa 
Celle  du  Y^nien  qu'un  air  da  famillfi.  mais  uulk'int'iit  une  identitö 
[absolne.      En    d'autrrs  tcmies:  j'ai  pfuisö  ({nn  la  eomparaison   avpc 
Jrk-rilurp  sud-anibir|ue  ne  suffisait  point  pour  detenuiaer  la  valoiir 
«s»  lettres  communes  aux  dimx  alplmbets,  et  que  ces  tcxtes  etaieiit 
Iredijfes  dans  un  dialecte  de  larabe  septentriünid  qui,  par  sa  positiou 
j  gHop-apbJque,  devait   conserver  CHrtainns  attaches  avec  les  langues  i 
[stimitiqups  du  nord. 

Cette  conviction,  forinul^e  d^jÄ  en  1872,  me  conduisit  ü,  voir  dans 
[l<^  signe  D.  non  pas  une  letlTc  uniquo,  jnais  un  coujpose  de  deux 
I  lettre^,  p  «fils*»  que  M.  lllau  avait  plaeees  dune  fa^on  quelque 
'  pu  iirbitrairp.  Ces  deux  lettres  s'ajr.mUmt  aux  !«ttres  n,  r,  7,  p, 
je,  P  dont  la  valeiw  est  tbrnnie  par  l'nlpbabet  phenico-sabeen, 
Isi'ont  njis  a  ineme  de  lire  dans  Tinst-nplion  uut^e  c  de  M.  Wetz- 
ßUsxn  ^r^C  p  et  dans  eelle  rotee  /',  les  mols  nns'  13  Oiora  p. 
l'«»  L'e  derhiffroiiient  bi  valeui*  du  U  seul  etait  inexacte,  mais  je  ne 
iVn  u]ier^ns  (|ue  plus  tard. 

Loi'sqUe  M.  Müller  eut  publie  la  seeunde  pbuiehe  de  M,  Welx« 
"•^io,  je  vis  avec  plaisir  que  mon  proced<5  s'applii|uait  paii'ailenient  j 
ix   nonvelles    inscriptions.       Outre    les    iionrs    que    je    vions    de 
^»itiiinner  j'ai    truuve    eneorc    lar    et  Cn  et  j'ar   nienie  t-ru  tenir 
l«»ment    cy:   dans    un    nom   compose.      Ces  r«^sul1nts  satistaiiiant» . 

««raiout  arr^-tes  a  nu  ehoinui  si  M.  de  Vogüe  n'jtvait  pas  publiö 

^«*lquf.s   niois   apres,   son  rocueil  de  400  inscriptions  du  Öafa,  si 

•linUemment  atlendu-     Mis  en  possession  de  nK«yens  suiTisauts  de 

►ruparaiso«,  j'ai    reooinnience  mos    etudes  alin  de  deterroiner  les 

res  de  l'alphabet. 


170  nalSmft  le  dhhiffremetd  du  imeriftimu  da  8afa. 

L'exanien  des  textes  mV  montre  tout  d'ubord  que  le 
vertical  qui  commence  pn^sque  tontes  \e4  inscriptions  loin  d*< 
an  tniii  de  seiniratiori .  h\ei\  inutiie  tm  ce  cas,  represpiiüiit  le  b 
duppai-tenEvticc,  si  trocjuente  dans  l'epi^aplüe  st'initique,  et  que  cett« 
lettre  se  distinguait  du  D  par  sa  lon^eiir.  Puis,  voyant  que  l'el^- 
ment  nay  «serviteur*  se  compose  av«c  un  hilit^re  qui  se  tennine 
par  b,  jVn  ai  conulu  que  la  lettre  precedente  etait  uo  N  et 
obt<*nu  nn  nom  des  plus  seinitiqu«s  bKnay  ,semteur  de 
Ensuito  ce  tut  le  tom"  de  *\  qui  a  ete  determine  ä  l'aide  du 
•^bc  dont  les  deux  prenli^n!S  lettres  etaient  coniiues.  Le  0  fut 
i7H-()tiiiu  duns  le  nom  ipn  avee  le  secoui's  de  li*  forüie  pree<ine 
Mc<(raj(os  <|u'on  trüuve  dans  les  iiiscripiicms  du  Hacmraii,  result<it 
conlinne  egalemeiit  par  Tanalugie  sab^cnne.  Le  meiue  inoyen  s'est 
montre  efiKcace  pour  sigiiak'r  le  1  dans  bl"»?3  qui  est  aussi  un  nom 
palniyrenien.  Les  autres  lettres  furent  ainsi  suceessivement  d^- 
tenniiiöes  quoique  non  sans  de  lougs  tätonnenients.  Bref,  si  Ton 
excepte  los  lettn-s  r,  p,  la,  n,  n,  "•,  i  sur  lesquelles  tout  le 
tnonde  6U\\i  d'accord,  il  y  a  divergence  absolue  entro  lo  dechiffr«- 
ment  de  M.  Müller  et  le  niien. 

Voici  mamtenaiit  um  resuine  succinet  des  points  caracteristi<|ues 
de  cette  nouvelle  ecriture  semitique.  L'alplmbet  du  Safa  se  compos« 
de  vingt-troLS  lettres;  il  distingue,  comme  l'arabo-sabeeu,  le  n  dooi 
du  n  fort,  ttiais  il  ne  possede  aucune  dos  lettres  emphatiques  ci»^ 
Jy  Ol?,  Jö^   c  qui  caracterisent  la  phonMii^ue  iirabe.     Ce  fait  eit 

exiremement  instructif  pour  la  phonologie  semitique  en  gendH 
en  pennettant  de  suivi"p  IVxtension  geograpbiqu«  et  suecessive  w 
cet.te  pronoufiatiün  vunee  cjui  a  eree  fjmt  de  nouvellea  rncines. 
N'est-il  pa«  cuneux  de  v<iir  que  les  Sabeens  tjui  occupent  la  region 
la  plus  eloignee  du  pavw  s«^mitit|ue  emploient  aussi  le  plus  grand 
nombre  des  sons  emphatiques,  puisfjue,  en  dehors  des  sons  arabes 
que  je  viens  d'enumerer,  ils  distiuguent  encore  un  n  particulier 
par  la  lettre  X  ?  Pour  la  recherclie  d'oiigine  des  branclies  semitiques 
rejetees  en  debors  du  tentre  tonimnn.  eette  obseinration  est  du 
plus  baut  iiiter/'t-  Ce  lait  seul  <|ue  lalpbabet  gueez  n'expriine  que 
detix  eonsonnes  emphatiques.  n  et  i  ("^ ,  1^),  n'autorise-t-il  pas  i\ 
pensfT  que  les  Agazi  primitifs  avaient  leur  berceau  dans  une 
contree  situee  au  nord  du  pays  sabeen.  sinon  d'une  pai-tie  du 
Hidjaz  meme,  [leui^be  plus  tard  par  les  Arabes  preprenient  dits? 
Quelle  que  soit  d'rtillf'urs  la  valeur  de  rette  icflexion.  je  iie  dout 
point  qu'en  decouvrant  de  nouvelles  insuriptions  dans  des  contf 
ai-abcs  encore  iuexploi-ees.  on  ne.  voie  augmenter  le  nombre  de  ' 
consonnes  en  i-aison  directe  avec  l'origine  plus  meridionale 
kleetes, 

Poui*   CO    qui  est  du    rupjxni    de    Vrerilure    du  Safa   avec 
phenieien    d'une   part    et  Tethiopico-sab^en  de  lautre,  voici  ce 
est  üiaiiitenaiit  etabli  avec  certitude. 


RaUvy,  le  dichiffrenient  des  ingerfption»  du  Safa. 


171 


1.  Lettres  pheniciemies  tonserv^es  presque  intactest  3,  i,  i,  p, 
r.     Ces   lottros.   a  l'excrption   (In   i,   reviennent   soiis  hi  meme 

brme  duiis  l'alphabet.  sabö<-n. 

2.  Leitxes  identi<{ues  ou  fort  peu  Vftri6es  an  Safa  et  en  Sab6e: 
tt,  O»  1. 

3.  Lettre    ethiopionne   identi<|ue:   1.      Dans    l'alphabet    sab6en, 
lettre    esprime  le  soii  emphatique  J . 

^4-  Lettres    identiquos   qiiant    ä    la    ibi'ine   et  viiriant  pour  la 
dear:  les  lettres  n  et  n  qiii,  an  saböon,  se  lisent  respectivement 
et  n. 

5.  Lettres  dont  les   fonnes   sont   iWideiwineiit   plus    origintdes 
iie  les  fomies  subeennes  con-espondantes:  »,  3,  D,  c,  Zi. 

6.  Lettres    dont   les   fomies    saln^ennes    sont  plus    originales: 
b,  3. 

7.  Lettre  particnlifero  a  l'alpbabet  du  *Safa:   le  n  diu'  qui,  pur 
One  c'oincidence  probablenrflnt  fortuite,  lapp^lle  le  A'  groc. 

L'uccord  entre  les  alphiibets  du  8afa  et  de  rEtliiopie  au  sujet 
'  la  lettre  t,  donno  ä  refleehir,  et  senible  coiitintier  rhypotln^s»?  dl'une 
ligine  plus  septentrionale  pour  le  peuple  Gueez.  Quoi  qu'il  en 
oit  OD  pcut  affinrier  hardiiupiit  qiie  l'ülphabet  du  Sat^i  u'a  uulles 
ittarhes  avee  l'alphabet  arameen  et  ses  derives;  quil  a  suivi  uno 
rche  differente  duns  les  alt-erations  qu'il  fit  subir,  duns  le  cours 
^■n^des,  aux  caraet^res  empmntt's  aux  Pheiiiciens.  et  quil  foi'me 
^firemier  anneau  d'une  riebe  s^*rie  d'iM.'ritures  arabes  fpii  s'e- 
eodaient  depuis  Test  de  la  Daniascf^ne  jusqu'au  Hadniniaout. 

II    est   tfinps    de    founiir   quelques  specijnens  des  textes  eux- 

D^mes   en   ü-unst-ription   bebraTque.     Je   cominence   pur  les  copies 

M.  Wetistein  publiees  daiis  la  ZDMG,  mais,  vu  le  cadre  restreiiit 

^de   cette    not«,  j«   ne    transtirirai   qu*^  les  passages  oü  la  copie  iie 

laisse  rien  ä  desirer,  et  je  nfabstiendrai   de  justifier  le  sens  quo  je 

*upj>ORe    ä  certains  muts:    cett^    täi-lie    «^tani    sufbsainnieut  remplie 

rdans  un    travail   assex  d^^velopp«*!   qui   se   publie  aetuellemeni  dans 

|U  Journal  asiatique.    La  lecture  des  voyelles  n  est  pas  rigoureiuse. 

Tafel  I,  I,  b.  -:y  p  -1^72  p  lüiab 

•E  »bn  br  cyfiB  (sie)  pro  p  mr  p 

TCTz  br 

Fttit   pur  Mathar,   Hls  de  Mathar,  fils  de  .Ta'anaY,  fils  de  'Aram, 
fils  de  Sa'ad.     Erig6  ea  nienioire  (":')  de  Khak  et  de  Matbal. 
n,  a.  p  nro  p  aib 

(sie)  «115315  an«  p  (?)dt'  p  133' 
•  ■  •  nbio  k:u  (sie)  b»  p 
Pait  par  Zab,  fils  de  Sakhar,   fils  de  'Abd,    tils    de  Jadain(?), 
"!•  de  Mang,  avec  Hou'altwa  fils  de  An.     11  a  erige  uii  ex-v<ito... 
c  irn  p  -»bnnb 

0?  p  -n  p  (sie)  ic^N  p  m;k  p  (?)^byn  p  b«3i«3b 
(sie)  wdh^  ■  ' '  p  }'N  p  (?)c*i-OEN  p  (?)r3Qa  p 
1  Fait  par  Qanilalf,  fils  de  Hamid. 


172 


HaUmi,  U  tUch'ffrevtent  ifes  inseriptiom  du  Snfa 


b    Fait  par  Schoubel,  tils  de  Hia'ulaT(y)T  ßls  de  .Siina,    ftlh 
Aoiifid,  lils  de  HuY,  fils  d«  'Ammv  tils  du  Tht*sbal(?),  fils  d«  . . . . 
Üls  de  ... .      II  11  gruve  celii. 

d.  ::üni  d?cn  ;s  (V)nbn»  la  :i7  -a  cbottb 
Fait  par  Aslaju.    fils  dt*  "Auug,    tils  du  AhUt,    tils  de  i\jsla 

11  a  grav6  (cela). 

e.  (PlitriSTa  Dp:E  tde  (y)Tra«  p  (V)bnob 
Fait  paj-  8ehalial(?).    fils    de  Am'uÄf?).     QuiJ    lui  soit  accor 

de  jiillor  Sun  fonorai  et  de  ko  vonger  de  lui. 

M.    Müller    lii:    in-iiT  J3n7:&t   p   «nn«   "nap    ,Das   Grab  des 
'Atha',  öoliiies  de»  'Umtobba'  dos  Herni  von  Wardaw". 

f.  {'i)w2'-r^-n  p  na:?  p  cbn^j  p  ('r-j-na^jb 
Fait  par  Moukuddar(V),  tils  de  MouhaUiin,  iils  de  *Abd,  fils  de 

Moulnunmasch  (?). 

D'apr^s   M.    Mülbr  on   lirait:    ' '  tS   a-i33  mi?   oabua    CE'.'ia 

,Ini  lliutürberftil^'en  uiid  iiii  Öuthcu  ein  davoneilendes  (Kaineel  od. 

digl.)  itti   F*^ld  8  ./. 

Tat.  II,  Kakul  a.  yüvcfh  p  nro  p  cbnKb 

Fait  pur  AVlam,  tils  de  8a'd,  Hls  de  La'aman. 

b.  nbN  nar  p  (sie)  nnis  p  larb 

Fait  par  *AI>d,  fils  de  Mathar,  fils  de  'AbdalouL 

iL  Müllur  rmyait  trouvei*  les  iiiüts:  ■  •  •  ■  |  nn?  -»cua  on-r 

,Ein  Wildesel  iiu  B«3spniiyeu  oiner  Wildeselin". 
e.  x-ii:  p  -ICO  p  (?)-.n-ib 

Fait  i»uii"  ilainad,  fils  du  8afar,  fils  de  Suda. 

La   möthude   de  M.  Müller   domie:   mK  D"i:cb  D*iai  «Binde 
eoi   F*iinde  dio  Hilndo". 

Wadi-el-Gar/  a:        (sie)  p  rra  p  ^^T20b 

Fait  par  Mamsat,  tils  de  Ba'ab  Ba'ou. 

D'aprfes    mou   savanl  devancier,   ce   sei*uit:    nnyi  "i-itaa 
Bruimen  Ru'lQiah''. 

b.  ira  rjra  p  ■»so'a  p  os-ib 

Fait  par  Dakis,  tils  dit  MariisaY,  tils  de  IJa'ah  Ba'ou. 

L'aut^nir  pricite  lit:   riinri    T'Saa  *ib  *  n   , .  .      ain  Brunn« 
Ra*hdidi*. 

Rigm-en-Neihani  b.     "^b^^  p  n::[rl  p  IBB  p  niay  p  -jb^j  p  tt: 

Fait  par  'Ainad.    fils  d<^  Malik,    tils  de  'Amad,    tils  do  Masn 
fils  de  [-Aliuad,  fik  de  Malik. 

M.  MüUor  eroit  reeonnaitre  utK*  pbrasn  bieti  •■itrnng<>;   |  atsnj 
D  I  aTanaTieb  aOnaJKO   ,'Alidinöb,   Funmbdraöb  dem  Puiiiabdm»'»b, 

Malikijft  d.      aa  p  b«:p  p  b«^  p  cd  p  ebne  p  erb 
Fait  par  Tarn,   fils  de  Moul.iallin»,  tik  de  Kasch.  lilü  de  Ja 

fils  de  Qanaol,  fils  de  Bath. 

f  lipne  1.  oab  p  ps  p  (Vlba?!  p  orrecb 

Fait  pai"  Aii'aiti,  fils  de   I lakall?),   fila  do  Sa'an,  fils  de   La 

Ces  inscriptions,  tii'ues  des  copies  d«  M.  Wetzstebi  seuleiiiei 

loin  d'^taler  de  »ots  badiuages,  comiuu  od  l'a  cru  juäi^ua  preä 


ffä^,  U  dirh'frt!ment  tle$  inscriptioiui  du  Safa. 


\n 


OTlHit  nn  caractfere  aussi  aerieux  qu(«  n'import*»  tjuellps  inscriptions 
rtitiqu'^s   ou    atitres,     La  plupart    *Tptitre  ellf^s,   parflillfts  aux  in- 
■iptions  sinaYtiques.  smit   pur^nif^nt   roinm^moraiivps   pt   sf<   com- 
osent  enti^rement   de   norns    propres.      D'antrfis    oiil  pour  \m\  de 
erpetner  le  Souvenir  des  parents    ou  dos  umis  de  rautPur.     (Juel- 
Qfs  autres  sont  dictees.  au  contraire.  jmr  un  sentiiiipnt  df  liaiiip  et 
vengeaneo.     D'autros,  enttn,    sont    do   Teritablps  ex-voto  vi  d'un 
cttre   ^minennuent  reli^jieux.      J'pmprunte   ci-apr&s    au   rpcueU 
M.   do  Vogüe  quelques  textos  dp  ces  dtn-ni^rps  cat^gories. 
Vogue  no.  331.         "CE  cbn?-  p  0«  'p  zbr^wb 
-n  in«  brE  i3i*  b?  nr 
cnN  brc  «br  byc  nm 
Fait  par  Mouhnllim,  fils  de  As,  fils  de  Moulinllim.     W  a  «^rige 
[  (cel»)  en  memoire  de  son  p^rp.  de  won  iViTe  Tarliat ,    de  Khalu  et 
I  i«  Atamm. 

Vn^A  no.  237.  <sic)  «ID«  b?  0?ee  3*i3£  p  lS-i4«b 

Fait  par  Arfan,   fils  de  8arib.    Eri»fe  en  memoire (V)  de  sn  möre. 

no.  329.     [njbva  »inc  ct:»  p  onp  [yja  »bnb 
Pttit  par  Khal&,   fils    de  Qadnv,    lils  de  An'uin.     II  a  ^ler^f?) 
M  ex'Voto. 

Vogüö  no.  323.  nsn  p  ip  p  an::  p  anb 

nJ3:x  nbiö  läTO  (?)by  ]3  nr«  p 
Fait  par  Habb,  fils  de  Thahab,  fils  de  Qaiu  fils  de  Itafat,  fils 
Ne  AUimm,    fils   de    *A1(?).      ITi   a    etabli    un    ex-voto    d'un    bloc   de 
|lrieTPe(?j. 

Voffüe  no.  230.      rtb  no^B  b73y  nbn-p  p  (?)a:i2  p  ]nb 
Fait  par  Jiann.  fils  de  Mouiüb(?),  fils  de  Ben  Khalä.     II  a  fiiit 
[(ceU);  qu'il  lui  soit  pardonne! 

La  langue  des  inscriptions  est  de  l'arabe,  niais  avee  des  allui'es 
lireluiTques  dont  le  trait  prineipal  est  l'absence  de  rarticle  ^\,  J'ai 
I  niujitrü  ailleurs  que  rantiipiitti  na  eonseiTe  aueun  nmt  arabe  pouiTU 
Ne  Tiirticle  qoreischite,   ear  les  lenues  iniibK,  Tö*'23b^  renfenneni 

•*  oom  bj«  ^dieu".     Dans  le  iiom  du  roi  gbassaiüde  jÄÄ^Jl,  AXa- 

.  t^oovSaotü .   le  Jl   ne   pui-.iit   pas   non    plus    etre  Tarlicle,   nuiis    le 

de   dieu,   tout  pareil   au  nora  nabateen  iipaiob»,  'AXfioßcLX- 

i,  attendu   que   le  nom  divin,    uu  comniencement  des  eorapo- 

»e   pronon<;ajt   al.      Une    autre    inaniue    d'antiquite    est   le 

loemeut   de   N  par  n  dans  la  quatrienie  tbriiie  verbale,    c'est 

nn   VTJii    trait  d'union   avee  l'bebreu  et  le  sabeen.     Mais  1o  üen 

'*'  plan  frappant  avec  l'h«''breu   et  l'aneien  arameen,  c'est  reiiqiloi  du 

|T  »ojtmip  denionstratit  et   relalif.     Sur  ee  point,  rarabe  et  le  subt^en 

uient  eu  eommuu  la  tonne  seraidentale  T,  3   dont  la  deniifer© 

«rescencB   est  representee   par  le  i  de  l'aramt^en  post«riear; 

seul  conserve,  en  cette  oirconstaneo,  la  eousuime  primitive 

ition.     Enfin  une  derni^re  altacbe  ^  la  pronouctatiou  de^ 


174 


HaUvy^  U  tUchiffremetit  itcjs  inacripiions  du  Sofa. 


idiomes  du  nord  s'observe  daiis  la  pröposition  by  qui,  en  arabe 
en   sabeen,   s'ocrit  "«by.     Mais  daiis  les  grandes  lijtrnes,    le   diulect 
du  Sata  «st  pari'aitement  aralje;    la  prt!Snnce  de  la  particiile  c  pa 
surtöut    laröcteriötiijue.    hwa.   <iue  Vemploi    en  dtli«^rft  oonsiderablo- 
nient:  daiis  ee  dialecte,  le  c  sert  de  simple  ei>[»u]e  entre  deux  sub-^ 
stAntifs,  €e  qui  n'a  jamais  lieu  en  arabe. 

Si   obs<nires   que    aoiejit  les   expressions   oJc,    tt"^n,    -an  et 
on  seilt  pari'ait.i>ment  qu'il  s'agit  d'une  conseeration  religieuse. 
eal■act^r«  sürieux  des   inscriptions  du  Safa  devient  ainsi  tr^s-eviden^ 
niais  nuelle  «tait  la  r«lig^iun  des  autours?     Le  fait  c|ue  ces  texte 
ne   mcntionnent    aucuii   dieu   semlile   [irouver  (jue  les  nomades 
yaia  etaient  alors  Chr^tiens  ou  prfrs  de  l'etre,  et,  comrae  les  Gbas-1 
SAnides  professaient  rlöjä  le  Cliristianismft  au  second  sifecle  de  notre 
fere,    la   date    de    nos   inscriptions   ne    doit  pas   fitre   de   beauconp 
ant('>rieure.     D'un   autre  c6W,    ou  ne  peut  pas  non  plus  la  place 
plus    tard,    car   dans  ce    cas,    on    y  trouverait    certainement    de 
symboles  chretiens. 

Au  Bujf't  de  la  rnligion  des  Arahes.  anterieure  an  christianisr 
et  a  1'islaiiiisnie.  les  noms  |)ropre3  que  les  insc-riptjons  nous  offrenl 
nous  donnent  les  indices  les  plus  precieux,  car  ils  se  preseiit^nt  ü 
YdUxi  r6el  et  sans  avoir  ^te  expurges  par  resi>rit  du  nionotheisme,^^ 
On  y  voit,  nou  sans  surprise,  ^nierger  les  noiiis  de  plusieurs  div^^f 
njt^s   Bt'injtiques    et   {»urtout   babyloniennes ,    telles    qu«   12:    Neboi^^ 
yo  Sin,  ba  Bei,    rbst  allat  ot  iiu  dieu  regional   onp  qui,  tout   en 
rappelant   le    Cadnjus    des    t'ablps    gieco-phenicieiines,    se    retrouvp 
dans   Uli   papyras  araineen.     Le  uom  de  dieu  en  general  est  rantiqua 

b8<  non   pas  J.'^.     Cett«   circonstance    suggi^re   l'idee   que   ee  mo^| 
qui  designc  le  \Tai  dieu  dans  rislamisme  est  peut-ßtre  un  empnint 

im 

fait   aux  Arann^ens,    coraiwe   la    fomie    .^.Mt    est  düe  aux  Hebreux. 

En  presenie  de  foits  aussi  clairs   et  aussi  autlientiques,  le  Systeme 
(|ui  consid^re  les  anciens  Arabes  eomnie  denues  du  sentiment    re- 
ligieux    et    convme    parques    dans    un    isolement    parfait,    syst^io 
caresse    par    des    savants    distingues,    s'evanouit    conune    un    t^v€ 
est    dihnontrö    que   les  Arabes    partageaient    avec    les    penplt 
frferes    du    nord    la    religion   primordiale    qui    etait   le    produit 
l'esprit   de    la  race ;    que  loin  de  conserver  un  etat  religieux  rudi- 
mentaire,  ils  suivaient  le  dt-veloppement  successif  du  syst-^me  niytbo 
logique     des    rivcraina    du    Tigre    et    de    TEuphrate,      J'ai  depc 
lougteiiips  conclu  dans  ee  sens  i\  l'aide  des  dounees  assyriennes 
mais   le    tennoignage   des   dticunients    indigenes    dissipe  la  denüi 
Oinbro  de  doute  ä  ce  sujet. 

Pour  Vhistoire   des   migmtions   de  tribus   yöm^niies  dans 


1)   VoyiH   mon    aiÜcIo    intitulä    La   nOuvelU    ivollUion    de    t'acca 


ftal^,  le  diehiffremcnt  dea  inscription»  du  Safa. 


nurd  de  l'Arabie,  les  reiiseigiiements  que  nous  fournissRnt  les  in- 
,  fnräliions  du  Safa  sont  d'autunt  plus  }>t>''uieux  ^u'ils  soiit  d^cid^ment 
iripEwB.  ris  d^mentent  ahsolimietit  les  recits  den  auteurs  arabes 
sn  Sujet  des  d^placenients  ethnogrtmliu|iies  dans  la  *Syrie  orieutale, 
soit  aux  epotjues  reculees,  soit  vers  le  comnieiicemeiit  de  l'ftre 
durif>tienDe.  Pas  un  seul  d'entre  les  centaines  de  noms  propres 
•^mitiques  qu'on  observe  dans  les  inscriptions  grecques,  latines, 
ittbat^eimes.  ptiLmjT^niennijs  et  Cölles  du  Safa,  ne  inontre  aucun 
trmt  particulier  au  Yemeii ;  la  niinunatioiii,  ce  signe  caract6ristique 
dl!  ridioiue  de  Öaba.  iw  s y  lencontre  nulle  part.  D,  y  a  plus,  Tidiome 
du  äafa  qaoique  t'onci^iement  iii-abe,  ne  cessts  pas  d'avoir  des 
atUches  avec  la  phonetique  du  nord:  ainsi  par  exemple,  le  sufÜxe 
nstiel    de    la    troisifeme    persoime    masculine  est  reguli^rement  t  et 

noD  pos  By  in  cumme  en  arabe  et  en  sab^en;  on  dlt  aiusi  "j^jn  ^ 

tbr,  172«  ,sa  mfere"  et  mhne  ia«  ,8on  pöre'  in«  flSon  ftkre" 
jdis  que  jüiut  ä  la  pri-spositiun  b,  on  prouonce  "^nh,  ce  qui  est 
contralre  ä  l'usage  arabe.  La  tonno  de  la  preposition  b?  pst  ejüfalp- 
nicnt  cumniune  uux  idiumes  du  nord.  11  n'est  donc  nullemeat 
temeraire  d'affinner  que  dans  les  deux  ou  trois  si&cles  subsequents 
notre  tre  la  popukticm  de  la  Syiie  onentale  et  Celle  du  desert 
ot  n'ont  subi  autiun  remaniement  violent:  la  premifere  6tait 
nieenne  avec  uii  l^ger  ini^laag-e  de  l'^l^ment  jionmde;  la  seconde 
^tait  rest^e  puremeut  iirabe,  mais  arabe  sept^intrionale  et  püui'  aüisi 
dire  autocbthone.  Le  premi«r  tenioigiiage  de  la  jiresence  d'Arabes 
da  Hidjaz  dans  le  Haouian  est  t'ounii  par  rinscription  arabe  grec- 
qae  de  Harran  dans  L^dja,  ijui  date  de  5G8,  taridis  que  les  nionu- 
ments  contemporains  ue  mentiomient  que  des  noms  nabateons  et 
c«?ux  du  Safa.  On  voit  donc  que  meine  dans  la  seconde  moitie 
da  aixiftme  siiscle,  les  Arabes  proprenient  dits  fonuaieut  dans  le 
Haooran  nna  mmorite  prt'Si|ue  imperieptible;  l'invasion  de  cette 
CM^ntree  par  les  tribus  du  Hidjiu  est  posterieure,  noii  pas  antt-neure 
ik  rJÄlamisme.  Quant  aux  Irilnis  saboennes,  non  seulemeut  on  ne 
les  constate  nulle  part  dans  la  8yrie,  inais  nii  peui  menie  so 
deinander  si  elles  ont  pris  une  partle  quelconriue  dans  les  premiferes 
mxp^ditions  des  mu.suliuans.  II  y  a  lieu  de  croire  que  rexiiedition 
du  nord  avait  pour  compleinent  une  autre  exp^dition  musulmane 
dirige  vers  le  sud  de  la  peninsule  dans  le  but  d'eti  conveilir  les 
habitAntt»,  dont  le  paganisuie  avait  et^t  -X  peine  entame  par  b»  petit 
nombre  de  .luifs  et  de  Chr^tiens  qui  denieuraient  au  uiilieu  d'eux. 
En  cflet,  les  Sabeens  qui  voyaient  leurs  viües  bi-üleeü,  leurs 
titmple.H  profjuies  et  leurs  chiuiips  devast^s  par  les  nomades  fanatis6s. 
[^^  devaient  gu^re  6tre  portes  ä  les  secoiider  dans  leui*s  entreprises 
Ön^nurcs;  ce  n'est  que  lorsque  bnur  transfonnation  i-ivile  ei  re- 
Ugiaose  fut  complfete  qu'iis  se  sei-ainnt  ducides  ä  fuunnr  des  corps 
auxiliaires  h  Tannee   d«*H  croyants. 

Je    ne    veux    pa&    Wrniiuer   lettc   esquisse  sans  dire  ipielques 


4 


176 


HalSvjf,  U  tf^ehifrement  tte*  intcripHon*  ttu  Sofa. 


mots  sur  la  question  pal^ojan^ftphiqup  (IWp  mon  savant  devan« 
M.  T>.  H-  Müller  a  ag\U\e  ä  propris  des  texi«s  da  8afa.  II 
pnraH  to«t-ä-fait  peine  pprdiie  de  voukiir  ftiiidfr  les  rpcherchos 
d'firi^ne  sar  Ips  alpliuhnts  d»»rivHS  vi  tort^ment  modifii-'S.  En 
general,  les  vingt-deux  Ifftti'es  de  Vivljiliuliet  phenicien  «nt  et« 
nccept^es  dans  Ifiur  int<^gritH  pai*  les  p4?upU'S  de  race  s«imitique, 
par  cette  bonne  raison  que  les  articulations  qu'il  erprime  Wr 
sont  eoTTinmnps.  Cp  n'est  que  plus  tiird,  lorsqiip  Ipurs  laiii^es 
s't''tnient  imriehies  d'aspirations  et  d'autres  sons  secondairps  qa'ils 
iimdifiprpnt.  cpilainps  Ipttros  atin  d'HXpnmerles  iuiuvpUps  ailiculations. 
AiiiKi.    il  pst  avHr{»,  que  dans  i'alphabet  salK?ien,  la  gutturale   p  est 

V  ^^ 

pxpvirnpp  par  un  3  siippipose,  les  dentales  aspirees  r,  n  par  une 
inodificatio»  du  n  et  les  sifflantes  aspir^es  (j»  et  J&  par  des  too* 
ilifications  du  at.  Le  ff  est  certainenient  aussi  varie  du  n.  Si 
leiiiünes  lettres  iip  porteni  pas  de  siniilitudp  avec  les  caract^res 
phenkiims,  o'esl  (jiie  nnus  ignorons  leurs  formes  antV'rieures.  Sous 
ce  ruppoit  la  conuaissiutce  de  ralphabet  du  Safu  fern,  ^viter  bien  : 
]nepriseB.  J^a-t-on  pas  affinne  nagu^re  que  le  K  sabeen  se 
portait  au  n  et  que  le  0  n'^tmt  qu'un  Ti  renverse?  En 
avec  le  secours  des  fonues  du  Safa,  qui  sont  restees  dans  un 
plus  arcliaTque,  toutes  ces  lettres  se  rameiient  facilement  d  lears 
modMes  plieniciens.  II  est  mainteiiaut  certaiii  qiie  les  caract^res 
sabeens  0  et  3C  ii'out  aucun  rapjiort  eiitre  eux.  Par  *ies  nouvelles 
doimees,  le  systfeme  de  Wuttke-Levy  de  l'origiiiö  de  V^oriture, 
Systeme  qui  par  cela  seul  qu'il  attribue  aux  iiiventeurs  des  con- 
naissances  phonologiqes  superieures  j\  lern*  epoque,  u'a  pu  acquerir 
lo  suffrage  des  paleographes,  re<;oit  son  coup  de  gi'äce.  11  est 
un  iait  desormais  ai^quis  a  l'aide  de  rperitiiie  du  Safa,  c'est 
que  les  lettres  fundamentales  de  l'alpliabet  plieuicien  ont  et^  ri- 
goureusement  conservees  chez  tous  les  peuples  semitiijues.  Pour  les 
peuples  uou  seniitiques,  la  cbose  se  pr/^seutait  sous  un  aspeet  dif- 
fereatj  car  d'un  cöt^,  plusieurs  artitulations  leur  etaient  ^traiig^res 
et  d'autre  cöt^,  ils  possedaient  des  sons  ineonnus  aux  Senates;  ils 
6taient  done  dans  lV>bligation  de  retrancher  plusieurs  lettres  pri- 
njitivps  et  d'en  ajüuter  de  nouvelles;  bref,  dW  modiüer  profondf^ment 
röconomie  primitive.  J'ai  clierchn  ä  deniontrer  ailleurs  que  l'alpkabet 
phenicien  proel'dp  des  hieroj^lyphes  et  ivon  pas  de  rpcriture  hiem- 
tique  comme  le  snutientunit  le,s  egyjitologues,  et  que  les  Pheuiciens 
ötftnt  par  rapport.  aux  Egy]jtiens  eomme  les  peuples  non  semitiques 
4  Tegard  d'eux,  n'ont  emprunte  que  les  signes  des  articulations 
comniunes.  Qujuit  aux  sons  5,  n,  T,  n,  b,  T,  d,  X  qui  nVxistaient 
pas  en  eg}q)tien,  ils  les  ont  formes  des  lettres  primitives  au  mo 
de  traits  diacritiques  et  d'autres  l^g^-res  nindifications  *). 


1}    Voyea    rai-s    Müangt»    tCipigr<iphie    H    dareMeologüs    sin 

p.   iCt<— 183. 


17t 


Die  neueren  Resultate  der  sumerischen  Forschung. 

Vim 
Dr.  Frltse  HommeL^j 

fas  zunilcbst  d«^n  Nameu  sumeriseh  betrifl't,  so  luiterliejL^  es 
deu  Auslassungen  Üpyert's,  denen  in  jüiigstfi*  Zeit  durch 
Friedrich  Delitzsch  neue  Heweisstützen  gegeben  worden,  keinem 
Zweifel  mehr,  dass  derselbe,  und  nicht  der  Name  nklcjidiseh,  die 
(illeiii  richtige  Benennung  der  in  Rede  stehenden  Si^raclie  ist.  Diese 
iJfWpiNgiiiiide  hier  aiizutühren  ist.  heute  nicht  meine  Aufgabe. 

Die  literarisehen  (Quellen ,    aus   denen   die  KeiLsebrittturst-hung 
iMAtenal  für  die  sunieriseben  Studien  M-böidt.  sind  folgende: 
1.  die   sunierisfib-assyrisrlien  Nationallexica,  beiindie  den  ganaen 
n.Band  des  Rawlinson'seben  Insehriftenwerkes  (von  Tafel  5  an)  füllend. 
Beispiele:    U  Uawl.  27.  10  ff.   HAL  ga-rani  tiiessen 

tL^L.ßAL  I  (jaräru   sa   mf-i  fliessen 

I       des  Wassers 
GÜK^)  gat'dru   sa    avili    dabin- 

laufen  des  Meiisrhen 
na-ffar-ni-tti'^  schnelles 
tiiessen  (beftiges  laufen) 
bi-iz-za-ra  Blosse 
ui'xi  Hh")sse 
I  ü-ru'it  Ha  zinnisfi  Blfts-se 
(Scham)  des  Weibes 
Davon    zu    unterscheiden   sind  die  blossen  Syllahare ,    die  nur 
^f  Erklftnmg    der   Sebriflzeichen    dieruHi,    von    welchen    aber    das 
1*nfuiigreit'hste,  das  sogenannte  grosse  dreispaltige  Syllabar,  zugleich 
I  f'ne  emnerisch-a.ssyrisehe  WiiHerliste  bildet.     Beispiele : 

a.  aiiÄ  dem  gi"os.Hen  Syllubar  II  Rawl.  1.  2  (in  der  Mitte  st*iht 
[^  tu  erklärende  Zeichen,  links  seine  sninerische  Auss|iracbe  in 
l'^m  phonetischer  Öcbreibweise.  und  rechts  das  entsprechende  Aequi- 
l'tueat  dieses    Raineriüchen  Worte.s  im  Assyrisehen :    icb  theil«  den 

V\\  V<irgctrnir«n    iiuf   iIit    (li-iu<rHlv)'r>:uiiiu!ttn(;    xu    Wii'»ljA(len    um    S8.  Sop- 
m  U7H  -  1>    K. 

.         tt  Im  Oritniixl:    (««r*    KIL;    dk»i*p    (kleiner   gMctirlebpt«})    niot»e    Uedeutet 
»W.  U«w  KIL  liier  ftlU  /.«  ^pmiliwi  Ut 

3»  (•«•M'hrW'bon  KAh    (<h1     HAK)    LA,    *b««r    iim-li    den   tMusM-n  QfUn,   mvg 


GUK.GUR 

II  liawl.  48,  210  f.  (jl.4J.A»J 
MUG3) 

MURUB«) 


B4.  XXXII 


IJ 


178      FfoTJimrJ,  tlie  neueren  RettvltaU  der  mmertJichen  Fortckung. 


U) 

k^\ 

-4^ 

(2) 

DlNiJIR 

-T 

m) 

UIIJIL 

I^ 

EN 

1-+- 

Anfang  desselben,  wie  ps  in  Deli  txsch's  ass)ri'ischen  Lesestöcli 
henms^egpb«*n  ist,  liier  in  IVansscriptioo  mit.  Etwa  viertlmlUhnBd 
Zeirlif'n  wi-rdon  dort  in  ihrer  suinerist'lien  inid  iissyriseben  Kfdfutc 
cvklrn-t.) 

samii  (Hijtiiiiel)    [Assyr.  »Silbenzeichen 
üu"*  ((lolt)        4  —  41   ist  abgebrochen 
kilu/u"  (Vfrbronnung) 

iiptu"'  (Beschwömiig)  [kommt  im  Ass. 

als    Ideograiniii    in    der    Üedeutung 
sipfu  vurj 
SDTRTB    Jz^i'-^-    »uhuppatu'^  (Farre)    [kommt  im  Ass.  o^H 

tilü    Ideognunm    in    der    Bedeutu^^ 
paru  oder  suhupputtt  Faire  und  diinn 
g*(wnhnlieh  mit  vorgnsetztem  Dotenad 
^Y^  vor]  S 

/?.  aus  dem  eigentlichen  8y Ilabar,  welches  allein  der  lautlichen 
ErklJlruDg  der  Schrift  Zeichen  olme  Rücksicht  auf  ihre  Bedeutung 
gewidmet  ist,  II  Uawl.  3,  voUslilndig  bei  Dtditxsch,  Ass.  Lesest..  2.  AutL 
y.  35 tl'.  {in  der  Milt^  steht  das  Zeiiheii,  links  seine  Wertht«, 
rechts  der  st^ts  mit  der  Noiniiiiitivendwng  u  [oder  u"*]  versehe 
Name  des  Zeichens):  z.  B. 


RI        ►!?<[   taUw- 
TAL  -Tf<T   .        , 
BI       t^       kiUu 
KAS   ^        ,     , 


•  Ass.  Silbenzeichen  ri  und  tcU 


Ass.  Silbenzeicben  bi  und  kaa 


)'.  aus  dem  4  spaltigen  Syllabar  IV  Riiwl.  «ifl,  70.  welclf 
dem  eben  besj[irocheneti  drei>q)ultigen  8yllabar  gleicht,  nur  das« 
der  dritten  ('<duume  sehr  oft  statt  des  Namens  des  Silbenzeichf 
wie  in  der  zuletzt  mitgr  tlu*ilten  Zeile  jenes  Syllabars  eijie  graphisc 
Erklüning  versuclit  wird  V),  und  das»  noch  eine  vierte»  Columue  , 
gereiht  wird,  wekhe  die  Bedeutungen,  die  das  bet reifende  Zeicb 
(oder    richtiger   .srnnerische  Wuil  denn    nicht    immer   konmifl 

diese  Bedeutungen    dem  Zeichen    als  Ideogramm    in  asayr.  Text/Mi 
zu,  sondern  oft  linden  sie  iiich  nur  in  rein  sumerischen  Texten 
bat,  gewissei-massen  als  eine  Beihe  assyrischer  JSyuonyiua  uutl'üb 


tV.  BawL  G9, 6  ft'     OIU       ►^fTf       .7"** 


zuliakibu  (Skorirton 

pttttu  (Dolch) 

paäanu 

öirku  lBlit7.strabl) 


1,1   So  liPsoniloDi  Aif   Formel;   Äi   ana (,a.  IV    1m»1   ubigcm  J»-^ 

in  annai  idu  „wvlvbvs  zu  (t\cm  Zi'U'Iiimi  sa\  iincli  (iIm  Zoiohcn  nm  koaiic 
2i  in  ilfm  Titrok-hon   K  42 1.'^   Svnoiivm  von  a/rrolu. 


Hommei,  die  neueren  liesullate  der  mmeriachen  Forschung.      179 

gÄiizuiigfn    zu  diftsen  drei  Arten  von  Syllabnren  bilden  die 

fen  Kiunerischen  Wörtern  (rfsp.  sunierist'li-fwsyr.  Sclirift /eichen)  so 

in  den  NuHomUlexicis  in  kleineren  Charaktf^ren  beigeschriebenen 

Bossen ,    welche    fi'ir   die    richtige  Lesung   sumerischer  Texte  von 

fichStzbareni  Werllie  sind,  du  es  vorkommen  kann,  dass  man  in 

^U'hen    ein    Zeichen    seiner    Bedeutudg    nach    gani;    iftmaii    kennt, 

auch,    wenn  uUe  juidern  Wörter  bcksuint  üinrl ,  den  .Satz  vull- 

awi    richtig   übersetzen    kann ,    nur    aber    dir*  Aussprache  des 

treffenden  Zeichens  zunächst,  noch  unbekannt  ist.    luid  uns  dann 

piche    l'Jlossen    in    vielen    Füllen    die    richtige  Aussprache    an    die 

nd  geben. 

2.  die  grammatikalischen  Pariidigmen,  welche  von  den  assy- 
ichon  Gelehrt^'n  angefertigt  wurden ,  und  von  denen  sich  eine 
Mfss«  Aiizjihl  im  IL  Band  dt^s  InschriftK'n Werkes  (TT  Rawl,  8>  45 
-70 cd.  9.  11.  12  luid  13.  14  und  15.  Hj.,  sowie  einige  Frag- 
ent#  auf  Tafel  33  und   35)  abgf'ilTnackt  tindft. 

Ich     wähle    hier    ein    bereit«     von    Hchradöi'    aus    II    U.    12, 
S — 47  c  d  mitgetheiltes  Tafelchen,  um  dort  einen  Fehler,  der  schon 
an    der   Richtigkeit    der   sumerischen    Ent/.iÖm*ungen    in*e- 
cUt  hat,  zu  verbessern : 

KLM.TA.  i'/li'su  mit  ihiu 

KI.NE.NE.T.4 ')       ifftMumt  mit  ihnen    (im  sunier.  einfach 

duich   V'erdopplung  der  3,  sing, 
ausgedrückt) 
KI .  Mü .  TA  i^Jija  mit  mir 

KI. MI. TA  tV/*V»*  mit  un.s 

KI. ZU. TA  t'm'ka  mit  dir 

KI. ZU. NE. NE. TA»)  iUihunu  mit  euch  (im  sumer.  2. sing. -f- 

3.  pl.  =  2.  i»hirj. 
TA  igt  sumerische  Postposition  und  entsi>rirh!  dem  assyr.  uUn 
t«i«,  von",  aber  auch  der  ass.  Pnlposition  ina  ,in*.  /..  B.  iV  R.  9, 
[ll-}-12b  Sl6.ZU.TA  ina  ahika  ,bei  deinem  Bruder";  und  KI 
jvirfl  von  den  Nationallexicis  nicht  blos  durch  irmtu  Erde,  in 
}w*»U'h«>r  Bedeutung  es  auch  als  Ideogrjunm  in  d<>n  nssyr.  Texten 
Itorkummt  (z.  B.  KL-/«""  =  irääi"'),  sondeni  auch  durch  n.hu 
lOrt  «»rklRrt.  Es  heisst  also  KI.NI.TA  würtlich  ina  a.sursa  ,an 
[«•in^nt  Ort",  wie  man  im  Sumerischen  für  ,niit  ihm"  sich  ausdmckte. 
S.  die  bilingnen  Texte,  einige  Tafeln  im  II.  Band  und  ausser- 
I  Wluabfl  den  ganzen  IV.  Band  des  Lon<loner  Irischrifl^enwerkes 
Hend.      öie    sind  meist  religiösen  und  mythologisclien   Itdudl.*» 


i>S<>hnwler  Kl  lüL.lUL  TA  r^J^^f  L.t  ubor  in  clrii  Mimor.  ToxtL>u  nur 
I  /*K  atiil  (wenn  i»»  Fi-upr  b<*ili>Ht<.H»  iJlllll-,  voran*  dor  ims  \Vf<rlli  hil  wie  dor  von 
!  ■"•  i^jrtUbftrpn  »nprjjfix»««»  siiinor  W'ortli  Pllj  (und  HI  Li  prst  ftb|^<kUntt  zu 
1  Hn  M>hAliiL 

31  ikbnidrr:  Kl  ZlMllL  Itll.  TA 


IgO      Hommel,  die  neueren  ReeuUai^  der  turnerischen  Fomckumg. 


(-ki-U  nak'it 
U-Uk  ü-ia-a 
i-ki-ll-ka  T\ak.-ru 


und    so    geschrieben,    dass    immer   eine   Zeile   sumerisch   und   die 

ifolg^^nde  assyrischt*  Interlinearüherst^tzung  ist.  In  kleineren  Texte 
Ijüuant  tfs  nucli  vor,  dass  links  Ai^^  siunjrisi'ihe ,  rechts  die  assy 
üebursetzung  stwlit.  Und  es  sei  hier  der  Kürze  halber  so  ein  kle 
ueres  Stück,  nUuilieh  ein  sumerisches  Spiiehwort,  als  Beispiel  eine 

fl)ilingwen   Textes  gewühlt : 
11   Kuwl.   IG,   14— 17  cd 

iZ.-UU  IZL-MU.UN.-IL 
. . .  G  «)  (MULU-) Kim .  RA .  KIT 
NI.-DUUN-IL 
...G.-Zü  (MULIMKUR.RA 
d.  i,  du  i/im/st  (hier  nicht  J>U.Ä-Zü,  sondern  der  reinen  Verba 
Wurzel  DU,   gehen,    wird    hier  IZ    vorgesetzt   zum  Ausdiiick    dt 
2,  Hing.),    du  nakwHt    (im  J>umerischpn    wörtlith    ,du    nahmst 

[ttiit.  iiicürpoiiftem  n;  IL,  nicht  GA.TC  xu  sprechen,  heisst.  nehineii| 
letztes  IM  bildet  ncbim  IN  -  und  B A  -  den  Fertecti>tÄmii 
'das  im  voi"aus  uuii'  das  noch  genannte  Object  hijiweisen«] 
und  dann  zwischen  diis  dem  Feifectstamni  bildende  Prülix  und  die 
reine  Wurzel  gesetzte  I'ronomen  der  3.  Fers.  Sing,  in  den  m-stomm. 
wie  ihn  Delitzsch  zum  Ihitei-schied  vom  n-  und  b*stamm  nexuit, 
ti'eten  soll ,  so  w4rd  es  dem  ni  mittelst  des  diesem  labiiden  Cou 
souanten  homogeuerni  u-Yoeals  angehängt,  der  vor  dem  m  gewesen 

j  Vorschl.igs-  oder  Hillsvocal  i  aber  iils  niui  nicht  mein-  nüthig  a1 
geworfen,  so  dass  wir  die  Form  MU-N-IL  bekommen,  die  an  und 
für  sich,  da  die  3.  Sing,  im  sumerischen  nicht  besonders  bezeiclinet 
wird,  ^er  nahm"  heisseu  würde,  mit  vorgesetztem  IZI  '■')  aber  ,da 
nahmst"  bedeutet  t  das  Feld  des  Feindes  (oder,  wenn  man  MULr 
^Mensch*  nicht,  wie  ich  es  hier  thue,  als  blosses  Drterminativ,  wa 
dünn   nicht  gesi)rochi*n  wird,  betrachtet :  ,des  feindlichen   Mannes" 

kKlT  ist  eine  den  Genitiv  bezeidmende  l'ostposition  des  Sumorischt 

[wahrscheinlich  entst^idei»  aus  KI. TA);  es  (fieng  (Nl-DU  der  reii 
Perfectstiinmi    und    xwiu*  der  n-Iieihe;  mit  NI-   wechselt  nicht    nur 

[IN-  sondern  auch  UN-),    es  nahm  (UN-IL)  dein  Feld  der  Feine 
4.  die  nur  in  siunerischer  iSiaache  geschriebeneu  Terte.    V<q 

[dieser  Art  sind  bis  jetzt  nur  kleLuere  Inschriften  bekaimt,    wclc 

'  Von  den  illtesten  babyb>niscben  Königen  herrühren  und  in  de 
sogenmmten  hieratischen  Keilschrift^'harakteren  geschrieben  üii^ 
Ohne  die  gi'ainmatikalischen  und  leiicalischen  Arbeiten  der  Aa 
Syrer  wie  die  bilinguen  Tisxte  wUre  eine  Entziffening  dieser  lu- 
schriften  natürlich  nie  möglich  gewesen;  vor  der  Hand  ist  vo 
ihnen  daher  auch  keine  reiche  Ausbeute  sondern  meist  nur  B€ 
slüÜgung  der  dort  gemachten  Forschungen  und  Entdeclaingen 
erwarten,  zumal   sie  fast  alle  nur  geringen   Unifaugcs  sind. 


11,  73  of);  i^^**  Feld,  eiu  ui  den  ToxUn  »ehr  oft  vorkommiMHli«»  W«irt 
2)    V.\\  (lirMf   AitsHpnielii*  Uos  ZvU'lwn«    ^^^^|  ^'K'    "    ^    *>  471  ff. 


ffommfj,  die  neueren  Remitate  der  sumeriHchen  Foraehting. 


fi.  die  Verwendnng-  sumerischer  Wörter  als  Ideogramme  in 
■syrischen  (resp.  babylonischen)  Texten. 
'^  Es  ist  kpineswpgs  der  Fall,  dass  die  assyrischen  Toxte  so  von 
Ideoj^ninjmen  wimmeln,  wie  es  etwa  scheinen  möehte.  Viele  der- 
selben sind  bis  jetzt  äna^  XiyOf/tevce,  unzählige  andre  kommen 
seltner  oder  nur  in  ganz  speciellen  Arten  von  Texten  (wie  astro- 
nomischen) vor,  und  wenn  man  solche  ausnimmt,  so  kann  mtui 
getrost  sagen,  dass  es  nur  die  gewöhnlichsten  Bef^iiffe  der  Sprache 
aadf  welche  ideogramma tisch  in  der  Sclirift  aus;/cdrnck-t  werden, 
so  2.  B.  fast  stets  ir^itu  Erde,  mtifu  Land,  nusti  Mann,  sni-rtt 
KiSnig.  hafdhu  gehen,  Ä^.htr  Assyrien,  iMar  Aslarte  u.  s.  w., 
welche  KI,  KITR,  LTN  oder  MULU,  LüGM.,  Du,  --T  DUG,  ->l 
XV  geschrieben,  aber  in  ihren  eben  angegebene«  assyrischen  (serai- 
tischen)  Werthen  gelesen  werden.  Zur  Erleichterung  setzen  die 
Assjrrer  hier  öfter  sogenannte  phitnetisclie  Comploracnte  ')  dem 
betreffenden  Ideogramm  nach,  z.  B.  utl  in  KUR-w/^  As.  8111.  85,  51, 
fim  in  KI-  ti"  passun ,  um  zu  bezeichnen ,  dass  liier  ik-sud  er  er- 
oberte^), irsUi"  der  Erde  —  kur-ud  und  ki-ti'"  würden  gar  keine 
Worte  sein  —  gelesen  werden  mu.ss. 

Seltner  vorkommende  Ideogramme  richtig  assyrisch  lesen  zu 
kOnoen,  würden  wir  manchmal  in  Verlegenheit  sein,  wenn  wir  eben 
nicht  die  srunerisch-assyrischen  Syllabare  luid  Nationallexica  häitten, 
die  uns  hier  fast  stets  das  richtige  an  die  Hand  geben.  Aber  neben 
diesen  unschai zbaien  Hilfsmitteln  muss  hier  noch  eines  erwähnt 
werden,  welches  uns  oft  auch  schon  (.»hne  dieselben  zur  richtigen 
Lesung  gelangen  lässt ,  ich  meine  die  zahlreichen  Varismten  der 
Paralleltexte  zu  den  historischen  und  andcni  Inschiiften,  Da 
kommt  es  oft  vor,  dass  in  der  einen  Fassung  des  Textes  ein  Wort 
ideogrammatisch  geschrieben  ist,  was  in  der  juidern  Fassung  an  der- 
selben ganz  gleichlautenden  Stelle  phunetisch  wiedergegeben  wird;  so 
bietet  luis,  um  nur  einige  Beispielo  zu  nennen,  die  erste  HiÜfte  der  von 
8mith  herausgegebenen  Inschriften  Asurbanibals  fp.  1  — 151)  neben 
einer  Ueihe  von  sehr  uft  begegnenden  Ideogrammen,  zu  denen  die 
Varianten  die  phonetische  Lesung  geben  (oder  umgekehrt),  -  wie 
atka-nu^)  tVar.  ar-ka-n-mi)  ,nnchho^^  tibtu  (Vor.  ta-ulf-tv)  ,Wohl- 
thaf,  zi-kar  sap-tt-jn  (Yar.  zt'kar  .sapfi-ja)  „die  Worte  meiner 
Lip}»e*,  7iin\ja  (Var.  jit-ri-ja)  ^mvln  Joch",  ^situ-uti-AU  (Var.  fii'-ru- 
ui'iu)  .gegen  ihn',  a-di  mah-n'-ja  (Var.  a-di  viohri-ja  *)  ,zu  meber 


4 
I 
4 


t^  Ni'-Iit   m>l  «ItT  !«4»);«\iiNiiiitr>ii  NominnlverlÄnBortm^*   zn  verwechsolii,  weKlw» 
in  imiiieriKcheii  T«<xUjii   vorkommt. 
tt  Vgl.  tat  Brtstätiß:uiJ»f   <liy   VAriaiilu    ilcr    htitrvflTi'UilL'ii  !st«Ue,    wcli-lio  il- 
imi-ud  phoiit»t|»cli  p'«c)irir>lK'n   dnrbicfc». 

3>  Ifli  kiiuiilo  tintfirlifli   biiT  wie  in   cluu   ri>lpi)ii*ltjii  Htiisintlüti  goraile  «.o  (fut 
«rikolieii   VVtTtlie   ••iiis«taon ,  «l-üt    fiiitr    Willi-  ntt  {=:  afkaun'),    beira  2. 

»«i»li-i(ii  u    s.  vf    txnns.HcriMrcn. 


4)  a-«U  ^y«-   -ja  goac 


ttricbeu. 


182     Hommel,  die  neueren  IteguUate  der  sunterischen  Forschun§. 


Gegenwart",  lurtanu  (Vai-.  tur-ta-tm)  »Statthalter*',  untm€m-iu  (Va 
tivi-vian-su  ,seiii  Heer",  ina  ka-bal  (Var.  ina  kaScd)  in  ,der  Mit 
von",  Itiluv  (Var.  Is-tar)  „Astiirte"  «nd  tnha-zi(\Qr.  tahrnzi)  ^Schlttcht 
—  auch  zwei  Ideogi-ainme ,    die    uns  sonst  aus  den  Niitionallexici^ 
und  Syllrtltaien  wie  aus  den  übrigen  assyr.  und  siunerischen  Text« 
[.soweit    sie    durchfoi-scht    sind,    noch    nicht    oder    nur  in  wenige 
Füllen    bekannt    waren,    pflmlich    As.    Sin.    105,  «0    "^tüi    ^«i 
DlKIG.g'),  wie  die  Vuritmte  zu  dem  im  Haupttext  stehenden  fwä 
lu-u-ti  ^reichliche"   (von  vhil  füllen)    bietet,    und    123,  49  *T<ti^| 
, Gnade"  (var.  ri-i-mu,  vgl.  CrS"!),    was   i;war    auch    sonst   in  ossy 
Texten    vorkommt    (und    deshalb    auch    von  Delitzsch,    Schrifttafiij 
^seiner  Ass.  Lesest.,  2.  AuH.  Nr.  147  genamit  wird),  aber  wozu 
[  die  Syllabare  und  Natiimallexii.a  bis  jetzt  die  sumerische  Aussprach 
noch  nicht  haben  finden  lassen.     Ich  wählte  letzteres  Beispiel  hif 
deshalb ,    mn    xu    zeigen ,    dass    diese  Varianten  für  die  sumerisch 
Sprachfoi"scliung  nur  insofern  Nutzen  bringen,  fds  sie  uns  zwar  die 
Bedeutung,  aber  nicht  die  Aussi)rachi<,  wenn  wir  diese  nicht  andcun^H 
woher  erfahren,    der  sumerischen  Wörter  kennen  lehren.     Da  abd^| 
dieser  sekundere  Nutzen  für  djis  Sumerische  immerhin  ein  Nutzen 
bleibt ,    so    musste     auf   den  Werth  jener  Ideogramme    imd    ihre^ 
Varianten,  der  für  das  Assyrische  freilich  ein  grosser  ist,  auch  hi^ 
bei  Aufzithlung    des  literarischen  Quellenmatorials  der  sumerisch^ 
Forschung  hingewiesen  werden.  —  Was  nun  noch  den  Zweck  jen 
Verwendung  von  Ideogranuiien  anlangt,  so  sieht   num  deutlicli, 
Assyrer  brauchten  bei  sehr  oft  vorkommenden  BegritTen,  um  Ruuiu 
zu  sparen    und  um  hier  nicht  ihre  stetes  etwas  längeren  weil 
consonantigeji    semitisclutn    Wörter    schreiben  zu  müssen,    die  vii 
kürzeren ,   weil    meist   einsilbigen  und  mit  einem   Zeichen  geschni 
benen    smuerisclien  Wörter '^K      Die  assyrische  Schrift  ist  ja  üh 
haupt  eine  dem  .semitischen  Assyrisch  erst  angepasste  nichtsemitisc| 
Schrift,    die  Schrift    des   alten  Cultui-volkes   der  Sumerier  — 
bat  Oppert  lange  bevor  mim  sumerisch-i»ssyrische  Texte  hatte, 
knnnt  — ,  und  nur  aus  ihrem  nichtsemitiscben  Urspnuig  ist  es 
erklären,    djiss  die'  assyrische  Schrift  z.  B.  t«,    o«  und  </*,   iz^ 
und  »Vi    "^»    ^^  ""*!  VM,    da  und  ta,    dt  und  //,    va  und  nta  mit 
einem  Zeichen  ausdrücken  muss.     Ein  Cilück  für  uns  ist  es,    daas 
in   den   ass^-rischen  Priestei-schulen    noch   bis  in  die  späteste  Zeit 


hre^^ 


rv  ■ i 

<<<    (»um     5IES  ^^  mjitidl 

MenKv.  wiiji,  uobvubei  bemerkt   iu  »uint'r.  Tt-xtei»  tue  Avn  l'luml  Inldet.  sotid 
nur  in  tisi»    ToxUtii    ncbvu    Itlougrnmini'n    «b'in    Aug«    doo    Ploml    dcntelbon 
zuzcigcti  pfsetzt  winli. 

S)  Hier  ist  bfAUiulcfs  xu  bwirliU-ii,  tln>s  in  Avit  KviUclirifttextpn  jcrto  Za 
mit    viuum  vulLstüiiiligcu  Wort    »i-lilie&üL-u    oium   uii<i   eiiiu  Abibcilun^   ftcssolÜ 
in   »ulftifii   Fällen  nie   vcirkoramt,   iüm)   ichon  dc^hnlb  oft   UnialiMUung  io 
W«hl  der  Zoicliou  ircbotcu  wnr. 


fmrwtet,  tiie  neuerm  RGfwkatc  fler  nmterückcn  Forachung. 


»yrischcn  Reiuhos  die  suiuerisuhe  Sprache  erlernt  werden 
moasle,  in  dieser  Sprache  imin^r  noch  die  Hmtiih^h  auf  das  ur- 
fprfinglich  von  deu  Öiuiieri<?ni  überkoinnienti  rirpttcrpimtlioon  ab- 
gesongeu  wurden,  und  mns  so  jinics  unschillzbjire  Hilfstiiittel  dor 
■aejrisi'hcu  Philologie,  die  ei"willmten  HUinen!:ich-aK.s>T.  Natioimllexia, 
Syibibiire  and  graiunuiticalischen  Paradigmen  wie  die  Interlineiir- 
venioneti  der  sumerischen  Texte  mit  der  übrigen  Litomtur  der 
Assyrer  erhalten  blieben. 

Was  nun  die  neuesten  Resultate  der  assyriologisehen  Wissen- 
ficbafl  für  das  Sumerische,  ?Amial  über  seine  Stellung  iniiei  htilb  der 
ans  bekannten  Sprachen  betrifft,  so  sind  dieselben  tbl^'-fMide : 

a.  Das  Sumerische  triljtft  in  der  Anfügung'  der  Bildungsele- 
meote  einerseits  den  Chaiakter  der  ho«^.  aggtutimr enden  Sprachen 
aa  sich  —  man  vergleiche  nur  die  Anwendung  der  Postpositionen 
statt  der  Priipositionen ,  die  lose  Aufleimung  der  Suffixe  z.  B. 
ADDA  Vater,  ADDA.NA  sein  Vater.  ADDA.NA.RA  ana  abi-iu 
XU  Boinem  Voter.  die  Nominalcomposition  (wel<:he  tionst  auch  noch 
indogenn.  Sprachen  pigontböndich  ist)  i.  B.  HID  .  KA .  A .  NA 
ndimgt'u  der  Ströme  (HID  Strom,  KA  Mündung).  SAG.  GIG 
Kopfweh,  AN.  KI.  SAH.  A.  NA  Sehaaren  des  Himmels  und  der  Erde 
Hiimnel,  KI  Erde,  SAJi  Schaar,  ANA  Plural sufKx;  ass.  ki^^^at 
Dl  u  irijiti")  und  endlich  der  deutlich  genug  im  Sumerischen 
Ig^prÜgte  An.srttz  zur  Vokalhat-monie ,  welcher  sich  besondere 
MSftUend  im  Bau  d«r  zweisilbigen  Nomina  zeigte  (vgi  USU  tdimu 
alleiii,  üRÜ  alu  Stadt»  LUGUI»  sarkn,  DUGUD  /mä^/  äcbwer, 
ÜTilTD  im  Bronze,  ^UHÜBjörtrit  Fane,  SAHAR  iptu  Staub.  ALAD 
Stiercoloss,  AM.'\!t  büru  Glanz,  AZAG  illu,  glilnzeud,  DAMAL 
breit,  BIRIG  atru,  IRIM  sabu  Soldat,  EMP]  Wianu  Zunge 
tt.  a.  ra.),  80  dass  man  hier  schon  mehr  von  regolmilssiger  llurch- 
f&Krung  sprechen  kann,  wahrend  die  Vokalhamionie  nur  als  Ansotz 
bei  der  ^Vnlugung  von  Suftixen  an  die  Wuizcl  betrachtet  werden 
mu«.  z.  B.  beim  Plumlsutlix  -.-VNA,  -ENE ,  i.  B.  SAR.A.NA 
Schaai-en.  KA.A.NA  Mündungen.  ^?U.BU  seine  Himd  (statt  SU.  BD. 
SAGA. -NA  sein  Herz  (statt  hjAGA-NI),  DINGIR .  KA .  NA  sein  Gott 
(»tatt  IJINGIRRA .  NI ,  was  auch  vorkommt),  DAM .  NA  ihren  Mann, 
DINGIR.  E. NE  Götter,  IN.ZU.U^  sie  lernten  (statt  IN.ZU.EÖ; 
ZU  heisst  ^lernen*),  dagegen  IN.LAL.E.NE  sie  wllgen,  E.A.NT 
»ein  Haas  (vgl,  oben  DAM. NA  ihren  Mann),  KA.BI  sein  Mund 
(nicht  KA.BAf  u.  a.  Wenn  man  rmn  noch  die  IdeiititUt  der  Prono- 
OiinalsufHxe ,  bes.  der  1.  und  2.  Person  Sing,  mit  ilenon  des  tür- 
^  li-t«t«krischen  Spnich^tamms  dazu  nimmt,  wenn  innn  sidi  femer 
Sinnert,  di»«s  rnne  systematisch  durchgeführte  ^'okalharmonie  sieh 
nur  in  den  unil-idtaischen  Sprachen  findet,  utid  endlieb  die  frappjuite 
UebtJreinatimmung  von  einigen  g:iiiz  gewühnlicheri  BcgriÖen  wie 
DIWOIR  Gott  (alttiirk.  tofigial,  TAK  Stein  u.  a.  ins  Auge  fasat, 
■O  scljeint  nach  oberflikblicher  Betrachtung  die  Zusanunengehörigkeit 
ded   ::Jamcri.scljen    mit  jeuer   Sprachfamilie    ohne    allen    Zweifel  zu 


4 


Ig4     ffomnul,  die  neueren  litsntlUite  der  mmeriaehen  Fortofntnff. 


sein.  Trotzdem  würde  ich  nie  zu  belmupt^in  warfen,  tlos  SutneniS 
wllre  etwa  die  Mutter  irgend  einer  dieser  Sprachen,  weil 
keine  derselben  wf'itcr  jils  einige  Jahrhunderte  xuinick  verfolg  ^ 
können,  und  dtis  8imierische  in  so  grauern  .-Vlterthuin  die  einzige 
von  Sprachen  solchen  Baues  wilre.  welche  wir  kennen.  Im  Oegen- 
tbeil,  weine  Ansicht  war  stets,  dass  eine  solche  Verwandtschoft, 
ftutsli  wenn  sie  wahrscheinlich  erschiene,  niemals  mehr,  selbst  mit 
Herbeizieliung  des  ohne  Zweifel  mit  dem  Sumerischen  verwandioB 
noch  uiienlziffeiien  Elamitlschen ,  Avissenschaftlich  bewiesen  werden 
könnte»  eben  wegen  des  zu  grossen  Zeitraums,  der  xwiscben  den 
uns  bekaimten  U)-nl-altnischen  Sjirai'h<*n  und  dem  Sumerischen  io 
dem  Stjwiiuni,  in  dem  es  uns  vorliegt,  sich  behndet  Aber  bei 
näherer  Betrachtung  der  Dinge  eröflriet  sich  eine  Kluft  zwischen 
beiden,  welche  die  obengenaimten  allerdings  frappanten  Aehnlich- 
keiten  eben  doch  als  Zufall  erscheinen  lilsst  und  eine  Vergleichuug 
gerade/.u  unmöglich  macht-  Diese  Kluft  wird  durch  folgende  eben- 
falls gesicherte  KesultAte  der  sumerischen  Forschung,  welche  ich 
an  /.weiter  Stelle  anfülu'e,  in  klares  Lieht  treten. 

b.  Das  Siunerische  hebt  sich  aiidi'erseit«  durch  den  Bau  seiner 
Verbalstümme  und  seinrn*  Conjugution,  wolchnr,  wie  aus  schon  an- 
getilhiteu  Beispielen  ersichtlich,  hauplsäelilich  in  Piü-  und  Infigining 
besteht,  durch  die  in  ihm  gewöhnliche  Nachsetzung  der  Adjectiva 
wie  der  ein  Wort  uUher  bestimmenden  SubstAutiva  (z.  B.  E-GAL 
grosses  Haus,  EN.DUGUDDA  der  angesehene  Herr;  GIS-XD« 
Wein,  wörtl.  Holz  des  Lebens,  Kl.BlL  Kohlenhecken,  wörÜ.  Ort 
des  Feuers,  E  .  MÄ  Kajüte,  wöHl.  Haus  des  Schiffs)  und  endlich 
durch  Prslfigiiimg  sonstiger  näher  bestimmender  Elemente,  wie  fL  B. 
des  zu  Abstracteu  erhebenden  NAM  (z.  B.  NAAI.DÜ  Sohnschaft), 
einiger  neben  den  gewöhnlichen  Postpositionpn  vorkommender  Prä- 
positionen (so  stets  MUH  ^auP,  z.  B.  MUH. NA  auf  ihn;  auch  EN 
adf.  •/.  B.  U  R.  15,3sab  EN.  E.  KUBABBAR.  RA  adi  kaspi)  u.  u. 
scharf  von  dem  ganzen  Charakter  der  ural-alt«i sehen  Sprachen  »b, 
und  nach  meiner  Ansicht  wären  nicht  einmal  Jahrtausende,  seihst 
bei  den  sich  relativ  so  schnell  veränderaden  turaiiischen  Sprachen, 
im  SUmde  gewesen,  so  tief  einschneidende,  den  ganzen  Sprachtyj>us 
umdrehende  Verilndeningen  zu  bewii'ken,  eine  solche  Kluft,  die 
dm-ch  die  oben  mitgetheilten  Differenzen  ')  zwischen  dem  SumeriscJtf^ 
und  Jonen  Sprachen  in  Wirklichkeit  bes*teht,  zu  überbrücken.      ^M 

Zum  Schluss  sei  noch  auf  diR  WithfitjkeU  deM  Sumerischem^ 
wie  es  uns  in  den  lexiealischen  und  grau miati sehen  Listen  und  den 
zweisprachigen  Texten  vorliegt.  /"///•  dtt8  Attsyriacht,  welche  weit 
grösser   als    man   gr-wöhtdich  glaubt,    hin>:owiesen.     Die  assyrische 


1 1  Die  vdu  mir  giMinniitun  L'utnrsc-hiede  fUhrt  Lenormstit  in  »uiticu  „Etniic« 
sur  quflque»  imrüu»  utc"  \*.  XIII  »Ilordiugs  gewiaienliAA  Huf,  ohuo  aber  sa  er- 
koiiuLMi ,  dau  sw  os  gL>rHde  «djul ,  wolcho  der  gauEeii  Theorie  dos  tumibctiea 
Cbnrnkten  <1cm>  8umoii»c1it3U  den  TorlessUus  gobcu. 


\  tlie  Muertm  Re*uücäe  der  sumerischen  Furtchung.      |g5 


Philologie  hat  hier  von  den  Assyrem  selbst  Hilfsmittel  überkommen, 
welche  sie  muneho  andere  Philologie,  deren  Material  Inschriflen 
geachriebene  Literatur  ist,  henoiden  darf.     Gestatt*i)  Sie  mir 
xirei  Beispielen  aus  den  ^Wialen  Asarhaddoii's   zu  zeigen,    wie 
nr    in    den  Stand    gesetzt   sind ,    oft    mathematisch  genau  die  Be- 
utong  eines  assyrischen  Wort«?s  mit  Hülfe  der  sumerisch-assyrisehen 
reit*"  und  NationuUexita  zu  bestimmen.     Äsarh,   1,  lo  steht  adphiu 
pvii'r  dadmüti    , wegfegend  die  Gesanuntheit  ihrer  dativd^);   dies 
Tort  dmlvti   übersetzte   man .    an  cn   Blut    denkend ,    bisher    stets . 
nroh  »Menschen*,  wUhrend  uns  jetzt  eine  bilingxie  Hymne  (IV  Riiwl.  ^ 
19.  9  -}-  lOuK  wo  dem  dadmi  der  tussyr.  Colimiiie  in  der  sumerischen 
gewöhnlich«  sumerische  Wort  URü  8tndt,  Wohnsitz  entsiiricht, 
fhrt,  dass  an  allen  Stellen  der  assyr.  historischen  Inschriften,    wo 
lies  dculvii  steht,  ^Wohnsitze,  Wohnungen*  zu  übcrsetziui  ist    Als 
weites    Beispiel    willde    ieh  Asarh.   t>,  mk  so   {rufrn-iun  iamati  htk- 
adi   Mitmva    (ful&  mnhha-.htnu  xtfioik)la    ,ihr  (der  ThiereJ    surin, 
Sos   Fett    (NI  ^amnu  Fett)    des  Kopfes,    das    grosse(?)  Fett,    (und)j 
lir  Hini  liesh  ich  opfern".     Aus  den  Nationallexlcis  (H  R.  3*i,  .w  e  f)  j 
Perseheji  wir  aber,  dass  ^rrii  ein  Theil  des  Heraens,  wahrscheinlich! 
der  Heraboutel  (-ns  umschliessen,  einengen?)  ist.  —  Und  so  gibtl 
e»  hunderte  von  Fällen,    wo  uns  die  semitische  Wortvergleichnng ' 
im  Stiche   lässt,  wir    aber   theils    aus   sorgfältig    abwägender  Ver- 
gleichtmg   der   übrigen  Stellen,    wo    das    betreffende  Wort    in    den 
awyr.    Texten    voikoramt,    theils    durtih    diu    Znrathezvehung    des 
Bumerischen  das  richtige  und  sichere  finden.     Die  Vergleiclmng  von 
iTört^^m    anderer    semitischer  S|irachen  hat  dann  höchstens  zu  be« 
||tÄtigen.  als  Wegführerin  aber  ist  sie  meist  zu  entbehren,  oft  sogar 
Teleitend  (wie  oben  bei  dadmi),  zumal  wenn  einer  nur  schlechte 
eiica,    welche    keine    Belegstellen    geben,    benutzen    muss,    und 
die   betroffende   semitische  Sprache  nicht  aus  eigenen  Forschungen 
(kennt. 

Unss    die    sumerische    Forschung    noch    sehr   viele  Lücken    in 
Erkenntniss  aufzuweisen  hat,  ist  nicht  zu  verwundern  und  muss 
»on  jedem,  der  sich  mit  sumerischen  Texten  beschilftigt.  ohne  dass  er^ 

■  lieh  dessen  zu  schämen  brauchte,  zugestanden  werden.    Diese  Lücken 
[immer  mehr  auszufüllen,  ist  ja  der  Zweck  unserer  Forschungen  und 

bei.  dem  reichen   Mat^riaie    endlich   auch  ziemlich  vollstllndig 

gen.     Manchmal ,   ja  ninn  kann  sagen,  in  der  grösseren  HlÜftei 

ä(T  Fülle .    sind    diese  Lücken  jedoch   der  Arf,  dass  wir  ein   sume- 

l  Tisches  Wort  (oder  assyrisches  Ideogramm)    nur  nicht  di-r  richtigen 

]  Aassprache  nach  lesen,  wol  aber  gtmau  übersetzen  können.     So  ist 

J  t.  B.  das  Ideogiimim  füi-  Esel  (daim  zahmes  Haustliicr  überh.)  bis 

■  jetzt  noch  unbekannt,  denn  die  Lesung  l'AZ  oder  PAS  ist  nur  eine 


1)  Der  Rlldnng  ti*ch  von  inut-r  Wurzol  OTTil ',  vgl.  d«rÜt»er  PvUtKtch  As». 
8t«4.  1  U3. 


186      fiomniel,  die  neueren  Resultate  der  sumeriseken  For»chm»§t^ 

eonvenlionell  ungenoituneno,  mn  nicht  st4?ts  X  oder  Y 

zu  müssen.     Sehr  ui\  dii-nt  uns  als  Wegweiser  zur  nchtipai  '.    

pine  Art.  phout4.ischer  Er0tii/,uiip,    die   aber  in   der  Sprache  s^lll 
benilit    und    dalier    bpssor  Nomiuul Verlängerung  geniuini  wii'd. 
wusste  man  schon  iRngst  (oder  viflmehr  hätte  schon  längst  wis 
können),  dass  das  Tdeogi-.  f&r  Fluss,  fj   jf^f,    du  ihm  gewöhn!!^ 
in    den   sumerischen    Texten    DA  folgt,    einen  auf  d  auslautend 
Werth  gehabt  haben  müsse  (die  Lesung  ARl  erwies  sich  also 
deshalb  \ih  (»ine  irrig  angenommene).     Nun   gibt  aber  eine  Glosse  ■ 
den  Nationallexieis    für    fj  St.f  die  Lesung  hui  an  die  Hand, 

wir  wissen  jetzt  sicher,  dass  HID  *)  die  allein  mögliche  und  richtig 
Lesung    des    sumerischen  Wortes    für  Fluss   ist.     Vergleiche   no 
t-^f-ILii  (Jott,  WIMS  natürlich,  da  uns  daa  grosse  Syllabai*  AN.Nl 
-*T    vamü    Himmel,     DlNGHl.IU    ^^\     ilu    Gott    bietet,    nur 

DING IK. RA,  und  nicht,  wie  Opport  noch,  in  seinem  neuBst^H 
Werk:  Documonts  juriditjues  thut,  AN. RA,  gelosen  werden  kani^ 
ferner  ^^- GA  =  DÜG.GA  (nicht  I.II .  GA)  gut,  ^f^fJ-LA 
GAL.LA  (nicht  IK.LA  Uppert  obenda.s.!)  sein,  besitzen. 


1)  Diunlt  üt  uudlicli   nucli   llid-  in  Jüdduknl  (Aaa.  Diglutu)  erklärt 


187 


Zur  semitischen  Epigi-aphik. 

Von 

K.  SchlottmAnn.  <) 


pJlelruin    und    Keim    auf    einer    il  g  ypl  is  ch-urttmäischen 
1 11  s  €  h  r  i  f  t .  ^) 

Eb  erkliirt   sich  uns  dfii  fif^f-iithüinlichon  Schwxeii^'ktvitoti  der 

I  soiniüseheu  EpijJTraphik.  d«>»s  Forscher,  deren  Verdienste  uui"  diesem 

G(>bi(^t   rtllgomeiii    aiierkiimit    sind ,    auf   Insebriftpn .   die    niolits    als 

trorktne  Notnen  enthielten,  schwunjprvolle  Poesie  211  ünden  moint-en. 

Tiniirekehrt    sind    auf  dem   vielbesprochenen   Stein   von   Caqjentras 

il"truijj  und  Reim  unbemerkt  gehlieben  bis  auf  Joseph  Derenbourg, 

j  desst-n   Scharfsinn   wir    so   manche   werthvolh?   Wahnielmmnc»    ver- 

f  dankf'D  *).     Auch    er  hat   aber   von   den   dort    beabsichtigten   sechs 

'  R*'imen   nur   zwei   erkannt.      Und    auch  sein    erster   Versuch ,   das 

«•"Iniiii  /u  bestimmen,  ist,  wie  mir  scheint,  nicht  ganz  ^jelnngen, 

''wndeni  leidet   im  einigen  gezwungenen  Aruuxhmen.  in  Folge  deren 

tw  aach  geschehen   sein  dürfte,    dass  die  interessante  Entdockiuig 

I nicht  die    verdiente  allgemeiiio  Anerkennung  gefunden  bat.     Hier- 

l^'Ui  überzeugte  ich  mich  auf  der  letzten  Orientalistenversamnilung 

[ta  Tübingen  und  tinde  luich  dadurch  veranlasst,  meine  Bemerkungen 

[»W  den   Gegenstand  den   Fachgelehrten   vorzulegen. 

HAi'hsl  interpssant  ist  doch  gewiss  der  Nachweis  von  raetinschen 
fld  giTeiniten  aramilisehen  Versen  aus  der  PtolemileiTeit.     In  diese 
JÄÄinlich    werden    von  Aegyptologen   luid   semitischen  Falilographen 
I  *nR  Gründen ,    die  schweTlich  antastbar  sind,  die  bis  jetzt  bekannt 
^^«wordenen  vier  Inschriften  gesetzt,  welche  in  arainllischer  Sprache 
einer   eigenthümlicb    ausgeprJtglen    ammtlischen  .SchriftHrt  ab- 
sind und  sich  auf  ilgyptischeu  Cultus  beziehen.    Unter  ihnen 


l\  Vgl.    KAiirl    XXV  S     140  — lOf» 

Jj  Mit^rthcilt    mit"   der   Gen«riilvurwimmluiiK    zu    Wiusbudoti    «m    28.   S«p» 
|v  1877  D.  R. 

I  Joiimiü  toiMlique.     6<b*  »öri«  lomc  XI  p.  277  ff. 


188 


SeJäoUmantt,  zur  Mtmitüchen  Epujraphik. 


ist.  dift  des  iSt»iines  von  C)Ui>etitrii8  di«  wichtijfste.  Es  ist  d»s 
Peiikinal  einer  «Tsilia  T<icliter  d<^r  Talipi*.  wrU  hc  NmiiPn  Fr.  Lenor*. 
inant  /ui-rst.  bffrioditfoiHl  jiiieh  dein  Äffs'vplischeti  erkllUt  hat,  M,  T>ii 
eiiigehaueneii  Bilder  Z(-M}jfon  in  «tiner  untorfii  AblJirihinf^  Tal)»  tili 
Miiiiiie,  in  einer  oberen  dieselbe  uls  anheteud  vor  Osiris.  Untc 
dem  G<inzen  steht  die  vier/,r!ilif»e  Inschrift,  die  oöenhur  absic-htlic 
nach  don  vier  Versxeilen  umgesetzt  ist.  In  ilir  sind  einige  letzt 
Uuehstiiben  beschüdi^4:  lun  Ende  ist  mit  Derenbour).?  ein  He  zQ 
ergJln/.eii.     Vrai  dorn  Bilde  ist  gunz  üben  ein  Stück  abgebrocheu 

Die  Ent/ilferuiig  der  Insrbritt  bognnn  mit  BarthiMemv-  Hüupl 
sitchlieb  sind  es  die  Nunicn  Liuici ,  Kopp,  Bper,  tJesenius,  Heren 
bourg,  die  Ider  den  idlnnihligen  Fovtscbritt  bezeichnen.  Ibieh  w« 
dieser,  wie  es  zu  gehen  pflegt,  nicht  immer  ein  gradliniger.  Mit 
unter  wurde  Einzelnes  für  lungere  Zeit  wieder  aufgegeben,  w« 
triiiher  schon  richtig  erkunnt  wiu'.  Worin  ich  von  Dereubourg  ab- 
weiche, werde  ich  weifrrhin  darlegen. 

Ich  geht*  zuerst  Tntnsscription  und  Uebersetzung,  dann  einij 
eiklllrende    Bi-nurkuugen,    zuletzt    eine  Besprechung    der   ausser 
poetischen   Fonn. 


....  ^         .    .  .     .  ,1^; 

•  I  :  •        f  t      't« 


1. 


2. 


3. 


4. 


Uebersetzung. 

Gesegnet  sei  Tabu,  die  Tochter  der  Tuljpi, 

die  Geweiht«  des  Gi>tt/OS  Osiris. 
Nicht    that  sie  etwas  Öchlechtes, 

nicht   stnach  sie  Verl  cum  diuigen  wider  Jemand,  die 
Vor  tKsiris  sei  gesegnet, 

von  Osiris  empfange   Wasser! 
Bete  un  vor  ihm,  du  meine  Lust, 

und  unter  den  Frommen  sei  iu  Frieden. 
Z.  J.  »nrsr.  Mit  Hecht  vermuthet-e  Derenbourg  hier 
ägyptisches  Wort  und  erliielt  durch  de  Houge  ßinen  dem  vollkomiiie 
entsprei'hpndetx  Aufschluss,  Mon^j  ist  ägyptisch  =  fromm  seit 
sich  weihen,  sich  hingeben.  Als  8ub.'*tiiiitivuui  entspricht  mon 
auf  Sgyptischen  Denkmlüern  unt^r  den  Beimuiien  der  PtoleiuS 
dem  griech.  ivigyirrh'.  Daraus  bildet  sich  die  araniüische  MascuUna 
lorm  Kn:52.  Das  vorgesetzte  r  aul'  unserer  Inschrift  ist  ftgyptiscl 
Bezeichnung  des  Femininums.     Auf  der  llgyptisch-aramftischen  Stefc 


It  .1    A     6,  M^ri«  X   3 13 

21  ».  d    AhhiJdiin^  im  (iteflii    Moii   Tiih   21»   itnvU  Liiuri.     Pr*  In   nuuieh« 
Btilckon  wonigor  geimue  F»i-^mile  liKrUidlomys  ».  obuntUsolbst  T»b.  tS. 


Schkttmann,  zur  gemitücken  Epigraphih. 


189 


des  Yatican .  der  Grabschrift  eines  Mannps,  steht  neben  dessen 
Namen  K<?nau  dieselbe  Foniiol  masculiniseh.  nilniücU  "''id'':»  n  r^nrn 
xn'jX.  Diiruach  ist  die  teimiiiinschf  Form  auf  unserer  Inscbnft 
.^fMjJHppeb  mit  Ausfall  des  km-zeii  u  in  dem  ilgypti sehen  tu  Kn:7:rv 
'iCtPtecheu ,  ni«jht  wie  Derenbourg  schreibt  Kn;?2r.  Er  scheiui 
dabei  ru  einer  Combination  mit  der  senii tischen  Wur/el  n:n  (vgl. 
rrnitc)  zurückzukehren,  an  welche  die  früheren  Erklärer  unserer 
Inscbrift  dachten.  Möglich  in  der  That,  dass  bei  den  Ariiniüeni 
che  Cftmbination  stattfand,  wie  hei  den  griechisch -öcryjttisrhen 
nach  Derenbomg's  Beiueikung  eine  Combiiuttion  des 
IgA  monh    mit    dem    grieeh.  uova^og  =  Mönch,    was  im 

Ali.j  lieu    in   der  entsprechenden  Bedeutung  , einsam  lebend" 

nifibl  Uttchgewiesen  ist. 

Z.  2.  oyi^ia.  Auch  dies  Woii  hat  Derenbourg  zuerst  richtig 
erklärt,  indem  er  es  mit  dem  D3"n73  (=  uyz,  etwas)  des  Targum 
ideqtificirt.  ,  Früher  ks  man  seit  Bartbtilemy  Dri  y^2  und  noch 
CieHeniui^  erklärt,«  dies  nach  seinen  Vorgilngern  ^  ex  ira  öder  ex 
!  Äirmurutione.  Es  hmchtot  ein.  wie  niisslich  dies  ist.  —  '0"*K3 
UUmt  noch  Derenhuurg  wie  alle  sehie  Vorgänger  =»  ^^K  mit  der 
Präposition  a.  Er  nimmt  die  Worte  als  Lob  der  Keuschheit  = 
nilul  cum  homine  fecit  —  was  spnichlich  unmöglich  ist.  Eher 
könnte  man  erklären:  nihil  contra  bominem  facit,  wozu  das 
folgende  Glied  .neqiie  c^dumnias  in  homiiiern  dixit"  eine  passende 
Parallele  bilden  würde.  Für  diese  Erklärung  seheint  ein  starkes 
Gewicht  auf  die  Wagschale  der  Umstand  zu  legen,  dass  dabei  das 
tj"»Ä  in  den  beiden  parallelen  Sätzen  genau  in  gleicher  Weise  steht. 
Indess  vermisst  mau  dabei  ein  Wort  im  ersten  Satze,  das  dem 
"X^p  im  zweiten  entspricht.  Dies  erhillt  man,  wenn  man  das  erste 
mit  Halevy  (Melanges  d'epigraphie  p.  1 52)  V)  erklilrt, :  'l'u  n  as  com- 
miB  rien  de  mah  Dies  ist  um  so  mehr  vorzuziehen,  als  ilin  Zu- 
sjunmenstellong  csa  nr^:u  =  a!i([uid  mali  auch  im  jüdischen  Ai"a- 
geh  üblich  ist.  Jücifür  verdanke  ich  einem  Freunde  zwei 
ge.  Bechoroth  51b:  T^-^J  0^3  CT'!"':  ^  du  hast  etwas 
ue»  getban  (Lesart  ltaschi"s  und  der  Tosephnth).  Trg.  2.  Kön, 
i,-Bt  R-jn?  ca  a?37:  Xin  «bi  entsprechoml  dem  hehr,  n^n  sibn 
1'5S  a»*^  "^^T  •  —  Zu  Anfang  der  2.  Hälfte  dieses  Vei-ses  hat  man 
bi*  jetzt  Waw  un<l  Kaph  g«-lesen,  also  "'iE'npi .  wobei  Gesenius  mit 
Kupp  das  Kai»h  als  für  IvMph  stehend  ualinrund  mit  jenem  über- 
et  caluumias  in  quempiain  non  dixit.  Aber  ein  Kaph  ist 
"^MCb  der  geoauereu  Abzeichnung  bei  Land  schwerlich  anzunehmen, 
Yielniebr  scheint  mir  nur  ein  etwas  ungewöhnlich  gerathenes  p 
sttshen,  was  man  irrig  als  31  gemunmen  hat.  Der  Sinn  hbäbt 
eJbe.  —  Derenbtjurg  hat  hier  eine  andere  Erklilrung  wieder- 
■ofgenomuien,    wobei    man    "jI*^!^    bis    und   dies   geinilss   der  hebr. 


4 


li  V|rl    m    BMpr<>clmtiir  d!mi*r  Mrlirin  in  der  Jen.  L.  Z.  1873  Art   S96. 


190 


SekloUmann^  *ttr  »emitisehen  Ejngraphil-, 


Wumel    rtJSn    erklärte.      Er    übersetzt:    Nihil    seoundum    hn 
vohintatem    dixit   int^gi-a    iirnl    nimmt    aiuli    dies    als    BeKeieli 
dpr  KewRchheit.     Aber  ein  s»iK':h(*s  nx"i  luiltfüi  wir  im  ArainHiJ 
»iclit    Cur    m<>j^'rich.      Aiuii    riip    Verbindung    mit    dixit    secanduB 
beneplacitum    viri    passt    uicht    zu   jenem    Sinne.      Die    Ausdruck 
besafi^en    viplmehi'   deutlich,   dass   Tjiba  weder  etwas  Böses  get^ 
noch  «jpredpt  habp. 

Z.  3.  "rT;  y;>z.  So  las  nach  Lanci's  Abschrift  schon  Bee 
rifhtijs'  und  erJclörte  es  aus  ^iechischf»n  iTrsi-briften .  nach  wfflchell 
d<mi  Vei*storbeuen  gewünscht  wird,  «liiss  Ösiris  ihm  ^e))M  ro  tffti 
XQOV  vdaiQ  ')  und  nucb  den  bildlichen  Dai-stelluivgen  auf  üg^^itische 
Dtnikmüleru^  die  d»un  entspre<!hen.  Aueh  l>erf^nboui*g  findet  di«'« 
ilun  von  Levy  brieflich  einpfoblRne  Dtnitung  annehmlich,  nimr 
alipir  dennoch  in  seinem  Text«  die  von  Hanmker  und  Gf»st»ni'ij 
'^■^Kt!''?  =  ^'^^^^t:  ^bonorata'  auf.  D^renbourg  punctirt  n'i]?:'T; 
was  eiciio  in  keiner  Weise  zu  rechtfertigende  Form  ist. 

Z.  4.    nnbc  ■•'^n  <^sto  adorans  ndf^r  s.  v.  v.  adoratrix  (sc^  cor 
Osiride).     Statt  des  gewöhnlichen  nnbc  nehme  ich  aus  metrischen 
Grunde  Cwovon  hemaeh)  i-iue  Form  mJt  erhaltenem  i  der  mittlere^ 
Sylbe    an.    wie   solche    in    dem    Targum    dwr    Bomberger   Aus^al 
vorkommt    z.  B.    KT«21£   =  sminnflnd    Itnth    2,  n;    (wofür   Buxfoif 
:<*ia^  hat);    sonst    müsste  nian ,  um  drH   Sylljcn   zu  erhalten,   eir 
Lnten»ivfi>rm  rtnVp  liunehiiien,  wie  sie  allen  Hauptdialecten  genieinl 
sam    ist .    wie   sie    nht^v   das  AramUische  gerade  bei  dieser  Würze 

nicht   aufweist   (vgl.    das    arab.   —^   mit    anderer  Bedeutung). 

^pyTs:    mit    Versetzung    der    Buchstaben    für    tt:?;    nahm    sehe 
Gesenius    als  Anrede:   ,Da  meine  Lust*.     Man  könnte  auch  dar 
denk«'n,  das  TTIz:  als  Objec-t  zu  nnbo  zu  fassen :  , Wirke  bestUnd^ 
mein   Bestes"    (nllnilich    durch    deine    Fürbitte),    welchen    Sinn 
Wöi-ter  zulassen.     Do<-h  müsst-e  man  nnbc  als  st.  constr.  erwartedi 
Auf   die  Anbetung   vor  Osiris  weist  ja  auch  die  darüber  stehend 
Abbildung  hin. 

[nl?-bT9  ""irTTi  «'On  Vr''  ^'^  inter  pios  sis  pace  condonntA,  beut 

Erst    durch    das   von  Berenbourg    am  Ende  der  scbadlmften  Stul 

lfi*gän/t>e    n    erhRlt   das  Ganze  (^inen  passenden  Abschhiss.     Frühe 

lerkUlrte  man:  et  inter  pios  sis.     ebb   =  \tax\   -     in  jeder  Wej^ 

^unbefriedigend.  —   Ich  habe  mit  Gesenius  '^^T^D  gesetzt,    was   fr»*H 

lieh  graphisch  nicht  so  leicht  ist  wie  er  meint  wenn  auch  hier  in 

der  Andeutung  der  beschädigten  Buchstaben  (von  dem  ?i  in  rr'Of 

fm\)    Lanci    diws  vollkomraen  Genaue  hat.     Denn  alsdann  kmtn   ina 

nur    Mrjb    lesen,    was    aber  in   dem  einzig  eine  Analogie   biet*nd€ 

'biblischen   Aramiüsch   nur  für  die  hier  nicht  passende  dritte  Fe 

vorkonuüt ,    nicht  flir  die  «weitf'.     Will  innn  nichl   trotzdem  das  S 


i)  Kebretti  in<K'rit>iHinia  luitlquao  c«p.  VI  p.  4äti  C. 


amtj  tuT  9en»tifgcken  Epigraphtk, 


191 


Umschreibung  tiir  die  *2.  Person  ftissen,  so  muss  man  ein 
en  Lonci's  oder  schon  des  Ste»nhaaei*s  annehmen  iiud  ^i?ir 
»n,  wie  Oesenios  in  den  Bemerkungen.  Dies  ist  als  iiebraisirende 
W.  h.  dem  Hi^billischen  an(ik>ji»e  Form  hinten  mit  !  zu  sprechen^ 
wie  audi  das  obige  "»n;;  der  gh>i('heti  Bildung-  angehürt..  In  dem 
gestellt*in  Texte  bei  Geseaius  ist  wolil  nur  durcb  ein  V'^er- 
^^Tl  gedruckt  Dies  hat  Dereubourg  mit  Unrecht  JiufgenotnmeiK 
Ditmi  nach  Lanci's  Copie,  auf  die  wir  bis  jetzt  allein  angewiesen 
jgaä,  ist  so  viel  gewiss,  dass  zwischen  n-on  und  "»irr  noch  ein 
cKstabe  sich  tindet. 

Wir  gehen  nun  zur  IJetraehtung  der  äusseren  diiht^rischfin 
Form  in  unserer  Inschrift  über. 

Die  vier  Zeilen  oder  Verse  zi'ri'idleji  in  zwei  Verspaare,  deren 
Jedes  einem  ambisehen  Beit  entspricht.  In  dem  ersten  wird  von 
der  Taba  in  der  dritk-n  Person  gesprochen,  in  dem  zweiten  wird 
»i«  angeredet. 

Dereubourg  hat  nun  richtig  erkjinnt.  dass  die  beiden  Beit, 
ftito  der  2.  und  4.  Ver8  mit  einem  Reim  enden,  niUnliL-h  tci^T}  und 
das  von  ihm  hergestellte  M'j'tiü.  Aber  er  liat  übersehen,  dass  auch 
die  beiden  üältten  des  ersten  Beit  den  gleichen  lieini  hnlieii,  iiJun- 
lich  fitrtbK  und  rrsn.  llie  Heimfbnn  ist  also  ganz  wie  in  dem  bei 
Perseni  so  beliebten  Rubäi  :=:  a  a  b  a. 

Mein  Vorgänger  hat  feraer  die  richtige  Bemerkmig  genuvcht, 
daas  jede  Langzeile  durch  eine  Clisur  m  der  Mitte  in  zwei  He- 
mtstichien  getheilt  wird  und  dass,  was  noch  Gesenius  verkannte, 
nicht  nur  mit  jeder  Langzeile,  sondern  siuch  nnit  jedem  Hemistich 
,  (iedunke  iibschliesst.  Aber  es  ist  ihm  entgangen,  dass  die  drei 
en  Hemistichion  des  zweiten  Beit  miteinander  gereimt  sind, 
nJUnlich  durch  die  Worte  •'in,  ''Typ,-,  'rr??:,  wilhrend  in  dem 
viert-en  Hemistich  mit  dem  n7:^tlj  der'Htiuptreini  wiederkehrt,  der 
da-H  /weite  Beit  mit  dem  ersten  verbindet  —  eine  Reimweise, 
die  besonders  in  dem  volksthümliohen  türkischen  Hchurkt  be* 
liebt  ist. 

Der  Regelinäs.sif^keit  des  Reimes  «»ntspriclit  in  unserer  Insrhrifl 
dir-  dt«s  Metrumw.  Wir  finden  nämlich  iündicli  wie  in  der  splUeren 
«jrischen  Poesie  eine  Bylbenzähhing,  die  selbHt\'erstllndlich  auch 
mit  Hebung  und  Senkung  verbunden  ist.  Dabei  ist.  wenn  wir 
unxci-n  Text  nach  Wei.se  des  biliUschen  und  targumistischen  Ara- 
t'h  pnnktiren,  nach  jener  syrischen  Analogie  das  »Schwi\.  sowohl 
_  einfache  als  das  zusammengesetzte,  niieht  mitzureclmen.  Auch 
iWenbourg  hat  dies  ricldig  als  Prinzip  autgestelU.  Aber  er  bleibt 
ihnj  in  der  Ausführung  nicht  getreu,  sondern  erlaubt  sich,  um 
«iiie  gewisse  An/alil  von  Sylben  herauszubringen,  allerlei  (iewalt- 
ketten.  So  liest  er  einmal  in  Z.  3  und  zweimal  in  Z.  4  ein 
sylbiges  unhaltbares  ^in  statt  des  einsylbigen  ^n!n;  in  Z.  4 
enlem  ein  dreisvlbiges  «^On  statt  des  zwei.'<ylbigen'"nj'pn  (denn 
im  Original    steht    rt,    nicht    st,    als    ortin igraphischea    Zeichen   der 


199 


SchloUmann,  sttr  Mmitiachen  Epigrafikik. 


langen  8ylbe).     In    Z.    3   setzt   er   die   dreisylbige   ünforni  »^T^H 
statt  des  '/weisylliigfii  N'i]:^^??  (wo  ül^ri^ens,  wie  wir  sahen,  "ryp^ 
y.u  lesen  ist).     Dmgegon  enizielit  er  dorn  Naineu  ^"^018  in   Z.  1  u 
zweiimall   in    Z.    3    die   mittlere    Syllie.    indem    er   sicher    unrichti 
■**ipi8«  punktirt^    So  gelangt  er  zu  der  Ajinfthnie,  dass  jedes  Hemistid 
je  'sieben  Sylbeu  habe,  die  beiden  aber,  welche  den  Beim  enthalt 
acht.     Dies    kommt    übrigens    nach  seiner  Punktation  nicht  einrna 
heraus,  denn  das  letzte  Hemistich,   welches  den  Reim  enthUlt .  hat 
nach  seiner  Schreibung  rriob©  -in  «j'On  V?^  "6"*^*  «Sylben. 

Wemi    wir   diese  UnzulJLssigkeiten   beseitigen  und  kein  Sehwa 


als  Sylbe  rechnen,  so  tindet  sich,  wie  aus  der  obigen  Transscripti^^H 
7M  ersehen  ist,  dass  in  jeder  Langzeile  das  erste  Hemistioh  j^l 
sieben,  das  zweite  je  acht  Sylben  zahlt.  Dabei  haben  wir  nns  nur 
die  Annahme  der  einzigen  luigewöhnlicheu  Form  nnbc  in  Z.  4 
erlaubt,  wofür  wir  aber  doch  eine  Analogie  beibrachten.  Sie  dürfte 
auch  hier  dui'ch  die  sich  aufdrängende  Präcision  der  Form  eben 
so  sicher  geboten  werden,  wie  Aehnliches  in  arabischen  Versen, 
wo  nicht  s«dtfn  die  des  Metrums  unkundigen  Abschreiber  irrig  daa 
Gewijhuliche  an  die  Stelle  des  Ungewöhnlichen  setzen. 

Zur  Verdeutlichung^  des  Rhytlnuus  gebe  ich  schliesslich  noch 
eine  Transscription  in  lateinischer  Schrift: 

1  Bricha  Täbä  brät  Ta^ipi  tmonlin  zl  Oöiri  *lahA. 

2  Minda'am  b'Isch  \k  'abdät  karsc  'is<'h  bi  'amrät  t^unml 

3  Kdäm  Osiri  bricha  hvi  min  kdiim  Osiri  niujin  \lfl. ' 

4  Hvi  phälichä  nim'äti  üben  I.isaya  tehvi  schlemd. 


Nachschri  lt. 

Den   Inhalt    des    Obigen    bat    mein  junger    Freund,   Hr. 
Frenkel,  aui'  der  Orientjdlstenversiumnluiig  in  Wiesbaden  zum  Va 
trag  und  xur  Dt'batt«  gebnu-ht.     Das  Manuscript  ist  hier  ganz 
wie    ich    es    ihm    damals  übergab,   abgedruckt,  mit  Ausnahme 
Erklärung  von  •a''i<3  in  Z.  2,  die  ich  abgeändert,  habe.    Ich  selUieg 
mich   nilmlich   aus  den  oben  entwickelten  Gründen  der  Auffassung 
an,  die  Hr.  Halevy  auf  jener  Versammlung  vertreten  hat. 

In  Betreft"  desjenigen,  was  mir  von  der  dortigen  Debatte 
getlieilt   wurde,    füge  ich  hier,    anstatt  der  mir  versagt  gewesen 
jiei'sfiuhchen    lietheilignng    an     dei-selben,     einige    schriftliche 
merkuwgcii  biii/.u. 

In  graphisrher  Hinsicht  wurde  meine  Lesung  ^]cnp  in 
ang^riffen.     Aber   ich    verweise    auf  das    darüber   oben  Ü«raer 
und   auf  eine    genauere    Vergleichung   der   Zeichnung   von 
Das  von  mir  angenonunene  p  ist  von  den  übrigen  p  der  Insckr 
etwas  verschieden.     AbtM'  (Heiche;«  gilt,  wenn  man  statt  desstiu 
liest,    in    norb    hüheretu  Masse    vun   diesen    bteiidett  Zeichen. 


n,  sur  semitischen  EpigraphÜ: 


193 


Vergleichwng  des  Orijfinals   wSre  in  dipspn  wie  iii  anderen 

nlrt^ii  a*?hr  wünsijlii'nsworth. 

In  Betraelit  der  E  iuzelerkUlrung  wiu'de  beanstandet; 

1 )  DiLs  "np  am  Ende  von  Z.  3.  weil  e^  kein  aramilisclies,  son- 
iiur  ein  liebrüisches  Wort  sei.     Aber  dabei  übersah  intm,  dass 

Gleiches    aucb    lunsirhtlich   des    UJ""«    ^\t,    das    sieb    in  Z,  2  b 

Ireifellos   findet.     Wir    haben  hier  eben  einen  ammüisiben  Dialekt 

ans,    der    mehr   noch    als  das  sogenannte  biblische  Cliablüisch 

Die   der  Sprache  Kanaans   in  sich  uuf^enoninien  bat ,    sei    es, 

"'•derselbe  von  abtrünnigen  .liidi*u,  sei  es,  da.ss  er  von  anderen 

fitrocben  wurde,    die  dem  Sprachgebiete  Kanaans  angehören.  — 

|ie  Lesung  "np  aber  ist  vollkoninien  sicher.    Nach  Lanci's  Zeich- 

ng  kann  der  mittlere  Buchstabe  nur  ein  n,  und  der  letzte  nur 

l|U)  •  sein.     Gegen  die  Lesung  rilp2''?i  8|)rieht  auch  der  Zwischen- 

llÄum  «wischen  :  und  p. 

2)  Statt  des  am  Ende  von  Z.  4  nach  D.  hergestellten  r!72b\D 
[(uTilerte  man  «nTjbü.  Aucb  hier  gilt  dasselbe  wie  in  dem  vor- 
[ber^ehenden    Falle.     Man    übersah    die    Analogie    von    ns^ia    Z.    1 

und  3,  nan  Z.  2.  nnbc  Z.  3,  (nicht  «nD-'"3  u.  s.  w.)  I'ebrigens 
t^ini  auch  für  die  Lesung  Nnübir  oder  nn73bu3  hixdiüiglieher  lijium 
f  in  iler  Läeke  vorhanden. 

Was  die  Annahme  von  Metrum  und  Reim  anbelangt,  so 
iicl  dabei  von  vondiereiiii.  wie  ich  das  auch  gegen  Dr.  Frenkel 
ich.  auf  die  Skepsis  der  Fachgeuo.sseu  gebusst,  die  dem  Auf- 
ßlligen  der  Erscheinung  gegenüber  liier  sehr  bereihtigt  war.  Auch 
I  i«'It  habe  e*  daran  nicht  fehlen  lassen.  Die  betretienden  Wahr- 
n^hmutigen  drilnglen  sich  mir  gleich  beim  ersten  Lesen  von  Deren- 
I  bitufia:'«  Erklärung  der  bischrift  auf.  Ich  habe  dieselben  erst  nach 
»'^dorholter  Prfifung.  nach  Verbmf  mehrerer  Jahre  Vfrüffentlniht. 
rio  mehr  darf  ich  in  dem  vorliegenden  Falle  aUL*h  die  Fach- 
um  sorgftlltige  Prüfung  dessen  bitten,  wiu>  bei  mir  selbst 
«»  Skepsis  überwunden   hat. 

Dfr  Reim    taucht   im  A.  T.    (tlhniich    wie    auch  bei  den  clas- 

'  6i»cljen  Dichtem)  hie  und  da,  z.  11.  im  Laraoch-Liedc,  wie  zutiillig 

Mf,  aber    doch   so,    dass    man    nicht   mnhin  kann  zu  denken,  der 

«»♦■briligche  Dichter   habe    selbst    ihn    w^ahrgenommen  uiul  nicht  un- 

Ä»iiön  gefunden.  »<ondeni  vielnielir  wahrscheinlieb  an  dem  Kbmgsiiiel 

^m  Gefallen  gehabt.     Wenn  nun  auf  der  Orientalintenvei-sanrndung 

"''*  Bfuierkuug    fiel,    dass    man    lihnliche    elementare  AiifUnge    des 

»"inies  auch  auf  einer  alten  Inschrift  wuihl  anerkemien  w^üi'de,  nicht 

r»W  «ine  schon  so  künstliche  Combination  wie  die  von  mir  ange- 

oonmjeoe.    so    war  das  eine  apriori.stiscbe  Wabr.scbeinlichkeitsrech- 

^iRg,  über  kein  Beweis.     Durch  meine  Wahrnehmungen  wird,  trotz 

[.Kleinheit   des    Gegen.standes,    ein   gimzer    Ct>mp!ex    von    That- 

.   -^     gesetzt,  die  sich  gegenseitig  bestätigen.     Es  ist  nach  meiner 

f  »eher/Fügung    nicht    möglich,    diesen    gjm/.cn    (Komplex,    wenn    er 

viirklieh    vorhanden   ist,   für  blosses  Spiel  des  Zutalls  zu  erklttren. 

Bd.  XXXIL  la 


1»4 


SchhUnianu,  zur  »rmäüchen  Epigraphik. 


Das 

1 


Man   kauü    das   versuchen    (und  ich  selbst,  habe  es  versuclit).  tnh 
es  wird  sich  einem  iinbcfungenen  Urthoil  ^f>ifetiübt«i'  nicht  aufi 
erhalten  lassen.     Widerlegen   kaim   man   mich   also   nur  doroh   di 
Nachweis,  doss   ich    mich  hinsichtlich   jenes  Cotnplexes  von  That- 
sacheii,  troti  wiederholter  Prilfuii;^  ^eiixt.  habe. 

Es    handelt   sirli    hierbei    um    folgende  Momente,    die    ich    zu 
leichterer  Uebeirsiclit  thesetifönuig  zusamnieiist<:*llo. 

1 )  Die  Inschrift  besteht  aus  vier  Zeilen  und  acht  Halbzeilen.  Ja 
von  jeiieu  bildet  einen  in  sich  abgeschlossenen  Gedanken,  jede 
diesen    entweder   einen  8atz   oder   doch  ein  Satzglied,   das  in 
abgeschlossen  ist 

Hierin  ist  Hal6vy  a.  a  0.  mit  Unrecht  von  seinem  Vor 
Derenbüurg  al>g©wiehBn  und  durchgängig  zu  Oesenius  zurückgekeh 
Er  zieht  niimlich  das  Ti'zr-  am  Ende  von  Z.  2  7AI  Z.  8  a:  ,6  iiifUS«C 
sois  beiiie  par  Osiris".  Und  eben  so  verbindet  er  Z.  3  b  und  4  a 
zu  Einem  Satze:  ,de  par  Osiris  sois  honor^e  don-navantty)*  •).  Das 
nichtige  wird  demgegenüber  gemü^s  dem  Verum  index  sui  et 
durch  seine  Einfachheit  einleuchten. 

2)  Die   8   ffri'joi    fügen    sich    genau    nach    dem   GesetME 
hebräischen  Vers-  und  8t.rojihenbaus  gedankenmilssig  zusammen,  i 

Dies  wii*d  durch  einen  Blick  auf  unsei^e  obige  Uebersetzuni^ 
klai"  werden,  in  welcher  die  ati^oi  abgesetzt  sind.  Jede  Zeile 
entliillt  zwei  parallele  Glieder,  wie  ein  zweigliedriger  masorethischer 
Vers.  Z.  1  und  2  einerseits,  Z.  3  und  4  andererseit.s  sciiliessen 
sieb  ganz  nach  der  hüuligeu  Form  der  hebrlüschen  Verspaare  xu* 
sanimen.  Es  genügt  hier  als  einziges  Beispiel  den  3.  Psalm  anxu- 
führen.  Er  besteht  aus  zwei  HiÜftsn  von  je  vier  Versen.  «Jm!« 
Hüllte  entspricht  in  dem  Aufbau  der  GTt^oi  vollkommen  den  vier 
Zeilen  unserer  Inschrift,  nur  dass  in  V.  8  drei  tfrijfoi  statt  d«r 
sonstigen  zwei  stoben.  Ich  setze  die  ersten  vier  Verse  hierher s 
2.     Jehova,  wiu  vii<I  niud  meüiDr  DrKiigor, 

viele  erheben  such  wider  mich. 
S.     Viele  •preeben  von  mtnucr  Socio: 
er  hat  koino  Hillfc  boi  Gott 

4.  Aber  du,  JeliuvH,  Imt  («in  Schild  uin  mich  h»r, 
tnoiiiu  Ehro  iiml   *l«r  moiu   Hiiupt  orhüfit. 

5.  llit  ineäuer  Stimiuu  rufe  ich  *u  .Jehova, 
so  urliürt  er  mich  von  «oitiem  hoiligou  Borpo. 

Eine  gewisse  Analogie  zu  unserer  Inschrift  tritt  zufUUig 
darin  her\'or,  dass,  vne  in  dieser  in  Z.  1.  2  von  Taba  in 
8.  Person,  in  Z.  3.  4  in  der  2.  Person  geredet  wird,  in  V.  4  und 
5  wenigstens  die  Anrede  an  Jehova  durchgängig  ist,  während  in 
V.  2    nui'   die  Anrufung  an    der  Spitze  steht,    daim  aber  von 


li     U**    Pr«((«»*i«H'lHMi    SU    UonJiiavanl   scUt    er   *Mbst       Er  frklArt  «o, 
irotJüi   iticlit    uuL'h    wvh'iior  Combiiifttion ,   Ana    ^n7)32.     Er   liest    dabei, 
aeiiiuit  utiü   DereitlKiurt;    am  Ende  von  2.   3  n^pS"*)},    was.    wW    ob(>n    be 
wordou,  kcltuit  |;ra|»Uiftcli  uiimüjKlicIi   ist. 


üchlottmann,  zur  semkinchen  Epigraphik. 


19;) 


Feinden  in  der  3.  Person  gesprochen  wird.     Ebenso  steht  hernach 
in  V.  6.  7  die  erst«,  in   V^.  8.  (*  die  zweite  tVrson. 

3)  Nach  dieser  in  der  gediaakeumässigen  Constructioti  des 
Ganzen  begründeten  Analogie  der  hebräischen  dieht^rischen  Form 
ist  auch  das  Vorhandensein  eines  Rh}i:hmus  in  unserer  Inschrift 
als  selbstverständlich  vorauszusetzen. 

Der  Verfasser  unserer  Insthnft.  liat  die  in  derselben  vorlie- 
gwide  dichterische  Form  sicher  nicht  erst  selbst  erfunden,  suiidern 
er  hat  an  etwsw  volksthümlieh  Gegebenes  aiigeknüi>tt.  Alle  alte 
volksthüniliche  Poesie  wur  über  arsprünglich  mit  Musik  verbunden 
und  hatte  von  daher  einen  dem  musikalischen  Takt  eutsjjrechenden 
Rhythmus.  Das  Vorhandensein  eines  sulchen  neben  dem  gedanken- 
mftssigen  Parallelismus  hat  man  auch  in  der  hebrUi  sehen  Poesie 
lAng8t  anerkannt ,  wenn  gleich  die  genaue  Bestimmung  desselben 
ein  schwer  «u  lösendes  Problem  ist.  Es  lag  zu  Tage,  dass  dabei 
nicht  die  Sylben,  sondern  nur,  älmlich  wie  z.  B.  in  der  altdeutschen 
Poesio,  die  Hebungen  gezählt  ^\Tirden.  So  hatte  der  im  Buche 
Hiob  vorherrschende  zweigliedrige  Vers  sieher,  wozu  auch  eine 
alte  Tradition  stimmt,  drei  Haupthebungen  in  jeder  Hillfte  (vgl. 
meinen  Commentar  zu  dem  Buche  S.  WH  f ).  Die  eiuschlägige 
Untersuchung  ist  neuerlich  von  Ley  zwiu-  nicht  zum  Abschluss 
gebracht,  aber  doch  wesentlich  gefördert  worden.  —  Man  wird 
darnach  zugeben,  dass  der  Schluss  der  Analogie  auf  einen  irgond- 
wi«  vorhandenen  lihytlmius  in  unserer  Inschrift  lierechtigt  ist 

4)  Bei  der  dadurch  erforderten  formellen  Untei-suchung  unserer 
Inschrift  stellt  sich  als  zweifellos  heraus,  dass  hier  nicht  nur  die 
Hebnugeu    sondem  auch  die  Öylb«?n  gezühlt  worden  sind  ujid  dass 

Zeile  in  jeder  ihrer  HSlften  vier  Hebungen  hat,  die  in  der 
zweiten  Hälfte  mit  Sicherheit,  in  der  je  ersten  mit  hticbster 
Wahrscheinlichkeit  zu  bestimmen  sind. 

Meine  Zählung  von  sieben  Sylben  in  dem  je  ersten,  von  acht 
in  dem  je  zweiten  Hemistich  jeder  Sylb©  wird  schwerlich  als  un- 
richtig oder  auch  nui"  als  unsicher  nachgewiesen  werden.  Man 
mflasta  zu  dem  Ende  entweder  das  Prinzip  meiner  Zilhlung  be- 
I  Streiten,  oder  darthun,  dass  die  Anwendung  desselben  eine  un- 
I  xicbtige  oder  unsichere  sei.  Gelingt  weder  das  eine  noch  das 
andere,  so  steht  mein  Resultat  als  zweifellos  fest 

Das  Prinzip  ist  das  des  syrischen  Verses.  Es  ist  dort  doch 
■ielier  nicht  zuilUlig,  sondem  es  ist  aus  den  Luutverhliltnissen  des 
Aramftischen,  welches  unter  allen  semitischen  Dialekten  am  meisten 
die  ursprünglichen  Vokale  beseitigt  und  in  Folge  dessen  die  Haupt- 
massen schwerer  Sylben  unvermittelt  neben  einander  gestellt  hat 
mit  innerer  Nothwendigkeit  hervorgegimgen.  Hind  also  in  unserer 
Inschrift  die  Sylben  gezählt,  so  wird  man  zur  Bestimmung  ihrer 
Zahl  nur  jenes  Prinzip  anwenden  können. 

Die  Anwendung  des  Piinzips  ist  in  den  ersten  drei  Zeilen 
eine    vollkommen  sichere.     Es   trifft   sieb    günstig,  dass  dort  kein 

ir 


196 


üchloltmanv^  zur  semiti*chen  Bpigraphik. 


auf 

1 


einziges  Wort  In  eijifr  anderen  Welse  pHnctirt  werden  kann,  di 
Wfek-be  sich   eine  auik^re  Sylbon/alil  als  K+'MÜtdt  Hrglibe.      Ich  gla^ 
nicht,  dass  jemaiul  im  Ernst  auf  die  oben  znrücktfewiesene  L<^si 
•"ntDi«  statt  ^lO'iJt  zurüekgreiien  wird,  um  sie  mir  entgegenzuhal 
Die  letztere  wird  sowohl  durch  die  griecbisch-lnt^inisclie  AujHSp] 
ids  durch  das  phöpicische  "ON  bestlitijift 

8teht    aber    für    die    drei    ersten    Zeilen    eine    genaue    SylV 
zRhlung    fest,    so    wird    man    sie   auch  für  die  leider  verstünini 
letzte  Zeile  mit  fast  mathematischer  .Sicherheit  voraussetzen  dö 
Mir  scheint  überdies,    dans    auch  hier  faotisch  der  gleiche  Versl 
von   mir  in  einer  Weise  daj-gelegt  ist,    die  in  Ähnlichem  Falle  auf 
dem  Gebiete   jeder    änderten  Literatur    als    völlig   genügend   gell 
vriirde. 

Es  kommt  ein  ilusserer  Umstand  zu  Hülfe.  Die  drei  ersi 
Verszeilen  sind  nilmltch  sii  in  den  8tein  eingehauen,  dass  die 
Endbuchst^iben  ziemlich  genau  miter  einander  stehen,  obgleich  links 
noch  Itamn  übrig  bleil>t.  Das  Uebiigbleiben  eines  solchen  glei 
mUssigen  leeren  Hauraes  auf  der  linken  Seite  ist  überhaupt 
auf  altseniitischen  Inschriften,  soviel  ich  mich  erimiere.  etwas  völ 
Ut^ispielloyes.  Es  erinnert  ganz,  an  die  Sorgfalt,  mit  welc 
arabische,  persische,  türkische  Kalligrai»hfn  ilirp  Verse  so  ztt 
schreiben  ptiegen ,  dass  die  den  lieim  entlmltendeii  Endbuch.stab«i 
genau  imterpinandcr  stehen.  Nur  die  4.  Zeile  unserer  lusoh 
macht  in  dieser  Beziehung  eine  Ausnahme.  Und  doch  hat 
Steinhauer  offenbar  hinter  rr'Dn,  um  eine  Gleichmfissigkeit 
Endes  mit  dem  der  oberen  Zeilen  wenigstens  annähernd  zu  er- 
streben ,  ungleich  grössere  und  weit^ie  Bnchstiiben  gesetzt,  Dtfn« 
noch  steht  ihis  letzte  erkennbare  Zeichen,  das  O  in  cbiD  noch  weit 
hinter  den  übrigen  Zeilenenden  zurück.  Es  liegt  also  schon  aus 
dem  kalligraphischen  Gi-unde  dip  Vennuthung  njUie,  dass  hint«iT 
obc  etwas  ausgefallen  ist.  War  dies  der  Ftdl,  so  kann  man 
Lücke  schlechterdings  nicht  imders  ausfüllen,  als  indem  man 
Derenbourg  rtTablu  liest,  oder  auch  nnipb'ü,  was  die  Lücke  n 
vollstJlndiger  ausfüllen  würde.  Und  damit  erhalten  wir  zugl 
in  Z.  4 1»  die  ertbrderten  acht  S^'lben ,  wenn  man ,  was  gewiaa 
einxig  natürliche,  das  i  vor  dem  p3  als  ü  liest 

Nun  ist  aber  Derenbourg  auf  eben  diese  Ergllnzung  ohne 
jenes  kalligraphische  Moment,  das  er  Tiicht  bemerkte,  lediglieh  im 
Interesse  des  Sinnes  geratlien.  und  /war,  wie  ich  oben  gezeigt  habe, 
mit  gutem  Grunde.  Auch  Halövy  übereetzt  a.  a.  0.: 
inilieu  des  fidMes,  reste  en  paix*.  So  kaiui  aber  unmöglich 
cbta  gedeutet  werden :  es  ist  dabei  vielmehr  MTabiS  oder 
durchaus   edorderlich. 

So    bleibt   nur   noch    die    Schwierigkeit   des    nnbc    in   Z.    4« 
Übrig.     Ihre    oben  gegebene  Beseitigung  wird  man  aber,  wenn 
die  einzig  mögliche  ist,  voUkonmien  berechtigt  finden,  sobald 


hetk 

M 


gl  uu»e, 

.et,   ij|kd 
nrnaTV  ' 


1 


SeMoUmann^  zur  semitischen  Epigraphik.  107 

die  Richtigkeit  der  Sylbenzählong  in  allen  anderen  Theilen  der  In- 
schrift zngestanden  hat 

Was  die  Hebungen  betrifft,  so  wird  man  sie  in  dem  je  zweiten 
Hemistich  nicht  anders  annehmen  können,  als  ich  sie  oben  gesetzt 
habe.  Im  je  zweiten  Hemistich  wäre  vielleicht  noch  eine  andere 
AnfiTassang  denkbar,  nämlich  folgende: 

Bricha  Taba  brat  Tabpi 
und  analog  in  den  andern  entsprechenden  Hemistichen.    Doch  halte 
ich  dies  för  nicht  wahrscheinlich. 

5)  Kann  man  der  Anerkennung  eines  kunstvollen  Metrums  in 
der  Inschrift  sich  nicht  entziehen,  so  wird  man  auch  den  kunst- 
vollen Beim  als  beabsichtigt  fassen  müssen,  durch  welchen  dem 
Oedankenparallelismus  gemäss  sowohl  das  Ganze,  als  innerhalb  des- 
selben die  näher  zusammengehörigen  Theile  mit  einander  verbun- 
den werden. 

Der  Beim  -ä  verbindet  Z.  1  und  2  näher  mit  einander,  beide 
aber  zugleich,  indem  er  in  Z.  4  wiederkehrt,  mit  der  zweiten 
Hüfte  des  Ganzen.  Der  Reim  -i  schliesst  Z.  8  und  4  näher  zu- 
sammen, bewirkt  also  für  die  zweite  Hälfte,  für  sich  genommen, 
dasselbe,  wie  der  Reim  -ä  ftb:  Z.  1  und  2. 


Notizen  und  Correspondenzen. 


€hrJ8tticb-palü8liDenHi»cho  Inscfariften. 

Tb.  Naideke. 

In    seinen    ,Neuen    Beiträgen    zur    Kunde  Palmyra's"    (in 

8itzungsber.  d.  phil,  und  bist,  Classe  d.  K.  b.  Akad.  d.  Wiss. 

Bd.  11)   giebt  A-  D.  Mordtnumn  u.  A.    auch    die  Copien    von 

mischen   Inschriften,    welche    er    auf   einem    8arcoiihiif<    im  ( 

lUfewölbe    eines    Heilij<en    Abruham    oder    iUimed    unweit    Qiuj 

(auf  dem  Weg  von  Palniyra  iiacli  Diimascus)  ftuid.     Die  hier  n 

ducirten  Abbüdimgen  sind  aiü"  keinen  Fixil  besonders  j^eruiu.    M 

mann 's  Versuche,    die  Imcbril'teu    zu  deut^^u,   sind  nicht  glüc 

ausgefallen.     Sein  .  .  .  •'liCi    pK    oniaKi    n:-i    «^JSbx    ,Dies 

die  BildniÄse  des  Abraham,  des  Sobn's  Turi(V)'  bedarf  schon  ^ 

der  i>prachlichen  Seltüiuiikeiten  keiner  Widerlegung.     In  Nr.  2  g 

er  in  der  Mitte  pT  ,Zeit*  und  atn   Ende  ^^-rnni  ,aus  Havarii 

erkennen    (der  Ort   heisst  aber  _,^q*.  Job.  Eph.  214   nntrm; 

^^.l»».  mit  n) 'J^  Von  Nr.  3  gesteht  er  Nichts  lesen  zu  kü; 
Grswle  diese  Inschrift  ist  aber  fiir  S<>lche,  die  an  syrische  Si 
l^ewölmt  sind,  ziemlich  deutlich.  Ich  lese  |«;i^j  |^i(  J^V30  \ 
X^yhi  , Gedenke  Herr  dos  Möncbi'S  Elia  ,  .  .  ."  Lesung  und  Den 
«l«8  letzten  Wortes  sind  mir  zweifelhaft;  eine  Ni.sbu  ist  es 
Wahrscheinlich,    aber    «vom  Nil*    /.u    übersetzen    scheue    ich  ] 

Nr.  l  lese  ich  ^ot.  iol  Ä  )x>o.v::i  jUv-?  ^^  c^;  «Betet  füi 


iia" 


1 1  K»  itt  oip«  l'lur  von  "l'H  ,,wci«^"  Zit  iIpit  von  MorrUinniiA  _. 
8  ft6  «Tw.'lilmlen  Formen  .-^-initn  (I*K>J  .'»,  li)  und  Evhtiri  |N(tt.  di(;n.  or.  ] 
▼iHleietit  in   flaioti   tu   verlio^sorni   fiiyo  n«iih   in   «li-n   .\ctcn   ile*  Cunc    Ch 

Muui  VII.  ööPi   iinrt    fCinpioi  (<icnil  )  in  rurtlioy'-.   Not    (<pi»r    »li  p«  91, 
V«rMiflin,  liio  mib^^ocmco  LäuIo   Ifettuärin  in  ubvmlhiiKlUcbcr  Sn-brlj 

uigebdo- 


brt^l 


Mönch  Bai-sauiuä    vom   Herge  Zion*-     Sicher  ist    jp  l^OO^:^  |*V*? 

^. .Of.  ^Qi:  tlip  Ergilnznng  des  v..O».   ^u  s^Oi.  li^^st  sicii  kaiuu 

abweisen;   das    .   als  erster  Biiclist-jUj  ävr  Fnsrhrift  ist  femer  auc 

sicher ,   und    m    wird   auch    dfts  X^  cCi*. ,    richtig  sein.     Das?  let 

Wort  kann    ich  nicht  lesen.     Wir  hüben  hinr  also  Einzeichiiung 
zweier  Mönche,  die  einst  als  Pilger  an  diesem  Heiligengrabe  stände 
Aehnlichen  Inhalts    wird    auch    die    zweite  leschrift  sein,    von 
ich  nichts  ZustuinnenhUngendes  herausbringe. 

Die  unscheinbaren  Inschriften  gewinnen  dadurch  an  BedeiittmjO^ 
dass  sie  uns  niclit  die  gewöhnliche  Estrangeh\,  sondern  die  plumpen 
Schrift/.üge  der  christlichen  Aramlier  PaUlstina's  zeigen.  Die  »SchriH 
scheint  mehr  der  in  den  illteren  als  der  in  den  jüngeren  Handschril^eu 
KU  gleichen  fs.  die  Fai.simile's  in  Wright's  Catalog  Bd.  III.  iind 
besonders  in  Lauds  Anecd,  syr.  Bd.  TV.);  doch  müssen  wir  in  diese 
Hinsicht  im.ser  Ui*theil  suspendieren,  bis  einmal  eine  ganz  gena 
Copie  vorliegt..  HotFentlich  vei-schaflPt,  uns  bald  ein  Reisender  eiij 
solche;  dies  ist  um  so  mehr  äh  wünschen,  da  in  den  nicht  «a 
zifferbaren  Zügen  vielleic^ht  eine  Dufiertivg  steckt.  Ein  festes  Datc 
zu  gewinnen  wJlre  iiber  für  die  BeurtheilmiK  der  in  jpner  Hehr 
und   Mundail  geschriebeneu   Büther  von  hohem   Interesse. 

Ob    die    beiden    Manche,    welche    sich   hier    in    palilstinisoll 
Schrrff    verewigt,    haben,    auch    noch    den    palästinischen    Dia 
oder    schon    das    gewöhnliche    (Edessenische)    Syrisch    an  wandt« 
Iftsst    sich    aus    den    wenigen    Wtnien    nicht    erkennen;    hßchstens 
spricht  ein  orthographisches  Moinenl.  nünilich  die  Plenarechreibn 

I  ~V  r/   (statt    des   im  Öyri.schen  üblichen   f,-'^)  liir  pnbKHi.kcl 
Mundart. 


Ein  neuer  himjariHcher  Fand. 

V..Ü 

Dr.  J.  U.  Mordtniiiiii  jr. 

Vor    finigen    Wochi'u    kam    hi»'r ')    fin   .Tude    aus   San'A 
einer    mn langreichen  Sainnilang    ,Anti<iuitUten*  an,    von  denen 
für    mich    int*'res8anlest*?n    Stücke    ein«    hinijarisehe    Mün/.e , 
geschnittener  Stein  mit  griechischer  Legende  und  ein  Basrelief 
himjttrischer    Inschrift    waren.     Während    die    beiden    ersteren 
Besitz   des  Heirn    S.    Alischiui    übergingen,    weloher    sie    mir 
gewohnter    Liberiilitilt    zur    Pxiblication    überliess.    gelang    es 


1)  In  CoiisUmthiopul      P»tura   ilir  EinwiKluupr    25    Munt    lUi«. 

D    Rod. 


ffotfs^n  itw«  i^oTTCspoiuwitzcn. 


wt 


ch  liingeu  Verhandlun^'en  uud  durch  Anwendiuij»  von  List  jenes 

ßiia>rellef  zu  Gesicht  zu  bokommpti.  nhcr  auch  nur  /.um  Bflsehaupn, 

■licht    ziim    Abzeichnen.      Glücküiherweise    gfnüjjten    iiiir    wenige 

lATigonblicke,  um  die  In)»chnft  auswendig  ku  Inmen  tind  zum  nicht 

Igpringen  Vt-rdiTiss  des  Besitzers  an  Ort  und  Stelle  niederzusc-kreiben. 

ITrotzdeni    würde   ich  anstehen ,    eine  solche  Abschrift  der  tletFcnt- 

lichkeit  /u  übergeben,  stiinde  nicht  zu  beturcht<^n,  dass  das  Denk- 

ßal  wahrscheinlich  noch  lange  Wandenuigen  machen  wird,  ehe  es 

Itn  ein  europäisches  Museum  gelan^nt,  nicht  ohne  vorher  durch  den 

ITnuisport  mannigfachen  Schaden  erlitten  zu  haben.     Der  Besitzer, 

[der  übrigens  Hinijarisch  liest  und  versteht,  verbingt  für  den  Stein 

[die  bescheidene  Summe  von  600  türkischen  Pfimden  (cn.  3600  Thlr.K 

Diis    Denkmal    besteht    aus    einer  Art    von    hartem    Gy|)s    mit 

Dengelher    Farbe,    gerade    wie    das    von    Ganneau   (Journ.  as. 

I-Avril  1870)  und  weniger  vollständig  von  Gildemeister  (ZDMC 

178  ft.)  bekiinnt  gemachte  Basrelief.     Hr.  Ganneau  bemerkt 

»chon:  c«tte  esp^ce  de  pieire,  susccj>tible  de  prendre  un  beou  poli, 

Lpafuit    avoir   ete    oraployee    par   les  lapieides  htmjarites,    car  nous 

jtronvons    e^tt^)    couleur  jauiie    caracti^ristique    frequemment    meu- 

lti(mn»«e    dans   les    notes    de   voyage   de  M.  .irnaud.     Nach  Angabe 

llinserefe  tJewähi-smannes    soll    der  Stein    aus    euier  Tempelmine    in 

J^an'»  atamnien.  und  in  der  That  ei-wilhnt  Amaud,  da.ss  von  seinen 

IText^ii    »US    dieser  Stadt  No.  I.  11.  und  ITI.  sich  sur  pierre  jauno 

Ihefinden.     Das  Basrelief  besteht  aus  zwei  übereinander  betindlichen 

I Darstellungen    von   recht    sorgfiiltigor  Ausführung,    die  ich  jedtjch 

jjiicht  lange  genug  siudiren  konnte .    um  eine  genaue  Beschreibung 

zu  können.     In  der  oberen  Abtheilung  schien  nu'r  der  Harem 

in    der  Beischrift    erwähnten  Verstorbenen  dargestellt  zu  sein, 

[  Ihnlich  dem  Ganneau'scben  Bilde,  in  der  unteren  ei-scheint  er  selbst 

[Wh    zu  Kameel  und  umgehen  von  seinen  Knappen,    in  der  nilm- 

I  liehen   Haltung   w^ie  der  Aus'il  b.  Zabbni  anf  dem  Basrelief  Journ. 

of  ihe  Bombay   branch    of  the   R.  As.  Soc.    vol.   U   pl.  iV.     Auf 

dem  GüW<indo  der  einen  weiblichen  Figur  erscheint  der  Buchstabe 

W    (t)  ebenso  wie  auf  dem  G.'schen  Bild©  *). 

Die  darüher  angebrachte  Inschrift  in  zwei  Zeilen  und  von 
droiBolben  Schriftchai-acter  wie  /.  B.  die  in  dieser  Zeitschrift  XXX 
T.  11  veröffentlichte,  lautet  in  Transscription : 

,Bild   und   Denkmid    des  igl   b.  Sadilat  Kurein,     Und    möge 
*Attar  di"i  <  KffTis  den  heimsuchen,  der  es  zerschlügt". 


1)  AclmJich  »ul  «Icr  HntiMHUf-l  von   Levy  ZI>Mr;  XXIV  N,  II   unrl  MU«s  I, 
nicht  ir!t  C^nHJ  v.n  v»irliiin1oii.     It-h   lieliHltii  mir  vor  «uf  diüse  violfacb 
Invrliriftcn  Ml    iiinsolneii    Hiichütahoii     und    Zuichoti    gelügeuUicb 

l«rtck«ukun>tn<.:i. 


Notizen  und  Corre^pondettxen 


202 


Wir  besitzen  bereits  zwei  ganz  analoge  Inschriften: 
Hol.   639:     |  p^'B  |  "^np?  |  iTicp-bT  !  ir^Jas^  |  o^isisn ' 

[ijtTic:  I  pr[SJ]'*l    »(irabdenkinal    des   Ritbbnasr   von  Rukab; 

niöpe    3er  'A,    des  Ostens  den  heimsuchen ,    der  seiji  Grabdenkc 

zerschlägt'. 

Prideaux  N.  IX:  [  irny  [  pTifrhi  \  odia«  |  ri  |  rNictt  |  cc: 


'M 


I  nnS-^rffi^T  j  ip*^©   , Grabdenkmal  der  M.  von  'A.;   lind  möge 
'A.  des  Ostens  den  heiinsuchen,  der  es  zerschlagt*. 

Die  Bedeutung  dps  Wortes  irc:  als  ^Grab"  ist  durch  die 
schrift  von  Warka  (Os.  T.  35a),    wo  es  mit  nap  verbunden  ist  "i, 
und    durch  den  (-lebrauch  in  den  |>aljiiyrenis(.'hf?n  und  nabutliiscbi^ 
Inschriften    (De  Vog(i<^,    Iiiscript.  H^m.    p.  38.  90)   hinlänjflith 
Bicheii ;    in    der    bilinguis    von  Soueideh    wird    br    im    grioebischi 
Text   durch    ifr/JAv    i.viedergGge<b«n   und    diese  Uebersetzung    pi 
sehr    gut    auf    die    liimjiuischen    Denknifller    in  Frage.     Denn 
zweifele   nicht,    dass  auch  die  einfach  als  ^Bild"  ("iist)  oder    ,BiIi 
und   Säule"    {'  33t:i  |  "nS)    des    N.    N.    bezeichneten  Basreliefstelen 
Bombay  Joum.  vol.  11  pl.  IV.  V;  ZDMG  XXVI  N.  X;  XXX  S.  l 
sowie    das    bereits    erwähnt.«  rfimneau'sche  Bild    in   die  Ciasso 
Grabmonumente    gehören ;    letzteres    trilgt    ebenfalls    den    Zui 

j  innari'^n  |  -»rny  |  ^rcp-bT    ,möge  'A.    den   heimsuchen,    der 
zerbricht". 

Im  Einzelnen  erlaube  ich  mir  Folgendes  zu  bemerken. 

Z.  1.    cVas  vemiuthlich  =  J.;Äc,  vgl.  Ihn  Habib  ed.  Wüs 
feld  p.  fi :  XJUU  _^^  JJt  ^yi\  ^J^  ^  i^j^  ^  S-^^  ^T*^'  ^i  ' 
Wtst.  Gen.  Tab.  4,  i«  Reg.  244. 

Der  Name  rbiyiD  ^=  cj'HI!  tAau«  wird  andei^wärt«  noch  nV«^3rta 

geschrieben    (Hai.  577,»);    doch    ist   lotztei-o  Schreibung   nur    ai 

nahmsweise;  vgl.  rb-i"^  =  \^^ÜI  Ju^  Os,  32,  i  HaL411,5,  nbn: 

=    oUJl  Jc*c  Hai.   KiH.  a,  rboi«  =  o^t  ^j-jl    in    der   Inschiüt" 

von  Nä*it  bei  Hamdani  (Müller,  Südar,  St.  132).  Levy,  dem  nur 
ein  Beispiel  vorlag,  Imt  dessen  Bildung  richtig  erkannt,  und  pal- 
m3nrenisehü  Eigenmunen  wie  rbnbiD ,  nbim,  in  denen  wir  dieseF 
Verschknfung    des    N    beobacht^'n,    zum    Vergleich    herbeigezo] 

(ZDMG  XIX,  182  A.).     y^-p  scheint  „^  zu  rVnri;  und  identi 
mit  D:'''ip  Os.  Xlll,  1  und  5  zu  sein,  wozu  der  Herausgeber 
bei  Ihn  Doreid  p.  f,1  vorglieh. 


.AH     1 


1  I    I  "^apl  j   wC:    ist    »ehr    liHiilic  uuf  Aon  v<ni   Fr    Li»»<>riTi»n»   imMicir 

Irtwlirifti'«    *'on  AhiNti;   doch    sJud    die  letzteren  mit  violloiclit  xwci   Auj*u«|in    

»iclior   gofä lacht.     Ich    bcrOckalehtiK«   djiher  in  tneinoti  Arboiton  diwe  K«I> 
»iticiii«  nicht. 


Notiten  und  Corre*pondenzen. 


203 


Z.  2  ^rTapbi.  Ich  «ntsinne  mich  genoii,  dass  mir  bei  der 
Betrachtung  der  Inschrift  das  Fehle«  des  "^  nach  dem  b  aufgefallen 
ist.  da  ich  nach  Analogie  der  eben  citiilen  Parallelen,  die  mir  vor- 
schwebten ,  vielmehr  das  Inipeifeetum  erwarten  musste.  Wenn 
nicht-,  WHS  bei  der  Art  wie  ich  diese  Untersuchung  machen  musste, 
nicht  ausgeschlossen  ist,  eine  Tüuschung  meinerseits,  oder  iiuch 
ein  Steinmetzenfehler  vorliegt,  so  erinnere  ich  an  Wendungen  wie 
'T^n|bi  08.20,«,  !^yD'•Ib^  Hai.  49,  is,  p-nnbi  Hai.  149,  ii  und 
•aip  I  bl  Hai.  147,9,  in  denen  die  auf  ^  auslautenden  Verbalfonnen 
als  Infiaitive  aufgefasst  unendliche  Schwierigkeiten  machen,  wes- 
halb Praetorius,  Beitrüge  III,  15  sie  iilä  .energische  Imperativo", 
Halevy ,  Et  Sab.  p.  45  als  verlängerte  Perfectfomien  ansieht. 
Unsere  Stelle    würde   die   letztere  Ansicht  wesentlich  unterstützen. 

Tpia  I  inn?  ,der  'A.  des  Ostens"  nach  der  einzig  richtigen 
Erklärung  von  E.  Meyer  ZDM(t  XXXI,  610. 

•irjn3lf.'»n  von  ^_> .  welches  Hin  Doreid  ed.  Wiistenteld  S.  of 
mit  jj. 


r- 


odcr  «jajj  und  S.  v.  mit  vJüUi  erklUrt. 


Einige  Bemerkungeo  m  Herrn  Milller's  „Hlmjarisclien 

Stadien". 
fZDMG  XXX  S.  671  ff.) 

Vou 

Dr.  J.  U.  Mordtmftnn  jr. 

r  2  (S.  673)  ist  genau  genommen  kein  Ineditum;  die  In- 
.  Ächrift  ist  bereits  bei  Prideaux  Transactious  etc.  voL  11  S.  2S 
fceraosgegeben,  wo  sie  jedoch  iiTthümlicher  Weise  als  bronze  tablet 
eichnet  ist.  In  Folge  dessen  hatte  ich  sie  in  ZDMG  XXX,  22 
,durch  den  Inhalt  verdilchtig"  bezeichnet,  dsi  derselbe  nur  auf 
St^indenkmal  zu  i»assen  schien.  Dieser  Verdacht  hat  sich,  Tyie 
^Kiiftn  sieht,  gerechtfertigt.  Prideaux  giebt  am  Anfang  und  Ende 
^er  Zeilen  manchmal  mehr,  manchmal  weniger  Buchstaben ;  leider 
i4st  Z.  6 — 6    auch    durch    den    Euting'schen    Abklatsi-h    nicht    fest- 

gestellt.    P.  hat:   [  TOnnina  |  pas  |  r|ett,   die  lithographische  Tafel 
L'Senr  Müller'schen  Abhandlung  [  iTinr-rta  |  pD*«    I|  riKi ;  Herr  Müller 
|Xiest  dies,    theils  ergänzend,  theils  corrigir^nd  (8.  674);     |  bplcfti 
|"^T3nrnn3  |  i:r[n  und  übersetzt  zusammen  mit  dem  vorhergehenden 
sjODd  rtun  Gedeihen  der  Baum-  und  liodenfrüchte,  die  da  sind  auf 
ihren  Gebirgen*'.     Dies    ist   unzulüssig,    da    die  Lesart   p^*!     ganz 
tinzweifelhaft  feststeht,  und  auch  nicht  Raum  da  ist,  um  noch  zwei 
Buchstaben    zu    ergänzen;    man    niüsste    denn    zu    dfni   misslicben 
Ausweg    greifen,    einen   Fehlfr  das  .SteJnnH'tzcn  anzun^-bmen.     Vor 
Bekanntwerden  der  M.'schen  Abbildimg  vermuthete  ich:  izzfi   b]»*) 
(vgl.    Reh.  I— IV,  7   H.    34ft.:.,    349,«    Fr.  XL,  7    zu    fhesem  Ge- 
brauch des  Relativpronomens)  d.  h.  ihre  Saaten  und  wiis  sich  auf 


20« 


Notiseh  und  üorrettpondmzen. 


ihren  Ebenen    (8^   terra   plana.     Kam.   vocab.  .leman.  Ibn-Dora 
Freyt.  s.  v.)  befindet. 

K  3.    Hf-rr  Müller  liest  die  Sclilusszeüen : 

•  ■  •    nnx  I  no^«  |  b»D  |  be«D  |  ora      "i  M  ' ' 

•  •  icip  I  p  I  p3i  I  iwn  I  p  ha  I  V^n^n  |  t 
und  übei-setjit :  «.  .  .  .  und  II  ....  der  Wohlthaten  erwies  in  diesem 
Unglütke"  ftc 

Hr.  M.    fa,sfit   also    b«  iils  Namen  des  höubstju  Gottes.     Ver- 
gleicht man  aber: 

lieh.  r.  IV.  V,  7  f.:  "nsi ,  ny?«  :]a  be*  1 1 !  pp;  | i^rt  | b«[«]n j  bwi 
Hai  345,  .r.  IT.:  p7:r«  |  b«iöni 

bT  I  inbMbn  | 

fvtfl.  uucb  noch  Hill.  3-49,12),  so  kann  kfiin  J^-t-ifei  sein,  dass  b« 
vielmehr  Relativpronomen  ist.     Demnach  übersetze  ich:    ,und  wa 

□0"»    ohne  Miination  auch  Hi 


Die  Schlusszeile    lautet   aber  na 


erbeten  lyAs,  sein  Bruder  ... 
57Ö,  4  ist  wohl  pleich  (j*.Li! , 
der  Lithogi-aphie : 

so  dass  das  im  Anfange  der  Zeile  stehende  Imperfectum  nicht  vfl 

^13  =  Q,,  sondern  von  ^72-  —  .^  abzuleiten  ist.  Von  dersell 
lijuJix  kommt  r..  H.  der  Eigenname  1B-X  Fr,  XLV  {=  Hai.  65 "1 
welcher  mit  dem  .^\  der  Königslist<y]  ku  identificii-en  ist.  0«< 
soll  „Unglück"  bedeuten;  aber  dies  scheint  sonst  nirgend  zu  pa 
obgleich  der  Ausdruck  ^er  lasse  sie  unversehrt  aus  diesem  ün' 
gemach  hervorgehen**  ivgl.  ai".  V  und  X)  nicht  anstö.s.sig  ist  *).  Ut 
es  Zufall,  dass  auch  Hai.  535,  i.i    \  p:2j«"c;nT  |  r:r"'"T  zusammensteht 

S.  679    Mites  V    (gefillschte  Bromzetufel ,    Copio    einer    ec 
St«inin8chrift)  lautet  mich  der  Lithogniphie: 

Dafür  vermuthi't  Herr  Müller: 
b«nri» 


I  btbs  I  p 
•^sißk  I  bfp 
D«nT  I  -a  I 
«  I  iniap  I 
Dv  l  nt3n 
K  1 inbpn  I 


^nyc  I  b?a 


D"i73N"n 


^n- 


p^a 


etc. 


1  (   Im  Opgotitlieil.     Doiiii  cliöo»  vun  «lern  Ilrn.  Veri»Mcr  i^läcklicli  ge 
^13"»ri  outapricht  doch  wohl  dorn  •rab.  ^^y*-*^  (In  q**^-»^!  Sur.  59,  w)  ^ 
„b«batoo".  D.  Rod. 


^blMMn  und  CorrupotuUnsen. 


205 


Hiergegeo  ist  zu  bemerken,  das»  ■'Jöia  |  bnp  nicht  angetastet 
lirerden  darf,  cbnp  (so,  init  der  Miniatioii)  ist  als  Eit^eiuuune, 
I genauer  gesagt,  als  Beiname  gesichort  durch  Hai.  3,  a.  wo  i\s  xu 
Idem  j^^U*-<  j^y*^  r^Hh»  I  byrt  „er  pries  die  Ilähat*  hinzutritt,  und 
I durch  Hiil.  84  (Schira')  gesichert..  Letztere  lautet: 
■•ja  I  "'?73«  I  bnppDctty 

nbinnspn  |  Di^    1. 
a?isnpn  I  bsa'isa 
Es  ist  klar  und  sofort  einleuchtend,  dass  Miles  V  ganz  ebenso 
[lautet«,  Hwa: 

l|  3b«mrna 

I ha 

1  "»yTato  ■  bip 

)  «331    I    ^=3 

M  I  imnp    5. 

«  i  inttipn  I 
Der  Name  abKmnna  ist  durch  die  Inschrift.  Hai.  89,  «,  welche 
^  aus  Schira*  stamiut,  wo  nach  Hai.  85  Ta'lab  verehrt  wurde,  ge- 
sichert; b'p  dörrte  aueli  Hai.  8r>,  i  gestanden  haben;  »m  |  "»32 
tnsimuiien  wie  Hai  27t;;  520,  i*  Prid,  I,  8;  irjinpn  |  DT*,  das 
aus  den  V^arianten  'snbpn  |  3')''  und  nnrpn  j  BV  ergiebt,  ist 
Hai.  164,4  (vgl.  /I>MÜ  XXX,  2\i)  bereits  bekannt. 
Miles  VI,  Brün/etalel  nai'h  einem  echten  Original  auf  8tein. 
Herr  Müller  verweist  zu  obiTN  auf  Os.  VI,  1  ,  wi>  es  als  Ei^'eii- 
nnnie  vorkunnnt ;  es  ist  vielnudir  auf  Os.  XXXI.  2  naeli  Gilde- 
ineiiitfr's  ErklUnuig  /UMli  XXIV  S.  IHO  zu  verweisen.  Doli 
iieiäät  es: 
1obx«l  I  Jp  rncri  |  ip73-)»  |  pja- 1  nbys  |  q:n  [  laniat  |  ^:lpn 
'w  1  Tan'»Eib  ,er  weihte  der  Tanuf,  Herrin  von  Gadrän  vieinind- 
iwany-ig  Idole  zu  ihrem  Heile  etc.". 

Denmaeh  ergUn/e  und  übersetze  ich  hier: 
V^y3[-i]M  1 13TT  I  in-ifyj  ^-\T  pn"[  bya  D7r-i  |  sbetr  ^ipr]  ■  ■  •  • 
"i3l  I  cblS«  ,X  X  weihte  dem  Ta'lab  R.  Herni  von]  Rahban  vier 
Idole  bei  seinem  Heiligt.hum  von  />abid  /,um  Dtunk  dafür'*  ete. 
ly  tritt  in  eitler  Reihe  von  Insebrilten  an  die  Stelle  von  n"*3 ;  zur 
Verbindung:  er  weihte  *•-?  ,bei  dem  Heiligthuni''  vgl.  üeh.  VJl,  4: 
r?"in  I  ■^".r  —  i"':pn  und  auf  der  gios.sen  Broniietafel  bei  Müller 
ZDM(;  XXIX,  591  Z.  3:   |  «iria^n  j  ny  |  i^Z'pn. 

Das  besonders  in  späterer  Zeit  bekannt  gewordene  Zabid  soll 
der    von   Johannsen    Hist.    dem.    herausgegehwen   tJesehicbte 
pr  Stjult  (mir  hier  nicht  /.ugätiglii'hj  in  iiuchmoliumuiedaniseher 
«it   gegründet    worden    sein;    somit    witre    es    nicht  identisch   mit 
r  dwm  T3P  unserer  ln.schrift,  welcb*  let/.leres  alsdann  iiiii  dem  ZüßtÖa 


206 


Notizen  \mH  QtrreapondeHgen. 


larabia^H 
1er  anl^l 
earbeii^H 


des  ßtephaniis  Byz.  (Zäßtd'a,  xtäfiri  iv  reu  ftiaoyu'fa  r^ij  il3at- 
ftovog  'A^aßUtii,  Oi'^aviog  '^gaßixmv  rgiri^i)  verglichen  werden 
darf  (vgl.  Spreugpr  A.  G.  Ar.  Ö.  65). 

Es  ist  dringend  zu  wünscben.  dass  die  (ieugraidne  Südarabi 
einmal    nacli    d^^n  Daten    d«r  lusehrilteii ,    (.'lassiker   und   der 
Geographen    (die  europ.  Reisenden  nicht  ausgeschlossen)  bearbeÜ 
würde.     Gleich    aiit"  8.  G85    steht,  ein  weiterer  interessanter  geo| 
Name:    der    recht    oft    erwähnte  'Att&r    von    p"!"^,    d.  i.    >—«-■, 
Juhariq,  nicht  Jaliraq,    vgl.  Jaiiilt  s.  v.     Dieser  geogr.  Eigenname 
beweist^  dass  daw  vielberufene  Verb  <js\^  auch  hinijariscb  war. 

lieh.  N.  VII  (S.  G90).     Die   erste  Zeile   wird  nacli  der  Cj 
des  Lieut.-Col.  Prideaux 

"i{«]n'»  I  rnrnnTm  |  ie**  \  n[ny 
zu  lesen  sein.     Dies  wird  dadurch  bestätigt,    duss  derselbe  Eig( 
nanie  Pndeaux  IV,   1    wiederkehlt,    wo   lüri'^  \  rrtfnmn    zu  le: 
ist  (schriftliche  Mittheilung  des  Lieut.-Cül.  Prideaux   d.  d.   Bus 
9.  Dec.   187G> 

S.  693.  Gegen  die  gut  beglaubigte  Lesung  |  ''7i:[-]3  wiisste 
ich  Nichts  zu  erinnern;  das  Verbum  ist  schon  durch  Inschrift  von 
Ohne  Z.  5  nach  Herrn  Praetorius'  Jiu treffender  Erklärung  (ZDMG 
XXVI,  422)  belegt. 


Aus  «ineni  Briefe  des  Hrn.  J.  Hal^vy 

an  Prof.  Fleischer. 

Paris,  6.  novembre   1877. 

—  Voici  la  lecture  du  iex{%  arameen  dit  de  Carpentras, 
lequel  vous  avez  bien  voulu  demander  mon  avis. 


»   t  Vi         •  t  •  t  I  t    - 


•  -   :         -  :         I    :  t     • : 


D?"^")»,  röduit  ä  "»t*»  dans  lo  dialecte  talmudiiiue,  signifi 
pent-ßire  ,de  ce  (}ui  est  avee*  (sousentendre:  la  personne),  c'est*i 
dire  «de  ce  qu'on  possöde";  de  14:  quelque  chose,  n'impur 
qttoi '). 


1>  Zw  L«vy»  CluldiUcharo  Wörterliuch.   2,  Bd.   S.  ö67  ,   Ist    die  mit  V« 
weuuiig   ftuf  Fün.t'5  Furniönlphre  der  ch*ld    ürnmoiallk  S    97   und  98  scbon  1 

eiupr  K»cemjon  von  Dertist<>in's  Lex.  zu  »oiuer  Aus|r*bo  von  Kirsch'  Chi uiiIl-^  '< 
sYr  in  den  Erg-Bl  der  All  gern  Ut.-Zeituug  1843  Nr  I6  Col  126  nachgewicai^^al 
Ablnituiig  jene»  D^niTf ,  C?t'?  *"'d  der  daraas  verkürzten  Form«]!  Q^13| 


'^»jaijjS 


Notixen  und  Corrf-tpondenzen.  207 


FB^KS  est  la  forme  pleine  de  la^?  .mativais,  mal"  racine  tON3 
tt  n'est  pas  ä  decomposer  en  3  et  'd'X  ,avec  un  liomme*. 
Le  mot  ''Jtns  a  et*-  diversement  interpri^'te ,  les  uns  prennent 
*X*n  dans  le  sens  de  lliebreu  iisfn  ^volonte",  les  autres  y  voient 
Qoe  Orthographie  inexacte  pour  ^^ip  qui  figui-e  dans  la  locution 
nnp  br»  qui  signifie  ,faloninier'',  mais  l'une  et  lautre  de  ces 
mtetpr^tations  ne  conviennent  gnfere  avec  le  verbe  -i?3«.  Je  pense 
donc    que  c'est  tout  sUnplement  le    ■'5£-'3    talmudique  qui  d^signe, 

Id'apr^s  les  conunentateurs ,  iin  ver  qui  ronge  les  entmlles  (la 
tenie?)  et  produit  des  culiques  (le  tenesme?).  UJ"*»  '•at'iD  "172X  ^dire 
on  divulguer  le  ver  solitaire  die  «juelrtu'an"  semble  4tre  une  locution 
pruverbiale  pour  exprimer  la  medisance,  la  calomnie,  l'indiscretion, 
la  tralii.Hon. 
rTi;;:'?!  est  pour  n"^py3  ,colui  qui  honore*  (Bouseiitendu :  ses 
ftdurateurs);  Temploi  du  noiin  au  lieu  du  dagosch  est  des  plus 
frv>4aents  en  aram^en.  On  peut  anssi  le  prendre  comme  nn  passif 
et  traduire  «honoröe*^. 
I  »nbo  est  l'expression  araineeiine  pour  l'egyptien  Kn373n. 

}  Dans  le  mot  "*rr>::  il  y  a  probableiuenl  une  laute  du  lapicide. 

Est-ce  ^n73y:   ,uia  douce*,  ou  bitrn  "r^y^n  =  heb.  nny  ipi  „dur*- 

Li  üavant*?    Dans  le  premier  cas  on  serait  porte  ä  compl6ter  le  mot 

d«  U  iin  en  ^rnab;$  .ma  parfaite**. 
Traduction. 
Benie   sois  T'ba   ßlle  de  T'hapi  d^vouöe  au  dieu  Osiris. 
■         Tu  n'as  commis  rien  de  mal,  tu  n'as  calomnie*  personne,  ö 
'  pieuse ,  _ 

sois   benie  par  Osiris,   de  par  Osiris  sois  bonor6e,  I 

6  adoratrice,  ma  douce  (ou  dor^navant)    et  reste  au  niilieu 
des  fidMes.     Faix  (ou  ma  parfaite). 
Ce   beau   morceau  fun*^raire  niontre  les  traiis  essentiels  de  la 
P<>6«ie  sänoitique:    le  parallelisme  et  la  strophe,  rams  ne  r^vfele  ni 
*'**»^«  ni  mesure  prosodique,  conune  quelques  savants  l'ont  suppose. 


^  "^,  *T^  voo   nWyTl'J,   nuyi73    elg,  yvoi^fmöv  xt^  scibUe  quid,  iiBcliLrKg- 


*■»     durch    du    BabUche   ""^^'2    und  neosyrlsclie  ma^SD  etwiis   hi>!»l£tigt  wtjrd«i 


Fleischer 


I 


lÜb 


Bibliographische  Anzeigen. 


Kä^mdifäsuidhdmdhih.  —   The  Pandit^  a  monüdy  jou\ 
of  the   Benares   College^   devoied   to   Sanacrit  Literature. 
Nos.  80  —  120,    folio.     New    Series    I,    1  —  12.    II,    1. 
octavo.  —  E,  J.  Laztti-us  &  Co.,  Benares,  Jan.  1873 
Juli  1877. 


tre. 


Vol.  VII  Nos.  «0^84  pagg.  171  fg.  p.  CLXVII— CLXXXM. 
vol.  VIII  Nüs.  85— 9G  pji^g.  288  p.  CLXXXVO— CCXX.  —  vol.  IX 
Nos.  97-  108  pagg.  298  p.  CCXXI  -  COLIX.  —  vol.  X  Nos.  10» 
—120  p.  290  p.  €CLX— LXl.  —  New  Series  vol.  I  pag.  770. 
vol.  II  Nos.  1.  2  pagg.  128  *).  —  Preis  des  Jahrgangs  24  sbillin 
Die  seit  un.sereiu  BcriL-hf.  über  (He  ersten  Bände  des  Pa^cj 
Band  XXV IT,  KM  fg.,  ei-soliienenen  weiteren  voll,  dieses  verdien 
vollen  Unternehmens  zeigen  jenen  gegenüher  zwei  benierkenswertlie 
Unterschiede.  Die  sogenminte  «srliüne  Literatur*  zunilcl 
ist  in  ihnen  fast  gar  nicM  mehr  veiireten ,  an  ihrer  Stelle  st-el 
rein  wissenschaftliche  Text*;  und  das  ist  ja  ganz  gut.  8ü(] 
aber  enthalten  sie ,  und  das  ist  weniger  daukonswerth,  Sanskrit- 
Uehei^eizuugen  einiger   englischen  Werke! 

Ein  HauptjUTtheil    kommt   nach    wie  vor  speciell  der  Pbil^ 
Sophie    zu.     Und    zwar  ist  diesmal  das  V  e  d  a  ti  t  a  -  System    ganz 
besonders    reich    veitreten.     Zunächst   ist    da   die  P'oitset/.ung 
der  ischluss  (in  Nro.  84)  der  Ausgabe  VecanarAma<;armaii*s  v^ 
<,rrikantba(;ivacäyi"a's  <;  a  i  v  a  b  b  ii,  s  h  y  a  zum  Vedäutasütra  zu  nenii« 
so    wie    übenfalls  Fortsetzung    und  Sckluss    (in  Nro,  88)   der  Vi 
vanmanoranjini,    des   von  Rfiniatiiiha  ahgefassi^n  Conimentai"s  zQ 
Vedantasära,    in  Text    und  englisther  Uebei*setzung    von  A.  E. 
((lougli)    und  OD.  (Govindu    Dovaijäs  tr  in).   —   Daran  reü 
sich   sodann    des    Ke^ava    Käi,':mtrabhaittÄ ')■    CommentAr    zum 
dfiintÄSlitra ,    Namens   v  e  d  luj  t  a  k  a  u  s  t  u  b  b  a  p  r  a  b  h  & ,    in   Nro.  8€ 


10» 

lilcb^j 
it«h^ 
odani^^ 


1)  die  Nros    8(i.    t<4.    97.   i)ä     KU    fohlen   Auf   der   Ht^rliner   Königl. 
wio   doiiii    KUcU   die  Nnm.  US.   70,    trotx    wiodcrhoUpr   tklirittp    Ton  S<7it«n 
selben,  nocb  immer  iilclil   Imbon  prlängt  >rrrd«<u  künneii ! 

2)  s.  IliUI  tibi    li>tl    p    tlS    116. 


Biblinffraphüche  Anzeigen. 


209 


— 100,  to  wie  des  Lakshmldhara  Advaitamakarnnda  in  28 vv., 
der  t^&  des  Svayaiuprakä«ja ,  genannt,  rasäbhivyaüjilcä  ') ,  in 
,  85,  beide  von  Vecanaräma^ilstrin  edirt.  Die  Nros.  89 — 91. 
102  enthalten  ein«  üebersetzung  des  letzteren  Werkes  und  des 
Commentars  dazu  von  A.  E.  G.  (Goagh). 

Endlich   gehört   hieher  das  an  das  R^mänujadarvanam  sich 

;chliessende   tattvatrayaculukain  des  (^'nniväsadasa,  Schnips 

fies  Goviiid&cttiya ,   in  zehn  avatära,   auch  bezeichnet    ah>  Yatipati- 

moiadlpikä.    in    New    Ser.    I,    2 — 8.      Da    in    den    Unterschriften 

Qrlnivasadasa   hier   als    Schüler   (erster   däsa)    des    Qri  Vädhöla- 

kulatilaka  yrmian  Mahäcärj'u  bezeichnet  wird,  so  ist  er  zwar  mit 

dem   bei  Hall    im    Bibl.  Index    p.  112   gensmnten  Autor  gleichen 

[Kaunem    wohl    identisch,    dagegen  von  dem  ibid.  auf  p.    114.  204 

aten  Schäler  Nimb^rka's    (resp.    Niyanmnanda's)    zu    trennen. 

^^         jwjg   enthtllt   iiUerhand   Namen    von  Vorgllngem   des  Vf.'s, 

Ton  denen  nur  wenige  bisher  in  dieser  Beziehtujg  bekannt  sind,  iind 

mCge  daher  hier,  nebst  der  sich  daran  anschliessenden  Aufzählung 

der  im  Verlauf  des  Werkes  behimdelt+^n  Kategorien,  Platz  tinden: 

^rt-Veükateijam  Kari^ailanathaij»   -^rt-Devarljaip  Gha- 

tiHdrisiähani  [  Erisbnena   8^Lkait|i   Yatirajarn    i^e    svapne    Ca 

b^^  uiania  deifikendran  ||  1  |1 

Yati^varani  pnmamyä'hain  ved^täryaip  mahlgnrtini  | 
kfiromi  bälabodhArthain  Yatindramatadipikain  j]  2  | 
Urimaa -A'tf r<iyana  eva  cidacidviyishtadvaitan.i  tattvani  ]  bhaktipra- 
p«Whhyini  prasaunut  sa  eva  upayuh  aprakntadevavi(;ishtab  s>ft  eva 
prtpya  iti  vedintaväkyai^j  pratipadayatäm  Vyäsa-BodhÄyana- 
GahÄdeva-Bh&ruci-Brahmänandi*Drrtvidäcärya-(^riparän- 
ka^anatha-Yämunamuni  Yati^varaprabbrittnäm  matünusäre^a 
^»WaWh&rthajp  vedüntauubärijü  Yatipatimatadipikäkhyä  ijäriraka- 
i'iTibbAähi  Mah4cäryalfppävalambinä  mayä  yath&raatisamgraheiia 
rmk^yate  | 

awram  pad&rthajätam  pi-am&naprameyabhedena  dvidh&  bhinnam  | 
ptsm&QAai  triijy  eva,  prameyain  dvividham:  dravyädravy  abhed&tj 
flrÄvyaip  ca  dvividhajp :  ja(jlam  ajadani  iti;  jadaip  ca  dvedhü: 
pi'ütpti^  k&hMj  Ceti,  prakritii;  caturviA<;aty&tniika,  kälas  tu  upfi«ilii- 
^*Mät  trividhat,  ajatjani  tu  dvividham:  parak  pratyag  iti,  ajadan.i 
P*r&i<  upi  tathd:  nityavibhütilj  dharmabhütajnänani  ceti,  prutyag  api 
"^vidhu^  (sie !) :  jlveyvarabliedat;  Jlvas  trividha\i:  baddlui-mukta- 
ßityabhod&t ,  baddho  'pi  dvividhah :  bubhuksbu  -  raumukshubhedikt, 
"ttbhukshur  dvividhat '  arthakiinaparo  dharmapara<;  ceti,  dhanuaparo 


l)  fc  H*Il  bIbL  lud.  p.  lOS. 

8)  I>ruma(Iy  wohl  Dramid»  ity  api  p&thah.  —  Vou  den  obigeu  Namon 
'^(dn«D  Ruaftor  "VyksA  nodi  VeükaU^Anätha ,  Bodbä/aaa  uud  YAmuna  im 
^attn^fc-Abgobtiltt  de»  äarvadarvAiiMaingTaha.  Zu  Veiikatn  m.  audt  Hall  p.  112. 
>t  ItaliUi«  p.  203,  Uut«r  dem  Yatirl^a.  Yati^vara,  Yatindra,  Yatipatl  i.<it  wühl 
*^  RAni&iii\{a  au   v«!r>U>hMi, 

HU    XXXil  U 


2U 


Bibliographi'gehe  Anzeigen, 


dvivitlhah :  devatäntaraparo  bhagavatpurai;  ceti ;  m  u  ni  a  k  s  h 
dvividhttli:  kaivulyaparö  niokshapara^  ceti,  mokshaptiro  dvivid 
bhakta^j  prapaiinat;  ceti.  prapanno  dvividhalj:  ekänti  parainaikä 
Ceti,  paraniaikimti  dvividho:  driptä-"rlabbi>d4t ;  paficadhä  'vj 
1  <;  V  a r  a  h  :  pani  -  vjnlh.t  -  vibhn vä -'iitaryauiy  •  arcfivatÄrabhedät , 
ekadbi,  vjTiba<;  caturdha:  v  iis  u  il  e  v a  -8aipkarsbana*prad)Tiinnsi-'ninid- 
dhabbedät,  ke<;aY&divyiiliai]t4iraiji  matsyadayu  vibbavät  punar  aiiantä^ 
ca,  anlaryäini  prati<;,ariraui  avastbit4i|i,  arcävatäraa  tu  (^'riraOga-Veü- 
kat»dri  -  Hastigiri  -  Yädavädri  -  Uhatikäcab'idishu  sakalaniauujauay 
visbayatäm  gatut  niiirtiviv^'sba^i  |  adiavyarii  tu  sattva-rajas-taui 
9Äbda-spar<,'n-riipa-rasa-gaHdba-saniyojTa-(;akti-bbedud  daQadhai  'v 
evftni  uddisbtanani  uddic!4;i^kraiuena  lakshana-pärlktihe  kriyete  |  IaI 
praiuakaranam  pramänaiu  .... 

Das  Häipkbya  Öystöiu  ist  verti"eten  durch  die  Uebersetz 
des  Säiiikbyatattvapiadipa  iu  Nus.  98 — 106  von  GD.  (Qovi 
dadevai^ästrio).  In  Nro.  lOtl  g^tebt  Giri^acandraräya  ei 
,bitJüduLt.i(ju  tu  tbe  SiUikbya  Pbiiojtophy*'  in  eiiitT  lU'bei-setzung  aus 
den«  ny ä.yapadartbatattva  dyü  H!iriki(;ora  Tarkavägi(;a. 
klt^iuer  Abscbiiiti  au.s  der  öämkbvatattvanauniudi  (Cap. 
nir1(;viu'avfi.da)  ist  In  New  Hi^r.  I,  1  von  A.  E.  G.  (Gougb)  ü 
setzt.  Eiullich  das  siebente  Heft  New  Ser.  enthält  den  Aufi 
einer  Uebersetziing  des  vierten  Buches  des  Saipkbyapravacana- 
bbasliy«.  welches  die  ,stories  illustrative  of  the  SAnkhya  docl 
autYübi-t  '),  von  Ke^ava^Asirij». 

Xur  nyäya- Lehre  gohüH   Fortsetzung  uud  Subluss  des  y. 
dakhan<Ja.  de.s  vi«i1en  IJudies  von  Garige«;a's  Gintamani   mit 
('onitnentar  des  Rueidatta,   herausgegeben  von  Balai^ästrin,    in 
Nros.  81  —  93,    sowie    eine    in    der  New  Series  II,   1.  2  begonn 
Uebersetxnng  des  Nyiyadar<;ana    mit  dem  Conimentar  des   V 
syayana,  von   Ke<,'.ava<;astrin  (der  Te.vt  beider  Werke  am  F 
der  «Seit«). 

Hocbverdieristlij-li    sodaim    ist    die  Uebers»etyung    des   Sarr 
dar<;anasamgrabn    in   Nros.    103 — 120    New   Sf-r.  I,  1    —   II, 
vuii  A.  E.  tf  (ougb)  liufb  IL  IV.  V.  Vlü.  LX.  uud  von  E.  B.  C(ow« 
Buch  L  IIL  W.  VIT.  X.;    der  Text  eljentalls  unten  am  Fasse 
äeiie.   —    Und    von   hohem  Interesse   femer   sind   auch  die  pUil 
sophischen    Disputationen    des    Saqiskritasamäj  a    in    Ne 
I^  1.4,  über  welche  Herrn.  Jacobi  bereits  in  der  ,Plulosophise 
Monatssi^hriff  IX,  417 — 38  (1K77)  speciell  gehandelt  hat 

BeJeutondf^n   Platz    endlieh    iirhnien    aut'  diesem  Gebiete?  T 
Werke    ein .    welrlie    dem    urspriingHrhen    im  Prospekt  des  Po^i 
verbeissenen  Plane:  «to  publish  rare  8anscrit  wurks...."   vö! 
fem  liegen,  und  somit  hier  von  ßeehtswegen  eigentlich  gar  ni< 
in.   suchen  bttbeii.    nlimlicb  die  Sunskrit-UeberRetzuugen  von    Be 


1 1  ».  lud.  8tud.  8,  4aa.  8,  »M. 


Bi1t1io<jrnp1ti»clu  Ant«i§en, 


211 


keley*B    treatise  on  tbe  pnnciplefe  ol"  human  knowledge,  jn&na- 

Biddh&iitacandrikji  BarkelesajiijiiaktunaliapiindiUvhacittt,  in  Nos. 

181^115  üLerst'tzt  von  Ke^avaijüstrin,  mid  von  Locke's  Essay 

|«oncemmg  hiuniui  understanding,  vklvadvara-Ijokribhidlin  ruahatraya- 

cita*iiaaiiaviyajnäiiavishayaka<,'tistra,  in  Nos.  IIU.  120.     W«^w  8er. 

1  —  U,  2  üLereetzt  von  Dliuncjhiräja^&stiin.     Es  ist  begi'eif- 

Bch,    dflsg   beide  Werke    die  jetzigen  Vertreter  der  indischen  Plii- 

piosf>pbie    in    hohem    Grade    bescbäftigen ,    Berkeley    staht    ibreni 

Locke  ihrem  Saenkhya-Systüm  sehr  nahe;   und  die  vor- 

Bearbeitungen  selbst  sind  daher   für    sie    gewiss    sehr 

iEn*rkennenswerth.     Aber  im  PancHt  hatten  sie  keine  Aufnahme 

i linden    soUen!    Derselbe  ist  ohnehin  schon  ziemlich    t heuer;    und 

|«s    ist    daher    zum  Wenigsten    den    europUisehen   SuLscril)onteii 

QÜber    eine    fitwas    starke    Zumuthung ,    wenn   man    ihnen    an 

f Stelle    von    »rare    Sanskrit    works"    üebersetzungen    in    das 

krit  bief^t,    die    für   sie    gar  kein  Interesse  weiter  haben,    als 

etwa  das,    t\x   sehen,    wie  die  tennini  technici  etc.  unserer  Philo- 

^Sopben  sich  im  Sanskrit-G^wande  au.snehmen ! 

V'on  der  sogenannten  .schunen  Literatur",  die  fmher  so  reich 

|tcrtn?ten  war,  liegt  in  diesen  Bünden  nur  ein  specimen  vor,  und 

iocb  daß  ist  von  der  Art^  dass  wir  gern  darauf  verzichten  würden. 

fsOJna]    es    einen    ganx    bedfUtenden  Umfang    hat.     Es    ist  dies  das 

inandavrindäva nacampükavyani,  nebst  Conmientar,  in  Nos.  1 0 1 

— 120    New    Ser.  I,    1   —    II,    2    herausgegeben    von    Vecanara- 

nia^&fttrin:  leider  noch  iimner  nirbt  zu  Ende  flirichl    in  stabakn  15, 

.mit  7-47  ab).     Ein  Cunosuni  ist  die  Uebersetzung  i.^on  40  vv.  aus 

»oldsmitb's  Hermit  in  Nro.   lOS  von  phuTnlhirajiM,;aslrin. 

Von  um  so  grösserer  Bedeutung,  und  liocli  dankenswerth.  da- 
sind die  beiden  wisseiischnft liehen  Werke,  die  uns  hier 
ibrt   worden.    Erstens  nämlich  der  berühmte  Uuinmentar  Ya- 

la^  zu  Pänini.  die   Kai^ikä.  in  Nros.  94 — 120.    New  Ser.  I,  1 

—  11,  2  (bricht  bei  Pän.  VTI,  1,  73  ab)  von  Bäla(,u\striu  ediii; 
aus  der  Einleitung  ist  der  im  C^abdakaustubha  und  in  der  Mimn- 
ramä  sich  findende  Vers: 

B  0 p a d e  V a mah&grahagiasto  Vämanadiggajah  | 
kirter  eva  praöangena  Madhavena  vimücitjih  || 
rkenswerth,  ans  dem  hervorgeht-,  dass  Vamana  zum  Wenig.sten^ 
als    Vopadeva    und    Mftdhava    war.     Zweitens    aber    Georg 
li  b «  n  t ' s    Ausgabe    und    Uebersetzung    von    B  a  n  d  h  i\ y  a n  a ' s 
ilvasütra  mit  dem  Comineuüir  deij  DvirndsänAtba  in  Nos.  108 
-120.    New  Ser.  I,  1—12,  in  drei  adhyaya. 

Von  kleineren  Notizen,  verachiedenen  Inhalt«,  mögen  hier  noch 
Biographie  Iläjäräm89ästrin's  in  Nro.  113  (October  1876), 
«    prophecy    in    favour    of  the   British   Govenmient  von  .Siva- 
Pa%Ad    (U.  Hept.   1875),    aus    dem  kalpusiltra  der  .Taina,  in  Nro. 
114,- —  ein   Brief  Keg  a  V  u  (;as  l  ri  HS    (2.  Mai   1875)    gegen   eine 
[Angabe    in    Rev.    ßaneijea's    Dialogues    on    Hindu    Philosophy    in 

14* 


212 


Bibliograph  ische 


Nro,  109,  —    endlich  ein  Brief  Pram ad äd&sa  Mitra's    geg  _ 
Muir's  Auffassung  Bndra's    als   eines    ,demon    worshiiiped   by    tbe 
aborigines"  New  Ser.  I,  382 — 86  erwähnt,  werden.  ^^ 

Der  dem  Pampt  ids  Supplement  beigegebene  Gatalog  dj^| 
in    der   Universitätsbibliothek    in   Benares    befindlichen  Sanskrit* 
Handsclunften    wird  in  Nro.  109  beschlossen  (mit  p.  CCLXI);    die 
nyäya-  und  vai^eshika-Literatur  ist  in  den  Nros.  81  — 101  behande 
den    Schluss    macht    die    .T  a  i  n  a  -  Literatur.      ELu    alphabetiscl] 
(Jeneralindex,  dessen  Beigabe  wir  oben  (XXVTI,  189)  als  dringend 
wünschenswertli  bezeichneten,  ist   leider    nicht    beigefügt»   und 
dadurch  der  Werth  der  ganzen  Arbeit  erheblich  beeintrttchtigt,  da 
eben    innerhalb  jeder    der   einzelnen  Gruppen ,    in    die   sie  xer 
Alles  p(^le-mfle  durch  einander  geht. 

Und  so  möge  es  demi  liier  auch  ziuu  Sehluss  überhaupt 
ein  sehr  erheblicher  Missstand  in  der  ganzen  Leitung,  resp.  dem 
ttussem  Arrangement,  des  Paiidit  bezeichnet  werden,  dass  bei  dem- 
selben jegliche  Rücksicht  auf  die  Bequemlichkeit  des  AufiBnde 
ausser  Acht  gelassen  ist  Ausser  der  Ueberschrift:  the  Pa^i^ 
dem  Monats-  und  Jahresdatum,  und  der  Paginining  —  dies  find 
sich  auf  jeder  Seite  —  ist  nicht  das  Geringste  beigegeben,  wodurch 
der  Leser  sich  irgendwie  orientiren  köimte.  Nicht  einmal  ein  In- 
haltsverzeiclmiss  der  einzelnen  Blinde!  Bei  der  vollständigen  Zer- 
splitterung des  Inhalts  ist  dies  nun  in  der  Tliat  äusserst  unbequ 

Wir  möchten  empfehlen,  stiutt  der  völlig  überflüssigen  Uel 
Schrift :  the  Pandit  vielmehr  wirkliche  Columnentitel,  und 
mit  möglichst  genauer  Angabe  über  Buch,  Cap.,  Vers  (oder  SAtnQ^' 
des  Inlialts  der  Seite,  einzufuhren.     Zur  Zeit  kann  man  den  PaQ^^t 
eigentlich  niu*  dann  bemitzen,   wenn  man    sich    selbst   genal 
Notizen    über  dem  Inhalt    der  einzelnen  Hefte  gemacht  hat;    so 
geht  über  dem  Suchen   euoniie  Zeit  verloren.  —  Wir  glauben 
Uebrigen,  dass  eine  Herabsetzung  dos  Preises  dem  Vertri« 
der  Zeitschrift.,  speciell  auch  in  Eui'opa,  sehr  förderlich  sein 
Der  Preis  von  24  Mark,  wozu  ja  noch  der  Porto -Zuschlag 
tritt,  ist  für  den  Jahrgiuig  einer  Zeitschrift,  die  neben  vielem  Hot 
wichti^'en  doch  auch  Manches  enthtilt,  was  für  uns  nur  gering! 
biteresse  hat,    ein  ziemlich  hoher,    und  steht  jedenfalls  in  keinC 
rechten  Verhllltniss   zu  den  Preisen,    die  wir  sonst  für  aus  Ind 
kommende    Publikationen    zu    zahlen    haben.      Die    jilhrliche 
Bcription  z.B.  auf  die  zwölf  Hefte  des  Irpf  fliehen  Bombayer  Ve* 
dÄrthayatna,    dessen   neuestes   Heft   (II,    8,   Januar    1878)  jetj 
bereits  bei  ^ligv.  1,  94,  15  angekonunen  ist,  betrögt^  bei  wesiäut 
gleichem  Umfange,  uui-  G  Kupies,  also  gerade  die  Hölfte. 


Bt-rlin,  April  18  78. 


A.  Weber. 


213 


Ueh£e  der  Attributenlehre  in  der  jüdischen  Religions- 
philosophie des  Mittelalters  von  Saadja  bis  Maimüvi. 
Von  David  Kaufmann.  Gotha,  F.  A.  Perthes.  1877.  8. 
und  528  S. 


Vorliegendes  Werk  ist  die  Frucht  einer   selt<*nen  Vfirbindung 
;  der  Umsicht,,   wie  .sie  in   der  Regel    nur   der   reiferen  Lehens- 
eignet,   und    dem    hingebenden    8ichversenken    in    den  StofFj 
irelrhes  diis  Merkmal  einer  jugendlii-.hen  Arbeitskraft  ist.     Die  Liehe 
es  Verffissers  zu  der  von  ihm  behandelten  Matene  leuchtet  jillent- 
alben  aus  semem  Werke  hervor,  und  die  Wanne  und  die  Leben- 
K;^keit  seiner  Darstellung  wirkt  .stellenweise  sehr  wüklthuend  auch 
den  Leser.    Nicht  alle  Theile  des  Buches  sind  Jedodi  mit  der- 
Vollendung  ausgearbeiti^t.    Wie  si-hon  der  Mangel  an  Cnpitel- 
;chriften    in    der  über  tfebühr    sich   ausbreitenden  Darslellung 
ider  Atlribatenlehre  Saüdja's  errathen  lüsst ,    ist    diese    auch  in  der 
at  mehr  eine  Inhaltsangabe  und  ein  Conunentar  zxi  dem  2.  i73fitT3 
Und  einigen  Partieu  des  1.  "^»12  Aoh  Saadjanischen  ny^m  msiJ3{«r^, 
führend  andererseits  z.  B.  das  Zusiuiimenfas.sen  der  in  Jehuda  Ha- 
llpwi's.   Ku.sari    zerstreuten,    mehr   im  Zickzack  sich  fortbewegenden, 
nach   einer   strengen  Metliodo   sich  entwickelnden  Gedanken    in 
^i  zusauimenhangendes  Sy.stein  eine   eben.so    schwierige,    wie    ver- 
jÜejistvolle  Leistung    ist.     Die    Dai-stellung   des    fi-üher    nur   wenig 
ekanutfin   und   durch   einen  ujiglücklichen    Zufall    viel   verkannten 
|a»«f   Ibn    Zaddik,    sowie   der   Hchluss    des  franzen    mit    der  Dar- 
ellnng    Maimiuii's    und   der    Kämpf©    wegen    des    , Führers*    sind 
vortrefflich. 

Referent  darf  ferner  mit  der  Bemerkung  nicht  zurückhalten, 
Inhivlt  und  Titel  des  Werkes  nicht  ganz  congruent  scheinen, 
r»d  zwar  nicht  nur  in  dem  Sinne,  wie  das  der  Verf.  (Vorwort 
XI)  selbst  gefühlt  hat,  dass  er  bisweilen  ,mehr  geleistet  hat,  als 
erwarten  liess',  sondern  auch  darin,  dass  er  nicht  alles  das  ge- 
et  hat,  was  man  nach  dem  Titel  hUtte  erwarten  dürfen.  Eef. 
ennisst  in  dieser  Geschichte  der  Attribut^nlehre  Zweierlei.  Wer 
aich  die  Geschichte  einer  Idee  lehren  will,  von  dem  erwarte  ich, 
er  mir  deutlich  und  nicht  bloss  andeutungsweise  die  Ent- 
ricklung  aufzeige.  Ich  will  allenthalben  das  Bleibende  und  das 
Techselndi?,  den  Aufgang  oder  den  Niedergang  erfassen  und  in  den 
Portbild nem  einer  Idee  sofort  auch  die  Glieder  einer  Kette  er- 
die  in  einander  sieh  fügen  und  die  man   in   gewissem  Be- 

flo  eng  verbunden  denkt,  dafls  die  Exist-enz   des  Einen    die 

det  Anderen  entweder  voniussetzt.  oder  postulirt,   sei   es  nun    auf 

dflm    Wege   einer   consequenten    Weitertiihrung,    sei    es    auf    dem 

JYTege  der  Reaction.    Dass  es  in  der  Geschichte  der  AttrihuteiüehroJ 

ei    den  jüdischen  Religionsphilosophen    eine   solche  Entwickelung ' 

pbt,  hat  der  Vert'asser  kurz  im  Vorwort  angedeutet  und  auf  8.  481  fF. 


214 


BihUoiß'aphiM'hc  Anztiijen, 


noch  treffeuder  hen'orgehoben.  Aber  wainuu  so  vereinzelte  Winke*, 
wo  er  uns  \mi  Hunden  hiltte  p'eifen  lasse»  kunnen,  warum  selbst^ 
ständige  Ditrstflliingen  der  Attributenlohre  bei  .Sfiadja  Alfayiu 
(fla;»),  SalfvmoM  lim  Miibirol  (lOfiÜV),  .Tfliiula  liab^vi  (1140),  Je 
Ibii  Zuddik  Ullfi?),  Abruhum  Ibn  Düud  UlBOt  und  MOs»  M« 
nnini  (vor  llt)0),  lujd  nicht,  eine  wirkliche,  zusumiiieiihän^^ende 
schichte,  wie  veraprochen  waa?  Das  Zweite,  das  Plel'.  aii*/.tisetz6 
hat,  ist,  dass  der  Verf.  der.  wenn  man  so  sagen  darf,  exegetisehfl 
Seite  seiner  Anf^abe  nicht  entfernt  dieselbe  Aufmerksamkeit 
gewendet  hat,  wie  ihrer  metaphysisehen.  An  die  Frage,  wie 
jüdischen  Denker  das  Schriftwort  den  l*ostniaten  ihres  verntintlige 
Denkens  gefügig  machten,  eriimerte  sich  der  Verf.  nur,  wenn  df 
Aut>or,  den  er  gerade  darstellte,  einen  besonderen  Naebdmck  auf 
legte.  Aber  er  suchte  diese  Frage  nicht  von  selbst  auf.  WJÜiren 
er  wohl  kaum  eine  en*eiehbare  Parallele  aus  der  arabischen 
ligionsphilosophie  unbei-üeksiehtigt  gelassen  haben  dürfte,  weist 
selten  oder  niumals  eine  Parallele  aus  der  Kori\ii-Au.slegung  na 
Und  doch  niik-bte  es  dem  Ref.  scheinen,  die  jüdischen  Religion 
lihilo.sopheu  des  Mittelalters  wJiren  eben.so,  M'ie  bezüglich  des  mab 
riellen  Inbnlts  der  philosophisehi-n  Disciplinen,  auch  bezüglich  der 
Zureehtlegiuig  des  ,gLittlichen  Wortes"  von  den  Arabern  beeinflc 
worden.  Diesem  Einflüsse  durften  sie  uin  so  leicht.er  nachgel 
al.s,  wie  das  bereits  Saadja  Eni.  wd.  11,  8  (fol.  31  a  der  Berl,  Ar 
bemerkt,  die  Umdeutung  crasser  Anthrupomorphismen  und 
thropopathien  innerhalb  des  Judenthunis  schon  in  alten  Zeit 
gUng  und  gebe  gewesen  war,  und  es  sich  jetrt  nur  um  eine  Va 
bessenmg  der  Deutung.smethode  und  iini  eine  ausgedehntere 
Wendung  des  von  Alters  her  anerkannten  l'rincips  handelte, 
auch  dem  vorgeschrittenen  Denken  zu  gerjügen.  In  einer  Geschieh 
der  g"ittlichen  Attributenlehre  bei  den  jüdischen  Religionsphilosoph^ 
des  Mittelalters  venui.sst  Ref.  daher  ungern  die  genaue  Absonderua 
des  nrthümlieli  Jüdischen  und  des  unter  arabisctbem  Einflüsse  G^ 
wordenen  in  der  Auslegung  des  Schrift  wertes.  Zum  Mindest 
wird  ohne  diesen  Nachweis,  beziehungsweise  ohne  die  richtige 
grenzung  des  muslimischen  Einflusses  auf  die  Exegese  der  jüdischl 
Religions(diilosophen  einer  historischen  Darstellung  ihrer  Attribut« 
lehre  der  Vorwurf  einer  gewissen  rTnvollständigkeit  nicht  er 
bleiben. 

Der    Verf.    hat    mit    Recht    seine    Dai*stellnng    mit  SjuMlja 
gönnen,  sofeni  von  dem    iUteren  Isak   Israeli    eine  Lj'isnng    unser 
Problems  sich  nicht  vorfindet   und   wohl   auch    gar    nicht   veiiüic 
worden  ist.     Dem  kaj-llischen   Zeitgenossen  Saiidja's,  Josef  al-R« 
hat  Verf.  keinen  besonderen  Abschnitt  gewidmet,    ist    ihm  »b«r 
den  Noten  zti  Saadja  und  .Tosef  Ibn-Zaddik  gerecht  geworden,  d« 
gleichen   auch   dem    David    Mokammoz.      Ebenso    wurde    Ihn    El 
vergleichsweise    Öfters   herangezogen.     Naich    dies««r   Seite   hin 
ist  diu>  lluch  vollstündig,  und.    wenn  man  Bacl^ja  b.  Pakmi»,  M 


Atutigen. 


215 


VnC    a«derw*<itig    schon    bphaiidplt     hnt,    hinziuiebi,    so    daif   diaj 
lU'iUf  jüdischer  Reli^onsphilosophen  bis  Mjmnüni  als  abgeschlossen 
bAtmrhtct    werdftn.      Ref.    geht    nun    zu   den    einzelnen    Djurst^-ll- 
nn^^n  über. 

Der    Darstellung   Siiadja's    (S.    1 — 77),    welcher  ein    Aubjmg: 
(br  schriflst^llerischr?  Charakter  dos  „Erauiioth*  bf-igi*g^b(*n  ist  (S.  78 
--90>,  wurden  die  beiden    erst^Mi   n"'"ni«ia    des   ,Kimuiijib    wdeoth* 
tn  Oninde  gelegt.     Dtiss   der  Verf.   uueli    auf  <li*j  Beweise  für  das 
Dasfriu  Gottes  zurückgreift,  begründet  er  richtig  auf  S.   15,  wo  er 
im    Anschlüsse   an   Zeller   und   PHeiderer   bemerkt:    ,Eine    streng- 
f  hIt.sopisL'he  Betrachtung  des  Gottesbegi'iffs    wird    daher   nur    die- 
.«•n   Hestiiumungen  desselben  entwickehi  können,    /u  denen  be- 
ihre  Bewei.<;e  für  diis  Dsisein  Gottes  sie  bin.fühl■ten^  und  von 
•TU    (iesichtspunkte   aus    priift .    ob    ^Saadjii    in   der    That    nur 
I  li*^  Bestinunungen  von  dem  We?ien  tlott+'s  angiebt,    die   in   der 
lif  bereite  nothwendig  entbiilten  waren,  deren  Dasein  von  ihm 
wTirde*.  —  Die  Quintessenz   von  Saadja's  Attributenlelu-e 
l^i    .i»>..   in  folgenden  Sätzen  enthalten:    ,T)iy  Thatsache,  dass  Gott 
Schöpfer   der  Welt    ist.    ist   die    alleiuige   Quelle    unserer  Bestim- 
nUUigen    über   sein  Wesen.     Der  Bfgriff  S*ühöpfer    ist    in    unserem 
Denken  an  seine  wesentlichen  Eigenschaften:  lebend,  mächtig,  weise 
gpknüpft-     Mit  demselben  Erkenntnissucte,    mit    dein    wir  Gott  als 
den  8ch/lpfer  erfassen,  erkeimen   wir  jene    drei  Eigenschaft on,    mit 
ein   Begriffe:    Schöpfer    werden    wir    zugleich    ihrer  uns    bewusst. 
einem  discursiven.  schrittweisen  Erkennen  dieser  Eigenschaften. 
keine  Rede  sein;  in  der  Einheit  des  Begriffes:  SeliüpfBr  steht 
einem  .Schlage    die  Dreiheit    seiner  Eigenschaften    vor   unserer , 
p1«i.     Wollen  wir  aber  auch  im    lautlichen  Ausdruck    den  Inhalt^ 
S'es    erschöpfen,    dann    müss#'n    wir   ihn    in    drpi    ver- 
Worte auseinander  legen,    wiewohl    wir    ihn  jederzeit  in 
Einheit  uns  vorstellen.     Ein  deckendes  Wort  für  diesen  Be- 
■iff,  das  wir  gleichsam  blos  tuizuschlageu  liUtten,  um  in  der  Seele 
Hfirer»  sofort  den  Dreiklang  seiner  Eigensi'haft4ni  hervtir/unifen, 
es  in  der  Sprache  nicht.     Es  erst   zu    prUgen,    wJlre    aber, 
neu  und  unbekannt,  doch  immer  erst  durch  die  alten  Worte 
Icl&rend  umschrieben  werden  müsst^^ ,    ein  vergebliches  Beginnen" 
27   und  28).  —  8.  38 — 62.  eine  Beleuchtung  von  Siuidjas  Po- 
gegen  das  Trinitätsdogma,  werden  wohl  den  Theologen  inte- 
tircn,  waren  aber  gerade  nicht  in  einer  Geschichte  der  Attribute 
rendig.     Da  Öaadja's  St^^llimg  in   der  Religionsphilosophie    im 
n-ten  und  Grossen  niemals  unbestimmt  war  oder  vcrkaimt  wurde, 
hat  das  Verdienst  einer  neuen  Darsti^Uung  nur    in    der  Besthn- 
mung  oder  Berichtigimg  von  Einzelnbeiten  und  in  der  Beleuchtung 
_durch  I'ar»llelen  bestehen  können,  und  dieses  Verdienst   muss  dem 
^erC   l'ÜJ'    die  meisten   seiner    Bemerkungen   zugesprochen    werden, 
bedauern  ist,  dass  er  nicht  ebenso  für  8aadja,  wie  für  Jehuda 
Jevi  das  arabische  Original  seiner  Quelle  xu  Rathe  gezogen  hat. 


216 


litt/liografihische  Anxeigen. 


I 


Die  wenigen  Vergleifhungen  des  hebr.  Textes  mii  dem  Origin;i 
E.  wd.,  die  er  vorgenommen    hat,    waren    verliUltnissraässig   i 
von  Belang.     Wie  fmchtbar,  ja  wie  nutJiwpndig  eine  dtirchgRn; 
Vergleichung  mit  dem  Original  gewesen  wäre,  mag  ans  folgondi 
Beispiele  ersichtlich  werden, 

S.  <3<i  gioht  der  Verl",  die  Worte  Sävadja's.    die  nach    der  Ihn- 
Tibbon'schen  Ueberset7Aing  (ed.   Herlin  p,  .33'')  lauten:  matn  *^r»; 
mis^inn  yz^i  (a'a  n^ya-)  pDNrs  ^"in«  cb-.yrs  TOnn  i*-"»  K'  " 
■•CS  ^nsnn  ^lEO  -fb?  ^tz"^  ^^yn  piaV  ^3  ns^nNi  nzr-or,  r»- 
m\l5^"inn  t'::^  (lins  mit  den  and.  Ed.  r-rcSTa)  nn3D7:  r!:^«T  M^r".. 

n-0"'-*Kn  D''"'^""  nbnna  imr'-iEOl  folgender  MaJisen  wieder:  .und 
[wir]  müssen  folglieb  (J^ittes  Schweigen,  wenn  die  Schrift  ein 
solches  ihm  beilegt  (des.  42,  u),  als  „Warten  und  Hinaasschiebea* 
ttufliissen.  Das  beweist  das  Aralikcbe,  da.s  für  Gottes  Roden,  diei 
ATlffftSsung  entsprechend,  ©ine  eigene  Bezeichnung  hat,  Schwei] 
illwr  nicht  elniiial  in  rein  geistigem  Sinne  bei  ihm  annimmt.  W 
wir  Ulmliche  Ausdrücke  wie  Schweigen  in  die.ser  Weise  erkllir 
so  vrird  das  im  Eingang  zu  dieser  Auseinandersetzung  Bemerl 
und  länger  AusgefiÜirte  klar  werden.*'  Man  kaim  nicbt  sagen,  d, 
der  Verf.  nicht  im  Sinne  Ibn  Til>bons  correct  übersetzt  hatte.  Xi 
lissi  sich  die  Stelle  trotz  aller  Künstelei  in  den  Anni.  124  und  125 
so  nicht  gut  verstehen.  Dem  Referenten,  welchen  diese  Stelle 
schon  viele  Jahre  wegen  einer  spät^^r  anzuführenden  Parallele  im 
TB  r?3'«snTa  Josef  al-Basir's  interessirt,  war  Ibn-Tihbons  -3  in  d( 
Zusammenhange  a-im  "liisb  "D  stet«  verdächtig,  da  er  nicbt  glau 
konnte,  Saadja  hJllle  die  Richtigkeit  seiner  Auslegung  oder  U 
deutung  eines  biblischen  Wortes  durch  den  Sprachgebrauch 
Korans  und  der  muslimischen  Dogmatik  erweisen  wollen, 
hätte  ja  in  letzter  Linie  nichts  anderes  geheissen,  als  dem  arabisch^ 
Sprachgenius  eine  giössere  Richtigkeit  im  Deidten,  d.  h.  eine  voU- 
stündigere  Uebereinstimraung  mit  der  besseren ,  geliluterteren 
kenntniss  zuerkennen,  als  der  Sprache  der  Thorah  imd  der  Pi 
pheten.  Wer  Saadja  nur  einiger  Maassen  kennt,  musste  sich  sagt 
dass  S.  umnöglich  derglfichon  Zugeständnisse  auch  nur  indi; 
hätte  maoben  wollen  oder  machen  können.  Er  konnte,  wie 
etwas  weiter  nach  der  angeführten  Stelle  dies  tiiat,  das  Arabiscl 
mit  in  Betracht  ziehen,  wo  es  mit  dem  Hebr^lischen  übereinstimmte. 
Er  könnt«-  auch  bemerken,  dass  die  beiden  Sprachen  in  irgend 
einem  Gesichtspunkt«  auseinandergehen  i  aber  niemals  konnte  c«r 
beabsiclitigen ,  zu  sagen,  das  Arabische  hätt«  den  richtigen  Twtl 
gehabt,  fiir  tiott  ein  Schweigen  nicht  einmal  als  Metapher  gell 
zu  lassen,  wahrend  das  Hebräische  dafür  .Vusdrücke  gebmuchev 
erst  umgedeutet  werden  mü.ssen,  und  daraus  die  Richtigkeit  sei 
Umdeutmigsmethode  zu  beweisen.  Femer  schien  di>m  Referej 
die  Scblussbeuierkuug,  dass  bei  der  richtigen  Umdeutung 
Ausdrücken ,    wie   Schweigen    die    lange  Auseiuandei'setj^uiig    si 


BilflCof/raphücfte  Auseigen, 


217 


^^m  «ich  als  riclitig  herausstelle,  als  ziemUeh  überflüssig  und 

^n\%  und  gar   nicht   hier   am    Pliilzp,     Endlich    halte    Ref.    lu'* 

f girt .  d&R8  Tbn-Tihbnn  doth  wohl  kaum  in  wenigen  Zeilfiii  r'0^'iN3 

in  verschic'denem  Sinne   geiionmien    habpn    düHtp,    einmal    in  dem 

ungewöhnlichen  von  ^^Zuwarten"  und  eitnnal    in  dem  gewöhnlichen 

bron    .In    Ausführlichkeit.*     Ref.    ersuchte   daher    Hen-n    Dr.    Lan- 

IdAner    in    Strasshurg,    der   im    Besitze    einer   Copie    des   Oxforder 

lOriginals  des  E.  wd.  sieh  befindet,    ihm    den    arabisrhen  Wortlaut 

dieser  Stelle  mitzutheilen ,  ein  Ei-suchen,   dem    dieser   aufs  Bereit- 

I willigste  nachkam.     Es  möge  der  Wortlaut  hier  folgen:    jLto  ül^ 
^%  LLjU  J.J-^  J^  j.:5ÜÜt  sju-h,  U*  oülki  yj^Jf  i^-^  ^^ 

,3lp«^  ,3yii1  V  ^v'  »^^  ^.  ^f:^**J^\ .     Bis  L^/>t  ^^^  i«*-  ^^r 

Text  ziemlich  klar  und  zeigt,  dass  das  urgirt^  "D  bei  Ibn-Tibbon 
nricbtig  ist.  Was  aber  thn  Si-hlnss  betrifft,  so  deckt  sich  da.s 
yinal  gar  nicht  mit  der  üeberset/ung.  Man  müsst«  vielleirhi 
L^  ==  Kna  —  das  Oiiginal  ist  mit  hobrilischen  Charakteren 
gwchrieben  —  U  -jb  =  «73  ^K3,  abbrevüil  durch  KTa'n  lesou,  um 
Grundlage  für  die  Tibbon'sehe  Uebersetzung  zu  bekommen, 
Referent  th^ilt  hier  eine,  wie  er  glaubt,  richtige  Deutung 
j(pr  schwierigen  Hchlussbemerknng  mit.  die  er  im  Wesentlichen  dem 
IVerfiiBser  verdankt,  und  die  er  nur  in  einigen  Punkten  schärfer 
»1  zn  haben  glaubt.  Saadja  würde  demnach  sagen:  So  oft 
Ifrir  aber  Ausdrücke,  wie  •P"'\önJi,  ins  Arabische  [l^  auf  OjJ^  ajÜ 
[feezngeu]  übersetzt  haben,  gaben  wir  sie  sofort  durch  „Zuwarten* 
wieder.     ^um«äj    heisst    bekanntlich  die  Uebersetzung  im  Gegensatz 

rain  Oommentar,  und  auch  bei  Saadja  ist  das  Tafslr  vom  Scharch 

j  m  unterscheiden.     Der  Zusammenhang  des  Ganzen    wäre  demnach 

folgender :   In  der  Sprache  der  Bibel    wird  Gott   auch    das  Gegen- 

theil  von  Beden  beigelegt,  ein  Schweigen.     War   das  Reden  nieta- 

phori-sch  als  das  Schaffen  einer  durch  die  Luft  ans  Ohr    gelangen- 

[den    Rede    aufzufassen,    so    ist    das    Schweigen    gleichfalls    meta- 

oriaeb    als    ein    Warten   mit    einem    solchen  Schöpfungsacte  auf- 

Bwettu      So     im    Hebräischen.      Das     Araliische     aber    gestattet 

[fÖr    Gott    bloss    ein    Reden     in     ähnlich    metaphorischem    Sinne, 

[irie  die«    in  der  Bibel    nach    Saadja's    eigener   Auslegung    geschah, 

laicht    aböf    ebenso    ein     Schweigen;     d.    h.    Schweigen    ganz   und 

g&r   nicht.     Wer    nun    aus    dem    Hebräischen,    aus    der   Bibel    ins 

JUnftbische  übersetzt,  wie  sollte  der  sich  helfen?  £r  kann  vielleicht 


218 


Bihlioffrnphüehf.  Anzeiffm. 


in  Afw  Toxt    d*«!*  llrborsctzang  o^jCm    auftiefemen,    and    ün   Com- 

TTientar  Siigen.  cjjXm  bedeute  hier  Ju^Iäj  so  viel  wie  «3^^^-     ^^^| 
wiliH  über  iimstUndlicb  und  filr  ein  arnbisrhes  Ohr  oder  Auge  beim 
Betruchtpn  de«  Textes  verletzend.     Die    bessern  Weise   wird   dann 
bestehen,    sofort,  in  den  Text    als  Wort,   das    weiter  keines    i^j^L» 

bedarf  \^yji}\  ^•^  ^-^1 ,  i^L^I  aufzunehmen.  Und  das,  meint  Saa^a 
habe  er  K**^^han,  Ref.  hat  iille  Stellen ,  wo  mann  in  den  Psalmen 
und  in  Jesaia  in  Beziehung  tmf  (lott  und  sonst  vorkommen .  bei 
Siuidjii  nachgesr-hlagen  und  sich  ühprzeu<?t ,  dass  Saat^a  in  dem 
einen  Fjxlle  conseijueut  Ji^  oder  y^L^wo  dafüi-  setzt,  im  Jindfre^^ 
ein  gröberes,  huchstäblioheres  Wort.')  ^M 

Die  Stelle  im  TB  r»73"<sr72,  von  der  vorhin  die  Rt<de  war.  be- 
tindet  sich  im  22,  Capitel  und  lautni  nach  der  Leidener  Hand- 
schiift  (Cod.  41   Warn.),  deren  Copie  Rrf.  besitzt,  wie  folgt:        ^H 

nt  i''by  -i73N^  «b  cb«  ^-z  ib  n?:«:  pmia  ■»«  eb»  -ib  iK-pnn  nbnr 
nmöris  ••72a  «b«  v^-^  "^^^  "^"^^  itsttno-'  «b  c^sn  nt  "^  -jT^ab  ct:n 
«bo  V33  -iTawTD  n-'bNTno^n  "jicbi  n^tr«  c«  pma  bn«  -ntan  ^b^ 
rr^H"  o»i  nT3  «"ip"«  «im  •cby  bis**  imTi  c:?  "Tiain  nar* 
^"^  ""3  lyrab  mn  aip^  Nb  Kirr  Tmai  ^bs  r^'^J^o  ^132  ■^tsn^'c  -.i^'-z 
^i^ttriß*'  pnba  b3«  nrn  x-tp-*  Nb  pbi  a:-'DUjrib  -1131  '»ba  ib  p«  "r- 
173N1  pBNnN  onn«  cbirr  TTönrF  ©n-»  -^"^  tcnü  im  nT^ien  nbet^ 
.K-ipz33  nmi-t  rtb«  17331  -jb  -«TaT  b«  u^rxh 
d.  h.  »Und  wenn  uns  [die  wir  eiu  (Ireschaffeusein  der  göttlich^ 
Rede  behaupten .  von  gegnerischer  Seite]  entgegengehalten 
Nachdem  Euere  Meinung  dahin  geht,  dass  Gott  nicht  von  un^ 
bepi*enzter  Ewigkeit  her  ein  Redender  sei,  nennet  ihr  ihn  daan_ 
also  [filr  jene  Zeit  vor  der  Schöpfung  der  Rede  und  immer,  we^ 
er  niüht  eine  Rede  schafft]  einen  Stummen  oder  einen  Schweige 
den  ?  so  entgegnen  wir:  Der  Ausdruck  ^stumm"  kann  freilich  nie 
auf  Gott  bezogen  werden,  weil  er  in  allen  Sprachen  nur  von  de 
jenigen  gebraucht  wird,  dessen  Sprachorgmi  mangelhaft  ist; 
aber  den  Ausdi-uck  , schweigend"  betrifft,  so  könnte  man  Gott 
nennen.  wiMin  man  sich  im  Arabi.sihen  derjenigen  Worte  bedieil 
welche  nur  nin  Nit-htsprechen  trotz  des  Vermögens  zu  Sprech^ 
bedeuten,  es  könnten  aber  nicht  diejenigen  Worte  gehnmcht  we 


11  T>A   die  Doutiinp;   von  ij^flif    fj^\     -yo    vun    Ref.    dnrch    kclu    Analog 
go»tfitxt    m-erdci»   kitnn.    so    tniLss    er    es    den    FnchmKnnern   Öbcrliisspu,    die 
l|jajf(kpit    dicAcr   sriner  I>eutnnR    xii   prüfen ,    dio  sich  ihm  kos  dem  Zasamtn« 
banffo  mit  Nothwoadigkcit  z\i  cfKchon  schien.    Uinuigefochten  dAgegeu  diirfl«  ( 
Vtfiaaaan  richtjgu   Aiutlegung  von    j,A^iwkäjJ|      Jt  LL>j^i  bleiben,  sowi« 
l^f    Ausdehnuiii;    dm    !3ii  Muf  idlo  Fitllo.  in  denon  8mi^a  fciiXÜiigt  w»r,  A»> 
drücke,  wie  ^r''\Dnil  zu  Qbenctxflo« 


Bihliofff>aph  uich6 


219 


eiche  im  Arabischen  ein  Kuben  des  SprAfhorguns  bedeuten,  weil 

fn        '     n  ßpratliurgan    biit ,   das    inhon  müsste    oder   krmnte.     Im 

|ii  Mt'n  dftgegpu  worden  AusdräcTio,    wie  Sihwfijjieii   :iiir  Gott 

Mojfen.  wie  Jes.  42,  14,  Ps.  83,  t  und  an  viek'n  Bibelstnllen  sonst". 

Im  Anhange   zur   Darstellung  Siiiidja's    erörtert   der  Verf.    die 

Frage,  wiinun  Siuidjn,  eine  polemische  Natur,  im  E.  wd.  sehr  weni}^ 

liegen  den  Isifim  und  j^epen   die    Kfinier   polomisirt.  Jii  warum   er 

du»   von  Muslimou    und  Karäern    angexrifl'ene   mitl   von    ihm    sonst  i 

Sit  ttUer   Wärme   vertheidi*?i.e    Riibbnnitfintlium    ^fcrndf   in    diesf-m 

ewisfter  Maassen  abschliessenden  Buche  nicht  l)esoiitlHrs  voilheidigl.. 

stallt  die  Vemmthung  auf.  Siüidja  habe  auf  einen  nuisliniischen 

serkreis  gerechnet  und    darnim    nicht   durch    ein    zu    starkes  Be- 

nen  des  streng  eonfessionellen  Charakters  seinem  Buche  von  vorne 

schaden  wollen.     Die  muslimischen  Leser  sollten  nicht  gleich 

osaen  werden,   sondern    aus    einer   sachlich   nihigen  Darstel- 

BOg  das  Judenthum  lieb  gewinnen   lernen,   das  Jingeth eilte  .luden- 

bum ,   nicht  das    in  llabbanitenthuni    imd  KarUerthum    zerklüftete. 

)er  häusliche  Streit    ging  ja    auch    die  Muslimen    nicht^s    an.    und 

hm  war  ja  auch  schon  in  den    anderen,    mehr   für   interne    Leser 

^rechneten  Schriften  sein  Genüge   geworden.     Ref.  stimmt   hierin 

lit   ganz    mit    dem  Verf.    überein.     Doch    würde    ein    genaueres 

«ben  auf  diesen  Punkt   die   für    diese  Besprechung    gezogenen 

ftzen    überschreiten. 

Bezüglich  der  Darstellung  Salomon  Ihn  (lahirors  (*S.  95 — 115) 

^äre   zunllchst  zu  bemerken ,    dass    der  Veif.   mit   Rpcht    auch    das 

prühmte    mnbü   "^pd  Ihn  Gahirol's    in    den  Kreis  seiner  Beti-Jich- 

Bng   gebogen    hat,    was   ihn    aber    doch    nicht   hindert,    zu    dem 

hfiesult^ite  zu  gelangen.  Ihn  Gabirol  sei  ein  Gegner  der  An- 

(ttlicher  Eigenschaft^^n  gewesen.     Wenn  nuj:-  noch  bemerkt 

ifd,  da.%8  es  dem  Verf.  gflungeu  ist,  in  einigen  uitht  imweseiitlichen 

nkten  die  Unabhllngigkeit  .T.  G/s  von  Biotin  niuhzuweisen.  so  ist 

Verdienst  dieser  ebenso  gründlichen,  me  knappen  Darstellung 

ntlich  gemacht. 

Mit  besonderer  Liebe  iind  Sorgfalt  wurde  .Tehuda  Halewi,  der 

ftdische    äazzali,    dargestellt   (S.    117 — 252    ind.    Anhang).      Auf 

^nmd  einer  Münchner  lliindschrift  A&&  araliisehen  Originals  (Copie 

rs  Oxforder  Codex)  wiir  der  Verf.  im  .Stande,  fast  durchweg  einen 

orreeten  Text  seiner  Darstellung  zu  (iiiinde  zu  legen  und  in  den 

Anmerkungen  uns  den  Text  des  Originals  mitzulheilen.    Wir  lernen 

lie  wichtigen  Cnpp.   IV,  3.  FV.  5  und  andere    fast   vollständig    \m 

riginal    kennen.     Dass  Jehuda    Halewi    an  Gazzäll    erinnere,    war 

Bt   kein    Gebeimniss;    aber  Jeder  wird    dem  Verf.    dafür  Dank 

dass  er  beide  Männer  aufs  Eingehendste  verglichen  und  die 

igkeit  Halewi's  von  (fazzal)  klar  ei-wiesen  hat.    Diese  Parnl- 

stellt  Verf.  in  den  Vordergrund  seiner  Darstellung,  welche 

die    eigentliche    Lehre    Jehuda's    von    den    gfittlichen   Eigen- 

und  die  von  ihm  bis  ins  Einzelnste  ausgeführte  Eintheilung 


220 


Bibliographische  Anzeigen. 


der  Gott/Bsnamen    in    zehn  AbschnittBn   \ms    vorfühi-t.     Ref.    wur 
vom  Verf.  ersucht,  die  Anm.  175  auf  S.  199  dahin  zu  berichtige 

duss  die  Correctur  jUX»  für  »iz  b3B  des  Originals  üHprfltisfdg  ig 

und  dass  demnach  au(!h  iin  Texte  das  Wort  ,vnllf(ndet.e"  geatricha 
werden    mnss.     In    der   llebersf^t'/rung    Tmi  Tibhon's    (ed.  d  Cassel 
S.  310)  braucht   man  bloss  mit  b?iE3  bsuj  Kirr  iCK    einen  neuen 
Satz  boginnen   7M  lassen,  und  sie  deckt  sich  7.jemlii,'b  gut  mit  dem 
Original.     Theilwpisn  prgän/end.  ihfilweisfi  heiirhtigend  hat  Ref. 
Anm.  181  S.  203  und  2U4  zu  bemerken,  dass  allerdings  dip  in  (iazzäl 
CIT'r'rt  '':tnä  vorgetragen*'  Ansirht  über  die  Prophetie  die  eigefl 
lieh  philosophische,    die  des    Ihn  Sinä  ist,   wie    Ref.    sieh    bei 
Oui-schsiuhl  df*s  Manuscripts  der  k.  RofbibliotJiek  in  Wien  gleich- 
falls überzeugt  hat.     ATier.  wie  der  Verf.  schon  bemerkt,  scheino^B 
siloimtliche  dort  vnrgeti'agene  metApbysisehe  Ijühren  die  Ansicht^^| 
der  Philosophen  zu  entli alten.      Ebnnso    befindet    sich    die    philoso- 
phische Auffassung  der  Prophetie   im  Kusari  V„  12    in   einem  Zu- 
sammenhange, der  gar  nicbl   zweifeln  Uts.st,  dass  nicht  eigene,  son- 
dern   fremde    Lehren    vorcjetragen    werden.     Dagegen    ist    es    dem 
Verf.  nicht  gelungen,  bei  (iazzäli  oder  bei  Jeh.  Halewi   selbst  eine 
l'arallele  dafür  zu  erbringen,    dass   mitten  in    der  Darstellung    di^J 
eigenen  Ansicht,    welche    der   philosopischen    ganz   ent.gegengese1|^| 
ist;    nun    doch    der  Zweifel    an    der  Alleiiigilltigkeit    der    eigenen 
Lehre    oder    die  Venuuthuug   ausgesprochen    wird ,    beide    könnteu 
am  Ende  doch  gar  identisch  sein,    wie    das    KiLsari  IV,  3   (S.  3I||^| 
bei  ('a.s.sel   in  den   Worten:  nm^rt    HDn  artn  C^r^m  i^n"«  -sOCbH 
""bsüjn  nsn  'Cj^aa^a  nirn  geschehen  ist.     Ref.  hat  sich  dieses  Za- 
gesülndniss  Jehuda  Halewi's  an  die  Philosophen,  dass  nJLmlich  m()g- 
licher  Weise  sein  ^inneres  Augp"  identisch  sei  mit  der  Einbildung»* 
kraft,  so  lange  diese  im  Dienste  der  Verstandeskraft  stehe,  mit  der 
sonst    schroffen    Ablehnung    der   philosopischen    Theorie    bei    Jeh. 
Ualewi  nicht  zusammen  zu   reimen   gewusst.     Die  Mittbeilung  des 

Urtextes   bei   Kaufmann  [»^^Lijj  fiir  *:öDNi]  hat  nun  allerdings  ge- 
zeigt, dass  Ihn  Tibbon    nicht   ganz   genau    übersetzt  hat   und 
Zweifel  Halewi's  mehr  in  einer   den  Philosophen    günstigen  We 
ausgesprochen  hat^  als  der  Verf.  mit  dem  Wort«  u5^J^^  beabsifl 

tigt  hüben  niocht.e.     Jedenfalls  beweist  die  Stelle  selbst  na<'h  de^ 
Origimd,  dass  J.  H.  trotz  seiner  Ueberzeugung  von  der  Richtigkeit 
seiner  Auffassung    der  Prophetie    es    für   nöthig    fand,    an    hervfl 
ragender  Stelle    die    entfenite    Möglichkeit    anzudeuten.    d»vss    se 
Ansicht  mit  der    philosophischen    sich    noch   versöhnen    lasse, 
dass  der  mehr   zu    den  Phüosophen   hinneigende  Ihn  Tibbon    die 
(relegenheit    wahrnahm,    um    durch  ein    geschickt   gewähltes  Wort 
eine    noch    gi'össoro     Annäherung     anzudeuten.     —     Ein     Anha 
sucht  2u  bo weisen,  dass  Abrahiun  Ihn  Daud   bei  Abfassung   sein 


DibUographiseht  Anzeigen, 


221 


nxn   n:ittK    den  Kusari  gekannt  und  benutzt  habe.     Dieser  Nach- 

^Weu  kommt  zur  gelt'gontii  Z«it,  da  tnn    neuoror  Beai'boiter   dieses 
ITerices,     Herr    Dr.    Gttttmauu    (Fnmkel -Grätx'siibe    Msch,    1877, 

[8.  461   tt.  ff.)  eine  solche  Abhängigkeit  nicht  zugeben  will. 

S.  255 — 337  machen    uns    mit   einem   bisher   nur   wenig   be- 

flcaonten     jüdischen     ReligionsphiJosophen,    Josef   Ibn-Zaddik    be- 

*  'könnt.  Mehr,  als  irgend  ein  jüdischer  Eeligionsphilosoph,  fand  J.  Z. 
sich  bewogen,  gegen  die  karäisch-mutazilitischen  ADsichten  vom 
philosophischen  Standpunkte  aus  anzukllmpfen.     Die  Ättributenlehre 

I  Josef  al-Basir's  in  seinem  Compendium  te  nn-'DniQ  wird  von  J.  Z. 

]  «ingehend  widerlegt.  Gege»über  früheren  Inlhumem  bemerkt 
Tert  (S.  336):  „Ein  oberfillchlicher  Bück  avd  sein    [J.  Z.'s]  Werk 

Verschafft  die  üeberzeugung,  dass  die  reinste  Auffassung  von  Gott 
darin  waltet  und  schon    der  Versuch    des  Kalüni ,    Wesensattribute 

1  Gottes  aufzustellen,  als  lääterlicher  Antkropomorphismus  nieder- 
geschlagen wird*. 

S.  341 — 360  beschäftigen  sieh  mit  der  Attributenlehre  Abra- 
ham Ihn  Daud's.  Während  dieser  sonst,  wie  der  Zeit,  also  auch 
der  philosophischen  Anschauung  nach  dem  Maimüni  offenkundig  am 

I  nächsten  steht,  erscheint  seine  Attributeulebre  anfangs  sogar  als 
»in  Rückschritt  gegenüber  Josef  Ibn  Zaddik.  Aber  diys  scheint 
bloss  so.     ,In  Wahrheit  ist  aber  in  ihr  [der  Dai'stellung  A.  T.  D.'s] 

L  ebenso  nur  der  peripatetische  Charakter  ihres  Urhebers  ausgeprägt, 
wie  bei  Ibn  Zaddik  der  neuplatonisrhe.    Wie  naclimals  Ibn  Iloschd 

'  die  im  Koran  ausdiücklith   genannten  Attribute    vor  der  Veniunft 

'  zu  rechtfertigen  untomommen  bat,  ohne  über  die  tieferen  damit 
zusammenhangenden  Fragen  sich  den  durchaus  negativen  Ergeb- 
en seiner  eigenen  Speculation  gemäss  auszusprechen,  so  hat 
L  D. ,  der  treue  AnhJlnger  Ibn  Sina'.s,  die  dem  fronunen 
"Denken  gelituügen  Eigenschaften  Gottes  einer  besonderen  Be- 
sprechung ohne  tiefere  und  eingehendere  Erörterung  üwai*  ge- 
würdigt^  aber  über  ihre  Bedeutung  füi-  die  Erkenntniss  des  gött- 
lichim  Wesens  keineswegs  einer  Täuschung  sich  hingegeben."  {ß.  3ö0). 
Wie  die  jüd.  Religionsphilosophie  des  Mittelalters  in  der  Mai- 
mttni's  ppfelt,  so  bildet  selbstverständlich  auch  bei  unserem  Autor 
die  Darstellung  der  Attribute nlehie  Mainmni's  den  Gipfelpunkt 
des  ganzen  Werkes. 

Vorzügliche  Register  und  Verzeichnisse  der  besprochenen  arabi- 
fichen  und  hebräischen  Ausdiiicke  erloichteni  die  Benutzung  sein- 
wesentlieh.  Die  schöne  Ausstattung  rechtfertigt  den  wohl  begründeten 
Baf  der  Verlagsbuchhandlung. 

Berlin.  Dr.  Frankl. 


222 


Bfftliograpküehe  AnzeiQm. 


vjrn- 


L.   Gaufier,   ad-dourra  nl-fdMtra,   la  perle  pricü 
Ghazdii.    Genfeve-Bale-Lyon  18 70.    8.    XVI.  90  und  U,l 

Die  laerkwürdigsten  ScLöpfungen  des  GUubens,  b 
weise  AbHrglaubftis  sind  in  d<jn  moisteii  Religionen  die  Vorst«lItiiigen 
von  dijm  Lebutv  uiuli  dem  Tode  und  ihre  Kemituiss  ist  für  dii? 
Kultiirgest-bieUie  der  YöJkAr  um  sü  Uüthwendig<'r,  als  sie  von  wirk- 
saroMt*m  Einfluss  auf  dii^  Leben  /u  sein  |jflegeu.  So  ganz  beson« 
auch  bei  den  Bekennern  des  Isläni.  Von  den  alten  Arabern  glaa' 
zwar  einige  wenige  iui  die  A u ferst ehuiig,  aber  im  Ganzen 
Grossen  hat  den  Ufduinen  das  Jenseit.s  nicht  viel  Kopfzerbrechens 
genmcht  Der  Islatn  brachte  imt«r  die  bekelii"t<?n  Ai'aber  ganz 
neue  Vorütellungen,  die  sieb  wohi  alle  auf  jüdi.sche  und  porsiscl 
Idden^  letztero  wahrscheiiiliLh  auch  mit  Durchgang  durch  jü( 
Vermittlung,  zurückführen  lassen.  Leut*,  wie  Ka'h*al>a^' 
haben  bei  diesen  üeberLiaguugi'n  wesentlichen  Einfluss  gi 
Nicht  sogleich  tUsste  ein  festes  System  diese  Ideen  Kusanitm 
mehrere  Jabrhtiaderte  bf kämpften  sich  eine  freiere,  geistigere 
üchauung,  z.  B.  die  der  Mu'taziliten,  und  die  materialisti^ebei'^ 
der  Oiihodoxie,  bis  let-ztere  mit  ihrer  Ansicht  von  Auferst^h 
dps  Leibes  ujid  jüngstem  Geiicht  siegt,e  und  etwa  mit  dem  elf 
.Jahrhundert  unserer  Zeitrechnung  das  immer  mehr  st-eigende  Uebi 
gewicht  in  sdJen  Lilndfiii  des  Iiilum  gewann. 

Ken*  Prüf  tlautier    giebt  uns  in  seinem  Werke  ein  Comi: 
dium     muhammadani.scher    Eschatologie     aus     der     Feder    Gaz; 
(1058 — 1111),  eines  der  eintlussreichsten  Theologen,  der  dasse' 
Thema  schon  ausführlicher  in  seinem  IVJa  al-'ulüm  behandelt  hal 
Diesen  Abriss  hatte  öazali  nach  des  Herausgebers  gewiss  richtig 
.'Vnsicht    als  Erbauungsbuch  geschrieben;    offenbar  ist  er  auch 
benutzt  und  copirt  worden  uiid  daher  die  zahlreichen  kleineu 
weichungen  im  Tpxt,  wie  sie  die  Handschriften  bieten.    Acht 
selben    staixden    dem    Herausgeber    zu  Gebote    und    t^r   bat    duri 
mit  kritischem  VerstÄndniss  einen  guten  Text  hergestellt;  viellei 
hiitte   den  Handschriften  B   und  (i    hier  und  da  mehr  Einiluss 
die    definitive    Constituirung    de.s    Textes    gegeben    werden    aoUan. 
Ueberall  bekundet  sich  der  Herausgeber  als  trntHicher  Kenner 
Arabischen,  sorgfältig  bis  ins  Einzelste  und  Kleinste:    etwas  m^ 
Vocalisation  hiitte  das  Lesen  noch  mehr  erleiclitert.    Beweist  eini 
8e,its    die    Textherstellung   durchgehends    genaues  Verständniss , 
thut    dies  w^itwr   noch  eine  gute  Uebersetzung .    die  den  d«*«  A 
bischen  Unkundigen  sein-  willkommen  sein  wird. 

Nur   an    wenigen    Stellen    möcht*  Referent  Aenderuiigen    vi 

schlagen:    Text   8.  5,  10    1.    wie    10.  10   vij^^;    22   Amn.  h 
Ji»^  gemeint;    33,  1    würde    ich   wie  83,  9    und  87,  1.   15 


Bifjliogmphisehe  Anseigen. 


223 


und 


O^ 


überall    sinnlich    fiissen    luul    nnclilher    lieber 


J^  lesen.     88,  2  1.  sJ]^]^  und   102,  6  schrieb  OJaxäli  schwerlich 

das  Yulgüre  ^wyö.^Üt.  —  In  dor  Uebersetaung  12,  5  (zu  14,  7) 
imnl^  »se  fleehirent"  die  7.  Conjugation  fordern;  die  8.  kann  nur 
Jl  traverse'  bt-issen.  ^  12,  4  v.  u.  l.  Nieht  diis  wtir  es,  was  mir  als 
Traditjon  von  Dir  er/äblt  wurde,  einfacher  Negativsatz.  —  Im 
Text  21,  1  wird  min  tilkji'i  sadrihi,  lokal  gefasst,  die  Stelle  be- 
[teii'hnen,  au  der  das  Bahrtuch  sich  bewegte?  und  danach  Uebers. 
13  zu  ändern  sein.  —  Text  32,  4  ist  mh  hawa  etc.  Relativ- 
iti  za  kuläiniu  und  üebers.  27,  2  v.  u.  zu  setzen :  Sie  unt«r- 
ielton  sich  über  mir  (nicht  über  mich)  mit  Reden,  die  reiner  Un- 
:&abe  *waren.  —  Uebers.  30,  4  und  40,  3  v,  u,  würde  mir  als 
Be<i»'Utung  von  sa'kah  Lane's  ,the  blast  of  tbe  born  on  ibe  day 
|of  resurrection*  besser  gefallen.  -  33,  12  wobl:  Illusion  im  Verein 
iH.  (bogleitet  von)  CJenuss  und  33,15  ab/utheilen:  morts.  Quand 
u  dispani,  il  y  en  a  etc.  —  Text  45,  7  beisst:  Und  es  wider- 
|ipricht  dieser  Tradition  nach  tinserer  Annahme  nicht,  dass  etc.  — 
•33,2  kann  nur  heisstm:  Denn  seine  Fürbitte  wurde  al.s  Ver- 
ittlung  für  sein  Volk  {wie  ein  Schatz)  aufgespart,  obgleich  etc.  — 

Tcrt  86,  4  heisst  j^^jcfu  leprosus  und    ^^  begrüssen,  im  Hiune 

f^^/i.^'j   Zeile   9    und    13;    di«'    IV.  Form    heissi    wiederbeleben, 
wonach    auch    Uebers.   72  Amn.  5    ku    ilnderii    ist.    —    89,11   ist 
^gewiss  Abi  al-^rrati  zu  lesen  und  danui-h  /u  übersetzen.   —   94,  9 
itsaen  die  letzten  Wörter:  und  in  Schutz  nehmen  der  durch  Un- 
recht OekrÄnkten.  —  Ob  Uebei-setzung  84,  3  ein  Buehtitnl  gemeint 
lut,   bezweifelt  Keferent,    wie  an  andern  Jibnliubeu  Stellen;    jeden- 
I&IIh  sollte  84,  1  fj  und  85,  5  v.  u.   nur  „richtige,  gültige  Tradition", 
Blüht  i>i\\}\\\  fttehon,  — 

Nochmjil.s  begrü,s.sf^n  wir  die  vortreffliche  Arbeit,  die  auch 
erbeb  schön  ausgestattet  ist,  auf  das  LebhaftestH  imd  hotien, 
er  Verfasser  werde  uns  bald  nun  auch  über  die  Quellen  der  ein- 
einen   Vorstellnngeii   nllhere  Auskunft  bringen. 

11.  Thorbecke. 


225 


Zu  Rückerts    Grammatik,   Poetik  mid  Rhetorik 
der  Perser. 

Von 

Prof.  H.  L.  Flelgeher.  >) 

II. 

Einzelne  Berichtigungen. 

»)    A^oränderung  und  Wiederherstellung   von   Conso- 
nanten  und  ganzen  Wörtern. 

S.   2    Z.    9    ,jj«   sehr.  ^;    Uebersetzung    S.  3  Z.  7  und  8 

Jetien  deiner  Feinde  aber  ^   den    es  beiriffl^   dessen  Leben   ist 
<^    Vernichtung   geuoeiht"    sehr.     Und   wenn    dein   Feind    auch 

^^^  aufgreift  (d.  h.  welche  Zahlen  aber  auch  immer  dein  Feind 

'^fg^eift),  sein  Leben  u.  s.  w. 

S.  9  Anm.  3    Z.  6  und  9   „iX^''    und   »J^^s^ii''  sehr,  jc^ 
und  sX^, 

S.  10  Z.  7  nJ^"  sehr.  jjii^.     Z.  9  „Dhät"  sehr.  Dhäl. 

S.    12   Anm.    1    Z.    2    ^^j.^!"   sehr.    -?üJI   (oder^\jJ|), 
wie  S.  118  drittl.  Z. 

S.  14   Z.    12   ,^^3»"   sehr.   Li^   ohne  Sukün   des   in   der 

Aussprache  verschwindenden  Wftw,  wie  S.  28  Z.  7. 

l)  S.  don  vorigen  Hand,  S.  öCJ — 581.  Zur  VormoidunR  eines  besondern 
VencichnisHes  von  Sclireibor  und  Drockfehleni  habe  ich  auch  diese,  insoweit 
»ie  nicht  »chon  vom  Herrn  Herausgeber  selbst  8.  XVII— XX  berichtigt  sind, 
|«börig«n  Ortes  dieser  zweiten  Abtlieilung  eingefügt. 

Bd.  XXXIl.  10 


230   FUiitchcr,  tu  Rückerts  OrmnuMtik,  Poetik  ».  Rhetorik  d.  Perser. 

nach  alt«r  Ueberlieferung  von  allen  Koranleseni  allein  ftnerlcunnt«_ 
Forni:  s.  Mutoal  8.  ni  Z.  4. 

S.  267  Z.  3  V.  u.    „si^^"  sehr.  *xo^. 

S.  298  Z.  12  ,^!i'  sehr,  ^lit,  wie  S.  211  Z.  3  v.  u.;  ZT 

,«1»/*  rftfiVie  iSondergleichketl  legen  ihr  Glatibenft/jekenntntss  ah 
Feinde*    sehr,  deine  Sondergitsickkeit  gestehen  {selbst)  die  Feini 

zu.  i.  ^^b  Jjl,  pers.  j J'  .1  Jt  j^iA^o ,  einer  Sache  gestand! 
sein,  ist  nicht,  nach  Amn.  2,  gleichbedeutend  mit  t  --iJl  . j, 
pers.  j.i  ^Ju  ^.  e5jA^,  ^^'^ß  Sache  bestätigen.  ^Olatätens- 
heJcenntnisa''    ist  eine   besondere  Art   des    \j\^    aber    keineswegs 

seine  ausschliessliche  Bedeutung.  Und  so  ww  auch  S.  212  Z.  4 
zu  übersetzen  :  deine  Schönheit  haben  Sonne  und  Mond  ein- 
(jestanden. 

S.  303  Z.  7    ,_J^JJ'*'   sehr.    J  ajJ^,   so   dass  Ji^   fcuchj^l 

nass,  von  )L*«-w«,  "lache,  regipi-t  wird;  6.  304  Z.  5  ,So  verlösche 

ihn  (den  I Jauch)  wie  eine  Kerze  durch  eine  Thränenioeüe'^'  sehr. 
So  mache  sie  {die  Lippe)  gleich  der  Kerze  dtircßi  Thränen  wieder 
feucfti.  Die  hronnendo  Kei*ze  ,  weint"  und  feuchtet  durch  ihre 
herabfliesseuden  «ThtTiiifii"  immer  wieder  sich  selbst  sm.  Hierdurch 
fallen  Anm.   1   und  2  hinweg. 

8.  314  Z.  9  V,  u.  .  j>*~^  •  *  sehr.  Jj3-  jt  als  Anfang  des  Na 
Satzes,  wie  auch  vorl.  Z.  ncliti}^'  ^sie  selbst''. 

S.  339  Z.  ö  ^^^yjS"  sehr.  ^^Zji , 

S.  340  Z.  2  ^OjLs'*  sehr,  p^b:  Z.  <;  ,/>«  uon  Liebe* 
leer  von  Liebe  oder,  mit  Schüler,  liebeleer. 

S.  341  Z.  9  .y.:!.^*  sehr.  c>-i^';  Z.  12  „t/o*  <7/iZ< 
sehr,  der  Thr<m,  Gegensatz  zu  \^  ^der  GaUfen";  —  der  Th 
die  Jiohe  Stelle"  des  (tpprieseneu,  der  Galgen  die  seines  Gegneq 

S.  344  Anm.  2.     Die  Verwandlung  des  ungefügen    ..L 
^^jj^tüL^i*^    wilrdö    nicht    nur    den   Fonn-.    sondern    auch   den  Sin 
parallelisiiius    der    beiden  Vei-shJllfton    zei-stören.     Das    .büL«. 
(Jothaer  Hdschi*.  ist  cßtschicnlfn  richtig.     Die  Aufl(.»sung  der  bei^ 


FlrUcher^  an  lUckcrts  Grammatik,  Poetil'  n.  Rhetorik  d.  Perser.  231 

klTischen  Nominidsätze  (s.  den  vorij^'Bü  Bmid  S.  564  mid  5G5) 

VerbailÄatze    ist:    c>w*oLM«»t  ^^Uät  jj  s-idxl  öliJimJ»  tS  ^J\    und 

••j^b;  ^Uit  jj  Oy>.  ^LjuO-sx  iS  ^J^.   —    8.  345    Z.  G   nnd  7 

du ,  oon  dessen  Huld  versorgt  wird  der  Wohhtand  des 
HimmeU  und  von  dessen  Fäüe  unterstützt  wird  das  Wohltkun 
der  ^iV/*  sehr.  O  du,  von  dessen  Güte  die  hivnnlischen  Glücks- 
gaben als  Gewinn  erfieht  und  von  dessen  Freigebigkeit  die  Huld- 
geaekenke  des  Schicksals  als  Anleihe  erbeten  werden.  Dor  Vers 
mthmt  tlie  acht  asiatische  Schiueichelei ,  der  freigebige  Fürst  soi 
^m  die  Stelle  des  Hininiels  und  des  .Schicksjüs  getreten  luid  iiuin 
ende  sich  daher  niit  Wünschen  und  Bitten  nicht  mehr  an  Jene 
crij-dischen  Milchte,  sondeni  au  ihren  ÖteUverireter  auf  Erden. 

8.  347  Aniu.  1   Z.  4  ^o-^J  '  sehr.  OJÜ'. 
8.  348  Z.  8    „.-jlJu"   sehr,   mit  dem  UiHext  (Aniii.   1)  ^tJu, 
|I«chgültig  üb  NJüTyi  ^IwXj,  oder  nJÜI]  ^IJu;  S.  350  Z.  10  und  11 

tWiate,   Vortag  ist  verborgen  wie  ^Ankd^  darum  toeil  übrig  ist 

'  Xieniatuf,  der  den  Humdj  vom  Geier  unterscheidet''  sehr.  Geistes-  \ 
üchthum  halte  verborgen  loie  die  'Ankd,  weil  es  Niemand  mehr 
't,  der  den  Paradiesvogel  vom   flültnei-geier  zu  unterscheiden 

jL>   tiJid    oU>j  —    Rückert  bior   ^Geier".  8.  IH  1.  Z. 

ht  oder    Weihe",  S.  19  Z.  i>   Mabiclu^  —  ist  nm*  Weihe, 

inei'geier,  milvus  (frunz.  oiilan),  in  den  Originalwörterbücbera 

irrklärt  durch  die  Synonymen  ^:  und  ^UhJLc.,   v'j-J^,  »jcoU.  »IAs^, 

geiueinspiiichlich    j)ij|(A>.     Die   8aj?e    von    dein    jedes   halbe    oder 

ganze  Jahr  wechselnden  Qesclilechte  des  Weihe.  S.  19  Z.  4,  richUg 
aU-rsetzi  ebendua.  Anra.  2,  steht  im  %^\j>-  ^-»^^  (Tebrtz,  J.  d.  H. 
1260,  lithogr.)  unter  J^-Ji*,  bei  I^azwlnl,  I.  S.  f|.  Z.  3  und  4  unter 

»!0i.5»".     T^ie  'Ankä   ist    d<^r    tu)ic>lhaftp  Vof^el,    vnn    dem  es  hoisst: 

.^n-,*^  «'«^^^^  f>^^  "^y^y*  ,dein  Namen  muh  duseiend,  dem  Körper 

f<l«T  Wirklii-hkoil)  nach  nichtseiend'.  Der  Humäi  oder  Paradies- 
vogel »tollt  den  selbstsUlndiKen  schöpferischen  Geist,  der  Hühner- 
geier  d<w<  imitutonim  servum  poens  und  die  gemeinen  Gedunken- 
iliebe  Tur. 

8.  863   Z.  16    ,.0"   sehr.    J^    zosammengezogon   aus    :1  »S\ 
denn  so    ial   das    S    in    lilv    zu   lesen.     Z.    19    ^s^rach   bei  sich 


li 


232    FUUcher^  »u  Rüchertu  Grammatik^  Poetik  u.  Rhetorik  d.  Perger. 

selbst:   Sei  auf  der  Hut"    sehr,   sprach:   Sei  vor  dir  selbst 
der  Hut. 

S.    362    Z.    13    /xJLp"    sehr.    xlj<vi",    Begrüssang,    \i 

von  L**-. 

S.  378  Z.  1  und  S.  370  Z-  3  „^  JjJ"  sehr.  ^Ij,  Inf.  von 
in  Verbindung  mit  dem  die  Conjunction  ^  vertretenden  kurzen 

S.  392  Z.  3  ,  j,i "  sehr,  mit  Rückert  o  J  ;  denn  jj  .JLjt^  bedeute 
nicht  er  machte  bekannt,  sondeni  er  erkannte,  jirab.  Ix^T 
die  Beziehung  aul'  das  Vorhergehende  als  Object  ist  selbstverstÄnd- 
lieh.     Wie    hätte    übrigens  JCjJJT,    ward,    in  jj»'   verkürzt  werd 
können?     Zum  Ausdnicke  dieses  Begrift'es  durch  ein  einsylbi| 
Wort  hätte  der  Dichter  c><-ii'  geschrieben. 


b)    Veränderung  von  Vocalen  und  Lesezeichen. 
8.  22  Z.  6  ,osiL^*  sehr.  c>ülj\^',  wie  S.  HO  Z.  4. 

S.  29  Z.  4  V.  u,  ,t*^*-->r'  ^*^^^'  f'^*-*^^  ^'  ^'  "^'^  Anni. 
S.  46  Z.  2  V.  u.,  S.  18Ü  ;Vnm.  2,  S.  207  Anm.  3.  Wie  dioa* 
Stellen  zeigen,  ist  .>JUo,  PistaKio,  erst  nach  einigem  Schwanken 
zu  gebührender  Anerkennung  gelangt.  Pie  persische  AussprAollH 
mit  i  in  der  ersten  Sylbe  und  zugleich  die  allere  Form  eS-«— ^j 
sind  erhalten  in  ninraxii,  Ttiaraxiov,  pistacium  u-  s.  w., 
letztere  auch  in  dem  arab.  sJLLmi^  mit  Vei-wandlung  des  i  in 
daneben  mit  Vocftlassimilaüou  Oi-iUo;  s.  Mu^ilt  al-Mulil|  u.  d.  W 
■_fl,'n',-n-«  S.  11.r.  Ebensowenig  aber  wie  fiüUo  ist  t»  ;',^, 
f&ÄiMO  (S.  30  Anni.  1)  zulässig;  denn  das  tcrtium  conipanitio 
ist  die  der  rist4«tie  und  der  Cypresso  gemeinschaftliche  fi-is 
grüne  Farbe  (s,  JtX^^  pistaxiengrün,  iL  al-M.  a,  a.  O.K 
wegen   deren    die  Cjpresse  hier  auf  die  Pistazie  eifersüchtig 

3,  30  1.  Z.  „Tachallüt^-  sehr.  Tachullus  '^jJLki';, 


I  Gramtfiatik,  PuetiX-  u.  Rhetonk  d.  Perser.  233 


S.  31    Z.   17   ,  ^ju"  sehr.  j,jj. 

8.  47    Z.  H,    S.  50    Z.  11    und    aji    andern  Stellen    .^JlS' 

Z.  50   S.  15  „nJU^Lj^^x"  sehr.  nJUjlsa^  oder  vielmehi*.    da  hier 

klein  (inmd    für    die    Femininform    vorhanden    ist,    Jw*:ls\^,    als 
Inöglich  oder  wahrscheinlich  gedacht. 

S.  Ol    Z.  2    ^^'*    sehr.     ^.    —    Z.   H)    und   12  ,J^iiili* 

^tkjjmA ;  8.  meine  Beilr.  z.  arab.  Sprauhkunde,  2.  Stück  vom 

X  1864,  S.  286—288. 

0,  56  Anm.  1   Z.  6  ,9:^:>. J"  sehr,  Hjy>^t. 

S.  59  Z.  9  und  S.   77  Z.  2  .,^:i>Ä.U"  si-hr.  ,41ä>^,  n.  act., 

[weht  n.   speciei   von   -3J».     Ebenso   S.  90  Z.  17,   S.   IG9  Z.  17 


önd  8.  170   Z.  2  und  3 


ihr. 


"^r 


n.   uct.   von 


^yy 


rejrtag  unrichtig  Xje  ,    wjis    n.  vicis  ist.     Beide  Infinitive  haben 

jAwin  concrete  Bedeutimg  gewonnen,  und  hIo  türkisrhe  Eigennamen, 
[MitHjat  und  Rif'at,  sind  sie  in  neuster  Zeit  allbekannt  geworden, 

S.  60  Z.   10  nJ^JüL"  sehr.  JUjJm. 

8,70  Z.  1   fl^^JL."  sehr.  wJL**,  wie  ital.  r  o  b  a ,  vom  deutsehen 

[^Boab.    Die  Kleider   heissen   so   als    wirklicher   oder  möglicher 

istand   de&  wüL*-,   spoliare,   cxvXn)tivi   s.  Kiizwlni,  11, 

fff  Z.  6  V.  u.  —  Büslong  und  Waffen  sind  tlieils,  wie  in  der 

pHen  nngefiihrten  Stelle,    mit  daranter  begriffen,    theils  nicht,  wie 

unserer  iStelle,    wo  «.^L«    noch   besonders  dabei  steht,  —  Z.  3 

i«^'  sehr.  Jc>V>.  -     Z.  13  ^^t^"  eig.  n.  vicis,  einmaliges 

^chlnc  k 0 n ,  dann  allerdings  luich  coucret  e  i  n  in  a  1  i  g  o  r  S  c  h  l  u  c  k ; 
über,  in  Verbindung  nvit     ->u ,  ist  zur  Vermeidung  eines  Pleo- 

ik£..>  ZU  schreiben. 

8.  78  Z.   19  ,  S  h  e  r  f  -  sehr.  S  h  e  r  e  1"  {  j  J;) . 

».  79  Z.  a  .^U  ^li"  sehr.  ^U  ^U  . 


234  Flascher,  su  Rüehert»  Grammatik,  Poetik  u.  Rhetorik  d.  Baraer. 

S.  83  Z.  20  nfj^"  und  S.  124  Z.  1  nijJjSj'  sehr.  ^^Ijdj 
und  j^^tJü.j,  wie  8.  287  Anm.  1  Z.  2. 

S.  97  Z.  10  flOder  wohl  richtiger  ^^ja"  sehr,  allein  richtig 
^•i^jA]  ebenso  S.  129  Z.  2. 

S.  100  Z.  8  V.  u.  ,j^iai^''  und  S.  101  Z.  15  •yJuÄi*'  sehr. 
yAsajL^  und  ys^Ui*. 

S.  101  Z.  17  ^j^i"  sehr.  j^j.  —  Z.  18  ,«5JLi*  sehr.  «5ÜU. 

S.  102  Z.  3  und  S.  389  Z.  10  ,^^^a;-J»"'  sehr.  QjvJi-,  PI.  von 
idJ.;  s.  ZDMG  Bd.  XV,  S.  386  und  387.  Dagegen  S.  102  Z.  4 
^^^jAJL^"  sehr,  ^^jiv^,  Adj.  von  J^^;  S.  103  Z.  5  ,e£i«  i^tbe  o/« 
cToAre"  sehr.  </i6  scharfe  Spitze.  Hierdurch  föUt  Anm.  5  hin- 
weg. —  Z.  7  ^vi^^lLä"  sehr.  c>^jaä;  S.  103  Z.  8  ,«u>ci  Tropfen, 
herzberückend''  sehr,  «wci  herzberUckende  Regionen,  wie  sonst 
^..Lb,    zwei  Wohnorte,   d.  h.  dieses   und  jenes  Leben.    ^Zwei 

Tropfen!"  könnte  nur  ^j3&  y^  heissen,  da  Ja&  SingularcoUectiv  ist. 

S.  110  Z.  17  ^^li'"  sehr.  ^^  Z.  18  ^^.jJüUo"  sehr.  ^.^JüU. 

S.  116  Z.  9  ,/ ^Ü*"  sehr.   (jÜ-. 

.8.  118  Z.  1  ,«^5''  sehr.  ,ii^. 

8.  119  Z.  20  ^^^o^jLu"  sehr.  ^^o^^Lo. 

S.  123  Z.  15  vo^*^'"  sehr.  u>4*^. 

S.  128  Z.  13  Sj'i     sehr,  j^^, 

S.  153  Z.  4  V.  u.  .j,^  (vor  yi)  sehr.  ,Uo. 

8.  160  Z.  1  .^^^''  sehr.  j^^^^^. 

8.  165  Z.  6  -^iJc>''  sehr.  ^Jc>. 

8.  167  Anm.  1  Z.  2  ,vjül-*"  ist  im  Gegentheil  das  Richtige. 

in    der    Bedeutung    sieh    zugesellend,    als    Ciefälnto    un- 
schliessend,  weil  jeder  Vers  dem  Siime  nach  sich  jedem  undeni 


FleUcher,  m  Rückertu  Grammatik,  Poetik  u.  Rhetorik  d.  Pertter.   235 


kommt  als 


anreihen  kann.  —  Anm,  2.     Weder 


C5j*^  noch  ^jxA 
Eigenname  vor.     Das  Richtige  ist  ^jr;*^;  s.  S.  290  Anm.  2. 
S.  173  Z.  18  ^^SJJ"^"  sehr.   ^yClfU:^. 
S.  174  Z.   10  „^^^  sehr.  0!.^=^;  Z.  18  und  19  ^An  der 


Sfi/e  der  dauernden  Lust  der  Liebe  (oder  riatli  iVnm.  3  ,,der 
Lust  eines  m  der  Liebe  Beständüjen"}  ist  das  ewiife  Paradies 
ein  gtrivgfügigcs  IjOok"  sehr.  Neben  (in  Vergleich  mit)  dem  steten 
Wonnegeitusse    deines    Liebhabers    ist   das   etoige  Paradies  ein 

geringzuachfeiides  Ölüek.  j^jjiut,  j^^  ist  der  koranische  Ausdruck 
(Sur.  9  V.  21)  von  der  ewigen  Paradieseswonne,  im  Gegensatze  zu 
4,*A/«  wtjtc  (Sur.  39  V.  41J,  der  ewigen  Höllenpein.  Ebenso  wie 
hier  ist  -^^  .J  S.  224  vorl.  Z.  gebraucht  und  S.  225  Z.  4  sinn- 
gomSM  Übersetzt.  —  ,  y^^Ji^'"  sehr. 


S.  184  vorl.  Z.  ,v_;|jw£."  schi*.  vJtJ^x^. 

S.  203  Z.  4  „.,blAi  ji*  sehr.  ^.jiJ'^-iü  ji,  *l'e  Träposition 
^  ihrem  Ursprünge  gemäss  noch  als  Substantiv  behandelt,  daher 
mit  dem  dichterisch  verlängerten  i  der  Genetivanziehung  (s.  meine 

-  *   o     - 

pers.  Gramm.  2.  Aufl.  S.  81  Anm.  2),  und  ^.,fjj^  synkopirt  ans 
..b-2=ü,    PI.  von  j,u5^_i,  Verständiger,  Kluger,  Gegentheil 

▼on  K>.^lu    Verstandloser,  Dummer.     Die  von  Rückert  an- 

•«  _  •••  ' 

-  -•      •  - 
nommeue  Zuaammenziehung  aus    . .ü .  j-^ ,  R  sl  u  e  h  e  r  p  fa  im  e ,  ist 

unmöglich;  überdies  wird  Moschus,  um  zu  duften,  nicltt  auf  Kohlen 
gele^.  —  Z.  9  und  10  ^Ilasf.  du  nicht  gehört^  dass  GrriwJi  des 
Weins  und  Getttch  deft  Moschus  auf  der  Räucherjifanne  schwer 
jI^  zu  verbergen'i"  sulir.  Du  hast  wohl  schon  gehört,  dass 
"^ein-  und  Moschusduft  vor  Idugeii  Leuten  sc/ttrer  zu  ver- 
bergen ist. 

S.  203  vorl.  Z.  ,^^-l3»  sehr.  ^j;^iLL ,   von  bLb,  ^Jl> ,    (mit 

'  bestrichen. 
8.  204  Z.  8  «sjüj-  sehr.  HJÜ3,  wie  S.  54  Z.   14. 


23Ö   Fia'ifcher,  su  Rückcrt»  OrammaUk,  Poetik  u.  Riielurik  d.  Ptrstr. 


8.  205  Z.  7  ,.,,_*_^-    sehr.    ^.^-*— .,    wie    8.  98    Z.  3  lu 
S.  211   Z.  7. 

S.  214  Z.  8  und  S.  313  Z.  2  n\^uLi."  sehr.   \^vic. 


S.  218  Z.  18  -^JJ"  sehr.  »jjj".    Dass  ^J J»  wegen  des  Reir 
auf  ^sjjü  hier  gegen  den  feststehenden  .SprHi'hgebruuch  (vgl.  S.  21 
vorl.  Z.  und  arab.  ^>J^1.  -j-j'i,  -r-J\    li«'^'^-  ^^"'i??'  syr.  )L^J 
^j  auszusprechen  sei  (Z.  21  und  22),  ist  derselbe  Fehlschluss 
S.  217  Z.  2  und  3;  s.  dagegen  Anm.  1  auf  derselben  Seite. 

S.  227  Z.  13  n^r^A'^''  sehr.  ^^^i.    Z.  14  ,o3^/  sehr.  o3^^. 

S.  233  Z.  «  V.  u.  Jfut'/ief/ir'-  sehr.  MuÜieffcr   (jiläy«,    dej 
Siegbegubte). 


S.  235  l.  Z.  ,i^'  sehr. 


jf- 


S.  236  Z.  8  ,..>^A3fi/9*'  sehr.  «^^üoJU;  denn     ^Li^  ist  nieht  ein 

dem  jMoä*  beigeordnotes  und  durch  jäl  i;{iiiet  damit  verbundeaes^ 

Relativadjectiv    von    Lj.j»,  sondern  dieses  Substantiv  selbst  mit  da 

Einheits-l.  als  Gegensatz  zu  dem  für  die  zweite  Singularperson  ^| 

Präsens  von   ^pJC-«!.^  gehaltenen    ^^,         8.  237  Z.   17  ^Jedea 

emeelne^  mögest  du  mtcktfi  aus  tÄt«  cm  Meerealdeinod  i/cihppe/f 
sehr.  Ein  jeder  (  Fwä)  ein  Slrorn,  desa&n  ISinngehalt  ein  Doppd- 

vxeer  ('wörtlieh :  «Vi  Meer  ttoeimal)  ist.    ^«   •,  hilngl  von  j^Asito 

8.  245  Z.  9  .jv^^jjjb'  sehr.  xiljUü. 

8.  248  Z.  5  ^♦>-/  sehr.  ^^.  Z.  IB  ,,'^\-jy  ')  sehr,  ^«üä 
Z.  20  ,  ^''  sehr.     _j. 

S.  249  Z.  16  ^f^rfJ^'  sehr.  rfoJ^  2-  25  ,c>^.s=U9'  uiitich 
turcisirende  Form  statt  v;>%ajs\^. 


1)  N«ch  8-  XIX  Z   8  V    u. 


Fkitc74er,  tu  liilclerU  Grammatik,  PaehTc  u.  Rhetorik  d.  Peraer.    237 

S.  251   Z.  12  .^^X>u*  JL-^"  sehr,  ^jj^uö»  i3UÖ. 

S.  262   Z.  2  ,  jt»«'*  srhr.  jjl^^    durcli  ,  mit,    .^-  zur  Geiiptiv- 

eiebmig  von  jj..    verbunden;  Z.  8  ^Z>ct'  Verehrte^  der  ischmuck 

ÖoUesboten"  sehr.  /?«•  Verherrlicher  und  Schrnnek  der  OaUen- 
( GoUgesnn  dien ) . 

S.  266   Z.   9  .Mcih  t^'shun*'   sehr.  Mohteshem  (*^ij:.s=u. 

Verehrte.  Ehrvdirdigej.     Z.   15  und   17,  und  S.  267  Z.  7  v.  u. 

lewwÄb*-    sehr.  NuwwAb,    v«^!»_J,    Vi  e  estatthalter,    nach 

ersischer    und    türkischer   Weise    Plui-alfonu    statt,    des    Singulars 

8.  20 7   1.  Z.  y^^^   sehr.  ^•,U:>,  PI.  von  xli^.  —  Anm.   I. 

Ilickert's  xheMdi  mit  ji\T  izüfet.  ist  richtig;  denn  Substantiv-  und 
Idjettivbeiordnunj^  werden  beide  wie  üenet.ivnnziehung  behandelt, 
irie  8.  307  Z.  3  V.  u. 

S.    269    Z.   2   ,  ^xiJ  "   rein  persisch     ^^-i^  ,    a-her    ,  jciJ " 

hrieb  mir  Hen*  Prof.  Pertsch    «wird  als  speciell  indische  Ans- 
prache gestattet;  s.  Vullers.     Icli   htibß  deslialb  dit»  Hüi'knrt'Hchu 
Jireibung   beibehalten".      8|iäter   fand    ich    selbst    hu    Farhaiig    i 

sbidi.  Calc.  1875,  Bd.  11  S.  164  Z.  1  und  2:  ^NJCäiu  Jj:^ 
-i^.j»jJi-«  ^LS  ^*«Ju\:^Ji!  kLjJl^,  Dastu  die  Bemerkung,  auch 
einem  Gediclite  Ni?inil's   scheine    sieh  die  Aussprache  ^^^^ 

o 

ergeben,  da  es  dort  auf  Js^LiJ  gereimt  sei,  doch  wahracbeinlich 

en  nur  des  Reimes  wegen  ( —  und  auch  dies  nicht  eüamal  noth- 
etidig;  8.  oben  die  Anni.  ra  Ö.  218  Z.  18  — ). 

3.  271  Amn.  2  Z.  3  , ji.  ».i,*"  sehr.  ^Ju.yi:.  persisch,  nicht 
abisc'h;  Z.  6  ,ron  seiner  Schönheit  sehr,  durch  sein  Schüren. 
8.  280  Z.  8  .^La^"  sehr.  ^La» .  Nueh  Südi's  Corainentar 
GulistAn,  Constantinopel  J.  d.  H.  1249,  8.  *lv  Z.  7,  urspi-üng- 
^ijoA  Partieip  von  >^wo,  als  Substantiv:  einer  andern 
I genüberstehende  Schlachtordnung;  dann  mit  Inß- 
deatUAg    =    ijii^AP»  ui>wjL=»j  Krieg  und  Kampf. 


23)^  Ftn«ch(T,  SU  liüvkerU  Gmminaiik,  Poetik  u.  Wt^lorfh  tl.  Periu^, 

S.  287  Z.  2  ,jJi^'  sehr.  J.*ia^. 

S.  296  Z.  4  V.  IL  ,^»;ä>^  sehr,  f^ , 

S.  303  Z.   1 1    ,  ^(OJ;/a»  srbr.  ^  ^JnJ^ . 

8.  307  Z.  7    ,3^"  sclir.  j^,  organisch  und  mptrisch  nofl 

wendigf  Vf^rkürzung  sUitt  der  contradietio  in  adjecto  J^;    s. 

vorigen  Band  8.  577  Z.  8—11.  Von  liczeichiiuiig  der  Kürze  di 
Sylbenvocals  durch  graphische  Verdopplung  des  e  i  n  f a 0] 
auszusprechenden  Hchlussconsonanten  wie  bei  uns  Balf 
Mann,  wissen  die  Morgenländer  nichts,  und  wenn  selbst  in  orie 
t'ilischfn  Handschriften  hier  und  da  dergleichen  vorkommt,  so  ge 
hörl  dies  zu  dt^rselben  durch  angebliches  etymologisches  odtir 
exegetisches  Bedürfnis»  nicht  äu  rechtfertigeuden  Hiuzufiigung 

gültiger  Lautzeichen,  nach  welcher  man  fiTiher  auch  schriäb 
J,ÜÜl  u.  s.  w.     8.  ZDMO  Bd.  XV,  S.  381—383. 

S.  314  Z.  2    ,^^^schr.  ^. 

S.  317   Z.  11   ,^^"   sehr.  ..cai-. 

8.  326  Z.   H»  ,33'  sclir.  ^ j . 

S.  337   Z.  2  und  4   ,..„  ,J^*'  sehr.  _1) 

S.  344  Z.  f.  ,.,l_-,-^:>— J^'  sehr.  k^U^— J^. 

S.  347  1.  Z.  ,<.,i?ür  sclir.  «^I^L 

8.  37G  Z.  17    ^jJi'li''   st'lir.  Ji^^^. 

8.  389  Z.  9    -^P'J^"  sehr.  ^"jj. 


c)   Aenderungen   der   Ueber Setzung. 

8.  2  Z.  4  V.  u.    ^Au8   WohUhat*  sehr.  Dttrch  die  Freig 
keä,  nämlich  die  deinige.  —  Vorl.  Z.  ./cA"  sehr.   Auch  ich. 

8.  3  Z.   1   ,  Und  habe  ein  Exempel  av^gerechnet,  da*"  u.  s. 
sehr.   Und  habe  in  der  Beckenkunst  eine  Regel  (die  Ajiweisi] 
zum  folgenden  Rechenkunststück)  aufgesteUt,  die  u.  s.  w.     Ueb 
xliiuto  in  dieser  Bedeutung  s.  Lane. 

8.    3    Z.    5   und    t»    ^Das   Ergebniss   dieser   Zahl   uurd.    tfi^ 
du  es  empfängst^  deinem  naiilrlichen  Leben  zu  Statten  komm 


Fteitcher^  su  RücherU  Grammalih,  Poetik  u.  Rhetorik  tl.  Perstr.  239 

«ehr.  Das  Ertfebntas  derjenigen  Zahl^  melche  du  aufgreifst^  wird 
jir  als  Kcurit  deine  natürliche  Lehensdauer  liefern. 

S.   4  Z.  4  und  3  v.  u.   ^ein   Oesäme''  sehr,  die  Raute. 

S.  kf  Anni.  1   1.  Z.  „Jener   Wind^  der.,  wenn  er  nach  Indien 

nmt^  als  Sturjuwind  fcommt"    sehr.  Jeher    Wind,  der.,  loenn  er 

Indien  auftritt^  als  iSturmwind  auftritt. 

S.    21    Z,   1     ,r/iV   tn   persischer  Sprache  das    Wort  führen'^ 

hr.   die  persisch  sprechen;    ilrnn    das  Wort   führen    ist    nach 

bSerem  8prachj,'el »rauche  etwa.s  ande/es  als  das  all^eiuemhin  reden, 

irechen  bedeutende  ,j,Jot^  o^^^^'  cigontlitdi,  wie  j^^^LxJ?  öl*-*«, 

1^,  Worte  hinter  einander  her  gehen,  auf  einander  folgen  hissen. 

selbe  ist  ^^^ÄftÜi   ^^j-i=^*-  8.  389  Z.  7.  wo    A  vor  ^iiTdem  arab. 

:^    nicht  dera  ^  entspricht;    S.  390    Z.   5    ,&  lange  man  mit 

^eilsgruss   eu   spreclten  anhebt"    sehr.  So  lange  vom  Heilsgrusse 
Rede  sein  wird,  d.  h.  für  alle  Zeiten.  -  -   Die  andere,  wie  mir 

fßheint,  vorzuziehende  Lesart  ^\JLJ't.iJj   (Ahulfedne  Hist.  anteislam. 
122  Z.   12)    giebt   den   tSinn:    „Die,    welche    persisch    sprechen, 
en  3  nicht  da,  wo  j    stehen    muss*,    als    allgemein    nega» 
^iver  Ausdruck    der  Re«/el .   welche   der  ntlchstfolpendc  Vfrs  po- 
_fitiv   im  Einzelnen   ausfühil.     Ausser   der  Dresdener  Haiidsehnft, 
welcher   ich   jene  Anmerkung   zur  Hist.   ant^islam.  t^enommen 

ilbe,   gieht   auch   das   türkische  Burhän-i   kjVt.i'  S.  It**   und   ,;>JJ>J 
luyi,  ed.   Splieth   S.    \\   die   letztere    Lesart,    daKegon   HK.   das 

sische  Burh,  kat-  ö-  t  und  das  neue  Calcattaer  Parhang  i  Itashidi 
1  die  erstere.     Enwerl's  Verse  Anm.  2  sind  eine  geistreich  kilhne 
\uNnahme  von  der  Regel,   indem    das  feste  arabische  j  des  Stich- 

Und  Reimwurtes   j>y>-   die  weichen    persischen   j   der  drei  vorher- 

benden  Halbverse  zu  gleicher  ün Veränderlichkeit  zwbigt. 

8.  23  Z.  ii  , Ferse'  schi*.  Fusssohlp.  worau-s  diu  uöthigen 
gen    in    den    folgnudcn    Zeilen    sich    von    selb^it    erg*.*beu. 

..bU  oder    ,  uJa  auch  sp<=icieli  Fers**,  talon,  ttirk.  sj>^i\}, 

deute,    Ist    ein    in   das  Zenkerscho  Wörterbuch  übergegangener 
bum.) 
S.  27   Z.  ß  und  f>  v.  u.     Die  Üebersetzung  ^Wegwünscliung* 

VC/  -    • 

llt  die  zehnte  Form  jLx*;Cwii   unter  ilie  IlegritFsclasso  des  ^.„JLL» 

tufats^tü   S.  r.  Z.  2)   statt   unter  die  der  ioLo!   (cbendas.  Z.  G). 

durch   ausgedrückt  wiiti,    daas  Jemand  eine  Person  oder  Sabhe 


240    Fleifcher,  su  RüchtrU  Grammatik,  Poetih  u.  WiHorik  tfer  PrrnfT. 


für  sich,  nach  seiner  Erfabrang.  seinem  ürtlieile  oder  Gefühle, 
und  so  findet,  für  das  imd  diis  luisieht.      Das  Wort   [»edeutet   den 
imch:    etwiis  Jcajij,  d.h.  uiivviihrsclit'inlitli.  uiiLjluuldicdi,   uiidenkba 
finden    oder   dafür   imselifii ,    und    jLjuJ«:*»,!  ^1^   ist   dasjenige   aa< 

welches    in    einem    tdliptisehen  Ausi-ufunj^ssatze   zwei    unvereinba 
Dinge  oder  Begriffe  nach  dem  Gmudsatze  0  ])  p  o  s  i  t  a  j  u  x  t  a    a^ 
po&ita  raagis    elucescunt  uiit  oinandor  zusanuneni^tellt . 
ui  dem   augeführtnu  Vers«^:  ,«?(?«  m  inkdr-i  ^arnb  l"  JcJi  und  i 
W'einti inkt}i  enfsayen  ! 

S.  29  vorl.  Z.    ,  Wenn''    sehr,   seit  oder  seitdem ,  wie  L»    mit 
folgendem  Präteritum  richtig  übersetzt  ist  S.  83  Z.  2  und  S.  215 
Z,   18.     Unzutreffende  Uebersetzungen  dieses  U"  sind  femer  indem 
S.   204  Z.  5,  bis  S.  210  Z.   10.  da  S.  212  Z.  f»,  a/s  S.  332  Z.  ^ 
und  8.  35B  Z.   10  v.  u.  ~    Ij"  mit  folgendem  Präsens:  ^^^J>  ^^^ 
soiaiiye  (aU)  du  hallst  oder  haben  wirat,   ist  8.   13»  Z.  7  ül>er- 

setzt    mit    .wenn    du   hältst,    und  S.  300   1.  Z.    ^jä  »  .:  iL  ^  f  '^-^l 

solange  ick  es  nicht  ze:i^breche  oder  eerbrechen  werde,    mit  ..u^enti 
jcÄ    es    nicht    zerbräche".    —    S.    105    Z.    2    bat    die    Auftass 
der  Conjunction    Ij*  als  Prilpositiou    das  richtige  Verst 
uiss    des    ganzen  Verses    verhindert:     .Wir    wenden    amt  an    Oo 
um    ein    Trtuunbi/d   deines  iSchindwitsmaies,    {und  doch)  koti 
wir  durch  das  Traumbild  von  dir  {nur}  in  einen  ««Wi  verwirrter^ 
ZuMand*    statt    (wörtlicli):    Bei  Gott!     Seitdem    wir    dtts    Phc 
tasiebitd    deines   Schönheitsmales    haben ,    hohen    wir   eirieti 
deine   Phantasie    hinaus   traurigen    Zustande    d.  h.    Seitdem    dl 
Vonstellung    von    deinem    SL-hiinbeitsmale    in    unserer  Eiobildiing 
lirdY   bdft.    sind  wir  in   einem   Zustande,  dessen  Traurigkeit    deine 
Einliildiungskrall   si(di  nicht  vorzusteUen  vemiag. 

, »  )  -  »    .  ^,  * 

S.  36  Anni.  1.  j^  n^^  c5^*r*  «^,  ^^  *^*'^-  ^3'  «^,  l5^*^3^ 

iröhnlicb    zusammengezogen  in    ^j-J ,   ^J; Jv-J^  ^    was    wird 

sein?    was    wäre    es,    würde    es    sein?     ist    durchgS 
negative  Frage    im   Sinne    vot« :    ivas  wird,    würde  es  veisrhin^ 
oder   schaden?   qu  **/  aura-t-il,  y  auroit-il  de  mall    Durch   ein 
Art   von  Litotes    hat    aber    das    damit    gemeinte   es   wird^   würt 
nicfits  schaden   (wie  diese  lledensart  auch  bei  uns)  den  eutgege 
rgesetzlen  Sinn    erhalten:    es    wird,    würde  i-echt  gut,    erwünsc 

sein  u.  dgb.  und  leitet  mit  folgendem  sf  oder   ^1^    S  bescheidei 
Vorschläge  und  Antrüge.  Wünsche.  Hitten  und  Aufforderungen  ei)| 
aucli    AutTorderuiigen ,     die    nuui    gewissermassen    an    sich    selll 
nebtet;    daher  Meniuski's    ..liheuter    faciam   aut   exequar   moiidat 
in  der  Erkhlrung  von  ^^,     Der  hier  angefübiie  Vers  Sa'di's 


FUi^cher,  tu  RüclierU  Cfromtiuitil; ,  Poetik  u.  Rhetorik  der  Perser.  241 

|t  Grafs  Ausgabe  des  BosUn  S.  lU  Z.  6.  Dem  Sinne  nach  ent- 
ecbend  ist  dus  «»rabiscbe  ..\  ».^ö  L«,  J  »,X5  U,  was  schadet 
i*A*»,  <iiM«  — .    was  würde  es  ihn  schaden  ^  wenti  — ,      j    ^ 

iJ  8— Xr  ^  IWM  Aättc  es  ihm  geschadet ,  »/?e/i«  — :  s.  Makkuri  I, 
tv  Z.  22,    S.  öl  Z.  5    (1.    an    heidmi    8tel!fln    ^^    st.    ^Lü), 

latAnubb!,    ed.  Dieterici,    S.  Tw  Z.   7,  Kiiniil,    ed.  Wrigbt,  S.  Tva 
11.  Ihn  Hl-Ath\  X,  S.  ir.  Z.   l.'j, 
S.  40  Z.   10    ^heroor^    sehr.  £urücA',    rückwärt/i;   wteilenttn } 


b   , 


=  b  =  j!?  =  ;-^  ■ 

S.   41    Z.    7    ,Eni  oluiueitt,  **    «Ol-jL»  (sLJdLj),    sidir.    iiutU 

ein  Spi^achgebraucbe :  ü  ü  t  z  1  i  c  h  e  N  o  t  i  7. ,  1  e  h  r  r  e  i  e  b  e  B  ti  - 
terknnjif,    wie    in:m    eine  lebrruit'he  Öcbfift,    uu  livre  instractif, 

DD  demselben  Verbulsttuiinn'  Ju^  \— iUJ    iiümxt. 

8.  41   Z.  lö    ^NacJU/fägel"    (iiLs    wörtliche  üebersetsning  von 

Ji,  =  —j  s_.w-i-,  Fledeitnaus)  sehr.  Naclifßieger  (d.  h.  in  der 

NttiL-ht  fliegendes  Thier»  wie  bei  uns,  obschon  in  anderer  Bedeutung, 
Stsc/itfaäer),  Nachlgefiügel;  denn  der  /.weite  Tbeil  dieser  Zusammen- 

lg  ist  nicht  das  Subst-antivuni  ^^  Flügel,  sondeni  das  mit 
Verbalwni-zel   gleichlautende    einfachste    concrete  VerbalBomen 

..jjuj,  fliegen,  in  der  Bedeutung  von  »Jü^;  s.  meine  pers. 
mraatik,  ö.  45  Z.  1  ff. 

S.  43    Z.    17  — 19    ,JLJ   Jit-J,    d^    Äusfeger^    Staubkehrer 

Windes".     Allerdings  hüben  die  Ferrasche  oder  Kammerdiener 
eben  ihrem  namengobenden  Hauptgeschäfte,    dem  Auflegen.  Kei- 

>  j 
en,  Ausklopfen  u.  s.  w.  der  (jijj,  Teppiche  und  Matten,  auch 

Aiislegeti  mul  Auskeluen  der  Zimmer  zu  besorgen;  aber  in 
Einleitung  des  Uulistiui,  wuher  dieser  Ausdruck  genommen  ist, 

der  Ostwind,   'u*>o  Ju,   niclit   als  Ausfeger   oder  Auskehrer, 

wirklieh  als  alrator^  atgtxiX^q^  Teppidibreiler  dargestellt; 

sagt   doli    vtin    Gütt:    ^^y^i^^^y  d^j^  ^  *^  ^^W**  ^^^  lAI;* 
J^      er  hat   dem    Teppichbreiftr    des    Osiwindes   (.deni    Ust- 
HA    XXXll  16 


242  Fleischer,  su  Jtückerl»  Grammatik^  Poetik  u.  Rhetorik  der  Peraer 

winde  als  IVppichbreiter)  gehevtaen^  den  smaragtlffrünen   Teppi 
(die  Gras-  und  Fflanzoiidf'cke  über  die  Erde)  zu  bjctten. 

S.  43  Z.  22    ,0111«   wirklicbe  Aussage  des  ötcax  vom  ^\u 
ajJI*  sehr.  AuLsdnick  eines  wirklichen  oder  eigentlichen  Angehörig- 
keitaverhlÜtJiisses  des  ^»Us»  /u  dem  kA\  vJUax. 

S.  44  Anm,  1  ,eine  Quidificiining  (mn  Adjectiv)  im  Zu 

eines    Qualificirten*    (als    Uebersetzung    von    ^yoyt  ^^     . . 

fasst  uj  in  ^^^-^  ^s  gleichbedeutend  mit  y  ^  arab.  ^ ;  aber  jLd^H 
ist,  nach  dem  Kunstausdrueke,  nicht  ^.i?  oder  Kfh  .^^»*ä>«,  sondern 
kLj    f>der   w  vJyiÄ/o;   <.^    in    der  Bedeutung  des  lu-ub.  ^  in  .vÄjo. 

j^  fi-ÄJb,    «r    hat   ihn    durtih    etwas    qualificirt,   d.  b.  es   ihm  i|^| 

Qu!ilit5tt    beigelegt     Also    wörtlich:    Qualitii-irnng    durch    die    B^^ 
jiihiiHenheit    fines    (andern)  Qualificirten,    d.  h.  Quulihcirtuig    eines 
Substantiv  ums    durch    tjualiHcining   eines   diesem   untergeordneten 

zweiten  Substantivums,  k.  B.  j^  i^->  ^-«,  aral^*  *^?>J'  o^^  J^j^^ 

oder  i^^3  er*^'  ^i-^'  cr*^  °"  ^'  ^''  ^'  ^^  ^^y^  ^'*  *''»  ^H 

S.  197—201,    §    330—332.     Ji*^   und     .^,,,^=>-    suid    dem  Sinne 
nach  Qualiücimngcn  von  »^  und  jo-^  =-  own*^Äj3-  ,^^j  JO  ^^J- 

^^y»^  »-^r^  l5^'  J^^-^^i    ^    Verbindung    mit    dem    von    il 

Qualificirten  aber  qualificiren  sie  das  übcrgetirdnete  j^  und  J^^- 

8.  44  Z.  11    ,««   schönantUtziijer   Manti"    sehr,    rfer   *cÄö 
antlitziye.  Mann. 

S.  46  1.  Z.  „Habicht"  sehr,  i^erber,  Spercier. 

S.  47  Z.  19  ^Traubt'^  •     ist  zunächst  W^c»nÄft>cÄ:  in  generisell 
und  coUectiver  Bedeutiuig,  und    Wetnrcbeiipflanzung,   Weingtirti 
wie  arab.  ^S\  dann    Wemtrauhey  ebenfalls  genensch  und  coUec 
Vgl.  die  Berichtigung  von  Freytag's  Angaben  über  *  j    in  Juynfc 
Lex.   geographieum ,    T.   VI,    8.    66.   —  Die   Bedeutung   voa 
^Kleict'y  ist  mir  unbekannt.     Statt   .b    sehr.    j. 

S.  48  Z.  18  ^daa   Wmiddn''  fiii-  (.!y>,  naher  2U  best 
atoUea^  feierltchea  Einherschreiteii  mit  Hin'  und  Ilaieiegen 


feierlich  tierhafV. 

8.  50  Z.  18  ,jj  ^  oder  ^^J.5  ,  ev  machte",  —  hier  aus- 
schliesslich in  der  Bedeutunt?  von  würde  machen  ^  faceret  (be- 
üebungsweise  auch :  hätte  tfemachf.,  würde  geniacht  Iiaben,  fecissef, 
wie  S.  67   Z.   l  und  2),    als  modus  Ljpotheticus,  verschieden  von 

dem  in  dieser  Aafzilhlang  fehlenden  jS    -*  oder  ^^J J  ,  er  machte, 

faciebaiy  als  imperfectiun  historicum  im  Jndicativ,  ^^.I^Ä*«t  £  -jtoU 

oder     ^Lfl  .3'-=*'    genannt;    s.    S.    36    Z.    12  ff.    und    meine    pers. 

Orammatik   S.  237    unter      -^?uc.      Ebenso   ist   Jcis^  »J«J     oder 

^ JuÄ  oJ -/  1-  Z.  zu  übersetzen :  er  xo'drde  gemacltt  xoerden ,  be- 
xtphungsweise :  ei'  würde  yevnacht  worden  sein. 

S.  54  Z.  14  ^  Lehen''  sehr.  /«^enrf. 

S.  68  Anm.  l.  aJ^  als  Kunstwort  der  Poetik  ist  her- 
tten  von  äjjcs^  äjü  eine  Kamelin,  deren  Zitzen  dui'cli  den 
Druck  des    .I-as,    —  eines  fest  über  Jas  Euter  gelegten  Verbandes, 

durch  welchen  das  .Junge  am  Saugen  verhinaert  wiid,  —  wie 
abgeschnitten  (»jjj^^)  sind;  s.  Mulilt  al-Mu\iit  S.  xt\  Sp.  2 
Z.  23,  und  daselbst  Z.  22  die  auch  vom  Calcuttaer  Dictionary  of 
the  technical  terms  S.  iir  gegebene  bildliehe  Hedeutung:  äJ^.>ia!t 
La-kS  wvk-^^'  ^  pJi,  t^ine  Kaside,  von  welcher  der  Dichter  den 
lyrisch-erutiscben  Eingang  gleichsam  abgeschnitten,  d.  h.  weg- 
gelawen  hat,   womit  natürlich  auch  der  ^^^JL^J,  d.  h.  der  Ueber- 

gang  von  dieser  Einleitimg  zum  Lobgediehte,  von  selbst  wegfUUt 
Einr  Kuslde    dagegen    m  i  t   dieser  Einleitung ,    aber   ohne  üfibor- 

giug  von  ihr  zum  Hauptgegenstjinde,  heisst  v^^^ciiULi*;  s.  Muiiren's 
Rhetorik  der  Aral)er  S.  145  Z,  8  v.  u.  und  das  genannte  Dictionary 
3.  H11  Z.  15:  jy,«-j  ,jbJLi5,ä  <^p  »S  ^Xi-JjS  \j  »^Xm^j  ..^.».»saXii/i 
«MnVtaijab  nemit  man  eine  Ka§!de,  hi  der  kein  taljallus  ist^,  wahr- 
scheinlich in  ttlmlicber  Weise,  wie  juX:>u  von  »OJil^Ui   joü,   her- 


244  Fieiitcher,  su  liücKtrl^t  OrammaUk,  Potttlc  u,  Rhetorik  tkr  Perser. 


genommen    von    iL^-isJüLo  iiäü^    wörtlich,    mit    einem    von  Pfl 

entlehnten    Bilde:    eine   vorzeitig   abgeschnittene,   d.    L    ohne 
nchtiin^    und   Einübiuis,'    ziint   lipitfn   ^eljvuncbte   Kiinu'lin.      Andfl 
jedoch  wendet  d€»u  Begriff"  des  Abschneidens  in  diesem  Kuiistwor 

der  türkische  ^aintls:    ^u^Ua;^!   in  der  Poetik  druckt  aus,   dass 

der  Dichter  den  teAbtb  von  seiner  KRs!de  abschneidet  {^,. 


<J*s>J\     tl^ 


d.    h.    nicht    damit    verbindet 


ohne  Wctiterem  zu  seinem  ei^'entlicheu  Geffonstande,  dem  Lobe 
zu  Verherrlichenden,    übergeht-      I'ii.sseii(icr  und  j^efülliger  aber 

es,    diesen  üebergang   mit   ,jji.s=Ui  ry^-^    '^•'^  bewirken*,  d.  h. 

dass  mau  das  Ende  des  Eingxmgs  durch  eine  geschickte  Gedtuike 
Wendung  /um   Anfange  des  Lnhgedichtrs  ülxTleitel. 

8.  <J2  Z.  22  ,in  der  Wuilffthrfateif.  inf  die  Wallfahrt  an 
ftur  Hvt  Tatj  um  diis  heilujp  llotvi^  sehr,  das  Wa/lfakrfm 
dent  ileüiijfhmue  (der  K'a'bu)  erfolifl  bei  Tage,  und  ebcjino 
dein  fieiiitjejt  Hause  lunwfiq,  d.  h.  der  Wallfahrer  ist  verpttichl 
seinen  EiuKug  in  Mekka  ujid  den  gleich  darauf  folgenden  Best 
der  Ka'ba  bei  Tage  «u  bewerkstelligen,  und  ebenso  Süir 
Weg/.ug. 

S.  62  Z.  27  ,rft'5  Horizonte"  nuch  dem  Texte:  der  Horiz< 
d.    h.   der   Erdgegenden .    iusofeni   jede    ihren   besondem    Uoiizo 
oder  Gesichtskreis  hat-, 

S.  63  Z.  3    .'Ab   iat  dein   Gebot  minder  als  meinea  ^   und  so 
bist  du   minder   als   ich"    sehr.  Dcsluilb  int  die  Zahl  deiner  (d^ 
in    dir   zu    ven*ichtenden)  Öebete   geringer   (als   die  der  meinige 
xoeil  du   selbst  geringer  bist  als  ich.     Auch  S.  70  Z.  17  ist 

mit  xJ     .^\\   gleichbedeutende   si    l:p6\  \\     übersetzt:     ^So 

statt:    Desshulb  xoeil  oder  Darum  dass. 

S.  66  Z.  10    ,Z?ö  vom  Morgenvmxd  mein  llaz  h<iUc  dein 
Duft    ergriffen"    sehr.    Da    mein    Herz  durcJt    den    Aforgenwiit 
Witterung  von  dir  bekommen  halte.     Das  freilich  nicht  eben  za 
Bild    ist    von    der  .lugd    und    zmiSchst    von    dem  Jugdhunde 
genommen,  dem  der  Wind  din  Witteiimg  des  Wildes  zutiihrt. 

S.   70   vorl.   und   l.  Z.      (Senau    uucli    dem   Texte   (S.   68   vo 
und  L  Z.)   im  Allgemeinen,    ohne  Beziehung   auf   den    Prophot 
^Wie  es  möglich  sei,  jetnen  langen  Weg  —  hin  und  zurück 
machen". 

S.  71  Z.  2  Unt^r  ^rohen   Oelüslen''  schlechthin  verstehen 
doch    etwas  Anderes   als   was  der  Dichter  hier  durch  Js^  if''^ 
uud   das   gleichbedeutende   LJ*3-L«    S.  70   Z.  6    —   Synkope    vc 
Ui»i^U.   pLiXay^oXia    —    ausdrücken    will;    etwa:    unlautir 


FloMeharf  zu  Rückerts  Grammatik,  Poetfh  u.  WtHorih  rier  Perter.  245 

WtMsenggeJifsf.  Denn  die  schwarze  (»all  <*  ist  nach  der  morgen- 
llndischen  Tcniperainonlf^nloliro  <Hp  Qu<41e  jfder  tilürrmrissifTen,  un- 
jftsreffeltjiii  imd  :msschweif«mden  IJüpsnie,  —  ehetisr»  lpid*^ns<'.hat"l.- 
lioher  Li^be  und  Habsucht. ,  wie  fttustischer  Ginr  nach  höherer 
Erkenntniss. 

S.  71   Z.  3  ^Etwa  um  eine  Ft'üJistiichszek*'  u.  s.  w.     Dieses 
,rfliw*    würde    nach    unserem  SprachK«?'>i'aucho    die    Zeit-tingabe    zu 

einur  bloss  uu^'efiihreo.  aDiiäberadeii  nini;h<.^n,  wogegen  jL»  in  si>k'her 
Verbindung,  wie  hinr,    in)  Anfange  von  Eralihlungen  uikI  hei  Ein- 

triÜ  YOn  Incidenr.punkten  Js jui  ^  forte ^  pur  hazard,  ztifälluf  luv 
dtrat«t ,  etwas   breiter :   forte  accidä  ui   — ,   es  traf  sich  einmal 

S-  71   Z.  8    ,tn  eine»-  Stadt    sclu\    in  der  Stadt ^  iiihiilirh  in 
welcher  er  wohnto. 

8.  71   Z.  22  „  Vom  Haupt,  nahm  er  den  Helm  seines  Trotzes'' 


üebersetziing   vtni 


•J^.y 


.L--JI 


d.  h. 


wGrilich:   ^Aus  dem  Kopfe  (keraus)  schaffte  er  das  Fahi-enlassen 
seiner  KndbestivimunQ'^   d.  h.    er    entschlug   sich  der  fahrlllssigen 

Preisgebung  des    ewigen  Lehens,    arnb.    tJi3^  ^J,    gluubtt*   nun 

I  an  die  vorher  bezweifelte  nUchtUrbf  Hiinrnelfahrt  drs  Propheten, 
nicht    dui'eh    hartnackigen   ünglauljen    die   ewige    Seligkeit   zu 
''▼©liieren. 

S.  74  Z.  4  ,Äo  hat  es  Grund*'  sehr.  So  tri/t  der  Fall  ein. 
S.  74  Z.  5  ^Da  ich  l'-ein  Zeichen  für  mich  in  Bereitschaft 
kahe^  geiumer:  Ohne  ein  Zeichen  für  mich  zubereitet,  zu  holen. 
S.  74  Z,  12  „Er  machte  sich  an  ihn,  cds  er  ein  Stückchen 
/^  sehr.  Er  (der  lose  Vogel)  ging  ihm  (dem  Kurden)  auf 
Fuase  nach,  bis  dieser  sich  an  einem   Orte  niederlegte  und 

einäfMitt/.     jüäl  ,J*-o  jJ  arab.  k^  j  ^i^ . 

S.  74  Z.   15  und  IG    „sah  den  Kürbiss,  dessen  Sdienkel  an 
den  Fuss  eines  Mannes  gebunden  war''    sehr,   sah   den  Kürbiss 

>  >  Cr  ' 

aw  den  Fuss  eine^  Menschen  neben  ihm  gebunden.    ^I  ^^j  urab. 

KäJ^^-,  prUpositioneller  Oiisaccusntiv  mit  Oenetivanziehung;  s.  meine 
pwrsv  CJraroinatik  8.  82  Z.   1-2. 

S.  74   Z.  18  „in    Vencirrung  über  mein  Ding"  Ji^yi"  Ji  jj 

u»b.  ^-*ei  v5,  ini  jVJlgoineinen:  über  das  mich  AngeJiende^  meine 

Angelrgenheit,  d.  h.  hier:    über   meine  Persönlichkeit,    aber   mich 
ftÜist.      \S  und  ^\  sind  in  solcher  Verbindung  oft  kaum  wörtlich 


246   FUuchar,  zu  RüokerU  Orammatik,  PoMik  u.  RhHorik  der  Perser. 

übersetzbar,    mid   besonders  ^Dtny*^  ist  viel  zu  concret  fnr  diesen 
abstracten  ßepriff. 

S.  80    Z.   11    ,/lwi  Ende   seines   TiscJies   »md  rtach  Oast€S~_ 
weise  Stier^  /'V^t  A"    ii.  s.  w.   sehr.    Auf  seinem   Tiscfte  alchn 
den  Oasf.  Rindy  Fisch  u.  s.  w.,  nümlich  als  Gerichte  aufgetraga 

^  j  ist  gewöhnlich  nur  ein  verstärktes  ^,   arab.    ^^    im  neuer 

Gebrauche  auch  bloss  ^  als  prUpositioneller  OrtsaccnsÄtiv;  s.  mein 

pers.  Grammatik  S.  82  vorl.  und  1.  Z.  und  vgl.  S.  102  Z.  12 
der  Uöbersetüung  S.  103  Z.  12. 

S.  80  Z.  16  ,Ley«*  und  S.  108  Z.  6   ^Laute"  sehr.  Harf^ 
denn  mit  diesem  europiliscben  Insinimeiite  hat  der  persische  cmif 
wenigstens    die    gi'össte   Aehnliclikeit;    s.    die   Abbildung   davon    in 
Lann's   onglischcr  Ueberset/ung   der   Tausend   und  Einen   Nacht,^ 
Bd.  I  8.  228. 

S.   81    Anm,    3.      De    Sacy's    ^zu   deiven    Füssen*"   ist 
richtige  Uebersetzung  von  ^"  ^u  jvji;   vgl.  S.  85  1.  Z.  mit  S. 
Z.  9,  wo  Rüfkert  selbst  so  übers«t'/i.     Mit  sinngeniUsser  Wo* 
Stellung  also    ist  Z.  9    zu   sehreibnn;    Ausser  darnach,   dass 
fit  eine  Seele  zu  devten  Füssen  hiitsbeue.     Vgl.  den  vorigen  .lahr- 
gang  S.  564   Z.   7  Hg.;    nur  dass  hier  siali  des  arab.  Jü  diis  per 

^^OuLÜ!  steht.    „Auf  deiner  Spur''  wäre  Ji  £  J  y  oder  , 

S.  84    Z.  17.     Die  Frage:   ^Was  für   ein  Schmer zbehofte 
bist  du  ?*  würde,  wie  das  folgende    ^^  \s>-  ^was  fw-  ein  wdcJiet'i 

> 
auf  die  Beschaffenheit  gehen,  wogegen  das  Jj^f  des  Tel 

nach    einer  Person,    einem    Individuum    untf>r    zweien , 

mehi'eren    fragt.      Daher    ist    v.n    übersetzen:     ^jceirher    ScA 

behaftete  bist  duT  nämlich  unter  den  Hunderten,  die  der  Fragende 

dem   zweiten  Halbverse    zufolge  gefangen  hält.     Uebereinstimme 

damit  der  Zusatz:  c>i^«*-^^  yi  |*«-i  ^    mSage^  wie  heisst  du^ 

S.  84    Aiun.  2.     Die  Auffassung  von  *J^,'.>   o\&   mein    Ileä- 
tnittel,  ^die  Medicin  für  mich",  ist  offenbar  die  vom  Dichter  selb^^l 

gewollte.  ^^ 

S.  88   Anm.  1.     Da  beide,  ^,>«J   und   ^^^^^^  indetei*minirt 

sind,   so    ist   genauer  zu  übersetzen   »in  einem  Ijuslort"    \uid  ,| 
einet»  Feueret  fühl* . 

S.  90  Z.  6  V.  u.  ^dich  dreJiend  wie  der  Himmel*   sehr,  c/a 

Himmel  tjleich  geworden ,    >jlSJ    in   derselben  Bectoutung  wio 

U      •  Cr  r 

zweiten  Halbverse.     ^Dtch  dreltend*^  wÄro  ,.JiJJi . 


FWidl«r,  CT*  Rüchefta  Grammatik,  Fbetik  «.  Rhetorik  der  Perser.   2A1 


^ 


S.  94  Z.  4  u.  5,     Der  Gegensatz  von    \»\  und  3-1  würdp  in 

derUebersetznng  schiiifer  bezeichnet  sein  durch  zuerst  odex-  arifam/^s 
statt   ^gleich   vom   Anfang",   und    durch   zuletzt   oder   aahiifssli'ch 

S.  9ö  Z.  13  „Der  Zarte  ist  der  Beste ^  über  den  Niemand 
teme  iSeele  betrübl^  sehr.  Es  ist  besser^  dass  Niemand  durch  d^n 

ikhänheitaatolzen    Kränkunt)    erleide.      ,ryf:^\^    ist    aitsoluter   No- 

mwAtiv,  •!  in  ^i3    das  darauf  zurückgehende  Pronomen,  ^.^\  unser 

nmitniles    das^   »S    in  .J'   die   entsprechende    Conjunction    das8\ 

wörtlich :  /?«»•  SchÖnJieitsstolze  —  das  ist  besser^  dass  seinetwegen 
Niemand  Herzeleid  empfinde. 

S.  96  Z,  11   ^Kind  des  Messias*  sehr.  Diener  Christi.     Das 

durchaus  nicht  (8.  Antn.  2)  anzutastende   .^^  hat  auch,  wie     ^, 

JlJj.     ^Ai-g.    w««ff,  />u«r,   f^ar^i,    Knappe   u.  s.  w.,    jene    Ue- 

deutung,  ohne  oder  niit  JSxaJ^^  wie  im  Gazophylaciiini  linguae 

Persftnzm    8.    133:    , Garzone    senritore,    famulus,   gar^on ,    valet: 

.  XxXaJi^  jj**^^. —     JL-j  j    bildet   mit     ^]  ^J    ^  uicht.    nur 

Ivin   paronomastisehes    Laut-,   sondern    auch    ein   artiges    Sinnspiel, 

mit  Anspielung  auf  die  eigentliche  allgemeine  Bedeutung  von  L»^'; 

^tpefm  du  auch  ein  Christ  (Goffenfürchtiger)  — furchta am  — 
Mii,  s(Ul8t  du  doch  furchtlos  zu  mir  kommen*. 

8.  96  Anni.  4  1.  Z.  ist  zu  streichen. 

8.  98  vorl.  und  l.  Z.  „iVtV  fiel  mit  deinem  listiollen  Herzen 
ein  Geschäft  zti;  yeworfen  haben  in  dieses  mein  Uerz  deine  bei- 
den Granatbliithen  Feuer^.  Richtiger  Gedankenl'ortscliritt  und  Zu- 
sanimr^nhang    kommt  prst  dadurch  in  die  beiden  VershiÜften,  dass 

miu»    ^S    nicht  ollg«moin    als    Geschäft  fasst,    sondern    als  Streit^ 

Kampf .^   Treffen,    fnmz.  affaire.,  action,    wie   in    den    damit    zn- 

auunengesetzten  jbsJo,  j';,^    u.  s.  w,    ^Ick  hatte  einen  JSfrauss 

mit  deinrm  rtinkcvoUeti  Heizen  j  da  warfen  deine  beiden  Granat- 
UüOien  Feuer  in  dies  mein  Herz".  Durcli  Pine  Kriegslist  lüsst 
dM  röakevolle  lit^rz  die  beiden  Granalblülhen  (rothfn  Wangen), 
gleichsam  als  Grf^nadiere  in  ursprünglicher  Bedeutung,  Brand- 
güDateii  in  das  Her/,  des  (rcgiiers  wiifen. 

8.  99  Z.  12  „dm  Funkelt  {der  Zerstörunt})'  sehr,  einen 
Funkenregen  \    demgcrailssü    bind    auch    „em    Funlcen"    und    j,dem 


248  FleUeher^  zu  Kückert^  Crrammatik;  Poetik  u.  Rhetorik  der  Vierter. 


Funken''  S.   121   Z.  8  und  D  zu  UndBm. 


DeuB    ,1. 


siugmlar,  Einheitsnomeu  aber  s  »Lii .    Auch  bewirken   diese  spröh 

den  Funken  nicbt  die  ^Zersürrung*'  der  Seele ,   sondern    f-ntzüm 
nur  in  ihr  ein  Liebes-  und  Sehnsuchtsfouer. 


ist  CoUeclit^H 
üese  spröhfl^^ 
fntzünd^H 


S.  101   Z.  11   und  12.     Die  Debersetzung  von  o-J    p     arab. 

B^jiH  ^i,    durch    Jn  Beichthuru"   Milt   durch   zu  grosse  W(}rtlioi^| 

keit;  unser  Sprachgcbrannh  verlangt  für  dieses  -3  in  Betreff  ode^ 

in  Anbetracht.     Der  Sinn    df*a    ;?anzen    Vßrsos:    Wenn  durch    d^^ 
iSovne  deiner  Hnld  ein  einziges  Sotmenstäubchen  zu  mir  gelangt 
fühle  ich  mich  in  Anbetracht  des  (dadurch  erhuigten)  lieichümms 
von  der  Erde  zum  tSiebengeirtini  emporgehoben. 

S.  103  Z.  4  xmd  5.     Das   in  ji    S.  102   Z.  3   enthaltene 
ist  nicht  Relativ-,  sondern  ConjnnL'tivpjirtikel :  ^Da  (oder  A/s)  . 
Gegner   aus  prahleriackem    HochmxUh   ifnvier  mehr   Leberutja 
begthr/e,  zahlte  ihm  deine  Larize  mit  scharfer  Spitze  Vemicht 
uua\     (S.  oben   S.  1«2    d.  Anm.  zu  S.  102  Z.  3  und  4.)     Die 
jO    stt^ht  nie,    wne    unsere   ihm   ©ntäprefhenclnn    CVnjunrtionen. 
Anfang  des  iSntzes,  sondern  immer  erst  nach  i'intini  oder  uschrer 
Worten .    wie  z.  B.   auch  S.  204  Z.  8 .  wo  die  Verkennung  seine 
Bedeutiuig  weiter   zu  umiehtiger  Autfassung   der  zweiten   Person 
des  einfachen  PrUteritunis,  ^^Jtlj  Z.  9,  als  dritter  Person  des 
perfectuins    f?eführt    hat.      Jener    Vers    bedeutet :    Indem    du 
SchörJieitamal   aus  Gälte  auf  deine  Wange  drücktest,  kündigt 
du   (eben   dadurch)   dem   Monde  und  der  Sonne  einen  Berrti^ 
keitasieg  (über  sie  beide)  «7?. 

S.  103  Z.  8  ,6Ve  (meine  sohwar^ce  Locke)  wird  durch  demen 
IJof  Seide  nun^  ohne  Zeichen  aiizend^  sehr.  Es  (mein  scbwrara— 
Haar)   voixrd  nun  durch  deinen  Uof dienst  weisse,  umgemustefiMM 

fiach   anliegtmde  Seide".     ,Ußge mustert"    .,LiJ    ^.  arab.  JLt  "bb^ 

ohne  anderfarbiges  Abzeichen;  , flach  anliegend*  -.ai^j ^  arab.  Jk^Jj, 

nicht,  wie  früher,  emporstfhfnd  «dpr  gekrtiuselt. 

S.   103  Z.   13  ,auf  diesem  Haar  von  solcßter  Art  und  Wei^ 

In  ^^rh^  iM^*^  lA*^  /*•  ^  ^»'zieht  sich  ^^J^ ,   arab.  «^lAT, 

das  frühere  achwai'ze,   ^^^juL:^,  a»'ttl>.   lÄ^,  auf  das  gegen wtt 

weisse  Hiiar :  Erbarme  dicJi  über  ^Amid,  der  an  deinen  Hof  i 
mit  schwarzer  Farbe  auf  eitu^i   Haare  (damals)  ihm  jener^i 
{ Jetzt)  von  dieser  Beachaffenhr.it, 


FUi«f\n-,  rw  RücJftrta  GramtnaUk,  Poetik  n.  Rhetorik  tier  Perser.    ^49 

S.  108  Anm.  ft  „Statt:  a//«) "  sehr.  Statt  aäer. 

8.  104  Anjii.  1    ^eme  Rede"    sehr,  ein   Redestück  in  Pntsay 

jwich  das  dem  ^^»^^u.  entsprechende  arab.  J^i^  vorzuRsweise 
SO  gebraucht  wird .  iin  Gegensatze  zu  jlä  ;  s.  Komil,  ed.  Wright, 
8.  v.A  Z.  3:1^!  j  jl^J  fUl\  i  'yiu  ^J. 

S.  108  Z.  G  ./n  /au/^  Stöhnen*  genauer:    Vor  lauter  Stöhnen. 

S.  108  Amn.   1.     Der  Dichter   hat  iedeiifalls  b.lSj  und  nicht 

.j  ^ 

»  ikj  im  Sinne  gehabt,  und  Büekort  hJitto  nur  nit-lit.  gegen 
seine  eigene  Uehersetzung,  (y,u3J  schreiben  sollen.  Das  Versmass 
an  sich  erhiubt  Beides.  Jenes  »  llij  ist  ein  neugebildetes  arabisches 
Wort,  welches  die  Perser,  *.5AäJI  ,  nach  Bistani,  Mu^i.  al-Mulj.  S.  V.'W 
8p.  2.  Z.  5  und  6.  für  ^^"L^.-jL  uürLJi  j  "j^',  also  ganz  in  der 
hier  durch  den  Zusarnmenhiing  geforderten  Bedeutung  gehraui-hen. 
^ .     ^  3^  "lit  Genetivanziehmig,  eigentlich  einem  Menschen  oder 

Thiere  txuf  der  Ferse,  hinter  ilim  her;  weiter  in  Vejfolguvg  oder 
zur  Erlanijuny  von  etwas,  vor  Abstr}t(;tlM'grift'eii  und  Infinitiven 
zum  Zwecke  von,  «u,  wegem  [cmiaa^  nicht  propter),  uvi  zu,  immer 
mit    cau^a   finalis,   nie   mit   causa    efficiens.      Daher  S.  235  Z.  21 


.     0-«         ^ 


und   22   anJI   ol^     _i  ;l  cX*.?\Jt  Jj   nicht   „Z><Jr«    //<frr«    sei   Loh 

ttZ^fr  f/*V  Macht  und  den  Preia  des  Landesherrn!  Ein  Jaxccl 
der  Hoheit  ist  aus  detn  Ocean  der  Gerechtigkeit  arts  Ufer  ge- 
Jcommen^.  sondern:  Gott  Lob!  Zar  ( JJe fest  ignittf  der)  Mach  f.  und 
HerrlicJJceit  den  Ijandesheiin  ist  die  Perle  der  Hoheit  n.  s.  w., 
d.  h.  der  Thronerbe  auf  dir'  Welt  gekoitnnen.  HiirniM'h  ist  Anni.  2 
zu   jliidem.      Ebenso    bedeutet   S.  267    Z.   3    ^tcegen    des  Restes*^ 

^ib  ^:  am  du«  noch  fehlende  Uebrige,  die  Zahl  8,  hinzuzube- 
kommen. 

S,   109    Z.   11    ^ Macht"   sehr.   Grösse.     {, Deine  Macht   wäre 

OJ^Jüi.  "icht  OjÄä.) 

8.  109  1.  Z.  ^So  wird  vor  seinem  engen  Mund  zur  Knosj/e 
cor  Scham  die  blühende  Rose*  srlir,  im  ftittfeghtitresetden  Sinne: 
So  wird  die  (gfseldosHene)  Rasrnknos/je  aus  i^^hmn  vor  seinem 
kJeirien  Munde  zur  (ers«bbfS8onen)  Rose,  d.  b.  Da  die  Ftoscn- 
lcnf»sp(>    sieht,    dass  sie  in  einem  Sehonheitswettstreite  mit  seinem 


250  Fleuicher,  m  ROckerts  Grammatik,  ToftiX*  u.  RketoHk  tUr  P«r«er. 

knosp englcichen  Mtindchoii  unterliegen  müsste,  so  entzieht  sie  sie 
vor  Scham  darüber  dieser  Gefiihr  dadurch,  dass  sie  ihren  Kelc 
glt^irh  ganz  Öffiict. 

S.    HO    Z.    9    und  10    ^detne    Gcrechttgk^iil   die   reine  Mil^ 
des    Verlarrf/ena'^  srhr.  deine  Recht fipf{ege  die  reinste  Liefte.     Z.  11 
^dein    Besnch    die    ersehnte    Ounst*    sehr,    dein   OnstheJtuch   de 
höchsfe  Glück  (oig.  dor  Vollergiiss  des  Gewünst-hteii). 

S.  111  Z.  2  ^Reh'  generell  bi'stimirit:  Antilope^  speciclli 
Antilope  feucoryx\  s.  den  Cunnufniar  zu  iSet^tzeu's  Ruisen,  S.  49(! 
Z.  IStig.  —   Z,  3  ^ Blick"  richtig;  der  IV'rser  iilifr  übrrselzt  Aufje^ 

l»Ji^*,  wio  <Jjh  aucli  wirklieh  oft  gebraucht  wird.     ^  Biene"  sehr. 

Bienenschnarm  oder  liienen  im  Plural  und  ebenso  S.  11 G  Z.  \i 

Z.    4    ,ein    Wurm*'    sehr.    Hitze,    nach    dem    berichtigten      ^^ 

S.  110  1.  Z. 

S.    113    Anni.    2.      Der    persische   8pn\chgehrauch    lUsst   nn 
Rückeri's  erste  Utibcrsetzung  dus  Halbverses  iS.   112  Z.   l»i   äU^ 
^Oott    sei   Dank,    d<iss    er    mir  so   [durch  deti    Tod)    zu    lliUf 
kovivU  gef/eti  nteinen  Sc/ivierz",  nicht;  „duss  (nur  wenigstens  nocl 

meine  Klage  vor  Schmerz  ergehet".  Denn  ..jJ»-*-»»  >st  stets  ge- 
lungen, hinkommen,  nie  ergehen,  vorkommen,  ge- 
schehen.     jj<»  jLij,   arab.  j^jlijt,  i^-o,  ßotjttoi;,   —  zujillchst 

den  Hülferuf  mit  Gegenruf  erwiedemd,  dann:  /u  Hülfe  kommend 
Helfer,  —  zeigt  übrigens  klarlich,  dass  auch   j^,Ju-«^LiJ    (wovo 
S.    U.T    Z.    Iß    Ju-.  f-iwjj)    eine    Art    Zusammensetzung    ist 
.jj^^w«..  <^Lj-äj,  zu  HiUfe  kommen,   wio  bei  ^Mi^,  ed.  Brockh., ! 


8.  6  Z.  7:  j^L^  Ju-' 


^,   die  Liebe  Icomml   dir  zu  HälfA 


S.  114  Z.  4  und  5  »^//e»  im  Ih'uiinel"  dazu  wäre  der  Artikfl 

«jsJUJi    nöthig;   j^jjL-    aber   ist  einer   der  sieben    Pbmetenhimm« 

und  die  hier  angeführten  beiden  Worte,  ohnt5  das  folgende  .   ,^^ 

8ur.  21  V.  34,  bedeutei)  un  und  für  sieh:  Jedejt  (der  beiden  Huupl-^ 
gestirne,  Sonne  und  Mond)  ijit  un  einein  (besondem)  Himmel. 

S.    116    Z.    13    ^Kunde"^   sehr.    Verständnitts.     ^weüe'   sc 
[Oe/ehrier, 

S.    118    Z.    16    und    17    ^wohl  bekomnia !"    JibLÄ    ist   iiAch 
Sinn   und  Sprachgebrauch  unser   bravo!   wie   dos  arub.  s^ 


FUUcher,  zu  RüekerU  Gtavmaiik,  Poetik  v.  JJhelorilc  ffvr  Perser.  251 

►I  tt.  R,  w..  giU  ffemachf  I  —   Das  Ausliind  v.  J.  1855,  Nr.  38, 

893:  »Der  König  (von  Audh)  riss  die  Augen  aiii",  horchte,  und 
Schabasch!  Schubiisdi!  (bravo!  bravo!)*  iiHinlitb  um  oiner 
erin  seinen  Beifall  za  hezeigpu. 

S.  119  Z.  8  ^Ende"  ^^ ,   Gt-und,  Oefe'pnsatz  zu  ^llttupt^   ^; 
r.  demnach :  der  Redr  Haupt-  und  Grundretfcl. 

S.  120    Z.    11    ^ein  einziges  Med''   dies  wäre  ^Uxj;  «;t-^'' 
gen  ist  unser  mit  ernenn   Male. 

8.   123  Z.   1    JbeHti&-*    könnte    nach  unserem  Sprachgehriiuche 
nur  Adverbium  zu  »«cA«  icA'   sein:   ^e  voiß  mieux*;  aber 

Ljü»->".   schöner,  ist  Adjectivurn:    Dte  Scmne   deiner    Wavge 

Tscheint  mir  «wn,  da  dein  Wangenfhium  wie  Sttnih  zwischen  sie 
mein   Auge  getreten  ist,  imch  mJtöner. 
8.  123  Z.   17  ^Bildsäule'  sclir.  Puppe,  als  Liia>kosungswort 

Hierbei  sei  bemerkt,  dass  alle  hei  Frey  tag  unter  jC^jJ  stehenden 

^Bodeutnngen,  mit  Ausnahme  der  ersten,  der  Form  ;v**j  zuzutheuen 

wie  denn  auch  hier  Z.  15  c>>ou  zu  lesen  ist 

I 
S.  125  Anni.  1  Z.  H   „dew  Auge  einer  herzratibenden  Sf^hönen" 
llcbr.  dem  schönen  Auge  der  llerzräuherin    (des  Liebchf^ns).  oder: 

\devi  schönen  herzt äuberisrhen  Auge;    denn  i^ii^i»   als   Hauptwort 
zu  nehmen  verbietet  der  Sprauht^ebrnuth. 

S.    125    Z.    17.     Die    UBl)ersptzang:    „und    eine    Tasse    voH 

Snftanspeise'*    entspricht   der   Lesart    ,sis.^  >-*ü    cSj-    mit    ßub* 

stantiv- Apposition,  wie  in  u.»!^  _jcj  «5L)  u.  dgl.     Das  vom  Herrn 

Herausgeber  gewUhlt«    Jx-ja  ^ii  v(>u,    aber  gestattet  die    dui'ch 

den  antithetischen  Parallelismus  mit  ^sechs  zarte  Hrode*  imd  durch 
d«n  gefälligorn  Sinn  empt'ohU'iie  Ur'bfrsotzung:  und  cintn  sttfrav- 
farbigen  (gelbiothen)   Becher    Wein\   denn   bekanntlich   heisst  nur 

dor  gefüllte  Becher  ^ü  . 

8.  126  Amn.  l.     Dieses  ^    ist  wohl  die  durch  ihre  Lage  in 

oinpr  gros«»in,  wasserreichen  und  fnichtbaren  Aue  (s.  Geogr.  d'Aboul* 
frtdtt   por   Reinaud    et   de    Slano  8.  rfl)    zu    Viehzucht   und    Milch- 

wirthschiifi  vorzüglich  geeignete  SUdt  K  u  m  (arub.  *j5)  im  per- 
tischen   ir&V' 


1^ 


252    Fleütcher,  s?<  RücIcertH  Grammatik,  Poetik  u.  Rhetorik  eltfr  Ptrter. 


S.   127   Z.  8 


sehr,  JiL-  iü  Genetivverbüidmig  mit  d« 


folgenden  Eigennamen.  —  Z.  11  „Judenkirnche'^  ist  doch  ctwfl 
^Huz  AnderHH  als  das  8.  128  .\iiiii.  1  richtig  f'rklilrte  liädiiij^ai 
d.  L.  Melanzane,  frunz.  wAlonghne,  volksthüinlich  Paraäiesapfä 
franz.  lomate. 

S.  127  Anm.  1.     NUher  liejjt  die  Beziehung;  des  .1  auf  ai^J^a 
Bauch:     Wenn  Linseii    ffcn  Bauch   füllen,    so  tsi  daa  Getßoh 
)ieifstiac.ke   v(m    ihm.   ^^s^an  din  sich  von  Seiten  eines  feinem 
st-hiiuicks    nicht    wohl    streiten    Ifisst,    da    der   Geschmack    ein 

verschieden  ist;  oder,  liest  man  ^c^  als  vorausgestelltes  Prädicatr" 
ao  tat  das  eben  Oewohnheitssnche. 

S.  128  Z.  1 — 2  ^Lauter  Namen  für  Nudeln  oder  Mnccaroni^ 

doch  nicht  n^wJLm.  mid  \^'\L^ .    Das  erste,  aralnsirt  e>vM-«-JU»  od« 
i  äfj>*,jjJ.M»^  bedeutet  eine  kleino  Floischpasteto  (s.  Ell.  Boethol 
unter  Pftte,  und  Cuche  »S.  VaM  Si».   1):  ^Jaä  aber  ist  Singula 
üollectiv  von  iolLaä,  d.  h.  .Schnitzel,  Fleischscbnitstel. 

S.  128   Z.  16  ^dea  Preises  { KuufprtisesY  sehr,  von  Oehäch 
{hachui)\  denn  das  entsi>rei'heiide  Tfxtwurt  ist  nicht  das  arub.  Iv^uJ») 
sondern    das    türk.   x*xi ,    k  y '  n)  a ,    von    .  sl^  ,    zerhacken ,    d.  h. 

klein   gehacktes  und  als  Füllsel  (farce)  in  versebiedene 
Arten  von  Geböck  u.  s.  w.  eingeschlagenes  Flei&eb. 
8.  128  Abul  1   Z.  5    ^gekocht'    sehr.  gebrai<?n  oder  geröst 
8.   120   Z.   Vi    ^ho    bist  du  Meister*   vielmehr:    da  rjiebiit 
dich  zu  thuu. 

S.  130  Aum.  1,     f^^ ,  wie  im  Text«  zu  lesen  ißt,  von     -->^/^ 
arab.  ^^^Jijl,  Kaschmir,  nur  prosodisch  versehioden. 

S.  132  Z.  20  ,oder  besser"  sehr,  richtig. 

8.  134  Z.  7,  S.   135  Z.  4,  S.   im  Z.  3  mid  it  v.  n.,  8. 
Z.   10.     „Bart"  nUmlich    l'Vavyatbart  (Backenbart),  wie  iui  ander 
Stellen  genauer  übersetzt  ist. 

S.  IS.*)  Ajira.  1.     Rücke rt  irrt  darin,  dass  er.   gegen 
Erklärung  der  Morgenlllnder  selbst,    den  Vergleichungspunkl  auc 

SOS  et  t 

bei   Jk^yL».  in  dieBiHtter  statt  in  dieBlüthen  verlogt,    anno 
als   secundiun    comjiarationis   von  Lockenhaar  und  Wiuigenbart  is 

nicht    nKrausettiinze'.    ^Ubj  .    sondeni    die    eigentliche    Hyacinth 

mit  ihrem  den  Stengel  wie  krauslockiges  Haai"  umgebenden  BlüÜie 


FUisefier,  zu  Rüclccrtt  Grammaiik,  Poetik  u.  Rhetorik  der  Per^ier.    253 


g«wirr.  All  .^u==^o,j  d"-^,  lltfacinthen  and  BasiliJeum,  ist  nichts 
XU  ündeni. 

S.  138  Z.  4  ^Meincii  Aderti  und  Fasern  ein  Gejn-äge  hauche 

du  «!h/*  als  ob  ,»*?,  die  Auferweckungstrompete  des  Erzengels 
Isr&fi]  (Sur.  6  V.  73  u.  s.  w.),  Plural  von  s,  Jo  wRre.     Mögliclist 

Wörtlich  also :  In  meine  Adern  und  Fasern  blase  Aufenoedcungs- 
trumpttel"  d.  h.  durch  Spenden  aus  diesem  Glase  oder  dieser 
Flasche  wecke  sie  zu  neuem  Leben! 

S.  138  Z.  7  ^diese  räthstihnfte  Materie'^  sehr,  diese  goldgltich 
geläiif^rte  Substanz,    d.  h.    d'w    Substanz    der  Seele;    s.  die   letzte 

Bedeutung  von  xixj  in  Muh.  ul-Mub.     Auf  ^^^ÜLLJ",  der  Reinigung 

von  Schlacken  und  allem  Ausserwesentlicben.  Ungehörigen,  beruht 
attcb  die  Vergleichung  mit  geläutertem  Gold. 

S.  138  Z.   12    „Zupf  ihn   am  Ohr,    sich  des  Outen  zu  be- 
fieissifftn*  —  eine    derartige    Mahnung    "svürde    bei    dem    ^Sttfun*^, 

I  wenn    überhaupt    möglich,    wenig    helfen;    auch    kann    ,jLi;»j    J 

,  nicht    bedeuten:    ^sich   zu  befieissigeti*.      .^Jw*j^  u«>^.    *^'^  Obren 

rwiboM,  bedeutet,  llhnlieh  i^-ie  frotter  les  oreilles,  überhau]it  süchtigen, 

mit  Wort,eu  und  Werkeu  strafen,  und  ^.,L*<*-=»-^  J^^j^    '^^  ^^*^  ^*^"' 

IHchter  gegen  die  Versuchungen  des  Teufels  zu  Habsucht,  Geiz  u.  s.  w. 
antfmpfohlenc  Handlungsweise :  btrafe  ihn  durch  Fleiss  im 
WohUhun. 

S.   141  l.  Z.   ^Nieht   ein  Stäubchen   deines  Herzens  ist  bei 

tHtTj   auf  einmal   hast  da  den  Bund  yebroch&t}^.     Wenn  «<    v._ . 

8.   140  Z.  6  einen  neuen  Siitz  aniinge,  so  würde  man  es  nur  mit 
[einmal    in    prügnanter    Ikdeutuiig   überset/en    können,    wie    wir 
,Du    hast    einm;il    den  Bund    gebrochen",    d.  h.    ein-   für 
aal.     Aber    dies    wäre  gegen  die  AniUogie  aller  übrigen  Verse 
iicbtes,   in   welchen  das  reimende  Anfangswort  der  zweiten 
dem  Sinne    nach    regelmilssig    zur    ersten  gehört.     Man 

rerbinde    daher  jenes  oiJo  mit  v,i>^w-J  und  übersetze:    Nicht  ein 

[e4««/;rs  Mal  ist  ein  ikänbchen  deines  Herzens  bei  mir;  du  hast 
Sund  gebrochen. 
S.  142  Z.  19  und  20  ^Du  hast  den  Anfang  mit  mir  gemacftt, 

[tum  Ende  mach'  es  auch^  aber  gelind!''    Auch  hier  ist  -L>-j 

[als  Objectsaccusativ  zu  ur.y»j    ^^  im  crsien  Halbverse  zuziehen: 

OUick  anfangs  licssest  du  mich  das  Ende  selten;  mag  es 
nun  kommen,  aber  gelind! 


254    Pldscher,  zu  RiivherUt  Grammatik,  Poetik  u.  Rhetorik  {kr  Pera*r 

S.  142  Z.  22    y^doch    du   scherzest  mit  andern   atß 
jitir"  der  allgeniGinec  Bedeutung  von  .-.y^  entsprechend:    doch 

du  üG  henkst  deine  Glitt  .st  andern  als  mir. 

S.   142  Z.  31    „iSö    mehre   rnir  nicht  »Schmerz  über  Schme 
wöiilich:     me/tre    du    nicJif    meinen    Schmerz    durch     uns  et 
Schmerz,  d.  b.  mehre  nicht  den  Schmerz,  den  ich  mir  selbst  oh 
dein  Zuthun    bereitet   habe,    durch    solchen,    an    dem    du  gemen 
schaftlich  niit  mir  schuld  wUrest. 

S.  148  Z.  7   „  Paradieses'lust"  sehr.   Paradieseslnft. 

S.  150  Z.   10    ^O  du,    diu-ch  dessen  Hede  erörtert  siniT die 
Koransverse   der   Tugend''  sehr,    O  du  ^    der    durch   seine    \\\ 

Wundertoei'ke   von    Geisteshaft  ausgeführt   hat.     ou-jt    Zeicb 

und  Wunder,  hier  durchaus  nicht  in  specieller  Beziehung  auf  den 

Koran;  JL^ ,    arab.    Jw^äs,  jJL jCqj  ,   hoch    ausgebildete  geistige    Be- 

gabung,  hervorragendes  Talen t  gelehrte,  schöngeistige  oder  k€ 
lerische   Virtuosität;    hier   nach    dem   Zusammenhange   redneris 
oder    dichterische  Meisterschaft,    —    nur    nicht»    weder  hier 
Z.  15,  ^Tugend"  und  .Tugenden"  im  moralischen  Sinne. 

S,   150  Z.  11   j,deine  Kunden*    d.  h,  wos  die  Geschichte 
dir  verkündet  oder  ei7.UhU. 

S.  151  Z.  17  ..Macht  e^  (d.  L  sein  Ross)  am  Leih  ein«^ 
Ameise  kein  bpitzcfien  eines  Härchens  wund".  Setzt  man,  lRn^| 
d«e  j^S  des  Textes  verhuigt,  an  die  Stelle  der  beiden  ersten  Weiten 

Wvrdj  so  gewinnt  daduich  zugleich  der  Gedanke  an  AUgemeinhe 

und  Grossaiiigkeii :    Wohin    immer   der  König  zieht,    da  ist  a« 

den  geringsten  Wesen  Sicherheit  gewährleistet ,   nicht  nur  vor 

Hufen    seines    eigenen    Ilossi's ,     sondeni    auch    vor    denen    sein 

Gefolges. 

8.  156  Z.  9    ^des  Königreichs*-  sehr,  der  königlichen   Wih 

'■'■'  '' ' 

oder  Macht.     Königreich  ist  o-JJU^j  nicht  „^Sa. 

S.  164    Amii.   1.     Der   gordische  Knoten   in  Z.  2  und  3  \t 

sich    ohne    alle  (lewalfthat   von    selbst  durch  richtige  Lesung  un^ 
Erklilruug: 


Vji  y^  Vj^  /-^5  r-^;  /-^ 


ist  Infinitiv  von  \^,  = 


Cr 


luid 


O 


pers.  ^, 


wenic 


selten,    nach    dem    bekannten  Lehrsätze,    dass 


in    die 


b  - 

Hinsicht  das  Gegentheil  des  arab.  *A   —  durch  Absuhwttchi] 


Pteueher,  zu  liückertti  (Grammatik,  Poetik  v.  Wttlorik  der  Perser.    255 

der  orsprÜDgUchen  Bedeutung  nach  überwiegendem  Sprachgebrauühe 

kicht    ^jJoJLi^    sondern  Jf,.jLiüd]  dißnt,    niil  iuidera  Worten:    nicht 

ue  rolativ«"  Vielheit  oder  HUnügkeit,  sondern  eine  relative  Wenig- 
>it    oder  Selt».'!^!«^    ausdrückt.     Man    bemerke  auch  den  sich  auf 
^ese  Weise  ergebenden  Voealparallelisnius  der  beiden  Glieder  der 
abischen  Wortreihe  mit  zweimaligem  a  u  a, 

S.    166    Z.    4  V.  u.    ,in     Verwirruny"    sehr,    ins    Verderlten, 

**  8.  175  Z.  19    ^auf  der  Lauer  sttehen'^    sehr,  auf  die  Lauer 

das    hinzuzudenkende  Object  ist  das  im  Laufe  des  Verses 

Vorandeutung    des  Öchluss-    und  Reimwortes   vorausgeschickte 

Tort;  s.  Mehren's  Rhetorik  der  Araber  S.  102  und  S.  tl  in  den 

erklingen  vorl.  Z.,  wo  Jua.*üH  erklärt  wird  durch  wvHyt  ^^^..-^ 

ijJil!  ^3 ,  den  Laurer  auf  den    Wey  stellen. 

S.  180  Anm.  2  zu  Ende.  Der  Vergleinhuugsgnind  (vgl.  den 
rorigen  Jahrgang  ö.  564  Z.  27  Hg.)  liegt  darin,  dass  die  Pistazie 
irch  die  aufgesprungene  innert^  Schale  den  rothen  laml»ertsinis.s- 
hnlichen  Kern  durchscheinen  hlsst ,  wie  der  Mund  durch  die 
en  Lippen  das  rothe  Zalmtleisch. 
8.  180  Aiun.  3.  Ohne  ti*it'er  liegende  Beziehung  dient  die 
lande  1  einfach  wegen  der  raandelithnlichon  Form  des  Auges  als 
Süd  ffir  dieses. 

Ö.   181   Z.  3  „Grüsfte"  .sehr.  Nachrichten. 
8.  184  Z.   14    und    15.     Ohne    das    vom    Reime    geforderte 
Qösopfer:  Nic/tl  fand  ic/f,  o  weh^  bei  d^r    Well  Besländigkeit-f 
UKhl  fana  ich^  o  weh,  6ei  den  üchöneu    Treue. 

S.  186  Z.   13  ^mache  nicht  von  troclmer  Ascetik  Profession* 
enau:   gied  nicht  (als  Muraid,   geistlicher  Führer,   deinen  Mu- 

riden,  Zöglingen)   zu  starrer  Ascetik  Anleitung.     Ueber  ^iS-i3- 

Bolcber  Verbindung    s.  meine  pers.  Grummaiik  2.  Aufl.  S.  208. 

8.  186  Z.  17  und  19  ^Eset"  nEmlich  .Juo  .j>,  frommer  Eitel, 

"gewöhnliche  Schimpfwort,  für  einen  ulhemen  Frömmler;  s,  ebeu- 
Äelbst  8.  208  und  20<i. 

8.  192  Z.  9  ^den  Bart  nämlich  den  spriesscndcn  Backenbart 

nit  der  leichten  Krümmung  seines  untern  Endes  uach  dem  Sehfiii- 

l»»fitsma]e  auf  der  Wange  hin,  wie  der  Hallschlägel  sich  mit  seinem 

ikliuienartig    gekrüinniton  unt*m  Ende  nach  dem  Balle  hin  richtet. 

8.  198  Z.  16    y,Er  ist  GoU  aUein"  dies  wäre  «Joj  ^JLit  j>; 
{iy^  h^\  J^  \si  uach  dun  einhciniisuheu  Erklärern  eatwader:] 


256     Flei*eher,  zu  Hüekertä  GrramrniUik,  Poetih  u.  Rhciorüc  thr  lWt€r. 

So  iai's:    Qoä  ist  Einer,  odert    Er  (uach  dem  ikr  fragt)  ist  Qu 
Einer,  sowohl  der  Zulil  als  dorn  Wesen  midi. 

S.   19ti  Z.  9.     rO—j   ist   nach    Burhäu-i-gämi"    unter  Ander 
..U-*.t  ;!  ajUj  ,  fiine  Metonymie  für  Himmel,    gleichsam  der 

Obei'\\'elt  verhülleude  Vorhang».     Statt  ^0  Hiuwielsadler  de«  ZrM 
der  Lust'    wird    dt-numcli    zu  übersetzen  sein:     ,0  Paradiesvin 
der  Ilhninehtuft   des  kSckönheitantolzefi'^    von    einem  Schönen,  de 
wio    dir  l^inidiesvn^el    uacli    der   Vulkssage    stets    in    den    Lül't 
schwebt,  sich  nie  aus  der  Aetherregioa  seines  ÖchÖnheitsstolÄes 
Gemeinem  lierablüsst. 

S.  202    Z.  4   V.  u.    ^aua  guter   Meinung*'   ot^-*o  »t^  y, 

rechter   Weise 

S.  203  Z.  18    ^Wasser  und  Feuer  sind  deiner  Gemiilhsc 
Söldlinge''.    Zu  der  schon  im  vorigen  Jahrgänge  8.  f>(J5  Z.  i»  und  1( 
gegebenen   üel^ei-setzung    dieser  .Stelle   ist  nur  noch  erkliVrend  hin- 
zuzufügen, diiss  der  Dichter  meint,  die  <ifr»mtithsart  des  tiepriesona^M 
vereinige    in    sich    die    entgegengesetzte))   Kigenschaften  und   Krilfl^H 
des   Wfissers    und    des  Feuers  in  so  id<<nh'r  Vollkommenheit,    dass 
beide  Elemente  bei  ihm  noch  zu  lernen  hiitt*»n, 

S.    204    Z.    6    ,a»//   deinen     Wangen*    ist    ein    willkürlicher 

Zusatz.     Die   angebliche  Bedeutung   von   ^3o^_L^   bei  Castle 
Meuinski    ,mystax    juvenum,    seu  lanugo  juvenilis,   qua  vegtiuntri 
geiiat"    ist    vielleicht    dtirauß    entstiindtm ,    dass    man    das    ^ 
Strich,    Linie,    der  Originiilwörterbüeher  in  der  Erklllrung  vfl 
^jcJL^.    Zauberkreis*),    irgend we    aus    dem   Zusammen 
hernusgekommen.  als  selbststlüidige  Bedoutungsangube  tasste. 
Sinn  ist,    dass  der  angeredete  Schöne,  weil  Sundelhol/.  unter  äh 
li«-hen  aromatischen  Substanzen  zu  zauberischen  Rilucherungen 
braucht    wird ,    durch   Einreiben    seiner  Stin»    damit  i  iiu^  magise 
Operation  zur  Bezauberung  t^einer  Liebhaber  eingeleitet  habe, 
ein  Beschwörer  durch  Ziehen  des  magischen  Kreises  um  sieh. 

Ö.  204  Auni.  2.     ..,L>  3^    ist    einfach    von    Herzen,    d. 
irn,    oder,    wie    wir   gewöhnlich    mit  Verbindung  beider   Aus- 


..Mniiilul  miil  Maiii]nln  tst  il«?r  Kreis  und  iüp  riiiulp  Lisn«^,  wt'lchti  dSi* 
»oliworpr  um  sicli  ziolipit  uiiil  in  daren  Mitte  sitzvnd  nie  Qobctc  und 
itchwürangen  rocitireii." 


Ftciacher,  m  Jiückerts  Grammatik,  Poetik  n.  Wietorik  tter  P\erser.    257 


sagen,  von  Herzeu  gern;    verstlirkt.  \},^    .jL>-  J ,    tüi-k. 

S.  206  Z.  4  Junges  Sckiif  lieber,  wie  S.  180  Z.  8,  Juvges 
trraa"    oder    allgemein    junger    Trieb ,    wimeben    aber   auch    das 

»ersische   c^Ui   als  Kandiszucker   anklingt  und  mit  dem  vor- 

ehenden  ^ZucJcet"  ciiie  Ari  Oxymoron  bildtt. 

8.  207  Z.  7   ^verklärt  von  Sovti   loid  Mond"  sehr,  glänzender 
aU    üonn    und  Mond;    denn    die  Dicliterspraclie    erlaubt,    den  Ge- 
|te«nch  des  einlachen  Adjectivums  und  Adverbiums  ohne  angehikngtes 

p  in  Verbindung  mit  -1  zum  Ausdrucke  des  Comparativs  iiiit  aU,, 


türkisch   ^.^  ^jciJ^^  ^L 

S.    208    Anm.    1.      VoUkomnieii    einverstandeji    ujit    der 


Be- 


ichtij?ang  und  Erklllrung  des  Herrn  Herausgebers,  niikhtp  ich 
nur   mit   noch    etwas  engerem  Anschlüsse  an  die  Textworte  über- 

etzen:  toenn  audi  (von  der  andern  Seite)  dein  Charakfer  eiii 
asiüc/Uein  ist  vor  dem  Antlitze  der  Bedürftigkeit ,  indem 
Menschenfreundlichkeit    den    dürftigen  Bittstellern    gleichsam 

en  Augstachweiss  vom  Gesichte  abwischt. 

8.  208  Anm.  5.    ^^  ist  hier  nicht  Zeit-,  sondeni  Vergleicbungs- 

^ Partikel,    und  der  Halbvers  bildet  eineu    einfachen  Comparativ- 
,t/a   tootd ,    wie   ein  Punkt   auf  dem  \ltn    tauaen  d    iat 
^.  h.  ergiebt)". 

8,  209  Z.  14.     Zur  Bestätigung  dessen,  was  oben  8.  229  Z.  9 

I Und  1 0  über  i«.    in  Beziehung   auf  Haarfm-be   gesagt,  wurde,    und 

[tum  Beweise,  dass  dieser  Sprachgebrauch  auch  im  gemeinen  Leben 
cjch  jetzt  stattündet,  diene  folgende  Stelle  aus  Morier's  tretflichen 
^b^nt^nem  I^äj^i  Babä's  in  England",  deutsche  ITebers.  Leipz.  1828,J 
Th.  8.  73:    ^Seiner  Beschreibung  nach  war  sie  klein  von  Gestalt, 
^»ass   aber  Augen    von    einer    erstaunenden    Grösse    und    eine    so 
ffünende  Gesichtsfarbe,  als  nur  immer  die  berühmtesten  Schön- 
?iteu  von    Iran';    mit    der  Amnerkmig    zu    grünende:    ,Sebs 
W  grün  ist  ein  Wort,  womit  man  in  Persieu  eine  Brünette 
hnef. 

5.  212  Z.  2    ^beseligten    Oemüths"    sohl',  gottgesegneten    Ver^ 
a,  ^  X.  5  ,  Wird  kmnmeii"  sehr,  kommt. 

8.  215    Z.    18    ^Zitrone*    sehr.  Pornernnze,  Orange]    s.    das 

■»«ttige    8.  219    Z.   13  und   14.  —    Das    ^Doch"  mi    Anfamg    der 

^<»rlHUt»^n  Zeile   ist    in    die  letzte    zu  setzen:     Jn  ihrer  Jahreszeit 

*f  iiiss  die  Frucht;    tiocft  wie  gäö's  Melonen  im    IVititer? 

M  XXXII.  17 


Ü58   t'ldtcher,  ztt,  RücktrU  Grammatik,  Poetik  u.  Jihttorik  d.  Peri^r. 


S.  21Ü  Z.   IG    ^Koriander"  ^^i.*.^  ,    die    Inn  uns  Koriut 

genannten  kleinen  Winnti-auhen  ohne  Ktoue,    seien  sie  frisch 
getrocknet. 

Ö.  21G  Z.  21    .Wenn   deine  Liehe  nicht  in  tnfiiueni  Hau 
toäre"  sehr.  Wtnin  deine  Smive  nickt  über  tneijieni  Haupte  stn/ide, 
d.  h.  wenn  ilu  mir  nicht  als  Sonne  deine  belebenden  Strahlen 
sendetest. 

S.   216   Z.   24    ^Dii    aber    hast    in    deiner  Hand   nichts 
Müde   {IVauheii)*'.     Der   Hen*    Herausgeber    wur    in    Anin.   4 

Wahrheit    schon    ganz   nahe.      Weder   kann    ,j     in    -_i     zerde 

werden,  noch  dieses  zugleich  für  Jones  geltfln.  um  so  weniger, 
die  ,T rauben*  schon  S.  215  Z.  5  v.  u.  genannt  worden  sind.« 

|. J  ,    später   gewölmlich    in    ^    erweicht,    ist  ur.<jprünglich  >^ 

(über    die    Luutverändei"ung    8.    oben    S.  42    Z.    10  flg.).    xgeeußij, 

cramae,  arub.  ^_^J    und  ._yj  J  . 

Ö.  21f>  1.  Z.  ^JSucIcerwicke''  sclu".  Zucicererhse ;  üizophylaci« 
linguae  Persurimi  S.  292  r  ,Fisello,  pisum,  cicer,  pois,    ^vJ»^*» 

S.  217  Z.  1 — 4.     Verwechslung  von  Pastillen  mit  Fast« 
LP-ä,   pl-  u^^-^',    nennt  man  alle  riuideu,  von  einer  flachen  Bi 

convex    aufsteigenden   Bikker- ,  Couditor-    und  Piirfüni<nie-Wa/« 
besonders  auch  paifüudrte  oder  ganz  aus  avouiatischen  Subs 
gemachte    Wohlgörncihs  -  Pastillen ;    Gazophyla<^ium    1.    P.    S.    *27| 

«Pa&telletti  di  profumo,  pustilli  odorati,  pastilles  de  senteur, 
^Siiys^.  sJJiish  jy^^ ,  »JJ^  u^-i.  ^^c.^ ".    jwVmwo  o^^  idt  gaza 

richtig  SdudelpimtiUe;  denn  die  Vei-schiedenhint  des  kurzen  Vofl 
vor    dem  Reimconsonanten    hindert    den  Keim    nicht ;    s.  dos 
der  Anm.  5  zu  8.  20<i  und  Aiim.  1  zu  S.  217. 

S,  217  Z.  11  und  12  bilden  nicht,  wie  in  der  üeberselza 
zwei  Öätze,    sondem   einen  Vordei-satz   und  Nachsatz,    von   d« 

b 

jener  in  gewöbalicher  Wortstellung  lauten  würde  ^^  U  y:^  j^ 

^      ^.    0   Freund,  da  du  einmal  keine  Freundschaft 

was  abist  du  ttovt'el  Härte  und   Unrecht  f 

Ö.  222   Z.  9    und    10   ^Svnnenprie^ler'^   i^clu*.  Sonnemtnät 

(Oder  wollte  Rückert  durch  diese  Uebereetzung  von  Afit&b-p      

vielleicht  eine  von  ihm  damals  vennufbete  Vei-wandtschaft  zwiachm 
perext  und   Priester  andeuten  ?j 


rUiacher,  zu  RückerU  Gramnuitü;  Poetik  n.  Rhetorik  d.  Perser.    259 


S.  224   Z.  4.     Die    Foi-m    .J.Jiii'*    steht,    gegen    dio    all- 

nein    gehaltene  lienierkunf?  S.  XIX  Z.    18,   schon  in  der  ersten 
kufl.  meiner  persischen  Griunmatik  S.   10. 

8.  224  Anm.  3.     -«jS»  in  politisehnm  Sinne  ist  =    ._&  — j^- 

|^.,LLiJi^It  x^lLj    oder     ..uaJLJJ    JU  «.»51.    (s.    die    2.    Bed.    bei 

KFreytag).   die  Handlung   eines  Rebellen,      ,^.v3-,    welcher  d(>r 

[bestehenden  Rt-gierung   den  GehorsRjn    imlkündigt .    sich  gegen  sie 
|emp{>rt  oder  selbst  uls  Kronpriltendlent  auftritt. 

8.  226  Aum.   l.     cuJju*  ist  specieU  die  ewige  Öeligkoit, 
I  —  hier  die  Gelangimg  zu  derselben  durch  den  Tod,  —  diis  Gegen- 
tlipil  davon  Ojüli:,  die  ewige  Verduminniss;  s.  Aü's  hundert 
[ßprüdie  8.  84  Nr.  268. 

S.  228   Aum.  5.     Zu    dieser   richtigen  Erklärung    von     L_i_j 
>>j  nur  die  Bemerkung,  dass  mich  islamischer  Vurstellung  nicht 

der  im  Grabe  liegende  Hasan,  sondern  Gott  selbst  rtls  deijenige 
l«u  denken  ist.  welcher  die  hiinndischen  Gnadengaben  über  das 
[  Grab  und  liessen  Besucher  ausstreut,  , 

Ö.  230    Z.  9  tig.     Der  Vf.    des   HK.    schtniil   l1>  Z.  1   als  Zu- 
oensetstung   von    .l?  =  9   und    \  =   1    genonunrn    zu    haben; 

wie  »oll  die  Zalil  lO  nat:h  ihiu  aus  jenem  ^  •!   „.v^  heraus- 
[gefunden  werden? 

S,  234    Z.   \h   ^Eivsichtu)  in  ifer  Gufthat  der    W'i'it  undeut- ' 
[lieh  für:  *t(7*  darauf  verslrJumd,  der    Well  looklzutliuu. 

S.  237   Z.   17    ^-/edes   einzelne ^   niögeftt   du   suchen    aus  ihm 
ein    hieeresideinod  gedoppelt".      Das    EinheiUjnoraen     ^_^<=»-,    von 

•'  ' 
k&ückert   für      Ay>.   von    ry-"*^  ;(ng<'Hehen,   bildet  den  Gegen- 

lj»aix  zu     ^wj,^-    Ein  W/üf  (Bwt)  ein  i^trovi,  deaaen   tyimttiehalt 
I  K^  ">   *  -' 

tin  tweif nahes  Meer  int,  hyperbolisches  Bild  für  dich- 
terische Gedankenfülle. 

8.  339  Z.  5    ^die  Fornchung"    achr.   Keift,  uls  Dichtername 

S.  240    Z.    18    ,  Vermuthuiuj''    sehr.    Einbildung;    der    Sinn: 
iöge  das  Glüeksgestini  seines  Feindes  immer  so  winzig  sein  und 

11* 


260  Flcidchcf,  XU  Rückcrt«  GrammaUk,  Poetik  u.  Rhetorik  d  Prrtter. 

lileibeu,  dtiss  num  sieh  nicht  eiimml  e  i  n  b  i  1  d  e  u  kaiin«  es  zu  sehe 
Ebenso  ist  Z.   16  ^j^y*  aiiäi  dei*  eingebildete,  imaginär« 

d.  h.  noatheniatisühe,  in  der  äussern  Wirklichkeit  nicht  existiren^ 
Punkt.     .  Und  de*-  vernmthefe  Paukt  seiner  Annäherung  ent/tc 
selbst  nur  Entfhnuvtf"  wörtlich:  der  (in  dtsni  (Tlücksgestini  seine 
Feindes  ge^'ebene)  nnnginärt   Punkt  sei  für  üai  (den  gepriesene 
Fürsten)  fälnf}  fortgeschaffi  zu  werden,  d.  h.  möge  seihst  digg 
unfassbure  Nichts   für   ihn    iasshar   werden ,   so    dass  es  vöU 

seitigt  und  vernichtet  werden  kann.     (Statt  {►^w«  sehr,  |.*jy«.) 

S.  241    Z.  2    .Von    dem    Shinmoind*^    sehr,    nach    dern    Pe 
sischen:     Vor   dem  Sturmioind.  —  Z.   11    ^iUyer   dessen   Scheit* 
sehr,    über    seiriem    (des   gepriesenen    Fürsten)    ScheitfJ ,    —    dea 
Sinne    nudi    -m    verbinden    mit    „wie   dtis    irdische  Paradies 
tihedddd\ 

8.    243    Z.    10    und    11.     jJ^.,L^^  !._^    ist    beidemal    als 

Eigenname  zu  übersetzen:    Gehauf,  htit  Er  in   Dihli  (das  Schlos 
«SaÄ/V/nAan^J/xw/ (Weltkönigsheim);  etpifj  bleibe  Sdhiijihdndbdd  < 
iJm  irohlbehalteuK  —  Z.  16  ^  FlufhberJcen  mit:  iSpringwttk^n* 
IVussetbecken  rml  Spriugwerk.    -   Z.   17  imd   18  ,6i*y  zum  IJauc 
der  Auf  ersteh  tintjsposaunt"    sehr,   bis  zur    l'er/ieissuiiyszeit,    d» 

bis    zuni  jüngsten   Tage,    wie  jut*»    r.it    im  Koran,    z.  B.  Sur. 
V.   7.    *3    i'ig.    Hauch,    Athem,    Athemzug,    arab.    ^-    p  j^- 

dann,    wie  dieses,   Zeitdauer  eines  Athemxugs.    Angoai^f 
blick;  weitiT  allgemein  Zeitpunkt.  Zeit.  ^^ 

S.  245  Z.  l'j  ,'ier  sich  auf  die  Zeil  veistelW  sehr,  der  üöer^ 
die  jetzigen  Aienschen   hinaus    (mehr   als    diese)   einsichlsvoU  im 

...LaJl    hier   wie   in   ^,UJl  «>JU«,    der    König    der   Jetztzeil 

d.  h.  der  grüsste  jetzt  regierende   Kfinig. 

S.  248    Z.  7    ,yt,5   zitint   sich^    sehr.   Es  ist   natürlich    (enf 
spricht   den  Umständen    und    der  Sachlage).     Z.  8  ^hinfort''    na 

,w\«J   .-^'';  einen  drastischem  Sinn  aber  giebt  Juu  ^:  ai«  «»<»iä 

Entfernung  ^  d.  h.  schon  lange  vor  der  Gehurt.  Z.  13  ,Denn  dm 
Honne  sieht  nur  unter  Einim  Klima"  sehr,  hat  nur  Ein  filimi 
inne,  nllmlich  die  heisse  Zone  imu-rhalb  der  Wendekreise. 

Ö.  249  Z.  2—4  ^durcA  die  liegeisteiuug  deiner  Utdd 
es,    dass    wirldicht    Dichter    hinfurt    die    Staffel    deiner    Hu 
ersteigen*  durch  Verkennuug  des  Spieles  mit  der  dopiielten  Bedeut 

von    .  Lim^'\  i   iin   ersten    Halb vers«  W  u  h  1 1  h  u  n ,  W  u  h  1 1  h  ft  t  i  | 


FUiKher,  ro  RücJcerta  Grammatik,  Poetik  «,  Rhetorik  rf.  Perser.   2ßl 

kelt,  im  aweiten  (etwas)  gut  machen,  hier  insbesondre  gut 
dichtC'n-  Der  Sinn:  ^durch  deine  glänzende  Freigebigkeil  i^t 
es  natürlich  y  wenn  die  Dichter  hinfort  die  Stufe  der  Meister- 
schaft ersteigen''. 

S.  240  Z.  20  ^ihre  Yerpftichhing  an  seine  Freigebigkeit 
ahndend*  sehr,  durch  die  Besorgnisa  seiner  (verschwenderischen) 
Freigebigkeit    in  banger  Furcht^    niimlicb  vor  möglicher  Hingabe 

i  Unwürdige.  juJ»  nach  pers.-türfc.  Sprachgebrauche  Sorge,  Be- 
sorgtheit, mit  dem  Genetiv  des  Gegenstandes  der  cur a  oder  solli- 
citado.  —  Z.  22  ^das  Streben  auf  ihn**  d.  h.  die  Bewerbung  um 

seine  Hülfe ;  Jus*  in  btisondereni  .Sinne :  Jemanden  mit  einem 
Gesuch  angehen.  —  Z.  24  ^der  Lohredner  seiner  Milde  hat  jede 

Schwieiigfeeit  leicht'    sehr,    die   Lobdichtung    (-^ojo«)    auf  seine 

Mäd«  macht  jede  Schwierigkeit  leicht^  einerseits  durch  ihre  eigene 
Stoflfüll<t'.  andererseits  durch  den  dafür  zu  envartenden  reichen 
Dicht-erlohn. 

8.  250  Z.  2  ^O  siehe,  welche  Liebe  seine  Handlungsweise 
atr  Beständigkeit  des  Gebens  hat!"  schi".  (J  sieh^  im'e  die  Liebe 
(m  den  Menseben)  seinen  Eifer  zu  immenoä/irendem  Spenden 
reibt!    j  q^^^^  ^^  ^^^-     ^  J^->- . 

S.  250  Anm,  1.  Nach  der  liier  gegebenen  Berichtigung  ge- 
staltet sich  die  Uebersetzuiig  so :  (Er  ist)  solch  ein  König,  dass, 
da  seine  Huld  durch  zarten  Anreiz  stets  Herzen  zu  gewinnen 
strebt  1  selbst  Christus,  wie  die  Kranken  zum  Apotheka- ,  nach 
Arznei  (zu  ihm)  kommt,  —  Christus,  dessen  blosser  Athem  todteii- 
erweokende  Krid't  hutte. 

8.  254  Z.  9  ^Nach  Gottes    Willen^    't^\  ^^^  niUidich  »^, 

hier  in  Beziehung  auf  einen  Gestorbenen:  Qott  habe  ihn  selig! 

8.  255  Z.  21  fl  Vertrauter  der  Edlen  oüi^v  IVeisen"  N  vn^  ^r^y*^ 

Ear heiterer  der  Hochgebildeten. 

S.  257    Z.  22    ^die   Lompe"    sehr,    die    Kerze,     Z.   27    ^der 

Gepriesene  (Träger)   des  Korans'"    .,LJi  ^^Jl^x,    der  vom  Koran 

Gepriesene.  ^Der  Satumstand  ige''  r^ne  etwas  gewagte  Wort- 
btlduDg,  deren  Sinn  ist,  dass  Miihnmiin'd  in  dt^r  Roiho  der  Geister 
stO  hoch  steht,  wie  Saturn  in  der  Iteih^*  der  Fltuieten. 

S,  262  Z.  6  ,flfer  Prophet,  die  Krone  der  Glmthensrer- 
imndtrn^  sehr,  der  Prophet  der  Krone  der  VölJcer ,  d.  h.  der 
Araber;  s.  Sur.  2  V.  137.  -  Z.  10  ^dcr  Schmuck  von  ganz  Mekka, 
der  St4>ls  und  Thron  der  Welt  sehr,  die  Zierde  des  Alls^  hoch- 
hedi*f    wie  Me/cku,    hocherhtibtH    ww    GoUis     WiUtnUtron;    dfiuii 


262  fTeucher,  m  Jiüchert»  Grammatik,  Poetik  w.  JfhetoriJe  d.  Pftser. 


L>^        1    Xt, 


aJ^  *  sclir.  u.>wJ!  rt?>iis . 


•t  aJwo  und  ..,iJiw«  (jii.xi  sind  zwei  zusammengesetzte  Vergleicbung 

Adjeotive,    entsprechend    den    ebenfalls    zusammengesetzten    boid 
Adjectiven    in    der    zweiten    Hälfte    des    ersten    Flalhversos.     V|i 

i^.,Joa  ^.)U-;i     S.  257    Z.  ly    und   ^y^  ijiL^   im   vorigen    Ja 

S.  576  Z.  21  flg. 

S.  263  Z.  13  ,wÜ] 

S.  264  Z.  19,  S.  265  Z.  6  und  15  ^Einfalt'  sehr,  w^ac 
/tndung.     Z.  11  und  12   ,f/e7i  {aufyfriihtefen)  Fivfjei-n  des  Scfnih 
hei    eingebogenefii    Daumen ,     gegenüber    [ent-aprechend^    bemerk 

ich  vier  Elt'fa''.    Diis  :  vor  .^Ji^iJÜl    entspricht    dem  »Abstreifiiiig 

"  ^*  des  Arabischen  (s.  d.  vor.  Jahrg.  S.  573  und  5T4,  S.  580 

581),    wonach    zu    übersetzen    ist:    In    dert    (aur^ferichteten    vie 
Fingern  des  JSchdhs  über  dcvi  eingebogenen  Daumen  schaute  ich 
nebeneinander  vier  Elifs. 

H.  265  Amn.  2  zu  Ende.     ^Jir^f  ^\  S.  264  1.  Z.  ab  Tu'rlck 

ergiebt   im  Gegentheil    die    Zahl    \\Vt    und    mit   Unterdrüvkimg 

Vorschli^s-Elif   von   ^\    das    gesuchte    IUI.     Darauf  deutet    an 

schon    der    zweite   Hidbvei-s    S.  264  1.  Z.    hin:    ^mif  Eintrat 

/Jji^S   »jj  in  den  ZaJüenwerth*  d.  h.  mit  üiirslelliuig  de&  Zaiil€ 

wertbes  von  ^tt  ^^  durch  die  im  ersten  Halbverse  beselu-i^ba 
Fingerhaltung. 

S.  269  Z.  3  ,  JüJ"  sehr. 

S.  278  Z.  14  und   15.     Von  den   beiden  üebersetzungon 
«weiten  Halbverses   ist,   da  ^^JlJ  nicht  Imperativ  sein  kann,    nüF" 

die  zweite  zulässig.  —  Z.  19  flg.     Der  dem  ursprünglich  per.sist 
gedachtem  Verse  angekünstolt-e  u  r  a  }>  i  s  c  h  e  Sinn  ist  so  zu  fa 
Meine  Schönheit  (d.  h.  mein  Buhle)  Äo/  äeulos  mein  IJaus  gera 

(y^.!wJ..L>  nach  der  Aussprache  des  pers.  «Jii^j  —  indem  «r  i 

Sei  an  dessen  TJiiire!  (pers.  ^{j  i^i;.jJu  oder  .j  j^^^Aj,  i  fo\ 

liti  ifi'Qa^i}.     Er  stürzte  sich  auf  mein  Haus  und  rief  mir  j 
Sei  im  freien   Felde! 

S.  271)  Z.  20  nnd  21.     ,/Ai  ein   Verhältniss  Zfeisc/u^i 

und  ^   ist*"    sehr.  Da  es   (nitmlich    »•,)    mit  ^;;>w*wii  und   ^ 

Bammenat^f.  —  Ebenso  vorl.  und  l.  Z.  ^da  ein  Verliältnis» 


:ktr,  m  Rücheria  Grammatik,  Poetik  »/.  RJictorik  d.  Persrr.  263 

-fcü  i^t"    sehr,  da  es  (nämlich    ^'^    mit  »t  und  ^ 
muammenateht,     xXjJ  stets  concret :  ein  mit  einem  andern  in  Ver- 

■V 

bindung    stehendes,    ein    S^^iten-    oder    Gegenstück    dazu    Hildondes 

IWort.  ein  in  solchem  V-erbUltniss  zu  oineni  andern  steheudus  Satz- 
glied oder  Satzganzes.  Piirallflglied,  Parallel satz. 
!         S.  280  Anni.  1.      Ilückr^-t    liljersftzt  richtig;  ^-A    hilngt,  wie 
;ß.  236  Z.  8  ^^^3  von  O^^aJu.  von  ,A*äJ,  ^  aber  von  »jU-  ab,  arab. 

»J^  *->.j»»t^  (jr**^  (j:^  '^'^j  ^^'•***  CT"*'~*"^  l5^-^'>     wörtlich:    über 
|£ine  Bedeutung  Hinausgehendes,    sie   Uebersteigendes.     Bei    j^j^ä 
und     ^^ou*  ^t  ,t .    meinen,    ausdrücken   wollen,    wird 
Ausdrucks  m  i  1 1  e  1  sowohl  durch  ^^  als  durch  \^  eingeführt; 
QÖghch  aber   ist     aji^    »o:  J^*aJs  oder  pers.  jj    j^öi    ^oti«   j. 

S.  281   Aimi.  2.     ,  c^aä-    dient  nicht  so  wie  ^^^j>J>    zu    blosser. 
ITerstftrkung  von  *,j ,  sondern  bedeutet  mit  diesem  zusammen  immer 


lichts;    daher   ist   nicht 


jji  ys  ^J^.^  Object  von   o^, 


ondem 


^jf^ 


selbst     Femer   ist  ,..LkA 


^,^c*^    in  Verbindung  mit  ^^j 

Erz,    eherne  Waffe    nicht    „Scheide*",   sondern   Leibesmitte 
it  dem  Gürtel,  in  welchem  der  Dolch  steckt ;  s.  ZDMCJ  Bd.  XVIII 
620    Nr.  n.     Noch    bestimmter   tritt    diese    Bedeutung    von    p 
j^\j>  j-|L*^  in  der  Inschrift  eines  persischen  Dolches  hervor,  den 
im  J.  18t)(>  stih: 

iۀ  </e7J  Dolch  fmich  zu  lOdtnn)!  /?e7Hi  ich  habe  das  Lehen 
nur  für  dich  Lieblosen.  Du  hast  den  Dolch  in  media  (im  (füHel). 
\nd  ich  halte  das  /jeden  in  media  (dir  zur  Veduj^ing  gestellt)." 
Der  Doppelsinn  der  letzten  Worte  unsres  Verses  ist  demnach: 
darf  aber  darüber  (über  deine  blufcvergi  essen  de  Grausamkeit) 
sagen  (sie  nicht  tadeln  oder  sich  daräber  beschweren); 
Andilz  iat  ja  inmiäeu  (der  mörderischen  Lucken,  und  dt?sseM 
eigestellter  Anblick  sühnt  auch  den  Mord),  oder:  dein  eherner 
^olch  tittckt  Ja  (tV/t  Oiirff'I  (imd  würde,  grausam  wie  du  bist,  den 
irlaaten  Sprecher  bald  stumm  nvachen). 

ri.  2S2  Aimi.  4.     Durth  iSubslituinmg   von     ^b   ,^o  :U    füi' 

,Xy  :u  wird  als  vierte  mögliche  Bedeutung  aufgestellt:  wenn  dti 


2(?6  yfeischer,  zu  Rackert»  Grammatik,  Poetik  u.  Rhetorik  d.  Prrter. 

hocbsinnigen  Freigebigkeit)  werden  beständig  erzeugt;  denn 
Juot-,  hier  nicht,  jn  activer  Bedeutung  xu  nehmen  ist,  sieht 
aus  dem  grösst«n  Th«ile  der  jiufgc/iihlten  Dingo. 

S.  310  Z.   12    ^aufrichtig"  sehr,  richtig,  waUrhcitftgemäaa^- 
Z.    17 — 21.    Wahi*8dieinlich    hat    der   Dichter   hierbei    uuc)i    etwa 
noch  Höheres  im  Sinne  gehabt,  nämlich  -das  geheiiuuissvolle  Monc 

gramm  ^|    an  der  Spitze  von  Sure  2,  3,  29,  30,  31  und  32. 

Vorl.  Z.  ^Breioien"  sehr.  Leachien,  in  Beziehung  auf  ^di^  Kerze^\ 
S.  311   Z.  3    V.  u.    ,!>(  nich  hol'"    sehr,  zuläsal  oder  vertrag 

wie  S.  285  Z.  6. 

8.  313    Z.   11   imd   12.      Dem    dmchgängigen    o    des   Tes 

würde  entsprechen:  durch  die    Wange  — ,  durch  den    Wuchs 

durch  die  Lippe  — ,  durch  das  Auge  — . 

S.  314    Z.    16    -w^iJ•,      ein    nach    amhischer   Weise    von 

gebildeter    Dnul :    die   /,wei    tu    beiden  Seiten  des  Kopfes  über  die 
Schlilie    und    Oliion    herabhUtigendt^n,    von    Natur    lockigen    Haar-_ 
hüschel  der  .Schönen,  keine  künstliche  ^Locken flechte'^. 

S.  315  Z.  5  V.  u.  ^böse  wird''  sehr,  dräut,  wörtlich:  Schrecke 
verursacht, 

S.  317  Z.  3  ^So  werden  wir^  so  OoU  will,  den  Nacken 
nicht,  {für  jene  iSchwerter)  bcwjen*"  sehr.  So  biegen  wir  den 
Nacken  nicht  (von  jenen  Schwertern)  hintveg\  der  Beachluss  (tib6 
unser  Schicksal)  steht  bei  Gott.     Das  j^^'f-^^  ist  duichaos  rieht 

und  nichts  danui  /u  lindem;  vgl.  S.  194  Z.  14  und  19.  —  Z.  \!i 
und  15  ^Weym  ntir  ein  iSctduck  des  Lebenswassers  zu  Th 
würde  .  ao  würde  icJi"  n.  s.  w.  sehr.  Wejin  ich  des  LebenM 
toasaers  theilhaftig  werde  — ,  so  werde  ich  u.  s.  w. 
^^^1^  ein  Quaa-Compoaituiu  bildend,  ist  tiicht,  davou  getrennt,  filr 
f«^  zu  nchmciL 

S.  322  Z.   17  und   IH.   Ut  und  20    ^Wer,n    du    — 
WÜrd  — "  u.  s.  w.  sehr.  Da  dit     -   wuschest,  tourde  u,  s.  w. 
S.  325   Z.  8    ,c/iö   Unterscheidungen,"    sehr,    die  Kennt 

oder  MerkmcUe,  oLLo.    ein  Kunstwort    der  Wissenschaft  von 

geheimen  Kriiften  der  Buchstaben,  _5.jü   JUi    dessen  hier  Z.  Ift— II 

gegebene  Erklärung  mit  der  im  Calcuttaer  Dict.  of  tJie  t^^chnic 
tonns  8.  Vts  Z.  8  flg.  und  S.  b1  Z.  3  und  4  ftbereiustirnjut. 

S.  329  1.  Z.  und  S.  330  Z.  3  ,*»fr»  ZeicJten  vo,,  ihr 
Wohnung''  sclu*.  ihre    Wohnuvgsangnhe  (gemeinhin  Adresst). 

S.  330  Z.  11  und  12.  Der  Satz  ist  keine  Fragr .  sond« 
eine  Aussage:    Es  int  nicht  in    der  Ordnung^   dass  wir 


f7*wrher,  zu  RückerU  Grammatik^  Poetüc  k.  Rhctorih  d.  Perser.     267 


Namen  nicht  wissen .  bI.  ist  vorzugsweise  der  rechte  Weg,  die 
ordnnn^s-  und  regelmRssige  Seins-  und  Handlun;,'sweise.  Daher 
c^^-l  «>|j:    es   geziemt,    geh«ii*t,    schickt    sich.      -    Z.  13   und    14. 

Der  Sinn:  Dn  zeitjte  er  seinen  (geraden,  gleichsam  ordniings- 
niSs8ig«n)  Wuchs  und  sprach  lachend ;    Wir  sind  in  Ordnung. 

8.  331    Z.  7    ,i,.r    sehr,   bi     —    Z.  5  v.  n.  ^was  in  deinem 


.y 


sehr,    b .? 


Nomen  beachloesen  ist*"  so,  wenn  man  ^j;^  liest.     Mit  ^«jc^  aber 

der    Sinn:    was   mit  deinem    Nameti    hesiegdf   üf,    d.  h.   dr>n 
l^ehihdrack  deines  Namens  trügt;  vgl.  8.  373  Z.   10, 
8.  332  Z.  «i   ,5M  einer  Mosinfiint"  sehr,  zu  Mosüt  titeüdichein,, 
d.  b.  zu  geheimer  Audion?,  hei  Golt  für  die  Aiif^^rkorenen,  wi«  die, 
n  welcher  Moses  auf  den  .Sinai  besehieden  wurde. 

S.  333  Z.  3.    Wfirtlieh:  „Da  ist  Kdf  bis  zu  K df  Käufer", 
d.  h.  Da  mfichten  die  den  Rnum  /wisrheu  den  gegeouhevllHgende'n 
en  «les  Ringgebirges  uni  die  Erde  Bewohnenden  alle  ein  solches 
od  kaulV'U. 

ritf'SiM  Z.   11   ^j^"  yy=>^  nf»«-'h  dem  nUchstliegenden,  in  der 

üeherset:>sung  ausgedrückten  Sinne  (denn      '^  „Mons"  h.  Frey  tag 

ist  nnrichtig);  aber  allerdings      Ju  nach  einer  andern,    in  Amii.   1 

Tfrfehlt«u  Auffassung:  v<m  dem  Vorplätze  (odfr  durchs  iiher  den 
Vorplntz)  de.t  Verviittleis  (jfheimer  Mitthei/untjen  (d.  h.  des  Mundes) 
<jeht  seine  Avffahrt,  d.  Ii,  der  ZnhirstiH-hnr  steigt  von  den  Lippen 
(<rder  durch.  iibRr  die  Lippen)  in  den  Mund  und  zu  den  Zühnfn  auf. 

S.  3-10  Z.  H  ^das  Auge  der  iSeeie"^  sehr,  diu*  Sdbst  der  üeele, 
die  eigenf/ichc,  wahre  See/e.  —  Z.  19  ^deine  Schmeichelei"  viel- 
mehr: dein  geziertes    Wesen 

S.  342  Z.  di  ^deine"  sehr,  seine,  Z.  4  v.  n.  ^bürgende*  d.  h. 
Vntrrh'ilt  gewährbnstet4de,  eet sorgende.  —  Z.  2  v.  u.  ^Sein  Herz 
wird  durvhhnhrt"  sehr.  Er  (dfM*  Siliucht)  reisst  sich  die  Seele  aus, 
mit  leicht  erklilrlicheni  Doppelsinn. 

S.  343  Z.  1*2  und   13.    Die  vun  dieser  ITebcrsetzung  Z.  H — Ui 

> 
gll^ebcne    Erkllining    verfehlt   den    einheitlichen    Öinn    von    ,1    .L^c 

r.fl.^  t*»'^'  ^*®^®^  ,Stttub"  ist  nach  beiden  Seiten  hin  derselbe: 
d*r  durch  den  Kampf  /wisclien  zwei  Cn'gnern  aufgfwiOtU* ,  und 
Utn  e  medio  tollere  oder  wegschaffen  ist  soviel  als  don  Kampf 
«^Ibfit  beilegen.  Z.  8  b^dcutM  wörtJiih:  Was  wird  es  schaden, 
wenn  deine  Hand  dm  Staub  zini.Hchtit  nur  und  der  Zeit  ueg- 
schafß'i  d.  b.  Wir  gut  wird  es  sein,  weini  du  /.wischen  mir  und 
dem  iSchickiial  Friedi^n  stillest!  S.  oben  8.  240  d.  Anm.  ru  S.  3« 
Anm.   I 


I 


268   Fleütcher,  zu  Rüclerts  Grammatik,  Poetih  u.  Wieiortk  tt  Fh-ser, 

S.  346  Z.  10  ^correspondirendea''  sehr,  mach  wehr  cda  Ein 
Seite   hin   gewendetes.       ^Aufeinanderfolge^    sehr.    IJerbeiziehuti^ 
eines  foigenden  (Lobes). 

S.  350  Z.  2.     Eigenthüralich  ist  in    ^>C1ä  statt   ^jlj-ä  die 

hidtung  des  alten  Schluss-^  statt  des  spUtera  lautlosen  s .  tin  des 
Stelle    zwar   auch    im    Neupersischen    wieder   Jj    tritt,    aber  re 
mössig   niu-   vor  der  Fluralenduiig  Tin  und  vor  dem  Abstract- 
Relativ-l.  —  Z.  U    ,  MVe  den  Garten  erhöht  hat  der    Wurhs  dttj^ 
Wachholdets'"    sehr,    mit    Uiiikehmng    des    Subjects    und    Object 
Wie  der  Garten  t-rhöhf  hat  den    Wuchs  des    WacMiolderft ,    d. 
ihm  hohen  Wuchs  vnrüeht^n  hat.   —  Z.  ß  v.  u.  ^wie  sollt  ich 
u.  s.  w.,  sehr,  wie  lange  soll  ich  noch  u.  s.  w. 

S.  361  Z.  4  ,  Welclie  mir  von  andern  kein  Wasser,  als 
das  meiner   Augen ,    eingebracht  haben "    sehr.    Welc/ie    von    nj 
mand  anderes    Wasser  als  das   aus    dem   Auge  für   mich 
vorgelocht  (eig.  lusgemacht)  haben,  d.  h.  Welche  mir  keine  aud« 
(lOiiugthuujjg    verseliuflFt  haben    als  die,    dass  Hörer  und  Leser 

durch    biß    zu   Thränen   gerührt  wurden,     ot ,   Wasser,  ist 
in  dreifacher  Beziehung  gebniueht:   das  aus  seinen  Versen  , träufelnde" 
Was.ser"    ist    ein  Bild    von    df^ren  vyooTtjg ,    das  zweite  (als  du 
stillend)    von    Befriedigung    ilusseni    und  inuem  Bedürfiiisses , 
dritte  steht  für  Tlu"iln«Mi. 

S.  358  Z.  19  und  20,  Der  erste  Halbvers  bezieht  sich  weder 
auf  den  Gaznewiden  Mahniiid.  noch  auf  einen  andern  Fürsten, 
dem  auf  Ci  oft:  Jm  A\i>Ken  Desjenigen ,  dessen  Ajdz  (autou 
nmstisch  für  Liebling)  mahviüd  ist,  doppels'mnig:  als  Eigenna 
Mahmud  =  Muhammed,  als  Eigenschaftswort,  aber  mit  Bezieht 
auf  denselben,  preiswUrdig.  —  Der  zweite  Halbvers  ist  siifis 
der  Liebeskummer  um  Gott.  d.  h.  der  Sehnsuchtsschmerz  des 
Gott  Verlangenden,  wird  in  dessen  Heraen  gleichsam  zu  ein« 
Götzentempel,  worin  der  Götze,  —  der  ideale  Geliebte. 
Liebeswerbung  (nicht  , Sehens")  und  Flehen  um  Vereinigung  mit 
ihm  angebetet  wird. 

S.  360  Z.  11   ^traunl^      jU  ist  in  solcher  Verbindung  r'n 

leicht,  etwa,  wohl,  wie  8.  203  Z.  3,  S.  371   Z.  1.  —   Z. 
^WQS  sie   anregte^    sehr,   was  sie  tforbrachfey  ji    ^*^»*J,   ^^ 
Perser  selbst  das    .»iicuool  in  solchem  Zusararaenhange  erklaren. 

Z.  22  ,/h  diesem  Fall  reidtte  kein  Freund  mir  hiUfretche  IJan 
Das  Persische  enthält  eine  Prilgnanz;    wörtlich:    Aus   diesetn 
falle  heraus  reichte  kein  Freund  mir  die  Hand,    d.   h.    ans  il 
half   mir    kein  Freund  dui-ch  Handreichung  heraus.  Z.  3   v.  ^ 

,  Versetzung   der  Consfruction'    <^v\\y.    Umstellung  der    i;ia(zthe 
wörtlich ;  Auf  Umstelhuig  Beruiiendeii. 


Fleuch«r,  zu  RütkerU  Orammatifc,  Poetik  v.  Rhetorik  d.  Perser.   269 

S.  3G2   Z.   17    ^ÄnstecJtuny"    ist   für     jOs  zu  schwach,   gieht 
ach  das  in  dem  Worte  liegende  sinnliche  Bild  nicht  wieder.    ^Ää 

r Ist  gftziz*  eigentlich :  dem  jifuten  Rufe  Jemandes  durch  ehrenrührige 
fUeden  Abiruch  thun.  Also  Ehrens  chttdigung,  Ehren- 
JTerletzung,  die  oft  unter  eheiidiesem  Namen  der  Gegenstand 
I  gerichtlicher  Oivilklagen  im  moslemischen  Morgenlande  ist. 

S.  363  Z.  1  ,.i>l5-*.*'  die  gebriiuchliche  Form  ist  oli-w^.-  s. 
iDiot  of  the  tocUu.  terms  ö.  nw    u.   d.  W.   io^^JI. 

8.  369  Amn.  1.  Weon  \\Ji  wie  hier,  eine  besondere  Classe 
ton  Hol'bedient^n  bezeichnet,  —  denn  die  durch  \  nach  ..^\»ji 
MUgedrückte  Determination,  arab.  ^wJLüJ^,  weißt  darauf  hin,  dass 
die  verlangten  kawwalän  bestimmte  im  Dienste  des  Sultans  ange- 
stellte Leute  waren,  —  so  entspricht  es  dem  pers.  »Jü-»  J>,  Vocal- 

musiker,    Sänger;    wir   würden    sagen:    die    Kammersänger. 
lJ«n    Gegensatz    dazu,    die    andere    Hälfte    der   Hotcapelle,    bilden 

L.^L^Ju;k«. ,   die  Instrumentalmusiker. 

8.  873  Z.   10  ^Anffjedtiickl^  sehr.  Eingegrahen. 
S.  374  Z,   13  ^yerade''  sehr,  stark.      ("Rückert  scheint  ^J» 
im  Sinne  gehabt  /u  lialien.) 

S.  870  Alma.  1.  Es  ist  doch  wohl,  wie  Rückert  will,  ,jioLj 
mit  dem  Suffix  der  3.  Pers.  zu  lesen;  andc^mfulis  fiele  ja  jede  Wecbsel- 
bffidehang  zwischen  ^Ji^J^  und    jj>  ia.L^i>,  hinweg.     Es  ist  dies 

die  Redefigur   ^,.j*Juij\  'iiajyi  ^  jUäo:}\ .   de   Sacy.    Gr.  ar.  II. 

8.  370  und  371.     Eigentlich  soll  das  erklärende    ujöa  unmittelbar 

,    o    * 

auf  das  ^^^ha  folgen,    aber   wenigstens   bei    den  Sptttem  geschieht 

di«.s    nicht    immer.     So   heisst    es   bei    einem   Dichter   in   Dozy's 
'  Uistorjr  of  the  Almohades  S.  vF  vorl.  Z. 


^fJUD  vtSj^  ,3 


LT 


,5icht   sollen    dich  die  Sorgen ,  deine  Seele,    mit  Gewalt 
I  m    die    Gcfiiugenscbuft    führen ,    solange    noch    der    volle    Becher 
in    deinen    Händen    ein    geschliÜ'enes    Schwert    (zur    Abwehr    der 
i  Sorgen)  ist". 


272        Deeche,  llber  r/«n  ürgjyrung  der  aUpernn^en  Keilschrift 

Cajetan  Kossowicx,    Inscripti ones    Palaeo - Persieae   Acha 
meiiiduruiii,  archet^qioram  ty\>h  jn-inniim  editae.     Mit   inUir 
l>ret4itio  onü  tömmpnttti'ü;  muintiatio  nud  tranüscriptiu:  glosrt 
rium;  addenda  et  corrigeiida;  indices.  Öt  Petersburg  1872.  8»! 


Abkürzungeu. 

ap. 

=^  altpersiscJi                    as. 

^^  altsusisch 

ab. 

=  aJtbabyloniscli              ns. 

=^  upususisch 

nb. 

=r  neubabylonisch         arui. 

=  armenisch 

an. 

■=  altiiiiiivitisch          ,    med. 

=  niediscb 

im. 

=  neuniiüvitisch        | 

Analyse    der   Tafeln. 
Ich    schicke    einige    allgeineine  Bernerkimgeu   über  die  alt 
siscbe  Schrift  voran. 

In  Bezug  aui'  die  Fonn  beobachtet«  der  Erfinder  folgende  llegeb 

1)  Kein  Zeicben  hat  w«^niger  als  zwei,  melu*  als  fünf  Keile. 

2)  Alle    auft-ßchteu    Keile    stehen    .senkrecht    mit    dem    Ko]»l 
nach  oben,  alle  liegenden  wagerecht  mit  d^m  Kopie  nach  luiks. 

3)  Nie  stehen  zwei  senkrechte  Keile  übereinander. 

4)  Es   giebt   keine  Ecken    fblo.sse  Keilköpfe    oder   ausgefOUl 
Haken)  und  keine  Dupp^^lkeile  {mit  Kopf  im  beiden  Enden).- 

6)  Alle  Haken  sind  nach  rechts  geöffnet. 

6)  Kein  Zeichen  bat  mehr  jds  zwei  Haken. 

7)  Zwei  sieh  schneidende  Keile  kommen  nur  in  dem  Zeicl] 
für  vi  (n.  31)  vor. 

Ausserdem  ist  als  eine  Eigenthümlichkeit  zu  bemerken^ 
von  drei  parallelen,  senla-euhten  wie  wagerechten  Keilen  der  mittle 
verkürzt  werden  kann ,  vielleicht  mit  einziger  Ausnahme  des 
(n,  1);  es  scheint  dies  nur  der  Eleganz  wegen  zu  geschehen, 
ähnlich  im  Modischen  bei  vier  parallelen  wagereehten  Keilen  di| 
mittleren  zwei  verkürzt  zu  werden  pflegen.  Zwei  parallele 
rechte  Keile  kfinueu  femer  nielir  oder  weniger  aus  einander  rück« 
2.  B.  bei  na  (n.  19),  nu  (n.  20),  ha  (n.  35);  ein  einz'dner  wa 
rechter  Vor-  oder  Hinterkeil  steht  in  der  Regel  in  der  Mitte<  (<] 
Synmietrie  wegen),  rückt  aber  auch  nicht  selten  hinauf  t.  B. 
ma  (n.  24).  ga  (n.  7).  ca  (n.  9).  besonders  wenn  dies  seine  iv 
'  Bprüugliche  Stellung  war.  Ein  senki-echter  Yorkoil  verkürzt  sie 
mitunter  oder  gewöhnlich,  z.  B.  bei  mi  (n.  25);  ja  In.  27).  Hiei 
nach    brauche    ich   auf  der  Tafel  nur  die  Normalformen  zu  gel 

In  Bezug  uuf  den  Lautwei-th  ist  zu  beachten,  dass  alle  Zeich« 
ursprünglich  Sylbenzeichen  sind,  und  zwar  von  dem  in  der  erst« 
Spalte    zuerst  angegebenen  Werthe.      Bei   ihrer  Verwendung    aber 
gelten  folgende  Regeln: 


If    Dm     die    Ahliüiitlluiiu;     bcrtnU    AiiTHUg     1877     |t;i«sclini4»en    Ul,    kuunia 
Lenormant's  Svllabaire»  cundlformM  uorh  uicht  beimUt  w«rUen. 


2.7>.J^.  ö.  JCXXA 


z. 2>.y^.  s.  Axx/,    j/^/.  ^ 


t£na/rtjeAe   /^ft/^sc/Crt'/l^^i. 


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Deeetie,  über  den  Ürt/pruiig  dei'  altperaüeken  Keilschrift.       273 

a)  Die   drei  ersten  Zeichen  ('ä,  'i,  ^lu)  gelten  für  die  blossen 
ale  ä  (im  Anluut«)  auch  ü),   i.  n;    an  das  i  und  u  nhpv  treten 

jptanter,  schwerlich  zur  Uezeicimmig  der  Länge,  am  Schlüsse  der 
ylben    nnd  Wörter   die    entsprechenden   Halbvocale  j  (n.  27)  und 
(n.  30):  vgl  Kern  p.  2141. 

b)  Die    auf  ^    ausgehenden    Sylbenzeichen    werden    auch    als 
^osse  Consonanten   gebraucht  (nicht  nachgewiesen  c,  g,  t*,  t'r,  p), 

eils  vor  andern  Consonanti'ii  und  am  Schlüsse  der  Sylben  und 
Wörter;  tLeils  vor  a,  und  ebenso  vor  i  mid  u,  wenn  ein  beson- 
crea   Zeichen    fiir   den   gleichen  Consonanten    mit    diesen  Vocalen 

ilt.  Doch  kann  das  inhürireude  it  auch  mit  folgendem  i  und  u 
neu  EHphthong  bilden. 

c)  Die  Sylbenzeicben  mit  inbllrirendem  i  oder  u  haben  nur 
nahmsweise  noch  Sylbeuwerth,  wie  mitunter  vi  (n.  31)  in  Vi- 
^pn  in  der  Inschrift  von  liehistiin;  mi  (n.  26)  in  Mit'ra;  ku  (n.  5) 

Nubukudracara    (einige    andre   Fälle   sind  unsicher);    sonst  wird 
Vocal  hinter  ihnen   besondeiTS  geschrieben. 

d)  Nasale  vor  Cunsonanten  iin  Innern  des  Wtirts  werden,  wie  im 
prischen  Syllubar,  nicht  geschiieben,  ausgenommen  n  vor  j,  m  vor  n. 

fffrber  die  Zeichen  t'ra  (n.  15)  und  n.  3G  s.  unten  in  der  Analyse. 
Varianten    und  Unregelraüssigkeiten   der  Schreibweise   müssen 
er  allberücksichtigt  bleiben. 

Als  HeLheufolge  des  Alphabets  habe  ich  die  indische  gewrihlt. 
der  babylonischen,  ninivitisuhen  und  suaischeu  Spalte  ist  immer 
obere   Form    die    alte,    die    untere    die   jmige;    in    der  vierten 
rischen  Spalte   steht  oben  die  armenische,    unten  die    medische 
i;  die  fünfte  Spalte  enthält  wichtigere  Vaiianten. 

Tafel   I. 

1)  Es    hat    hier    ohne  Zweifel    das  Altninivitische    die    illtest« 

form  bewahrt:  aus  ihr  entstand  die  altpersische,  indem  die  beiden 

en  oben,  die,  wie  die  an.  Vax'iante  zeigt,  auch  schon  anaiisch 

»cfariige  Keile    übergingen    (archaistisch   auf  der  Stele  von  Lar- 

ka.  Cun.  Insc.  of  W.  Aä.  LII,  t,  XI),   in  einen  wagerechten  Keil 

rrxcbnjnliten,  die  beiden  senkreeiiten  Mittelkeüe  aber  in  einen  ver- 

iiiQtcbt    wurden,    wodurch    ei>;t  eigentlich  aus  dem  Doppelzeichen 

einfaches  wiu-d.     Es  ist  nümlich  das  anurisehe  Zeichen  (Men.  I, 

180—1,  n.  2)  die  Verdopplung   des  Zeichens   für  a,   eigentlich 

(ebd.  n.   1);    »ein  Werth    war  daher  ursprünglich  aa  =  a,    und 

esen    giebt   ihm  Halevy  (p.  ftO  und  p.  214,  n.  444)    auch    noch 

r'i  Neuaüsyrische,  wtlhreiid  man  ihm  lüer  sonst  in  der  Regel  den 

ch Wächten  Werth  ai  (oder  e?)  zuschreibt  ßUn.  T,  p.  25(i:  Sayce 

,  38,  n.  438).      Dem  altpers.  Zeichen  entspricht  unseres  vioUpicht 

ftp.    Ma<'ijii  =  ass.    Mussi   (Mt'jn.  l,   p.   123  —  4,    n,  77).      Ideo- 

amatischcr    WfiÜi    beider    ass}Tischer    Zeichen,    des    einfaclieu 

des    dop[»«lten.    war    ;ibu    ,Viit#r''.    des    ersteren    auch    *ablu 

n%  iiiU-'h   Hui.   mich   Jiliubu  ,eau,  uiondation,  deluj-'n",   ein  ecla- 

Bd  XXXII.  1!^ 


274        Detelt,  üLer  ihn  üntprung  der  aUpevg'tiichen  KeiUchrift, 


tantee   Beispiil    der    Honjophonie ;   vjfl.   noch    das   eoraponirto  eb 
(Hai.  p.  213,   n.  440a  i  Sayce  p.  38.  n.  437  ii)  ,inumlatioii';  .Hoodl 

2)  Aus  dem  altlmbyl.    oder    idtniuiv.  Zeichen  (Mc«n-  L  p.   18^ 
— 18»5,  u.  30)  bildete  sich  das  altpersische  durch  We^lusBUntf  de 
drei    unteren    wagereehten  Voi-keiU',    gerade    wie  beim  t'a  (n.   14jj 
nach  Hegel  1  ;    n&iih  Regel  3    wurde    dann    der    kleine    senkreeLtj 
Keil  oben  rechts  iinigelegt,  wodurch  die  Figur  zugleich  voUkonunfl 
symmetrisch    ward.      Dem   ersteren   Vorgange  analog  hat   das  NeO 
suaische    von  deu  unteren  Vorkeilen  einen  verloren,    das  Nb.,  Nr 
Armenische    und  Medische  zwei.      Das  Kyprische  verliert   sogar  \t 
seinen    ältesten  Varianten  alle    (Deecke,  Urspr.  d.  kyi»r.  Syll.  T.  I, 
n.  2).     Aus    der    ueuussyrisrhen  Form    endlich    entstand  das  uord:^ 
semitische  jod  (Deecke,  Ui-spr.  d.  altsem.  Alph.  T.  I,  n.  10),  dess 
xwei   Vorstriche  hslufig,  'i.  B.  in   der  liebr.  Quadrat  Schrift,  auch  aq 
eiiiQn    (den  oberen)    reducirt    werden,    so    dass    e.s    daim    iu^diesa 
Beziehnng  genau  /um  Altpei-sischen  stiuinit  {Huting.  Sem.  Sclirif 
n.   lUK      Der   ass.  Wert!»    ist  i,  i,  e  (Hai.  p.    197,  n.  231;    8ayfl 
p.  21,    n.  239),   mich   ersierem   aus  niK    „maison,    palais,    voüteT 
s.  jedoch    Deecke,    ZDMG  XXXI,    p.  113,  n.   10.    —    Altperswo' 
bedeutet  es  i  und  entspriclit   dem  Anarischen  in  K*sat*rit«  = 
Hasatrilti    (Men.  I,  p.  92,    n.  16)*,    Imanis  =r  ass.    Imaniisu    (eh 
p.   113,   n.   Hj);  Haraiva  =  ass.  Ariivu  lebd.  p.  111,  n.  52). 

3)  Das  jdtpersische  Zeichen  entspricht  hUiiHg  in  der  üw 
Schreibung  der  Namen  ilem  iluji  hier  gegenübergestellten  anarischen 
(3Ien.  I,  p.  1«2~3.  n.  22;  p.  294)  ?..  B.  in  ap,  Auramazda  " 
ass.  Ahununaxda  (ebd.  p.  82,  n.  1);  ap.  Pisijäuväda  —  ass.  Pia 
'huvadu  (ebd.  p,  108,  n.  45);  ap.  Pätisuvaris  =  ass.  Pitis^ttr 
(ebd.  n.  4G);  ap.  l'väi'tizmija  =  ass.  Huvariznni*  (ebd.  p.  113.  n.  ftö) 
«p.  Utäna  =  med.  Hutaiia,  vgl.  griech.  (Jräi'ti^  (Mordtmanu,  ZDMC 
XVI,  p.  .»1,  n.  17).  Auch  im  Niunen  Uvak'satra  gr.  Kva^dyfi( 
verriith  das  aj».  u  giilturalen  Anhauch,  wie  auch  da,  wo  es 
erstes  Glied  von  Compositeii  dem  sanski-.  su-,  «end.  bu-,  ,g 
schön,  reich*,  entspricht  /..  B.  in  umartija  , bonos  viros  haben 
(Ko.ssowicx,  (»loss.  p.  15)  oder  .menschenreich*  (iSpiogel  p.  19C 
Bas  assyr.  \m  (Hai.  p.   184,    n.  76;    Sayce  p.  8.    n.  73)    bedeut 

l^oiseau*;  »bird",  nach  Leu.  (p.  71;  292)  accadiscb.  —  Was 
Ponii  betrifi't.  so  sind  di«?  vier  Klt'mente  genau  dieselben,  wie  ill 
Anarischeu,  nur  anders  geordnet:  der  Haken  w«<chselt  auch  .^ch^] 
im  Anarischen  seine  C5tt41e.  Im  Ap.  lutt  zunächst  Umdrehung  eina 
der  medischen  ähnlichen  Form  stattgefunden;  dann  wurde 
Regel  5  der  Haken  nach  rechts  gewendet;  der  Hinterkeil  rückt 
nach  oben,  um  Verwechslimg  mit  u.  7  (ga>  tu  verhüten.  Ali 
weichend  ist  die  jdtniniv.  Form,  auch  später  noch  archaistiso 
gebraucht. 

4)  Das  anarische  Zeichen  (Men.  I.  p.   190 — 1,  a   77;  p.  Sit 
ist    im    Alti.ersiacben    umgekehrt,    und    zwar    steht    Ijet/terem 
ftls   \'ai*iante    gegeln'ne    archaistisch  -  iissyrische    Fonn    am   nili 


Dedche^  Über  den  Utiiprung  der  altpergischen  KeiUcknft.        275 


ele    von    Lamaka,    Cun.  Insc.  of  W.  As.  III,  t.  XI,   col,  I,  58; 

I,  15);  ilhtilich  ist  auch  die  meiliriclie  Furni.    lu  der  Uuisclireibiuig  i 

ßr  NaoiHU  vortreten  sich  die  iiltpersischea  und  medisehen  Zeichen 

Katpatuka  =■  ^tpatukas  ^m  Äidaut;    M6n.  I,  p.   120,   r».   G8); 

rkä  =^  KarVa  (am  Ende;  «bd.  j).   124,  ii.  78);  Kuganaku  =  Ku- 

ftkan  (ebd.  p.  127,  n.  85);  Ai-ükadris  ^  Ai'ukatiins  (öbd.  p.  128, 

88);    Maka   -^    Maka    (elnl.    p.   134,    n.   lÜSJ.       Sonst    hat    das 

rische    Zeichf'n    eigentlich    den    hilrtereii    Laut   k  (q)  =  kojjh; 

och   ist   aus   ihm   sowohl    das  nord-  luid  südsemitisuhe  kaplj  ent- 

oden  (Deecke,   Ui-spr.  d.  altsem.  Alph.  T.  I,   n.   11;    Ursiir.  des 

Alph.  T.  in,  n.  11),    als   das  kypinsche  Zeichen  für  Guttural 

a  i/a,  xa,  j(a),  vgl.  Deßcke,    Uispr.  d.  kyiir.  8yll.  T.  I,  n.  G. 

ch  die  gleiche  Umkehr  des  aus  dem  phünizischen  entstandenen 

riecliisch  -  italischen  Zeichens    für    k    geschieht    es,   dass  Letztores 

nitunter  dem  alti>ersischeji  ganz  ilhnlich  wird  (Ritscld  tab.  XIII,  32; 

^\  ö).    —    Das  assyiisehe   Zeichen*  ist   Detenniindiv   den  Masses 

od  führt  den  Namen  giüi  (8ayee  p.  4,  n.  20;  Hai  p.  18t).  n.  22). 

ait  hängt  wold  der  Lautwerth  des  um  zwei  Benki^echte  Doppel- 

keüe    erweiterten    Zeichens    kit.    kit,    aber    auch    kat    (Sayce    ebd. 

n.  21)   zusanunen,  und   da   unser  Zeichen   so    auch  den  Werth  gi, 

Vi  gehabt  haben  kann,  erklälrt  sich  vielleicht,  wanim  die  Feraer  , 

ein  besonderes  Zeichen  für  ki  wilhlten;  doch  ist  k  vor  i  ap.  über- 

iipt  noch  nicht  nachgewiesen. 

5)  Auch  hier  ist  das  ap.  Zeichen  durch  Umkehr  aus  dem 
Darischen  entstanden,  nach  Wegschnitt  der  hinteren  Hallte.  Das 
itbab.  Zeichen  weicht  ein  wenig  ab  (Men.  I,  p.  180 — 1,  n.  9). 
I«T  anarisch«'  Lautwerth  ist  gu  (ebd.  p.  271;  Sayce  p.  44,  n.  500; 
Iah  p.  219,   n.  514),   auch  gri    (Hai.  p.   133  und  134    im  Syll.  I, 

In.  556  und  005);  der  arisehe  ku;  doel»  hat  aueh  siuarisch  ein  Com- 
kosifum  unseres  Zeichens  den  numi »grammatischen  Werth  guza  = 
Ms.  kussu  ,Thron^  (Hai.  p.  219,  ii.  514  u),  und  in  der  Umschreibung 
per  Namen  entspricht  mehrfach  mcdisehes  ku  dent  assyr.  gu  z.  B. 
Ifttkuis  =  Magusu  (M^n.  1,  p.,  97.  n.  20);  Markuis  =  Margu'  (ebd. 
\i.  112.  n.  54);  Satakuis  =  Öat-agusu  (ebd.  p,  115,  u.  ÜO).  wenn 
au4:h  hier  tiberall  wohl  das  g  urspiünglich  ist. 

6)  Aus   der   ab.    oder    an.  Form    (Meu.  I,    p.   184 — 5,  n.  32) 
entstand   die  ap.,    indem    a)  die  beiden  bereits  gegen   einander  ge- 

Kieigten  Vorkeile  /.uro  Haken  wurden;  b)  aus  den  vorderen  Binnen- 
(eilen   ein    zweiter  Haken   entstand,    wie    die  Ecke    im  Neubabyl.; 
i)  die  dünnen  Querlinien  zwischen  den  beiden  hinteren  senkrechten 
Keilen  schwanden,  worauf  diese  sich  näher  rüfktpu.     Auf  die  Ge- 
Jtung  des  Zeichens  mag  nicht  ohne  EinHuss  gewesen  sein,  dnsa 
so  das  Doppelte  des  laut  verwandten  vorigen  ward.      Der  Laut* 
•rth   war  unarisch  ka,    sein  Ninne  kägu  (Sayce  p.  5,  n.  3!fi;  Hai. 
181,   u.  40;   p.   152  im  öyll.  IV,  uol.  IV, *n.  55),    nach  Halevy 
238)  ,dent  molaire,    mächoire";   doch  hat  es  monogi-ammatisch 
die   Werthe  kalu  .all":    kaniku  „seid*.      Die  Bedeutung  käbu 


276        De^cke,  über  den  Umprung  der  oUperKuchen  Keilschrift. 


,to  speuk'  lasst  aach  di>n  Lautwertli  ka  vemiuthoii,  and  so  wechselt 
PS  nicht  sollen  mit  dem  Zoichen  für  Ija  (n.  4;  Men.  I.  p.  31 
andrerseits  entspriL-ht  os  auch  ap.  ga  in  ap.  A(;agarta  =  ass 
Iskai-tä  <Men.  I,  p.  114,  n.  58),  gr.  ^ayägTtot.  Femer  bat 
den  Lautwerth  kir  ('*]  und  die  monogr.  Bedeutung  kibu  ,ma 
endlich  auch  noch  den  Lautwerth  gu.  Da  es  somit  für  verschiedtune 
Gutturnlanlaute  mit  allen  drei  Voealeii  vorkommt,  erklärt  siq 
warum  es  im  Altiiei-üisehen  auch  vor  u  steht;  vor  i  ist  es  no 
nicht  nachgewiesen. 

7)  Die    vier   hictpreu  Hakeu   der   altanurLschen  Form  (Men. 
p.  18Ü~1,  n.  8),   im  Altbabyl.   liesondei-s   deutlich,    wurden 
einen    reducirt,    das   Zeichen    umgekehrt,    mid    nur  der  HinNir 
nach  Regel  2   in   seiner  nrspriinglichen    Richtung   gelassen-      Eil 
ilhidiche   Vereinfachung,    wie    hier    vonuisgesetzt    ist,    /-eigen 
jüngeren    luiarischen  Fonnen ,    um    tlhulichsten    die   medische. 
assyr.    Lautwerth    ist    gj ,    ubgekür/t   huä    der   monogr.  Bedeute 
gimiru,    gimru  ,alle,    das  All"  (8uyce   p.   9,    n.  81;    vgl.  Lena 
Etüde    p.   18ti;    232;    Men.  11,    p.  4*»)-      Wegen    des    verwandt 
Adjectivs  garani  ,coniplef  (Leu.  p.   129,   n.  2;  144)  ist  auch 
Lautwerth  ga  /u  vermuthen,  und  so  erklärt  «ich,  dass  (bis  Zeichen 
alipersisch  ga  und  g  vor  i  hedeutet.    So  entsprechen  sich  die  Zeicl] 
in  ap.  BjigBJadis  =  med.   Bagijadi.s  (Men.   1,  p.  138,  n.  lU«)-     Ni<i 
ohne  Einfluss   auf  diu  Wahl  des  Zeichens  für  gn  im  Altf»ersisch 
war  vielleicht    auch    sein  /weiter  assyr.  monogi".  Hauptweilh  ka 
oder  qanu  ,Wut;sMriitlanze.  Rohr"  (Sayce  ebd.;  Hai.  p.   184,  n. 
vgl.  Leu.  i>.  315;   1Ö4;  2tj3),  mit  Guttural  -j-  a  anlautend. 

8)  Auch    hier   hat  Umkehr    stattgefunden,   wenn    wir   die 
Form,    die  auch  neubah.  und  neiiniv.   als  Variante  vorkommt, 
Giniiide  legen:  die  Wiiik*dsiiitxe  trennte  sich  dann  als  selbstiUidi| 
Haken    ab    und    die    liegenden    Keil»'    folgten    der    Regel   2 ;    Gr 
Streckung   zeigt  auch  die  neubah.  und  neuniv.  Hauptfonu  <Men»J 
p.   196 — 7,    n.  85).     Legt  mau  aber  diese  Form,    als  der  altes 
ähnlicher,  zu  Grunde,  wofür  ihre  grössere  Vollst&ndigkeit  spria 
so  ist  der  ap.  Hakeu    aus    dem    oberen    und   tmteren  Vorkeil 
standen,    wahrend    der    mittlere    eingerückt    ward;    von    den 
hinteren    wagerechten  Oberkeileu  fiel  dünn  einer  weg;    der  hint 
Unterkeil    aber    verlor    die   drei  kleinen   Reiter.      Dies  scheint 
obwohl    es    weniger    einfach    ist,    doch    wahrscheinlicher.       Die 
Fonni    entstiuid    dünn    aus  der  iütesten  durch  Kedncirung  der 
Oberkeile    auf  zwei,    der   zwei  Unterkeile   auf  einen,    mit  Vft 
der  Reiter;  der  mittlere  Vorkeil  blieb:  die  Winkelbildung  i.st 
leicht  ursprünglich,  sonst  leicht  erklttiiich,  vgl  Sayce  p.  17,  il  iS 
Hai.  p.  I'.t3.  n.  lyO.     Der  assyr.  Lautwerth  war  gom,  guv,   auch 
gii,    ent-sprechend   dem    ap.  g    vor   u   (Suycu  p.  25.    n.  287:    ^fl 
p.  201,   n.  282);    daneben  auch  kü,  nach  Halevy  auch  kum,  k^l 
veikür/t    aus    kummu    ,homnie,     membre    de    fiunille'    (vgl    Hui. 
p.  239  im  Syll.  I,  n.  82).     Das  Altpersische   wählte    dies  Zeichen 


Deffhi,  üLer  den  Ursprung  der  altpersüichen  KdUchrift.      277 

gu,   dti   es    das    gewölmliehe    aatuisclie    <i;u    ni  ku    verschoben 
(n.   13). 

9)  Alis  dem  auarischen  Zeichen,  das  sich  in  allen  Arten  der 
[Keilschrift,  gleich  lilieb  (SUxi.  I,   182—3,  n.  17  und  190—1,  n.  74), 

entstand  das  ap.,  indiim  nach  Ee^f^l  3  die  oberen  Keile  sich  um- 
I  lejrten  und.  da  so  Identität  mit  n.  2  (i)  eingetreten  würe .  der 
I lockte  Oberkeil  weniger  oder  mehr,  doch  höchstens  bis  zur  Mitt«, 
I  hinabgenickt  ward.  SchrUglegiuig  der  Oberkeile  zeigt  auch  das 
demselben  Zeich»'n  entstandene  kyprische  yn  (Deecke.  Urspr. 
jrpr.  Syll.  T.  IV,  n.  4r>).  Der  assyrische  Lüutwerth  ist  sa  {ts»), 
t*ai,  nach  Halevy  in  ersterem  Werthe  abgekürzt  aus  sa^ati  ^inuiges, 
]ligure9.  stfttues"  (Sayce  p.  38,  u.  441;  Hai.  p.  214,  n.  447;  p.  24  tJ). 
Jtpersisch  entspricht  die  palatale  teuuis  c  (ts)  vor  n  und  i  (vor 
I  tj  noch  nicht  nachgewiesen),  und  beide  vertreten  sich  auch  in  ap. 
LS^nMülfris  =-  med.  Isainsakris  (Men.  I,  j).  99,  u.  26)  mid  Ai^- 
l|iiictr)na  ^  med.  Aspasaoa  (ebd.  p.   105.  n.  30). 

Tafel  IL 

10)  Die  üebereinstimmung  der  Formen  ist  klar:  der  urspriing- 
he.  hintere  Haken  des  Vorkeiles  ist  auch  medisch  geschwunden, 

[.mmnenisch  in  euien  wagerechton  Keil  verwandelt,  imd  in  assyr. 
I  Varianten  oft.  sehr  schwach ;  der  \^Drsbich  des  Hakens  rechts  i'elilt 
l«uch  im  Niuiv.,  Susischen  und  Mediscbeu:  im  Armen,  ist  er  ge* 
JVünst  (M^n.  1.  p.  192—3,  n.  H)2;  etwas  abweichend  p.  224 — 5, 
(iL  243;  dann  wieder  p.  402  u,  s.  w.).  Der  assyr.  Lautwerth  des 
VZeicbens  ist  ti.  abgeküizt  aus  der  monogr.  Bedeutung  til  ,vivifier, 
■Iure  vivre,  preserver*  (Sayce  p.  4.  n.  28:  Halevy  p.  181.  n.  29; 
|iuM!h  Len.  p.  92 — 4;  301  accadisch):  vgl.  ti  ^vie" ;  lila  „preservant** ; 

ach  tin  ,vivitier,  vie,  pr«isen'ut<?ur ,  viviHe*'.  Das  aus  derselben 
I  Grundform  gebildete  kyjirische  Zeichen  steht  für  Dental  ■{■  i  [dt,  Tt, 
I  1*^1),  vergl.  Deeckp.  Ürspr.  d.  kypr.  SylL  T.  11,  n.  18.  Medisirb 
I  liat  eM  mehrmals  den  weichentii  Laut  di  z.  B.  in  HabliiLi  (Mt-n.  I, 
p.  133.  n.  101.)-,  ]3agijadis  (ebd.  p,  138,  n.  IHi);  jjaisijadijais  =up. 
|At*r|JÄdijii    (ebd.    p.    139,    n.    124).     Dann    steht   es   aber  assyrisch 

lieh  assibilirt  für  sIl,  monogr.  silu  ,side";  ,c6te,  flanc"  (*Sayue 
^ebd.;  HaL  p.  181,  u.  29;  vgl.  Leu,  p.  91;  301),  sowie  fiir  sjabatu 
eifen*  (Sayce  ebd.,  vgl.  Len.  p.  90;  301).  AltjiRi-sisch  hat  das 
bim  den  VVerth  von  ^a  (dJ-.«)  und  g  (dfc)  vtir  u;  es  ist  dem- 
Dach  ti.  di  durcli  dy   in  d^  übergegangen  zu  denken.      Keni's  Deu- 

ung  als  /h  -frz.  j  (p.  213)  scheint  mir  nicht   wahi-subiiinlieh. 

11)  Die  vtdlsllliidigst*' FoiTti  ist  die  altniniv. ;  die  iiltbabyl.  hat 
die  beiden  Hint«rkeil«'hen  verloreß;    von  den  Eckt-ij    verliert 

,  AitsuÄische  zwei,  die  jüngeren  Formen  vier  (Men.  I,  p.  182  —  3, 
l' 18).  Da«  Altpersische  sebliesst  sieb  um  engst<m  aits  AH.ninivi- 
Qücbe  a«.  das  durch  wjigereclite  ünib'giuig  des  zweiten  senkrechten 
I Keils  einen  Winkel  bildet,  aus  dotii  der  alt])ers.  Haken  tsntstelien 
Bte:    von  den  Ecken  hat   Letzteres    nur    zwei,    die    wie    in    der 


278        Deecke,  über  den  Ursprung  der  altpersüchfin  Keütiehrift. 


armen.  Variante    zv.    horizontülen    Keilen    ausgezogen    sind, 
mittleren   Hinterkeil    erkläre   ich    aus   der  Fortsetzung   des    dur 
gezogenen  Vorkeiles  enlstanden,    also    nicht,   wie    in   der    arm. 
riante.  Der  iissyr.  Lautwerth  ist  zi  (Sayce  p.  9.  n.  80;  Hai.  p.  \i 
n.  83),  vielleicht  abgekürzt  aus    ziqiju   (zikku)    „souffle,    ame, 
(Hai.  p.  236) ;  der  altpersische  g  vor  i,  und  so  entsprachen  sich  ( 
beiden    Zeichen    im    Namen   ap,      Ka(m)bugija  =  assyr,   Kambui^ 
(kkn.  I,  p.  88- -J»,  n.  H). 

12)  Die  allhab.  Form  (Mön.  I,  p.   192—3,  n.  101.    berichtig 
p.  401),  der  die  susische  znnnchst  steht,    büsste  im  Altpei-sisch« 
wie  im  Neubabylonischen,  den  feinen  senkrerhteu  V^rbindungsstiil 
der  Köpfe  der  sich  kreuzenden  Mittelkeile  ein ;  diese  selbst  wurdfl 
wie  im  Neuninivitischen    und   Armenischen    senkrecht    aufeericbt 
Der  anarisehe  Lautwerth  ist  ta  (Sayce    p,   17.   n.   190   und    p. 
n.  20r>;    Hai.    p.    193,    n.    18  8)    und   die  Bedeutung  ,direction 
sens  divei"»,  dans.  de**,   „in.  from"-,    vgl.  tag,  tagtag    ,toumer*  {\a 
p.    122;    300;    accad.).     Auch  altpers.  hat  dsus  Zeichen  den   Wer 
ta,  aber  aucl»    t  vor  i.     Beide    entsprechen    sich    in  Namen    reg 
mllssig  i.  B.    ap.  Vista^pa  =  ass.   Usta^pa   (Mc^n.    I-    p.  88,    n.   1( 
Artak'satra  =  Arta'^jatsu  (ebd.  p.  91,  n.  13);  ArtAVju-dija  ^ 
vanija  (ebd.  p.  103.  n.  34);  Utäna  =  Uvitana  (ebd.  p.  104.  n.  31 
A^agartA  =^  Iskartä  (p.   114.  n.  58)  u.  s.  w.    Das  medische  Zeich 
wechselt    im    Worte    atta  ^V^at^^r'^    mit   dem    gewöhnlichen    Zeich 
für  t.H,  da  (Mordtin.  ZDMG  XYI,  p.  10,  u.  32). 

13)  Hie  idtniriv.  Fonu  seheint  die  älteste,  ist  aber  in  ihrer 
Bildung  nicht  ganz  klar  (Men.  I,  p.  234 — 5,  n.  31B);  eine  ähnlio 
altbrtbyi  Form  hat  Chossat  (p.  62,  n.  118).  Zu  der  gewöhnlicli 
altbabyl.  Form,  mit  der  die  neubabyl.  und  neuniniv.  im  We 
liehen  übereinstiimnen ,  verhält  sich  die  altpersische  so,  dass  der 
Orandkeil  aufgeriditet  zwischen  die  beiden  senkrechten  Keile 
geschoben  ward.  Der  Nachkeil  hat  auch  schon  assyrisch  oft  nie 
Ecken-  oder  Hakenform,  sondera  einfache  grade  oder  schrilge  K« 
gestalt,  erstere  bei  Chossat  und  Halevy  (p.  215,  n.  467)  sogar  i 
regelmässig  aufgeführt.  Andere  Yarianten  s.  bei  M^n.  11,  p.  28 
n.  316.  —  Der  anaiische  Lautwerth  des  Zeichens  ist  tuk  (tfl 
abgekürzt  vom  monogr.  tuku  (tukü)  ,haben,  besitzen%  «ninger, 
placer,  rcunir;  po.s.si^der*  (Sayce  p.  40,  u.  453;  Hai.  ebd.); 
itkS  ,il  a  reuni";  usätkänni  ,il  m'a  fait  po8s<^der,  inspirö':  bit  itl 
,lft  chambre  des  depouilles'  (Hab  p.  255);  dagegen  Lenonn 
(p.  302)  accad.  tuq  ,avoir,  posseder"  (p.  5);  tuqtuq  ^possedir 
ploine  propriete  <p,  80).  Andere  verwandte  Lautwertl^e  sind  tu*i, 
tug;  duk  und  du.  Der  Guttunil  iun  Schlüsse  ist  auch  im  Kypri- 
schen  verstummt,  wo  das  ZeJch«>n  Dental  -f  v  lautet  (dV,  tv.  O^X 
8.  Deecke,  Ursp.  d.  k}i>.  Syll.  T.  H,  n.  20.  Alt  persisch  bozcich 
es  t  vor  u,  und  dem  assyr.  Z^iclien  entsprechend  findet  es  sicb-^ 
Kat(rtli>atnka  =  assyr.  Katpatu(k)ka  (Mi-n,  I.  p.   120.  n.   6H). 

14)  Die    nltpers.    Form     ImmiiIU    unf   niner   ähnlichen    Vera 


Dteebe,  üLrr  thn  Uritprung  der  aUperiUehen  KeiUchrift.        ^71) 


faebnng  der  ttltanarischf^n  Form  (»ib..  an.,  as.).  wie  sie  die  neu- 
byi.,  neusus.  und  eine  rieuniniv.  Vju-tuute  zei^ßn,  und  sie  entspricht 
hijiteren  Thpü  der  l«»^/^^^!!  Forraon  mit  Wegfall  der  drei 
Vorkeile,  wie  in  n.  2  (i);  vgl.  }&.H.  I.  p,  184—5,  n.  2B;  p,  180—1, 
n.  10;  p.  301,  n.  20  u,  p.  272,  n.  10.  Der  ass;n*.  Wertb  ist  t«. 
da  (Men-  ebd.;  Sayce  p.  25,  n.  28D;  Hol.  p.  201,' n.  284).  medisch 
scheint  es  auch  ta  zu  bezeichnen.  Einem  aspirirten  Dental  ent- 
spricht es  im  assyr.  Pitä^fura  =•  ^\  flv&ayogftt;  (Men.  1.  p.  151, 
n.  1711.      Der  persische  Lautwertb  ist  t'a  und  t'  vor  i  uad  u. 

1 5)   Die    ÜmsthrcibunfT    der    mit    LÜesem    Zeichen   vi^rsehenen 
altiwrsischen  Wörter  im  Medi sehen  und  AssM-ischeii  zeigt,  dass  in 
der  Au&spi-ache  ein  Sausolaut  oder  Zischlaut  durchklangr,    weshalb 
ich  Vr  und  nicht  tr  angesetzt  habe;  vgl.  ap.  Ai-tak'sat'rä  =  med. 
ArttthBa(8)sn ,    ass.    Arta'hatsu.    ArUksatsu ,    Artuksafslsn   (Men.    T, 
p.    91,    n.     13);    ap.    At'rina    =^med.    ljai(s)f?uia.     Hasina,      ass. 
Asina  (ebd.  p.  97,    n.    21);    ap.    Cii'rafn)tuk*ma  =  med.    Si(s)saxn- 
tahma,  Sifs)santahma,  dajj;*?j4en  allerdiii^fs  ass.  Hitrantivhnia,    Sitiraii- 
Ul;mu,  (ebd.  p.  99,  n.  27);   ai>.    At'rijädija  -=  med.  Hai(s)sijatijais 
(ebd.  p.   139.  n.   124):  ap.  K'safrapäva  ^=-  med.  Saksapavana  (ebd. 
p.  141,  n.  131),  doch  gr.  <faTgä7ttjg.    Daher  ist  auch  wohl  Mit'm 
nicht  mit  diesem  Z»»ichen  gesehrinben,  ass.  Mitn,  doch  med.  Mi(s)sa 
(ebd.  p.  84,  u.  2),   gr.  Mirga,  Mid-ga.     loh   habe   es   daher,   ob- 
aweifelnd,    gewagt    da.s   ap.    Zeichen    mit    dem    beistehenden 
ischen    zu   vergleichen  (Meu.    I,    p.     192 — 3.    n.  93),    welches 
offenhar  ui-spriingllch  Saatkörner  voi-stellt  und  neben  dem  gewöhn- 
lichen Wertho  si,  si,  se,  abgekümt  aus  dem  monogr.  seum.  seam(?) 
JKom*,  Monogi'aram  für  ziru  .Saat'  ist,  also  wohl  auch  den  Laut- 
«rerth    zir    hatte    (vgl.    Sayce    p.    4,    n.    25).     Daxu   stimmt,   da.ss 
ea.  um  einen  Hinterkeil  vermehrt,  den  Lautweiih  sir,  «er,  monogr. 
Blru.   öeru   „df^^itour.   deplacement"    hat;  dass   femer   mehrere   Com- 
posita    die   Werthe    sir,    sir  besitzen    (vgl.   sirgunu   als    Name    des 
Zeichens)  ,exteusion,    eloignement",   *jiru    ,serpent'';  ja   «^ines   auch 
,  tir;  vgl-  Sayce  p.  28,  n.  320— H ;  Hai.  p.  204,  n.  317—23;  p.  143 
[im   Syll.    ITI,  n,    55 — 7.     Die    acht  Ecken  der  altananschen  Fonn 
f(ftb.,  an.,  as.)   sind    in    den  jüngeren   Keilschriften   überall,    wie   im 
[  Altpersischen,    auf    vier    rediicirt,    die    sehr   mannigialtig  giiippirt 
w»?rden.  so  da,ss  auch  die  ap.   Form  si<di   daraus  erkliiren  lilsst:  die 
beiden   oberen    sind    wagerecht,    die    b^^ideti    unteren    senkrecht    ge- 
I  «teilt;  dns  Au-s/iehen  /5U  K**ilfn  zeigt  auch  das  Annen..  xMnd..  mit- 
unUr  das    Assyrisch«^     Maiimgfaltige    Formen   zeigt  auch   das   aus 
'  demselben  Orundzeichen  entstandene  kyprische  tfi  (ati)-,  vgl.  Deecke, 
r.  d.  kyi»r.  Öyll.  T.  III,  n.  41. 

lÖ)  Die  ap.  Fonn  schliesst  siirh  an  dir  ab,  an.  der  <lie  neu- 
nsche  am  nUrbstciv  steht  (Men.  I,  [i.  23i) — 7,  n.  330).  i>ie  schlü- 
gen l7nl*'rkeih'  sind  nach  Hegtet  2  gradegestelll.  der  t>berkeil  nach 
Regf;!  3  umgeU'gt .  s.  u.  2.  Den  linkt^-n  l  nterk»il  hat  auch  das 
ti   M.'d.  gradegestellt.  nai  h  Mordtmanu  (ZDMG  XXVI,  p.  477, 


280        DeecJce,  über  den  ürgprung  der  aUperaiscfien  Ktihchrifl. 


n.  37)  auch  eine  annenischt»  Viuriaute;    letztere  beiden  haben  »uc 
don  Oberkeil  wagereeht  gelegt,  nur  herabfjerüekt.     Der  Lautwer 
ist  anarisch  Uxr ,  nach  Hal^vy    von   assyr.   tarru    .s^porer.    decide 
JTiger*,  Lenormant  accad.  t«r  ,d^cider,  jugor."    Jedenfalls  bedout 
es  mono;?!'-  assyr.  danu  ^riuhten".   dämi  „Riohter",    kann  also   auo 
den  Lautweith  da,  wie  im  Alipersischen  gehabt  haben  (Öayoe  p. 
n.  5;  Hai.  p.   179.  n.   5;  Len.  p.  301;    Choss.   p.  33,   n.  37j;   vg 
noch  ap.  Arjikadns  =  med.  Ära(k  Ikataris  (^teu.  I.  p.   128.  n.  88| 
wo  sich  die  Zeichen    entspreehen.     Demselben  Zeichen   entstamn 
gleichfalls    mit  Verlust    des    schliesseuden  r,   das    uord-    und    süd 
semitische  tav  (Deecke,  ürspr.  d.  alts.  Alph.    T,  II.    22:   Ürspr. 
ind,   Alph.   T,    FV,   22),    sowie    das  kTi>rische   Zeichen  für   Denti 
-f  a  {8a,  rof,  {ta);  vgL  Deecke,  ürspr.  d.  kypr.  Syll.  T.  IT,  n.  M 

17)  Aus  dem  uHanarischeu  Zeichen  (ab.,  au.,  as.)  rückt«  dd 
kleine  senkrechte  Binnenkcil.  der  auch  neususisch  grösser  geworde 
ist,  im  Altpersischeu  nach  hijjten,;  die  beiileii  grossen  liegende 
schräg  sich  kreuzenden  Keile  wurden  nach  Hc^gel  2  grade  gestrecl 
die  beiden  kleinen  Vorkeile  vei"schmolzen  in  einen  Horizontalkei| 
da  nach  Regel  1  die  Zahl  der  Keile  auf  fünf  reducirt  werde 
nmsste.  Für  die  Gradstreckung  vgL  noch  die  armenische  Form 
(Mordtm.  ZDMG  XXVI.  p.  47 G.  n.  29).  In  den  jüngeren  an 
.sehen  Formen  ist  son.st  der  Hinueukeil  geschwimden,  aus 
Kopten  der  vier  liegenden  Keilo  wurden  vier  Ecken,  und  di« 
gi-uppiilen  sich  mannigfach,  wurden  auch  wieder  zu  Keilen 
gexogen.  Der  assyr.  Lautwerth  ist  ti,  ti.  te.  t*,  abgekürzt  aus 
timin,  temeniui.  femennu  ,pierrc  angulaire* ;  ,fondation,  assise,  trAne'; 
,floor,  foundation,  stone''.  woher  auch  ein  mit  unserm  compnnirt^s 
Zeichen  den  Namen  temen-es-gunü  führt.,  nach  Halevy  ,bloc,  sa| 
port";  unser  Zeichen  seihst  heisst  timmenna,  tem(m>enna,  nu 
Sayce  dimmenna:  vgl  Sayce  p.  28,  n.  327  u.  327b;  Hai.  p.  2fl 
n.  324  u.  324  b:  p.  238;  p.  139  im  Syll  11,  n.  12«— 7.  Aussi 
dem  hat  das  Zeichen  noch  den  Lautwerth  dih,  monogr.  dahu. 
dahbu  ,approcher,  s'attaquer  ä*;  .to  face*;  ,proximite .  voisinage^ 
vgl.  noch  idlhhu  .il  sattaque**;  uddlha  ,il  toucha*":  iddahu  ,il  sa 
presente,"  so  dass  Halevy  auch  ein  dihu  .pousser,  lancer,  approche 
anninmjt ;  vgl.  ausser  den  obigt-n  Stidlen  Hai.  p.  234;  Len,  p.  9f| 
120:  207:  233.  »So  liLsst  sich  dpr  ap.  Lautwerth  d  vor  i 
klttren.  Kyprisch  bezeichnet  es  Dental  -f-  *  ('/^  also  öt  (d^), 
(n/),  d€  i&tj);  vgl.  Deecke.  ITrspr.  d.  k^^^r.  SyU.  T.  U,  n.   17. 

18)  Der  hintere  Theil  des  Zeichens  nimmt,    durch  Redactifl 
der  vier  wagerechten  Keile  in  drei  (s.  den  üebergang  im  Medischen). 
auch  im  Nemiinivitischen  die  ap.  Form  an.   Die  acht  Vorecken 
altimarischen  Zeichens  (ab.,  an.),  neususisch  auf  sechs,  nenbab.  tu 
neuniniv.   auf   vier  vermindert,    inusstcn    ap.   auf  zwei 
schrumpfen,    imd    diese   no«di    wieder    in  den  Haken  vei - 
um  Regrl   1   zu  genügen.    Das  Medischo  hat  sie  zu  einflm  einzifj 
horizontalen  Vorkeil    herabgebi-acht   <Mon.   I,    p.   192 — 3,    n,   104 


Deaeke,  üÄer  den  Ursprung  der  altpersischen  Keilgchrift.        281 

loch  kommt  auch  eino  Vaiianto  mit  vier  schrägen  Vorkeilen  vor 
IfMen,  ebd.  p.  405;  Mordtm.  ZDMU  X\T  p.   14.  n.  47,  nebon  p.  24, 

90).  wie  OS  scheint  für  den  iispirirteii  Laut  t'u  ({^r.  ^v)  diffe- 
tJnser  Zeichen  hat  assyr.   den  Werth   tu,    abgekürzt   aus 

oem  monogrnnim.  Worth  und  Namnn  iura,  turi,  nach  Lenor- 
Itnant  nccad.  ,irfirnie,  mabide";  Je  niiikd©*:  ,infirmit^,  malj^dio"; 
Idazu  turnga  ^infirme";  nach  Plalevy  und  Siijee  eigentlich  ,8©  cou- 
[cher  (auch  von  der  Sonne),  etre  couche" ;  ,to  dcscend":  vgl.  8ayce 
jp.  7,  n.  GO;  Hai.  jt.  183,  n.  G2 ;  Len.  p.  82;  303.  Alipersisch  hat 
["das  Zeichen  den  Werth  d  vor  u,  vielleicht  du  <Kossow.  Enunt. 
11».  4,  n,  18  n.  Add.  p.  13;  Spiegel  p.  193  unter  Kud(u)ni»).  und 
Tida«  assyr.  Zeichen  entspricht  ihm  in  ap.  Dsduhja  =  ass.  Za'tu" 
|(Men.  p.  lOfi,  n.  43),  wo  letzterps  also  auch  weich  zu  sein  scheint. 

Tal'el  m. 

ID)  Der  f^rsjmmg  des  ap.  Zeichens    aus  der  als  Variante  go« 

Igebenen  ab.    Fonu  (Ouii.  Insc.  of  \V.  As.  U,  pl.  I,  1.  4L  s.  Choss. 

jp.  44,  n.  H«  u.  p.  49,  n,  8«)    ist   klai*;    die    liegendon    Keile   sind 

l.iutch    Regel    2     wagrecht     geworden.      Im    Uebrigen    s.     M(^n,    T, 

|p.  21« — 9  n.   197.     Einer  der  ass>T.   Lautwerthe    des  Zeichens  ist 

[liftf,  ursprunglicher  nad  (Men.  U.  p.   18R,  n.   197;    l^ayce  p.  34,  n. 

IStttt:  Hui.  p.  210,  n.  398).  letüterernach  Halevy  aus  na'du  .^leve"; 

vgl.  nahidlu)  „majestueux";  ,clear,    glorioiLs"    (Men.   I,    p.   184 — 5, 

n.  30:  iSayce  p.  16.  n.   179);  itta'id  ,il  a  leuu  pour  sublime,  il  a 

obM';  nidutuv  „hauteiur.  eiccellence"  (Len.  p.  21;    177;    249).     So 

I  kann    es    auch    assyr.    die   Lautwert  he   na   und    ni   gehabt   haben, 

wie  im  Altpersischen  na  und  n  vor  i.     .Tener  Werth    könnte  aui:h 

Biw  den  monogr.  Bedeutimgen  nakaru  , feindlich"    und  napuhu    ,to 

dawn*  (Sayce  ebd.)  hergeleitet  werden. 

20)  Die  beiden  Haken  di'r  anarischen  Vovm  (Mt'-n.  I.  p.  21*5  —  9, 
n.  187 — 8),  am  denitlithston  neubabyl.  und  altniniv.,  sind  im  Alt- 
persischen  erhalten  und  syumietriseh  gleich  gross  gemacht;  die 
&chräg  liegenden  Verbindungslinien  sind,  wie  nn.,  grade  gestreckt 
(nach  Regel  2)  und  diuui,  um  Fdeiititilt  mit  n.  3.5  ku  vermeiden, 
hinten  genickt;  der  Sjchlusiskeil  fiel  fort,  ll^r  Lautwerth  des 
r.  Zeichens  ist  num.  nuv.  nu.  nu.  duneben  enuen,  enuv.  was 
der  Name  des  Zeichen»  /u  sein  scheint,  nach  Halevy  mit  prosthe- 
tischem p  ,hanteur.  ciel":  dann  aber  auch  nim  und  enini.  inim, 
nach  HaJ^vy  von  nimmu  ,^tre  «^lev^;  <^leve;  payselev^":  naeh  Le- 
nonmmt  accad.:  vgl.  8aycc  p.  31.  n.  3G1;  Hai.  "p.  207- -8,  n.  860; 
|p.  132  im  SylL  I.  n.  451—2;  p.  138  im  8yll.  IL  n.  53:  p.  140. 
n-  144;  Len.  p.  131;  1<j3;  323.  —  Den  Werth  nil  b.-vt  aurh 
Hi  verwandte  Zeichen  hei  Sayce  p.  32,  n.  865,  wo,  wi*'  im  Altjtmsi- 
'iiehi^n,  der  senkrechte  Schlnsskeil  fehlt,  aber  durch  drei  Quer- 
keilcben  ersetzt  ist.  Im  .\p.  bedeutet  da.s  Zeichen  n  vor  u,  — 
ISemerken  will  i<h  noeh.  dass  auf  die  ünstaltung  des  ap.  Zeichens 
violl^icht  das  anarische    gewöhnliche  Zeichen    für    nu    <Meu.    I,   p. 


282        Deet'ke,   über  tfen   ürgjining  der  aUperguichen  KeiUchrift, 


186 — 7,  n.  »55)  nicht,  ohne  Einfliiss  gewesen  ist^  da  dessen  mediBcl 
Fomi  penaw  diß  llülfli?  von  jenein  ist;    vgl.  dius    Jlhnli«-he  Verhill 
niss  von  n.  5  (lu)  ?,u  n.  <^  (k'a).     Auch    die  Bexiehnn^   zu    n. 
ist  vielleicht  eine  tiefere,    da    dies  Zeichen    assyr.    monogr.    nun(u) 
„Fisch^  bedeutet  C^len.  I,   182  -3,  u.  20).         *  ^_ 

21)  Die    Identifirnruns:    halte    ich    nicht    für    sicher.     Ist    Q^H 
richtig,  80  sind  die  diei  Oberkeile  des  ap.  Zeichens  aus    den    dr^^ 
Vorderkeilen  des  auiuischen  entstanden,  nach  Regel    2    ftlle   ^rade- 
gestreckt,    wie    meist    in*  den    jüngeren    anarischen    Fcmiien: 
mittlere  ist,  wie  in  diesen,  mitunter  etwjts  gekürzt  (Men.  L  p.  It 
— 1,    n.  3).     Der   senkrecht«^    Hinterkeil    ist    henmtergerückt,    um 
Identitfit  mit  u.  28  zu  venneideu;  der  zweit^e  Unt«rkeil  wUre  daim    , 
der  SjTTimetrie   wegen   hinzugefügt.     Das    assyr.    Zeichen    hat   <l<Sl^ri 
Lautwerth  ba  aus  seiner  monogr.  Bedeutung  banü  , bauen,  zeugen! 
schatTen^  (Snyco  p.   11,  n.   103;    Hai.    ji.   laU.    n.   107);    vgl    ibnu 
,il  a  fttit*" :  binüt  „oeuvre"  (Htil.  p.   23t);    bami   ,createur,    gener 
t«ur";    ibbitnü    ,üs    Bont    fonnes'';    biutu,    pl.    banöti    .fiUe":    bit(fl 
,müif>oii"  u.  s.  w.     (Leu.  p.  170;  188:  230).     Altpersisch  hat  da 
Zeichen    den  Werth    pa  und    p   vor  i    und  u;    es    entspricht    üb 
dem  assyr.  ba  in  Kafm)pada  ^  assyr.    Kambadu  (M^n.    T,  p.    lOfl 
n.  48);  ja  dem  medischt^n  ba  ents]>richt  es  zwSlfmal  (ebd.  p.  258 
Aus  deDJselben  Zeit- heu  ist  das    nord-  und    siidsetnilisclie    bei  eo 
standen ,  doch  aus    verschiedenen    assyr.  Varianten    desselben :    vg 
Deecke,  Urspr.  d.  altsem.  Alph.  T.  I,  2  und  Urspr.  d.   ind.    AlpH 
T.  I.  2a.     Dmi  i.st   in    mehreren  SchritYarfcen,   i.   11    in    der    bohr. 
Quadratschrift  das  pe  angeBhnelt  worden. 

22)  Auch    hier    kann    ich    nur    eine    zweifelnde    Vermuthung 
bringen.    Vielleicht  ist  das  ap.  Zeichen  aus  demselben  Gnmdxeirhe 
wie    das    vorige,    «üfferenzirt.     In    mehreren    anarischen    Variimt 
(an.,  nn..  arm.)  nehmen  die  beiden  unteren  Vorkeile  Hakenform 
(Uebergang  schon  a!».)    imd    der    dritte    obere   Vorkwjl    liickt    dan 
herunter   »md  schliosst    sich   dem    linken    Haken   in    der    Mitt^ 
(Sayce  p.  11,  n.  108;  Hai.  p.   18G,  n.   107;  Mordtm.  ZDMG  XX\ 
p.  478,    n.   48;    s.    auch    Men.  I,    p.  180—1,  n.  3);  vgl.  den 
liehen  Vorgang  bei  n.  29.     Nun  fiel  dipser  Vorkeil    ap.   wog 
das  ganze  Zei<'hen  ward  umgekehrt,  wobei  nach  Regel  .5  die  Hak« 
ihre  Richtung  behalten  mu.ssten.    Der  Werth  ist  ap.  f  =■  p*  (vor 
und  b'   (in  kaufa  ^Herg*",  /u  sansk,  kub  ,krünunen">:   auch  indisd 
ist  b'  aus    dem  süd^emitischen  b    differenzirt:   vgl.  Deeck«,    Ursp 
d.  ind.  Ali.h.  T.  I.  2b. 

23)  Die  Identität   ist  klar:    es  sind    nur    im    Ap.    die  Qua 
striche  nicht  durchgezogen,  wllhrend  im  Medischeii  umgekehrt 
vordere   Theil    weggefallen    ist   (Mt'ni.  I.    p.   IK8  -9.  n.  08).      TN 
assyr.   Laut  werth    i.sl    pa    (M»'m.  1.    p.   8<>4;    Say«'"    p.   19,    n.   StlSl 
Hai  p.   I'.i5.  n.  211'»).    d<>ch    .steht   das    Zeichen   mitunter   auch 
ba  (Sargon  I,   7f>:  H.  21.  34,  nach  Noi-ris  Dict.  I,  p.  ♦12).    Kyprit» 
bedeutet  es   Labial   -^  a,  also  ßa^  na,    7«,    erstnres    z.  B.   is 


Dee^^  über  den  Ursprung  der  altpersischen  Keilschrift.         283 


in  ßttaiX^}g\  vgl,  Deecke,  Urspr.  d.  kypr.  Syll.  T.  T.  n.  11.  So 
ist  erklärlich,  dass  <*s  ap,  bn,  itlier  auch  h  vor  i  und  u,  bödoutet. 
Es  hat  also  bei  den  Lubialen  piue  ähnliche  Verschiebung  der 
Lautstufen  <»tatt|^pfiinden,  wie  bei  «inij^en  fiutturftlen. 

24)  Die  ap.  Fonu  entspricht,  bis  auf  den  WcgfaJl  des  Grand- 
keiles, jjennu  der  ab.  Variante  in  der  Variantenspalte,  aus  Chossat 
p.  96.  n.  230;  eine  ähnlicho  Variante  mit  srhrilgst^honJen  Haiipt- 
keilen  hat  auch  Menant  I,  p.  224—5,  n.  241  (unter  sik).  Der 
pewöhnliche  a^nyr.  Laut\V(!Hh  ist  nm,  nfit  der  raoiiogr.  Bedeul^ing 
,Schiff*,  nach  L<>normant  accadisch,  nach  Halövy  abgeküizt  aus 
mak  ,rose»u,  tronc,  vaissnau"  (aus  WassiTpflanzen  verfertigt);  vgl. 
Sayce  p.  12,  n.  121;  Hai  p.  188,  n.  124;  Len.  p.  319.  Ber  ap. 
Werth  ist  ma.  —  Ob  zwischen  diesem  Zeichen  und  demjeivigen, 
woraus  n.  30  (va)  entstanden  ist,  eine  ursprüngliche  Venvandt- 
schaft.  ejostirte,  hedarl*  weiterer  Untersuchung.  Let'^teres  vertritt 
regelmässig  medisch  und  assyrisch  in  persischen  Namen  die  Sylhe 
ma  (M6n.  I.  p.  327). 

25)  Die  acht  wagerechten  Keile  der  ab.  Fonu  werde»  schon 
an.  und  as.  zu  sechs,  modisch  zu  fünf,  neususisch  au  fünf  oder 
vier,  ab.  and  nn.  zu  vier  (Men.  1,  p.  18G — 7,  n.  46;  p.  196 — 7, 
n.  16):  dag  Ap.  behielt  nur  zwei,  wie  das  kyiirische  ve  (Deecke. 
ürsp.  d.  kyjir.  Syll.  T.  IV.  n.  48).  Dagegen  ist  im  Ap.  ein  meist 
verkürzter,  .senkmchtar  Keil  vorgetreten,  vielleicht  zur  Unter- 
scheidung vom  assyr.  Int.,  lit  (8ayce  p.  30,  u.  348  \l  h.  w.).  Der 
assyr.  Lautwerth  ist  mi,  vi  (daher  kypr.  ve),  nach  Lenormant 
(p.  320)  accadisch  ,^tre  noir*.  daher  mi  ,noir"  (p.  34;  67);  mimi 
,ob8curiti,  tenfebres"  (p.  67);  iniga,  uümiga  ,n.oir,  t^nebreux*  u.  s,  w.; 
nach  Halevy  (p.  208.  n.  373)  vei*wandt  mit  musu  , Nacht",  was 
eine  seiner  monogr.  Bedeutungen  ist,  s.  noch  Sayce  p.  32,  n.  374. 
Altpersisch  ist  es  mi  und  m  vor  i.  und  so  entspricht  es  dem 
Anarischen  in  M(i)t'ra  ^=  med.  Mi(s>sa,  ass.  Mitri  (M<^n.  I,  p.  84, 
n.  2),  gr.  Mirga,  Mi&Qix;  Yamiüi^a.  =  med.  Vaumi.sa,  ass.  Umisi 
(ebd.  p.  102,  n.  32),  gr.  'ii^/fffjtf;  Uviirazmija  =p  med.  Varasmija 
(ebd.  p.  113,  n.  56).  gr.  Ämgadfiia;  Armina  =  med.  Harminuja 
(ebcL  p.  119,  n.  67);  bmnijä  ^  med.  buinija  (ebd.  p.  143,  n.  140). 

26)  Die  an.  Form,  die  am  voDständigsten  ist,  hat  noch  acht 
Ecken,  die  uhus.  sechs,  alle  übrigen  nur  vier,  die,  mannigfach  ge- 
formt ujid  geordnet,  an.  zu  zwei  l.»oppelkeilen  verbunden  sind 
fÄUn.  I,  p.  186 — 7,  n.  48).  Der  hintere  Theil  ist  nur  an.,  ab. 
und  susisch  erhalten,  ist  verschiedtni  gest^iUet  und  hat  in  letzteren 
beiden  Hchriftarten  schon  den  kleinen  Heiter  eingebüsst.     Im  Alt- 

siiid  die  beiden  vorderen  Ecken  zu  Horixont^tlkeileu  aus- 
Ogen,  wie  im  Medischnn;  die  beiden  folgenden,  statt  zum 
Joppdkwil.  wie  im  Alt.,  wa.s  gegen  Regel  4  gewesen  wäre .  /.um 
Huktm  verbund*«n;  der  hintere  Theil  des  wagerechten  Hauptkeiles 
selb^tändigt-r  Keil  abgf'trentit.  (vgl.  n.  11):  Alles  übrige 
nat^h   Regel    1    weglallen.     Der  assyr,  Werth    ist   mu,   vu 


< 


284        Deecke,  ührr  tlen   Umprung  der  aUjKrnschfn  KfiUrhrift 

(Sayco  p.  4.  n,  23;    Hai.    p.   180.    n.    24;    Men.    I.    p.    333).    na 
LHiiorniimt  uccadisch    ^nornmer;   noni,  renom;    ami4'e'',    dnzu    mud 
^ivnomme.  ploneux*  (p.   107 — 9;  320 — 1).     Kyi>risch    sind    danitj 
dur<h  DitVL'ivn/intnp  die  Zoicheu  lilr    uv   (mu),    (ao    (pw)   and 
enstanden  {Deecke,  Urspr.  d.  kjpr.  Syll.  T.  III.  34  u.  35  ;  T.  Y\ 
49).     Altpersisch  gilt  das  Zoicheu  als  in  vor  u^  und  ao  ontspriclit 
es  dem  anarischen  in  MvidrS^ä  ^=  med.  Musiraja,  ass.  Mu§uri  (M^ 
1.  p.   122.  II.   74). 

27)  Aus  der  Hllanurrsehen  Form  (ab.,  an.)  entstand  die  ap 
indem  erstens  der  den  Winkel  links  schliessendc  senkrechte  Stric 
sich  als  selbständiger  Keil  von  verjünf?ter  Ge.stalt  ablöste,  wie 
allnn  jüngeren  anarischen  Fonmen;  zweitem?  der  Winkel  selbst  na 
Reifel  5  umgedreht  ward;  drittens  der  den  unteren  Schenkt 
8<"hneidnnde  senkrechte  Keil  zum  wagerechten  Hinterkeil  umge 
wurde  (Men.  1.  p.  I8<i — 7,  n.  53);  vgl.  die  analogen  Umbildu 
des  funn  verwandten  Zeichens  m)  im  Anarischen  selbst  (M6n. 
p.  220 — 1,  n.  205)  und  für  dun  llinlerkeil  das  Medische  mit 
n.  28.  Das  assjr.  Zeiihen  hat  als  Monogramm  den  Lautwerth 
ja'u  (jnhu),  jau  ,to  be"  und  bedeutet  ,Cfott*,  insbesondere  den  (Jot 
Jau  (Juo,  Ao),  hehr.  Jahve.  den  , Seienden",  vgl.  Sayce  p. 
n.  139;  Hai.  p.  189,  n.  137:  p.  142  im  Syll.  Ul.  n.  51. 
Name   des   Zeichens    wird    clemgemilss   ili   ,*tott>   augegeben;    ab 

I  auch  i  muss   es    gelesen    worden   sein   und  geheissen   hüben,  da   es 
'  selbst  durch  i  umschrieben  wird  und  seine  Verdopplung  i-min-nabi^ 
heisst  d.  i.  i  (et)  le  meine;    vgl.    Len.    p.    93,    n.    1;    p.    282- 
Sayco  p.  13.  n.    139  und   140;  Hai.  p.   112  im  Syll  IH,  n.  51—2 
Der  ap.  Wei*th  ist  ja  luid  j  vor  i,  ahcM*  es   schliesst  sich   auch 
ein  vorhergehendes  i  an   und   steht  am  Ende   der  Wörter  nach 
(Koss.  Eiiunt.  p.  6,  n.  ♦?  -7). 

Tiifel  IV. 

28)  Dius  ap.  Zpjchen  entspricht  dem  anarischen  (ab.,  nb.,  nn 
arm.)  nach  Wegkussiuig  des  Mittelstückes:  miui  kami  sich  die  En 
stehting  auch  so  denken,  dass  der  obere  und  untere  Vorderke 
mit    den   hinter   ihnen  liegenden    verschmolzen,    wobei    der    klein 

[■Bciter  dos  Ass.  und  Nb.  verloren  ging.    Mit  Ausnidune  des  let/.tere 
1  Verlustes  zeigt  sich  genau  dei-selbe  Voi*giing  bei  Vergleichung 
^Juedischon  Fonn  mit  der  an.  und  ns.  (M<n.  I.  p.  190—1,  n.  80). 
Per  Mssyr.  Ijautwerth  ist  ra,  ra,  abgekürzt  aus  rahasu  ,to  inundat<i*J 
„laver,  inonder";  «inondation,  action  de  couler*  (Sayce  p.  24,  n.  28fi 
Hnl.  p.  201.  n.  278;  p.   125  im  Syll.  I,    n.   179);*  dagegen    nin 
Lenonuant  (p.  328)  ein  accadjsches  Verb  ra  ,arroser.    imguer* 
üebrigens  kann  dnr  Wririh  ra  auch   auf  eine   andere  monogr. 
deutung   rapn.<«u    ,tt)   enlarge*   (Sayce  ebd.)    zurückgeführt    werde 
vgl.  Len.    ]i.   130    n.    2«iti   i-iipsu   ,vaste,   ^teiidu."     Altper&isch 
deutet  das  Zeichen  ra  und  r  vor  i,  und  es  entspricht   regehna 
in  der  Umschreibung  der  Namen  dem  anarischen  Zeiuhen  z.  B. 


Dteekr,  über  den   Ursprung  tUr  aUperaischen  KeiUchrift.        285 


Auramazda  =  med.  Uraiiiasda,  ass.  Uramazda  (Men.  I,  p.  82,  n.  1); 
Arijäränina  =  med.  Hurijaranma.  ii.ss.  Arjiirnnina  (t'bd.  p.  86,  n,  G); 
Arak'u  ^=  ass.  Arahu  (el»d.  p.  100,  n.  29);  Frnda  =:  med.  Pui-ada, 
aas.  Pai*ada'  (nbd.  p.  101,  n.  30)  u.  s.  w.  Aus  dem  anariseheii 
ZruichflU  ist  Bucli  das  kvi>r.  ga  fritstandeii  (Deeekp,  Urspr.  il.  kypr, 
Syll.  T.  U,  n.  2<5). 

29)  Das  up.  Zeichfn  entstand  aus  dem  ali.,  dem  das  as.  am 
nilchsten  ßtt-ht,  iudi^tn  der  Urundköil  xuiu  Vürkeil  ward  und  die 
Hakpn  nach  Regel  h  sich  iimki^hiinn  (Mt^n.  I.  p.  190—1,  n.  «2): 
vgl.  zu  erstereni  Vorgan^'*^  die  lui.,  anii.,  med.  Fomi  und  die 
Varianten  von  n.  22;  die  Umkehr  des  linken  Hakens  hat  auch  das 
Nb.  und  das  Archai-stiseh-Niniv.  'j..  ß.  anJ"  der  Stele  von  Larnüku 
(Cim.  Inse.  of  W.  As.  III,  pl.  XI,  col.  H,  lin.  3).  Der  assyr.  Laut- 
wcrth  ist  mm,  niv,  rü.  ni  (Sayce  p.  3,  n.  11;  Hai.  p.  179,  n.  11), 
nach  Hak'vy  abgekürzt  aus  nimu,  nimu  «seigneur,  priiice"  (p.  251); 
vgl.  ramu  ,haut,  eleve'  (ebd.);  „lieu  haut  de  culte;  prospi'rite'"; 
romü  „elevaui,  exaltant*';  irjinimn  „il  vel^ve*;  trimme  ,tu  soul^ve8 
haut"  (Len.  p.  2G<)).  Der  ap.  Lautwerth  ist  r  vor  u,  und  so  ent- 
»pricht  es  dem  medischen  Zeichen  in  Ku(n)duni8  =  med.  Kun- 
tarus  (M^n.  I,  p.  126,  n.  84);  Paruzana  =  med,  Baruzanam  (ebd. 
p.  142,  n.  135).  Aus  demselben  (ti*und?,eichen  ist  kypr.  ^v  fru) 
entstanden  (Deecke.  Urspr.  d.  kypr.  Hyll.  T.  III,  n.  30). 

30)  Bei  der  Entstehung  d*'r  aji.  Fonn  wurde  der  senkreihte 
Viirderkeil  der  jdtaiiaristdien  Figur  (ab.,  an.)  vergrüsseil ,  wie  in 
der  im.  Variante  und  im  Musischen,  besonders  aber  im  Medi.si.beii ; 
der  Orondkeil  wai-d  verkilr/t,  wie  in  fast  allen  jüngeren  imarisclieii 
Formen ;    statt    des    oberen   wurde  der  mittlere  Horizontal  keil  ver- 

uach  vom  durchgezogen  und  so  ein  Vorkeil  gebildet.  Der 
mt  senkrechte  Keil  musste  dann  als  überzählig  nach  Regel  1 
wegfallen,  wie  der  vordere  im  Nb.,  Nn.  und  Medisi'hen  weggefallen 
ist  (Men.  I.  p.  186 — 7.  n,  46),  Der  a-ssyrisehe  Lautwertb  des 
Zeichens  ist  ma,  va,  abgekürzt  aus  dem  zugleich  als  Namen  des- 
selben dienenden  mamü,  nach  Halevy  ,demeure.  campagne,  pays" 
(p.  201,  n.  286;  p.  149  im  8yll.  ^\^  col.  2,  n.  10);  und  so  be- 
deutet es  monogr.  auch  niät(uv)  ^Lnnd"  (ebd.),  pl  matati,  nach 
Lenonuant  (p.  248)  auH  acead.  mad(a).  Doch  entstund  aus  dem- 
selben Grundzeichen  das  uord-  und  südsemitische  iiiem,  wahrscheiii- 
I  lieh  =  , Wasser",  und  ebenso  das  kypriscilie  ma  und  va ;  vgl. 
Det'cke.  Urspr.  d.  altsem.  Alph.  T.  U.  VA;  Ursi>r.  d.  ind.  Al[th, 
T.  III,  13;  Urspr.  des  kypr.  Hyll.  T.  lil,  ai,  und  IV,  47.  —  Der 
ttitpers.  Werth  ist  va  (v  vor  u  ist  noch  nicht  nachgewiesen), 
während  für  ma  ein  anderes  Zeichen  gewählt  wurde  {n.  24).  Das 
ap.  va  entpricbt  dem  anarischen  in  Viväna  =  med.  Vivana,  ass. 
IJvivana*  (Ml^h.  I,  p.  102.  n.  33);  Vahuka  =-  med.  Vnu^j;a,  ass. 
Tval^ku  (ebd.  p.  10r>,  n.  41);  l'varazmija  =  med.  V^arasmija,  ass. 
HuvarLsmu'  ebd.  p.  113.  n.  5(1);  (,'ikt'auvatis  ^^  med.  lSikiu(k)vatis, 
aas.  iiiktuvati'  (ebd.  p.   127.  n.  SU;;  vgl.  noch  Mvn.  1,  p.  32«. 


Deecke,  itbtr  den  Ursprung  der  altpern»ciusn  Keilschrift* 


31)  Das    ap.  Zeichen  hat   den  Werth  vi  nur  gelegentlich  in 
iJamen  Vista^'pu  (Koss.  Enuiii.  7.  Z.  2),  dt-r  iibpi"  ass.  auch  Ustaäi: 

Fteisst  (Meti.  I.  p,  88,  n.   10),    gl*.  'YüTaanti(^;    vgl.   noch  Vi<Uir 
=  'Ydagviig,  'läigvijg]   sonst   ist    es    stets  v  vor  i.      Daher   wa 
ich,    wenn    auch    Äweifehid,    es    mit  dem    beistehenden    anarischea 
Zeichen  zu  vergleichen,  das  neben  ut,  ud  auch  den  Werth  u  hü 
Die  vier  Keile  bildettMi  auariscli  ursprünglich  einen  Kreis,  der  ah 
erlialteu  ist.     Im  Ap.  nun  ri<:btt'N'ii  sich  die  beiden  hinteren  Keil 
gerade,   wie  im  An.;    wühreinl  sie  aber  dann  in  allen  andern  ana 
rischon  Formen  iti   einen  versfbtnolzi'n,  blieben  sie  im  Ap.  getrennt^ 
nur   rückte,    nar*.h  R^gel  3,    der  OberkeU    etwas    nach    links.      Der 
obere  Vorderkeil  streckt*  sich  nach  Ilegel  2  wagerecht,    wie  auch 
neusos.,  armen,  und  aich.  aas.  {Stele  v.  Lamaka  col.  1.  lin.  6  und  y) 
und   schnitt  so    den   hinteren  Oberkeil;    der  untere  Vorderkeil  da*j 
gegen    streckte   sich    senkrecht ,    parallel    dem    unteren    Hinterkei^ 
wozu  der  Uehergaiig  giei('htulls  in  den  arch.  ass.  Varianten   zn  er 
kennen  ist  (M<''U.  I,  p.  192 --3,  n,   107).      Ueber  den  assyr.   Laut 
werth  utu,  udu,  ut,  ud,  u  vgl.  Öayee  p.  35,  n.  402;  Hai.  p.   210» 
n.  401,    der    udu   als  „lumifere  uaissimte,    soleil"  deutet,    während^— 
Leu.  utu,  utuki,  ant;h  uduki  als  acead.  Namen  für  ,Sonne,  Suiuieo^^ 
gott"  fasst,  verwandt  mit  ud,  udda  ,jour*;  uddu  ^sortlr,  se  lever*^^ 
(von    Gestirnen);    Je    lever**    d».  284 — 6);    vgl.    auch    noch    u  = 
unUmJu    flTag'",    ur(r)u    , Licht'    bei    8ayce    ebd.,    Hab    p.  144    im 
Syll.  III.  sr, ;    Leu.  p.  33;  283.      Aus '  demselben  Zeichen  ist  das 
nord-   und   südsemitiscbe  vav  hervorgegangen,    aber  auch  das   ^iid- 
seniitischü  jud  und  das  indisch«  u  (Decckc,  Urspr.  d.  altüem.  Alpi] 
T.  1,  n.  ti;  Ui-spr.  d.  ind,  AJph.  T.  U,  n.  6  a— c). 

32)  Die    vier    ab.    Querstriche    sind    schon    in    allen    ander 
anarischen  Fonuen    auf   drei    reducirt ;    armenisch    ist   die    vorder 
und    hintere  Hillfte    derselben    getrennt,    im  Medischeu    die  ander 
HiÜfte  geschwunden,  Alles  genau  wie  bei  n.  23.    Hier  ab^^r  stiinr 
diis  Ap.  zum  Medischen,  da  das  umgekehrte  Verfahren .  v,ie  es  ill 
n.  23  stattgefunden  hat,    Identität  mit  n.  28  her\^orgebracht  hat 
(Man.  I,   p.   192 — 3,   n.  96).      Der   assyr.  Lautwei-th  ist  as,   nac 
Hal^vy  aus  assu  ,tbnder,  mesurer';  ,imprecation  (wegen  der^ahle 
und    rhytlunischen    Formeln )" ;    vgl.    auch    asu,    asi    «imprecation 
sorcellerie** ;   isit  ,fünderaent*'  (Alcn.  I.  p.  395,  n.  9C;  8ayce  p.  2d 
n.  292;    Hai.    p.  201,    ii.  287;    p.  230;    Len.   p.  228).    *  Danebe 
aber  bedeutet  es  monogr.  samu  «heaven*  und  .sibutu  ,wish'  (Sayc 
ebd.).     Altpers,  ist  es  ^a  imd  <;  vor  i  und  u,  so  entspricht  es  den 
medischen  Zeichen  in   Vistä^-pa    =  Vistaspa  (M«m.  I,  p.  88,  10). 

33)  Die  Identiticinuig  ist  bedenklich .  doch  weiss  ich  kein 
bessere.  In  den  jüngeren  iUiarischen  Formen  linden  sich  drei  ode 
zwei  Oberkeile,  ein  unterer;  in  den  älteren  dagegen  nur  ein  Ober 
keil  und  drei  unt+^r«  (Men.  1,  p.  192  3,  n.  9Ü|.  An  letjr.tnr 
schliesst  sich  das  Ap.  an.  Es  hat  den  schrägen  Oberkeil  der  itb.^ 
und  arch,  assyr.  Form  iÜUAi'  v.  Ljuti.  col  I,  lin,  4:ii  nach  l£egel 


Deecke,  üler  den  Or^trung  der  altperäitdtm  KeiUchrifl.        287 


A'.A 


le  gestreckt;  aus  dem  unteren  Theil  sind  zwei  Haken  geworden: 

rscLeinlich  fiel ,  wie  in  den  jütijiferen  miarisdien ,    aus  nur  drei 

ken    bt'stehendeu  Fumien,    ein  K€'il  weg  und  di«  beiden  andern 

hnien  Hakenfomi  an,  um  Gleichheit  mit  u.  1 6  zu  verhüten ;  vgl. 

der  Entstehung   von  Haken    aus    einfachen  Keilen  u.  21.     Der 

,.  Luutweiih  ist  sa,    sä,    verkürzt  aus  dem  Namen  des  Zeiehena 

na    oder    sanabu    (sanibi   u.  s.  w.) ,    auch  sananahaku  (?) ,    welche 

urter  assyrisch  oder  accadiseh  4,  40,  */ß,  *^/6a  =  ^/g   »ein  Mass* 

deuten  sollen.     Es  gehören  eine  Reihe  verwandter  Zeichen  dazu, 

verschiedener  GiiiiJpii'uiig  der  vier  Ecken  oder  Keile  bcnihend: 

:L  Sayce  p.  3»,  n.  441;    n.  44öa  (sS);    \i,-  38,  n.  441  (sa,    za); 

40,  n.  468;  p.  28,  n.  320;  p.  33,  u,  385;  p.  15,  u.  lüü   u.  s.w.; 

p.  214,  n.  457—8;  n.  456;  p.  215,  n.  471;  p.  209,  n.  384; 

191,  n.   1G4;    p.  254 — 5  u.  s.  w.     Ausserdem  hat  das  Zeichen 

ler   noch   den    nionogr.  Wertli    tjakanu   „to  make,    to  du';   ^faire 

ition";    ,agent'';    nach    Sayce    auch    „to    dwell*,    daher   sukuiniu 

tortress' ;  ferner  suraku  ,to  furnisb'*;  ,accorder"  u.  s.  w.;  vgl.  noch 

p.  268.      Aus    der    ueuassyr.    Fonu    ist    das    nonl-    und  süd- 

itische    sin,   seliin   entstanden   (gr.  üdv^  ac(pLni)\   vgl.  r>eecke, 

frspr.  d.  altuem.  Alph.  T.  II,  n.  21 ;    Urspr.  d.    ind-  Alph.  T.  IV, 

^.  21 ;    ebenso  das  kypr.  ffa  (Deecke,  ürsur,  d.  kypr.  Syll.  T.  DI, 

n.  40).  —  Altjjersi.sch  bedeutet  das  Zei(dien  sa  und  s  vor  i  und  u, 

aber    waiinseLeiidiLh    nehtiger    als    sa    d.  i.    scha    zu    sprechen 

em  p.  212ti'.J;  vgl.  sem.  schin  neben  sin.  und  indisch  s    daraus 

differenzirt  (u.  21  d).      Das.  ap,    und  anariscbe.  Zeichen  entspreelien 

ich  hiiulig  z.  B.  in  K'sajai-sii  =  med  Iksirea,  ass.  Hisi'ürsa'  (Men.  I, 

90,  n.  12);   Artak'sat'rii  c^  med.  Artahsa(s)sa,  ass.  Artuk8w(H)äu 

L  p.«  91,  n.  13);  K'sat'rita  =:  med.  .Satarita,  ass.  Hasatriti  (ebd. 

92,  n.   16);  Arsama  =  med.  lr(,rtmft    (ebd.  p.  131,    n.  94),  gr. 

(MTa/ifys';    Brtgubuk'sa  =   med.  Bukabuksa    (ebd.  p.   132,    a.  ^7); 

1.  noch  Men.  I,  p.  389. 

34)  Differeuzirt  aus  u.   9 :  die  nach  Regel  2  umgelegton  Ober- 
file sind  zwischen  die  beiden  senkrecliten  binabgerüt-kt;  vgl.  einen 

lieben  Vorgimg   beim   ky]jr.  va  (Deecke,    Urspr.   d.  kypr.  8yil. 

'.  IV.    u.  47)    neben   ma   (ebd.  T.  III,    n.  31).      Das    ap.  Zeichen 

ideutet    za  mid   z    vor  u    (vor   i   noch    nicht    nachgewiesen)    und 

itspricbt   dem    anarischen    in    Zara(n)ka  »=  ass.  Zaranga'  (Meiu  I, 

114,  n.  57j,  gr.  Za()(iyyat\  Zazima  ==■  med.  Zaizun,  ass.  Zazunu 

Tebd.  p.   125.  n.  81);  Pmiizanit  =r    med.   Baruzimam  (ebd.  p.   142, 

D.   135)  u.  8.  w.     Amh  kvpriKth  eiits]>richt  C«  (Deecke,  Ui^spr.  d. 

kypr.  Syll  T.  IV.  n.  45).  * 

35)  Da»  ap.  Zeichen    ist   tunlichst    mit   dem  archaistisch-assy- 
oben    in    der    Varianteuäpulte   zu   vergleichen :    die    Haken    sind 

k'ich    gross    gemacht    (der  yynmin'trie  wegen)    und   die  (jm-rkeilo 
h    llegel   2    grade    gestreckt.      Das    assyr.    Zeichen    führte    den 
in    dügu,    dugUt    nmdi    llalevy    „abondunce,    luultitude",    nuih 
ant    accad.    „geuuu":    ein    nahe    verwandtes    Zeichen    heis»t 


28ft        Deechf,  üJ*er  den  Ur$prung  der  aUpfrtuchen  KeiUchrift 

sa-düga-kunu ;   vgl.  Sayce  p.   31,    n.  357  imd  p.  36,  n-  414; 
p.  207.    u.  356;  p.  147  im  Syll.  IV,    col.  1,  n.  10;    22—3;    5« 
67;  Leu.  p.   129;   307.    Nun  vertritt  dies  Zeirben  »rchaistiÄcli, 
die  eben  citirtcii  Stellen  beweisen,  das  j<ewöhnliehe,  aus  vier  seh 
liegenden  Ecken    bestehende  Zeich*?n  hi,    abgekürzt  aus  hig,    na 
Hal^vy   (p.   211.   n.  414)    „flecbir,    ployer";    ,^enou*;  nach  Lenor- 
maut    (p.   73,    292)    ^faire   du  bien'*,   dazu  hibig    „reinettre  pn  bon 
^ftat";    Inga   ,bon,    faisaut    du    bien".      Es    ist   aber  jedenfalls    mit 
diesem  ursprünglich  nicht  identisi'h.  sondern,  in  Folge  verwandt 
Bedeutung  oder  Form  bei  ilhnlichein  Lautwerth,  mit  ihm  gemeii 
Das  Zeichen  hi  geht  nilmlich  auf  ein  schräges  Viereck,   ursprüi 

lieh   wohl    einen  Kreis,    zurück   (Men,  I,    p.   182 — 3,    n.  21);    dd 

Zeichen    dögu   aber,    wie   auch    sein    gelegentlicher    Lautwerth    \^. 
y.eigi,  auf  dus  alüinurische  Bild  des  ,Fisches*,  dem  der  Lautwerth 
ba  anhaftet  und    das   «päter    eine  ganz  abweichende,    unkenntliche 
Oesijilt    annahm:    irb    habe    seine  Formen    in    den  anderen  Spall-en 
gegeben;   vgl.  Men,  ebd.  n.   20;  Sayce  p.   39,  u.   442;  Hai.  p.  214, 
u.  449;  p.  145   im   SyM.   111.  n.  117 — 9.     Namentlich  die  an.  Form 
zeigt,   den  Uebergang   deutlich.      Der  assyr.  Lautwerth    ist   au&96 
\ia,  noch    a  (aj,  ua,  vielleicht  aui.-h  ku'a.     So  entspricht  es  in  Ui 
Schreibungen  persischer  Wörter  dem  blossen  a  in  apadäna  =  me 
hapiiiläna  (Mt'n.  1,    p.   130.    n.   92);   Arakadris  =  med.  Hara(k|ka- 
taris  (ebd.  p.  128.  n.  88);  dem  va  in  Haranvatis  =  assyr.  Anibati' 
(ebd,    p.   115,   n.  59);    dem    k'a   in    Hak'amanis  =  ass.   Ahamanis] 
(ebd.  p.  8a,  n.  4),  gl*.  'Ä'/atuivii<;\    K'sat'ritft  =  ass.  IJasatriti  (eb^H 
p.  92.  n.  15);    dann  aber  auch  unserin  persischen  ha  in  der  erst«^^ 
öylbe    von    Hak'ümanis   =    m*>d.    Hakamanuis;    Haraiva    =r    med. 
Harija  (ebd.  p.   111,   ii.  .52);   vgl.  noch  Men.  L  p.  290ff.     An  de^ 
IdeutitUt   ist    also    kein  Zweifel.      Vrir  u    ist  das  ap.   Zeichen  nnfl|^| 
nicht  nacligewiesen  (s.  n.  3). 

3ti}    Diics  ap.  Zeichen  erscheint  uur  in  HaPdita  =  med.  Hal- 
dita (Men.  I,  p.   133,  n.   101)  und  Dubä?a  =  med.  Dubjui?  (eb  ^ 
p.    134,  n.    lOfi).      Es  entspricht  also  im  ersten   Falle  einem  1, 
sonst  dem  Altijersischen  fremd  ist  und  daher  auch  hier  schwerliii 
an-/.une]mi«n  sein  wird:  £umal  das  Zeichen  dann  aus  dem  Assyrisch« 
stark  umgestaltet  sein  müsste,  was  bei  seiner  vermut blichen  En 
lehnung  wenig  wahrscheinlich  ist.     Eher  ist  anzunehmen.  da.ss 
wit»  im  /weiten  Falle  wohl  zweifellos  na,  ein  n  bedeutet  luid  dat 
1  vor    dem  d    iti  jenem    einzelnen    Falle    statt    in    r    in    den  Nasal 
überging.     Da  wir  nun  aber  schon  ein  anderes  Zeichen  für  na, 
haben  (n,   19).  so  kann  hier  nur  ausnahmsweise  Entlehnung  stall 
gefunden  haben,  und  datür  spricht  die  vollkommene   Identität 
dem  medischen  Zeichen,  dem  auch  ab,  Foi*men  ganz  nahe  kon 


Als  Resultat    dieser  Vergleichung   ergiebt   sich,   daas  das 
persische   Alphabet  (oder  richtiger  Syllabar)  sich   duixdmuä 


Deecke,  über  den  Ursprung  der  altperirUchen  KeiUchrift. 

wie  man  erwarten  sollte,  iin  das  inedische  Syllal>ar  awschliesst  oder 
Überhaupt  an  irgend  eine  jüngere  anarische  Form,  sondern  das^ 
es  direct  aus  der  altAnarischen  Keilschrift  entstandBn  ist.  Und 
«war  weist  die  Mehrzalil  der  Zeichen  speciell  auf  das  Althabylo- 
nische  hin,  aus  dem  auch  da»  Altiiinivitische  und  Altsusische  ah- 
gej6W»;i^  scheinen.  Demnach  ist  die  Entstehung  des  ajv.  Alphabets 
in  eine  bedeutend  frühere  Zeit  äu  setzen,  als  man  bisher  an- 
genommen hat:  es  ist  wahrscheinlich  sogar  illter,  als  das  altsemitische 
Alphabet,  das  schon  che  cursi vassyrische  Form  voraussetzt.  So 
haben  denn  die  Perser  überhaupt  ilire  Cultur  nicht  erst  von  den 
Medem,  nicht  einmal  von  den  Assyreni»  sondern  schon  in  älterer 
Zeit  unmittelbar  von  Babylon  aus  erhalten,  e'm  Factum,  das  von 
bedeutender  culturhistorischer  Wichtigkeit  ist  und  niiherer  Er- 
forschung auch  nach  anderen  Bichtungen  hin  bedarf.  In  ihrer 
Schöpfung  eines  dem  Aliihabete  .schon  so  nahe  stehenden  Syllabai'S 
haben  die  Ferser  aber  von  vorn  herein  ihre  geistige  Ueberlegen^ 
heit  über  Ass^Ter,  Meder,  Anneuier  bewährt  und  ihre  Weltgeschichte» 
liehe  Rolle  im  voraus  angedeutet. 


Indra  nach  den  Vorstellungen  des  Mahälibärata.] 


Von 

Adolf  Uoltzmaun. 

§  1. 
ludra  der  Götterkönig. 

Während  der  Blüthezeit  der  epischen  Poesie  galt  Indi*a  ohnr 
alh^n  Zweift'l  für  di-u  gi*nKRt»^n  und  inJu^itii^st»"»!!  nller  OtUt#»r. 
tapferci  AsurcnkiimptVr  wju'das  belifbtf  A'urbild  drr  irdischen  Kriei 
der  rechte   Gott  der  S<-hljnlitrtii  und   der  Ht!ldr'ii,  und  blifb  es 
so    hinge    als    die    Hfldeuzt^it    des    indischen   Volkes    dauert«. 
dieaer   bevorzugten  Stellung    finden    wir    den    Indra  noch   in 
alten    Stücken   des  MahJibiisirubi.     Je    älter   und   unentstellter 
Erxllhlung    desselben,     desto    grösser    erscheint    die    Mivjestat 
Indrii-  je  spiiter  und   ül>tH*arbeitetpr  ein  Stück  uns  vorliegt,    d< 
mehr  hat  er  an  MiulitfüUe  verloren.     In  einer  Menge    von  Namea 
wird    er    h«''/.eichnet    als    der    Herr    des  Himmels,    der  König 
Götter,    der   tJott    des    segenspendeoden    Regens,   der  Besitzer 
Bonnerkeiles,  der  Herr   des   unsterblich    machenden  Göttertrankes, 
der  walu-e  Gabenverleiher,  von  dessen  Gnaden  jede  gute  Gabe 
rührt.     ,Es  ist  nur    ein  Götterkönig,    er   der   heldenmüthige 
tilgor  der  Feinde\  heisst  es  3.iot?:.>«,  und  wie  (longii  die  ei-st^ 
den  Flüssen,  so  ist  Indra  der  vor/üghchste  nnt*r  den  Suren  3, 

Diese  Siltze  sind  in  den    folgenden   Par.igrnphen    des    weit 
auszuführen;    hier    entsteht    zunächst    die  Frage,    wie    und 
Indra  nach  der  Vorstellung  des  Epos  zu  solcher  Machtfülle  ge 
sei,  da  von  einem  üeberkommen  derselben  durch  Erbschaft  nirgt 
die  Hede  ist.     Am  hüuiigst^n    ausgesprochen   und   dem  Geiste 
epischen  Poesie   am   angemessensten    ist    die  Ansicht,    er  hahe 
HeiTschafl.  über  die  Dreiwelt  seiner  Tapferkeit    zu   verdanken, 
hat  seine  Stellung  sich  erobert,  er  Mrnrde  Weltherrscher  erst  d 
seinen  Sieg    über   die    Feindö    der  Götter,   die  Asura,     Wie 
auf  Erden   in   den   Stjuiunesfehden    oder   in    den  Kämpfen  mit 
wilden    Eingeborenen     oft  genug   tapfere   Uelden   sich   zu  Koni] 
aufgeschwungen  haben  mochten,  so,  stellte  man  sich  vor,  sei 


m 


HolUnuintt,  ludra  nach  den  Vorstellungen  tlee  Mahähhdrata.    291 


im  Himmel  nach   den   siegreichen  Kämpfen    mit    den  Asuren 

r  tapferste  der  Götter  ihr  Gott  geworden.    So  sagt  Kaiiia  1,7432, 

er  dem  Duiyodhana  offenen  Krieg  gegen  seine  Feinde  empfieblt : 

^Darch    Tapferkeit   hat   der  nmthige  Bharata    die  Erde    erworben, 

durch   Tapferkeit    hat    Indrii    die    di'ei  Welten    sieh    unterworfen." 

Ebenso    erzUhlt    Markaijäeya   3,i;jsmj:     ,A1s    der  schretkiiche  Krieg 

mschen  Göttern  uaid  Asuren  beendet    war.    da  ward    Indra  Herr 

er  drei  Welten."     Auch  2,»7l%  H.yH  ist  deuthch  ges^t,  dass  Jndra 

Idurcb  seine   Tapferkeit  die  Asura  besiegte  und  durch    diesen  Sieg 

lerr    der   Welten    ward.     Specieller    ist    die    Angabe    3,iiko7    ,als 

dra  durch    seine  Tapferkeit    den  Vptra    besiegt    hatte,    ward  er 

lerr  der  Drei  weit."    Ebenso  erzählt  er  selbst  12,36«»:  ^Alft  ich  den 

Jumbha,  Vfitra,  B41n»  F&ka,  den  Virocana,  dem  hundert  Listen  zu 

Sebote   stunden,    den   schwer    abzuwehrenden   Namuci.    den    viel- 

Ü8tigen    (^'amhara,    den  Vipracitti.    den  Sohn   der    Diti,   die   Söhne 

Ider    Dauu    allerwOrts    imd   den   Fraliläda  besiegt    hatte,    da    ward 

f  ich  Oberherr  der  Gotter.''      Die  Einweihung  (abhisheka)    des  Indra 

fklH  der  Zeit  nach  mit  dem  Kriege   gegen   die    DAnava   zusammen 

3,1«»*;  was  den  Ort  ardangt,  so  wird  nur  angegeben,  sie  sei  in  der 

BBtlichen  Weltgegend  gefeiert  worden  5,a767. 

Gleich    nachdem    er    Götterkönig   geworden   war,    brachte    er 
feierliches  Opfer,  uju  sich  berühmt  äu  machen  \am&.    Dagegen 
eisst  es  2,7o,  er  habe  vorher  geopfert  und  diesem  Opfer  habe    er 
ein  Glück  zu  verdanken:  es  tritt  also  hirr  die  kriegerische  Tapfer- 
keit  bereits  zurück  hinter  der  mystischen   Zauberkraft   des   Opfers. 
Sach  anderen  Angaben  bat  Iiidra  sein  Amt  von  Brahmim  erhalten. 
sagt  Ka^yapa  1,U53:   , Dieser  Indra  ist  7Aim  Herni  der  Drei  weit 
nacht  worden  auf  Befehl  des  Brahman."    Als  s|iiiterhin  die  Vcr- 
ing  des   Vishnu  das  Andenken  an  Brahman  zarückdrangte.  warj 
türlich  dieser  Gott,  der  den  Indra  in    seine  AVürde    einsetzte,! 
Götter  sagen  5,2»-    zu   Vishnu:    „Du    bist    es.    der   das  Aniritoi 
jte,     du    hast    die    Dailya    in    der  Schlacht    besiegt,    den  B;di 
iied«rgeßtreckt  und  dann  den  Indra  zum  Götterheirn  gemacht."    Es 
•t  selbstverständlich,  dass  die  jVrdiilnger  des  (^iva  nicht  ermangeln, 
elbe    von    ihrem    Gotte    zu    behanpteii;    z.    B.    12,44U6:    „(^iva 
den  tausendiittgigeii  Gott  zum  Herrn  des  Himmels;"   13,««4: 
Alters  en\'arl}  sich  Indra  durch  seine    Ergebenheit  die  Gnnst 
Gottes,  indem  «r  naekt    und   mit  Asche  bedeckt  büsste,  und  in 
der  Zufriedenheit  des  Mahädeva  erlangte    er    di*'   MeiTsehaft 
diu  Götter;"    13,r.sii    heisst  (^iva    kurzweg    der  Schöpfer    und 
des  Brahman,  des  Vishiiu  und  des  Indra.     Die   letzten   indi- 
Gutter  endlich  sind  die  Brahmauen,    und    so   kann    es   nicht 
dass  bemerkt  wird,  ludra  habe  seine  Würde  seiner  Devotion  I 
^egipT»  die  Priester  zu  verdimken    IS.üih.i.  5,i703;    vgl.  5,g3H4.     Aber 
_»Ue  die.se  letzteren  Vorstellungen  sind  siiäteren  Datums;    die    neu, 
eindringenden  Keligioncn  des  (,;iva  und   des   Vislinu   haben    in    der 
beo  Poesie  einlach  ihre  Götter  an  die  Öt.eUe  der  alten  ge8et2t 


292    HoUimann^  Intlra  nach  den    Voratellungen  des  MahdbhAraia. 

sie  ermangelten  gänzlich  poetischer  Produetivität  and  konnten 
die  sehön«?n  alten  8ag€'n  gescliniiicklos  ültei-treibeu    und   Verderb 
Die  alt«  epische  llelierlirfenuig  wusste  nur,  dass  Iiidrn  durch  eige 
Kraft  und    durch  dt-n  Willen    des  Schicksals,    d.  h,    des  Bnihnu 
Stellmig  sich  f?rwarb. 
Als  (jlött*!rkönig   ist   Indra   ganz    das   Urbild    eines    machtij^ 
^Iflckliehen    und    wohlwollenden   irdischen  Königs.     Er    selbst  Ifl 
in  Lust  und   Freud*? .  aber  auch  sein   Regiment  ist  ein  glücklicl 
er  lUsst  regnen  und   gedeihen,    die  Mensehen  sind  fromm   und 
frieden,  sie  wissen  von  keiner  Kninkheit»  Indra  selbst  reist  umfc 
und    sieht    überall    nach.     ,Als    der    schreckliche    Krieg    zwiscli 
Göttenj  und  Asuren   zu   Ende  war*,   heisst   es    3,i»a»ii,   ,da 
Indra    Hen-    der    drei  Welt*tn.     Immer  lies»    Parjanya   die   best 
Segeospender  regnen,  die  rjpschlipfM  waren  gesund,  fromm  und 
recht,    alles  Volk    war   /iifrieden    und    verbirrte    in    seiner    Pflicht 
Als  der  TödUir  des  Bula  das   CTlück  seines   Volkes  sah,  da   war 
zufrieden,  der  (rötterkünig  Tutiikrutu;  er  bestieg  seinen  Elephaut 
Airävatu  und    besah  sich  die    vergnügten  Geschöpfe/      -    DieseJl 
Vorstellung,  dass  nach   UeberwtÜtigung   der  Dänava    und    der 
Setzung  des  linlra  als  Hemi  der  Welt  Hecht  und  Walirheit  herrscht 
wrd  auch   13,sm4&  ausgesprochen. 


S  2. 
Indra  und  Brahnjan. 

Als  der  erwachende  speciilative  Geist  des  Volkes  sich  mit 
alten  Naturgütt^m  nicht  mehr  begriüg«<n  konnte,  sondern  auüng, 
erst  dunkel  und  unbewusst  nach  und  nach  immer  bestimmter 
bewusster,   hinter   der  Vielheit    der   einzelnen  MaturkräHe    die 
heit  einer  davS  All  nnit'assenden  VVeltseele,  eines  hücksten  Urgrund 
alles  Seins  ^u  suchen,  da  mag  es  /unächst  wohl  nahe  gelegen 
die   impoiürende    Gestalt   des  Götterkönigs    /.u  dieser   hohen  Ötn 
2U  erheben,   imd    es    fehlt    auch    im  Mahäbhärata   an  Stellen  ein 
solchen    pjmtheistischeu    Auffassung    des   Indra    nicht,    obwohl 
dieser  Richtung  gewiss    die  spätere  Umarbeitung    das  meiste 
femt  oder  auf  Vishiju  übertragen  hat,    ,Du  bist  der  Wind,  du 
Wolke,  du  das  Feuer  des  Blitzes  am  Himmel,  du  der  Ghmz  alle" 
Wesen,  du  bist  die  Sonne  und  das  Feuer,  du  bist  die  Erde  samiuL 
Bergen  und  Wüldern,  du  der  helle  Hiiuniel  mit  der  Öomie.  du  ( 
grosse  Ocean   mit   den  Tiini-   und  Tinii»\gila-Fischen",  heisst  es 
dem  Spruche  der  Kadrü  l,iisä — i«»:..    Dass  aber  diese  puutheisÜsti 
Auffassung  des  Indra  nicht  durchdrang,  lag  hauptsächlich    an  di 
stark  hervortretenden  kriegerischen  Natorell  des  Gött*>rkönig&; 
Priester  mussten  die  beschauliche  Ruhe    des  Brahman   der   euer 
sehen  Tapferkeit  des  Götterkönigs  vorziehen.    Aber  auch  die  anda 
weitigen  Vorstellungen,  die  sich  über    den    persönlichen  Uharakt 
des  Ifldni  ausgebildet  hatten,  Hessen  um  vor  dem  nach  Gruudsät 


IMtmuiw».  Iitdra  nach  den   Vor/tteilunfffn  tfex  Mahdhhdrata.    ^«JS 


ttiner    immer    scnipnlöseron    Moral    prüfenden    kufiB   der    späteren 
IHVeltuuchanung  jener  hohen  Stufo  nicht  mehr  würdig   ei-scheinen; 
eine    Gewaltthatigkeiten    und    seine    Liebeshändp]    empfahlen    ihn 
|nicht  dazu,  seitdem  das    monvlische  Gewissen   des  Volkes   ein    znr- 
feiner  füJilendes  geworden  war. 
Zwftr  fehlt  es  dem  Oött^rkönige,    auch  abgesehen   von    seiner 
beldemnüthigen  Tapferkeit,   nicht  im  tieftüchen  Eigenschaften;    be- 
onders  wird  seine  Grossmnth  heiTorgehoben,  er  erscheint  als  mit- 
ender   Freund   nicht  nur   der  Menschen   (freilich    KunJtehst  der 
er  und  Könige),    sondern  auch  der  Thiere.     Er  erbarmt  sich 
^d,»(« — a4o)    eines    vor    den    Pflug    gespannten    Rindes,    dos    hart 
Bppen  muss.   und  lässt   stark   regnen,   so    dass  der  Bauer   ge- 
Bren  wird,   von  seiner  Arbeit   abzulassen.     In    der   CTPsehichte 
Nala,    welche    durth    ihre  Popularit-ilt    einer    durehgieifenden 
iTJeberarbeitmig    in    vishnuitischen    »Sinne   entging,    xeigt    sich    seine 
Igrossmüthige    Denkweise   deuthch.      Denn    er  ivird    nicht   wie   Kali 
|in    seinem  Ehrgeize  dadurch    gekrilnkt ,    dass    Dania3'imti    bei    der 
Jattenwahl    einen   sterblichpn    Mensrhen    ihm    vorgezogen    hat:    or 
|Terhi1ft  ihr  nelmelu-  selbst  dazu,  den  Nala    zu   wlililen,    beschenkt 
&<j    Paar    reichlich   und    bemüht    sich    den   Zni-n    des  Kali    zu   be- 
iBchwichtigen.    Auch  als  Wächter  der  Moral  tritt  er  auf.  wi«  wenn 
im  Vereine  mit  Agni  die  Tugend  des  üginara  pinift :  „Errichtet 
der  Welt  Wahrheit   und  Falschheit"    1,hio.     Ein  alter,    5,nH«  im- 
pefuhrter   Spruch    droht:    ,Den    trifft   Tiidra   mit    dem   Donnerkeile, 
irelcher  den  Schtit7.1ing  dem  Feinde  ausliefert."    Sehr  neu  dagegen 
st  der   Versuch,    den   alten   Heldengott   gewaltsam  als    biisiienden 
leiligen  erscheinen   zu  lassen,   5.»sn:    , Durch  tugendhaften   Wandel 
Bolnbhid    den   hüchsten  Rang   unter   den  Göttern   erreicht,    er 
mb   Wohlleben    und    Sinneslust    auf    und    pflegte    eifrig   Wahrheit 
nd    Tagend-,    s<j    wurde    ihm    die   Ktmigswürde    ku   TheO.*'     Nach  | 
S»MKf>  bestraft  Indra  Denjenigen,    welcher   seinen  tteftlhrten   in   der 
]loth    im    Stiche   lässt    imd    geruhig   nach   Hause  geht,   und    nach 
erwirbt   man  sich  durch  unverbrüchliche  WahrheitfiMobe  die 
des  Indra  und  des  Agni. 
Aber   so  wenig  wie  an  Lob  fehlt  es  an  Tadel.     Er  bekämpft 
eine  Feinde    ebenso  oft  mit  Verrath  und  Heimtücke  als  mit  ehr- 
Pichen  Waffen  und  handelt  ganz  nach  dem  frrundsatze  seines  Priesters 
8phaspati.  dass  gegen  Feinde  jedes  Mittel  erlaubt  .sei  ti,ä4.^j».     Den 
vierlich  geschlossenen  Vertrag  mit  Vptra  bricht  er,  indem  er  sein 
rissen  mit  höchst  sophistischen  Spitzfindigkeiten  beruhigt.     ^V^iel 
EJnrecht.  Betrug  und  Heimtücke",  sagt  Nahusha  5,37-i  7,u  den  himm- 
chen  Pishi,  „hat  sich  Indra  ehedem   erlaubt,  warum  habt  ihr  ihm 
cht    gewehrt?"      In    der   nämlichen    Erzühlung  (f),-fi:0   antwortet 
ndr»    auf   die  Frage ,    ob   er  sith  denn  vor  Bndimanenmord  nicht 
llrchte:     ,Ich    werde    spilterbin  schon  schwer* ■  Busse  büssen,    um 
Bich  zu  reinigen."     Auf  die  Bewahrimg  seines  Ansehens  ist  er  auf 
i  «ifersüchtigste  bedacht ,   ^rie  er  /,.  B.  den  Kfinig  Bhaftga(;vana, 


294    HoUzmann,  Jndra  nach  tlen  Voratrllutigen  tirt  Mahäb 


der  ein  dem  Tndra  unangenehmes  Opfer  hrin^l,  ohne  ihn  ro  nifen 
(anfthilya  luiun  IS,:.«-),  zur  Strafe  in  ein  Weib  verwandelt   ("ebd.  .^st^f 
Besonders   aber  wusste  die  alle  .Sjige  viel  von  seinen  LiebschaflaW 
zu   erzilhlen,    aber   freilich    hat   hier   spätere  Frömmigkeit  die  an- 
stössigsten  Züge    entfernt.      Er  heisst  ein  Frauenj?iger  (parnst 
macttrin)  13,!<ä«r>,    wo   seine  Liebe   zu    der  schönen  Brahmanen! 
Ruei  erfühlt  wird  und  er  sich  xsst  die  Anrede :   ,Leidenschafllic 
suhl*H'ht   i^esinnter,    verbrecherischer    Indra"    gefiiUen   lassen    m 
Ein  solcher  Charakter  passt  schlecht  zu  den  Anforderungen,  wel 
eine  spätere  Zeit  au  eine  göttliche  J»tatur  stellte,  und  welche  5,»m 
so  fonnulirt  werden:  ,Ein  Gott  handelt  niemals  nacli  menschlicher 
Weise  aus  Leidenschaft^  Zorn,  (rier  oder  Hass." 

So   war  ludi-a,    dessen  lebhaftes  und  energisches  Naturell 
treues  Abbild  der  kriegerischen  .Stammeskönige  der  indischen  Held 
zeit  sein  in<)chte,  zu  wenig  geeignet,  die  Rolle  des  erhabenen,  ül 
tiöttem    und  Menschen    schwebenden,  ewig  ruhenden  Ur^eistes 
übernehmen.      Er   musste    hinter   anderen  Gestalten '  des   indisc 
Pjintheons    zm-ückti-eten.      Der  ei-ste  Gott,  welcher  dem  Indrii 
Hang  abgewarm,  wi«  dieser  vielleicht  den  Agni  und  Agni  den 
mna  verdrUngt  hatte,  war  Brahman.     W<>im  im  griechinchen  Fi] 
hinter  der  reiehbolfljten  Götterwelt  das  dunkle  allgewaltige  Schi 
sal   steht,   dessen  Willen    selbst  Zeus  in  wichtigen  FiÜlen  befi 
so  war  das  indische  Epos  einen  Schritt  weiter  gegangen:  es  hi 
dos  Schicksal  personiticirt  in  der  Gestalt  des  Bralimau  oder  Vidh&l 
der   »war    nicht  handelnd   in    den  Laiii'  der  Ereignisse  greift, 
die  Zukunft    kennt  und  stets  den  richtigen  Weg  anzugeben  weti 
der   zum  Ziele  führt,  der  das  Schicksal  nach  seinem  Willen  lenkt 
und   dabei   an    nichts   als    in   einzelnen  Füllen    an   sein   einmal    ge- 
gebenes Wort  gebunden  ist.    Mag  die  Idee  von  Brahman  theologisch 
sich   andersartig   entwickelt   haben,    im  Epos    ist    er  der  Herr 
Schicksals    und    das   beständige    Orakel    der   Gött-er,    bei    dem 
schützenden    Rath,    nie   aber    thatkrJlftige   Hilfe    suchen.      \n 
wendet   sich  Indra   in  jeder  Bedrilnguiss,    und  Braliman    giebt 
richtigen   Mittel  zur   Rettung   an,   überlüsst  aber  die   Ausföhi 
dem  Götterkönige;    unmittelbai-  betheiligt  er  sich  nicht  am  G 
der  Ereignisse.     Diese  Stellung  des  Indra  zu  Brahman  geholt  ge 
schon  dem  alten,  nicht  erst  dem  üborarbeitoten  Y.\n>&  an ;  sie  d 
den  ludru   noch    nicht  in  ein  xuiwürdiges  VerhUltniss  herab;    d 
ist  auch  der  Rath  des  Brahman,  die  weise  und  tapfere  That  bl 
dem  Indra,    auch    abgesehen    davon,    dass    es    ganz  in  dessen 
lieben  liegt,  ob  er  den  Ratli  des  Brahman  einholen  will  oder  nii 

So   oft    die  Götter  sich    ixt\   Brahman    wenden,   ist  Indra 
Sprecher;    nur   einmal,    bei    der  Vorstellung   der  Götter  bez 
des  Rüvana,    führt  Agni  für  sie  djLS   Wort,    obwolil  Ind!*a  zxig 
ist  3,j:ir>ap.     Als  ilie   beiden  Asuren  Simda  und  Upasimda  die  Gö' 
gezwungen  haben  den  Himmel  zu  verlassen  (Ltöso),  giebt  Brahman 
die  Mittel  zum  Stur/o  (b'r  beiden  Hrüdor  an,  und  nach  d» 


HoUsmahti,  tndra  nach  den  Vorslellnugen  des  Mahdbhämta.    295 

elben    wird   bemorkt    (1,77a:.),   Brahiiian  habp  die  Dreiwelt  von 
liera  dem  Indra  übergel^eu  und  sich  in  SGinf;  Wflt  /uriickgeKogen. 

Klieiisu    erscheint  Indru    als   Führer    der  Götter   in   der  Cii^schichtci 

des  Vfitra  3,h<?!)3:    die  Götter,  »in  ihrer  Spit/ie  Indra,  bt'f^'fhcn  sich 

»u  Brahiuan,  uui  Hilfe  geK«"  Viitra  zu  suchen;  Brahiiiaii  htdehrt 
l  sie,  wo  der  Dünnerki.dl  zu  holen  sei,  mit  weh;bem  Indra  d*'n  Vntra 
I  iödieti    werde.      Audi    allein    sucht  Indra   den  Bralunan    auf,    sich 

bei  ihm  lltttlti  äu  holen;  so  als  er  nach  Besie^ng  aller  iilriri^ron 
'  Afoiren   nur   den   Bali    nicht  finden  kann  12.h«.io.     Wie  Indra  und 

die  andern  Götter,  im  vergeblichen  Kample  mit  den  Asura,  sich 
I  an  Brahuian  wenden,    ist    auch  8,us»y  eiTiiÜüt;   dieser  weist  ihn  an 

^'iva  n«r,.  Eine  Beruthun^'  der  (TÖtttn-  unter  dem  Vorsitze  des 
I  Brahman  wird  auch  l,i.wi  bencht^t:  es  handelt  sich  daram,  wie 
|der  üebeiTölkerung  der  Erde  abzuhelfen  sm\  Bvahman  vertröstet 
1  die»  Götter  auf  einen  gewaltigen  Krieg,  der  sich  unter  den  Menschen 
I  erheben   und   die  Erde   entvölkern    werde.      Bekaimtlich    ward    ein 

solcher   ,Prolng    ini    Himmur    mit    der   gleichen    MotiviniJig  auch 

dem  griechischen  E])os  vorangestellt. 

So  steht  Indra  allerdings  in  einem  theilweise  abhängigen  Verv 

hältaisse  zu  Brahman;   er  erscheint  hei  Gelegenheit  in  dessen  Gq- 

folge  3,i6.'.iH  und  es  heisst  sogar,  Bralmian  habe  ihn  zum  Hemi 
|d«;r  Dreiwelt  emgesetzt  l,i45a  oder  wieder  eingesetzt  1,7735.  Aber 
[der  Welt  und  dem  Leben,  wie  es  im  Epos  sich  darstellt >  steht 
[Brahman  zu  ferne;  er  ist  nicht  wie  Zeus  der  Vater  der  Gütt*r 
ilen.sohen,  .sondern  ihr  (iros&vater,  Pitiimahii,  und  die  epischen 
Btelliujgen  von  Indra  verlieren  an  Poesie  und  Würde  nicht 
f  durch  ihn. 


§   3. 
Attribute  und  Wohnsitz. 

Jeher  die  Vorstellung,  welche  das  alte  Epos  sich  von  der 
eren  Ge.shUt  de^  Gott^is  machte,  eiilhJllt  das  MahabhArat^i  keinerlei 
l'cleuÜiche  Angaben.  ,.So  schön  wie  Indra'  erscheint  als  sprieh- 
[Wörtliche  Redensart  4.2»tfft.  Der  alle  Beiname  Tausendaugo  (sahas- 
lliksha,  sahasranetia,  dft^a(;fttekshana) .  der  ursprünglich  wohl  nur 
Lseine  Allwissenheit  symbolisirte.  wurde  sptlter  wörtlich  genommen: 
[er  habe*  vom,  hinten  und  auf  der  Heite  grosse  Augen  mit  rothen 
pVinkeln  (raktAnta);  hnkomninn  habe  er  sie,  als  er  die  alle  Götter 
I  Tfcht*  umwandelnd«"  Tsymphe  TilottHma  genau  halie  sehen  wollen, 
1 1,770«.  Auch  I9,."i'.*7i  sind  die  tau^enfl  Augen  wörtlich  genommen. 
|£in  Bild  des  Indra  (auf  einer  Fahne)  wird  erwähnt  7,tüar..  i«»». 
|8«tn  üewand  ist  von  schwarzer  Farbe  nach  l,»<io.  Er  trügt  ein 
iDiadem,  daher  Kiritin  l.isä:..  Dass  seine  Kleider  staublos  sind, 
|»«in  Knuiz  stets  bunt  und  nie  welkend,  dass  er  keinen  Schatten 
«firft,  nie  vom  Sehweis.se  (der  überhanjit  im  Himnu'l  fehlt  3,iji:>i) 
i^rÜl'uu  wird  und  nicht  mit  den  Augen  Idinzelt,  auch  im  Stehen 


206     Holtzmann,  Indra  nnch  den   Vor*tfU.ungfn  Hf*  MoMbh&raia. 


die  Erde  nicht  berührt,  hat  er  mit  allen  Gröttem  gemein;  es  sin 
dies  die  Zeichen  der  Götter  3,22u;  vgl,  2,s«7:    ^unbeschreiblich  ifl 
seine    Gestalt:    nr    trü^    ein    Diadem    und    ein    goldenes  Armband 
einen  bunten  Kranz  und  stuublose  Kteidpr."     Uober  seinem  Himi»! 
wird    ein    gelber   (pandnra)  Sonnenschirai   (ätupatra)   mit  goldenen 
Oiiffe   getragen   3»i«77.  vnt.      Von  Waflon   des    Indra   wird   aus» 
dorn  Donnerkeile,  wovon  sogleich,  der  Speer  envilhnt.  welcher  in 
mer   trifft  und  wenn  er  Hunderte  von  Feinden  getödtel   hat.    va 
selbst   in    die  Hand   des  Indra  zurückkehrt  S.itkih.     Dieses  ist  de 
Speer,  weUhnn   Kiirna  von  Indra  gegen   Panxer  und   Ohrringe  aiu 
tauscht;   nach   dem  Tode   des  Ghatotkaca   kehrt  er  von  selbst 
ein    Meteor    leuchtend    in    den    Aether    zurück    7,hi7i.      Auch 
Muschelhom  des  Indnv  wird  erwähnt;  es  ist  von  Vi^vakiUTnan  va 
fertigt    '2.1S2S-      Ein    Bogen    des    Indra    wird    als    im    Besitze    dfl 
.Tudhishthira  befindlich  ei'wtthnt  7,io.'ik.    Der  Regenbogen,  gewöhnliü 
Indrawaffo    (Indrnvudha)    genannt,    heisst    auch    Bogen    des    Indi^ 
(Imlradhanus)  b.^i-H. 

Der    Donnnerkeil    des    Indra    heisst    Vaira»    A(;;ani.    Mahä<jani, 
Kuli<;a.      Der  Gott   hiüt  ihn  sehr  werth;    „der  geliebte  Donnerkeil 
des  Indra*  (l.uir».  3,»7di.  3,1*174  ii.  s.  w.)  ist  eine  gewöhnliche  Ver- 
bindung.    Dem  Karna  stellt  Indm  jede  Wahl  frei,  nur  den  Donner- 
keil   nimmt    er    aus    3,i7iofi":     »mit  Ausschluss  meines  Vajra  wähle 
dir   was  du  willst. "     Die  Geschichte  des  Donnerkeils  ist  3,sßn3 
zilhlt:     Die   Gatter,   von    Vntra   und    den  Danava   hart,   bedrtoia 
suchen  Schutz  bei  Brahman;  dieser  giebt  ihnen  ein  Mittel  an, 
sie  den  Vjitra  tödten  könnten :  sie  sollten  7,u  dem  heiligen  Dadhic 
gehen  und  ihn  bitten,  er  möge  zum  Heile  der  Dreiwelt  seine 
beine    hergeben.     Das    werde   Diidhlca   freudig  thun.     Sie   sollt 
dann    aus    seinen   Gebeinen   eine    schwere    Waö'e   verfertigen,    mit 
welcher  Imb-a    den  Vptra    sicher    erlegen    werde.      Alles    trifft  zO^H 
wie  Bruhman    es   vorausgesagt;   gemo    opfert.  Dadhiea    sein  Lebn^l 
und  aus  seinen  Gebeinen  fertigt  Tvashti'i  den  Donnerkeil  des  Indra 
(der  daher  Asthisarabhava,  aus  Knochen  entstanden,  heisst  l,iM4 
womit  dieser  dann  den  Vptra  erschlägt  3,«787.     Eine  spätere  Stel] 
fl,«!»:.)  fiigt  bei,  der  Keil  sei  an  dem  Haupte  des  Vptra  in  hund 
und  tausend  Stücke  zerschellt ;  aber  es  ist  nirgends  die  Rede 
der  Verfertigung  eines  neuen  Vajra.     Der  Donnerkeil  wird  oft 
belebt  gedacht;  Indra  spricht  mit  ihm,  so   1,7!>«:   „geh,  hilf  diese 
Brahmnner*  (niimlich  d^m  Utartka,  d^^r  vergeblich  ein  Loch  in  die 
Erde  zu  bohren  sucht,  um  in  die  Welt  der  Schlangen  zu  gelanger 
Beim  Herannahen  eines  Feindes  wird  ,der  geliebte  Vajra  des  Ind 
von  selbst  heiss  und  föngt  an  zu  glühen  l,ni5.     In  einer  ander 
ErzJlWung   vom  Tode   des  Vfitra  (ft.aao)  scbleudfirt  Indra  mit 
Donnerkeile  den  Schaum  des  Meeres  auf  Vi*itTa,  in  dem  Schaum« 
aber  ist  A'^ishnu  verborgen  (so  auch  3.i74(u).    der  dann  den  Vntra 
t^dtetv      Hier    ist  Vishnu  ganz  imgeschickt  eingeschoben,  denn 
späteren  Verlaufe   hat  Indra  allein  die  Schuld  des  heimtttckii 


floltxmann,  Indra  nach  den  VorsteUungen  des  Mah&hhdrata.    297 


I  Kordes  zn  tragen;  über  mit  dem  Meeresschaiime  muss  der  Donner- 
I  Icoil  in  irgend  Riner  mibekaiinten  Bpziohung  stehnn.  da  Tndra  beide 
jidentificirt;  denn  er  sugt:  „dieser  Schaum  ist  Wfider  trocken  noch 
l  nass  und  auch  keine  Waffe,"  tmd  nach  diesem  Sophisma  (denn  er 
[batte  sich  verbindlich  gemacht,  den  Vritra  mit  keiner  Waffe  und 
l weder  mit  Trockenem  noch  mit  Nassem  anzugreifen)  tödtet  er  den 
[Vptrft  mit  dnrn  Donnerkeile;  vgl.  die  von  A.  Weber,  Indische 
I  Streifen  T.  35  citirte  Stelle  au.s  dem  f'atapnthii-Brahmana:  ,Das 
«er  ist  ein   Keil,  es  höhlt  aus." 

Die  durchgebende  Verschiedenheit  der  beiden  längeren  Be- 
[■richte  über  den  Tod  des  Vptra  (3,sfi!ia  und  5,S'J7)  zeigt  sich  auch 
1  in  den  Angaben  beider  über  den  Donnerkeil.  Nach  dem  ersten 
Berichte  wird  der  Donnerkeil  erst  zu  dem  Behufe  von  Tvashtri 
gesellmiedet,  den  Vptra  dtimit  xii  tfidten:  in  dem  zweiten  aber  hat 
Indra  schon  viel  friiher.  vor  der  Geburt  des  Viitra,  dessen  filteren 
Binder  Tri^jiras  damit  erschlagen  5.ii:»i. 

In  einer  späteren  Sage .    vom  Tode  des  Suvariiashtliivin ,    des 
Sohnes  des  Srinjaya.  verwandelt  sich  der  Dimn«>rkeil,  welcher  auf 
Befehl  des  Indra  den  Suvfinj fish! hivin  tödten  soll,  zu  diesem  Zwecke 
I  in  ein*»n  Tiger  12,iii» — ntu 

Wenn  Indra  seinen  gewölmlichen  Wohnsitz  verlässt.  erscheint 

er  entweder  auf  einem  Wagen  fahrend  oder  auf  einem  Elephanten 

reilftnd.      Die    erstere  Vorstellmig    »st  entschieden  die  Kltere.     Der 

Wagen  des  Indra  heisst  Jait.ra  (3,i»tf)io),  auch  Sudar^ana  (4,t7fii)'  p>' 

ist   mit    Edelsteinen    gesihmückl ,    er   flihrt    nach   dem  Willen    des 

\  Gottes  durch  die  Luft  (i.iTrtti).      Er  wird  von  schnellen  gelblichen 

fhnri)  Pferden   gezogen,    daher    Imlra   selbst  Harihaya,   Harivfthana 

heisst;  die  Zahl  der  Pferde  wird  bald  auf  tausend  (n..'5«i5.  19,s4.'i9), 

bald  auf  zehntausend  {3.i7:;o.  muhI)  angegeben.     Dieser  von  M&tali, 

'  des    Oötterkönigs    Wagenlenker  und    Freund,    geleitele    oder   nach 

Midcni   Stellen  (4.i7>;rt.   5,nrt4.'.)    durch    den   Idossen  Willen  des  Indra 

1  gelenkte  (Ttämaga)   Wagen    verscheucht   die    Finstemiss,    zersfialtet 

die  Wolken.    eifülH    die    Welt,   mit   üonnergetOse    3,iti»?;    um   ihn 

[her   zucken    helle  Blitzstrahlen,    auf  dem  Wf^en    selbst  weht  die 

I  »chworze  Fahne  Vaijaynnta    mit  goldgeschmücktem  Stimime  3,i72u 

Um    den    Wogen   schweben    allerlei    Genien,    besonders   die  Wind- 

jgötter  oder  Manit,  auch  tanzende  Apsaras,  musicirende  Gandharba, 

I  femer  die  Vidj'&dhara  und  andere  Plalbgötter.    W^nn  der  maje.stä- 

1  tische  Indra  auf  seinem  Wagen  daherführt,  erschallen  rings  um  ihn 

[die   Lobgesänge    aller   Göttpr.    Wolken   ziehen   ihm    nach    und   die 

fkhaaren  der  Vidyädhara  und  der  Apsaras  l.stai.     Der  Füi"st  imd 

[seine  Begleiter  werden  verglichen  mit  Tndr»  und  den  Marut  1,777g. 

l3,irw.oü.    .Vom  Himmel  herab",  heisst  es  L^i«:,   ,t^lhrt  Iiidni,  begleitet 

[von  den  Schaaren   der  Manit\    Das  Ilerrmnahen  des  Indra  in  seinem 

iWagen  ist   auch   S.ii-.m«  beschrieben;   schon   von  ferne  hfiii  man  in 

]  df-r  Luft   das   Donn»»ni   der  Bilder  und  das  LSiuten  der  Scbf^'llpTi,  ns 

[klingt  wie  das  Biüllen  wilder  Thiere;  in  glilnzenden  Wagen  folgen 


298    UoUsmann,  Indra  nach  deti  Vor^tcUiitigtyH  dcä  Maliäbhärata 


ihm  die  Gandharbn  und  diM  Apsaras,   der  von  gelhen  Pferden 
zogenn  Wa^cn  ist  mit  Gold  gesfkmiit'kt,  er  rasselt  wIp  eine  Donn« 
wMlke.      DiesMu  Wm;i»^u   ücbitkl  Tndni    Avm  Räma,  dwiii  Sohne 
I>a<;aratha.    wr^k'her    auf    ilini    steheEid    den    Ravuna    erlogt  3,i«s 
►SpMer    schenkt    liidra    seinen    Wagen    dnm    Vasu   (»der    Uparica 
2.960.   I,ä3;).s,    der    ihn  auf  seiuea  ^ohn  B^ihadratha  und  auf  sein 
Enkel  Jaräsandha  vererbt;   natih  dein  Falle  des  .larasandha  kon 
der  Wagen    mit    Bewilligung    des    YudlHshtlnra   (2,Mr..  üt«)    in 
(Jewidt  des  Kpshna;   es  wird  ansdriiekUch  heniorkt^  es  sei  dersell 
Wagen  gewesen,    auf  dem  fahrend  Indra  einigt  die  l)&naVH  hesia 
habe,   auch   .seine  dem  Regenbogen  gleiche  FUgge  habe  sich  no 
darauf  vorgefimden. 

8pilteren  Vorstelliaiigen  gemllss  reitet  Indra  auf  einem  weiss^ 
Elephanteu;  derselbe  heis.st  Airavana,  hat  vier  weisse  St^K&^äh 
und  entstund  aus  dem  gebutterten  Meere  l,ii5i.  In  dem  Kamp 
des  Jiulra  mit  Arjuna  und  Knshna  l.sstn  reitet  Inrha  den  E|^ 
phanten;  die  Stelle  ist  aber  eine  sehr  späte  vischnuitisrh«  VM 
Schaltung,  ebenso  S.uiito.  wu  Jndia  den  ,\jr{ivata  (souflt  auch 
vana)  besteigt  lun  den  Skaiida  juizugreifeu,  und  o.atjiu,  wo  er 
dem  TAraknmaya  genaimten  Kiimpfe  mit  den  Asura  auf  eiim 
Elephanten  sitzend  streitet;  aber  der  kllmpfende  Indra  bedient  sifl 
in  allen  alteren  Stellen  des  Wagens.  Dagegen  i.st  der  Elephm 
tjein  Reisethier,  das  er  besteigt  um  die  lüreiwelt  zu  dureli/.ieht 
3,>»»in.  12,soi!,'».  Hrfia;  auf  dem  Elephanten  sitzend  besucht  er  dfl 
Aijuna  3,i«7»:  und  erscheint  er  dem  Utai"ika  1,.h«».  --  Im  Harivaii»^ 
endlich  ist  Wagen  und  Elephant  verbunden.  Indra  reitet  auf  de 
Elephanten.  wenn  die  tirdter  gegen  die  Asura  ziehen,  aber 
Wag«Mi  fiihrt  neben  her.  von  Gandliaiba  und  Yaksha  begleit-et>  v<| 
Wolken  umhüllt  und   vnn  Blitzen  erhellt   19.2*51. 

Der  l'alast   des  litdra  heisst  PiL^hkariunÄlini  (2,3io)  luid  sU 
in  der  Stadt  Amaravati.    wekhe    auch    seinen  Lustgarten  Nan<lai 
iintscddiesst.     Sein  Pfdast   wird  bescluieben  2,3«:» — aio;  doch   ist 
Stelle  im  ganzen  sehr  allgemein  gehalten  imd  nicht  idt.    Wilhrej 
sonst  Vi<;vak(unnan  die  W^ohnungen  der  Himmlischen  zinuuert,  wird 
hier  angegeben,  Indra  selbst  habe  sich  seinen  PfUast  gebaut.    Na 
dem  Wunsche  des  Gottes  verändert  sein  in  der  Luft  schwebend 
Haus  den  Aufenthalt.    Dort  sitzen  Indra  und  (,Iacl  auf  dem  Thron 
umgehen  von  den  Marut,  Siddha  luid  Sädhya.  wälirend  die  Apsju 
und    Giuidharba    das    Lob    des   Götterköuigs    singen    und    ihn 
Spiel   und  Tanz    eifreuiMi.      (Nach  2.i7:.i    reichen   die  Ap.sjuus   de 
Itidrn    den  Trank,   wie  Hebe    dem  Zeus.)      Dort,    besuchen  ihn 
himmhscben   Weisen,    die    einen    konunen    uud    die   imdeni   gehii 
Alter.  Kummer,  Müdigki?it  tuid  Sorgen  sind  hier  unbekannt;  üb 
all   himmhscho    Bliume    uud   herrliche   Sit^e.     Ihin.  grösston   Th 
der  Beschreibung,   von  ?sis  an,    nelnnen   die  N'anjen   der  Himmel 
weisen   ein ,    welche  den  Indra  besuchen.    —    Eine  ähuUche  ScW 
derung  steht  3.i?&i— n7a.    Hier  kommt  Arjuna  vom  Berg«  M« 


HoUzmann,  Jndra  nach  den  Voratellungeti  des  Mah&hhärata.    299 


«OS  in  den  Himmel  des  Indra.  Am  Eingange  desselben  steht  der 
El*?phant  Alrävata,  und  man  bolrilt.  zunächst  ilir^  .Stnisst'  der  Sidrlhu 
(siddhamarga,  auch  uakshatramarga  und  suravithi  ^'entmnt),  wok-he 
unmitt-elhar  mich  Amuruviiti  führt.  Die  Studt  hmIIisI,  von  Siddha 
und  Caraija  bewolmt  imd  mit  hciTlichen  Bäunnm  versehen,  umfasst 
auch  den  Götterbain  Nandana,  den  Lieblingsaulenthalt  der  Äpsai-as, 
der  immer  von  himmlifichen  Gesängen  ertönt  Zuletzt  kommt  er 
zu  dem  auf  seinem  Throne  sitzenden  Indra  selbst,  welchen  Apsaras 
und  Gandharbn  lobpreisen,  wilhrend  die  Windgötter  ihm  Küljlung 
zuf>ioheln  t7(ii.  —  Eine  Nachbildung  dieser  .Stelle  ist  S.isi»;;»!,  wo 
Arjuna  dif'  ganze  Heise  wieder  seinen  Hrürlem  er/.Hlilt.  Auch  hier 
sind  (»20.1-  imd  J20t(t)  besonders  ilie  Büunie  hervorgehoben,  welche 
«ttf  gleichen  Zeit  blühen  und  reifen  und  nach  Wunsch  Früchte 
jeder  Art  gewähren');  femer  die  Abwesenheit  von  Hitze.  Killte  und 
J^tanb.  sowie  die  ungestörte  Freudigkeit  dpr  Sthjunung.  E.s  ist 
em  sagenmllssigpr  Abschluss  einer  Erzillilimg:  ,imd  sie  lebten  so 
vergnügt  wie  Tndra  im   Götterhaine  Naudanu'   8.;uu;;.. 

Aus  andern  Steilen  i.st  nur  wenigf^s  iiaLlii^atragen;  die  Öi hil- 
dening  bleibt  immer  die  gleiche.  Die  St4»dt  hat  nach  l.asDs  tausend 
Thore.  Die  Wohnung  des  Indra  ist  der  Versanunlungsort  der 
Götter  11.215,  wie  die  homerischen  Gtttt-er  bei  Zeus  sich  zur  Be- 
mthnng  vers&nmieln.  ,Wie  die  Götter  in  dem  Saal  des  Iudi*a,  so 
eilt^m  die  Fürsten  und  Helden  in  den  8md  des  Königs  zur  Be- 
mtlmng*  U.x^w. 

Wahrscheinlich  ist  der  Mandara  der  cigcntlii-he  Wohnsitz  des 
tndra.  der  Olympos  dor  indischen  Mythologie.  Es  bfisst  .S.iiH4ii, 
tndra  regiere  mit  Kuvera  den  Mandara.  und  beide  hätten  dort  ihre 
Wohnimg.  Anders  freilich  in  der  ErzUWuug  von  der  Reise  des 
Arjuna.  Dieser  mmnit  erst  ffSrmlicih  Abschied  vom  Mandara  (3.1784), 
ehe  ^r  von  dort  nach  Amanivati  zieht  (i7<a). 

Als  sich  mit  der  Zeil  über  dem  Himmel  des  Indra  noch  der 
des  Hrahman  erhob,  l>lieb  der  ci^stcrc  der  L<dni  d*'r  Hcldentugend. 
der  andere  der  tugendhafter  Beschaulichkeit. 

In  der  ganzen  Vorstellung  von  Indras  Hinntiel  durchkreuzen 
«ich  die  beiden  Ideen  von  diesem  Gotte,  die  kosmognnische  und 
diti  iint.hropomoii>histi.sche.  Wenn  es  heisst,  dass  Blil/e,  Donner 
and  Wolken  ihn  stets  umgeben  (2,.kh),  so  ist  dwr  Herr  des  Go- 
witt«r«  gemeint:  singen  die  himinlischen  Musiker,  die  (Jandharba, 
«ein  liob  fS.iuT«).  so  ist  das  Vorbild  dazu  der  von  seinen  Barden 
umgebene  indische  Kfinig  (z.  B.  Lsamt:  Den  Yudlji>di(hira  umgaben 
achUiundert  Sünger  und  Dichter,  wie  die  RishI  d»<ü  Itidral,  und  es 
war  eJu  Wink  für  diesöu.  wenn  mau  unter  der  Umgebung  dos  Indra 
<Uo  I*ricst«r  nicht  aufzuzilWcn  vergass  2,J89.  3,i7«&  u.  a. 


t^  \$i  11(41»  (M   VII,  1 1:*  tr. 


3(X)     Moltznuinv^  Indrn  nach  den    Vorgtellungen  des  Mahnbhnrata, 


%   4- 
Unsterblichkeit    des    Indra. 

Diis  wieljügste    unterscheidende  Merkmal    der  Götter  ist  ihroj 
Unsterblichkeit.    Aber  die  Götter  sind  nicht  von  vomc  herein  un- 
sterblich.     Abgesehen    von    der    Ansicht    der    späteren    Theologie,] 
dass  G^jttpr  und  Asurn   durch  Busse    und  Enthaltsamkeit  die   Un- 
sterblichkeit sich  GiTungen  hiltten  (5,iri7n),  giebt  es  zweierlei  ältero  j 
Erkllrangen    der  göttlichen    llnsterbliehkeit.     Nach   der   einen  be- 
sassen    lüe    Asura    dieselbe    früher  als    die    Götter.      Es    konnten  | 
nilmlich   die  Helden    der  Asura  von  den  Göttern  getödtet  werden,] 
aber  ihi*  Priester  Upanas  brachte  die  Leichname  durch  seine  Kunst 
Jedesmal   wieder    in    das  Leben    zurück.      Aber  der    Priester   der 
Ttötter,  Bplmspati,  verstand  diese  Kunst  der  Wiederbelebung  nieht^. 
so  dass  die  Zalil  der  Streiter  im  Götterheere  taglich  kleiner  wurde,! 
liis    der  Sohn   des  Brihaspati ,    Krica»    jene  Kunst  durch  List   von] 
ÜQanas  erwarb  l.si«? — ssts.     Nach  dieser  Erzählung,  welche  gewiss 
auf  alten  Anschauungen  beruht,   sind   also  an  nnd  fär  sich  weder 
die  Götter   noch   die  Feind*»    der   Götter   unsterblich,  ja    es    ^ebt 
keine  eigentliche  Unsterblichkeit,  sondern  nur  die  Möglichkeit  einer 
steten  Wiederbelebung  der  Gestorbenen. 

Nach  einer  zweiten,  geUlutigeren,  Vorstellung  ist  die,  auch^ 
hier  nicht  ursprüngVicho  und  absolute,  Unsterblichkeit  der  Götter 
gebunden  an  den  Genuss  des  Amfita,  der  unsterblich  machenden 
Götterspeise.  Aber  auch  das  Amrita  war  nicht  von  jeher  da,  alsol 
gab  es  eine  Zeit,  da  auch  die  Götter  sterblich  waren.  Wie  diel 
Götter  jene  Speise  durch  die  Buttening  des  Meeres  gewannen,  ist] 
in  dem  merkwTudignn,  zwar  überarbf^itotfln,  seiner  Gnindltige  nach! 
aber  sehr  alten  Abschnitte  l,itirH — iii-.n  prxäblt.  An  dieser  Butt-erun^j 
des  Meeres  nimmt  Indra  thlUigen  Antheil;  er  hobt  den  BergJ 
Mandara  auf  den  Rücken  des  .SchildkröteiikÖnigs  Aküpara  ui3,J 
und  löscht  mit  seinem  Wolkenregen  das  durch  die  rasche  üm-j 
drebung  des  Quirlstrickes  entstandene  Feuer  aus  um.  Das  sol 
gewonnene  Ampta  bewahrt  Indra  selbst.  In  einer  spÄteren  Er-J 
Zahlung  wird  berichtet,  wie  der  Vogel  des  Vishnu,  Garuda,  dem  ' 
Indra  das  Ampta  mit  Gewalt  entreisst  (I.um.s);  aber  Indra  raubt 
es  durcli  List  wieder  mit  Hilfe  df'sselben  Garu«la  (i. •.»■.)).  bevor  nochi 
die  Schlangen,  in  deren  Dienste  Ganida  jenen  Diebstahl  begangen,] 
davon  haben  kosten  können.  Indra  verwendet  das  Ampta,  nmj 
Günstlinge  mit  Unsterblichkeit  zu  belohnen  oder  sie  nach  demj 
Tode  wieder  zu  beleben.  So  besprengt-  er  1 2,rt«i»  einen  gestorhenenl 
Brahmanen  Gautama  dnmi(>  und  dieser  kommt  wieder  zum  Leben.  1 
Die  im  KniTipfe  gegen  Durvodhana  gefallenen  Gandharl)a  belebt  er  ^ 
wieder  mit  einem  himmlischen  Ampta-Regen  3,if»o27,  E)och  muss 
das  Ampta,  wie  es  scheint,  in  eitier  gewissen  Monge  getrunken, 
werden,  wenigstens  wird  T.jjivt  erzülJt,  Mandhätar  habe  einea^ 
Tropfen  Ampta   von  Indras  Finger  geschlürft,  sei   aber  doch  ge-1 


ß^Utmann,  Indra  nach  de»  Vorstellungen  dai  Mahahhdrata.    301 

,  &t4)rbeiL  Uebrigens  st^ht  das  Arorita  dem  Indra  ganz  zur  Ver- 
f,  und  wenn  er  5,S887  erst  noch  die  Erlaubniss  des  Vishiju 
t,  ehe  er  dfm  Schwiegersohn  seines  Freundes  MätAli,  dem 
Schlangt-nfiireteu  iSumukha,  Aiurita  zu  trinken  giebt,  so  ist  dies 
, ASr  ein  späterer  Zusatz,  so  gut  wie  der  Vers  stfTi,  der,  dem  Zu- 
_  neuhange  ganz  widersprechend,  behauptet,  Indra  habe  dem 
Sllinukha  ntu"  sehr  langes  Leben,  nicht  aber  Tjusterblichkeit  gewährt. 
Ziemlich  gleichbedeutend  mit  Arnjitu  wird  das  Wort  Soma 
gebraucht,  „Er  trank  tSoma  mit  Lidra"  (l.titiMj)  ist  ein  Ausdruck 
(Ür  die  erlangte  Unsterblichkeit.  Den  unsterblich  machenden  Soiua- 
saft  weiht  Cyavana  den  beiden  Himmelsürzteu ,  den  A(;vin,  und 
nOthigt  den    Indra   sie    denselben    trinken    zu    lassen  3,i037tf — 1040», 

18.1*06 7M3.    14,*4» — iM. 

Der  spateren  Theologie  gilt  Indra  nicht  für  ewig;  es  hat 
schau  viele  Indra  gegeben,  und  auch  der  jetzige  Götterkönig  wird 
einst  von  d^r  Zeit  vernichtet  werden  12.HUi.  Dass  Indra  der 
Zeit  unterworfen,  dasa  er  entsteht  und  vergeht,  wird  auch  13,&6 
ausdrücklich  bemerkt. 


§  5. 
Familie    des   Indra. 

Nach  der  alten  Ansicht  ist  Indra  der  Sühn  d^s  Dyu  oder ' 
Djau,  eines  der  acht  Vasu ;  ober  im  Mahabhärata  wird  er  nirgends 
Sohn  des  Dyu  genannt,  nur  der  häutige  Name  Väsava,  8ohn  des 
Va&u,  deutet  noch  darauf  hin.  Vielmehr  wird  er  immer  unter  den 
Söhnen  des  Ka^yapa  und  der  Aditi  mit  angeführt,  z.  B.  l.sjis.  4884. 
13,7093.  19,176.  iir>4tt,  ferner  l,ift;oo:  „zwöÜ*  sind  die  Söhne  der  Aditi, 
unter  denen  Indra  der  vornehmste  ist";  l,siu:  ,,mit  der  Tochter 
des  Daksha  zeugte  Kmjyapa  die  Aditya,  unter  denen  Indj-a  der 
erate  i^it*;  3,u:;i;t:  , meine  Mutter*"  (Indra  spricht)  „ist  die  Tochter 
des  Daksha*.  Durchweg  gilt  vlditi  als  die  Mutter  des  Indra 
(3,i&!r«4),  wilhrend  die  Veda  andere  Namen  nennen.  Als  die  filtere 
OöUerreihe,  zu  welcher  Dyu  und  die  andern  Vasu  gehören,  in 
ijd«r  Vorstellung  des  Volkes  zurückgedrängt  wurden,    knüpft-e  man 

Indra  an  Ka^;yapa  au  und  reihte  ihn  unter  die  zwölf  Aditya 
«5h,  welche  ursprünglich  nur  Theile  der  Sonne  waren  3,i*i9.  19,m»4. 
Eine  vereinzelte  Tradition  berichtet,  Indra  sei  von  Päflciijanya 
erschaffen  S.ui*;:«. 

Die  Frau  des  Indra  ist  (^a.c\,  auch  Infln\i.u,  Mahendi'aiji ,  (,'a- 

I,  Paulomi  genannt.  Oft  werden  Indra  und  I^Jacl  als  BeisjTiel 
glücklichen  Ehepaares  genannt;  ,Er  lebte  mit  seiner  (iattin 
80  vergnügt,  wie  Indra  mit  (,'ju;I*  l.öcsi.  I,7tt6i.  3,i8670.  Glückliche 
Ehepaare  werden  mit  Indra  luid  (^act  verglichen,  so  Naln  und 
Dunayanti  3,8s»s,  Flishya<,'ringa  imd  (,'antA  S.uw»*.  Sie  sil/.t  mdien 
Indra    auf  dem  Throne   2,:;«t!.      Wie  Nahusha,    der  nach   dfin   Falb^ 

Vfitra  zum  Götterkünige  geworden  ist,  ihr  nachstellt  und  wie 


302    ficltzmann,  Intlra  rutch  lien    Vorstellungen  de*  Mah&hh&rala 


sie  ihm,  eben  so  kluj?  wie  treu,  zu  entfreben  weiss  and  dxu'ch  Lifl 
und  Verslelliin^  seinen  Fall  hprbeifühTt.  ist.  5.  »r.«  ff.  erzählt.     Ab« 
Iiuh-a  vergilt  ihr  iiirbt  iiiit  >,'leiclber  Treue:  seine  zahlreichen  Lieb 
Schäften  sind  so  berüchtigt  wie  die  des  hellenischen  Zeus.     Haupl 
sächlich    wird    ihm    vorgeworfen     (5,.it3)  ,    er    habe    die    Risehifra 
Ahalya  noch  zu  Lebzeiten  ihres  Mannes  verführt     Es  ist  bezeich 
nend,  dass  diese  Liebesgeschichte,  welche  in  der  alteren  Mytholog 
eine  gi'osse  Rolle  spielte,  nur  an  dieser  einen  Stelle  in  lUteren  Ue 
richten    erwUliut    wird.     Bhst   eines    der  spUtesten  Hücher  i13.tki^ 
kommt    darauf  zuriii^k    und    fügt   hinzu,    Indrü   sei    von    (»autaun 
dem  tiemtihle  der  Ahalja,  vert^uchtn  aber  uicbt  vernichtet  worden 
Der    späteren    Ansicht    vom    Wesen    der  ({ütter    waren    solche 
Fühlungen  anstössig  und  wurden  dalier  gerne  entfernt :  dass  es  auc 
an   allpgorischHi  Auslegungen  nicht  fehlte,    ersehen    wir  aus  Mui|| 
Sanscrit  texts  1111-48.     Auch  die  andeni  zahlreichen  Liebschaft« 
des  Gottes    werden    nicht    erwüluit ;   nur    dasselbe  dreizehnte  Buc 
erzilhlt  -i-iai —^ -isvA  von  der  Liebe  de.s  ladra  zu  Ruci,    der   schöne 
Ueniuliliii  des  Risclii  Deva«,arman.     Dieser  hat  vor  einer  Reise  sein 
Frau  dem  Öchutze  seines  Schülers  Vipula  übergeben.     Aber  diese 
weiss    sie   nicht   anders  zu  hüten,    als  indem  er,  kraft  seiner  Ver 
tiefung  (yoga).    in    sie  fAhrt.   wie   Kali  und  die  Dllmonen  in  einen' 
sündhaften  Menschen  fahren.     Nun  konunt  Indra  in  seiner  schönstitn 
Gestalt^  abf^r  Vipula  fJihi-t  ihn  liarf  nn:    , Leidenschaftlicher.  scMiima-, 

'  gesinnter,  verbrecherisclier  ludra,   nicht  lange  mehr  werden  Götle 
und  Mcnsrhen  dich  verelireii;  von  mir  wird  diese  beschütxt;  geha 
wie    du  gekommen  bist,  sonst  verzehrt  dich  mein  Zora  und  meij 
Fluch,  oder  der  meines  Lehrers;  habe  künftig  mehr  Ehrfurcht  va 
den   Hralunaneni."      Oluie  ein  Wort  zu  sagen,    entfernt  sich  bidra.^ 
und    von    da    an    wandelt  Devagannan    ohne  Furcht   in    dem  öden 
Walile   unihei'.  —   Eine  der  vielen  Wallfahrte- liegenden  des  Mahä 
bhürata  handeli    von  t,'i"utjivati,  der  Tocht^/r  des  Hhiu'advaja.  welcli 
büsst,    um    lüdra's  Gattin    zu    werden   und    zuletzt   von    diesem 
den  Himmel  genommen  wird  9,a-«js — «7»«. 

Ein  Öohn    des  Indra    und    der  (^'aci    ist  Jayanta  l,wirf..      Ei« 
Tochter  des  Indra  wird  nur  in  Vergleichungen  erwiihnt  4.x:sfis;  etJI 
ihr  geweihter  Wallfahrtsort,  tirtha,  S.r^jsa.      Ein   nicht  mit  KamöftJ 

Lgenamiter  Sohn  kilmpft  mit  seinem  Vater  Indra  gegen  die  tiött 

1  ffiiide    fj.a.',:». 

l'm    den   Rania    mit   Gehilfen   gt'gen  Rävaua  zu  versehen,    b« 
fiehlt  lirahman    dem  Indra,    zur  Enle  zu  fahren,  und  dort   erzeu 
er  (3,iM3i>)  ,8tihne  mit  Bürinnon  und  Aettimien,  ihm  an  Knift  uiw 
StJLrke    ahnliche,    die  mit  Filust«n,    Aesten  und  Steinen  kämpfi-n.* 
Einer  dieser  Affenfürsten,  Bäliu,  der  Vater  des  Afiguda,  hei-nst  Sidm 

hdes  Indra  3,iiim. 

Femer   gilt   nach  der  vorliegenden  Fassung  der  Sage  Arjuu 
entschieden    für  einen  8uhn  des   Indnu     Au.sfülulich   wird    l,j;:n 
erzilhlt.,    wie  Kunti    mit   ihren  Zauberspi'üchen  den  Indra  ruft. 


Ootigmann,  Indra  nach  den   VornUUungen  dev  Mahdbhärata.    303 


dieser  kommt  und  wie  Arjima  geboren  wird.  Durch  das  ganze 
Gedicht  ht'isst  Arjorin  »'ben  so  oft  Sohn  des  Parulu  als  Hohj]  des 
Indrii,  und  wird  oft  in  einem  Verse  nach  beiden  V'iitem  genannt 
(x.  B.  2.1031  j.  Nach  1,731«  imd  5,ia&i  ist  Arjuna  sogar  nicht  nur 
ein  Sohn,  sondeni  auch  zugleich  eine  Gestaltung  des  Indra.  Es 
entstellt  die  Frage,  ob  schon  das  alt«  Gedicht  sich  Arjuna  als 
Sohn  des  Indra  dachte.  Zwar  die  Erzählung  von  seiner  Geburt, 
mit  den  tanzenden  A|).saras,  der  Stimme  vom  Himmel  u.  s.  w..  ist 
Jung  und  puranenmüssig.  Aber  die  alte,  so  sehr  au  Homer  er- 
innernde Stelle  8.1  !•.':♦  hat  ebenfalls  dieselbe  Vorstellung,  Als  Ar- 
juna und  Karna  zum  letzten  Kämpfte  sieh  anschicken,  streiten  die 
unsterblichen  mit  Worten  gegen  einander.  „Da  sprach  Indra t 
Arjuna  soll  den  Karna  besiegen;  Süiya  dagegen  sagt«:  Karna  soll 
siegen  über  Ai^unn.  ,Mein  Sohn  Kanja  tödte  den  Aijuna  und  sei 
Sieger  im  Kampfe*",  .Mein  Sohn  Arjuna  tödte  den  Karna  und  siege 
Bte.*  so  war  der  Streit  zwischen  öürya  und  Indra."  Es  scheint 
die  Vorstellung,  welche  den  Arjuna  zum  Sühne  dos  Götter- 
kvnigs  machte,  eine  sehr  alte  gewesen  zu  sein. 

Als  eine  Verkörperung  (avatära,  und  zwar  eine  mar  tbeilweise, 
um^^vatÄra,  mw-h  19,itsrt.  nty)  des  Indra  galt  nach  .spllteren  Stellen 
Oädhi,  der  Sohn  des  Kuci^iika  und  Vater  dtis  Vi(;vämitra,  nach  12,i7sü, 
wo  beigefügt  ist,  Indra  soi  durch  die  Busse  des  Ku(,'ika  dazu  gp- 
zwungen  worden,  in  seinem  Sohne  sich  zu  v»irkörpem,  - —  Künl* 
frühere  Indra  weiden  in  einem  <;ivaitischen  Berichte  l,7ao4  auf- 
gez&lilt.  vgl.  §  9. 

Indra  und  die  Göttorfeinde. 

Einen  Hauptbestaudilieil  der  altindischen  Mvihologie  bildeten 
die  Ei-y-ahlungon  v»jn  d*^n  heftige«  Kämpfen  dus  Indra  und  dt>i 
andern  Gütt*i'  njit  dvii  Gi-gtuigiUtcrn,  den  Asura.  Auch  ij-.is  Ma- 
hübhtVratJV  enthillt  bierülier  Iti-lationen  von  si^hr  verschituh^neni  Altir 
und  Wertbo.  Eine  alte  Erzilblung,  che  aber  bald  wieder  abbricht, 
ist  1.81HS  ff.  enthalten;  hier  sind  weder  die  Suren  unsterblich  noch 
die  Asuren.  die  letzteren  aber  im  Vortheile,  weil  ihr  Priester 
U<;ana9  die  WiederbpUdningskunst  versteht,  der  Gött^rpriester  Bn- 
luwpati  aber  nicht.  Nachdem  Kacu  sich  durch  Lisi  in  »bn  Besitz 
Kunst  des  U(;anas  gesetzt  hat,  treten  die  Götter  vor  Indra  und 
tätigen,  dass  er  sie  jetzt  gegen  die  Asura  führen  und  diese  ver- 
nichten solle  3*80.  Aber  alles,  was  Indra  darauf  thut.  ist,  daas  er 
Kleider  der  badenden  Asurenmildchen  auseiinander  bläst  ss»« 
,Jaiati"  ini  ersten  Bande  von  Holtzmaiins  ^Indischen  Sagen*). 
^ttm  80  Streit  und  r<^indselial't  zwischen  dno  Tikhterti  des  Königs 
und  dos  Priesters  der  Asura  und  damit  aucli  zwi.sch*^n  dem  K«inigi> 
Vfishaparvaii  und  dfrii  Prie-ster  Ui^imaa  selbst  anzubtifi^n.  Die 
Erzühluug    lenkt    hier  ab,    der  Zürn  des  Priesters  wird  durch 


304    iloUzmann,  Indra  naeJi  den  Vumtellungen  de*  Ma 

Unterwürtigkeit   des   Königs   besänftigt,   und   so    die   Absicht 
Gütterherm  vereitelt. 

Ebenfalls  nuf  sehr  ulter  Grundlage  beruht  die  Erzllhlung  von 
j  Kampfe  um  das  AmritA  l,i09e — ii88.  Wiihrend  des  grossen  Krieg 
[«wischen  Suren  und  Asuren  kommen  einmal  alle  Götter  auf  t 
f  Berge  Meru  zusammen  und  beruthäclilugeu ,  wie  sie  sich  das 
sterblich  machende  Ampta  verschaä'en  könnten.  Den  rieh  " 
Ilath  giabt  luo  Näräyana  dem  Brabman,  in  der  älteren  Fassv 
wolü  Brahinan  den  Suren :  ,Def  Oiie.in  soll  gequirlt  werden  vo 
den  (lottern  und  den  Asuren,  dann  werdet  ihr  den  luisterblic 
machenden  Stoff  linden,  denn  der  Ocean  enthillt  die  KrÄfte 
Sllfto  aller  Edelsteine  und  aller  Heilkräuter."  Es  scheint  also, 
wolil  BS  nicht  ausdrückheh  gesagt  ist,  dass  die  Götter  alleiu  nich 
im  Htaude  waren  das  Meer  zu  buttern,  dieses  Werk  vielmehr  i 
vereinte  Kraft  der  Suren  and  der  Asuren  erforderte.  Ebenso 
nicht  in  der  Erzählung  gesagt,  dass  Suren  und  Asuren  zunB 
einen  Waflenstülstoid  schlössen;  denn  beide  handeln  jetzt  vereii 
lixs.  Sie  reissen  mit  Hilfe  des  Suhlangenkünigs  Ananta  den 
Mandai-a  heraus  und  bitten  den  Schildkrötenkönig,  den  Stützpunc 
des  Berges  abzugeben ;  es  ist  Indra,  der  den  Berg  auf  den  Rücke 
des  Aküpara  presst  \m.  (Demi  anstatt  aküpüre,  am  Meeresufei 
wie  beide  Ausgaben  haben,  ist  nach  dem  Worte  kdrmaraj&na 
den  Schildkrötenkönig,  gewiss  dessen  Name  zu  lesen:  Aküpäram.] 
Um  den  Berg  schlingt  sich  die  Schlange  Vasuki  als  Quirlstric 
und  nun  drehen  Götter  und  Asuren  immer  schneller  den  Ber 
herum.  Die  Flammen,  welche  durch  die  rasche  Bewegung  en 
stehen,  werden  von  Indra  gelöscht  iise.  Um  das  endlich  errungea 
Amfita  aber  werden  die  Asuren  betrogen,  die  Suren  trinken 
davon,  und  nun  entsteht  ein  neuer  Kampf  zwischen  beiden  Parteii 
schrecklicher  als  alle  bi.sherigen  (infn),  in  welchem  die 
unterliegen.  In  der,  sehr  allgemein  gehaltenen.  Beschreibung  ( 
Kampfes  ist  an  die  Stelle  des  Indra  mit  dem  Donnerkeile 
l,ui«)  bereits  Vishnu  mit  seiner  Wuifscheibe  Sudaryana  gelret« 
1179.  Zuletzt  heisst  es  um,  Indra  habe  das  Amfiia  dem  Kirit: 
zur  Bewachung  übergeben;  unter  Kiritin  ist  hier  mit  NilakagJ. 
Vishiiu  zu  vei*stehen. 

In  diesen  beiden  Berichten  sind  die  Asura  im  Allgemeine 
genannt,  kein  besonderer  Name  eines  einzelneu  Asuren  hervof 
gehoben.  Heutiger  sind  die  ErzUhlungen,  in  welcJjen  Vritra  un 
Indra  die  beiden  feindlichen  Heere  in  den  Kampf  führend 
Mythen  vom  Kampfe  des  bidra  und  des  Vriti*»  sind  selir  alt«, 
ün  Mahäbh&rata  schon  nicht  mehr  rein  erhalten.  Dass  der  Fn 
des  V^^itra  einen  Hauptgegenstand  der  indischen  Mythologie  bildete, 
geht  schon  daraus  hei*vor.  dass  ,Vritnitödler''  einer  der  gi^ 
Beinamen  des  Indra  ist,  wie  Argostödter  für  den  gi  i 
Honnes  gebräuchlich  war;  freilich  will  man  letztenni  Namen  jeti 
anders  deuten,  aber  es  fragt  sich  noch,  ob  mit  HecliL     Der  ältesl 


HoÜamann,  tndra  nach  tlen  Vorttellungen  tks  Mahäbhärala,    305 


piische  Stil    liebte    solche    Bezeiehnvingen.     Eine  Nucbuhiuiing   ist 

«pfltere  Mudhutötlter  (Madlmsüdana)  für  Vishnu.  und  Aehnliches. 

Ueber    den    Kampf   und    Fall    des    V'ritra    haben    wir    neben 

ehreren  kurzen  zwei  ausfiilirliche  Berichte,  welche  aber  in  vieler 

Dsicbt  uicht  in  Uebereinstimmung  zu  bringen  sind.     Am  reinsten 

üiten    ist  die  Erzählung  3,stJ!»i — btsi.     Sie  lautet  in  abgekfu-zter 

^eberset'zung:     ,In    d*»m  Weltalter   KfiU   lebten    kttmpfestolle  Da- 

Äva,  die  entsetzlichen  Schwilrnie  der  Kalakeyti.     Diese  sammelten 

ich    am  Vptra   und  erhoben  ihre  verscliiedenarti^en  Waffen;   von 

len  Seiten  stürmten  sie  au  aul'  die  von  Indra  angeführten  Suren. 

Js  diese  olle  Mühe  angewandt,    den  VfitrH  zu  tödten,  traten  si«,  j 

ORiii  Indra,  zu  Uralunan,  imd  dieser  sprach  zu  den  mit  gefalteten 

iändeu  Dastehenden:     ,Ich  weiss  alles,  ihr  Sui-en,  was  ihr  vorhabt, 

nd   ich   will  euch  das  Mittel  angeben,    wie  ihr  den  Vfitra  tödten 

ttt-*  —   Wie    er  sie  nun  an  den  Büsser  Dadhica  verweist,   aus 

essen  Gebeinen  sie  den  ,fm-chtbaren,    secliseckigen,  schneidenden' 

ounerkeil  fertigen  s»jlleu,  wie  Dadhica  sein  Leben  willig  uufgiebt 

aus    semen    Gebeinen   der   himmlisehe    Künstler  Tvash(p   den 

berkeil  schmiedet,  ist  schön  oben  erzählt.   —   ,Als  Tvashtj-i  dea 

^itmerkeü  verfertigt  hatte,  sprach  er  erfreut  zu  Indra :    ,Mit  dieser 

refflichen    Waffe    zermalme    schnell    zu    Staub    den    schrecklichen 

?eind  der  Suren,  dann   beborrsche  in   Frieden  die  ganze  Dreiwelt. " 

freudiger  Eile  ergiiff  Tndra  den   Donnerkeil,    und  diesen  in  der 

nd,  vüu  den  miithigen  (Jöttern  beschützt,  giifl"  er  nun  den  Vfitra 

,^«r  Himmel   und  Erde   verhüllend  dastund,   den  aüenthulbeu  die 

Itigeu  Kör|>er  der  Kälakeya  bescliinuten.     Mit  hoch  erhobenen 

Taffen.  wie  mit  begipfelteu  Bergen,  giiffen  sie  an,  es  entstund  ein"  I 

heftiger  Kampf  der  Götter  mit  den  D&na\u   und  die  Erde'j 

_?aii  zu  zittern.      Ein  «chreckliches  Getöse  erliob  sich,    als  die 

Seiden    mit    den  Kfiipemi  aneinander  [trallten  und  mit  den  Annen 

die   erhobenen  Schweiier   ani4ntindL»r   sdilugeu ;   mit   aus    der  Lult 

embfallenden    Köpfen    war  der    Erdljodeii   bedeckt   we    mit    voin 

Stiele  gebrochenen  Palmfrüchten.     Die  Kalakeya  in  ihren  goldenen 

Panzern,  mit  eisernen  Keulen  bewaffnet,    übei"fielen  die  Götter,  in 

Brand  gerathenen  Bergen  vergleichbar,  und  als  sie  so  stolz  daher- 

rtürzt^-n.    verroochten    die  Gölti^r    ihr  Ungestüm   nicht  auszuhalten J 

lad    wandten    sicli    furchtsam  zur  Phxchi      Als  der  tau  send  Jiugige' 

Ddra    die  Götter   fliehen    und    die  Macht    des  Vvitra  wachsen  sah, 

fiel  er  in  die  gi*5sste  Verzweigung. *"  —  Nuiv  folgt  ein  spUteres  ' 

Einschiebsel:  ,Er  suchte  eilig  Hilfe  bei  Nar&yana,  und  als  Vishijul 

den  Indra  in  Verzweiflung  sah,  thoilt«  er  seine  eigene  Stärke  dem  j 

ndra    zu,    dessen    Kraft    vennehrend ;    auch    alle    die    untiideligenJT 

ftii^ehi  verliehen  ihm  Kraft,  und  di*'  Cli^tter  sahen,  dass  Indra  voal 

iTishnu   beschützt    sei.      Da  wurde  Indni  wieder  tapfer  sanmit  dea^ 

iOöttem  und  den  seligen  Kischi."  Diese  Stelle  ist  zur  Verherr- 

jUchung    des  Vishnu   und    der  Brahmanen   eingefügt.     In  der  alten 3 

lErzlÜilung    ward  Indra   auf   irgend    eine    andere  Weise  wieder  ge- 

Bd.  XJUCIt  20 


306    fJohzmanu,  Indra  nach  tkn  VorsteUutitjen  de$  Muhähhäraia.    , 


stÄrkt.  —   ,Al8  Vfitra   bemerlcte,   dass    Indm   wieder   bei  K: 
war,    da    stiess  er  einen  gewaltigen  Schrei  aus,   dass  die  Erde 
allen  Enden,  dass  Luft.  Himmel  uud  Aether  eraitteiten.     Als  d 
erschreckte  Iiidra   diesen    fürchterlichen  Schrei   hört«,    überfiel  1 
Farcht^    und  er  sclileuderte  rasch  seinen  Donnerkeil,  um  jenen 
verderben.      Getroffen   sank   der    *^-o)jse  Asure,   dessen   Hnupt 
goldener  Kruni  schmückte,  sterbend  zu  Boden :  Indra  aber  verl 
sich  voll  Fui'clit   in   einem  Teiche,    denn   er  glaubte  es  in 
Angst  nicht,    dass  er  den  J)oflnerkeil  geschleudert  und  den  Vp 
getödtet    habe.      Alle    Götter   aber   in   höchster  Freude,    und 
gi'ossen  Rischi ,    den  Indra  preisend ,    stürzten  sich  alsbald  auf 
durch  den  Tod  de.s  Vvitm  entmuthigten  Asuren  und  tödteten 
nur  ein  kleiner  Rest  verbürg  sich  furchtsam  im  Oceim.*"    Wie  hv 
weder  aus  dem  Teit-he  hei-vorkam,  ist  nicht  erafthlt;    bei  der  n 
folgenden  Trockenlegung  des  Weltmeeres  durch  Agastya  ist  er 
gegen  hw». 

Wir  haben  hier  wohl  einen  auf  alter  Grundlage  bemhend 
weniger  entstellten  als  verküizten  Bericht.  Zusatz  sind  nur  c 
oben  erwähnten  Veree  »7si — «tsj*.  einereeits  konnte  der  unvenuei( 
liehe  Vish^iw  nicht  fehlen,  andrerseits  durfte  keine  Gelegenheit  vei 
sümnt  werden ,  in  einem  speciell  für  die  Kriegerkaste  bestlnuu' 
Buche  dieser  in  Erinnerung  mi  bringen,  dass  alle  Heldeuthai 
nur  der  stÄrkenden  Macht  des  priesterlichen  Gebetes  zu  verdank' 
seien. 

Vielfache  Abweichungen  von  dieser  ersteren  zeigt  die  zwei' 
ausfuhr! ieher«'  Er/iihlung  über  ^en  Kampf  des  Indra  und  des  Vpt 
welehe  wir  5,aT; — ;s:?w  lesen.  In  der  ersten  Erzilhlung  fkllt  Vpt 
in  offener  Feldschlacht,  in  der  zweiten  allein,  ira  Frieden, 
VeiTuth.  In  beiden  stüiat  Indra,  nachdem  er  den  Vritra  getödl 
in  das  Wasser,  aber  da»  Motiv  dazu  ist  in  beiden  verschieden. 

Jener  Tvashtp,  der  in  der  ersten  Erzählung  als  glückwünschen- 
der Freund  des  Indra  auftritt,  für  den  er  den  Donnerkeil  schmiedi 
erscheint  in  der  zweiten  ErzJÜdung  (wie  in  einigen  vedischen  St^jlle 
als   ergi-immter  Feind   des  Indra.  ja    sogar,    was   höchst  auffalle» 
ist,   als   Vater  des   Vptra.      Nachdem   nlimlieh   Indra   den    lllt*^s 
Sohn  des  Tvashtp,  den  Tri^iras,  der  nach  der  HeiTSchaft  über 
Gatter  strebte,  mit  seinem  Donnerkeüe  erschlagen  hat,  zeugt  Tvaßh| 
den  Vptra:     ,Die    Welten    soUeu    meine   Gewalt    und   die   gx-0S6G 
Macht  der  Busse  sehen  und  ebenso  der  schlechtgesinnt«  verbrechi 
rische  Gtttterherr.'     Nach  der  Geburt  des  Vptra  sagt  er  zu  diese: 
,Kraft.  meiner  Busse  wachse  heran  als  Feind  des  Indra.*     ALsl 
ist  Vptra    erwachsen,    und    sein  Vater  befiehlt   ilmi   den  Indra 
iödten.      Es    entsteht  nun  ein  heftiger  Kampf  zwischen  Indra 
Vptra.     Zuletzt    ergreift   Vptra   den  Göttfirhemi    und    vei-schlinL 
ihn,  aber  die  andern  Götter  schicken  dem  Vptra  das  Galinen,  ujid 
BUS  dem  offenen  Munde  kommt  Indra  die  Glieder  streckend  wiedi 
hervor,   zur   grossen  Freude   der  Götter.      Wiederum    beginuL 


Suftamamt^  Indra  nach  den  VorsteUungeti  de«  Mahdbhärata.   307 


iCiunpf.    er    dauert   lange,   aber  Indra  ist  im  NacLtheile  und  miias 

Stehen.     Die  Götter  verzweifeln  und  berathen  sich  mit  Tndra;  die- 

||ier   spricht:     ,Die    ganze   urivergüngliche   Welt   ist  diesem    Vjitra 

die  Hände  gefallen:    keine  Abwehr  ist  zu  stArk  fTir  ihn;  früher 

rar  ich   dazu   im  Stande,  jetzt  vermag  ich    es  nicht  mehr.     Wie 

kannte  ich  euch  Heil  verschaffen?     Ich  halt«  ihn  fiist  für  unüber- 

Iwindlich.      Glänzend,    von   huhem  Geist«,  von  ungemessener  Ki'aft 

|im  Kampfe,    möchte    er    wohl  die  gtuize  Dreiwelt  sammt  Göttern,! 

en    und  Menschen  verschlinoen.      Desshalb  höret  meinen  Ent- 

hluss,    Bewohner    der    Drei  weit.     Wir    wollen    /,um    Hause    des 

IVish^jn    gehen .   vor  ihn  treten  und  mit  ihm  berathen ;    so  werden 

|wir  ein  Mittel  finden,   den  8chlinmien  zu  tödten."     Hier  ist  offen- 

wieder    einmal  Vishnu    an    die    iSt«lle    des    Brahman    gesetzt; 

Brahman  ist  es,  an  den  sich  die  Gfitter  in  jeder  Verlegenheit 

Die  Götter  erhalten  den  Rtith,  mit  ihrem  Feinde  Frieden 

schliessen,    ihn    durch    Schmeicheleien    sicher  zu    machen    und^i 

t^flon  zu  tödten.     Die  Rischi  begeben  sich  nun  zu  Vritra  und  reden^ 

ihm  zu,    er  möge  mit  Indra  Frieden  und  Freundschaft  schliessen; 

i lange   genug  habe  ^der  Kampf  gewährt,    und  keiner  sei  flüiig  den 

j-Midem  zu  besiegen;  alle  Wesen  hStt-en  unter  ihrer  Feindschaft,  zu 

Meiden.      Die    Bedenklichkeiten    des    Vritra    weichen    den    schönen^ 

I  Sprüchen  der  Rischi;  hübsche  Sprüche  und  onmathigo  Erzllhlunge 

[find    in    allen   alt«n  Sagen    der  Inder    ein  Reiz,   dem  kein  Menielij 

Innd  kein  (tott  widerstehen  kann.     Mit  Recht  misstraut  Vritra  de 

[Indra,   obwohl  die  Rischi  diesem  das  Zeugniss  ausstellen  (31t)),    er 

tt   zu   den  Guten   zu  rechnen ,    eine  Zuflucht  der  Edlen ,   spreche 

die    Wahrheit;    Vptra    möge   nur    Vertrauen   fassen    zu   dem 

deligen  Indra.    dem  Kenner  <Jes  Rechtes,    dem  Erfinder  feiner 

läge;  ohne  Rückhalt  solle  er  ewige  Freundschaft  mit  diesem 

Nun    lösst    sich  Vritra   überreden,    aber    er   glaubt   in', 

ehrlichen  Einfalt  die  Götter  durch  einen  feierlichen  Vertnvj 

binden    zu    können   mo:     „Nicht    mit    Trockenem    und    nicht    mit 

iKassem,   mit  Steinen    nicht  und  nicht  mit  Holz,  weder  mit  einem 

|Bchwert<^    noch    mit    einem   Pfeile,    nicht  bei  Tage    und  nicht   bei 

^Kacht    soll    Indm   oder    ein    anderer  tiott   mich    schlagen   dürfen.* 

Mt  Vertrag   wird    abgeschlossen,    Vritra    ist  sehr  erfreut  daiiiber 

aber  Indra  sinnt   immer  nur  auf  Mord.     Einmal   stehe  sie  mit!. 

nder   zu^;  Dämmenuigszeit    am   Ufer   des  Mi^eres;    da  überlegt* 

Indra   bei    sich ,    die  Dälmmening   sei    weder  Tag   noch  Nacht  und 

der  aufgehttufte  Schaum  des  Meeres  sei  weder  nnss  noch  ti-ocken, 

Mioh    keine  Waife ,    und    so  - —   sollte   man  denken ,    stürzt  er  den 

Feind   in    das    Meer    und    erstickt    ihn   im  Schaume   des 

Vielleicht  lautete  der  Schluss  der  alten  Sage  in  Jlhnlicher 

Aber    es    sollte    einerseits    den    Donnerkeil    nicht    fehlen, 

^ indMreneits  musste  der  unvermeidliche  Vishnu  hineingezogen  wer- 

«loiL.     Wie  dem  auch  sei,  die  jetzt  vorliegende  Ei"zilhiung  fiüirt  im 

»3(1   fort:     ,Mit  dem  Dunnerkeile  schleuderte  er  sclmell  den 

so» 


308    Uoltzmttnn,  Inära  mich  den  VorttellunQeti  dM  MahdbhdrtUa. 


Meeresschaum  auf  Vfitra,  In  dem  Schaume  aber  hatte  sich 
Vishnu  verborgen ;  und  dieser  tödtete  den  Vfitru/  Alsbjild  erbeUfe 
sich  die  Welt,  ein  günstiger  Wind  wehte,  alle  Geschöpfe  freutia 
sieh,  die  (.iötter  priesen  den  Indra,  der  aber^  üljenvültigt  von  den 
Bewusstsein  seiner  Schuld,  zog  sich  an  das  Ende  der  Welt  /.urüa 
und  versteckte  sich  dort  im  Wasser  aar. 

Diese  beiden  Erzählungen  sind  die  einzigen  aiisRÜirliche 
welche  sich  im  Mahäbhärata  über  den  Kampf  des  Imba  luid  Vritt 
voriinden.  Die  kürzeren  Andeutungen  über  denselben  folgen  bal4 
dem  ersten ,  bald  dem  zweiten  der  erwähnten  Berichte.  Eine 
VüKtische  Umarbf itung  tindet  sich  7,346r — :ii77 :  der  von  Vptra  ha 
bedrängte  Indra  sucht  Kath  bei  Brahnian,  der  ihn  seinerseits  wiede 
an  <^iva  verweist.  Von  diesem  erhIÜt  Indra  einen  undorchdrinfl 
liehen  Pan/er,  mit  welchem  angethan  er  den  Vfitra  in  der  Scbla 
erlegt.  Auch  in  dieser  Erzählung  wird  Vntra  ein  Sohn  des  Tvafeh|, 
genaimt^  Die  ündurehdringlichkeit  des  Panzers  ist  an  einen  Zaubet 
Spruch  geknüpft,  welchen  t,-iva  dem  Indra  mittheilt  und  die 
später  dem  Aögiras. 

Das  vischnuitische  Gegenstück  zu  diesem  Berichte  findet  sio 
12,1011)4' — loiöi.  Beim  Anblicke  des  riesigen  Viitra  gerathen 
Götter  in  Schrecken,  den  Indrii  überföUt  Gliederlähmung,  wS 
Vfitra  keine  Furcht  zeigt.  Doch  kttmpfen  beide  unter  den  At 
des  Brahmau.  Dor  ^Vsiua  übei-schüttet  seinen  Gegner  mit  einen 
Steinregen,  Indra  wird  bctilubt.  aber  von  VjM^isht^a  durch  eine 
8pruch  ( rathantarena  iüiih)  wieder  erweckt  und  gekräftigt.  Nu 
hilft  Vishnu  dem  Indra.  indem  er  in  den  Donnerkeil  fährt  (ioi«)j 
dem  Vfitra  aber  einen  heftigen  Fieberanfall  (jvara)  zuwende 
Während  er  gerade  heftig  gähnt,  wird  er  von  dem  Donnerkeil 
des  Indra  getroäeri  und  getödtet  ioiau.  Das  Gähnen  ist  scho 
oben  5,y«2  in  der  Geschieht«  des  Vritra  vorgekommen.  —  In  dia 
ser  Er/,ählimg  (12,ioi;i7)  ist  Vptra  der  Sohn  der  Diu. 

Die    Prosaer/aliluiig    12.1:1212    imd    i;wi,i    enthält    Beruh 
poncte   mit  beiden    Hauptberichten.      Die    Hilfe   suchenden    Göt 
verweist    Brahman    an    Dadhtca.    aus    dessen   Gebeinen    wird    der 
Donnerkeil  verfertigt^  und  zwar  hier  von  Dhatfi  d.  i.  von  Br 
selbst;   mit   diesem   Donnerkeile,    in   welchen  Vishnu  gefahren 
tüdtet    Indra    zuerst    den    Tri^ira-s    oder    Vi^varüpa.    den    ältere 
Bruder  des  Vritra,  daim  diesen  selbst,  und  verbirgt  sich  dann 
See   Manasa.      Die    beiden    Brüder    sind    hier    wieder   Söhne    da 
Tvashtp. 

Eine  wertlilose  Phantasie  lesen  wir  14,9M — ms.  Hier  tneih 
Indra  den  Vfitra  mit  seinem  Donnerkeile  nach  einander  in 
Wasser,  das  Feuer,  die  Lull,  den  Aether;  zuletzt  fährt 
überall  verscheuchte  Vptra  in  den  Indra  selbst  der  anfilngliih  da- 
durch betäubt,  aber  durch  einen  Zauberspruch  (rathantoi'eijui  sii) 
des  Va^ishtlm  wieder  belebt  wird.  £r  tödtet  dann  den  in  seinem 
befindlichen  Vritra. 


AMiHnattn,  Indra  nach  den  Vomteü-ungen  des  Mah&hh&rata.     309 


Eine    aliweichende    Er7,Uhlniig    scheint    der    Notix    3.tfi«o5    zu 
Gniude  zu  liegen,  dass  Indra  nur  mit  Hilfe  cier  Manit.  od«?r  Wind- 
[  gött^r  über  Vfitra  haho  Herr  werden  kfinneu. 

Der  zweit<^  Haupthen^iht.  über  den  Fall  des  Vpini  kiiüptY.  an 

I  ilimo  Sflge  die  Erzählung  von  der  Absetzung  und  Wie d»=irlierstellnng 

[des   ludro.     Von    5,3S5    an    wird    erzählt,    wie   Indra    aiLS    Sfhuld- 

sstsfiin    allen  Muth    verlor,   an    das  Ende   der  Welt  ging  und 

sich  im  Wasser  verstecktt*.  /.uppelnd  wie  eine  Schlange.     Ihn 

rqtdüt    die  Angst   des  Brahnianenmordes :    die  beiden  Rnider  Tri^i- 

l  ras  und  VVtra  gelten  hi^r  also  für  Brahinanen.     Da  aber  höii  der 

Beugen  Buf,  die  Teiche  vertrocknen,  die  Flflsse  versiegen,  die  Wiil- 

'  der  verdoiTen,  Empörung  herrscht  in  der  Welt,  weil  der  Himmel 

keinen  König  mehr  hat.     Die  Götter  sehen  sieh  nach  einem  neuen 

KQnige  um,  und  da  unter  ihnen  selbst  keiner  nach  der  HprrKühuft 

strebt  (»*i),    so    wii-d    ein    sterblicher  Fürst,   Nahusha,  zum  König 

der  Götter  g#;! weiht.     Dieser  stellt  nun  der  (lattin  des  Indra,    der 

(^'rtct,  nach,  welche  sich  in  den  Schutz  des  Priesters  Bphaspati  be- 

I  giebt.      Auf  dessen  Rath    «rwirkt  sich  (,^ael  noch  Pine  kurze  Frist 

I  hei  Nahusha,    ob    sie    nicht   inzwäscheu    etwas    über  Indru  erfahre; 

\uA  diese  verstrichen,  wolle  sie  seine  Gattin  werden. 

Nun  folgt  4O0--4SS  ein  Emschiebsel:  Die  Götk^r  wenden  sieh 
I  um  Rath  an  Vishnu,  und  dieser  weist  sie  an,  ihm  selbst  ein  Opfer 
in  bringen ;  dadurch  werde  Indra  seiner  Sunde  ledig  werden.  Sie 
begeben  sich  zu  Indi'a  (woher  wissen  sie,  wo  dieser  sich  aufiiHlt?), 
I  und  Indru  bringt,  dem  Vishnu  ein  l'ferdeopfer,  worauf  seine  .Sündo 
[auf  die  Baume,  Flüsse.  Berge,  auf  die  Erde,  die  Weiber  und  Ele- 
Ixnente  vertheilt  wird.  Nun  fühlt  sich  Indra  gesund  und  glücklich, 
I  »her  plötzL"ch  ist  mit  Vers  x-a  alles  wieder  im  alten  Zustande : 
]  Indru  verschwimden ,  Nahusha  raJlchtig ,  i^aci  nach  ihrem  Gatten 
I  JÄMimenjd.  die  Götter  ganz  ungewiss  über  den  Aufenthalt  des  Indra. 
jEs  ist  deutlich,  dass  hier  zu  Ehren  des  Vishnu  eine  Stelle  ein- 
l  geschoben  ward;  Indra  bringt  wohl  da.s  Sühn  opfer,  aber  nicht  jetzt, 
[sondern  erst  nach  seiner  Wiedereiusct/mig. 

Auch  in  der  folgenden  Partie  ist  der  Text  in  Unordnung  ge- 
( rathen.  Wie  f,'ac1  den  Indra  gefunden  habe,  darüber  gab  es  zwei 
,  rerschiedene  üeberlieferungen ;  nach  der  einen,  spStaren,  geschab 
es  mit  Hilfe  der  Upa<;niti.  d.  i.  der  verkörperten  Astrologie  und 
I  Zauberei,  nach  der  anderen,  fiiiheren.  durch  den  alles  durch- 
I  dringenden  Fenergott  Agni.  Wie  un  unzähligen  Stellen,  so  sind 
jauch  hier  die  beiden  einander  ausschliessenden  Berichte  neben 
[einander  stehen  geblieben:  Indra  wird  zuerst  durch  üpa^ruti  ge- 
bt und  gefunden,  dann  nochmals  durch  Agni.  Den  Gedanken 
den  Nahusha  durch  Anreiziuig  seines  Hochmuthes  zu  Falle 
"xa  bringen,  hat  (,!ae!  in  der  lllteren  Fassung  wahrscheinlich  selbst 
ge&sst.,  ehe  sie  den  Indra  gesehen;  in  der  jetzigen  Fassung  giebt 
[  ihr  Indra.  den  sie,  mit,  Hilfe  der  Upai^ruti,  gesehen  und  gesprochen, 
Rath;  denn  die  spätere  Ueberarbeitung  entfernte  im  ganzen 


indig     1 


310    Holttetnann,  Indrn  nach  den    VorHeilungen  des  Mahähhdrata, 


Gedichte    sorgllütig    alle   Stellen,    in    welchen   Frauen    selbständig 
denken    und    hündek].      Die   ganze   Zufiaminenkunft   des  Indra 
(,'aci  ist  pin   späterer  Zusatz. 

In    der   jetzigen   Fassung    der  Sage    entwickelt    dieselbe 
Vers  4S3  an  sich  folgenderaiassen  weiter,     Dio  klagende  (^aci 
von  Upfn^'uti  über  Berge  und  WfUder  und  über  den  Himavat  ge- 
führt: dort  linden  sie  den  klein  und  unscheinbar  gewordenen  Indra 
in  einem  See,    in  einer  Lotusbluiiie  verstockt.     Aul'  sein  Befragen 
erklärt  ihm  i^.fuiX,  wie  sie  ilm  gefiuideu,  und  fordert  ihn  auf,  d 
Nahusha  zu  stürzen.     Er  aber  meint,  noch  sei  es  nicht  dazu  Zei 
Nahnsha    sei    ihm    noch    viel    zu   stark;    denn    die  Busse    und 
Opfer    der  Götter    hätten    ihn    gestHrkt.      D«inim    solle    sie  in  di 
Hinmiel    zurückkehren    und   dem    Nahusha    erklären,    wenn    er 
einem  von  den  heüigen  I^ishi  gezogenen  Wugen  sie  abhole,    wo' 
sie  seine  Gattin  werden.      Dieser  üebennuÜi  mtlßse  dann  den  Ni 
husha  zu  Falle  bi-ingon.     Nun  f>ntfemt  sich  (,'aci  und  kehrt  in  d( 
Hiirunol    zurück;    von  Naliusha,    der   auf"   ihren  Vorschlag  begieri( 
eingeht,    begieht  sie   sich    zu  Bribaspati  und  bittet  ihn  (Vers  4i*J 
den  Aufenthaltsort  des  Indra  zu  ei'foi*sehen :  ein  deutlicher  Bewei 
dasB   sie   nicht  weiss,    wo  derselbe  sich  aufhiüt,   und  dass  sie  ihn 
nicht  vorher  besucht  haben  kann.     Nun  bringt  Brihaspati  ein  Opf« 
und    schickt  den  Agni  aus  (174),  den  Indra  zu  suchen,  und  diesi 
findet  ikn  auch  (494)  noch  in  dem  Wasser  vereteckt;  er  meldet 
sogleich  dem  Brihaspati.  welcher  kommt  und  den  Indra  mit 
Lobspniche  (497 — bn-i)   stärkt.      Indem  Indra    noch  mit  den  andern 
tiöttem,  welche  sich  ebenfalls  einstellen,  sieh  bespricht,  wobei 
wieder  seine  eigene  Gestult  angenommen  hat  (äfts).  erscheint  Agast] 
tmd    meldet,    dass  Nahusha  bereits  seines  Frevels  wegen  ans 
Himmel  gestürzt  sei.     Nun  kehrt  Indra,  nachdem  er  noch  die 
dem  Götter  in  ihren  Aemteni  ntid  Würden  besttttigt,  zura 
zurück,  wo  er  mit  dem  grösstnn  Jubel  aufgenommen  wird- 
her  Mit   denn    auch    wohl    das    schon  41»  erwÄhnte  Opfer,   durch 
welches  die  Schuld  des  Mordes  auf  die  Natur  übertragen  wird. 

Die  späteren  Bearbeitungeu  dieser  Sage  bringen  in  Bezieh 
auf  Indira  wenig  Neues.     So  wird   I2.vmht  erzilhlt.  aus  dem  Kö 
des    getödt«t-en  Vptra  sei    Bralmiabadhyä .    d-  h.  der   personifici 
Brahmanenmord ,    entstanden,    ein    schwarzbraunes    Ungethüm    mi^ 
langen  ZtLhnen  und    einem  Kranze    von  Schädeln;    diese    Imbe  dnn 
Im^a  verfolgt,  so  dass  er  bei  Brahman  habe  Schutz  suciien  müi 
dieser  habe   nun    das  Wesen    der  Brahiuabadhy a  ^  also  die  Schti 
des  Mordes,  vertheilt  auf  das  Feuer,  auf  die  B&ume,  Pflanzen 
Kräuter,  auf  die  Apsaras  (dafür  5,4ii»  auf  die  Weiber)  und  »uf 
Wasser.     Zui*  VervoUstHndigung  der  Sühne  bringt  dann  Indra  noch 
ein  Pferdeopfer. 

Die  Prosaerzllhlung  12,i3sm  l»erichtet:  Aus  Furcht  vor  der 
Brahmabadhyä  verlJtsst  Indra  sein  Reich  und  zieht  sich  an  di*<  in 
den  See  M^nasa  fliessende  Malmi  zurück  und  wohnt  dort  in  ei 


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nd  dSflwr  befiaUfc.  Indka  sqOb  Um 

boit  i^  ftrea  GenaU  att»  somm 

ni  te  1^MllB^^h■    wlbt  die  Seknid  «^  &  W«h«; 

db  BftBBM  idMi  fi»  Erde  isbt. 

tht^^'UgttA  s^uk  lo&s  die  »eteM,  die  er 
MBfd  des  T|ftn  auf  sich  gidedn.   dnrdi  ein  Bad  te 


der  Sage  rom  Kampfe   mit  Vptn  gth  es   noch  «iai 
von  KmeMmpfett  des  Indi»  mit  berrer^ 
aber  das  XakOblnila  ^fc  tob  ikneD  wur  nocb 
Bmttdm  bekanul  ««ren  d>e  Kttnfdi 
ftiia  aad  ad  Knaici,  d»  canige  der  gewOlmlicbem  HmÜmi 
'a  laii«  äeb  aof  dnee  bealehep.  wie  Balahan.  yniiiiiiiiiii^iM  «.  s. 
^h^dn-  Kaa^  mft  Bei»  wird  mir  beüiafig  erwAmt  Süwt.  t^mt. 
i>ber   Tndra    an«3    Namnci    berichtet    eine    Ttrtl»- 
9^09-  SOS  Fnrcht  vor  Indra  floh  Namnci  in  einen  Sonnen- 
:  mm  9cUo«  Indra  mit  ihm  Frenndschaft  und  einen  V«artrag: 
aü  Xaaaem  and  niebt  mit  Tro^ceiieiB,  bei  Tage  nicht  und 
•febl  bei  Hidtt  werde  ich  dich  tddteiL  das  sdnröre  ich  dir.»     So 
ae  das  Terfciag,     Zar  Zeit  des  Mocgeotinues  aber  schnitt 
vift  dem  Sehsame  der  Gewisser  jenem  das  Hsnpt  sbw    Itas 
Haupt  aber   flog   dem  Indra   überallhin  ii«<.:hv   ihm 
.Wehe  dir,   Feindetödter!*      Der   gequahe    Cn>tt    bitt«»t 
dSB  Brahmsn   am    Rath:    er  opfert    nach   dessen   Anweisung  and 
bade»  im  Fhtsse  Arai^,   wodurch   die  Schuld   gesühnt   wird  und 
^JJ^J^HsBpl  Tersehwindet.      Damit  stimmt  2^»t,  wo  DuijodbaiHi 
■M^^idn  habe  m  Freondschnft  gesehlossen»  aber  datt> 

^^^B|ni  das  Haof*!  initten:    so  Terhalte  man  sieb  Ton  je* 

^^^  tsilSli  Peinden  ge^reoübfr.  Man  sieht,  dass  hier  NamuH  an  die 
^Mdb  das  Vntra  getreten  Lst,  wenn  nicht  vielleicht  die  gans«  Br 
xlblnng  h,m — i«o  sich  ursprünglich  auf  Namuci  beaog  und  erst 
L^iUr  an  die  Stelle  seines  Namenü  der  bekanntere  des  Tptra  ge- 
|H|fet  wurde.  Die  übrigen  Stellen,  in  welchen  der  Sieg  d#  Indn» 
^^BsrKamuoi  erwähnt  ist,  wie  3,iK<toft.  5,497.  e.s««.  sfo».  12,sa»i  u.  a^ 
nur  allgemeine  Andeutongen.  Auch  von  dem  siegrsichen 
des  Indra  mit  (,'ambarH  fehlen  uns  n&here  Nnchriohten; 
eich  tüchtige  K&mpfer  werden  öfters  mit  Indra  und  (,'atn- 
verKÜchen,  l,64i»i;  6,45«s;  7,11«;  M4tali  lenkte  dabei  den  Wa- 
des  bdr»  S.itus»;  zuletzt  tödtete  Indra  den  (^amlmra  lO.as»«. 
'  die  Asuren  Sunda  und"  üpasunda.  Söhne  des  Nikumbha,  welchen 
i  Brahnian  ünnberwindlichkeit  zugesagt  war.  die  Welt  des  Indni 
ist  1,7«Ä-  eraählt;  auch  hier  weist  Brahma«  das  Mittel 
Uettiing  an  uiul  giebt  nach  dem  Sturze  der  Brüder  dem  Indra 
elt    zuilick    7786.      Der    Asure   Naraka,     welcher    gleich 


312     HoUzmann,  Jruira  rjocÄ  den   Va 


VMahäbhdraia, 


diesen  beiden  durch  Busse  grosse  Macht  erlangt  hatte,  kftmp 
mit  Vortheil  gegen  Indra  (3,ii)9i;.),  und  dieser  mu&s  sich  an  Vishij« 
'  wenden^  welcher  den  Naraka  in  einen  Berg  verwandelt.  Von 
j  selben  Nanika  wird  5.i**««  erzählt,  er  hab«  der  Aditi  die  Ohrrinig 
j  geraubt,  und  Indra  habe  ihn  vergeblich  bekämpft,  bis  endlic 
Vishiju  ihn  erlegt«  und  ilim  die  Ohrringe  \vieder  abnahm.  —  De 
Keuleakampf  mit  dem  Äsuren  Ke^jin,  zur  Zeit  des  allgemeine 
Götterkampfes,  auf  dem  Berge  Manasa,  endet  mit  der  Flucht 
Ko^in,  3,i4»ö&.  —  Von  dem  Asuren  Prahläda  oder  Pralu-äda  wi 
12.4f.rt»  beiiauptet,  er  habe  die  Droiwelt  erobert  und  dem 
die  Herrschaft  geraubt.  Der  Kampf  beider  dient  zu  Vergleichungen. 
3,iK3!»ü.  i«4M2  u.  a..  wie  auch  der  des  Indra  mit  Vipracitti,  einem., 
anderen  Asiu-enkönige  G,4*i3;  der  mit  dem  Künstler  der  Asuren 
Maya  *j,4;.-i9;  der  Sieg  über  den  Tiraka  I),j24!».  —  Von  dem 
ren  Bali  wird  er/ählt  12,miw«:  Als  lurlr.i  alle  Asuren  besiegt 
mit  Ausnahme  des  Bali,  den  er  niL-ht  uustindig  machen  konnti 
und  deu  /.u  Uidteu  Bralmmn  iliiu  verbot,  rwiste  er  auf  der  Er 
umher,  auf  seinem  Elepbauten  sitxend,  und  fand  endlich  den 
suchten  Feind.  Nach  Ifmgen  philosophischen  Gesprächen  sagt 
zu  ihm  {niHi):  ^Brahman  hat  mir  verl)otf>u  dich  zu  t.ödten,  diinu 
schleudere  ich  nicht  den  Donnerkeil  aul*  dein  Haupt.  Gehe^  wohii( 
du  willst,  HeiT  der  Daitya,  Heil  sei  dir,  grosser  Aj^ura."  Da 
scheiden  sie,  Indra  geht  nach  Norden,  Bali  nach  Süden.  (So  sa 
Bhüri^;ravas  zu  Yuyadhäna  7,i.»j*«:  ich  habe  dich  gesucht  wie  Indc 
den  Bali.)  Auch  19,uuo7  heisst  es,  es  sei  Indra  nicht  beschiedfl 
gewesen  den  Biüi  zu  besiegen;  und  wirklich  wird  in  der  da 
beschriebenen  Schlacht  Bali  Sieger  und  regiert  nun  als  Götterherr, 
bis  der  fJs  Zwerg  geborene  Vishim  dem  Indra  die  Herrsehnft 
zmückgicbt.  Ütmiit  stimmt  überein  die  Erztlhlmig  12,iai>4:>,  Da- 
gegen nach  jllteren  Stellen  hat  Indra  den  Bali  wirklich  überwUltigt 
(5,4a«w.  3,i<ütis)  und  zwar,  nach  7,io84,  mit  Hilfe  des  Agni.  Sieg-_ 
reich  dagegen  im  Kampfe  mit  Indra  waren  Rävai^a  3,i<«i<).'> 
dessen  Sohn  Indrajit  3,itf44o.  Ein  Kampf  des  Indra  mit 
Riesin  Namens  Dii-ghajihvä,  in  welchem  Indra  Sieger  blieb. 
3,ie«05  erwähnte.  Der  Asure  Paka,  welcher  12,»«flo  unter  den  va 
Indra  getUllten  (TÖtterfeinden  ei-wÄhnt  wird,  hat  seine  Existenz  vi« 
leicht  nur  einem  Missverständnisse  zu  danken .  indvm  der  häufig 
Beiname  des  Indra:  PakayÄsama  (d.  h.  der  das  Reifen  der  Fiiich 
regelt)  spilterhiu  falsch  gedeutet  wurde.  Der  an  gleicher  St 
und  8,61*  erwJÜmte  Jiuubha  wird  spüterliiu  nur  miter  den  Feinde 
des  Vishnu  erwähnt. 

Die  Pauloma   und    die  Kalakeya  oder  Kälakanja  (8,ts«<») 
zwei  Geschlechter  der  Asura.  welche  durch  die  tinade  des  Br 
von   den  Göttern   nicht  besiegt   werden  können.     Daher  beau 
Indra  den  Aijuna  mil   ihrer  VertUgung,  der  sich  durch  Mätali 
ihrer   Luftstadt   Hiranyapum   bringen    lilsst    und    sie    alle    mil    dem 
Geschosse   des  Rudra  tödteL  —    Die  erste,  alt«re  Erstthlung  vo 


Hvtinnann,  Indra  nach  dm  Vorstellungen  des  Mahäbhdratn.    313 


dein    Aulenlhalte    des   Ärjuna    bei   Indr«    (3,i7u — xoi»)   weiss    von 

Ayurenkitmpfe  des  Arjana  nichts.     Der  Gedmike,  diiss  eiii- 

Asuren  und  Äsureoschaaren  nur  durch  Menschen  überwältigt 

werden  können  (nach  einem  Spruche  des  Schicksals  >,  map  aber  sehr 

alt  sein. 

In  den  spiltesten  Darstellungen  sind  es  die  Büsser  und  Heili- 
welche  den  grossen  Kampf  zu  Gunsten  der  Götter  entsohpidon. 
h  5,1  »M  verwies  Brahman  den  Indra  an  die  Büsser  Nara  luid 
N&rayana,  und  richtig  tödtet  Nara  die  Panloraa  und  die  Kft.lakanja 
in  Hunderten  und  Tausenden.  Anderen  Berichten  zufolge  ent- 
scheidet der  alte  Rischi  Atri  den  Kampf;  sn  13,7:?}»:?:  während  der 
Schlacht  entsteht  eine  grosse  Finsteniiös:  da  wird  Atri  dui'ch 
seine  Busse  zum  Monde  und  lässt  leuchtende  Helle  entstehen; 
darauf  besiegt  Indra  die  Asureii.  Also  war  die  Finstemiss  den 
Asnren  günstig;  sie  siegten,  so  hinge  diese  anhielt. 

Nach  dem  Siege  über  die  Asuren  beginnt  eine  glüukliohe 
friedliche  Zeit,  und  jetzt  ei-st  ist  Indra  Hen-  der  Welt  3.i.hsm>, 
wJlhrend  die  von  ihm  besiegten  üött«rlVmd<i  in  der  Unterwelt,  ITi- 
laUk,  wohnen  ö,.ift57. 

Die  Sagen  über  die  Kämpfe  des  Indra  müssen  selir  vielfach 
imd  mannigfaltig  gewesen  sein;  die  jetzige  Gestalt  des  Epos  hat 
I  den  kleinsten  Theil  davon  aufbewahrt.  Viele  einzeke  Anspielmigen 
^H  sind  unÄ  uoä  diesem  (iiiinde  unverständlich:  so  weini  Tndni  auf 
^H  dem  Berge  Nishadha  ein  grosses  Werk  t.hut  zur  Besiegmig  seiner 
^B    Feinde,  und  zwar  in  verstellter  Gestalt  3,uiiiii  u.  a. 


Tndra  und  die  Götter. 


In  der  Zahl  der  Suren  oder  Götter  ist  es  Agni,  mit  weUrhem 
Indra  am  hiluhgsten  zusammen  geniuint  wird.  Es  ist  ein  allgemein 
giltiger  Satz:  »Agni  und  India  sind  /.wei  treue  Freunde"  (3,iwööö>, 
wie  auch  im  Veda  Agni  der  geliebte  Freund  des  Indra  heisst^  iSie 
kümpfen  beide  neben  einander  gegen  die  Asuren  7,i«(»4.  Dem 
Kunge  nach  kommt  Agni  sogleich  nach  oder  neben  Indra,  und  es 
ist  ttlterthündiche  VorsteUung,  dass  diese  beiden  die  Herren  der 
Welt  sind :  ,Mit  Parjanya  (d.  i,  Indra)  vereint  wird  Agni  Vai9va- 
nara  Herr  dieser  ganzen  Welt  genannt*  3,nisia.  Gerade  wie  Indra 
tritt  gelegentlich  auch  Agni  als  Worifiibrer  der  Gotter  bei  Brah- 
man auf  3,i;,\i»it.  Eine  beliebte  Erzählung  ist,  wie  Indra  und  Agni 
4fe  Frömmigkeit  des  Königs  (,'ivi  prüfen  3,iofi58.  iaa74  n.  a.  Wie 
eifrig  und  schmerzlich  Indra  den  Agni  sucht,  als  dieser  sich  grol- 
lend in  einem  1,'ami-Baiime  versteckt  halt,  ist  9,<7j«  erzählt;  das 
Of^eiwifick  dazu,  wie  Agni  den  bidru  sucht  und  findet  6.474. 
Beide  Götter  werden  auch  im  Opfer  gemeinsam  verehrl  5,.>i«i.  Mmi 
denkt  sie  »ich  wie  Priester  und  Krieger;  die  Satzimg  der  Krieger 
rührt  von  Indra  her,  die  der  Triöster  von  Agni,  nach   I2,6asi. 


314    BoUfmann,  Indra  nach  den  Vorntelhtn^en  de*  Mahähk&\ 


SmaM 
ich  IP 


Eine  einzige  ErzUhluiig  zeigt  uns  diese  beiden  Götter 
Kampfe.  Es  ist  dies  die  ulte.  aber  sehr  überarbeitete  rreschicll 
vom  Brande  des  Waldes  Kh&ndava  1.80««.  Diesen  Wald  «roll 
Agni  verbrennen,  um  sich  einmal  reaht  zn  sättigen.  Aber  so 
er  anfHngt  zu  brennen,  regnet  Indra;  denn  sein  Freund  woh 
dort,  der  Schlangenkönig  Takshaka.  Da  wendet  sieh  nach  vergeb- 
lichen Versuchen  der  Feuergott  nn  Krishna  und  Arjuna.  sie  mflc 
ten  ihm  helfen  und  den  Wolken  abwehren.  Sie  verspreche 
ihm,  und  unter  ilu^m  Schutze  setzt  Agni  den  Wald  in  Br 
Menschen  und  Thiere  kommen  lun.  Die  (rötter  wenden  sich 
Indra  um  Hilfe  (ifij),  denn  die  Flammen  schlagen  bis  zn  ihren 
Sitzen  empor.  Zwar  regnet  Indra  gewaltig ,  aber  die  Hitze 
Brandes  macht  die  Wasserwolken  verdampfen,  und  Arjuna  schl« 
dert  mit  seinen  Pfeilen  die  Rcgentropfon  zuriick  (!)  Da  greif 
alle  (iiitt**r  und  alle  Asuren ,  voran  Indra,  die  beiden  Helden 
vermögen  sie  aber  nicht  zu  besiegen.  Der  Gott  schleudert  sein 
Donnerkeil  und  jubelt  schon:  „Sie  sind  toilt!"  (sssv),  er  lilsst  Stei^ 
regnen  (»i??),  reisst  dio  Spitze  des  Berges  Mandara  aus  und  schU 
dert  sie  auf  Arjuna  (h^mi);  aber  dessen  Pfeile  wehren  Donnerk 
und  Steinregen  ab  und  zersplittern  den  Herg.  Zuletzt  («aa«)  zieht 
Indra  auf  Ilefehl  einer  himmlischen  Stimme  sich  zurikk.  und  Agni 
verbrennt  den  ganzen  Wald. 

Die    .späte  tiestaltung  dieser  Sage   erhellt   aus   der  ma.sslos 
Üoberli'eibung   (zwei   Men-suhen    gegen  alle  Götter),   aus   dor  V( 
herrlichung   des    Krishna,    aus    der  feindlichen    Stellung,    die 
Indra   gegen  seinen  Freund   und   gegen  seinen   eigenen  Sohn 
nimmt.     Aber  eine  alte  Fassung  lag  vor,  in  welche  dann  Kpshn« 
und  Arjuna  eingefügt  wurden.      In  der  alten  Gestaltung  der  Sage 
war    es   ebenfalls    Agni .    der    den  Wald    lOiändava.    den    Sita    dw    , 
Asuren,    der  Schlangen  und   Kiesen,    verbrannte,  aber  nicht  g^g^^H 
den   Willen   des  Indra.      Diese  Sage  hat  wahrscheinlich  historisd^l 
Grundlage;   in  Kh&ndava.   welches    noch    l,7.\7o    ein    schHuderhaft<*r 
Wald    genannt   wird,    war    ein    Hauptfiitz  der    Eingeborenen. 
Schutz  gegen  die  anrückenden  Arier,  welche  dann  den  ganzen  Wi 
niederbrannten.     Vgl.  A.  Weber  Indische  Streifen  I   12.     Die  nfl 
Sage,  welche  den  Arjumi  und  den  Kfishna  einsi;hob,  ward  mit 
alten  auf  die  gewöhnliche  Art  in  Verbindung  gebr;xcht;  man  na 
mehrere    Br&nde    von  Khändava    an,  «iix   sagt  Brahman    zn  A^ 
,Du  hast  ja  früher  schon  einmal  diesen  Sitz  der  Götterfeinde, 
schrecklichen  Wald    Khan^Java,    zerstört..*      Auch    in    der  jMzi| 
Fassung  werden  tinter  den  Bewohnern  des  Waldes  besonders 
ren  und  Rakscha«  genannt  «»!»i.  h.u«. 

Mit    Hiuem   andern    Gotte    war   Indra   in   der  VorsteUung 
Inder  so  innig  vprknüpft.  dass  beide  zuletzt  'weinander  ver*chii 
zen:    es    ist    die»  Parjanya,    der  Regengott.      In    einigen  Verzeih 
nissen    der    Aditya,    wie    1,ih«4.    19,5üs.    isim,    erscheint    Paijanyft 
neben  Indra  als  besonderer  Gott;   aber  später   wurden   beide 


loi^H 


HoUamarm^  Indra  nach  den  Vorfteliungen  de»  Mah&bhdrata.    315 


eäjiander  identificirt,  mii  dem  Vishnu  als  zwölftem  Ädit.ya  Plata 
machen.  Nur  sfllt*in  führen  auch  späte  -Stellen  Indra  und  Pur- 
als  verschiedene  TTÖttor  neben  einander  iiui'  I3,r..'r.  Im  Ma- 
beint  Indra  vollständig  als  Re^enj^ott,  und  Parjanya 
•ifiaiv^  seiner  Namen :  es  ist  eine  gewöhnliche  Redeweise : 
dra  lässt  regnen"  l.iaoi.  So  lässt  er  einmal  im  Reiche  des 
obaraQa  zwölf  Jahre  nicht  rennen  (na  vavai'sha  sahasräkshas 
i),  so  lange  nämlich  der  König  in  der  Fremde  herumzieht; 
m  nach  einem  festen  Glauben  der  Inder  lüsst  Indra  nicht  regnen, 
kein  König  ist,  oder  ein  schlechter.  Sobald  dann  Samharanu 
»eine  Residenz  zurückgekehrt,  ist.  lässt  Indra  wieder  regnen, 
den  Vorzeichen  des  künftigen  Weltuntergangs  wird  auch 
rähnt,  dass  Indra  ausser  der  Zeit  regne  8,1.1079.  isow.  Oft  wird 
»ach  um  Regen  angerufen,  wie  l.istH.->  mit  den  Worten:  ,I>ia 
der  Herr,  Regen  strömen  zu  lassen  nicht  wenig,  du  der  Wind^ 
die  Wolke  und  das  Feuer  des  Blitzes  am  Himmel,  du  der 
reiber  der  Wolkenma.ssen ,  dich  nennen  sie  die  grosse  Wolke. 
bist  der  unvergleichliche  schrecWiche  Blitz,  du  die  brüllende 
folke,  du  der  Schöpfer  der  Welt  und  ihr  unbesiegter  Zerstörer.* 
Jeberall  aber  stehen  Frömmigkeit  und  Regen,  Gottlosigkeit  und 
in  nothwendigem  Zu.saramenhange.  ,Als  der  König  Loma- 
ia  einen  Brahrauner  betrogen  hatte",  wird  3,i(wn  erzflhlt,  ,da 
ssen  alle  Rrahmaner  diu*  Land,  Indra  regnete  nicht  mehr  (na 
Bha  sahusrakshas)  und  die  Dürre  hielt  an,  bis  wieder  ein 
•iester  im  Lande  war."  Das  goldene  Zeitalter  wird  3.1321:  bc 
rieben:  ,Stets  spendeten  die  Wolken  Regen,  die  Völker  waren 
fromm  und  gerecht ,  Indr»  aber  auf  seinem  Elephanten 
ereist«  die  Welt  und  sah  nach  den  Flüssen,  Brunnen,  Cistemen, 
jT^ichen  und  Seen."  Bei  keiner  Schilderung  einer  glücklichen 
[ierung  fehlt  die  Bemerkmig.  dass  Indra  zur  rechten  Zeit  habe 
lassen;  es  ist  der  Regen  ein  sicheres  Zeichen,  dass  der  Gott 
lit  dem  Könige  zufrieden  ist.  besonders  auch,  dass  die  Opfer  rich- 
g«bracht  und  die  Gebrilucho  richtig  eingehalten  werden.  So 
z.  B.  bei  der  Schilderung  der  Regierung  des  Yudhishthira 
V  angegeben,  dass  Indra  nach  Wunsch  regnen  Hess,  und  be- 
i?rkt  (»«Hl),  dass  weder  DüiTe  noch  Ueberschwemmung  existirte. 
ireil  der  König  an  seiner  PHicht  festhielt.  Eben.so  4,si.ii  u,  a,  — 
!J»ch  5,».vs8  schlüHI  der  Elephant  Airävatu  in  der  Unterwelt  Pät41a 
dw  kühle  Wasser  zum  Woldn  d^r  Welt  und  giesst  es  in  die 
^^  Wolken  hinauf,  aus  denen  dann  der  gi'osse  Indra  regnet  Nach 
^■lyiu  zieht  Indra  das  Regen wasser  aus  den  heiligen  Flüssen, 
^H  Dass  das  Verhältniss  des  Indra  zu  Tvashtj-i  kein  klares  ist, 
^^mdem  diese  beiden  Götter  bald  als  Freunde  erscheinen,  bald  als 
^^Veinde  gedacht  werden,  geht  aus  den  verschiedenen  Erzihlongen 
vom  Kampfe  mit  Vfitra  hervor.  Nach  der  einen  Fassung  der  Sage 
ilft  Tvushtn  dem  Indrji,  verfertigt  den  Ponnerkeil  für  ihn  (3,«7i»> 
spricht   den   Wiwsch  aus ,    er  möge  damit  den  Vptra  tödten ; 


3t6    HoUsmann,  Iridra  nach  den  VorHeUungen  det  MahähhäraUi. 


nach  der   andeni    im  Anfange   des  fünften  Buches  sind  Indra  und 
Tvashtri    erbitterte    Feinde,   und   letzter«-   der  Vater  des  Trigi 
und  des  Vyitra  selbst. 

Ausser  Gött,em  und  Götterfeinden  kannte  die  alte  Mytholo] 
noch  ein  drittes  ftescblecht ,  djks  der  hinimlischrn  Priesier 
Opferer;  diese  finden  sich  auf  beiden  Hoiten ,  d^r  8uren  wie 
Asuren,  vor.  Der  l*riester  des  Indra  ist  B^-ihaspati.  dessf*ii  Ulloi 
Sohn  Kaca,  wie  oben  bemerkt,  den  Göttern  durch  List  die  K 
der  Wiederbelebung  verachaflit.  Nach  dieser  Darstellung  wühlen 
die  Götter  vor  dem  Beginne  des  Kampfes  den  Bphaspati  /um 
Opferpriester,  um  mit  seiner  Hilfe  zu  siegen  l,ni«H;  ja  es  giebl 
Bphaspati  dem  Indni  eine  besondere,  vortheilhafte  Schlachtordnung 
an  S,«07«.  Dagegen  wird  14,»^»  belichtet,  erst  nach  dem  Siege 
über  die  Asuren  habe  Indra  den  Brihaspnti  zu  seinem  Purohita 
erwtlhlt*.  Wie  Brihasimti  dem  Götterkönige  behilflich  ist,  sein 
Reich  dem  Nahush»  wieder  ahzugemnnen,  und  ihn  dabei  mit  seinen 
Lobsprüehen  stärkt,  ist  schon  oben  erzählt.  Das  Verhilltniss  beii 
igt  ganz  so,  wie  es  auf  Erden  zwischen  einem  Könige  und  sein» 
Hauspriester  nach  brahmanischer  Anschauungsweise  sein  soll;  lui 
&-agt,  Bphaspati  belehrt  (z.  B.  ö.iim).  Er  heisst  der  Lehrer  (Guru) 
des  Indrdi  l,fti64,  dessen  Bestes  er  immer  will  (^;Akrapriyai8hS  12,»it>, 
den  er  über  Pflicht  (2,i79s)  und  Politik  f2,2l^HJ  belehrt;  er  weist 
den  Kfinig  Marutta,  welcher  mit  seiner  Hilfe  ein  dem  Indra  mtss- 
fälliges  Opfer  bringen  will,  zurück  (H.Ji»),  kann  aber  nicht  hindern, 
dass  dann  sein  eigener  jüingerer  Bruder  Sambarta  das  Opfer  durch- 
fahrt Die  spätesten  Bücher  bringen  zahlreiche  ünterredungeji 
zwischen  beiden,  deren  Resultat  dann  immer  die  Anerkeimung  der 
brahmanischen  Superioritat  durch  Indra  ist  z.  B.  t4.x,'.(;. 

Ein  genauer  Freund  des  Indni  ist  auch  ein  anderer  Himiüi 
weiser,    der   stets  auf  der  Wanderung  begriffene  Nfmvda.    der 
gellindert  wie    der  Wind   die  Welten   durchstreift.     In  einer  al 
Stelle  3,»ii«   kommen  N&rada  und   sein  Freund  Parvata   zu  In 
und    dieser    erkundigt  sich    bei  ihnen ,  wiis  auf  der  Erde  Torgi 
Ebenso   besucht  Närada  12,i»7«?ft    den  Indra,   und    dieser  fragt 
was  er  Merkwürdiges  gesehen  habe.     Als  Götterbote  erscheint  Nft^ 
rada  8,77«i;  im  Augenblicke,  da  Pradyumna  den  (^Älva  tödten  wül^ 
schickt  ihm  Indra   den  Narada.   ihn  davon  abzuhalten,    da  es 
nicht  beschieden  sei,  den  (,'Alva  zu  tödten. 

Dasfi  die  Schaiiren  der  Untergötter,  der  Mamt ,  Apsaras, 
dyftdhara.  Gandharba.  8iddha,  SAdhya.   Yaksha  u.  a.  das  diene 
Gefolge  des  Indra  bilden,   ist  schon  oben  erwähnt.     Besonders 
Manit   oder  W'indgötter  sind    üun  stets  zur  Hand.     Er  wird  and 
König  der  Marut  genamit  14, in«.     Wie  Kubera  Herr  der  YakshA, 
80  ist   Indra  Herr   der  Maiiit   7,i5ft.     Zu  Brahman   kommen  5,i»iii 
Agni  mit  den  Vasn  und  Indra  mit  den  Mamt,  und  der  König 
seinen    Helden    wird   dem  von    den    Marut   umgebenen  Indra  Vi 
glichen  3^i»«oo.     Nach  5,8»- 7  sind  die  Marut  ludras  Tischgenoi 


■MMM,  Tndra  nach  den  Vorateüungen  dt»  Mahdl)Mrata.    317 

5,S808  hat  Indra  die  scbwimgere  Göttin  Diti  am  Berge  Asta 
On  ihrer  Leibesfincht  befreit,  und  aus  dem  Fötiis  entstanden  die 
ITindgötter. 

Als  (Jünstling«    d«s  ludra  gelten   die    regenfrohen  Schlangen; 

iüt    der  Regen    des  Indru  der  ScWaugen  grössto   Freude    l.iau!. 

aiul     ihr   König   Takshaka    heisst    aUMdm<jklith   ein    Freund   des 

Bdra,  welclier  ihm  zu  Lit«be  seine  Wohnung,  den  Wald  KhÄndava, 

eschüLzt   l,üOÄt».     Bei  dem  grossen  Sehhingenopfer  des  Janainejuya 

egiebt   Takshaka    sich    in    den  Schutz   des   Indra   l.so.vi.    aber   der 

aab«jrki*al't  der  Oiderspriicbe  kami  selbst  Indra  nicht  wderstehen, 

D^nrd  mit  dem  Freunde  herahge/.ogen  und  hisst  seine  Himd  los, 

in    den    Himuud    zuiÜL-kzukehren.       Wie     er    einem    anderen 

eUlangeuförsten,  dem  Sunmkha,  zum  Genüsse  des  Amfita  verbilft, 

5,si;ti   erzJlhlt. 


§  8. 
Indra  und  die  Menschen. 

Indra   ist   ein   Freund    der  Menschen   und   verkehrt    viel   und 

eme    mit    ilmen.     Dabei   erscheint  er  gewöhnlich  in  nienstrhlieher 

dt,  von  der  seine  göttliche  nur  durch  gewisse  ^Zeichen*  (iifiga 

«14),  welche  oben  §  3  bereits  genannt  sind,    sich  unterscheidet. 

eine  Verwandlungstlthigkeit  ist  imbeschrftnkt ;  er  zeigt   sich  (nach 

|8fS87& — u»:,)  bald  alt  bald  jung,  bald  schön  bald  hilsslich,  erseheint 

Asure,  Priester,  König,  als  Vai^ya  oder  rüdiii,  als  Angehöriger 

ptner  Mischklasse,  ja  als  verachteter  Candäla,  aber  auch  in  Gestalt 

Ines  Löwen,  Tigers,  Elephanten,  Raubvogels  u.  dgl.     Der  ältesten 

Jt   des  Gedichtes    gehört    die  ErzUhlung  an,    wie   er  als  elu"- 

er  Brahmane    den    Kania    besucht    und    ihm    die  Ohiringe' 

ȟbt    3,17177.      Eine  Nachbildung  duri'ti*   nicht  fehlen,   welche  ihn 

gleicher  Gestalt  dem  Aijuna  erscheinen  lüsst   3.i:.or..     Als  Brah* 

Düuer    het/t    er    die  Söhne    des  BhaAg&svana   gegen   einander  auf 

i|3,Jir»r.  und  besucht  in  gleicher  Gestall  deren  xum  Weibe  umgeschaf- 

bnen  Vat^r  ^69;  auch   13,i7-i  besi>richt  er  sich  in  Hrahmanengfstalt 

nit  einem  Papageien,    der  aiLs  Pietät  den  absterbenden  Bauni,  auf 

er  lange  gewohnt,  nicht  verlassen  will,  und  belebt  den  Baum 

neue,  indem  er  ihn  mit  Amrita  besprengt.     Ebenso  erscheint 

Brmhmaner    d^'ra    Utanka,  als    dieser    in    die  Kchlangenwelt 

zudringen    versucht   14,i7si.      Der  *,*rutäv{iti   erscheint  er  in  der 

estaJt  des  Va^ishtb»  9,87t?i;;   als  frommer  heiiimziehender  Bettler, 

^on  einem  Hunde  bvgleitet,  kommt  er  zu  den  sieben  Rischi  13, *<.-)». 

Gestalt    eines   schönen  Jünglings    stellt   er   der  Rischifrau  Ruci 

ch  13,tsuH.     Sehr  bekannt  war  seine  Verwandlung  in  einen  Falken,'  j 

^«r  den  (,'ivi.uder  U^inara  prüfen  wollte  3,h>.'.:.'j.  ust:..     In  spU- 

8täckHu  kommt  er  als  goldener  Vogel  zu  emigen  Brabmanen, 

eiche,    ©he  sie  die  Pflichten  eines  Hausvaters  erfüllt  haben,  sich 

Wttldleben  widmen  wollen,  um  sie  eines  Besseren  zu  belehrou 


318     Holtzmanv,  Intlra  unch  den    Vorstellungen  tl/u  Maini/ihdriUa, 


(12,808)  oder  er  erscheint  als  Schakal,  am  eiuea  Ton  einem  Vai^y 
misshandelten  Brahnrnner  zu  trö&ten  12,6806. 

»Seine  freundliche  Gesiiinmig  ge^en  ihm  angenehme  Mensche 
beweist  Indr»  gewohnlieh  dadurch,  dass  er  ihnen  die  Wahl  eine 
beliebigen  Gabe  freistellt;  er  ist  der  Gabenspender ^  Varada,  ba 
aus  freien  Stücken  seinen  Lieblingen  gegenüber,  bald  auch 
Heiligen  durch  die  Macht  ihrer  Busse  dazu  gezwungen.  Nur 
mal  fordert  er  dafür  eine  ganz  bestinmite  (Tegeiilfistung  (3.iTi» 
gegen  den  Panzer  und  die  Ringe  des  Kania  stt^llt  er  diesem  je 
VValil  frei,  nur  seinen  geliebi<?n  Donnerkeil  nimmt  er  ausdrüekl 
aus.  Dass  die  Macht  des  ludra.  Gaben  zu  verleihen,  nicht  absolu 
imumschräukt  ist,  dafür  findet  sich  *»iii  interessantes  Beispiel  3,107« 
Em  heiliger  aber  ungelehrt*r  Bralmiane,  YavakritÄ,  büsst  mit 
Absicht,  ohne  .Studium  die  Veda  und  alles  Wissenswürcüge 
lernen.  Zwar  erscheint  ihm  Lidra  und  erklärt,  es  sei  dies 
möglich,  er  möge  die  Veda  bei  einem  Lehrer  studiren;  aber  Yav 
kriUv,  schon  längst  eifersüchtig  auf  das  grössere  Ansehen  der 
lehrten,  setzt  trotzdem  seine  Busse  fort.  Da  nimmt  Indra  di 
Gestalt  eines  alten  Bralimanen  an,  setzt  sich  am  Ufer  der  Ga 
nieder  und  fJingt  dort  an  mit  .Sand  eine  Bi-ücke  über  den  Pk 
zu  bauen.  8o  tritft  ihn  Yavakrita  und  fragt  lachend  den  Altena 
was  er  da  mache.  Als  er  hört.,  dass  Jener  den  Sand  in  den  Strom 
werfe,  damit  man  trockenen  Fussess  hinüber  geben  könne,  sagt 
ihm,  dass  dies  unmöglich  sei.  Eben  so  unmöglich,  entgegnet  Ind 
ist  dein  Verlangen,  ohne  Studium  die  Veda  zu  lernen.  —  Aufl 
die  Bitte  des  Matai'iga  13,JS7<  kann  er  nicht  erfüllen.  Dieser, 
Cilijdäla,  büßst,  um  die  Brahmanen würde  zu  erhalten;  Indra  st^H 
ihm  jede  andere  Gabe  frei  und  macht  ihn  zuletzt  zu  einem  göti 
liehen  Wesen.  —  Als  Bü.sser  verkleidet  fordert  er  3,ir.u:.  »len  Arjc 
auf,  sich  eine  Gnade  zu  wählen,  und  dieser  wünscht  sich, 
Waffen  der  Götter  k»>nnen  und  führen  zu  lernen.  Aehnliche  Fälh 
in  welchen  Indra  als  Varada  auftritt,  finden  sich  6,54»:  nachdem 
er  mit  HUle  des  Bfihaspati  den  Nahusha  gestürzt,  stellt  er  hus 
Dankbarkeit  dem  Vater  des  Bphaspati.  dem  AAgiras.  eine  Gabe 
frei,  worauf  dieser  sich  ausbittet,  dass  der  Atharvaveda  nach  ihm 
genannt  werde;  13,56ö  lÄsst  er  den  in  ein  Weib  verwandelten  BhoA- 
gäsvana  wählen ,  ob  er  Weib  bleiben  oder  wieder  Mann  wer- 
den woUe;  ebenso  schenkt  er  dem  Sumukha  langes  Leben  und 
schöne  Gestalt  h,»«i:i,  dem  Nala  die  Gabe  des  h'eien  Ganges  nnJH 
den  klaren  Blick  im  Opfer  3,s2sh  ,  der  büssenden  (,!rutävati  etnoi^H 
Sitz  im  Paradiese  9,!<7»i  u.  dgl. 

Am  liebsten  aber  findet  sich  Indra  bei  den  0|»feni  der  König 
und  der  Priester  ein  und  hilft  selbst  mit  das  Opfer  besorgen, 
erscheint  er  l,«o(i7  bei  dem  Opfer  de»  Königs  Vyushität;va  und  nimn 
an    den    religiösen    Handlungen    thtUigcn    Antheil;    dadurch    er 
dA8  Opfer   aufiserordent liehe  Wirk»a>uikeit ,   so  dass  der  König  alla^ 
seiue  Feinde  besiegt.     Ebenso  betheiligt  er  sich  bei  dem  Opfer  i 


fToltzmann,  Jndra  nach  den   VorslflluiigeH  de»  Mahdlihärattt.    319 


Königs  Nfiga  3,8asi.  loxsi,  wo  er  nüt  Somasaft  gesättigt  wird,  uixl 
an  dem  des  Marutta  Aviksliita  7,si-».  12»»iü,  mit  welchem  er  tun 
die  Wette  opfert,  dsibei  aber  unterliegt,  feraer  regelmässig  hei  den 
Opferfesten  des  Mudgabt  3,imii.  -  Aber  nicht  nur  auf  Erden, 
auch  im  Himmel  selbst  hat  ludra  Opfer  dargebracht,  ja  es  ist  eine 
alte  Vorstellung,  dass  er  erst  durch  ein  grosses  Opfer  seine  Würde 
als  Gött^rkönig  erhalten  habe.  Soll  ein  Opferfest  eines  irdischen 
Königs  sehr  gerühmt  werden,  so  heisst  es;  das  Opfer  war  wie 
das  des  Indra  im  Himmel;  z.  B.  2,ia57.  ii5*t4.  Auf  der  Erde  sind 
UpferstJltten  des  Indra  der  See  Bindusaras  (2,*;m  und  ij.ato),  der 
Wald  Naimislia  {l,7ä75),  der  Berg  Meni  (ßjSis)^  der  Platz.  Indra- 
tirtha  an  der  öarasvati  und  der  Wallfahrtsort,  Prabhasii  {9,if*in), 
Nur  ganz  allgemein  wird  5,:n7r.  der  Osten  als  die  Gegend  angegeben, 
wo  «Indra  viele  Eber  und  anderes  Wild  im  Walde  tödtet  und  daiui 
den  Göttern  als  Opferanitlieil  übergibt.*  Nach  l,4S4ii  opferte  Indra, 
sobald  er  das  Regiment  angetreten  hatte,  und  -zwar  in  der  Absicht, 
seinen  Njunen  berühmt  zu  machen.  Das  Pf^rdeopfer,  das  er  nach 
seiner  Wiedereinsetzung  bringt.,  um  sich  von  der  Schuld  des  an 
Vritra  begangenen  Murdes  7M  reinigen  (öji«;  auch  13,a:;  erwähnt), 
ist  schon  bei  Gelegenheit  der  tiesehichte  des  Nahusha  erzählt  wor- 
den. Gewöhnlich  aber  wird  uui'  auf  ein  berühmtes  Opfer  des 
Indra  angespielt;  so  l,:fWM.  2104,  wo  dieses  Opfer  das  hundertzalilige 
(^fätasaükhyas)  genannt  wird;  9,!ä»»3  (vgl.  I3,»i&4),  wo  er  an  der 
Sarasvati  hundert  Opfer  biingt  und  daher  den  Namen  (,'atakratu 
(Hundert<ipfer)  erhält;  3,si8i,  welche  Stelle  die  hundert  Opfer  an 
den  See  Devahrada  verlegt.  Eine  spHte  ErzlQdung  14,s?^aü  berichtet, 
lüänk  habe  einst  ein  Thientpfer  darbringen  wulleii.  Da  wehren 
es  ihm  die  mitleidigen  RLsuhi,  es  sei  dies  nicht  der  rechte  Opfer- 
brftuch,  es  sei  nicht  Recht  ein  lebendes  Wiesen  zu  Ujdten  {uHti), 
er  Sülle  Pflanzen  opfeni.  Da  Indra  nicht  nachgeben  will ,  wird 
die  Streitfrage  dem  Könige  Vasu  vorgelegt.  —  Mit  Vi^vämitra 
iipfert«  Indra  und  trank  Somasaft  mit  ihm  in  Kanyakubja  3,sai3, 
und  über  das  Opfer  des  Öaliadeva  machte  er  sogar  einen  Vers  3,sa77. 
^  Wai'en  es  in  den  älteren  epischen  Gesängen  die  Duuava,  vor 
welchen  Indra  zitterte,  so  bat  die  spätere  Autfiussuiig  ihm  viel 
gefkhrlichere  Feinde  gegenüber  gestellt,  vor  denen  er  seiner  fiött- 
Ucbkeit  nicht  froh  werden  kann.  Es  sind  dieses  die  Büsser.  Denn 
«Busse  kann  selbst  den  Indra  zwingen,  die  Wohnung  des  Yama 
zu  betreten"  3.i04U.  Kaum  hat  irgendwo  ein  Brahmaiier,  ein  König, 
ein  Asura  sich  in  die  Einsamkeit  zwückgezogeu ,  um  sich  dort 
Bussübungen  hinzugeben,  so  Hingt.  Indra  au  zu  zittern,  und  seine 
Angst  .wächst,  je  beharrlicher  die  Busse  fortgesetzt  wird.  ,Weun 
der  nur  nicht  zum  Indra  wiid",  seufzt  er,  und  sinnt  auf  Mittel 
den  Rivalen  zu  stören.  Bald  wendet  er  freundliche  üeberredung 
au,  bald  Betrug  und  heimtückischen  Mord,  bald  verlockt  er  den 
BiUser  zur  Sinnlichkeit,  welche  alle  Früchte  der  Selbstpeinigung 
vernichtet.     Als  Käuig  Uparicara    oder  Vasu    das  Büsserlebeu   au- 


I 


d 


32Ö    HoUzmanrty  Jtidra  nacti  (2«n  VorttteUungen  fies  MaltdbhdraUi. 


fing  (l,a3S6),  fürchtete  Indra,  derselbe  möchte  sich  zum  Götterher 
aufsehwingen,  und  redete  ihm  zu,  er  möge  sich  seiner  eigentlich^ 
Pflicht,  der  Begieniüg,  wieder  zuwendflu.  Der  Büsser  giebt  ua 
und  Inüru  beschenkt  ihn  reirhlich.  Hilft  aber  das  Zaroden  oiclj 
so  hat  liidi-a  ein  beliebtes'  und  wirksames  Mittel,  die  Busse 
stören ;  er  schickt  seiuR  himmlisi-hen  Nymphen,  eine  oder  mehrere, 
zu  dem  Büsser,  welche  diesen  dureh  ihre  Liebeskünst«  zur  Sin 
lichkeit  /.n  verlocken  suchen,  So  wird  l,ij3u  erzählt,  w^e  Vi^V 
initra  dureli  seine  Busse  dem  Indra  die  Befüi-chtung  einflösst, 
möchte  seinen  Himinelsthron  verlieren ;  er  wendet  sich  an 
Nymphe  Menuka:  ,Mit  seiner  sclirecklichen  Busse  macht  dies 
Viyvämitra  mir  das  Her/  erzittern,  gehe,  beste  der  Apsaras. 
verlocke  ihn".  Nach  einigem  Strauben,  das  in  der  Furcht  vor  dd 
Fluche  des  HeUigen  seinen  Grund  hat,  erklärt  MenakA  sich  ber 
und  Indra  schickt  ihr  noch  den  Liebesgott  Manmatha  und 
Windgott  VAjru  mit  der  in  ihrem  Gewände  spielen  soll.  So 
Vi(;vt\mitra  wirklich  veiführt  und  Didra  hat  eine  Zeit  lang  vor  il 
Ruhe.  Andere  Beispiele  1,.'.ü7;>:  der  Sohn  des  Got^imii,  tltirAdvat. 
I)eunruhigt  durch  seine  Busse  den  Indra,  wird  aber  auf  dessen 
Veranlassung  durch  Jänapadi,  eine  andere  Apsaras,  gestört;  oder 
1,7»m:  eüi  ungenimnter  Büsser  (in  andern  Quellen  Mäij4akarQi), 
der  bei  Indra  eingekehrt  ist,  wird  von  fünf  Apsaras  vergeblich  in 
Versuchung  geführt;  doch  ist  hier  nicht  ausdrücklich  gesagt, 
die  Apsaras  auf  Befehl  des  Indra  handelten.  -  Helfen  aber  seit 
die  Apsaras  nicbt,  so  greift  Indra  ungescheut  zu  dem  Mittel  des 
offenen  oder  hinterlistigen  Mordes.  Eid  Beispiel  5,2»s:  Beim 
blicke  der  Busse  des  Tri9iras  überfiült  Schrecken  den  Indra; 
fürchtet,  dieser  möchte  selbst  Indira  werden;  er  wünscht  Tri^ü 
dahin  bringen  xu  können,  dass  er  sich  dem  Genüsse  hingebe 
aufhöre  zu  büsseu.  Er  befiehlt  nmi  den  Apsaras,  den  Heu 
zu  verfülirei).  damit  seine  Furcht  aufliöre.  Die  Apsaras 
sich  auf  den  Weg.  aber  sie  verschwenden  umsonst  alle  ihre  Kv 
an  dem  stiindhaften  Tri^iras.  Ohne  ihre  Absicht  erreicht  zu  hab 
kehren  sie  zu  Indra  zurück  und  berichten  ihm,  die  Staudhaftigkcj 
des  Tripiras  sei  nicht  zu  ei"schüttern.  Da  überlegt  Indra  wieder 
und  schleudert  zuletzt  den  Donnerkeil  auf  Triijiras,  das»  er  tc 
zur  Erde  flillt  5,sös.  Nach  einer  anderen  Vei-sion  (12,iasi0  erreic 
die  Apsariis  auch  hier  ihren  Zweck. 

Durch  die  Zauberkraft  der  Busse  gezwungen,  muss  der  Köu 
der  Götter    oft    dem  Willen    der  sterblichen  Menschen  sich  füg# 
So  wird  er  durch  die  Busse  des  Ku(,'ika  genöthigt,  in  der  Famü 
desselben  als  Mensch  unter  dem  Namen  Gskdhi  geboren  zu  wer 
12,i7«o.  iy.u*e.  i7«4;  doch  ist  diese  Verkörperang  nur  ein  sogen 
tes  AmvAvatAitma ,    eine   thcilweise    Incamation ,    d.  h.  Indra 
nur    einen  Theil    seines    eigenen  Wesens    in  GflLdhi   ein   IHtit»* 
Eine  sehr  behebt*'  ErzUhlung,  um  die  Ohnmacht  des  G> 
gegen  hassende  Heilige  zu  LUustrireu,  war  die  von  der   I 


ano,  Tndrti  mtch  tlen  Vomtellungr.H  rle*  Mahdbhärata.   321 

Cyavftna.  Dieser  will  dea  beiden  Himmelsärzten  (A^vin)  den  un- 
sterblich machemleti  Öoinasaft  weihen,  aher  Indru  erhebt  Einsprache 
(3,10879)  und  ji^eift,  da  dipso  unberücksichtigt  bleibt,  im  seinem 
Donnerkeile.  Da  aber  llisst  Cyavana  durch  die  Macht,  seiner  Busse 
den  Riesen  Mada  (Leidenschaft)  entstehen,  der  auf  den  Götterkönig 
losgeht  und  ihn  zu  verschlingen  droht-  Der  erschreckte  Indra 
gibt  nach  und  Cyavana  ruft  den  Mada  zurück  3,io403.  Die  gleiche 
Geschichte  wird  berichtet  ISjsüß.  Dort  fordert  Cyavana  den  Indra 
aaf ,  die  A(;vin  den  Somasaft.  trinken  zu  lassen ;  dieser  weigert 
sich:  »Mit  den  A^^dn  werde  ich  nicht  Soma  trinken,  das  mögen 
ere  thuji,  ich  kann  mich  nieht  dazu  verstellen.'  Darauf  ver- 
Cyuvaiia  durch  den  Zauber  seiner  Busskraft  den  Asuren 
den  Sieg  über  den  Indra;  der  erzünite  Götterkönig  greift  den 
Bosser  mit  seinem  Donnerkeile  an  und  will  einen  Felsen  nach  ihm 
schleudern,  aber  Cyavana  ruft  den  Riesen  Mada  ins  Leben,  worauf 
Indra  auf  Zureden  der  anderen  Götter  erklärt,  er  wolle  nach- 
geben. —   Kurz  berührt  ist  diese  Geschichte  auch   14, 249 — ^54. 

Endlich  ist  noch  zu  erwähnen,  dass  Indra  selbst,  wie  unter 
dm  Opferem,  so  auch  unter  den  Büssern  erwilhnt  wird  13,635: 
er  büsüt  in  Varänasi  und  erlangt  dadurch  die  Zufriedenheit 
des  (^iva> 

Zwar  ist  Indra  aller  Menschen  Freund,  aber  das  Epos  sieht 
in  ihm  vorzugsweise  den  Krieger,  den  Städtezertiiiinnierer  (Puran- 
daru),  wie  er  mit  einem  alten  und  hikitigen  Namen  genannt  wird, 
der  „zum  Verderben  der  Dasjni  den  Krieg  tüugesetÄt  hat,  von  dem 
Panxer,  Pfeil  und  Btigen  herriiln-eu**  (5,»3»).  und  dalier  erseheint  er 
im  Epos  auch  besonders  als  Freund  der  Helden,  die  er  in  ihren 
Erobenmgszügen  untei-stützt ,  die  er  besucht,  um  sich  nach  ihrem 
Thun  imd  Treiben  zu  erkundigen,  deren  Besuch  in  seinem  Pidaste 
er  stets  entgegensieht,  die  er  endlich  nach  ilirem  Tode  in  seineu 
Himmel  aufiiimmt.  Gewiss  traten  diese  Bexiehungen  in  der  älteren 
Gestalt  des  Gedichtes  ungleich  stärker  hervor,  als  ui  der  luis  jetzt 
vorliegenden  Bearbeitung,  welche  ohne  Zweifel  eine  Menge  Züge, 
die  von  dem  persönlichen  Eingreifen  des  Gottes  in  die  Kriege  der 
Menschen  eraJÜdUm,  getilgt,  hat.  Der  vorbuddhistische  Itationalis- 
mng  beseitigte  sorgfältig  die  alten  Götternuihrchon  imd  nur  einzelne, 
ihrer  Beliebtheit  und  Bedeutsamkeit  halber,  worden  begnadigt 
Di«  nachbuddhistische  Legendenpoesie  führte  zwar  die  alten  Götter 
and  das  Element  des  Wunderbaren  wieder  ein,  aber  sie  brachte 
es  nur  zu  wunderlichen  und  abgeschmackten  Heiligengeschichten. 
Es  ist  uns  von  dem  epischen  Indra  und  seineiTi  V^erkehr  mit  den 
Helden  der  Sage  die  meiste  und  beste  Kunde  verloren  gegangen, 
und  es  kann  sich  nur  dämm  handeln,  einige  gerettete  Andeutungen 
XU  sammeln. 

Eine  alte  Idee  drückt  die  Frage  des  Indra  an  den  ihn  be- 
suchenden Naiiidu  aus:  «Die  ptlicbtkundigen  Hüter  der  Erde,  diu 
mit  Preisgebuiig  des  eigenen  Lebens,  ohne  rückwtlrts  zu  schauen, 
lfd.  XXXII.  21 


I 


322      UoUzmitun,  Imlra  vach  tl*n  Vorstellungen  des  Mahdbhdrata. 


dem  Tode  ilnrtli  das  Geschoss  entgegonpehen ,  denen  diese 
Seligkeit  mu^rücliiniflic^he  Welt  sa  jkfut  an/^ehöii  wie  mir,  war 
sehe  ich  sie  nirlit,  dieso  meine  geli<-l>teii  (»liste,  wo  sind  sie  nü 
die  h(4d<uuiiüthigeu  Krit'gerV*^  3.ifis4i.  l>tT  Gütterkftnig  ist  also 
wohnt,  stets  neue  GiLste,  nlinilicb  im  Kampfe  gefallene  Helden, 
sich  zu  sehen,  und  es  IMt  ihm  auf,  diiss  jetzt  keine  bei  ihm  sie 
einlinden ;  aber  im  AugenbÜLke  rulien  alle  Kriege  wegen  de 
Crattenwahl  der  Daiiutyanti.  ,Wer  ohmr  xn  Hieben  in  der  Schlaclif 
den  Tüd  findet,  kommt  in  den  Pidast  des  Indra  zu  ewiger  Freude* 
heisst  es  2,u»u;  freilich  wird  dann  dasselt^p  au»;h  den  Büssem  ver- 
blirochen  und  denen,  weblie  ein  Kurngsopfer  gebrac-ht  haben.  Wer 
aber  in  der  Schlacht  sieh  mckwärts  gewendet  hat,  der  kann  d«n 
Götterhain  Nandana  nicht  erschauen  3,175».  Nach  2,s7ü  kummen 
alle  Ki'inige ,  welche  im  Kampfe  gefallen  sind .  in  das  unvergün( 
liehe  Paradies  (svarga);  aber  auch  Vedastudiiim  und  Busse  werd4 
mit  dem  Paradiese  belohnt.  Öehr  Ijcstimmt  lautet  die  Stelle  1  l,r.!» — « 
,Nit"  ist  dt*r  Kampf  ohne  8egi^n:  diT  (Jt'fall«ne  geht  zum  liimm€ 
der  Sieger  erlangt,  lluhjii,  lieides  ist  kostbar.  Diesen  wird  Indra 
die  ullü  Wünsche  gewUlueuden  Welten  schenken,  sie  werden  sein 
Gaste  sein ;  denn  sicherer  noch,  als  andere  Sterbliche  durch  gaba 
reiche  Opfer,  durch  liussübungen,  oder  durch  Wissenschaft, 
langen  die  Holden  den  Himmel  durch  den  Tod  auf'  dem  Schliw 
felde*.  Aeludich  stigt  Indru  1 2,;ii;ri:.,  die  in  der  Schlacht  gefallen^ 
Helden  dürfe  uum  nicht  beklagen,  sein  Hinunel  gehöre  diesen 
iluu  selbst-  Bevor  Arfuua  den  Bliagadatta  tödtet,  sagt  er  7.ii 
»Jetzt  werd«  ich  dem  Indra  einen  Gast  schicken'  (vgL  A.  Hollj 
mann,  deutliche  Mythologie,  S.  199).  I»  der  Schlacht  starb 
heisst  den  Indra- Weg  gehen  5,3oa&:  ,Die8e  Helden  gehen  den  alt 
Indra-Weg,  sie  werden  ihr  Leben  verlieren,  aber  auf  Ph-den  Hahni 
bewahren''.  Vor  Beginn  der  grossen  Sehlacht  erinnert  Bhishma 
G,tf44  seine  Krieger  dai-an,  dass  ilinen  jetzt  das  Thor  zum  PtuTidiese 
des  Indra  und  des  Brahman  aufgetlian  sei.  Dass  sogar  die  so  scldeclit 
als  möglich  hingestellten  Helden  der  Kuru  in  den  Himmel  komme 
kann  Krishna  selbst  nicht  leugnen  H,i!>o4.  Bei  seinem  Besuch 
im  Himmel  sieht  Arjuna  auch  die  im  Kiunpfe  erschlagenen  Held 
3,171*  und  auch  dort  haben  sie  ihre  alte  Lust  an  Schlächtern  uil 
Ktlmpfen  so  wenig  verloren,  dass  sie  bei  Gelegenheit  vom  Himu« 
bündifahren,  imi  den  Heldenthaten  berülunter  Sterblicher  zuxi 
schauen;  z.  B,  4,i7iii!>  verllis.st  Indra,  von  (,'ivi,  Yayati .  Nahush 
Püni,  Raghu  mid  anderen  Helden  begleitet,  den  Hinunel  und 
Zuschauer  bei  dem  Kampfe  des  Arjuna  mit  den  Kuru.  Neb 
solchen  Zeugnissen  hat  es  keinen  Werth,  wemi  2.4M  behaupt 
wird,  im  Palast«  des  Indra  halte  sich  nur  ein  König  auf,  nändirh 
Hari<,candra.  Ueberhanpt  ist  jene  gjuize  Besclireibung  der  himm- 
lischen Paläste  (2.SNU — :.j."i)  ein  sehr  junges  Stück. 

Aber   auch    bei    ihren  Lobzeiten    sind  die   Königi«  und   Held« 
die  Freunde  des  Indra,   die  er  besucht,  nach   ihrem  WLddt<i'ge 


HotimMmt,  Indra  nach  ilen  Voi'atellttngen  de»  Mtütäbhlrata.     323 


|l»eft"agt,    zum   Besuche    bei  sich  einladet,    an  dereti  Opfertesten  er 
I  geroe  Ajitbeil  muuiit     ,Du,  Hoit  dür  Suren,  bist  unser,  der  Krieger, 
pVeund",    sjigt  MaudhiUar    zu    ihm   12,aiai',   und  Bhagudutta  rühmt 
jrich  3,1005 :   ich    bin    ein  Freund    des  Lndi*»;    Stuu    ht-isst    derselbe 
iBhagadatta   der    geliebte    und  gesehätzte  Freund  des  Indra;    7, uns 
sein  j^eliebter  tmd  beständiger  Gefaihrte.     Ebenso  heisst  Bhishnuikn 
öfters    ein    persünlicber    Freund    des  Gött*«rkunigs  2,f.«ri.  iir.;.  5,:.i>r.o. 
l  Auch  dem  Familienleben  der  Könige  schenkt  er  seine  Tlieilnalune ; 
so  besucht  er  äjiw.M  den   Yuvuuäi^va,   dem  nbeu   ein  Erbe  gei»orcn 
i  int,  und  gibt  diesem  den  Namen  Mandluitar;  spilter  weiht  er  diesen 
[selbst   zum  Könige   3,»u4rM.     Als    er   hört,    dass  König  Bhima   dio 
Gatt^nwold  seiner  Tochter  verkündigen  lässt,  zieht  er  selbst  nat-h 
Vidarbha  ^3,ai37},  nicht  als  Zuschauer,  sondern  als  Freier,  und  be- 
schenkt   den    erwählten  Brilutigam  (3,as2(j),     An  dem  B«isinele  des 
Kuru  S),suii  zeigt  sieh  die   Vorstellung  deutlich,  die  man  von  dem 
innigen   Verkehi'e  des  Ludra  mit  den  Königen  hatte  j    er    sieht  den 
Kuru  eifrig  pllügeu  und  steigt  herab,  ihn  nach  dem  Grunde  seines 
Thons  zu    fragen.      Dem  Könige  Uparicara    oder  Vosu   ist  er    bei 
der  llüterwerfang  des  Reiches  von  Cedi  behilflich  l.i.iar.  und  schenkt 
ihm  zum  Zeichen  seiner  Gnade  einen  krj'stullem'n  Wagen ,  den  er 
nach  Belieben  durch  die  Luft   leiten  kann,  eine  Falnus  die   in   der 
Schlacht    seine  Person    unvenvtmdbar  macht,  und  ein  Bimibnsndir 
als    Scepter    2350.      Auch    dieser    Upfmcara    heisst    ein  Freund    des 
bidi'a  l%\i-\i.     .ledern  bedeutenden  Kampfe  uiif  Erden  wuhnt  liidra 
aU  Zuschauer  bei,  'i.  B.  5,7 iiu. 

Die  in  den  Himmel  aufgeuummeuen  Krieger  kann  Indra  wii^der 
[von  dort  Verstössen,  wie  das  Beispiel  des   Yayati  zeigt,  der  durch 
[Basse  und  Frömmigkeit  den  lümiiiel   erreicht  hat,  aber   nach  nicht 
I  St'hr  langer  Zeit  durch  Indja  wieder  xur  Frd«  h*u'ub  gestüi/t  wurde. 
I  Die    Ursache    war   der    ücbermuth    des    Yayati,     welcher   auf  eine 
Frage    des  Indra   sich   dahin   äusserte,   er    kenne  keinen  Gott  und 
j  kuiuen  Menschen,    der  ihm  selbst  an  Busse  und  Heiligkeit  gleich- 
jkäme    l.arißi.   5,405i.      Als  jedoch   die   vier  Enkel    des   Yayftti    ihre 
[liosse   ihm  abgetruten  hatten,   kehrte  er  mit  Erlaubniss  des  Indra 
äer  in  den  Himmel  zuräck. 
Zwischen  dir*  Foesie  des  uUeu  Heldengesimges  und  die  Wunder- 
land abergläubische  Brahuiunen|ioesie  der  vischnuitischen  und  ^Mva- 
itischen   Periode    füllt    ein    mittleres  Zeitalter    der   ratiurialistischeu 
und  pantheistischen  Aul'klänuig,  welche  den  idteu  8iigenschatz  einer 
dorcligreifenden    Umarbeitung    unterzog    mid    besonders    die    Züge 
eines    persönlichen    Eingreifens    der    tiöttei'welt    in    die    (reschichte 
deft    grossen  Krieges    bis  auf  wenige  Spuren  tilgte  oder  durch  ra- 
'  tiontilistiÄche  Ausdeutiuigen    ersetzte.     So  Icomiut   es ,    dass  gerade 
in  den  Büchern,    welche   den  K«ni  des  uUen  H<ddengedicht«vs  um- 
fussten,  im   sechste«,  achten  imd  n<!unt*!n,   der  Mame  des  Indra  und 
I  diu    der   auderan   alte»  Götter   verliültnissintlssig  am  seltensten  ge- 
'  nannt    werden,    indem    ihr  Wirken    einer    nutürlich^-n    Entwicklung 


324      Holtzrnann,  Indra  nach  tien   Vorstellungen  ile^i  Mfthähhärata. 


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der  Dinge  Platz  machen  miiss;  wo  jiLyr  in  den  fjeniuinten  Buch 
das  w-miderbaro  Element  sich  zeigrt,  du  stosseii  wir  gewöhnli 
nicht  auf  Tiünmier  alter  Uebeiliefening,  sondern  nur  auf  spi 
Einsclnehsel  zu  Ehren  des  Vishiju  oder  des  (^iva.  Ohne 
Zweifel  aber  hat  besonders  Indi-it  in  der  älteren  Fassung  der 
schichte  des  grossen  Krieges  eine  sehr  bedeut^*nde  Holle  gesjni 
und  es  wllre  vielleicht  noch  nicht  unmöglich,  in  dieser  Beziehung 
den  alten  Sachverhalt  wenigstens  theilweise  wieder  herzustellen. 
Hier  aber  kann  es  sich  xunilclist  nur  darum  handeln,  die  noch 
kaltencn  Spuren  zu  sammeln.  Dass  zuntlcbst  Indra  stets  die  P&ii^a^ 
begünstigt,  gegen  Duryodhana  und  Karna  aber  feindliche  Gesinnung 
zeigt,  ist  wohl  ein  Zug  der  schon  dem  alten  Gedicht^^  angehö 
Denn  der  tapferste  der  fünf  Brüder,  Aijuna,  ist  der  Sohn  des  Ind 
es  ist  l,47fii  erKilhlt,  wir  Indra  an  der  Stelle  des  P&pdu  mit  Kun 
den  Arjuna  erzeugt,  nachdem  die  Zaubertonuel  der  Kunti  ihn  vom 
Himmel  hurabgenifen  hatt^.  Bei  der  Prüfung,  welche  Drona  uh^ 
Lehrer  mit  seinen  Zöglinge»  iuistelltf  \,:>im,  bedeckt  Indra  seine: 
Sohn  Arjuna  mit  einem  Nebel,  während  Karna  durch  seinen  V; 
den  Sonnengott,  in  helles  Sonnenlicht  gestellt  wird:  ein  alter 
der  aber  seinen  Platz  veriindert-  hat  nnd  wahrscbeinlicli  früher 
der  Erzählung  des  grossen  Kampfes  seine  Stelle  hatti? ;  dort  b 
Sürya  seinem  Sohn,  den  Feind  zu  erblicken,  welchen  In<b'tt, 
ihn  7.U  schützen,  den  Angim  des  Karna  verhüllt  hat.  —  WiÜirend 
der  dreizehnjährigen  Verbaimung  der  Pändava  zeigt  Indra  sich  bi 
verschiedenen  Gelegenheiten  gnüdig  gegen  sie.  Er  erscheint  di 
Aijnna  (3,i50&)  und  ladet  ihn  ein,  zu  ihm  zu  kommen  (no»)  und 
ihm  den  Gebrauch  der  himmlischen  Waffen,  z.  B.  des  Donnerkeil 
(i7sk),  kennen  zu  lernen.  Fünf  Jahre  lang  bleibt  Arjuna  bei  bidreT 
der  ihn  nicht  nur  in  der  Kriegskimst  der  Gfitter,  sondeni  auch  in 
Musik  und  Tanz  unt^nichieu  lilsst.  Spilterliin  l>esucht  er  seini 
seit«  den  Arjuna  und  seine  Brüder  auf  dem  Berge  Gandhani&dii 
ii>t8.  —  Der  Besuch  des  Arjuna  bei  lndi*a  wird  späterhin  noi 
malfi  erzählt  (S.nsss — issva)  und  hier  hinzugefügt,  Indra  habe 
gegen  die  Niv&takavaca  und  die  Kälakanja  geschickt^  zwei  Asuren- 
völker,  mit  denen  Indra  nicht  fertig  werden  konnte,  und  Arjunu 
habe  diese  besiegt  und  vernicht^'t.  —  SpUt^^rhin  st^jllt  Diirvodluina 
im  Walde  dem  Arjuna  und  seinen  Bnidern  nach;  da  schickt  In 
den  König  der  Gaiidharba,  den  Citrasena,  mit  seinen  Leut^'n  doi 
hin,  er  solle  ihra  den  Dun'odhann  gebunden  in  den  Himmel  brii; 
(3,jr.ois);  was  aber  die  Grossmuth  des  Yudhishthira  verhindert. 
Gehören  aber  diese  Stellen  des  dritten  Buches  schwerlich  d 
nlt4?n  Epos  an,  so  ist  dj^gegen  ein  Beispiel  tlcht  epischen  Eingi*eil\ 
der  Götter  in  die  MenschcnweU.  die  öfters  (1.X7V9 — 87«.  4407 — 441 
3^i6»xs — I7«i«.  12,i.s«i — J39)  erzählte  Sage,  wie  Indra,  als  Bra 
verstellt,  den  Panzer  und  die  Ohrringe  des  Kanja  mit  List  an 
bringt-,  wie  ansdrücklich  gesagt  wird,  aus  Liebe  zu  seinem  So" 
Arjuna  und  zu  den  andern  Sühnen  des  P/i^du,  wtüirond  6^i»«i 


1 

ira, 
I  in 

ih^* 


ffoltxrnann,  Intira  noch  dtn    Voratelitingen  äe^  Mcütdhhdrata.     325 

haupiet  wird,  Indra  habe  die  OhrriiigH  nur  geraubt,  um  sie  seiner 
(»iit.tin  (,'jici  7.U  schenken.  Dif»  Besiegung  des  Kaiija,  durch  lishijtrcm 
Vt*rruÜi  der  Götter  und  Menschen  und  durch  dio  Arxlosi^keii 
wine»  eignen  edlou  Himies  »»rinoglicht,  ist  der  Höhepunkt  des  ganzen 
alten  Gedichtes;  die  uothwendige  Vorbereitimg  dtvzu  ist  oben  der 
Ilaiib  des  Panzers  und  der  (Jbrriugo,  wodurch  Indra,  deoi  Arjuna 
zuliebe,  den  Kanja  eben  so  schmählich  hintergeht,  wie  bei  Huni^r, 
dem  Achilleus  zu  Ehren,  Athena  den  Hektor,  den  Liebling  des 
ßnisichen  Soimengüttes,  wie  Kiiriia  der  des  indisclien  ist.    Ebenso 

'dt  uud  acht  ist  die,  allerdings  aur  zuschauende,  Thoilnahme  des 
Indra  an  dem  entscheidenden  Kampfe  des  Arjuna  mit  Kariia  uiid 
ä«in  Wortstreit  darüber  mit  8üryu  8,4121».  Auch  unter  den  Waffen 
des  Arjuna  sind  mehi"ere  eiu  (Jeschenk  des  Indra  (i/juss),  seine 
Pnhne  hat.  Vi<;vakarman  verlertigt  auf  Befehl  des  Götterkönigs 
6,«o7tt.  Ebenso  sind  nach  5,s2sii  die  Pferde  des  Nukula  ein  Geseheuk 
des  Indra.  Bei  den  Kämpfen  des  Arjuna  und  s^riner  Bmdor  stellt 
Indrn  sich  als  Zuseliauer  ein  4,i7«>i.  0,i&37.  Noch  zuletzt  mag  es 
Indra  gewesen  sein,  der  den  geschlagenen  Dnryedliaiia  in  den  Teich 
lockt,  in  welchem  ihn  die  Sieger  nachher  finden;  in  der  JeUigen 
Gestaltung  des  Gedichtes  tindet  sich  hiervon  freilich  keine  Spur, 
dass  aber  ein  grosses  Stück  hier  weggelassen  wrirdo,  beweist  die 
ziun  Ersatz,  hier  Bingesclrobeue  WaUfahiiüreise  des  lülma.  Solche 
ohne  deutlichen  Grund  und  ohne  Zusummenliaug  eingeschubeno 
spätere  Stücke  sind  nämlich  immer  ein  Zeichen,  dass  hier  eine 
Lücke,  venirsacht  durch  Ausmersung  eines  alten  ächten  Stückes, 
ausgefüllt   werden  sollte. 

Die  jetaigo  Redaction  des  Mahäbhärata  schliesst  mit  dem  Ein- 
gehen der  fünf  Brüder  in  den  Himmel  des  Indra.  Dieser  ki>mmt 
dem  Yudhishthira,  weither  allein  bei  lebendigem  Leibe  das  l*ai-adie8 
erreicht,  entgegen  (17,7;i)  und  fübrt  ihn  auf  seinem  Wagen  in  seinen 
Himmel,  wo  er  sich  dann  weiter  mit  ihm  bespricht  (I8,.iu),  und 
die  Brüder  sich  wieder  zusamiaen  linden. 

Was  djis  Verhilltniss  des  Indra  zu  den  Jlruliitifuien  betriül,  .so 

I  sind  seine  Beziehungen  zu  hervomvgendeu  Büssem  und  Heiligen 
mu  dieser  Kaste  schon  oben  berülui.     Dass  Indnt  in  den  spätesten 

j  Theileu  den  Mahabharatii  ganz  zum  gehorsamen  Knechte  der  Priester 

!•  geworden  i.st,  kann  nicht  autfallen;  aljer  auih  Rltero  Stelleu  zeigen 
ihn  uns  als  einen  Freund  und  Verehrer  derselbeJi.  ^Selbst  Imlra 
verehrt  die  Brahmanen.  wie  viel  nuiir  ein  Mensch?"  sagt  der 
Bndunane  Kam^ika  a,i.ii;73,  und  der  König  Jaiiaka  lehit  3,iM«as, 
einem  Bruhniait»n  müsse  selbst  ein  Kftnig  auf  der  Strasse  aus- 
weichen, denn  die  Brahmaneu  verehre  selbst  Indra.  Eine  Menge 
Heilige  und  Ui.shi  sind  Gäste  im  Himmel  des  GötterkÖnigs  (2,s»2 
-»00  uofgezJlhlt>;  wie  die  Könige,  .sprechen  auch  Bruhmaneu:  ,der 
hohe  lüdra  ist  mein  Freund*  (so   l.Hai),  andere  gehen  bei  ihm  ein 

'  und    aus    und    erhallen  Aufträge  von  ihm  (so  Z.  B.  Luma»,a  3,tH75». 

kwjs);  atuiere  besucht  er  sell)st,  su  den  Vaka  'i,i3X24,  einen  hundert- 


326    Ilolt&mnriv,  Indra  nach  den  VorsUflunge»  df*  Mahahhnrnta, 

lausend  Jahrf«  alten  Heiligon,  von  ilem  fr  sich  die  Vortheile 
NachilitiiUf  i'im's  hingen  Lehens  ainseinanderset/en  lllsst.  Aber 
Prnhinaiien  vfrlangen  auch  von  dem  (»5ttorkönige  die  respectvolls 
liehandhing.  Die  /wprjjfartij^'en  Hiilikhilya.  wird  1.14."«»  ^aus  einem 
Purana"  erzilhlt.  helfen  bei  dem  Opfer  des  Ka<;yapa.  i?idem  ih 
mehrere  mit  vereinten  Kräfleu  ein  Bnnnihlutt  herbeisf^hleppcu ; 
verliöluit  sie  Tndr»  und  spring,  über  sie  hinweg,  aber  die  Bai 
kbilv'it  ojjfem  zu  dem  Zwecke,  dass  Kagyiipn  einen  Sohn  erhall 
der  dem  Indra  an  KiMft  ühnrlngen  sei:  difs  ist  Garuda.  DoC 
W4MSS  Ka<;yapa  die  er/ümten  Zwerge  zu  bei-uliigen,  dass  sie  eül 
willigen .  Gnruda  solle  ein  Freund  des  GiUf erkfinigs  werden  ;  aber 
nionuils  mehr  möge  Indi'a  sich  beikommen  lassen,  einen  Hrahuinn« 
zu  verspoiteu  l,i4(!7. 

Die    Meusehen    rufen    den    Lidra   an    um    liegen    U,iaNr.)    \mt 
opfern    ihm    nach    gliuklirh    beendeten   Knegsfhatcn    3,ioso6.      Auch 
ein    besonderes  Fest   des   Indra  wird  erwilhnt .  eingesetzt   zun» 
denken     an    die    Verlrihung    eines    Stockes    aus    Ba:nbusrohr, 
Zeichen    der    k(iniglicheTi    (Jewali,    au    den    Kimig    liparic^ira    oder 
Vasu    durch   Indra  (!.;*;tr.o);    den   Jahrostavg  dieser  Belehnung,   wii 
hinzugesot?,t ,    hStten  Upiuncaru  luid  die  ihm   nachfolgenden  Kön 
stets  gefeiert   und  ni>ch  heute  (ndya  api  ssr.:»)  finde  diese  Festfei^ 
Indraniahn   geiyumt,   jährlich  statt,   wie    einst    Uparieara  nadi 
Ercilienmg  von  Cedi  auf  Anordnung  des  Indra  sie  eingeführt  bah 
Nac]]  lf).i'.»a»;   war    es  ein    sehr  fröhliches    Fest.      Dieses  Fest 
die  kh'«'   ausdriicken,    dass   die   Kfinigswürde    von  Indni  abstaniraeT 
So  übergi^beu   19,<;]ki;  Indra  und  die  übrigen  WelteJibüter  das  Rieh 
Schwert  dem  Manu  mit  den  Worten :  ,Du  bist  der  Herr  der  Wo 
mit  diesem  von  Dhamm  stammenden  Si'hwi'iie  beschütze  die  Uni 
tbanen*.     Besonder^    Wüllüibiisiurto    (tirthal    des   Indra    w*>rden 
geführt  3,i(t:fi*j.  lojis.  io.vü.  9, «um,  einer  der  Müdehen  des  Indra  (Kn 
munkiinaiii    1,'akrasyit    tirtbara)    3,.%P!(:i.       Nach    3,i.n4i7    verehren 
Asketen  den  Indra  durch  eine  besondere  Art  des  Sitzens.  a£ana.i 

T  n  d  1- a  und  die  s p ilt o  r e n  G ö  1 1, e r. 

Die  Vfrehrer  des  Visbnu  und  die  des  t,'iva  erkannti'n  die 
indischt^H  Giilter  an,  setzten  sie  aber  herab  in  das  VerhÄlt* 
dicrirnd<'r  und  gfschaffener  Wesf-n  und  fonnti»n  in  diesem  Suc 
die  xdten  .Sagen  mn;  sehr  viele  alt«i  ilythen  sind  uns  nur  in  solcfa 
Umdichtungen  erhalten.  Einige  Beispiele  aus  einer  Menge 
Stellen,  welche  dieser  spllteren  Anschauung  Ausdruck  geben.  luög 
genügen. 

Im  Gefolge    des  l^'iva  erscheint  Indni.  auf  sninem  Elephnnl 
Airavulji    reitend    3.tir,i7.      Lobpreisend    zieht    er    hinter    (,'iva 
3,t4^6i.     Dieselbe  Vorstellung    la.NT.i;   alle  Götter,  von   linln»  ai)| 
führt,    ersclieinen    im    Gefolgo    des    1,'ivii.    sein    Lob    vfM-küüdigeH 


Holtemanv,  Indra  noch  tien   VorHteUungen  dag  MahühhArata.    327 


Preise  seines  HpiTon  trfl^rt  Itidni  die  H\Tnnf  t,'iitanidriya 
(13,117«)  odnr  das  linthantara  (IS.I'ksI  vor  in  Gt'mfidstlmft  mit 
BruKinun  luid  Vishnu.  8chöpf"er  und  HeiT  des  Indra  heisst.  (,'iva 
13.5!u;  (^ivB  selbst,  ist  Indm  12,i(Mn.  13,74iifl,  und  Indra  ist  mir 
einpr  der  vielon  Nanieii  des  (^'iva  13,t8iM.  Ohne  Vergleich  niHchtiger 
aIs  Indra  ist  (.'iva;  ,WPm  (,'iva  gnildig  ist,  dem  kann  er  fitilrko 
l^ben.  selbst  den  Indra  xn  besifgen*  lO,:»!«;:  nur  dnn-h  die  Onado 
des  (,^iva  ist  dem  Iiidni  tue  HeiTSchat't  ühnr  die  TJötter  zu  Theil 
peworden  13.«<»f..  In  Wahrheit  und  vollstilndig  erkennt  selbst 
Indra  das  Wesfn  des  (,-iva  ni^ht  13,ior»2.  Nach  5,3X26  ist  der  im 
Norden  thronende  (,*irft  seihst  für  ludra  imsichthar.  Auch  der 
Rulim  der  alten  Asurenkämpfe  wurde  dem  neuen  Gotte  beigelegt. 
Hiut  bedrüngt  von  Vjitra.  wird  7.54.17  er/,?Üilt.  begehen  sieh  Indi-a 
und  du«  anderen  Götter  zu  Brahman ,  Rath  und  Hilfe  hei  ihm  y.u 
litden ;  dieser  aber  verweist  sie  iin  d»<n  (,'iva  und  führt  sie  selbst 
zu  diesnin  auf  den  Borg  Mandara.  wo  dann  (j'iva  dem  Indra  nm<in 
undui'chdringlictien  Panzer  und  einen  Sieg  verleihenden  Zauber- 
spruch srhenkt;  jetzt  tddtet  Indra  den  Vritra  7,a.i7'..  Ganz  ebenso 
verweist  Unüuujoi  8.i4a7  die  Götter  an  die  Gnade  des  (^iva,  als 
Indra  die  in  Tripura  versammelten  Götteifeinde  nicht  überwilltigen 
Vftnn ;  (^iva  sei  der  einzige  der  diesen  Kampf  bestehen  könne.  Die- 
selbe (»♦•schichte  von  den  drei  Burgen  (Tripura)  der  Asuren,  welche 
Indnv  nur  nut  Hilfe  des  (^'iva  zerstören  kann,  wird  auch  13.7iK;t 
er/.Jihlt.  Der  Asura  Mandara  kämpft  siegi-eich  gegen  Indrn  durch 
die  Gnadf  des  Givti  IS.cfli.  Spältere .  zum  Ruhme  des  (,"iva  neu 
erfundene  Mythen  sind  z.  B.  die  von  dem  Opfer  des  Daksha,  an 
dem  auch  Indra  Antheil  ninmit  (12,iu3w>),  das  aber  von  dem  nicht 
geladenen  (^'iva  gestört  wnrd ;  oder  das  ganz  ^ivaitische  Stück  7.!>.'i7fi, 
wo  (,'iva  als  Kind,  stuf  den  Annen  der  Uma,  von  dem  Donnerkeile 
des  Indra  getroffen  werden  soll:  aber  das  Kind  lilhmi  ihm  den 
Arm  und  erst  auf  Bitten  di's  Brahman,  welcher  d*^ni  Indra  erklüH, 
doBS  dieses  Kind  der  höchste  trott  sei,  wird  der  Arm  des  Indra 
TOiu  Banne  gelöst,  Beispiele  von  (,'ivaiti sehen  Einschiebseln  in  den 
lilteni  Bucheni  liefeni  Stellen  wie  S.i.wt:  Arjuna  bittet  den  Indra 
um  göttliche  Watten;  dieser  sagt,  da  müsse  er  vorher  den  i,'iva 
erblickt  haben,  das  werde  ihn  vollstündig  glücklich  machen.  Als 
einst,  wird  1.7*7:.  erzUhlt.  Indra  den  (,'iva  nicht  gleich  erkannte  und 
ihm  nicht  ehrerbietig  genug  begegnete,  wurde  er  zur  Strafe  in 
einen  Bei*g  zu  fünf  anderen  (traheren)  Indra  eingesiKml  und  soll 
oIh  Mansch  (als  Arjuna)  wiedergeboren  werden.  In  dieser  Erzählung 
stört  Indra  den  (^iva  im  Spiele  mit  der  Psirvat!;  ganz  dasselbe 
wird  im  Anfange  des  epischen  Gedichtes  Viracantra  von  Ananta 
hrrichtet,  s.  Hermann  Jacobi  in  A.  Wel>er's  Indischen  Studien 
XIV,  100:  Indra  stört  das  Spiel  des  t,'iva  und  der  Päi-vatl  und 
soll   zur  Strafe  als  Mensch  geboren  werden. 

Jedoch    genügte   es   den   eifrigen    Anhiingeni    des    (^iva   nicht, 
nur   diesem  selbst   gogotiüber  die  Ohnmacht   des  Indra   zu  zeigen, 


328    Holtzmann,  Indra  nach  den  VortiMungen  dea  Mahdbh&rata. 


vielmehr   inusste  auch  der  pmzti  Krois  )?<1ttlicber  Wesen,   wnlchi 
sich   IUI!  l^'ivu   bildete,   doiii    lüdi'i»   Überlingen    sein.     So   besondei 
der  Sohn  des  (y'iva,    der  Kriogsgott  ökanda.     Dieser  entsteht  er 
als  Indra  schon  lange  Zeit  mit  den  Äsura  gekämpft  hatt«  (3,u 
und    mich    einer  erlittenen  Niederhige  sich  aiif  einen  Borg  zarüo 
zog,   wo  er  darüber  nachdachte,  wie  er  dem  Heere  einen  ander 
Fülirer    geben    kOunte.      Unterdessen    wird    Bkanda    geboren; 
Götter  aber,    im    Schrecken    über   den    Glanz  und   die   Macht 
Knaben,    eilen   zu  Indru   und   fordern    ihn   auf,   den  Deugeboren 
Gott  zu  tödten,  sonst  werde  dieser  Hen-  der  Götk^r  werden  us 
Der  furchtsame  Indm  schickt  die  Weltenraütter  (Mätaras)   7.u  d« 
Knaben ,    ihn    zu    t-ödt^n,   aber   diese    nehmen  sich  im  Gi'gentbe 
des  Knaben    an   und  thim  Ammendienste   bei   ilim.     Nun   besteij 
Indra  seineu  Elephantcn  Airävata,  uin  den  Skanda  aufzusuchen 
zu    tödten    (iiy;ü);    beim    Anblicke    des    Knaben   ergreifen    die   d4 
Indra   begleitenden   Götter   die  Flucht,    er  selbst  schleudert  seinen 
Donnerkeil  auf  ihn  (ii3»<i)  und  zersclunettert  ihm  die  recht«  Schult 
als    aber  jet*zt  auch  Skanda   zum   Streiche    ausholt,    verliert  Ind 
dennoch  den  Mnth  und  bittet  um  Schonung.     Beide  versöhnen  sie 
ja  Indra   will    dem    Skanda    die  HiiiTSchaft   der  Dreiwelt    abtreti 
(U4ifi),  da  ein  Zwicsfialt  zwischen  ilmen  iü«j  grösste  Gefahi'  für 
Welt  sei.     Aber  Skanda  lehnt  es  ab:  „Du  bist  der  IJen-  der  Dr 
weit  und  auch  mein  HeiT*  i44ao.     Nur  miter  dfr  Bedingung  füll 
Indra   die  Regierung  weiter,   dass  Skanda  sich  /um  lieer»'^fürst^ 
einweihen  lasse.     Nachdem  dies  durch  Indra  geschehen  (ii*»*), 
ihn  darauf  mit  DevasenA  vcrmllhlt  (i-i«W))  mid  ihn  sowie  seineu 
gleiter  Viyakha    mit  Glöckchen    beschenkt  (wf>52),    siegt  Indra 
Hilfe   des  Skanda  über  das  Heer    der  Asura;    Skanda   seli>st 
den  Mnhisha,  welchem  Indra  nie  gewachsen  gewesen  war,  und  die 
strittet  ihm  dtifür  seinen  Dank  ab  (iiius).     So  inuss  also  Indra  aa 
seinen  Ruhm  als  Asurenkümpfer  sich  schmülem  lassen. 

Auch  9,vr»o«  ist  er/Jihlt  wie  Indra  den  Skanda  zum  Feldheirn 
der  Götter  einweiht  und  ihm  Speer  imd  Böge«  gibt  {tmt),  damit 
er  zum  Kampfe  gegen  die  Daitjfa  ausziehe. 

Ganz  dasselbe  untergeordnete  und  dienende  VtsThttltaiBS  wird 
von  den  Anhängern  des  Vishnu  dem  Indra  diesem  gegenüber  zu- 
geschrieben- Es  ist  Vishnu,  der  den  Indi'a  zujn  Hi'im  der 
gemacht  hat:  3,479  ,du,  u  Vinluni,  hast  auf  dem  Scblacbtfol 
vereinten  Daitya  und  DAnava  getfidtet  und  daim  dem  Ind 
Herrachaft  gegeben";  5,8i»7  Vishnu  \u\i  den  Bali  geti^dtet  und  i 
deu  Indra  als  Götterhenn  eingesetzt;  12,7.'>m  Yistmu  hat  den  Id4 
zum  überherm  aller  Götter  gemacht;  3,i:.«4i{  als  Vishnu  du* 
seine  drei  Schritte  die  Erde  dem  Hiranyakavipu  abgewonnen  bul 
gab  er  sie  dem  Indra.  Die  Oiitter  sainmt  ludra  orscheijieu 
Gefolge  des  Vishnu,  sein  Lob  singend  3,i."t4»8.  Wie  ein  Kind 
einer  Puppe  spielt,  »o  Vishnu  mit  Indra  <3.f.i4).  den  er  aus  sei« 
Körper  erschaffen  hat  5,4isi.     Indra.  Brahman  und  Viva  bet«u 


HoUzmann,  Imlra  nach  den  Vorsteltungen  des  MahMhärata.     329 


Vishiju  an  (12,j3i:.kX  ^^^  von  s'wh  selbst  sa^t:  Ich  bin  Tndra  14,157««. 
I  In  die  alt^n  Sagen  von  den  As«r4?nkämpfen  ist  ühfrall  die  Porson 
!  den  Vishiiu  eingefügt ,   oft  aiif    die    überflüssigste    und   autilllUgst« 
I  Weise.     So   haben    1,ssü4   die   Oötter  auf  Anrathen   des   Brabmun 
I  hfischlossen ,   sich    in  Tbeilen   ihres  Wesens   auf  Erden    unter   den 
[Menschen  zu  vorköipeni,  um  die  Asuren,  welche  nach  ihrer  schliass- 
lÜcben  Niederlage  auf  der  Erde  als  Krieger  wieder  gelioren  worden 
l'WaroD.    auch    dort    zu    bekämpfen.      Dieser    Plan    der    Götter    ist 
ItMrischen    Indra  und    Brahman    verabredet   und   ganz    überfiüssigor 
[Weise   begiebt   sich    dann  Indra   (asos— ssio)  noch  zu  Vishnii,    um 
[mit   diesem    nochmals    die   gleiche  Verabredung    zu  treffen.     Auch 
rin  dem  Kamjjfe  mit  Vritra  muss  Vish^ju  eine  Rolle  spielen;  er  ist 
iea,    der    »h^n    Indni    in    diesem  Kampfe   stilrkt    3,B7äa,   und    in  der 
en  Erzählung  wendet  sich  der  raihlose  Indra  an  ibn  lun  Hilfe 
9),  wie  sonst  an  Brahraan.     Der  Fall  des  Vritra  wird  hier  (ö,n3o) 
ISO  dargestellt,    dass   der  in    dem  Schaum©   des  Meeres    vorsteckte 
Vishim  ihn  tödtet:  ein  unsinniger  Zusatz,  da  Ja  weiterhin  die  ganze 
1  Schuld    des  Mordes   nur   auf  Indra   fWlt.     Ein  weiteres  deutliches 
Einschiebsel  in  dieser  ErziLhlung  des  fünften  Buches  ist  das  Opfer 
(<ik),  das  Indra  dem   Vishnu,  auf  dpssen  (rfiheiss,  bringt,  um   sich 
I  XU    eut«fihmni ;    denn    «las  Opfer    wirkt    nur   dadurch ,    iIhäs    es    die 
I  Schuld  des  Tndra  auf  die  Natur  vnitbeilt.    Aucb  fw  anderer  Asuien- 
upf  des  In<lra,  der  mit  Nunika,   wird  3,ioaifT  ho  dargcstellti   dasb 
ganze  Ruhm    von  Indra    auf  Vishnu   übergeht.     Gebückt   und 
händefaltend    fleht  Indra    die  Hilfe    des  Vishiju  an,    die    ihm    auch 
zu    Theil    \iird,    indem   Vishnu    den   Naraka    in  Stein    verwandelt. 
Auch    f>,»:.H«    heisst   es:    Yuyudhann    brachte    in   der    S(*hlacht    dem 
Aijunu    Hilfe ,    wie    Vislinu    dem    Iiidrü.      Ueberall    ^vird    mit    der 
grössten  Absicbtlicbkeit  betont,  wii«  viel  inJlchtiger  Vishnu  sei.  als 
Indra.     Der  von  Arjuna  d» -^  Kptavirya  Solm  belindigti-  Indra  surht 
und  findet  Hilfe  bei  Vi.shnu  3jiu4ia;  der  andere  Arjuna,  des  Pan<.lu 
I  Hohn,  wird  5,i87«  von  einem  Briihmanen  gefragt,  ob  er  sich  in  der 
Schlacht    lieber   den  Schutz  des  Indra  oder  den  des  Kri.-^hnaj   de.s 
verkörperten  Vishnu,  wünsche,  und  erklJirt  sich  ohne  Bedenktn  für 
letzteren.      Auch    nimmt    Vishnu    bei    (üdegenheit    die   Gestalt    des 
Indra  im,  wie   \2.)tti<Mi ,  wo  er  den   Mandliatar  belehrt,  it1>er  niemals 
un>gek»'hrt    Indra    die    des    Vishnu.      Ein    dtuitlicbes  Beispiel,    wie 
Vishiiu  an  die  Stelle  drs   iiidni  jirelretfui  ist,   U»'fert  5,3»irt7  die  Ge- 
schichte   des  Schlanginifürsten    Surnukha.     Diesen,  den  Schwieger- 
I  *oh«  seines  Freimdes  Mätali.  lässt  Indra  zum   Gimusse  des  Ainpta 
tu,  aber  Vishnu  muss  vorher  seine  Einwilligung  dazu  geben.    Aueh 
in    den    darauf  folg»'nden   Zank    des  Indra   mit  Ganida   i.st  Vishnu 
störend  eingefügt   und  an   die  Steile  des  Indra  gesetzt;  ort'enbar  ist 
es  Indra,  der  den  praldcriseLen   Vogel  diidunh  dumüthigt,  dass  er 
ihm    »einen    rechten  Ann    einen  Augenblick    auflegt,    denn    in    der 
gmnzen  Stolle  a««? — jiwn  spricht  Garuda  zu  Indra  und  diesnr,  niehf 
Vinhtju,    muss    ihm    demnach    antworten.       Vgl.    A.    Holtzmunn's 


330    HoUzmann,  Indra  nach  den  VorttMungen  den  Mtüidbh&rata. 

,Indischö  Sttgen*  unter  «Giinakesi".  —  Zwar  ist  Vishipu  dem  Indra 
wohlj^Rsimii  (suraniJHhitfliishin  3,nMMr.),  doch  geratlien  sie  auch  mit- 
unter in  Streit,  wio  7,io3,  wo  Vishtm  den  wunderbaren  Baum  P^^ 
rijata    gegen    den  Willen    des  Indra  aus  dem  Paradiese  holt;    eü^^ 
Geschieht«,  welche  im  Harivaih^a  sehr  ausftlhrlich  erzählt  wird- 

Im  alten  Epos  war  dio  .St*>lhmg  des  VishTiu  tu  Indra,  seinem 
Rlteren  Bnxder  (Sf^xi),  mi  dnssRU  Seite  er  Regen  die  Asuren  kJlro| 
(6,67»!),  eine  ganz  andore.     AJier  alle  Stellen,  welche  den  Vishnu 
einem  mehr  ahhftngig^'Ti   Verhi'Jinisse  zu  Indra  darstellten,    wurde 
hei    der   vischnuitischen   Umarbeitung   des  Gedichtes    entfernt  od 
überarbeitet.     Eine   einzige  Andeuttmg   ist    l,nHH   stehn  geblieb 
nach    der  Gewnimung  des  Aniiita    aus  dem  gebutterten  Weltmee 
,übergab  Indra    saiinnt   den    andern  lTnst4>rblichen    den    Schatz    dfl 
Anintrt    7.ur    Uewarliting    dinm    Kiritin".       Dieser    Kiritin    aber 
Vishnu.    denn    auch    nach  anderen  Nachrifliten  (vgl.  Muir  Sansc 
Texts  IV*  366)  ist  es  Vishnu.  der  das  gewonnene  Ampta  in  Vi 
Wahrung  nimmt. 

Weil  ftannja  der  Vogel    des  Vishi^u   ist,   muss  Indra    in 
splltereu    vischnuitischeu    Stüi^ken    sich    sogar   vor    diesem   beu 
,Aus    einem    rurüna"    wird    erzühlt   (l,n:w),    Indra    habe    bei    d« 
(tiefer    des   I\a^,-yapa  Brahinaner    verspottet,    und    diese  hatten  da 
dit-  Geburt  des  Garada  bewirkt,,  der  nrH.-li  mächtiger  werden  s»>II 
als    Indra   selbst.      Spilterlmii    will    (Janula   itir    die    Schlangen 
Amfita  rauben,  weil  um  diesen  Preis  seilte  Muttt^r  VinatA  aas 
Sclaverei    der  SchUuigen    entlassen    werden   soll.     IHeses  Vorha.b«n 
ist  sehr  gegen   den  Willen    des    Indra.   der,  vor    Furcht    zit 
umsonst    bei    Bnhtt.spati  Rath    sucht  (Lusi)   und  umsonst  mit 
wiilt  den   Gamda  an  seimeiTi   Vorhaben   hindern  will;   dieser  schlB 
den   Indra  samnit  allen  andern  Göttern  in   die  Fluelit  (liKfi).   rau 
das  Arapta  und   fliegt  mit  ihm  davon.    Zwiir  trifi't  Indra  den  tJiirud 
mit   seinem    Donnerkeile   (ir.ia).    so    djiss    er   einen  Flügel    verlia 
(vgl.  19,7.Vi.'i),    aber    zuletzt   schliesaen   sie    doch    Freundschaft 
einander  (i:.2o),  ja  Gamda  ist  sogar  dem  Indra  dazu  behilflich. 
Amrita  wieder  zuiik-k  zu  rauben,  ehe  dlt«  Schlangen  davon  goiiosa 
liMbt^ii  fi.vit»),  für  welchen  Dienst   Indra  dorn  Gamda  erlaubt  f«>r 
Schlnngnn    zn   essen    siwiel    er    wölbt    (ivia).      Lbiss  splU*^rhin  rin 
der  Schlangenfürslen ,    Siunukha,    trotz    des   ProtesU'S    des    (»001411 
zum  Genüsse  des  Ampta  zugelassen  wird  (5.30i}7).  ist  schon 


§  10. 
Indra   nach  den  spUtesten  Büchern  des  MahäbhArai 

Hrhon  in  den  illteren  Theilen  des  Malu^hhamta  ist  ili©  IVr 
des    Indra    sehr    zuriickgedrilngt    und    in    den    Schatten    jfest 
nirgends    wird    in  längerem  Zusamnienhango  über  sein  Wesen 
seine  Thaten  bericlitet,  nur  die  Erinnerung  an  seine  Asnrenkftm|i 
ist  imauslöschüch.      In    den   spllteston   Theilen   des   Gedichtes, 


flottimann,  Intira  nach  den   VorBUUungen  de»  MahdliMrata,    331 


xirölft^n.  dreizehnten  und  vienohnten  Buche,  wird  der  Name  des 
Indra  zwar  sehr  hHuiij^'  genannt,  aber  von  soinem  ursprünplichpn 
Wesen  ist  wenig  m^hr  zu  ftntd<><'knti ;  er  hat  die  Waifen  hei  Seite 
gelegt,  dem  Wohlleben  entsagt,  und  ist  ein  eifrigpr  Schüler  hrah- 
tntmjscher  Weisheit  geworden.  Sein  grösstes  Anliegen  ist,  sich 
tiher  alle  mögliehen  Fragen  der  Theologie  in  allpr  Demuth  von 
hiumilischen  oder  von  irdischen  Priestern  belehren  zu  hissen.  In 
diesen  Büehern  Ist,  wie  Fthisbnia  der  Held,  so  Tndra  der  frott  nach 
dein  Herzen  der  Brahnianrn.  .Ien<«  fiespriiehe  über  Moral  und 
Theologie  werden  ihm  r*<in  wllkürlifh  zugesehriehen,  von  einem 
Anknüpfen  an  ältere  Traditionen  find^^t  sich  nirgends  eine  Spur. 
So  sind  zwar  diejenigen  Stfirkn  iier  Bücher  12 — 15.  in  welchen 
Indm  redend  eingofühii  wird,  für  die  Keniitniss  des  späterRu 
indischen  < Jeisteslebens  durrhaous  nicht  ohne  Werth :  aber  eigen- 
thündiche  Vorst<>llungPn  über  das  Weseji  dps  Gottes  enthalten  sie 
nicht.  Um  so  mehr  wird  die  folgende  Uebereicht  sich  der  Kürae 
befleissigfn  dürfen. 

Gesprjk'h  mit  einigen  Brahmanflu.  welche  in  den  Wald  ziehen, 
ehe  sie  ihren   Pflieht*m  als  Hausvllter  gimügt.  I2.mt\. 

Mit  Bphaspati  über  die  Verschiedenheit  der  Neigungen  und 
Pflichten   12,«!-.. 

Mit  demselben  über  die  Frage,  was  beliebt  mache  nnd  was 
verhasst  12.sih«. 

Mit  Ambarisha  über  die  ewigfi  Belohnung  (hr  im  Kampfe 
gefallenen  Helden,   wt'lehe  man   keineswegs  beklugen  dürfe   12,9rtia, 

Mit  BpluLspati  über  die  Ptliehten  eines  Königs  12,.i7!U. 

Mit  Prahnida  über  die  Tifgenden  eines  Herrschen  12.157«- 

Mit  einem  unglücklichen  Brabmaner  über  Geduld  und  Hoff- 
nung  1 2.i:itii.'). 

Mit  Prahrada  über  die  Vergänglichkeit  des  Irdischen  und  di^n 
Rolle  des  Weisen  12.!*Di:a. 

Mit  dem  Asuren  Bali  über  die  Selbstlosigkeit  (anahankAra) 
nnd  über  die  Macht  der  Zeit   12,M07it. 

Mit  Namuci  über  das  ThÖricht«  der  Klage  12.ni87.  Hier  gibt 
tndm  ganz  nur  den  belehrten  Zuhörer  ah. 

Mit  Bali  über  die  Bescheidenheit,  welche  aus  der  Krkenntniss 
der  Vergilnglichkeit  «dler  Dinge  und  der  Macht  der  Zeit  und  des 
_Todes  hei-vorgehe   12,»<si7. 

Mit  (,'ri  ül)er  den  Segen  der  Erkeuntniss  und  der  Wohlthätig- 

12,Mä&t. 

Mit  einem  Papageien  über  Milde  und  Güte   IS.awa. 

Mit  (^'nmharÄ  über  die  Vorf^hning,  weh'ho  dem  Brahmanen 
gebührt  13.2i«.'%. 

Mit  Bviha.sputi  über  d<ui   Segen  di'S  GebenK   13.:nr.;». 

Mit  Brahman  ül>er  di'ii  Sogen  den  Kühespendens ,  über  die 
Sünde  dew  Küheraubi'S  und  die  Ursachen,  wanun  ilie  WVlt  der 
Ktihe,  üoloka.  der  Götterwelt.  Svarloka,  vorgeht  13.3.^40. 


332    HoUsmann,  Indra  nach  den   VorsieUungen  de«  ^fahdhkm'ata. 


Mit.  »lomselbeii  iibi^r  (inn   fjleichpn  fingen stJind   13,.i«h*. 

Mit  .sifltf»ii  Kishi    über   dt^n  Satz,    dass    mun    d«m  Hunger 
/Jlhmnji  müsse  13,n.v>. 

Mit   vielen  Brahmftnen    und  Königen   macht  Indra   eine 
nach  den  verschiedenen  Wallfuhrt-spliltzen ;  dabei  stiehlt  Indra 
Agastyn  df^ssen  Lotuswurzeln,  imi  m  hören,  wifii  sie  iille  der  ttfihc 
nach  den  unbekannten  Dieb  verfluche«.    Schliesslich  sogt.  TndiB, 
sei  der  ThUter,  er  habe    seine  Geführten    nur  zum    Sprechen 
anlassen  wollen,  »im  sie  über  die  Pflichten    reden   zu    hören  ; 
gibt  die  Lotusiftiiraeln  dem  Agiistya  zurück   13,154». 

Gesprach  mit  GautAma  über  die  Frage,  ob  ©a  für  die  Tug« 
haften  nur  f'inen  Himmel  gebe  oder  mehrere  13,484.i. 

Mit   Brilmspati    ül>er  die    Opfer,    welche    man   den    Vorfahren 
bringt  \Z,bvi^i. 

Mit   Vishnu    ülicr    die    Mittel,    womit   uiaii    die    ZuiriedenUeU 
dieses  Gottes  sit^h  erwerbe;  worauf  natürlich  die  Antwort  erf< 
Ehre  die  Brahmaner  u.  s.  w.    IS.nuor.. 

Öo  sind  die  Factoren  und  Vorstelhiugen  der  alten  Sage 
verdi'ilngt.     Statt  des  Indra  herrschen  dioi  Priester,   statt  der 
denthat  erwirbt  Bus.se    den    Himmel;    statt    des    8ehick»aLs    re, 
der  Wille  der  Brahmanen  die  Welt.    Nicht  von  Indra,  sondern  v« 
Atri,  Agastya,  Vasishthu  Lind  derlei  Heiligen  sind  die   Daiiava    Imj» 
siegt    (13,7:?(i.'),    7'jsü,    72m)    Und    Indra    muss    regnen    lassen,    w 
Agastya  es  ihm  befieblt  l'l.:;Hin. 

Wo  möglich  noch  entschiedener  als  in  diesen  spätesten  Büchi 
des  eigentlichen  MahabbA.ratu  wird  diu  Inferiorität  des  Indra,  ge; 
über  dem  ewigen  und  al  In  nichtigen  Visbnu,  betont  in  dem  H 
vam^a.  Hier  gehört  Indra  nur  dieser  jetzigen  Weltperiodo  jin , 
ist  einer  der  zwölf  Aditya  des  gegenwilrtigen  Manvantara,  wäh 
er  in  einem  früheren  •ax  den  Tu.shit«  genannten  Göttern  gehiii 
17.5.  »Die  Fürsten  sind  die  Götter  der  Menschen,  die  Gfttter 
Fiu-sten  sind  die  Suren,  die  Gottheit  der  Suren  ist  Indra. 
tJott  des  Indra  aber  ist  Janiirdana".  d.  h.  Viahiju  tioi».  Wilh 
Vishiju  auf  dem  Berge  Kailfissi  büsst,  begibt  sich  Indrn,  auf  »«'inera 
Elepbaiiten  sitzend,  .sammt  den  andern  Gottern  dortlün.  um  ihn 
anÄubeten  \\nr...  Es  ist  Vishnu,  der  den  Indra  y.um  Hi<mi  dr^r 
Aditya  imd  der  Dreiwelt  eingesetzt  hat  isi«?.  Nur  wenig  Spuren 
d«*8  früheren  Vorhiiltnisst'S  von  Indra  und  Vishnu  7.eigi»n  sich  noch; 
so  wenn  Indra  sifh  riihmt.  er  buhe  den  im  Kampfo  mit  don  A.sun»n 
halt     bedrängt^'ii     Visbnu     in     seine    Arme     genommen     »»fl 

schützt  7316. 

Dio  Erhnbimg  des  Indra  zum  H*'n*n  der  Gtltt^^r    wird    im 
Besieguug  des  Asuren  Bali  angeknüpft:    nach    dem   Falle    di»s   ßoU 
gab   Vishnii    die   Erde    di^m    Indra    iühi'J.      Aber   nach    dnr    ausfti 
licheu    EivJtlduiig    der    Grscbicbtt'    des    Uali    ti:n.ii> — uoi»|   war 
vielnifdir  eine  Wicdcrhcrstollnng  d»+s  Indra  in  seine  frübiT»?  Wiii 
In    einer    grossen    Schlacht    besiegt    Bali    den    Indra,    di(«»er    mi 


d^ 


/Inltsrmtnn,  Indra  nach  den  VorsteJiungen  des  Alaftdbhdrata.    333 


ben.  Bali  regiert  allein  die  ganze  Welt,  bis,  von  Brahman  und 
iti  dazu  veriinlasst,  Vishim  als  Zwerg  gelioreii  wird  mid    durch 
bekannte  List  der  drei  Scbritte  dem  Bali  die  Erde  wieder  ab- 
iwinnt.     Nach  einer  anderen  Erzählung  (igaoe)   war  es  aber  nicht 
sondern    Hii'aiiyiikaijipu ,    welchem  Vislinu    mit    seinen    drei 
;hritten  die  Erde  abgewonnen ;  gleich  nachher  weihen  Vishnu  und 
ie  anderen  Götter  den  Tndra  xnm  Hpnn  der  Welten  und  Brahman 
ilt  ihm  das  Amrita  mit  (issot),  worauf  nun  Indra,  auf  dem  Berge 
idani  residierend  {isan),  die  Welt  rngiert. 
Von  den  Asuronkärnjiten  des  Indra  weiss  der  Harivara<fa  sehr 
d  2U  ftr^ühlen;  aber  der  figeutliclie  Sieger  ist  nicht  er,  sondera 
ishnu  «i.M  flF.     Ein  späteriT  Zusatz  (lasTK — istfo«)   erzählt   die    Er- 
iheinong   des  Vishnu   in  Gestalt  eines  Ebers.     Der   Asure    Hirn- 
aksha  liefeii  den  Göttern  eine  grosse  Schla<;ht  (jsr.sa)  und  besiegt 
Zweikample    den    auf   seinem   Airävata    sitzenden    Indra    selbst 
[»sfis);  aber  Vishnu  in  (k'stalt  eines  Ebers  tiVdtet  ihn  und  überträgt 
So  Herrschalt  von  neuem   äm\  Itidra  (i2r.»a);  bei  dieser  Golegenheit 
ifiehlt  er  ihmj  nur  die  Froiiini+*n  in  seinen  Hinnnel  aufzunehmen, 
id    die   Gottlosen    nach    ihrem  Tode    in    die  Hülle  (Naraka) 
wandern  müssten.     Ein   anderer   Aßure,  Vajran&bha,    ist    in  Folge 
ijner   Busse  f(ir    die    Götter  unbosieglich    (ssfis);    er    fordert  den 
idra  auf,   ihn   als  überheiTn    anzuerkennen.     Da  beauftragt  Indra 
Se  (iilnse  (hamsa),    nach  der  Stadt  des  Vajranubha  zu    ziehen  und 
lort  desson  Tochter  l^rablulvati  Liehp.  zu  rradvunina  einzuilfissen. 
ie  Söhne  des  Kjishna  zieben  als  Schauspieh-r   verkleidet   an    den 
lof  des  VajranAbha,  und    dort   vermühlt  sich    heimlich   Prabhavati 
it    Pradyumnak.      Nach    einiger    Zeit    erneuert   Vajrnnäbha    seine 
'ordemng  (shso),  wird  aber  in  seiner  eigenen  Stadt  von  Pradyumna 
getödtet.     Demselben  Pradyumna  wird    auch    die  Besiegung    eines 
ideren  Asuren^  des  Gambara,  zugcschriebHU  (uhju),  doch  nnterstüi/,t 
dabei  Indra,  indem   er  ihm  im   kritischen  Momente    durr-h  Nü- 
eine  Waffe  des  Vishnu  zuschickt.  —   Ein  Öeitenslück  zur  Ge- 
lt« des  Nahusba  winl  i47f.  er/ilhlt.    Im  Kampfe  mit  den  Asuren 
ist  der  Sieg  von  der  Hilfe  eines  Menschen,  nämlich  des  R»ji,  eines 
Bruders    des  Nahusha ,    abhiliigig.     Dieser  hilft    den  Göttern ,   weil 
diese  ihm  die  Hf^rr.schalt  anbieten,  und  vertilgt  alle  Däuava,  welche 
■m  Indra  entgangen    waren.     Nun    wird    Itaji    König    der  Gotter, 
ler   der    entthront*?    Indra   verführt    die    fünfhundert  Silhne    des- 
ilben  durch  ein  von  Brihaspati  zu  diesem  Zwecke  veifasstes  ketze- 
hes  Buch    zum  Atheismus ;   die   Folge    ist   di^r  Tod   der  Söhne 
des  Vaters  und  die  Wiedereinsetzung  des  Indra. 
Mit  Kpshijia,  dem  iucarnierten  Vishnu,  steht  Indra  nicht  immer 
freundschaftüchem  Ein  vernehmen.     Als  der  junge  Kfishna,  wird 
•n»  er/ilhlt,  noch  unter  den  Hirten  wobnte,  br^reit^^ten  diese  beim 
tritt««    der  R«genzoit    sich    zu    dem  Feste    des  Indra   vor;    aber 
überredete  sie,  an  die  Stelle  dieses  Festes  ein  dem  Berge, 
Fusse  sie  wohnten,  dargebrachtes  Opfer  treten  zu  lassen. 


334    HoUzmann^  Jndrti  nach  lUn   VursUiUangta  den  MahdLhdrata, 


Da  zürnt«  hidra  über  diese  Veraachlüssigung  tind  suchte  die  NU 
derlassmiy  der  Hirten  mit  Sturm  iiml  siebeutUgigem  Hegen  lieia 
Aljer  die  Hii-t«n  und  ihre  Herden  fanden  Schutz  unter  dem  Ber 
Govardhaua,  welcher  von  Kpshria  wie  ein  Dach  in  die  Höh 
gehoben  wurde.  Nach  Verlauf  der  sieben  Tage  setzte  Kyish 
den  Berg  weder  iin  seine  alte  Stelle  und  der  erstaunt«^  Ind 
besuchte  nun  den  Knshna,  in  welchem  er  alsbald  den  höchsteil 
Uutt  Vishiju  erkannte  und  verehrte  j97T.  Nun  erhielt  KriÄhija  vnu 
Indra  die  Weihe  als  Herr  der  Kühewelt  und  den  Namen  (Jovinda 
(•loüi),  wogegen  Krishiia  versprach,  dem  Sohne  des  Indra.  dem 
Arjuna,  in  seinen  Kämpleu  beizustehen.  Darauf  ritt  Indra 
seinem  Airavata  wieder  in  den  Himmel  zurüek.  Nun  herrec 
gutes  Einvernelmieu  zwischen  ihnen;  durch  seinen  Baiuneist 
Viyvakarman  läusst  Indra  die  Stadt  des  Kpshna,  Dväravati,  so  schSfl 
ausstatten,  dass  sie  ein  zweites  Ainaiavati  war  saai.  Als  der  hoch- 
niüthige  Asure  Nuraka  die  ÜhningG  der  Aditi  geraubt  bat,  reit 
Indra  auf  einem  weissen  Elephanten  zu  Kfishna  {mh)  »uid  bitt 
ibn,  den  Frevel  zu  rlicheu.  Da  tödtet  Kpsbna  den  Naraka,  besucht 
den  Indra  in  seinem  Himmel  {aa^u)  und  giebt  die  Uhrringe  zurück 
iJald  darauf  wünscht  Kpshiia  für  eine  seiner  Frauen  den  Wunde 
ItMuni  Parijäta  zu  besitzen.  Er  schickt  den  Narada  m  den  Himnit 
dieser  trifft  {it\t\  ilie  Götter  bei  einem  fröiilichen  Fest«  verhuimna 
und  trägt  die  Bitte  des  Kpshna  vor,  welche  aber  von  Indra  1 
weg  zui'ütkgemesen  wird.  Da  raubt  (74«4)  Ki'iskna  mit  Gev 
den  Wunderbaum  aus  dem  himmlischen  Haine  Nandana.  Es  kommt 
siiuu  Kampfe  zwischen  Indra  luid  Kfishija,  der  durch  die  Nac 
I  iDUiterbrochen  und  am  folgendeu  Tage  fortgesetzt  wird ;  aber 
Bitten  ihrer  Mutter  Adiö  {iix\«)  vei-sühnen  sich  die  beiden  KiLmpfaj 
Kn.shna  niiiimt  iwar  den  Wuuderbuum  mit  fort,  bringt  ihn  al 
nach  Jaliresfrist  wieder  zurück  7711. 

Andere  gelegentliche  Mittheilungen  des  Harivam^;»  über  Ind 
sind  folgende.  Die  Asurenmutter  Diti  soll  einen  Sohn  gebä 
welcher  selbst  den  Indra  an  Stürke  übertreffe  (239);  aber  Int] 
trifft  die  Diti  schlafend  und  theüt  den  Fötus  derselben  in  siel 
Stücke,  jedes  dereelbeii  wi*'d«>r  in  sieben,  und  so  entstehen 
neunundvierzig  Windgötter  oder  Marut.  Ein  alter,  bn  eigentlich«  _ 
Mahäbhiiratii  nicht  erwähn t^^r  Mythus  wii-d  ismiü  er/ilhlt:  die  Ik^ 
Hügtdten  Borge  werden  von  Iiidra  im  bestiimule  Plätze  festgesU«Ut_ 
und  durch  den  Donnerkeil  ihrer  Flügel  beraubt;  nur  der  Mtdnä 
behlllt  die  seineu.  ((JeMügelte  Berge  werden  genannt  in  V( 
gleichungen,  z.  B.  7,fi«i&.  116«.»  und  in  einem  andern  Gleicbnia 
schneidet  Indra  mit  seinem  Donnerkeile  den  Bergen  die  Gipf«! 
8,77«.)  Wie  Indra  *m  Pushkani  büsst,  zur  Winterszeit  in  dits  _ 
Wasser  taucht  mid  die  Fische  in  seinen  Haaren  wühlen  l&ssl,  Ist 
isoaa  erzUbll;  wie  er  durch  ilie  Bilssm  des  Königs.  Ku<;-iku  gezwongen^ 
wird,  als  Sulm  desselben,  untttr  dem  Namen  <iädhi,  geboren 
werden,    iis";    wie  er  aus  Eiforsucht   das    Pferdeopfer   des    K{ini| 


H^lUaMun,  Iinfia  itHck  dea  VornttUuiigeH  iU»  MafidbMrata.    335 

^wiamejajra  stört. .  indem  er  sich  selbst  in  das  Opfei^iferd  ver- 
prandelt,  woniuf  der  züruigo  Kfinig  wiiusclit ,  diiss  niemals  mehr 
[Sil  Krieger  ein  soldies  Opfer  durltriugea  solle,  na«7.  Uebrigerrs 
ludnt  im  Harivurin;a  immer  e'm  Solin  des  Ka(;ya]m.  und  d«'r 
iditi .  z.  B,  ii54y.  i:!45t;.  isyis,  und  es  ist  vereiu/.elte  Ajischauvmg, 
Ifelrhe  ihn  {;>{)*}  sammt  den  übrigeu  Aditya  aus  dem  Angesichte 
er  äuojie  eiitstandeu  sein  lllsst. 


Namen  des  Indra. 

Der  Name  Indra  selbst  wird  von  den  indischen  (Irammatikeni 
bon  einer  ad  hoc  erfundenen  Wurzel  iud  abgeleitet,  welcher  sie 
lie  Bedeutung  „ht^nsiihen"  beilegen,  und  von  der  sie  iiugeben,  sie 
rerde  weiter  nicht  flectiert.  Andere,  Ableitungen  s.  bei  Bübtlingkn 
V,  Indra,  Benfey,  Glossar  pag.  48,  A.  Holtzmann,  deutsche  My- 
bulogie  pag.  57.  In  den  spUtereu  fcjtüekeu  ist  der  Name  (,!akra 
bufiger  als  der  :dte  Name  Indra,;  nach  diesen  beiden  sind  f,'ata- 
atu,  Vj\sava,  Maghuvat  und  Faktn^äsana  die  beliebtest^in  Hexeich- 
a:en.  8eine  Nann^n  werden  nirgends,  wie  die  des  Visbyu,  l,liva, 
kanda,  Bürya,  voLlst4iudig  aufgezUldt,  obwohl  ein  solches  Stück  in 
em  alten  Epos  ohne  Zweifel  nicht  fehlte.  Die  vorkummendeu 
Samen  des  Indra  sind  in  alphabetischer  Reihe:  Acyuta,  Adrilmn, 
aararaja,  Amai^avara,  Amarendra,  Anmref^-vara ,  Arihautfi,  Asiua- 
Asurärdana,  Akhandala,  Aditya,  l^,;vani,  Ulilka.  KiritJn,  Kau- 
Jagatpati,  Jagad1(;v;aia ,  Janadlnpa,  Trida(;usardida.  l'rida^^a- 
eshtha,  Trida<j4dhipa,  Trida<;ädhii»ati,  Ti'idaveiidni,  Tridu<;eva,  Tri- 
Svegvara,  Trilokaräja,  Triloke(;;u,  Trailokyanütha,  Da^^at^^atäksba, 
i^mtekshana,  Danavughna,  Danavnsüdaua,  Devadeve<;-a,  Uevapati, 
E^evaräj,  Devaraja,  Devendra,  Deve^a,  Naguri,  Nanvucighna,  Namu- 
Parjanya,  Päka^^&sana ,  Purandara,  runihüta,  Balanä^;■a^a, 
üdana,  Balabhid,  Balavntriigluia,  Bulavntruiiisüdüna,  Balavri- 
Balasüdana,  Balahan,  Balabantn,  libuvune^vara,  Bbütaknt, 
Maghavan,  Manitpati,  Marutmat,  Mahendra,  Lokatrayei^a,  Loke4;va- 
^vara,  Vajradhara,  Vajradhpk,  Vajrapani,  Vajrabhrit,  Vajraliasta, 
jrÄJrAyudlia,  Vajrin,  Varadu,  Väsava,  Vibudhadhipa,  Vj-itranisüdana, 
jTptraripu,  Vptra(;atini,  Vritrahan.  Vritruhantri,  (Jakra,  lj'aci[)ati,  l,-'a- 
ahaya.  (^'atakratu.  (^atrusüdmia .  i^'ambarahan ,  Öarvadeve^a.  Sar- 
Jokanamaskinta,  Saha;>radri\;,  Sahasranetra,  Saliasraksiia,  8uraganar- 
iiia.  iSuriigaiiepvara,  8urapati,  SurapuAgava,  Suraräj,  Suraräja,  .Sura- 
8h|hA,  SurAdhipa,  Swrarihan,  Surondra,  Sure9a,  Sure^^varbi,  Hari, 
rimat,  Harivähaua,  Ilaribaya.  Der  Name  Indra  wird  auch  auf 
dere  Götter  übertragen,  so  auf  Sürya  3,u«.  iw,  auf  Vishnu  a.iauM. 
nf  <,'iva    13.7-iv«;.   auf  Skanda  3,uti4s«  ja  sogar  auf  Garuda  l,i2&o. 


336     Holtzmann,   ftulra  nach  tlen    Vor»ieUungen  iU»  Mahäbhärtüa, 


%  12. 
Schluss. 

Zar  Zeit  der  Ausbildung-   d<is    mdischen   Heldengefiangee  war 
Indra  unbeslntteu  der  höchste  allftr  Götter.     Da  man  in  dem  Ge^ 
witter  einen  Kampf  der  göttlichen  Wesen   mit  üiren  Feinden  sa 
80  musste  Indra,  der  Gott  des  Donners,  als  eigentlicher  Vorkämpl 
der  Götter  erscheinen,  und  lüs  solcher  gedacht,  wurde  er  so  nati 
lieh  zum  Herrn  und  König  der  Götter  erhohen,   als  auf  Erden 
jener    kriegerischen    Zeit    die    Begriffe    Held    und    König    gleic 
he<it>nf4?nd  waren.    So  wurde  Indra  zum  himinüschen  Vorbilde  für 
die  irdischen  Helden.     Er    war  der   ächte    Gott  der    Kripger;    il 
riefen  die  kampffrohen  Helden    an,    als   sie,    vom   Industhale    ao 
brechend,  die  Ufer  der  öarasvatt  und    dann  der  Gax\g&  eroberte 
Die  ganze  Vorstellung  von  Indra   dem  Götterkönige,  wie   er   bald 
mit  Tapferkeit  bald  mit  treuloser  List    Reine  Feinde   besiegt,   o^ 
iiials  unterliegt,  aber  immer  wieder  sein  Reich  erobert,  wie  er 
Frieden  gllinzendcn  Hof  hält,    von  8fingem    und  IJarden    gepriea 
und  von  einer  Menge  dienender  Götter  umringt,  wie  er  die  Gut 
belohnt  und  die  Schlechten  bestraft,  aber  freilieh  nur  so  lange  , 
recht  ist,  als  seine  eigene  Leiden-schaftlichkeit  nicht  mit  in  das  Sf 
kommt,  wie  er  die  Welt  durebÄieht  und  selbst    nach  Allem   siel 
diese    ganze    Vorstellung    von    der  llegierung    des  Indra    ist 
himmlische    Gkegenliild   zu   einem    patriarchalischen  Königthum 
Erden,  und  diese  epiacho  Auffassung  des  lndx*a  ist  rein    antiirop 
morphistisch,  hat,  sich  ganz  frei  genuicht  von  Jen   kosmogonisclb 
Ideen,  denen  Indra  allerdings   ursprünglich    sein  D.isein   verdaukt. 

So  lange  die  Heldenzeit  dies  indischen  Volkes  daueile,  blieb 
lodra,  als  Gott  der  Schlachten  und  dps  Heldenthums,  auch  dpr 
Gott  der  Götter  und  der  Herr  des  Himmels.  Wie  aber  der  B^h 
ginn  der  gerauschvollen  Kriegoqieriode  ihn,  den  Heldengott.  wd^| 
über  Agni  und  Varni.ia  emjiorgehuben  hatte,  so  sank  auch  sein 
Ansehen  wieder  mit  dem  Aufhören  der  Heldenzeit  vor  der  stillen 
Grösse  des  beschaulichen  Erahuian.  Sobald  Ruhe  eingetreten  war 
und  die  Priester  den  Von-ang  vor  den  Kr>nigen  anzustreben 
gunuen  hatten,  sank  mit  dem  Ansehen  des  Kriegerstandes  au 
das  des  Kriegsgottes,  an  dessen  Persönlichkeit  die  jetzt  in 
Vordergrund  des  geistigen  Lebens  tretenden  Ideen  von  Ent 
imd  Vertiefung,  von  der  geheimnissvollen  Zaubennacht  des  Oi)!( 
der  Andacht  und  der  Busse  nicht  anzuknüpfen  vermochten. 
Kraft  der  richtig  angewandten  Opferformel  vermag  auch  er 
zu  widerstehen,  und  die  Sünde  kann  ihn  sogai*  zeitweilig 
Throne  stürzen;  mit  welcher  Lehre  zugleich  den  irdischen  Koni 
ein  Wink  zur  Behensigxmg  gegel»en  war.  So  wurden  die  alt 
Legtjndeu  von  Indra  in  etiiiscbcm  Sinne  umgedeut.ot.  Dabei  konn 
er  nur  verlieren.  Zunüchst  war  es  Brahman,  der  ihn  in  d<»n" 
Hintergrund  rückte.     Dieser,    ab    HeiT   des   Schicksals    t 


ffoUinmnrtf  Intlra  nach  den  VorxUllnngen  tles  MahölhGrata.    337 

wnrdB  zani  ersten  und  erhabensten  GoIIp:  aVjpr  wr  ^mfl"  spllist 
nicht,  thätiji  nin  und  dunli  soiiie  stille  Miijestüi  wurde  die  Wirk- 
samkeit des  Iiidra  in'eht  Ijfdeuifnd  ^rpsehinUlert.  Wiibl  holt  er  sich 
in  allen  Nöthen  Kath  Ij^i  Ilrahman,  der  die  Züknutt  kennt  und 
stets  einen  Aujiwe^'  nucli/.uweisen  bereit  ist;  aber  die  Ausf'ühning 
ist  immer  noch  vor  Allen  Sache  des  Tndra. 

Viel  starker  ist  die  Einbusse,  welche  die  piintheisiische  Auf- 
ttng  des  nrahmaii  in  der  nun  folgenden  Zeit  für  Indni  lierLei- 
'  ffihrte.  Die  alten  Wundeirraählungen  ersL-hienen  der  rationalisti- 
solien  Aufklilrun','  abgr^sibniaekt  und  wurden  gestrichen;  die  alten 
üiitter  waren  mir  ncteh  vumlx^rgehende  Erseheinunf^sfornien  des 
anendlichen  All;  das  eigentlich  ullniiluhtige  Element  ist  nicht  die 
Gottheit,  sondern  die  Energie  des  menschlichen  Willens.  Wir 
sehen  den  Götterkonig  in  unaufhörlicher  Angst  vor  Feinden ,  die 
ihn,  nicht  mehr  wie  die  alten  Asui'en  mit  dem  Schwerte,  sondern 
durch  die  übernutürliche  Kraft  ihrer  Busse  von  seinem  Himmel  zu 
stür/en  streben:  daher  er  die  Asketen  nach  Kriltten  stöii.  Ist 
so  seine  ;dte  Hen'lichkeit  sch<jn  sehr  verkümmert,  so  lässt  ihm 
die  folgende  Zeit  nur  noch  einen  ßest  derselben.  Um  dem  Bud- 
dhismus Widerstand  leisten  7U  kiinnen,  wird  das  wmiderbaro 
Element  wieder,  freilich  in  neuer  und  jetzt  wirklich  abgeschmackter 
Form,  in  die  Poesie  eingelassen  und  die  Volksgütter  (^'iva  und 
V'ishnu  vollslümlig  in  das  l'aniheon  der  Brahmanen  aufgenonunen. 
Auf  diese  werden  nun  die  Thaten  des  Indra  üheiiragen ,  soweit 
sich  das  Gediichtiiiss  an  sie  noch  erhalten  bat.  Dem  gestürzten 
Gölte  bleibt  nur  noch  die  Vorsteherschaft  über  das  Paradies  ^svarga) 
und  die  niederen  Uöiter  in  entschiedenster  Abhängigkeit  von  Vifihnu 
oder  von  (,'ivft.  In  dieser  unwüi'digen  Stelliuig  ini  dienenden  Ge- 
folge eines  undeni  Gottes  treffen  wir  den  alten  Asuienkllmpfer  in 
der  jetzigen  Gestidt  des  Mahilbhurat^  an,  welche  ganz  im  visehnui- 
tischen.  stellenweise  *;,ivaitischen  Sinne  abgefasst  ist. 


Verielchnit)8  der  eitirten  Htelleii  iiaeh  der  Ausgabe   von 

Calcntt«  Ulli  Angabe  der   ent8|irechetjden  Htellen   in   der 

Ausgabe  von  Bombay. 


Erstes 

Buch. 

794  «= 

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10,11 

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2121  — 

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2914  = 

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S187  ^ 

76^ 

4846  ^ 

124,11 

7432   ^   202,17 

8225 

^  226,15 

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I30.S 

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136,24 

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8262 

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5481 

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K281 

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830C 

--  228^ 

4407  ^ 

lll,»7 

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8318 

=^  228JS 

4410  ^ 

lll,:») 

7275  — 

1S7,1 

8025  ^  )iiljtö 

8467 

=  2S4.I 

Zweites  Buch. 


C8  = 

3.U 

310 

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7^ 

935 

— 

24.12 

1257 

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3,90 

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— 

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950 

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34,28 

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978 

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1751 

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74 

513 

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585 

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14,21 

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1928 

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289  -= 

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870 

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22,17 

1107 

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31,6:) 

1957 

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872 

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22,19 

1205 

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33.2 

2458 

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897 

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1208 

^= 

33,5 

8459 

—     74ä 

301  -= 

7,20 

Drittes  Buch. 

148  = 

3,]S 

2012 

:^ 

5l4<! 

10444 

— 

1  26,21 

13219 

^   193.9 

189  = 

3,50 

2116 

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54,13 

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13224 

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2120 

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54,17 

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126.85 

13274 

^    197.1 

329  ^ 

9,7 

2137 

— 

55,5 

10542 

— 

1 30,7 

13275 

r--    197,2 

340  ^ 

9.18 

2214 

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57.23 

10559 

^ 

180,23 

1S417 

^  800.» 

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2226 

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13498 

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189.5 

15264 

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43,17 

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121.1 

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190.70 

15411 

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43,18 

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15600 

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1879  ^ 

47.1 

10418 

^-- 

125,23 

13217 

193,7 

15929 

^   276.1   1 

^^f        HoUznumn, 

intlra  nach  tlm 

Vorstellungen  tiex  Mahdhhdrnta.    339         ^M 

^Bl59S9 

27C.JI 

1C495 

--  289,31 

16605  =-  292,4 

17201    —  310,24              ^H 

^■icsdo  ^ 

286.» 

ICßlO 

—  290.13 

10922  —    »00.4 

17460  ^  315.13              ^M 

^^M4n 

288,3 

10.048 

^   291,18 

17177    --  3O0,ä,'> 

17464   ==   315,17             ^M 

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2368    —      72,S!               ^| 

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5C,S 

17G8 

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9.1 

388 

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3557  ^      99,11             ^M 

^^^^^8  = 

9.7 

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1.^78   ^     424 

3574  ^   100,8               ^M 

Ml  ^ 

9,M 

418 

^      13,18 

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3645  ^  1044              ^H 

S52  = 

9.M 

419 

=      13,19 

1Ö(h;  ^     47,10 

3667  ^   10444      ^^H 

«es  = 

945 

422 

=      13,5« 

1876   --     48,C8 

3G71          10448     ^^^1 

.             Vl^ 

Ö^ft 

423 

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1888  ^     48,Hi 

3672  ^   10449     ^^^1 

H       262  = 

9^ 

471 

-=      16,84 

1918  --     494 

3G90  =   105,17            ^H 

H       293  ^ 

104 

474 

^-      1547 

1923   =^      49,7 

3767   =^   108,7               ^M 

H       8»7  = 

10.7 

494 

=-      16,11 

2065   --      blA^ 

.H775  =   10B,]ft              ^1 

H   3^*  ^ 

10.J5 

497 

^      16.14 

2198   .-=     55^:, 

3808  —    110,R               ^M 

^       320  -- 

1049 

602 

=      16,18 

22S4   =     .56.11 

3826  =   111,0               ^M 

,              322  « 

U).ni 

.'i03 

--      16,19 

2229  ^      5ö.u; 

4054  =    121,7               ^1 

^H       330  = 

103» 

516 

=--     16,M 

2351   --      59.2i 

4089  r.^   122,11              ^M 

^m      335  =- 

10^ 

549 

=     18,0 

2384   --      Cl,:t 

4368    ^   I30,{i               ^1 

^1      341  ^ 

lOj» 

CTC 

=     22;» 

2386  ^     <il,H 

4424   ^   131,7                ^1 

^1     s:i8  ^ 

n.i7 

820 

=-     29.1« 

3277   =     91,41 

535U  ^  158,1                ^1 

■      373 

12,C 

838 

=     2940 

3553  =     99,7 

7110  =-  178,83              ^1 

H      874  « 

12,7 

8  n  (•  h  s  t 

GS  Buch. 

J 

*    218  = 

6,10 

1711 

^      4  5, Vi 

3305  ^     7749 

4212  =     9441      ^^H 

240  «= 

6.4Ü 

3073 

^      50.10 

3664   -=     834<l 

4249  =^     95,18             ^1 

434   -- 

UM 

2076 

=     50,43 

3678  =     83,40 

4549  ^   IOO40             ^M 

«44  -= 

17,» 

2588 

^      59,80 

3903  ^     88,17 

4583   --    101,59      ^^M 

1687  ^ 

43,10 

S  i  fi  h  tMi 

tfiS    Bucli. 

M 

1&9  ^ 

flrS 

1038 

—     23,91 

1302   ^     yil.l 

3475  ^    94,r.o           ^1 

408   ^ 

tl.«t 

1084 

--      2040 

1Ü94    —     4<i,iH 

3477    -^      94,08              ^1 

542  == 

U4M 

1125 

-=      254» 

2172   =      55.3B 

5886   ^   1423               ^M 

565  = 

14,71 

11C3 

=     2647 

2277   =^     62,C 

8171   ^    179.57             ^H 

lOSS  » 

2S,iS« 

1202 

=     274 

3457  ^     94.49 

9576   ^   202,85            ^H 

AchtPs  11  u  eil. 

^H 

104  « 

&.t& 

778 

=      20.9 

1429   =     3349 

4429  =     87  .AB             ^| 

516  « 

1S,.10 

1427 

=     33,87 

Nennt 

14.'tC   ^-      33,46 

OS  Buch. 

^ 

2433  — 

43;» 

•2748 

^     4741 

2791    -=      48,:i0 

2833   =     49,4                ^M 

«50«   -^ 

45^ 

27  Gl» 

^      48.1 

2792   ^     48.11 

3011   =      53,4               ^H 

SC62  = 

40.44 

JJ7CÖ 

—     48,f> 

2831   =      49.1 

^^^^^^1 

340    HoUmann,  Indra  nach  dm  Vorstellungen  de»  MahäbhdnUa. 
Zehntes  Buch. 

596  =     12^  766  =     17,7 


Elftes  Buch. 

59  =       2,U  61  =       2,16  213  =       8.21 

Zwölftes  Buch. 


733 


25,» 


136  = 

53 

3613  = 

98,1 

8023  =  2223 

10160 

= 

2823 

139  = 

5,11 

3655  = 

98,44 

8060  =  2233 

10151 

= 

2823 

306  = 

IM 

3660  = 

9849 

8069  =  223,12 

10152 

= 

282,10 

308  = 

IM 

3661  = 

98,60 

8070  =  223,18 

10280 

s= 

2843 

615  = 

21,1 

4495  = 

122,M 

8142  =  22435 

10411 

= 

284,137 

910  = 

29,18 

4568  = 

124,80 

8181  =  22533 

12712 

== 

335,17 

912  = 

29,80 

4576  = 

124,88 

8187  =  226,1 

12943 

= 

339,79 

1112  = 

31,85 

5382  = 

141,64 

8217  =  2273 

13158 

= 

34130 

1121  = 

31,34 

6186  = 

166,67 

8223  =  227,18 

13211 

=:= 

34235 

1720  = 

49,6 

6442  = 

173,1S 

8351   =  228,19 

13213 

r= 

34238 

2399  =- 

64,14 

6693  = 

180,4 

10104  =  281,7 

13217 

= 

342,58 

2432  ---^ 

65,16 

6696  = 

180,7 

10118  ==  28131 

13768 

<= 

3533 

3183  = 

84,1 

7553  = 

20736 

10129  =  28138 

Dreizehntes  Buch. 

32  = 

1,33 

695  <= 

14.106 

2285  =     4038 

5976 

«s 

1253 

55  == 

1,55 

873  = 

14,880 

2308  =     413 

6005 

e= 

126,1 

263  == 

5,1 

876  = 

14384 

2327  =     4130 

7093 

= 

151,15 

274  = 

5,18 

986  = 

14,392 

2343  =     4136 

7218 

= 

1543 

537  = 

12,10 

1052  = 

16,15 

3153  =     6231 

7265 

t=z 

156,1 

555  = 

12,28 

1218  = 

17,104 

3154  =     6233 

7280 

=r-. 

156,16 

559  = 

12JJ2 

1872  = 

27,7 

3546  =     723 

7292 

=^ 

1573 

566  = 

12,39 

2165  = 

36.1 

3884  =     83,6 

7294 

e±^ 

1573 

567  = 

12,40 

2183  =- 

36,19 

3885   =      83,7 

7306 

:^^ 

157,li> 

591  =- 

14,4 

2264  = 

40.18 

4459  =     93,63 

7323 

=^ 

15733 

664  = 

14,74 

2265  = 

40,19 

4549  =     943 

7483 

T=r-. 

I6I36 

694  = 

14,105 

2275  = 

40,89 

4843  =   102,1 

7496 

= 

I6I39 

Vierzehntes  Buch. 

98  = 

5,7 

256  = 

10,1 

1176  =     43,7 

2820 

c= 

91,11 

219  = 

9,1 

298  =- 

11,6 

1576  =     54,14 

2822 

» 

91,13 

249  ^ 

9,31 

311  = 

11,19 

1584  =     5432 

2849 

=r 

92.4 

254  = 

9,36 

313  ^ 

Sie 

11,80 

»bzehi 

73 

1721  =     58,31 

ntes  Buch. 

--  3,1 

Achtzehntes    Buch. 
90    --  3,10 


'641 


üeher  muhammcdanische  Polemik  gegen  Ahl  al-kitäb  '). 

Vim 

IfD.  GaldKÜier. 

Die  Geistesritrhtung   der  A ruber    ist   von  eminent  polemischer 

Nftiiir,  niid  ihre  Litflraiur  hietet  auch  dio  tveud  Hpipgelung  dieser 

geistigen  Tendenz.     Es    gieht    wohl    kaum  noch  eine  Literatur,  in 

der  soviel    Kleinliches  in   polen»ist'her  Form   iib^'eh.tntlelt  wird,   wie 

in    d^r  HniV)is«.-hen.     Um    vun    dt-n   Wettslroiten   xwiKdir'n  den  vpr- 

«chiedenrn  Stjlmmen  luid  St<inim«'sgrui<peri.   w»d<ln'   eine  l»edeuU*nde 

pnptische    und    prosnischf    mafiMih-Litt^ratur    hervnr^jehracht  halien, 

iinr  nicht  zu  sprechen,  orinineni  wir  bloss  nn  Hehriften,  in  welchen 

Tag  und  Nacht,    Feder  und  Sehwert,   Kairo  und  Diimüskus,    oder 

Ae^^v-ptf-n  und  SjTien,  AHf  und  BX  n.  s.  w.  poleniisirond  und  ffe^en 

einander  mit  Arj,nimeiiteri   kämpfend  litHrarJsch  vorgeführt   werden. 

Es  ist  selbst verstiUuUich,  dasjj  auf  rfili^ösem  (icbiete  der  a^'ffrptisive 

Chamkt^ir  der  islamischen  Kelij^ioii  die  Geltendmachung  dieser  Lieb* 

linjfsneißiui^  nur  befördero   konnte.     Man  piillhii  dies  unter  ihnen 

im    täglichen    Verkehre.      Man   kann    sehr   lanj^e    Zeit   in    intimem 

Verkehre  mit  einem  Syrer  oder  Aegypter  gelebt  haben,  ohne  von 

I  ihm    um   den  Namen    hefn\^    worden  zu  sein.     Die  Fraj^e:  ismak 

■  ij'i    kommt  nicht   so    sclmell    an  Einen  heran  als  die  ihm  viel  in- 

'  U^ivssuntere :  wedhebek  cj'i  oäer  faß /atak  ^j?  vvortiluT  er  jjenauestens 

I  orientirt    sein  will.     Ist  die  tAii*!''  des  neuen  Freiuides  nicht  seine 

•»ijrene.  so  wird  der  Grundton   seiner  Conversafion  wahrscheinlicher- 

wei^e    ein    religiös   polemischer    sein    und    bis  zum   Ucberdniss  ein 

I  solcher  bleiben,   es  se'  denn,  dass  ihn  die  UnzuUlngUchkeit  .seiner 

Fertigkeit  im  gidaVl  odei    mu^ädalä,  zw'mgt  mit  (Jitining  von  Konvn 

^  29, 46   den  FUiss    <h"r  Conversntion    in   ein  anderes  Hett  /.u  leiten. 

Neigung    des   Arabers ,   sowohl   des    muhammedtuiischen   als 


1>  AiwAiiIam  von:  „Polemische  und  apologetische  Literatur  in  ai'obiecher 
Sprache  zicischen  Muslimen ,  Chrigten  und  Juden,  nebH  Anhängen  v«r- 
UHmdlen    InhalUs.      Mit    Benutztmf)    handschrtftlicher    (Quellen    von    M. 

wchneider^'^ .  (Abhoudlungou  für  liio  Kiindo  dos  Morgculaiidos  VI.  Bd 
iS.)     1877. 


342   Ouldzihery  über  muhammetUinuche  Polemik  /fegen  Ahl  al-kitäb. 

uuch    des    christlichen .    ist  mit  dem  Islam  eine  allgemein  umhn 
inedanische  Eigens<;hai"t  geworden,  und  so  weit  es  Moliammeda 
giebt,  wii'd  das  gidal  mit  Lust  und  Lihbe  betrieben,  und  diu»  Me 
oder  Weniger  der  LoidRnschat'tli<rhk*iit,  mit  welcher  die  Diseussii 
geübt   wird,    wird   von   dem  Gradr    des  Fanatismus,   wnlchor  d« 
beljoti'euden  Volke  «igen  ist.  bostiinmt» 

Es    ist    sehr  natürlich,    dass»    dieses  t^3rmptoui  des  alltäglic 
Verkehres  in  finer  reich^^i  |iolf«iiiisLln.'ii  Literatur  seinen  Ausd 
finden  musstf.     Hr.  Steinsehni'ider  hat  der  oriontuliscben  Lit<?ratll 
Wissenschaft   den   bedeutenden    Dienst    ei-wiesen ,    zuerst    ein    vo 
ständiges  Inventur  alles  defjsen  augzuarbeiten ,   was   an  literarisch 
Polemik    zwischen   Muhamniedanem    und  Ahl   al-kitTd)   uachweisll 
ist,   und   sich   seiner  wahrlith  nieht  leichten  Aufgabe  mit  der 
wissenhaftigkeil   und  Akribie  entledigt-,  die  wir  au  seinen  litemti 
geschichtlirlien  Arbeiten    i^ewohnt    sind.     Das   mbricirte  Werk 
divs    »noniuii  prematur  in  annuni"    in    reichem  Masse  erfahren, 
ist   die    Frucht   mehr    lUs  dreissigjiihrigen    Sammeins   und    Feüenii^ 
tind  wenn  auch  „eine  Zusannnenstellmig  wie  die  gegenwilrtige  nm* 
vom  Buchbinder  abgeschlossen  wird*,  wie  der  Verf.  (S.  X)  bemer 
so  können  wii^  uns  aufrichtig  freuen .  endlich  eine  monogi*ajihij><3 
Basis    zu    besitzen,    auf    welcher    das    Studium    dieses    nicht 
wichtigen  Zweiges    der   islamischen  Literatur  sich  weiter  atifbfiq 
kann.     Das  Buch   führt  sich  als  eineti  ,bibliogi'aphischen  VerbU« 
ein.     Es   konnten  daher  nur  Bücher  und  Tractat.e  in  ßetnicht 
ÄOgen    werden,  deren  Thema    die   confeBsionelle  mugadal»  ist, 
wohl    wir    den   Spuren    der    letzteren    auch   luidei-weitig    begeg 
können,    wo    die    polemische  Tendenz   der  Darstellung    eine  eigca- 
thümliche    Filrbung    verleiht.      An    Volksbüchern    und    Oescliicfc 
erzüidmigen    können  wir  die«  mannigfach  ei*fahi*en.     Öo  Mfird  /.. 
in  dem  Kissat  'Antar  dem  heidnischen  Helden  ziemlich  hiiuÜg 
humraedanische  Polemik  gegen  Christliches  ')   in  den  Mund  gel« 
wenn  der  Veritvsser   hieiTsu    durch    die  Begegnung  des  Helden 
Christen  Anlass  findet,  ebenso  wie  er  auch  die  arabische  Exclusin 
zur  (leltung   kommen  lilsst ,    so   oft  sein  Held  mit  'Agam  io's 
sprach  vei"wickelt  wird.     Der  Redactor  des  AntaiTonnms,    der 
als    nl-Asma*i    einiÜhrt   und    angiebt ,    dass    er   ein  Alter   von 
Jalircn  erreichte,    davon    4U0  bi  der  gahilijja  *),  getlült   sich  üh 
haupt  in  Anuciirunbmen  der  krassesten  All   und  tässt  nicht  bell 


1)   IHu  Bcucnmuug    'jkjJ^JuJt    i-lA  Jv^i   fUr   Cliriatou    venrliutit    it< 

(Kb^iul  'Aiitar,  Kiäroer  Atug.  X   p,  v1  Z.  ö  v.  vl).     lo 

Ich  «ännul  for  Juden  die  Uouoiuiung  s;>»^M«wt  Jj^t . 

if  'AuUr  VI  p.  irA .     Ich  inMchv  «uf  doü  pnnsoii  I'hv-.io  ,    wulcha 
hbUiriiL-li    bemrrkeiuworth    i»t,    uufmirksum      IHo   kuUiir-    und   Ul< 
üeliMidluiig  do(»  tnorkwürdigfou  VoUubuclic»  würo  viuo  vontietutUek«  Artnit ' 


Ootämher,  über  iMthammedttnMche  Polemik  gegen  Ahl  al-küäb.  343 


seinen  heidnischen  Kecken  wio  »>inen  nuihanuiiedanischeu  Theologen 
redt'ii  ').  —  Ebenso  kuim  auch  im  rspiidowäkidl  nndmuiriiedanisfhe 
Tolemik  gegen  Christliches  j^el'uiiden  werdciK  Ich  crwilhne  dies 
hctreftend  die  Er/übhmp  der  HejL,'e)t(niuig  der  A)j;ifcsandtcü  Mu- 
hummeds  mit  den  griechischen  Geistlichen  und  die  Schilderung 
des  heiligen  vVktes,  der  von  diesen  celehrirt  wird,  wo  namentlich 
die  Bemerkungen  der  Araber  und  ihre  Controverse  mit  den  (xcist- 
üchen  zu  den  intercsHimtesten  Stücken  muhaminedimischer  Pulemik 
gerechnet   werden  müssen  *), 

Die  üterarLsche  l'oh'mik  der  Muhammedaner  gegen  die  ,Schrift- 
hesitüer^  ist  so  ult  wie  der  Islüm  imJ  reicht  bis  in  die  allerjiingste 
Zeit  hinunter.  Während  meines  Aut'enihaltes  In  der  umaj- 
judischen  Chalifenstiidt   übte   eine    enoiine  Zugki-aft    auf  das  Lese- 

pablikmn   das   arabisch  gesckriehom    pnlfini^chc  Wwk    oii>   \^\ 
von  dem  indischen  Muhaituuedtmer  Seich  Rtil;imat  vVlluh    gegen  die 
uÄÄ»  .'^jii^   betitelte  Missions-    und  Coutrovers-Schril^    eines    eng- 
lischen   l*r<'digeris    des  Evangeliums,    welclTer    mit    den   (Jesi*hül/.pn 
cliribt lieber  Theulogie  die  Bollwerke  des  Lsläm  erschülteni  wollte  ^K 
In  der  umhammedanischen  Replik  werden  aus  der  alten  [udemiisclion 
Rüstkammer    alle   jene    Aj'gumente    von   Hchriltiiilschung.    muham- 
I  medanischen    J3il>elstellen    et<?.    hen'orgehoH,    welche    nu^hrore    Ge- 
nerationen hindurch  von  Seiten  niuhaumiedjuiischer  'nieologen  fjurg- 
[  fjdtig  gesanuuelt  waren.     Freilich  konnten  dies((  («ogenbeweise  durch 
I  den    irulischen    Muhnmmedaner    unseres    gegenwUrtigen   -Tahr/.ebntes 
I  gründlicher  und.  namentlich  was  die  Bihcldaten  betriffi.  auf  Grund 
iuoch    sicherer   Information    geführt    werden,    als    es    »ui-  Zeit   der, 
I  wenn   auch    nicht    geradiv-u  schlecht,  aber  immer  noch  mangelhaft 
I  infomiirt.en  Ihn  Hazm,  al-iSinhiigi,  Ihn  Kaj[jim  u,  A.  geschehen  konnte. 
1  Pie  politischen  Ereigniss«'  der  letzten  zwei  Jahre,  und  die  Stellung, 
[in    welche    dieselben    den  Islam  'zum  Christenthum  versetzten,    ho- 
[gibistigten    die   Verbreitung  *lii'S«'.s   alb'rjüngsten   Froducte.s  der  |io- 
I  jemischen    Literatur    der    üubaniniedaner,    tmd    wir   slannen  nicht, 
I  Wenn    wir    vernehmen,    dass    die    jugendliche    Energie,    welche    die 
JBcheintodte    Gewalt    dos    Isl?im    wieder   entfaltet,    der    Verbreitung 
Idiesor    polemischen    Litemtoi-    Voi-scbub    leistet.       Die    lürki.sche 
r  iJihliogruphie  des  letztvergangeuen  .labres  verzeichnet  denn  auch  «üne 
I  türkische   Uebersetzmig    des  I/hur  al-hakk,   welche   Mcvluna  Eujner 
^ehiiii  Efeudi,   Vorsitzender  des  Diwani  Temjiz  für  Hosnien  unter 


1)   Fa  ist  liomorkoiuovurth,  diu»  nudi   dk«  MiCjüIaka   cU-s   AuUr  in  dur  Kis^ä. 

wo  üiuscllra  .Will    p.  f.    AiiffPlTihrt   ist,     m    mnliummcdiinifteliuui    Siiiiio    Intor- 

polAÜiiUcu  crlVthroii  li»l,  1»(»iiU(lMrs  die  Ictxtvii  Vvrnu. 

3f  KutftI»  Al-ShÄm  od.  N.  Leu»  iCiilcutti»    I8.'>fl,  Hittl    Ind  )  l  p    1,  ff 
3>  t  Udo      ».    Statnbul   ItSi.     Abmod  Kfoiidi  Färiü  »cliriob  ein  takris  ( 


344    GoldzUicTy  über  muhammcdaniacha  Potetnik  gegen  Ahl  al-känb. 


Aniorisation  des  oitoraiinischen  Uiaemt'htsininist^riums  anfprligte ' 
Dieses  türkische  Druckwerk  ist  wohl   dio  jünj^sto'-')  Aeussfmng 
theologfischon  Polemik  d*ir  Muhanimedaner  gegen  Ahl  ul-kiliib.    Ih 
AntÜnge   gehen,    wie   oben   gesagt,  in   die   äiti?8te  Zfnt   des   I.slam 
zurück;    dnnn  das  iUtesti^  Buch  muhiuiikmedjmigchor  Polemik  ges 
die  S«'hrittbesit/,er    ist  unstreitig  ä*-f  Koran  seihst.     Aus  ihm  wijl 
das  hauptsilchlichste  polemische  Moment,   aui"  welches  wir  auch 
diesem    Aufsat'/e    das    Hauptgewicht    zu    legen    gedenken:    die 
jächuldigimg  niimlii-h,   die  .Scliriilhesitzi'r  hatten   »üe  in  ihren  Hund 
befindlichen  OÜenbaningshüeher  verilndeit  luid  gefillseht   (_äj_25j 
j^uJtj,   JuJuj)^  abgeleitet.     Die  Hnuptstellen,  welche  vnn  spStcr 
Polemikern  dieshezüglieh  angeführt   zu  werden  pflegen,  sind:  3,1 
3,  Tsr,  4,  4«,  5,  Tf..  xr,.  :>2. 

Der  locus  classicus  der  Traditiousliteratur  ist  wohl  al-Bach3 
Kitäh    al-.-iah&dilt   Nr.    29  *),    wo    vnn    Ihn    'Abbäs   der    Ausspr 
iradirt    wird:    ,0  Gemeinde    der  ReihtgUiubigen !    Wie    könnt 
die  Schriftbesitzer  befragen,  da  doch  euer  Bueh.  dtus  Allah  seine 
Pr«j|)heten  otleubarte,  die  besten  Nachrichten  von  Gott  bringt, 
leset    e.s  unvertlllscht ,    und  (»otl  hat  Euch  ja  benachrichtigt, 
die    Öchrittbesitzer   dasjenige    verändeiten ,    was    Gott   geschrieb 
und    da.s  Buch   mit  ihren  Hilnden  vedÜlschteu  und  sprachen: 
ist  von  Gott,  damit  sie  dal'üi-  geringfügigen  Preis  ei"würben.     V^ 
biotot  Euch  denn  nicht  dasjenige,  wa.s  Ihr  an  Wissensehail  erhalt 
ha))et,    jene    Leute    zu    betragen?    Bei  Gott!    Niemals    haben 
gesehen ,    dass  einer  von  ihnen  Euch  «ach  dem  befragt  hatte, 
Euch   geoffenijart  ward," 

Während   in    dieser  Traditionsstelle    die   Anklage   auf  Öclw 
fälschung   apodiktisch    hingestellt    wird,    tritt   dieselbe    in    ander 
Stelleo  noch  in  skeptischer  Fassung  auf.  und  es  verleiht  «ler  8« 
d«5S    fanatischen   Polemikei-s  Abu  Mubammad   ihn  I;{a/jn    nicht  viiU 
Gewicht,  dass  er  in  dieselbe  den  Schwerpunkt  seiner  Argumentati 
vorlogt;  nsSmIich   die  Tradition  Abu  Hurajra's :    ,T>ie  »Schriftbewt 
pflegten    das    TaurAt    in    hebrili.scher  iSprach»*    zu    lesen    und 
Leuten  des  Islam  arahisoh  zu  interpretiren.    Da  sprach  der  Proph 
Gebet    den    Schriftbesitzem    weder    recht    noch    aber    straft*! 
Lügen,    sondern    sprechet:    Wir   glauben    an  Denjenigen,  der 


1)  Bflin'*  bilili()irrM|il»i-si-ht'r  Atiswuis,  JuuriiMl  iisitilUjiio   1877.  I   p    1X0  upJ 
ErwÄhnoiLswerth    in    diesor  Itiiiiik-tit  ist  nwli  ilris  ilort  ntiKupulieiiu  \Vork  Ifc 
i-liHkiket  von  'Ali  Ilfljilikr  W^.  Mitglied   (ie»  IHtrnii*  der  Zolle,    wo  titslorfäi 
l)«toii  iihcr  (lio  kHlUiriiistorlscIio  Prfivnlenx  der  mtihMinnicdftiiiM'liou  Vdlki«r  i 
Über  den  clirlstlirlum  /.us*»ninc»jr«)stpllt  MrMl 

2)  Obi|;cs  wurde  Ke»ciiriohmi  im  Jnli    1877 
^)  «d.  Krulil  II  p.  IIP.     Ks    knun   hiik    dumimcli  wuudoru.    wctim    «Hr 

li»Tnmoiliiiii»fla*n   Oririirr  dor  T«b»lil-A«i»vhul«li|ru»i{r   i»    uutcnt  sieb  »uf  dl« 
dititiu  dv»  Ibii    AbtiA»  bcriituii. 

4)  lü-Buchiiri  Kititli  tafNir  nl-Kui-aa.  iiMmkuru  tir    li  «-d   Krohl  tll  )•  11 


GoUUeihery  Über  muhammedanüsche  Polentik  g&fen  /ihl  eU-liüdb.   345 


und  Euch  geofffcuhart  hiil .;  unser  GotL  und  Euer  Gutt  ist  (lp.i-S4»lbe* ; 
I  feiner:  Lv^  *J  ^Ijjj  ^jL*u  ^a^  v^*^  '^'^  '^^  ^'  ^^j  r"*"^  e)^ 

Rabhine  bnichte  dem  'Oninv  ein  Buch  und  sagto :  hit'r  ist  die 
Thoru,  also  lest  sie.  'Omar  antvroHote:  weiui  du  weiabi.  dass  es 
die   ist,    welche  Gott  dem  Moses  oflenbart  hat ,    so  werde  ich  sie 

und  Nacht  lesen.* 

In  einer  Tradition,  Wfdilut  der  Histmikiü-  Ihn  (Jlialdriii  citirt. 
isl  das  Verhilltni-ss  des  'Omar  zur  Taurat-Literutur  ündi-r^.  dar- 
Sesl«Ut.  Der  l*ropht't  !>ali  iiilmlich  (Mninui  ein  Tauriltldult  in 
'Omars  Hllnden  und  war  unendliih  erzürnt  ilariiber  und  vtiliol 
dem  si>äteren  Clialifen  die  Leutüre  dieser  8ebvift  -). 

Bei  dieser  Auffas.sung  der  muhanunodanischen  Tniditiun  ktnntnt 
die  auf  derselben  fiissende  spiltere  Litorütur  in  die  Lii^'i".  in  Be/uji 
auf  Ahl  al-kitab  luid  ihre  Schrillen  zwei  Epuehen  zu  untor«eheiden: 
(1)  die  Zeit  vor  der  FiÜsehmnp  der  Sclu-iften  und  (2)  die  nach  jje- 
schehener  FUlsehnnj^  derselben.  Su  tindeu  wir  /,.  B.  bei  dem  nuis- 
limischen  S<J«it8rechtslehrer  Mawerdi  iLö^  .^aJt^  iLx>j»^t  j  J*^j  ^j^ 
\  tA^\..'i  \^  3).  :liu-li  Citate  :ins  den  im;.(eblich  ^.jetalsehten  Sehrillen 
werden  hilufig  mit  der  ausdiiickliehen  Vorbenu'rkmi<?  versehen.  da.ss 
dieselben  dem  uuvert^tUsehten  Te.vt  ontuoimnen  seien :  so  was  der 
jüdische  Convertit  Abu  Mälik  vyni  .luden.stanime  luirejza  bei  daküi 
IV  oir*.  1  betreffs  der  HeiligkeÜ  Jeiais;dem!s  siij?t  *)•  Afhnlieh  mv^i 
Farl^ad,  dem  wir  auch  sonst  als  Gewähi-smami  für  Citate  aus  Tauräi 

begegnen"):   jJsl_:l^I  ^^S-JL/i  ^  J^v-Jü'  ^  ^^\  äl^yJt  ^^  oLS 

I(  KHAIi  til'Mtlul  (wir  cUirc-u  immer  tiiioli  der  Lu'ulcnur  Hwlir  Warnrr 
nr  480)  Toi.  87  r  lii  der  TrHiÜtiüii  linden  wir  aucli  diu  cegcii  .ludL-it  crhoboae 
Henehaldiipi»):.  d*»»  sio  Bibolsti4!en .  wolchp  si«  nietit  gopaduan  fiihehcn.  vcr- 
hciinlichon    wollen.     S<t   wird    t.  h.   er/SliU,    dnss  sie  don  Vors,    weU-hor  i^ogen 

Ehotirnobcr  8toiiii(niuli!>t!>tnil'L>  vcrhiini^t  (j«*^^^'  iul)  vur  dum  rruphutcu  vorlieim- 
licb«n  »iillluii  tHt-Huclmri  ud.  Kadil  111  t>   Hv) . 

1)  Hn>U»c<>inrju»    ifNyl    td  Kxtr  •  XVII   [y.  t**AV . 

3l  OwwtitutiuiiBa  |Hditi4-Mu  od.   Kn(i<L<r   [>.  ff/v . 

1,1  Im  Mu-^«m  i»14mldÄii  *iud  vdir  vlolu  TiiiiratcitMto  tu  IhhUmi,  wmohl  be- 
ndotv  ll  I».  vVi  ft.  11  I».  vif,  <4  ij  n  m  I  iik  Hiiih  üMi2  (irundloäc  z.  B 
ibid.  p.  aII,  t>. 

ö>  Zwei  TmirÄUtollL'U  cUlrt  er  hv\  Al-Miumwi  KiUd  al  kawwkib  nl-dnrr^yA 
n  UrA^m  Al-sAdMl  nl  *ölUJn    icod    Rof.  iir    111)  f««l   «Ir  \di^\  »'^^^  j.  ^^ 

OjUi  o^  ^S>1^\  ^^c  L_;i.^Li  ^Ä^  J»-.Jl»  _-^>J!  o^  u^^ 


346     GoUlziher^  über  muhainnwtUsnütche  Pol&nUk  gegen  Ahl  al'kUäb, 

Die  tmilminnu'dMiiiselje  I'olmnik  g«gen  Ahl  ul-kitab  beli-iflil 
wohl  ihr«'  Sitten  und  f JohdUiche ,  als  auch  (und  dies  besonde 
bezüglich  dor  Christ f^n)  ihre  dugiihitisclHoi  Aiischnniingon.  bcsoade 
über  ihre  Ueligion5Scbnft<Mi.  Was  den  crslcn  Punkt  betj-ifft^  so  i^ 
nach  der  iii  der  t»rst*'ii  Z<nt  MuIihihukmIs  beliebten  AkkuiniiMdatia 
niunentlitdi  an  jüdische  KeligionsbrRuehe.  in  seiner  spiltertin  Periode 
die  Desavouinuig  dieser  versuckteu  Auliassung,  und  die  L'iudeutii 
der  saaetioiiirten  Anpassungsmoraeute  gefolgt.  Dies  vrurde  so  wfl 
getiiebon.  dass  bei  Feststellung  eines  völlig  gleichgültigen  Gebramh 
darauf  Rüeksicht  genonunen  wurde,  ol)  sieh  derselbe  nicht  auch 
Al)l  al-kitab  vorhndet ,  mu  den  Letzteren,  so  weit  nur  möglia 
unäliidieh  zu  sein.  In  Hllerer  Zeit  wird  die  Sitte  des  Adan  fe^ 
gesetzt,  uin  —  wt.<>  auwdrüeklich  inotivirt  wird  —  nicht  wie  Christ 
und  Juden  venuittelst  naküs  und  buk  ziuu  Gebet  zu  rul'en  ^),  m 
in  etwivs  spilterer  Zeit  wird  das  Lesen  des  Korans  zur  Nachmitt 
zeit  getiidelt.  weil  die  Juden  ihre  Schriften  zur  selben  Zeil 
studiren  pflegten  ^).  Was  die  dogmatische  Polemik  betriflFl, 
entwickelt  sich  in  den  theolugiscljen  Kreisen  d^r  Muhanuneda 
die  Streitfii*ge.  ob  Ahl  al-kitab  überhaupt  Gott  erkennen  könnelj 
din  MajoritiU  der  'ulanu'i  ent.seheidet  die  Präge  —  wie  ims  al-Nawatj 
burichtot  —  negativ,  und  diese  Streitfruge  mit  ihrer  uegntiven  £i] 
Scheidung  ditmg,  wie  uns  in  derselben  Quelle  berichtet  wii*d, 
Nurdafrika  über  die  gelehrten  Ki'eise  hinaus  ins  Laienpubliki: 
welches  sich  mit  derselben  l>e.schäi*tigt.e  '*). 

Anderer-seitb    ihilss  aber  zugestiüideii   werden,    dass    die  alt« 
muliamtnedanisehe    Liteniitnr    trotz    dieser   pob'niischen   Grundfnrll 
der  Ahl    al-kttab    und   ihrer  Sitten  zuweilen  billigend,  yw  rühuie 
gedenkt.     Der  ehristlirlio  n'ihib  ist  ilir  stets  eine  recht  sympatbis 
Gestalt,    und    die    naclmmhamuiedimisch«  Literatoi*    hat   die    wol[ 
wollende  BrwRlmung   des  christlitJien  Einsiedlei-s  und  seine»  t\x 


*iULJl  v«^.  ^U4^  v^3  ^Ul  v^.  iö»-U.  ^>il.  5^^ 

ü  > 
Ä^hAxa^  »J   <w^uo!   ^j»^»   2t„wL-jJ   LiJLi   wM^J  xJ  'u:aJUaXi   LJLc   ^^f^ii 

^M.   LX^   UJLXS   u«läJL)   lJ>1jC^,     Diu  lotztum  Stiillo   wird   liiiiifig  «u«  i1« 
Tniuil  cllbi.,  so  ii  A  hei  Ibu  Ml'linttd  cod.  Uuf.  nr.  16  fo\  fi  v  «tu  T«biikAt  nl-MibQ 

ll  Wt>M  ciuu  Kumhibcouz  an  ilun  Aihtaprnrh  T)1S1  3^tl$n  ^I?  Bahyl   T«l 
NodÄrim  fol    64  h 

2^  AI-ZMinjteh^ttri    IlAhi'   ul-tihnir  TAiiaXu;;»    llachr    tlur  Wioiicr  UurtiihlSi 
N    F.  nr.  «:»  1<.I    127V 

3>  V|fl    Frnükcl-firUt/  MoiiHtaschr    t  Citfdchiditu  d.  JudwnÜi.  1871  p^  i 

4)  AJ-NawHwi  KUtth  jü-udkAr  leod.  Uuf  iir.  268)  fol.  67  r. 

5)  tVnnTnuiitar  m  Mtislim's  Tniditiunssuminluiig  (Atu^ftbu  von  Kain»)  1  p 


OoUiäher,  Über  rnukaimnefianüche  Polentik  gegen  Ahl  al-kUdb.  347 

vielen  schönen  Vergleiclmngim  bi'nuty.leti  [i;iiiipclifin.s  von  dor  vor- 
niuhaumi edimischen  Poesie  überkoiiiiitoii,  und  es  rnofhte  hirnhei  noch 
die  Vorstellung  richtiinf^^rrobend  wirken,  diiss  uiiU'r  des  Propheten 
Lehrern  so  m«uiche  nild)än  Lfeminnt  werden;  ebenso  wie  eine  ähn- 
liche Erinnenmg  die  Ursache  davon  sein  mochte,  das«  die  jüdischen 
ulibär  (sin^'.  hubr  =  "'a") ')  nütunter  rühmlicher  Erwllhntm^»'  ge- 
würdigt werden.  Ziuneist  beziehen  sich  derartige  Angaben  aiit'  die 
bibÜHchG  Zeit :  so  giebt  es  eine  ganze  Masse  von  Erzählungen,  die 

unter  dem  Titel:  oULoi--.Ü^l    in  der  niuhiiumiedamschen  Literatur 
..  .,  j 

vorkommen,  voller  Verehrung  und  Bevranderang  liir  dio  isrsieliÜsuhe 
Vergjmgenheit.  Von  den  iihliär  d*'r  Juden  wird  anderwilits  ge- 
nihnit,  dass  sie  aus  Denmih  und  aus  Fun  ht,  ihr  Auge  stolz  gen 
Himmel  erhel>en  zu  können,  nie  ohne  8tah  gingen  -).  Aber  auch 
in  Betretf  der  imter  den  Arabern  lebenden  Juden  vorscheuchten 
Eriunerungen    wie   die  ivn  Samau'al  ihn  ^Adijja  die  durch  den  Zu- 

1)  Eft  giobt  im  Arnbbehou  dorn  ItcliniUcbcn  ontloliuto  Worto,  wvlchv  ur- 
»prQngUcb  nur  «uf  «1»»  boirofloudo  Jiidiscbo  tuigowoiulot  wurden,  im  »it*t«ron 
iipnu'bi;ebrnufbü    aber   mieb   aur  Aussog Udiscbus   Hu&^cdübnt    wcrdou.      So  z.  B. 

JU»   mid    xX^^   ('^5??'    '^f^'t')-      Kratort*»    Wort,    ftnlUugUth    uur    vun    bobr 

BächuTD  ßtibraudit,  wird  »pütor  oiu  soltviicr,  »bur  nllordlags  gobräiichlichor  Aua^ 

«Iruek  t&T  \mJuS\  luUturu»    (a.  Gbur  dun  ültoi-uu  CTubriuab  Durcidwurg,  Jottritnl 

■ftUl    1861$  II  |i.  SH'J.)   wur   wj   »olir  du   Hpfcr  *\vi>  ttchraJikcitloMm  cLmü!  ,   A<\ss 

vciu  iluu   ueuoii  lUrki»i-huii  ItusutabUrlicru  ju  uiii  Tbvil  mit  xL>^  üburticbriübuii 

i»l  Atihnlicb  urgin^  e»  mu'li  doiii  Wt>rto  -*>• ,  Urv(irrniglit'h  wird  diosus  Wort 
hloM  Von  j(idt5cbc>u  fJoIohrtou  und  Proinmvii  eebrtuiclit  und  «Wtir  bofoiU  dpr 
IdbliMihoa  25oit  «KoJlcöl  p.  11t;  Klj?»»  *AiiLir  «d.  Kniro  I  p.  !a);  micb  jüdisdio 
Priwlor  worden  «Ia»-!  (j^onaiuit.  l>io  Uo>)«rsotxor  dor  LXX  worduii  itbwucliadiid 
^  ^^  {yrp)  und  ttts  .L»-t  bcKuiebnol  <AI-SiubH)ri  Uuct»  II  c  10;  11>ii 
Ki^i*'!*  iü-Gnux\yft  tLulduDor  Ild^c-brl  lul  141  r  Ahinud  Füri-s  id-.Sidjtik  iiunnt 
tu  »duur  cunipiisvbvri  Kt^ioijbcrscbrcibuug   p    \\\     H  den  Luviiicus    .Lj->' ji    Ju»  , 

IHo    Pok'inikur  nonncli    dio   Ikbblner   dos  Tnlmudü  (thtiür.      Am   all(;cmvitutuD 
eil    Muhammodi»  xtrit{t©uö*»i*cbe    !<chriri(fclcbrton    su,    und    Ibn  'AbhAs   wird 

ifB^u  Msiiior  GolohrMmkuit  vurglL'icbkWLdüo  '»i^tJuS  ,a^  ;;uuiiiiiit  (Al-Um-bnri 
II  p,  l*ir  wl.  Krohlr  Dar  spat«;rt<  SprMi-hKcbrnuch  ddint  dU-s«  Httncntnmj:  obm- 
j««la  IloNclitiUtkuug  auf  gitKMo  Gclolirtu  im  Allgomuinuii  iiu> 

2)   Al-MuuAwi    f..d.    701)    ^^jJuo*    ^-j^   J^'j^'   ^"^  j^-?^'   O*"^ 


34H   GoUlzihtr,  über  muhammettanMche  Polemik  tjegen  Ahl  tU-kttäh. 


smEmeiJstoss    inil    »lein    rrojilu'ton    und    seinen    Anhängern   erreg 
Antipathie t  welche  M|tätm*  licrrschend  wiude,  und  von  welcher  i<j 
undonvärts    uuä    Ihn   Hazm's    und    Ihn    KBJjini's    Schriften    Proli 
mittheilte  ').     Ahu-l-FunV</  al-Istiihfini   enviihnt  einen  Zug^  uneijj 
nüt/iger  Treue  eines  Juden  vom  Wudi-l-kurii   und    führt  fol^t'nd 
Ausspruch    desselheu    mi,    wamit    er    seine    liedliehkLÜt    niotivir 
,Wir  lesen  das  Offenhiu-ungsbuL-h  und  es  j^eaienit  ans  Treulosigka 
nidit^  »). 

Die  Polemik  gegen  die  Religionssehritlen  ist  bis  ungellÜir  tn 
X,  Jh.  u.  Z.  ehie  ganz  vage  und  unbestimmte.     Feste  Punkte  sÜ 
nur  die  Vorausset/ung,    dass   die  Verkündigung  der  Sendung 
hammeds   in  den  ungefiÜsuhten  Offen burungssthritlen  zu  finden 
und  die  Ansuhuldigung,  die  Ahl  ul-kitub  hätten  ihre  Oflenbanir 
bürher  gotalscht,  ohne  jedoch  in  beiden  Beziehungen  uoncrete  Dat 
darüber  liffera  m  können,  worin  djis  J^Jcjj  und  i_äj-:*'ö  bestai 
und   welche  Stellen  der  Schriften    dasselbe    betraf.     Diese  Vngh« 
lind  ünbestinrniiheit  billigt   mit  dem  alis<duten  Mangel  aller  sicheHT 
hitonuufion    betreffs   der    biblischen  SchriRen  in  den  ersten  Zeiteu 
des  Islam  Äusammeu.     Alles  was  aus  dieser  Zeit  an  Angaben  üh 
Schriilen  A.  u.  N.  T.'t.    bektumt   ist,    und    was  im  Namen  der 
wähi-smllnner   aus  jener    äüteren  Zeit  in  neuere  Werke,    win  x. 
Korancommentare    und  isagogische  IJücher,  Eingang  gefunden 
^eigt    uns,    dass    die  Informatoren    über    biblische  Dinge    wie 
Conv»n'titi*n    Ka'b    id-a\ibar,    Wahb    ibn    Munabbih   u.   A.  in. 
dazu  angi'than  waren,  falsche  Ansichten  /,U£uführen  als  zu  orientir 
Es  ist  fabelhaft,   was  mau  sich  nicht  Alles  imter  '^\,yi  (auch 
Imab\  xj,y»  geschrieben)^)   .^j-  und  Jsaj?ü!  vorgestellt  hat. 
Form,  Eintheilung  und  Inhalt  de.s  taurät  anbehmgt,  liisst  sich  eil 
constiinte  Verwrrhsiung    desselben    mit    den    Gesetzestal'eln    (. 

constjiliren.     Aber   auch   innerhalb    de.s  liahmens   diesor  Oon 
übcrbirtot    t^inc   Triiditiun    die    andere    im    Fnbelhaftigkeit.      Al-2 
macbtiari  führt  folgende  Meinnngsverschiedenheiten  im.    Nach  Einiju 
soll    das  Taurüt    aus    /.rbut    nach   Anderen  iius  nur  sieben,    wieder 
nach  Anderen  aus  zwei    , Tafeln"  bestanden  liaben  *).     Eiuo  ander 


1»  Kobak»  Zoiuchr   Hir   dio  Wu*oii5eh.  .1  Ju.loiiUi    MM    ji    70—104. 
p    18—17. 

2)  KItAb  «l.»j>«ni  U\  |.    Ai" . 

3)  V«l  nl<Be})b\wi  xii  Sur  »,1  t«.u<ii>  xchroibt  in  soiner  MUÜa'ilnnK  i 
!<{M.tn9ch-aj-Mb.  Mi«»iisiri|iU<ii  mi  S.  de  S»cy  ntur»  {'^>yhj\)  Notico»  et  Euln 
IV  p.  646  l>Ji.->  rnnriit  wird  iti  der  rrHililiou  much  3*^'  0-**-*^ 
Btttwu  tlom  Ki.rwn  nb  j>-'^^  V»>UXJ^  (ia-Uii^:uwi  bei  Ibn  a1- ItnAd  Bl    81 

4^    Al-Knisiir  XII  Siir    7,  lu       11»   inöM«   »«K'b    dio  Aii»icht  der   muha 
daniaobau  Mjrstikor  urwäliiit    worden,  woiuicli  MnM  «Im  T»artt  ia  nvon  atv 


OoUbihfr,  übtr  mvhammedomnche  Polemik  gegen  AM  al-Mt&h.   349 


I  Ansicht ,  welche  auf  die  traditionelle  Autoritüt  des  liahi"  1».  Anus 
/.urückjifpfiilirt   wird,  besiij^t.  dass  das  Tniirat  aus  tausend   Küpilclii 

[  bent^^hi' .  deren  jedes  t^iuj^t'iid  Verse  fasse;  im  ilan/en  lietvage  hs 
siebenzi};  Kameellasten .  so  dsiss  das  Duirliles^iii  t-iries  ein/einen 
Tbeiles  ein  ganzes  .liihr  in  Anspitteb  nelnneii  würde  und  dos 
Studium  des  Ganzen  nur  vier  Menschen  gelunfjen  ist:  Moses,  Josua. 
Vt'inx  und  .fesuÄ  *).  Der  Vertasser  des  Fihrist.  weii^her  selbst  über 
flen  Kanon  wohl  orientirt  war,  ei*wäbnt  die  Aussage  des  Al,in)ed 
b.  'AV)dnllah,  der  die  iJürber  des  A.  u.  N.  T.  zur  Zi^it  Hüriiii  al- 
Rttäid's  ins  Anibisebe  überset/t  hüben  soll,  wonach  die  Mosen  ur- 
sprünglich jifeotfen harte  Thora  aus  /.ebn  Hollen  bestanden  habe, 
und  nach  der  Otfenbamn^'  dieser  lioUen  die  der  zehn  Tatein  ge- 
folgt sei,  welche  selbst  grüner  Farbe  und  mit-  rothen,  wie  Sonnen- 
stmhlen  leuchtenden.  8chrilt/ügen  bedetkt  waren.  Ich  aber,  setzt 
der  Wrfasser  des  Fihrist  hinzu,  habe  die  Juden  selbst  über  diesen 
Gegenstand  befragt,  aber  sie  wissen  nichts  dergleichen.  Dies  sollen 
die  ersten  später  in  die  Brüche  gegangenen  Tafeln  gewesen  sein. 
Die  zweite  Ausgabe  enthielt  den  Inhalt  des  Timraf  auf  nur  zwei 
Tafidn.  deren  eine  das  Zeugniss,  das  luidere  das  Bünthiiss  bracht*  '-). 
Üetreffs  des  Materials  der  Tafeln  waren  die  verschiedenartigsten 
Pabelu   im  Umlaut'.     Einige    lassen    dieselben   aus  dem   I'uradieses- 

(x-L».  ^jA- .)  veifeiiigt  und  je  zwfdf  Ellen  lang  sein ;  Al-Kalbt 


lotuB 


ist.  für  grünen  Zobiu-gad,  Sa'id  b.  r;ul>ejr  für  rothen  .Täküt.  llabt' 
b.  Anas  für  Hugelsleine  u.  s.  w.  Nach  Wahb  behaute  Moses 
auf  Gotleg  Befehl  die  harten  Steine,  in  welche  das  (Jesetz  ge- 
schrieben werden  sollte;  Gott  selbst  erweichte  und  spaltete  sie 
dann  mit  seinen  eigenen  Findern  und  schrieb  die  Gesetze  auf  die* 
selben,  8o  stark,  dass  Moses  das  Gprilusch  der  mit  deja  Abschreiben 
der  Gesetze  beschäftigten  Feder  hörte  %  Auch  textuelle  Daten 
übpr  den  Inhalt  der  Tafeln  fehlen  nicht.  Im  Safinut  Ragib .  wo 
die  Sifdjenzahl  der  Tafeln  festgehalten  wird,  wird  der  Inhalt  der- 
selben   tiuci    alten    Ti-aditionen    mitgetheilt,    inid    da    es    zu    weit 


D(|c,   wovon   er  iiiobeu  «loin  Volko   mittheilto,  zwni  «hör  l'ür  !.iL>li  mi<i  ciniKP 
AaMTwihlt«  üb  efloterisclie  WLweiiÄthjift  Äurilckbelij»«lt      Itip  Nnjiirn  «ler  Alwftli 

.Ina:    ^^J,   L5yiJI  j-P,   iU^  ^^,   ^0^\  j-J,  jyi^^S  ^y^ 

■jjLi.wJt   >,^ J.").      iJic»«'*    Tliomft    ist    .splir    WL-itliiiifit;    boliftiulolt    von    AM^ili 
(HiijiL'hr    der  Wiener  HofbiUlioUiek   N    F    nr    ;t'j»l»   Ul     lolfV 

if  FHirat   I  |i.  rt*.   vgl,  SpriMii-iT  .Mtilitinmmil   1    |i    4'.» 

J)  All©  An»icliten  «nd  »usamnm^ii^'rvüti'llt  Imi  lim  nl- Imad  J'ul.  ÜSUfl*. 


350  GoUinhcTj  über  muhammethniMehe  Polemik  gegen  AH  al-kü&b. 


fiiliren  würdf  mid  awL'li  ziemlich  unnütz  wllre.  auf  den  Text.  diPR« 
SU'lle  weilläufi*^  /.u  ifflectiren,  t*i'wiihnen  wir  nur  so  vif>l.  das» 

erste  Tafpl   mit    tlpH  Wortpii    bpi/atin :    {joßS  ^JL\s>  ^SM  jd!  A4JL 
;feJt   .yJlj  oUUiJt  J<*=*3   und    dass  dii^Äelbe  in  der  sechsi^n  Zeüe 

mit    der  PprsonalbtiHclireilmng   Muliamineds    und   dem   Hinweis 
den  Koran    si-liliesst,    wllliifnd    dir«    ühngen    spchs    TntVIn    die  ^H 
scliichten    der    nlten    Zeiton    or/ilhlen  ').      Bei    diesen    vollip    v« 
worrenen  Ansicht^^n  über  die  alion  OÖenbanin^sschrift^n  ist  es  aufl 
iiicbt  Wunder   zu   nehmen,   wpnn   wir  giinz  und  gar  aus  der  La 
gejariffene    Citate    au-s    denselben    in    niuhajnniodanischen    Buche 
finden ,    weim    solche  Citate    auch    auf   die   Autorität    von    8uhrif 
^^elelirten  gegiiindet  sind.     Nach   Ka*b    al-ahbür   beginnt  die  Thon^ 
wie  Sura  ü  und  endet  wie  Söra  11  '^);    die  Angabe    üiier  den  In- 
halt   stinijut    mit  den   eben  mitgetheilten   Angal»en  lil)er  den   Tnha 
der    ersten  Tatel    überein   und   wnrd  auch  von  dem  gelehH^n  alu 
unkritischen  abSujüti  angeführt^),   weleher  Sehn ft-st euer   xu  ein 
Zeit,  in  welcher  die  jiolemisehe  Literatur  betreffs  des  Inhaltes 
Taui'it  und  Ingil   auf  sicherere  Infonjiationen  begründet  war,  di« 
und    noeh    aiulete  Traditionen    über    den  Anfang    des  Taurat  gn 
unüberlegt  reproducii-t ,    so  z.  B.  dass  das  T.  mit  den  zehn   erstj 
Versen    der    Suiti  G  ,    nach   Anderen    einfneli    mit   der  ßa.sniala 
ginne  u.  a.  m.  ^j.     Nach  Abul-^Afi^    soll    der  Name    der  8tira  3 
dem   Taurat   'i^.^h  sein  (St  p.   150).  und  Abtl  l^atim  Iradirt 

Chajtama,    dass    der    koranischeu   Anrede    \t^\  .»r^t-XJ!  Lau!  Lj 

Taurat.  ^L^\  L^jI  b   entspricht 'S).      Wahb   b,   Munabbih  .citi 

aus  dem  T.   einen  idiysiologischen  Satz,    welcher  in  der  Medicii 

prophetica   i^^yjS\  ■_  -    ■■>  ^t)     reproducirt    wird  '0«     Nicht    nur 

Sendung  des  Propheten  soll  im  Tauinlt  vorausverkündet  se 
sondern,  was  sdemlich  sonderbar  klingt^  auch  des  araldschen  Dichte 
Abu  Du'ejb    stdl    in   diesem    hebriliselien    Buche   ausdrückliehe 


1)  Snilnat    RA>;ib  (nd.  StAuibul^    ^    f.  ff 

8)  AI-MunAwI  fot  03  r 

8)  AI-llkAn  «•«!    C*lc«tt«  p    a1  . 

4)  n»Ml  i»    1.  . 

ß)  IVul  p    rff . 

C)  S»mmpleodf«x  ilor  Lfidnnor  UuivemtÄUUlliUotlirk    Nr    474  Wa-röfr  (I 

Klub  nl-'Ikd    (BflUk)    III   p    r.^l. 


Gottleiher,  Hier  miihnmmedanische  Pohmik  gfgen  Ahl  ttJ-h'tüJt    351 

aj?  geseheben  sein  •),   und  dies  prinnert  an  eine  sindere  An- 

^nbe,  wonarh  in  einpra  nit-bt   nilbpi"  bf'xpvrhm^tpn  OftHiibiirangsbuche 

I  von    dem    rastlosen    Thronpriittnidf nteu    der    ersinn    UniayRdenzeil 

aasdrüeklich    die   Keile    sf^in    s^nll  '-').     Auch    ein  Vers    des  IHcbters 

[  Al-Hutai  tt  soll  sicii  im  Taiu-ät  vorKnden  % 

Dieselbe  Willkür  und  Unorientirtbeit    der  muhammedaniscdien 

^Theologen  erfahren  wir  iiuch  beti'effs  des  Psalters  *).  von  welobeni 

aus  dpn  Büohem  der  Abi  al-kitiib  dip  AnfTab*^'  gemapbt  wird,  dass 

I  König  David    eine    besondere  Art   dassellH'  zn   lesen  hatte,    -rifpUdip 

1  sowohl  jbn  als  auch  dip  Zub<irer  zu  Thriinen  rülirtr!  ■^).    Der  Psalter 

soll  Flüche  entbiiltfii  ^^'e^jen  die  nnglilubio-pii   Israeliten  ").   tind  den 

[Anfang   dieses    Odeidjanin^sbacbes    coirfundirt    Al-<r»zäli    rnit    dem 

10.  Vei-se  seine«  CXI.  Kapitids  '). 

BetreÖs  des  Zabür  haben  sieb  sjjiltere  Miibamnie daner  eine 
offpnbare  Fälstrhung  m-laubt,  indem  sie  einen  aus  150  Sui'on  hf- 
iitebenden  Psalter  in  nrabiscber  Spracbe  fabricirten,  VDn  welchem 
das  a»*Jatiselie  Museum  in  !^t.  Pftersburg,  die  Bodleitma  in  Oxford 
und  die  Medi<-ea  in  Florenz  Ihindst^bril'ten  besitzen.  Ausser  den 
1  leiden  ersten  Kapiteln  findet  sit-h  darii;  gar  kein  Anklant,'  an  das 
kanoniseliH  Psalmenbuoh;  es  liejft  vielniphr  eine  Naebbildunjf  des 
Koran  vor,  Eniiabnuntfen ,  Wanmnpen,  Drobanpen.  Verbeissuno-en 


1  wL5\«of  (>ä-f^  u5LJa-j  o^A^t^  iLJljy«Ju  jcLiiJ]  ^t  ^ITj  \j^^ 

S41Ui  vi4*npic1it  |.»:  nus  sjt.  y^Of  e**mmii»irt  sf'm'i 

S)  Bni   AI-MuuawT  fol    28  r  sapt  Nöii   h   Mkltk:  aÜI  OUi'  j   iA>^     -it 

S)  KitJkb  «l-a^Aiii  It  y   ,%. . 

4)  Äabfir  wiTil   luicli  unter  <l*»n  Nnm»»!«  cIph  Kopäiih  srlbst  aii^ttfiilrrl  (al-ItklVii 
ö    Ha,    4;;   mich    f<in   iJinlnct    Jfr    (iurJuTni    fiUirt    Uioseii    s««lbc(i  Ntumm    (JäkQt 

(ni  p  iro,  17) 

ü»  Kiah  rtl-Tka  ftl-fnritl  (AVionf>r  na«ilir )  II  |.  lC2n  VrI.  Jen  Vvr*  de» 
lAbft  'rbcj«lA  liri   Uli)  Uucliftin  {i    t^v. ,  nit 

$)  Al-BcidAwl  zii  »Arn  5,8». 

7)  Uyft  -ulftm  i»l-l>in  (ml  HftlUk)  Hl  ji  Hl.  Lipnilb.^  Suti  wird  oUgpminii 
[(t^^)  ciiirt  Uli  KiUb  iil-'IU  1  Itl    71  r 


352    OoUbafier,  über  mvhammedanüche  Polemik  gtgen  AM  al-kitSh. 

im  Stile  des  Korans.    Selbst  von  der  Hi«\\e  Ps.  50  (49),  t,  in  welol 
die  MuhanmH^daiii^r  bt-kaimtliih  eine  Hinweisung  auf  ihren  Propbeti 
bnd*!H    wollen,    isl    dnrin  keine  .Spur  vorbanden*).     Es  wäre  alle 
diü^s  interessant  zu  utitersucben,  in  wiefern  die  jyfan^baren  urabiach 
Citate  aus  Zabür  in  diesem  F.seudopsalter  zu  tinden  seien. 

Die  Vorstellung  der  älteren  muhaiumedaniseben  Tbeolojö»*  vo 
In^il  wird  folojendes  ('itat  riiarnrterisiren:    ,  »aoJw«  ^^jS.   fJ-^  <i'- 

/^  C^iP  Cr'l^  ^'^  Cl'  ^>^"^^^  i  io^^?3   ^^   '^ 

jS  JüHui  J^  5^^  i5^  ^^  JüiSLA  Jujj  u«  Uxj  o^y^ ')  ■     »l^ 

habe    im    Evangelium    getiinden :    Die    Si-blüssel    zu    den    Scbätzjj 
Kärün's  nvarbten  seebzig  Muultbierlasteii  aus;  von  diesen  Schlüssd 
war  kein  einziger  gifisser  als  ein   Finger,  und  jeder  Schlüssel 
für  einen  besonderen  Scbaiz  bi'stimnit." 

Während  vom  Psalter  die  Anfaiigsstelle  angegeben  wird,  werd^ 
wir  in  Bezug  auf  das   Kvangelium  mit  dein  Schlusstiassus  bekan 
gemacht     (ia'far  al-Ta^üar  befragte  nlimlich  im  Traume  .lesuni  um 
eine  juissende  Siegelinsehrift.     Da  sagte  Jesus  zu  ilini :  Prüge  dar 

die    Worte:  ^^^|  vJL^  ,j>UUt  UJl  ^^  >J!  ^,    denn    raii   die 

Worten  schliesst  das  Ingil  '}.  Dafilr  wird  aber  ein  Theil 
Vaterunsers  als  dem  Moses  geoÜenbart  vorgeführt  *).  Citate- 
dem  Evangelium  sind  sehr  blliitig  in  den  theologischen,  mor 
sehen  und  mystischen  Schritten  der  Araber.  "Besonders 
Mystiker,  welche  in  ihrem  Imlitfcinttismus  gegen  formales  Con^ 
fessions Wesen  weit  entfernt  eine  reiinlli«he  Stellung  gegen  Ahl  al- 
kitAb  einzunehmen,  sehr  heutig  iluvii  Sat/.ungen  tiefen  Sinn  untiT- 
legen  ^),  eitiren  unter  ihren  moralischen  Spmcheu  sehr  viel  «oä 
den  alten  Büchern .  deren  Namen  nach  ihrer  Ansicht  tennini  luv 
tief  mystische  Vorstellmigeu  sind  ");  aber  in  den  wenigsten  Flille 
lassen  sich  diese  Sittensprücbe  aus  den  betreffenden  Büchern  na 

X)  Dom,  D.H^  uaiat.  Musoum  in   St.  Pctersbarg  p.  805. 

2)  Ibn  al-'Dnftd  fbl.  231  r. 

3)  Al-Mutiftw!  fol.  22  r 

4 )  AMtkAu  p.  AA . 

ß>  Vgl.  toeiuo»  NHchwcis  in  (»eigerV  j.  Ztochr.  XI  p.  68  ff. 
C)  V^l   Dirtiiiiinr>'  <if  diu  tecliiik-Hl  terms  otc.  p.  Ilo  .     In    dissom  iiinnp 

nnvh  moinor  Ansu'lit   A<»us»oruiim>ii  von   Mystikern  ftufziifiuMPti.  worin  «j*  «ich  ( 
KenitUiiüK    der    hIIoh    <  WpiibaningMiirkimilon    rüliinen,   wi«»   wpjm    t.    B    T«(l»d 

Ri«JsAii  (;*t,   lOG  il.  n.)  zu  flinom  lcriibugiori(^ii  liesuchcr  «»gt;   t^^   /*"*^^ 

oder  ww  Snkik  al-BAlchi  zu  IlAtim  al-asiunm  nn^t  (Wi  Al-ÜuaUi  U  Kindr 
Hammpr  p  VI ,  1 1. 


Goldsäier^  üfter  mtthammedanuclie  Polemik  (fegen  Ahl  al-kitäb.  353 


reisen.     FrUhn  beznichnet  es  als  eine  verdieustliclie  Untersnchung, 

e«  Quellen    derselben    nneh7,\i.s|mveii ,   und    leitet    ftir    bImb  solelie 

porschung    beti-eÖ's    der  Citate    aus   In^il    die   Aufmerksamkeit    attf 

|ie   apokryphen  Schriften    der   ehristlichöin   Kirchen  '),    ebenso  wie 

ftr  den  Nachweis  der  Provenienz   der  Cit^te  aus  dem  Taurtlt  und 

abÜT   wohl    auch    die  Agädii    in  Rücksicht  zu  nehiueu  wäre.     Es 

hier    zu    weit    vom  Gegenstände  abführen ,  wollten  wir  zur 

nzunj;   des   bereits    oben  An;s''^tührteD    eine  Liste  von  niuhum- 

nwlanisclien    Oitaten    aus    den    alten    Ottenlmningsbüehern    folgen 

rissen,    und  wir  wollen  uns  datier  iu  Betreff  solcher  Anführiuigeu 

iir    noch    einige  allt^emeine  Bemerkungen  anzuseliHessen  erlauben. 

Häufig  wird  nach  Art.  der  tiilmudischen  Citjitengi-ujipirmig  nat^h 

em  .Schema  D-ainDa  '»sbiTaai  a^ffssa  -»istdt  ntins  3tnD  r:t  -!3t  '^) 

in  einem  Zuge  aus  allen  „vier  Büchern*  citirt,  so  z.  B.  gL_fcX3t  q-» 

kllerdings  findet  man  nel>en  solchen  falschen  Citaten  auch  manche, 
reiche  sich  nuchwoi^en  lassen,  aber  an  anderen  als  den  angegebenen 

Fundorten.     Der  Sat-y. :  A>i  ^^  jJkjJl  ^3  \0^^\^  vi'^y '  ^  ^->*>3 

U-,»-^  £L«Jj!  j;  SAs»-!«  (KoheL  7,  S8)   wird  von  Ibn  'Abdi  Itabbihi 

in  ^  jjb  jUXs»'    vorfindlicli    citirt*).     Derselbe    Autor    lilsst  I 

[)avid  txk  Sttlomo^  sprechen :  J^l  j  v.^AiJ  i.  oSü-^    ^^^  ^JLaJ!  w«/ 

y>j^tj  ^1  J.*i^lj    *«sJü>  (Prov.  1,9)'^).     Wieder  Anderes 

rird   ganz   ohne  Hinweis    auf   die  Quelle    richtig  reproducirt.     So 
ude  ich  z.  B.  bei  MAwerdi  Constitutiones  politicae  p.  ^f  mit  ein- 

M^cher  Erwähnung  eines  j^\  i-Uxit  ^     -ö    den  ganzen  Inhalt  von 

I Deuteron.  20,5^ — i  reproducirt,    ebenso    wie  das  Einweihungsgebet 
ßalumonJs  ohne  jede  Anführung  übernomnien  ist ''}, 


1>  A_ii»l.  Musouai  in  St.  PoleniUurK  p.  289  0".     Vgl   über  die  «««knnntsch* 
MuhMJiiDvJAiair  mit  den  KvaJigdihu  i.  H.  Sttüuor,   Di»  MulJutiiilt^u  p  'ifö  A.  ä,J 

IJ  «.  B.  b«UyL  Tr.  MegUla  ful     31  ;t 
3>  Ibn  »1  imäfl  fol.   133  r. 

4;  Al-ikd  nl-Cnrid  11   Bl.    192  |Wion«r  IlcUehr.;. 
6j  Ibia.  1  Ul.  7a  r 

6l  Cod.  R«r.  211  ful.  22  r  ^\  äJ*  .jN-L^c   ^^)J->SJ  ^y'  ^J^^j  Vj  U 
«^•Lkäii  fyJiy  vgl'  11-  Cliruii.  (i,  so.      Audi    ntjttdlacUo  Uiugu    wurtleu  ubu«  iJit*t 
ISd.  XXXII.  83 


354    Ooldaihar,  ülmr  muhammetlaniaeht  Polemik  geffen  Aitl  al-kuAh. 

Ausser  dor  Anführuntf  v«in  tminit,  ziilnlr,  in^il  ^«'Scliiolit 
h^uH*?  Bo/,ii£»iialinH^  auf  jü-hiknmf.   wunintor  wolil  salomoinscbp 
andere  Weisheits-IUlduT  zu  verstebfn  s*?iu  werden  ').     Wir 
bereits    oben    eini{^e    solche    St-ellen    gesehen.     'üiirA   b.   al-Zuta 

tlbjijt  ^v^^iiij  ^A  ^J<.LJt  ^^^1  ...^.^^'•l  ^).     Aus  der  ^,UJL.  Lj»»- 
jjlJ  ^  wild  hei  Il>ii  'Ahdi   IInhl»iln  fmgefiihrt:    -/«  xl^l    Jb»- 


5_>-l  *).      In    dieselbe    Kubnk    ist    wohl    autdi 


er 


t<Su<S-^.*a 


stellen,  wornus  juigefülirt  wird:  «^,  -^LLiJü  ^A*i'  :«--«  iUX^=ül  ..! 
^ü    JüJl  *).     lili  tiind  auch    .,U-Ju«  t^-j^»    ^Tid  gliinhe.  dasg  dU^| 

BenennmiK  mit  dinijenigen  Theileu  des  saloDioiiischen  Proverbien- 
buches  in  Zusainnienhaiit^  zu  bringen  würe,  in  Welchen  die  Weis- 
heiisspniche  mit  dei-  Anrede:  ,Mein  Sohn!"  (':3)  eingefüiirt.  werdeji. 
•/.  B.  (vtfl.  Prov.   l.N,  der  Öehlusssatz  eine  lieminiscenz  an  Deut«^)n 

y  m 

^  >«x.  ^Jn^  viSJjJlj  Ä^xa»  *).  In  den  Er/lihlungen  Sindbuds  (d|| 
Stelle  ist  niir  leider  entgiuigen)  wird  angeführt.:    ..UJu.  UA*. 

7, 1.  s,  9,  4  passt. 


übomomiTUMi :   'wA  vXx_j  ääIxJ!      ^JLfr  v25>JUJl   J^ixAj    (i*JtLo     ^^1  i 

jJUc  V^-äJLj^  ""fÄ^  ^Jüt  |»l  ^61  ^^  Li  JJJus  «-«iJv^  J>>^H»*»  ^ 

sUliiilii.'  Ul>ureinHtimni««iid  niU  Utib.  Talm.  tr.  Niddä  fi>l.  10  b. 

\)  Uiitur  Ä.«X;5=Jt   ijLs    kiiiiiitu   i\As  Studiimi  aolehAT  WoitUicit&s{>rüfhii  i 

AJten  versuiiiilun  worduti      Von  Kiichr  al-liiii    iil-l{Ai!  wfanl  anählt.  Uxia  nr^ 

Ma^d  RM>!n  lU-ÖHi  '«UX^t  ^  «tudirt  lube  «Ibii   ChaJlUOn  VI  p.  ICf  J 

2)  Al-MuiiÄwi  frtl    57  r. 
3l  Al-ikd  1  1«.    IHV. 

4)  Al-ZRiUAcIisari  KaI))'  nl-ubnir   (AuftZUKi   II'iM-br    <l»r  \\ 'ti<n<>r   llufbib 
F    Tir.  03  f.d.   43  r 

.•il  Ibid    f..l     IGSv 


CJuUiisiJier,  über  muhammeilanUche  Polemik  (fegen  Akl  al-kUdb.   355 


Wir  finden  imch  jjtj  ^\  L^S^s»-  tingofühi-t  '). 

Im  Ganzen  habeo  wir  die  Erfahrung  geniacljt  dass  die  Oitate 
Fftus  den  Weishfiitsibücbem ,  wie  iiueh  auü  obigt^ii  i\jil"ühinn>;f'ii  «»r- 
Isiclitüch  sein  kann,  gemiut^r  und  bf'gj-ündiHfr  sind,  alü  din  nus  den 
Idrei  Ot!enbarun^sl)ü<'heni.  Dies  kann  damit  ÄiiKatnnienhiingen.  dass 
1  dieser  Tbeil  des  biblischen  Kanon  dem  Genius  der  Araber  und 
lüirer  reichen  Spnicbdicbtung  (in  welcher  viel  Coineidenwm  mit  den 
Ibebr  Sprüchen  na<;b weisbar  sind)  viel  entsfirecbend^-r  und  homo- 
I gener  war.  so  dass  Mittheüuti^'^en  dieser  Ari.  viel  ^«nauer  auf* 
►  genommen  und  in  authentischeror  Form  bewidjrt  wurden  als  soUdie 
aus  änderten  ihnen  minder  humofj^tüieu  Theilen  des  Ivanon.  Auiili 
[reicht  die  Kunde  von  diesen  Dingen  in  die  Illtere  Zeit  zurürk. 
[Der  weise  König  Sulejman  wird  schon  vor  dwut  Islam  «erwähnt  ■'); 
[ÄUerdiiigs  halt  Nöldeke  solche  Spuren  für  inteqKdirt  *).  Nach  der 
[Ansicht  von  v.  Diez  soll  der  Ausspruch  Koheleth  11,  i  noih  lan^e 
bevor  dieses  Buch  als  solches  den  Arabern  bekitimt  geworden,  ein 
fest  oijigebürgertes  arabisches  Spriebwort  gewesen  sein  *). 

Ausser    den  Citaten   mit  eomtreteii  Quelleaangubt^n  finden   wir 

jauch    unbestimmt    gelassene    mit    der    Einfühnrng:    ^,.>JCi    lP*^  i3 

I  jUP'iJI    oder  kürzer  s_-JJÜi  (jöju  ^ .     Viele    solcher  Citate  sind  in 

den  Adrtbwerken ,  namentlich  im  Kitab  nbikd  al-farid  zu  finden, 
lauch  das  lhj&  Al-Ou/älis  enthillt  viele,  besonders  zahlreich  sind 
dieselben  in  den  iSilfibioKraphieeu  veiirelen,  in  welchen  den  einzelnen 
8üfrs  sehr  hllutig  unter  r>biger  Formel  nmralische  Spriiehe  in  den 
Mund  gelegt  werden  *).  Es  sei  mir  bei  dieser  Gele^'enheit  erlaubt, 
•/u   erwUbnen,    dass    sich   die    Bezugnahme   auf  ein    Weisheitsbuoli 


unter  dem   Titel 


^ 


v^LXS    „Buch  der  Benü   Temim"  findet. 


Al-Mejd&ni  *)  nilndieh  führt  zu  dem  Sprichworte:  Jyo-^Jt  sji-i>l 
AjlJ?  ^^3^ JLj  »Am  besten  hüpft  das  geborgte  oder  gendlstete  oder 
unbändige  Pferd"  den  Vers  des  lii^r  b.  Abi  ('liä/Im  an: 


Ji  ^  Ju  j-Ji 


^^    S^UÜ      jl     ^-JJ^^5 


1)  Al-HftAliri    Zdhr   «I-ftd»»j    wii-mmur    nl-alU/ÜJ    «h1    Httlikk»   I  p    !fr.      Al- 
MnlMUTiul  K&mit  m\   Wrieht  p.  f  .1  ,    15 

2)  NÄbi^A.  Mii'flllikkü  V.  22. 

3(  lii'itrii«ri  j5ur  Konntn.  der  l'otvii«^  *\.   \%\Un\  Araltcr  p    XI 

4t  iHinkwiinri^koiU'ti  von  A-si.*n,  B<'rlii«    IHll,  I   p    114,  v<;l    II  p    77 

5l  t.  B    Al-MuriÄwf  ful    G4,  67   u    ii    ni    von   MuhamuiciJ  1i   Nitflr  iit-HAriti, 

MJklik  li    Dhxkr  n    ^    m 

H)   ll«|5:nui'    al-ninlftt    ohI     Hfiliik  i    I    p    tvl .      hi«Nsonjo   «mli  AIMnlwmul 


3.56    (roltlzüier,  über  muhammtdaiäMihe 


Es     ist 


yS^ 


die 

I 


kein     nuderes    Beispii?!     für 

v-JJiLS     bftkaiiiit.      Dieser   Stamm 

Nation  mehrere  weise  Männer,  z.  13.  (3eu  in 
hervoiTii^enden  Aktam  h.  -^ejfi,  den  Weisen  der  Araber. 

Die  Citatenproben  aus  Taurät,  Zabdr  und  IngU,  welche  un 
obige  Auseimindersetzun^  entbällt,  gebon  der  Voraussetzung  Kai 
dftss  eine  Polemik,  wek-he  an  der  Hand  so  vager  und  verschwv.>niniei 
und  fast  durcbgebends  falscher  Ansthttuuug  nnd  Infonnatiou  geül 
ward,  den  Stempel  der  grössiniftglichen  LTnsidiprheit  an  sieb  tragea 
müsse.     Es    ist    aber  leicht  verstilndlich,    dass  die  Polemik  in 
sichereres  Geleise  trat,  sobald  die  Kenntnisse  der  muliammedanisc 
Gelehrtenkreise    in  Sachen    der  Bibel  eine  ]>ostimmt.ere  GestÄlti 
annahmen,    sobald   sie    eben  aus  dunkeln  Ahnungen  zu  wirklic! 
Kenntnissen    wurden,    beruhend    entweder    auf   Verkehr   mit 
vertirten  Ahl  al-kitäb  selbst,  oder  auf  eigenem  Studium  der  Te: 
oder    der    Uebw'set/.Tmgen ,    deren  in  der  'Abbäsideuzeit  ')  meh 
zugänglich  wurden,   z.  B.  die  des  *Abd  Alb\h  b.  Salam-J    und  die 
aus  den  LXX  geflosseneu  des  Huneju  h.  Ishäk  und  HÄrit  b.  Sluan 

Die  erstere  der  beidt^n  Infonnations-Quellen,  aus  welchen 
Muhannnedimeni  Keimtniss  von  biblischen  Dingen  zuiioss  *),  ist 
unzuvHrlüssigere    von    beiden.     Die    Muhammedaner    schöpften 
derselben  vom  Aulange  des  Auftretens  ihres  Religionsbekenntnisse^ 
als  ihr  Oi'akel  für  biblische  Angaben  die  uhbar  waren,   velcbe  — 
wie  mUnniglioh  bekannt  —  den  hervoiragendsten  Anlass  für  gr 
falsche  Anschauungen  abgaben.    Dieselbe  Quelle  wird  auch  Hpüt*»i 
von   ihnen   aufgesucht.     Von  Abu  Hatim  Mutaramed  b.  Haiiäi 
Busti    (st.  150  d.  H.)    wird    'z.  B.    berichtet,    dass  er  von  den 
al-kitab  die  Harmonisirung  ihrer  Bücher  mit  dem  Konm  erlernt 
mid  noch  spilter  halten  sich  muhammedanisehe  Historiker  und  Thwv 
logen    an    die    mündlichen  Mittheilungen    von  Christen   und  Judi 
Ks  wird  von  ihnen  auch  sehr  viel  Gewicht  auf  diese  Inforraati' 
quelle  gelegt.     Der  kritische  und  geistvolle  Ihn  Chalddn  luisst 
jüd.  Convertiten  selbst  betreffs  arabischer  Urgeschichte  den  höcl 
Gbiuben   bei  %      So    bezieht    sich    imch    der   fanatisch©    Polomü 

1)    NhcIi  Spreiiuor  Moluimmad   1    p.    132    sollen    Thoälo    dor    Tllbcl    in    «.rvli 
8|)r«clie  Hchoii  aiir  Zoil  Mulinnimoi)'«  vorhnmlon  Rrwosen  scia.     Uobcr  pim« 
U«b<'r*otznng  ih*  l'fiitnt<iucliH,  der  PmiIujimi   nod  KvHiiuoli»!u  in  ku(tM'ht*r 
iM'Ht.-litcit   \i,l)(/isuti   (MamiÄcrit!»  jjrec»  ol  lattiu  de  Im  llibliutbeqiio  d«-  St^rmil 
tieft»  Dt  EjttT.  VIII  p.  4). 

%i  Fibriat  l  p.  fr. 

S)  Miw'ftdi,  Kitab  ni-tanbib  (fioV-  et  Kxtr.   VIII  p.   166). 

4)  Vf\)fr   dii»<4)  b(ndcii    liiforTnfttioaskquellou  »    Mrddcke   ÜPber   die  Ai 
kiU»r  (Orient  und  Occbleiit  11   p    G.'i9f  i 

5)  Ibn  CluUlikau  VIII  p.  rö  ,  iir    74.1, 
C.i  od.  Bflbllk  U  \>.  JA  (Loidcuüf  ll«Uchr.  ful    8  v.) 


OaUaheTf  über  mvhammetlanUche  Polemik  gegen  Ahi  aX-kUdb.  357 

ih4^  auf  die  Angaben  der  convertirten  Ahl  al-kitäb  in  Bezug 
f»üf  die  angt'blichen  mubannTipdünisfbfMi  Stellen  der  Bibel  ^). 

Sicherere  und  ßründliLbere  KeimUiisse  als  diese  Mittbeilungen, 
welche  obne  Zweifel  darauf  berechnet  waren,  den  zur  HeiTschiift 
gelaniften  Muhiinimedanem  recht  viel  Sckmmcbolbafles  und  Er- 
in'ünschtes  aus  den  alten  Büchern  an  die  Hand  zu  f^eben,  vor- 
illc  die  oben  erwilhnte  zweite  lufomiations quelle.  Wir  glauben, 
die  ersten  Antriebe,  sich  eine  genauere  Keiintniss  vom  Inhalte 
fdor  biblischen  Schriften  anzueignen,  im  Interesse  der  (toschicbts- 
wissenschaft  auftreten,  luid  dass  die  Verwendung  dieser  Kemii- 
nisse  für  die  Polemik  eine  secundüro  Fracht  dieser  Beschilft igung 
ist^  Da  die  allgemeine  Geschicbtsdarstellung  in  der  arabischen 
Literatur  rogebnässig  mit  der  SSchfipfungs-  und  Patriarchengeschichte 
beginnt^  uin  von  da  auf  Muhmnmeds  Auftreten  zu  kommen,  konnten 
die  Hist-oriker  sehr  leicht  zur  Einsiebt  der  Nothwendigkeit  gehmgen, 
über  jene  alt*"n  Zeit<?n  die  illtesten  C^uellen  selbst  /u  K4itbe  zu 
riehen,  und  so  sehen  wir  denn  einige  der  hervorragendsten  Ver- 
treter der  historischen  Literatur  der  Araber  aus  den  biblischen 
Berichten  schöpfen,  in  denen  sie  gute  Orientining  zeigen.  Namenilich 
gilt  dies  von  Bin  Kutejbä,  der  in  seinem  Kitab  al-ma'i'irif  eine 
Bichi*re  Keuntniss  der  alttesinmentl.  Schriften,  die  er  selbst  gelesen 
zu  haben  v«trgiebt  -),  an  den  Tjxg  legt  und  eine  ganze  Reihe  von 
Sl^llrn  auK  der  lienesis  (weniger  aus  dem  Exodus  und  den  ausser- 
pentHteuchischen  gestdiichtlicben  Btiebera)  in  fast  wörtlicher  Ueber- 
letzuDg  citirt  ^).  zuweilen  in  correctem  Auszüge  mittheilt,  ju  sogar 
die  agadiscben  Mittheihuigen  der  ahbar  durch  den  Scbrifttoit. 
controlill  *).  Zwar  nicht  in  der  eingehenden  Weise,  wie  Ihn  Kutejbä 
«iureh  TcxtcitAlo,  dociunenlireu  ihre  Kenntniss  von  den  (juolleti  der 
Patriarchen  -  und  sitnstigen  biblischen  Geschichte  auch  andere 
arubische   Historiker    wie   al-Tabarl,   al-Mas'üdi,  Hamza   id-Isfahani 


I)  Al-»^b»l    al-fÄchirA  (173  Wiirtien    fol.  »1  r  Jt^kA   JL«1    q^  U^;itl 

*1,jaA>o  \jJJi^^  ol^U^Jl 

t)  KiUb  al-ntMÜiif  od.  WiLstuuT.  p    1 ,  5. 

3)   Bemerkotisworth  i»t.   fl«!«t  Gen.  1,9  0';T3Cn  nnnö  uU  BwchreiUesatj! 

I  rnlaul    und    mit   sLa   ftbor»ot»t   wird:    *L^mJI  vä>»-5*0*  ^^*XJ^   »^-LS    i-uJt  . 

V  2  Ut  sUtt    r^y-Jt  S^'v?^  '"'*  <lofn  Wiener  Cod.    r^'^\  ol>^'  *"  **"**"     ^*' 

» 
'  Ä"T*W   mit  ,  c-Äjt ,  •  , 

i)  ibid  p.  ir,  8. 


3fV8    CMdxiher^  über  muhammedanifche  Polemik  gegen  Ahl  al-kntäb, 

{(InrL'h    rniindliehe    Mittheilung    von    .liidpn    dann    untorrichiet) ^ 
Al-Biiimi,    Al-Miikn/.t,    in    etwas    oberHftcIiliulier  Weis«  auch   Fbn 
al-Allr    u.    a.    in.,    zuletzt    aber    der   in  jt-d«r   Beziehung    unül 
troffone    Ihn  Chaldiln.     Bei    einigon  dieser  Historiker,    so  naniQ 
lieh   bpi   Ihn  al-At1r,    iH'ini'rkon   wir  diis  Bnsfrehnn,    die  hiblisol 

Rerirhifi  mit  agadisolu'n  Ausschmüukungoij  und  nmhammediuiiscl 

Traditionflu,    welche    wieder   grosst-nthtüls    aus  der  Agada  fliesset!, 
?Ai     vei-wehen ;     die     agadischen    Aiigahpii     figuriron     da     zume 

utitiT   Zurüükluhruiig   auf  iL  »äJI  Jj?(,     Bei  r>n   al-Atir,   welc 

selir  in    die  Details  eingeht,   finden  wir  auch  die  Anführung 
schiedenaitiger,   einander   widersi>reehf<ndr'r  Angaben  über  Einze 
heiteti  der    bihlisfben  Gesehichtwemilhltiug;   so   /.  B.   werden 
die    i^eben«dau»^r    mehrerer    Patriari-hon    die    dem    Taurät    wid 
sprechenden  Meinungen  nebeneinander  gestellt,  betreffs  der  (irös 
verhältüisso  der  Arche  Nüh's  neben  den  bildiscben  Zahlen,  die 
Katüda   vertritt,   noch   andere  nngeführi,   ebenso   betreffs  der 
der  in  der  Arche  befindlichen  Menschen  *).     Es  ist  bemerkenswe 
dasH    in   solchen  Füllen  gerade   die    alibär   mit  den   biblischen 
riehten    im  Widerspruche   stehen  •^).      Es   ist   die    beliebte  Art 
meisten  mubammedanJ sehen  Historiker,  in  ihre  GeschichtsdarstellH 

die  dureh  die  ^j^p'uoi  geforderte  Tendenz  einfliessen  zu  lassen,  i)| 

lieh  den  in  den  Texten  selbst  anonym  eingefülirten  Persönliehk« 
Namen   und  Genealogie    äU   geben,     Bm  id-Atir  schwelgt  ger 
in  solchen  Angaben  ^). 

Es   hiessp,    den   Rjihnjen    dieser   gelegentlichen    Bemerk 
über  das  Inllige  Ma«s  ausdehnen,  wollten  wir  hier  darüber  sprecl 
wie  sich   die  gonealogiscbfn  HVifcln   d»?r  (IcnMsis  in  ihrer  Wieder 
bei  iiiuhaHmi(?danisch«n  Histurikem  gestalten,  luid  welche  Fa( 
häufig    zu    deren  VtTunstidUing    Ijeigetragen    haben.     Rjn  Chald 
der    letzte   der   bedeutenden    arabischen  Hist<niker,    hat    in    di^j 
Beziehung  manche  Fehler  seiner  Vorgjinger  gut  gemacht,  indou 
eine    strt'iigf  *Sclii.*iduug   zwischen  den  Genealogien  der  sogen, 
sabün  (Ihn  al-Kiill>i  u.  a.  m.)  und  der  Quellenschrillen  sich  zur  Pili 


1)  Vgl.  gtoin»cluu*id«r   in    KrAitktl's  Zeitschr.  II  (1S45)  335 IT. 
KobAk't  Koitsvhj-.  VIII  n871)  9  iT 

2  t  Al-TiiVich  lil-kÄmil    (od    Rfilfck)  I  p.  fA . 

3!  Al-KurMiiiAni:    ArlibÄr   «l-iliiwal    w«-AfMr    »I-iiw»!  rilb|tc<lriickt  »1» 

du  ontoa  Bnu«!««  üo«  ItAläkor  TAricIi  KbkAinil)    p  ft:  ^\  ^.^  sL  .jjf  | 
'fj.^  LftJt  ^  ^\  ;^«'uc   v*-^ii  ^*-^3  '^^^  O^^^^  xSUju«ö  uäI^I 

4»  Ihn  al-Atir  I  p    Kf    Xi>  n.  ».  m. 


Oifldnher^  Mer  muhnmmedatu'ifche  Polemik  gegen  Ahl  af4citäb.  359 

I  iwicbt  •)  imd  in  seinor  Wiedergabe  dos  biblischen  Originiiles  so 
^ewrisscnlnift  vorgeht,,  djiss  er  die  der  Veninsialtiing  anH<,'o«ot/,tf'ti 
Ki^enmiiutiu  mit  nciiimeni,  von  dem  andertr  8t'linftsU'ller  vcrschi«'- 
denoni  -)  Ja--ö  vorsit'ht.  ein  Umstand,  aus  widL-hmu  wir  für  din 
Aussprache  des  Hebräischen  in  Nordafrikii  zur  Zeit  Ibii  l'hiildmis 
moticbeu  bemerkenswerthen  Beitrag  heben  können  %  Jedoch  juich 
cfr  widerstrebt  nicht  der  dnrelj  um  al-Atir  cünsw|nent  hekliniiiften 
Bestrebung  der  persischifnuhammrdainschen  tieneidogen  und  <ie- 
scbichtssrhreiber,  die  biblischen  rati'iarcln'n  ntit  Per.sr»nliclikeiteii 
ans  di^r  iranisehfm  Urgesybichte  zu  ideatiticiren. 

Die  Durstellung  der  Pahnaicheiigescbichte  von  inulmnmiediuii- 
schom  Stundpunktt^  aus  involvirte  niimches  j)oIeniisi:hR  .Moment.  80 
%.  B.  wurde  durch  dieselbe  gleich  bei  Gelegenheit  der  im  Kono]  mit  so 
viel  N.-M^hdrnck  voTget'tihiii^n  Propheten  Hüd  und  Sälib  und  ihrer 
Mission  /.u  den  'Aditen  und  Tanu'iditen.  wovon  in  der  Bibel  krine 
rfitur  vurhundeu  ist^  der  Gediiiike  iiiihe  gelegt,  dus  Mtuigeln  dieser 
Ery.jihluugen  als  eine  Folge  der  FülschungrMi  zu  betrachten,  welche 
die  Ahl  sd-kitAb  tm  den  Oßeribanuigsschritteii  verübten  *).  Fiin  ahn* 
bches  Moment  bot  auch  das  Opl'er  Abrahams,  insofern  dio  Mu- 
hanun^daner  —  mit  Ausnahme  der  Inuiophilen  x^j^jl^Ij  wehdie 
Ishak  als  ihren  Stammvater  !)etracht^'n  --  Lsmä'il  als  denjenigen 
8i:ihn  Ihndibus  belracbten .  dm  der  genieinsanie  SL-iminvaLer  der 
Araber  und  Hebräer  auf  Defehl  Allahs  willig  den»  Opleiiode 
weihen  wollte  '-'). 


Wir   haben   gesehen,    dass    die    Ausbildung    der    historischen 
Lit<jrutur    bei    den    Arabeiti   «hts   gründlichere    JJckanutwerdcn    rnit 


t)  Vlol  Unlici)   hftl>c>ii   dio  Copistun   ilur<.-li    V(]nu1^ttr(Itung    der   Ei^'uuujinic'it 

tneestiftct  Ffir  "^rcisi  litulrrti   wir  z    B     .L^LmmjIj. 

t)  Ik-r  C'orrt'ctor  diT  Hfdnkor  Aiisr.  p.  1f  inaüit  auf  rljeso  VorHclitvfloiiluOt 

irkitntn  und  \iw\ii  i\vt  Aiiss|irarlio  du»  Almlfedu  den  V'orxiip 

J)  lk)i*pi«jUwoi»o  fUlirc  ich  wi:  Oido'ou:    KajJÜI   v^'cXJI  -JIäj  ^^yXi^>S 

*»el  w,   djiwi  Al-Tnbnri  L»JLXc    >clirülbt ,    wjifirpud    iu    dpn  q-ijaLjjI-«. Jf'  \^*S 
d«  Uichligti:   JüJUöt  .      Dil!»  1    wird  ji-dcsmal  mit    i    trmisscribirt    und  als  ili 

[■(■lAJt  (^  )*-H-^  livx<.<lHinut  vrird. 

4>  tlm  «I-Afir  I   |.    Tv. 

.>|  S.  dl»'  wcdUüulli^'u  Ablijuidlunn  tibr.r  «Uwe  Frnj?«  hei  AI  l>i«miri  Wi.JMt 
•l-biywAu  II  p  rl*l  »r  \^\  n.u  .iJ-Alir  p  ff,  Al-Miis'iiili  MüniA'  ul-d»lriili  1 
p  »7,  II  I»  Mi4,  wo  «uf  ein«  Utüriu-isclio  iV'k'UÜk  ül»tir  dieaw  Knigo  l»innowic»o«i  wird 


360  Qoldxtlier,  üfjcr  mnhammedmwiche  Polemik  gtigen  Aid  tü-küäh 


ind  ein 
itt  eii^" 


den  Schriften  dor  Alil  ul-kitiib  riiclit  unbedeutend  forderte  nnd  ein 
mtlchtiger  Anstoss  wurdi-  zur  Ueborwüidiin^'  ji^ncr  Iräher  ganjj^bap 
leichtfertigen  Art  ülinr  ü(.m  liihiilt  der  bil>li,scbeu  Bücher  zu  spreche 
Es  mag  ftucb  xu  dipsoin  ümsdiwiingn  dor  Umstund  viel  beiget 
baben,  doss  zur  *Abbftsidenzeit,  in  welchec  dieser  Foi*tscbritt 
trat,  dos  Interesse  und  der  Geschmftck  muhnminedanischer  LitcraUm 
sich  gerne  fromdspracbigen  lUkbern  zuwendete,  und  so  nmg  auch 
in  Betreö'  der  Keiuitniss  von  bibliseben  Sachen  recht  viel  deu 
Syrern  ?ai  danken  SRin  (Honejn  Uebersetzer  der  Bibel).  Wissl 
gierige  b<"iren  Vorlesungen  über  die  Interiiretation  des  A-  u.  N. 
und  die  .Schätze  der  Bibliotheken  liefern  Material  für  diese  Studien^). 
Von  einem  Zeitgenossen  des  (fa'far  al-Bannaki,  dem  sonst  des 
Schreibens  und  Lesens  angeblich  unkundigen  Ibnihhn  al-Sai.jär  mit 
dorn  Ileiniunen  al-Nazzäin,  der  trotzdem  sich  in  die  Widerlegung 
des  Aristoteles,  dessen  Schriften  er  auswendig  zu  kennen  vorgab^ 
einliess,  wird  bei  dem  biographischen  Schiiftsteller  Taschköprbtj'idi 
erzählt,  dass  er  Taurüt  und  Ingil  stimmt  Comraent^ren  inne  hal 
In  späterer  Zeit  citirt  der  berülimte  Dogniatiker  Fiichr  al-Din 
WviX  das  Taui-fit  bereits  auf  der  Kanvsel  und  rühmt  sich,  hie: 
zur  Rede  gestallt,  dieses  ganze  Buch  auswendig  zu  kennen  *). 
diesem  St<inde    der  Kennüiisse    kömien   wir   auch  Itessere  Angul 

über    Eintheikuig    und    Fonn    dor    kanoiiisrhen    Bücher    orwni     

Die  alten  traditiünellen  Angaben  wurden  beseitigt,  aber  allerdings 
nicht   unterdrückt,    sondern   nach    wie    vor    antljewabrt  und  c 
Aber  welcher  Abstand  ist  nicht  zwischen  denselben  und  den 


l)  Al-BikiVi  (toi  St.  p,  391)    beiioht  stcTi  nnf  Ibn  ClmlHkfcn  iiT    757. 
dieser  Gelo^uiilioit  müclite  ich  diu  Aufmorksitmlceit  Huf  iliv  Stt'iU<  KilüU  ali 

XX  p.  VA  hinlenkan,  wo  der  (3i'iiü«lop  Abii  'UbcjdÄ  von  At>lln  b,  'UM  al-huni«! 
nl-Lfthiki  borichtot:  yj^^^  ^^J-^'  jUu.1  L^  (*^'}-**  ikX^»  J^  jJLrt.  y? 

h&s-  ^y^,  ^j^'^  e»'  r^^»*:*  L^  xi^JJI  ff^i^i  Uujs^ix  L^ 

ju      JLjj  U   .-jtjÄii   er«  JAft^Sj  ^3  st.jHÄJL    Die  Zngohörickoit  zam  Joi^f 

Umm  wird  wühl  nicht  erust  »u  nehmen  »ein,  boracrkcnärrorth  aber  bt  da»  Vor- 
hMuden&oitt  dws  TnurÄl  und  die  Itdschflflißang  mit  domsolbon. 

2>  Al-Snkfiik  al-No'mAuiüÄ  (lldsclir.  der  Wicnor  llofliibliotlick  Mxt  BT.  { 
I  fol.  22  v:  JaÄ>  Ju%   iJb  \  v^^  ^   tc\   fcjU-l»  j    i5^^^ 


,L-^i>^ 


jt-X   l^-ij^**^J.    Jw*>^ö^!j   it. jjJt»     .J 


3)    AI-KMWiui  II   p.  föl**.       (g.   Aühaiig  l  > 


Goldsiher,  üher  mithammetlanischc  Polemik  gegen  Ahl  aUhitäh,   361 

abeii  über  dpn  Kanon,  wie  sie  durch  Ibn  al-Nadiui  '),  Al-Makrizi  '^), 
lAl-SacliiiwI  ')  onrl  Um  Chaldiui  *)  gogr-lhen  wordfm ! 

Hatte  di(^  hisiorisclio  —   zum  Theil  aiu'h  die  l')ibliof,'raphiscbe 

[Wisswischiift  (FibriRt)  —  die  Nfttbwondijijki^ii  oinnr  sicbororen,  aui' 

[der  Keimtnissnabino  von  den  betioffVndtm  Schriften  selbst,  beruhen - 

Iden    Kunde   von    Av^n   kanonischen   Uücbem    nahe    gelegt  und,    wie 

[wir  oben  sahen,    erbeblich  gefßrdert.   so    sebt^n  wir  das  volle  Ein- 

( dringen    in    den    Inhalt   der   biblischen   Bücher,    auch    ihrer    nicht- 

I historischen  Thi-ile.  sowie  auib   der  nncbliiblis^ben  Liteiatur  diirc!» 

J  die  Entwickelan^   einer   polenuscben   Literatur  der  Mubainrnedaner 

liegen  dio  8cbrit'tI»esitzGr  zu  noch  grosserer  VeiToUkommnunp  und 

\  Aasweitung   gelangen.      Hpit  St.    bieti^i    uns   in   dem  nrundskn-ke 

I  des    vorliegenden    Werkes    eine    vollstiliulige    Bibliorn'apbie    dieser, 

I  sowie    auch  der  gegnerischeti  Litoriitur    und  zwar   in    einer  FüUej 

fdie    wohl    der    bildiogrjvpbisrhen    Nachlese    mir   noch    einen    spitr- 

hohen  Wirkungskreis  ültrig  liissf.     K<'f.   vennisst  .'illenlings  die  Er- 

wilbnnng  der  schiitischen  I'olemiker  und  ihrer  Schritten,   deren  es 

einige   gab,    wie    aus    der  Bibliographie  der  scbiltischen  Literatur 

ersichtlich  ist  ^). 

Eben  mit  dem  Studiuiu  von  Ihn  Hagai'  al-'Asljalfl.nt's  biographi- 
Kchem  Werke  über  die  bervorragendon  Mubarnmedaner  des  V!II.  Jb,  d. 
H,  (Al-diirür  al-kauiina  tl  a'jan  al-mi'a  id-tjamina,  Hdschr.  d.  llofbibl.  in 
W^^•n  Mixt.  nr.  245)  t»esehllf"tig1.  kann  ich  auch  aus  diesem  St.'s  biblio- 
graphische Daten  mit  folgenden  Notizen  ergänzen:  I  fol.  HM  r 
wird  eines  religionspolemiscben  poetischen  llriefwecbsels  '/.wischen 
ÖihAb  al-Diu   Ahmad  b.  Jüsuf  al-Sa'di  al-Harrslni   (st.   746  H.)  und 


l)  Fihrist  I  p  ff.  Kr  erwälnit  «lin  Kintlipilwng  des  Ppntiit  in  fünf  Fünftel, 
wovon  joitft-»  BWfi  Thcilo  hnt.  IHcso  Kinthoilunff  .irltr'ijipn  <ltci  mijhjinitnj>diiiiiM'lii'ti 
"HttioloKcn  in  Kuxiiß  «uf  itcu  Ki>riui  iim'h^'oiihjnt  7,u  hnhcni,  nur  *liLs.t  Vioi  Hukt» 
I  jeilos  Füuflnl  nicht  oinfu  zuHHmmRnliiiiiticiinlco)  Tlioil ,  s<niileni  di«  CombiiiiiliiMi 
lui>h  dur  Art  jjlHlchmiLsHi^jor  Jli'stnndllmilo  des  HnrJies  nnsmncitt  fNifoU  ji.  \\)\\, 
wio  denn  im  AllffcmfUion  im  Koran  lf<urro(L'iit(«  für  diu  drei  friitu^rcn  llfTcnbarnngs- 
bUchur  cntbntloii  üciii  sullcn  ^Äl-Itloni   [i.   It^f  j  . 

t)  acscliirlito  (tor  Koptou  »d.  Wüst«nfotd  (Götünf;.  1847)  p.  a.  .  r-^-*" 
.•yA^aLyb  (WU:«tuiif.  „X^xv  ScUrtA  Ttmyiimiu'slh"  iüt  olmo  Zwuifel  corTiim[iirt  ahm 
iJJblir*  hi^nmim,  vgl  Rödigor  Ue  oriRiiie  ot  iiidolo  otc.  p  bh.  Ihn  ('haldiln 
hiit  diifUr  .•vfu'Lj   Ü.J. 

3)  IrsÄd    «l-KÄMd    (('«IciiH«     IJUtl      Mild     Ind.  VI    nr    21)    p.  of  ff.      SUU 

jjJU?   ,Lö    iL*>LsJ^     J^.*.^t     Ist    wühl    t\\    lusrn     :^Jl   >U.*i^JT    A    *    .•>•( 
'-'^^  J     •  (  >      • 

(Kichtorliuch). 

4)  Prolofi^mm.  Not.  ot  Kxtr  XVI  p  fll.  Hnr  Kniimi  des  I  CJ».  .-»ildiOTHt 
»ich  iun  i'njpiton  an  den  dpr  nhe.HsynLschon  Kirdic  lui;  v^l  I>illniiÄnn  in  Kwuhf» 
J«lirforirhern    V   (IHfySt   p     147;  hcsiindiTü   dit«  flinf  s)d«imuni".cl»«-n   lliichcr 

ft)  Al-Tflni*  U»t  of  Hliyah  books  Nr.    10».  550.  622. 


362    (^oUhihWy  über  muhammedanüche  Pulettäii  fffgen  Akl  al-kitab. 


iMnorn    Nestoriuner   Ens'lllmunjf   gethan,    welch    letzierer   üein 
liaimticiIiiTruiihon    Gelehrten    Einwtirfo    ;?egon    den    Islün»    vorh'gl 
mit  der  Bwlin>(uii^'  Mtdiainmodanor  worden   /M   wollen,   wt'iin  Sih 
al-l>in    die  Kinwürte    ixi    widerlygi»n   im  Stande   sein  werde^      Die» 
gescluih,    aber  der  N«*st,orittnor  ergi'ifl"  die  Fluubl,    stati  de«  .Isl 

anr-unehmen:   (sie!    dicx   .Siiui    eif ordert  etwa:    ij^s»-.!)  XJL_>j 

wJL>-  JojJ  j^-OjUil   i^^^L«  ^yjl.      Der  überaus   schlechte    Zast^ 

der  Hdschr.    gesUittet   njir   nieJit  rjup  l'rob«  dieser  poetischen 
li'inik,  dfren  Charakiirr  sicbeilicl)  ri'lijciüfe*^r  Niiiiir  war,  rnüzutheile 

—   111  tVd.   Iü7v  wird  diis  n;)igioiispuletnische  Werk:  Jt»Si\  —L 
von    Muhainmad    b.  Said   b.    'Alid  Allah    al-HaJabi    (lebte   um   7| 
d.  II.)  orwilhnt:  L->UiJj  ^\  K«jLi^  j   (Cod.  Kjt*:=.)  iJU^  nJ 


JuL 


Ji^j  ÄJLv*>  ^,i>j>Loo  .v*j  s^  }y^^  -i-W*^  »U-«5  ^u^\  i^  (^j^ 

D«?r  bfiÄeichnete    Tbeil    des    Werkes   von  8t.   xerillllt    in    it 
Abtbeilungeii:    S.   Ul— 110  sind  in  88  (zum  Theile  I)npiiel')N!J 
irurrn  die  ludemisehen  HebriftiMi  mit  sicheren  Titeln  in  lüphabflisd 
Folge  der  let7-t;eren   aufgoKilhlt  und  büsehriebeM;  dann  S.  HO — 1^ 
Schi'iftcn    ohne    sirbmen    Titel    in    alphabetischer    Keiheni'olgo 
Veifassernanien,  und  im  AnscMuss  daran  Anonpiia,  /.usainuien 
lu*.    H9    Vns    151  .    wozu    dann    in    den    Na<.'btrilgen    <S.    38i« — 4C 
zwanzig  Parallidnuninirrn    kommen.      Im  Ganzen    uelnnen    wLi" 
zum  allererstenniale  Kemituiss  von  dem  gesammtt'n  Bestände  die 
auf  das  geistige  Leben  der  betreft'etiden  roligiosen  Cenossenscha 
sehr  einrtussreieben,  jpdoeb  bisher  uiclit  gehörig  stadirt*in  Literat 
Rff.    bi'dauert,    e.s    widij-sibrinlicb    im    Verein    mit    vielen    tvnder 
Lj'serii    imd   Benutzern    diei^es   ebenso   wichtigen    wie  intere«isant 
Buehes.  dass  .sich  der  Veif.  strictis.sime  in  beiden  Al>theilungoij 
alphal>e tische    jiVnordnimg    zum    Bruieip    gemutht    hat.      Durch    die 
Scheidung  der  muhanimudanischen  von  der  imtiniuliajumedaniseh 
Polemik,  ebenso  wie  die  chronologische  Anordnmig  des  geboten 
Materiales,    deren  Mangel    im  Werke  selbst  allcrdiiigs  durch  oüa 
chronologischen   Index  (S.  426 f.)  einigermiissen  erHetzl  wird,   wj 
AW  gbMi'hfir  Zeil   die  Würdigung  dieser  iiolemisch^'ti  Literatur  v<I 
Standpunkte    der  Literat  argescbicbic    bedeutend    g»d7>rdert    wor 
und    sie    wilre    luu    so    ehi-r    am    TMal/,e   gewesen,    als    die    leid 
Aulündttng   von    Titeln   und    Verfiwsennmien    durch    /.woi   mit 


GoUistJter,  üUr  muhcnntHetianifche  Polemik  ffegen  Ahl  af-kitdb.    363 

vom  Verl",  gewohnten  Oenaiii!L,'keit  j^earbeiteie  Register  eruiög- 
licht  wird. 

Nach  der  Ansiebt  des  luubuiutiiodanisrbMii  JJio^raiihpri  Ibti 
ChalUkän  war  der  midalusische  Zaliin.  Abu  Muhaiiuned  ilm  \hv/.u\ 
(st  1064  n.  Chr.)  der  erste  untfir  den  nmbiiinnurdanischen  Th«»«»- 
logen,  der  eine  systfniatische  Polf-niik  f(t!;^fnit  Ahl  al-kitab  schrieb. 
Wie  aus  dem  vorlipgnnden  Bucb<!  tMsiihtlich  ist,  gab  es  bpreits 
vor  Ibn  Ha/Jii  im  IX.  luid  X,  Jb.  uii.s»T(?r  Zoitiix-bming  mulumi- 
raedanischo  Widcrk'giui^fHschnftL'D  ;^'«'^'cn  Ahl  ul-kitub,  naiiuntlitb 
Hegvu  chrietJicbe  Gbiubeufilt^bre  (Al-Wiirrak,  st.  H(il,  nr.  124;  der 
Philosoph  AJ-Kindi  zwischen  813 — 73  nr.  112;  fiasiui  b.  Kj^jüb 
äU  vor  987  nr.  104).  Was  wir  aber  von  diesen  Schriften  vor 
d»'m  XI.  Jh.  wissen,  lässt  uns  vonmssolzen,  dass  Ibn  Haziu  der 
Erht«  ist.  wtdcher  den  Kernpunkt  der  niubaniniedanisi'bfni  I'ulnmik, 

di«?    FUlücbuiJ^'sthife'o    (J^_j»X-»_j')    systematisch    bthaudylt«    und    in 

ganzem  Umfange  besprach.     Er   that    dies   zuerst  in  einer  Schrift, 

betitelt:    J.^jiü'iH^  iüjj^JLJ   ^ji  .^-,   ;  1\^  Oj»^.^Jt  J.-jJ^-j  J^-^^ 

Hchrifl  ist  behandelt  bei  St.  nr.  ü  S.  22,  und  wir  komnieii  auf 
den  Titel  derselben  weiter  unten  nochnuds  zurück.  Dieselbe  ist 
sclhst«tilndig  nicht  vorhanden,  weni^t^'.ns  nicht  nachweisbar,  und 
Ref.  Äusserte  vor  mehreren  Jabren  die  Ansicht,  duss  die  Abhiuid- 
lung  des  Ibn  Hazm.  welche  sonst  verloren  gegangen  wlhe,  — 
wa«  bei  der  Wichtigkeit  derselben  nicht  vunius/uüctzen  ist,  —  in 
ein  umfasseuderes  i*Mlt>nii^eheis  Werk  desselben  «iidebrlm,  in  wel- 
chem er  nicht  nur  die  Ahl  al-kitab,  sondern  >annntlicbe  ihm  be- 
kitnnt^ri    Coniessioneii    polemisch    behandelt,   nämlich    in    d»is   auch 

von    Averroes    citirte  »)    J^:sajJt.   JJUl  u-»U5'    (St.  nr.  77    8.  99  f.) 

vollinhaltlich  aufgenommen  woiden  sei ,  und  der  Vej-f.  thut  dem 
Ref.  entschieden  unrecht,  wenn  er  S.  140  diese  iVuuahme  als>  img 

l»MZei<rhnet ,    voraussetzend,    dass    das    ^^J|    Lib\    identisch    sei    mit 

einer  SireitAchrift  gegen  den  Juden  Nagdelji,  welche  übrigens  eben- 
falls verloren  scheint.  Hef.  muss  noch  jetzt  seine  frühere  Ansicht 
»ufrecht  erhalten,  wenn  er  sich  aus  der  ihm  wieder  in  Abschrift 
vorliegenden  gegen  die  Abi  u!-kitAb  geriehtet«*n  I'aitie  des  Kilab 
iil-milW  die  lleberzeugung  htdt,  dass  sie  ihrem  Inhalte  mich  voll- 
ständig Alles  bietet,  wjis  der  Titel  des  Iz-här  erwart*.'«  iHsst,  und 
dies  uiUH.H  doch  in  erster  Linie  als  Anhaltspunkt  dienen,  wenn  wir 
das  VerhJiltniss  jener  Partie  zu  dieser  Munijgiiqdiic  iMiurlbeileii 
w<dlcn.     Noch  klarer  wird  dies  werden.  W4tnn  wir  die  jeniMn  Ka]>itel 


l|   I>fatr(i('tio  diJitrui'tiuiuini   jmrs  ulU;ru,  <U>p.  IV  t.  3jI. 


364  Goldxifter,  HJt&r  mtJiammcdaiätche  Polemik  gegen  Akt  al-kitäb. 


des  Milttl  vorgesetzte  üeberschrift  hiehersetzen :    B  J^Lb  oUcäU^  , 
jjU.  »33  *^j*^^   '■Mi^'  ^v»-^*  e5^'   OuJÜ!   J  KjsnuöL  ., 
I^Ij  LgLjcoj  L^_5iiJ  tjJv3u  ^^y*^  Ä-jo^^i  J.jc:>LJ^t  Jl^  ♦ 
J^3  ic  nUI  ^3  Jt  <^  jJl   rt^  *)<    was   doch   niehts   anderes  als  eil 

Paraphriiso    des  Titels    des   I^liivr    ist.     Auffallpnd    wilre    os    nofl 
obendrein,  dass,  wpnn  das  so  üliersehriebeno  Ka|nt«l  wirklich  vo 
Lcfaiu-  verschieden  sein  soll,   Tljn  Hazin  in  diesem  Kapitel  nirjrend 
auf  eine  Monop*apliin  ilbiilleher  Ttnidenz  Bezug  tiinimt,  es  so»  den 
dass    dirso  Monographie    spilter  abgefafist   wurde  als  das  KitAb 
tnilal.     Ich    denke    mir    nun    das  VerhäÜtnJss    in    foij^'onder  Weis 
Ibti  Ha'/.in    schrieb    /.uerst.    das  Izhlir  als  Refutation  gegen  die  Ahl 
al-kitfib,  nachher  schrieb  er  seine  Polemik  gegen  die  übrigen  Co 
fessionen    und  Soctou    und    nahm    das    ganze  Iifhar   als   ein  gern 
passendes    Kapitrl    in    das    grosse   Kit/ib    al-milal    wa'1-nihal 
Dit^seii  Hergang  wird  jeder  ganz  natüi'lich  tinden,  um  so  mehr,  du 
er    in    der    urientalischen  Literatur    nicht   vereinzelt  dasteht^     Die 
Idenlifii  irung    des    Izhär   mit    der    Streitschrift   gegen  Nagdela    i8t_ 
eine  Gleichung    mit  /.wei   l'nljekiumten,    wozu  ausser  der  GeroeUj 
gamkeit  des  Verfassers  alle  Beweishasis  fehlt 

Der  Kernpunkt  der  inuhaiiunedanischen  Polemik  ist  die  Hanf] 
beschuldiguiig,    welche    der    Jslani    von    den    ei-st^^n    AnHVngen    itt" 
gegen  Ahl  al-kitüh    erhob,    dass    diese   niimlich   ihre  Offenbarungs* 

Schriften  linderten,  fiüschten  und  verdrehten  r^aiCi^  JoJuIu  <— A^r 

kJ^a-JI  s_>JÜÜ!  .     Diese  Anschuldigung ,  welche  in  der  Hlt«reu 

des  Islam    ganx    allg*?moin    erhoben    wurde,    konnte    erst  nfuh 
Kennt liissnahme  von  und  sicherer  Information  über  den  Inhalt 
bf-trctfendeii    Schriften    zu    liPAtimintor  Fonnulining    gelangen ,    am 
die   Einzelnheiten  des  Fälscbungsvorganges  /.u  entwickeln  und  «hir^ 
zulegen.     Da    stellt  sieh  nun  heraus,    dass  die  Hauptvertretor 
muhamiuedanischen  Theologie    nicht    einmal    bezüglich  der  <ir 
li"age:  wie  man  sich  jene  Vordrehung  und  Fälschung  vorzustell6 
und  was  man  danuiter  zu  verstehen  habe,  eines  Siimes  sind. 
Verf.    reflectirt    S.  322    (vgl.    Ö.    3f>2    den    Auszug    aus    Al-Bi^ 

gjuiz   kurz    auf   die  Divergenzen    betreffs    des  Jujs-Ö.     Es  seh« 

uns  für  die  Erkenntniss  der  Art  muhanunedimischer  Polemik  wicht 
darauf  hier  näher  einzugehen.     Wir  können  zwei  Haupt richtiuijj 
unterscheiden.     Die  eine,  mildere,  bestreitet,  d:iss  die  PeschuldiguB 
sich    auf  eine  Fälschung,    Diteqiolinmg  oder  tendenzift-se  Kürzu 
der  Bibelt«xt«   beziehe  *,    behauptet   vielmehr    mit  hesondoror  W0 


t>  hMmvr  HcUehr.  (vi  46  r. 


(folrUihery  über  nutfiaMmeäanütche 


Ml  al-Htäl    365 


^digung   der   continuirliLhon   Ti-aditioiiskette    (jl^j)^    welche    diest! 

iTexU«    für   ihr*^  Authentip   hnben,    der  Bibeltext,    wie  ihn  die  Ahl 

lal-kitAb    überliefern,    sei    ungemischt    derselbe,    den  Gott    ihren 
I                                                                                           t 

Prophet4?n  offenbarte.     Nur  die  Interpretation   (J^^ij)  der  Bücher 

[sei  durch  sie  verdroht  worden,  und  niuueütlieh  seien  die  Stellen, 
welche  eine  tiefere  und  riihti^'rrt'  InterjvrHtaiioii  auf  die  «SenduiiK 
Muhanimeds  und  die  Wahrheit  des  Tshini  beziehen  müsse,  durch 
die  Sdiriftbesitzer,    trotz  besseren  Wissen« ,  iibsi<jliili<;h   in  f.ilscilier 

'  Weise  interpretiii  worden.  Die  Anli:in<fer  dieser  Uiclitujif.(  stidlen 
sich  nattlrlicLer  Weise  die  Aufgabe,  jenen  Stellen  nachzuspüren 
und  ihre  richtige  exegetische  Ajiwenduug  auf  Muluinimedanisühes 
zu  constatiren. 

Eine  andere  Richtung,  der  auch  Tbn  Hazm  angehört,  verwirft 

diese  Auffassung  des  JoJuj  und  bezieht  es  unter  besonderem  Hin- 
weis auf  Citate  des  Korans  aus  dein  Taurai  und  Ingll,  welche 
sieh  in  dem  jetzigen  Texte  nicht  vortinden,  auf  die  Fälschung  des 
Textes  selbst.  Ihn  Haxrn  polninisirt  gegen  die  mildere  Auffassung 
«chon    im    Titel    seiner  Abhandlung-     Der  Verf.    übersetzt   (S.  22) 

den  Titel  des  Tractates  :jj|    L^| :  „Aufdeckung  der  VerUnderungen 

und  Erörterung   der   keine  Deufdei  zulassen'^ 

ilen  Wut(najtrüt::he  der  in  ihrem  Besitze  befindlichen  u.  s.  w.". 
lief,  int  der  Ansicht  dass  Ihn  Ha/in  in  dem  Titel  andeuten  wolle, 
VT  beabsichtige  in  jenem  Tractatß  die  Fillschuiigen  uathzuweisen 
Uli  Stellen,  welche  nicht  Interpretatiüusllndeningen  voraussetzen 
laAsen,  ko  dass  die  Uescbuldignng  der  Fälschung  auf  die  falsche 
lat^riir^alion  eines  allerdings  geoffenhart^n  Textes  bezogen  wer- 
den kOmde;  er  will  vielmehr  nachweisen,  dass  die  Texte  selbst 
nntergeschubi'ii  seien  und  rsilschlich  als  die  geortfidtni+en  ausgegeben 
werden.  Noch  deutlicher  wird  diese  Aultkssung  in  der  Paraphruse 
des  Titels,  wie  sie  in  der  Aufschrift  des  betj-etfenden  Kapitels  des 

KiUb  al-milal  gegeben  ist :  da  heisst  es  statt  JkjjjUJ!  J^-^ilsr.  ^  U-«  so : 
*Jl>j  jt  aJLH  ^jj\  (jri3JI  ^^c.  Uil^  L^Juj^  L^^^js^'  ^^Jju  ^iu^ 

lu  der  Abhiindlung  selbst  ninirat  er  häutig  Gelegenheit  gegen 
die    erstere  Kichtnng    in  seiner  gewohnten  diiilekiisidien  Weise  ins 

Feld  zu  ziehen ;  z.  li.  ^..JL.^.Ji  ^  j,y  ^  LläJü  sX*j^  y^  ^Lä 
Sy^\  ^^b  ^vrlXJJ  J^ü^li  ül^t  ^.,b  ^yii  ^^ÄJ  ^.j^Xü 


•)GG     Gohlsüier,  üfter  rnttfiammetianiacAe  l'oiemik  gegen  Ahl  al-kiläh. 


^.j!  JJaU!   ^^5  (*P>^    ^r-^^   I^Uj  iXm   ,ja«J  ^5  ^y^s. 
jjt^lXj  Lsj  J*l5b  x-cajtjj  oi.=>  ivsaju  ^vXs^tj  Ua;<*  «^L>-  cX>I^  JJü  ^ 

^lixjf  ^^    'LL-Ü    xji>i  ^JyJ^JQ  jJüf  i^^  Ju>i*  Jwi^  j^  xÜI    ^^3 

^^  *),     Diese  Meijmn^'svcrschiedenheit.   hat    nicht   imr  theoretisch 

Bedeutsamkeit^  sie  hat  auch  wirhtij^e  praktische  Füllen.  Die 
hiüiger  der  ersteren  liir-htiing  hiJteii  es  fiir  die  I'iJiebi  dos  MilnIiI 
jene  Schriften  hochzuhalten  und  /u  verehren,  denn  sie  sind,  wi3 
sie  vorliegen  uiid  üherliefeit  sind,  ^littliche  OflenUmimgsschril'teii, 
nur  ist  ihre  tratlitionelle  luterpretation  tiilsch,  was  aher  den  '^tt^H 
derselben  nicht  heriihil.  Der  herühuitei  Snli'ite  Al-Nawawi  lelil^H 
di4ss  nicht  nur  derjenige ,  welcher  den  Koriui  gering  scbUtzt  und 
an  seinen  Aussprüchen  zweifelt,  ein  Kätir  sei,  sondern  ebenso  auch 
derjenige,  welcher  sukhe  Gefühle  den  Schriften  der  Ahl  al-kilAl> 
entgegenh ringt  *).  Deji  Veilretem  der  /weiten  IticLtung  hingeg« 
ist  die  hichniilluuig  und  Verhöhnung  der  ge^^ll^ii■l)t"'n  Schrift^ 
religiöse  l'türht  und  ihre  Verehiiing  als  göttliche  Schriften  To 
sündig  denn  ihr  Verfasser  ist  nicht  Gott.  a«»nden)  ein  oder  mehm 
schlaue    Betrüger   und    l)öswillige    Killscher.     Wie    dies    aufgefa 


1)  »Qril  48,69. 

^\  KilAb  rtl-nilkÄr  ful    T.ilv:  ^\  J.*^^!^!^  '«'jj^^    Aj=V>  ^,! 

jli  yjS  L^  wA,i:^U*k|  3I    IfAMw  3t    ÄJjA«Jt  aDI  V'><*^       t>aM    Hilf    licu     K<i 

braiiifliclio         r    (^''t^   ^t    A,^.»,^j  ^    ttnt    natlirllcli    «uf    -Mitk!»Ui;o    Ofl'fubiirun 
K'hriften  ktf'mv  AnwtMiduiig.  ibiil.  fol.  70  r. 


GoUtzUtrr,  übei-  miütammrdaniHche  Polemik  gegen  Ahl  al-hädb.    367 

[  wird,  kann  uns  uns  einigen  ^KraftHtellen"  des   Iljn  Hazm  verstJtnd- 
Jlioh  werden.     Kitüb    al-milnl    ful.  (iO  r   iiai-li  dem  Nachweis  emigpr 

arithnietisclier  Widerspni(.*Ue  des  Tiiurul :  ^3jJt  ^.,(  UaÄj  «As. 
aJU*J.  u-ÖJj!  ^  NcJ_j  JJi«.  KX^MwA  >jfc<«  ^  iJLo  "bl^  J^,  ^  jJul 

Ibid.  fol.  G2  r  jL^-iü  o!jj-«.  »jci?  jJJl  ^»J»-«^^  a-^^Vj^'  ^j^^ 
,5JJ»  yjjAXMjI  c>>*^'  V»-^'  «^-^  £*^  a^  ÄioLo  iÜLbU  »jL^ 

Iliid.  fuL  74  V  niiul)  Beendigung  ilyr  Widersiirütlm  und  Ab- 
surditäten des  Taurut:  J^.Aa_ÄJ|  Il>^,  L^Ujj  (^V*-*  r^^  '^ 
xiA~«  /^"|^^»J'  c)^  ^  io->Lo  Ki>3   «Jjü»  JmJj^j  ^.L»  ^:^j^,,,O^^^Ji. 

^^^  ^.,L)^   NJ'U>  J    ^^  ^^^_yi  ^^  j^Lw  ^i    .Xlt  ^^    aJj^   ^ 

*iua:  AL!t  u.  a.  m.     Nur  srdir  Weniges  wurde  durch  göttlichem  Itath- 

sclilusfi  vor  FiilKchwug  verschont  und  diesos  Witnig«'  sind  dl«*  StoUnn, 
welche  Muhamnu'd  aus  dem  TaunU  titirt  und  din  auf  diese  WeiKt^ 
«irhallcn  winden;  (d)enso  wif>  auch   die   Fillschung  durrh  güttlicheu 

Uftthschluss  geschah :  toi  85 r  ^^(i\h\  ^^"  ^t  ^;^l  LijT  LÜlä  Jöj 
OjJüiJ»  ^Uib  ^jJUä  ^^jjjJl  J^UJ^I  o*  «5JJo  tJj,^  jy  ^-^  Jos 


1;  Cod.  Juk^Jt        Iljti   Hazm    hut    In   diesem    Piuuiis  Stelli-ii  im   Sinrm,     wie 
llmitcroiium.   11»,^!.  Vgl.  Koritii  .Sftrjl  f»,  4». 


3(>8    O'oUlziher,  üfjtr  muhammedanUeftA 


kl  al-hU&b 


Die  AnliJliiger    dieser  Hiehtun^    vorbipten    dah<er    dem  Muslim 
die    Besuhäftigung    mit.    diesen    felselien    und    gottlosen    Schrif 
(St.  Ö.  390),  die  Veiiret^r  d(?r  erwt<^ren  empfchlen  sie,  oder  la 
sie  wenigstens  zu. 

Wir    können    anneluaen ,    dass    alle    jene    Historiker ,    welo 
laistorische  Daten  aus  dem  überlieferten  Text«  des  Taurüt  seliöpl 
imd  repruduieiren ,    dies«;    niiklere  Autiassung  tliodt'n,    welche  uufl 
in    der    nvubammedariiscben  Littnidm"    bis   in  dit»  neueste  Zeit  ib   _ 
Vertreter    hat.      Unter    den    tien'üiTagendston    liejirUsenljinten    tler- 
selben   wulleii   wir  Ibti   CbaldÜJi  neimen,    vvt?bdier  tür  die   Annali»ie_ 
der  lnteq)r*'ta1i«insfsils«;lning    gegen    die    der    'rexteslalscbung    ofl 
eintritt.     Er  sagt  am  Beginne  seines  (liiscliicht«werkes  (Bd.  11 

BÜiak):  w«»A*o^j  '9^jy:l\  ^  fjJiyA  [^Jju  ^.^UJLc  ^  ^\Äi  U 

»Jjsj  UiL  v3'üj  sUjti«  J:  U  •!  xJvXJCs  lf*-J    ^  '^j^^  Igji  »V 

Nach  Al-Makrizi  bezieht  sicli  die  Fälschungsanklage  überhaupt 
nicht  auf  alte  iSclirifteii,  sondt^rn  aul'  die  Mist-hna,  die  er  tiir  eiiiea 
integrirenilen  Bestandtheil  des  Taurut  hiilt  *)  und  ndt  dem  Mio 
hat  *  türä  (Deuteron.  17,  i»)  zu  verwecbsi*ln  siheiiit.  Wilhrend 
Exile  —  sagt  er  —  gingen  die  authentiselien,  von  den  Ki*)nigen  v^ 
fertigten  Mischuaabsclmften  verloren  und  wurden  durch  Hillel  Uli 
Sehainmaj  durch  andern  untergeschobene  ersetzt.  Darauf  bezieht  er 
Sürit  2, 7a  ^).  —  Al-8ahrastant  bekennt  bezüglich  dieser  Sti-eitf 

keine  Farbe,  sondern  erwähnt  beide  AuH'assiingen  neben  einande     

aueh  Al-Bejdäwi  giebt  in  seinem  Korancommentär  an  mehreren  Stell«! 
beiden  Ausiehten  Raum ,    ohne    sieh    für    die    eine    oder  andere 
entscheiden  *).     H&gi  Chalfa  hingegen  spricht  die  Vennuthung 
dftSS    die  ät!hriftbo8il/,er    die  in  den  Schriften  nicht  vorkommend 
Und    den  Islam    chai-akterisirenden  Iteligionsübungen    und  Dog 
als  da  sind :  <  Jebet,  Fasten,  Armensteuer,  Wallfahrt,  der  Glaube 
das  künftige   Leben  und  die   Vergeltung  in  demselben,  selbst  fo 
gelassen  hütt^n.  und  dass  dos  Tabdil  eben  in  diesen  Weglassung 


1)  Vgl.  ansoro  Antn«'rkui»f;  S.  :i44. 

2)  Vgl.  Fihmi  1. 1».  er. 

3)  Kit4b  »I-CIjIUI  (ed.  MMkk)  11  p.  f  vO  . 

4>  Ed.  (.:ar*U»u  p.  Ho,  2  ff 

t}  Kd    Plȟpher  1  p   H^,  l    3.  \>    Toa  ,  1.  9 


fOoldxütei;  üfter  muhammeitarUscIie  l\>temik  gegen  Ahl  al-kitäb.    ^9 

stehe  ').  Die  Ansicht  Hugi  ChidfU's  gehört  einer  dritten ,  uir 
Irollen  sagen,  verinittflniien  Richtung  an.  deren  iVnhlin^er  die  Text- 
schuiig  zwar  zugeben,  aber  dieselbe  nur  auf"  eine»  Theil  der 
eh  rillen  l>eschrUnken,  wUhrend  eiii  anderer  betrilchtliilicr  Theil 
DgetUl&ithi  überliefert  sein  soll.  Sie  -Aird  in  (]eni  tbeologischeu 
Terke  des  Aven'oes  *)  angedeutet,  unter  den  Polemikern  aber  be- 
durch  Abü'l-'Abbfi..s    ai-J^inh&gt,    dessen  polemisches  Werk 


UL»   iJ.-:^^ 


J^UJ;  *Lj^>^!  ^l;:^    der  Verf.  S.  17  f.  ver- 


eichnet,    vertreten,    so    wie   auch  von  allen  jenen  Theologen  und 
Polemikern,  welche  sich  füi'  die  Annahme  der  Textesfillschiuig  aus- 
prechen    und  dennoch  aus  den  geiiilseliten  Schriften  Beweisstellen  , 
die  Sendung  Muhaiumeds  herholen.     Diese  Beweisstellen  ebea  \ 
ehören    nach    ihrer    Ansicht    /u    den    in  tuet   gebliebenen    iStücken 
|er    theil  weise    gefölschten    BüuhHr.      Vom    Stiuidpunkte    des    Ihn 
^fum    hingegen    können    und    dürten    aus    den    Schrift'ififn    der   Ahl 
ll-kitäb    in    ihrer   überlieferten  Form    keine  Beweisstellen    itlr  den 
ilani    geholt   werden.     Hingegen    sagt    ul-iSinhugi    hiefüher,    nach-  , 
em    er   die  muliaiumfdnnischfn  Stellen  aus  dem   Pentateuclie  und 

Bpfi  Ev.-uigelion  aufgezahlt  hat :    J^*j>ü^(  ^^  »itio  j-iut  (As»-^  bX^ 
"\:>.JLm   JkJiA-jiilj   i_ÄJ^od<    HUäi   Bi>J>3    'i]jjj<}\  ^yA    jol».^  ^-«(Aäjj 

JUj  ^Ü5  ^uf  ^\  wä-ä^  ^\  ^^\  ^.,\JJi  VI  ^jUVt  ^J^\  ^  * 

i 
-\  ^  ^jL*i    ^^y*£  ^^\   ^^^JS^  ^iUi!  ^yjiju   U/  ^j^j^ 

^Uj^il  jjI^  v:>wJ!;t   ^.j^^vXäJI   Ui?^  (j;^UajJf3  JjHfJ!  ')•      Obwohl 

aber   zumeist  die  historischen  Er/Ilhlungen  der  Genesis  als  der 
Pillschiuig    ausgesetzt    betrachtet,    möebt^'    er    dennoch    einer   der. 
Fälschung    zugänglichöu    Schrift,    überhuujtt    nicht    viel    ZuLruueqj 
schenken.     Er  spricht  sich  hiember  iim  Schlüsse  seiner  Kiiük  des] 

■K*entat«uch8    in    folgender   Weise    aus:  ^^  '^^j^^^  r^^  /^^  ^'^ 


1^  ft^  f^Jäc^  ^^.^j^  y^  M  fü  j*öo-it  ^^y4^ 


k>! 


^y^^lj  'iJ^Vb  oJm^  iX/Jt  oUü:^  «5ULi'  ^^.^l  ^lüj  ^,1  ^t  1  jj> 


l)  Kftir  al-xuuftn  s.  v.  Tuunit. 
V  Arorroei'  Pliiloiopbio  cd.  M   J.  Miillor  p.  97. 
»)  Alt^wibA  al-fichiri  Buch  IV  C^np    1». 
IW,  XX XM, 


24 


370    Golthiher,  über  jauhamjnfiännütche  Poltmik  gt^tn  Ahl  al-kMAb. 


^.jt  ^M^l    ^^   ^J^   L5^b    V^    fj^"^  ■'»bj4-JU 


^5  x^JU^o  Ju^  fcil  ^.jUö'i»^  tJu.Jt  jju*  y>  ^_53Jt  >^C^\ 


'  ..»jLio '^*).  — Als  Fälscher  wird  mit  weder  im  AllgemoinPii , 
bei  Ibii  yazm.  ein  ruchloser  imd  iuigläiibig«'r  Mensch  voraiisgesp 


sPtafl 


odftr    E«*a    ^^jJl  ^  ;U  (^=  "^cisn  NpTr),  welcher  eiii  J»*L>. 

genannt  wird  '). 

Wir  UecJaueni  löhhaFt»  dass  der  Verf.  iii  sniiieji  hibliüj^phiüchfu 
Eriirterunf^en  nicht  —  wie  er  dies  auch  im  Anh.  VII.  gethan  hat 
—  axich  anf  «line  nähere  Charakteri.stik  dps  Inhaltes  der  polemischen 
Werke  der  Muhammedaner  eingegangen  ist,  namentlich  derjenigi 
von  welrh»'ii  auf  eurupilischen  llibliotheken  Handschriften  vorhaji 
sind.  Es  wilre  dnnn  möglich  geweseiif  die  Steillujig  zu  beuiiheili 
welche  die  eiiizehieu  Schriftsteller  xu  der  Kenit'rage  der  Pi.di* 
e.iimehnieti.  Es  würde  zu  weil  führen,  wem»  wir  hier  die  Einzeln- 
hüiien  anführen  wollten,  auf  welche  dieieiiigen  SehrifÄt^ller.  welclie 
die  totale  oder  puriielle  TextiUlsi-hitng  lehren,  ihre  Reschuldigiingen 
basiren.  Die  dem  lief,  vorgelegenen  Schriften  die«>er  Art  liehand^ 
bei  dem  Naihweisc  der  Fül.schung  vomugsw ej.se  die  erzilhlen 
Theile  der  Bibel,  in  welchen  sie  sowohl  was  die  Zahlen  (namej 
lieh  Lebensalter  der  Patriarchen)  *),  jds  auch  die  erzählten  Tli 
Sachen  anbehingt,  Unmöglichkeiten^  Widersinüche,  eines  göttlichen 
Buches  unwüjxlige  (thscönitftten,  den  Patriarchen  und  Propbei 
zugeschriebene  unehrenliaft«  Handlungen  hervorheben,  was  ni 
ihrer  Ansicht  unmöglich  in  einem  von  Uott  geoffenbaiten  liuc 
gestanden  Inibeu  kann.  Was  die  nachgewiesenen  Widei-sprücht; 
anbelangt,  so  erinnern  diese  Nachweise  lebhaft  sui  die  ersi^^n 
lange  der  Fentateuchkritik  in  Europa;  auf  jeden  Fall  dürfen  di 
Nai'bweiso  tds  erst-er  Versuch  eijier  solchen  Kritik  gelten. 
Ibn  Hazm,  den  die  Späteren  in  diesem  Funkte  zumeist 
excerjtiren    und   ijamphrasiren ,    füllen   diese  Nachweise    34   Qu. 


•IICII 

ein- 
teile 
ngen 

i 

jhen 


1)  In  «iiT  lit'idcricr  HiLschr    uiiklAr«««  Wort:    *J»J . 

2J  niiil    lUicIi  il  Tfti.    1»  ^   13. 

Bt  Ihn  KnJJitn  lü-ÜHiiidJjA  {UAA    \Usv\xv    i>r    1510  Trat«)  VA.  94 r 

4i  Yini  Mcttliiiiuilcm  woist  %  H  IIjii  Hojcni  üacIi.  diuw  pr  nnrh  d«n 
biiiirtt^ii  Aiikrtiljon  di's  F«>i>lRt  iinthwhiiiUf;  In  dpr  Ari'lin  KdaIi'«  KtuiUirlirii 
tuu».     Kr  ist,   will  (tii>  Krilik  t]i>r  Li<li<<iisiillor  fuibi^laiiKt,  Ubwraos  waiüftul^;. 


Ootdxihert  über  muhammedmtütcbe  Polemik  gegen  Ahl  al-kUilb.    371 

bloss  für  das  A.  T. ') .  dereu  grösserer  Theil  sich  lediglich 
mit  dom  Peutat^uch  *)  beschJilligt ,  ^.jegen  welthtni  er  57  Ein- 
wendiingen  in  eben  soviel  Abschnitten  jMaä»  von  dt?uen  mehrere 
in  ünterabtlieüungen  zerfallen ,  erhebt.  Hierauf  folgt,  der  Nach- 
weis der  Fälschung  der  übrigen  Bücher,  d^r  historischen,  projjhf- 
ti&cbfU  und  poetischen*),  besunders  ausführlich  wird  der  Fsaltcr 
bedacht  und  dessen  Fälschung  aus  2,7.  45^  7.  lu.  87,:..  110,  i. 
Jerem.  82,  i    (was    als    Stelle    aus    dem    177.  Ps.  angeführt  wirdj. 

82, 1  (übersetzt :  ^  ä^juJi  aJLH  -Ji-i^*,  iLfJ^I  t*"*^^  ^  *^^  r^ 
T  j''-^)!  89,7.  ii.  nn.  uu,  welche  Stellen  als  Blaspheiuieen  dargef>tellt 
werden,  begiiindet.  Die  Stellen  sind  falsch  angegeben  und  über- 
setzt, aber  es  verlohnte  sich  der  Mühe,  zu  untersuchen,  welche 
üebersetzung  den  citirten  Stellen  zu  Grunde  liegt.  8o  weit  lief, 
sieht,  ist  es  nicht  die  des  Sa'adjä,  sondern  eher  eine  christlicli- 
arabisehe  Uebfirset^ung ,  was  besonders  ans  Stellen  ersichtlich  ist, 
welche  auch  in  d«r  christlichen  Theologie  von  dogmatischer  Ue« 
deutnng  sind.  Bass  er  überhaupt  nach  Uebersetzungen  gearljeitet 
hat,    ist    ans    folgender  Stelle  einleuchtend,    welche  sich  auf  Gen. 

3,  «4  bezieht:  tjj  ^^^-^^jjül  ^^Jtc  ^Jiyi  ^  q^'j  «>^  ^^^i 
h^^sLfl  Lx,ü  \^j  ajJlj  ^^  v*^^;  J^'j*"'  ^.5***^'  L')^^*^^  ^^^ 

^  iLir-  U^JC>!  ^  ^  ^.,t  JC«^  J{  ^Ls  «  HuJ.  a_Ä^  OüIj 
Mjc5>  ..Ä^    j^^l  ^    *^t,  ^JL^\*).      Aus    Proben,     welche     ich 


1)  Bl.  46r  —  84  V. 

2)  Dereolb«    bmtolit    iinoh    Um   Hnzni    fol.    79v    xiis     lli»    Dliittom,     «liu 
Seito   XU    üritroßUir   23  ZcUflii,   jhiJ«»   Zoile    fiiMt    pIiiIk»''    a«'hii  Worto      lirw  l>eu- 

tepaiiouiium  iir<nHt  «<r  fol.  8iiv    ,t_XJül. 

J  j 

.1)  Von  dem  Iltili    L    sh^  or  ful.  83  r   jJLm   (»Uju   ^.aA:P    .U^      <^-*^ 

U*jjJl    jNiiXi  j^^  *J!  ^t  s-*P^  j*4*a*j  ^i>jlj  AJii. vi:^^-»J 

I  ■»!»«*•  iJkJ^*  .  r>)».s  Wart  ^'Ji'  Ut  mit  IiiiatA  ( tbit  Hnzm  ist  AndHluitiur)  xu 
IniHii.  liM  U.  L.  kommt  in  iirubi.sel)f*ii  Svbrirtr<n  Imufi^  »]«  «am^^  OLü 
vur,  vgl.  RSdif^er  Do  oriKinc  f^l  inüml«  etc.  p  83  Anni  93  Eiito  liSiirijere  Be- 
seichnuug  Ut  auch  jUlü^t   iX^ . 

4>   Ibii   r»zin  fol.  48  r. 

•J4* 


372    Goldeihtfr,  Über  muhmnrwflawischs  Polemik  gegen  AM  al-kitdh. 


an   andei'tii*  St-elle    aus   einer  auf  Naclibiblisches   be7.üj,(lichon  pole^ 
mischen  Pai-tie  gelieteii.  hübe,  kann  man  ei-se.lien,  welche  Derbh« 
und  Sehonmigslosij<keit.  des  Ausdruckes  Ihn  Hazm  in  seiner  Polen 
anwendet. 

Dieselbe  Methode  befolgt  auch  al-!^iuhäg1  in  dem  IX.  Absc'hn 
des   zweiten  Kaiiitels    seines    Buches,    welches    sich    mit   der  An 
ziUdung  der  gefUlsehten  stellen  beschäftigt,  dei-eu  er  in  Summa 
(A.  T.)    luiführt.     Er    eitirt   die  Bibelstelleu  im  hehr.  Original 
arabischer  Transscription    und    venveilt   lursonrb'rs    ausführlich    bei 
dou    sogen,    obscönen    Partieen.      Wir    ertahren    durch    ihn,    da^^ 

die   Juden    diese  Stellen   mit   dem    Oollectivuamen   c>L.L>uJl    ^'^l 

nennen  ');    ich   vermuthe,    dass    diese  Benennung  der  Bezeichnimg 
^Einbö  ^^3»  entspricht,  welche  der  Talmud  bßi  almlichem  Anla 
gebraucht*).      Es    ist    bekannt,    dass    auch   Abulfeda    auf  Stella 
diofter  Art  refiectirt^J.     Dieselben  Stellen  sind  auch  bei  Ihn  Ki(]^t^ 
al-GauzijjA    tractirt^    den    ich    überhaupt    von   al-§inhiigi  ahhän^ 
gefunden    habe.     Nur   der    Convertite    Ja^ijä   b.    Ibrahim    al-Ra^ilt 
{St.  S.  34.  83),    dessen  polemischen  Tractate  *)    wegen  der  hüch 
interessanten  Momente   derselben    einer   eingehenden  Obarakterisl 
würdig  Wili-en,  geht  über  diese  Themata,  die  er  auch  bpiüelcsichtiÄ 
hinaus    und    rcHwctirt   namentlich  auch  darauf,    was  wir  heut« 
in  den  Pentateuch  hinpingearbeit«ten  Urkimden  nennen.    Namwut 


gebt  er  auf  den  Inhalt  der  aus  dem  ,Kriegsbuch" 


und    im  Namen    der 


jJLiI  .«Je  s^' 


.'krtM^^    citirten    Stücke    ein 


bemerkt,  dass  solche  Lieder  gleichgültigen  Inhalts  unmöglich 
liehe  OffenbaiTing  sein  können  ''). 

Ausser  der  F als chungsf rage  ist  in  der  polemischen  Liierati 
gegen  Ahl  al-kitab  der  hervoixagendste  Punkt:  der  Nachweis  d«r 
Bibelstellen,  in  weichen  von  Mubivmniods  Sendung  und  von  dem 
Islam  die  Rede  ist.  Schon  im  Koran  »Sn.  7,  is«  wird  gesAgt, 
dass  der  PrDpluit  in  den  Schriften  der  Ahl  al-kitab  genannt 
sei,    und    die  Traditio usliteratur    reHectii-t    sehr    hilutig   auf    dittS« 


4>  AlHMfwiU  Bach  O  eap,  »  §  2  9jM>JLi^  jjj^A  ^  J^tO  ^^  t\jyiJ\\ 

olZäII!   lp.^-»-*u  «l^^iJt  ^   li-ya'   xjüJl  bJ^  JJL*5 üj 

Jl  xäx>mJ  «JCJlj  vJLaJ'j  C)i^L>uil     Ju&  Jh4JL^  V^-^^  ^"^^^^ 


2}  U«l>yl  tr.  Sanliodrin  fol    99  b. 
S>  Hittoiiii   luitoisliunic*  cd.  Floischer  p. 
4)  Ibchr.    •!«-?  Wifiifr  Ilofbibl.  A.  K    t»r 
leh  »plbst  eitigTUstclit,  i'lu  elviiUeü  Arabisch, 
ü)  Hl.   I7a— b. 


f.. 
58,     Der  Verf.   schrieb,    wia\ 


OoUbütert  iÜ>er  muhummcäanüche  Polemik  gegen  Ahl  al-kitdb.   373 


Vorttnssetzung.  Diejenigen  Theologen  nun ,  wolche  diis  JovXÖ 
«Is  durChjfehendp  ünterdi-ückiinp;  des  ui\sprti»;3:liclien  Tt<xt«s  auf* 
fassea,  sind  mit  der  Ansieht  leicht  bei  dcjr  Hand,  dass  dor  in  den 
Schriften  vorkonunende  Name  der  arabische  Name  des  Propheten 
war,  der  aber  mit  allem  Anderen  aus  den  Schriften  vßrschwunden 
sei.  Diese  Ansicht  ist  jf^doeh  nicht  allgemein  verbreitet,  sie  wird 
wohl  vom  genieinon  Volke  häufig  aBSgesprochen ,  ist  aber  in  dor 
Tlieologie  nicht  zur  Geltung  gekommen.  „Es  ist  eine  vollends 
falsche  AuiTa^sung"  sagt,  Ibn  Kfldiini  til-Gauzij[ja  ,wcnn  man  voraus- 
seizen  wollte,  Juden  und  Christen  hütten  übereinstimmend  auf 
allen  Enden  der  Welt,  wo  sie  leben,  diesen  Kamen  aus  ihren 
Schriften  ausgetilgt;  dies  behauptet  Niemand  unter  den  Gelehrten 
der  Muslimln,  aiieii  hat  Allah  nichts  davon  im  Koran  gesagt, 
ebenso  äusserte?  sich  keiner  der  Genossen  und  Imäme,  imd  nach 
ihnen  der  Korangelehrten  in  diesem  Sinne.  Es  lamn  wohl  mög- 
lich sein,  dass  das  gemeine  Volk  diu'ch  ein©  solche  Auffassujig 
dem  Islam  zu  helfen  glaubt,  aber  hier  gilt  das  Spilichwort;  Der 
kluge  Gegner  kann  nichts  Besseres  wünschen  als  dass  ein  unwissen- 
der Freund  dem  Feinde  helfe,  Sie  missversteheu  nitnilich  den 
Sinn  der  Koranworte  Su.  7,16«,  und  mwnen,  der  im  Taurat  imd 
Ingil  vorkommende  Name  sei  der  bestimmte  arabische  Name,  dieser 
aber  findet  sich  m  jenen  Bücheni  absolut  nicht  vor.  Was  erwilhnt 
ist,  ist  die  Beschreibung  seiner  Eigenschaften  und  die  Zeit  seines 
Erscheinens"  ^) ,  wie  es  denn  auch  undenkbar  wäre ,  dass  in  den 
Schriften  der  Propheten  keine  Erwrdinung  geschehen  sei  von  einem 
so  hochwichtigen  Ereignisse  ^dessen  Gleichen  die  Welt  seit  ihrem 
Bestände  niclit  gesehen  luid  bis  zur  Aufei-stehungsstunde  nicht 
sehen  wird*  -).  Nichtsdestoweniger  hat  man  verschiedene  Namen 
genannt,  unter  denen  der  Prophet  im  A.  und  N.  T.  vorkommen 
soll  (St.  8.  325  A.  43),  und  wii-  brauchen  betrf^ffs  der  hierauf 
bezüglichen  Traditionen  nur  auf  Sprengers  trefllichen  Excurs 
(Mohammad  Bd.  I  p.  155  ff.)  zu  verweisen.  Die  Muhanunedimer 
sind  betreffs  der  Namen  dereelben  Ansicht  wie  die  jüdischen  Aga- 
disten,  welche  den  Liebliiigspersonen  der  biblischen  Geschichte 
gerne  mehrere  Numen  geben  und  in  der  Vielheit  der  Kamen  eine 
Bevorzugung  finden  %  Es  gielit  verschiedene  Ansichten  über  die 
.\n>:ahl  der  Namen  dpH  Propheten,  Die  Angal)en  variiren  bis  zur 
Hüll«'    von    tausend*).     Unter    den    aus  der  Bibel  als  in  derselben 


I 


li   ütkclir.  der  Luidcuer  üihllotbck  cod.    HSÜ  TesU  fol.  35 V. 
•2)  Ibid.  fi.l.  45  r. 

3)  Exodus    DibbA    »cct  40.     Elias   Imt   4,    nczalcl    6.    Josun  6,    Mcsps  7, 
cluy    2,  Dftiiiül   5,    ChHiianjn,  Misfliaol,  A7,orJH  jo  4.      Auch  für  Ahrahnra 

Ptirdll  Midonr&rtA  vorschivdono  Kumuii  nui^ofülu-t. 

4)  Vgl.  201  Namen  hv'v  l>urii ,  l>>w  Asiat  Museum  in  St.  Potorsb.  p  2\^ 
im  Kamen  hui  Al-FaniUri  Eiicykloiiädio  (N.  F.  nr.  7  der  Wiener  HofbihI  i 
m    76v. 


374    GoMziher,  über  vtuhammcdanigche  Polemik  gegen  Aht  (ü'l'itdb, 

angeblieh  vorkommend  angeführten  Nnraen  ist  nur  der  des  Parakleten_ 
aus  dem  N.  T.  sicher.     Ausserdem  werden  hus  dem  A.  T.  munen 
Hell    BUS    Jesjtj«    und    Daniel    Stellen    angeführt ,    in    welchen 

bebraischen  Aeritiivalente  von  Ju^  und  Jc+5>!  enthalten  sa 
sollen.  Die  im  A.  T.  vorkommenden  Benennungen  soUen  seil 
jU  ;U  oder  ^^  j^   f=  nJ*J3  n»i:  St.  S.  327)  in  der  Bedeutu 

v^IL)  w*^    wie    gewöhnlich    erklärt,  wird,    oder  wie  Andere 
dammter  Käraüs  —  meinen   ^r^su>}^  xiCäJl  vjUJi   rj-<--^  *)•     Ando 

ui'gii'en   die  Lautllhnlichkeit    dieser   hehr.  Wolle    mit   dem   Nam^ 
des   Propheten  -).     Ein    »mderer    alttestamentlicher  Name   des  Pb 

pheten  soll  sein :    Üa**^  (Ka'b  ul-ajib&r),  und  die  Bedeutung  die 

rüthselhaüen  Wortes  wird  mnsclirieben:    ^y,  v^^j»  j»-^     c^-^H  C^ 

,3^L<ü(  f-  J^y-Ji»!  J.J=vJL     Auch    der    an    den   eben  ei-wtthnten    ao^ 

klingende  Nanie    ü'Ja^s»-    wird    überliefert   (vielleicht  Ajiklllnge 

»nun.  Formen,  wie  etwa:  «n^MH,  HJTpn).     Ein  anderer  Name 

s.K*i>t  sein  mit  der  Bedeutung  ,>,«.«wii  ^^^  ^jA-wäüJ!  wa^Lo  (vielleicht 

ann  TinX);  femer  .U^  ^)  und  das  unversUindliche  unerklärte  >^>^1|| 
Auch    der  Name   ^^i^  wird  erwähnt.     In  einer  schlechten  Pan- 
phrase  von  Jes.  42  wird  v.  3.  4  in  folgender  Weise  wiedergegeben: 

jpJl  Xaj»*iiit  JuLaJÜ'  ^  ^^^' .   Dieses  j,%ft-i-«   soll  in  der  übrig 
total  muhimimedaoischen  Stelle  der  Name  Muhanimeds  sein: 
iLJLfjJu  ^y  j»yU  ^.j3^   SAJ^-Ä^t  iXäJtj  iU^uJl  ^^j-^b  j^'*^ 

*j.LÜ3  r[^l  ^^  L^b  x^uLoiJl  .^aäJb  L^  l^iiÄJLi:^  ^.,!  yjiil  j^^ : 
Aus    der    im    weiteren   Verlauf   au.s    Ibn    Kutejbä    citirten    St 


1)  1>M  im  Cntalog  der  BAmmonchen  Bibliothek  orioiitiüisoher  Druckwerk* 
frilsehlich    «h    aLLo^I   V.^'jü     vou  Güliii   »ngogoboii»   türkbche  Work    (BAIMH 

1245)  p.  Iv.  ^^ 

i)  Ibn  Riijjim  fol  .i6,  vgl    Kobnk"»  Zlacbr   Bd   IX  p  28,  wo  ich  die«  8uUe 
in  extoiiito  mitgotheilt  babo. 

3)  St.  8.  35fn^ 

4)  Ihn  Kl-'ImAd  fol   328  t 


Ooidaiher,  über  mtJianmedanücke  Polemtk  gegen  Aht  cU-kitäb.   375 

ist  ersichtlich,  dass  hier  ein  hebräisches  Wort,  etwa  na\p'73  zu  Gmnde 
I  liegen    müsse ,    wovon   aber   in  jener  Schriftstollp  keine  Spur  vor- 
handen  ist:    lölj  nJÜ  j^  UjÜj  ^J  l.jy  U!  L^^"bs:\Äi;  ^.,j-Sy»j 

a5^   r**J  vJW^  *i»ft-i>-*5  L^vi^  tX^it    .,b'  *).     Auf  die  vStollen    des 

A.  und  N.  T.,  aus  welchen  die  muharnnvediinischen  Polemiker  die 
Sendung  Muhainmeds  herleiten,  reflectirt  der  Verf.  S,  325 — 21» 
nach  Sa'd  b.  Mansür,  welcher  eine  Refutation  gegen  dies©  he- 
mfungem  schrieb.  Im  Ganzen  sind  die  dort,  aufgezilhltcn  Stellen 
an  Zahl  neun.  Diese  Zahl  erschöpft  bei  Weitem  nicht  die  St^illen, 
welche  die  polemischen  Schriftsteller  aus  der  Bihel  anführen.  Am 
ausführlichsten  unter  den  mir  bekannten  ^  polemischen  Schtitlfn 
beschäftigen  sich  al-$inliägi.  Ihn  Kaijini  al-Unuzitia  und  der  chnst- 
liche  Convertit  aus  Majorka    Abd  Allah  al-Targumani  *)  mit  diesen 


1)  Ibu  K»üiro  fol.  fiOv.     Vgl    iiuch  Nöldekc.  Oosch.  fl.  Qonwis  p.  7. 

f)  Bein  poIfjraUobo»  Werk    v-^wJLoJl   J^Pi     ^  J Jl   j  v^"^'  XÄ^vJ* 

i»i  b«i  9t,  8.  34  vorzeiclmet.  Es  ut  sclir  reich  tu  intoroaeuiutQti  ii^rsöiitidien 
und  histomchen  Pn-tcii ,  vnii  denon  ich  hier  einige  tuirvorliobeti  morlifc.  Vtm 
»uiiicin  Uubortritt  zum  IsIhiii  sa^t  lt.  diu»  sicli  stilne  friiliLTcii  Keligioiisfjpim^sf'ii 
dArob   liekrouztcii  und  UoirKtb^lu^t  als  Motiv  umtcrschobou:  (fol.  17  r  (ud.   Lcidoti 

„•i>ü   ^   LJiAÄx.  ,  »w*.w>J>jt  ,.,ld   _*tJut.      Er    stiidirto    in   aciiicr   Jitceud    in 

'  Bologiui    und    »cbildürt    dna    dtirti^o    Studentonwoson    M.    'Jr:        -äju)    ikX^^ 

>  j 

^1  ^.,^*JLiij  J^j  ^\  ^  jJj!  JsLs^l  ^  J.U  JJ'  I^J   *^^^^^ 

♦  mJLc  ^•)•*^j»J  l5^'  (J-^*-*äJ|  ^!  ^.^  {«^^S!  ^3  j^'  •  Vom  Sultan 
khh  Fi^ri«  'Abd  Kl-'iizix  iu  Tunis  erwühnt  er  untor  Anderom  Folgutidu»  iTol  25  v) 

^5  LT^y  er*  r^'  V>^  ^^'-^  kP^  ■'MjL^  •^'-4  »/^  r^^  a^i 

[ ^  *uo   5^.   .  .3  ^.4  ^U  JJ'  ^  U*i  ^LLO  ^t  ^  jS^  *^/it 


37B    (roltlzilier,  über  mnhavtm&lanische  PoUmtk  g«g*n  Aht  al-l-iWi. 


Stellen,  welche  al-f^inhäg!  in  gi'össter  Fülle  anführt.  Er  zahlt  in 
Stunnia  51  Bibelst-fllen  auf»  die  or  in  total  veniorbonor  \}fih 
Setzung  tiusführlieh  niittheilt  und  mit  je  einem  küizer^n  od 
lilnjjeren  Excurse  über  deren  Anwendunfj  Jiuf  Muhiunmedunisd 
begleitet.  Ich  will,  Ja  diese  Beweisstellen  voji  Hm.  8t,  zur  Spraq 
gebracht  worden  sind,  hier  turz  zusammenfassen,  welches  die 
nifenen  Stellen  sind,  um  seine  Angabwn  dadurch  zu  ergauw 
Sie    bilden  den  ausschlieKslichen  Inhalt  des  4.  Kapitels  vom  Kit 

al-a^'wbs'i,  welches  die  üeberschrLft  trügt:    *jä3^  w*ä:    q»  i5Ju 
xjuViLx^^  C)*^^^  xÄ^iLi^wiJ  /«-pf^  i»jrT<o  iJ^A^i  ^)^3   LoLiJ>  K^     As. 


oy 


xXjl^  \JLit 


ers- 


ieh   zähle   die   betreffendon  Stellen   nach   der 


von    Al-?inhilg!   luifolgteii    Reihenfolge    auf:    (1)  n<>nes.  17,  it — »o. 
(2)  49,10.    Tiz-t  übers.  JjJI  iJ  ^jrjJL  —  (3)  Deuteron.  18,  la.-^ 
(4)  18.  19.   —   (5)  Genes.    16,  8— a.   —   (ü)  Gen.  21,  la   übers. 

ij^jt^j  ^yi  wb)  iU*Iit  Ä-«^  ^sL^^i  «jUjI  S^i^-,  —  (7)  Deuter 

33,8    Kfi  A  i-y-V-j  ^**JLa  JUJ^  ^.jÜ'  ^JJI   ^15-  ^    j.*:?-  ^.,lj 

oUxJ^  jw^l  oLAJ'b  iÜLc  ^^.jt^U^ vl^J^sUj^  .     Nach  To^fat 

al'ürib  Bl.  lUv  ist  ^^^.-xj^l  äJüUjuII  i^JL»  ^  S^^  ^\  ^.,l>s 


^Ul^t^  o^oLoJt^  ^  JJ|,  bXait   j^^Ü»^  ^jJjÜM«  o^U>3  ^U»  ^u9 
^yüs^  ^^  ijjc*i-«   *Ij?"  L5L9.?  LjJLt  wsJS^t  iSa  ^IjJJ!  ^  |»ljJai! 
'iJÜ!  njLj!  ,*5J^  ^^  l^43b  «>;*ijw*  o»J^3  o^^^^'-    ^" '*«"«*»»»« 

J«hr«>,  iu  wwlchwn    Abd  AllAh  schrieb  (&23  H  ),  grüudeto  der  Fürst  ein  1I< 
(,..LwM<,L<*)  für    fromdi.»  MuhummedMiier  uud   versah  es  mil  frwTnmt'ii   Stinnti] 
es  wiir  dAs  ursto  in  Afrika  (ßnt.  27  r).     Vur  Abu  Vkris,  war  diu  SelTcnfAhriki 
vin  Mouofiut  des  Acraroü)  or  giib  diCKwn  Itidiutrioxwoig  frei;  fül.  S8r  Jk^iA  ^bt^ 

fü\>J^  *Jb  ^5  v-öuu  xJlt  j^  Q^^  jJLa  Ui^JU-«  ^jl^  ^.^1  «.Xju  ^jjUJI 

1)  S.    Übpf   dlo   muhiimmcdiuilicbe   Anwonduiifr   diu»»  Vcr»c»   Nöldttk«i 
Orient  und  Ocdd«»iJt  II  p.  631. 


Goltiaiher,  übrr  muhommcfianuicht  Potfmik'  ge^en  Afd  al-kitäb.    377 


|?gl.  Sfs.  nr.  3.  —  (8 — 18)  Die  Parakletstellfn  aus  don  Johanneischen 
'Schriften   des  N.  T.  —    (19)  Ts.   'ä^,^.  4—7    mit   der  Bemerkung: 

LJ  ^il5  ^.^lö'i^Lj  ^'1^1  ,«j.  'Kfi^S  bJ»^  ^i\  xJ^  K^\  05^  j^^ 

l^t  j^^l  iJU=^  ^  L^  ^-  kJÜ!  ^^3  BJ^^l3  S-iLi.  —  (20)  Ps. 
48,», —  so  übersetzt:  {j^Jüi  U^^j  ü-^Ji  j»  ^V^js^  r^^  ^-^j  i-j'- 

In  JW^  soll  Muhainmeds  Niime  angedeutet  sein,  der  zweite  Vers- 
theil  deutet  axif  Mekka  hin.  —  (21)  Ps.  72,8 — 1:>  in  freier  und 
pektirzter  üebersetzimg.  —  (22)  Jesaj.  42,  u — i5r.  —  (23)  Ps.  2, 7—». 
Es  ist  h<f»merkpnswerth .  dass  dipse  Psalmst^^llo,  wplt-ho  Wer  als 
Beweisstelle  für  die  Sendung  iluhfiumieds  an^efiiiirt  wird,  bei  Ibn 
flann  unter  den  ItlaMplienitschen  AMisspniii<;rn  gegen  Gott  und 
luit  als  Beweis  für  die  Fillscbung  fi^rirt  s.  oben  S.  371.  —  (24)  Ps. 

P.8^  ft — 7  übers,  ^i^^'^3  t^jt\  ^_cÄil  ^^jL-J^lj  NiU  ö  j^Jü!  J^ Jl  OT 
w>J»ii>'  ^*>->  ^^  t^iSLi^  (A^WI^  oUIJÜt  und  auf  Muhamoied 
be'i&ogen.  —  (25)  Jesaj.  21,  0 — 0  sehr  zusammengezogen.  Besonderes 
Gewicht  wrd   gelegt   auf  -ii7:r,    3d«^   und   b53>  as"!  v.   7 :    ^^  |j 

(cod.  oU^t)  |>IJjoI  Jesju.!  ^  Jw^j^*,  opt  f^^b  li^jl^  .jjj^  jJy>- 
»ÜUi.^  J^u.  —  (26)  Jes.  60,4—7  J-a.ÄJ"  ^  LjJb^  oU^^  »A;>5 
^SkksA  ^  f^^  L^l  gss-^  crir*^'  j^^^^  '-^^  ^^^^^  ''^  ^^ 
Uit  ,»^w£iJii3t  tü^3  LL^;  LitJs^  i-^b  J^^'  ^'  «.i^^Ai^rs  r^^-"^^ 
y^JLlxJl  ^3  ül>^  N>oJ  ^-,^^3  j*JtU3  Jw.^^  J^*a5>^.  —  (37)  Jes. 
h\,  11 — i.-».  —  (28)  Jes.  49, 1 — s  gekürzt,  v.  5  'ist  T\iT'i^_  \r73  lar«"} 
ist  übers,  ^^i^  ^y^  ^^^'^45  V^^'  ^^^  ^^-^^  '^j^ .  —  (29)  -les. 
154, 1 — a  mo^itb  "»SSI  =  HjüLswJt  ÄiijUJ)  0J3  sind  die  Nachkommen 
Ilagar's  und    >s?»f.,^tlt  jJ.    die  Nachkommen    Sara's.  —    (30)  Jes. 

42,  i.  t.  T.  .*».  jo.     In  dieser  Vevs^'nipite  soll  ^(loichfiiUs  die  ausdi^ück- 
'  ÜL-he  Nennung  Mohammeds  enthaltön  sein,  nämlich  in  den  Worten 


-1 

linnfr 


378    Ooldaiher^  iUter  muhammedanitche  Pokmih  ffcffen  Ahl  al-kUdb 


statt      -x:iii  ontsprcehuiid  dem  hebr,  Text :  }*^.^^  ^^Ij^  tut  unsa 
lldßchr.  Jwösl   und  es  ist  sicher,   dass  al-f?inh.  diese  LA.  vor 
hatte,   da   er   tiuf  dieselbe  in  seinen  Aasfilhnuigen  die  Beaiehung 
dieser  Worte    aul'  Mekka   bekundet.    —    (31)  Jes.  35,  i.  a.     Auch 

hier    ist    ErwUhinuig    des   Namens    enthalten:    Ju^a-b  ^h«'i  4^H 
^.,LlJ   (cod.  ^^^L^)  Q*-t-5^.     l^io  i'rophezeiung   wird   auf  Mekkii 
bezogen.  —    (32)  Jes.  41,8 — i«    Kusammengezogen ;    zum   Schlass: 
(b^nnn)  !ju^^    .^^  ^a  J..  ^v;;:*j  c>JL .  —  (33)  Eine  angebliche 
Jesajastallef  an  die  wohl  kaum  ein  Anklang  michsaweisen ;  sie  a<^_ 
lauten:    ^.jSU-*!  ^J\  u^i^  ^  ^N-^  Ir^  !c\-^  «S*-^t  sa'^Jtj-?»  J^ 
Ju'ÜI  Qr»  -^^H?-^    —  (34)  Jes.  54,  i.     Wiederholung  von  nr.  (29).  — 
(35)   Jes.    9,  5—6    iL^l_i-5|  ^.  n-jL^^Lj^  JL_i-t  ^  ^^^' 
A-.^'    ^^     ^i  H^\  ^'Lp-  (so  übersetzt  er  rTi*^?rt).  —  (3<;)  Au.s 
Jesajiv  eitirt :    Jui>i    cfwjl^  c?.-**^  /^^  ^^  '^^'^  gleichfalls  nomini 
Ei-wilhnung  des  Propheten.  —  (37)  Jes.  52,7  übersetzt: 
Jik+j^  ^::J^^la  J»L^  öl  J^i   i3    wo   Muhamnied    dem  hebr.  "1^3^    ent- 


sprechen    soll.    —    (38)   Jes.    43,  so     -usaj^.^ 


^^  ÄJ9  ij^\  ^Ji^  f^^is  kS^^  ^^3  C5;W^   ^^'^   b^^ 
^U.  ^^  ^  iijÖ\  5Jw^  ^^b(i*M  ^*  »j;  ^t^  ^bLaJt  Ji.lir 
*^tJ^  —   (39)  Jes.    60,1—4   wird    auf  Mekka   und   die  Wallfa! 
bezogen.  —  (40)  Hosea  12,  i    übei-s.    Uij.  Jö  ■J^-^-JU  J^o^^l 

iü-«ljl  iL*JüiJl   '\A^\  «151  jJ»l  c;J^  jss».  aJUÜ^  v^>^*^- 

liegt  die  LA.  b«  ü?  T^  15*  statt  der  lectio  viilguln  b»  0? 

zu   Grunde;    ebenso   Poschit.    jo^^  opo^  N      **  |_2d^_V.     ünl 

dein  Volke  Gottes   sind   die  Araber   zu  verstehen.  —   (41)  Hah 
3, 3 — IS    zusammengezogen ;    in    die    urab.    Uebersetzung   wird 

Wort    iX^^    zweimal    eingeschmuggelt.   —    (42)  Jes.  2,  r  .-j    Mi 
4,  1.  /    wird    auf  die  Ku'ba  und  aiaf  den  Berg  'AriiRit  br;»ogen. 

(43)  Ezech.   17, »;  ff.    sehr  frH  übers.   —  (44)  23,  ss— «5  wianun     

gezogen  und  niif  dn<  iSchlacliI   lit-i  Hudr  angewendet  —    (45)  ßirt 
angebUche    Danielslelle ,     die     nicht     nachweisbar     ist ;     in , 


GoldsOter,  über  muhamnicdatasche  I\}lemik  gegen  AM  al-küät/.    379 


elben    wird  Muhammed    genannt  —   (46)  Dan.  2,  sj  ff.   tendenziös 

ngestaltet;  das  vierte  Reich  ist  das  des  Muhanimod.  —  (47)  7, 2  ff. 

Die    10  Hörner    des    viert^?n    Thieres    sind    die  (»enossen  des  Pro- 

beten.  —  (48)  10, 4  ff.   sehr    frei    umgestAltet.    und  in  muhumme- 

nLschem  Sinne  gewendet  mit  sehr  nachdrücklicher  lieziehuntj  auf 

Auftreten  des  Islam  zum  Sclduss.  —  (49)  Auk  dem  N.  T.  mit 

Ber  Einführung  ^^^^-^1  Ä-^^^JÜt  JjU-j  \^\jS  ^  Lä^ä-^-j  ^iU» 

\\jLi.  —  (50)  JerenL  5,  ir..  le.     ^Das  Volk   von    der  Feme" 

oll  das  arabische  sein.  —  (51)  Jes.  46,  0 — ii  Jw^  j^  JÜaJ!  tJ^ 


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Die   Zephanja- 


eile  (St.  nr.  8)  wird  b(?i  jVl-Sinhugi  nicht  anget'üiirt.  —  Die  Ucber- 
etzung  und  Anwendung  dieser  Ol  .Stellen  rechtfertigt  das  Urtheil, 
reiches  Sa'd  b.  MansÜJ*  (St.  p,  328)  über  die  Beweisst^illen  der 
(ubaitiiuedaner  fliUt;  namentlich  ijusst  es  auf  die  Art,  wie  jeden 
Augenblick  ein  Jwj^  «jder  vX#j>|  in  den  Text  geschoben  wrd. 

Dan  Vorhaben,   von  welchem  Hr.  St.  bei  Abfassung  des  vor- 
legenden Werkes   ausgegangen    ist,    ist    mit  S.   101    und    den  aul" 
"BesRn    Tlheil    bezüglichen    Nachtrilgen    erledigt..      Der   Verf    Inotet 
doch    noch    ausser    dieseiri  Haupttlieilo  bis  S.  388  sieben  höchst 
kenswerthe  Excurse,    welche    sich    naturgemllss  in  den  Rahmen 
einer  Arbeit  einfägen,  und  deren  Ausführung  mit  Recht  in  diesem 
Busammenhange   unternommen    worden    ist     Wir   sind    deni  Verf. 
besonderem  Danke    vei-pIlicM^t    dafür,    dass  er  dieselben  nicht, 
ie  mjmches  Andere,  zurückgehalten  hat.     Anb.  ITT — V  schliessen 
'sich    ganz    eng    an  den  Kern    des  Werkes    im;    sie    enthalten    die 
Bibliograiihie    der    dnisischen   l'dlemik    gegen  Christen  und  Juden, 
Ipocalypscn  mit  polemischer  Tendenz,  sowie  in  arabischer  Sprache 
rgehaltene    Missioasschriften    (zum  Theil    aus  occidentalischen  Spra- 
chen  übersetzte),    welch    letztere   ilirer  Natur  nach  gegen  das  Be- 
enntnisB  derer,  für  welche  sie  bestimmt  sind,  polemisch  auftreten, 
)ie8e  Anhänge    führen   die    im  Werke    beschriebenen  Schriften  bis 
"Nr.  182.    Anh.  I  bietet  die  Literatur  über  den  sogen.  Bund  Omar's 
mit  den  Ahl  al-kit«b  (S.  166-  -187)  in  grosser  Ausführlichkeit  und 
DJt  besonderer  Ausscheidung  der  spittorcn  untf*rgeschobencn  Tractate 
lieses  Inhaltes.    Wie  Druck  *  Jegendmck  erzeugt  und  Action  Reaction 
zur  Folge  hat,  so  schliesst  sich  aucli  der  uiuhanmiedimischen  eine 
,««tinmhammedanischc  Polemik    jui.      Die  Bibliogi'aphie    der   christ- 
lichen Polemik   gegen   den  Islam,    sowoh!   der  offensiven  »ds  auch 
Ber  defensiven,    ist.    soweit  dieselbe,  in  arabischer  Sprui-he  geführt 
arde ,    in    den    Haujittheil    des   Werkes    mit    aufgenommen    mid 
üphabetisch    eingeordnet    worden.      Was    an    dmstlicher    Polemik 
|egen  den  IsLun  in  occidenUlischen  Sprachen  hm  zur  ersti^n  Hälfte 
es  X\^1I.  Jahrb.  geschrieben  wurde,  ist  im  Anh.  VI  bihl)ograi»hist"h 
omengestellt   (der   auch  S.  227 — 234    einen  Ejtcurs   über  die 


380    (fotdziher.  über  mnhammeflaniäche  Polettük  g^gen  Ahl  al-latdb. 

ältesten     Koranühei-setzungeti     einschliesst).       Die     chronolo] 
Schranke,  die  sieh  dt'X-  Verf.  selbst  fifesoUt  hat,  vei-hindert^t  ihn 
christlich -polemische  Werke  unstir*»s  Jahrhunderts  Bezug  zu  neh 
z.  B.  ChEirles  Forstor's  Mahometism   unveiled  (1828),    in  welci 
Daniel  8,  m  (C2E-Tr  "^pr:)    aui*  Muhanimed   gedeutet  wird   (vgL 
349.  351  jüdische  Polemiker),     Die  antirauhammedanische  Polemik 
des  dui'ch  seine  Umtriebe  gegen  Fnuikreiuh  berüchtij^^n  italienischen 
Missionärs  in  Persien  Leopold  8ybastiiuii,  welcher  auch  das  N.  T, 
ins  Persische  ühersetzto,  von  welcher  Arbeit  er  in  der  Einleitung 
seiner  Ausj^abo  dos  N.  T.  (London  1807)  sagt:  nuam  eo  lubore 
studio  perfeci  ut  ipsorum  Ptjr.sarum  judicio  non  dubit^mi  asse: 
tersiori    stylo    persiee    conscribi    non   posse,  praevid  disaertatii 
da  Christ ianiw   rdiqiortis  vaiktte  deque  sacrantni  Utlerarum  sin- 
cerknie    qiias    MuhmmneAmn    a    Judaeis    ef   Christ ianis    vitittt^M 
credunt  '),  hätte,  da  e iimial  der  Veif,  die  auf  dem  Titelblatt  geseti^l 
Schranke  durchbrochen  bat  (S,  393.  407  werden  persische  Schriften 
aufgpziihlt),  unt^'  den  christlichen  polemischen  Schriften  gegen  den 
Islam    ei-wjlhnt    werden    müstsen.     In    dieselbe  Reihe   gehört,    dann 

auch    das   polemische  Werk 

von    dem    des    Hebrliischen    sehr   gut   kundig 
ttl-Din  (st.   1318;  IJibliuth.  Naluinaie  Paris  Nr.  35G).     Für  ein  Bei- 
spiel jüdisch-persischer  Polemik  f.jegen  den  Iglam  vei*weise  ich 
de  Gobiiieau's  Les  religions  öi  li.B  philosoplües  dans  l'Asie  ceni 
(Paris  18ti5)  p.  37.    Muh^mim»^dmiis€he  Polemik'  'liG^aw  Ahl  ul-kil 
ist  auch  in  ttirkischer  Spracho  vertreten;  z.B. inSamvg  b.  'Abd  All 
Magma' -  i  -  latiVif  ^).      In    der    AufziÜiluüg    der    in   occidentaliscl 


u.   d.  T.  ^Juwi^  ^^^^^^   verfaj« 
sehr   gut   kundigen    Historiker   Rofl^ 


1)  JourniU  des  Saviittts   1813  A\t11  p.  215. 

2)  Qualronieru'a  Ausg.  von  Jlnschid  oI-l>in,  llUUtiro  <1e»  MogoU  ilc  1h  P« 
Introd    p    LXf 

3)  Ildjchr.  dc«rT\nonor  Hofbihl.!  Mixt  nr.708  Kiip.  IV  niid  V  (fib 

O^  ü^^  w^-^^  \^^yHi  \S}^  cf^^jy"^  o^'*'^^^'^  O^V 

'tieh  dflD  Juden  g^^^nilber  die  Siibimlli-,  KiblA-  und  AltrogHÜatu^u^'o  4VRi 
pt  BIS  ff)  besproclion  wird  viuA  die  Moglirhkmt  dor  Abrcpaüo«  »ujfwblkh 
sidscher  Ges<it«u  damit  motivirt  wird,  diiN»  dl»  Echthtnt  dorwilbon  nicht  vtrh 
ist.     In   Bi|zug    nuf  dio   Vurk'||;uii^  <lo  StttibatULago»,  bctruifs  ttcIcIio»  die 

Mmea'   U^Oj^t«  oI^-m^I   >iyJ*\^   U   \j<i\    v:^..i.wJU  LX*-^'   eltirt 
sagt  der  TUrk«:      <f^^  «OJ    J   ^     c^y^    l-!)    j>SS ^  OL«  ^Ju^ 


GoUlzüttT,  über  muhammedanüche  Polemik  gegen  Afd  <ü-ldtäh.    gj^l 

Sprachen  geschriebenen  Kontroversschriften  vor  dem  XVJJl,  Jalirh. 
I  fehlt   uns  jedoch  recht  fühlbar  die  Disputation  des  Manuel  Falae- 

lologos  mit  dem  muharamedanischen  Movragt^tiQ  (u-jvS-«),  welche 

[der  Hellenist  Hase    bekannt  gemacht  hat'),   vielleieht  das  einzige 

noch  heute  sachlich  interessante  Stüiik  dit^ser  Literatur,  in  welchem 

auch  auf  ö-ühere  polemische  Werke  der  Byzantiner  {^egen  den  Islam 

I  Bezug  genommen    wird ,    so  namentlich  auf  ein  polemisehes  Werk 

i  des  Johimnes  Cantaeuaenus,  das  mit  vielem  Lobe  erwiLhnt  wird  -). 

I  8.  220   s.  t.  Andrea  Abdalla    Maurus    ist    die   fi-anzösische  üeber- 

.  Setzung   von  Guy  le  F^vre  de  la  Boderie :    Confusion  de  lu  Hecte 

,  de    Mohammed   (Paris    1547,    vgl.   Not    et   Extr.    IX    p.   110)    zu 

ergänzen. 

Eine  besondere  ausführliche  Monugi'aphie  bildet  Anhang  VIL 
ijJüdische  Polemik  gegen  den  Istlam*'  (Ü.  244 — 388),  welche  das 
ganz«  Buch  beschliesst  Jüdische  Polemiker  und  Apologeten,  die 
I  in  arabischer  Sprache  schrieben,  sind  dem  Plane  des  Buches  gemUss 
[bereits  im  Haupftheile  vorgeführt  worden  (Nr.  19  8a'd  b.  Mansür, 
24.  Jehüda  hal-Lowi,  Nr.  75  b.  Samuel  b.  Chufiit,  Nr.  ISOb. 
ttu^l  han-Nagid,  in  diesem  Theile  ist  Maiinonides  nicht  mit  auf- 
^genommen).  In  genanntem  Anhange,  in  welchem  zu  dem  Verdienste 
«iner  genauen  Bibliographie  das  einer  in  allen  Punkten  lehrreichen 
literaturgeschichtlichen  Darstellung  hinzukommt,  ist  dieEntwicklungs- 
gflschichte  jüdischer  Polemik  gegen  den  Islam  mit  ausführlicher 
Obarakteristik  der  in  Betracht  kommenden  Schriften,  der  rahba- 
nitischen  sowohl  wie  der  kar;iis€hen,  in  der  chronologischen  Ord- 
nung, die  auch  dem  Haupttheile  zu  grösserem  Vortheile  gereicht 
hatte,  geschildert  Der  eigentlichen  Literaturgeschichte  der  Polemik 
geht  eine  mit  erschöpfenden  Kachweisen  begleitete  Abhandlung 
aber  alle  Namen,  unter  welchen  Araber  vmd  Mohammedaner  in 
jüdischen  Schriften  vorkommen  (S.  24S — 273)  voraus,  worauf  eine 
Zusammenstellung  der  Stellen,  wo  in  Gebeten  xmd  in  der  gottes- 
dienstlichen Poesie  auf  Mulianmiedauer  Bezug  genommen  wird, 
folgt  (S.  274 — 301),  um  nach  einer  Darstellung  der  ThiMnata, 
welehe   den  jüdischen  Theologen  üum  Anlasse  der  Polemik  gegen 


(lul.  37  V).  Den  Cliristcn  gegenüber  (frtiifl  vT  <Vw  Aiiscliuiiung  an,  wouacL    ..jLL*a3 
Ji' J  «5i— i  u*^  J->^^  «JU^  Ji-^W   4j-*t^   ^  ?J^^   ^'■*^   «>**^ 

[jüLi^j^l  OSU  j\^  »Lyä»  aS-ib  »S  {(vi  41). 
1)  Not  et  Kxtr  VII l   U    p.  323  rf. 

ü)  1.  c.  p.  328.  '6'A3.  teil  macLu,  weil  in  du»  Uahmcn  dieser  AMiniidltutK 
bwondcn  binelu  (;eliürund,  uuf  diu  p.  33  SJ  j^u^ubene  Charaktoriatik  dor  vuit  den 
IfibHUnvüaueni  buimuten  arKbi^Lhen  bibt^lüboraoleungen  aufmorksaiD, 


cheu     , 


382    Ooldsiher,  ülter  muhtunmedaninche  Polemik  gegen  AJd  al-kiUih. 

Muhamniedaner  dienten,  iiuf  die  LiteraturgeachicUte  dieser  reicheu 
Polemik    zu    iibergehwi.     Et»  Lst  711  bedauern,    dass  sich  der  V 
zu  Ende  dieses  Tbeiles  wegen  der  .ungeahnten  Ausdehnung  diei 
Anhanges"    (S-  349)    etwas    zu    knapp    äu    tassen    gez"wungen   n» 
Aus    demselben  Gnmde    ist  aucb  wahrselieinlich  ein  Anluing  VllÜ, 
worauf  S.  248    A.    9    vei-wiesen    wird! ,    unterdrückt   worden.     Die 
Abiiandlung    enthiüt  aiieli    manche    beachtenswerthe   Bemerkung^ 
die  vom  Ötjuidpunkte  eben  obsehwebeiider  wissenscliaftlieher  F: 
von  Interesse  sind.     Wir  erwithnen  nur  S.  344,  wo  eben  in  diesi 
Augenblicke  interessirende  Nachweise  über  Fillschungen  des 

H      .  <    J 

tischen  ,^,uujCw«  Firkowitz  geliefert  werden. 

Es  mögen  zum  Scbluss  noch  einige  Bemerkungen  über  kleiner^^ 
ttils   folgen:    S.  29  ff.  iir.   12  ^^\^y,\  ^^  ^  O^J^'  V^^^fl 
sollte    Cod.    Gotlian.    Moller   Bd.    I    p.   34    nr.  152    ^.,1^^»  \JjS 

«cäiJUlt  JJJ;^  ^)  v5  ^».t.U»Jt  i^^yi^^  Vj^  t^^  ^-Jj^.1^1    mit 
Combination  gezogen  werden.  —  S.  42  nr.  21  ^Jl  iL^jiit 


In  di'm  llandschriftemiac.h weise  zu  ergiinzen  der  Leidener  8ainiuel- 
code.v  in  iul.  .Sujüti'scher  Abhaudiungen  Nr.  474  Wanier,  wo  dies 
Auszug    mit    enthalten    ist.      Ref.    hat    aus    demselben    io    seil: 
uiigariscb    gesehriebt-nen    akademischen    Abhandlung    über    Masir 
und  Magrib  (Uudapest  1«76)    das  Epigramm  gegen  Avicemia  mil 

getbeilt.    —    S.    59    nr.    40    \^üv>l^  fjLa  ^^^\  ww«-  j  xJL--i 

Der  Vei-f.  übersetzt:  ^Abhandlung  über  Scbjnilhreden  gegen  d^ 
Propheten  und  seine  Prädicule" ;  richtig  wäie:  ^Abbandl.  u-  8. 
und  die  hierauf  be/ügliehen  gesetzlichen  Verordnungen'  (jüd,  ü'^'T 
—  S.  72  nr.  CO  ist  kein  eigentliches  polemisches  Werk;  wo| 
aber  sind  vun  Al-Mas"üdi  müniUiche  Discussionen  erwlUmt  NoL 

Extr.  Y\\\  p.  168.  —  S.  103  Z.  2.  8  «^Li  1.  i'U.  —  8.  175.    Üel 

die  Art  des  Buches  von  Reynolds  ist  noch  das  üiiheil  b   Pu 
und  Dasent's:    .TeniÄalem    the  City  of  Herod  and  Suladin  (Londfl 
1H71)  p.  59  bemerkeiiswerth.  —  S.  313  Z.  9  v.u.  '^b  bx  ist  wo 
Druckfehler   fiii-    ^ddt    Koran    Su.  39,4.  —   S.  314  Aiun.  22.    M« 
bridbinv  1.  Muhudara,  —  Änm.  23  Z.  8  r!«Ta?3  HTSncc  L  n»:?T2 
Z.  10  V2'*D  1.  N-:bE.     -  Z.  IG  -ib:b«  1.  n3::bj«,  die  Bst.  •;  und 
werden    in  den   tranKScribirlen  Miuiuscripten  häutig  verwechselL 
8.  324  Z.  15  scheint  zwischen  bnU  und  j)-s  etwaß  ausgefallen 
sein.  —   S.  32G    Z.  9    oian  1.  Diir.  —   S.  351   Z.  fJ    ist.   fü 

grammatische    Terminologie    bemerkenswerth ,    dass 

das  gewöhnliche   sJüLä-JI   (=*  "itisn)   gebraucht  wird    —   S.  3^ 


Goldäher,  über  muhammeelanuche  Polemik  gegen  Ml  cd-kitäh.    383 


Z.  9.    ^, 
c 


1.  ,Ua.Q.  .   —   Z.  22. 


32    ^?2nO"<  1.  ■•:PinO''   für  das 

klassische   iij-jJLHj  w5ü-JI  ,c«vXj.  —    S.  383   Z.   4   "nrn  «ms  ist 

nicht  wie  der  Verf.  erklürt  ChodAwend,  sondem  Chudäbende.  — 
8.  388  Z.  ß  bj«?;^,  was  der  Verf.  gaiiz  richtig  ia  das  literurische 
•(«yb"  (sehr,  pb")  corrigirt,  ist  die  allenthalben  gebriluchliithc 
Vulgärfonn  mit  Mi^tAthesis  der  heidfn  irrsten  RadiealcoiiKOtiüiitoti ; 
ausTOSprechen :  jin'al.  —  S.  392.  Wilhrend  die  jüdischen  Apologt^teti 
tind  uuter  den  Muhammedanom  Al-BikiVi  die  IJeht^reinstiiiiiuung 
der  Tauriittexte  m-gireii,  um  gegen  die  Annahme  der  Mögliehkeii 
einer  durehgeheTiden  Textesfölschuug  äu  jdaidiien,  wird  gegneriselier- 
die    Verschiedenheit    der   Texte   hervorgehoben.      Ihn    Hiixni 

sagt   diesbezüglich    fol.    46  v:    (iJj^l  j^)  .S^  S^\  ^^^*^  y^^  ^^ 
jJsX*^  *^y-^   iiLj,^UJt  ^j;^'wJ  ^cüt  q!  ^:)>^^  ^>&-^'  r*^S   *-5jUx 


^bLol 


„^^^L 


Der  Leser  wird  dies  neue  mit  dem  Aufwände  rastlosen  Oe- 
enfleisses  gearbeitete  Werk  dfs  lim.  l>r.  Steinschneider  nii;h1 
der  Hand  legen,  ohne  den  Wunsch  zu  hegen,  der  Verf.  möge 
recht  bald  seine  schon  vor  längerer  Zeit  in  Aussicht  gestellte  Ge- 
schichte der  jüdisch-arabischen  Literatur  ^  deren  Reichhaltigkeit  so 
inauehe  wt*i1;hvolle  IJeitriige  aus  den  Maleriulien  derselben  in  des 
Verf.  Bodleianis ehern  Katalog  und  in  EinKelabhandlungen  in  dieser 
sowie  auch  in  anderen  Zeitschriften  ujid  vonrehnilich  auch  in  vor- 
liegendem Buche  ahnen  lassen ,  der  Oeflfentlichkeii  übergeben. 
Ebt^nsu  legt  auch  das  vorliegende  Werk  wieder  den  Wunsch  nahe, 

ä-flJuJU  K.^Lä4J(  uJLÄi'   des  M,  ihn  Ezra,  von  welchem  der 

Verf.  nach  dem  Uxforder  Codex  eine  wohl  vorbereitete  Ahsclirifl 
besitzt  und  hin  und  wieder  in  seinen  Arbeiten  wichtigts  Excerpte 
bietet,  in  ausführUcherem  Zusaiumenhaiige  kennen  /.u  lernen.  Dieses 
Werk  verspricht  nach  Allem ,  wa.s  St.  daraus  luitgetheilt,  interes- 
suiit«  Ausbeut*'  für  die  allgemeine  arabische  Ijiteratur.  8o  ge- 
winnen wir  •/..  B.  auch  uus  einem  im  vorliegenden  Werke  8.  102-  '{ 
niitgeth6)lt>en  Exceq>t  (?ine  Notiz  über  Abu  'l-'Alä  al-ila'am's  Koran. 

Wir  erfahren  dadurch,  das  diesem  Koran  der  Titel  öULiütj  ^yoäJt 

gegeben  wurde,  was  für  da.s  Verstilndniss  dt-r  in  dieser  Zeit  sehr. 
XXIX  S.  640  Z.  3  Ijetretts  des  Abu  '1-* Alaschen  Korans  gemacht^eu 
Textmittheilong  aufklärend  ist. 


384    Ooldxiinr,  über  fMÜtammedanüche  Pblenäk  gegen  Ahl  nl-kititl» 


Anhänge. 

I.     Zu   S.    3G0. 

7 a c h r   a  1  -  D  i II    :i l -  R ä z  i    und    tli e  C  i t  a t, e    uns    den    u  1 1  r- n 
R  e  1  i  g  i  o  n  s  8  e  h  r  i  f  t  e  n. 

Gelehiitbun    mit   Citattm    auR    ulten    IlellgionsscLrifteu    tiud^ 
sich    ebenso ,    wie  in  den  Predigten ,    auch   in  dem  grossen  Kor 
cou»mi3ntare  des  Faolir  al-Din.     Wie  e«  mit  dor  Authentie  solch 
I  Citate    sieht,    will  ich  aus  einer  Probe  klar  macheu,   die  ich  hü 
im  Text   nütiUeüe,    woil    dii*  Bülfiker  Dnitki!   mancher    arabisch 
Werkt)  noch  innner  nicht  recht  zugänglich  sind : 


Mamttb   al-^ejb   (ed.  BAläV  in  8  Bänden)    I  p.  f ,r  f.    ^-Ud 
JwaÄJ  iüiijÜ  JJi  v^'  j,aU  ^y\  [^1  Jw^  ^  xL^t  er-  ,s^] 

J^  j»:S  l^jbüü  *J   ^t   ^.,1  cLo,!^  ^!  0u4i  ^  J,   iUJ>Jl  Juli-! 

*Ui»Jt  t^lW  Uu  ^  I5JCÄJ  ^  ^,li  mIjli-^1  lt^'  er 
e*bLi  JJUJt^  ^1^  ^1  ^.,l9  ^"SüUll  t^U?  LJU  t^J^;?^  ^  ^.J 

8;j^'  v5  ^^'  ^'  ^^  yf:^"^^  >-'i *-^'^ 

y^   ^3  i>.#jü  "^  ^Jbü  ^.,1   ^^^J^    Ijju  N.   /»^^-*aj   ^ 
^bü  aJJ!  ^^  v_ft>3  x*5»-L3j  ^jUi  jJLjlIIj  J.4Jui  ^JLju  ^jt 
^Lu  iJÜJ  J^  Ju^>»t  ^  ci0L>5  ^UJL.  ^  JJÜU  JlÄ,   '.. 


GoUlziher^  über  muhammedanüche  Polttmik  gegen  AhL  al-kitäh. 


rbid.  S.  Ilf  wird  als  J.;l^^!  S^\  ttügeführt :  üL*j>j  L^^! 
I5.j^.>(.   (lies:  liU5*'-«j),     Der  ganze  Satz  ist  aus  dem  Syrischen 

tjansscribirt,  nur  scheint  das  Riebtige  für  die  beiden  ersten  Woiie 
zu  sein;  \J>'^\ö  U-ij .  Ein  sifhr  pikanter  TrunsscrijitionsfehlM',  eben- 
falls auf  eine  alte  Itelig^ionssehrift  bezüglich ,  tindet  sieh  auf  der- 
selben Seite  und  tiuig  hier  zur  HUistrutiüii  für  das  Ma«s  d*'r  Mrig- 
lichkeit  in  Verstümmelung  fremder  Wörter  im  Arabischen  erwähnt 
werden.  Es  ist  die  Rede  von  der  Frage,  ob  die  synibidischen 
Texte  des  Islam  bloss  in  tirabist-her  Sprache  recitirt  werden  dürfen, 
oder  üb  auch  Uebersetz-ungen  zulUssig  sind.  (Vgl.  niHiiie  Beitrüge 
zur  Literaturgeschichte  der  Si'ä  S.  67  tf.)    Da  heisst  es  zum  Schluss; 

SiTjij*  Sl^yÜ!^  ik^"^'  »*[-ÄJ  i^J=S^  *:i*a}\  ^.3^0  f^^  ^ß  Joe 
iJ!    .,L-oU  <Aj;  .     Die  letzteren  Worte  sind  in  dem  Passus  mehr- 

fach  witiderhult.  Ich  zweiHe  nicht  daran,  dass  für  das  räthselhafte 
.jL««oU  JCj^  zu  lesen  sei:  üU-jlJü;  «=  Zend  avesfji,  oder  um  auch 
dem  .  seine  Stelle  in  der  Erklärung  der  ('orTuption  zu  g<!bf'ii : 
^iji^,\Juy  —  Aufh  die  ,Verdrf^hungs"-Frag»3  kommt  im  Mafätib 
al-l5fejb  zur  Besprei-hiing.  Fuchr  al-Din  entscheidet  sich  für  die 
Annahme  einer  Verdrehung  des  Textes  f  r».*..«.J  JIj:  ^^.jcuüt  J^>» 
^cjujI  ^^j  ,Jwc  äJUj»-  ^  ^.1  JiftJJI) .     Gleichzeitig  bespricht   er 

die  Frage  ob  die  FfÜsibungen  von  den  jüdischen  Zeitgenossen 
Mosis  oder  denen  Mulmnimeds  voUfülut  wurden,  und  kommt  zu 
dem  Resultate,  dass  der  Wurtlaut  des  Komas  beide  -\uuahm«n 
zolässt    (Mafatil;    1    p.    ovo). 


11.     Zu  S.  3t;i. 

Bibelcitatü  des  Baha  al-Dlo  al-'Ainilt. 

^IcU  habe  schon  in  meinen  Beitrftgen  zur  Literaturgescbicht* 
der  Si*a  (p.  54)  auf  die  Neigung  schi'itischer  Si.hrit'tsteliler,  exotische 
Schriften  zu  eitiren.  hingewiesen.  S<hr  nahe  lag  dies  besonders 
in  einem  Werke  wie  das  Ktinkül  von  Al-'Amüi,  einem  mos^ükiirtigen 
Literatuqjroduete ,  das  eben  nicdits  anderns  als  syst*?itdosc  Citat« 
aus  älteren  und  neuermj  Hüchern  bietet  (a  a.  O.  p.  3i»  ft'.). 
Welcher  Natur  die  Bibelcitate  des  Keskiil  sind,  wird  aus  folgenden 
Kroben  erhellen:  ' 

(BOl&l^er    Ausgabe»    p.    1:  ^äXo  y3-  jJÜ:  ^  »'^J^'  j 


Bd.  XXXII. 


8^ 


38G    Gohhihr.r,  über  mtütamniedanitche  Potenük  gegm  Ahl 

p.  r.i:  ^^^  J^  j^A3J  ^.  l5*^«^  i.r^  r  er*  ^!;y^'  a 

LaIj  \.;,^A>  bUc.  Jw>"Ü  ^_^JL«J  ^Uj  ^^JA    *^px  'cLii..L*  ^n.*-o!    Uil 

'  Ju^Ua    '^1  «^yij  v!ijÜ  «5^t  e5j;<^  f^^.      Hierauf    folgen 
secliK  mit  *jti    .^^  ü  bf'ginnentk  Sprüehe;   der  letxte:    ^\  ^\ 
»■«.«*  1»  (»^b  ^?=vJ!  Ja^3   ^5  ^_^  J^  ^^3   ^^  y*tSJ\  ^ 

Einigen    dieser  Slitze  bin   ich  auch  hei  anderen  Schriftsteller 
als  Citaten  iius  dem  A.  T.  begegnet. 

p.  n'c»  f.  findet  sieh  die  Eintlit^ilung  des  Kanons  A.  T.  un 
die  Inirzp,  im  Ganzen  genommen  riehtign  Iiihaltsungnbe  der  ein/ebiQ 
[Bücher  und  die  Numen  derselben  in  urfibisfher  Ueljersetzung,  un^ 
gefiihr  den  entsprechenden  Abhandlungen  im  Fihrist  und  Makri/f 
die  jedoch  nicht  angeführt  sind,  am  nilehsten  kommend.  Dass  der 
Verfasser  di^s  KühIcuI  sie  auch  nicht  aus  arabischen  üeberseta 
kannte,  /eigen  obige  Citate  zur  <ienüge.    - 

m.     Zu  8.  374. 

Namen    von  Medlnü    im  Tnurät. 

Ebenso  wie  die  Namen  des  l'ropheten  Muhammed,    so  sollen 
nach   muhainmedanischiT   AulYnKSimg  auch  die   seiner  Stadt  Mndmä 
in  den  biblisdieu  Bücheni  ausdrücklich  genannt  sein.    Al-Samhüd 
erwähnt  in  seinem  (»eschichtswerke,  dass  Medinä  im  Taui^At  vier 
Niuiien  habe;  im  Giuwen  habe  Medinä  ^5  Namen.     Dinse  ^f\  Namr 
Modma's    werden    in    dem    Wnllfaliirtswerke    Kitäb    al-Jja^^ikä  w'al- 
riiagaz  van  dem  Ijcrilliniten  Damascener  Gelehrten  'Abd  abGiuii   lüd 
JNäbuluKi  sammt  ihrer  etymologischen  Erklärung  aufge/Jlhlt   (Hand 
schritt   der  Leipziger  Uiiiversitilt.sbihliothek,   Bef.  nr.  3152  lf)l.  ail- 
fol.  31H)  und  in  Versus  memoriales  zu!jamroengefas.st.     Wir  lasse 
hier  diejenigen  Namen  folgen,  von  welchen  in  'Ahd  al-Gani'»  An 
'/jlhlifng  ausdi-ücklieb  bemerkt  ist,   dass  sie  der  Thora  entnonitnti 

sind     (st^yül  ^^  3^Ji-x-^;:    Nr.  40    iÜLjl  was  so  viel  bedeut^o 

soll    als    die    ausgebreitett?    oder  die  herrschende,   oder  die  lieis 

8tadt.  —  Nr.  49.  ÖO  jülL»  und  xa*1>,    welche    noch   einer  Traditio 


OokUker,  Über  muhammedanuche  Polemäe  gegen  Ahl  at-hüäb.   3^7 

des  Wahb  b.  Munabbih  die  beiden  bibliscben  Namen  von  Medina 
sind.  —  Nr.  57  i^t  A«J!  <=  die  jungMuliche,  d.  h.  uneinnehmbare 
Stadt  —  Nr.  63  Ä-MöLäJl  .=  die  Zermalmende.  —  Nr.  68  iüL^jjLt 
d.  h.  die  Gläubige,  oder  nach  einer  anderen  Erklärung:  die  Sichere. 
—  Nr.  72  Hjj^Lä^4^\  ohne  Erklärung  mit  der  Bemerkung  ^  JJüj 
äaXääJI  v^^JJÜ).  Dieselbe  Bemerkung  bei  Nr.  73  Ka^^^^JI  und 
Nr.  75  iüj-f^t.  —  Nr.  83  iw^^^^t  die  Begnadigte  (durch  die 
Sendung  des  Propheten).  —  Nr.  86  KJLjC^mJ^  die  Demüthige.  — 
Nr.  95  sAjX^\  s.  v.  a.  sAjXm1\  (s.  Nr.  57)  oder  die  heisse. 


86  • 


Notizen  iinil  CoiTespomlenzen. 


Zar  poleiuischeu  Literatur  ^). 

1.    Aus   einem   Briefe    von   Prof.   A.   Müller 

wi  Dr.  iSteiiisehueider. 

—  Boi  dfr  Collat.ion  der  Man  ebner  Hanisdirift^n  des  Qifti 
Ibn  Abi  üseibi'a  babe  icb  ein  paar  Kleinigkeiten  auj^emerkt,  welcll 
mir  mit.   H^^ziobung^    auf  Ibre  „Voletuische'  und  apolof^ftischt*  Lit 
ratur    in    arubiscber    S'pracbe"    vim    Int*trt?ss«     '/u    sein     scheine 
Idi   erlaubte  mir,  Ihneu  dieselben  liier  vorzulegen,  in  der  HoiFmin 
diiss  sie  Ihnen  /u  weiteren  Bemerkungen  Veranlassung  geben  werde 
Die  nJihere  Bezeichnung  der  citirten  Hss.  ist  folj^ende:    Us.   B. 
Hs.  Berlin,  erster  Band  Wetzst.  TI,  323,  zweiter  Spreng.  312; 
V.  =  Hs.  Wien  Mxt.   180  (Flügel  1164);  Us.  M.  =  Hs.  Münch€ 
Pniniieri   11  (Anmer  800.  801);    Q.  A.  =  Hs.  Berlin  ms.  or.  fö 
4*»3;  Q.   B.  =  Hs.  Berlin  Petenn.  U,   738  (3H0  ZDMG  XXXI.  5S 
in  der  Amn.  lirnibt  auf  einer  andern  auf  dem  Deckel  der  Hs. 
tindticbeii  Zabl  und  ist  zu  ilndern);  Q.  V.  =r  Hs.  Wien  A.  F.  H 
(Flügel   im-A):  Q.  M.  =   Hs.  München  Frmmeri  242  (Aunier  440). 

In  nn,  8  S.  27  Ihres  Werkes  enNjlhnen  »Sie  das  Buch 
Samuel  M  a  r  o  c  c  a  n  u  s  unter  Citining  Ihres  Bodlei.  Catalc 
2436—2451  (2541  Druekfebler).  Aus  letzterer  Stelle  entuehmi 
ieh,  dass  in  Geigers  Mnsn  h.  Maimon  (8.  »18)  bereit«  die  .Su-Il»» 
Qjffi's  über  Saumt^l's  Schrift  sieh  finde,  welche  lautet  ((j.  A.  8SlH 


B.  76b  V.   123  a  M.  84  b):    la-b  feWt  V.)   »•^^bL-! 


cr**^' 


iü,yJl  ^  |*r7»»^c->  V^^3  -VH-^'  v^^**  J^^  S  ^^ 


sJ^S 


*.X>!^  lJLj^S»-:j*  ^^  J^J^'  <^|^ 


Neu 


CS  dagegen  sein,   dass  auch  Us.  (D.  U,  52  a  V.  192  a  M.  ü,  89a) 
sein  Bufli  als  ^»-i*-!  J^  jJl  OJJ'  erwähnt;  er  nennt  ihn 
h.  J  a  t^  j  a. 


l(  Vjfl.  den  vurlieri«t?ht<r»doji  Artlkal. 


Notizen  uittl  Curre^jtondcnwfn, 


389 


*Jj  In  dorn  Artikel  ühor  Hin  Gfzla  S.  5fl  schoiiit  rnii"  fhn- 
Zweifel,  ob  bei  Um.  Chull.  ein**  oder  zwei  polfuuische  .Schnrien 
jfeiiieint  seien,  aimöthig.  Der  Artikel  hoi  Us.,  den  Tbn  ('hall,  wie 
Öfter  mit  einigen  Aendernngen   und  Zuüätaten   versehen  wiodorjfibt, 

Uutet    folgendei-nittssen   (B.   I    221  u    W.    14(>a   M.  II,    -iab):    ^\ 

wJ^i;:^  ^^jS^  V^VI  ^  ^^  Jü  UsjI  iJ^  (V.  ^.jb^)  ^^^3  dJ^  -i^ 

^1  ^  L<J!^  ^^,L/j  «Jöjw  ^  Vj*J5  »^-^  cj^  (V-  iJvXi)  3jb' 
^>l5  JjJ!  L^l  ^!  L^  v^3  ^^UJ!  ^  ^Jl  ^  xJL.^  ^»3 
\  ?  ;  03  ^^jJ(X-j^i  r^y"  v 'i-*^  0**^  ^^^^  ^t-)  ^v^^^Jt  er  '^'^f^ 

b^U;^!  (u-b  fühlt  M.)  b^U5  jA!f  v.b  ^JüÄjü  UxiJ  {fJu^^  V.) 
^  (fehlt  M.)  >;.A..>.l3j!  ^^\y^}\  ^J^  Jw*jü;<**j  l-j  ä^'u*it  ^j.o^-S'JLj  j 
ZjüTS^JÜ^  ^jl  j^^l  V^  er  *^  CJ"^'  -IiJL>.3  iL5=uJ|  ^ja 
JÜU^  AftU  ^  cr-J*  J;Jl3  {^\  V.M.)  ^^  iüäsi^  w^l 
fH  Kii-  j  «5ü»33  ,j*-iLJ<  Ur^^  ^1  Ui  Üj  w^.     l»er  von 

Ihnen  citirt*«  Auszug  NicoH's  ist  also  der  first«,  diu  Worte  Ihn 
ChAllikikns  sind  herüberg**nonimcn  juis  dem  zw#'i1«i  dor  hier  ühav- 
strichen*?»  Silt/e,  welche  bvide,  der  «rstfj  im  Lauf  d<ir  IjobcQ«- 
beÄchreibong,  der  zweite  im  RikherverKoichniss,  auf  dasselbe  Buch 
geben ;  solche  durch  die  Comiiosilionsart  des  gtimceii  Buches  be- 
dingte Wiederholungen  hat  ja  Uk.  oft.     K^-iiifsfalls  <luif  ahrr,    wie 

mir  «oheint,  aus  dem  kAc  ^^I?  ,j^  ^^  jj?3  ein  besonderes  Buch 

gfitnarbt  imd  dies  mit  dem  Folgenden  in  Bozichiuig  ge}>racht  werdrn. 
Die  Wortf  gpbören  viehni'hr  dr^m  gun/.fn  Zusammenhang  nach 
mm  Vorhf'rgt^henden :  Abhandlung,  best<>hL*nd  im  Lob  [»reis 
der  Medizin  und  fdem  Nachweis)  ihrer  Urhcreinstinimung 
mit  dcro  göttlichen  Gesetz  und  der  Widerlegung 
der«»r  welrhe  KJe  (die  Medizin)  Hchniilhm.  Strenge  Theologm 
hüben  damals  nicht  weniger  als  hcutzuluge  gegen  die  Naturwissen- 


390 


HoiiUA  und  CorretjiondonKH, 


i  — 


scbafton   geeifert.     So   hat,    um  nur  ein  Beispiel  anzuführen; 
uliein  drei  Bücher  zur  Abwehr  wult^her  fi-ummer  Anj^iffe  schreiben 
i^iüssou,    gegen    einen    gewissen   Na-^i   (Filur.  299  1.  Z.),   gegen    el 
Ga^^i*  (ebd.  300,  «4)  und  —  mehr  allgemoin  naturwissenschftftlich  — 
gegen  den  Theologen  el-Misma'i  (ebd.  30O.  1«).     Solche  ,Schnjfth 
sind  auch  hier  gomeint;  der  zngleiih  fromme  und  medicinisch 
bildei^;   Auior    konnte    leicht   dns    einem    Keneg»t.en   doppelt    ni 
liegende  Bedtirfniss  empfinden,  die  üebereinstimmnng  seiner  Rec 
gltinbigkoü  mit  st-iner  ürztlicben  Thlltigkoit  nachzuweisen.     Bei  Ibn 
ChaJl.    sind    die    Büchertitel,    welche    üs.    aavvStttDg    verzeichne] 
durch  »  verbunden,  daher  die  ündeutlichkeit,  welche  Ihre  Zwei 
veranlasst  hat. 

3)  S.  fffi  no.  75  b  haben  alle  Hss.  des  üs.  JJU!  j  Ji:kkz>^\ 
im  Titel  des  Buches. 

4)  8.   08    no,   7G   entspricht    das    von    Ihnen    erwSlhnte    I  h! 
Kumuz  HiuiuTier'a  der  Lesart  in  V.  :^Ji    .-i! .      Der  Artikel  st 
U9.  X,  45  (B.  47),  nicht  XV,  \fi.      ' 

5)  S.  99  no.  7Üb    konnten  Sie   nach  de  Sacy's  Abdallatf 
nicht  anders   citiren.     Aber  meine  Hss.   (B.  II  185»  V.  276  b  M. 

n  24 1  b)    hüben    Liaj^    o^^^«^   <S}*^^i  ^^'  j>^  ^^^  j    '^ 

■  c  .UoJJU  J»»-t-Jl  ,i^  .3JI  .1,     Man  könnte   einwenden,   der   »we 

Titel  sei  aus  einer  in  diesen  Hss.  ja  auch  gelegentlich  vorkfH 
menden  Ollschlichen  Wiederholung  entstandf-n;  um  die  Berechtig 
dieses  Einwundes  zu  prüfen,  darf  ich  Sie  an  das  gegenseitige  V^^ 
hiiltnis?*  der  HandschritVn  de«  Us. ,  su  weit  hier  nöthig,  erinne 
Sie  wissen,  dass  das  Berlinnr  Exemplar  von  dem  Münchner 
uiid.  wie  ich  hinzufüge,  vom  Wiener  —  sich  als  eine  voi-zügUj 
in  den  chronologisch  spätesten  Partien  der  verschiedenen  Bücl 
gJUizlich  verschiedene  Recension  unterscheidet.  Die  im  uro 
und  Ganzen  frühere  Recension  stellt  sich  in  V,  M.,  die  spÄt 
in  B.  dar,  wobei  es  hier  gleirhgütig  isl^  ob  letztere  eine  noch  vd 
Verfasser  selbst  besorgte  zweite  Ausgabe,  oder  eine  nach  seinfl 
Tode  von  anderer  Hand  gemacht^»»  neue  Uediiclion  ist.  Alt  m« 
die  letztere  auch  sein,  das  ei*sieliit  man  nus  den  chronologisel 
Endpuncten  der  ZusSltze;  aber  der  urspi-üngliche  Text  erscheint 
ihr  Hyst^'matisch  durchconrigirt ,  das  ergibt  sich  nicht  nur  aus 
vielfachen  Zusammenziehungen,  welche  in  den  Artikeln  des  X 
Buches  die  von  loyalster  Ergebenheit  dictieiien  langathmigen  Tifj 
liitureu  der  Eyubiden  erlitten  habeii ,  sondern  auch  durch 
rontrole.  welclie  gleichlautende  Stücke  bei  Qifti.  vor  allen 
Lebensbeschreibung   des  Avicenna  ermögbcben  ').     Diese.s  Ve 


\\  i>Kss  die  V.  M    gomoinMm  lu  Gnnido  U<-Kcndc  H>.  ihrcrsoito  wlg 
durch    viele   und   umfirngTcIcbe   AH«l*a»iiiigcTi    lUndiet,    isi   für  diw   Verl 


Notizen  nml  Corrtgjtondenxen.  301 

niss  ^bi  tuis  nun  einen  GnuidsatK,  auf  weichein  die  ganxe  Text- 
lM>hundliing  bei  Ihn  Abi  Useibi'a  unbedingt  bnimlien  nmss:  sobald 
eine  Hs.  der  einen  Recension  mit  einer  der  andern 
wesentlich  übereinstimmt,  ergibt  sich  »us  dieseabei- 
den  unter  Beiseiteset '/ung  aller  übrigen  die  Lesart 
der  alten  Uebertieferung,  Die  Einschränkung,  welche  dieser 
Grundsata  durch  die  Möglichkeit  zufUUigeu  Zu.siunmentrefft>n8  von 
Fehlem  oder  vermeintlichen  Verbesserungen  ')  erTillu-t,  brauchn  ich 
nicht  zu  betonen.  Danach  wäre  also  durt-h  die  Uebereinstimnning 
von  B.  mit  V.  M.  auch  in  unserem  Falle  die  zweite  .Schrill  des 
Abdallatif  gesichert.  Bedenklich  könnte  uns  nur  noch  machen, 
dass  die  beiden  Leidener  Copien,  welche  de  Bacy  benutzt  hat 
(S.  478  a  der  Bei)  und  deren  Varianten  er,  leider  ungeschiedeii, 
mittbeilt,  viel  besser  zu  sein  scheinen,  als  die  von  uns  benutzten. 
Aber  natürlich  sind  sie  nicht  unfehlbar,  vielmehr  enthalten  auch 
sie  eine  Anzahl  von  Verderbnissen,  deren  niiuiche  de  8acy  meister- 
haft con-igiert  hat,  wührend  allerdings  weitere  Aeudenangen  durch 
die  Hss.  noch  erfordert  werden  '').  Sie  können  daher  gegen  die 
vereinte  Autorität  von  B,  V.  M,  nicht  geltend  gemacht  werden, 
nnd  moss  es  ako  dabei  verbleiben,  dass  Abdallatif  zwei  pole- 
mische Bücher  geschrieben  hat. 

B)    Das    S.    120    iio.   99    erwähnte    Buch    des    Sa'id    heisst 

AiTibisch  ^\^»^\^  wÄJl^tj!  ^^  \jJ^  i^Jü    nach  ü§.  B.  U,  D3  b 

V.  222  a  M.  n,   144  b  (letztere  hat  .^J^l.  j). 

7)    üeber  das  an  mehreren  Stellen    (no.   37  b;   57  b;   S.    I3Ö; 
löOff.    no.  131)  von  Ihnen  eröi-teiie  Thema  derlieirathen  und 

^JUi  finde  ich  eine  interessant«  Stelle  bei  ii\i\X  Derselbe  er- 
wähnt (A.  119  b  D.  106  a  M.  112  b  V.  170  b— 171a)  eine 
"Ksale    des    Ihn    B  o  1 1  ii  n    an    Ihn    Ridwän    t^J,^  'i    \    äLJL-*- . 


1;  8«  httt  «US  dum  richtigen  O^I^JlJt  (.de  Sucy.  Kel.  de  l'Eg.  S.  547  Z  15) 
■owohl  in  B.  (11,  185  b  nntoo)  ab  in  V.  l277a  ubon)  oin  unbernfoner  Corrector 
oVJuJt  gcmaclit 

I>  «.  B.  de  8.  545,  55.  3  v  a.  ^jJü^\ ,  l.  jj'-'ÄIX]! ;  547, 1  K^\  1  KjJ;.  \ 
♦orl    Ä.  JJL?Bw*it   «Var.  J.>?^jJt»,   I    J^-^i^LJÜl .     AiiniiUend«!rweuo   siad  auch 

iwoi    (u   «km  JJlCrke   vorVommtudo  C^oräiutcllüii    falsch    cUtrl:    5S9.  b    v    a    und 
H6.  ■.  —  Aiulasaugen  durch  Wiodcrkviiren  dcMelben  Wortes  vonmacht  finden 

dch  aach  543.»,   wo  hinUr  jl»a1j'i  noch  <u>aIi7^  muUJ}  oinaofiigen  L»t,  und 
647    Z.    a   V.  B  .    wo   auf  '^**^J^   i-j>*>~^\    uoch    fulffeu    mttia   «poUü   iO«ÄÄJ 


3S^ 


Notisn'n  und  Corre^potideHMni. 


K^\jut  SiXj^ 


(V.d, 


wie  M.    /wischen    den  Zeilen  hat) 
und  gilj 


t'n 


umfangreiche,    zum    Theil    sehr   amüsante   Ausxüge.     Darin    fin 
sich  mit  Bezug  auf  die  ^abier  (Anm,  1  zu  S.   152  Ihres  Wert 

Folgendes:  j  UaJu^J  Ju.^=o«j  ou-jj  Ul  k**>Lo.   xa-JL»  L 
fcL*5*Lo  UfL>^5   "^Äfr^^^  ^••■^'  lw-*j^^  ^^.^js^u j  JJ  !•  ÜjLxaJl      , 

^t  -».^X^^JUx.  (VniT.  hier  unwichtig.). 


2.    Aus  der  Antwort  das  Dr.  Steinschneider. 

—  Ich  freue  niiili,  duss  muin  Wunsch  weiterer  Anregung  (Vc 
S.  IX)  von  Ihnen  beherzigl.  worden.  Ihrer  Aufforderung  willfahre 
ich  um  so  lieber,  nls  ich  pinige  weit*iro  kurze  Notizen  anzuknüpfen 
gedenke.     Also  zuerst  zu  den  Tlirigen : 

ad  1.     .Samuel    ihn    Ahbas;   den    Artikel   aus  ^ifli   gie^ 

schon  Casiri  I,  440    mit  Weglassung    von  V^i  *'^^  *"S;  •''•^' 

schliessend  »L  »xi!  JoJ^-o,     Geiger  l.  c.  gieht  die  Worte   X^\ 

bis  fc**^   nach  Chwolsohn's    Mittheilung   aus  der   Wiener  HS. 

Den    von  Hammer   (VTI,  4*il)    benutzten  Artikel    Uf.  citire  ich  in 

Catal.    Bodl.    2441*;    die    allgemeine    Bezeichnung    des    «Ls^vsl 

k>J!  <w»üJ     (vgl.  Hammer  «.  4)    habe   ich  allerdings  nicht  berüc 

fiichtigt.      Dasg   der   sonst    beksmut*    Vater   Jehuda    (Tgl.    Hol 
Bibliogr.  XIII,  113)    arabisch  Ja^ja  heisse.  hUtte  ich  wohl  wiedc 
holen   solhm;   dass    die  Juden  Namens  Jehuda   sich  gcwöhnlit 
iirabibch  Jabj;!  nennen,   habe    ich,    juit  Heranziehung   des   miser 
schon    in  Frankers  Zeitschrift    f.  die  relig.  Int^r.  clc.    1845  S. 
nachgewiesen;    —    der    dn^elbst    Amn.  4    citirte   Artikel    üh*\T 


1)    Die    vcrmiithlich    Keßen    (ii«M    wieder    von    Ibu    UHwitti    goricbti 
G«fan9tfhrit\  crwAbiion  Sie  8.  97. 


w 


Nötigen  und  Currettpondenaen, 


arab.  Namen  der  Juden  ist  nicht  godmckt  worden ;  er  soll  ^  w«<nii 
ich  08  orlehe  —  in  der  Einleituiip  zti  meinor  „Arabische  Literiitiir 
der  Juden'  Platz  linden;  7X\  Jfhiida  -=  ^».\}i'^  vgl.  Catal.  Bodl. 
p.  1175  und  Add.,  2317.  Tntrod.  p.  XXTV  v.  20,  —  Vemachllissigt 
habe  ich  leider  die  Angabe  einor  biographischen  Stelle  aus 
dem  (•'*-3s*it,  nach  Mittheilung  Neubiiuer's  ans  einer  bisher  un- 
bekannten HS.  (Paris  Suppl.  ar.  285  t  rt4)  arnbisch  und  deutsch 
bei  M.  (iüdemaim  (das  jiid.  Unterriirhtswesen ,  Wifn  1873  8.  3ti 
vgl.  Berichtig.  .S,  133)  ').  Wir  ei*sehen  daraus,  dass  schon  der 
(irossvftter  [Samuel?]  abuNasr  hiess  (Zusammenhang  von  Namen 
und  Kunje  ist  noch  zu  erklären,  vgl  Catal.  Bodl.  p.  2463  und 
ül>er  b-'-n?:  Frankel's  Monatsschr.  1870  S.  446,  vgl.  auch  abu 
Man^ur  8am.  in  Catal  Bodl  \^.  2462,  \).  Namen  und  Person 
der  dort  angefübrten  Lehrer  Hanuiers  mag  ich  hier  nicht  wnler 
verfolgen,  ich  empfehle  sie  Ihrer  Beachtung;  die  H8.  des  (.'^^^^1 , 
welches  in  dieser  Literatur  eine  hervorragende  Stelle  einnimmt, 
verdiente  näher  gekarmt  zu  sein. 

ad  2.     Die  Angriffe  auf  die  menschliche  Heilkunst  reichen  bis 
auf  2.  Chrnn.   16,  i;>   hinauf  und    haben    eine   ganze  Liieratm*   auf- 
I  zuweisen,  welche  Ihrp  Auffa.5sung  rechtfertigt 

^^  ad  4.     Ledere,  Hist,  de  la  med.  ar.  I,  380  liest  Kiu/ain. 

^^^^^^^r  Femeri'e  Berichtigungen  und  Zu.sHt%e. 

^m  8.  71    N.  68  b.     Die  '>^  ^"  *   ist,    wie   Dr.  Berliner  vennuthet. 

^  hebräisch  bearbeitet  in  Cod.  Vat  80  und  171  **  (so  lies  bei  De 
Ro»iti.  Bibl  untichr,  p.  77)  angeblich  von  dem  Mönche  Nestor, 
worüber  mehr  in  der  denmik'h.st  erscheinenden  Ausgabe, 

S.  97  ihn  Kid  w Uli.  lüt  das  Fragment  der  Autobiographie 
in  Genua  {BoUettino  degli  sfudii  orieiU  L  41ÜI  etwa  ein  Frag- 
ment aus  Uf/i  —  Der  heti*.  Codex,  wekhor  im  J.  483  H.  dem 
Juden  ihn  as-^Ai^,  im  Dienste  des  abu  *Abd  Allah  ol-Aani  Bilhih 
gehörte,  entliillt  seltene  Schriften  und  verdiente  eine  nilhere  Be- 
schreibimg. 

8.   194.     Druxiscbcs  besitzt  auch  Genua  {Ballett,  l.  r  ). 

S.  917.     Missionsschriften,     oi^    ...<i-^    von   der   Biiüler 


o'^ 


Oesellsohafi   faerausg.   in  Schuseha   iwantiV),    erwähnt  Tornauw, 
Moslm.  Recht  S.  20  A.   1. 


\)  Zu  borichtigon  i»t  lornor,  da**  ^_c«Aa^I  <w^U(*^»-  HHch  einfach  Arith- 
mtitik  hfdcutct,  ..Ij>VjJ^  J..^  nit-bt  „Anflrisunp  antron<imi»i-hcr  A  iifg»>»nn-* 
»oiwlcm  TdboUcri,  wOÜ    i»t  hier  (wio  S.  2^)  uiclit  „Schrtiber"  sondern  StkrotHr. 


Notizen  und  Corretpondenten. 


394 


S.    21 S.     Christiiclie    Autoren    nennt   auch   Wngett^i 
CanftU.   (Jarm.   li,  L.  (in    'J'elii  iffnea   1681)  p.   t<j. 

8.  223.  Lomelliiii,  Ign.  ,Qu<»8t.iones  in  Alcoranum"  (Üeber- 
setziin«?  und  Widerlej^iui^')  1622,  dem  Card.  Alexander  de  üraini 
gewidmet.     HS.  in  Genua  {BoUeti.  l.  c.  p.  411). 

8.  248  A.  {I  wird  aiü*  Anhang  VIII  verwiesen,  wehdier  die 
im  Vorw.  S.  IX  erwähnten  Miscelkm  enthalten  sollte.  Mit  de» 
Verötfenttichunf?  dei*selben  warte  icli  noch. 

8.  255    A.  27  -^3>Ti   vgl.   auch    L.   Low,  jüd.    Kongre*s   18IJ 
(mit   neuem   Titelhl,:    ,Zur    neueren    Gesch.    d-   Juden    in    Unga 
2.  Ausg.   1874)  8.  X. 

S.  250  A.  41   för  §  9  B.  lies:  §  25  (S.  380). 

8.  2ßl  §  6  Z.  13  lies:   der  Aog}i)t«?r   und  Araber  .  .   K. 
£  93  b. 

S.  268  *nr  8.  unten  zu  S.  358. 

S.  291   Z.  4  Zftkok,  1.  Ztiduk. 

S.   304  Z.  22,  lies:  kcum  ich  nicht  angeben. 

8.  31l>  Ende  §  15,   über    den    Vertrag  mit  Adam    s. 
jüd.  Zeitsihr.  X.  226. 

S.  350  n^no«   nron,   auch    bei   Josef  Bechor  Schor  in  Co 
München  xu  Peric.   ^V»  ^^^   Berliner  notirt  hat. 

S.  354.  Das  Sendschreiben  des  MaiiiiOii  edirto  Hr.  Halb« 
stamm  in  Bielitz  nach  einer  vidlstilndigen  üebersetzung  B,  Ooid 
iwg's  in  der  Zeitschrift  iirnbn  Vin  (Mliinz  1872)  8.  199,  20^ 
215,  231,  239  (wo  ein  kurzes  arabisches  Gebet),  248,  255,  2ß1 
276,  287,  311,  319,  327,  335  (Was  heisst  rm»nn  ^bnia  It 
S.  255?) 

8.  358     (Disputationen).     In   der  Bearbeitung  des  Buch 
N3p1Dn   P,DV(?)    von    Josef   b.    Naian    in    Frankreich    (C< 
Hamburg  80,  N.  187  meines  Catalogs,  f.  66  zu  Maleachi)  h^isst 
,die  betTtsa''    "ra   und   micp  '':ai   und   die  anderen  Nationen  S2T 
n  3pn  COb  D-'a^ar*'.    —    In   dem   s.  g.   ,alten*   (von  Wagwisetl 
Tela  ignea  1681  edirten)  ]in2D  eines  Deutschen  wird  S.  1^ 
aui"  Ismael  liezogen  (vgl.  mein  Buch  8.  268),  8.  73  die  Erobo 
des    (ti*abes    Christi    durch    die    Ismaeliten    hervorgehoben;    S.    LS 
wird  gefragt.,  ob  Daniel  Jude,   Ismaelite   (Muhammedaner)  oder 
(Christ)  war;  8,   176:  Juden,  Ismaeliten,  D"'''"^ü"nc  und  die  raei$it4 
Völker    bücken    sich    vor  Jesus    nicht ;    llbnlich    8.  237 :    nnr 
Nationen  Hessen  sich  zum  Glauben  an  ihn  verleiten,  die  xusomuM 
die  Kine    der  Ismaeliten    nicht    aufwiegen;   nach  8.  237  aollen 
Christen  nur  die  Ismaeliten  verfolgen  und  zu  ihrem  Glaul)©n  zwinge 
8.  256    die    Isiu.   glauben   nicht  iui  Christum    und  habnn  keiner 
Exü.  —  Hinweisungen  auf  Äluhiumned  von  Seiten  jüdischfir  Disr 
tauten  erwähnt  auch    Wngevseii,   Coriful.  cai^m.  R.  L,  p.  509,  oh 
Quellenftngabe. 

JJab.    In   nbia  •»niOr   des  Isak   aus  CorboU  §  87.  in 


und  Corresporub 


395 


^ 


HS.  (bei  S.  Kohn,  Die  hebr.  HSS.  dps  ungar.  NatJonalmuseunis 
in  Berlinor's  Magazin  IV,  86,  SontlfM-iUidr.  S.  I'J):  Vertilgimg  der 
Namen  von  GöUen  gilt  auch  jetzt,  worin  die  Ismaeliten  l'y  der 
rr'M  und  die  Edomit^r  x'y  der  Ismaeliten  erobern,  .  -  letzteres  von 
Mekka? 

S.  363,  8.  Natan  .  .  .  I  b  n  T  i  b  b  o  n.  Letzteres  ist  zweifelhaft. 
In  der  HCafoire  It't.  de  In  Fravce,  f.  XXVI I  p.  550,  wird  mir 
die  lulsrhe  Auflösuug  eiin^r  Ahbreviittur  uhue  Weiteres  iinterge- 
scbobeii  i  Abbreviation  que  Mr,  Sfeinschn.  rend  par  .  .  .).  Davon 
steht  kffjin  Wort  hi  laeinein  oinliicheti  Indt»x  zum  Michiierschen 
Catalog  (18  4  7).  Wenn  der  Namen  ibn  Tibbon  wirklich  nur  auf 
einem  solchen  Irrthmn  beruht,  so  ist  dafür  ein  vor  300  Jjiliren 
lebender  Autor  verantwortlich :  Abraham  ibn  Megas  (vgl.  Pol.  Lit 
8.  382),  welcher  f.  12G  l.  Z.  citirt,  .  .  .  i^E03  lT2n  )aN  "P-  "^ 
3ia  '\^'^Z•.  Dirse  .Stelk»  citirt  schon  Zun/,  in  den  Additt.  zu  De- 
litz.st'b's  Catdog  (183t^)  ji.  324.  und  daher  dvr  Namon  Nat^ii  .  .  . 
«Tibbon*  in  Hjuubergers  Uoberseizung  des  histor.  Wörterb.  von 
de  Kos&i  (1840)  S.  245.  Dass  der  im  J,  1307  schreibende  Autor 
ein  Sohn  des  bereits  1199  übersetv-endün  Samuel  sei,  ist  meines 
Wissens  Niemand  eingefnllrn!  die  Htst.  schreibt:  nouji  auriona 
un  fils  ,  .  .  ou  au  ntoins  un  deacefidatif.  de  la  favnlle. 
I>ie  Widcrlegimg  des  Letzteren  ist  nicht  gelungen ;  im  Imh^x  p.  759 
ist  ^pr  is  ponr  un  ßh  de  ISam.*'  zu  sireichen.  Da.ss  «üpse,  eine 
Seite  füllende  starke  anticbristliche  Stelle  gedrackt  sei,  ist  ftuuh 
Hm.  Schiller  {Catul.  S.   192)  entgangen. 

S.  370  Z.   12:  TiHosa  (1433)  l.    141». 

S.  408  zu  S.  17;  BuUetinoy  Juiiihetli  „Rectificatimi  de  tpidr 
quea  etreur»  relatives  au,  mitihhnaficien  arab*'  lfm  {tJ-Bnnna. 
Exiraif  d*uve  It^ttre  .  .  .  pur  .  ,  M.  Htrinschnviflfn* .  Auch  in 
einem  Sonderabdruck  (2  Seiten),  wovon  mir  einige  Exemplare  zu- 
gegangen. 

S,  413  A.  1:  Die  Thura  mit  schwar/.pm  Feuer;  vgl.  den 
Artikel  ,Schwaiv  auf  Weiss"  von  Etjera  in  der  Hebr.  Bibliogr. 
N.  9S  8.  63. 


Aus  einem  U riefe  des  Herrn  Hal^Ty 

an  die  Redaction. 


Paris,  30.  Novembre  1877. 

—  Je  d^niand«  la  yteriiHssion  dt-  lenninor  ma  lettre  par  vine 
lenUtivc  d'explirjuer  <leux  mots  tahtvudiro-arameens  trös-obcurs, 
qtli  me  puruissent  uvoir  une  origine  a.s!s)yrienne  '). 


\)   Wir  uuterbr«iten  die»«  intorveuMiitc  Tlieao  dorn  Urthoil«  dor  ("ompi^iüutcii. 

/  I>.  Red. 


4<XJ 


Nolizen  und  Correspondetuum, 


kürzere,  bttlU  für  längere  Zeiträume  mehrer*»,  seit  dem  Hei 
banse  der  Minj^  aber  mir  eiiieu  führte  '). 

Rechts  uiid  links  vom  Loche  un<]  /.war  vox»  rechts  nach  li 
zu  lesen  steht  t^mg  puo,  , überall"  (luug)  «werthvoU^  (j»»«).  welc 
die  gewöhnliche  Bezeichnung  chinesischer  Messingin ünzen  ist. 

2.  Die  siamesische  Insthrit't  der  Rückseite  lautet  auf  ei  _ 
Seite  Soru  auf  der  luideni  kla.  Sonklä  ist  der  Name  der  .Stadt 
Singora  oder  Smigora,  auf  7  —  8"  N.  B.  un  der  Ostküste  der  HÄlh* 
hisel  belegen  und  Hauptstjwlt  einer  siamesischen  Provinz ,  von  der 
uas  nach  Crawfui-d ')  die  AJigelegenheiteu  van  vier  malaüse 
Lehnsfürstenthümeru  besorgt  werden. 


3.    Die  malaiische  Lischrift  lnutet   .jXjL«  oder    ^^V  (SiAg< 


oder  SuAgora),   und   sollte   vielleicht  das  gegenüberstehende  Wort 
ju  nagara  oder  ^=Jü  nagari  ^Stadf"  sein. 

Dass  Singora  ursijrünglich  dieselbe  Bedeutung  hat,  wie  Sinj 
pura,  ist  nicht  unwahrscheinlich,  da  die  Tiger,  welche  im  Ueb 
flusse  auf  der  Halbinsel  vorhanden  sind ,  wohl  heutig  mit  di 
Sanskritworte  Bifiba  bezeichnet  wurden.  Der  dunklere  Laut  in 
tSungora,  wie  ('rawfurd  regelmässig  aussjiricht-,  und  Sofikla  ist 
wohl  durch  eine  der  im  Malaiischen  gewöhnlichen  Lautwandelun 
entstanden. 

Die   dreispracliige  Aufschrift  der  Münze  entspricht  recht  d  _ 
gewöhnlichen    VfUkergemisch    hinterindischer  Hafenstädte .    wo  C\ä 
aesen    und    Malaien    in    grosser    Menge    neben    der    sonstigen 
vßlkenmg  leben  j  hier  natürlich  ist  der  Malaie  einheimisch,  wenigi 
wohl    seit    einer    etwas  früheren  Zeit,   als   die  "^ai  (8iarae»e«) 
jetzige  Heimath  eroberten '). 

Der  Handel  ist,  soweit   er  nicht  königlich  ist,  vorzugsweise 
Hrniden  reicher  clmiesischer  Kuufleuf-e,  welche  vor  wenigen  .Tal» 
n<ielj  viele  ouropiliarb  gebaut«,  grosseutheils  von  deutschen  Capi 
ifefülu'te   Schiffe  besiissen. 


1 

rorl 

i 

in 

I 


M 


1 1  Aiu  letxtortMii  Orundc  notiitt  innii  (fowoliiilifli  dir*  Kaisrr  %u*  tluia  *iii- 
liMniiscbon  lIüi-ntchorhAUMi  tlur  Miiig  und  d«in  jnUiuvii  der  T»iitfr  iiaeh  tlU»aft 
ktto  )c*o. 

S.)    Dexcriptive    divtiunnry    of   tUo    ludiau    Ulaiids    und   ii<\)itceitt    cuiuut 
London    185G. 

3)  Im  .JiilirP    lt60   inirde    njieh  Orwfard    (»    gnmmur   and    dictjonary   of 
llie  M»lay  UugxiJMfo  S.   Vllh  Slrifrjiiior©  von  mAUilM'hnn  Annledleni  xom  Sntni 
l{(^irrün<iol      L'iitorui  Jährt»    \t\M    «Twähiit    Fille^iix    (GnuuiuftÜm    linu^uiu« 
S     IttO)    uucb   S4^iU|{~kJilik    unter    den    \(iiu   npueti  .slArou^iHcltfii   Uticbv  «ibhAn^ 
LünilArn       M*  Ut   inutwi-ifelhnft ,  (W»  dlo    hn   von   Norden  piuwundKrU'n,   wri» 
J«    iiui-h    mich   Kdkin)t'  For«>e1iun|fr<n    >({ir;irMic1i  mit  niiiigvii  StliuniPii  der   L 
wohtinr  S(l(1-(*hinii'i«  zUMiiniiitfnhAu^n. 


Biblio^apM.sche  jVuzeigeii. 

Seviilica  von  Paul  de  Layarde.  Erstes  heft.  Ans 
d.  23.  bände  der  uhhandluwjen  d.  kyl.  ges.  d.  wiss.  zu 
Göttingen.  Götthipen ,  Di  e  tri  eh' s  eh  f  vurlags-lmclihanrllung 
18  78.     (71   88.     4.). 


Dt«r  av^ia  Tht'il  tlieiser  8ehrift,  hfiisst:    , Kritische  anmfrkunifpn 

zum    huche    Isiiias.     Erstes    stück",    der    zweite:    ,Erkliiruii^    ilml- 

dttischer    Wörter.     Erstes    stück."     Beide  liliUten  liubeii   aher  nicht 

bloss    in    der  Methode  und  in»  Tone,    sondern  auch  inhaltlich  viel 

I  Gemeinsan»es ,    und    ilin  Beurtheiliini^'   kann    vieltneh  von  der  einen 

[  Muf  die  (itiderp  übergreifen. 

Mit  bekuniitein  Hiibarisinn  und  bekannter  Entschiedenheit  sucht 
^agarde    die  8childeu    in    unserm  Text   des  Is;tia  aut'Kudeeken  und 
tu    heben.      Sowohl    iui    ^'ei^fativen    wie    im    l'iwitiven    niuss    ich 
ilini  oft  beistimmen,    aber  allerdings  minde.siens  eben   so  oft   kaim 
Ich    mich    /u    solcher  Beistimniung  ni*;ht    verst^ehn    oder   muss  ich 
loch  mein  Urtbeil  suspendieren.     Öehr  plausibel  ist  'i.  B.  auch  mir 
lie  Streichung    von    "Jö   Jes.   17,  i     als    aus    dem    vorhergehenden 
^rytz    geflossen.     An    iy-.y  v.  2  haben  auch   schon  Andre  Anstoss 
genommen,    und    auf  die    nach    den  LXX    gemachte  Verbesserung 
17  "»n?  n""iy  ist  Lagarde  wohl  auch  kaum  zuerst  gekommen.    Etwas 
edenklicher  ist  mir  schon  sein  CT  .  .  .  nnst:    ,hat  sich  verhi-üdert 
[luit*   Jes.  7,  i    für    by  .  .  .  .  r;n3",    was    die    alten   Uebersetzer    hier 
{yurtithen    haben,    ist    ftlr    uns    ohne    Gewicht.      Unnöthig    ist   die 
Anzweiflung  von  n7;n  Jes.  11,  ii.    Weil  dos  Iteich  David's  und  Jero- 
.  heum's   II.  bis  in  die  (regend  von  Haniath  gereicht  hatte,  wird  der 

Ort  zuweilt^n  in  der  idealen  Begrenzung  Tsraers  mit  erwilhnt,  nl»er 
\  in  Wirklichkeit  ist  er  vnri  Jeinsalem  reichlich  so  entlegen  wie  das 
^^  in  demselben  Verse  genaimte  Aegj-^pten  ^).  Hu/./.u  hier  einzusetzen 
^H  ist  ganz  willkürlich.  Dass  dies  ,der  einheimische  Käme  Adiahene's** 
^H  «ei»    ist    übrigens  unrichtig.     So  viel  wir  wissen,   ist  Jj**   (Martyr. 

t 


1)  Teh    berechne    aiu    Muquddibsl    von    Jonükiilcm    nmli    Htuii/ali    wif    nndi 
Cnüru  inül  dem  Umweg  über  iJaiuiotte)  je  un^ufrihr  11   Tugcmsvn 
Bd    X.VXII.  2G 


402 


liüiUographitche  Anztigen, 


I,  129),  üis-  mir  Naint»  eines  Oertchens,  das  zöitweiso  die  HauJ 

Stadt  von  Hadjab  gewesen  ist.     Der  betreffende  kirchliche  Spren 
kann    natürlich    nach    den»    Orte    Ha/.za    (so    gewöhnlich    in    arab 
Textfn)    wie   nach  den»  Lande  Ijadjah  (so  in  syr.  Tt'xten)  genannt 


werden;   ebenso  sind  ü. 


Ibn    Hauijul    145    und    Aa^ij 


Strabo  735  Be/.eichimngi!n  des  Landes  nach  dem  Hauptori,  — 
gleich  hei  der  Geogi-aphie  zu  bleiben,  so  scheint  mir  ',C3  Ps.  68, 
freilich    auch  bedenklich ,    aber  Lagarde's  ^^nsicht ,    dass  Basan 
schlechtweg  zum  gelohten  Lande  gehöre  wie  Hessen  zu  Deutschla 
(8.  52),    ist    nicht   zutreffend.     Basan    im    eigentJicheu    Sinne 
heutige  Nuqra,    die  liegend  von  Adhri'at  "-y-nK)    ist  national   wie 
iHjlitisch    immer   nur    vombergehend    israelitisch    gewesen;    rot 
Tsrjiel  doch  alle  Kräfte  aufbieten,  mn  nur  Giload  gegen  die  Danu 
cener  2U  vertheidigen.  —  Ganz  zulässig  ist  ^"Bisn  Jes.  9,  t»,  weh- 
nach   Lagarde    ,den    Gnmdregehi    semitischer  »Syntax    widerstreb 
.lede    uusführliche    hebräische    Grammatik  ')    zahlt    die    Fülle    v| 
C:»3b?|n  2  l:>am.  1,  si  bis  *:;'^ayttn  Ps.   103,  4  auf,  womit  lün| 

-*j^t    Tf^™^»*»    ""'^    fihnliche    Falle  *)    aus    dem  Ambischen 
glichen  sind.     8ein  niT  für  ^r  erlaube  ich  mir  ein  wenig  nionsL 
zu  Hnden;   ursprüngliches  'adai ,    das  so  wenig  ein  Plural  ist 

Jl  ^b»;    jLc  "br,  wird  eben  zunächst  •>n?,  nicht  mr.  —  A« 

sonst    zeigt    die  Schrift  einige  auffallende  gnwnmatische  Ansichten. 
Dass  Formen    wi«    "CS  zunächst  ziun  Piel  geliören,  ist  sicher 
z.  B.  Geiger,  Sprache  der  Mischnah  I,  S.  47;  Ewald  a.  a.  O.  §  156i 
divgegen    haben,    wie   langst  erkaimt  ist   (z,  B.  wieder  von   Bwal^ 

3l*^   und   die   verwandten  Formen   mit  dem  Piel  nur  dos  geui« 
dass    beide    eine    hitension    au.sdrücken ,    aber  jenes    ist    nur 

Steigerung  des  Part.   Qcdy  nicht  dos  Piol    ^[^i   bit   ,fest  stehend*« 
nicht    .aufrichtend"    (j^  «aufrichten*) ;   )ij!iti   »hochgelehrt*, 
^Lehrer"    (JIjw),    "nd    ebenso   ist's    in    den    entsprechenden 
und    hebr.  Formen*).     Falle   wie  ^-nA    ,verderblich'    ==    \'-^'y 


1)  Z.  B    k'wald  (Aa.Ht<.  vod   IHCS)  %  290  d;  vgl.  PhUippi,  Stat.  roiistr.  R  I 

S)  Vgl.  I.  B.  ^umJ!    A*U    in    &ti»ri;vnl    Fonchaiigvn    S48;  ^ctAf-» 

Hiim.  S7n;  u^Ly^tJJl  Hunt    407. 

31  S  ü  A  Mandftij>clic  tiramiuntik  H.  l«or  —  (ch  orgrnifo  dkm 
li>goiihclt,  «Itt*  nr^o  Venchou  su  berirliÜ^en,  «1ms»  ich  i<T19  ,jKt«*«K."  «U  «aaüd 
Wort   bclinudclt   IiaI>«<,  irKlirend  <*4  bokniintlich   inniUcli  ul 


ÜibliogntpftMche  Anzeigen. 


403 


od  sehr  selten.  Unrichtig  ist  djilier  (S.  4),  dass  althebr.  *:3  durch 
1i3  gesichert    sei,     Unbrigens    ist    es  noch  sehr  xw(*itV>lhait ,    dass 

ne  Form  *  "23  im  Hebr.  auch  vor  Suffixen  ihr*i  Laute  unveründert 
ehallen  hatte  (Logarde's  "Tf;:!?),  und  dazu  passt  Jes.  49,  n  das 
eine  Part,  ""»^h  ,die  dich  erbauen"  als  Gegensatz  zu  "^0'^r!73  und 

r»3'»imB    m.    E.    besser   denn    , deine   Baumeister",  —  J*-**^»    *''"ö 

Öalecti.sche    Umwandlung    von    JyJis    (welches    aber    die  Mehrzahl 

er  Araber   beibehalten    zu  haben  scheinfj  hat  im  Arabischen ,   wo 

selten  *)   ist  sehr  intensive  Bedeutung ,    während  fa**U  im  Ara- 

Bäisohen,   vor  Allem    im  Syr. ,    so    überhand   genommen  und  sieh 

die  Stelle  einfacher  Bildungen  wie  J-oüt  gesetzt  hat,  dass  ihm 

lle    Intensivbedeutung    abhanden    gekommen   ist;    wo    es    im  Syr. 
einem  Verb   gehört,    ist   das   fast   stets  ein  mtransitives  Qai. 

lie  Aussprache  JwJIä    ist    im  Aram.  schwerlich   nacbzuweisen.    La- 

arde's  Entdeckung  von  dem  nabatJlischen  Mtcmag  ,der,  wt^k^her 
^ederhulentlich  salbt*  (S.  50  f.),  wollen  wir  auf  sieb  beruben  lassen; 

Vie   er  Aftffaiag  von  .*>;  n-^^?,  «n-»^jn   tob»,  )--«^  >^ojl>  ^j»  « 

onen  will,  sehe  ich  nicht  ein.     ^<r  für  d  haben  wir  ja  auch  in 

fioai ,    und    in  einem  früh  griicisierten  Namen  würde  selbst  eine 

rkere  Lautverändening  nicht  befi'etnden.  —  Ueber  die  Aspiration 

er  Mut^e  nCDlsa  im  Aramilischen  äui».sert  Lagarde  wiederholt  An- 

cht*n,  welche  mit  unserer  ganzen,  aus  der  Zeit  des  vollen  Lebens 

er  Sprache  stimmenden  üeberlieferung  streiten.     Das  Aramttische 

Bt  nämlich    schon    zur  Zeit,    wo    das  Grundgesetz  der  Aspiration 

jjWeiche'  Au-isprache    einfacher    Mutiie    nach    Vocalen)    noch    galt, 

ani^hp!  Vocale  vüllig  unterdrückt,   welche  im  Hebr.  noch  als  Öchwa 

Bob.  bleiben,  und  ertrügt,  im  (xegensotz  zu  diesem,  auch  im  Inlaut 

tescblossene    Silben    mit    biiig<'m    Vofal,     So    schon    im    Bibultext 

dcbt    bloss    das    von    Lagarde    bemängelte    Nni"^a   Esra   4,  i».  if., 

pndem  auch  Knnia;  Dan.  2.  s  u.  s.  w.;  s.  Luzzatto,  Caldeo  biblico 

3.      Ganz    damit    stimmt   die   syr,    üeberlieferung,    wie    sie    in 

ien    massoretischen    Bücheni    der  Nestorianer   (in    dem    bekajint^^n 

lex    des  Brit.  Mus.    von  ö»9)    und    der  Jacobiten   (den    ,karka- 

hischen'  Handschriften),    in    den  Angaben    des   Barb.    und    in  der 

nctÄtion    von    Bibelhandschriften    selbst    erscheint.      l*lura!    von 

ist  nach  allen  Ueberlieferungen  yj>l^  hdüibin  mit  hartem 


D  AJber  doch   ochl   (geyon  Lagurdo  8.  51).     W<;rt«»r   wie   '„^y^,    rti^ 

ni&'Ub,    Ki»j>1li    28)    niud    gewbs    iiiclil    fremd    od^r    nach    Annlogi«    treroder 
ÜTortor  gebildot, 

96* 


404 


Biblioffraphische  Anzeigen. 


b,    nicht   kdÜtebhin,    und    nach  Analogie    von  J)  n  A.o>   palgül 

mit    hart-em   //    inüsste  es  2  Thess.  2,  \  heissen    wärdüthä ,    nifl 
wurcfthütlid  (S.  3) ') .     Die  Ostsyrer    haben    nun    iditrdiujjrs  Sülc 
Vocale    in    guschlossenen  Silben   oft  verkürzt,    nicht  aber,    so 
wir  wissen,  die  Westsyrer,  welche  dieselben  Aspirfttionsg^esetae  eii| 
hAlt^n.      At»f  starken    Vei-wechslningen    beruht    es.    wenn    La 

Jl,;\v^  , Höhle"  liiorher  zieht  (S.  3).     Dies  Wort  hut  auch  bt?i  d« 
Nestoriantmi  nit.bt.    wie  t-r  meint ,  ein  hartes,  sondern  ein  weich 
r,  und  das  a  di«s  y  ist  bei  allen  Syrern  im  Sg.  wie  in»  IMur.  j-,;:JjD 

(z.    B.    Richter    6,  t)   kurz.      Damit    stimmt   s_w_^   in    Nara«n 

syrischen  StUdten,  und  auch  das  hebr.  "irT?,  r"^?^   wird  zuii?l<*li 
für    n"5"^    u.    s.   w.    stehn:    alles    von    ^ny.      Dass    di«    Arub 


«J^, 


H  .Li  u.  s.  w.  haben,  giebt  uns  bloss  einen  weitere«  Beleg  l 

dem  Wechselspiel  der  Wurzeln  'jy  und  '^y.  Hätte  übrigens 
AramlUsclm  auch  wirklich  ganz  die  Aspirationsregeln  des  Hebraiscl 
so  wilren  iliese  doch  schwerlich  auf  alle  Freiiidwörter  iUisztidehu^ 
wie  z.  B.  mndrkal  (8,  45)*);  man  dcjike  nur  an  Fülle  wie  m'p 
(mit  p)  und  peihghdmd  (mit  {jh).  —  Aus  guten  CJ runden  hat  ii 
sich  gewöhnt,  syrische  Suhbtantiva  in  der  Funn.  des  Stat.  eniph. 
jmzuführen;  ich  habe  diesen  Gebrauch  musdrückhch  vertlieidigt  und 
muss  mich  dahor  in  das  verächtliche:  ^ohne  urtikel  tun  es  «üese 
loute  nicht''  (S.  22)  mit  einbegieifen.  Da  zunächst  Gesenius 
meint  ist  und  so  ziemlich  alle  Fachgenossen  es  ebenso  macbd 
so  bilden  seine  isl't  freilich  eine  ganz  anstUndige  Gesellschaft.  N« 
man  sieht  hier,  was  aus  dem  Aufgehen  dieses  Gebrauchs  komn 
wir  begegnen  bei  Lagarde  einer  Reihe  von  Formen,  welche  in  d<«r 
uns  bekannten  Gestalt  der  Sprache  nicht  vorhanden,  ja  von  denen 
einige  überhaupt  niemals  gesprochen  sind.  Woher  weiss  a.  B. 
Lagarde,    dass   der   nicht   nachweisbare  St.  abs.  (oder  constr.)  TO^J 

jXrtyot  ist  JJoid  (soll  wohl  p'iVi-  sein)?    Ein  solch  räthselhafl^H 

*•  finden    wu*  im   Syr.  ja   auch    in    ganz    andern  Formen  z.  B.  im 

Fem.  sg.  st.  abs.  jltOi^J    (gegenüber  jKtw)    nnd  dem  masc.  iox| . 

Jiai.l) .     Auf  die  hebr.  Abstract«  "tyon  und  *  nntt»  möchte 


II  Wolcho  Fun»    aber  a.  a.  (J.   Itir    11,0^*^    ""-^    Icaou,    vermag    ick    ultn« 
wpitoro  llülCtuütiol  nirlit  aiutugobon.     Dem  son»tigi>n  Sprachgobmnch  sii({eiii«iiMii 

2>  ITunötbig  hX  wi.lil  auch  djw  Soliwn  cofui»«>s.  in  ijohu^rak  (S    .'»7). 
ja    im    F«r»    nncli    «lurcligrciffiuliT  lli^giO    ilnm-htm    ()<t)nnürak'   (,uiU    Vurtciu^ 
crlriitbl  ist 


BibiioffrapKhche  Anzeigen^ 


405 


einätweilon  lieber  noch  verzichten!  Will  La^ardo  ül>rij:jcns  die 
Tkemafn  der  Wörter  statt  ihrr-r  wirklich  ppbräuchMehon  Foi-ni 
SMtzi*n.  dann  muss  er  die  Formen  iiuf  |L  mit  i  stall  mit  | 
schreiben;  er  entgeht  dadurch  auch  dor  Uubeqnemlichkeit ,  in 
Fällen  wie  |KfY%o>mo>  zu  entscheiden,  ob  das  L  die  syr.  Fem.- 
Endung  ist  odet  uii;lit ;  |,'egeben  hat  es  aber  natürlich  im  Sjr. 
weder  ein  )np>OiOfiqi  noch  ein  Kfy>owy>o> 

Ich  könnte  noch  viel  Raum  mit  der  Beurtheilunj?  der  text- 
kritischen Vorschlage  Lagarde's  ausfüllen,  namentlich  dnrer,  welche 
tiefer  einschneiden.  Sie  verdienen  alle  eine  emstp  Envü^Lrunrr,  aber 
der  Leser  muss  sich,  wie  immer  bei  Lagarde,  hüten,  dass  er  sich 
nicht  durch  dessen  apodictische  Ausdrucksweise  auch  für  hoclist 
misslichc  Ansichten  gewinnen  lasse.  Das  Beweisvf*)fahren  geht  ebf« 
zu  oft  von  rein  subjectiven  Aimahmen  aus.  Ein  Muster  dieser 
Argumentation  ist.  Folgendes:  ^""EJ; . .  . .  ist  weinet-  memurnj  nack^) 
erst  aus  rr'-.E^  erschlossen,  als  mmi  dies  für  ein  feniininum  eines 
adjectivs  zu  betrachten  anfieng.  Darum  findet  sich  auch  ssu  •'CJ 
in  den  dialecten  kein  analogon,  und  da  soll  Genes.  6,11  alt  sein!" 
Also,  weil  Lagarde  eine  äusserst  anfechtbare  Meinumj  hat,  ist  es 
verkelirt,  Gen.  6,  u  für  alt  zu  halten '.■') 

Die  Liebhaberei,  die  Sachen  zu  besprechen,  wo  man  sir3  kaum 
sacht  —  eine  Liebhaberei ,  w^'lche  gewiss  grosse  Schuld  an  der 
von  ihm  so  sehr  beklagten  Nichtbeachtung  trilgt  —  veranlasst  ihn, 
8.  22  ff.  in  den  Bemerkungen  zum  Jesaiuis  eine  Anzald  Belege  für 
tttverschiebungsreihe  tj:o  SC  '^  7-u  geben.  Die  Liste  ist 
_  verth.  aber  icb  glaube  kaum,  dass  einer  von  denen,  welche 

ernsthaft,  als  semitische  Spmchvnrgleicher  gelten  können,  wesentlich 
Neues  diuraiis  lernen  wird,  denn  die  sicheren  Beispiele  dürfton 
ihnen  allen  bekannt  sein.  Unsicher  bleibt  aber  doch  Einiges,  Hebr. 
n^ny  ist  als  aram.  Lehnwoi  t  noch  nicht  gewiss.  —  V^A  ^^^  nicht  = 

^Oyto,   sondern    =    ^j>u..      Letzteres    heisst    ,dick,    knotig    sem* 

V,^   ist   ,»grob*   (von   den  Sinnen,    im  Gegensatz  zu   ^i^jO)    Efr. 

111,  141  B;  «schwer"  (Fesseln)  Apost  apoer.  23, 17;  (Mühen. 
Leiden»  Land.  Aiiecd.  II,  61,«;  Euseb.  Tbeoph.  111,39  (pg.  4, 1); 
(Sünden)    Ass.    IIT,  i,  310;    ^massig*"    Barb.    zu    Gen.    l.si;    ,roh*' 

Knös  116,  j;  ^schrecklich"  (Stimmen)  Land  II,  til,  a  v.  u.  So  jLov^^ 

,HÄrt«»   (des  Winters)  Land  Tl.  214  ult.;   (der  Behandlung)    Isaac 


1)  Von  mir  hcrvorgohoboii. 

t)  Scliou  dio  erste  VorÄiisseUiing.  da«*  n^lCJ  u>^  »J'    Jb*bdi^^D  „SchwBfel" 

viia   biiktr.  vohükfreU   komme,    diu    „Kionltolz"    bodctiteii  5i«]] ,  ist  liiuüklt  win 
bogriiriicb  mehr  wU  zw-pifclhiiA. 


406 


Bibliotjrapkwche  Anzeigt. 


11,  148  V-  113-,    , Rohheit*   oJer  , Dummheit'  Barh.  Carm.   Hl,i 
dasselbe   ißt    lIo^Q^^X  Georg.  Arabs  hei  Lagarde,  Anal.   120,» 
Wrighfß  Aphr.  35,  in.  —  y-ip  ^zerreissen*  ist  nicht  aiamftisch, 
dem  hebriüseh,  also  von  ^^^^Js  '/ai  trennen.  —  ^Jaiü  =  ^^»^  ist 
streichen,  denn  ^ökS?  „ausbrüten"  kommt  von  >i3  (dessen  Identil 
mit   ^j^   sicher  steht).     Das  Verzeichniss  wird  sich  noch  xiemlid 
vermehren    lassen;    vgl.    z.   B.    die   Snielart   der  V.^3  :  -a*?, 

(Hiob   IB,  .V,  l  Kge.  2,  k;  Micha  2,  to),  >\*^.    Waiiun  lUsst  La 

neben  yy ,   r«    das    amb.    x^ac ')    weg  ?    Auch    die    andre 

{j^  ir    .    liesse    sich    noch    etwaa    stärker   mit   sichern   Beispi« 

belegen    alh    mit    I-«agarde's    beidon'-):    tX4-*D,  T33t.    ♦3D.: 

Y^Ut  ^  (neben  ^^Äl*.);   ^^^^ ,  «^'^i    }fß\   \J^^,    ^'' 

^^    (s.  Laz.  PiMger,  Urspr.  d.  Sprache   416).     Seltsam  ist  La 

Vorschlag,  diese  letzte  Reihe  einem  DinliH-t  zuzuschreiben, 
aus    dem  Arab.  und  8jr.    ebenso    getniaeht   sei  wie  das  Idiom 
Miniscftlchi'schen  Evangelien  ,aus  dem  heljrtlischen  und  dem  eig 
liehen  syi'isch  zusammengeflossen"  stnn  soll!! 

Zwischen    den    toxtkritischen    und    sprachlichen    Bemerkung 
finden    wir  gelegentlich  dogmatisch*-  um\  riogmengeschichtliche 
örterungen,  welche  auch  da,  wo  sie  gegen  die  ganze  jüdische  oderr 
christliche  Theologie  gerichtet  sind,  doch  einen  theologischen 
zeigen,  der  uns  Philologen  wenig  behagt. 

Viel  weniger  Cielegenheit  /um  Widei*spruch  als  der  erste 
mir  der  zweite  Theü  der  Schrift..  Freilich  rnuss  ich  gleich  se 
Vertheidigung  des  Namens  ,chaldäisch*'  missbilligen.  ,Chald 
haben  alte  cliristliche  Theologen  aus  Älisverstündniss  von  Dan.  2,  * 
zunächst  das  biblische  Aramüisch  benannt;  so  nennt  ainh  die  Massora 
des  Onkelos  diesen  Dialect  und  swar  im  Gegensatz  zur  Sprache 
t/ea  Targum  *);  ähnlich  wird  auch  die  jüdische  Angabe  im  Fihrist 
23,  s    zu    verstehn    sein,    wonach    die  Misehua    in   hebrflischer 

chaldAischcr  (  ^lJo*J  )  Sprache  sei.    Wollte  jemand  den  Ausd 


^. 


welc 


1)  Vgl.  GOA  1869  Stück   14,  544. 

8)  omo^    (^bort    auch    hier    nicht    hör,    sondern    dio    Reihe    Ut 

«vgl.  besonder»    (joJ>}j   y*lp,    ft^O . 

Z)  8.  Berliacr'»  (2)  Ausgabe,  Einl    XVUI, 


Bibliographische  Anzeigen. 


P 


407 


in  dieäer  Deschröiikuiiß  auf  das  hiblisch-Aiamllische  anwende»,  so 
kriniite  man  sich  das  allenfalls  gefallen  lassen,  wie  leicht  der  Name 
auch  irreführt.  Aber  lenn  nennt  jetzt  seit  einijjen  Jahihunderten 
alle  in  jüdisch«^«  Schnften  gebrauchten  Dialeete  ^chaldiüsch*.  wälhrend 
dieselben  den  andern  arara.  Mundarten  gegenüber  doch  gar  keine 
tipracfiiiche  EinJmit  büdeu,  und  das  ist  entschieden  zu  verworfen. 
Ist  es  nicht  seltsam,  das  ÄraniJlische  der  Bibel,  aller  Targume, 
l)eider  Tfdmude  u.  s.  w.  unter  einem  fremeinschaftJiehen  linguistischen 
Namen  zusammenzufassen .  während  doch  das  Mandilische  dem 
Vulg^lrdialect  des  babvl.  Tahnud's,  das  christlich- Palästinische  und 
das  Samaritanische  dem  Dialect  der  in  Palästinn  abgeschlossonen 
späteren  jüdischen  Schriftwerke  \ael  nJlher  ntehn  als  beide  (Jruppeu 
sich  untereinander?  Eben  dieser  Umstand,  dass  jener  Ausdruck 
eine  linguistische  Gemeinschaft  statuiert,  welche  nicht  vorhanden 
ist,  spricht  am  eotächiedensten  gegen  den  Namen  „chaldilisch**. 
Ganz  andere  ist  es,  wenn  man  den  ursprünglich  in  viel  weiterem 
Sume  gebrauchten  Ausdi*uck  „syrisch"  speciel!  von  dem  Dialect 
gebraucht,  welcher  eben  die  Sebriftspracho  der  meisten  Aramiler 
geworden  ist.  Wir  nennen  das  Edessenische  , syrisch"  auch  gegen- 
über andern  aram.  Dfaleeten.  die  an  sich  eben  so  gut  ,syri8cb*' 
sind,  mit  demselben  Kecht  wie  wir  z.  li.  das  Toscaniscbe  scblecbi- 
weg  .itidiiinisch*  nennen  auch  im  Gegensatz  zu  andern  italiälnischen 
Dialecten.  Die  Hauptsache  ist ,  dass  eben  die  Syrer  selbst  ihre 
Sprache  seit  sehr  alter  Zeit  so  nannten.  Jacob  von  Edessa  braucht, 
Lagarde  nicht  heinrorhebt,  als  synonym  „edesscniseh",  ,meso- 
»isch*  mid  , syrisch"  von  Sprache  mid  Öchrift 
Dieser  zweite  Tbeil  erklllrt  hauptsilchlich  persische  Lehn- 
wörter in  alten  jüdischen  Schriften,  bildet  also  eine  Ergänzung  zu 
dem  erst-en  Abschnitt  der  „gesammelten  Abhandlungen*.  Da  sind 
wieder  einige  voi-zügliche  Entdeckungen  wie  z.  B.  cr^i^ft  ,balb 
gar*  «"»  /^-^'  „über  halb  (gebrntfn)".  Beinahe  noch  mehr  als  an 
der  Erklärung  solcher  Wörter  selbst  scheint  aber  Lagarde  danm 
zu  liegen,  festzustellen,  wer  diese  oder  }^xiq  Deutung  zuerst  gegeben 
hat.  Ich  denke  nun  jedoch,  darauf  kommt  wenigstens  bei  völlig 
klaren  Wörtern  gar  nichts  an.  Welche  persischen  Wörter  er  in 
K:roi3  „Garten*-.  Ni*?:n  „Oürt«l*.  Kn^ri  ,Hef«^  Nn^po-t  ,Dori- 
vor  sich  hat,  weiss  jeder,  der  nur  ganz  mlissige  pers.  Kenntnisse 
besitzt,  auch  ohne  es  von  Kebmd  oder  Lagarde  b.'men  zu  müssen ; 
es  wäre  eine  harte  Zmiiuthung  an  unsre  Arbeitszeit,  wenn  wir,  so 
oft  wir  zuiti  Nutzen  der  Anfänger  so  etwas  gimz  iSicheres  erwähnen, 
uns  danach  umsehn  sollte«,  wer  etwa  vor  uns  dasselbe  gesagt 
habe.  Was  soll  nun  t.  B.  die  gimze  Buchführang  über  die  Leute, 
welche  sich  über  parwdvak  ausgesprochen  haben,  ohne  dass  sach- 
lich dabei  irgend  Neues  herauskftme? 

Die  Einzelheiten  dieser  Abhandlung  geben  natürlich  zu  man- 
cherlei Ergilnzungcii.  Ib-stlltigutigen  und  Einwendungen  Anlass;  i«'b 
beschrUnko  mich  aber  auf  einige  wenige  Bemerkungen. 


408 


BibliographUicke  Anzeigen. 


Das3   pers.  afzdr   ,Zul)ehör,   GerJlth"   von    der  y  ctw 
(S.  37).  ist  dflssliallt  niiht  recht  wahrechelnüch.  weil  es  schon 
Phl. ,    wo   es  ziemliLh  hituii^'  ist,  inunor  mit  t,    nicht  mit  it  (d.( 
JT  r)   geschrieben    wird.     Mau   hat    wohl    an  }  2o»'    ^^^-    f*^^) 
denken. 

Uebor    Kp:''TiN    (S,  40)    bin    ich    sohr  im  Unkkren.     Die 
dt^utiing  sdioint  nnth  Biilba  b.  Gh  (auf  wolohe  .Stelle  niieh  Levy  s. 
führt)  „Schaden'   und    d;ijm    „Ausgabe"   tm  sein,     Ist  vielleicht 
Zusammenhang    mit     ..Ij-    (talm.    k:"'''t;    mand.   «;■'»?)?    Doss  an- 
lautendes   1«   je  =  pers.  j,r>   oder  tJ>    sein    könne,   bezweifle    ich 


sehr,  und  würde  ich  daher  für  }t~;3'0i:k  = 


nicht  N-.20Ü 


sondern  «"iDöin  oder  «nsatn  verbessern.  Hu  und  chu  wechi 
aber  im  Persischen  so,  dass  die  Veröndemnp  des  überlief» 
K"T"»-nns«  in  M-i-^^mn«  (i>.  42)  nicht  nöthig  erscheint. 

Was  "s:""»  (8.  45)  sei,  ist  mir  auch  noch  unsicher.     Die  Vi 

ndlung  In  snr-^N  rtder  ii:»  =  pers.  ^Zi'jot  hat  iL  A.  gegen  sl 

dieses    (als    Diminutiv    von    and    ,so    viel";    also    ttintuly 
sicher    auf  /.:    ausgehl ,    nicht  auf  g.     Beiläufig  bemerke  ich , 
das  in  der  betreffenden  Talmudstellc  (Gittin  58  a)  daneben  stehi 

NPD1B  ,Seite  im  Buche*  =  jKnnOs  Wright,  Cat^l.  839  a  ist 

Ueber  G*nC£ON  ,Luceme'  {i&  f.)  habe  ich  auch  Einiges  (sprach 
lieh    und    sachlich)   gesammelt;    davon    demnächst    vielleicht  m 

Für  jetzt  nur,  dass  die  Etymologie  dieses  Wortes  schwerlich       

Jindore  ist  als   ajt^t'ost  ,,Rossnabriui^'''  (Pjirt.  von  ad  ,essen*);    die 
Lucemo   (aspasi^  fttiSixi^,  medxcago  sattoa)  galt  ja  als  dtus  bej 
Pferdefutter. 

Dass    •'pttico«    allein    berechtigt    ist,    nicit    aucb    '♦t:^^! 
zeigen  u.  A.  die  syr.  Formen  ZDMd  XXX,  7ß9. 

Unnöthig   war   es,    so    landljluüge    arab.  Wörter    wie 
durch  Citttte  zu  belogen;  freilich  ist  ein  zu  viel  in  solchen  Dingi 
besser  als  zu  wenig. 

Ich  habe  schon  angedeutet,  welchen  Wcrth  Lagarde  aul" 
PrioritÄt  legt,  und  fast  scheint  es,  als  habe  er  die.se  Schrift  bl 
herausgegeben,  um  die  PrioritUt  seiner  Funde  —  amch  derer.  wel( 
am  Wege  lagen  —  zu  sichern  und  bei  der  Nachwelt  die  _ 
genossen  zu  verklagen,  welche  ihn  schnöde  ignorierten.  Er  redef, 
als  bestehe  eine  V^erschwüi-ung  von  Thoren  und  »Schurken,  ihn 
todt  zu  schweigen.  Man  höre :  ,dass  in  ZDMG  der  name  Lagarde 
verpönt  ist.  weiss  ich  liingst"  (S.  19),  ,die  geflissentliche  nicht- 
achtung,  welche  man  meinen  früheren  arbeiten  hat  angedeibcn 
lassen*  (S.  3<»)  u.  s.  w.  Diese  Klage  über  Nichtbeachtung  ist 
alle  Fälle  sehr  übertrieben.  Einige  seiner  Werke,  z.  B.  die  Ai 
gaben  .'unbischcr  Bibt^lttborsttzungen,  konnten  ja  von  vom  he 
nur  auf  einen  sehr  kleimm  Leserkreis  auch  unter  den  Oriqn 


BMiogrofkiadt»  Antaseik. 


400 


Und  daum  enckwert  Lagarde  die  Benutzung  und  Be- 
seiner  Werke  nicht  wenig  durch  die  Art  der  Anordnung 
nancheriei  ExcentricitAten ,  namentlich  auch  dun.h  den  ver- 
TooD.  Wie  dem  nun  auch  sei,  ich  bin  mir  hewnsst^ 
f  die  Werfte  Lagarde's,  welche  innerhalb  meines  Studienkreises  liegen, 
nicht  bloss  benutzt^  sondern  auch,  wo  es  anging,  citiert  zu  haben, 
wenn  e«  mir  auch  immerhin  begegnet  sein  mag,  dass  ich  das  in 
winimis  oder  aas  Gedllchtnisstäusibmig  einmal  unierlassen  habe ; 
bekannt  sind  mir  solche  Fälle  aber  nicht-  Ich  war  also  nicht 
gpfasst    auf   einen    Ausspruch    wie:    »Ich    habe    1872 ^"2112 

^-■p>  -N  =^  pnx.h-H\i    gesetzt ,    was    selbstTerst^dlicb    vier  jare 

spater  ZDMG  XXIX.  650  unbekannt  ist*.  Verfasser  des  betreffen- 
den Aufsalzes  bin  eben  ich.  Mit  den  genannten  und  ähnlichen 
Aussprüchen  zusammengehalten,  ist  das  kaum  andei-s  auiV.ulnssen, 
als  eine  Beschuldigung  absichtlicher  Unterschbigung;  nnm 
bt«  das  .selbstverständlich*!  Da  ich  leider  kein  Armt-nisch 
verstehe,  so  hätte  mich  jene  Zusammenstellung,  wenn  ich  micl» 
ihrer  eriunert  hatte,  doch  höchstens  dazu  vei-anlassen  können,  zu 
erwfthnen,  dass  das  Wort  nach  Lagarde  auch  im  Arm^'nischfn  vor- 
komme. Ob  aus  der  armen.  Fonn  irgend  etwas  für  die  Etymologie 
folgt,  bezweifle  ich  etwas;  aus  Beobachtungen  darüber,  wie  die 
^  &lt«ren  Armenier  fremde  Wörter,  besonders  Eigennamen  schreiben, 

glaube  ich  gefunden  zu  haben,  dass  der  Buchstabe  o-    in    gi'iech. 

Wiirtem  fehlt,  aber  semit,  3t  ,jo  wiedergiebt:      -  c>"^  ^  pnLa-[i*u 

wilre  also  idem  ptx  iWnn.  Und  w\o  konnte  Lagarde  den  sei. 
Boediger  in  Uhnlioher  Wfise  einer  geflissenllirhi'ii  Untt'rdrückung 
Htne»«  Niunens  zeihen,  während  derselbe  ihn  doch  ZDMG  XVI,  552 
aufs  Wsirmste  anerkannt  hat! 

Dnss  nun  Lagarde  sf>ll>st  aur.h  wohl  ein  mal  Bemerkungen 
Froherer  übersieht,  will  ich  ihm  zeigen,  wie  »eh  das  auch  schon 
gelegentlich    oben    ungedeutet    habe.      Uebcr   |jajQ{UO   (^-    1*>)    s. 

ZDMO   XXV,   «i73;    über   ^  =   xäarooi'    und    Ja-lj,  J^  = 

AijrtTiJv'  GOAnz.  18ii5  Stürk  |9,  735,  vrgl  /J)M«  XXIX.  »23; 
über  den  von  Lagarde  ,rMgenllich  ersf  entdeck ien*  Tiilmudtodex 
fS.  711  GGAn?>.  18H3  Stück  7  S.  2t)(>.  Es  i^ürde  mir  nicht  t-in- 
fallen,  hierauf  hinzuweisen,  wenn  nicht  Lagarde  selbst  si>  über- 
mJUsige  Genauigkeit  in  solchen  Dingen  vorlangte.  Und  so  will 
ich  denn  auch  noch  hervorheben,  dass  sich  die  wichtige  IdentiH- 
ciomng  von  ljoJ^  yn73  }.„jo  (•"^-  2l>)  schon  b«n  Luz.  Geiger,  Urspr, 

d.  Sprache  S.  41 G  findet. 

Nun  iioi-h  eins:    wenn  jcntand  sagtet:    ,ibi    Lvj  (von  ^^Ä-i!^^  j) 

ab»    Oa/geti,    Kreuz    ullbckunnt    ist*,    würde    du    nicht    Lagard^ 


410 


BibUograpioMche  Anaeif^* 


bemerken:    ,  b  ^    hoisst   nicht  Gahjen,    sondern  am  Galgen  = 
yyr^  hy  *).     .b   »Btiura%  ^Holz"  hat,  mit  ^^JL-Üb    (Wurzel   dh 


nichts    zw    thun  \   auch    wUre  ein   .b j  ,6raporhtiltend*'  wohl  nttr  i 

zweites  Glied  eines  Couiposituni  denkbar.  Djis  sind  lUles  hekann 
Sachen;  wer  so  etwas  nicht  weiss,  der  hat  in  der  persischen  PÜ 
lologie  keiiiü  Stininie''.  Dieser  letzt^e  8chluss  wllro  aher  ganz  falsc 
denn  der,  welcher  j<me  Acusseiimg  getlian,  ist  eben  Lagarde  seit 
(S.  39),  der  damit  nur  wieder  bi'weist,  das»  sich  selbst  dwr  tüchtig 
Gelehrio  auf  einem  ihm  ganz  bekannten  Gebiet«  wohl  einmal  rec 
gründlich  vorsehen  kann.     Aber 

hanc  veviuMt  fietimusque  daimisqw.'  vicissim. 
Wenige  verdienstvolle  (Jelehi-te  haben  di**se  venia  iSiiex  nöthig 
als    der   verstiirbem?  Haug.     Aber  S.  62    wnrd    er   doch  ungerecht 

behandelt      Haug    setzt    phl.    -a,f  (bi)  =^  aram.  b?;  Lagardo  liest 

m,  erklärt,  es  =  awar,  aimr,  itpar  (sskr*  upari)  und  tindet  je 
Gloichset'zung  so  falsch,  dass  er  ausruft,:  ,und  solche  letl 
wollen  mitsprechen**.  Und  doch  hat  Hang  hier  im  Wesrntlirh 
R^cht;  er  hfltte  nur  deutlicher  sagen  sollen,  bl  sei  nur  (frap/n* 
^=  by.     Die  rehlevi-Alidmbete  haben  kein  T,  sondem  drücken 

verschiedentlich    aus;    mit    i    u.  A.    in    m    ^bis"    =   ir    (lies    /d 

Bn:^  , etwas"  =  =?■;:«  (gelesen,  wie  es  scheint,  vi*)  u.  s.  w. 
Dass  eine  so  abgeschliffene  Fomi  wie  woi  schon  in  der  Inschrift 
des  ersten  Sapor  vorkilme,  ist  von  vorne  herein  wenig  glaublich. 
Nun  bedeutet  aber  bi  gar  nicht  ,auf,  über";    das  ist  vielmehr  das 

graphisch    rfttiiselhaft«    .A*^    (gelesen    upur  oder  nba));    bl    heiMt 

ungefUlir  so  viel  wie  das  itol.  und  französ.  a,  a  und  unterscheid 
sich    in    der  liedeutung    nur    wenig  von  Tic   (gelesen  /m   =    uen 
Aa),     CJraphisch    ist    aUo    bi    doch  by,    wird  ube.r  oi  gelesen; 
unvorsichtige  Urthf'il  ist  hier  einmal   nicht  auf  Haug's  .Seit«. 

Indem    ich  die  lebhafte  Erwartung  einer  Foilsetziuig  luune 
lieh   des   zweiten  Theils    ausspreche,    kimn    ich  den  Wunsch 
unt^rdiücken ,    diese    Fort^setzung    möge    alle    Priori tatsfragen 
»Seite  lassen  und  sich  eines  weniger  herben  Tones  gegen  tSchuld 
und  Unschuldige  befleissen. 


1)  Kr  köiintr»   »uch    au    di«    biedro  Dyuiwiio  der    .,OaJi;<<iistrick«" 
erinnern. 

Strassburg.  Th.  Nöldek< 


ßiSUographhche  Anzeigen, 


411 


^ 


L 


Dibliotheca  Indxca ,  a  coUecticm  of  orietUcd  loorks  ptiblished 
mtder  the  svperintendence  of  (he  Asidtic  Society  of  Bengal. 
nos.  227-236.    New  Series  231—386^). 

(s.  Buid  XXV,  666  fg.) 

Von  der  Ausgabe  der  Tftittiriya  Saiphltä  durch  Malle^,■a- 
caadra  Nyayarntiui  sind  seit  1870  nur  sechs  Holte  erechienen.  Der 
Text  gyhi  dariu  qiu-  bis  4,  4,  u,  wüJirend  der  CoiTviiHUitur  ja  freilich 
wosentlich  uueh  schon  das  t'ünftB  Buch  mit  uinfasst.  Ein 
rascheres  Tempo  wäre  hier  dringend  t,\i  wiinschen !  —  Hei 
dem  Taitt.  Brihmsinu  fehlt  noch  immer  dus  sücipatram  und  das 
englische  InbaltsverzeichniKs  fiir  dos  erste  Buch.  —  Das  Taitt, 
Ara^yakam  ist  vollständig  abg^^schlossen ;  die  dem  letzten  Hefte 
(New  Ser.  263)  beigegehene  ausführliche  Einleitmig  resp.  Inhalts- 
übersicht R&jendra  Lab*  Mitra's  ist  giui/.  daiikenswirth.  In  der 
auf  da«  Todtonopfer  bezüglichen  Stolle  Hilden  wir  loidor  keine 
Aufklärung  darüber,  woher  wohl  Badhäkantii  Deva  tlie  in  seiner 
Zuschrift  an  Wilson  (Calc.  30  Juni  1858)  enthaltene  Angabe  über 
,the  two  Verses  of  the  Aukhya^äkha  of  the  Taitt.  SainhitA  quoted 
in  the  84  anuväka  of  the  Nfiräyana  Uiianishad"  fs.  Wilson  Works 
U,  295  ed.  Kost)  entlehnt  haben  mag.  — Als  nou  tritt  hier  hin/Ai 
ItAjendra  Lala  Mitra's  Ausgabe  des  Taittiriya  Präti(;itkhya  nebst  dem 
Comnientar  Tribhashyaratna ,  in  drei  Heften.  —  Vom  *Samaveda 
sind  das  T&pdyam  (l'aficaviA(,;ajn)  Mahitbrätitnatiam ,  sowie  das 
L&ty ayanasütram  vollendet.  Auch  die  Ausgabe  der  Saijvhitri 
und  der  Gana  des  Samaveda  dui'ch  Satyavrata  Sama<,'ramiu  in  fünf 
stattlichen  Bänden  (31  Heften)  ist  bereits  bis  II,  8,  2,  ^  vorgeiückt, 
somit  ihrem  Ende  (Tl,  9,  3,  a)  sehr  nahe.  Vom  Gohhilagrihya 
fehlt  auch  nur  noch  ein  Heft,  da  das  siebente  in   4,  i  schliesst^ 

Der  ^ißvedu  ist  diu'ch  den  endlichen  Absclduss  von  A^va- 
lAyann's  <;rautasütra  —  /.wischen  Ib^tt  Hl  (IHtiü)  und  Heft  11 
(1874)  liegen  acht  Jahre  —  und^  sodann  durch  die  höchst  dankens- 
werthe  Ausgabe  des  Aitareya  Aranyaku.  m  fünf  Heften,  durcli 
ItAjendra  \A\&  Mitra  edirt.  veiireton.  —  Vom  Atharvavoda  liegt 
der  Schluss  des  Gopatha  Brahmana  und  der  Nnsinha  Täiv.  Up., 
je  in  einem  Heft*,  vor.  und  als  neu  kommen  hinzu  fünf  Hefte 
einer Samnilntig  der  kleinen  A  tharvan-Upani^hud  mit  dem  Comm. 
des  NArAyarja,  edirt  durch  liAmaniaya  Tarkaratnn.  Dieselbon  enl- 
halt^en  1.  atharva^dni« ,  2.  garbha,  8.  nadavindu,  4.  brahmavind«, 
5.  araptavindu,  6.  dhyAnavindu,  7.  tejovindu,  8.  yoga^ikba,  9.  yoga- 
tattva,  10.  sanmyäsa  (in  den  CommentAr  ist  eine  doppelte  Textauf- 
führung von  Ath.  S.Buch  18  autgenommen!),  11.  jlnancya,  12.  brah- 
mavidyä ,  13.  kshurikiij  14.  cülika,  15.  ailtarva^-ikhä,  16.  bndimop., 
17.    priijägnihotra ,    18.  nilarudni,    1^».    kaiitha^ruti  (!) .    20.  pi^da, 


1)  Acht  dioser  tum,  tiAmlicl)  Old  'ivinv^  234.     Nisw  Honu!«  :(14.  SfiS    350. 
S74.  375.  384.  385  sind   t»is  jutxt  (April  1H7H)  noch  riit-ht  imi-h  lirrlin  pck<inimeiJ, 


412 

91.  iltmop.,  22.  mmapürvaiApauiya.  23.  ramottiiraUipanlya,  24. 
numftdnklA-rAmop. ,    25.  siirvopanishatsäni .    2ft.  hiinsa,  27.  panw 
hai'isa,  28,  javAla,  29.  kaivalya,  30.  ^iiiauja. 

Von  der  üebersetzmig  dos  lirahmasüira  nebst  (,'ajpkara*« 
Cominentar  durch  Bmv.  K.  M.  Bauer] ea  ist  leider  gar  kein  Hdl 
weiter  luid  von  {,'abarasv/kmin's  Conim.  zu  Jainiini'ä  tnimai'isa- 
daryana  sind  nur  drei  weitere  Hofto ')  (bis  10, «,  7.1)  «•rscbienen. 
Neu  und  dankeuswerth  ist  B&lavi^strin's,  des  bekannten  Mit-_ 
arbt^iters  des  ,Pancjit'*  in  Benares,  Ausgabe  von  Vüca-spat imi«, r 
BhiVniati,  (tb^sse  äu  (^'amkara's  Commentar  des  Bndimjisutra  (d 
vorliegenden  vior  Hefl«  gehen  bis  2, «,  «). 

Die  Ausgabe  des  Agnipurfina  ist  in  sieben  weiteren  Hef 
und    zwiu-    durch  lUj^'ndra  Labi  Mitra,    bis    zu  adhy.  294  gefüfa 
worden.     Von  HeniAdri's  Citturvar^^arnntilniani  lin^H,  das  dÄn 
diuii    in    elf  Haften    t'fiiig  vor.    und  vom   viatakbaijcja  sind 
zwölf  Hefte    erschienen,    die    bis    tu   den  dvada^^ivrata  in  odhyl 
15  reichen-). 

Von  der  üebersetÄUug^  d«^s  »S&liityadai-pa^a  ist,  niu;h  Sjäbrijj 
Pause,   1875    das  Öehlussbeft    erschienen;    auch  Piügala's  ehjuwl 
sätra  ist  in  zwei  weitern  Heften  vollendet.  —  Neu  ist  .hü.  E>iH^i 
ling's  Ausgabe    des    Kätantra    mit  dem  Conun.    des  DurgasiAll 
von    der  vi<?r  Ht^'te  vorliegen  (du»  letitte   1874J.  —  Von  dem 
lR*i4  im  Druck  (hol  9,  n«)  st-erkon  grblif^heneu  Coninientjir  zu  Ki 
daki's    nitisiira   ist  lH7<i  ein  neuf^s  Hf'ft.  etliil  durch  .higanmoli 
TarkaLiinkani,    erschienen    (reicht    bis    adhy.    15,    resp.   14); 
adhy.    12    (11)    ab    wird    dereclbe    als    von  J.  T.    selbst    verf« 
beaeichuet,    bis   dahin  nur  als    ,upä,dhyaya-Nirapeksh/Vnus»^riijl*. 
Der  Schluss   des   LsditavistÄra    fehlt    noch    immer  (seit  lti58); 
gegen  ist  Chiuid  Bardai's  Hindigedicht   PriUiiraiia  RAsau  in  zw 
Theilen,  Theil  1  von  Beumes  und  Theil  2  von  Hörnle,  y.u  e«lir 
begonnen,  von  jeden»  Theile  übrigens  bis  jetzt  nur  ein  HetlO**^ 
und   1874)  erschienen-  — 

üeberblicken   wir  das  Obige,    so  ergiebt  sieh,    das8 
der    letzten    7    Jahre    ein    gewisser    Htillstand    stattgefunden 
Die    einmal  begonnenen  (SAmasaiphitA,  Hemadri,  Agnipur&^a) 
zwai-  kräftig  fortgefübi-t  worden,  auch  sind  mehrere  lange  fehlen 
Sehlusshefte    erechienen    (einige    dgl.    fehlen    freilich    noch    iraro« 
aber   neue  Publikationen   sind   nur   wenige    geliefert  (Taitt 


1>  Dm  ]«tirto  d«raelbeD,  Now.  Sor.  368,  bt  »tif  dorn  Umachli^t  üric 
01(1  Saricis  868  bcspicTinet. 

8)  lk>merkoutt%r«rth  tat,  diuiü  der  Mbtnini-Alischuitt  (ftdhy.  IS  p.  811- 
•lio  iü  spjttvrii  Texten  aujt  Ilumfcdri  diiiio  spoflolle  DitniteUiaic;  der  Krt»^ 
niijiiQiaKahtiiTni-Puior  nicht  enthält.     Er  hpjn»»'  mit  dorn  jHVMtitivml«, 
«bfjr  nur  »>iii   |n»«ir  StolU'ii  nu»  vinJir»ii(l}*nrm<i»t«rii  und  vuhnlpur    mh;   «in  Sc-Id 
j&t   nk-lil   .'uicrifühctt;   itiif  |i.  61S   «Wr  gulit  diu  l>MratoUuiig  »olt»t  plötxUch 
dio  aiiA(;hAsliUmi  lilivr 


ßiöUographittcfte  Änzeiffen^ 


413 


*,  Ar),  resp.  begonnen  worden  (Atharvan  Up.,  Bh&matf,  KAtantni, 
Chaiid  Bardai).  Besonders  zu  wünst^ben  is1  die  Beendigung  d^r 
Tttitt.  Haqihitu. 

Von  den  vielen  Desideraten,  die  ich  in  meiner  letzten  Anzeige 
in  dieser  Zeitschrift  (XXV,  GÜl  fg.  1871)  aussprach,  ist  kein  ein- 
ziges zxir  Erledigung  gekommen.  Es  fehlt  eheu  wohl  in  Caleutta 
selbst  an  frischen  KriitHen  und  au  europJlisch  geschulten  Sanskrit- 
Philologen.  Nun,  waninv  zieht  man  dann  nicM  z.  B.  einen  Mami 
wie  Tili  baut  heran,  dessen  ThJltJgkeit,  dem  Vernehmen  nach, 
durch  ilie  Aufliebiing  der  Stelle  in  Benai'es  ja  frei  geworden  ist? 
Utid  femer,  warum  wendet  man  sich  nicht,  wie  ich  am  a.  0. 
bereits  in  Anregung  brachte,  überhaupt  in  ausgedehnter  Weise  an 
die  Sanskrit-Philologen  in  Europa,  die  gern  bereit  sein  wüi'den, 
ihre  Text-Arbeiten  in  der  Bibl.  Indica  zu  jmbliciren?  Eggeling's 
Katantra-Au^vgabe  ist  in  dieser  Beziehung  ein  guter  ^Vjifiuig. 

Vun  arabischen  Werken  sind  nur  drei  Hefte  von  Ihn  Hajar's 
biographischem  ,üictionarj  of  Persons  who  knew  Mohammad*  er- 
schienen. Dagegen  auf  persischem  Gebiete  ist  ganz  wacker 
gearbeitet.  Vom  Ain  i  Akbarl  liegt  durch  H.  Blochmann's 
trene  FÜrsoiige  theils  der  erste  Band  in  üebersetzung  vor,  theils 
mehrere  neue  Hefte  des  Textes  (bis  zu  Heft  21).  Dai'au  schliesst 
sich  Abul  Fazl's  Akbar  Nameh,  edirt  von  Maulavi  Abdur 
Itahim  (Ins  11,  2  acht  Hefte,  quartü).  Die  Schlusshofte  des  Badshah 
Nameh,  Alamgir  Nameh  und  der  Maasir  i  Alanigiri  enthalten  reiche 
Indices  der  im  Imieni  dieser  Werke  erwilhnten  nomina  |iri>pria  und 
geographischen  Namen.  Auch  von  Khäfi  Khans  Muutakhab  al  lubilb 
liegt  der  zweite  Band  vollendet  vor.  —  In  weit  altere  Zeit  zui-ück 
führt  uns  des  Minhäju •  sSiräj ')  Tabakat  i  Näsiri,  übersetzt 
durch  Major  H.  G.  Raverty.  Diese  Üebersetzung  beginnt  einige 
Capp.  früher,  als  die  in  der  Bibl.  Ind.  selbst  (Jahrgmig  18ü3 — 64) 
vorliegende  Textausgabe  durch  W.  N.  Lees,  über  die  sich  der 
üebei-setzer(p.  67)  in  sehr  absprechender  Weise  äussert  *),  wälirend  er 
seinerseits  wieder  für  einen  Theil  seiner  Arbeit  mit  Bloch  mann, 
im  Joum.  As.  8oc.  Beng.  1875  p.  275  fg.,  in  scharfen  Contlikt 
gerathen  ist,  s.  seine  Antwort  ibid.  1876  p.  325  fg.    Die  betretienden 

Iacht  Hefte  sind  in  London  gedmckt,  und  küimen  wir  eben  specJell 
nur  wünschen,  dass  man  auf  diesem  Wege  weiter  fürt  gehen  und 
auch  aus.serhalh  Indiens  Itbende  Uelehrte  zur  Mitai'beilcrschalt  an 
der  Bibl.  Indica  heranziehen  möge. 
Führt  uns  das  letztgenannte  Werk  schon  theilweise  über  Indluu 
: 


P 


li  lütto  des  droizehntou  Jahrb..  s.  Sir  H.EI  Hut  Ilbt.  of  Indk  11,  2^9— 
383   (.1^^^)  od.  Duwsun. 

2)  Hierauf  suwobl,  wie  auf  dio  bittoro  Kritik  dt.T  im  zwoiton  liaucle  (a. 
«lifi  voriKi)  Not«)  enthaltoncii  Uebcrsotoun^;««!!  daraus,  hat  l>ow»on  im  ncliton 
Haiide  von  Kl  1  iot*;,  llist  of  liidia  iLinninii  1877»  aio  Scbluw«»  der  iirtifncn  in 
Fiii|i;(»boiidpr  und  würdiger  Woise  gcmitwurlut. 


414  BihUogrttphi9che  Anteigen. 

hinaus,  so  geschieht  dies  dann  in  noch  ganz  anderer  Weise  in  der 
trotz  dessen  höchst  dankenswerthen  Ausgabe  des  Wörterbuchs 
Farhang  i  Rashtdt  by  Mulla  Abdur  Rashid  of  Tattah,  edirt 
und  annotirt  von  Maulay!  Zul  faqar  'Alt,  zwölf  Heft«  in  quarto  (bis 

»JL>^),  und   in  dem   „Haft  Asmän"    or  history   of  the  Masnavi 

of  the  Persians  von  dem  (1873)  verstorbenen  Maulav!  Aghä  Ahmad 
'Al!^),  herausgegeben  mit  einer  kurzen  Biographie  des  Autors 
durch  Prof.  Blochmann. 


1)  Wohl  verdient  um  die  Bibliotlioca  Indica  durch  Herausgabe  von  WLs 
o  BAmin,  von  NizAmi's  Iqbälnämah  i  Sikandari,  de.s  Iqbaln&inah  i  JahAngirl, 
von  Badaonis  Muntakltab  ut  tav&rikh,  der  Maftsir  i  'Alamgtri,  und  der  beiden 
ersten  Hefte  von  Abul  Fazl's  Akbar  Nämab. 

Berlin.  A.  Weber. 


Berichtigungen  zum  XXXII.  Band. 

S.  XX,  Z.  6  v.  u.  „drittes  Heft.     Jali  —  September"  ist  zu  tilgen. 
„  100,  Z.  16  lies  nram  für  giro. 

„  110,  Z.  7  verbinde  Diigananena  mit  dem  Vorangehenden. 
„  207,  Anm.  Z.  2  „etwas"  sehr,  etwas,  als  Bedeutung  von  w«i2D. 

.,  244,  Z.  23  „Gebot"  sehr.  Gebet. 

,.  246,  Z.  20  ,5^-  sehr.  ^. 

„  250,  Z.  8  v.  u.  ,«5Us"  sehr.  w5Ul». 


I 


Die  Sabospmche. 

Voii 

Loo  Reliiifleb. 

Auf  meiner  im  Jahre  1875 — 1876  ausgeführten  Eeise  in  die 
tordSstlicbeti  ('JrenzlUndtT  Ahessiniöiis  war  ich  in  der  Lage,  die 
losprache  einem  eingehenden  Studium  7>u  unterziehen.  Da  je- 
loch  die  Publication  der  auf  dieser  Reise  gesammelten  Sprach- 
laterialien  voniussiehtüeh  noch  nicht  so  bald  sich  emioKliclien 
;sen  wrd,  so  will  ieh  hier  eine  kurae,  Jedoch  in  so  weit  völl- 
ig«* Skizze  dieser  »Spinche  zur  Mittheilung  bringen,  das.s  die- 
den  gi-ammatischen  Bau  und  die  linguistisHie  Stellung  des 
Suho  im  semitischen  Öpmchlcreise  klar  erkeiiiifMi  zu  lassen  iBfeeiguöt 
Sein  düi'fte  '). 

Bemerkungen    zu    den    8p  rachlauten    des    Sa  ho. 

l>as   Snho    hat   mit   dem   Geez    und    Tigr^t    sümmÜiche  Laute 

gemeinsam    mit   Ausnahme    vi>n    ^  ^  1^  und  den  sogenannten  u- 

baltigen  Kehllauten,  welche  dem  Saho  fehlen,  dagegen  besitzt  dieses 
niJirh  folgende  drei  specielle  Laute,  die  ii-h  mit  d,  1,  n  bezeiLhuen 
will.  Djus  d  wird  gebildet,  indem  nirtn  die  Zungenspitze  an  den 
rückwüriigen  Gauiupn  anlegt  und  dnnti  d  zu  sprechen  sucht;  es, 
findet  sich  dieses  d  im  Lüaut  nur  dann ,  wenn  ihm  ein  n  oder  1  j 
vorangeht,  sonst  aber  geht  es  in  \  über,  wie  ä&go  das  Wissen, 
aber  'a-jag-o  dass  ich  ei-fahre,  'a-}ig-5  ich  weiss,  'e-lig-e  ich  wussto, 
'i-|ig  wisse!  u.  s.  w. 

Dieses  \  wird  am  mittleren  Gaumen  gebildet  und  steht  in  der 
URsprache  zwischen  Oaumend  und  -r.    Ein  der  Utiiiopiscben  Schrift 


[  iv»ie 

^BAassprm 


1)  DIo  Lilcriiliir  xu  dnn  hishor  Ubor  diu  Sülto  b&katmt  geu-urd«nfiit  linchst 
dürftijffeiu  Spräichmatorialion  fiiidi.<t  »icli  ziüuimiiK'iintstelll  ht  ,1.  S   Vut«'r'!i  Literatur 

I4tt    flniminfitikr-ti ,    Lexika    utn)    WörtorMiinnilun^nit ,  2     AutiaKn,    luTAUst;.    von 
B.  Jü\K.    Uortin    1847    5     v     Sa  hu    nml    Schi  ho,    S    VIU  utiiJ    'AHH;    Vf;l    mich 
^ciou    AUliittidluiig:    ätu<]ioii    Über    Ost-AfrUuk    I^    l>ai«  ShIiu  Vulk.   iii:    OosUsr- 
iQirliMclie  MiiiiaUsc-lirm  für  den  Orient,   1&.  Mai  1877.    Mr.  it.    8.  efi— 7S. 
t      Bd.  XXXII,  27 


416 


lieinüeb,  die.  tkihonpracke. 


kundiger  Schobo  umachneb  mir  diesen  Liiut  bald  mit  ^  ^  bi 

'/^  und  drückte  mit  diesen  diakritischen  Piinkl^n  (*•)  über  dem  1 
und  r  aus,  dass  die  Aussprache  dieses  Lautes  in  der  Mitte  zwiscb 
1  und  r  liege. 

Das    II    endlich    wird   oLenfalls   tun    rückwlirligon  Gaumen 
bildet,  findet  sich  aber  nur  vor  d.  j^.  B.  mida  nicht,  'eiwloki  KnabeT 
tan  da  wir  wollen   u.  s.  w. 

I>i<»    fonsonantisdien  Laute    des  Sahn    bezeichne   ich    in  üh 
sichtlicher  Ziisiinuju-nst^^llung  mit  nachstellenden  Zeichen: 
t       d       (V       s       /       ?>       /.       j       y       1       r       n 
t        <)  •"?       z  l  9 

k  n  g     r     X     b     '»  A 

b  f       w  m. 

Von    diesen  Zeichen   entspricht  t  und  d  dein  Mhiop.  ^ 
p»   und    den  gleichen  Lauten    im  Deutschen;  S  dem  äthiop. 
und    dem    S  in   der   ln^nii^'fn  ntn%nifH'li,  Ausspraf;he.     Der  Laul^ 
verhält   sich    zu   z,    wie   äthiop.    f^  zu   JXF    und    deutsches    ss  in 
Mass,    Wasser   zu   s   in  lesen;   §    entspricht  dem    amhar. 

und   unsemi   seh   in   S  c  h  i  ff,    dagegen    J?    (im  AethicipLschen  nie 
vorhanden)  dem  fran2Cs.  j   in  jamais.    Mitj  bezeiche  ich  diis  amh 


arah,        und  den  itidienischen  Laut  gi  in  giorno;   mit  y 


je. 

athiop.  J^   und  unser  J  in  ja,  jeder  u.  s,  w. ;   1,   r   und  d 
sprachen    unsem    gleichen    deutschen  Lauten    und  dem  ilthiop. 

C.  ^ 

Der  Laut  \  =  ilthiop.  ff^  ^  s  tmd  ?  =  ttÜiiop.  f^  und  ^; 

über  d ,  | ,  n  war  bereits  oben  die  Rede.  ^M 

Bei  den  fiutturalen  entspricht  k  und  g  uiiseni  gleichen  Lautfli^ 

und  dem  Ilthioiu  f^  und  7:   '|  =   4^,  y  =  Oy   ''^^^^^-  p9   X 
f$,    amb.    ^^    \x    =    l^^    arah.    ^,    h    =    fj,    arab, 

deutsches    h.      Der    Laut    i'i    findet    sich    nur    vor    k    und    g 
entspricht    dem    deutschen    w    in :    wanken,    Wink,    Eng 
Menge  u.  s.  w,  . 

Bei  den  Labialen  entsprechf^n  b  und  f  den  gleichen  deutsc 

Lauten    und    dem    Jlthiop.    *{^   luid    ^,    w  den»  ilthiop.    Q)^ 
dem  englischen  w  in   water,  Wales  u,  s,  w.,  m  =  lUliiop.  ^^  , 
unserem  deutschen  m. 

Mit  'a,  *e,  'i,    o,   u  bezeichne  ich  das  tttbiop.   ^  iL  8.  w. 
typograpbiscbeij  Gründen  will  ich  jedoch  nur  im  Inlaut  die  selb 
sUlndigen    Vocale   so   bezeichnen ,    um   sie    von    den    inhärenten 
unterscheiden,   und   lasse   im    Anlaut  dieses    Zeichen   *  als   unni 
ersolieinend  weg. 


^^^^^^^^^^1               Reini«ch^  die  SaJiOAjyrache.         ^BHH^         417         ^^| 

^H        Diese   geuaunten    Laut«    bleiben   sich    in    allpn  Saho-Dialekten         ^| 

^Heinlicb  gleich,  nnr  tl,  S  und  7.  weehriP 

K>.  %.  B. 

^H                   delaito             delaito       und 

1«  sehr  hn,uiig  unter  einander         ^H 

zelaito   Affe                         ^^^H 

^^^^H             der                   ^r 

schreien                           ^^^^| 

^^^^B            did&leita           ^Idaleiia 

zizaleit4i  Biene                       ^^^H 

^^^^H            hadü                  ha^'ö 

hazu  Fleisch                           ^^^^| 

^^^^P            ndgalab            a^'^^alab 

azgalab  Hase                         ^^^H 

^^F       Die    Formen    luit    d    geb5ren    den   StUmtuen    Azaorta,    Heiio         ^H 

^Rpid  überhaupt  den  gegen  das  Dwikaliland  zu  wuhiieiiden  Snho,  die         ^H 

DÜt  rV  und  7.  den  auf  den  Tarantsiliohen  woidt^iideu  Stüintnv^n ,    den         ^| 

^_I)abriine]u  und  Taru/a  an;  docli  hiirte                                                            ^^ 

ich  auch  innerhtdb  ein  und         ^H 

^Besselben  Stammes,    w4e   bei    den  Tani^'a,    Weebsel  /.wischen  d,  ö         ^H 

Qua  2. 

Das  Sobo-Volk    zerfallt   in   sieben 

Hauptst&mme;   diese    sind:         ^H 

1)  die  Aza'ortj»,  2)  Tstruj'a,  3|  Dasiimo, 

4)  Ga/asc3,  5)  Ha/ö,  i\}  Dab-         ^M 

rjmela,    7)  HertVi.     Die  S|)rftche   dieser 

sieben  8ttimme   zeigt  zwar         ^H 

im  einzelnen  inehtfii^hc  Besonderheit*««, 

bestindei's  in  der  Phunetik,         ^H 

doch    sind    in    der   (irammatik    und    im                                                           ^^ 

Woi-tÄchatz  keine  nonnens-         ^H 

wertieu  Unterschiede  vorhanden-     Meine  Aufzeiflmungen   habe  ich         ^H 

^nuni  gr/issten  Theil  dem  .Stamme  der  Tani/a  entnommen.                         ^| 

^B        Wir    gehen    nun    über    zur  Behanc 

llung    der  Fonuunlehre  und  ^_^^B 

^Betracht-eu : 

^^H 

^K                                     I.     Das  N  u  n)  B  r  a  1  e.                                         ^^^^| 

^H                                          1)    Die  Cardinalia.                                              ^^^^ 

^H             I)  inik 

11)  inikän    ke   t^mman            ^H 

^^m             2)  lanimä 

12)  laiumän  ke                     ^^^H 

^K              3)  aduli 

13)  adul^un                              ^^^^H 

^V              4)  iifar 

14)   afarun                              ^^^^| 

^H              hj  kön 

ir>)  könan                              ^^^H 

^H 

li'y)  It4jän                                 ^^^^1 

^H              7)  mal^^^en 

17)  malg];^an   ,                       ^^^^| 

^B             H)  hiihär 

18)  baharän                         ^^^^^| 

^H              H)  sugul 

ID)  sagalaij                           ^^^H 

^H            10)  täinman 

20)  lauuMä  tünna                 ^^^^| 

^H            21)  lamma    tauna    ke    inik 

^^^H 

^K           22)       ,            »          ,     lammü 

^^^M 

^B           23)       ,            ,          ,     adt!it? 

^^^M 

^H           30)  sai^-^m 

300)  ado^a  hol                        ^^^| 

^H           40)  mero-tom 

400)  atarä  hol                        ^^H 

^K           60)  kun-tom 

500)  krmä                                 ^^^| 

^H           60)  leha-t<>m 

(100)  leha                                    ^^^H 

^H           70)  malfbeti  tüman 

700)  maU'henä  hol                  ^^^H 

^^m            80)  baljär  tum  au 

8U0)  biiharu  b«j|                        ^^^M 

^^K           90)  sagala  tum  an 

s;iguhi                              ^^^H 

^B      100)  boi                            1 

,000;  ^i^ji;                              ^^H 

k. 

^^B 

200)  knimö  bol 

10,000)  iüf  • 

100,0001  tüniniaiia    ülfe 

1,000.000)  luil  alfi» 

In  dloäcr  ntigeg<'tji'iioi]  Wi'Lü  wird  goxnhlt.  wie  bei  «ns:  piiw«, 
(Iroi  D-  s,  w. ;  wenii  jibor  iHpmj  Niitncrwlio»  nl*  Afljectiv«  vor  ein  Sa)nUiili 
tnUiMi  .  üo  liitUdt  liiik  daiiti:  iukl,  z  lt.  tiiki  luUa  ein  Suhii,  fijrnof  tlio  i 
üoiiuitÜM-li  niislHUtiniditii  NunK^raUun  der  Kiuliciuui  bis  iucltuive  lU 
AU  dnii  Aatluul  «in  ii  au,  lUs:  adobä  Tiira»  drei  Pf»rdo,  köuÄ  iolr;  fliii  T»i;» 
Ii'Iiä  «j«r»i  üocb.s  Tlmlor  u.  ».  w. 

2)   Die  Ordinalia. 

Bieselben  lauten  für  die  ersten  fünf  Zablt^n  also: 
l*"""  elel,  owel 

2  ,    ma-lammi,  sarä 

3  ,    madalii 

4  „    tri'*äfrLri 
fj  „    ina-kauwani,  ma-kawaiii 

Von    G    an    werdwi  dir;  Ordiiialia  gebildcit,  iiideiu  man  aa  «Ül 
Cardinal  formen  die  RMalivpartik»-!  ya  anset/.t,  also: 

(»t<"f  leh-ya  11^''  iiiikiXii  kf  tAmnian-ya 

7  „    malohfin-ya  12  ,    lamnian  ke       , 

S  „    biiliiir-ya  20  ,    lamniä  taniia-ya 

9  „    S!igal-ya  21  ,    Umima  tuiuia   kt«  'inik-ya 

10  „    tAniman-ya  30  ,    sa//.ani-yn 

3)    Di«?  Mulfciidicfttiva, 
Sie   werden  gebildet,    indem   man  den  iJnindxalUfu  das  Wd 
gSd  mal  (eiK'<'iitlirb :  Zoit  =  Aeth.  2H!)  ii»*"l'««t,zt,  die  (trna 
aablyn    ersdiiHiiwi   alier  in  der  tdien  Anm.  zu  1)  im};(t»^«'li.»iiii  \w 
jectivfonn,  als: 


Imal  inki  ged 

2  „  lanima  ged 

3  fl  udiibii  ged 

4  ,  aiarti  ged 

5  „  küfiä  ged 


(imal  lebä  ged 

7  ,      »iialheiia  ged 

8  ^      babärä  god 

9  „      sagalä  i<«d 
10  ,      t^minanä  g^ 


Zur  Bezejtdmung:  Das  erste,  zweite  mal  u.  s.w.  wimi«'n 
in  dersidben  Weise  dit^  Ordinalia  mit  ged  verbunden,  al»  ♦♦|«'|  H 
oder  (»wid  fjpd  da.s  fi-jitp  mal.  malanimi  tjed  das  y.weitp  mal  u.  *•  * 
Sfiiti  i(i-d  Ih'iHc  ifli  auch  Inswi^bm  dmi  Tign'-Ausdnn-k  Kabay  i"-^' 
(ei>?*^n11icli:  Wfg)  gebniuchen ,  als:  mädahi  gabay  das  dritu^,  '""' 
dritten  mal  u.  s.  w. 

i)    Dip  Tlipilun^szablen. 

Sie  werden  ^an»  so,  wie  die  Mnlfipllcativa  gebildet,  ind«''» 
an    die    dott    :mi,'e{ubrt<Mi  Numeralfünnen    das  Wort   aha\a  Tbr'' 


lieinütt'h,  tlic  Sahonpi-ncht. 


411) 


©tzi  wird,  z.  B.  inki  aba]a  ein  Thoil  --  '/a  •  Ji-J'^bii-ko  larumu 
ibajji  "/j  ^^  voti  3  zwei  Tbciile,  al^u  kn  als'  abala  1 '/j,  Monnt  = 
{i)  Muniit  und  Munut's  HUllte. 

IL    Das  Pronomen. 
l.   Diis  Pcrsoiml-Pronomen. 

Für  düii  Nomiiiiitiv  k,uten  diö  Formen  also : 
Siugubr  Plund 

Hnii  ich  niiiiii  wir 

atü  du  ütin  ihr  , 

iL^iSuk  er  üssuii  sio 

issi  Sit) 
Der  Ausflnick  selbst   wird  also  bezeidinot: 

Ulm  bine  ich  selbst  nanu  nine  wir  swlbst 

atu  ise  du  salbst  aiin  sine  ütr  selbst 

UbHuk  ise  er  selbst  nssim  sine  sie  selbst 

iJisi  i?ie  sie  selbst 
Die  abhiltigigen  Casas  werden  foIjü^enderniUBson  uusge^h'ücikl : 


Plural 

na»  ni,  no,  noya  unser,  uns 
sin,  sitii.  sin»  euer,  euf-b 
ten,  teni,  tena  ibr,  ihnen,  sio 


Singular 
'  ja,  y'y,  yo,  y^jyn  mein,  mir,  mich 
ko,  ku,  koya  di-in,  ilir,  dich 
ka.  kaya  sein,  ihm,  ilm 
te,  teya  ilir,  sie  »        »         n  * 

Die  Formen   yu,  yi,    dann  na,  ni    werden    am    häutigsten  für 
|deu  Genetiv:  mein,  unser  j^ebraucht,  und  zwar  ya,  na,   wetm  dsis 
Jolgondo  Nennwort  mit  dem  Vocal  n,  dagegen  yi,  ni,  w*jim  dasselbe 
mit  einem  L'oiistmanten  ;udautet,  wie :  ya  'ubba  (uueb  wohl  y'  abba) 
mi'in   Vater,  ya  *an  mein  Haus,  ya  *arSt  mein  Bett,   tia  'abba  unser 
LVater   u.   s.    w. ,    dage^'en :    yi    mal    mGin    CSeld,    ni    ^Miild    unser 
Sklave  II-  s.  w.      Vor  Nennwörtern,    die    mit    einem  andern  Voraj, 
a  aidauten,    st^-beii    mei.st  die  apekojiirteti   Formen  y\  n"   neben 
enerem  yi,  ni,  als:    y'  inä  metiio  Muti^3r,   i\    okoli  unsem  Eseln 
p  dannn  mein  Esel)  u.  s.  w.      Die   Formen   yo,   yoya,   no,    iioya 
/eben    neben    yi    und    ni    untei-sebiedslos    für    unsorn    Dativ    und 
kceusativ,   vor   Postpositionen    werden    aber   stets  die  Formen  yo, 
l^oya  tiiul  mi,  utjya  ^'»'braucht,  /,.  B.  y  i  sa;  äl  y  o   nia;'e  saheh  yine 
Dein  Hnidor    war  mir    ein   edler  Freund,     yoya  yi    mi-yaluwini 
DU    werden    mich    nicht   binden,      yoya   yi    uniine-waytiindu  wennj 
hr    tm    mich   nicht    glaubt,     yi  ganid  yo-g  maykitu  mein  Sklave I 
hat  Furcbt    vor   mir.     yi  bäla  yul   (oder  yoyal)   bahaida   bringt! 
mir    meinen    Sohn!     ta   an   nn  aii    das    ist  unser  Haus,     ta  farasl 
II i   faras  da.s  ist  unser  Pferd,     no-ko  niungo   nüd  atu  lito  du  hast J 
mehr  (Jebl  als  wir.     mahaU  no-d  (oder  no-1  und  noyal)  yemete 
Krieg  ist  übi-r  uns  g<'kunmien. 

Für  die   2.  und  H.  Person  geltm  die  oben  angegelienen  Formen 
ttterschiodslos    für   den  Genetiv,    Dativ  und  Aceusuüv,    ndt  Aus- 


420 


Reinigch,  die  Sahosprnchr 


nohmo  dpr  verlilngerten  Formen  koya,  kaya,  t4>ya,  sina,  tenn,  welc 
nur  im  Dativ,  Accusativ,  sowie  vor  Postpositionen  gebraucht  we 
den;    z.    B.    ko    'bba  dein  Vator,    k  u   Ina   deine   Mutter;   ku 
ko-k  bayscina»  koya  ku  na^dife  wir  werden  dir  dein  Geld  raub 
und    dich    iödtnn.     ka    ai'at-ko    ku  'arät  maj'e    dein    Angareb    is 
schf^ner  als  seines,    te  sa;'Sl  teya  yabujo  teja-d  kiilu;'e  ihr  Bruder, 
um   sio  zu  betracibt<rn  ,    blickte  zu  ihr  auf.     sin  laras  aul»  wo 
t'uer  I*t'erd?     sin    duiye  sina-k  bays»  ieh  werde  euch  (von  cuc 
euer  Geld    vaubpn.     jalli   ^iiiiyet   sina-1    obiSo   möge    Gott   üb 
euch    Gesundheit   hembsenden  1     ten    sayo,    teui    duiye    tena< 
bay^eu  sie  raubten  ihnen  ihre  Weiber  und  ihr  Habe. 

Für  das  Possessiv  werden  neben  den  genannten  Fonuen  auc 
folgende  gebraucht; 

himii  mein  nimii  unser 

i?>i  dein,  sein,   ihr  sinni   nun\  ihr 

Ditisfillwn  Fonm^n  gelten  auch  für  den  Yru-ativ,  z.  B.  sik  eje^i 
k  II  kare  schweig,  du  Hund !  t  e !  nuniä  yo  diwit!  du  Frau,  schwöc 
mirl  u.  s.  w. 

Für  den  Dativ  und  Accusativ  der  2.  und  3.  Person  sing, 
plnr.  wird  auch  akä,  äk  gebrautht,    /.  B.  äk  yelehe  er  sprach 
ihm,  ihr,  ihnen,  bisweilen  im   Plund  auL'h  tenSk. 

2.     Das  Demonstrativ. 

Das  »Saho  kennt  folgende  Demonstrativpronouiina: 
1)  ay,  ayi  (gen.  comro.)  plur.  ay,  ay-mara,  ayi-mara 


ayiti,  ayitiyn  fem.  ayityii 
*2)  aniä  (gen.  comm.)  , 

anuiti,  nnmtiya  fem.  amatyä   , 

3)  ta,  tay  (gen.  comm.)  , 
tau,  tatiya  fem.  tatyä            , 

4)  taraä  (gen.  comm.)  , 
tamäti,  tjimuliya  , 

5)  wo,  woy,  o,  oy  (gen.  cnnuu.)  , 
woti,  oti,  wotiya  fem.  wotyä  „ 

ß)  to,  toy  (gen.  commi.) 


ayi -bim  dieser 

luniL,  iunü-mara  dieser 

amä-him  dieser 

ta,  twy,  tKi-mara  dieser 

tayl-him  dieser 

tamä,  tiunä-niur.i  dieser 

tjimS-hira 

wo,  woy,  wo-mai"H  jener] 

wo-hinj  joner 

to,  toy,  to-mara  jener 

io-him,  toy-bim  jener. 


toti,  totiya  fem,  totyä 

Die  Formen  sub  1—4  wechseln  unterschiedlos  unter  einand 
ab,    ebenso    die    sub    5   und   ö;    im    Plural    werden    die    kür 
Formen  ay,  ania,  ta,  tamS,  wo,  to  gebraucht,    wenn  denselben 
Nennwort  folgt,  z.  B.  ay  beyo  dies©  L*nite,  o  suyo  jene  Fnmen  u.  s.  1 
folgt  dem  Demonstrativ  kein  Nennwort.,  dann  werden  die  st-ärkef 
Fonnen  mit  -mani,  -hin»  gebniuoht,  z.  B.  sin-ko  umbaka  umä  hej 
trtMuara,    to-tnara    ihr    alle    seid    Schurken    sowohl    diese    da. 
jene  dort. 

K«il),'t   »lern   riunil   «iif  -iiiiirii  ini  soUifiii  SmIzo  irj^ciHl  «'in  ntidcrv»  Wort, 
l;iulci  «IcrsvlJpü  -rnnri.  z.   H    U-muH  inp;'«-m»rH.  U.-mftri  tituu-nmni  lUi^o  da  al 
edel,  jene  dort  sind  bösartig. 


Retnücfi^  die  Sahottprache. 


421 


Wenn  diu  Pcinnnstrativ  ny  mit  oincr  Fostpoüttion  verbundflii  wird,  so  Imilet 
I  dann  di«?  Form  gewöhtiUch  e  für  ny,  z.  B.  liibnk  c-I  yirdc  dor  Löwo  stQntte  sich 
I  «uf  dicsaen. 

3.     Das  Interrogativ. 

Fol'  dieses  bestehen  folgende  Formen: 

1)  utiya  fpm.  iityn  plur.  a-niara  wer? 
Beispiele:  atu  jitiya  wer  bist,  du?     in  nntnä  ätyii  wer  isi  diese 

Frau?     to  ditylo  a-msiru  wer  sind  jene  Kinder? 

2)  a  wer,  welcher,  was?    plur.  u,  iya. 

Beispiel«:  tetiyft  u  labuJjuyto  wer  ist  joirnr  Manu?  taLyS  a 
niunü  wer  ist  diese  Frau?  a  lababa  temetem  welche  Milnner  sind 
ffekominen?  alu  a  abtn  was  machst  du?  a  iibto  teniete  was  zu 
thun  bist  da  gekommr'n  (we.Hshalb  kommst  du)?  ta  daylo  iya  wer 
sind  diestt  Kuabun? 

Für  den  <nniotiv  hmt-en  diesu  Furuien  eyi,  auch  eji,  vor  allen 
Postpositionen  aber  iya;  z,  B.  eyi  daylo  kitini  wessen  Kinder  seid 
ihr?  eyi  (und  eji)  baja  kito  wessen  Öobu  bist  du?  abba  lya-k 
Ui  zu  wem  sagst  du  denn  Vater?  iya-ko  tobbe  von  wem  hörtest 
du  CS? 

3)  ay  was?  warum? 
Beispiele:    »y   kok   e    was    sagte    er  dir?     ay  kini  tu  was  ist 

das?  ay  tiibije  was  sahst  du?  ay  fa|da  was  willst  du?  ay  ka];i;ifta 
was  ('warain)  reisest  du?  ay  tigdife  ta  bakäl  warum  tödtetest  du 
dieses  Zicklein?  t&  mal  ay  lito  warum  (zu  welchem  Zweck)  hast 
du  dieses  Geld?     uy-li  tane  zu  was,  wesshalb  bist  du  (hier)? 

Wenn  dorn  Verb  im  Frn^'Mat«.  in  WüU'boro  dio  eben  gonttiuiti>a  Fraj^ownrtor 
ni  st«b«n  kommen,  ein  Kuunwurt  fol^t,  so  wird  domselbuii  ein  -»,  -i  odur  -n 
wfBgirt  und  zwnr  -h,  wenn  der  Vocal  dor  lotsten  Sill>o  dicam  Worto!»  oiii  ii  ist, 
dagegen  -i,  wouu  dürst?!!»»  uin  o  udor  i  i.st,  und  -ii,  wuim  dieser  ein  o  uder  u 
i»t;  8.  B.  «tiyii  rnlti'li,  Mubiunnnid-a ,,  AbdailHli-d  wer  ist  ({''■"*'<^*''bGn ,  Molmmmed 
>  odrr  AhdaUiih  V  yomoUiti  nli'y»  .  SmM*cl-i,  Yo»lf-i,  Ya^iuinli-n  wer  ist  gokommon, 
Um«ie1  od«r  JksoI'  oder  Jiikol»?  ntu  ay  fjild»,  mcs-i,  ra«läh-ft  W4a  willst  du,  Bäi^r 
oder  Hunigwoin? 

4)  Ziinko  wanim? 
Beispiele :  zanko  tai  abta  wesshalb  Ihust  du  das  ?     juiu  zanko 

dirabit«   wamm    soll    ich  lügen?     zanko  nugus  yudiye  warum  soll 
j  der  König  j,'ehen? 

5)  Hula  wo,  wohin?  faus  a  ula  wnleher  Ort). 
Beispiele:    ko    ari  aula  wo  ist   dein   Haus?     ku  balö  aula   wo 

list  deine  Heimat?  atu  aula  tadiye  wohin  gehst  du?  atu  aula-ko 
Itemete  woher  kamst  du? 

G)  andä  wann? 

Beispiele:  ayrö  andä  taw6  wann  wird  die  Sonne  aufgehen? 
VVo  *bb«  andä  rabe  wann  starb  dein  Vater?  andä  toboke  Wimn 
Ivurdest  du  {geboren? 

7)  ä'ijda,  äl^a,  ahlole  (aus  a  ilda  was  Gloichniss)  wie  laujr? 
Iirie  viel?  wie  'Toss?  u.  s.  w. 


422 


Reiniteh^  die  Sahogpraehe. 


Beispiele:    ko  fanis  !il<ju  yake  wi»^  grosß  ist  dein  PferdS 
suldo   mal   lito   wit^    viel   Onld   hiist    du?     ku   biilo   Uil  u'ildH 
wie  Itin^f!  bleibt  dein  8ohn  hior?     »tu   tt]«J(>le  sä;'  dintji  banvd 
viele  Stunden  schliltst.  du  in  der  Niwht?     iSulio  jjlf|olf;  bäjo  yak 
wie  viele  St.iiinmo  der  hsiiho  ^ebt.  <?s?     sildole  bovo  tanö  Unkiill 
wie    viel  Einwohner  sind  in  Muknllu?     ku  supal  wulado-kn  aide 
(iider  ni-le)    wio  rJt  ist  dein  Bnider?   =^  dein  Bruder  an  Aller 
webbrni  Gleichniss. 

8)    ibJa,    il.da-d,    hilfja-d    wiuuin  ?     ai    hildaul    tay  abt.»  wivi 
thust  du  das? 

4.     Diis  lielativ. 

Die  llelalion    wird   im  Öidio  auf  folgende  Arien  ausgedrüc] 

1)  mittelst  ya;  z.  B.  näbä  heyoti  robos  kini-ya  yine  yen 
war,  so  erzUhlt  man.  ein  vonichmer  Mann,  der  reich  war. 
kultenaiti  bosö  te  baj'ula  ki  yineya  e-1  temet«  yen  dieser  Zaub- 
nun,  der  ebeRiiils  ibr  Gatte  war,  kam.  so  er/.iiblt  nuin.  zu  ihn 
hinni  sa^'aUi  urliod  yok  te-yü  ui-hude-yä  te  bili  tiiyk  an»  bier  ist 
das  Blut  meiner  Sibwi-ster,  die  icb  aut  dtin  tJi^heiss  ji;etodtet  habe, 
siiini  arabäl  babeni-yä-1  gaben  yen  sie  kehrten,  so  erzflblt  man, 
ihrer  Gesellschaft,  die  sie  verlassen  hatten,  zurück,  oi  te  bfi;'; 
nupus-li  yine-yä-1  ftka  wariSe  yen  er  meldete  es  diesem  ihrem  Gatl 
der  bei   dem   König  sich  ]>efand. 

2)  miltelst  -m,  -mi;  z.  li.  ai  yubiUni-m  sinni  maddära  wani 
ySn  sie  benthtett^n  ihrem  Heirn  diis,  was  sie  gesehen  hatten, 
manti  ise  le-mi  abal.ii  ko  yuhuy  ein  jeder  wird  du-  dir  Hälft«  vi 
dem.    was  er   selbst  besitzt,  geben,     yalli  yiftfre-mi-d  sirivä-m 
e|aha   sagt   mir   an,    welches  das  vor/üglii" liste  (von  dem)  ist> 
Gott  erscbjiflTen  hat?     anu  rabe-mi  ummändo  sinli  aniyu  wenn  V 
aufh  gestorben  sein  werde  (iub  gestorben  soiend),  so  bin  ich  doch 
stets  bei  euch,     kay-im  aka  ohowa  gobt  ihm  das  seine  I 

3)  mittelst  ti,  tiyä  fem.  tyä  [»Inr.  -m,  -mara;  z.  H.  unule-i 
.sari'sa-ti,  luwe-tivä  angali.se-ti  wckber  den  Nackbm  b»«kletdoi. 
Hungiigen  speiset,  PI.  arade-mara  sarisana-itj ,  iuwe-mara 
li-äjcna-m  die  welche  die  Nacktmi  bekleiden  u.  s.  w.  will  heyi 
ka  agägal  def«ya-ti:  absir  isit!  äk  yelelje  yen  .lennuid,  der  bei  i 
sass,  sprach  zu  ilmi:  fasse  Muth!  m«;e-m  abii-ti,  roe/e-m  yahay-tl 
uie;'e-m  wani-Vk-ti  jmiatad  zä  wer  gut^s  thut  (welcher  tlmt  was 
gut  ist),  Almosen  gie1)t  und  Wahrheit  rcidet ,  wird  ins  l'aradic;» 
i'ingebe-n.  abba  äk  soliSiina-tyä-d  ai  didtÄ  wanun  erzeugst 
(Kinder)  nut  ninor  CFmu),   deren  Vat<«r  unbekannter  Herkunft 

•1)  Der  Relativsatz  wird  auch  ausgedrückt,  indf>m  derselht*  d( 
Wolle,  auf  weJchos  die  Relation  sich  bezieht,  vurangestelli  wi 
z.  B.  are-d  ntjte  tine  bajä  yiibile  =^  ba|ä  äred  ra;'t«  tiuS-yS  ya\ 
er  erblickte  djis  Madibcn,  welches  zu  Hause  geblieben  war. 


Heiniseh,  die  Safiottpraehe. 


423 


5.     AUgemoine  pronominale  Ausdrücke. 

1)  ti  einer,  ti — ti  der  eine  —  der  andere  (gon.  cumm). 
Beispiele:  ti  ak  raye  yen  adolm  sie/-kij  nur  einer  bliob  übrig 

voL  den  dreitausend,  lammti  heyoti  yiiie  yen,  amä  laninia  ti  robös 
kini  ySn ,  ti  yobüs  kiiü  yen  es  waren  »wei  Miümer ,  von  diesen 
zwar  war  der  eine  reich,  der  andere  arm.  ti  j'fiüjn,  ti  kadäm  kini 
yen  der  eine  war  ©io  Oelohrtor,  dor  ändert»  ein  Diener. 

2)  tiyä  fem.  tya  einfr,  eine,  tiyä,  tyä — tiyä,  tyä  dpr,  die 
eine  —  der,  die  anclero. 

Beispiele;  ay  ÖelTi  tiyfi  hinnim  bakära  bakiten  diese  Affen 
verdnrstoten  alle  mit  Ausnahme  eines  einzigen,  amä  adoh-ku  tyä 
balä  kifii  yen,  lamma  dayln  kinon  yen  von  diesen  dreien  war  das 
eine  (Kind)  (^in  Mädchen,  zwei  aI>or  waren  Knaben,  vi  wimi  tyii 
kioi  mein  Wort  ist  eines  (d.  i.  ich  lasse  uiit  mir  niehi  feilschen). 
tuiu  Üy»  ko-H  waniso  ich  will  mit  dir  allein  sjjrechen. 

tu  ilor  Hoileutiing  nlluiu  biutt^t  flor  Hhiritl  vnrt  tiy»  uticl  tyft  ütots  nl* 
B.  H.  nun  .tiyii  dofoj'K  ich  bin  ulluiii,  |tltir.  rjjumi  ÜU»  defoyKa,  Vuii  tiy«,  —  tiy* 
d«r  eiiio  —  ilt-r  «ndorM .  ist  dor  I'hirul  gnri  —  (rwri ,  s  iiutoti.  Jodorli  ist  ula 
nicht  rlwn  eim»  ■wirkliclH^  l'turiilfxnit,  d«  dussoJln»  nurh  ul.s  Sinpnlnr  viirk<>tnin( ; 
z  B-  luimH  arw)  ula  txnfc-yä  Amin«  i^r  tml  in  ein  Il;itw ,  iti  ^v^'l<'1Ilsnl  fiii«  Vtmi 
»ich  hufAnd.  umbAkji  yodej'ii,  aim  ula  m^'ü  hUü  piugtMi  fürt,  itdi  ülloiii  Idiob 
lurück. 

3)  will,  wili-ti  (gen.  conmi.),  wili-tiyä  fem.  wili-tyä  einer, 
eine;  wili  —  wili;  wüi-tiyä  —  wili-tyä  der,  die  eine  —  der,  die 
andere. 

Beispiele:  atu  me;k'6tiyä  kitö  wili  biila  belli  du  bist  sehiin, 
wie  ein  Mlkiehen,  üssuk  siritiya  kini  wili  lubnk  belli  er  ist  stark 
wie  ein  Löwe,  wili-ged  hcyoto  yake  yen,  wili-god  danati  yake 
y€n,  wili-god  yajjgtila  yake  yen  er  erschien  das  eine  mal  als  Mensch, 
ein  anderes  mal  als  Esel,  wieder  ein  anderes  mal  als  Hyftne. 
redanti  aduliä  baja.  wiliti  Mohatiimad  iik  an,  wiliti  A!>rahim  äk  an, 
wilili  Ydsif  ak  im  der  Fürst  hal  drei  »Söhne ,  der  eine  heisst  Mu- 
hammad, dnr  andere  Abraham,  der  dritte  Josef,  ai  lamtnu  bala-ko 
wili-tyii-ko  sor<>  ak  böte  yen  einem  dieser  zwei  Mädchen  nahm  er 
den  Riemen  weg. 

Man  IW.rt  umli  binweiluri  ili«  Form   tiH-ti,  tUi-Uy»,  iili-tyä  llir  wiliti.     üelter 
riurni  ffilt  dHSüolbci,  was  oben  s.   v.   tjyS,   2.  Aumurkuii|jr  gosnirt  wurde. 

4)  garo  —  garo  ein  Theil  —  der  imdeie  Tbeil ,  gari  —  gari 
die  einen  —  diti  andeni. 

Beispiele,  haflo-ko  gäro  ak  beten  yen,  giiro  dakani  irod  ak 
bayn  yen  einen  Tlunl  dt-s  Fleisches  as.»jeii  sie,  den  andern  logtt'U 
sie  auf  den  Rücknn  di'S  Ehphanten.  kalin  giian  robosät  äk  aba, 
garo  yubtLsät  äk  aba  (Jott  ma<;ht  (von  den  Meusehcn)  einen  Tbfnl 
reich,  den  andoni  arm.  gari  mal  yahau  yem  yen,  gari  rabo  yeni 
yen  die  einen  sagten,  er  müsse  zahlen,  die  andern  aber,  er  müsse 


m 


ReinUehf  tUe  Saftotprache. 


5j  umtiakä  ganz,  jeder,  alle. 

ltf*is|>i«'li>:  uinl)iikä  bürad  diiiifi  hast  da.  die  ganze  Nacht 
schltit'eu?  ciüii  umbiikä  \e\ey  sinli  asa  ich  werde  den  ganzen  T« 
bei  euch  zubringen,  umbakä  balo  yimilike  er  behi^rrschto  das 
g]in/e  Land,  ta  unibakä  okol»  yo  okolo  alle  diese  Esol  sind  mein. 
umbuka  hoyö  rabän  iille  Menschen  sterben. 

6)  tira  ganz,  rein,  nui*. 
Beispiele:    \\ri  dahab  te  sari.^e  er  kleidete  sie  in  pures  C*o\i 

tirä  tblö  bet«  er  ass  blosses  Brod«  uur  Brod.    yi  kofiyät  \\r& 
mein  Tarbusch  ist  ganz  rolh,  hoch  roth. 

7)  hobelu,    hnbbela  fem.  hebelä  ein  gewisser,  der  N.  N. , 
arab.    j.jMä,    z.  B.   hebela   bäja    der    Sohn    des    N.  N.    hebek 

iwarj'e^ite  er  heiruihete  die  Tochter  des  N.  N. 

8)  aki,    akiti    (gen.  comni.),    akito    fem.    akitö    plur.    oki- 
anderer  (aliuß) ;  z.  B.  aki  iiuinä  maJ7'esite  er  heiraUiete  eiiio  nndev 
Frau,     nk-i  Uibaha^-to    tokhene    sie  liebte   einen  andern  Mann. 
bajül  yedS    er    7.0g    in    ein    anderes  Land,     aki-l  yede   er.ging 
jinders  hin.     akiniara  eiidani  yohoy,  i)^e  nabani  ra^'site  den  ande 
gab  er  den  kleinern  Theil,  er  selbst  behielt  sich  den  grossem. 

9)  marin  (gen.  eoniin.)  anderer,  fremd;  z.  B.  marin  mal  bei 
sie   ver/.ehren    fremder    Leute    Vennögen.     marin    sayö    yaznin 
verführen    anderer    Leute    Frauen,     niaiin    lä    yarhude    er    pflt^ 
fremder  Lpute  Kühe    /.u    schlachten,     marin    dikil    emete    ich  ka 
in  anderer  Leute  Dorf,  in  ein  fremdes  Dorf. 


m.     Das  Verb. 
1)  AUgemeinn  Ilcttinrkungpn;  Eintheüung  des  Verbs, 

Die  Verbu    der  Sahir.spraclie    sind    eritwedt'r    zwei-    oder  dr 
radicalige,   imd   der   grösston   Zahl    njurh    sind    dieselben    primili*^ 
gauz  wenige  nur  von  Substantiven  abgeleitet. 

Die  Verba  theilen  sich  im  Sah(j  in  zwei  Clnssen  ein  und  zwai 

A)  m    solchi^ ,    welche    in    der  Flexion    die  Staiinnvocalo   vef 
lindern    und    die  l*ersonenbezoichnuug    in    den  Tempora   und  Mc 
durch  PrHfixe  ausdriicken;  z.  B. 

a-[eh-e  ich  sage        e-lrlj-e  ich  sagt«         a-laUj-o   ich  will  sagen 
ta-leh-e  du  sagst     te-leh-e  du  sagtest     tJi-lal.i*ü  du  willst  sage 
ya-lc^j-e  er  sagt       ye-lel?-e  er  sagte        ya-|ah*o  er  will  sagen 

B)  in  solche,  welche  in  der  Flexion  diu  Stammvocale  nid 
vorUndeni  und  die  Personenbezeichnung  in  den  Tempora  und  Mtj 
durch  Suffixe  ausdnickon,  z.  B. 

din-a  ich  scldafe        din-e  ich  schlief       diu-o  ich  will  schlafon^ 
din-ta  du  schliifst       din-te  du  schliefst    din-tu  du  willst  schlaf« 
din-a  nr  schlaft  din-e  er  schlief        di«-o  er  will  schlalen 


Reiniuch,  <iie  SahoJiprache. 


425 


"Wir  wollen  in  EnnanpchuiK  eines  passenderen  Ausdruckes 
die  Verba  der  ei-sten  Olasso  als  starke,  die  der  zweiten  als 
schwache  Verba  bezeichnen. 

2)  Tempora  und  Modi. 

Das  Saho  besitzt  nur  zwei  Tempora,  nämlich  Inii>erfeet 
und  Perfect,  jenes  znr  BeAeichniin^  des  Werdens  einer  Hand- 
lung oder  eines  Zustandes,  entsprechend  in  der  Bedeutung  unserin 
Imperfect,  Prilsens  und  Futurum,  dieses  aber  zur  ISeÄeicluiunj» 
einer  abgeschlossenen  Handlun^^  oder  eines  fertigen  Zust<mdes, 
entsprechend  unserni  Perfect  und  Plusquarnpeifeet. 

Mittelst  Beuüt/iin«,''  von  Hilfsverben  weiden  aber  von  diesen 
zwei  Tei)i[)ora  noch  zwei  abgeleitete  gebiblet,  um  die  Dauer  aus- 
zudrücken; denui8M.-lj  unterscheidet  diis  8aho  : 

A)  IiHperfect. 

a)  einfaches  oder  aoiistisches   Imperfect. 

b)  zusamrnent^osotÄtes  oder  duratives  Imiiei'fect 

B)  l'eifect. 
ii)  ciufai'hos  oder  a<H*)si.isches  Perfeet 
bj  /usiinnnengeset/.tes  oder  duratives  Perfect 

Von  d«'n   Modi   kennt,  das  Saho :    1)  Impen*tiv,   2)  8ubjunctiv, ' 
[i)  Cnnditionnl,  A}  Optativ,  5)  Ciuisalis,  Ü)  l'otjonfialis.  7)  Tempondis, 
8)    (ierundiv,    H)    Particip .     10)    Verbaliiomen.      Für    jede    dieser 
Tempora    und  Modi    unterscheidet   dos    8aho    ein  Positiv,  Negativ 
und  InteiTogativ. 

3)  Die  Hilfsvorba. 

Es  sind  dies  folgende :  a  soin ,  nennen ,  ne  sein ,  ki  sein ,  ke 
werden,  entstehen,  le  haben.  Wir  lassen  hier  die  im  tiebrauche 
vorkommenden  Tempora  und  Modi  folgen  r 


Imperativ. 
6  negat.  min! 


A)  a  sein,  nennen. 
Imperfect.     Perfect.     8ubjunctiv. 
o 
to 

yo 

to 
no 


eanegatanina! 


Aimur  dimeii  MiiKeKBt^<">*")  Furuiuii  sliiil  v<iii  diasotii  \>rb  küiuv  aiiiluni 
^trhrünrhlicli.  Zu  bomt'i'kuii  Isl  nucU  üiuo  omplmtUcliu  Funn  di(jso!i  Verb's, 
wvlcliv   «Iau  Uutot : 


JteintKch^  tUe  SaJio»prncfw. 


tu  den  «dien  uiigegebenoii  swei,  beziohun(jswftist>  vit'P  FnmiotJ  d<<s  Impcr- 
Ifect's  und  PfrlVct's  lieät«>Iit  kein  Untersfliicd  der  Uodcutinig.  Im  PeriV>f(  i>t  dio 
lF«jnn  roil  kik  in  der  1.  Person  sing,  und  jdwr  v<irlt«>rrsth*>nd ,  in  d»!ii  Qhriguu 
iPtTiMincii  iibur  ki.  Diu  i'm|)l]nlüt.-ltü  Korui  IuuIüL  im  tm|H.iriVi(<t  B.  sui|^  kini, 
[im  plunü   S.  und   ',i.  kitini,   kiiumi    ntul   im   Pcrfcct  ki  tiin',  ki  ylniiii. 


h] 

Nogativ. 

Tinpeifect. 

Perfüci. 

Sing.  1 

ma-kiyö 

ki 

(M 

hr 

kik  mä-rmniyö 

■ 

mii-kttö 

m 

,    ma-iuijutö 

^V             3  masc. 

nia-ki 

, 

,     niu-nuiiii 

3  fem. 

ma-ki 

, 

,       IDä-DUDU 

Plur.    1 

niü-kiui'» 

y, 

,    ina-iiuniiiö 

2 

nui-kitiji 

, 

,     iTiii-tianitin 

3 

iiia-kiiiön 

, 

,     tiia-iiiinön 

ki    oder    kik    hmlt't    im     I'firfoc 

l    nufli 

ku 

nnd    kuk,    :il.s    kak 

tine  u.  s.  w. 

kuk 


c)  Interrogativ. 
Dasselbe  wird  gebildet,  indem  un  die  obigeu  Forniea  die 
iPragepurtikel  \u>  angefügt  vrird,  als  kiyo-ho  bin  ich?  kito-liö  bist 
fdn?  nia-kiyo-ho  bin  it:h  nicht?  u.  s.  w.  Im  Posiliv  kiiim  dinsHS 
[ho  woggehisson  wm-dt-n;  iu  diiismii  Falle  aber  stebt  der  Acct^nt 
[iiLf  der  vürJetzl^ui  Silby,  /..  B.  »laj'etiytt  kiyu  bin  ieb  gut?  aber 
uo;'etiya  kiyö  ieb  bin  gut. 


D)  ke  werden. 
a)  Positiv. 
Tmperfnct-  Peifect, 


Subjiineliv. 


finfiiclii!     t'ni|iliitti.saJki'    cinfacdiv     «•iitldniti.-M'be     üinracdu)     omiilniliüi'liu 


Form 


Form 


Form 


Slllg. 


Flnr 


l 

ake 

— 

ekö               — 

akö 

ukowä 

2 

tuke 

— 

teke              — 

taku 

takowa 

3  m 

.    yake 

— 

yeke             — 

yakü 

yaküwa 

3  f. 

l^ke 

— 

t>ekö              — 

tak6 

takowa 

1 

nakil 

— 

iieke              — 

nakfS 

uaküwd 

2 

takiu 

tukini 

lekin         t«kini 

ttik6ii 

lixküim 

3 

y.ikiE 

1 

yakini 

yeki«       yekini 
b)  Negativ. 

yukou 

yakonil 

Lnpeifect. 

Perfüct. 

Subjmictiv. 

Sing. 

1 

ni'- 

-uke 

inn-'eke 

m-iiko 

2 

niii 

i'Uike 

mii>t«ke 

mä^lakö 

3  ni. 

11)1 

-yakö 

mi-yeke 

lai-yakn 

3  f. 

mu 

.-take 

ma-leke 

mä-luko 

Plur. 

1 

mii 

-•nake 

ma-iieke 

mä-naku 

2 

mn 

,-takiii 

nut-tekin 

mu-taki)ti 

^ 

3 

Uli 

-yukin 

mi-yekin 

mi-yakon 

428 


Reinuch,  die  Sahogpraehe. 


c)  Interrogativ. 

Die    obigen  Formen    erliaUen  das  Suffix  ho,  als  akil-liü, 

ho,  m-ake-hü  u.  s.  w. 

Der    Couditioiial    wird    mittelst    des   Suflixos»    -nko    gobililct,    aIs:    ake 
wctiti  icL  werde  u    s    w. 

E)  le  haben,  besitzen, 
a)  Positiv.  b)  Negativ. 


Imperfecta         l'eiffct. 


Iinperfect         Perfect 


Dg.  1  liyö 

2  lito 

3  ni.  h» 
3  f.  le 

Plur.  1  linö 


L  Porin.  II.  Form. 
li  ine         Hk  ine 


li  tiiie 
li  yinü 
li  iiue 
li  nine 


2 
3 


litin    li  tinin 


lik  tine 
iik  yine 
lik  tine 
lik  nine 
Hk  tinin 


Ion      li  yinln    lik  yhiin 


mii-Iiy6  li  oder  lik  nia-n 

ma-litö  ,      ,       ,  ma-nanil 

male  ,      .       .  ma-nauij 

ma  li^  ,      .       .,  ma-naoa  | 

mu-lino  .      ,       ,  ma-nü 

iiiu-litin  „      q       ,  ma-uanifl 

ma-Ion  ...  nia-nauö 


Fär    äiv    3.    und    3.  Pentoii    jilur.    oxLitirL    dio    empli&tLti'be  Furm    mit 
lautendem    i    hIü:     lilini,    Itjui,    li    i>dtjr    Hk    tiiitm',    -yinini  u.  «.  w.     Im  Pei 
lautet  ubiges  li  odi^r  lik  aui-lv:  lu,  luk.  \\s:  luk  int^.  luk  in»iianiy6  a.  t   v 

Dm3  Negativ  lautet  im  Imperfect  auch  diolecttM-lt  iil.Hor 


»"»K 

t 

mn-yo. 

ma 

■io 

= 

mft-liyü 

2 

mu.-lto 

5= 

nia-lito 

ä 

mu-lu 

^= 

mn-le 

PInr. 

1 

ma-niiö 

= 

ina-liiuj 

2 

mft'ltan 

-« 

nia-litou 

3 

mn-loQ 

^ 

IDH-lun 

c)  InteiTogativ. 

Dasselbe  wird,  wie  bei  ki,  ke  gebildet,    indem  an  die  ob 
positiven    oder    negativen   Formen    die  Fragepaitikel   ho   anges<»tJt' 
wird,  als:  liyo-hö  habe  ich?  lik  ine-bö  hatte  ich?  raa-lijo-hö  h»\)*' 
ich  nicht?  u.  s.  w. 

V)  Wtty  ohne  sein,  entbehren^  nicht  finden. 

Periect. 


Sing.   1 
2 

3  m. 
3   f. 
Plur,    1 
2 
3 


Imperfecl. 
wä 
wayia 

Wll 

waytä 
waymi 
waytdn 
waii 


way 

wayte 

Wiiy,  we 

wayte 

wayne 

wayteu 

wayn,  wen 


JlfJnisch,  die  SaJioftprache.     . 


429 


(i)  n;i!ia  jioch  iiifAt  sein,  vctnueiden. 


Tinperftsct. 


Perfect. 


Furm  I, 

Form  IL 

1^- 

1 

nahiyö 

iKiha 

aiiiyö 

ini.ba 

iiie 

r 

2 

nahiU) 

n 

tanilö 

tine 

3  ni. 

nalia 

, 

yanö 

yine 

3  f. 

nahä 

, 

taue 

tine 

Plur. 

1 

nnliinö 

^ 

nauti 

iiine 

2 

nuLitiu 

^ 

tan  in 

tinin 

3 

nalion 

^ 

y.'Uiin 

yinin 

Mit  Zuhilfenaliiue  dieser  Auxiliarverben  können  abgeleitete 
Tempora  und  Modi  bwi  den  starken  und  schwachen  Verben  ge- 
bildet werdt-'ji. 

^H  4)  Flexion  der  starken  and  sehwachen  Verba. 

^^^^    Als  Paradigmata   wähle    ich    von    der  ersten  Classe  oder  den 
^^■Hken  Verben    folgende    aus:    I,    1)  dal^   sagen ^    2^   lak    senden 

^(iigre  ^Yir«  Aß^li-  AAYl!)i   3)  >'ab  trinken,  4)  gav  sdilagen, 

&)daw  ^'ehen,  G)  haw  gt'ben,  7)  yay  arbeiten,  8)  *ab  bür«n,  ö)  tahan 

I malen,  reiben  (Tij^Te  fflltlf  I^  **^J  ^^'^?  spalten  (Aeth.  ^/YX  *)i 
ll)brar  fliegen  (Tigre  fl^.*)-  ^2)  gadaf  tüdteu  (Aeth.  7^^ ;), 
13)  jfamad  schneiden  (Aetli.  *7^^»?«)*  14)  hakani  rei^ieren  (Aetb. 
lIlYl^^r)«  15)  Itaqal  wachsen  (Äetb.  fltjJÄ.*)'  ^'^*  faday 
zahlen  (Aeth.  ^^P*),  17)  ga-Za  benschen  (Aeth.  7*HAl)t 
^ftaS)  'adag  kanfen,  l'J)  'amen  glauben  (Aeth.  /vf^il)j  -"^^  '^^** 
Hherrschen  (Aeth.  AHHi)- 

P  Von  der  zweiten  CImssp  oder  den  schwachen  Verben  wähle  ich 

folgende  aus:  II,  1)  ab  niarbeii,  2)  bah  bringen,  3)  bay  nennen, 
I4j  Tal  wollen,  5J  arak  gelangen  wubtn,  (IJ  bakar  dürstjen,  7)  birrig 
|erschrecken,  8)  \k  machen. 

Wir    las.sen    liier    zuerst   die    Paradigmen    für    das  Inipei-fect, 
fect    und    den  Sn1)jnnctiv    folgen,    in    den  Nuten    gebe    ieb  die 
äthiopische  UinschrifL  in  der  ersten  Person. 


•     ■     I     I     •     I     I   ttf    t     .     I     I     )     I     t     • 

:Ss8«öiäeS«öeS     '      de3e5c9c3«Äj3 
'■^  '•^  >>>-,  >i  >-t  >-,>:  t-,  >,>.>,  >^  >^  >,  >; 


.9    B 


■" '     3  5-1  = 


c8    ::    IV     '   ^    wj 

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cSdcCAcdcSoOflScC 


'S  —   5« 


Reinitck,  die  SaJioiprache* 


'S 


ß    -Sa 


C    =3     C 


c   s 


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I 

I 


28 


4S4 


th,  «iie  Sahottpraek«. 


Ich    Ijjtliii    in    liieäni)  Pttriuli^rmen   illo   3.    Pßrsotj  sitijj.   fom. 
diesAllu"  ilii('i'hwi«y  mit  il«r  ä    »inijr.   iilMToinstirnint 

Das  Negativ  wird  gebildet,  indem  di?r  positiven  Form 
vorgeseiäst  wird,  wolchos  a  iö  der  1.  Person  mit  dem  Prilfix 
zusmnnierigezogftii  wird,  wie  m'-ujehe  ivh  sage  nicht,  ftlier:  iim-tule^6 
dxi  tilgst  nicht.  Die  3.  sing,  und  iiliir.  hmtet  ini-,  ids:  mi-yalehe 
plur.  mj-yalel.ien  u.  s.  w. 

Das    uwgative  Perfect  aber  wird  mittelst  dt^r  Copula  und  dus 
Conditiouaktaranis  also  gebildet: 


J^ing. 


I.  Classe. 

n.  Clnsse. 

1 

imilah-inijo 

mab-iiii^'o 

2 

uiäliih -iiiito 

mab-inito 

3  m. 

nudah-ina 

mäb-ina 

3  f. 

nmhih-ijia 

inab-ina 

l 

mii|ii.h-intno 

niiib-inino 

2 

nmlah-initin 

niah-initin 

3 

mälah-iiiou 

mäb-inon 

Plnr. 


Dj»  durative  ImnerlVjct  und  Pertect  wird  mitt«*l.st  de.s  Hil£ 
Verbs  ne  in  Verhindiuig  mit  dem  Impwtfect-stainm  des  be-stinimt 
Verbs  also  gebildet: 

Jniiieifect. 
Classe  I.  C bisse  0. 

Sing.  1     a]eliö  oder  ulelie-k  an«         aba  oder  aba-k  ane 

tane  ,        „  ,        tane 

.V»«e         ,       ,  ,       yane 

u.  s.  w. 

Perfect. 

g.  1      alebe  oder  a^eiie-k  iue  aba  oder  abak  Ine 

2  ,         ,  „        tine  ,  .  ,  tin6 

3  ,        ,  «       yinö  ,  ,         ,  yine 

IL    8.    W.  

Die  nngativo  Form  wird  in  derselben  Weise  mittelst  dess  HflC 
verbs  way   gebildet,  als: 

Iinperfect. 
Clfisse  I.  Classe  U. 

Sing.  1      alebe  uder  ajehek  w«  aba  odor  aba-k  Wä 

2  ,  .  ^        way-ta         ,        .  «        wai-t« 

u.  s.  w. 

Periect. 
Sing.    I      ;iU'lu?  udtT  i4eb«k  way,  we       aba  oder  abak  way^ 
•J  .  .        wui-ie  ,  ,      wiiy-t«i 

u.  s.  w. 
Stnti   dieser  Bildung    kann    auch  die  mittelst  der  Verba 
oder  sag  Isrbwmb  fb-«  tid)  gebraucht  Werden,  und  zwai*  oLtOt 


^^^ 

Heimlich, 

rfic  Sahtutprache 

■ 

4;i5           ] 

^^f 

Imperfcct. 

■ 

^K^                Positiv. 

Negativ.                    ^B 

^M     Sing.  1  »lebe,  alebek;  uhu,  ubak 

:  suga,  niüia 

a-lebe  eic.iDa-suga        ^| 

■ 

n           n 

suktu,  niaila 

ma-sukta       ^B 

■ 

- 

sugn,  innm 

ma-suga        ■ 

■      Piur.  1 

, 

sugna,  mania 

nia- .sugna       ^| 

^m 

1           >» 

suküui,  niarian 

,            raa-suktan      " 

■ 

^           •» 

sugan,  tnaran 
PeH'ect. 

aia-sugan           , 

^B     8ing.  1   tijf^hti  etc. 

suge,  rnurt 

5             ale^ie  etc. 

ma-sug-iniyo     ^^^H 

■ 

sukte,  marte              , 

nia-sug-inito      ^^^H 

^1 

u,  s.  w. 

^ä 

^B              Das   Liti?n-of,'a1 

liv   vvird  gf! 

bildet ,  indiMii  an 

die  obigijn  Formen     ^| 

^H     das  Saßix  ho  imge 

seUt  wird, 

z.  B.  alehe-h(6 

sage  ich?    ina]ehe-hö     ^| 

^"      sage    ich    nicht  ?    Es    kann    diesßs    ho    aber    \ 

IVUC 

h  wpgWeiben,    nur     ^^ 

'            wird  dann  die  vorlet^lti  H'dhti 

dcy  Verb 's  scharf 

betont,  z.  B.  alehe 

1           sage  ich? 

D) 

Imperativ. 

.  -i 

^H               ]  U-r  Ot>1>raui'h 

(l(\ssell)en 

beschränkt    sit 

:h 

nur  auf  die  '/.^laiiv     ^B 

^M      IVrsDu    der  Ein-  und  Mebraahl    und    hiulot 

ynt 

)    die    erst«  Prrsoii     ^| 

^M      dvs  Perfecfs    bei  Woglall    von    iiuslautendem 

-e 

;    60   iui  Singular ;     ^| 

^H     im    IM  und    triii    an 

diese  Por 

in  -a    mi ;    im 

Negativ    wird    an    den     ^| 

^H     HUunin  ii]  pl.  iuä  angesetzt;  als: 

■ 

^M                     Positiv. 

Negativ. 

^^ 

^1      I.    1)   elrh         plui 

.  oliihli 

Hi-älah-in       \ 

>!ui 

tti-alub-inä          ^^^H 

■           2)   ilik 

ilik-ä 

m-alik-in 

„ 

fii-alik-ina            ^^^^| 

^H           't|    o;h'nb 

nj'ob-ä 

ma-'*r;'iib-in 

« 

nia-*i/()b-)nä  ')    ^^^^B 

^H           4)    ogi'u- 

ogur-ä 

ni-ägur-in 

■> 

in-ägur-ina          ^^^H 

^H           5)   edg 

edey-a 

m-iidcv-n 

• 

(ii-ädt'y-nä          ^^^^B 

■           «^)   i/i 

i^-iy-ä 

ni-ii;'iy-in 

, 

^^^H 

^1          7)  ofaö 

obnw-a 

ni-ahay-n 

„ 

m-ahay-nä          ^^^^B 

^M 

(.l>ä 

mii-'ob  in 

• 

^^^^1 

^H           9)   et/'hen 

f  k'hen-ii 

ni-aiah-in 

1 

^^^^B 

^B         10)   ilili?. 

itili/,-a 

ni-ah]iz*iij 

, 

f^^^^l 

H          H) 

il<rir-a 

m-ahrir-in 

„ 

^^^^1 

■       '12)    igdif 

ijL^dif-a 

tn-ägdat-in 

, 

m-iigdar-mä               ^B 

^H         13)    Dgotinid 

ogoiniul-a 

ni-agomud  in 

^ 

niä-goimid-ina          ^B 

^H         14)    Ml.tktini 

(tbküjn-a 

m-ahkuni-in 

»1 

m-äbkuui-ina            ^H 

^H         15)    ubtjiü 

ulMjiil-a 

«i-nbi|ul-Sn 

, 

ni-äbi[u1-ina              ^^k 

^B 

iFtliy-ä 

m-aidey-in 

^ 

in-üfdcv-ina               ^H 

^B         17)    egx'i 

egxi-'ä 

ni-ag7,e-'in 

, 

ni-ag/o-'ina               ^H 

^1         IK)    eVnlig 

t>'(>i]ig-ü 

ni-adig-in 

., 

m-aiUg-inu                ^H 

^H        19)   emin 

tMnin-a 

ni-amin-in 

, 

ni-ainin-inti               ^H 

^B       20)  iziz 

i/iz-ä           m-axiz-ln 

m-äziz-inil          ^^^^| 

^^M            \)  tinH  m-ji^ohin  j 

4d6 


JleinUeh,  die  Saitonprachf. 


U. 


1}  ab 

3)  ar»k 

3)  bah 

4)  btikAr 
5>  be 

ij)  birrig 

7)  fal 

8)  ih 


|ilur.  äb-u 

,     bah-ö 
,      bakär-ä 
,     b{iy-»k 
biiTifj-ä 

-     i-s-ä 


m-äb-in 

in-arak-in 

mu-bah-iri 

inu-bakar-in 

rna-ijay-n 

ina-birrijL(-in 

ina-fal-in 

ma-'is-in 


(ilur.  iii-tib-inä 
(tiarak-inä 
ma-bah-lnä 
,      ma-bakar-mä 
rtia-bay-na 
iim-birrig-inä 
,      iiiB-fal-inä 
,      ma-i^-inä 


E)    Conditi«»nal. 

a)  Dit*  iiositivp  Form  wird  gebiblei.    indem  an  das  Imp«rfect 
diis  Siitfix  -<lo  und  lui  das  Pei*fcct  das  Sul'tix  -nko  angesetzt  ~ 

z.  lt.  ,woun  ich  sage,  thue". 


Iinji 

rifoL't. 

Classe  I. 

Cbisse  IL 

Smg. 

1 

a|ehe-do 

abä-do 

2 

tjtb^br?-do 

abta-do 

3   in. 

yab4iH-d<> 

abä-do 

3  f. 

talfbt?-do 

ubta-do 

Pluv. 

I 

najebe-Jd 

abna-do 

2 

talphteniii-do 

abtän-do 

8 

ya^e^enm-do 
Clttssß  I. 

rfeit. 

abän-do 

Sing. 

1    * 

ojeli^-nko 

abe-nkn 

2 

Icbdie-nko 

abte-nkn 

3    Ml. 

yt'k«be-iiko 

abe-nk«i 

'Hüi. 

3   i. 

tt'b'bi'-nko 

able-nko 

l 

rn'bibe-nki» 

abne-nko 

2 

l*^|td.ieni-ijkn 

abteni-iiko 

3 

vcleheiii-nko 

abeni-nko 

b)    Die  npj^afivi*  FuJtii  uiiti^rscheidet  zwei  Tempora  and 
mittelst    des   Ira|ipr1"tirt.stain(iif»s    Ii*m    den    starkon ,    Joiloch    bei 
schwachen  Verben  mittelst   des  IVri"eci*>tjutUTu*s  und  dem  Hilfsve 
way  also  gebildet  (.wenn  ich  nicht  sprilche,  nicht  thüt«*): 

Iniperfect. 

CliiKhe  I.  CUusse   n. 

Bing.  1  alet^e  wa-do  abe  wä*do 

2  ,       way-tA-dn  ,     way-tA-do 

3  m.         ,       wä-dr»  ,     wä-do 
3  f.           .       way-Ut-dt»  ,      way-(a-do 

Flui'.    1  .       way-Dä-<b>  ,     way-iiä-do 

2  ,       Wiiy-tj'in-do  ,      w«y-U'mdo 

3  ,      wa-n-do  ,     wä-n-do 


Reifäach,  die  SeüiotpracJui. 


437 


Perfoct. 

fliehe  w^-nko 

way-tö-nko 
m.      ,       we-nko 
£        ,       Wiiy-te-rikn 
way-nfe-nkit 
way-t^iii-nko 
,       we-öi-ukci 

,wemi  ich  nicht  gesprochen  habe  oder  hiltte,  wenn  ich  nicht  gethan 
habe  oder  hiiltc**  u.  s.  w. 


Plur. 


iii>e  w6-nko 

,  way-te-nko 

,  we-nko 

„  wiiy-ie-nko 

,  way-ne-nko 

,  wiiy-t^-ni-nko 

,  w^-ni-uko 


F)    Optittiv. 

;i)  IHe  positive  Form  ist  a)  entweder  jjleich  mit  dem  Sub- 
jujif-'tiv,  odt'r  ßi  sie  wird  jjt'bildet  mittplsi  dra  Vorbiuns  f;»|  wünschen, 
wolle«  in  Verbindung'  mit  dem  Öuhjunctiv  rtdcr  Relativ  des  be- 
siinimten  Verbums.  Der  Optativ  hat  xwoi  Tempora,  Imperfect  und 
Pertect  und  lautet: 

Iinperfect. 
Classe  I. 
Sing,  l       ftjaho     oder  ulybe-ni  fiil-a 


2  ta)aVo 

3  in,  yalftlio 
3  f.  talaho 

Plur.  1        nalahoni* 


2 
3 


tidahoMi» 
ya)a^iona 


talchö-m  lal-da 
yalelje-m  fal-da 
tjale^ie-m  ia]-da 
riii!iebe-ni  tan-dn 
talr-heni-m  fal-d.m 
yale\»eni-ni  f»l-iüi 


Cl 

isse  Tl. 

abo    oder  aba-iii   luf-a 

ablo       , 

abta-m  t'al-da 

abo        , 

aba-ni  laj-a 

abto      , 

abla-ni  fal-da 

abno      „ 

abna-iii   fan-dn 

abtona  , 

abtiitii-tti  fal-4)au 

abona    „ 

abani-m  fa(-an 

abo  oder  abu-ni  ful-e 
ablx)     ,      abta-m  fal-Hle 

ubo       ,      aba-m  faj-e 


Perfect. 
jßing.   1         abil.10    oder  alebe-m  fai-e 

2  talal.Jü     ,      talebe-m  fal-de 

3  n>.  yalahn    ,      yaiobe-m  tal-e 
u.  s.  w. 

b)  Die   n«'<rative  F<irni  wird   in  der  It<^;jel  miltelst  der  Ne^ni-ung' 

PfOB  fii]  »u.s^edrü(.'kt .   als:    a]ubo  odei-  iijehe-rti   tua  laba   itdi   möchte 

nicht  8priM:hHr» ,    PertVct  alaljo  i)d<*r  idüböm  nia-fal-uilyo    ich  wollte 

nicht  spreehiL'n.     Hei  Itit«rjectionen  gebraucbt  nuui  aber  sowohl  zur 

[Bezeichnung    des  Periect«    als   ImpcH'ects  den  Subjunctiv  von  way 

in   Vi'rbindiin^  mit  dem  bestinmiteri   Verb  in  der  Vr>rbindunp,  wie 

dieselbi'ti    olicn    Hub  E  beschriebou   wtirde;    ,0   luüsste,  möchte  ich 

I  nicht  >%prechcii,  thun  *idcr  gesprochen,  gothsin  haben"  wij-d  denniuch 

I180  au*i;,Nulrückl : 

Classe   1.  ChiBSe  11. 

Sing.   1         alel,io   way  o  ubS  way-o 

2  ,       way-ln  ,     way-to 

3  m.      ,       way-o  ,      way-o 


3  f. 


w»y-U> 


w»y-to 


438 


fyBeitiüch,  die  Saho»prache. 


Plur.   1 
2 

,       way-t*>n 

übe    waj-no              ^ 
^     way-ton,  waytona 

3 

,      wuy-on,  wön 

way-on,   wona 

G)  (tei-undiva. 

Das  Saho  untei'scbeidet  zwei  Arten,  wovon  die  erste  mittelst 
dpK  Hilfsverbs  ki,  das  /.woito  mittelst  le  in  Vorbindung  mit  dem 
8ui»jii!ictiv  dfs  Hiiu])tvorl>.H  ^^'c^liildet  wird.  Das  erstere  wird  ge- 
bruiK/üii  für  unsere  lS<'y,tnijlinim<:»:  itli  bin  soobon  daran,  iTiat*he 
mich  diinifi  etwas  xu  thnii  odiir  /,u  erdulden,  das  lot/il*?re  aber  h^_ 
deutet:  ich  muss,  bin  ^'onülhigt  zu  ihun  udor  /u  erdulden;  z. 
rabo  kiyo  icb  bin  daran  zu  sterben,  fühle  mein  Ende,  dageg 
rabo  liyo  ich  muss  sterben.     Die  Paradigmata  lauten: 

lm|ierfect. 
Positiv. 


Clitsse   11. 

abo 

kivo,    abo    liyo 

ahto 

kito,     abto  lito 

abo 

ki,         abo    le 

ine, 

tine. 


Hing,   1   alalm      kiyo.    ubiho    liyo 

2  talabo    kito,     lalah^i  lito 

3  yalabo   ki,        yalaho  le 

Ne«jfaüv. 
»Sing.   1   ajabo,     abo    ma-kiyo,  nia-liyo 

2  tAlaho.    abto  nuv-kito,   ina-lito 

3  yalabo,   abo    nia-ki,       ma-le 
u.  s.  w. 

Perfect. 
Positiv. 
Sing.   1   alabo    ki    ine,    ajabo    li    ine         abo    ki 
*J  talaho  ki    tine,  iaUibo  li    tine        abto  ki 
Negativ. 
Sing.   1    ajiibo,    abo    ki    und    U    raa-naniyo 
2  fa|abo,  abto  ki       ,       li    ma-nanito 
u.  s.   w. 

H)    Kelativa. 

Es  giebt  deren  zwei  Arten,  weklie  sieb  Jedotb  in   Bodeuti 
und  Uebrauch    nicht   von   einander  unt^^rseheiden.     8ie  werden 
bildet^  indem  man  an  das  Yorb  -in,  mi,  Plural  ebenso,    oder  -t^ 
lern,   lya  plur.  maia  aiiäet/.t: 

Iniperlect. 
Classe   I. 
Sing,    i         a!t'be-m    oder  ;ib«be-tiya     lern,  ajelje-ty» 

2  tjili'he-tii       ,      ijkbfhe-tlya      ,      iHlo^e-tvä 

3  m.  yalebe-m      ,      yajehe-tiya     ,      tale^e-tyi 
3  f.    tab«bO-iii       ,  -  ^  , 

Plur.  1         ua|e^ie-iu      .,     na|eVe*mara 


Reinidcht  elie  SahonprM'he 

Classe  n. 
Sing.  1         «ha-in    odor  iibii.-tiyä,    abä-tyä, 

2  iibUvm       ,      abta-iiyii,  abta-lyä 

3  m.  sha-in        ,      aba-liyä,    abta-tyä 
3  f,    ttl>tii-m       ,  —  « 

PUir.   1         ubna-ni     ^      ubnu-mam 
u.  s.  w. 
Ebenso    ist.  die  Bildung   ttii'  dus  IVrleei  und  den  Subjunoüv, 
irie:  elelje-iii,  uUiljo-m  u.  s.  w. 

1>   Cutisalis. 

Derselbe  wird  fjobildpf.  indem  an  din  vornnjje^^anijene  Relativ- j 
brm    auf   -ni    das  Wori   hilijii ,  hil«|u-d  (UrsHehe.  atts  Ui"sache)  an-' 
efietzi  wird;  z.  H.  yi  tneskinio  tikriminiin  ')  hiliju-d  juniuitiul  /.aytan ') 
ureil    ihr   eiu.h    iTnjiiiL'h    Annen    orbannt    habt,    so    werdut.   ibr    iti'8 
Paradies    i4n^'ch(?n.      yi    balod    tej'ofco-i«    hijtjad  rabto  lito  weil  du 
Ipiein  Liintl  betreten  liust,    so    inu.sst  du  sterben,     aiu  tay   redanto 
[•lalebe-ni    bijdiid    anii    yi    dik    bal>  '')    weil    du    dieses   deiiv    Fürsten 
fsu^^en  wii-Jit .  f>o   will   icb   iiieine  Heimat  verbissen,     atu  (ay  abte-m 
bilrjad    iuui  ku  aj^ire   weil   du  das  ^etban  hast,  so  werde  ich  dich 
|«(h  lagen. 

Das  Negativ    wird    entweder  regelrecht   mittelst   der  Negativ- 
tikel    ma-   gebildet,    als    nia-t-alehö-m    hijdad    weil   du  das  nicht 
ifen    wirst;    oder   und    /.war    biluiiger    wird  dasselbe   mittelst  des 
lililfsverb.s  way  gebilde).  welehem  der  unverändert  bleibende  Iniper- 
Ifectetainni  vorgelügt  wird ,  als ; 

hupeifeet 


Cla.sse  I. 

Classe  IT. 

Sing.  1 

»]e^e    wä-ni       hi]dad 

abe    wa-ui       bildad 

2 

way-ta-ru 

way-tam 

3 

^        wa-n> 

,       wü-m 

Plur.  i 

way-naui     . 

.,       way-nn-m 

2 

way-faua-m  , 

way-t.ana-n]  , 

3 

wa-na-m        , 

Perffd. 

,       wä-na-Qi        , 

Sing. 

1   alebe  we-ni     hiMad 

abe  wS-»i     hiUlad 

2      ,        way-te  ni     , 

way-te-tn 

u.  s.   w. 

K)   l'üt«ntialis. 

Die    iKj.sitive  F<<rin   wird  gebildet,  indem  dem  Subjimetiv  des 
Hauptverbs    das  Ilillsverb    (iiy   (schwach  flectirt)   im    Stande   sein, 


I  (   Voo  luirntn  1  »k-li  trlijiriiiuii   •■' 
vvr)u»ai 


"     *-»i?<iho«i  .'Vi    lt«l>   II 


440 


JitSuhtht  ^  Sahoxpracbe. 


vermögen,    wissen,  nachgesetzt  wird;    das  Pai-adi^ma  TJch  ver 
KU  sprechen,  »u  tbrni")  ist: 

Imperieet. 
Cksse  I.  Classe  IL 

Sing.  1    a]aho  dij'-a  abo  di/^a 

2  talaho  rlt;^'e-ta  ftbio  di^e-ta 

3  yiilaho  dij'-a  fibo  tji;'-^ 
u.  s.  w. 

Perlect. 
Sing,  t     aluho  ili;'-e  abo  fli;f-e 

2    liilftbo  di;'e-te  iibto  <li^'-le 

11.   s.   w. 
Difi    iiogiitive   Fonii    wird    eiitwc"d<r    ntittt'lst   Vf nvIxTing ^ 
inst-  vor  diis  di;'  gnbiblit  (d  p+dit   dann   im  Inlaut,  zu  1  über) ;  z. 
tiiabo   ni,i-lij'-a  irh   kann  nicht   sprecbfn,   Pei-fect :  idaho  uia-li/inij) 
ith  konnte  nidii  sj>rpcben,      -    oder  es  wird  Jus  Hilfsverb  way 
dem    bestinunten   Verb   vwbundeu,    als:   ahiljo    wa,    Pertoct:  a|M 
we  11.  s.  w. 

L)   Temporalis. 

In  Npben8ät7,en  der  Zeit,  unterscheidet  das  Saho  drei  H« 
zeiebnungsart4*n.  Diu  erst4>  wii"d  gobraucbt,  lun  die  nieicbÄeitigke 
der  Adion  des  Verbs  im  Haupt-  und  Nebensatz  ausÄudrürken; 
zweite,  um  anzugeben,  dass  die  Action  des  V^rbs  im  Nebunsatl 
der  des  llaupt-satzes  vonuigpgangen  sei;  ondlifh  die  dritte,  um  atu 
zudrücken,  dass  die  Action  d«is  Verbs  im  Hauptsjitzö  der  des  Ve 
im  Ntdjcnsatze  vorangegangen  sei. 

h)  Die  erst«  Art.  wird  dai*gest«llt,  indem  im  das  Verb 
Ncbeu.satze  das  Wort  ged  (Zeit)  oder  ged-da  (zur  Zeit),  auch  mn 
(Tag.  Zeil)  angesetzt  wird;  z.  11.  anu  alel.ie  ged  atn  sik  talabo  ÜL 
widirrnid  ich  rede,  hast  du  zu  .schwHigon.  juiu  t'le\;e  gedda  umbak 
heyo  isik  yelnben  wilbrend  idi  sprach,  scliwiegeu  alle,  din-a  ')  gö 
abuba  raa-|i;'a  wahrend  ich  schlafe  >  vermag  i(-h  doch  nicht 
schauen,  rjine  ged  vi  baja  yomet«»  *)  während  ich  bclUief,  kn 
mein  .Sohn,  aro-d  (jine  gedda  habub  y*  illau  beten  wahrend  ic 
im  Hau.se  schlief,  frjus.sen  die  r*aviune  meine  Diirra.  amä  biij 
artetnal.i  t^^  abbti  dnltri  hukad  hny  yen  zur  Zeit,  als  djis  Mä<ichä 
erwncb.s,  ijuartirtc  sie  ihr   Vater  in   das  uViere  Stockwerk. 

h)    Itic   zweite  AK  wird  ausgcdrncki ,  indtMu  an  djw  Verb  id 
Ncliciiisatz  das  Wort  sarä  (Schweif,  Schlepp,  Hinlortheil)  oder  sar 
(am  Ende)  angesetzt  wird;  zwischen  das  Verb  und  sarä,  sarnl  Icm 
auch  k    (verkürzt  aus  ki  sein)    eingefügt    werden:   z.  K.  aim  i»le|) 
sai'ä,    e)ehe-k   saral    nachdem    ich   gesprochen   luitte.    ab-te-k    sait 


t»    Vidi    diu    sc-libifcii    ("irhwBrli    Itovlln   =  III. 

tloctiri  =  1; 


:i)  tiut  kommrti   i% 


ReinUvhy  die  StUtosprat-he. 


44t 


c?hdein    du    ^pm sieht   luitl^pst.     rabetJ  rnbe-k  siiral  ma-gaha  ')  der 

todte  kommt  oicht  zurück,  iiaclulfiii  er  omuuil  gpslorben  ist.    y'inS 

bte-k  ')  stiral  yi  btilo  habe  nachdf^m  nifiriß  Mulier  gestorben  war, 

erliesfi  ich  mein  Land,    yi  numä  t-ay  yok  telelie-k  saräl  tede  nach- 

em    mein    Woib    xa    mir   dieses   gespruchfin   hatte ,    ging   sie  von 

annen.      ussuk    y"    al)ba    ka  yigdife-k    sarä!    marin   l)a1o    ewuje  *) 

nachdem  er  meinen  Vuier  getödtet  hatte,  flüchtete  er  in  ein  anderes 

Land,     inki   I^le^'   sarftl   yi    nutna    diilte-k  *)  säräl  rabte  einen  Tag 

ai-nach   narhdem   meine  Frau  geboren  baii<%  starb  sie. 

u>  Die   <b-itte  Ali   wird    gelxibfet   mittelst    Unsi  Hilisverbs  nah, 
prelchom  das  Verb   vorgesetzt  wird  und  »war  wird  bei  den  Verben 
ersten  Classe  die  erste  rerson  des  Lnperfects,    bei  denen  der 
reiten   Cbisse    die   erste    Person    des    l'erfects  jenem   nah   voran- 
estelU;  das  Pturadigma  lautet: 


Impeifeet. 


6iug.  1 
2 
3 


Classe  L 

ajehe  nahiyo 
,       nahito 
naha 


Classe  IL 

übe  nahiyo 

,     nahito 

,     naha 


u.  s,  w. 


Perfect. 
Sing.   1    ajehe  naha  ine 


abe  naha  ine 
tine 


n      tine 

u.  s.  w. 

Beispiele,     alohe  nabiyn  aj'obein   ialin   bevor  irh   rede,    muthte 

trinken,     ta  arhode  ^)  nahiio  sfiga  adi^ja  arkis  bring  die.se  Kuh, 

ehe  du  sie  sehlaebtest^  auf  den  Markt!    isl  balol  mnite  naha  adotia 

jfida    mare    yen    er  blieb,  so  er/idilt  man,  diei  Jahre  (abwesend), 

evor    er    in   seine  Heimat  kam.     atu    ko   nahiyo- m-ko    ay  ko  abe 

s'  that    er    dir   von   dem,    was   ich   zuvor  nicht  gemacht  haben 

oUte? 

An   dl«-'   Fumn'n   iniliiyo,  imbito  u   >.  vr.   kiiiiti   «ufh  k   anj;efliKt  wiTtJoii;  z.  R. 

yt  wynl  kit  dinyi-  »Juiwo  cHye  niiMyok  will  katAri  yok  hiÄili?  *l  hcvi>r  ich 
«iitetn  Hriider  sniu  (i*A*\   ulierpclM-iv  ktnuitn,  untrlvi  c»  mir  riii  RjJuIx-r.    y'  obbiit 

yi  vk  nl  m-HuiirJiiiyij,    «((Uixi    (\iyv  luihiyo-k  y'iiij»  lometc  u  mein  ViiUt,    iob 

bluB   ja    nR-iii(iii    Hruiif-r    nii-itt ;    oliu    ifh    iliu    tininUch    »chlwuiMi    konnte ,    kiira 

bon    mein«    Mutter,     y'   inn    min-  nnha-k  ionnRnm  l«h«jttr  ')    mt'huf^  Mnltri-    litt 

hr ,  pIio  »Io  sUtrh.      tu  sn;;»!  ko  sxhuy   r)itl)ly<ik  Fir1mrt«^in  fjij/i  icli  will  iliL'>f   Kiili 

erschlMKeii,    pIk«    r»U  iln-i*»   irli    *it<    »iir    jrtK»«      tn    Imjöl    «niito   nuhn  imVk 

^(>b<•^  kiD  boyoti  ki  ine,  kädti  yulius  kin  linyoli  i«k«;  »im  bnvor  iili  in  rliust» 
nd  gckiimmoo  wur,  iIr  wut  ich  eia  rviclior  Manu,  nun  «ber  bin  ich  oin  ftnn 


_1)   g»h  II  jsurQckkcliren.  2)   mh   l   sturiitn.  ;i)   wa/   I   wnn'"!"'", 

4)  dal  ßebüren.  ä»    Voti    rxinui  1   .sdilachton   (Aelh.   ^7H  * 

dan,  erste  Porwin   Ubot^i,  zwuitu  lithot-Le  «    5    w 


442 


ßUmüch,  düf  Sahotpraehe 


ordener.  In  nmliMkÄ  ko  rnnimc  oalii^nk  ji  uohai  liiiini  intitili  »Uiilc 'i 
ich  dir  (Iaa  allo»  gliiuf »o .  werde  ich  swlhät  mit  meineu  oigenan  Aag«o 
(midi   iiherin«ugen). 

M)   VerbalnotiimH. 

DiH  Bildung  der  Verbulnomiiui  ist  eine  sehr  mannigfaltige  uni! 
eifolgt 

a)  innerlich,  durch  Vocalverilndemii^  in  der  Verbalwuntel,  I 

b)  nnsserliuh,  durt-h  PrSitixH  uind  SufTtix<\ 

c)  durch  Cntnliiijiiliou  dieser  bmden   Bildungsiirten. 
Die    ei-ste   luid    dritte  Art    dieser  Koiiiinalhildunf? 

starlten,  die  zweite  iihvr  den  schwachen  Verben  nn.    Wir 
ziuiiichsL: 

Diö  NominulhildiiDg  dor  starken  Verbtt. 

Die  gewöhnlichsten   Ponncn   derselben   sind   Inlgeiide: 
1)    Das    Nomen    abstraduiu ;    die    Vocule    des    Wortstamo 
stimmen  mit  denen  des  finbiuiu^tivs  überein ;  z.  B. 
adSg    pl.  ädog  der  Ksrnf,  diis  Ksiiu%ii,  gener.  masc.  (8ubj.  a-'adgg-o|! 
knhän    ,     kähon  die  Liehe,  das  Lieben  ,  ,        s-IcaIiäd-i 

qamat  ,     nfunot  das  »Sueben  ,  ,        ii-qiiUiiktH 

huläf     ,     hjdof  Zudnnglidikeit  ,  ,        u-huldfo 

a)    Der   obige  Stumm   erhält   das  Sulüx  li,    der  voraugehen 
Vocal  des  Staimnes  wird  gekürzt^  z.  B. 

aditgil    i>lur.  adägiig  Markt ,  Baxar,  gen.  fem. 
buliiUi      ,      baliilal   Itilubergewerbe  ,       von  baUtl 

bavakä      ,       haräkak   der  Segen  .  .      l<.»r;»k 

kati'ä        „       katarar  Raub  ,  ,      k.it.ir 

3)  Iläafiger  als  die  .suh  1  imgegebeiie  Art  kommt  nachsti'lw'into  j 
Bildungsweisc  vur,  indem  man  vom  Subjimetiv  das  au^lauUsade  ♦  < 
abwirft;  sä.  B, 

agdäf    pL  ägdof  das  Tödten^  der  afvud,  gen.  maac.  (Subj.  n-gdffKi) 
agdal      ,    ägdol  das  Breelien  ,  ,      u-gdil-« 

äläV        ,    abik  das  Senden  ,  ,       a-läk-« 

atrtlam  „    atälum  das  Betrügen  ,  ,      hUIwi-o 

atjdril      „    atalol  das  EinwiL-keln  ,  ,      a-Uiläl« 

Die  Formen  sub  ]    mid  3  können  w^ir  am  besten  nlä  Inlin»'»' 
bezeichnen. 

4)  Den  vorangehenden  Fonnen  wird  ein  m  präfigjrt;  Om«j 
und   Pluralfonn  .stimmen  mit  den  Nniuina  sub  .3   übrrein;  x.  W- 

mn;'at  der  Tritt,  die   Fussspur  (Suhj.   a-yat-o) 
uiidiul   Kaliwerk  zeug  ,        ahal-o 

tnatahan    Iteib-,  ilühlstein  .,        a-ttil;^aii*o 

h)  An  die  vui>mgeheude  Form  wii"d  ii  plm.  -il.  anjcrpfiifft  nMl 
bildet  Nomina  agentis;  z.  B. 


1)  Von  liJtl   I   teheii. 


Jleini*chf  die  Sahoaprack*. 


m 


mugrainräm-a  ßrolüan  (Subj,  a-gnimnini-o,  Aeth.  1/j^l) 

uiuhras-ti  l'Huj^'  ^  ii-hräs-o 

majfig-a  rJelelirter  .  a-läg-n 

ma(|ä^'-a  TriLger  ,  !i-qft/-o 

raarlittd-u  Öcblllcbter  ,  a-rhäd-n 

muhik-ii  Schliif^er  ,  a-täk-o 

Die  FoiiTiiitim  liiibou  -a,  liAfitr  in  J4'r   letzten.  StHinmsilbe  Ä;  •/    U 

iiiataliunä     „      uintHl.uiuit  AIUlli'i'iii. 
ß)  An    die   Form  sub  4   wird   ij  iiiigefüg^t;    diese  Nomiua  sind 
Biuiii.  gtiiieris: 

inahat -o  \\\.  mahi'itot  (jekilue 
iiialali-ö     ^     iiialäl.ioh   Wort 
ii)ab-o        ^     inAbüb   (iidiörsinn 

7)  Nomina  ffinin.  gen.  aus  dem  Tm]ierHt.ivstamm  ^'ebildet;  z.  B. 
ubq-ji    plur.  übijiuj  Cn-Imrl   (Imperut.   i>-bui|.  SubjuuLt  a-ba<i-ü) 
ogur-tt     ,      ogiirar  Si  hbig  •,  t'-giii',  i.  a-gar-ü 
U(|U^-ä     ,      utiii;'«  Lust              ,           *^"4ii>'i         »  a-qa^-o 
utk-tt        ,      utiikiik  Subbig     '   ,           u-tuk,         ,  a-tak-o 

8)  Notiiinti  nuisc.  gen.  aus  dem  vurigtui  »Stumm  mittelst  Prältix 
i.W. 

nufiig  ])1.  mulii^g  Wissenscliaft  (Imperat.  e-lig  u.  u-jug,  Subj.  a-lag-o) 

Buhik    ,  (iiuhikuk   IJutschaft  ,  u  luk,  ,      a-lak-o 

Qusül     ,  iimsiilul  Geliichtor  ,         u-sul,  ,      a-säl-ü 

Vyi    luk  |jl.  tiikuk   ilor  Unto. 

" '     Die  NominalbiUlung  bei  den  sfbwaehen  Verben. 

T>if  gobräuithlltbMtiUj  Foniitin  sind  folgende: 
1)  Der  rein«  Verbjdstiinau;  i^r  biUlet  den  liitiiiitiv  und  das 
Sfonien  ubstractum,  maHC  gen.;  •/..  H.  diu  der  Seblai",  das  Srldid'ru, 
:ldafen,  din-ko  ugiitö  er  erbob  sich  \v>nv  Schlafe.  Der  l'lural 
jit  -ä,  wenn  der  Stauimvitcal  e,  i,  ü  odor  u  ist,  wio:  der  tjchreieu, 
peschrei  \A,  Jor-a;  degir  npitden  und  das  Hpii^!.  plur.  degir-a;  olid 
ehr  huiigeni  und  Hungersnutli,  [dar.  ulul-a;  wmui  aluir  der  b»tv.l.e 
pl^uiunvoi.al  ein  a  ist,  s<i  vt^rwandcdt  sich  dieses  im  l'lural  in  o, 
^d'ür  milerblüilit  das  Pluralsultix  auf  ä;  /-.  lt.  bitkar  dürsten  und 
Durst,  plnr.  bukor;  darä/  mniea,  Zorn,  Ausbrach  des  Zornes,  plur. 
^lifo;';  dirab  Lüge,  plur.  dirob  u.  s.  w. 
'2)  Nomina  teni.  gen.  auf  -ä;  z.  IJ. 
ark-ä  plur,  iirka-k  Ankauf, 
bok-ti  ,  |ji)ka-k  (llat/.e, 
dftl-ä  .,  düla-l  (Jebuii. 
gara^-ä  ,  garoj'  LMeljfilab!, 
orb-u  ,  örb:i-b  Heimkehr, 
^  3)  auf  -6  gloicbfalls  fem.  gen.,  /.  1). 
abar-6  plur.  abär-nr  Flucb, 
bak-6  „       biik-uk  Ende, 


amk  anlangen 
buk   kahl  sein 
dal   gebllren 
gara^'  stehlen 
orob  beimgelu'ii 


abar  fluehen 

bak   zu  Ende  sein 


444 


ReiiiUch,  tUf.  iia]to»jirae/ie. 


bod-6       plur.  bod-od  Loch,  bod  ausgraben 

hadan-6      ,       b.-idan-od  .Tai,'d,         badan  .iiigeu 
rtiii]-ö  ,       nui.[-ol   Ueiscbbit'.      mal  bencblafen 

tilab-ö        ,      tiläb-ob  Passage,      tüab  vorbeiziehen 
4)   Nomiua  ageuiis  auf  -eua,  fem.  -eiift  idur,  -euit.;  z.   B. 


(jaul  bewachen 
garo/  raubfU 
kalab  reisen 
sareh  bnuon 
akali?i  wa.schen 
da/emit  betteln 


daul-ena  Wilrbter, 

gam;--ejja  ililubtrr. 

Kulab-eiia  Rpisender, 

sai'fib-ena  Zlniinernjann, 

akalis-eaa  Wäscherin, 

da;'ömit-enä  Bettlerin, 

gara;'-enä  Diebin  u.  s.  w. 
5)   Da.s  SuilKx    ia  oder  t<i,  fem.  iä,    tö    plur.  U^-t    drückt. 
Iiidividuixlitilt   aus,   7..   B. 

kohöl-to  ein  Stück  KoUüK  Augenscbminke ,    kohol   die   Aufi 

bestreichen  mit  Kohol 
kadäni-to  fem.  kadam-lo  Knecht,  Magd,  kadain  dieiiiu 
i-ab-eii-la  ein  Sterbender,  rab^ena  Sterltender,  mb  sterben 

b)  Ableitungsfornven  des  Verbs.  * 

Aus   der    ursprünglicberi    oder   Stammform    des  Verb.s    bildet 
das  Saho  eine  Reibe  von  Ableitungsfonoeii,  welche  bestitnnitr  Md 
dificationen  des  finuidbegi-ifies  ausdrücken.     Es  sind  dies  folgen 

A)  Der  Hteigenings-  oder  Wiederholungsstamin ,    welcher 
der  (ilnindfoi*m  gebildet  wird:  

a)    mittelst   lipdui)licati(tn  .  der  Grundform,    wie  (Jag  berühren, 
er  dagdag  bet'isten  ;  ilab   reden,  (labijab  schwatzen. 

1))  Die  gewübnltcbste  Art  aber  ist  die,   dass   die  /weite  Sil 
der  Gnindfnnn  redupUcirt  wird,  /..  R.  adadog  kaufen  und  verkanC 
Handel    treiben    von    adag   auf   den   Markt   geben;    Iia<!adal   Geg 
stJlnde  gegen  andere  umtauschen.  Tau.schbandel  treiben,  von  ba 
vei'ttndern;    hadedeg  sich   eilends   au«;  dem  Staube   machen,  auf  der 
St*!l1e  fortlaufen,  von    fiadeg  weggeben;    bajaj   ein   Rluber  sein, 
rauben  (e)jmial);    ogugut    vorn  Sitze  auffahren,    von    ogut   sich 
heben;  vgl.  die  U.  Fonn  im  Arabischen  und  das  l'iel  im  HebräiÄch 

B)  Der  Causativstamm  (vgl.  die  IV.  F«»nn  im  Arabischen 
das  Hiphil  im  Hebrüischen).     Derselbe  wird  gebildet: 

a)  bei   den   starken   Verben, 

Of)  durch  l'räfiginung  von  s,  ^  vor  den  Verbabstunim,  /..  B.J 
s-adag  kaufen   bvssen,     von  adag  kaufen 
8-barak  segnen  lassen,     ,     barak  segnen 
s-gadaf  tiidten  lassen,      ,     gadaf  t/'idt^n 
s-katab  schreiben  lassen,  ,     kaiab  schreiben 

/i)  durch  rrilti^'irang  von  »;  z.  B. 

i-bal  zt<igt«n,  von   bal  sehen 

i-ba)  faugeD  lassen,  ^     ba|  fangen 


ReiuiMcIi,  die  Sahoitprache. 


445 


i-da!)  heimkehren  lassen,  von  (Jab  umkehreij 
i-futah  öö'noij  lasspii.  ,      tutali  üfitipn 

Die  Flexion  ist  tblj^jemle : 


Iinperfeit.  Peift-ti. 

Sing.    1     as-i(]ig-e  is-idig<^ 

,       2    tas-idig-e  iis-idige 

,  1  as-kutuhp  us-kutiibe 
2  t4LS*kutulie  luskutube 
1     ai-bul»-  ui-bule 

,      2    tai-bule  tui-biile 

,       1     ai-fitili»*  (M-titihe 

,       2    iai-fililie  tei-fitihe 

h)  Bt>l    den    schwachen    Verben    wird 
mittelst  SufÖKirun^'  von  \\  is  (vkI-  das  \m'\i  is  machen);  z.  B. 
ab-is,  ab-i-^  machen  hvssen,  von  ab  machen 
bokd-is,  bubil-is  anzünden,    ,     bokd  brennen 
kor-js,  kor-ii  reiten  lassen,     ,      kor  reiten 
Die  Flexion  ist  wie   die  der  sidiwachen   Verba,  als:  abis-e  ich 
Hess  machen,  abi?i-^ö  du  liesst  machen  u-  s.  w. 

C)  Das  zweite  und  drille  Gausaiiv,   welches  durch  Ant^ung 
von  &-i&,  S-iS-i.^  an  die   Fonnen  sub  15  i^ehildet  wird;  z.   B. 

Starke  Verba.  ^ibwacbe  Verba. 


Subjunctiv. 
as-ada^-o 
tas-adag-o 
as-katabü 
tas-krttabo 
ai-balo 
t^i-bala 
ai-i"ataho 
tui-faiaho 
das    Causativ    ^^ebildet 


II.  CaiLsaliv.     IIL  (lausuüv. 

8-adag-isi         s-a»lag-,^-i?i 
i-bal-i?i  i-bal-k-i?y 

Die  Flexion    ist    bei    den 


IL  Causativ. 

ab-Si-is 
kor--s-L% 
schwachen    Verben 


HL  Causativ. 

ab-fe-iS-iS 

kor-S-i^-is 
wie    oben .    al.s : 


[ab^i^i^e    ich    veranlai^.stc  Jenumd,    dass   er  machen   Hess,    absisis-se 
» du  u.  s.  w.,  bei  den  .starken  Verben   ist  in  diesen   Fällen  doppelte 
Flexion  vorhanden,  als: 

tIni|»erlecL  Perfect. 

Hs*idig-i8-e  is-idig-is-e 

ttts-idig-i^-&e  tis-idig-iä-Se 
u.   8,   w. 

D)    Der    causotive  KeilupUcatiuusstÄinm,  als  Conibination  von 
5 
....  ^i'^ 


Ini|terlecl(N 
Hs*idig-i8-e 
tas-idig-i^-&e 

D)    Der    causotive 
\A.  B  mid  C;  z.  B. 

Starke   Verba. 
i-ba|aj,  s-hadedeg 
i-bajalis,  s-hadedeg-iS 
i-balal-^-i^,  s-hadedeg-s-is 
Der    litdlexiv.slannn    (vgL 


L 

n. 

HL 
E) 


Subjunctiv. 
as-adug-i^-o 
tas-»dag-is-So 


Schwache   V^erba. 
d  agdag- is.  ogiigut  - r!^ 
dagdag-?4-i.^,  ogug«t-S-i& 
dagdag-s-is-i?i,  ogugut-S-iS-i!» 
e    V.    Funn    im    Arabiscbci). 


Dieser  wird   bei  den  starken  Verben  durch  Vörsetzung  von  tä-,  bei 
den  schwachen  Verben  durch  Anfügung  von  -it  gebildet;  z.  B. 


446 


Retnuch,  dir  SaJiogprache 


»Starke«  Verba. 
tft-bul  su'h  si^heu 
ta-lrth  iür  sieb  reden 
ta-tjik  sich  schlagen 


Öühwache  Verhu. 
ah-i(    für  sich  thun 
bolol-it  von  selbst  breimen 
iJi-jt  für  sich  mar.bon 


Die    tlpxion    ist    bei    den    schwachen    Verben    wie  oben, 
abit-e  ich  that  es  für  mich,  abit-t*  *lu  thiiist,  es  für  dich  u.   s. 
nur  die  irrste  pluralis  iissimiFirt  t  au  deii  rersoinilsbinun  ne  zu 
&ls:  abin-ne.      Hei   den  starken   Verben   ist  folgendes  d;i8  Scbenu 


Sabjimctiv. 
ji-tii-ba]-o 
ta-U-btil-o 
a-tft-jah-o 
tÄ-tA-|ah-o 
a-tft-tak-o 
ta>ta-tiik-o 


Schwaches  Verb. 
ub-it-i^ 
sib-it-fe-is 
ab-it-s-is-iS 


hnperfect.  Ferfect. 

8iupf.   1"  a-tii-biü-e  i-ti-bul-ö 

2    ta-ta-bul-«        ti-ti-bol-e 

1  a-tji-|eh-e  e-t€i-lelj-e 

2  tÄ-ta-leh-e        te-te*|eh-e 

1  a-ta-tuk-e         ii-tu-tuk-e 

2  ta-tii-tuk-e       tu-iu-tuk-e 
F)  Der  (f-ausative  Reflexivstjinim  (\'^\.  die  X.  Form  im  ArabiBeh« 

w«'blier   durch    Unnibinaiion    des  Caiisativs    und  Rettexivs   gebild 
wird,  und  /.war  auf  lolgciHle  Art.: 

Starkes  Verb. 
1.  Ciiusativ :  s-ta-kat^ib 
II.  ,  s-t4k-katab-i?i 

111.  ,  s-ta-katab-S-iS 

Die  Flexion   der  schwucheii  Verba  ist  wie  oben  sub  R,  h; 
deii  starken   im  I.  Cau-sativ  aber:  as-ta-kuiiib-e  it;h  lasse   für  mif 
schreiben,  Fcrfect :  us-tu-kutub-e  ich  liess  für  mich  schreiben  a.  s.  i 
beim  IL  und  III.  Causativ    wird    übcrdiess    noch   das  sufifi^irie 
für  sich   nach  Art  der  schwachen   V'^erba  fleclirt. 

lUii  don   schwiielu'ii  Vi<rl>firi   liiulot  »Icli   uueb    iIjls  rnuAutiv   vor  «Imj  Rcfl«x 
siiftis,   als:  ub-*i5-it  u.  k    w. 

(i)  Der  i'ussivHUmm  (vgl.  die  V'II.  Form  im  Arabischen) 
j^'t  bihiet   liei  den  starken  Vcrb<'n   »lurch   Priltigirung  von   m    (vor 
und  k- Lunten  auch  bisweih>ii   n  lautend),  bei  den  schwachen  Verl« 
durch  Sut'figining  von  im  an  den  Verbsilstanun. 

Stjirke  Verba.  Schwache  Verba, 

m-bal  «yesehen  wenlen  ab-ini  gemacht  werden 

iig:idaf  getödtet  werden  dag-im  berührt   werden 

n-tak  geschhigen  werden  kor-im  geritten  werden 

H)   Der   causative    Passivstamm,   welcher   bei    den  schwack 

Verben    gebildet    wird    durch    Einfügung    von    i&    zwischen 

Verbalslannn     und    das    Fussivsuftix    im,    beim    starken    Verb 

durrh    Finlügung  von  as  zwischen   das  passive  m   und  den  Verb 

stanmi ;  /.   B. 

Starkes  Verb. 
I.   Causativ:  ni-iis-katab 
IL  ,  m-as-katabis 

III.  ,  m-ftS-katab-^-iS 


Schwaches   Verb, 
ab-^-im 
ul)-6-is-ini 
ab4-i%-S-ira 


lieiHÜich,  die  Sahospro/che. 


447 


Ditt  Flexion    ist   beim    schwaclien  Vtrrh    oiufaob  die.    ilass  die 
Pf'r^oMabnvlIung*'!!  an  das  im  ftugesotat  werden,  iibitiiö.  abMuie  u.  s.  w., 
l4>»>i  don  starken   Verben  ist  die  Flexion   fiiilgende: 

Iiniiei-fect.  Perfeei.  Subjuiictiv. 

an-tus-gidil-§  iMi-es-gidil-ö  aii-iis-tfudal-o 

an-as'kutub-e         uu-Liü-kutub-ö         tui-as-kalab-o 

I)  Der  reflexive  Passivstamni.     Die  Bilduiigsweise  ist  ganz  so, 

■wie  sub  H,    nur   wird   statt  is,    rpspectivf^    us    ein    it  oder  at  ein- 

[gefügt;  z.B. 

Starkes  V^rb.  iSchwacbes   Verli. 

IxQ-ai-adag  für  sieb  gekauft  werden  ulcit-ini  für  sit-b  gemaclit  w. 
[uiat-gadul  fiSüi*  sit:b  gebrocbeii  werden  dag-it-ini  iUi-  sieb  beriibrt  w. 
u-at-katab  fw  sieb  ges<brieben  werden  bab-it-ini  für  sieb  verbissen  w. 
Die  Plexiun  ist  analog  der  obigen  sub  H. 
K|  Der  cansative  Retlexiv-Passivstainni;  an  die  obigen  Formen 
Jwb  I  wird  Itei  den  starken  Verben  zwiseben  in-  und  -nf  (bis  lau- 
fsative  as,  bei  den  scbwuehen  Wrben  aber  zwiscben  das  Verb  und 
[den  RetlexivcUaracier  it  ein  s  eingefügt.  Das  fl.  «uid  III.  ('ausatlv 
Iwird  bei  beiden  Verbalclassen  gebildet,  indem  -is  an  das  Wortende 
angefügt,  wird,  bei  den  stbwarbeii  Verben  wird  da4Ss»dbe  is  auch 
im  InL-iut  gebrauclit;  z.  B. 


Htarkes   Verb, 
l.  L'ausativ:  m-as-ta-katab 
IL  ,  m-as-ta-katab-i^ 

III.  ,  m-as-ta-katüb-ti-is! 


SohwaL'bes   Verb. 
ab-Js-it-im 
ab-tj-it-im-iä 
ab-^-it-im-ä-JS 


IV.    Das  Nomen. 

üeber    die    gewöhnli*b   vorkonuneudi<n   Aldeitungen  der  Nenn- 

[wurter   au»    dem  Zeitwort    war    bereits  oben   die  Kede,      Das  Sabo 

I besitzt    nur   wenige    N«mHiin.    deren    verbale    Natur    si"bw*tr   /u    er- 

^Ureiäeu   wäre,  docb   würdt»  es  bier,    wo   es  sicdr   um  eine  gedrängte 

breibung  der  firanunatik   handelt^  zu  weit   fübren,  dem  -\utl)au 

Nennwortes  ein  specielles  Capit*']  /.u  widmen.     Wir  wollen  uns 

demnaidi  darauf  besebriinkeu,  das  (le.schleebt,  die  Zablbildung  und 

[.die  Casus  der  Nennwörffr  in   kurzen  Ötriidien   i\i  7,ei«-bnen. 

])    Das   (lesebleebt. 

Das  Sabo  uiiterscbeidet  ein  niilnnlicbes  und  w^eibliebes  (Je- 
J«clileebt.  Die  Bestimmung  des  tienus  unt^'rliegt,  keiner  Schwierig- 
[lleit:  Bllinnitlicbe  weibliebe  Nemiwfirter  endigen  auf  ä,  e,  i,  ö,  u; 
Ittlle  übrigen  NennwtO't.er  sind  Maseulina. 

2)    Die  Zabl. 

Der   Numenis    der   Nennwörter    ist    ein    /weifaelier    und    zwar 
|8ingular  und  Plural;  doeb  uutersebt-idet  daa  Sabo  bei  den  (laltungs- 
Bd  xxxiJ,  2y 


448 


vk,  die  Sahotprache. 


namen  sowohl  im  Sinj^lar,  als  uucb  im  Plural,  ob  das  Nennwort^ 
oiii   Individmiui ,    fnium    inn/i-liHui  Ut-gtins^tuntl    or^er   (Inn  IJeiyntV 
solchi'ii  .msdrüekeii  soll,   /,.  B,  adam  Meusch,  plur.  adiunum  Mensche 
im  AllgemeüiGn,  aber  titliiiuto,  fem.  adamtö  ein  «^inzelmis  Individuum, 
münnlich  od(»r  wi'ildich,  plur.  mLimfit  (gen.  commuti.)  di«>  olnz«lu« 
Individneiv. 

T)nr  Individualis    wu-d    gf'liildot  durch  Äiitügunf?   des  Suffix« 
ia,  to  fem.  t/i,  t/t  plur.  tit  an   dem   Sirif^larstJimm,  z.  B. 
hur/is-tA  fem.  baras-ti    ]>lur.  harAs-tit   IJauei* 
luhtik-to     ,      luhak-to      ,       luhäk  tit  Lüwe 
tagar-to     —        —  ,       ta;,(ar-tit  Haar 

Auf  a,  e,  o,  u  auslaut-f^nde  Nemiwöiier  fügen  -iio  an, 
i  mit  dpm  ■  vorangehenden  Vocal   Biiw^n   Diiddhong  bildet,  z.  B. 
asrtlalto  fem.  asalailiV  WaiiZM.    von  asüla,    fem.  asald  nlur.  asAla 

—  foluil/i  Brod,  ,      folo  plur.  fi'dal 

okoloita  fem.  okoloiia  Esel  „     okölo  fem.  okob)  plur.  okölc 

Ihn-   I'hiral    der  Gattung  wird  Hntwi'der  üTisserlicb  durrb   Vt 
fixe    oder   SufHsp    gebildet    (entKpreehend    d»»in    pluralis    saims 
Arabischen),  odor  duruh  Vnrändciiii»g  der  Slammvocale  des  Wor 
(pluralis  fractus). 

A)  Der  äus.soro  Plural  wird  gebildet: 

a)  mittelst  des  8uftixes  -t,  der  auKlauf  ende   Vocal   des  8tj> 
Wortes  wird  vor  t  zu  i  vcnvatidelt;  /.   ft. 

al)ina     plur.  abini-t  Zauber 

ftho  ,       libi-t  Grüssvat<»r 

abuyä        ,       abüyi-t  Urossmut.t«r 

awi  ,       awi-t  Speise 

dirilbile     .       diräbili-t  Lügner 

dahine       ,       fluhiiii-t  Morgen  ^ 

b)  mittfdst   des  8unfixe.s  -a,    wenn    das  St^immwort.   auf  « 
Consonanten,    mittelst    wa.   wenn  djksselhe  auf  einen  Vocal  eml 
ist  dieser  auslautonde   Vocal  ein  a,  e,  i,    so   geht  dersellw  vor  wli 


zu  o,  u  über,    ist    aber  derselbe  eui  o  oder 
derselbe  vor  wa  zu  k\  z.  Ü. 

abir  plui*.   abir-a  Riese,       aber: 


afur 
dik  , 
egil  , 
kis  « 
c)  durch 


afui'-ä  Eidechse, 
dik-a  Dorf 
egil-ä  Bach 
kis-a  Sack 
das    Prüjix   a- , 


ehi     plur. 
gad§     . 
Kali       . 
heyo     , 
illo       , 


verwiuidelt  äi( 

iio-wi  Cist<»me 
gado-wä  Thal 
galu-wfi   Flügel 
heva-wa  Menüch  j 
illa-wÄ  Duira. 
wie    a-lah   Ziegen,    von  Iah;    a-r 
Geister,  von  ruh. 

d)  l>ie  am  hiluügst^n  vnrkonmionde  Formation  des  Plur 
erfolgt  aber  mittebst  lied«plicaiion  des  letzen  8hunmconsonjwit« 
liier  sind  jedoch  fulgcnde   Unterschiede  zu  beaehteu: 

«)  Lautet  das  Wort  auf  einen  \'ocal  au.s,  so  wird  an  di«9 
der  letzte  Wortconsonant  angelTigt,  ferner  wird  der  VücjiI  dar  tq 
letzten  Stammsiltje  g«'dehnt  und  erb.'ilt   dt-n  Acccnt;  a.  B. 


Beküeh,  die  Sahoaprachf. 


449 


kiikftla  plur.  kakala-1  Nauhiff'de 

kiihi  „  käk  1  Tliojiijnk- 

gide  „  glde-d  Antheil 

gili  ,  ^li-1  Daumen 

ha^6  ,  h&So-d  Fleisch 

ik(!)  „  lk(j-k  Zaltii 

ilö  ,  ilo-l  8ti»ck 

ainii  ^  Amu-tti  Kopf 

armu  ^  ärmu-m  Zügel 

ß)  Lautet  das  Wo»*t  auf  einen  Cunsonauteii  aus,  so  wird 
iswisoben  diesttu  und  dpn  Plnralconsonantf^n  t^iii  Voeal  fi ngo sei i oben 
Itind  zwar  o,  u,  wtnni  der  Voca!  dor  let:«teti  Slamuisilbo  ein  a  ist, 
[■ein  a  aber,  weiui   derselbe  nicbt   a  ist,   /.  B. 

af        |dm".  äf-uf  Mund,  abpr  bid  plur.  bül-al  llühe 

bar         ,       liür-*jr  Kaclit,  ,      bus     ,       bds-as  Vulva 

han         ,       h(tn-im  Milch,         „.     dor      ,       dtir-ar  Trünke 
odam      ,       adiim-uin  Mensch,  „      nif      ,       nif-af  Gesicht 

B^    Der   inner«^  IMurul    (pluralis  Iractus)    y.ei^.  folgende  Fälle: 

a)  Bei  consonantiscb  auslautenden  Nennwörtrni. 
rt)  Isi  der  Vot-al  der  lel7.ten  ölanmisilbe  ein  5,  so  gt^ht  or  in 

Jo,  u  iiher,  ist  dwrtiülbti  ein  ä,  so  verwandelt  er  sich  zu  i;  der  Ton 
llingt.   im    Plural    auf  der   vorletzten    Silbe,    dit?    zugleich    gedetmt| 
fwird;  z.  B. 

agab  plur.  figob  Sünde,  aber:  faras 

hakaJ     ,      bakol  Kitzlein,  ,      dämbar 

dunaii    ^      danun  Esel,        „       mätahal 
L  labdk     ,      lühuk  Löwu       ,       maüibau 
"         ß\   Ist   der  Vijcal   der   letzten  Ötauunsilbe   ein  e,  i,  o,  u,  so 
vwi-wandelt  sich  dersfilbe  zu  a;  2.  B. 
r  kober    j>lur.  köbar  Ferse  goniül  plur.  gumal  Baumstamm 

lOuidir       ,       madar  Dunipalme  niodod     ,       uiodad  lltnbstidn 

t»!8       ,      qämfiS  Hemd  (jonqür    .      (i*iii:ij.'ir  Loch 

y)  SeWiesat  die  vorletzte  .Silbe  mit  einem  Dup|ieküiiynnant4)n, 
wird   meistontheils  zwischen  diese  zwßi  Consonant-en  ein  U  ein- 
boben,    es    kann    aber    auch    der  )*lnrad   nach    obigem  gebildet 
wie: 

dambar  plur.  danabar  oder  darabir  St  im 
kdrkur      ,      kurrikur     ,      kürkar  junger  Hund 
•(otuinr       ,      <|onat(or     ,      (|önt|ar  Loch 
rpr<tttb        .      qaräcpib      „      <|irqob  Frauenschuh 
zembil        ,       zeiiabil        ,       zeinbal   Korb 

b)  Bei  vocalisch  oiwIautMnden  Nennwürteni  wird  der  iduralis 
|fractu.s   gebildet: 

a)  Durch  Abwerfung  des  auslautenden  Vocals,  wenn  der  Voeal 
|der  vorletzten  Silii«  e,  i,   o,  u,  aber  nicht  a  ist;  z.  B. 


plur.  firis  Pferd 
dambir  Stini 
mublhil  Schusterahle 
niatabin  Mühlstein 


^^L^  460                                    Reinuch,  < 

(Ue  Stthoifpraehe- 

^H 

^^^^^^^                            kabolä 

'.    kabel   Paiitoöel 

^^^H 

^^^^^^^H 

kimbir  Vogi^l 

^^^H 

^^^^^^^B 

körani  Höeker 

^^^^M 

^^^^^^H 

liitbuk  Oununi 

^^^H 

^^^^^H 

Vftnjful  Hvilno 

^^^M 

^^^^^^H 

iiieh   Itiihrstock 

^^^^M 

^^^^^^^H 

kösor  Verabredung 

^^^H 

^^^^^^^i 

laiiot  Sack 

^^^1 

^^^^V          ß)  Ist  der  Vocal  der  voirk4t£t.en  Silbe  ein  a,  sc 

)  geht  dersell^H 

^^^^  iiu  Plural  zu  o,  u  über,  der  ; 

kusbuttende  Votal  tUlH 

.  ab;  z.  B.      ^H 

^^L                                            agiulil    {tlü 

r.    ngüd  Ann 

^M 

^^^^L                                     anadä 

anud   Haut 

^H 

^^^^^^^                               gtiliibü 

gälub  Hüble 

^^H 

^^^^H 

gos  Hörn 

^^^^M 

^^^^^^^^ 

hol  Baum 

^^^^H 

^^^^^^^H 

kiTtlnir  Trouimel 

^^^H 

^^^^^^H 
^^^^^^^B 

lAqii^'  Silber 

^^^H 

di'ikun   Ele]ilnint 

^^^H 

^^^^^^^ 

galuid   Antilopt'nso 

^^^H 

^^^^r           ;')  Geht  dem  auslautenden  Vocal  tin  Doppt^lconsonaiit  voraq^l 

^V        so   wird   Änrischeii   diese   zwei                                                           ^^ 

Oonsonant^n    ein  Voi 

cal,  meist  o,  |^H 

^H          bisweilen    auch    a    eingoschoben    und    der    siushtutewlo    Vncal    <l^^| 

^^^         geworfen;  /.  B. 

^1 

^^^^L                                   baklü 

bäkul   weibL   Kitzlein 

^H 

^^^^^^^^ 

boras  Fftt/en 

^^^B 

^^^^^^H 

dörab   Henne 

^^^H 

^^^^^^r 

etor  Thongetllss 

^^^H 

^^^^^^^B 

kinid  Anuband 

^^^H 

^^^^^^^H 

dibun  Kinn 

/^^^H 

^^^^^^ 

«liims  Thnler 

^^^M 

^                  J)  Mnnclie  WüHer  Itibleu 

diM  Plural  aus  einem 

andern  Won^H 

^^^^    wort;        lt. 

^H 

^^^H                                b&)a  fem.  bald  plar.  dayb'i  Kind 

M 

^^^^^^^ , 

SSV«!  rnm 

^^^^^^^B.*                       sn^k 

,      la  Kuh 

■ 

^^^P 

Die  Casus. 

■ 

^H                  Die  vorsobiedenen  Casus- VerhHltnisse  des  Nomens  werden  eo^l 

^H          weder   dureb    die    Stellung    im     S'iitze    odio*    durfh 

Fnstpositiond^l 

^^1          auh^eilrürkt. 

■ 

^H                  A)  Per  Nominativ  kann  sowobl  vor.  als  nach  dem  Verbq^B 

^H          des  Sat'/es  stehen  und  wini  (! 

Inreh  kein  besonderes 

ilnsAeres  MeH^H 

^H          mal  kenntlieh  ^eniatlit.     Nur 

wenn  das  .Subjecl.  duroli  di'n  8al/.t4^| 

^H          berv<trgi'b(d)Hn    werden    sull , 

wird    der    Nominativ 

duiY'h      i    ao^H 

^H         ^'edrüfkt,  welches  vorangehendes  unbetont^'S  a,  o,  U 

(der  nanilirit^H 

1 

Nomina)  vcrdrllngt;  z.  K  nunia  ke  ba;  ela  ki  yinin 

ZM 

RdiUtch,  die  SahoMprache. 


rab«  ySn  es  war    einst    eine  Gattin    und    ein   Gatte;    dieser    Gatte 
nan   starb. 

B)  Der  Genitiv  wird  miRgedi"ückt: 

a)  indem  das  nomen  r«fctuin  dem  reffetis  nnmättelbiir  voran- 
gestellt wird,  Ä.  B.  faras  bä/ela  Rpiter  (Pferd  Hon'),  Saho  bajo 
das  Saholand,  Saho  wäni  dio  Sahospracbot  äbba  saj'Sl  Obi>im 
(Vaters  Bruder),  f:mis  bala  Fohlen  (Junges  vom  Pferd)  jvlur.  färis 
daylo  u.  s,  w. 

b)  durch  Anfügung  des  demonstrativen  -i  au  das  nomen 
rectum;  z.  B.  ba^el-l  sa/äl  der  Schwager  (Bruder  des  Gatten), 
bül-i  (oder  bel-i)  numä  Schwiegeriochter  (Pntu  des  Sohnes,  von 
bäla  8ohn),  giim-i  numä  die  Frau  des  Dämon  (von  ginni),  nagua-i 
ni-e  das  Haus  des  Königs  (von  nugüs),  yangul-i  hiwJo  das  Fleisch 
der  Hyime  (von  yangfila). 

i:)  indeii)  das  nomen  rectum  dem  regens  nachgesetzt,  jenem 
aber  das  rolativi?  yä  imgefügt,  wird;  '/..  B,  rtuulena  masel-yä  der 
WächU^r  über  die  Durra.  Meist  ii]wv  wird  in  diesen  Fällen  zwischen 
das  Nomen  und  das  relative  ya  das  bereits  oben  ei-Wiiihnte  i  ein- 
gefügt; Ä.  B.  inii  äbba  birrigen  yeu  bel-i-ya  die  Mutter  und  der 
Vater  des  Knaben  (IjSla,  mit  dem  Demonsti*.  i :  beli)  erschraken. 

d)  indem  das  abhängige  Wort  als  absoluter  Nominativ  an  die 
Spitze  des  Satzes  gestellt  und  mit  diesem  das  nomtm  regens 
mittelst  des  E*os8essiv|irunomens  verbunden  wird;  z.  B.  ay  heyotl 
ka  äbba  yine  yen  der  Vater  dieses  Mannes  lebte  noch  (=  dieser 
Mann  nur  sein  Vitter  lebte),  naha  beli  ka  migä;K  Mohammad  der 
sütüflte  Sohn  heisst  M.  ( =  der  illtesto  Sohn  sein  Käme  M.).  ku 
bala  te  migäy  atiya  wie  ist  der  Name  deiner  Tochter?  (=  deine 
Tochter  ihr  Name  welcher?),  ku  daylö  ten  färis  aula  yanini?  wo 
sind  die  Pferde  deiner  Söhne? 

e)  Aus  diesem  hiluügen  Gebrauch  scheint  eine  Abschloifung 
dieser  Possessi vformen  eingetreten  zu  sein;  so  sjigt  man  z.  \\.  bar- 
ak  abala  iiebnn  bar-ti  abajä  Mittnrnacht,  jedoch  dürfte  j(Uies  ak 
wohl  eher  der  Diitiv  des  persönlichen  Pronomens  sein,  demnach 
bar  ak  abaJa  =  Nacht  in  i!u*  die  Hälfte,  bedeuten.  Was  aber 
dieses  U  sei,  ist  wohl  zu  ersehen  aus  Beispielen,  wie :  ami  manadutj^* 
ti  däqe,  kjirowa  bol  le-ti  bala  kiyo  ich  bin  die  Tochter  eines 
(Maimes),  welchci'  ein  Magazin  von  Gewehren  und  bundtai  Hunde 
besitzt  (le-ti  von  le-tiya  welcher  hat;  lo-ti  bnbi  die  Tochter  eines 
Besitzers  =  bulä  lo-ti-yji).  Dieso  Genitivliildung  ist  ungemein 
hÄutig  iui  tiebrauch,  als  ti  UMd  auch  abgekürzt  zu  t,  wie :  ba^'ar- 
ti  äfof  die  Müuler  der  Stiere,  okak-ti  lanuna  die  zwei  Ohren 
(Zwt'iheii  der  Ohren),  leley-ti  ifo  das  Tageslicht,  bik-ti  badö  Flpiscb 
vom  Hcbi^nkftlj  imnia-t.  Imlu  die  Tochter  der  Frau,  ba|ü-t  abba  der 
Vater  des   MlUlchens,  abba-1   abb;i  (irossvater  (Vaters  Vater)  u.  k.  w. 

Diesph  t  ussimilirt  hicli  imch  uii  den  folgendtni  CoiisuinuiLen, 
z.  B.  qädi-s  saytij  diu  Töchtt'r  des  Richters .  numa-s  saln^b  der 
Freund  der  Frau,  abba-n  numä  die  Gattin  des  Vaters  (Stietmuttar). 


452 


Beimsch,  die  Sahogprache. 


f)  Anstatt  ti  firnlet    sich   ebenso    hJiulig   hi    gobrauchi,    z,    

lä'ba   güs    die    Hünier    der    Kühe;    gutu-hi    qiimiii    das    Hemd    des 
Jüngliiigs ;    wjtli-hi  snysil  der  Brador  des    heiligen  Mannen;    airo-f' 
dumö  der  Untergang  der  8onne;   sir«-hi   wiiraqat   ein  Amulet 
einer  Hura  bpschrieben,  u.  s.  w. 

Cj  Der  Dilti  V  und  Accusativ  werden  in    dor  Regel    nio 
Yon   einander   unterschieden,    nur   wenn    Dativ    iind  Accusativ 
einem    und    demselben    Satze    vorkommen,    wird    den»    Dativ 
Versonal]»ronoßii    ak    (Uim,    ilir,   ihnen),    nach  Voealen  bloss  k 
gefügt;  'i.  B.  iV>l<3  ohoy  daylo-k  ich  gab  den  Kindern  Brod. 

D)  Dor  Voeativ  lautet  wie   der  Nominativ;    nur   wenn 
Nennwort  auf  einen  Consonanten  oder  auf  die  Vocalo  ä,  ä  endij 
kann  demselben  im  Voeativ  ein  o,  u  angesetzt    werden;    z.    B. 
sabeb-ij  o  mein  Freund,  y\  liälau  i>  mein  Sohn,  vi  ba|au  o  meij 
Tüchter  u.  s.  w. 

E)  Der  Ablativ.     Die   versehiedtnen   Falle,    welche   die 
wegung  nach  oder  von  «Mnem   Gegenstände  her,  das  Verweilen 
einem    Orte    n,    s.    w.    ausdraeken,    werden    dmcli    Postposiüoa 
ausgedrückt. 

V.    Das   Adjectiv. 

Das  Saho  besitzt    keine    nrfipriinglii  hen  Ailjectiva,  sondern 
werden  dieselben  aus  dem  Verb  (l'arliuipia,   Nomijiu    agentis) 
geleitet;    in   vielen  Füllen    wird    die    3.  Pereon    sing,    als  Adjectiv 
verwendet;  z.  B.  nali-ä  er  ist  gross,  nab-ä  ferä  der  grosse  Fing 
(Daumen)  =  Finger  (welcher)  gross ;  ma;'-e  er  ist  gut,  ma^S  sfkf 
der  gute  Bnider  =r  Bruder  (wekdier)  gut  (geworden). 

Stehen  solche  Adjectiva  unmittelbar  vor  ihrem  Substiuitiv, 
bleiben  sie    ira  Feminin    wie    im  Plural    ohne    Motion,    als:    mi 
aViba  der  gute  Vater,    maj'e  inä  die  gute  Mutter,  ma^e  sä/ol 
guten  BiTider;   sonst  aber  wird  au  diesen  Adjectivstamni    fär 
Masculinum  tiyä.  für  äiva  Femininum  tyä,  für  den  Plural  mar» 
gefügt;  'i.  B.  y'  abba  ma;'e-tiyu  mein  Vater  ist  gut,  y'  infi    ma 
tyä  meine  Mutter  i.st  gut,  yi  säyol  may^-nuira  meine  Brüder 
gid,;  ebenso:  luiha-tiyä,  fem.  nabä-lyä  plur.  nabä-mara  grosR  u.  s,] 

Der  Com  parat iv  wird  mittelst  der  l*os1positiou    -ko    v< 
über  gebildet,  welche  dem  verglichenen  Nennwort,    das  stets 
erste  Stelle  im  Satze  einnimmt,  nachgesetzt  wird;  7,.  B.  ku  arvj 
ya  an    naba  mein  Hau.s   ist    grösser    jus   deines.    yo«ko   4)a 
nuniä  ma-ki  es  gibt  keine  schönere  Frau  ausser  mir. 

Der  Superlativ  wird  ausgednickt,  indem  an  den  Pk 
des  verglichenen  Gatlmigsnamens  jenes  ko  angesetzt  jvird,  biswe 
wird  jenem  Plural  auch  das  Wort  nmhaka  alle  vorge-srlxt;  icj 
ta  bajo-ti  sayö-ko  yi  nimiä  maj'etya  meine  Frau  ist  die  8ehr»n 
unter  den  Fniuen  dieses  Landes,  umbaku  heyü-ko  y*  abba  ma^ 
ya  mein  Vater  ist  unter  allen  Milunem  der  trefflichste,    dik-tl  ha 


RctnUch,  die  Salionprachc. 


453 


ko  yi  sayäl  liuyla  l<i  nipiii  Bradcr  ist   der  slilrksle   iiiv  Dorf  (über 
die  Männer  des  Dndes  Iml.  niuin  HrurJur  die  Stiirlke). 

In  diesem  letzten  Fsille  wird  auch  dio  Postposition  de  ge- 
braucht; z.  B,  ynlli  yiftire-mi-d  sii-i-yä-m  yo  efähaJ  macht  mir 
namhaft  das  stäi'ksto  Wesen,  djis  Gutt  erschatFeti  hat!  (—  sagt  mii- 
djis  was  stark  unter  dem,  was  Gott  u.  s.   w.). 

VI.    Die  P  0  s  t  p  o  s  i  i  i  o  II 0  n. 

A)  Eigontliflie  Postpositiouen  sind  nur  d,  de;  1,  ki;  li;  ko, 
ku,  ttbgoküry.t  k,  g. 

a)  Von  diesen  heÄeichnet  d  oder  d(?j  dann  1  oder  le  die 
Rithiuug  nach  einem  Gegenstand  oder  «üner  LocalJtät  hin,  ferner 
diis  Vorhiint'n  an  einem  ürto,  und  zwar  werden  d,  de  und  1,  le 
gun/  gleichbedeutend  gebraucht;  £.  W.  dibo-d,  Habnia-d  oder  dibo- 
I,  HabiiSa-1  yede  er  ging  iu  den  Wald,  nach  Abessinien.  diho-d, 
Haba.^a-d  defeya  oder  diho-1,  HubaSa-1  defeya  er  wohnt  in  der 
Wüste,  wohnt  in  Ahessinien*). 

b)  li  drückt  die  Gesollsehaft  aus;  z.  1?.  anu  sin-li  waniso  ich 
wünschte  mit  euch  zu  sprechen,  isi  iua-li  galabä-d  ra^'e  er  blieb 
mit  seiuer  Mutter  in  der  Hohle,  balä  i-si  dilvi-l  be  er  nahm  das 
Mädchen  mit  sich  in  seine  Heimat, 

c)  ko,  ku  be/eiehnot  dio  Bichtung  von  einenj  Gegenstande 
oder  einer  Localit^t  her:  von,  aus,  auch  temporal:  seit;  z.  B. 
atu  «ula-ko  t«mete  woher  kommst  du?  anu  kumal-ko  ma-betlniyo 
ich  habe  seit  gestern  nichts  gegessen. 

B)  Diese  genamifeu  Po.stiJositiiuieu  verbinden  sich  mit  be- 
stimmten Neunwörteni,  um  die  verschiedenen  Be/.iehungen  und 
VcrhUltnisse  des  Subjects  ausÄudrücken.  Die  wichtigsten  sind 
folgende : 

a)  af  Mund,  af-ad,  af-al  vor  (ante,  coram);  z.  B.  Yosif  y' 
intit  af-al  rube  Josef  starb  vor  meinen  Augen,  hahuhi  lä-ti'')  af-ad 
yirde  der  Pavian  llid'  vor  den  Kühen  einher,  yi  saj'ül  y'  af-ad 
mar^'esite  mein  Bixidf^r  heirat*^te  vor  mir.  y'  intit  af-nko  udül 
geh'  mir  aus  den  Augen! 

b)  ttddä  Imieres,  addü-d,  addd-l  hinein,  innerhalb,  adda-ko  von 
Innen  heraus;  z.  B.  mahillo-ii'*)  adda-1  yirde  er  stüratu  sich  mitteu 
unter  das  feindliche  Heer.  ki>  itddä-d  tanem  solfeni  sie  wussteu 
nicht  was  in  deinem  Iimern  sei,  vorgehe  (kaimten  deine  Gesinnung 
nicht),  diho-k')  addu-ko  yemete  er  kam  aus  dem  Innen»  des 
Waldes  heraus  (aus  dem   dichtesten   Walde). 

c)  agäga  Seite,  agäga-d,  agäga-l  neben,  bei,  zu,  agäga-ko 
von  der  Seite  her;  z.  B.  ya  agäga-l  dete  setze  tlich  zu  mir;  hey<3 


1)  LftOtet  dfl»  Ncmiwyrt  luif  oiiion  (."Miisuiittiitcn  niirt,  m  wird  xwischen 
■lir>»ßn  und  (Üp  PmtpcMiUiutiitu  (^,  I,  It,  ku  citi  n  L-lii)j;(»tcliubon,  z.  W  liwb-iil  t^iitti 
llioTo  hin,  büb-iikd  vom  Thoro  her  n.  s    w. 

2)  VkI    Genetiv  sob  o. 


454 


Rehtitch,  elie  Sahoitprache 


ka  agäga-l   ks-li  wiirsit/)na  yaniitin  die  LeuUi  kommen  xu  Üiin, 
mit  ihm  sich  zu  uiiierreden.    bad  agagw-l  dau  ane  ich  stehe  am  Vi 
(hü  der  Meeres  >Seite).     halä   lay-t    ngäga-l    taiie    der    Baum    sie 
nehen,  bei  einem  Wasser. 

d)  iigSn   Obpriheil,  agän-ad,  agän-al  hinauf,  oben,  agan-:iko  vfl 
oben  herab;    z.    B*    ärp-k    iijjün-ad    jwdii    steig'    auf   das  Haus,    den 
Giebel  des  Htiuses  himuil";  ay  numä  filla-ko  güba-1  ak  yo^'ogin  yi 
fiUii-ko  agan-al  ak  hoben  yen  man  grub,  so    erzUblte   mau,    di« 
Frau  bis  unterhalb  vom  Halse  ein,  oberhalb  des  Halses  aber  11^ 
man  sie  frei,     dilol-ko  agän-al  lipyäwa  egidä  yen.    dilol-ko    giih 
habiiba    egida   yen    oberhalb    der    Hüften    soll    er    den    Mensch 
unterhalb  der  TTüflen  einem  Pavian    geglichen  haben,     soro    ha^ 
agäu-ako  j  eide   n'  warf  den  Strick  vom  Giiifid  dvs  Bauines   her 

e)  basö  oder  btiso-l  vor  (temiioral),   das  vorangehende  Ne 
wort  wird  mit  diesem  in   der  lieget   mittelst    der  Postpositiou 
verbunden;  z.  B.  auü  lelja  egida-ko   baso  (oder  basö-1)  ta-le  inä 
ine  ich  wohnte  hier  vor  seehs  Jahren. 

f)  behi,  hehinam,  behenam,  ausser,  das  vorangehende  Nea 
wort  erhiilt  -ko;    a.  U.   hi  äre-d  yö-ko  behi   timem  ma-Io  in  die 
Hause  wohnt  ausser  mir  Niemiwid  (ianem  male  ist  nicht,  wa8  i| 
existirt  nicht«,  welches  sich  befilude).     ami  ta  sagä  kö-ko  bsbli 
ma-beha  ich  verkaufe  diese  Kuh  ausser  dii'  Niemanden,    han  folo«^ 
behenam  aka  nia-hayniyo  ausser  Milch  und  Brod  gab  ich  ihm  lüch 

g)  iW'lli  gleichend,  wie,  gleichwie;    z.  B.  düdä  kit-o  sagä 
du  bist  dumm  wie  eine  Kuh.     ku   ba^'ela   belli   seritiya    kiyö 
bin  stiu'k  gleich  deinem  Gatten,     ta  balü  äla  ma^S  »ilsa  belli 
dieses   MiUichen  ist  schön   wie  der  Mond. 

h)  bukä  Höhe,   buka,    buka-d,    bukä-l    hinauf,    oben,    bukä-] 
von  oben:    £.    B.    indo^'u^n    lnika    yane    er    befindet    sich    auf 
Sykomore.     arat  buka-l  dina  er  schläft  auf  dem  Angareb.     aran  nl 
buka-d  yane    der  Himmel    ist    über   uns.     ha|ü    buka-ko    ob 
herab  vom  Baume. 

i)  fttii  Zwischenraum,  zwischen,  bis.  fan-ad  -/wisehen  hüij 
fan-ko,  fan-ako  aus  dem  Zwischeuraiun  heraus;  jenes,  fa«. 
voniehmlith  bei  Zeiterstreckungeo  gebraucht,  dieses  a])er  auf  Loca 
tMen  angewendet;  /.  B.  kiimal-ko  ayke  käfa  fan  ma-betiniyo  ich 
habe  seit  gestern  bis  auf  heute  nicht,s  gege.ssen  (ayke  Zeit,  käfu 
heut«,  auch  nur  kiimal-ko  k»ifa-fan  mit  der  gleichen  Bedbuiung). 
ayke  namitg  fan  ta-1  defe  bleib'  liier,  bis  wir  konunen  werden. 
Musüwa;'-ko  ayke  ünkiillu  fan  iuki  sä;'  yake  von  MnssauA 
Mnkullu  ist  ^'ine  (Weg)  Stunde,  ka  sä^'ol  tetle  sie  ging  /.u  seil 
Brüdern,  ni  fan -ad  defe  setze  dich  zwischen  uns!  t^i  loinniS 
fun-ko  vi  obis  hilf  mir  heraus  aus  der  Stelle  zwischen  den  xl 
Wunder» ! 

k)  föro  (Hohe)  hinauf,  oben,  foro-i  duss. ; 
knluh  y§  er  blickte  hinauf  auf  dtm  Baum, 
foro.  torol  nur  adverbial  gebraucht. 


/.    B.    ha|ii-i   f.Vi 
Meistentheüs 


Reimsch,  die  Safiospracbe^} 


I 


1)  ged  (Zeit),  während,  wird  dorn  Verb  nachgesetzt,  diiitan 
ged  wilhrend  ihr  schlafet  (s.  oben  beim  Verb  den  Modus  t^mporalis) ; 
lenier  nach  ay,  aniä;  als:  uyged,  iimä  ged,  auch  ftmä*ged-da  da, 
jetzt,  nun. 

m)  güba  (Tiefp),  rnit^^n,  abwiiis,  aueb  giiba-l  dass.,  guba-ko 
von  unten;  z.  H.  filbi-ko  ipiba-l  milerbiilb  des  Halses  (s.  oben  s.  v. 
BßtLn):  meist  niu'  adverbial  i^ebrjiufht,  ?..  M.  f^hn  ^ah  begieb  dich 
hinab!  bara  bol-ko  eide,  güba  malaykä  ka  tibile^)  er  stürato  den 
Greis  von  der  Äiihöbo  hinab,  unten  nber  ttnjjcen  ihn  En^cel  «id-        ^M 

n)  hin,  hiniDi  ohne  (hin-ini  ohne  seiend);  z,  B.  lay  bin  ba|6-l  ^^ 
yemet«  er  kam  in  ein  Limd  ohne  Wasser,     htiäo  hin  läfof  Knochen 
ohne  Fleisch,     intit  hin  kniiniä  bujä,  intü  le  lamma   bala,    ia   atar  i 
dale  zwei  blinde  MJldfhen  und  zwei  sehende  Knaben,  diese  vier  er-i 
■/.«Migte  er.     hin  eififenÜich:  niibt  hüben,  ein  Gegensatz  von  le  haben,! 
daher:    anii    nud    bin-im    emete    ich    kam    ohne    Geld    (Geld    nicht' 
I habend);  inki  *mti  hin-tiya  kini  er  ist  einimgig  (ist  ein  Auge  nicht 
rhabend);  af  hin  labahayto  af  hini-ya  oder  at  hin-ti-ya  ein  .stummer^— 
Mann,  Mann  ohne  Spmche  (Mund  nicht  hiibnnd).  ^M 

ü)  kiba  ausser;    z.    B.    iolrV    kiba    akiui    madiyo    ausser   Brod^^ 
habe  ich  nichts  anderes,     yoya  kiba  akini   tanem  ma-le  ausser  mir 
st  Niemand  da.      Es  wird  meist   adverbial   gebraucht  mit  der  Be- 
deutung nur;  z.  B.  y'  abl»a  kiba    agäb    bä/ali ,    aiui    agäb    madiyo 

mein   Vater    ist   der    Urheber    des   Verbrechens,    ich    aber    bin 
ser   Schuld.      diraiia    tarn    kiba    eine    Lüge    ist's   nur,    was    du 
prichst.     Huu  zanko  dirabiU?  dirabeli  koya  kiba  warum  solltö  ich 
lögen,  nur  du.  sondern  du  bist  ein  Lügner,  ■ 

p)   fjalla  <]SiedeningK  «lalla-d  am   Fuss,  kom»  f|alla-d  am  FusB.^ 
des  Berges. 

i|)  rigid  (Fuss),  rigid-id,  rigid-il  unterhalb ;  /..  B.  silan  ni  rigid- 
id  (oder  rigid-il)  tane  die  Matte  ist  unter  (ucmcn  Füssen,  unter 
mir.  ay  dunmu'i  malahSn  rigid-id  toj'oge  sie  begrub  die  Kalze 
nnt^r  dem  Reibstein.  bala  rigid-il  dine  er  sühliet  unter  dem  Baum, 
indo^'arto  rigid-il  yeitietin  sie  kamen  hinter,  unter  die  Sykoniore 
(traten  in  den  SchEitUm  d»'r  S.).  baja  rigid-id  ra^'ö  er  blieb  unt«r 
dem  Baume  zurück. 

r)  sarä  (Hint^^rtbed),  nach,    hinter,    sarä-1   dass. ,    sara-ko   von 
rückwärts;  z.  B.  aniay  sarad   nach   diesem,    hierauf,    auch    aniay- 
Äara-1  dasselbe,     kare  arat  sarä-t  defeyak  yane  linr  Hund  liegt,  hinterj 
dem   Angareb. 

Es  wird  dieses  saral  auch  in  der  Bedeutung:  ausser  ge- 
braucht; z.  B.  köya'k,sara-l  xvakil  ma-linu  nach,  ausser  dir  haben 
wir  keinen  Anwalt,  ayi  dik  ok»>lo-k  saral  (ndt^r  okcilo  kiba)  saya 
tanöm   nm-lo.  dieses  Dorf  besitzt  ausser  Esehi  kein  ILiusvieh. 


1)  8UU   jihijiii;    wMin   «Ihh  S»ilij<.'ct  im   Plurnl  stoht,  knno   dus  Verb   in   «ii 
F^mitiin-Ktinii    ini  8iü(;id*ir    dntuit    vwrbutidcii    wrrduii,    (Jocli    (jilt    flies  mir  voHi 
der  ä.   PerwHi. 


«r 

erfl 

m 

1 


456 


Reinuch,  die  SahoKprache. 


s)  xillij  (Tiefe)  nuten»  hiii;ili,  iillo-l  cIuhs,,  Gej^ensatü  von  IV»r 
7..  B.  fiik  tillo-1  ttiu'h  rtik-ti  iillo-l  untürlmlb  des  Dorfes,  oder:  hin 
in  die  Riclitling  iinti'rhalb  d«>s  Doifos. 

VlI.     Die  Conjunuti  onen. 

1)  Die  Veibimlung  zweier  coordiniiier  Begriflfe  erfolgt,  miit 
diir  Pjirtikid  ko  luid;  /..  B,  inii  ko  iihhu  die  Mnlt«r  und  der  Vttb 
niinin  ke  liä/ala  die  Gattin  und    der    trotte,      nuiuu    ke    daylo 
Frau  iiud  dif  Kinder.     biiJü  ke  hä]i\  ko    toboke    eine  Tocbt<?r 
ein  8olm  sin'1  «lir  f^ebor«  n    worden,      yalli   jiriin    ke    bulo    yoklu 
Gott  h;it  den   Himmel   und   die   Erde  ers(diut!ün. 

2)  Die  Trennung   wird   nielil   durch    eine   besondore    PartiV 
bezeichnet,  sondern  nur  dm'ch  den  Halztou  angedputel;   z.    13. 
me^'otiya,  uinatiya,  bist  du  gut,  (oder)  böse? 

3)  o — o  entweder  —  oder;  -/.  B.  uianguni  waniseü  o  maV 
yakö  0  dirdbile  yake  wer  viel  spricht,  ist  entweder  oiu  Weiser_ 
ein  Lügner. 


Tinem  t.ine  yen  ■). 
bS^'ebi    yiijin     yen;    ludm    bala, 
eiida  balS,  unibiik»*  eijdi»  hkUv  li 
yinin  yen  ay  nunm  ke  bü^'ehi. 


Ay  nabB  b«'U-)  In  yaligile^) 
yen,  eiidä  bttlä  ragagi^i  aka  täbile*) 
yen. 

Ay  sa^alä  ala  nia;'etyä  ki  tinö 
yen,  ay  le  naba  sa^'äl  niünguni 
io  yikhene^)  yen.  teya  yäbu|(j 
teyad  kuhi;e*)  yen,  iimä  ged 
han  bttlöd  yuligile  yen. 


T  e  X  1.  p  r  o  b  e. 

Numii   ke  Er/Ilhluitg.     Es  w;ir,  so  «»reg 

nuiji,  eine  Gattin  und  ein  Gat 
•Üose    Gtiitin    und    flieser    Gatte 
iialt^'n   einon    erwachsenen  Sofc 
eine   junge    Tochter    und    eil 
gair/.  kleinen  Sohn. 

Dieser  rdtor**  Sohn  nun  pfleg 
die  Kühe  zu  melken,  die  jun 
Tofhter  aber  ihm  cli(«  Kälber  (v 
den  Kühen  fern)  zu  halton. 

Diese  Schwester  nun  war  seh 
von  Antlitz  und  ihr  iklterer  B< 
der  liebt«  sie  gar  sehr;   um 
au    beschauen    blickte    er    (l 
Melken)  stets  xu  ihr  empor  un^ 
molk  dann  die  Milch  auf  die  Erdn. 


1)  WörUich:  iniin  Imt  er/jihU,  wji:»  ucb  uroignet  tuibcr,  sfri  (fulmondn»). 

2)  Von  bil]A  bohl),   mit   dem  beU»n«ndon  i:  bitli,  bdH;  ».  ob«n  fin  Na 
s.  V    Ciuiis  A. 

^  3)  Von    «Upal    »der    1hj;»iI    uiflluMi ,    Subj.   n-Ingnlo.    Iiupvrf.    ii-ligil«t    P«*f 
Hlpilc.  ImiH?rHt,  ijJKil. 

4)   Von  bÄJ  hullon,  fangen  (Acth.   OCfl^l)- 
hf  knliiin  lieben  (diwiwtisch  kithnm.  Tigrt-  tj^l^f^  *    51?    3!^6<). 
6)  l"'rtr    knluy    c    nr  mHchUi    oder  sMgto   kuln/.    dnber   nnrb    kiilujr  y*|^ 
diiM«1l)i>,  eliPiiso  kiili  i-  udor  k«b  yo[ol.i<''  er  nidito  »ich  u.  9.  w ,  wt»nui4  »itli 
Fornntti.jii    iler    svhwncboü  Vorbi«    crldürt;    mit    kiiluy,    Audi    kuluti,    rgl. 


Jieinüch,  die  Sahosprache. 


457 


Ainayk  saml  is'  inft.  i^*  abhält : 
[«anü  slnak  rabe'),  mö-Ie  teninko*) 
Ihinui  sayalä  inai7'Psito  **}*  ak 
ly^l^b^  yen  ai  nab4  b/i|a. 

Araayk  saral:  ,maj'e,  t«   niar- 
I  ytflii  I"  iik  yeleheii  yen.  ay  sa^ala 
ak*  uUil'")  iiiiöya  telehein^*)  mä- 
jiftbbei*)  yen. 

Ay  mari  äka  mar;t'iSiSnii    ilbiw 
1  yatabanan  *') .     subah     rlanran**), 
baskä    Hiinian ,  suni   daman    yen, 
Bt  marayS  kabb  t«lelie'*'*)  yen. 

Ainayk  saral:  ,ta  mara^s  eyi 
mam^'Ü  kini?"  telehe  yen  ay  eiji)ä 
ba]ä  i^i  e^rlä  sa^'älak. 

Te  eu4*  sayäl:  ,nabs  ku  sa^al 
kn  mar;'eslto*  ak  yel^be  yen. 

Ainayk  sänll  ay  bala  hiiriktt»*'*), 
t^dö*''!   yf'n .    dikii   indu/siiiö^**), 


Hierauf  sprach  dieser  filtere 
Sohn  tu  seiner  Muttor  und  /u 
seinem  Vat^r:  ,i<'li  werd*>  eiK^h 
sterben ,  wenn  ihr  es  verbietet, 
dass  ich  meine  Srhwest<*r  heirate". 

Hierauf  ent;?e^netnn  sie  ihm: 
^^\,  heirate  sie!*  die  Schwester 
über,  die  ^rerade  abwesend  war, 
hörte  (is  nicht,  was  si«  gesproeheu 
hatten. 

Diese  nun,  um  ihm  die  Hixdi- 
zeit  ÄU  bereiten,  kauten  Getreide, 
kauten  Butter,  kaufen  Honig, 
kaufen  Gwwändfr,  denn  die  Hoch- 
zeit war  schon  nalie. 

Da  sprach  das  juuijc»  Mild- 
chen  KU  ihrem  jüngeren  Bruder: 
, wessen  Hochzeit  ist  denn  diese 
Hochaeit?* 

Da  autwoH^te  ihi*  der  jüngere 
Binder:  „dein  älterer  Bruder  soll 
doch  dich  heiraten!" 

Da  ei-schnik  das  Miididien,  ^ing 
von  danrien  und  kam  zur  8yko- 


7)  i'hI»  Ätorbeii,  schwnch  floclirt,  vpl.   (öiUn  diia,  diiwii  stcrlion   («-r   mT). 

8)  Wörtlich:    e»  bt  nielil,   wontv  ilir  sixgt. 
1*)   WÜrtlich:   cLus  leb   für  mich  Heirat    tnaclio    mit    der  Schirester,  Auth. 

.  i^0|^0|  *    HeirRt,    zu    miuye-si-ito   n.    oben   im    Verb    unter  F.    der    cttusatlve 
xivstitmm. 

10)  nki  ük'l  an  einam  KadtTii  Orto. 

11)  Für  ypijoliunt-in;  vgl.  iit>on  hei  den  Fofttpositionon  die  Nole  7.n  liltorn  in. 

12)  ImiMTfoft   dur   2.  Funn    von    «h  hüren ,    2.  Form  ^«hh  für  nbiib,    stnrk 
AecUrt,  iäubjuurt.  ab«.  Imperf.  «hi« ,   l'crf.  ob<r ,  Irni)i>rnt.  obft!    jtliir.    ühä!     mnbd 

Gehör. 

13)  Uhu«  mahlen,  stRrke»  Vnrb  {Tigri<  /l\fhj^,   Tnii),  Imixrloct 

14)  rlmn    kaiirim  .    scbwm'.lic'v    Vorh,    ImuLTf ,    vgl.    Tigre    ^J  f\  *  ,    At'tti. 

l,.i   kab  oder  kwUi  mit  t^  <.i|pr  yojel.ic  s.  Ni»tw  «;  Ti(fr(i   *f\A^\  fl/tl  AI 
\tt)   birig    orschreckcm ,    birrig  sehr    ersoltrockon ,    schwitcht's  Verl»;    Autli. 

17)   I'erfcct  vom  stHrkon  V«rh  iwbiy   jiclien.  Stiltjiinrt    mlHWit.  Itnitrrf.  «iliyc, 
Vtxi  cdfe.  lTnr«n»t,  nd.'.  [d.  «d.iwi»  (Tip-.i  "H,^:  und  '1,1^.%  Ah I.    ^PJl?;). 

18»  ludividudlfurnt    v»iii    imhi^'Är    jihir     Inda^'ur,    fem.    güii. ,    <lie  S^kumure, 
l  di'n   Suhlt  v'xa  goUwüii^tur  Itiuira;  Aetlt    ^([^(1* 


458 


Rein.i»ch,  die  Saho^praehr. 


teinete*")  yen:  y'  »bbS  bald 
indayaii«,  lad  yo  elöh^")!*  äk 
telebe  yen  inda;^'artxjk  ay  baja. 

Aujä  ped  iiy  inda/iiTtö  lud 
4ka  telelje  yen,  ai  indaj'aitök  uk 
gajfie*')  yen  iiy  ba|ä. 

Amayk  Baräl:  ,y*  f*bb«  büliV 
indaxiw^*>7  haf  eleh*-^^)!  ak  ielel,»e 
yen  indaj'aitök  ay  bala. 

Äinä  ged  ay  iDduj'iulö  baf 
aka  telebe  yen,  inda^arttV  biikiik 
gajjte  yen  ay  bulä. 

Auuiyk  sanll  ay  babi  t«  inä, 
ay  {h  al«bä  öl  yemctin  yen: 
,Däbaba,  yi  baläu  «>b*-^)l  l'olo  nok 
ma-mashHsüj"-*),  ob!"  ak  yeJBben 
yen  ay  ten  balak. 

ÄJiiä  ged:  ,aiiü  yi  sa;'äl  yi 
bayela  ydko,  yi  eiula  sa/al  yi 
baj'tdi  sa;  äl  yäko,  y'  inä  yi  balbV 
tako,  y'  ttbbä  y\  l>ällo  yako.  anü 
möba*  äk  teje^e  yett  ay  bajä, 
wen^*)  yen,  äk  bente**)  yen  ay 
bajä;  yedeyrj-')  yen  ay  bajal  inä, 
ay  bajä  te  abbä. 


niore  des  Dorfes;  m  dieser  av 
sprach  das  Müdclien:   ,du  Syll 
more  meines  Vaterlandes,   ne 
dich  zu  mir  herab!'' 

Da  neigte  sich   die  Sykoma 
VM  ihr  henib   und   dafi  Mftdc 
setzte  sich  auf  die  8ykoraorei.j 

HierauJ'  sprat^h    das    Müde 
zur  Sykomore:  ,o  du  Sykomci 
meines  Vaterlandes,  erhebo  dicli 

Da  erhob  sich  ihr  die  Syko- 
iiiore,  dift  Jungft-au  aber  sass 
hotih  oben  in  der  Sykomore. 

Hi<nauf  kamen  die  Mutter 
der  Vater    des  MlldcliMiis    herfc 
zu  ihm   und   riefen    ihm    *u: 
Dahaba,    meine    Tochter!    st 
herab,   lass'  uns  das  Brod  nw 
sivuhr  werden,  st^ig'  herab!* 

Da  sprach  zu  ihnen  die  To  

ter:  ,niein  Bnider  soll  mein  (rattp 
werden ,  mein  jüngerer  Bnid 
soll  mein  Schwager  werden,  me 
Mutter  soll  mir  Suhwiegermutl 
und  mein  Vat^r  mir  Schwieg 
Vater  werden!  nein  ich  st«ij 
nicht  hinab",  man  wurde  ihrer 
nicht  luibhaft,  sie  selbst 
willlig1(4  nicht  ein,  die  Elt 
gingen  also  von  daimen. 


\9)  Perfwt    von  nii«t,    8ul»}.  »m;it<i  .    tmporf  «mite,    Porf  emvU" ,    Inni«»riit 
imrppi'llnässig  «mö  i»l   umtm  (vgl    Aolh    ^^^^/^  * ,  Ainli     ^^#T|  * ,    Jt^O: 

\in\  c  tn\i^r  lud  ojch«  sirh  sfiiikon,  noigon  (vgt  A«lli-  ^I*lP|)^  s.  N.tto  f>  nit<l  | 
ül>  l*«<rfect  von  giü>  g«laugeu  wohin,  »chwaeh  tlodiit  ^  vgl.  Arth   "}  f^  Yjf^ 

82)  Vurl.  Not»  6,  15  ttiid  20;    mil  li«f  vgl.  y^.  wft>,  LJ»,  Lftl>.  sa^JtP . 
•23)  Schwach«»  \>rli. 

^4)  N<fgiitiv-Impernitv1<trni  \\vr  si^cuikIh  ^irll;llllin>  in  ilur  CMU^AtivCana  von 
tiiMieb  aftucr  wcrJou,  scliwjiih   eiuetjrt,  Tlgr«'-  (f^^ftl  l 

S6)  Perf.  von  w»y  tüclil  lijuieii,  iiiclil  vrlnngon,  schwncb  flwtirl,   lm|« 
r-U  u.   ^   w..  Porf    wt'  oilor   woy,  Wt<y-tv   ii.   *    w 
^Ü)  hf«n  nicht  wtilltiU.  »chwncli  flcviirt 
J?>  Porfecl  v»>u  <liiy,  *.  Kato    17 


fidniach,  die  Scütosprache. 


459 


Amayk  säräl  enila  te  Sii;'äl  el 
lyemete  ypn:  ^Dubaba,  y'  asa 
[sa;'Aläu  ob!  üiu  ialilä  bälö  ink6 
Inttdiyek**)"  ak  ypit^b®  yen* 


Aniä  ged  ay  ba|a  ubtö  ynn, 
liki  s»/äl  togutte'*)  yen,  inkö 
I  dlbol  yedeyri  yen. 

Ayi  sayül  äka  yenebe*")  yen, 
[dibnd  maran")  yen. 

,6irä  ma-badiSm^*)!*  äk  yelehe 
\  yen  sa^äl,  li^stik  tttiuidüi)  biMlä^^), 
i  dibol  yadiye  yen,  iiudehpriii  sii^rä 
'***)     y^"     mmnan      iiüiIj      jiv 

,  däk. 

Will  nm\^  ay  sa^äl  dibol  y\nh 
ged  gira  ak  bade  yen  ay  sa/aläk, 
gini  bä;|rto'')  tt»de  yen. 


Ay  gira  U>dB  ged  ^iiiiii  niinuil 
I  tffniete  yen;  ay  giimi  nuiiui  gim 
j  äka  tuboy^*)  yen,  ay  giiirii  nmiia 
eli  ombubä  k<^    guttiböd    aka 

oy  yftn  araVäP'), 


Hierauf  kam  '/.u  ihr  dor  jüngere 
Bnub»r  hf  luus  uud  ripJ"  ihr  zu : 
,l)iibftha,  nimne  lieb«  8L'hwe.st4^r 
steig'  herab!  wir  Wf^rdpn  zu- 
sammen in  das  Land  /iehen,  m 
w>dclies  du   willst". 

Ihi  sting  das  Müdclien  b«rub, 
küs.stM  ihren  Bmder  und  sie  /.og<'iJ 
zusammen   in   die  Wüstn. 

Dieser  IJiuder  iM*v\-uchs  ihr  nun, 
lind  sie  nahmen  ihren  dituernden 
^VufenÜialt  in  der  Wüste. 

,Lass'  nur  das  Feuer  nicht 
ausgeben !"  sagte  zu  ihr  der  Bni* 
der,  er  aber  nahm  die  Flinte, 
ging  in  ilit*  Wüste  ujid  braehto 
j^deii  TagHif'U^u  Perlbühiirrbt-ini. 

Eines  Tages  nun.  wlihreit()  der 
Bruder  im  Wailde  siih  befand, 
ging  dtir  Schwester  das  Feui»r 
aus  und  sie  ging  hin.  um  Feuer 
zu  Ijuleii. 

Wie  sie  nun  um  Feuer  ging, 
da  kam  sie  /.ur  Frau  eines  Da- 
mtujs;  diese  nun  gab  ihr  /war 
Feuer,  aber  die  Frau  (!es  Dilmon 
gab  ihr  auclt  gebrannte  Maiskörner 
und   Asehe   mit  aul   den   Weg. 


S8)  FQr   uailiyK  ki    i-»    i>t    wir    tifluMi.   l'roschreiUiiiiK   für  »las  rTiisviis   uml 
KuUir;  ».  N<rU«   17   uml  27 

319»  3.  fem.   |M'ri'.   von   fof»«»t  kiiss«*!!,  «fbwnfli   lIiH-tirl 

3(li   P«?rf   von  null  ^rroHH  Mri'rdi<n,  Suhj   a-iifiL-<>.   t[u|i«'rl'  ii-iii>i»-C>,   l'wrf  e-iit<b-^, 

wAhr»cliHiilu-1i    im  Zu.>Miniiie>ili)itit;    mit  *V\\^ii    {(T^fh  ^   •'•'-'"  •    JCI)/1\.  C  ^^ 

Sil  Imporf  von  mar  bliMlien,  »chwrti-l«   Hfctlrt 

•J2i  Von  liiul ,    (iU-rlHVi,    vcroiukfii ,    von  TliiiirHii  ycüiigl.  im  Ot-gPiiMilz  von 
nili,  B.   Xutd  7;  Über  diu   Form  s.  NnU^  ^4. 

33)  Im^ri.  von  bl-ü-il,  v^l.   NoU«   0;    «li«  Unui«l('oriii   t»l   liuy  tkdinien  ,  vgl 

34 j  IiniMsd'.  von  \>t^^^  briug«3n,  |:ctn*n,  si'hoikon,  a«bwiu:h  UecUrt;    vgl.  ^3X3. 

'AU)  l>»mU  hio  l*nii({e,  Subjunct.  vou  buh;  s.  Nuto  34 

36.1  foif.   v«>ii  haw   t;*>l'f<i>  ^ulij.  n-hnw-ii,  Ituporf.  almy,   \'t*r^.  u-boy,  liij]jt'rjit 

u-bö!.  T\^^  un :,  '^"i»'  (dikd:,  ^'^^^^^  ^^3- 

ST)  u-üii  [tiat    ufoli   VVo|i;   vgl.  mjC  . 


,Ab'  iso?"  ak  tejebe  yen  ay 
biilii  ai  gitini  namäk. 

,Ar4ial  adituk"»*)  ezri;-»»)!*-  ak 
tel»'liü  yeii  ay  imiuä  güiniyä  uy 
liahik. 

,Ma;'e*  äk  tt?Jeh§  yeii,  tcde 
yen,  a}'  iiiaz^li  omhobii,  uy 
ffomböd  tu'uUiLci  tizri/e  yöii,  lunft 
ged  i^i  ärel  temaiA  yen  uy  bajä. 


Ay  ghini  riiimäl  te  häyela,  te 
daylo  atur  yokini  el  yeuietm  yen 
8111111  dikil  diboku. 

Ay  gimii  duylö  am  iaAk:  abeyt's 
heyu  uo  uiiray*'')!  hey6  kol 
temeieni  li-ho*')l*  ak  yclehen 
y«n. 

,Adüwa  taiiiä  aral^ud,  siiii^ 
i^ytäuak**)  iiiazdi  oinbobä  ku 
onibüd.   yiiii/.in/e    aialjüd   sina 

sugä**"*)!*  ak  t^jehe  yen  iM  dayl6k 

ay   numä  giiiniyä. 


,Was  soll  ich  damit,  machen?* 
sagte  das  Miidcheii  zur  Frau  des 
Dämon. 

,Weiin  du  auf  dem  Wege  da- 
hin ziehst,  so  sUe  das  aus!* 
sprach  die  Frau  dos  Dämon  ru. 
diesem  MSdchen. 

^Gutl"  sprach  das  Mudchen, 
ging  fort  und  streuU^  diest-  gp- 
liraniit^n  Maiskörner  und  die 
Asche  aul'  den  Weg  hin,  end- 
lich kam  sie  heim  in  ihre  Be- 
hausung. 

Zu  dieser  DämuDüfrau  kamen 
nun  ilir  Ciatte  und  ihrf  Söhne 
vier  an  Zahl,  die  aus  der  Wüsie 
in  ihr   L>urf  heimkehrten. 

Diese  DiLmonssohne  »(traeben 
nun  zu  ihrer  MuU«r:  „MfnHchen, 
Mi-nsrben  riechen  wir!  gieht  es 
da  Mt^nsi-ht'n,  die  '/.u  dirgokoinmon 
sindV" 

.Oi^ht  nur  hinaus  auf  diesen 
Weg  da,  durt  werdet  ihr  ge- 
brannte Maiski'tnier  und  Asche 
tindeu ,  ihr  werdet  das  auf  den 
Weg  hingehilet  tinden'  sprach 
m  ihren  »Söhnen  die  Frau  des 
Dilmun. 


38J  Zwelle,  »eltiior«  Kons  de«  Ci>ndirioii»lLH  ndi-yo-k ,  »»li'-lo-k.  aiii-no-k. 
adi-tono-k.  tiuh'-uimi>-k  woiiii  ich  ti^U»,  ein  ijdut,  m-'u-  ^(»hiMi,  wniut  ibr  (j^eht.  »im 
^tJbaa,  filr  gewnhitliilii»rt<a:  (jtln-nki»,  te(l««->iki»  ».  %  w.,  »-  im  V«rl»  ».  v.  iuUititiuiuiJ 

39)  Von  Kar«,;'  sicu,  SulyuiicL  tan-y-it,   Iniptirf  ii-urly-i-,  Turf,  i-kri)^«;  A«Ui 

4<i)  iii)  inirtty-  ti*  rii'oht  Ulis  «n,  Oeracli  kommt  «iil  uii»,  inipnr«ouii]  if«br»aplii, 
iiiirRy  »\.H  wmulrh  Onniclj  nn,  «chwBch  llnctirt ;  mtut  »»gl  »ucli:  lii<y«'>  ur*'  l»«-ni 
y»  uurAy  V4  komtiil  Über  mich  viii  lienirii,  wolchor  (l««n  (k^rueli  imvh  Mtfiucltan 
Ikst  —   ich  riucito   Mi'iu«vlii-ti. 


II  1...  iTii    !.•  Ji. 


,]n 


iilKI    ■l'^^    k    lU   j^i'i  nvtink. 


41^  Uiht  e»,  liAt  HS  Munschoji,   wulclu!  ii,  *    w 
rrngvndon  lio;  toroetä-m  fiir  yotnutini-in,  %   Nolo  1 1 

42)   Vom  ftcKwachcm  Vt^rh  pry  «rlanjfen,  Wknmin. 
s.  Note  28. 

43 >  VA    wird    f>nc<li  1ii>Kf«tninn;    nu  sii|;t  man:    hufoü  mbr  aUii  »tigf'  rr  f«iwl 
'«ln«ii   Vorsturlitnuui  =-=  uiii  Muiiii  (der*  gtutUirij«»  bot  »ich  ibin  dfhr;   |{al«b«  »kaj 
«r  fiiiid  «MIHI  Hold«  =^  (diio  Ilühlc  war  Ihm  da,  but  ntch  ihm  dar;    hryii^ 
LMiote  Sljdiiicru  =  Mähiut  wariwi  ihm  da  u    ».   w 


Raniacli,  die  SaliospTtKhe. 


401 


Aymari      yedeyn     yßn      afiir 
'  yekini**),  ay  balä   lired  yemetm 
yen. 

Ai  balä  ay  ginni  daylö  aniülal^^j 
labile  iiue  y^u*^J,  anui  ged  uk 
su^tte*')  yen  äred,  ay  ginni 
daylö  te  weyn*®)  yen,  ainä  getl 
t«  ^ed  defeyn*')  yeu. 

Amayk  säral  ay  balät  sa^'äl 
malehf^nä  sagnl  bähe,  yome>ie  yen, 
uy  su/utte  sa^alä  äred  te  wey 
yen,  ay  ginni  daylö  äred  akii 
srngfin^")  yen. 

Ay  bälal  ay  daylo  ginnjya 
el*')  yirdln**),  ka  ^igdiiur'''^). 
bet«n  *•)  yeu ,  ay  te  su/ala 
U    labile,    tobbe    ged    birrikte. 


Diese  nun  gingen  hin,  ihrer 
%'ier  Wiu-en  sie,  und  kamen  zum 
Hause   des   Mlidchens. 

Das  Mäd<:heu  j»ber  hatttt  die 
Dilmonssöliiie  in  der  Feme  schon 
erschaut  und  %'ersi.eekte  sich  so- 
fort vor  iluien  iin  Hause,  die 
DämaiissÖhno  fanden  sie  nicht, 
blieben  aber  in  ihrem  Hause  sitzen. 

Hierauf  kam  der  Bruder  des 
Mildehens  mich  Hause  und  bnichti* 
sieben  l'erllrühner ,  er  fand  nun 
<lie  ÖL'hwester,  die  sich  versteckt 
hatte,  nicht  zu  Hause,  d;d'ür 
über  traf  er  die  Däniouss^lhne  an. 

Diese  Dilinonssöhue  fielen  nun 
über  den  Jüngling  her,  und  er- 
sclilugeu  ihn  und  fransen  ihn  auf; 
du  nun  seine  »Schwester  Aha  sah 


44^  Nacli  Ziililwürteni  in  dioi»4;r  VorLuiilung  stots  da«  Vorb  ke  ^olirnucht; 
z.  B.  my  I*>n™^  ^>li  ynkv  tnAhali  dicse.<i  IUv>r,  \veU-liit<(  'JdUO  (^Maun)  betrug; 
nudiiikil  malMhöii  yckini  tA'iml  ycmetin  En^>l,  sieben  nii  Zu  hl  üüiond  kamcu  zu 
iluieri;  itn^MiA  ad«»li  isi  umi'»  yeltt  tl  yi'inetP  der  Köuif^  kaiti  m  drilt  (mit  awfl 
Be^^leileni^  zu  ihm  ^=  drei  si^in  Kopf  war,  u.  ».  w. 

4ü>  »mtt  üla-1  da  in  dieser  iUclituug;  der  Entfililer  doutcto  mir  luit  «oiuer 
Hund   «uf  «inon  Ueri^JiHtt«!,  der  in  uoinUcher  Entfernung  >ücb  befaud. 

46^  PiDMinamperf  vun  bal    »ebHii  \  s    <t|ii<(i  dio  Flexion. 

AI)  %uy  vi^nsteckt  nein  0'  iff  ^  JTLÖP  *   '^''**  )•  »"/""''  ^^''  *'V"'*'  '"    Folge 

VoeftLunmiUtioti)  ücb  ventevken,  scbwaches  Vorb. 

4l*>  Aucb   weu,  ».  NuU*  25. 

4V>  ^'oln  »chwiiebon  Verb  d«'Aiy,  nnch  tffny  »icb  setzen;  K(*igt  pIii1{^  Un- 
rxifolmiUHigkciteii :  Impcrnt.  dcfe!  luipiTf.  di'fey-a,  deley-ta  u.  s.  w ,  Porf.  AvU\ 
dpfey-te,  defe.  dof^y-iiv  n.  »    w. ;    vgl.  Tigr«  JP*^!,  *   »""urte  !  luvbe  Oediilü! 

h(t)  Zu  sog  *.  Noto  43 

!it)  Auf  dloKeii  JäuifUng  dU<so  llilmimssübne  iibsr  dienten  cntr  m-\}  fielen 
kia  bur. 

ii)  rad  akb  »uf  Jemftiid  »tlirz<>)i,  biiizuUufou,  wird  stark  l!ectirt ,  daf^ogen 
In  der  ßrdnutuiig:  fallen    wird  cj>   schwach  tiectirt,  z.  Ü.   inunj{4>  rub  rudü  oa  tiol 

vi*>|  [{»'•gtMi-,  junc<*  sV^Iit  im  ZuütimnuMihang  mit  Ai'th.  f" J^  *  ,  "^Sj  d'R**s  mit 
iD/ü,^l  l*i«  Fleii<in  v«jm  ütiirk^m  rnd  i»t:  Suhjuin-«  urdo.  Urd<*  u.  a.  w., 
lni]>«Tl"  urde,  urd«  u.  «.  w.,  Tört".  irdc,  tlrde,  lni|Mirmt.  ered!  CnoMit.  Subjuiiet. 
ay-rwl-o,  t»-y-rmd-o,  Porf.  «•-y-rpde,  t*}-y-rfd-i'  u    »    w. 

68)  Von  g»daf   (Aotb    "J  J?^  \)  •  **    '*''*^^"  ^''^  1'*'''*'"" 

54;  K«ilt5xivforin    von    bay,    l>e-<-f    ich    tmbm    »w  mir,  as»,   Ito-t'll^ 
»    NuUi  3:i 


463 


Reinisch,  die  Safioapracks. 


wej-te  ^*),  raangura  «Jert«  *•)  y6n, 
aniä  g6d  ay  j^iinl  ilaylö  te  geyn 
yön  ,  amü  j?6d  ala  meye  tiiiö 
bajä  naba  bä|a  ginniyä  t^*  mar- 
yeikite  yftTi. 

Amayk  säräl  ay  bula:  ,koli 
adSwo  liyo'*')  atti  yok<i  siritiyä^") 
tektiiiko*®),  hinni  sa;'ali  lätofyol 
haln.Vit^f*)!*  äk  tejehe  yen  ay 
giiini-bl  naba  bn,]ak. 

,Ma;'e''  ak  y*^lfbe  yön,  auiä 
ged  ay  ba]ä  \k\  sa;'ali  laJVit' 
la<|otud  liaytft*").  tedö  yßn  ay 
ginni  daybdl,  t-en  äred  t*mete, 
mai^'e^imte    yöu ,     iiiko    niareii 

yen. 

Wili  mäh  ay  ie  bä/cli :  ,atiu 
bBra  halä  beU)  kini"-)''  ak  ye|ph»i 
yßn  ay  balSk. 

,Maye*  ak  tele^iö  yen,  ay  balä 
4ka  tet^^iene  yen,  ay  hajäd  sim 
ed  dka  haytä  yen. 


und  höjte ,  .so  ersohrak  sie 
wointi*  und  sclirj«?i  laut  auf; 
ent4eekten  sie  die  Söhne  dd 
l)ämf»n,  und  da  sie  an  Antlilj 
schön  war,  .so  wSlhlte  .sie  d4 
iUteste  Sohn  des  Uänion  zur  Efc 

Da  sprafdi    das  Mtldthcu    'AH 
ältesten  »Sohne  des  Dilmon:  .ic 
niuss  wohl    mit    dir   ziehen, 
du  stJirker   bist,    als    ich,    de 
überlass'  mir  die  llobeine  mein 
Bruders !" 

„Uuf  sagte  er,  da  sterki«  nu 
das  Mädchen   die   Oebeine    ihr 
Bruders  in  eini>n  Sack  und 
dimti  mit  den  Oilnionssjihuen^ 
kam  nach  deren  Behausung 
ward  du   gebeii*atet,    so    blieb 
sie  denn   beisammen. 

Eines    Tages    sagte     nun 
(Jatte :  ,ich  muss  morgen  Arzeii 
»-innebmeu" ,     so    sagte     er    zu 
MiUbhei). 

^Outl*  sagte  sie,  sie  iruiliij 
ihm  die  Arzenei,  aber  in  di« 
Ar/enei  mischt*  sie  ihm  Uift  hine 


Tili»   Voin    M'liWHelii'it    Wrl»     w>*y,    Tigr«'    {jJ'OJl  *    «m    Hill«-     rufoiv .    Aal 

57)  ÜftnuwUv^  s.   mich  Kote   17 

58)  itiri-ti}'»    |)l    siri-mtirn  f^ü,    r>iM ,   kostbar,    »cht,    dum  in  üb«(rtri 

.*ili)  Wortllcb:  wpiiu  <lii  sili<m  •>liirk<'r  «l>  »il<  p-wurdwu.  gv»r<b«flV>n  1i 
r'iiiiditiniial  von  kr;  mcit»  ICrzÜliliT  xHi^ti«  mir  j#'tliM!h ,  mmi  krmii«  «och  toki 
hi)(lji<)  ■(AfTcn.  H    i>lii<n   im  Vcrli  <l«tii   Modus  t-;iii.sMli> 

flO)  CauAtirer  K«flaxJTstjimin  vinii  M-Iiwiulifu  V.-rli  hnb  vi*rliugMiD  |' 
Tigr^    7J?'4*    =^   ^*^^^     rflf?7l    ''»L"*-«».    »••    <l*««'H«'r  Kunu   hüuli^;  fljr 

fiiit'iiclu«  littb  gcbraucbt,    x    ü.  ya  habt   udvr  y)%  Imhuit  verlMs*'  tiit4*h.  Im»  ml 
tu  Uub! 

Gl)  Vom  HcUwHcbeii  Vnrb  bny  l«*t;en,  sotxt>n 

6Sl  VVttnlirli:  «•«  bt   ikinti,  Ata^  ich  Arxiiei  xu  mir  itvlini«. 


RcintHch,  die  Sakosprache. 


463 


Ay  hftja  yo^obe  *''^)  yeu.  rübe 
y^n  ay  ginni  beli,  ka  hdn^al  X:iia- 
hetid  hayte  yen,  k.i  bilu  disted 
hayte  yen.isi  sajäli  hane  tifdiye'^*) 
yen»  iM  saj-ali  lafor  tutiiqu^e"'^), 
tede  yen- 


Sittinä  Mttryainal  teraeteyen: 
,auu  sina!  '^'*)  emetö"  iik  tejnhe 
yen  ay  balä  sittinä  Maiyiimalv. 

,Ay  fäkla,  yi  lialauV"  äk  tyjehn 
yeu  sittina  Mnryiiiji  ay  baläk. 

,Ana  yi  sayäl  yok  räbe,  läfoi" 
bähe  äne,  kädo  yo  siräha*')!* 
äk  tejebe  yen,  „yo  iinisa  *'*') !" 
ttk  telebe  yön ,  ,ufe  ed  yu 
edebbu«")!^  äk  i^l^^ig  yen  ay 
bala  sittiniv  Macyämak. 


Diese  Araenei  nun  tnmk  dßx* 
Diiiuonssobii  und  starb;  liiBrauf 
legte  sie  dessen  Kopf  in  einen 
Korb ,  dessen  Blut  gab  sie  in 
oine  Pfanne  und  Latte  so  für 
ihren  Bmider  di«  Blutrache  ge- 
wonnen ;  sie  n.üini  dajin  ihres 
Bruders  Gebeine  zu  sich  und 
ging  von  dannen. 

8ie  kam  zu  unserer  Frau  Maria 
und  sprach  zu  dieser:  „ich  bin 
7M  Euch  gekonimen*  sagte  das 
Müdehen  xu  unserer  Frau  Maiia. 

,Was  wünschest  du,  meine 
Tochter?"  sprach  unsere  Frau 
Maria  zu  diesem  Mildchen. 

.Mein  Bruder  ist  mir  gestorben, 
die  (iebeine  bringe  ich  her,  nun 
bauen  8ie  mir  dieselben  uul!" 
sagte  sie  zu  ihr,  «machen  Sie 
ihn  gesund!"  Bagtu  sie  in  ihr, 
, hauchen  Sie  mir  <lie  Seele  ihm 
einl"  sagte  das  Mildclieti  ui  un- 
serer Frau  Mima. 


C3)  Vom  slurkl^ii  Verb  jn]i   triiikoii 

C4)  h»hß  niatracUi^,  tifdiy»}  l*crf.  vom  starken  V<>rb  fudiiy  { Aeth.  AJi^f^  [  ) , 
Subj.  »-fday-o,  lmi»0rf.  »-lilij-i; .  l'L'rf.  i-fdiy-t' .  Cnu«.  .Siiibj.  aa-f)*tlny-i>  n.  s  w 
I>«ijcnigc,  wololicr  v (»rjiHichtftl  ist,  Ji«  lilutritihf  am  itflimuii ,  ilrr  flOA  ' 
J^^^^  *  wio  er  im  Ti^fTH  gomuint  wird,  lit^but  im  Huhu:  Imne  yiifiliyü-tiyii. 

05)  Porf.  in  rlor  KtiHtixivforin  vom  stiiritcn  Vurb  ftqay  nuflicboti  ntwns  vom 
Boden 

Cüt  Pltinili.'*  miytvitati.'i,  in  der  Ajirfi<U>  «ii  Ktis|wt'tsiwr«MiiioTi  winl  im  >Nabi> 
wie  im  AmhArisi-bon  büuli^  dt^r  l'lurul  gcisotxt ,  ja  wignr  woiiii  von  Hv!«ij«{>t.%- 
jH^rMMien  in  ilertMi  Almüsonhuit  j^psjinM.'lion  wird ,  wemloii  dlv  Sdlni  «itt  di'ii 
IMunil  do«  VHrl)H  im.  »  It.  y'  iuo  miiyv  ynriTnl  =-^  tftiu»  m<^ino  MuHi^r  ht-findi-t 
•ich  wolil. 

üT)  Vom  .-M.'liwucht'ii  Vori)  Hiimh,  «•i^onllk'ii:  linu«n  ((«in  llüns).  iljiun  4^l«vits 
in  Stniul  »«txon ,  U'ki'r  »irali  ninn  Miiltlxcit  zuiiHr^'itcn ,  i|iimi^  <<inili  »in  H*iinJ 
nihcti,  iim<'t  sir.ih   de««  Kopf  in  SUiml  awtaen  ^^  frisiren  u.  ».  w..  Ti|j;^ri';   j'lLfJl  * 

^^•^ti.  lucü: 

6»j  imperat.  der  C»tt»ativßinii  vom  sdiwacbou  Verb  ur  gcripsoii. 
Ct»>  Vom  starlien  Verb    ilab    xariJcJn{»dK-n ,    vergelt«ii    (vgl.    UJi'tJ" ,    3nC) ; 
worilieb;  Uio  S<<«lc  ni  dviiittflbo»  <üd  ^^  ny-d»  mir  ({eben  Si<^  xurflclt! 

Bd,  xxxa  ao 


464 


Rdnisch,  die  SahospracJie. 


Ay  sittina  MärySm :  „maye,  yi 
bajän!"  äk  tejehe  yen,  ay  sa/äl 
äka  sir5;^te  ygn,  ay  sa^'äl  äka 
urussg  yBn,  ay  saySl  ufiB  6d  äka 
tedebbe  yen,  äka  tohoy  yen  ay 
baläk. 

Ay  sä^'ol  sine  yedeyn  yen, 
walitit '®)  yäkinl  inkö  dibol  ma- 
rän  yen. 


Da  sprach  unsere  Frau  Maria 
zum  Mädchen :  ,6ut,  meine  Toch- 
ter!" und  sie  baute  ihr  den  Bru- 
der auf,  sie  machte  ihr  den  Bru- 
der heil,  sie  führte  ihr  die  Seele 
ihres  Bruders  wieder  in  denselben 
zurück  und  übergab  ihr  denselben. 

Die  Geschwister  gingen  von 
dannen  und  wohnten  zusammen 
als  Heilige  in  der  Wüste. 


70)  Von  walf-to  fem.  wall-tü  plur.  wali-tit,  Arab.     J!»  *  zur  Eiidang  to  vgl. 
beim  Nomen  den  Abschnitt  über  die  Zahl. 


Jakob   von  Edessa  über  den  Scbem  haiumephorasch 
und  andere  Gottesnanien. 


Ein  Beitrag  /,ur  (Teschn-bte  des  Tetragrnininal  on. 

Von 

Dr.  Eberhard  Neatte  *.i. 

Das  hier  raitgotlieilte  lungere  St-bolion  des  beriibinten  s}Tiscben 
Bischofs  Jakob  von  Edessa  dürfte  nicht  bloss  den  Fwuiiden 
syrischer  Litemtur  und  Sprache ,  sondern  auch  hebrllischen  Philo- 
logen Willkomms u ,  und  iiicbt  weuiger  für  Tbeulogfn  von  Werth 
sein;  ja  wir  hoffen,  dass  selbst  klassische  Philologen  und  Juristen 
etwn»  in  demselben  finden  können,  das  für  iVne  Wissonschaft  nicht 
ohne  Iuieres.S'1  ist.  Zur  allgemeinen  Orientining  schicken  wir  einige 
kleinere  Absclmitte  voraus. 


I. 

Seit  der  Reforniation ,  d.  h.  seit  die  christlichen  Theologen 
anfingen  hebräisch  Kii  lernen ,  ist  es  bekanntlich  unter  denselben 
.Sitte  geworden,  die  den  ('onsonanten  des  alttcstanientlichm  Oottes- 
namens  mn^  beigegebenen  Vocal/.ttichRn  ^  ,  —-,  -^  mit  denselben 
znsainnienxulesen  und  den  Namen  daher  Jehovah  auszusprechen. 
tfnd  zwar  wurde  die.se  Uewohnheit,  soviel  mir  bekannt,  gleiclier- 
Weijse  bei  den  Theulügen  der  rüniiscben ,  wie  denen  der  pro- 
tebtantischen  Kirche,  in  England  und  Fritnkreich,  ebensogut  wie  in 
I»eutschbmtl,  im  Lsinf  dnr  letzten  drei  Jahrhunderte  fast  allgt^rnein 
herr.sichend ,  und  vüii  dem  Katbeder  und  der  Kanzel  aus  ist  das 
Wort  Jehovah,  mit  dem  Accent  auf  der  mittlem  Silbe,  in  die  cki-ist- 
lichen    Gemeinden,    durch    die    Arbeit    der   Mis-sionare    bi»    in    die 


1)  Ißt  ikin«rkuiigou  von  Profoiwur  NöUleke, 


W* 


Sehern  htiininrjilioraacJi  etc. 

fornsteii  Länder  gedruiigiMi  ').  Arn  niHisUm  srhrint.  sich  diese  Alis-  i 
spnutln^  in  den  fronuncii  Kreisen  des  englischen  Volkes  eingebürgert  j 
za  haben,  %unml  dsi  in  der  uutx)risirt4*n  englisehf  u  Hibelüb^rKetzun^  | 
wonigstr^ns  an  vier  Stellen  (Ex.  G,  3.  Ps.  83,  jh.  J*»s.  12,«.  26.«) 
und  dreimal  in  /ALstimniengßset'/U^n  Eigennamen  (fien.  22,  ü.  Ex,  j 
17.  I...  .lud.  C.  iO  dieses  Wort  Jehnvah  gebrnueht  wird  ^).  In  unserer  j 
deuisfht^ii  Bibelübersetzuiig  Lutlirr's  konunt  es  nicht  vor.  ubwcihlj 
derselbe  es  sonst,  off  gehrrtueht ;  dennoch  düifte  es  auch  bei  misl 
schwer  hiUt^n,  diese  Aussprache  medenim  gJlnzlich  aus  dem  GeH 
brauch  7,u  entfenien,  trotxdern  es  jetzt  von  allen  8eit«n  anerkannti 
wird,  dass  dieselbe  eine  auf  MissverstJlndniss  beruhende  Nj'ueruii)f| 
gewesen  ist  ■'). 

Ueber  ein  bis  in*;  Deluil  hinaus  ähnliches  Missverstiliidniss  »nl 
der  :rll(>n  Kirche  berichtet  uns  das  folgende  Scholion  Einzelheiten,] 
dii'  bisbrr  nicht,  oder  nicht  genügend  bekannt  waren. 

II. 

Hieronyiims,  <ler  fast  tdh'm  unter  don  abondlilndischeo  Kirchen-I 
lehreni  mit  .Sjirarhe  und  Tradition  der  ff*>brller  vert.mut  war,! 
Kcbretbt  im  l'rologus  galeatu.s  über  dio.sen  tiuJt^snamen:  Nuiiiea^ 
Dotnini  tetnigranimat un  [das  ist  eben  nirr«]  in  «niibusduni  gnu^cif 
v«»luminibus  uscjue  hodie  autirjuis  expressuin  litoris  inveninius,  und 
im  136.  Briefe  (25)  Ad  Marcellam,  wo  er  von  den  zehn  Gottw-'l 
natneu  der  Juden  handelt:  Konuni  [nllndleh  nnmen  DciJ  est  tetra-i 
graniinum,  tpiud  äv(X(ftovtjToi'  i.  e.  ineffabile  jmtaverunt,  «judd  hi»l 
liieris  scribitur  Jod,  E,  Vau,  E.  Qund  ((uidani  nun  ititelligenteDJ 
Itropter  elcnjentornni  slrniHtudinem,  «inujn  in  <iraecis  libiis  repererlnUl 
l'i  Fi  legere  coiisuevenud  (Opp.  ed.  Vallursi  I,  1.31.  III.  720 ).T 
Aehnlich  wird  in  einem  kleini^n  ebent'alls  von  den  zehn  jüdischen  | 
(lott^-snamen  handeltulo»  Fragmente  des  Euagrius  gesjigt-,  dass  djia  | 
nnttusßiirechliche  Tetnigramui,  das  xctraxQfifTTiXiöi  von  den  .loilen 


l)  (0  nimr  kloiupu  PnbUkKtion  dar  eii|(liscticii  Btbelcea«llNcliaA  (Ttio  04»}m<I 
iji  iininy  toiipni<5   187.5),  iu  wf'li-hor  ilrr  Vüis  Ji>li.  .1.  IB:  .\1.m>  Imt  Ooti  illf  Wh 
««licht.    In  mrlir  a1*   l.tl»  S|»T«c'lion  \nid  nijiJc«kt*>ri  nlipruJnu'lct  i>t.  thidr»  ich  Jr- 
li<»v*h  inittT  Nr.  11:1  in  de/  Mpruolio  der  Ai'-" '*^  ■■'   M^-i-i- ■•-  .  \....  ...^. .. .  fi..! 

uiitur    Xr.   l.'ja    Yoh«)Vi»h    \u    tWr    «1«»*    imniv 

Mi»1i»M'k,  tti   Uvlilpji  Füllen    uiT.til.Mt    uts  Wi.        _   i  |_ 

t\  l>np!t  hftbcn,  Mnfpii  n.  tlio   il<'rfliift>fpt»«.'r  clor  in  «h-r  »•rn;li^i<™ 

Kin'bc  viel  gfbriiDclitnn  l.i<  '  i^ik  fij-miiH  ATicinit  und   M<Mlcm  4««  Wxrt 

ülturKU  <iitt/«rnt,  wu^qk^'II  c  >a'^i  iillvrtlin^«  in  luiilarn  Si^muilutiiff'ii,  ii»ptbra<unilnrr 
tipi  (Ikii   tiiclit  xur  •Mi^lUrluMi    Suiiit^kircho   uulii>r«!ik<l«ii  <Murii  in<liui  oA   AitilvL 

:Ji  N«»fh  Joli.  Kriwlr  von  Mryor  und  Stier  dii'ljrp'brtiidr  ilcr  brbr.  J^jirwhr; 
«UntifcM  In  «lor  trnilitioiiolli'n  Auju-siirm-lt«»  Joli.ivah  fnUoii  «liuiim>  «tlo  ricM'V 
Hülimi  xn  niUH«r<n7  irr>nn  Ilo«'l<*mnnn  .  ilor  IHri^)  in  4l^r  «^i>t«<n  AMhittlHiic  m 
liilMilHltiilii't«  (I'j'liKT  ilin  ]ti>ii«itliiiit;  nn«l  /\iJs.s|»rn»-hi'  von  n*"*)  KtitMirMlU  <■«»  J 
u«i'rui»ch  dir  ,..F««liov(ilC'  rinirni,  *lin»  i»«n-U  lu'Utu  ihut,  tlürfl«*  i-r  iluiult  jtxlnuCdUj 
luiniiiiilir  alli'in  sttilim. 


Ne«th,  Jolvh  von  Ede^jia  üf'Cr  den  Scficm  ftantmephoraach  et<'.   4(h 


I 


ddutvai ,  von  d<'t)  rSrieehpii  xvgioq  iiusjcjpsp rochen  werde,  nach  Ex. 
2«,  Af:  auf  tli-ni  Stirnband  lies  Hohenpriestprs  prestund<ni  bahr  : 
uyiaüfia  xvQt'tp  IlJf/I  (in  andern  Hdss.  ni  tu  .  in  einigen  fehlt 
es  \iii.n/.)  .  .  .  TOVTOtg  yfiatf  uutwv  Tolg  CTui^fiot^  imd  iiTi  ovav 
lifn  Jtini,  6  OMog  ').  Fast  dtisselbe  (inden  wir  uin  Schlüsse  des 
Lexicons  der  hebräischen  Eigennamen  von  Origenes,  auf  den  sehliess- 
lieh  sdle  abendlilndischp'n  AnfTiiben  ziinicltgehen.  Auch  er  sjnieht, 
nuf  (iimml  der  Tviibbalistiseh-jüdisclion  Tradition  von  der  Zelinzahl 
der  Nuineti  ünttes  bei  den  Juden  und  sh«.,4  *) :  EffTt  äs  Traf/  «ii- 
roig  yat  ro  ävBXff  lövf jtov  TBToayQd/n/^arov^  .  .  y.\iHoii  dt  xai 
rofro  Tino  "lü^hiütv  kxrfujviizai.  xal  h>  To7<i  äxotßt'öt  tmv 
ttVTi}Qäff(or  ißgtti'xot:;  UQ^niot^  y^dfutaat  yiy^antat,  cllX  ovyt 
To/t?  vi'v  .  (faai  ydo  tov  Eaö^av  irwotg  yQiiüaad'at  furä  Ti}v 
atYiitc(Xü}(Tiav  ,  XEtrcti  5^  rn  TETfjayodfiuccTov  hv  tm  '  aXX*   i}  iv 

VOUfp    XVQtOV    [Vi^.     l.l'J. 

Aus  diesen  Anfjaben,  auf  deren  jj^ejKmere  lit'Sin*(*i'buii*,'  wir 
nicht  eingehen  küiuien  ^),  geht  unseres  Enichtens  soviel  mit  Siehtjr- 
heit  hervor,  djiss  es  zur  Zoit  des  Hiercmymas  und  schon  früher 
griechische  Htindscliriften  des  Alten  Testaments  gegeben  bat,  in 
denen  diis  Tetragrainm  mit  solchen  hobrUischen  Huchst^iben  ge- 
sehriehen war,  die  für  die  giiechischen  Uneialbuchstab«*n  171  tll 
g«?hulteu  werden  konnten.  Diese  Verwechslung  ist  nun  aber  bei 
der  aJthebraischeii  HehritY.  einfueh  unmfiglieh,  mögpn  wir  die  hhh'vn 
in  ihrer  spilteren  der  sauiiaritanijichen  ähuliubeii  (lestult  denken, 
oder  in.  Uirer  fiühesten  wie  in  der  Mesa-inschrift.  in  der  bekannt- 
lich (L.  18)  eb«.'n  dieser  fiottesname  vorkommt;  sehr  leicht  dagegen 
war  diese  Verwechslung  in  der  hebräischen  Quadratschrift  niaglirli, 
und  die  angefülirte  Stelle  des  Euagriiis  ist  ein  schlagender  Beweis, 
wie    nicht    bloss    von    unwissenden    Zeitgenossen    des    Hieronynius. 


1)  Zuant  h«rauj(j;«i:i)hiMi  vnu  t:iituluriu»  tu  Mi>inimont>i  Kcol.  firufc.  111.  ::1C; 
bei   Vullun»!   111,  720;  luMioütfti«  von  Lnirnnio.  tluonrmatk«  sjier«   a<löf. 

üft  nri^oiK»..  <)]ip  II,  r»H!);  IIcxuijIji  ed.  Moiitlimcoii  1,  80.  Hahrdt  11,  M-l; 
tf  llioniii^'inu»  Jll,  7-1,  Ljifjiirde,  (litouiustlcn  205. 

S)  Diu  HaiijitfVajio  hi.  iili  in  diT  Stdiu  (fo»  Origenos  eßpntxols  «mit  toIs 
nvftßiot  tiif  rtmyffntfoiv  oder  mit  yQfiitunnt  kii  «■tnistniin.'n  ist-,  mU  Hmtereii 
Worten,  ob  <>ri>:'iiivi  von  yriveUisdif»  lliindscIiriftoQ  redet  «wio  lliiTnuyino»), 
in  di'rioii  diii  TLaniirnimm  mit  byliiiiisclieii  IUk-IimuIh-h  gusclirlidKii  >vur,  oder 
von  l)«.'<ir;iivdi«ii  <'odii:ts,  iti  ilcm'ii  für  diisstdliu  uodi  dio  «Itliobriiisilio,  iiiclit  diu 
TU  soiiirr  Z<;it  i:«0»H<iir|ilipln'  <Quftdnit-)SeliriA  gcibniurlit  wurdf.  lui  oralorüii, 
Uli»  wnbrtc'lioinliidioriMi  K»ll  nmidit  «lunn  iihnr  äoxaiotf  uud  antiquin  Sfhwirriii- 
keitcii,  xniiuü  du  dio  rebersützimy  difsi»  Wort*»  durcli  „ftU<'rtliünili«-li"  wujjcii 
der  Erwiiliuuiit:  der  ^ii-liriftvonüiidunuiif  uiiti:r  Kur»  umnöjjirah  iaX.  E»  wird  Hbor 
kMim  i!twns  »iidoreA  fibrig  bk-ibeii,  «la  in  d^r  Upixiolumg  der  H-irn'iaclioii  ScUrill- 
VirrÄnderung  ein  Vt-r^oben  ib.v»  Orij^eiK.»  jiu  findvn ,  dii»  vmi  dorn  HlicIiti^'uH 
llion'iiyuitt»  jfctj'oulit'h  eopirt  wurde.  Vyl.  «nr  gmiztiii  FfHgtj  Oistmiu»,  fSt-schiibto 
der  bi'!tr.  Spracb«  und  Ht-hrift  S.  17*J,  lUuck .  Aph(iri»ti><.be  Hett.r»<Kc  »o  don 
l'uiorsiudiuugitu  iibiT  <ivu  rontitteufb,  in  KuM-iiiiuUlor's  Ucporl^.irhmi  I,  S.  74  —  7t>; 
di'Mwlboii  Aittc^taiiioiitlirby  Kinlfitonn  ,  2  Aufl.  S  7ft4  (jwtxl  ditruu  Ncu- 
tM'urWItuug  von  WollbinKoii  il^7Ö;  S,  0:^7  (T,),  und  Cvrimii,  Mutiuincnta  »ucra 
et  prT.fiui»  11,  2  J<    1 II'. 


4C(j   NrMtlf,  Jalob  von   Kih 


fomsten  Lander  ^ßdmngpn  '),     Am  rn«ist.on  siluiiii   sirli  dii-K»»  Au»*_ 
simuhp  iii  eleu  tVümin<^ii  Kreisen  des  enj?lisclien  Volkes  einffehtirjfirr 
/.n  hüben,  zuniiil  ilii  in  dfr  autorisirten  englischen  Hili(dülier«n'txiiiij 
Wenigstens    :ui    vier   Stellen    (Ex.  G,  3.    Ps.   83,  11*.    Jes.    12,2.  2Ij.  ij 
und    dreimal    in    /.usaminengeset/.ten    Eigennamen  ((Jen.  22,  u.    El 
17,  1:..  Jud.  IJ,  ■i\\  dieses  Wort  Jehovah  gebraucht  wird  *).    In  vuisei*« 
dentst'hen  Bibelübersetzung  Luthers  kommt  es  nicht  vor,    obwolj 
derselbe  es  sonst  otY  gebraucht;    dennoch    dürfte    es  auch  bei  uns 
schwer  halten,    diese  Aussprache   wiedenim  gänxlich  aus  dena  Ge- 
brauch zu  enttenien,  trotzdem   es  jetzt  von  allen  Seiten  lUierkAnii^ 
wird,   das«  dieselbe  eine  auf"  MissverstJliKinis.s  bembende  Neuerun 
LCewesen   ist  ''). 

Ueber  ein  bis  ins  Detail  hinaus  ilhnlithes  Mi«>8verständniss 
der  allen  Kirche  l)encht/?t.  uns  das  folgende  Scholion  Elnzelhmt 
die  bislier  nicht,  oder  nicht  genügend  bekannt  waren. 

n. 

Hirrnnymus,  der  fast  allein  unter  den  ahendblndiscljeu  Kirchen 
lehfern    mit    Sprache    und    Tradition    der    Hebräer    vertraut    wai 
cbreibt   im  IVologus    galeatu.s    über  diesen    (iotti?saamon :   Nvm«' 
)omini  tetragi'amniaton    [das  ist  oben  mn-]  in  quibusdjuu  graer 
oluminibuK  ustjue  hodte  aiitiquis  expressum  Uteri«  invemiiius,  un 
'  ini   \'M*~  Uriefr  (^r»)  Äd  Mnrcellam,    wo    er    von  den  zehn  GotU'i 
namen  der  Juden  handelt:  Nimmn  [niiinlich  n<nnen  PeiJ  ejit  tctr 
grarnmum,  «juüd  «j'CXijf.wviiro»'  i.   e.  iiipifabile  putavenint,  «(uod  liij 
lit^'ris    Hcribitur  .Jod,  E,  Vau,  E.     Quod    »juidajn    ntm  intelligent«! 
propter  elementorum  similitudinem,  quun>  in  (Jraecis  lihris  repert-rint 
l'i    l'i    legere    consuevemnt    (Opp.    ed.    Vallarsi  I,    131.    IIF.   72()ji 
Aehnlicb    wird   in  einem  kleinen  ebenfalls  von   den  zehn  jüdiischtn 
tiottesniunen  handelnden   Fnigmente  des  Euagrius  gesagt,  da.ss  dji 
unaussprechliche  T«'trugi'amiu,  das  xaTct^()ijaTtxv)i;   von  den  Jude 


1)  J|i  ciiivr  IdciiK'ii  l'ublikaüon  «Ut  en(;liNctiun  iiilicIpesoill.'M'tMiA  (Tlio  1 
lii   miiny  toii^uc*    IkT.*)»,   in  »oUIht   Jir  Vrr*  JuJi.  3,  iC;   A1,>hi  Uul  OnU   itii    U    1 
'j»Ui>lit,   in  mt-hr  nU  1,10  S|>rMtfli)'n  und  l»iiilrktL'ii  al)(:o'drui-k.t  Nt.  tiinlr  \cU  .f« 
lirvul»  uut^jr  Nr.   IIa  iit  dvr  Si»raclic  dor  Aiii^triiltun  AltuHtfliK'«  iNiuTiiiyi<rii  um! 
«iiilor    Nr    I3Ü!    Ycbovnb    iu    <ior    4«^'»    uophimoriknnWclion    1      ' 
Moluiwk,   tn    ttcidiiu   Kfilli-ii    uffrulmr  aU   Wiodur^uJxlic   d«.««    A| 

i)   I><>pIi  hnli<in.  ,vm-«U  ich  pr«o!ir»n,  dio  UoriniMgc^cr  li'  1    m   -p  1 
Kin-lic  vifl  ;{('brnncb(oa   I-jpdorsnminluiiR  Iljinn»  Andciil  und    Modorii 

iU^iirnli  «nJ/iTWt,  ■vvüjjojjoii  o^  »ich  ttllcrdin;;^   ••■  •■■   i-  '"  '^" ,1  .......    ;. 

I»m  di'ii   nii'lit  «ur  «.•ngl(«ichoit    Htjuitskirclu«    . 

Ai  NtH*))  .lull.   Kriodr    von  .MvjiT  iin<!  "-  _ 

>rl«iibt<»n    hl    der    trnditinn'dlcn    Auv;prnr1ir    .Ifhovah   (pI*mi  durum i    ■' 

nnlinn    Kii    ni(iH*<»n;   wenn  Hin.d«»iniiMn .  d^r  lKf»l  in  d*r  <<rHU«n  AMhi'ii 

^i1i«^l?ttHdi<in    (l'plirr   dU«   Iledoutiin;;    und  An.v>|>nitlni   r*m   ^H*)     nb< 

'•»eruixuh  filr  „.l<dit»v»!i"  rintmi,  dit^  »mli   InuUo  tlml.  ilörft«'  »r  danii 

tniiiiiiidir  sillviii  Ntall«ii 


Neath,  Jol'oh  von  Edejma  Hier  den  Schfjii  hammcphofaacJi  etc.  4Ö7 

ädiot'ai .  von  tlcii  «Iriöchen  xvoto^  rmsgesprocben  wertin,  nach  Ex. 
2ft,  ifi  iinf  »Iciii  StirnljiiTiil  des  HohfMiprie.sters  ^estandeu  liabe: 
äyiartfitt  xvgtro  lUIll  (in  iiml<.'ni  Hdss.  ^t  snci ,  iu  einige«  ielilt. 
es  jj^un/,)  .  .  ,  TovroKi  )'(jarfoftevüv  Tült;  ffToix^iof^'  itvt)  i]n  ovav 
n^n  IJlfJI,  6  i)e6g  ').  Fa.st  diu^selbe  HnUen  wir  mn  Schlüsse  des 
Lexicons  dor  bebraischpn  Eigeanamon  von  Origpnes,  auf  den  stbliess- 
lieh  alle  nhcndllliKlischfii  An^'abpn  '/iirückgtdien.  Auch  t;r  spricht, 
nuf  rrnind  der  kabbalisfiscb-jüdisclHvn  Tradition  von  der  Zflinz.'dil 
der  N;iiu*ni  Oottes  bei  dvn  -liuicn  und  sugt.  "):  "Eari  öi.  7ia()  ctv- 
To7g  Hcet  To  ävixtf  t>Jv)jTOv  Ttrpayoüfifiarov,  .  .  .  xiQtog  ä't  xal 
TovTo  nag'  "EXXt^atr  ix<fun'elTai.  xai  Iv  ro7^  ccxQtßiüi  tmv 
ctvriyQätfwy  ißna'ixo't.;  fi(txmiHg  yinqifiam  yiy^ciTiTm,  ce?.X  ovyi 
ro7s'  vvv  .  (faat  yccn  top  "Efft^gav  t'rfpois^  j^gt'/fTaa&ai  purä  rijv 
ai'/fjinluiatav  .  xstTat  ö^   to  TiTQvty^ü^ifittTov  iv  tm  '  aX/!    ;,  kv 

VOftCO    XVQtiW    [Fs.     1,L'|. 

Aus  diesen  AiijL,'iilH'iii ,  auf  deron  genauere  BesjireehiiJii»  w'u" 
nicht  eingeht'U  koiinon  ■*),  geht  unseres  Erachtens  soviel  mit  »lieber- 
heit  hervor,  da,ss  os  iwv  Zeit  des  Ilieronynuis  mid  sebun  tVäluT 
griechische  Huudschrit'teü  des  Alten  Testumeuts  gegeben  hat,  u\ 
denen  das  Teü-agramm  mit  solchen  hebrilischea  Buchstubeu  go- 
schrit^hon  wjir,  die  für  die  gneehiseben  Unciidhuehstahen  fllfll 
gehalten  werden  konnten.  Diese  Venveehsliing  ist  nun  ab<.'r  bei 
drr  althelnlli.sehen  Sehi'ift  einfaeb  unTufSglieb,  mögen  wir  die  letztere 
in  ihrer  s|iiltereiii  der  sainantaai.schen  ähulicheii  (Sestalt  denken, 
oder  in.  ihrer  frühesten  wie  iu  der  Mesa-Lnsehritt,  Iu  der  bekiuml 
Uub  (L.  lü)  eben  dieser  (iottesnaine  vorkommt;  sebi  leicht  djitgegen 
wtu"  diese  Verwechslung  iu  der  hebrllischen  QuadraLsuhrift  niögÜLb, 
and  die  angeführte  Stelle  des  Euagiius  ist  ein  schlagender  Beweis, 
wie    nicht    Jdoss    von   unwissenden    Zeitgenossen    des    lüeronymas, 

li  ZiivMt  homusjtujjitlMiJi  voji  t'(>tct1oriiis  in  M<iJaimontH  Ecol  fSmoc.  111.216; 
liiii   V'tJliurski   lil.   T'/U;  ii«iU(i:itciLi  vuii   l^iih'MJ'tli'.  t  nitjmujitivii  .nacrn  2i).it'. 

2)  < »rit;üii«>>,  üiiji.  ir,  ö.J'.t-  Iloxiipln  td  Moutlnucoii  [,  HG,  Hulirdl  II,  tM; 
et*    nioroiiyiniüi  Ilt,  721,  Liigiinlü,  C>iii»tQii.<>tica  205. 

^)  I>ie  llfiiiptfrntfL-  Isl,  üb  in  (Irr  Stcllu  ift»  Origoncs  eßfnixoU  mit  rnle 
nnptßiot  ttof  AtTiyQnfft'ty  o(ii>r  tnit  ypn^ttuot  zti  cotistriiirp»  ist;  mit  rinderen 
Wortmi,  "b  t>riv:'Mio.»  von  Kfit-'chisthcn  Han«lsi'hnl\en  roilet  (wie  llirTouyim«), 
iu  lioiK'ri  t\iks  T)'t.rii{;ruiuit>  luit  hübräisclH'n  lluilLTtubeti  (;i»:>€brit)beu  wui,  oder 
von  lu'l>rilii»cliijn  CiKliics,  iii  denen  für  (liishclljü  not-h  die  althäbr!Üs<.'ho,  nicht  diu 
ixx  M'iiier  Zrit  tr(»bri<url»1if)io  ({^Juadnit- iSchrirt  gchrduolit  wurdf.  Im  erst<'rca, 
Uli»  w*hr4elic'iidi(.'lu'rtn  FalJ  inHvht  «bmu  iib»tr  noxainn  und  tifitiquin  HchwioriK- 
kcjti*ii.  xiiuinl  ilu  (Utj  irobcractjsiititf  dic^Mw  Worte»  durcli  „iiltiTtliiimlicIi"  wugon 
der  ErwJiliMuiijr  dur  ScIiriiUvtiriiiidorunii  unter  E»ra  uninötilifh  ist.  K*  wird  Hbor 
ItAuin  ctwii.>  Hiidurvfl  iibrij{  bluibon,  «1»  ii»  dor  Ik'lziohunj;  dur  Hsrn'iscfion  Schrift- 
viTfändiTiiiii^  eiu  Ventehen  des  Oriffcur»  zu  iinduu,  dtu  vuti  dum  tiÜclitij^'eu 
Iliorniijiiias  notr<'iulirJi  c<.>]itrt  wurdo.  Vgl.  zur  ganjtüii  FrRgt«  Ottstjnius,  fJcseUcbt« 
der  lifbr  Sjiraclie  und  Schrift  S  I7««.  HIi>ok ,  Apliuristi-icbo  Hcitrüm*  ru  don 
iritlumucliuiiifou  ober  den  PuutMti.tK-b,  in  llnsruniiilltir'.s  Ur|>«Tlorilini  I.  S.  74 — 71); 
dvsMcllx'u    AUti-ttMiiiontrulK»    Kiuli'itiinjf ,     2,    Aufl.    S.    7ii4     (jcUt    d^rcri    Nott- 

IjciirbfitiiDK   vun  Welllinir,-i«:n    flH7ö>  fi.  627  ff.),  und  CcriHni,    M tineuU  s«cr« 

et  iinifiui»  11.  2  S    na. 


460 


Beinigcht  die  Sahoitprache. 


„Ab'  iso?''  nk  tele^e  yea  ay 
ba{ä  ai  ginni  nmnäk. 

,Antliul  adituk36)  ezri;'»»)!"  «.k 
te|ehe  yc-n  ay  jjuraa  glmilya  ay 
lialäk. 

»Ma^'e'  äk  te^eltiö  ytiu,  t^dö 
yeii ,  ay  maz«li  oinhobii,  ay 
gouibod  am^äd  üinya  yeu,  iima 
ged  iki  ärel  temetö  ye»  ay  baja. 


Ay  giuni  numäl  te  bä^'ela,  ie 
daylo  atai-  yukitii  el  yeiuioiiji  yeu 
siiini   dikil   dibuko. 

Ay  giniii  daylö  sio  intlk:  „lieyö, 
heyii  no  uiiray*'>j!  beyö  kol 
t-umetem  b-biJ*'J!'*  ak  yeiebeii 
yen. 

„Adiiwa  taiiiä  araljäl,  sine 
geytaiiak^*)  um/eli  umboba  ke 
gomböd,  yiiiiziri/e  aral;ad  sina 
sugä*^)!*  äk  telHiB  yen  iiit  dayluk 
ay  nuiml  giuiiiya.. 


,Whs  soll  ich  damit  iiiacheal 
sagt«  da«  MädcLeu  zur  Frau  < 
DiLuion. 

„Wenn  du  auf  dem  Wege 
hin     ziehst,    so     säe    das    au 
siiriick  die  Frau  des  DiimoM 
diesüiu   Mädchen. 

^Gut!"    sprach    das    Mildche 
ging  fort  und  slrfutt;    di«*se    ge- 
brannitiri    Mai&küiiier     und 
Asche    auf  den  Weg   hin,    en 
lieb   kam    sie    beim    in    ihre 
bausung. 

Zu  dieser  llänionstVau    kann 
nun    ihr  Gatte    und    ilii'e    8iiL 
vier  an  Zaid,  die  aus  der  Wüi 
in  ihr  Üoif  heiinkehit^n. 

I)ie8ß   Diiuions.söhue    sprocl 
nun  ?.u  ihrer  Mutter:  «Mensche 
Meiisidien  riechen  wir!   giebt    es 
da  Menschen,  die  zu  dirgekor 
sind  y^ 

^Geht  nur   hinaus    auf   die« 
Weg    da,    dnrt    werdet    ihr 
brannte    Maisköi-ner    und 
finden ,  ihr  werdet  das    auf 
Weg    hingeüjlet    finden*    spr 
zu    ihren    Söhnen    die   Frau 
Dilaion. 


a8)  /woU»»,    sfltncr«  Form    «Itw  ('onditic^tmlis    adi-yo-k ,    adZ-to-k,    nd/iu 
tt(l>-u>ii(]-k.  adi-nuiui-k  wvnu   icli  ^elie,  du  f<cl|jit,  wir  ifelieit,  «roun  ilir  gnbt. 
^i'lion,   riir  ^cwidiiiliilu^Pw«:   (id«5-iik»,  iodo-iOcu  ii  s  w-,  s.  im  Vorl»  ».  v   t'wiidtUui 

39)  Von  MT&y  üiü^u,  .Sülyutu-t     rixrivy-<i    Imparf  ■■»-/rij/-»',   Purf.  i-«ri^Mi ;   A« 

40)  HO  nnrny  m  ritvlit  uns  Mit,  ücrut-li  komiut  nuriiii»,  iru|HsrM>iiit.l  K*br»oci 
iinrny  es  wandelt  rienicli  an,  »cliwnch  llcctirt  j  mnii  sagt  auch:  lit<yo  arv  !■ 
yo  uiimy  c»  kutntnt  li1l>(<r  mich  om  <Ji.>nirli,  wflrher  don  OcrucU  luvh  JAo 
Kitt   —    »rli   rmclio   Mmutclu-ii. 

4n  Oibt   f.*,   hat  os  MiMuscheii,    welche  u.  »    w.,   I'i-ho  (Bf  le-tto  iro^n 
^«{(eiidon  lio;  teni<tt«-in  TUr  ytitnuüni-m,  »    NoUt    II. 

4S)  Vüin  «ehwiicheii  Vnrb  goy  erlangfan,  beknmmun-,  Ober  du  k  ia  g«>y 
s    Note  28. 

4D)  Kri  wird  ouch  bcg<<>(fnon ;  «m  «ii(^  ituin:  hojrotf  nib^  Kka  ni|ir^  nr  \ 
cinoQ  Vontftrhcitott  <=  )'in  Mnnit  (der)  i;o»t<ji'hMii  bot  %u-U  iUni  diu*}  ig^itlM 
■ttktc  «r  fnud  «iiio  Höhlt«  =  ein»  Hühhi  wiir  Ihm  dn,  Uit  steh  thro  dar; 
nka  sugiMi  er  bt'i^i'gitvtv  Müuiieni  :=   Miinnur  wuren  ihm  du  ii    «    w 


höitpraffh 


Ajmari  yorleyn  yen  afiir 
^yekiui**),  ay  bu^a  iirej  yoraetiii 
Ijeu. 

Ai  biilä  ay  gitiui  dayln  ainulal*^} 
ftabilö  tine  yen*"),  aimi  ^'etl  iik 
lsu;'iitte*')  yen  äred,  ay  jfinni 
|daylö  ie  wpyii*^)  yeu,  aina  ged 

/kred  defeyti*'*)  yön. 

Amayk  sural  ay  biüät  BayÄ) 
Imalehena  sagrÄ  Uahfe,  yeiuetö  yöu, 
lay  su^utte  sa;'al[i  di'ed  te  vvey 
lyen ,  ay  g-inui  daylö  äred  iikii 
|gugen^")  yen. 

Ay    bülal    ay    daylö    gimiiyä 

l«**)    yirdin**),    ku    yigditm*''), 

**)    y6ii ,     ay     t«     sa/alu 

Stabile,    tobbe    ged    birriktö. 


Diese  nun  gingeu  hin ,  ihrer 
vier  waren  sie,  und  kamen  zum 
Hausp  des  Mtldehens. 

Das  Mädchen  aber  hatU^  die 
rjärnuiissührie  in  der  Fwnie  stliun 
erschaut  und  versteckte  sieh  so- 
fort vor  ihnen  im  Hause,  die 
Däinoussöhne  landen  sie  niehl, 
blieben  aber  in  ihrem  Hause  sitxwi. 

Hierauf  kam  der  Bruder  des 
MiidcheiL-s  nach  Hause  und  liraidite 
sieben  IVrlluihner,  er  fand  nun 
die  Schwester,  die  sieli  versteckt 
hatte,  nicht  zu  Hause,  dafür 
aber  tral'  er  die  Dänii>ussöhue  an. 

Diese  Dilnioussöhne  fielen  nun 
über  den  Jiinj^ding  her,  uud  er- 
schhigeii  ihn  und  frassen  ihn  auf; 
da  nun  seine   Schwester  dah  sah 


4i)  Nuch  ZaJilwürtcm    in    dicjfer  Verbindung  stota  diu  VrrV)  ke  KehrnucJit; 
B.    »y    Umm«    sih    yak«^  mahitti    dieses  Ho«<r,    welflie»   ÜiHlü   (Muuiij   bi.'trug; 
|naluktt    inalehen    yckini    U-nal  yt-metiii  Kitj^el,  »ieWn  un  Z:ilil  »t!t>*iul  k:uu«-Mi  xu 
lILrii'ii ;     itu((iiJi  aiit'th   Ui    uiuu  yokJ  <.•!  yomL<to  der  Küui^  kuin  zu   tlrilt  (mit  zwei 
»iU'Tti)  XU   ihm  =^  drei  selu  Kopf  «-nr,   u.  s    w. 

ib)  nm«  ula-1  dn  in  dieser  Kichtung;  der  Hrzalilcr  deiit«tü  mir  mit  s«iuer 
nd   auf  cuieii   Bf>r)^nttcl,  der  in  xicm]i«.-tic<r  EntfVniuiip  »ich  befand. 

46j   I'luütiuntnperf.  von  bal    •tt>ii«<u;  s.  oben  die  Flexion. 

47;  »ny  versteckt  »ein  (Tlgrö  £^^5P^  div».^,  »n;'-ut  (fnr  »u^-it  in  Folge 

|Vocala«Biin3*tiou)  üvh  vunt4pcken,  &chwnehes  Verb. 

48)   Auch  wen.  s.   Nute   ä5. 

4^)  Vom  ««hwaebon  Y<a-b  d>4«y,  (med  ter«y  sich  «otzen;  soigt  diüi^  ITn- 
EfeKeltnlssigkeitpn :  Impernt.  dofc!  ImvHTf  dr^ft-y-n.  dt'fey-t»  u  i.  w.  Porf.  dcfe, 
l4*^«>y-te,  d«sfo,  dttfoy-ne  u    ».  w.;    vt(\.  Tign-  ^^^,  '   wart«!  babe  ftcdnld! 

60;  Zu  «ag  n.   Note  43. 

51)  Auf  diesen  Jüngling  diese  Dämunwöbtio  über  diesen  (für  ui-l)  fielen 
bur 

bi)  rad  sicli  auf  Jemand  »tUrzea,  hinztüaafeD,  wird  stark  tieftirt,  dagegen 
der  Bedeutung:  fallen  wird  es  schwach  dectirt,  *.  li.  mungi»  rub  rarde  es  Üol 

'viel   K4*i;>fn;  jenes  »ti*l<l  im  Zusaniuieidi&iiij;  mit  Aetli.  ClM»j    "^^J?  dieses  mit 
ij^^J^l     t*'e  Fbaiim    vom    '%tMrk(>n    nul    i»t:    Subiunct    ürd«,  Uirdu   u    ».   w  , 
vlmperf.  arde,  larde   u.   s.  w.,    Perf   irde,   tirde,   lm|»erAt    eri<d !    Caiual    Subjanct. 
l||]r-nui-<i,  (a-jr-rad-ii,   l*»«rf  if-y-rede,  te-y-red-e  u.  ».   w. 

65>   Von  gadnf    (A.tb    'JJ^^l).  ■•    *'l'f"   «ü«   Meiion 

54)  Kedejuvforni    vun    bsy.    b«-t-«t    iel*    nahm    m   mir.  asA,   Ite-t-le   u    n.  w., 

Mol«  sa. 


472    ^etHUf  Jakob  von  ICdetsa  Üf'cr  den  Sehern  hamnwphorasch  eic. 


l(>sen.     Und    es   ist    der  Niuue   IlJfll    zusHuimengesotzt    (gebild 
und  so  ?^*^S'"  (mrr*),  wplchos  das  ewijijo  Wesen  bezeichtift,  in  77/1 
verwandolt    worden,    das    gut   keinen  Sinn    hat.     Jod   der  Hebr 
niimlieh  ist  ebpnso  wie  das  Jod  fJotn)  dnr  ririeehen,    und  He 
Hi'ltrlipr  hat  die  Fonn  einos  griechischen  Vi  {fl).     Und  darum 
in    dpn    s^TischPM    Ex»'ni|ila.ren    dpr   T>XX    überall,    wo    der   Na 
|-»V2D  (d.  h.  wu  l^,^  für  xvQtog  ^=  nin^)  steht,  ■-0^^o>  über 
selben  geschrieben". 

Dazu  unieht  Bonistfin  noch  folgende  Heinorkung :  ^.jlO'«^  )Qjk 
ist  s.  V.  ».  d.  Riihb.  ir^tipn  cd.  Srhcm  hanimcphortiseh .  worüber 
vgl.  BuxtoiTs  Lcxir.  Ch.  talriL   Ittthh.  8.  2431  (T.     B.  B.,   in  dessen 

Lf^xit'oi»  Of^op.  O^o^  li'id  o^oC   g'^SfhriMben    vorgefunden    wird. 

bemerkt  oCo>-  -JtO^  jQA.  ot  jlOV2»  .       .JkOVd    'st   einer    welcher 

absondert,  unterscheidet,  ulso  .jkOV3>  )Qa.  eiti  uriterscheidender,  |^H 
sondernder,    besonderer   Name.      Dafür   setut   B.  B.    oachher    |ai^H 

Jp  .;Ot    noinen  separat  un« ,    secreluni   und  orklälrt  dies  durch    JM»>. 
seeretuui^  oecultum". 

Schröter  fa.  n.  0.,    Anin.  10)   hat   die    ttngomhrt.e    Erklär 
des  Bur-Bahlul  viJlsÜindig  gngt'JH^n,  jlovS  )QJk  dabei  durch  non 
distinetuni.  sinj^idare  übortni^eiKl;  dieselbe  enthällt  eine  neue  Not 
nänilirh    d»e  Angabe    am  Schhisse,   dass   nach    einigen  Sjminfl 
diesen  "ä^fOT^  fi'  gt^Underf ,    und  statt  dessen  j^yo  «nd  »*yD  ^  ' 
xv{)t(tg  mid  xrgtoi  (nw  (-»nst  und  'p«)  gesetzt  habe,  so  dass 
z.   11  die  Stelle   Ps.    HO,  i' lese:  V^r3*aa  'plK  n^n^  Z^7Z, 

Alirahum  floiger  endlich  macht  dazu  die  BeuuTkiuig :  ,Wfl 
die  Hyrer  das  üTiE  Cw  aufgenommen  haben  (Bar-Hebr.  /u  Ps,  8,1 
luid  B.  B.  «T^'^'^C  NWa  mit  Nr:3  erkliUl  (Ijernstein,  Zeitfiehr 
IV,  199).  so  geben  sie  diese  Erklärung  nac-h  ihrer  AuffassuJ 
dies  darf  aber  nicht  für  die  ui^spinuigliLlm  Bedeutung  dos  Wor 
l)ei  den  Juden  genomnieii   werden**  *). 

Wir  werden  bald  sehen,  diuss  dies«»  Bomerkiuig  Geigern  nie 
richtig  ist;  beide,  Ibu'-llebraeus  und   Bar-BahUil  geben  gerade 
jüdische  Tradition  wieder,  beide  aber  nicht  direct ,    sondern 
haben    dieselbe    von    Jakub    von    Edes.sa   überkommen.      Was 
fiiiher  noch  nicht  so  wissen  könnt«,  was  sich  aber  mehr  und 
hei-ausstellt.  dass  in  exegetischen,  grammaticalisrhen  und  b  -  ■    ^■ 
Fragen  Bar-Hebraeus.  Bar-Ali  ujid  Uar-Bablul  überaus   i 
Jakitb  vi*n   Edevsa  folgen,   trifl't  auch   in   diesem   Fidle  zu;  du» 
mitgetheiltit   .Schoben    desselben    ist    die   Quelle,    aus    der    sia 
geschöpft  haben,  und  es  braucht  kaum  ausdrücklich  hervor 
ZU  werden,  wie  dadurch  ihre  Angaben  an  Alter   und    in 


1)  Urschrift  S.  264,  Am«. 


Ne.8i!e,  Jaloh  con  EdtMa  Üher  dien  Sehern  hatnmfiphorasch  etc.    473 

Srade  an  Autoriiät  gewinnen,  weit<^f  wie  interessant  es  ist,  clie 
lexicalische  Trailitiüii  in  einem  solcheu  tiinzeluen  Fall  verfolgen  und 
icoutroliren  zu  kounon. 

Komiuen  wir  iiustivin  Scholirm,  Äunöcbst  der  Handsclirift ,    in 

der  PS  erhaltf'n  ist,  nahei';  sie  vi-rdifini  wohl  oine    etwiis    genauere 

Beschreibung. 

V. 

Eine    df^r    stattlichslpii  syrischi'ti  JJandscliriftoji  in  der  reichen 
Baninjlung  des  Britischun  Mu-seuius  ist  lYm  Add.  12,lf)S>  bi;zeichiieto, 
auf   313    (.-rlmlteiieu)    HlätUni    th-s    jjrüssten    Forniatö  *>.    die   125 
foyoi  kntT&goviot  oder  h'&oovttfTtXüi  des  henilunt<Mi  Putriarv.lien 
[ßeverus    von    Antiocliien   (v\.  D.  TiTi — f)!»)  enthaltoud,    welcho  im 
[Jahr  1012  (A.  I>.  701)  durch  .Iikoh  von  Kdessa  aus  dem  GriiMdiisrbfn 
lins  Syrische   ühersetut   wurden,  nachdem    schon  zuvor  durch  Paul 
["Ton  Kfillinikos  eine  uns  theilweise  auch  noch  im  BriHschfMi  MuseuTii 
f  erhaltene  Uehersetzunij  derselb<^n  veranstaltet  worden  war.     Da  das 
[griechische  Orij^iiuil    dieser  i*redi^4en    fast    gnm    verkiren    ist.    hat 
diese    Haudschrift  für    den    Kirchen-    und    Dogmenhistoriker   nicht 
Lgerin^e  Bedeutung,  für  uns  »her  vor  allem  aus  dem  Gnindo  Wei-th, 
^dass  der  Rand  der  Blätter  eine  Masse  Bemerkungen  des  verschieden- 
tigsten  Inhalts  hietet,  geographische,  geschichtliche,  archilologische, 
iTor  allem  alter  siirachliche,  Erkliirangen  gi*iechischer  und  heljrüisrher 
pA^' orte.  Ilechtfertigungen  der  syrischen  Uehersetxuiig  gewisser  Aus- 
drücke   n.  S.  w.      Jakob    zeigt,    sich    uns    hier   (denn    von    ihm    als 
^rebersetzer  rtihren  sie  alle  her),  wie  Wright  ihn  einmal  charukterisirt 
»t,  als')    ,a   man   of  marvellous    leaniing  for  his  age:    an    avt)^ 
llftiylüJTTOiS,   who   was  eqiially  conversant  with  Sjriac,  TJreek  and 
Ijlebrew,  eijually  ai  hoine   Ln  bis  native  literatiire,  in  the  Septuagiiit 
Uid  in   thn  Traditions  of  the  .Tews*:   mit  einem  Wort,  er  hUt  hier 
Ivor'uns  als  der  syrische  Hieronymus,  nur  dass  er  in  seiner  tleh'hr- 
psamkeit   etwas  solider  ist,    als  dieser  abfiidliindische   Kirchenlehrer, 
tiit  dem  er  im  übrigen  «im  meisten  Aehnliclikeit  hat ').     Noch  aus 

I)    S.   Wrijflit,    L'ntalu[jiic    ji.   [i2i.      Uiitor    duii    iru'lir   iUs    UKMi   in    WriiKht'» 

CaUitnt;    b<<»r)irittl)<iii«<ti    Niiinnicnt    »iiul    kiiitrn  xehii,    die   I'a[)ierliim<isrliri1t«'ii   iiiul 

141«  fiir  «Ifii  kin-liliilun  flfljrttuch   hc&timnituH  und  «litniin  in  tier  lUiavi  hUUlkljLMi 

HRiiilaclirineii   üiu(fyscliloasou ,    tltTuu    Format    das    rltr    vorliogpiiden    HniMlsclirift 

Blairra^t. 

'J>    JourjwU  f   Öocred   Litenaure,  Jan.    IMl,  4lh  Öur.   [>.   430. 

3(   DitoA   lliürouyujas   btulvulcmlf.T    und    poli-hrter   wht    und    Hotiräbch    \-iel 

ll>e-Vi4.T    VünLiiidtii    liitt   nl.'»  «Jakttb,   soll  diiniit  iiirlit  Jifistritt<'n  werden;  i»l)«ir  vipI 

lorj^fuJti^er  ist  Jakuli.  »k'ht   Hilohli»;  wio  jfii«r,  im  tlij^;untheil   petiHiitlitcli  eürrc-ct 

ur  Ni'tlilükc,  doiii   idi    die   vorlitßeiulo  Arimit  xtir  l>iirtli.>iir1it  vorgelegt  und 

werÜivollo  Aumcrkuagon    und  Büitrii);^    ich    nu  den  bolruffonden  stellen 

noitu,  bemerkt  zur  Cljarnkloriatik  liiddcr:   ,,^Veltkl^|^,'  wftrnn  beide,  ülwas  nhr- 

[lIchcT  wohl  Jakob;    wio    klujr  er  wiir,    Mtdit  iiinu  am   bt^sloii  aus  dorn  Stück  bei 

«gnrdo,  rtdiquiac»  juris  «iit,  117  IT.    Kür  sciiio  Zeit  war  or  »iihr  pelclirt;  Gripchisch 

katuit«  iir  sehr  $rut,  Syriseb  d«!*j.'k'5cbeii.  aber  selno  bebriii.-<.fht'  Koimtaiss  ht  »ohr, 

ehr    CndciuchoiDig    und    reiclit    nicht   üiitforut   au    die    de»   überhaupt   vi»!    hv" 


474    Nt>4(h,  Jakoft  iwi  EfltMa  üfter  den  Sehern  hattiuiej*hora»ch  Oe. 

einem  besondoni  Onintl  ist  iilx-r  das  orwühnlu  Muiiuscript 
grosser  Bcdtnitung :  ilamiii  nllmlidi  weil  die  Orij^niialhandschrift 
W«3rk»3S  vi»n  Jnkoh  mit  d(^r  grösslen  Sorgfalt  hf^rgest^llt  wur 
lim  )ils  Gnindliige  für  die  von  ihm  ei-strebte  Reform  der  syrisch 
Rochtsulireibun"^  und  HandscliriffiMihorstelluii^j  zu  dienen, 
lernen  di<'S  aus  seinem  Brief  un  den  Bischof  Georg  von  Sftnig  D« 
odho;ri'njiliia  kS,\Tiactt.  imd  wir  können  es  nicht  miterlassen,  din 
hiehevfjjehunjre  8l«lle  am  .Sehlussie  des  Briefs  im  syrischen  Ori^nnal 
wieder/u^'eben ,  indem  wir  auf  Al>be  Martin's  latt'inische  und  Ilr. 
Pliillips'  onglLsche  Uebeisotzun^'  desüelben  verweisen  ').  Wir  Vi<*Y 
den  Text  aus  dem  von  Pbj]li]is  für  seine  Ausg-Rbe  nicht  benutz^ 
Mannscript  Add.  17,134  (ff»l.  S3b>,  das  als  nmthmassliehes  Ar 
gTjtph  Jakob's  sicherlich  von  dem  allergrössten  Tnteress«^  ist  *). 


ilfutriKlrruii  Hioronymus.     Er  hiilte  su-li  bei  Ja«lnu   iiNch  <ni's«'in  und  jrnoH 
kaiidjgt   —   vpl.  dio  vnn  ^^  rijrlit  oJirtt«»  Hriofo  —  voilh  tüuL     Hhinmymiu 
hntto    von    soitioa  Juden  wirklk-li  1  kbriiincli  ^'ck'^lt,  wouu   iinlUrlu-h  »niJi  »^ 
Kt'nide    ans   dem    FiiiuliimiMil      ]l3<T<»iiyniii!»    knnntt"  IricIiUro  Stellun  do»  <3r 
tcxlPB   sicher    ohne    Hilf«?    vcrstohen.    Jukoh    gewiss    nirlit;    dns    nH^t  Min    Im-s 
vorlk'Rcudfs  Stuck ^  er  donkt  j«,  es  hcisso  H^H^  statt  niH^  und   Z7l     ()OCl3ü, 

N/iCfry  ».  unten)  !»tHtt    OXr*'    —  Mnn  vorgkMcJio  iiurli  noch  dio  C'hiuiüitcrijl 
d«»  Mjuineji,   ilio  Wriglit,   in    driT  Vorrede  xutn  Cutjilf»^»  dwr  *yr.  Ild«    |i    Xl 
jrlbl ,    insbcü.    dio    Note    f.      Mäcliiiol    der  firosso.  Ptttriiireh   von  AntiocbJ«Mi, 
■Iwkoh    oinu  Zuit   Ihu^'    zum  Judcnltium   üLertrvtou  ^suppoaujit  ([Uai  Ji«  Juifis 
julrmsic,  n'avaient   piu  voulu  «»minuniquer   lou.s  Icuri  livre*  :uix  iihiüus";  *.  l^ 
lots'  friinzöitlsche   Uoberswlzunp;  von  Michaels  armcuii.cher  diroiiik.     VoiiIm   1^ 
p.  20,     Eine  oingöliondoro  LliiirakteriiiHk  und  >\Ttrdigtjng  lies  Mnnti«»  MiU  i 

1)  HAiiJQ.  JäcoM  Erknwoni  Kpisiobi  etc    (Porw  IR6(»»  p    XI C     In  l*hil 
AuspHbe  dosselbeii    Briefe«.   (London    ISfiS),  p.    11  f;  s)TiAcher  Text   |i.  J5u  f 

S)    Ffir  die  lle.^pliroibuup    diebe»   im    Jnhr    ß75    geschriebenen    3l»niL<H-ri 
diu  in  der  IlauptHneho  die  von   Jakob  in  düm»eU»en  «fuhr  rcvidirtu  l'otior^et 
dar  Hj-mnon  de*  pKtriRfelien  Scveru»  unüiiüt,  *io]ie  Wright»  L'«itMl<ifiruo  dl  |i 
— .'IS«),  wo  S.  3H8  £  accti»  Gründe  zuänuimeupeatellt  »inti  „for  MUpiicning  lh»t  < 
mnnoscript    in   an    Htitograpli   of  tbe   l'imu>u&  ilnkob   Ki.sitoji  of  KdessH";    wrilorj 
Vol    III,  lue  Tiifebi   V  und  VI.  «nd  über  die.v  PretAee  p.  XXX.    Schon  im  c* 
Hund  des  Ciilido^  S.  :i.47    hatte  Wri);t  erkannt,  diiM  Foll.  H3  n    81   umf  de 
eben  das   liior  initjretbeilto  Stück  «uä  dem  Brief  .lakob»   erliitUon  Ui)  „m»j 
hnps  liHve   ii^pon   writtcii   by  h   difforent   hmid",    und  du  hiis  Asnisnuini,    Hild.  <>1 
4114    und   fi70    iier^"ory.Hpehen    scheint,    dit^?*   die    in    item    nrief   e^«^.i' 
sutxun;;  der  Ikimilien  des  Severu»  von  Jtikob  erst  im  JnJir  701  imp' ' 
so   Ut    kb^r,  «Irtjis   diese    zwei    lllÄlter   uirbt  sebim,   rnit    ilem    Kent   ile>>    M,,,,„ 
Im   Jiiiir   «i75    (jeM'lirieben  sein   können,  sondern   mit   Wripbl  i  l'refncel 
tnu\i  dis  Vlll   .Iniifhundertü  zu{je.<»ehriebi'n  werden  miJvi«»n.    Weiter  aber  ilQ 
leu«-hlen.  dj»!w  «lioser  Unterschied  der  Zeit,  ein  voUe»  Viertoljahrhundert,  eine  el* 
VoTsehiedenbeit  der  Sohriftsehj;p  vollstündii;  erkIKrt.  ebejuo  endlich,  da*s  der 
die  Annahme,  wir  habeti  liier  das  Autojrraph  Jakotta  vor  nns,  iinr  um  w» 
seheinUtber  mnclil     Denn  da«  xwci,  ihrem  Inhalt  n^eli  nicht  tUMinment^Ahüii 
der  Zeil  iiirer  Abfa.vtuitt;  naeli  durch  ein  Merteüfthrhundort  jjctrennte.  ii>»or  I 
«ur  Lebenisroit  iiiro*  gomcin«nmet)  Vcrlju\HcrÄ  und  in  fili<>rn«i>«  uhnlicbr-n  <*h(U'4 
ffrschriebnne  StOcke    In    eirjem   Rando    tieh    fintien .    bepmift  steil   wonic; 
•ddjfpr  AnnHiiniu    am    leichtesten      Was  Aldic  'Martin    dajri-jjen    i'In;;rw<*n 
«nehHut    mir    iiielil  /.T\ingend,    und    man   wird  mir  dß»  Gc»tJU>dD{»  iii<3 


NüstU^  Jakob  roii  EduMa  üftet'  tlea  Sehern  hamnu^pkorasch  ele,    475 


Qao^CDll/  ^o>.Q>\>,y  ^^6^o   ^xv^^coy   K>d  ^6)S.  Ji^oJbö 
.,.|Nt>jvn  ö>^\o^   ^Lq^JJ  Jj/  jyt.*f>x>  ^^Nz>o    .^laXi 

^  .^JMj  x:^o>3  xr^^^?  Jj*-/^  ;-^-  -li^  ^  >4^r?  ^® 

•:•  ^/  Jo^  ^  to-V  w\  fco/ 

I,   «butM  U'ti    in   diT   l'cLr>r7.«>ii}{uii^'   iit    A<l<i  MS    17,134.    woiiii   ni^-ltt    iliu 

I<i{;rtt|t1i     IM»   «linli    iliis  lt:iiM|('\«<in|>1:ir  .Fukiib'ü    v<>ii   Kiln>»ji    vnr   mir  xu   liiil>»«ii, 

fM<lbtt    utit     btiMtnilirnun    lii<s|Mt(*lfi    IkmiüIxIo,       V|c)     kucIi  ,    wii«    i^'1iri>U<r    ^»1112 

•uorlieh   in  »liivtr  Zr)t:>«  lirifl  iXXXI,  tWf)   ii1»or  Jim  l»liajt  iiiid  ilio  Itc.scliitiruii-V| 

«►it   clii-M"»  MS.   niic)i    Wrivlit'-*  Anptiton   niitp<th«ilt   I»al.     Prüf.  NöMtkc  Ikiik  rktl 

jito:   ,,lcli  \fH\»'  t\un  Mmv  ivnrh  ji<:ltr  ciitin   iiiitvrsiicht   und  l»ii>  achlir-wlich  hhor; 

I    Attiuihiiic,    t\ik.\-i    i:-i    ilrtH   Att<iigri<|ili    <li-s  Jjiioh  r«'iji    win<"*  SrhroiluTs    — 

hIi    w)r(l<-r    Krhr    lMul"Jkklig^    |{<«wi>rt^i.       kli    k>iiiiiiu<    viviluicbt    ii|«i4t>{    Miottii^l 


476    Nestle,  Jakob  von  EtleMa  über  den  Sehern  hammephora»ch  etc. 


üeber  dio  Bndontnng  des  hier  öfters  wiederkohrenden  Verhui^^ 
joAßD  liat  Abbi-  Muri  in  .eine  Auiiierkimg^,  die  wir  wiedergeb^^^ 
wollen:  ,Verbiim  )qJ!sCD  «xnnpt'divif.,  tionstririxit  dosignaro  vid^tart 
1**  Signum  auiiütatiouis.  »{iiod  It^etuiem  ad  libri  niargiuom  vel  CiUce«^ 
remandat.  2"  annotutioneni  ipsam,  quae,  qaum  c-laiidatur,  generatl^H 
liiiea  mbra  in  codieibiis  Jacobi  Edesseni,  proprium  significationef^^ 
vnrbi  )oACD  rß(iniril  An  Assemunus  it«  intellexerit,  diibit^j  (B.  0. 
T.  1,  p.  478).  Salieiii  quid  iiidiearn  velit,  dum.  hmic  locuni  Jacü 
alle^fando  lü(|nitur  do  punciis  colligatis,  noii  iiileUigo'.  —  Die 
dfutung  desselbeu  Wortes  bospricht  Marlin  in  seiner  Abhandlung 
Jacques  d'Edessc  et  les  Voyellos  syrinrmes  (.Toumal  asiatiqc 
VI.  8er.,  T.  Xlll  (18G9)  p.  4Gi>).  Mir  scbeiiit  kein  Zweifel  zu  s.d 
dass  Assemanl  mit  seinem  flColligatn  vocat  puntta.  queis  eircv 
diacriticum  üolaniü  apposueraf^ ,  ganz  dasselbe  meint ,  wie  Sliir 
niiiTilieb  des  mots  .  .  .  sur  lesquells  il  mettait  le  signe  <=^  po 
iuiliquer  une  nute  renvoyue  a  la  marge  du  manuscrit  IMss 
Kechi  hat,  an  der  a.  a.  0.  S.  470,  n.  1  ]>emerkt.en  Stelle  der 
vaticHniscben  Hd».  )Qh£D  ^'U  le.sen,  und  nicht  }QCD,  >vie  Aüsemuni. 
und  wie  Phillips  aus  Add.  12,178  uufgenonimen,  beweist  die  Le^ 
art  iii  17,134.  Prof.  N.  macht  mich  noch  aul"  die  Htelle  Bar  Heb 
Gramm.  I,  p.  244  1.  3  aufmerksam,  vfo  gesagt  ist,  daas  gewis 
Worte  im  Singularis  ulme  Punkte  gesebrieben,  uu  Flonilis 
Punkten  bezeichnet  werden  yV^j^cv^Nft ;  vgl.  weiter  ibid.  248,  ia.  ! 

249,  r.. 

Das  Oitat  aus  »lakob's  Brief  zeigt  uns,    welch  gros.sc  Sor 
er    auf  die  Herstellung   des    ersten    ExoTuplars   dieser  ^6yoi  H 
tt(jüytot    verwendet    hat;     und    gliukliidiervvei^e    nicht    vergeben 
denn    in  unserer  Hds.   12,159   sind  alle  die   PVhler  vermieden,    dit» 
er    uacl)    der    angeführten    Stelle    von    den    Schreibern    vent»iedeü_ 
w^Lssen  wollte:  die   Verweisungszeiclu'n   im  Text  und  auf  dem  Rani 
(fast  dieselben,  wie  die  in  deu  grieehiseheu  und  syrischen  Hexaplj 
Hdss.  gebrauchten),  sind   selir  sorgftütig  gesetzt;   was  er  im  T« 
und    was    er   .statt    dessen   auf  den  Itand  geschi*ieben ,    wie  endlic 
die    lungeren    erlftut-ernden    Aimiertungen     (^jo    mJO^Acd?    w\.Of 

jVoiCU   ^/    ^oLo    -nftf^ov\.-<   ^^Otl     wüld    ausoinandergehaltcn 

und  au  die  [lassendi'  81i;üe  gesetzt,   überhaupt  ist  die  giujze  Ha 
schritt  in  vieler  Bexiehuiig  eine  Mu.steriiandsehrift. 

VI. 

Das  Schfdiou,  dem  wir  hiermit   endlich  näher  treten,  8l<»ht 
der  HamlsehriJt  um  Sehlussp   dei    123.   Uomilie,  die  fol.  291a 

der  Aufschrift  beginnt:    ^^-sv   J)q\3DO  JÖ  j6\ikj   )L0lu1.VX>1  Jy 


mf      I 
MJeu     I 

M 


yattle,  Jakob  von 


'  den  Sehern  hammephoratch  etc.    477 


lö)  ^^«^  .*  y^oij  >^o».::äJLO  ^\^  ,iü/  IJ^  ^öf  Iq\  «o^po  }ojoo 

Wir  wulloji  fhiu  Ijt'scr  nicht,  iiüt  il<>n  intort-ssanten  pliilo- 
^scheu  Bumerkiui«,'im  auf lialtt'H ,  die  Jukob  xiim  zwt^iten  Wort 
lieser  Uebei*scliritt,  wie  zur  21.  ntvd  7(K  Hoinilie  (fitl.  23  a.  13h!.), 
lie  ebenfiills  aii  die  K.iterhunwnt^ii  geriehkHe  Parilrif^sftn  sitHl,  über 
pie  Etyroolo^ne  und  Bedeutung'  von  xnT}]yrf(tt*i  und  nccgctit'fnt,^ 
cht,  Tiod  über  die  ►Suhwierigkeiteii  dieselben  syrisch  genau 
iriederzugobfMi.  Auch  über  den  Inhalt  der  Predigt  kOnn«n  wir 
arz  sein:  dieselbe  ist  v.ma  ^rlissten  Tbeil  eine  dogmatisirf'nde  Kr- 
[Ittrung  von  Psalm  HO  (10**X  '•  f*''i'  Herr  hat  gesagt  zu  itieiiiem 
"Herrn    (xvQiog    tm    xiw'm   fxov)    luid    von    v.    ^^    narb    LXX:    k'A 

fL\l  Jo9s,x<^ .  wobei  der  genaue  Jakob  zu  |oj,ajQJ  «^DQ3  ')  «ifts 

Be    wörtliche    Uebersetzung    auf    den    Rund  schreibt  JfOfQJ  y  Vf  . 

)en  Anlass  zu  seinem  laugen  Scholion  bietet  ihm  folgende  Aus- 
pinandersetzung  dos  Sevcnis  über  die  d*ipfielte  Red<Hitung  des  in 
Ps.  1 10,1  zweimal  geln'aufbtfn  Ausdnicks  xvQtog:  Jj^^Jo  [2iK'}  a.  c'ol.2] 

Libw.^  |a.3o  I^ojd   ||..^:d  jopäjt  p^^i^  \iMS=i  ^   ..U?ooM 

Jl    :CH»Ksja3   ^Ot  ^    Jj^/    )0^    U2>|o     'Jo^V   ^^    X*^} 

•»n-"  ?  öOfO  [ii  niarg.  EiAilELM]  )o— otoAjj  o6f  *  ^'^  -/ 
^)j  ^0>\  [iii  niarg.  AJSiNAI]  :«JOjJj  o6lO  [in  niarg,  o^du] 
Jlj^s^^  jb^O«^:^  >^0)AO.  ^  >^Ol  :QQ*S>?  >^6t  Ibs^J-Sl.^ 
(2^0    s^OlLoa^^    JlO)    ^   «D     .  ^ft*Ö>v\  JJ  ^   ,^^    ^  "  -^  « 


I^SJ 


QJ, 


173D.     N«VAri:i 


düjufofos  Ifetpl.   JcN     14,  12.      Iti-in   Ujuic    Autiuith,  I,   158 
:»2I.      Foriiw  B«re»Lh,  r,  c     lU  7531:    (i^tiP    bei  Hirfliii   od. 

Müld. 


478    iiaile^  Jakob  von  Eticam  Über  Ueti  Sehern  hammephonuch  eUu 

D-   h.   ,I>uuiit  nun   nirnianrl  tflmibo ,  dass   hier  (Ps.  HO,  1) 
zwei     nur    t.'iillehiiter  Weist*  '}    soj^einiiinteu    Herren    dio  Kede 
zwei    K«ini>^»'ii     pifvvii    —    derarti;,'"o    lügru^risclje    uiid    falsche 
kliliTinj^'eii  ^),    die    sieh    auL-b  nirgendsher  beweisen  livssen,  ersinn 
und  ikhrieireii   die  Juden  —  stiLfe   ich :  Es  gibt  in   der  hehrjlisel] 
tSjiraelie    viele  ausgezeichnete   und  hi-sfindere   Niutien ,    die   für  (J<3 
vorhehullen  sind    und    mit  denen   gar  niehts   linderen  henainit  vril 

Di^^se    hüben    denn    aueh    die    Uebersef/er    sorgfUltJg    und    abrieb 
lieh   an  vielen  Stelle»  unübersel/.t  gelassen ,    um  daiuit  die  Ei^ 
thiimliehkült  *)  und  UnüheHriigUarkoit  dieser  Namen  auszudrückel 
Und    so    braucht    sie    der  Projdiet    und  Psahnist    aueli    an    dlesä 

stelle:  Es  sagt  nT,"  (opoj-.)   '/u  ""inN  d.  li.:  Der  Herr  zum  Herru 

der  Heersehaaren;   denn  das  ist  die  (appellative)  Bedeutung 
Namen". 

Zur  lety.teren,  zienilitih  zweifelhafteu  Belmuptung  macht 
Jakob  folgende  coiTigirende  Amuerkiuig: 

p    r)LÖ-\o>1    0/  |l6\.»1    wO|oJb»-)j    f.oj^.J    )X1JL    06)    -.ILI-,,^ 
^Y   \}Oi    ^t  ^  ^/    .,^)JlG^y».1   t«*«2D   ^1  OiO}  lot^,  w^oV    ^'»S/ 


2)  Giuut  Kciiiiu  w»r«  ,,dein  Atutlna-k  HK.  — *—  ^   X(*0*"9)  njuli",  wi  iJ«m  du 
liuixtf  auf  aiu»i>r  „nur  !>ogriiaiiiito  llt<rn>ii"  liuraatkuiiiiiit  Nüld 

3  t    Bcttitcr    vrulil    „UrdtToicn" ;   •>)>    or   nuf  <lic   tuc-LaWlioit  Aitwlrüc-ke  it2 

Nn"':n72  *iiLspi..ity  Nuia 

.     4)    l'olirr  «Ins  Wvrl  J^^lnl^-*    pnitrinta»   luxl   jlbk<^1    var»rl«I<lui  Ja 

Bripf  de  nTiliinfrnpbia.  w«>nn   ir  mi;;!,   iImiw  düMollie  orsl  etwn    ItMl  Jnlirv  vuT  I 
iu  Orbnturii    i(<>k<jiiitiu>ti    »vi ;    dit«    itItiMi  Syrer,   Kpliniom ,  iImWoI»,   IimmW,   X«p 
hüUiui   tlafilr  J^i  t^-ma  r    ({tdiriiiK-lit.      lUA    lt<l/t(<rt<ni    li«t    liljri(C(>'nM  M-lmn 

.^•1  Dil«  ("<iiii(lmeüt>ri   iiiikliir;  foliU  liii   \N  uri  r  J 


^Jifitüe,  Jakob  von  E*le»aa  über  rleti  Sehern  hammephoraach  etc     479 

IOOt    OpQQD    JLq^.*-*J   l-VX)    .JlQ\;i-J   OO   JoO»   NA    ^/     •.  f-®?? 
%i>uY>»  ^  ^l   .JlaX;u.i  i^^^cÄ  U^  HP^  'r^'  ^?  *^^  P 

»Weil    an    vieleu  St  teilen  der  »Schrift  "«STts  d.  i.  }^-^ ,  xi'^xo^ 

nit  r';N3S  d.  i,  (Tr(>arcaJi'  odtr  övviqao^v  verbiiiulen  ist^  so  dasä 

Dan  sagt  m»33:  "ITlN  d,  i.  xif^toii  tuüf  Öuvctttitüv,  und  weil  nach 

leverus  dies»n-  Najue   für  (jutl  spectell  ')  gebraut' hl,  und   wenn  auf 

lenscheii  angewiuidt,  uuv  in  eiitlelmter-J  und  uneigentlirlier  Weise 

luxvyoj»^)    gebrauclit    wird    und  ^r  ixi  den    unübertragbaren  Naiueu 

lehöii,  hetzt  er  tiberall.   wo  er  dieses  Wort  David's  citirt,  xvgtog 

twP    dm'dfnu)i',    obwnhl    es    lüclit.    iii    demselben    siebt  und  sagt: 

JIs  siirieht  der  Herr  /,um  Herni  dt^r  Heerschimren:    setze  dich  zu 

Heiner  Rechten"  zur  Bescbilnumg  der  Juden  und  Nestoriauer,    die 

zu    einem  (blussen)   Menschen    gesproeheii    «ein    lassen ,    damit 

pweiseod,  dass  Christus    wahrer  Gott  und   Herr  di-^r  lleerHchmiren 

i.  mWaJC  ■*:tis<  ist;  er,  zu  dem  vu«  H'"',  Gull  dem  Vater  gesagt 

rird:  Setze  dich  7U  meiner  Rechten". 

Sehen  wir  schon  hier,  dass  Jakob  des  Hebrili»<jheu  wenigstens 
aigennassen   kundig  war,    so    noch    mehr   im    Text  des  Schulion 
elbsl,  das  durch  folgenden  Passus  der  Predigt  veranlasst  ist 

I^Q*    JkA\?    o6f    )jaÄQ2»    LqAJh^/  ,.^J    ^Oj   [f.   aiJ3b.   col.   2J 
Jia./    :U-i2^J  JJä   to  <^/   :11   ^?    v)0     -V-»/   tf    2?*4a.   col.    1] 

.^'^1^20  \o^/  "^  iQ^Dio    .•^ouK«/  IbLqÄx)  il  Jo^Äa.  ^ 


1)  nvffioif,  ,.Tß»p   «18  Eigenname,  nv^iov  St'Oftn".  Nrild. 

.  _fl)  ^-jf>y  — »—  ^^  NaTaj(^i;tf(()rr(>a ,   feltU    bui   P    Hmidi,    n.   14<J1^  »    oben 

Bd.  XXXU.  31 


480    Ntjtüf;  Jakob  von  Edeata  über  (Um  Sehern  TU: 


,Sovifl  >,'oniliss  unspi'pr  gi-ieehischen  Uobersetzung ,   aber  aucl 
lUK-h   deni  hebrilischen  Urtext,  selber,    sowobl    mrp    als   '5^^»   ge 
liöreu    beide    zu   den    un übertragbaren    um-   von   GoU   gebrau<'bti;ii 
Namen,    wessbalb    denn    auch   alle    die    Uebersetzer    beide    in     def 
giei«.bt"n  Weise  übersetzt  hiibeu.  uämlicb  iintf  xv^to*;  T^  xv\)i(p  fiOv'^A 

Worüber  Jakob : 

\iai%^  ^vo^  ^6)7  "^^^  '.Ms^i^o  \»i  \^<x.  lu^^  ioitod  Ic^i  ^^ 
|,^«.Qjt  \^i  sj  '^^  ji  '•  «^'^o  U^x^  U'^  v^l?  xh  P  *'  '^^ 

J-V^^^  .  |^V2d;  )jw/  I^Q«.  o6i  Lc^  .•  J^v^^  o6t  laajQ  .•  p,z^  jiiAa 

.Jl  Joot  ,  ■  "^  \    lUy*  t-^  >o.\onfY>  )of  -.lo^ioA.  ^Oj  .^o^Jil 

^s  der  iGH'iefhigcben  üebersetznnjar*  sagt,  der  Lehrer,  wejj 
^nn  sie  xvQtoq  x^  *vpt^ 


Nemtlf,  Jakob  von  t-detaa  übet'  den  Sehern  hammephorasch  ete.     481 

für  gesorgt,  dass  es  auch  ans  Ende  dieser  Predigt  im  vorliegen- 
en  Werke  {noctyitctria)  j^escbrielieu  iind  gesetzt  werde." 

Wir  lassen  nun  den  syrischen  Text  des  Seliolious  folgen  und 
eliliesseu    danin    die  üebersetzmig    imd    die    weiter   nothwendigen 

emerkungen  über  die  Bedeutung  desselben  an. 


r^  QAA^Ll;  ^O)  Im.^^  ..HNn^   jl^lioD    ;  l^v  -^  \ 
oogjo  .  iöofiL^i  ^6f  ^  -^K»  :  o^  vjolibo^  jaj\  \y^  c^;  .•  )«ivo 

H^/  b^..^  3/    r"^^   ^  ^J^   ^,I)^yMN.O    :  I^V-it   *£^  )0*-^  ^^^TL^I 

:  ^o^:^.  ):ifco  ^j  «6j  *^/  ^Jo  :  (Juo  i^AÖ-  ^j  ».6)  jloyotf» 

^\^    ^   0»A    ..OpD^JU    o/  ,2kCOjbü    ^/   001J  ^)o   ooti   ,^  ^^ 

^oi  ^  Mv«^    —  t^  ^olo  .|^ö*o  1^^?  Uscizs  l^J^^J^o 

^■1;  wö»l  ^u\cTpY>o  ^^Cki)  *3  .-  ia»(i  IwVito  ö^b^)^  »6)  .•  Iju^ 

o/  ^'«:o)boD  OCM1  ^^n^/  )(H-^/  ^^  o/  JcH^  ^^^^^^   |o»JQ^O 
Mo  ..«jjOtVJ  t^i-^?  t^QO  JV'VA-o  Jb^lbwi  mÖ]  ibo  ..^xa.fplfcoo 

31* 


'482 


Iv^^^jk  il    :|:3uV   U^tpo  jr^^J^  ti^Jt/  [inoto    :  )C^iSJk)o  ^n^l/ 

jLo,^  jJo  :  )ftt.f>i  I^Q*:^  1^1^  Po  :  i^b?  jiQjo  )'*a>  |fif>.o\i 
J.CE>ocn\  U^Jo  |..£DOCD  J^oJ^  IJo  :Jla^  I^^A-  ii^jo  *|fc^3^J 
IQ   \XJOQM.  ilj   Uau/    :)fOJ   UäJ^  o/     tUV/  ).Y\«\    Ho    :)iol 

)  «\  ^   |-»^v  »\  );^t  oofo    :w.o>o\\  )o.nnll/  )o^i  Uj^?  ooi^ 

Jb^oik    :^p   b^O   Ul4   U*:i>.  )oUd   o/    :jW-VJO  1-^^-^ 

JLsj.  1  l2QAS  -oiooru  .*  jr»jt  s-oioW  ooio  ^^  ^  ^Vo  ""^  ^ 
^^of^  il^iaaoo  )  V  «  \  ^  *^  ^  UBJo  Of\D  ^\d  »otob^/  U^ 
^  X*   :  lx^Q=i  |ll  )la.V^  )0^  )0«^   If-^^  U/   :  Ui/  «^aZ»  buOi 

OÖf  .Jq-LI  6^|.-^^»A  |2D*QD1  **Ö)1  Uö*/  :JjO)  ^;  ^0|Obo/  [U] 
|o»!^   Op    |nNT>0    .',..0>*0>    V^lKSOO    p»2D1   OOf    \X1M.   ,^\.*    )a.QD 

^/  ')jot  ^1  wOtofeo/  .  i^'^n^i  |aÄi.o  jm/'S^  La\  )oO\  Oi-nl 
ooj  Jap?  li*^^  Of^NTOy  tj-po  i-o^  )OjJd  ja*,   .Jv^ 

|-**.L/  \»^    -Jlö^j?  joiÄJto  iL»  ^)o  JbcAi  Jfc^W  ^ 
)N:;DOp  )K^  U^p  |K«l^»0  .Zl^feO  )o»0   :U.Q3  |h  Jb^^' 


NaiUe,  Jakob  von  Etiesta  iUtfr  den  Sehern  hammcphoroutch  etc.    4^3 
^    l«\KiO    ?^)^?    >^OM»    jQDbvA^    ib^^lXä^^JL^    d^O     •  v\  -Knnw^ 

jtr>o  Q\y  ^61  JJ/  : W  ■^iäao  ^ov^  l^f^!  ctS^o  : w\  ^:^^ 

^Iq^  J;aJD  oöt  (aojt  oot  ^otolbw/  U^^  v^ioji  )o^  ^  JJ/  [inj 
"^  ..  )a-.)?  |j/  t»v  .  o»i  ^n.SV  JLoj«.do  Jvä-/  ji-J^jo  :  Up=^ 

O^  b^/   JJ?0    :Jb^2D   iJj    i-#3    ^JO    JJ^?   OÖ1  ^    .'Ut^^   Ic^   ^O 

^j  ^/   .4/  Ja-/  ^?   )bii»?  l^Q^  0/  :0>^  "^  )0*»  KjOQ*. 
ib.maDi  Lot}  1^/  )o^  jJjo  l'^  ^^?  ^»x)  ^  001  ioj 


r  484    Nt»ae,  Jakob  i 


alter  den  iSchem 


'^j  ^oo^obk.   .  ^; ,  x>/  io«/  ^o  iix>  ^1  j  ^  .o  jj  «$o^  >Oko 

,^Y>,tlnt    'IjQD  lltO  1^  JJfO  Uof.^b^  iJo   )l«|..MhOD  U  ^oioh^li 
OOt   ^-L«.    ^^Q»    .  l^OM,   UlO   J'^'iA  06t  ^^1    )0)^  ^^     :  ^1« 


4 


4 


ffeätle,  Jakob  von  Edessa  über  den  Sehern  hammephortMch  etc.     485 


11/   |JV^/   Jl.-»  i^lO   .^\di   \u^  0«00)1    ^  )WV«-0  V-s^ 

WL^  ^^%  jtoi^  »Oiob^/  00)1  : 1«-;:^^  ^6^  j^^  ^t  IS«3  |o^/ 
l-'^.solV/  ^  ^/  looot  oot  .|jot  »otoM?  ^'^•*'t  l*^'«A  j^CiA 
:,^La.Vi  ,\-,j  )lQT>"^fco  jLc\-^  .y  o  ^^^Jo  :)«-VQa>  t-o  o/ 
.".^xJpj  >90)Lal  ^»  o6)  fcojo  .^o^\\x3?o  lo^  ^j  jJAxMOjo 
U^  s2>^  .^^oL  )LQ20p  ^y  6o  .  ]6^i  ""^j   )yci^\\  w,o>*i-VJOo 

C.>«-Ll  ^O)  ^1  b.*o  )  i g «/    .^oi.^S«   i*:sV/  liuD  o/ 

^A.aa'.X£>i  ^?  |*jQDo  Joiiö*.  ^o^^  JJ/  .om-^j  jj-XfOAÄ  Jjdjl 
^%0  Vs5v  I^Q^  .>^oil  ^v»/  0)Lo\f  Itoio^^oD  ^  .w^OiOl^ 
|L|k,^a>  |bk^'^|o  .Ji\.'..Y>o  1js\x>o  .Jsto^o  |i.»>oo  %op>o  ^ 
^ot  ^Ji  J^^^Jo  .^  »«^jo  'jii^o  '|VJ90  .  i^ot  ^ji  IN'VJÖ 
LjUS    I-Ä-Jt    :,*a*3   |o^/  ^1   JvOKj?    -v^cJS^I    ^O)   ^  ^ojJS^I? 

Hf  p;:^;  )  ^  •  "»  JUo  ..^  e\<y\J  \M^iQ  (2>bo  JJo  ..K'«^  |io 
^p'a^v  [302  aj  |i:^^^x>o  JJ^»  Jlldjo  .  ^  033^/  j^i'ocDi  )nÄv 
^^VA  lobe  Q^iöfo  ^  aiii  >^6t  .'\l^j  l^o^o  |iq\t>  |1b|o 

.  )bki.  JOS  -O^Jl/   ^   U^?  JlOi^\j^  ^   ..  LVX»/   fcOOyßl  *^/  Jü/ 

^  .)6\:k^  fcv-|;-OM  )-j/  vio/  j-^  ^/  )♦---«  ..)-l4L-)o 
^  .)i30t  owN^I? 

B^  «o  ,,  j'3a)  >^o6^  o«aa  )i  >^6)  :  )?ov>^  ^  ^  >^OM-^  n^  ! 

H^    IXJQ«  LqA    )J,JQLi30    ^     .J^Ül^boi    ^iaC30    ^^O»^    OiJOlo 


b 


l86    NtHU',  Ji 


jss^  ^  .io^oo?  w.6f  ^  ^«^o^  . ^"^Nf»  «D  ^^o^^^'oes^ 


o6t  |o»^  \-''*^t  W*^-  oju  »o  ..  i^o«?  o6t  il.\wx)?  jN'S^feoo 
J««^  ws^pDo  >$oiIq^  )'*o*30  joof  wOiobofo  :  ^o»3  )oo»  .^>Nr>? 

1;^00%Y>\0    .-OtLcOA^X^  Q^IO  OMb,X]Djo   o^l    .,)Lm^O  i^io 

Imt,*^**?  oomI?  .^«.s^oooi  ^vb/  .\y^l  \^^  Ic^  o^jQjlo^i  Uo 
jiO)  I^Qj^  w,o)0**a«  :  ^1  )  jQ  »^  \  >^6f  J^-SLcb  joiAy  wJ^TQ 
loiäb*,  ^oi^  ^  i^^o  1a^3  !»«•  ^  ^OfO^QCDo  rjoi^l?  |L»t 
)o«2o  "^^  )ax  ^  jlsS^boDi   :  ^  oab^jtjo  O^A^O   :  )oii./  ^\^« 

:  JÜJD  Iv^^  ««Oia.^20JLi  o/  ^LoaCQ^t  wO^O.OOlt   ^?  ü    :  >^0>0.'>Nnt 

jQji2>6ooi  ^oi|?  oo)  lao*  :  of^i  ^ot  llbl^  o^  ^i^sNi»  «a  U/ 
|ia.\:5  o»jqjlqS>  )Q*cpjo  .N«ota.AJtaji  joi)  JJ  .,  wOto«3i\^  ;x>)j  ^2d 
.ja*^bcD  )J  »a  ..^oiojQCkaj  otloM>^  ^oioibk^ji  «^  JJ/  -iiv«^ 
l^iLfioDo  ^^/  l^Vofla^  wotooboji  ^O)  JJd/   ,.^«  l?oi  )o^ 

*  1 

^Of    :|^^-^^^  l^iiJbO*  )^¥QC3Q2>0    :0l\.1  OÖf  jVO'b  JQ^^AJ  U/J 
«•OlQ^NjpJ    ]ÜO     .jA:ibO.   ^6)    ^?    JYHV^-    O»^    Q20COO 


Ne*tU,  Jakob  x>on  E<ie»»a  iU/er  tifn  Sehern  hamm&phoranch  etc.     487 
^1^^*  o/    :^j"a*l  06)  Ji-2L0D1    jlölji  ^^ö»  Ju^Vqcqi^o  Jfcö-^os 

:Of\^;  I^^V^ä^  jLolIz»  )vo^  oö)  ^sim,  ^k>Dl\o  :Loo)  ^1  |iO(  ♦o 
öoof  ytit\>Y>o  0001  ^<^Nt>  .jNJo^  jltalji  )«^'QfiD?  ^oic^wp 
^^1  ..|«3a«  ^  |oo)  l'tbi  .^\a\  :J-^5cp  «^or  ^^oi  too^  ^ 
^oiosai^^  >^'t^)j  vl-jo^  l-v^'^oa  «^o^  .^^i^f  o^  ^)J*t  ^ja^/ 

ti-U>  «.äLv  ^jjtijll  JLq^^  Looto    ;ov  t  a  .1/  J-iJ3|  ^?  «-d 
>po^  Ouboi  J**o«2o  061  Jxkji^  o^»  «a   •.•^WOJ  ^bo?  ^ot!^i 

JfcJjO*?     ,1X1*1  O^J  ^O)    l^^feO  '^^  Oiafio/    ..I-J'O^  )js^QßD3 

".^io^  lafc^aa  v^o»aj  )6cä*Äo  ^o^  )ai  .-^oi  ^<'  ^oj-fc^/ 
K^ia«/  .  «^31  »6(o  1^0^?  |j/  '»^/  w.6>  :  |Jia^  Ict^v  ^ot  )LöL/  Lcil 


I 


488     -Nestle,  Jakob  von  EtUsta  über  den  Sehrm  hammephoroMch 

|'3a>?  lap^  ^^p   :|xjQ^  lo^  jlYim  ^  ^7  ojot  .op^oj^ 

LctS^  ^O)  jlol|3  j'^oi  w^^l^ji  ^6t  ""^^^oo  .Jfc^'o«  Jüiö  feuu^  ^ 
^-.ao^ib  )>3Qb  >^c>f  o.<^bsjL)i    .jLv^/  »6f  ^^.^o   ..)*Ja.i  ^JOp 
txJQu  ^  ^1  oof  .ti^zQ^.  UjqlOd  ^  J;jb  ^  061^  .'b^jJ^aooD 
^ot  IvjOJoo  |L;n^  06t  )3o«^.  o^  ^1  v^ojq^qooi  [VJ  .  <.  .^Usoodi 

QOj^j>.  lisi^OD  Jo0aA.  «01  ..1^4.1  iij\  Ici^  s^/  o'^r^jo  {.jdoVi 

H  »  «.-\   ]^JQ-AUO    b^pj|i    ^«^J?     :JODOi    UA^    ^O)  ^  <,^Op 
^  ^\d   JPONJO  'lopQA,  >9JC>tO  'ICDQXU  ^O»   ^>W«  <^OOM    ■tN'JV 

s^Mo  ^^oboDi  >9j6)  I^^^^s  ou..^,  ^  )o*20  y9i\Ltj    x\^ 
jJo  OQ^I  jopbik  ^6)1    :^/  Q^tSld  l&^Q«  \l'6l\:^  c^    .,^/ 

>^0»i»1  ^/    :  pQ«  |l^I>  )^^-370   J^i3|1   |2»iko    ^bOI     :  Uot? 

^01  JoqoAl  ^O)^  ^Nb  loj^ot  00t    .JoDoibj«  >^6f  )-^&ciJ« 


Nestlr.  Jakob  von  Ede«*a  über  den  S<!kem  hammephorasck  etc.     489 


^|.«.^oVi  s^jöf  |flpQ.aa.i\  ^o»^i  |löl]3  ^o^o  JLoMs^  c»vo^ 

■|0  ..l^oA.  p«::^  U«\  ^  'läwiO  l^^r^  Qj^m.2yj  ^6)  >^0)^7 

«$ou^  .  q2;^  ^OiZi  jöO)  >=^b^?  ^O)  l^o'-pi^  |&v^:;lS^i  If^ioco 

^W  .of^  o'^  JJ  ^ot=>  Joo)  ö^^7  J^v=^  ^O)  I^Vqoc^  ^/  yA 

Hl  Ivojb  o6)  ^V^  l^^:^:^  s^oj  oooi  ^;»ji  U^^  o6f  jxu^  N^ 

QttflD  pa«  1:13^09  ^0^7  o6t  I^qjlcu^  o^  -.^o?)?  ^^  x;?  ^^ 

OMäJtQ^^ Ujo  l'^ ^x\^n\\o  >^oMOQag»y  o^;»/  Ji  «o  .,^0iO2c\jt|o 

Hi^/  jy/  .  J=»&oi  |:qju;.  1  ^^V^    '  ^*^  ^'^  ^^  ^pcuioo  >gYi^fP>o 
)a««jo  oof  JLxau.1  )aLi  3pajJ.rX>Q^  ^  j-^^ot  ^   .J^Dbo?  of^i 


490     NeätU,  Jnkoh  von  EdeMsa  über  tittn  Sckem  kamnufpkoraMck  ^te. 

[303a]  ^/  ,^o»^Vlo  .|^V2D1  o6f  )*«.JO  0)LC^  )«*^/  )a^fiDO   -.JbuiO^ 
:p«2o  wjo;^  r^^   -'Uvo  «^01/  »n^o   .*|^'«^  «^o?/  v^/  ^01 

»•is^oldi  wji*jt  ^0)oM?  06t  ."^j^co^Ji  ^02^  -«»Jl  iioot  «ap|o 
Id^  . )  VI  »  oot  )o«CDo  wO)o^o.r^  (iDot    -.  ylc^o  ^  |J'a«  Lg^|H 
**ii»jt  OJ-01-.  .  oj-o»-  -N-/  W  •'  liJO  L'*^^  ö>s  «oiofc^/  ^j  i.-;;:^ 
. j^VoflD  bu^  0/  Ußl'i/  ^?  i»oi  |i*^2>j  ^/  ^j  .oäO)fcoo  .  >^Lci^ 

w.'».^  ^Jo  ■.}Q^'t2>/  mW3do  ^00 \.  »w^    .^UVqo)  ^^  iiö)\^ 


deutle,  Jakob  von  Kdesta  über  den  Sehern  hammephoruach  etc.     4i.M 

\^^ll  laojki  00:0  s^\}  lio«/  :  ^ou^^/  |-:n-aj  ch\-.?  ^?  Jlöl/ 

|o^  o^^^  i^Öf  U?ÖO»^  tC^.  )AOt  ^(^  JvjO^^o  .•  o^op  '^jojl^ooi 
^'^^  ^  ao-«2>  )aA  «D  .  )ju-3  l^iiXA,  ^t  QJ01  .•  Jhoocm:^  ^/ 
I'^jqJo  061  (»jki  o»^Y  1^^^?  OM^  <^/  ^i^io  ^s^^  1^^)d  p 

OOf  j^\'o,M  Joe»  |jiXi|?0  :  '»^Jtj?  <^Oi  ^^^ib^  ;-«i^1  ^?  ^^-^^^ 
:lt^J  OÖ»S.O  )w;a  0Ö»1  :  jy^l  Lc^  joÄt  ^^CH'V^^  ^o^  )ojoD  )oi 

,,^0^  .*JtoiaA.i  ^/  >^otl^  )j/  ]o)c]D  ^  •.  )b.kia^o  )^^v=^  Röljz» 
1  CHS  6^)j  Uoj  ^  ♦-  |aa,^>3  ^^    %  |;A-  Jioto»  ^^^    :  ^o»^ 

^;x>/  t»po  h,^  0/  wjo}/  .Jl^^^i  jQa,ioa  >^o^V]^  p\=>  ,\fa.JO 


484     Nestle.  Jakob  von  Edesta  übet  tlen  Üchem  hammephorasch  He. 
Jtf-3)o  ..|jOot  >\il  *ji'^c»eDj  >^0)\.^  ^A-o  JJo  U/  .)©•»  (iAQCS 

'^J    ^^0>k^      .^V-^2D/    JO-^    ^O    ii»    ^>    )   ^  .0  ^^    ^^0^    bL-A.O 

^otLofic^ «2  . i^^^^i  Jki\  Ig^ ^fo  .. Ujö«.^  ii\Y>Y>  Ic^  bs^)'«J^O 

^^*CEL>    -U^QO    jUlO    ixlA.    jJ^O   jiOi^^JO  IJo    j^J^^JD   JJ   wOlOb^)^ 

)2Qjk  U>Q^  Ic^  «Ns,'^  <<  JJ^o  b^  ^^ir:»  i3\>l«x>  jopäjLO  Ijqo 
«A/  .^^jox)?  .flu/  t^  j  v/  p  •  t^^?  ^6f  ^  0/  |M  «»öf  ^  0/ 


NfutU,  Jakob  von  EtUtaa  iU*er  dert  Sehern  hammephorasch  etc.     4851 
^/   Ji)/    U'^    U—JD   ]^>AlO    .^^^J    Jj-JjD   Q^OOfl    ^    )V-V*0   Vnv 

^i..n'.iacrt  ^1  J^jÖDo  jopcut  .^o»^  JJ/  .o>x^j  jj^yo^jo  |jaÄ. 
^;j6  Vs5v  Jto^  '>90jS.  ^v»/  o»LQ\y  ILoVcuod  ^  .wO^oVx 

)L|:^^iX>  {N^-^JO  .  Jl\.'.,.Y>0  |if^X2DO  .J^O^O  J,1.»T>0  %0^0  ^i«. 

H^  U'<i=^^  ) ^  "  '^  -    (Jo  .,^  fto^v/  1*.^  Id^d  jJo  ..K'^  Jl)o 

"  JJquJ  [302  aj  JiDfc^iiJDO  JI.\t>  jjiajo    .  ^  033^/  j^iOOl»  )fl.Ü.N 


4ft6     Nestle,  Jakob  von  Edessa  aber  den  iifhem  hammrfihorogch  «te. 

^y  >^6f  . )  .  I  Y>¥)o  JL^'q^o  *),*iDoVo  '^jo-  .,^  ^^^»^y'tiu»^ 
) ^ V ^o  )^ia.a>o  'ppv   .^^o%^h^/  JJaaoD  Lo^  jt.xa.  ^  x^^' 

OOf   )o»^^    P»^7   |50>^   OP«  ^     %I^Q«?    OOf    jy.^OQJD1    jbClADO 
)*MHbO  ««s^CDO  >$Olld^   |'»O.T>    |0O|    ^OtoMo    :  >^00    jOOt  ^^.Nof 

.ÜA^^^DI  ^o^lj  OOt  )jO«,  :  o»^7  ^Of      jlblt^  O^  ^i,^ft>j  p  JJ/ 

.jQ«2>b^  JJ  «3  .,>«o>o.n-^fti  o»IoM>j^  ^otoM?  ^/  J^/  »JiW 
jNS.Nn'^o  ij-;«./  j^ioi oa 2>  woja^bijui  »6t  JJ^/   ..^;  j«oi  )o^ 

^Of   :|1^«2X\  J\2iAD.9   I^VOOCOO    iOi^J  OOf  );jQu|2>  UQZ^I^  Ji)/ 


N^tU.  Jakoh  von  Etiftgft  Üher  den  Sehern  hammephoraach  etc,    4R7 

jlöJ.}^  '.'Iv-^o/  |a«*o^  «i«/  o»1  ^^  p    .,  i^o^/  I^I^?  ^O) 

:o6^7  )^^»=ii  )16L|::3  );f),t>  06)  J^qjl  oJSdIJo  :1.oo)  ^1  jto»  p 

"^7   .^l-JO'  ^  |ooi  )vi)?   aiNnX    r)'3cD  >^öf  ^^0(  ^x>o3>  ;o 

IwOtoo>N.>  ^'.jdIj  ..I-jo*  )A-*a=>  ^oj^  .r^ft^y  o>^  ^^i.j  Ui^/ 
tU-vo  w^xL-i  ^juJJ  Jlo^^  lopjo  :w^  )-a— V  U^^^l  x;?  r^ 
^^o»::>  .zi^hoj  j'^a^  oof  J^dj^  o^  p   '.^VOJ  ^i^bo?  ^o»!^? 

)äJ»Q-?    ..  JJOJLI  0»i^?  ^O)    ffccL^  '^^  OV^DD/    .,  l-JQu   I^QCQ^ 

.  ^Ti.rr  I^K:^:^  ^o»^?  Jl^ö^^^  ^Of^  )a^  -'r^?^  "^^  ^o^K^/ 
Ua-/  .«3?  «öjo  ]^a-j  ii/  ;»/  -6>  :)-Ja.  Lc^i  ^O)  JloL/  Ici^ 

^  **o»oRo/  %iÄ3j  .  3oo'3  \iO  ^  s^v^^oQj  -.ja*  ja  »o-  JÄ  '♦»Jx^ 


4S8     ^e*tU,  Jakob  von  Edeata  über  tUn  Sehfnt  hammtphora»eh 

|'«2icp?  I^.'rr  Lq»*2>    :|xjo^  Iq^  jl»g>  ^  ^i  ojöt   .-o^Vojl^ 

iu3a»  ^  ^1  oot  .' li^-aoN  U  »cp  ^  );ö  ^  oöf«  .-b^UboocD 
QjQ^  |f-"nr>  JofioA  «31  '.W^?  U«^  ^ci^  >^/  o;^^|o  {.jdov 

Ji  ^^'■^A.  J^jiOOQ^O  bo|ii|^  ^*^}?  :^<^^30^  U^l^  ^0(  ^  ^^Op 
^  ^\S  j^Mo  *|op3A  >^C>|0  '|qd<UDJ  ^O)  ^\m.  ^^OOM  a>\'>\ 
jJo  OOZUkl   jOliDA   s^OJ^    :^/   O^b^   jfc^'o^    Jt.Ölb>    C^     •.<^/ 

^ot  >3Jo  .  «^/  Q^bo  j.oooi  oöi  y^^cay  jLÖllz»  |J/  ..>^/  qoa3 
^o«  joqbAl  ^o^  ^bi>  La^ot  oot   .Ja>Q20ji  >9j6f  )-2>ftJ)? 

(iOOl    :  ^Of  ^|l  K^  U^/    •  U3D01   Id^  ^/  ^OO   OOOf  ^T^A*)? 


NeitUt,  Jakob  von  Edeg*a  über  den  Sehern  hammephoratch  etc.     489 

,  |.*.:ooVi  ^^6f  JCD0Y>  i\  ^0^1  |löl|^  ^0^20  iLoMv^  oVaI 
)LoM^  wO)0-^Ä^  .-^^  ^  ^^s^i  06»  Jo>5^y  )ji^vS>o  )»  et  ^  t> 

H|9  ..l^Q.^  Uv^x  Uj^  ^  *{a^»jo  b»^ril  0OfcP>?  >9JC>i  >^0}^i 

^ogs  .  o<=^\.'.  ^oi:^  |oQi  >=^b^?  <^ot  jib^'^^x  |K:ä^b^i  I^^'c^od 
U/  ..ojiw  ov^  U  >^0)Z>  )oo)  Ci^boy  |-*2i^  ^oj  I^Vqö^  ^/  ^y 

.  |',0,Y>  oOf  w^\^   j^yn^^    >^0)    ooot    ^'»^1?  U**^^  OÖf    JYlWV    b^*2 
Q30QP  pCL«    b>N3?  ^0^1  o6f    l^QA-Q^  Op    s^O?j?    OÖf  ^^   OlOf 

.•  >«o»Q  0)\>.  )a^^£Di  «Jojjy  06}  ^/  >^jQjiaji  0/   .•ipjo»  |„i*\3 
joj/  po/  fjDoi    \  Jlk^ö  Iftooop  *^-&oy  0»^  ^«DlSjuf  (la^/ 


490    BtaOt,  Jmktb  «M  Fifawii  aUt  dm  Sekem 

(<03a]  «1^  .^OM^Lo  .  ).»xw  061  )«.»x>  oilö^  j*«^  yoxDO  •.  jbaJQ. 
:Jm;»  «^o?/  «i^xo  .-^ao  *^>o?/  «nSbo  .-U^  w^^o?/  '«^Z  ^Qi 

♦  «'^^l.di  woi»A.  »oioJ^I?  061   ."^JvQQuji  |Ü2^  vo)l  U^O)  ^Jo 
Idi  .  I  XI  a,  001  )Q«£Do  ^o)o W  Usoi   •.  yLc^  ^  l^j'o*  Lg^o 

•  iM^Ufew/  .1-3»  U-^^  ^V-»/  ♦=>     l-uaco/  «;-»o  .o-cp^     I 
lio»!  Oll?  %^  ^..^•v  JJq^  K^*j9  |tö)\vt\  ^/  jLo»^  0»:^ 


•  t-*  ^^^ 


NtMtU,  Jakob  i>on  Efiexaa  über  den  Schein  humiiiephoraach  eW,     491 
'..^Xyal/  ISDJL^  OM»  ^)j  ilH./   :^0>A-/  ijQ-a,l  O*^— ?  ^J  JLÖI/ 

-4-4- 

)o»^w^^>^6f  i^?00^  Iq^^  IaO)  3/  JvObODO  .-O^O^  '»2p|bOD1 
IVOJb  06(  I^Jkl  O^l  )^^?  OM^  ^/  ^Si.10  ^^^^  bOD^  «3 
o6f    i^Q^  )00«    iial|lO    :V^Jl)?   ^0|  ^Aif^L-l    '«..bk^Y   ^1  ^'^^{'-^ 

Ikjjv^  Ig^i  ^ovnX>o^  s^/ Jt^boo  :Jb^*cu  Jlöl/  Leu  jLöJLji  ^ofü^i 
l^^l  o6^0  IwVa,  OÖ)^  :  J7*I«  Ld^  JopQJt  >^o^Vb\  ^O^  >qJ^  jof 
tt^o^  .I^Q^Y  ^/  .^Icü  W  P\^  fS  '•  jb^ci-o  Jbw-*:^^  }l'6li2f 

■pl^  b^|f  ^O;   ^  «M   l^O^^b^   ^/     \  J'^^bk.    J«6)C1J  ^^^    :  ^Oj\d 

oö>^  dS.o  .,,^i^bo  ^ojjj  oof  j»iO    .o»^  ;»JL)?  ^?  oöt  J'^boo 
;x>/  (^V»  bu^  o/  ^0?/  ..  !b^^  inoiYi-^  ^ojL^Vb^  )ov3  .  JVA'OO 


I 


492    ^etilf,  Jakob  von  Edesaa  über  den  Sehern  hamtnephorateh  «tt. 


JUi^j  OÖ1  iäOM.  Jv--»Jt  o6)  laojt 


IJIfJi 


mm  fc^jjc- 


JT^  M;=^ 


.  J^^  |uin.\  «^L  vXi  p*^  )LpD  v»/ 


NaOYM  IE51J:ö  ^AJUNl  4EB  JIM  INI 
.wOJaX  .^A.  «^oilJ  opop  )oQ^ 

EIBEN  0  KV  TSi  kTi  MOY  KABOY 
EK  JESiSiN  m)Y 


fol.  303  M 


fc^Uo. 


Uebersetiung. 

Öcbolion    über    den    ausgeaekhiieten    imd    btisoudMrn    Naiuen, 

sich    ii»    den    Vimi    Oriechisrheii    ins    Syrische    ültersetzten    hoilij^ 
8i;hrift.en  findet  und  bei  den  Juden   OTiD  D\D  gennont  wird. 

L    Es  giebt  oicbts  ineosciUlidbes  oder  existireiides,  das  iu 
danke,  Wort  oder  Sache  bei  den  Menschen  in  rJebruurh  gekonnui 
ist,  in    betreH'   dessen    nicht    die   WiUirheit    iliren»    (tej^entbeil    vq 
gezogen   werden  niüsste.      Und  wenn   die   Wahrheit    in    idlem    vo 
xu/iel«e»  und  dos  allerbeste  uud  allerstärk.ste  ist,  sowohl  uach 
Zeugnisa  der  natüi'liehen  Siime,  als  nach  dein  der  heiligen  Schr^ 
worauf  auch  immer  sie  bezogen  und  wie  auch  iiiuuer  sie    gen 
werden  möge,    so  inuas  mun  sieb  durchaus  an  sie  halten   uwd 
gebrumheii   bei  jedem  (Jedimken,  Wort   t^der  Ding,    und    be&und 
bei   den   Worlen  der  heiligen   .Sthrifl'),  und   unter  diesen   noch 
mehr  bei    den   Woiien    über    Uolt.      Wenn    es    uUmlith    schon 
weltlichen   Sachen   vorzuziehen  und   schüner  ist,  das»  wir  das  wit 
liuhe  und  waln'e  eher  reden  oder  ibuu,   als  das  nicht    wahre 


1;    Kigeiitlicli:    „der   )irii>  st<>rlic  li  «ii   Sflirifteti".      „SrltsAn» !"    ItoinrTkl  i 
Prüf.  NiiliU'ke:   „k*  ist    wühl  biSL-lLstablichv  Ufhvn««Uuiig  von   xa   itfä   yQUftftmt 
ich  erinnere  mich  nher  nicht,  den  AuHilmrk  sonst  bo(^ogiii*t  cu  h»h«n,* 


Neatle,  Jakob  vou  Ettesga  über  den  Sehern  htmuncpharaach  etc.    493 

PSeiit  wirkliche:  so  ist  es  noch  viel  mehr  vorzuziehen  und  viel 
schöner,  dass  wir  in  dmi  Worten  der  heili^wn  Schrift  das  wahre 
und  wirkliehe  fosthiilt^n,  indem  wir  das  unwahro  uiid  unwirkliche 
fiitfenien  iiud  verwerfen.  Und  wenn  dem  so  ist,  müssen  wir  auch 
\ita  den  Worten  nnd  Namen,  weh.he  <iott  Uetrt;trpn  oder  ihm  beigelegt 
werden,  durchaus  dem  genauen  und  wahren  so  weit  möglich  nachgehen 
und  nicht  ungepi-ült  etwas  entweder  vtin  andeni  aunehmeu  und  glau- 
ben, oder  andern  sagen  und  iil)erlief(nn.  Wenn  es  nümlich  im  meusoh- 
liehen  Sprachverkehr,  der  durch  Uebereinkunft  der  Vielen  {^uvd'}]mi) 
sich  festgesetzt  hat^  weiter  ülierliefert  und  si>  dureh  Gewohnheit 
{k&u)  und  lange  Zeit  uuverbmchlinh  geworden  ist,  nicht  recht  ist,  das 
Holz  Stein  zu  Jiennen,  oder  den  »Stein  Holz,  das  Thier  Pflan/e.  oder 
die  Pflanze  Thier,  den  Stier  Pferd,  oder  das  Pferd  Stier,  den 
Himmel  Erde,  oder  das  Wasser  Feuer,  damit  man  nicht  falsche 
Begriffe  mit  diesen  Namen  uml  Ausdrücken  enseuge,  sondern  wir 
j^es  Ding  {n^äyfia)  mit  seinem  eigi^nen  Namen  iieimnn,  der  ihm 
^rorher  beigelegt,  war,  und  (wenni  derjenige  welcher  das  bittere  süss 
und  das  süsse  bitter  nennt ,  oder  das  schlechte  gut  und  das 
gute  schlecht  heisst ,  in  der  heiligen  Schrift  einen  Verweis  erhält 
(Jes.  5,  20):  wie  sollte  es  nicht  httsalich  und  tadelnswerth  sein, 
dass  wir  Gott,  der  über  alles  ausgezeichnet  uiid  über  alles  erhaben 
und  die  Wahrheit  selber  ist,  mit  einem  lügenhaften  und  gar  nicht 
existirenden  Namen  benennen,  der  keiner  von  allen  Sprachen  und 
Zungen  der  Menschheit  zugehört,  sondern  bloss  durch  eine  in-tliiim- 
liche  Gewulmheit  ohne  Prüfung  allmUhlich  in  die  heilige  Schrift 
sich  eingeschlichen  bat*),  und  doli  olme  Untersuchung  sieh  erhielt 
nud  bis  auf  den  heutigen  Tag  geschrieben  wird. 

11.    Es  ist  dies  nämlich,  wie  meine  Abhandlung  (wörtlich;  das 
was    von    mir   geschrieben    ist)    deutlich    zeigen    wird,    der    Name, 

Sicher   in    allen    heiligen    Schriften    Alten   TestAments    nach    dem 
xt  iiTitti^aduaig)    der    LXX,    der  vom    Griechischen    ins    S^'rische 

übertragen  wnrde,  anstatt  des  Namens  ^HeiT"  ()-.♦»,  ytfytog)  ge- 
setzt und  ,Pii>i*  ausgesprochen  wird.  Und  zwar  wird  Gott  von 
vielen  unwissi'ndfn  Leuten  so  genannt-,  die  infolge  ihrer  grossen 
Unbildung  dies  für  ein  hebräisches  Wort  halten  und  für  einen 
ausgezeichneten  Namen,  mit  welchem  Gott  bei  den  alten  weisen 
Hebrilem  benannt  werde.  Es  ist  dies  aber  in  Wahrheit  ein  sa- 
tanischer und  iiriger  Name,  der  duixb  den  irreführenden  lUiÜi  des 
Bösen,  welcher  uns  allezeit  von  allem  was  wahr  ist,  abzulialteu 
und  vuis  auf  irrige  Wege  und  auch  auf  Namen  und  Worte  der 
Lüge  zu  bringen  liebt,  alimälhlich  durch  Unkenntniss  eingedrungen 
ist.  Und  so  wird  es  ja  geisthrieben  und  tindet  sich  in  vielen 
Exemplaren    an    vielen  Stellen.      Er    wird    aber   von    vielen    wenig 


l)  „NB  di«  3  PerfeiU  )a,aDlJL/  ^^  ^-  . 


NöW. 


494     ^f title,  Jakob  voit  tkit»»a  ülnr  d*m  Schmt  hammephoraMch  Hc. 

emsiehtigeii  Leuten  besonder  gern  angewandt  und  unterstützt  *). 
«nd  sie  wollen  es  gar  nirlit.  <^^x\\  'zugeben .  dass  tnaii  ilui  auü  d^T 
öchrift  austilge  und  auslusche,  indem  sie  Unverstand  ige  ni'eise  meinen, 
er  sei  von  den  guten,  beiligen  und  einsichtigen  Mfinnem  überliefert 
und  geaebrieben  worden :  riitdit  bloss  vun  den  Griechen,  welche 
heilige  Sdirift  ins  ^^TJsi'be  übersotKien.  sondeni  mit  ihn<E«n  at 
viin  Andern  (uJkndifh)  Syrern,  die  ihn  von  jenen  an- 
haben und  wek'he  in  noch  bohereni  (rmde  ^^»robt  und  - 
waren,  und  dass  es  nicht  reiht  sei  zu  verwerten,  wjus  uns» 
ihnen  überliefert  sei.  80  steht's  mit  diesen,  ich  aber  bin  ÜL 
zeugt,  dass  inir  in  Wahrheit  die  heiligen  Seelen  jener  MBiuier, 
ihn  gebraueht  und  überliefert  haben,  indem  sie  dabei  vom  richtig 
abwichen,  sogar  dafür  danken  werden,  dass  i«^h  diesen  ihren  FehU 
verbessere,  und  ich  weiss,  dass  sie  mich  nicht  als  ihren  tJe 
betrachten,  und  da.ss  ii^h  keinen  Vorwurf  auf  sie  hiiufe.  sondern  J 
Gegentheil  viele  Vorwttrl'p  von  ilinen  wegnehme,  jetzt  und  für 
Zukiuift,  Wenn  icli  diesen  inlhündichen  Namen  vollstJlndig  aus  ( 
Schrift  weg/.uschatfen  suche.  Mit  gi'osser  Freude  und  freiwillig 
Eifer  V)in  ich  daran  gegangen ,  dieses  Scholion  zu  macheu  uud 
in  die  (Exemplare  der  heiligen)  Schrift  zu  setzen,  mit  and 
Scholien  und  Bemerkungen ,  die  von  sorgfiiltigen  Männern 
gesetzt  wurden  zum   Nutzt-n  etwaiger  Leser. 

[11.  Ehe  ith  aller  zeige,  was  dieser  ausge/eiihnete  Name  bei 
Hebräeni  ist,  und  m  welcher  Auszeichnung  und  Ehrfurcht  sie  > 
selben  baltcri,    will   ich  nachweisen,    woher    und    wie    der  Ir 
entstimden   ist.  und  statt  des   ausgezeichneten  und  wahren   Namfl 
der  von  den  Hebrileiii  kam,  dieser  falsche,  sinnlose  [tfAoT'Ov'  Nöl4 
tingirte    Name    eingedrungen    ist,    der    durchaus    keine    Hedetit 
tider  Worfnbleitunjf  hat,  davon  er  gekommen  sein  mftchte  *). 

Wenn  wir  nus  freien  Stücken  neue  Namen  oder  uilgewoti 
und  ungeliörte  Ausdrucke  schati'en  wollen  und  nach  uuÄerem  Sil 
Fonueu  bilden  und  sie  natürlichen  GegeustÄnden  beilogen, 
wir  Zeit  (Gelegenheit":'  x«<()oVV)  jedes  so  gebildete  und  mit  nns 
Lippen  ausgesprochene  Wort  ohne  weiteres  2u  einem  Nomen 
machen  und  ehiem  Gegenstand  als  Bezeiehnui»g  beizulegen, 
weder  die  Natur  dieser  Gegenstaude  verlangt,  es  so .  noch  die 
wohnheit  oder  Ueboreinkunft ,  die  bei  den  Menschen  her 
{Y.^atu  Nöld.),  sondern  wir  tinden,  dass  einige  der  Beiteichutu 
sich  infolge  alter  Gewuhnbett  bei  sdlen  Völkern  finden  uud  kein« 
Ableitung  zeigen ,  wovon  und  woher  sie  genommen  sind .  während 
andere   eine   Ableitung   haben    uud   durch    iJu'e   Bedeutung   zeigvo. 


\)  „D    li    im   Odinittih  «^rbaltvii,  lic  sliul  »fitit*  AnliAuger  x«a<£ 

2)  ,.»*I.f,  VcrbitlM^ji'ktiv    „gvkommeu".     Nöld.      Leber    dju  Wort    )^^-<^/ 
niid  Mino  Ueber»et2ung  mit  „AblolUltig"  «Ml«  un<«n. 


NcHtlr,  Jakob  von  Edesta  über  tleti  Sehern  hammepJwrasch  etc.     495 


ilim 


»von    sie    genannt    wurden.      Ganz    besonders    ist    dies    in    der 

if»chischen  und  anch  in  dpr  liebrjtisehan  Spmehe  der  Fall,  indpiii 

le  die  meisten  dieser  Welt    angeh('5rigen  Dinge    von    Thütigkeit^u, 

le  sieh  b^i   ihnen  finden,    oder   von   QualitJlten ,    die    sie    an   sieh 

^'en,  benennen;   so  dass  sie  nnn  neben  allen  sichtbaren  iind  nn- 

Ichtbaren  Dingen,  welche  mit  Namen  bezeichnet  werden,  auch  dem 

sichtbaren,  unbegrnifliaren ,   namen-    und   bexeichimngslosen  flott 

.joder  Nation  und  Sprache  verschiedene  Namen  und  Bexeichnuiigea  ' 

igelegt,  haben.    So  konunt  ja  das  gi-iechisehf!  Wort  für  Gott,  dtift] 

'iog  gesprochen  wird,  vom  Laufen  (ro  ^iuv) ,    und  das  ist  seine 

.bleitung,  oder  vom  Sehen  [&-eä(i&m),  oder  vom  Brennen  {Öaisiv  ?). 

to  wemi  jemand  sich  Mühe  gebun  wollte,  könnte  er  auch  aus  der 

heiligen  8«dn-ift  Worte  anführen,  die  das  güeiche  wie  diese  drei  be- 

[(•uten.     Schnell  nilndich  ist  Gott  und  laufend  entzieht  er  sich  der 

Irt'assung  durch  den  Verstand  des  Menschen  oder  einer  erschaffenen 

Ireatvir;  imd  er  Kirbt  und  erschaut  alles,    das    otfenbave    und    das 

rborgene;  und  ist  ein  Verbrenuer  und  Veniichter  aller  schlechten 

Materie  nach  der  Sti'lle:    Gott  ist  ein  veniichtend   und  verzehrend 

'euer  (Hexnpla,  Joel  2,  a).      Ich  unterlasse  es  noch  zu  sagen,  dass 

ich    das    griechißche  Wort.    Zive^    das    viel    hei    den    heidnischen 

ichrift«tel1eni  gebraucht  wird,  nicht  olme  (Jrund  gewiiyt  und  nicht 

lerkimftslos  ist.      „Zeus"  ist  nilndich  auf  griechisch  der  Lebciidig- 

lacher  (C^tiv).     Und  wJli*e  dies  (Wort)  den  Christen  nicht  verhasst 

Wesen,  wegen  seines  Cultes  und  seiner  Verehrung  hei  den  Heiden, 

iiea  anch  wir  uns  nicht  geweigert,  dasselbe  zu  gebrauchen  vom 

tte  des  Alls,    dem  wahren,    namenlosen.      Bekennen    doch  auch 

wir  es  als  WahrbPit,  dass  er  der  Leliendigmncher  des  All  ist^  und 

da*s  es  keinen   Lebendigniacher  giebt  neben  ihm.     In  ihm  nilmlich 

leben,  weben  und  sind  wir,  wie  geschrieben  steht  (Act.   17,»«). 

Da«  hebrilisehe,  üTiibN  gesprochene  Wort,  aber,  sagen  sie,  be- 
deutet Schöpfer.  Indeni  nänilicli  die  Hebriler  wissen,  das  er  der 
hftpfer  des  All  ist,  df-nken  sif,  dass  dies  der  wahre  Name  liir 
Ott  sei.  Auf  gleiche  Weise  haben  auch  wir  Anumlier  d.  h.  Hyrer 
'ogen  unserer  Viu-wandtKchuft  und  Nachbarschaft  mit  ihnen  und 
iRcrer  Hprache  mit  der  ilirigcn,  mit  einem  dem  ihrigen  slhnliclien 
dornen  den  8f hOpfer  des  All  joj^  genannt ;  ebensu  weiter  die 
'ajeuser  d.  h.  Araber»  ihre  Nachbarn.  Aus  dem  bisherigen  Ulsst  j 
ich  also  ersehen,  dass,  wenn  wir  auch  andere  Dinge  mit  Nameai 
U'geu,  deren  Herkunft  sich  nicht  erkennen  lüi.Hst,  wir  dies  doch' 
i  Gott  dt'jn  Herrn  des  AU  nicht  thun,  weil  er  keinen  seine  Natur 
zcirhneiideii  Namen  bat.  Vielmehr  alle  Namen  und  Bexeichnungcn, 
die  wir  ilini  beilegen,  nehmem  wir  V(m  Tlijitigkeiten  {nga^iig),  die 
ihm  zukommen:  Macher  nüznlich  nennen -wir  ihn,  imd  Schöpfer  und 
bengeber  und  Fürsorger  und  Helfer  und  Stitrker  und  viele 
derc  derartige  Heuennungpn ,  und  Hemi  und  KOnig  und  AU- 
SWditiger  (napTOKQfhtufi)  und  andere  dergleichen  bei  ims  ge- 
uchliche  Namen. 
JiU    XXXIl.  VL 


496     Netüf,  Jakob  von  Edetta  tUttr  den  tsekem  JkammqpkonscM  He, 


Doss  Gott  aber  Pipi  genannt  werde  mit  einem   fingbien   nnd 
uubekimnt^u  Namen  (tpivStüvvftmi^  ayvoia?),  lehren  tUM  iroder  die 
betligen  Schriften  noch  überliefern  es  uns  die  hebriüschen  Geleli 
oder  die  alten  Syrer,  auch  nicht  die  Redner  und  Schriftsteller 
Griechen,  ebensowenig  die  Lehrer  und  Vorsteher    der  Kirche. 
'  nns  geweidet  und  zur  Wahrheit  geführt  haben,  sondern  wie  gesagt 
durch    die    Verführung   des    iSat^n    ist    er    allmulig    ein 
Wie,   davon   will  ich  jetzt  sogleich  nach  Kräften  aufs 
Ursache  sagen,  die  folgende  war. 

IV.  Einige  der  Völker  nÄmlich,  die  eine  Schrift  besitzen, 
nachdem  sie  die  Zeichen  der  Buchstaben  gemacht  und   festgestdlt 
haben,  von  links  nach   rechte    ihre  Linien   beim  Schreiben;   aiideiT 
gerade  umgekehrt  von   rechts  nach  links.     Die  uns  bekannten  tob 
linka  nach  rechts  schreibenden  sind  die  Griechen,  liomer,  Aegff^ 
und  Armenier;    dagegen    die    von   recht.s    nach    links    schreibeodM 
hind  die  Hebräer,  Syrer,    Araber   und  Perser.     ALs   nun    jene    7i 
hebräischen   Weisen,    welche    von   Ptotemaeus    Philudelphus .    de^^ 
Könige    von  Alexandrien   und  Aeg}'])ten   zu   dieser  Arbeit    bemfi^H 
und  angewiesen    wairden,    die    heiligen  Schriften   vom  Hebrftiftcbl^^ 
ins  Griechische  übersetzten,  bei  der  Uebertragung  der  hebrftiMsb«» 
Ausdiücke    ins    Griechische   und    beim    Schreiben    der    übe 
Ausdrücke  mit  der  Schrift   und    den  Buchstaben    der  Spr 
Griechen,  als  sie  den  in  denselben  (Schriften)  geschriebenen  Naroeß 
des  HeiTn  Gottes  sahen,  der  bei  ihnen  sei.r  ausgezeichnet,  geeh 
gefürchtet  und  gescheut  war:  scheuten,    bedachten  und  furcht 
sie    sich   ihn    zu    übersetzen    (deuten)    und    den    Ausdruck 
üebersetzung  in  eine  fierade  Sprache    zu    übertragen.      Sie  _ 

ntlnilich :  wenn  unsere  weisen,  gottesfürchtigen  alten  SclunftgelehrlaD 
diesen  gefiirchteten  Namen  Gottes  auszeichneten  und    ihn    uns  als 
den   von   allt^u   andern   Gott   beigelegten   Namen  gesonderten    und 
bekannten  bezeichneten,  und   es   befahlen   und   überlieferten, 
wir  ihn  zw^ar  wie  alles  übrige    mit  (seinen)  Buchstalien    schreit 
aber   nicht    ihn    mit    unsern    Lippen    aussprechen    ader    uh    Wfl 
hüreu  lassen,  sondern  dass  wir,  ob  \v\t  ihn  wohl  mit  seinen  Bn 
Stäben  schreiben,  das  Wort  ^Z",-:»,  das  »HeiT*  bedeutet,  statt 
selben  sagen  sollten;   so  ist  es  nicht   recht,   dass   wnr  ihn   deul 
und  seine  Deutung  in  einer   andern  Sprache   gebrauchen;    sond 
wie  er  ist  in  seiner  Verborgenheit,  lassen  wir  ihn  unübursetjtt. 

Weiter  aber;  auch  das  halten  wir  nicht  für  gexiemend, 
wir   ihn    schreiben    mit  andern  Zeichen    und   fremden    Buchs 
ausser  mit  welchen  er  (im  Hebrilischen)  geschrieben  ist ;  sondern  er 
ist  in  der  ihm  zukonunenden  Auszeiclmung  zu  belassen,    und 
den  hebräischen  Zeichen   und    Buchstaben,    mit   denen    ihn 
weisen  Alten  geschrieben  ujul  bezeichnet  haben,   und  nicht  wu 
wir  ihn  schreiben  mit  den  Buchstaben  und  Zeichen  der  griec): 
Schrift  Charaktere  udor  der  eines  andern  Volkes,      Indem  dies  ji 
übersetzenden  Männer  klug  nnd  weise  über   ihren    nasgesMtc 


NeHtle^  Jakob  von  EiUma  über  den  Scfiem  hammejihorasch  etc.    497 


and  besondeni  Gottesimmen  dachten,  waren  sio  bBiin  Sclmnbwi 
Q'chaus  penöthif^,  in  den  Linien  d^r  griechisch*^!!  Iiu<^hHhibon  ihn 
(nilmlich)  überall  da  zu  setzen,  wo  or  in  den  Worten  der 
eilij^en  Sebrift  gebraucht  war.  indf^m  ria  ilui  nach  dem  gesagten 
■it  sHinfln  eigenen  hebrilisclven  Buchstaben  schrieben ;  und  ihm 
«i'genüher,  überall  wo  er  (im  Texte)  stand  ^  zur  Belehrung  des 
esers  (auf  dem  lltiiid)  ausserhalb  der  Columnen  das  Wort  xvgiog 
h.  Herr  schrieben.  Indem  nun  dies  geschah,  und  der  aus- 
ezeichnete  üott^^snmne  mit  seinen  hebriiischen  Hutbstibf^n  inmitten 
er  griechischen  Linien  stand,  lehiien  und  überlieferten  in  der 
^olge  diese  Schreiber  mündlieh  jedem  gi'iechischen  Leser,  duss  sie 
llb«rall,  wo  sie  denselben  in  den  griechischen  Texten  geschrieben 
««hen,  statt  dessen  „Hen*'*  sagen  und  nicht  in  ihrem  Lesen  inne 
Jten*)  Kollten. 

Nachdem  aber  eine  lange  Zeit  vergangen  war,  luid  einige 
ebende  Leut*  alles  geschriebene  lesen  wollten :  als  sie  den 
zeichneten  üottesjiamen  in  den  giiöchitscheu  Linien  gesi'hriebeu 
glaubten  sie  von  den  Buclistabea  dieses  Wort-es ,  dass  aucU 
"sie  griechische  seien,  wie  alle  imdern  in  den  Handschriften  stehen- 
den. Es  findet  sich  nilmlicb,  wie  um  die  Leute  irre  zu  führen, 
pine  Aehnliclikcit  der  Züge  dieser  Buchstaben  mit  denen  der 
riechischen.  d.  h.  mit  -Jotn  imd  Fi.  Lidem  sie  alsu  ilieselben  für 
iechische  und  zwar  für  i'i  und  Jota  hielten,  und  indem  die 
lucbstaben  hi  dem  Gottesnamen  2  mul  hinter  einander  so  geordnet 
orkommen,  und  sie  Pi  Jota  Fi  Jota  gleich  sahen  oder  um  es  in 
er  syiischen  Schrift  zu  sagen  l*e  Jud,  Fe  Jud,  glaubten  sie  noth- 
niningen,  dass  der  ausgezeichnete  Gott^^sname  Fij)i  sei. 

Dazu  kam  noch  ein  dritter  Irrthum.  Indem  der  Nauu>  mit 
einen  hebrUischen  Buchstaben  geschrieben  und  geordnet  war,  und 
von  rechts  anting  und  nach  links  lief,  lasen  diese  ihn  umgekebri 
,von  hinten  nach  vorne  d.  i.  von  links  nach  rechts  in  der  Ordnung 
er  griechischen  iSehrift,  indem  sie  seinen  ersten  Buchstaben  für 
en  let/.t*»n  und  den  letzten  für  den  ei-gten  hii^lteu  wegen  der  eni- 
fegengesetzten  Ordnung  der  Buchstubenreihe  der  beiden  Schnft- 
1«n,  der  griechischen  und  der  hebrilischen.  Und  .so  ist  denn  die 
Ursache,  welche  diesen  Irrthum  hervorrief,  diese,  dass  die  Ueber- 
Btzer  das  hebrilische  Woit  mit  den  hebriUschen  Bucbstiibon  mitten 
nter  die  griechischen  Worte  setzt<3n,  duss  zweitens  eine  Aehnlicli- 
eii  existirt  zwischen  diesen  Buchstaben  und  den  giiechischen,  und 
SR  drittens  die  beiden  Öciirift«n  einr  tmigekehi*te  Ueihenfolge 
anhalten,  indem  man  die  eine  von  links  nach  rechts,  die  andere 
on  rechts  nach  links  liest. 

V,  Dass  aber  die  Uebersetzer  diesen  ausgezeichneten  hebrilischen 
lamen  inmittcai  der  griechischen  Linien  .setzten  imd  ilui  nicht 
bersefiten,  und  dass  sie  ihn   nlrbt    :inf  ihn   Rand  set/.lcn,  darüber 


1)  ,.B{>sMir  wohl:    daran  k6tiit<ii  AiisUi<§s  iu-liiir(>ir 


mu. 


32* 


498     NeMtlr,  Jahoh  twn  Edenn  ititer  den  Schfm  hnminnphoraBeh  ##c 

darf  sich  niemand  wiindpi*n;  sehen  wir  doßh,  da.ss  auch  dii»jpmj 
welche  die  (losetzt*  dur  Höuier  überseixt  nnd  \nf,  firiechistbe  nix 
trafen  haben,  viel«?  Worte  in  denselben  in  d«r  römischen  Sprac 
belassen  habnn,  diejenigen  (nJlmlicIi),  welche  Mos  iypisrb  sind  *) 
ihrem  Laut  nnch  die  Bedeutung  dieser  Geset/e  ausdrücken,  da 
niUnlich  nJoht  jedcnnann  diese  (Tcsetze  und  Worte  kenne,  and 
jeder  der  wolle  etwas  nach  seinem  Willen  in  den  geschriebeo 
Stücken  lindem  und  sio  tltlHcben  kiinne.  So  sehrieben  sie  nie 
mit  griechischen  Buchstaben  solche  tinübersetzt  gelassene  Ausdrüri 
sondern  mit  den  Bnciistaben  der  römischen  Schrift  Und  aa 
diejenigen,  welche  heutzutage  Kauf-  oder  Aassteuercontracte  {(f'^ 
Nr»ld.)  in  griechischer  Sprache  schreiben,  nach  einigen  jener  Gesuti 
bücher,  schreiben  gleicherweise  jene  römischen  Worte  inmitten  di?ir 
gi'iech Ischen  Sprache  und  Sclirift  mit  den  römischen  BnchsüibtTi. 
mit  donen  sie  auch  bei  den  Römern  geschrieben  wiircu.  Wenn  hi^ 
also  die  römischen  Gesetze  so  durch  ilire  Geheimhaltung  und  ili 
eigenen  Buchstaben  ausgezeichnet  haben,  so  haben  die  hebrJüstUj 
Uebersetzer  sehr  geziemend  und  weise  gehandelt,  dass  sie 
ausgezeichneten  und  besonderen  Namen  des  über  alles  seie 
(ioltes  durch  Gehöimhultung  und  Rcine  eigenen  OnGhstaben 
aeichneten  und  ihn  nicht  übersetzt-en. 

VI.  Zu  weiterer  Autklilniiig  setze  ich  aber  auch  noch  das 
dass    alle,    welche    die    heiligen    Schrifteu    vom     HebrJIische« 
Griechische  übersetzten,  zwar  diesen  Namen  scheuten,  ihn  aber  da 
anbrachten  und  zwar  so,    dass   die   einen    wie    die    LXX    ihm 
Auszeichnung   beibehielten,    indem    sie    ihn    gar    nicht    ülM?iT8etz 
und   auch    nicht    die    hebrilisc^hon    öchriftcharakterc ,    mit    densn 
geschrieben  wfir.  tlndeiicii ;  dass  aber   die    andern ,    wenn    sie    na 
seine     hebräischen    Charaktere    nicht     beibehielten,     vielm«*br 
hebräische  W^ort,  welches  die  Hebräer  anstatt  des  ausgexeichiieti 
Namens  gebrauchen,  das  ist  aber  "»mN,  in  den  Text  der  griechiüch 
ScViriften  setzten  und  dies  überlieferten,   indem   sie    nicht    wagte«, 
es    zn    übi'i-sctzen    oder    den    Ausdnick    der    Ueberfietjmng    in 
gi'iechischcii    S[irache    zu    gebmuchen,    oder    dafi    an    sein<*r    Sie 
stehende    "»rin«  zu  übersetzen  und  xvgioq  d.  h.  Herr  inmitten 
Textes  der  Schrift  zu  setzen.      Sondern   wie    gesagt:  "'STiJt  setjtli 
sie  in  den  Text  des  Buches,  ^Hei-r"  aber  setzt^^n  sie  ihm  gegenfi 
auf  den  Rand,  indem  sie  die  Columnen  des  Buches  so  aoszeiehn 
Daher  als  der  heilige  Mäi-tyrer  Luciaims  (fikoTiovoi;  sich    um 
Text  der  heiligen  Sehriffen  bemühte  und  ;m  vielen  Strllcn  bessii 
oder  auch  einzelne    der   von    den    vorangelx'nden  Uidicrstifaeni 
Inauchten   Ausdrücke  linderte,   als  der  das  Wort  •'i'HM  im  Text 
das  Wort  „Herr'  auf  dem  Hand  stehen  sah,  verband  er  <üe  Leid 
und    setzte   sie   zusammen    und    überlieferte    so    in    dem   von 


t)  „AoH   «Ipiii   tlin<)l(>|^i'irh«>ii  8pncli(|;<«brnneh   Bb^rtnit^u*' 


N..1.1. 


[Jakob  von 


'  tlen  Schein  kantmephorasdi  etc.     49U 


^t^rlnssonen  T«'st«mont,   dass   man   also   darin   an    vielen  S(>ellen 

escliricbeii    findet :    ,80    spricht    "«m«    der    Herr" ,  wo    imcb    das 

üiir;u.s(-he  Wort  ,adonjii*  mit  griechisulreu  Huchst^ibo»  goscbriebeii 

sogleich  daneben  ^Horr"  gesetzt  wird  und  beidu  so    zu   sagen 

[ir  oinoa  Namen  bilden   und    dio   Leser    wiu    gosiigt   sagen:   ,l3iifi 

prii'.ht  Adonai  der  Hen*'  oder  ,os  befahl  Adonai    der  Hbit"    oder 

£6    thftt   Adoufti    der   Herr*    oder:    »er   sagte  oder   tbat  das    und 

—  80  haben  die  LXX  und  so  haben  die  andern  Ueberset^ser 

liesen  Namen  überüefmi. 

VU-  Nachdem  nun  also  sowohl  die  Ursache  der  öotKUiig  des 
jliunens  als  die  Ursacbe,  durch  welche  der  Inibrnn  entstand  loid 
verUndert  wurde  und  statt  des  ausgöÄeicbnefcen  und  gofiircbtetcn 
!fanieu8  zu  uns  der  falsche  nichts  bedeutende  gekommen  ist,  deut- 
eh  erkannt  ist.  will  ich  khtr  und  deutlich  8ag«n,  was  der  wuhre 
diinm  wirklich  ist,  \md  was  seine  Zeichtiti  sind  bei  den  Hebr'Uiiii, 
llr<^b:he  dann  w<^gen  drr  AHlmlichkeit  ihrw  Züge  bei  den  Griechen 
&r  griechischf«  gehalten  und  ?i  Jot^i  gt-lescn  wiu'dcn. 

Es    ist   aber   dieser   ausgezeichnete   Name    derjenige,    welcher 

on  Gott  mitgetheilt  wurde,    als  er  von  Mose  gefragt  wurde  und 

(Mose)  zu  ihm  sagte:    Wenn  die  Kinder   Israels    zu    mir   sagen 

irerden,  was  ist  der  Name  dessen,  der  dich  gesandt  hat,   was  soll 

zu  ihnen  sagen?     Und  Gott    spnich    zu  Mose    die   Worie,    die 

ich  aus  dem  inspirirten   IJut^li    hersetze  i    Ich   bin    der    seiende    der 

ist.     Und  er  sprach:' so  sollst   du    sagen   tu   den  Kindern   Israels: 

Der  der  ist  (der  seiende)  bat  mich  zu  euch  gesandt  (Exod.  3,  13  f.). 

Bei  den  Griechen  nun  und  bei  uns  ist  und  steht  dieser  Naine 

dieser  Weise;   bei  den  HebrUeni  aber  ist    er    wöitlieh:    Ich   bin 

Hl  (oMH<)i  ^^  II*  ^^  ^^^^  ^^1   ^^'^^   gesandt.      Dies   bedeutet 

üer  in  uns«.'rer  anmiäischeu  d.  h.  syrischen  Sprache:   der  seiende. 

(U^)    nilndich    finden  wir,  dass  Gott  l)C8tilndig  nenn<^n   auch 

Dscro    syrischen    heiligen    Lehrer    Mär   Jakob   und    Mär    Ephrem, 

benso  auch  Mär  Isak  und  Mär  Hiiloxenus,  indem  sie  sagen:  der 

osse  Seiende,  der  verborgi*nc  Seiende.     Gleichei'weibe  finden  wir 

auch,  dass  ȟe  heiligen  Leluer  der  Griechen  besonders   geme    imd 

vorzugsweise  ('/.vgiug)  diesen  Nameu  Gott  beilegen,    mehr   als   die 

Bdem. 

Die  Buchstaben   des   Wortes   sind   aber,    wie    aus    demselben 

^lb«r  ersehen  wird,  1  H  oj  -.,  die  y.wcinud  nach   ninandor  gesetzt 

nd  als  Silben  verbunden   den    ausgezeichneten  Namen  Gottes    bei 

Ben  Hebrilem  bilden,  der  III  ih  gesprochen  wrd.    Und  noch  heul- 

Izatage  hcisst  er  bei  den  GöttesmÖrdurischen  Juden ,  die  auf  Erden 
Bbrig  geblieben  sind,  CTiD  cd,  d,  h,  lier  abgesonderte  Niunc,  in- 
lem  sie  denselben  gar  häufig  auch  in  ihren  Schwüren  gebrauchen ; 
uid  zwar  sagen  sie  "Oino  Z':2  (d.h.  "'r-:«)  ohne  Scheu,  aber  HTT' 
■gen  und  bringen  sie  durchaus  nicht  über  ihre  Lippen,  indem  sie 


■     seil 
^Hlen 


500    Nc9Üe,  Jukub  von  Etiet$a  über  den  Scheut  hammrphoim*ch  «ie. 

sich  sogar  vor  dem  Hören  (li«»ses  ausgex^iohneten  und  ve 
Woi*t«s  scheuen  und  fürchten  (wenn  dus   anders  FoixiH  (FröMunJi 
keit)   ist    und  kein  eitler  Schein   von    Furcht^    und    vor  dem, 
vor  tüter  Zt^it  das  Gesetz  über  diesen  Nunien  gegeben   hat.      Du 
ist  der  Name  und  dies  sind  seine  Zeichen  oder  Buchstaben. 

Damit  schliesslich  das  gesagte  noch  besser  verstanden  werde, 
«b^nso,  wie  die  Veränderung  dieser  Zeichen  in  die  grieoiüsclien 
zu  Stande  gekorainen  ist,  und  man  auch  ihre  beiderseitige  Ae 
lichkeit  sehe,  will  ich  die  beiden  Manien  zusammeostellen . 
wahren  und  den  falschen  mit  den  hebräischen  und  griochis<;h 
Burb.st«ben,  indem  ich  sodann  zur  Erläutening  dieselben  Namen 
auch  mit  den  Buchstaben  der  syrischen  Schrift  schreibe, 
der  ich  vorliegendes  Scholion  geschrieben  habe.  Zugleich  schreij_ 
ich  zu  noch  besserer  Erlilntcrung  euien  Vers  aus  David,  m 
welchem  der  ausgezeichnete  Niune  des  Herrn  vorkommt,  nänili<;b 
(Ps.  110,  i):  Es  spricht  der  Herr  zu  nifineiu  Herrn,  setze  dich 
zu  meiner  Rechton.  In  diesem  Vei"s  ist  nämlich  der  HedHnd** 
mit  dem  ausgezeichneten  Namen  o^op  benannt,  imd  der  Angeredet*- 
mit  dem  Namen  ""rmK  und  nicht  mit  dem  ausgezeichneten;  nb 
beim  Aussprechen  sfigeii  die  Hebriler  für  beide  ^m«  d.  h.  H« 
Das  möge  durch  die  untenstehende  Zeichmuig  verdeutlicht  wiTÜi 

Es  hat  ein  Ende  da.s  Scholion  über  den   ausgezcichueteu 
bosondcm  Namen  Gottes. 


falscher  Name 

wahrer  Name 

flJJJl 

M       syrisch  Pipi 

lEIJlEH 

syrisch  johjeh 

griechisch  111111 

1 

bebrfiisch  r.m^ 

Es  fiogt  der  Herr 

zu  meinem  Herrn  etc. 

]SEÜ  yM  lEIJIEU  yiA  fiSiiM  SchEB  JIM  IIS  1 

EUIEN  0  KC  TSi  KSl  Mü\  KASGY 
EK  JEzniS  Moy 

syrisch. 

hebräisch 

giiech.  u.  t 

Umschreibu 


grieofaiBch. 


PfentU.  Jakob  von  Eldetta  über  den  Sdkem  hammephormuh  ele.    501 


B  e  Bi  ü  f  k  u  II  g  ü  n. 

Sollte  inanchom  das  vorausgegimgene   Stück   beim  Lesen   gar' 
lg  geworden  spin,  so  gestehe  ich,  dass  es  mir  Ibeiiu  Ueljei"setzen 
ch  lang   geworden   ist,    und    dass    es    mir   angeneluiier   gow^eseii 
Ilre,  nur  eine    kur^e    Uebersicht    seines    luhsdls    /u    geben.      Ich 
he  über  eine  wörtliche  Uebei-set/ung  vorgezogen,    theils    um    zu 
igen,  wie  ich  einzehie  St-eUen,  die  mir  siuf  den  ersten  Blick  weniger 
liu"  waren,  aulgefasst  hidu»,  theiLs  imi  eine  Prohe  von  der  ganzen.  | 
ihriftsteUerisehen  Art  Jakob's  Vf>n   Edossa  zu  gehen,    AVas    um    so 
gezeigter  erschien .  ais  bei  uns  noch    wenig   von    dinnsellinn    ge- 
tickt und  bokannt  worden  ist.      Zu    einer    solchen    Probe   eignet 
h  auch  das  vorliegende  Stück  nach  Form  und  Inhalt  ganz    be- 
nders.     Schon  der  ganze  dem  giiechischen  ilhnliche.  im  Syrischen 
icr  furchtbar    verzwickte  Perioden! tau,    den    ich    im    ersten  Tlu-ü 
'olbständig  beibehalten  Uful  iinr  im  zweiten  zur  Erleichtcniiig    des 
ei*stUndnißses  t  heil  weise  uiit'gehist  habe,  ist   für  4akob,   wenn  auch 
nicht  füi'  ihn  ausschliesslich,    in    hohem  Grade    bezeichnend.     Wie 
50  vielem  andern  «rscbien   das   Oiiechisehe    auch    in   der  Fon« 
•r  Satzbildung   massgebend,    so    dass    dieselbe,    auch    wenn   man 
■isch  schrieb,  beibehalten  re8]5.  nachgonhmt  werden    musst/C.     Ob 
und   wieweit  dies  noch   bewusste  absichtliche  und  künstliche  Nach- 
numg  hei  Jakob  und  seinen  Zeitgenossen  ist,  oder  ob  unter  dem 
ünfluss  der  UeberNctzungeu   aus   dem  (triorhischen    und   dem  (te- 
hraucb  desselben  als  Weltsprache  sich  ihr  »Stil  unwillkürlich  so 
bildet    hat,    ist    eine    Frage,    die    weit    über    die    Grenzen    dos 
ischen  hinaus.  Itlr  die  Existenz  sogernrnnter  goraischter  Sprachen, 
'nteresse  hat,  d*>ren  Untersuchung  uns  aber  hier  viel  zu  weit  führen 
würde*).     Ebenso  ist   die  T)ai*stelhmgslorm    miaeres   Stücke.«?,    ins- 
besondere die  Art  und  Weise,    wie  Jacob    seinen    tJegenstand   mit 


^^  üvri 
un 

^Bii 
'      hr< 
^^cbiJ 
^Krri; 
^^ntei 


1)  TAa  Anuähcrung  an   den   griocliischcn  Stil    Ht    so  (iroHS,   Avam  iniui  vcf- 

nthuu  kiiuntü.  daa  vitrli«?);t'iuk'  Scholk»ii  sei  viiii  Jiikoli   urspriinj:lk"h   ^rrii'cbisch 

M-hriehon,    üIwh    Hir  eine  Mniid^chrlft  de*  gTiüi-hisclion   Altpii  Te.-^tament»  (wo- 

lit  ma«  diu  etwa»  uiiklHri«  .Sudlo  um  SiJiIuss  un.soro»  /.weitun  Alisrlinitts  S.  iK\ 

Brjiloichüh    kHiiiii,    und    ilttiiii    erst    Tür    die  Homiliou   dos  Scvorus  üw  tSyrisi-ho 

cTsotml    worden.     So    fmdi*    U-li .    hm   tVrtJiJii    (oder  FieldJ  die  Hache  nufKufiisst 

fh    dem    was    Y\v\A    (OrijjfTiis    lli'XHphtruiii     »jun«    ^^^►Drsunt.     Oxford     187.^   I. 

1».   LXXXVIII)  von  diiimscIlM'!!    miitliolU:  ,Jlb  iiiitem   diidm«»  litcras  Hccophmis  n 

C'vrUni  nrntru.  in  f|iiibnÄ  h>iitm  aiiroiitn  do  Liudmio  «  codice  ijiuHUm  Syriitco  ii 

M   olim  oxseriptuni ,   ^ohL^  tpHusmisir.     Hk'  aiitoni  (.Jruocc  vi'rsus    ( u  «j«»i  lii)j,nm 

tauMdnttu   onse   viduturj    sie    furo   »oimt;    ^Evxtv'yev   yioi'tttnvos    d    fiXönoros 

i    «ytot    Kai    uä^xvt    xni    nitog    unovSrjr    not^ariftevos    Tiegi    rtöv    tt^n'iv 

^^fttffiüv  xni    iStoffi^wantttvoi    ivd'n    uni   <?Vi^o   fi   xnl  ivaAia^ne    irtng  mJi' 

Itffgof»',  rts  /i^iVT«  Ol  noo  ni'tov  fpfir^terirni^   tSvltv  to  ovoftn  ^fJUN^il  iuw 

Mifievov^    xai    to    ovofin   KT'i'lOC  i'^to   xeiutfov,  kutpoisfa   ovynyoe  xni 

Vv^aie,  nvTOi    ovtan    ^^itfutxev    if  rf}   !fini^t(xrj  rjv  xmt'ltitfv^   otort   rvpi' 

^f}vttt    tf  ni'r-ij  noXln}iOv  yiygnpiftivor  TÖi^e  /.iyet  l'töutvnt  xt'fttoi".     Koth- 

codig   erscheint    mir   dio  Annrihmt'    oinor  U^lttThotaun^'   nus.  dtin  <Trii''elii!»chrii 

cht,  doch  Diuclitu  kli   Mi.)  uoch   «vouigbr  kU  uuntihrbclioinlich  abwcbon. 


502     JNaitk,  Jakob  von  Eäe«»a  über  den  Sehern  haMmephorutch  etc. 


einer  ganz  allgemein  gehftltenou  Betrachiung  einfilhrt,  charnktfirisüs 
fiii*  ihn;  ganx  ebenso  macht  er  es  '/.  B.  in  dem  schon  öflurs  rni* 
geführten  Briof  über  die  syrische  Orthographie ;  sogk'ich  in 
mediam  rem  zu  geht^n,  was  bei  einem  Scholion  doch  da»  näelist- 
liügendo  wilre,  scheint  ihm  ganis  unmöglich  zu  sein;  er  hei 
sich  darin  eng  mit  Isaak  von  Antiochien,  von  dem  BickoU  die 
Art  der  Vorbereitung  und  Einführung  des  eigentlichen  Gegenstand 
seiner  Ii«den  mit  It+)cht  Jils  charakteristisch  hei^vorheht;  wiMt^^rh^ 
dürfen  wir  dariit  aber  gewiss  auch  eine  Nachahmung  der  phvtonisehoj 
Dialogo  erkemien.  Mit  einem  derselben,  dem  Craiylus,  hat 
unser  Stück  uriverkemibare  Berühnuigsp unkte ,  wobei  wir  n(i 
hervorheben  wollen,  dass  Jakob  auch  in  der  Einleitung  des  BrieQ 
über  Ürthograpliie  einen  lUugeru  Abschnitt  desselben  Dialogh 
Beine  dortigen  Zwecke  vei-werthet.  Gerade  dieser  Punkt  dür 
von  idlgcmeinerem  Interesse  sein;  solche  Spuren  eiues  genauer 
Stiuiiums  der  platonischen  Dialoge  sind  bei  einem  christlich! 
BJMchol"  Syriens  zu  Ende  des  VU.  Jahrhunderts  kaum  äu  erwu 
und  darum  fiii*  den  weiihvoll,  der  die  Geschichte  der  platonU 
Philosophie  ijis  Mittelalter  hinein  veifolgeu  wül;  von  spocieUe 
lut.ere88e  dürfte  es  aber  für  die  Gei^chichte  der  SpmchwisseDscli 
sein,  in  sehen,  wie  sich  die  Plutunisdie  Sprachjdiüosopbie, 
besondere  die  im  Cralylus  verhandelte  Frage,  ob  (fvau  oder  i^tü^^ 
{si^ei,  ^vv&/pctj)  die  Spruche,  hier  wied^rspiegelt ;  zu  alleruit'brt 
aber  erlaube  ich  mii-  mit  Beziehung  auf  das,  was  Guldzibor  in  die 
Zeitschrift  XXXT  S.  545  ff.,  bes.  ö49,  über  eine  philosophis 
Bewegung  in  der  sprachwissenschaftlichen  Literatur  der 
mitgetheilt  hat,  auf  das  vorliegende  Stück  aufinerkhaiu  zu  uiacha 
denn  es  kaim  Ja  jetzt  kaum  mehr  bezweifelt  werden,  dam 
syrische  Vennittlimg  die  Amber  zuerst  mit  griechischer  GmmtMltik 
und  Sprachpliüosophie  bekannt  v^Tirden '). 

Neben  diesen  idlgemeinen  Gesichtspiuikten .  die  unserem 
schnitt  Tnt»iresse  verleihen,  kommen  nun  aber  die  einzelnen  l*unk 
iu  Beti'acht,  die  Jakob  aus  'der  griechischen  Sprachwiwens 
aufgenommen  hat,  und  hier  erlaube  ich  mir  zwei  Fragen 
kla-ssischü  Philologen  zu  richten:  Einmal  in  Betreff  der  von  Ja 
mitgetheilt^:>n  Etymologien  des  Wortes  &i6g.  Die  zwei  ersten  sind 
mir  l)ekannt,  ano  tov  d'ittv  =  Tgiyuv  (vgl.  Cnitylus  397  1 
mul  äno  lov  &9^(>üa%faL  (vgl.  Macrobius,  Sat.  I,  23);  auch  Her^>dü 
von  Jakob  nicht  angeführt t?  Ableitung  des  Wortes  itioi  =  &iwrt( 
kenne  ich  wohl;  woher  hat  er  aber  die  Notiz,  dass  &(i6g 
einem  Wort  herkomme,  das  brennen,  verbrennen  bedcut«? 
äaiu),  SaifXiüV  '/.Vi  denken  liegt  wohl  am  nUchst^Ju;  ich  kiuin 
diese  Etymologie  aus  der  mir  bek;umten  griechischen  Lit 
nicht  belegen ').     Die  Etymologie  von  Z%v^  Zrjva  kann  .Ink« 

1)  VrI   licufoy,  Oc-M-hiohto  <lcr  Spradiwissoiisclinft    190  t 

2)  Auch    hl    ilax    Miillur's    t'liiiw    fruiii    u    fJcn»uin    \Vi/rk»lMip     IV    (It 
8-  S4I  Not©  A:    &tot  tuid  Don»    HiuU'   uli    di^ao  Ktyinolrtyic    iiifM    mq 


f  Jakob  iKm  EdcsKU  Über  de»  Sehern  liatnm<iihoraach  elc.     503 

Ireder   aus  Cratylos  39H  A  B    oder   aus  der  pseudo-amtotelischen 

cUrift  de  mundo  hüben ,  die  von  Sergius  von  Räs'ain  uiu  die 
litte  des  VI.  .liihrliunderts  ins  8yrisclie  übt'isetzt  wurdo  *). 

Die  iiudere  Fruge   betriÜt  das  von  uns  durch  „Abli'ituni^"  iiUvr- 

zte  Wort,    diis  in  offenbar  teehnischev  Bedeutung   melirere  Mal 

dorn  Stück   vorkommt   und    allem  Anscliein   nach  Uebersetzung 

^es    t-erminus    technieus    der    j^i-iecMschen   Grammatik    ist.     Da 

Üe   j,'t?iiannto  Bcdoulimis'    des  Wortes   im   syrisuhcn    Lexicou  noch 

^L'bt  belyg^t  ist    (auch    im    neusten    Theil    des  Thesauruis   Kyriacus 

d1.  1417  nicht),  so  wlre  es  um  so  werthvoller  zu  ert'abren, 
ir»*bhem  griechisilinn  Ausdi-utk  es  cntspiitht.  Miu»  denkt  /.tmlbbst 
xaraßxtvfl  aber  ob  das  ein  tenninus  technieus?  st,:hreibt  iidi' 
SFöldeke.     In  dem  länjijeren  Abschnitt  des  Cratylus,  der  von  solchen 

iTörtem  handelt,  deren  Herkunft  sich  noch  in  ihrer  Bedeiituut?  er- 
Itenneu  iJisst,  habe  ich  kein  gi'iochisi  hes  Wort    f^efundeui ,    dem    es 

nl^prechen  kfirnite,  imd  in  der  weiteren  Termiriohjj^ne  der  j^nieclii.schen 
iind  hyrisL-hen  Nati(.malgTammatikf'r  bin  irh  nicht  bewandert  genug; 
rielleicht  können  andere  mir  auf  tlie  .S|iur  holten.  Wie  naiv 
Ibrijious  die  von  Jakob  ira  gleichen  Zusanuuenbang  aus^es]uocheue 
kiinahme  ist,  das«  wohl  die  ßriechische  und  in  zweiter  Linie  uoch 
Üo    iiebriliseht!    Sprache,    nieht   aber    das    Syrische    solche    Wthtor 

übe,  deren  Herkunft  sich  noch  in  ibror  Hedeutuiig  erkeuiien  lasse, 
braucht  kaum  hervitrgehidjten  /u  werden.  Der  tirund  davon  liegt, 
auf  der  Hand,  nur  diese  beiden  Spraelien  hat  dakob  in  späteren 
fuhren  mit  Bewusstsem  geh'rnt  und  dabei  gefiagt,  was  bed<'ufet 
lies,  wa«  das?  woher  kommt  dies  Wttrt?—  beim  lyrischen,  das  er 
seine  Muttersprache  von  Kindheit  auf  kannte,  kamen  iluu  diese 

rapfen  nicht.     Es  geht  ju  noch  uns  nhnliidi  unsrcr  Muttorspraohe 

egenüber. 

Interessant    ist    aber    weiter    die    Kenntnis«    des  Hebrllisühen, 


düher    dunklmr ,    vfvun   »i'j    mir    irfitjuilwu    Jiiii-Ii^owiosou    würdo.     In  dvm 
ttCtier    er»c1iii<ni<iK'n  Werk    von  (luuljul,    [ii<Ailiii;uj»   zu   Ilotuur   uttil   tWn  lliiiiuj> 

{lildii  (1  Mijrtin,  I«7»*>  wir»!  H.  1  —  4  •'^K»f.  S.  -1— H  Zeve  l><<lmiHli'll  und  itsUtü«  | 
m(    oHH'  Wiirw*!    i'^i'-    =^^    IwHH'ltun,    k'tzUTos    iiui"    «jiju»  Wurecl    ^ff- ,    to-    -■ 

1)  Iniiicliun,  'J)  brottiwii  KuriiekKuluhrt  und  homorkt:  Auf  Wurzul  ^'i  liriu-litnj 
en  Niiinrt»  Zrve  iMTfits  llfniclifiis  in  .srinen  liomüriÄflien  Allcjrm'ien  »«1».  38*1 
uriiok ,    »am    er    aiifsti'Ut,    *kr  Naiuo  sei    untWütli-r  von    t«   I^tjv  naptxofttfoei 

W0ie  nt'ftpontatt,    fi    Ttrtjpn    ttjv    tftnv^ov    linaiv    orttitif    ptt'ottao/trvni,     M^a 

IfvrKlLÜi'lm  Hucli  diu  hol  Killui*  und  l'ri'llor,  ]üj«tiiriii  pltUiM.  gr.  ut  ruiti.  §  '.Vi 
UM  CUiuiuus  Alri.  ungvtnhrUi  AnUÄM^ruiiiJ  tlc»  llunttlit  ülmi*  Zr^ro^  avvOftn,  diut 
Itit  «iwm  bckiuintcii  tti'p  natmot'  glAiifh|^c«4iit7.t  fM  ätdii  »clivüit.     Icli  frhiulH<  uber 

klcht,     div5«  dii's   ttirklith   dio   Ktyujidopt'   von   iteoi  ist,    div  Jakul)  hier    iiioinl-, 
tnius    eii»i!    mir    hi«   jetzt    nid>okaunto    im    Aujtf    gilinlit    Imltuu.    —    Audi    iii 

licoli's    kriti.-»rh()n  ^>tuditin    zur  Hjtrftt-hwisseM.sclittl't  (Weimar   1878)  ,    wo  H.   :ff>a 

—  :U)'J    dio    Ktymuiogio    von    &tfn    orörtort    wird,    Imbo    ich    veri;o1)lich    Anf- 

M'liluas  gwttifht. 

KCl  IHu  Ht<dto  diusijf  8uhrilt  i*.  Vli  xaXovJi  di  nvxov  »tat  Zr/va  Htti  Jiu 
aprtAltjluii  /(nv^tyo«  loie  vvo^nrnv  uts  Hat  ei  Ihyotfiiv  dt'  <w  t^tüfiev 
idct  »kl»  »yrürh  in  Lik^iirdv'»  Aniductit  Syriui'n  {•.   Ihl,  I.  2  fl*. 


504     NcsÜe,  Jakoii  oon  Eticasa.  über  den  Sehern  hammephura»ch 


bi'zw.  hebräischer  Trarlitionen,  die  Jakob  hier  an  den  Tug  legt; 
zuerst  in    der  Deutung    von    D^iIlbN    als    Schöpfer  •),       Däss 
keino   wiiklich    etymologische  Erklili'ung   des  Wortes   gegeben 
leuchtet   ein,    ebenso  aber  inwiefern  der  frebnmch  dos  Wortes 
A.  T..  namentlich  im  Unterschied  von  n'Vl''  damit  zieirdi«'.h  rieh 
bestinimt   wird:  nuui  vergleiche  wie    noch  Delitzsch    zu  Gejiesis 
XVll   (4.    Aiiil.    seines  Corament^irs   iS.  324)  die  drei  GottesnaoMMi 
C^J^b«,  "»TCJ  bN,  niTi'  SU  unterscheidet,    dass    er  vom    ersten 
^aTJbN  ist  der  Gott,  wtdcher  die  Natur  schafft,    dass  sie  ist, 
sie  erhält,,  dass  sie  besteht"    (ähwlieh  Oehler,  A.  T. liehe  Tbeohj^ 
§  41).     Belege  für  diese  Auffassung  von   cnb«,    die    sich    null 
gemäss  an  Gen.  1,  i   anschlo.ss,  beizubringen,   dürfte  einem 
der  jüdischen  Theologie  nicht  schwer  sein;   ich  erinnere   hier 
danm ,   wie    Ueiichlin   im  dritten  Buch  der  Cabaia   auslührt .    qu 
Dens     a»ite     creationem     iueüabilis,     in     creaiione    noniinatus 
Elohini,  ct.  posi  creationen)  habitans  in  mundo  taiuquam  in  t-emp 
suo  dicitur  Adoiuii.     Viel  deutlicher  tritt  uns  aber  jüdischer 
fluss  in  dem  entgegen,  was  Jakob  über  das  Tetragrammaton, 
8chem  hammephorasch    berichtet      Ausdrücklich    verweist   uns 
Jak4>b  auf  die  jüdische  Tradition  als  seine  Quelle,  und  was  er 
hier  über   das  Verhftltiiiss    dieses  Namens    in    den    andern    Gott 
iiHiucn,  über    seine  L'nausspreclibarkeit   und    dergleichen    bericbb 
stimmt    aufs    genaueste    mit   dem,    was    wir  2.  B.    bei    Moses 
Maimon  (More  nebuehim  I,  61)  daiüber  lesen.    Nur  in  zwei  P« 
weicht  er  in  ziemlich  auifallender  Weise  davon   ab;    einmal    da 
dass,  wo  er  den  liebrnischen  Ausdruck  angeben  will,    er  die 
sagt,  d.  h,  das  Qid  gebraucht,  statt    iles   Puals   resj».  Paels,  das  i^ 
Tairgum,  Talmud  und  sonst  ihifüi"  gesetzt  ist.    •J3~"iC''5rT  DtS  ist  die  i 
wöhnliclisto   Vtü'ni   im   Talmud  und    so    auch    b«'i    Maimonides, 
durch  lieuchlin  mid  Petrus  (laliiiiimüj  auch  unter  den  Chrisleti 
geläufigste  nnirdc,  daher  Luther  seine  antikubbalistische  Streitnchr 
auch    ,Vom    Sehern  -  Hamphoras  *    betitelte*).      Im   Onkelosfl 


1)  Wenn  P.  iSinhh  rol.  !l>5  imtor    |o^   nnj»  BB  den  Sulz,  «utuhrt 

e»t    si)^ificit(qnu    «Mtrsiim,    iiidicNru   diviiiAQ   hoiiiUtU  cunnin  ,   qu»!«    omnei 
o.t'istontcs   circitmdnt,   »u  li«'i;t  liicrii»,    ^iMulto  irli,    eine  \>n**M'liJiliiiijr  mil 
vor.     Mir    ist   wuuif^tons   sehr  luiwahrschr-inliih ,    was  P.   Smllli   «lort  a«^l: 
iliicil    Jm'itttp    n    piirticul«    5N    qiuc    moUonein    iid    lut-um  iitdicxt .     vol    itl  rtf« 
Daviuji  üx    'DIÄ   volvit. 

2)  WiUuuWr};,  3  AiKSKuben   154^.   1»43,   lö44,  cioo  Kürcmbcrg   1&4A 
dorljor  Wniso   ^iht    er   »otiifm    gort'olilc«  l'Timuth    übor   <U'i)    dninal«  itU  h-Vh 
Woiilinit  pi!|>ri(.<s<<ijrik   kAbhulbtiarlittn   rii.Hitin   il;«(iurch   Luft,  «Ina»'*  «*r 
liiim|ihom.s    lioJior   l'cru»    svtiuiriii    o»k<r    SfliHmhniiorcs .    d.    li.    Hie    I': 


NeMle,  Jakob  ton  Edesta  ülur  den  Sehern  hammephotHuch  eic.    505 


findet  sich  der  Ausdnick  meines  Wissens  noch  nicht,   im 

isnleraischen  dagegen  iii    der  Fonn    »'C^.ti?    tniytr   Exod.    32,  :t:,, 

24,11,    womit    zu    vergleichen    ist    das   Tftrgmn    zu  Koh«Ieth 

1   (ed.  Liiis'jirde  S.   184,  ii  f.)  ^sncm   a-^ns  mnn   htz-::  n*»  q» 

373  "»OD  rtTiD  pN  b?,  nämlich  Jerobeain,  weiter  Ciuit.  2,  i7  (ed. 

igarde  151,  in  ff.)  N3"i  N73TD  TfS.  p^pm  7*in-r-T  ppT  n''  i:pTirKi 

3    V^^löa    iD^icn,    nach    anderer  Lesart  T>rtn72'a.     Dass  Jakob 

gerade    diese    letztere  Form  nicht    gebraucht,    ist  um  so  auf- 

londer.    als  dieselbe  uueh  gut  syrisch  ist,    wilhrend  «jlOVS>  )QJk 

schreiben  ihm  viel  femnr  lag.     Wir  sind  daher  /u  doiii  Schlüsse 

trieben,  dass  er  diese  Fonn  wirklii;h  von  seinen  jüdischen  Ijebrerw 

hftrt    hat.    und  es  wSre  interessant  xu  erfahren,    oh  dieselbe  in 

r    neuhebräischen  Literatur    sieh    irgendwo   findet ;    bni  Buxtorf 

\ä  Levy  ist  sie  nicht  erwälmt. 

Die  7,weit<>  wesentlichere  Abweichung  besteht  mm  aber  darin, 
Jakob   dieses  OTnc  tnifc  ,m^\3>  ,   weiterhin  mit  M^^^  übersetzt 

lekanntlich  ist  seit  hmge  ein  Streit  darüber,    was    die  Bedeutung 

;s  Ausdi-ucks  onE7:n  ans  denn   eigentlich    sei.      Die    einen    liber- 

itzten    es    mit    nomen    exidicitum ,    die    andern    mit    n.   sopam- 

;iim;    vgl.  Bu.xtorf,    lex.  ehidd.  2433,   in  der   neuen  Ausgabe  von 

Fischer  .S.  1)20;    die  Bemerkungen    von  Munk  zu    der   angeführten 

Itelle    des    Maimouides;     die    schon    oben    citiiien    Benterkungcn 

igers;  au»  ülterer  Zeit  insbesondere  KeuchLin  de  ari«  cabalistica 

dritten  Buch,  wo  er  Sehern  hamephoras  als  nomen  exjiositnriuin 

'klirt;    Petrus  (raktiuus  de  arcanis  cathohcao  veriiatis,  Buch  II, 

9 — 14;    Rayinundus  Maiiini,  Pugio  Fidei^  dritter  Theil,  distiijct. 

cap.    n    num.    IX— XUl.  C.  IV,  Nr.  lY.     Es  scheint  aber  bei 

u   jüdi.tchen   belehrten    itlterer    wie    neuerer    Zeit,    bei    letzttu'en 

lUptsHchlich    auf  (JiiuiJ    von    Onkelos    und  Ibu  Esra   zu   3    Mos. 

^4,  lt.  irt,   die  erstere  Anschauung  fiist  ausschliesslich  zu  heiTschen 

(so  mich  ilunk:    le  num  diijtinctement  prouonce ,  Geigei":  der  aus- 

ückliche  Nsune,  Luther:  welches  sol  heissen  der  ausgelegt  Name, 

vy:    der  deutlich  au.sgesprochene  Nmne),    nur  freilich  dass  man- 

e    dieser    ErklUninge«    seihst    wieder    einer  Erklärung    bedüi-ftig 

erscheinen.    Für  die  andere  Beutung  weiss  ich  ausser  Bernstein  und 

Ichrrtter   aus    neuerer  Zeit    keinen    entschiedenen  Veri.reter    aiitV.u- 

ihren,  und  doch  scheint  sie  mir  viel   näher  zu  liegen,  ja  die  allein 

lögliche    zu   seiti.      Denn   wie    das    Tetragiammidou    der    deutlich 

esprochene  Name    gentumt   worden    sein  soll ,    wenn  nicht  wie 

ICHS  a  non  lucendo,  sehe  ich  nicht  ein.     Zudem  ist  die  Bedeutung 

■klären ♦   deutlich    aussprechen,    für    12J'''^S    eine    sehr    abgeleitete, 

'ährend  die  (Inuidbodeutung  trennen,  absondern  sofort  die  weitere 

ssondern  und  dadurch  auszeichnen  ergibt,  distingufre.     Nehmen 

iHr  dazu,  dass  bei  Maimonidrs  damit   nn')''?2rT   CC  (iiuch  Sanh.  5(1  a, 

GOa.  b)  gleichgesedzt  wird,  so  liegt  es  schon  vom  jüdischen  Spiach- 

lebruuch  aus  nüher  "üfZTi  ''ä  als  nomen  aeparaiuni  i.  e.  diafinctum 


^^eb 


506    J^ettlc,  Jcikob  von  Edesga  über  dnt  iSckem  hammephorasck  c(r. 


4 

ttes- 
schroibefl^ 
AngiÖJa 
icht«  vd^^ 


=^  auspesondert^  ausgezeichnot,  reservirt.,  eJuzigai-tip  zu  fassen.  Dür 
wir  nun  aber  nach  utisereni  8cliolioii  annebueu.  dass  frühci"  «ins  1 
gesagt  d.  h.  das  Qal  von  \aiB  in  diosem  Zusammenhaue,'  göbi-a«o 
wurde,  welches  kaum  je  in  der  Bedeutunj?  oxponerc»   nio,  «o 
ich  weiss,  in  der  fraglichen  pronunciure  voikoinmt.  sehen  wir  fer 
dass    Jakob    dieses   tJT^E ')    dmclb    jt-VS)  und  VAn.   erkllirl , 

nur  separatum»  distinctmn  heissen  kann,  so  sehe  ich  nicht,  wie  : 
siuh  langer  strJiubpn  kann,  dies    als   die    ursprüngliche   Bedeutu 
auch  von  TO^BnM  aa  anzuerkonnen  *). 

Bietet   so   Jakol/s    Scliolioii    einen    wesentlichen    Oowinn 
tuisern  Kenntniss  der  jüdischen  Tradition,  so  auch  in  dem.  was  l 
über  die  Scheu  der  griechischen  Uebersetzer  mittheilt,  den  Gottes- 
ujujien  zu  übyi*sotzen  oder  mit  j^riechischcn  Buulistaben  zu  schreifc 
Nirgends,    soweit   mir   bt-kannt,   haben    wir    so    genaue 
hiofüber,  und  wenn    auch    die   ganze    Färbung   des   Bericht« 
.lakob's  Phaiitasie  heiTÜhii^  so  ist  die  xu  önmd  liegende  Thatsacb« 
doch  unbestreitbar;  das  zeigen  uns  eben  die  heutigen  Septuagiu 
bandsuhrifteu,  in  denen  xt''ptog  durchweg  an    die  Stelle    von 
geüeten.     Nui'  eine  Notiz  ist  mir  trotz  der  üebcreinstimmung 
Origeiies,  Hieronynuis  und  Jakob  tioch  immer  aufiallend,  die  nendicj 
das«  die    gi'iecbischeu  üebei*sotzer   die    bebrilischen    BiichstabtfU 
den  Text  und  xvgtog  auf  den  Rand  geschrieben  haben;  deim  i« 
findet  sich  in  den  Hiuidscbriften  gerade  umgekehrt  im  Text  xjf' 

und  auf  dem  ßimd  Ulfll  resp.     o>-0>     Was  Jakob  zur  Erklärung 

dieses  Verfahi'ens  aus  der  juristischen  Praxis  seiner  Zeit  beibringt 
dürft«  den  Forschern   über    die  Gi-schicht«    des    römischca    KechU    ^ 
wiHkomnien  sein.     Duss  die  tennmi  techuici  der  rÖtuischeo  Gcs«(^H 

1)  Boniatuin    orklÄrt    zwiir    iu    dt-r  uheii    augofSbrtou  Stella  «JtOV^   )QA 
als  »yrlseli :  AOV2)  i»<  vincr  wulchar  «liaondort,  iiiit(n>c1id«lot,  •!•»  •M.O'^  )Q* 
t'.in  unlorschcidtuider,  aJisointiiriiiUtr.  Iiusundcrer  Nuino-,  woaii  »bor  H»r-Il«4ir 
(lirrt  sügt:     |0^J    )^,.^^V\   )y»*\    ^'^  AO*«2)  )ajt  )  -T^^-   =  <Ua  Ua 
tiptsscn    den    »lu^t'atuu'liiioCoii    iTiiasiv)    Nninoii   (ioius  AOV^  )^^'^  •    ^^'^ 
Jnkob  solii   8i'huH<m    ühurvlirtuht :    )•  -;0>  (xiA.  ^"^i^kX) ,   «iur    Im  lica  Ja 

gt'nnnnt  wordv    AOVS)  )0a,  .    -"i    ki\nn    rnviiieä    Erachten»    kein  Zwe{f«l 

diu6    Uli    btfiiluu  Slcllvii    dioao  xwci  WorUi    uK'lit   »yrl^cli« .   »ondcrii    holin 
s^^iti    «ollnii,     Jnkol)  »rliroiht  jti  niirli   nni   Scliliisso  uiivriv»  Si>li«>lUiiu   v>% 
piiixi't»    hflifüj.trlMii  SjiI*    niil    ^)^^.sl•lll'll   Hui-lutnKuii;    holmiün-hc   Hiii-I 
M-lirfibeii    wiu"    ihm    wulil    wi'iiig    tfcljdifi^^,    und  ji«dr»fi»ll4   vrfircu    wdch 
liMcru  vitllijj  iinvensUiiidllcb  irfw-ff^iu. 

üt  Muti    vorgUicho   ZDMt;  Will   il869i  S.  tili'!,   wii   vun  Grlltihwin 
«iu  iHiTiHritaiiiscboti  Itiich  utifinurksnin  gctiuulil    wini,   i»  »»ii|i'1i«im  du*  TttU 


-iro:n  o« 


=   jM^»'"i 


buiML 


NetÜe,  Jakob  tnm  lüiMsa  über  den  Scl^mi  Uammephoraseh  ete.     [^^ 

deu  griochischen  üebersetziingen  derselben  beibehalten  und  mit 

iiiischeti  Buchstabeu  [geschrieben  werden  nnisston ,  und  duss    in 

,uf-  und  HoinvthsTf^rtrügen  gegen  das  Ende  des  VIL  .] ahihiinderts 

Mesopotamien    solche    Ausdrücke    in    griechischen    Docunieiiten 

cb  uiit  lateinischen  Budistaben  geschrieben  wurden,  düri'te  bisher 

ohl  kaum  bekaimt  gewesen  sein.      Mmi  vergleiche  dazu   die   von 

nd    im    ei-sten    Band    seiner    Anecdota    herausgegebenen    „Leges 

culares  e  semion<'  Itomano  in  Aramaeuin  tianBlatae",  insbesondere 

and's  linmerkmig  *S.    185.      ^Romaiia"    i[\im    m    iitulo    appelltl  ur 

iiiigua),  (Iraecii  Byzuntina  esse  nequit,  sed  Latina  est,  luid  die  weitere 

s  einer  Pariser  Hds.    dort   citirte    Stelle,    deren   iSpruchgebrauch 

"ch  unser  i^cholion  eine  voUstilndige  Bestätigung  erhlllt. 

Eine  besondere  Wichtigkeit  erliült    nun    aber    dieses  SchoVion 

Kriterion    für    den    Ursprung   unserer    syrischen    Hexai>Iahand- 

ihrifteiL     In  den  meisten  derselben   wird,    wie  Wright    in  seinem 

latalog  der  syiisclien  Ilds.  des  Brit.  Mus.  jedesmal  hervorhubt,  ilas 

'etragraunnaton  auf  dem  Kunde  durch  >^0)t-^  ^=  mm  bezeichnet; 

Journal  of  Sacred  Litemtui-e  Jan.  1867,  p.  462,  noch  genauer 

einer  Anmerkmig    xui-  Vorrede    seines    Catidogs,    Ijeschreibt    er 

eine  im    Besit-/    vini   Hubert    CurÄon    (Lord    de    la   Zoucke)    beHnd- 

lie  llandsiliriit   des  s,\T<>-bex;ipIarischeii  Je.saja»  welche  das  Tetra- 

nnnaton  stall  durcb  —  Qi-Oüi  durch  opoj-.    wiedergibt   und    dem- 

ilbeu  haulig  HEHE  beifügt.      Die  gleiche    Hsmdsclnift.   ist    von 

nun j  im  Jahr  18(it;  in  London  verglichen   und  fieine  Beschreibung 

'i-«elbpn  von  FiebJ    (Ürigwnis    Hexapla   IL    429    ans    mucm    Brief 

'om    30.    Juli    18C.7J    mitgetheilt    wt^rden.       Darnach    sinnimt    die 

andschrift  von  einem  andenii  Öchreiber  als  die  übrigen  y.u  Lftnd(»n, 

'ans  und  Mailand  befindlichen   syrisclicn  Hf^xai>lahandsc!iriflen,  aus 

lern  Vlll.  Jahihundert,  steht  an.Uorrectheit  dem  berülimteti  Codex 

Ambr«)sianus    kaum   nach,    ist.   von    dessen    unmittelbarer    Vorbxge 

♦  ffiV'nbar  luiabhangig  und  beweist,  da  sie  nur  in   Khmiigkeilpn   von 

ihm   abweicht,  wie  genau  uns  der  Text  dieser  Ucbersef/ting   über- 

liffert,  ist.      ,llt«'r(|u«'  tmnen  (das  ist  für  uns  die  Hauplsacbo)    nisi 

«•n-o,  ex  Jacübi   Edesseni  tractatione  de  erroneo  ^^^,o>  pro  Urjw^co 

//////,   hujus  corectionem  recapit,   ut  utique  mut^irel   in   o^o^^ 

\  saepe  C,  addidit  Graecum  HEHE,  fjuod  illi  uni  proprium*  *). 


1>  Vgl.  <t«7.u   woUor  CVriani,    M<.>iminf>ntii  fwuTn  ft   (>nif.  11,   106  ff  nm!  ill"' 

AiiinL>rkufi|;    zum    Codex    Sym-tlvxiijiliirl.H    AuibnisIn-iiiiH    (1K74   fol.   ]>.    llß),    ye» 

»rimü    daniul'   lüiiwoiiit,    diuw    dipsn  Ablinnilliii));    «rukuliii    in    Add.    M».    12,1^0 

ni.fdro.    AU  ich  diesollio  im  April  \%lh  \n  London  alt^oliri»^*),  nU  tla?«  nrülo,  w»* 

»rli  «n»   Pincr  hyrischni  llmidsclirin.  cnpirtn,    wan-ii  mir  ili«'.-*«'   Verweisungen   luif 

Uieselli«    iMK-h    uitUukiuiiit.     l)n»s    dtr    vorau^itclioiido    Toxi    dus    HchnUoii    ki^^^u 

ttii  in  dt<r  IlHiidu^liritl  »tollenden  entspricht,  ist  diu»  Vordiousl  vwn  I'ri>ri<s.i4ir 
rigiit  in  l'Hinbrid(;i>,  diT  die  |^u<ist'  Froiindlk-Iikoit  hntto,  au^idriiikUt-lt  zu  dem 
reckt'  nrw-li  Londim  zu  t,'<-hf>n,  im  Ilriti-^t-br»!!  MiiHr>(im  «l<'U  t;<^drucklc<n  IVxt 
fb  cinninl  mit  iIit  llrtndsi  hrili  7,u  vi<r),'l<"uli»ri  und  zu  Itoricliligtni  M»itir>in 
rriclilti^ttiMi  Ititnk»"  •■rl.iiilif  Ich   mir  -.wivh   h'uT  Aiuilrni-k   7.u   ji^cbitii. 


508    Neulls,  Jaholi  von  Ede*»a  über  den  ISchern  hammej>horaMh  tie. 

Denn  auch  im  beiühmten  Codex  Arabrofiianus  findet  sich  di^si 
CH'Op,  insbesondere  7ai  Jesnjo,  und  wir  orbalt^n  so  durch  uns 
Scbolion  auf  finmal  Aufschluss  über  den  Ürsiirunjr  derjenig 
syro-bexaplorischeu  Handschrift,  dio  durch  ihre  Vorzntjfli<'hkeit 
100  Jahren  diis  Interesse  der  Bibelkritiker  in  Anspruch  genomnKl 
hat,  uns  seit  kurzem  durch  Cerismi  in  prachtvoller  photolithd 
graphischer  Reproductioii  vorliegt  und  durch  ihre  Vorzüsflichkel 
ein  neues  Licht  aul'  Jakob's  biblische  Studien  fjillen  lUsst  'J. 

Doch  wir  eilen  zum  Schlüsse,  wir  köimen  nicht  alles  henro 
h((ben,  was  unserem  Schob ou  Bedeutung  verleiht:  dass  mit  Hill 
eines  locus  aureus  desselben  es  Field  möglieh  geworden  ist, 
seit  Jahrhunderten  vergeblich  gesuchte  Lucianische  Recension  dpr 
LXX  in  einer  ganzen  Anzahl  von  Handschriften  zu  identificiren,  ist 
schon  oben  augedeut^^t  worden,  und  sclion  das  allein  ist  genügen 
demselben  einen  dauernden  Platz  in  der  syiischen  Litaratur 
sichern.  Für  die  s^iTische  Palaographie  ist  es  wichtig  als  neu 
Beweis,  dass  zu  Jakobs  Zeit  noch  von  oben  nach  unt*n  geschrieb«! 
WTirde,  (sieh  am  Ende  der  Tafel,  die  von  Wright  schon  in  seinö 
Catalog  mitgetheilt  wurde);  vor  allem  aber  für  die  Geschichte 
Tetragranmiaton  dadurch,  diiss  es  uns  zeigt-,  wie  ein  mit  jüdii 
Tradition  woUbekaiinter  Gelehrter  sich  dasselbe  im  VU.  Jah 
bündelt  ausgesprochen  dachte,  und  was  er  als  dessen  Bedentuii 
ansali,  W^r  will  sich  wundern,  wenn  auch  er  die  richtig«*  Au 
Sprache  und  die  ursprüngliche  Bedeutung  nicht  getroffen  ?  M«'l 
denn  11  Jahrhunderte  sind  seither  vei-flossen,  und  wir  stehen  dt-ui 
W<iii  noi;h  gleich  ratblos  gegenüber;  die  fehlerhaft^'  Losung  de» 
Wortes,  die  Jakob  ehist  bekilmpft,  ist  aufgegeben  und  v*'rgps*en 
duss  sie  wie  eine  GuriositUt  aus  altor  Zeit  erst  wieder  hervorgesuo 
werden  musste.  Eine  nicht  minder  fehlerhafi'ä  i^t  an  ihre  St««!! 
getreten ;  wie  lang  wird  es  dauern,  bis  auch  sie  wieder  aufgegeh 
und  vergessen  istl  Wird  die  Zeit  konumri.  da  kein  Zweifel  inel 
sein  wird  über  die  richtige  Aussprache  und  die  ursprünglic 
Bedeutxutg  des  unaussprecidichen  Tetragi'ainmatou,  des  räthsclbÄn« 
•Sehern-  hameph  oras  cii  '^ 


1)  CVk1<>x  saeculi  VUI  uitlji  unniin»  ritlrlur,  jmi|^  L!«ruMu;  «tu  mi  m« 

uii»trt«iii|;    ilitii    onttnii    Tlii'il     Am    ('odox    Aiiibrosiuiiiu    bildet«^,    im    XVI,  Jh 
liuudurt   Hus   drr   iiitrüichun  WQiitc    itMcli   Kim>)Jti   K(*rctlct   worden  »«ia  aoU, 
um  hier  (filr  immer V»  wir-der  v»*rliircii  aii  ^^kIkmi 


509 


Die  (,'oiih!ina  st.nta3^as  des  (^Ytlihuiia  mmii. 

Vnn 

Uerjii.  Jaeobl. 

Unter  di?n  Jamnstotra  sind  mir  xwei  bekannt,  welehp  der 
eilip  narli  tdlf*  Tlriluikiiras  »nmtVn.  Das  liüi*üere  voa  beiden  ist 
RS  catui-vim(;'ii1ijiiiastotia  (odfir  UisliabhatinrnniBtotni)  d^R  Jina- 
Tabhitsiün,  der  wabrscheirdich  im  13.  Jiduhundert  Ic'bif  ^).  Sein 
ätedirlit  br^stf^bi  uns  29  t^tmidu-n  in  dnitaviliunbita,  dewn  vierte 
^ddas  ein  tvj-jilishaiiijaiiiaka  enthalten  (wit>  dor  9.  sarga  des  Kagb.J ; 
Üs  Probe  mögen  die  4  orsten  Stroidien  hi«^r  stehen. 

Risbid)ba  nanu'a-sui'tV-suj'a- ^ekbara- 

pniiiaiayjllu-jmrJV^^a-pit^iirifj^itani  ] 

kvaiiia-sarojain  ahar(i  t.ava  inaulinA 

ji  n  a  V  a b  t;   n  a  v  a  •  li  ema-tanu-dyut*'  [j  1  || 

apara-vastii-vilukuna-lälasiV 

visha-visbedlia-budliitip  susbaina-sudbani  | 

vaiiusbi  te  pibatini  mama  e:disbusbi 

Aj  i  t  a  b  h  a j  i  t  a  -  b  h  ilsvara-kaficana  jj  2  \\ 

haridiarfidi-suraii'-gba-vibiksbunf»- 

'dliliut'i-cavitra-tnniatkiiia-visliüijiaui  ] 

sujana  bbol.i   pada-iiilhavibdnthai- 

üumanasaip  manu  Saipbbava-daivat^am  ||  3  || 

niadana-durdania-  danti-dame  baris 

tAruiinigä-'iikita-mü.rtir  upäyritün  | 

dnita-mabilny ata-  dyutir  ap-anih 

9a  111  a  V  a  t  ä  m  a  v  a  t  a  d  Abbiiiaiidjuial;  ||  4  | 


1)  In  MftllislipniLsfnri's,  snm    131»  vorfussten,  Cominniitftr:  Syftdvtlda-niaiiJHri 

[JoinaCAiiiIrw'<i  «lvJltriin(;iika   (ciiuT  Nnclii»brniiiig    «iiiHs    t;JeicliliftuiiK«'»   Werkos 

d^lliN-soniuliväkiira)  luutut    ilcr    vorli'tj.lo   \Vr«t    ilff    vaiiiv&v»li:    v"'''""!""»- 

rinfcin  •nUniyyoilUliiiui»  smiraMiä  |  ynh\v  iitljiinsHtu   satikin  vriUlli   »jAdvftdn- 

kitjnri  ||    Diener    V»<i-h  selirMiit    tiiizudc>ul(>ii,    diws    clt«r  VerfassiT    tili  Hi'hiili^r  dos 

Rii)«|ifHlihii*ftri  nur,   wek-ltor  (U>innncli  gfjjpii  Knile  des   13     JubrliirndtTts  gelebt 


510 


Jaeclm,  4he  Coffhana  aUttayat  tle»  ^olkaau» 


Diis  Gedicht  ist  von  Kttoaknkn9alA  commentirt,  der  attdi  < 
Coinmentar  zum  BhaktAaiorast«^^  sowie  KalT&gmiandimttot» 
(aasUi  (cf.  Ind.  8tud.  XIV  377). 

Von  grösBerem  Interesse  ab  dies««  Gedicht  ist  das  sweit«  i 
selben    GaUting:    die  ^VbhanA    stntajas    des  ^bhana  muni, 
Text  und  Üeberset^ung  ich  Torlej^e. 

Merutatlga  berichtet   in    geinem  Sani.  1861  TarihasicB 
Probaadhacüit^ani .   dass   der  Jaia&  Sanradeyan^«,  ans 
de^«  gebürtig   und  zum  Kä^japagotra   gehörend,   b  Vi^alä  leliti 
Er  hntt«  zwei  SOline,  Dhanapiila  und  ^'obhana.     Letzterer  war 
eifriger  Jaina   und   bekehrte   später   seinen   altem   Bruder   Dh 
päla.     Sonst  wird  von  ihm  nur  noch  berichtet:   <^bhananmnes 
<pobhai»catiirvini9atiku  pratitai  'va.     Dies  bc <;täti^  die  Avaciiri  cl( 
(^olih,  st.  in  den  Anfangsworten :  DhanapAlapi ',  lliavena  (^ohl 

nabbidhi'inenH    viraeitunüm    pratijinaqi  catofili^  f   shauuavatir 

panaij!  (^obhanastutinäm  avacürih  kiiiicil  likhyate.     Menitufiga 
den  iJbanap&la  an  König  Bhoja's  Hofe  leben,  wo  er  wegen  »ein 
Dichtkunst    und   Früuunigkeit    eine  Bolle   gespielt   habe.     Das 
natürlich  eine  literarhistorische  Anekdote  ohne  Werth.     Demi  Dh 
na|iala  vert"assto  seine  Paiyalacchi  s&iu.  102i>  (Lid.  Ant.  VI  p.  AH  I 
und    IJboja    datirt    eine    Lischrift    sai]i.    1078.      Damit    ist 
ritblianas  Zeit   gegeben:    er    lebte    also    in  der  zweiten  Hälfte 
10.  .Tiihrhunderts.     Ausser  den  (^'obh.  st.  ist  mir  kein  anderes  W« 
(leNselben    Autors   bekannt;    aber    dieselben   genügen,    uro  ihm 
immer  den  Huf  eines   grossen  Versküustlers  zu  sichern. 

Die  (,lobh.  st,  enthalten  96  Strü|ilien.  von  denen  je    vier 
Hamnien  gehrirou  und  in    demselben  Metrum   gedichtet    sind, 
erste    .Slrojihti    eines    jt-den    Quateruio    ist    einem    Tirthakara    (vfl 
Uisliabhu  lu'ginuend)  gewidjiiet,    die  zweite  allen  .liüas.    die    driti 
diT    .lainalehre.    die    vierte    verschiedenen    Gottheiten,    und    tv 
kommen    die    Ifi    Vidyädevis  *)    vor    (Bidüij!    und    Kali    zweima 
femer  die  (^rutadevata  (Sarasvati) ,  (^'antidevl    und    zweimal  Amt 
endlich  2  yaksli.is,  TJnihmjM:a.nti  und  Kapardin.     Der  ÜUiff  ist 
wenig  poPtiscli.  daher  hut  der  Dichter,  wenn  er  tUesen  Namen  ve 
dient,  seine  ganze  Kunst  auf   die  Fonu    gerichtet.      Es    sind, 
mit   dem    Metrum    zu   beginnen,    18    verschiedene    Versarten    va 
einfachen  yloka  bis  zu  einem   wurnigleicheu   134-fiLsser  ven^endfl 
lT(»l)erall    hört   man  das  Klappern  des  anui)n\sa  durch;  jedoch 
Hauptkiiiist stück,   welches  dem  Dichter  whklich  gut  gelungen  i^ 
sind  die  padayamaka  des  zweitim  nnd    vierten    p/ida,    die    akshd 
für  aksharn  identisch  sind.      Einmal   53 — 56  ruht  das  yamaka 
dem    emten    und    vierten    pAda.    und    ein    aiidenual    49 — 52, 


1>  Dio  NaTOPi)  bei  Iletnnvandra  weichen  olwu  nli,  Mr  Untvii;  HcUfii 
jJiApti ,  Vfücft^riMkiiitlA .    KulivÄliku^A  ,    Cakrf'vvnri ,    NNrniinUA,    KM\ ,    Um 
Oüuri ,    Quiitlhiri.    S;u-V)'u>iraiiiubJkivAtÄ,    M«UMvi,    V»in>ty&,     A«cIju|jU^,  , 
Mn]tktt\finM.ikk. 


Jaeoli,  di«  (^<^hana  Hutaycut  de*  Qohhana  mutti. 


511 


gerade  den  Beginn  der  zweiten  Hälfte  mwkirend,  ist  pUda  1  ==  3 
ad  2===:  4.  Eiidiicl!  bestehen  13  —  16  und  89  —  92  ganz  aus 
adajamaka.  Diese  Kunststücke,  wulchö  bei  lilngem  Versen  geradezu 
aunenswerth  sind,  hat  der  Dichter  ausgefuiui,  ohne  oiuerseits  zu 
äufig  sich  desselben  Kunstgrifies  bei  denselben  Worten  zu  be- 
iienen,  was  allerdings  nicht  ganz  zu  veraieiden  war,  und  ohna 
odererseits  dem  Ö|>raclimaterial  zu  gi'osse  Gewalt  anzuthuii.  Zwar 
st  manches  seltene  und  seltsame  Wort  aus  entlegenen  Winkeln 
es  Wörterbuchs  ans  Licht  gezogen,  aber  zu  ekäksharas  hat  der 
>ichter  selten  seine  ZuHueht  nehmen  müssen.  Auch  von  öeitea 
der  fJraroniatik  sind  keine  Wmvürfe  zu  machen,  obgleich  seltene 
Formen  genug  sieh  tindeu ;  dagegen  ist  der  Dichter  hinsichtlich  der 
Constraktion  mit  gi-osser  Willkür  verfahren-  Sehr  störend  ist, 
das8  in  demselben  Satze  dasselbe  Objoct  der  Anrufung  Epitheta 
im  Vocativ  und  Nominativ  erhült.  Noch  störender  ist  es,  wenn 
die  Grenzen  von  Haupt-  und  Nebensätzen  zuweüen  ganz  verwischt 
werden ,  so  dnss  Worte ,  die  zum  Hauptsatz  gehören ,  zwischen 
solchen  des  NeLensatzes  stehen  und  umgekehrt.  Endlich  sind  die 
Gesetze  der  Composition  hilutig  nicht  beachtet.  Aber  trotz  alledem 
bleiben  die  Qobhana-stutayas  merkwürdig    als  Kunststück   und  in- 

Lteressant  als  ein  voiTEÜghches  Beispiel  für  die  Richtung,  welche  die 
Dichtkunst  der  an  Poesie  so  armen  Jainas  einschlug ,  und  für  die  ] 
Jeistungen,  deren  sie  darin  im  besten  Falle  fdhig  war. 

Zur  Hei"stelluug  des  Textes  bediente  ich  mich  eines  in  meinem 
besitze    befindlichen  Maiiu.scriptes ,    etwa  200  Jahre  alt,  mul  eines 
Jerliner  M.s.  (Ms.  orient.  Fol.  6<>S,),  saip.   148ß  posamfise  kfisbna- 
aksho   piirij^ümäyäip    some.     Beide  llss.  stimmen  hin.sichtiich  der 
Äussern    Einrichtung    beinahe    voUstJindig    überein,    luid    enthalten 
eide    denselben  Oommeutiir,     Sie    sind,    wie    die    in    l>eiden  Mss.  i 
sich  findende  Umstellung  der  Veree   15  und  IG  beweist,    aus  der- 
selben Quelle    geflossen.     Der    Text,    auf    9^/^  foll. ,    steht    in  der 
Quitte,    « — II    Zeilen,    der    CommenUir    in    kleinerer   Schrift    auf 
^en  lüindeni  oben,  rechts,    links    und    unten.      Der    Text    hat    als 
Schrift,  die  Worte:    iti  yobhana-stutayab  .sütra  sujinlittah;  der 
ßoiimient.ar:    iti    ^obhana-stutyavacürib    samö-ptalj  (Berl.  samaptiVh). 
Der  Verfasser  der  Avacüri    macht   sich    nicht   namhaft,    seine  f 
Erklilj-ungen   geben   nur   das  nothwendigste:    die  Cuustruktion  und 
Auflösung    sowie  Umschreibung   der  Couiposita  resp.  Worte,  oline 
nach   Vollstiindigkeit    zu    streben.      Der  Curanientar    war    mir    oine 
neutbehrliche    Hülfe;    jedoch    hiltte     ich    oft    ausführlichere    Er- 
Qttrungen  gewünscht    Aber  auch  in  diesen  Füllen  genügte  einiges  | 
nachdenken  zur  Losung  der  vom  Dieb  1er  aufgegebenen   Küthsel. 
Ich    gebe    den    Text    in    Umschrift    und    mit    Trennung    der 
ICoroposita,  \vü.s  bei  tiedicbten  diesm*  Gutliuig  zum  leichtem  Verstjind- 
l^ss    nothweudig    ist.     Der  Dichter  allerdings  beabsichiigt.e  gerade 
Oegentheil:  seine  Zeitgenossen  in  \'erlegenheit  zu   setzen.     Ich 
emerke  noch,  das«   durch    die  Uti>.schrift   hlUilig    die    vollst iludige  ^ 
Ud.  XXXll  S3 


512 


Jaeobi;  dif.  (^bfthnna  stutayoK  tlcjt  (^oUiaua  muttf. 


GleicbliPit  dt<r  pädas  verdatikelt  wird.    Dies  geschieht  immer,  wea 
♦•in    Tätla    mit   einem   Voeal«    anfUn;^.      In    diesen    FikUim    ist 
VfjiTollstJlndiffung   des    yamaka   der   Schlussconsonant   des    letz 
p^as  hinÄUzur«'rhn»^n,     In  d*ir  ITpbersetxnng'  habe  ich  mich  so  i 
wie  möglich  iin  den  Commentar  angeschlossen,    von  dem    ich 
solt^^n  abwerche;  wo  es  nöthig  erschien,  habe  ich  meine  abweichoiU 
Aiittassun^   motivirt.     Tch    habe  nur  in  wichtigeni  Fällen  die  vfli 
srhiedenen  Tnlerfiretationf-n   des  CommentArs  anpeftihii.    Es  ist  wo 
für   df^n  Kenner   dieser  Art  von  Dichtwerken  nif  lit  notbwendijwr 
bemerken,   dass  der  Dichter  nicht   nar    eine  Annöson^   j^fewoU 
er  war  sieh  wohl    in    den    meisten  Füllen   der  verschiedenen  MO 
liehkeiten  bewusst  und  freut«  sich  »einer  Vieldeutigkeit 


1 — 4.      Riühftbhft.   jinottAmas,    pravncana,  (,!nitfldevatA.      Metnim: 

i^firdfilavikrulita.     jifida  2=-4. 

bha\'yri-*nibhüja-vil>odlian-'aika-taraTje  vistttri-karniri-"vali* 

rairiblia-saniaja  Nabhinandana  mahä-nash'|n-"i>ad  &bhä8uraiV  | 

bliakty/t  vamlita-pada-padnia  vidushain  sampAdaya  proühitjV 

'r.inibhri  'snma-jan;V"bhinandana  mabän  asbliVpadiV'ljbl  "suraih  |  1 

0  NabhinanJana:    du  einzige  Sonne  j    welche  wie  Lotnsse 

Fionunen    env^^r-kt;    du  F>lefaiit.    welcher    wie  Uananen  die  lang 

llcihou  der  Handlung-cn    (/edritt,   veniichtet);    du,    dessen   gros 

Unglück  vernichtet   ist;    du  dessen  Ihisslotns  andächtig  von  wa 

strahlenden   Asuren    verehrt    wird;     der   das    Streben    aufgab; 

Erfreuor  der  gesunden  Menschen;  bereit*«-  den  Weisen  Festi»! 

If  vab  piintu  jino'-itaniah  kshata-rujo  nft  "cikshipur  yan-mona 

ilärA  vibbrania-rocitah  su-manaso  manda-"ruvft  rljitAh  | 

y!tt-l>ridau   cn  suro-'XJhitah  surabhajilrncakruh  jnitan<yn  iubtir 

ftriWi-bhraiiiaro-'citäb  sumanaso  mandAra-vftrft-'jitah  ||  2  || 

Schützen  mögen  euch  die  höchsten  .Tinas,  die  leidloseii,  dp 

Sinn   nicht   die   durch  Oof|uett«rie  reizenden,  heitern,  leise 

den,  geschmückten  Weiber  anzogen,  und  deren  Füsse  von  O0lt< 

gestreute,    vtmi  Himmel    fallende,    summenden    Bienen    gefallen 

von  Miuidura-Meugen  miübeitroffene  Blumen  wohlriechend  geina 

haben. 

(jantiip  vns  tanutan  niitho  iiugamanud  yan    naigaina'"dyalr  naj 

akshobhaiu  Jana  he  'iuh'ini  chita-mado-*dimil-*ftga-j&lain  Iq-itmn 

t^t  püjyair  jagatAm  jinaih  pravacanam  dripyat-kuvAdy-i'ivAÜ- 

raksho-bhamjana-hetuirincbitam    ado  dirnä-'ngnjfi-'larnkritmn  ||  3j 

Unvergleichlichpii   Friodeu    gewllhre    euch    <lie    von    den 

geehrten  .Tinas  gegebene  Lehre,  welche  wegen    ihrer  F"- 

keit  durch  Gründe  der  Vedakundigen  und  anderer  iKet/«  ■ 

erschütten«  -ist.  in   welcher  der  Hocbmuth  erniedrigt  und  dm  Sjuiu 

lung  der  Afigas  urhüht  wird,  die  geziert  ist  mit  Ue weisen,   welci 

die  lltikshosa-gleiehe.  stolze  Schaar  der  Irrgläubigen  7.0rschni<^tt< 

jene  Lehre,  welche  verhen-licht  wird  von  Lustbe/.wingem  (yramspA 


Jacobi,  die  (Jobhana  stutnffan  de»  Qobhana  mum. 


513 


.-'in^tt-tvishi  Vfitra  mty.am  ndndhfid  ^andbn-'dhya-dlilill-ka^iln 
lli  keRara-lälasi'i  sannidüA  '\u  blirAmari  'Itha-'sitA  \ 
päyÄd  vat  (,'mtjidevjiti'i  nidadhati  tAtra  1»jii.rkrint!  kramau 
nallke  saralfk  lasä  sarauditu  <jubhru-*mari-bhä8itä.  ||  4  || 

In  wpk'her  inoiidgl^ichglllir/endpii  Lota8ß[nipiw  die  oluf'anten- 
schwar/tr.  nach  Htauhföden  girnffp.  sebtiHll  sirb  erbebendf^  Bit'iiea- 
schaar  stets  duftreicbn  Pollenstilubchif^ti  einscbluckl,  darin  ibr  lolus- 
j^länzendös  Fusj.paur  nifderset/flnd  niög<'  «ucb  besnbütÄeii  die 
wahrbafie  ,  nilipndp ,  freudig« ,  durch  rpiiie  rryttinneu*  verklsiri^ 
(^rut»d«'VutH  I 

5^-8.     Ajila ,   Jinanivalia ,   jinamata ,    Mrmast.      Metr.    pushpitdgra 

hpäda  2  -=  4. 
tarn  Ajiiini  abhinauini  yo  virfijad- 
vuna-gluum'ineni-pai-fi-'^a-rnastaka-'ntara  j 
nija-jaimna-niahotsaV(?  'dhitaRbtliliv 
aiiagba  naiufru-pa.ragaiu  asla-käiiluiii  j|  5  || 

leb  preis«  dwi  Ajita,  weleber  an  seinRni  eigenen  O^biirtsfeste 
sieh  begab  auf  den  böcb.st.en  Gipfel  des  erbabenen  Berges  Wei'u, 
auf  dem  Widder  und  Wolken  glünzen,  auf  dem  heiliger  Nameru- 
bäunie  lllütb«sUiub  (liegt),  auf  ihn,  den  vne  asta  Rohöiieti  (oder 
den  Ajita,  w»'lcher  der  (ieliebten  entsagt). 
^^^^H  äfuta  jinu-nivttbun)  tarn  aili-taptri- 

^^^^B  'dhva-uada-siinutia-raveija  va&tuvanti  | 

^^P^(  yam  amara-patayalj  pragüya  par9va- 

^Hr^^  dhvauad-asuiiVniara-venftva  Sttuvunti  [|  G  | 

^m  Preiset  die  Jiujiscbaar,  welche  die  Giiltürbern^  in  deren  Nähe 
die  Fbvten  der  Götter  luid  A.suren  tOnen ,  Loblieder  (vastuvaiiti  V) 
singeivd  mit  einem  Klange,  welcher  lieblich  ist  wie  iür  den  Hchnierz- 
gequält^n  ein  PIuss  am  Wege,  preisen. 

^pravitara  vasatiip  b'iloka-bandlm 
gama-iiaya-yoga-tjiLa  'ntinie  [>ade  he  | 
^L  jina-niat-a  vitAtÄ-'pavarga-vitbi- 

^r  gamana-yayo  gatä-tantl  me  'padelie  [|  7  || 

An  der  letzten  Stiltte,  wo  kein  Körpw  mehr  ist.,  gieb  mir, 
ii  ich  frei  sei  von  Erschlaffnug,  Wohnsitz,  o  Lehre  der  .Tinas! 
Freund  der  Dreiwplt!  die  durch  ganias  (sadri^apathiiK  Ueliiiitionen 
und   yigas   ausgebreitet    ist,    RoS8    zum  Kennen    auf  der  grossen 

E-  (iliickseligkeit! 
sita-^akuni-gatä  "^u  Mftnusi  'ddha- 
'tta-tatim  iranmuida-bba-surai.jita-"va"»  | 
vitarat.u  dadbati  paviiti  kshnto-'dyat- 
tatjt-tirnirani  mada-bbi1,surfi.-"jitri  v"""  ll  ^  ll 
asl,  die  auf  wi-issenj   Vogel   reitende,   die    unbesiegbar   ist 
durcTi   die  im   Hochmntb   rninkenden,  die    einen   [Donnerkeil    trilgt, 
eher  das  Weite  etiasst   und    erleuchte,    von 


^Mkhe 


dessen 
3a* 


Blitzglan/. 


514 


Jaeobif  die  ^ifbhana  Mtutayag  de»  ^obkana  muni. 


die  Himmelsgegend eu  schön  erbellt  werden,  und  der  die  her 
kommende,  iiusgebreitete  Finstemiss  vertreibt,  sie  möge  »cb 
Heil  verleiben.    (Mss.  (;itu<;akuni.) 

9 — 12.      (^ainbbava,   jinakadambaka ,    mata,    Vajra9rinkhala,    U4 
ftrylgiti.     p&da  2=4,  auäs«rdem  dreifucbes  yamaka. 
nirbhinna-<;atru-bhiLva-bliayft 
^am  bbava-kAjxtÄra-tiira  tära  mamä  'nun  | 
vitara  iruta-jagat-traya 
.    (jlarobhavu  kanta-raÜl-'rat5.  'rama-märani  |]  9  | 
0  (^'ambhaval    der   du    die  Furcht  vor  Feinden    vernichl^-li 
Fübrer  aus  der  Wildniss  des  Sams4ra,  leucbteuder,  Itetter  dor  Dr 
weit,  der  du  dich  nirht  ergötztest  an  der  Liebeslust  der  Liebs 
verleih  mir  schnell  Heil^  von  Spiel  und  Wollust  freies  l 
ä^;rayatu  tava  pranatam 
vibhayÄ  paraniS  Ramö,  'ram  äuamad-amarai|>  | 

siuta  rahitit  jitiu'kadiuubaka 
vihhayä  'para-mara  mära-m&na-niada-raai-aih  ||  10  J 
Die  dunb  Glanz  erhabene  Kan>a   (^^  Laksbnii)    eile    zu 
sich  vor  dir  neigenden»  o  Jinaschaar!  die  da  gepriesen  wiret 
sich  neigenden  ORttem ,  du  furchtlose,  andere  nicht  tudtonde, 
die  frei  ist  von  Wollust,  Stolz,  Hochinuth  und  Tod! 
jina-mjyä  racitaiji  st&d 
asamä-"nana-yanayä  'nay&  "yata-m&nam  | 

^.iva-<;.annaye  matajp  dadhad 
asam&na-iiayAn  ayilnay(i  yataniAnam  ||  It  || 
Zu  heilsamem  Schutze  gereiche  uns  die  von  dieser  unbe? 
liehen  Reihe  der  Jinas,  wekdie  von  unvergleichlichem  Antlitz 
Wandel  sind,  verkündete  Lehre,  die  eiiergische,  die  ausgebreifc 
Autoritttt    besitzt ,    die   unvergleichliche  Deiinitiuueu  enthält«     (i 
würde  vorziehen,  im  letzten  PAda  ayri-'navA-yat^imiinara   zu 
und   zu    übersetzen;    die  um  (Jewinn  und  Verlust  unbekümmer 
^ri nkbala-bhrit  kanaka- nibhd 
yk  t&m  asam&na-mäna-manava-mahitam  | 

Qri-Vujra(;ririkhalaip   kaja- 
y£ltän%  a-samanain  äuamä  'n-avama-hitam  t|  ^3  |] 
Ohne  Hochinuth  neige  dicli  vor  der  hehren  Vajra^ti-inkfc 

Ketten  trögt,  und  wie  Gold  glllnzt,  die  von  ungewöhnlich  »fix     

Menseben  gep>riesen  wird,  die  auf  einem  Lotus  thront  und  hohes  Hefll 

13 — IC.     Abhiiiaudaiia  .    jinavaras,    jinavaragaiua.    Rohiiu. 
dnitaviluTiibita.    pada  2=4. 

tvara  a<;ubhAiiy  Abhiriandana  nanditA- 
'sura-vadhA-navanah   i>anin»o-*darah  [ 
smara-karijKlra-vidärana-kesarin 
surava  dhiiiiaya  ual,i  iiara-modara\i  ||  13  j| 
0    wohlstimmiger    Ahhinandana,    erschüttere    unser 
Schicksal    (oder    Sünden),     du    die    Au^'eiiweide    der    Asur 


Jacobi,  tue  (Jobhana  ttutaya»  dct  Qtbhana  ynuni. 


515 


bochgeborner,  andern  Wonne  vei'leihendor,  o  du  w olliredender!  du 
[iou  im  Zerreissen  des  süirken  Elefiinten:  Smara!  (Odor  aufgelöst: 
banditA - 'sLir   a-vadhü**  Lehensoifrener,    nicht  Frauenbeschaaer) 

jina-varikh  pi"ayata.Jhvsim  itü-"majrä 
niama  tanio-hfiranäya  inaha-'rinah  [ 
pradadhato  bhuvi  vi^jvajaninatam 
amata-raoba-i-aij4  yama-hftrinah  H  14  || 

Um  mir  die  Finstemiss  (Uiiwissenbeit)  zu  bynebnien,   bemüht 
ach,    ihr  heston  Jinas,    ihr  leidlosen,    grosse  (tTlaubonsJrHder  he- 
Bitzendeii,  auf  Erden  Güte  gegen  Alle  beweisenden,  VerUcbler  von 
Verwirrung  luid  Kampf,  ik'freier  vom  Todel 

asumatÄra  mpti-jäty-ahitäya  yo 
jinA-varä-"garaH  no  bhavain  äyatam  | 
pralnjtfhutaiii  aa,ya  nirmathito-'ddhutil- 
"ji-uava-raga-manobhava-mäya  tarn  ||  15  [[ 

0    Lehre    der    besten    Jinas,    die    veniichtet   heftigen    Kampf, 

junge  Leidenschaft,  Wollust  uiul   Tiluschung,    erleichtere    uns    «las 

lange  WelÜeben,  welches  für  die  Lebenden  Tod,  Geburt  und  Un- 

heü  biigt ! 

^■■^k  vi(,ükha*(;iunklia-jushä  dhanusbä  'sta-sal- 

^^^^B  sura-bhiya  tat<a-nunna-niaha-Vii)ä  | 

^^HV  parigat4i{i  vi^adäm  iha  Kohii^iin 

^^^^  surabhi-yäta-tanuni  nania  härina  [1  IS  || 

^P         Neige  dich  vor  der  auf  einer  Kuh    reitenden,   reinen  Bohini, 

die    mit   Pfeil    und  Muschel    vereint   einen  prllehügen  Bogen  tr^gt, 

, welcher   die  Furcht    der  Fromnieü    und    die  Götter   vertreibt   und 

e wältige  Feinde  zersprengt  und  bedrängt. 

17 — 20.     Sumati,  jmas,  mata,  Kali.     Metr.  aryagiti.     padayamaka. 
mada-madanarahit4i  nara-hita 
Sumate  Bumatena  kansika-tare  'tä-'re  | 

dama-dam  apä-"luya  pälaya 
daräd  aräti-ksbati-kshapätah  pahih  j|  17  || 
Von    Houbmuth    und  Wollust   befri.4ier,    Heil   der   Menschen, 
oldgläuaender ,     feiiidloser ,     hausloser ,    o    8uinati  ,    schütze    den 
elbstbexllhinuiig  übenden  durch  gute  Lehre  vor  Gefahr,  o  Schützer 
Dr  der  Nacht  der  Vernichtung  durch   Feinde  I 

vidlmtä-'rä  vidhu-ta.i*ah 
sadä  sa-dänä  jinä  jiüV'ghätä'ghäb  | 

t4muta  'pa-'taiiu-t4ipjl 

hitom  ahita-manava-navftvibhavä  vi-bhaväh  1|  18  || 

Feiudeverschfucher,    mondgleichglilnxende ,     stete    gabcnreirhe 

Jinas,    Schmerz   und  Sünde    besiegendis    verleiht    Glück,    ihr    von 

grosser  Qual   befreiten,    die  ihr  den  Mimschen  Junge  Gewalt  gebt, 

aus  dem  Weltleben  erlösten I  (Com.  jitani  aghätam  ghatavarjitam.) 


ihr 

L 


516  Jacobi,  tue  (^obhana  »tutaya»  des  QAkatut 

• 

niatimati  jimu^ji  nai-4- 
"hito-"hit<j  nieitii-ruci  tjunohe  •mohß 

niatniii  a-tjuiü-"iiai{i  niilumji 
sraarA  'smarri-'dbira-dliir  asamatalt;  smmitah  ß  19  J 
Du,  dessen  Geist  durch  den  Liebesgott  nicht  erschüttert 
der   du    den    Lobenden    wohlgesinnt    bist,    gedenke    wahrlich 
grossen    ungeschmälerten   Lehre    in    dem    einsichtigen    Jinafürsti 
welcher    der    Meiischtm    Sehnen    stillt,    dem    lieblich    gl&nz 
Finstemiss  vertreibenden,  dem  iiiolit  verblendeten, 
nuga-dä  'mäna-giidü  mam 
aho  raaho-rAji-rÄjita-rasri  t^rasä  | 

ghana-ghana-käll  KMl 
vata  Vatäd  lina-düna-satrasa-tni  Q  20  || 
Ach !    schützen  möge  mich  eilends  diu  KM\ ,  mit  unme 
Keule,    die    Berge    spidt^nde,    die    mit    Lichtfülle   die  Erde 
klUrendö,    die    wie    dichte  Wolken  schwarze,    die  Retterin  der 
schwächte«,  Betiübten  und  Furehtsamen. 

21 — 24.     Padmapriibha,  jinivpatikii,  jinavaragama,  G^dh^.     Metij_ 
Vftsantitilaka.     pAda  2  =  4. 
päda-dvayi  dalitii-padma-mpiluh  pramodam 
unmudru-tamanisa-dumalalänta-patri  | 
Padmaprabhi  pravidmlhatu  satjlip  vitirijam 
un-mud-^at.ä.'"ma•ra^a-dä  "ma-latA-nta-pAtri  ||  21  |j 
Grosse  Wonne    möge    verleihen   den  Gut«n    des  Padniapi 
Fusspaer,    welches    xaii.   ist    wie    geöffneier    Lotus    und   gleich 
eine  Blumen vase  ist  für  aufgeblühte  N)^nph!ien-(luirlanden.  weld 
frische  Vorlangen  nach  dem  Wonne  bereitenden  Lieh 
lichtet  und  ein  Vertilger  der  Krankheits-Lianen  ist 
sä  me  matiip  vitauutAj  jina-panktii-  ast*- 
mudrä  gata  'inara*sabha  '.sura-inadhya-gä  "dyÄm 
ratnfi'nivubhir  vidadhati  gagana-'ntarälara 
udi'agu-ti\marasa-bhusurain  adhjagäd  yam  ||  22  | 
Einsicht  möge  mir  verleihen  die  Reihe  der  Jinas,  zu  welc 
vontüglichsteu  hingegangen  Zuflucht  nidmi  die  Götterschaar.  do 
Gottboitsmerkmale    goschwunden    waren  und  die  sich  inmitten 
Asura   befmid ,    die  mit  Juwelensohein  den  Himmelraum  lenchti 
wie  hell  rothen  Lotus  machte. 

^rftnti-cchidam  jina-varik-"gamam  a<^.i"ayä-'rtham 
&rämam  &nama  lasantam  asar|igamänam  ] 
dhämä  'grimat{i  bhava-saritpati-setuni  asta- 
märä-"ma-nianH-mala'8antamasaTp  gamanam  1]  23  | 
Um  Zuflucht   zu   nehmen  neig'  tlich  vor  der  ertnodun^^» 
den  Lehre  der  besten  .Tinas,  dem  leuchtondtMi  ILiine  der  Koti 
dem   vor/üglicbsluii  Hause    der  Giumu>   (sadfii^i>atha) ,    di<r  I 
über  das  Meer  dos   Lebons.    vor    ihr,   welch«  Wollasl»    Kr 
S^lz,,  Süiide  und  Unwi&senbeit  verjagt. 


Jacob* ,  die  ^-(fithana  aiulaya«  iUh  ^olhana  muni. 


517 


Gäüdh&ii  vajra-mmjjulti  jayatali  saniira- 
(irit!i-"l!usat-kuvaljiyil-"vali-uila-bliii   io  | 
kirlih  kani-priiijayini   Uva  yct  nji-uddhu- 
prkUlu-siit-kuvaluyii  vtilini  labheie  ||  24  || 
0    Gundhäri,    es    siegen    deine    beiden    Diamant keul«n     (odor 
)ünm*ikeil  und  Keule),  die  blau  ^liliizen  wie  im  Wiiid«t<jss  tanzende 
jotnsi'f^ihi'ii,    weicht'  miU:hti^  und  liuh  deiuor  Hand  dir  Ruhm    er- 
urerben  in«jgbn,   der  das   lleicli  dur  Hülknibewuhner  bekämpft. 
16 — 28.     Supäit^vu.  Jinatati,  jinamuta,  Mabaiuftjiasi.    M«tr.    jnalim 
pädü  2=4. 
ki-iU-nati  kfitavan  yo  jantu-Jätaiii  nirasta- 
smara-para-mada-mayu-mA  iia-  vadha-'yai^ii«  tarn  | 
suiiram  aviralalvain  citta-vvitteb   Supai\V(Uj» 
i^miira  ptirama-daDiriyri  mauuvä  "dJiAya  (^'astam  ||  25  || 
Des  Suprir<,iva,  wokbm*  dat*  sich  verbeugPiide  Menscheiigeschiecht 
vom  I^i«»besgotte,  Feinde,  Hochiiiutbi.',  Trage,  HtolKtj^  von  Kummer 
und  Si-hmach  befreite,  gedenke  o  Mensch!  nachdem  du  lange  |>reis- 
würdige  Ktihe.  deiner  sti-eng  gezügelten  Gedimkon  erliuigt  hast 
^B  vrajatu  jina-tatih   sa  gocare  citta-vritteh 

^Ä^^  .sa-dama-rasa-hitAyä  bo  'dliika  manavAuaro  | 

^^^■l-i         [ladmn   u\y.is\  dadhilna  variJänÄiii  vyahärshlt 
^^^^^  ^ail-iunarU'Sidiitä  yä  bodlü-kfimii  navt^näm  |{  2ii  |{ 

^V  Eingehe  in  den  Kreis  eurer  Gedanken,  welche  gc/.ügelt,  ver- 
'ededt  nnd  beglückt  sind,  die  über  die  Menschen  erhabene  Reihe 
der  .IJfias,  wekdut  begleitet  von  Frommen  nnd  Göttern,  xu  belehrou 
bfg<'hrf'nd  lustwandelte  den  Fuss  aufsetzend  auf  frische  Lotus- 
.bluniHii.     (Cf  Bhakt&m.  sl  32.) 

di^;!id  upaijama-saukliyain  samyatanäqTi  sadai  'vo 
'm  jina-matam  udärain  kama-uiAyiV-mahäri  ] 
janana-marana-rinän  vrisayat  siddhi-väse 
'ruji  niunata  muda  'mm  kamam  ayama-härl  ||  27  || 
Freudig    t'üi-wahr    neiget    euch    schnell    vor    der    ffhi-würdigen, 
Liebe  und  Trug  befeindenden ,    grossen   und   lieblichen  Lehr^.^   der 
Inas,  welche  den  Keuschen  immerdar  die  giosse  W<mne  d«^-  Ruhe 
ingt,,  und  welche  die  von  Gelmrt  und  Tod  bodiiiiigten  (khinnfm  Com.) 
'dngeheu  lälsst  in  die  glückliche  Wohniuig  der  VollkomraeidveiL 
dadhati  ravi-sapiitnarn  ratnam  abha-'hta-bhasvaji- 
nava-ghana-taravaritn   värana-'rav  ani)fi,m  | 
gatavati  vikiraty  alim  MahainAnasi  'shtan 
ava  ghmiataia-värini  vä  ra]^ri.-"ravanniun  [{  28  || 
Mahänmnasi,    du,    die    auf    einem    Elet'anteufoind    (Löwen), 
irelcher  die  durch  Srldachtnif  vernichtete  Keihe  der  Feimle  /.emnnen 
lachte  rtjÜcsi,  und  ein  njit   der   Sonne    wetteiferndes   Juwel    oder 
viül  Wasser    haltendem  Schwort    trügst,    welches   durch   seinen 
die  leuchteiid(ui  frischen  Wolken  in  .Schatten  »teilt:   schütze 
Lieblinge  I 


ninfttiscl^i 


Jaeohiy  die  Cobhaiux  stuJtaya»  den  Cobhana  muni, 

(Der  Com.  bezieht  ghanatÄra-v&rini  auf  ratnam,  was  graininatisch 
UDniüglich  ist;  ich  bezieh«  es  auf  taravärim:    es  ist   das   b< 
Seh  wert  Wasser  f,'Gmeint..) 

29 — 32.     Candrapnibha,    rAji  jinänäm,  siddhänta,  VajrÄnkuvl. 
mandäkrftnt«.     päda  2=4. 
tubhyam  Candraprabha  jina  namas  tAmaso-jjrimbhit&nÄip 
h&ne  'käiit4  'nala-sama  dayävan  ditA-"yasft-mana  | 
vidvat-patiktya  prakatitjippthuspashta-dpsbtantÄ'hetA* 
"hfi-nekantä   n-älasa-niadaya  vanditaya  'samÄna  ||  29  | 
Zur  Venneidung   sündhafter  Bestrebungen   sei  VerehruBg 
o    Jina   Candraprabha!    du    lieblicher,    teuergleicher,     luitleidij 
Mülio    und  Stolz    vernichtender,    unvt^rglric Wicher,   der   du    grc 
und  klare  Gleichnisse,  Beweise,  Ueherlegungen  und  den   8yiidvä 
verkündest,    dir,    der    verehrt    wird   von    der    Schaar   der  Weil 
welche  frei  ist  von  Trägheit  und  Hochnmth. 

jiyäd  rkjl  janita-jaDana-jyrmi-hanir  jinäniup 
satyä-'g&rani  jayu-dam  ita-nik  sa-'ravLipda  'vatarara  | 
bhavyo-'ddhfityä  bhuvi  krit.avat!  yä  'vahad  dhanna-cakraip 
sa-tyilgä  rafijayad  ainita-mk  sa  raviip  dava-tarain  [|  30  | 
Siegen  möge  die  Veraichtung  der  Geburt  und  dos  Todes  be 
wirkende    Beihe    der  Jinas,    wekhe    frei    vuii    Leid,    Lotusbliun 
tragend,  freigebig  und   sich  zur  EiTettung  der  Frommen  auf  Erd< 
incarnirend  das  Kad  des  Glaubens  brachte,  ein  Haus  der  Wahriu-it 
siegverleibend,  welches  von  uuendhchem  Glänze  die  Soime  feuenroi 
wie  einen  Waldbrand  erscheinen  Hess. 

siddh&ntah  stAd  ahita-hat^ye  *khyapayad  yain  jineudrah 
sad-rdjivalj  sa  kavi-dhishanä-'pädimc  'kopa-mänah  j 
dakshah  säkshäc  chravana-culakair  yam  ca  niodäd  vihayaV 
sad-räji  va\i  sa-kavi-dMshaiiä  "päd  aneko-'pjimätia^?  [,  31  D 
Zur  Unlieilvcniiülitung    sei  euch  der  Siddhänt«   (die    45   b 
Öchiiften  der  Jaiua),  welchen  verkündete  der  Jinatiirst,  der  Lol 
der  Vortreftlichkeit,  der  geeignet  ist  den  Verstand  der  Weisen 
einwecken ,  der  über  Stolz   und  Zorn    erhabene ,    und    welchen 
von  Venus  und  Jupiter  begleitete  Sehaar  der  Hiniiuelsbewohner 
ihren,  hohlen  Hfüideu  zu  vergleichenden,  Ohren  wonnovoU  eini 
der  mit  vieleiu  verglichene. 

Vajrankuify  ariku<,'a-kuli<,a-l>hrit  tvani  vidhatsva  prayatnani 
svä-'ya-tyagc  tanuniad-avaue  hema-lara  'timatte  | 
adhyäi-üdhe  (ja^adhara-kani-^vetft-bhasi  dvipe-*ndre 
sva-'yatya  'ge  'tauu-mada-vane  he  'matA-'ratimatt«  ||  32 
0  VajrAiikui;! .    die   du  Harpune   und  Beil   trögst,    da    Gfll 
gebende  und  nehmende,  strenge  dich  an   zum  Schutx    der  Kö 
behuftetcn,    die    du  wie  Gold  gllinzest,    o  du,    ilie  du    auf  eim 
sebr    brünstigen,   wie  Mondstriddya    weissleuchl enden,    durch   se 
Gröstse    einem    Berge    vergleichbaren,    von    milchtigem    Brunst 
trllufelnden  Elefantenkönige  reitest,   die   du   nicht  achtest,   ob 
viele  Feinde  hast 


Jacohi,  die  (Jobhana  atntayaa  de*  (^bhana  itiuni. 


519 


Suvidhi,    rlji   jin&näm,    bhlLrati,    Jvalan^yudhä.      Metr. 
upaj&ti.   |uida  2 — 4. 

tavä  'bhivriddliiiri  Suvidhir  vidheyät 
sa  bhasunVlina-tapä  dayavan  | 
yo  yci'fi-panktyrv  prariato  nabliah-sat- 
sabhä-*siira-"li-nata-pädayä  'van  f|  33  fl 
Gedeihen  gebe  dir»  o  Mitleidiger,  Suvidhi,  der  leuchtende  nn- 
titerbrochone  Busse  übende,  welcher  als  Schinnherr  vorehil.  wird 
ron  der  Scbaar  der  Yogis,    vor   deren  Füssen   sich  die  Versamm- 
lung der  Himmelsbcwohiier  und  die  Mengo  der  Asura  neigt. 

(Com. :  bhäsuram  ällnara  Agritam  etc.  \  ülina  scheint  mir  bessern 

Ißinn  zu  geben.) 
ya  jontu-jät&ya  hitani  rÄji 
l  särÄ  jinfinAm  alapad  mamä  'lam  | 

r  diijyän  umdam  pada^rugain  dadhänfk 

I  sa   n'iji-nanii''mala-pHdma-inulain  |j  34  || 

'  Die  vortreffliche  Schaar  der  Jinas ,  welche  der  Menschheit 
iieilsames  verkündete,  möge  mir  gar  sehr  Wonne  bescheeren,  sie, 
deren  Fusspaare  mit  KrJinzen  leuxihtend^r,  nianigfaltiger ,  reiner 
Lotusse  geschmückt  ist. 

jinendra  bhaiigaih  prasabhain  gabhirä 
"gu  bharati  ^^asyatama-stavena  | 
mmu^uyaiiti  mama  ^anna  di^yät 
<;Mibha  'rati-'\rasya  tamas  tave  'na  Ij  35  || 
0  Herr,  Jinafurst!   deine,    des  von  Käma  nicht  beheirschten, 
ede,    vrekhe    durch    Gedankenwendungen    Uusserst    tiefsinnig    ist, 
Qd  welche  schnell  diu-ch  ein  pr<nsvriirdiges  Loblied  die  Finstendsa 
(Unwissenheit)  vernichtet,   die  schöne   möge  mir  Schutz  verleihen, 
di^yät  tavä.  "^u  Jvalaniljmdhä  Ipa- 

»madhyä  sitd  kam  pravarä-'hikasya  [ 
astp-'ndur  asyasya  luco  'ru-prishthiim 
adbyäsita  'kampra-varalakasya  |[  36  || 
Glück  verleihe  schnell  dir,  dem  schöulockigen ,  die  Jvala- 
nayudhä,  die  schtjuiko,  weisse,  deren  Anilit/.  den  Moad  überstrahlt, 
die  da  sitzt  auf  di'Ui  li reiten  Rücken  des  unerschütterlichen  VarMaka 
(devavähanavi^'esha  Com,). 

37 — 40.    ^'itala,  jinas,  mala,  MUnavL     Metr.  dnitavilambita.    päda 
2  =-4. 
jayati  (,'itala-tirthakritah  sadä 
calana-tfunarasant  sa-dalain  ghanam  | 
navakniu   ambundiAtii   pathi   sainspri<,':ac 
cula-iiatä-'mara-satjisad-akinghunatn  ||  37  || 
Immerdar     ist     siegreich     des     Tirthaknra    i,'ita]ii    Fusslotus, 
»elcher    auf  seinem  W*"g<»  lilatt  reiche  grosse  Erstlinge  (?)    der  Ne- 
ambien  berührt   und  unüberwindlich  ist  für  die  zitternde  gebeugte  ^ 
Sötterschaar.      (navaka    im    Com.    wiederholt ,     aber    nicht    um- 
geschrieben, cfc  V.  2<j.) 


520 


Jacoli,  die  Citlihatia  atuUn/a*  lU»  (^oijhana  mum. 


Bmara  jm4n  purinunna-Jara-n^- 
janiiDM-tAnava-toda-yanuln  at^^  I 
parama-nirvxiti'^arnjii-lq-ito  yato 
Jana  natan  avato  'dajrani  anaUil?  H  38  I 
Andüchtig  geneigt  gedeake,  o  Mensch!  der  Jinas.  welc 
Alter,  Thun,  Geburt,  Schwäche,  Ki-aiikheit  nnd  Tod  überwund 
haben,  weil  sie,  die  Verleiher  vorzüglichster  Glückseligkeit 
SchutaeB,  die  sich  neijLjimden  »chii-meii. 

jayati  kalpita-kalputiiru-'piunauk 

matam  usaratanV'gania-dari^a  | 

prathitam  atm  jinenu  inanSdhiniuu 

a-tamasi  n»t«i-ragn-inada-'rinji  ||  39  (( 

Siegreich  ist  die  dem  Wunschbaum  vergleich bjue  Lehre,  welc 

liier  den  Weisen  verkiiudot  wai'd  von  dem  Irrlehrun  veraicbt«?nd« 

(^'leuchteten  Jina,  dem   Feinde  der  Wollust,  der  Leidenschaft 

der  Selbstüberhebung. 

gliana-rucir  jayatÄd  bhuvi  Mauari 
guratar&  'vihata-'mara-samgata  | 
kpta-kara  'stra-vare  phala-pattra-bhag- 
uru-taruv  iha  tamarasairi  ^atä  ||  40  |j 
Siegen  möge  aul"  Erden  die  sehr  leuchtende,  olir würdiget 
unbesiegten    Göttera    begleitete,    ihr    voraügliches    Geschoss  ha 
habende  Mänavi ,    die    auf    einem  Blütter    imd  Früchte    trjig»«nd« 
großsen    Baume    hier    eine   Lotuüblume    beschreitet     (Com.    fas 
afiti'avare  aU  taror  viqieshaijam.) 

41 — 44-     (^eyäi|isa,  jinavaratati,  ^ama,  Mahak&lL     Metx.:  ha 
pida  2  =  4. 

kusuma-dhanushä  yasmäd  tmyarp  na  moha-va^aifi  vyadhu^ 
kam  alasu-drigaiii  gita-"rävä  baläd  ayi  tikpitam  | 
prai;ramata-tarai]i  drok  (,'rcyaiusani  na  u't  'hata  yan-mannh 
kamala-sadri^4-'rigi  tarä  vsi  'balä  dayita  'pi  Uaa.  M 1  || 
Tief   verneigt  euch  schnell  vor  l^'reyaipsa,   welchen  nicht 
Alle  andern  vom  Liebesgott,  ach  l  heftig  bediüngten  die  Gesuif^ 
töne    der   bewegtaugigen  (Weiber)    bestrickten,    oder   dessen 
nicht  erschütteile  das  wenn  auch  sehr  geliebt«,  liebliche  Weib  i 
lotuszartem  Leibe. 

jina-vara-tatir  jivä-"linam  akärai. 

*sama-daina-hitn  'uiär;i'"dii>hta  Vi  il\   jay&  \ 

namad'amptahhuk-pa&ktyä  nüta  tanotu  niutim  mam& 

'sa-niada-mahitära  arad  ish^  sa-miinava-rajayä  0  42  |l 

Die    ersehnte,    der  Kette  der  Wesen  aus  freien  Stücken  hu 

gesinnte  Reihe  der  Jinafürsten,  deren  Schatz  lujvcrgleichliche  Selln 

böhen-üchung   ist,    die    dem  Liebesgotle    nicht    unterworfeue ,    va 

•/üglich.stü  Gaben  gebende ,  unbesitigte,  welche  von  der  SchMX 

sich  neigenden,  mit  menschlichen  Königen  vereijiten  Götter  geprie 

wird,  sie  möge  mir  Weisheit  verleihen,  welche  nicht  hoclimütbij 

loben. 


Jacohi,  €Üe  (^bhana  »iutaya»  tles  (^obhaaa  ww/u. 


521 


bhava-jalamdhi-bhrämy!ij-jaiiiu-vrajä-"yata-pota  he 
tanu  inatiiuabun  8dniui-*\anrim   Büdä  nara-sainpudam  | 
somabhilashatarn  arhaii-u{itl»a-''gamä  "uata-bhupatJip. 
tanomati  mataip  san-näv'^äip  sa-däna-i*asani  pudatn  ||  43  || 
0  Lehre  der  Arhat-Herrn ,  du  grosses  Schiff  für  den  im  Ocean 
ebens  uuihertrtibenilen  Menschenhaufen,  pieb  den  einsichtigen, ] 
Boftiungsltisen ,    dem  Tod   unterwori'onen  ,    welche  siiih  nach  einer  ' 
ubpnrmrhen    Südlung    sehneu,    inuiiwrdar    menschliche   Wohll'ahi*t, 
Qter  Lebeiiduii  g-eehrte,  vor  der  sich   Könige  neigen! 

dhriia-ijavi-phidä-lisiliili-ghantliil;  karuir  knt«-bodhJLa- 
praja-yati-mahil  külun  artj-adhi-pajika-jaru-'jibhih  | 
nijtt-ümu-hitara  adhjashiäiii   durlbaty  aparikshaUni 
prajiiyati  Mahüküti  inaiiya-'dhipan.}  kaja-räjibhih  ||  44  || 
Es    siogt  Mahäkäli ,    welcbe    (ausgezeichnet    i«i)    ijurch  lotus- 
;leich  glänzende  Hände,  in  denen  sie  den  Donnerkeil,  Fmchto,  eine 
STspämalä    und    eine  Glocke  triigt,    die  ein  Jubelfest  für  erweckte 
"Leute   und  Yatis    bewrkt.,    die    eine    schwarKf,  durch  die  Kampf- 
eüien:    Qual,  Kmnmer,  Sünde  und  Alter,  nicht  verlotxte  Kori>er- 
Qe  besitzt,  die  da  thront  auf  einem  Menschen -Könige  (Leicbname?) 
^5 — 48  Väsupüjya,  jainaraji  tati,  varii,  (Jdntidcvi.   Metr.  sragdharä 
pada  2  =  4. 
pAjya  ^ri-Väsupüjy&  Vrijina-jina-pate  nütaua*"ditya-kante 
*m&y&  'saipsära-vasH  'vima  vara  tarasä  "li  nava-"läna-baho  j 
&nanirä  träyatäm  (jrl-prabhava-bhayäd  bibhrati  bhakti-bbajam 
&y&saip  ß&-"rava  'säv  aiiavarata-nisii-'*lina-vAlä  na  ha  'hu  j|  45  | 
0  verehrungswürdiger  Väsupüjya,  du  siindloser  Jinafürst,  der 
'  du  glänzest  wie  die  aufgehende  Sonne,  du  trugbefreiter,  im  Welt- 
leben nicht  weilender,   du  Retter,    bester,  dessen  Armo  stark  wie 
neue  Elefanteufesseln    smd!    geschützt   möge  werden  eilig  vor  derj 
aus  Eeichthümom  entstehenden  Gnf^hr  jene  huttrufende,    gebeugte' 
Schaar  der  Andächtigun,  welche  sich  abmüht  und  mit  ihren  Haaren 
tmauthörltch  die  Erde  berährt   —  nder  soll  sie  es  nicbt  ? 
püto  yat-pAda-jifLiinfuh  <;.imsi  suru-tater  äcarac  cünjaM,'obht\m 
yÄ  t&pattra  'samänft  pratimadam  avati  "ha-*rata  rAjayanti  j 
ktrte^  kftiity&  tjitih  sä  pravikiratu-tarärn  jainai"t\ji  rajas  t« 
yätÄ-"pat-träsa-manä  'pratiniu-damavati  bäi"a-tArä  layfinr»  ||  4ti  || 
Deren    heiliger  Pussst^iub    auf   den  Hlluptem   der  rbitterreihe 
[Kampherglanz    bervorl)rachte ,    die  gluthstillende,    unverglfirbliche, 
juichtan  Tbiitigkeit  sich  erfreuende,  strahlende,   die  gegen  den  iloch- 
linutli  schützt,  sie,  die  Keihe  der  Jinakönige,  die  von  Unglück,  Furcht 
jnnd  Stolz    befreite,    durch    unübei-treffliche    Selbstbezähmung    aus- 
Igezeicluiete,    die    mit    ihres  liubmes  (weissem)  Glan/.e   l'crlschuüre 
LlUid  Sterne  übnrtreffende  möge  gar  sehr  dir  die   Lcndenschuft   ver- 
|itreiben.      (Oder;     die     perlscbnurgleichgliinzende    siegreiche     mOge 
durch  ihres  Ruhmes  Glanz  etc.    ihA-'mti  scheint  der  Com.  als  iha 
Iftrati  zu  fassen.) 


522 


Jarobi,  HU  Cobhana  MtuUtyas  den  (^hhann  mimi. 


nityarp  hetTi-'papatii-pratihjita-kumatÄ-proddbatA-dhväntA-bandh& 
\)Vk-\}iiyk  'sädyamaua  'madana  tnva  smlha-".srira'hridyri  bit4ni  | 
vuni  aiBväna-mäi^a-pranajn-parigatä  tirthaniitha  kriyan  me 
*pApri-"yäsa-"dy-amäna-'mada-iiHta  vasudh&'s4ra  hridy  äliitani  \  47 1 

0  Herr  des  Glaulicsns,  du  leidenschaftloser.  dem  sich  neigen 
die  von  Sünde,  Anstrengung  etc.  von  8tak  tind  Hochinetb  freien 
du  Quintessenz  der  Erde,  deine  durch  der  Gründe  Angemessea 
heit  dio  niUcliügein  Finsteniissbande  dnr  Ketzerei  vemichtendfl 
makellose,  nicht  gefährdete,  wie  Nektargösse  liebliche,  von  dene 
'welche  den  Pfad  der  Erlösung  liehen,  eriasste  Rede  möge  stete' 
Pmir  im  Herzen  niedergelegte  Güter  geben. 

rakshab-kshudra-grjihri-"di-pratihati-<;!amini  vühita-Qveta-bhäsvat- 
san-nalikä  sad-äpta.  parikara-niudita  sä  kshamädäbhavantam 
(jubhrä  Qri-(,''antidevi  j;^nti  janayatät  kundikä  bhäti  yasyä^i 
sanna-'llkli.  sadS  'ptA  parikanim  uditä  sä-'kshamMa  bhavaniam|j48j 

Die  leuchtende  (.'äntidevi,  welche  die  durch  Rtikshasa,  feind 
liehe  Planeten  etc.  entstandene  Bedrilrigniss  besänftigt,  die 
Vehikel  einen  weissen,  strahlenden,  schönen  Lotus  bat,  die  de 
Frommen  gewogene,  an  LockenftÜle  sioh  ft'eiiende  möge  dir 
der  Welt  den  Genuss  der  Ruhe  verschatTen,  sie,  in  deren  Hand 
befindlifh  strahlt  die  Wassenime,  die  sündlose,  steti»  angemessenfl 
mit  der  Japfimfilä  vei-seheiiu  (parikarab  ja|a-mandalat;  suksha*  idaij 
devyalj  kiujdikaya  va  vi(,teshanain). 

49 — 62.      Vimala,     jiiias,     mata,    Roliini.      Metr.    pptfavi. 
1  ^  3,  2  *=  4. 

apapa-dam  jilanghanan.i  Qam  itam  änamäuio  hi  taip 
nata-'mara-sabbri-'suraui  Vimalam  alayä-*raod»lani  ( 
apsl-"padam  alain  gbanatp  ((^amita-mrmam  iniohitaip 
na  tAmarasa-bhäsuram  vimala-mälaya  "moditam  |!  49  J 

Wir   verphi'en    dt*n  Vimala,    den  Geber    des  Guten,    den  seh 
milchtigen,   Heil    erhuigi    habenden,    vor   dem    sieh    die  (iötterve 
sammlimg  und  die  Asiiras  neigen,  den  der  Hausstund  nicht  ergöfc 
den    glücklichen,    unübertrefflichen,    Stolz    dampfenden,    nicht   b« 
[thörteu,  lotusgleich  leuchtenden,  durch  reine  Kränze  wohl  duftenden 
sa-danava-sura-jitÄ  a-saniarä  jinl  bhi-radäb 
kriyäsur  uuitäsu  te  sak:da-bba  ratir  äyatll^^  | 
sa-däiia-vasu-riijitä  asama-raji-näbbi-radäh 
kriyäsu  rucitäsu  te  sakaia-bharu-tira  yata\jt  [|  50  (| 

Die   von  Göttern   und  Dänaveni  unbesiegten,   nicht  kiUnpfea<j 
den,    fiircbtvemicbt enden,    ganz  glUnzenden,    mit   freigebig  ge*ipen 
deten   Gütern    geschmückten ,    mit    einzigen    strahleruh>n  Nab«d  un4 
Zähnen  versehenen,    energischen,    die  Last  der  süiidhLiften  erleich 
temden  Jinas    miigen    dir    bei    hen-lichen,    passenden  Thaten  lan 
Freuden    gewähren,     (sakalabhnratirä    sakalah   sudosboli    Coro.  M« 
kann  auch  sakalabharatl-ra  trennen :  saufte  Rede  verleihenden.) 


Jacohi,  tlie  ^j/iana  jittUaym  tUm  (^obUana  mtni. 


523 


sad&  yati-guror  uho  narnata  mtinavair  ancitara 
mataip  varadam  euasä  rahitani  ayHtri-"bhävata^  | 
sad-ftyati-guro  ralio  na  nuitu-m&na-vairai|i  citani 
matain  vara-dajueua  sära-hitam  äyatA  bhiivatd^  II  ^Ml 

He!  Immerdar  verehrt  andilchtig  des  grossen,  weitleucht^nden, 
Zukunft   verleihenden    Meisters    der    Yatis    Lehre,     diu    von 
Jenschen  geehrte,  Güt«r  spendende,  stindlose,  auch  heinilich  fcjtok 
ad  Feindschaft    nicht   duldende ,    gepriesene ,  mhaltreicbe  ,    dmxh 
entwickelnde  Selbstbeherrschung  ausgeKeicluiete ! 
prabhaji  tjmutära  alani  jmnini  acu]ialii  Robini 
suddl)ä*vasur  a-bhi-maiui  niayi  üahhji*'kshaniäle  "hitjim 
prabhä-jit^-nut«  'malam  luiraiim-capa-lä  "rohini 
su-dhäva-surabhim  finämayi-sabhö.  kshamfi-le  hitam  ||  52  || 

Mir  dem  sehr  frommen,  Ruhe  besitzenden  möge  gar  vortreff- 
liches,   ersehntes,    reines    Glück    verleihen    die    unei"schtitterliche, 
fjiektarreiclie ,    fuichtlose  Rohiiit  mit  gliln7.ender  Japüraülä,  die  von 
|(Weseu)    unübeHrelTliehen    Glanzes    gepriesene,    welche   einen  lierr- 
'  Itcheu  Bogen  trügt  und  auf  der  schnellen  Surabhi  (Kuh)  reitet,  sie, 
deren  Genossenschaft  gesund  ist. 

53 — 56.     Anantajit,    jinendrakadambaka ,     mata,     Avyutä.     Metr. 
drutavilanibita.    päda   1^4. 

sakala-dhauta-saimsa-nameravas 

ijiva  di^.antv  abhisheka-jala-plaväh  | 

matam  Aiiantajitftti  snapito-'llasat- 

sa-kaladhaiita-sahä-"sana-meravaV  |[  53  || 

Deinen  Wunsch  möf^'en  erfüllen  die  WaHseifluthen,  in  welchen 

nantajit    gebadet,  welche  bespült   haben  süuimtüiche  itiifgeblühteu 

prubänine,    welche    gebadet    den    leuchtenden,    mit  Gold    und 

eu  Thronen  vereehenen  Meru, 

mama  ratä-'mara-sevita  te  kshaiia- 
prada  nihantu  jlnendra-kadambaka  | 
varada-pada-yugan,i  gatani  ajAaläm 
araara-intnarase   vitiite-"kslmna  j|  54  || 
0  du  von  fr(jhen  Göttern  verelirte,    freudegewiÜn*endü ,    lang- 
lege Jinafüi*stenschaarl    deiu  auf  Gütterlotus  ruhendes,    gnaden* 
'  Teiclies  Fusspiuxr  möge  meine  Unwissenheit  vernichten. 
paramata-"pad  amina-sajan-matiiih- 

kpriy»-i«idaiii    bhavat<i   bhavatu  'valat  | 
^  jinu-puter  nnitam  astsi-jagat-trayi- 

1^  IMirama-tApa-da-niänasnjanmanal.i  [{  55  || 

ucli  möge  vor  dein  VVeltlKhen  Sfhützeii  tlie 
de,  zahllose  wohlgefügle  heizeiiVeueude  Worte  enthaltende 
Leüre  des  Jinahenii,  des  Siegers  über  den  die  Dreiwelt  selir 
j^uälenden  Lit^besgutt. 


Ketzerei    be- 


^B  H"" 


524 


Jatobi,  lue  Qibhana  »tutaj/ait  äat  Qohhttmt  fwtni. 


rasitÄm  uccji-turam giima-nä jakani 
di<;atu  kaftrnna-käntir  itA  VyutA  | 
dhfiüi-dhsinuh-phalakä-'si-tfftrii  karair 
fisitam  uc-caturnin  ganiaiiAyn  kam  |I  56  || 

Dill  auf  wi^li^mdpm,  schwarzem,  sehr  scliMflleiii,  hohem,  vor 
treftlichem  Kosse   reitende,    goldglönzende ,    in  d<^n   HUnden  Böge« 
Öeliikl,  Bchwerl.  und  Pfeile  haltende  Aeyuta  möge  Heil  zur  Wa 
der«chaft  verleihen.     (Acynta  durch  Achupta  devi  erklärt.) 

67  — GO-     Dtianna,  jinaugha,  bhärati,  Prajfiapti.    Metr,  (^luka,    jji 
2  =  4. 
naninli  ^.rt-l)lianna  nih-karmo'dajäya  mahitä-'jate  | 
martyä-'mareiidra-nageudi-air  daya-yauia-bitäya  t.e  |  57  || 
Dhanna,  dessen  Herrlichkeit  von  Sterblichen  und  von  Pärst 
I  der  Götter    luid  Nagas    gepriesen    wird !    Verehrung    sei  dir ,    dea 
jüiiilit  mehr  haiidehiden,  dessen  Örhatz  Mitleid  und  Selhstbezähniu 

(Ctim.    trennt    ninhita   von  ftyate  und  erklärt,  letzteres:    ä 
'mantAd    yatuyah    sädliavo    vft    yasya;  übersetze:    von  Götter- 
Naga-Fürsten  gepriesener,  von  Yatis  umgebener.) 

jtyaj  jinau-'gho  dhvaEta-'ntaiji  tatiina  lasam/luaya  | 
bha-mandala-ivisha  yah  sa  tata-'nala-samanavÄ  ||  58  || 
.Siegen    möge    die  .Tinaschaar ,    welche    mit   b^Uihtendem ,    aus-i 
,  gebreitetem  Feuer  gleichem  Lichtkronenglanze  das  Ende  der  Finster 
[niss  bewirkte. 

bharati  drag  jinendränam  nava-nam*  akshatA-'ri-ke  | 
sanisiri-'jnbbouidhäv  asmäa  avanau  raksha  tArike  ||  59  H 
0    rettende  Sprache  der  Jinafiirsien ,    schütze  uns  schnell  auf 

Erden,  die  du  ein  neues  Schiff  bist  auf  dem  Lebensoceaue,  desse 

Wasser  ungeschwächte  Feinde  sind! 

keki-sthri  vah  kriyae  chakti-kara  lähliau  ayacitA  \ 
l'rajRapy   nütanä-'mbhoja-kai'ila-'bha  naya-"citik  ||  60  Q 

Prajßapti,  welche  auf  einem  Pfauen  reitet  und  die  i^aktx  ii 
der  Hand  büU,  wie  junger  Lotus  gewaltig  strahlt,  die  klugheit 
eifüllfe  uiuge  auch  ungebeten  lleichthümer  verleüien. 

61^64.    l^&ntinitha,  jinavpshas,  mata,  yaksha  firtUuua^&Dti 
ijilrdülavikridita.     pÄda  2  =^  4, 
rajantyä  nava-padina-riiga-rucLrai)i  padair  jitä.-'8ht^padä* 
'dre  *kopa  druta-jiktttrüpa-vibhayä  tanvä  "rya  dhira  ksham&m 
bibhratya  'mani-sevyayft  jina-pate  9n-(^'ä.ntinatba  'smaro- 
'dreko-'padnita  jata-rüpa  vibhayA  'tanv-aiya-dhi  nücsha  raam  |!  61 1| 

0  Jinaltt'rr  l^'Antinatha !  zcmlDser.  edler,  standhafter,  vf»u  der 
übermächtigen  Wollust  nicht  angefeindet**r,  schöngestalteter,  furcht* 
loser,  von  mächtigem  edlem  Sinne,  der  du  mit  deinem  durch  Ptis 
welche  in  des  frischen  Lotus  Farbe  glänzen,  strahlenden,  wie  i 


JtKofii,  die  Cohhavti  »lutnya^  tUti  (^vbhana  inutiü 


525 


leu  cht  enden,  8miftnmili  (die  Erdt»)  tragenden,  Göttoni  ehr- 
irdigfn  L*'ibfi  den  Goldbt^rf?  (Mpfu)  filierf rittst.,  sehützf*  mirhl 
Eintlietni  des  ,  Lfil)<?s'*  sind  natürlich  aocb  auf  „Meru*'  xu 
eziehen.) 
te  jlyasur  avidvisiiü  jin;i-vrishu  mälätii  dadhilua  rnjo- 
rajyü  iiH'dura-])/irijftta-fiuintu]ali-sftntikiuiku-'rittu!i  citiih  | 
ktrtyä  kuinlu-sfinia-tvish*'  "shad  api  yo  iia  pnipta-luka-trayi- 
r4jy/i  «ledur  apti-'ri-jaia'Sttmaual^-santäna-känt^i-'ucitjvh  ||  <)2  || 

Sie^n    mfigpin    die    nicht    fpiudliclifiii  .linastiere,   Wf>l<-ht'  ninen 
ininz    trafen,    der    aus    blüthenslÄiibmasseljBdtsekten   Pärijätu-  und 
utAnaku-lilunitm  best^^iht,  welche  mit  Kunda-lUumwi  ^deit-b  {weiss) 
rabbmdpni   Ruhme  berlfii-kt   sind,  und  wf^lidit*.    obsohrm  die  üeiT- 
Itelialit    über  die  Dr^iwfdt  tiilirend  und  angebntpt  von  don   Vorzü>,f- 
iJit'hstfn  der  Mengen  der  tnindf^srhaarbefreiteii  Fiommeu.  auch  nicht 
geriiigst^eu  gich  überhoben. 
jaineudrani  matam  ätanotu  satutAiti  sainyagdri^äm  sad*guna- 
"ll-lAbbaui  j^ama-h}ln  bhinna-madanain  tApa-V'^P'^  yäma-rani  | 
durriirbhßdo-riiraniarü-"nt.aratam;0-niniii(;;i   itaryiiUasial- 
lilji-'bhuipgo-mahari-bhin  uaniad-ananta-'piipa-kpdya-'nmi-am  \  63  | 

Den  Kechtifliiubigeu  tnügö  inmierdar  den  Gewinn  vorti-eff- 
eher  Tugendreihen  verleiben  der  Jinafürst,«n  Lehre,  welohe  durch 
nas  lieblich  ist,  den  Amor  venitchtet,  die  Uhitli  kiililt,  8elbst- 
elierrschmijy;  verleiht,  das  Hchwer  ku  vernichtende,  dithte  (teistes- 
|4unkel  vertreibt,  die  in  j,fUlnxendf5m  Spiele  sieh  ergehenden, 
tiinbesie<^baren,  niJichtij^eu  Feinde  überwindet.^  sie,  vur  der  sich  un- 
Ijalilijife  Sündbise,  Outfi  und  Götter  verneigen.  (paryulP  habe  ich 
'  nach  dem  Com.  übereeixt;  ich  würde  folgende  Erkläiiing  vor/iehen: 
lilübhiiügena  lUabhangyä  ye  mohävalritial^  sauti  tan  bhinatti  yas 
i.at    oder   lilayi  bhailgeua   vinatjena    mahavairiijü   bhinatti   yni   tat.) 

djH}da-cehat.tTa-kamaudalüni  kalayan  sa  Brahma<;änt.iti  kriyät 
^■.saqity  ujyüni  <;ami  ksbayena  ^aniino  muktu-'kshamäri  liitan\  | 
^^  tapta-'sbtApnda-iiiniJa-pirigalft-nicir  yo  *dliii.rayaü  mdijhataiji 

sanityajyä,  "nii^am  ikshanena  ^am  ino  miiktÄ-'k4iham&-"li-'*hitiun  |64|| 

fclJ^ahn^a^;fmti,  welcher  Stilb,  Sonnensehirni  und  Wassertopf  gut 
d  unvergUnglicb  miwrlit,  der  eine  JapAiiialfi  Awa  l'erlon  tiiigt,  der 
tilge  g«be  den  liuhigen  sofort  Heil,  er,  der  gelb  wie  ein  Stürk 
niöhendes  Gold  giJinzt,  welcher  durch  stete  Betrachtung  die  Tliur- 
heit  verlassend  Glück  genoss,  nadi  dem  sich  die  .Schaui'  der  Ujiruh- 
lerlasseueu  sehnt. 

J6— 68.      Kunthunätha,    sakjvlajinapatis ,    kfilunta  (siddhanta),    Pu- 
nisliadatta.     Meti*.  mälhii.     päda  2  =  4. 

bhavatu  inama  namah  (jri-Kwnthunrithftya  tasniiy 
aniita-<;amitA-uujha-"v:1uii'triipaya  hridyalj  | 
8ftk:da-l>b.'iirat4i  lihartä  'bhüj  jino  *i»y  akslia-pA(,'il- 
'yantita-gianii-titniuhäya  *mitri-'payii-hi*id  yaU  U  <ab  || 


526 


jJacoLi,  die  ^'obhana  »tuta^at  de*  (^obhana  muni. 


Meine  Verebnitig   gelte  dem  Kuiithunätha ,   ihm,  dessen  \aiig6_ 
llth  der  gi-osscn  Bethöruug  gekühlt  ist,  dem  Pinsternissvertreih 
in  Siniiesbaudei»  nicht  vei-strickteu  Ruhigen ,    welcher  obscht^ 
Jiua   ein    geliebter,   unzüMlge  Schüden    heilender  Beherrscher  v^i 
ganz  Ijidien  war. 

sakaia-jina-patibhyal^  pävonebhyo  nama^  san- 
nayana-rava-radeldiyah  sä-"rav&d  astu  tebhya^  | 
samadhigata-nutibhyo  deva-vjnndad  gariyo- 
naya-nara-varadebhya^  sära-v&da-stutebhyah  ||  66  || 

Verehrung   sei    den    heiligenden    BäninitUchen   Jinahemi.    d«^ 
durch    scliöue  Augen,  Stimme   und  ZJthue  ausgezeichupten ,    ihnen, 
\veh'h<?n  dlt«  laulrufcnde  G*fitterschaar  Ehre  erweist,  welche  Lenti 
frommen  Wandels  Gaben   geben   und  in  vortrefflicher  Spruche 
priesen  werden, 

smarata  vigata-inudrain  jainaeandran^i  fjiki<;at- 
kavi-pada-gania-bbangain  hetu-dantaifi  kritAnUm  | 
dviradam  iva  samudyad-däna-märgam  dhiitÄ-"dya»- 
'ka-vipad-agam  abhaflgain  he  tudantam  kfitÄ-'ntam  li  67  (j 

Ol  gedenket  des  Siddhanta.  des  fleckenlosen  Jalnamondes,  welch 
leuchtende  Dichterworte,  Gamas  und  Construktionen  enthält,  welch 
J5U  vergleichen  ist  einem  Elefanten,  dessen  Zähne  Beweise  sin 
desson  fcjpur  hei-vortjuiUeuder  Bmnstsal't  (wachsende  Gabe)  ist» 
als  Baum  entwurzelt  das  uraiilllngliche  einzige  Unheil  (taniasl 
der  unbesiegbar  ist  und  den  Tnd  vertreibt,  (dhutädyaika"  so  T« 
und  Gem.;  ich  möchte  dhutäghaika"  conjiciron:  der  das  nur 
yüjjde  bestehende  Unheil  wie  einen  Baum  ek.) 

pracalad-aciraroci^j-cani-gätre  samudyat- 
sad-asi-phiüaka-rüme  *bh!nia-hAse  'ri-bhite  | 
sapadi  Punishadatte  te  bhavantu  i)rasiidub 
Bodasi  phalakara  nie  'bhi-mahaseribhi  'te  |{  68  || 

O  Porushadatta!    möge    deine  Huld  mir  in  meinem  Wohna 
Fi-iichte    bringen ,    du ,    deren  Leib    schön  ist  wie  zückender  Blilj 
die  du  lieblich  bist  mit  strahlendem  guten  Schwert  und  Schilde, 
lieblich    lilcheliide ,    Feinden    furchtbare ,    auf   furchtlosen    gro» 
Büffelkuh  reitende!  (seribhl,  PW.  hat  nur  sairibhi.) 

69 — 72.     Ära,  jinaräjavisara,    mata.    CakTadharä.     Der  Name  de« 
Metnim    ist   mir  nicht  liekannt;  es  gehört  zu  den  gwp«- 
cbandas  und  besteht  aus  4  gleichen  pädas.     Jeder  PAdft 
enthält  Va  -^  6  +  ''s  gaJ?i^.  wobei  als  Gesetx  gilt^  6mm 
der  6.  gana  ein  Amphibrachys,  der  2.  ein  Amphibrachye 
oder  Proceleusmaticus  sein  muss.     pada  2  —  4. 
vyamucac   cakravartilakshmnn   iha  trinam   iva  yab  ksha^enft  tMP 
siinna-mada-mara-miMia-saipsavam  annkapa-räjitam   Aram  | 
druta-kidadhauta-kantam  auamata  "nandita-ldiüii-bliakü-bhikk* 
ban-uamad-amara-mänasarp  s&ram  anßka-pamjitii-'maram  ,,  G»  J 


Jaedld,  die  ^'olhana  alutayaa  de»  Cohhana  muid. 


627 


Neiget  euch    vor  Am,    welcher  die  vou  Füi'sten  verherrlichte 
ürde    eines  Cakravarti   hier   augenblicklieh    wie    Sirnh   wegwiirl', 
den  es  keinen  Hochmuth,  Tod,  Stolz  und  Sauisfira  giebt,    der 
sblicb    wie    flüssiges  Gold   glünzt,    welcher   die  Herren  der  sehr 
tnnien,    guten    und    der    andilchtigen  Giitter  entzückt,    vor  ihm, 
em  guten,  Üher  viele  Giitter  siegreichen, 
stauti  sainantutnli   srna  «aniaviisurana-hbümau  yiuii   sunt-'Valih 
sakala-kala-kaläpa-kiiJita  'paniadä  'miui-karani  aiiapa-diiitii  | 
tiqi  jina-raja-visai-atii  uj^jasita-jauma-jaraijTi  naiuamy  ahani 
8a-kala-kaläkaltt-'pa-kali-t4i|iain   adarmia-karani  ainVpadaiii  ||  70  || 
Ich    verelire    die    Menge    der    Jiuakönige,    welche    an    iln*em 
.bsteigeort    allerwilrts    der   nicht    hocliniüthige ,    mit    silnmitlicher 
iünste    Menge     gesclimückt«    Göttör/ug    pnes,     die    rolhhilndige, 
tes  verleihende,    Gehurt,  und  Tod  vernichtende,    sie,    die  sanfte 
öne  hat  und  frei  von  der  Gluth  des  Kali  ist,  die  nicht  gniusain 
handelnde    und  vom  Unglück  betV^'ite.     (kalakala  scheint  für  kula- 
kala  zu  st^-hen,  der  Com,  ist  liier  unklar.) 

hhima-mahäbhaväbdhi-bhava-bhiti-^ahhedi  parästii-visphurat- 
paiamata-moha-manam  a-tand-"uaiü  alam  ghauam  aghavat«  'hitam  j 
jina-pati-matiun  aptira-martjä-'mara-nii'VTiU-ijarma-kaninam 
puruiua-tiinioham  änaniata  ndniuii  alaüghana-inaghavate  "hitant  ||  71  1 

Verehret    wahrlich    die  Lehre  der  Jiuahemi»  die  Verniehl>erin  ] 

ler    aus    dem    schrecklichen    grossen    Lebensoceane    entstandenen 

Furcht,    die  Veiireiberin    der    gleissendeu    IiTlehreu,    Verbleudung 

und  Stolz,  die  weder  klein  noch  mangelhiift  ist,  die  sehr  gewaltige, 

dem  Sündhatten  mcht  holde,    die  Ursache  von  Öchutz  und  Glück- 

keit   für   uiwJihlige  Menschen  und  Götter,   die  Verbcheuchcrin 

r  grossen  Finsterniss,  die  von  dem  unbesiegbaren  Indra  ersehnte- 

yä  'tra  vicitra-var^a-vinatÄ-"tmaja-pfisht.ham  adhijjhtbitA.  hutat- 
üama-tanu-hhäg  avikritji-dbk  asama-davair  iva  dliiima-hfiribhih  | 
tatlit  iva  bhüti  sandhya-ghana-nnlrdhmii  Gakradbarä  *stu  sä  nmde 
a-tAnu-bha  gavi  krita-dhiru-samada-vairi-vadha  nialiriribhih;|l72  |j 

Zur  Freude  werde  die  Uakradharu,  welche  hier  den  Hückeii 
lg  buntfarbigen  Garutja  bestiegen  habend,  mit  feueiähnlicheru 
!örper  und  unentstellter  Einsicht,  wie  der  Blitz  am  Saume  der 
bendwolkeu  strahlt  mit  ihren  grossen  lläderu,  die  ungeheuren 
aldbränden  vergleichbar  durch  ihren  Schein  entzücken ,  sie,  die 
'eder  gewöhidichen  noch  kleinen  Glanz  hat  uiid  aul'  Erden  die 
lugen  hochmüthigeu  Feinde  vernichtet 

'5  —  7B.     Mallinätha,  jinottamas,  ägama,  yaksharäj  (Kapardin)  Metr. 
rucirä.     pada  2  =^  4. 
nudaius  tstnum   priivitanu  Malünätba  nie 
priyaiigu-rocir  a-ruciiu-'cita.ui  bju'ani  \ 
vidaioltayan  va r a-r u c  i -mandalo- "jjvalal.i 
priymii  guro  'ci  r  a  r  u  c  i  -  rocitä-'uibaraiii  ||  73  || 


F 
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K^lig 

■Her 


Bd.  XXX II. 


ai 


r)28  Jttcol>t\  du  Cofjhttna  »Uäaytu  de*  Vohhana  mutii, 

0    wie    priyaälgu   (schwarz)  gllLnzeuder  Mallliui.iha:    der  da 

lierrlicher  Strahleukrone  leuchtond  dem  blitzdurchleuchteten  Hin 
^leiihest,  gewillu't»  mir  oiiien  liebeu  Wunsch,  indem  du  mir 
häuslichen,  lilstjgon  Körper  hinwejj^iimmsi! 

juvad  gatain  jiij^ad  avato  vapur-vyatha,- 
kadaoihukair  HVa<,'a-tapat-t.rasam  padajn  | 
jinottjiinan  stutci  dadhalah  srajani 
kadHUibH-kairava-i^ut^iputtra-sampadum  ||  74  | 

Preiset  die  höchsten  JinnSj  vvek-hß  rührig  die  zu  einer  StS 
für  elfiide,    einnr  Meng«   körjjerliclior  Leiden  untfrworfeue  We» 
geworden*'  W«»lt.  hisehützen  und  eimm  aus  Kadainba- .  Lotii5- 
l^'atöpattra- Blumen  bestehenden  Kran»  tragen. 

sa  sampadani  di*;atu  iin(titAmä-"gitmah 
(,*ani  iivahaiin  atanu-tamo-haro  'dite  | 
sa  L-ittabhiih  ksliala  iha  yena  yivs  tapah- 
«^laniav  ahfimi  aümuU  tnoha-rodite    7*^  I| 

Die  Lehre  der  besten  Jinas  möge  WohHahrt  veideihen,  ind 
sie  Glück   !)ringt,    dio  grosses  Dunkel  beiiBhiiiende ,    dund»   whIo 
hier   der  Liebesgott  vemiiditet  wurde,    der  Busso  and  Seelenr 
erstickte    und    ungehemtute    Wirrsal    und    WtdikJagen    verbreit« 
(Colli,  fügt  als  ÄWuite  Auflösung  aifmutainan  ühari  rslti  hinzu.) 

dvijtaiii  gato  hfidi  ranuitAin  dama-^riyA 

prabhäti  me  cJikitA-hari-dvipaiu  nage  | 

vatA-"hvuye  kptA-vasati^.  ca  yaksha-rät 

prabWi-'timei'.akitA-harid   vi-pannage  i|  7<>  [ 

An  meinem  duroh  der  SelhstbehejTschung  Srhünheit 
den  Herzen  möge  Wohlgefallen  linden  der  Yakshaktiiüg  (Kapardq 
der  durch    seinen   Hlunz    die    HinmieUgegenden    in  Schatten    st<a 
der  auf  einem   Indra's  Elefanten  schreckenden  Elefanten  reitet 
auf  einem  sehlaugen  freien,   V^ala  genarnit^*n   Baume  wohnt 

77  —  80.    Munisuvrata,  jinavi'aja,  kfilAuUi,  tiauri.      Metr.  narkuf. 
(oder  nardataka).     pada  2^4. 
Jina-MuiiisuvTttta^j  aamavataj  janatA-Vanatah 
sa-mudita-mänav&  dfaanam  ab>bhavato  bhnvat^V 
avani-viklrnjmi  ädishata  yasya  nirastA-manal,i- 
aamudita-niana-vadhuna-malo  bhavato  bhavata^  ||  77  ^ 

Der  von  der  Mensehbeit  vorehrte  .lina  Munisuvrata,  der 
gierig    seiende,    dessen    auf  der  Erde  ausgestreute  ScMtze  die 

freuten  Menschen  anfraÜlen,   der  Vemiehter  von  8tol/.,  .Schmer/.      

Sfiiifbi,  Sil  aus  dem  Heraen  hervorgehen  —  er  nißgH  euch  vor  dam 
Weltleben  schütwn. 

praiminata  tuiii  jina-vrajam  apara-visikri-r^jo- 
dalakamaU\-"nan4  maliima-dbima  bhuyü-'saiu  aruk 
yam  atitarfi.i?i  surendra*varayoshid  ilä-niiliuio- 
*d-alaka-mala  nan&ina  himadhänia-bhay&  8iu»A-ruk  |]  78  j 


Jaeobi,  tlie  Cohhava  shttoytu  de*  Cdihana  innni. 


5i39 


erneiget  euch  vor  dem  JmüSL'liwurm,  dem  Wohnsitz  der 
frn">sse,  dem  Venikhl^r  der  Furcht,  vor  wddiem  sich  die  von 
yt^bfesten  freie,  vur/.üglichste  Gattiu  des  GöttpHiii'sti'ji,  d«>ren 
Antlitz  vfin  Lotus  mit  lur/Jihli^jfeii.  Lirit,'en  StaubfAden  ist,  tut?  dem 
ioodschein  gleieh  j^linzi'nde  gai*  sehr  verneigte,  sodass  ihre  Larkeii 
jlurdi  Berührung  mit  der  Erde  sUulüg  wurden,  (bhayüsuiit  dara- 
Bhayakiu'akam.  udyatt»   'lakesbu  nialü  yiu^jäh.) 

tvaiii  fivanatüfl  JitmtUnia-kritanta  l>havad  vidusho 
*Va  sad-anumana-samgainmia   ysltatnmfi-dayitali  | 
fitiva-siiklia  sadhukuin  sv-abhidudbat  su-dbiyäii)  cui'aQiUii 
Vftsad  anu  mftiiasfti|i  ganm-naya-"tata  modayitA^i  ||  79  || 

Vor  dem  WeUleid  mögest  du  die  sieh  tieigeiiden  Weisen 
cbützen ,  o  der  besten  .Tinas  Lehre ,  die  du  zu  wahre«  Sihbissen 
l'erhilfst!  den  aurgekUlrteii  liebe,  die  wohl  unterweist  iii  dem  gutes 
leil  verleihenden  Wandel,  der  iui  Ilerzeii  der  vei-ütlindigeii  wohut, 
o  du  reichlich  mit,  Oanias  nad  Uetiiiitionen  ausgestattet«!  Er- 
ireueriü ! 

adhigata-godhikA.  kanaka-nik  tava  Oaury  ucitÄ- 
"nkam  alaka-raji   tjuimraHsv-bhäsy  atalo-'jiakritam  | 
mfiganiada-pattra-bbaiiga-tilakair  vudana]{ii  dadliati 
kamala-karä  jitä-*raara-ftabhä  '»yatu  lopa-kritam  j|  80  || 

Gaurt  möge  vertreiben  deinen  Widei'saober,  sie.  die  auf  einer 
Eidechse  reit«t,  die  goblgl  Unzen  de.  die  ein  loekenumstrabltes,  lotiis- 
g'UlQ'/endes ,  ungemein  wobltbuendes ,  mit  MoHebustilaks  in  Gestalt 
ron  Blättern  pus-seud  versiertes  AutliSv,  bat,  die  einen  Lotus  in 
der  Hand  trägt,  die  der  ti(1tt<^r  Schuar  besiegt 

81 — 04.     Nauii,   jiuadhiyajiivaha,    kritüutji,    Kali.     M^-tr.    ^ikharii/i 
pada  2  =  4. 
sphorad-vidyutkante   [»ravikira  vitanvanti   satatiun 
loanitl  "yasaiji   e&ro  dita-madii  Name   'ghiuü  bipitah  j 
naniMddiha%'ya'(,-reni-bhava-bhaya-bliid»iii  hridya-vacaa4ni 
amAyä-samcibo  'dita'madaiia-ineghä'nila  pituli  jj  81  || 

Ou  wie  /ückender  Blitz   strahlender,  scbriner,   Iloehmuth  ver- 

Äebteiider  Nami!    vertreibe   die  mir  iiumerfort   Mühsal   bereitenden 

änden ,    du    .Si>recher    von    liebliehen    Reden ,    welebe    der  {Schuar 

er  gebeugten  Fruinmen   die  Gefahre n  des  WeltlebenH  vertilgen,  du 

nitdit     in    Tilusehung    befangener,     der     du     den    em])orstrebenden 

Liebesgott    wie    der    Wind    die    beraufge/ogeneu    Wolken    (davon 

jagst),   o   Vater! 

nakha-'ii)<;'U-vrenibhib   kapivita-narnan-näki-rnukuta^^ 
sadä  üodt   nfmn-"maya-mala-nmda-'rer  ita-tani»\i  | 
prac4ikre  vii^-vain  ya^^  sa  juyati  JL»ia-'dhiya-nivaha|i 
sadüiio  diniinäin  ayam  alam  adai-e-"ritatÄmat»  U  82  {[ 

Die    dureb    ibrer    Fussnägel    Htrahlenreiben    die    Kronen    an- 
dficbtiger  GötttT  dunkel  erscheiueu  lässt,  die  immerdar  den  Feind  ^ 

34  • 


Jacobi,  die  ^ohhana  ututa^at  tU»  ^ubhaaa  f»um. 


larcb 

roff 

M 
I 


in  allen  Gestalten:    SL-hliden,    Sünde  und  Hochiuntb  vertreibt, 
das  AU    VOM    Finsteriiiss    beiVeite,    die    St-haar    der  Jinafürsten    ist 
siegreicl»,    die    gar  nebr  freigebig  ist  deti    Betrübleu ,    diese  darcb 
Weiber  niclit  t>rres:l<^ 

jala-vyiila-vvtigbra-jvftlflna-gaj»-i-ug-bandbaiia-yudho 
guiiir  vtdui  *pata-"pad-agba-nagöri-yüna-suniatati  | 
kpüinfas  trfisishta  spbuta-vikatii-hetu-pramiti-bh&g 
unir  vä  'bo  iiätä  jnida-gbana-gari3'än  asunuit^^  |J  83 

Fiirwabr!  der  Siddhanta  möge  retten  die  Lebenden,  der  trofl"- 
liche  Henner,    wekdier   aus  Wasser-,    Scblangen-,    Tiger-,    Feuer-, 
Elefanten-,  Krankheit«-,  Kerkers-  und  Kampfes- tlefahren  rettet, 
ersnbjit    wird    /.um  Gang  uacb  der  Stadt,    wü  es  nicht  Untergs 
Unglück    und    Sünde    giebt,    welcher    klare,    vortrettlii:be    liewei: 
und  Walirbeiteu    euthUlt,    der    niüchüg    und    gemchtig   ist    durch 
seine   Wort«',   der  gi'osse  Sehirmhen*. 

vij»tiksba-v>TJ[hai}i  vo  dalayatu  gada-'ksliävali-dliara 
'aiunii  nulikil-"li-vi«;adB-calanä  nj\likii-%'arani  j 
adbyäsina  'mbho -bbf ita-ghü na-nibhii  'nibodhi-tanayä- 
sainiina-'li  Kali  vi(;ad-a<:;ala-näna-*li-kavaram  |1  84  || 

Die  unvergleichlit^be,  euie  Keule  und  dapanuUA  tragende  Kall 
deren  Füs&e  weiss  wie  Lotusreihen  sind,  miigo  den  Hauten  etir«»r 
Feinde  auseinander  treiben,  sie,  die  der  Tochter  des  Oteaus  (Kainal 
gleiche  Freiuidiiuien  hat  und  auf  eitiem  herrlichen  Lotus  tiirei 
welcher  von  hiuiniikriecheiideii.  unbeweglichen,  maiuiigfal Ligen  Hi«*ni 
bedeckt  ist,  dJe  wie  die  regeuschwangere  Wolke  (schwär/)  gli 

85 — 88.    Arishümenn,  rriji  jinanäm,  bbarati,  Ambft.     Metr.  ^ii 
Itt^nkridita.    pida  2  =  4. 
cikshepo  "rjita  räjiikiun  rana-mukhe  yo  laksha-sankhyaip  ksha^i 
:iks])finiain  juna  bhasaniaumn  a-hnsan,i   lü'ijimati-tapadan)  { 
taiu   Memin,i  naina  naniranirvnti-kai-aiji   cakre  yadünaip  c»  yo 
dakshäni  aAjana-bha-sainü.na-rnahasar}i  rajim  atita-'*padani  l|  85  || 
0  Mensch,  verehre  den  leuebtenden ,    ernsten ,    der  K&jimatl 
Kuiiuuer  bert-iti-nden,  dt-n  Ajidilehtigeii   (Jiürkseligkeit  verlt^ihenden, 
wie  CoUyriiunschein  straldenden  Nenii,   welcher  Hugs  die  nadi  Lakk'. 
/Uldende,  xuächtige,  gewaltige  Künigschaar  in  der  vordei"st4*u  Schlacht- 
reihe    niederstreckte    und    die    weise  Schaar   der  Yadus   von 
be&fiito. 


\)  lU^lmati   Ist    dio  Oiittiii  Nomi's.     Sio  wnr  niitröstHcli .   »U  tlir  UniU* 
vorll««!,    um    Auf    dorn  Korife  lUivuU   nivh   dem  HüsscrIelH'i»  Iiinaugebi'u      Ih 
Kl»^«<ii    bildou   dou    liibült    de»   NomidätHkävya   doü  Viknuan,    uinu  Art  Uli 
zum  Moglind&ia,    «tu   «lom    der  IMfhter   die    letztt«  Zeik'  jodtir  Stn»]Ojo  wür 
tMitloluit  nrid  dip  drei  felilcudmi  ZoUcu  hinzu  dirlitot      IH^a«  Art  vun  C<l<«iMira|| 
hi  uni<T   dora  Kiimen    8nmisy&|>0raDH    b«knniit    und  von  Alt^rü  bi«r  boricbl 
wcn>>ii      Uns  ti<>midAtiU(ft\'ya    vßthiUi    l'J6  Str<i|dtitti    (die    uvltttui    und   [in 
Struidieii    dos  Mejrh     u«id   oiu«  Si'hlu&!iMtro|dic>  t       Diu  AtiüpLoluug   auf  Ui^h 
uti!»vfm  Vi'rM!  lÜMl  ^  «'rmuÜU'ii,  dM>i>  (^obbjiiia  du«  N«midAtaULT)'iun  Iiaiu 


Jacobi,  die  (^obhana  ttuiayaa  eU*  ^obkttna  muni. 


531 


pravrajij  jita-räjtUtä  raja  iva  jyuyo  'pi  rnjynin  javild 
yä  sanisum-mahodadliäv  api  liiUt  i,'j'isti'i  vihiiyo  'ditani  j 
ynsyiilj  ßarvata  eva  sa  hiinitu  no  räjl  jinänani  bhavä- 
"yasftni  s&ni-maho  dadhuvu  pihita-'\-a-stii-vü]äyü  'ditiiiu  [j  8ö  ß 
Die    Schaar    der   JiiKis    iiRi»,'o    uns    die    Qual    des    WeltleHena 
jänwe^iudiiuen.  sie,  di«  gute  Lehierin  auch  im  Oceun  des  Öaiiisara, 
de,    welche,    siegreich    ühtn*    die  Schaar    der  Könifife,    auch    eine 
Bächtige  hlühende  HeiTsehaft  Mrie  Staub  aufgab  und  deo  Mönchs- 
ad    erwählte,    sie,     deren    ungeschwUchter,    vorzüglicher  Glana 
'überall    bindrang,    indem    er   deu  Hiinmel    und    die  Göttinnen  der 
Himmelsgegenden  überstiahlte. 

IkurvAnä  'nu-padslrtba-dar^ana-va^äd  bhäsvat-prabhAyüs  trapäm 
auatya  janu-kritta-raoha-rata  me  ^asta  'daridra-"hiJcä  | 
akshobliyä  tava  bharati  jina-pat«  pronmadinäm  vAdinam 
mana-tyajana-kpt  tamo-haratanie  '\'a  stud  ari-drohikAl|  87  || 
0  du  durch  Andacht  der  Menschen  Verblendung  luid  Wollust 
i?emichiender,  Finstemiss   gi'iüidlich  vertreibender  Herr.  Jimulurat; 
deiiie    unerscbütterlicho  Erde  sei  schädlich  meinen  Feinden ,   deine 
Rede,    welche    diis  helle  Licht  beschilmt,    indem  sie  die  subtilsten 
Gegenstände  (jlväjivadi)  beleuchtet,  die  gef>riesene,  mit  grossurtigen 
Meditationen    ausgestattete ,    die    auch     die    dünkelhaftesten    Dis- 
putatoren  /.um  Aufgeben  ihrer  Einbildung  Äwingt. 
Hk      hasUi-"lanibit!i-liliöta-lumlii-latiki1t  yasya  jano  'bhyagnmad 
^B       vi<;va-"sevita-tiuura-puda-paratAiii  vica  riim-trasii-kfit  j 
^B      8i\  bhutim  vitanotu  no  'rjuiKi-iiicih  sindie  'dhiiüdho  'llasad- 
^B       vi^^viise  vitat4-"mm*padapa-ratn  'nivä  "cäri-putra  'sak^-it  ||  8H  j| 
B^        Die    weissglänaende    Ambü   möge    immerfort    Macht   uns    ver- 
leihen, sie  die  als  Zweig  in  der  Hand  eine  grosse  lunibi  (=  luni- 
bikuV)    trägt,    zu    deren    von  Allen    verehrten    rothen  Füssen    die 
Menschheit    Zuflucht    nahm,    die    durch    ihre    Rede    den    Feinden 
Furcht   eiuHösst,  sie,  die  auf  sehr  zutraulichen  Löwen  reit«t,    die 
ihre  Freud«  ;m  grossen  MangobiUimen  hat.  deren  beide  Höhne  von 
tommei)!  Wandel  sind.     (I>er  Com.  erklärt  eürinau  viharanuM^'ilau. 
eil    der   dickhiiuchige    Ganeija    wie    die    meisten    seiner  \'erehrei- 
Bicht    Wühl    ein    ausgezeichneter  Fussgslnger    genannt    werden  darf, 
ziehe  ich  vor  äcarin  anzunehmen.) 

^ — 92.    Pärijva,    räji  jinanäm ,    vag,   Vairotya.    Metr.    sragdhai"ä. 

padayamaka. 
mMäm  rdäna-bahur  dadluid   adadhad  aratn  yam  udlrÄ  mudi  "ral 
Ihiii  'linam  iha  "li  nutdhura-muJhu-r.isaijii  sü-*rit/0  'ini\-cito  mii  [ 
pätiU  ps»l-at  sa  i'ar<;Vi»  nicira-ruci-rado  deva-rajiva-rnji- 
pattra  "pat-trä  yudijä  t.uiur  atruiu-mvo  naudako  nodako  no  |j  89  || 
^m         Der    ruhmbedeckte,    mit   .schön  glän/enden  Zahnen  versehene, 
^Hlfichtig    predig*yide ,    erfreuende,    nicht   abstossendit    l*iu\va   möge 
^■nich   voi    dt^ni  Fülle  schüt/.en,  ej\  dessen  Anne  wie  Elefantenki-Iteri 
^Bitirk    «iud ,    wckhi'r    einen    süssen    H«migsat't    eiithall^ndmi    Kranz 
^■rSgt..  den  der  vorlreiTliche,  sehr  gefidlende  BienenschwaiTn  hier  iu 


632 


Jaevbi,  di«  <Jf>bhana  »tutayui  d»ti  Cohhfina  mnni. 


der  Nähe  imilii^'eriul  in  Wonne  eifrig  aussog,  dessen  Leib  ror  Le 
schützt  und  gftnigeQ  wird  von  einer  Reihe  von  Götterlot nssen. ' 
raj  1  räj i va- viiktni  taniln tnra- lasat - kp t u - rangat- twiifiga- 
vyalu-vyalagna-yodhä-"cit<»-nicit.;i-i-ane  bhiti-hfid  ya  'tihfidyÄ  | 
sArä    SU  'raj  jiniinan]  alam  amiilii-infilH  bodhik^  mA  "dhi-k&m&d 
avyäd  a-vyäidhi-käl&-'nana-jamuia-jarri-ti-astt-m4jiu  'samanAH  M| 
Die  iotiisuiitlitzige,  innig  geliebt«,  vorireft'liohp .  erleuchtend 
unvergleichliche    Schfwr    der    Jinas    möge    mich    krilftig    schal 
vor   Leiden   und  Wollust,   (oder   'dbikä.-"msid   übermässiger   Kr« 
heit),  sie  welche  die  Furcht  benimmt  in  der  8chlivchts  die  gema 
wird  und  voll  ist  von  Kriegern,  drt>  sich   an   Elefanten  und   gulop- 
pirende  Rosse  klammem,  und  von  tiatt««niden  leucht^snden  Fahn^ 
sie»    welche  frei  ist  von  Leiden,  Tod,  Oeburt,   Furcht  und  St 
0   du   von  sehr  reiner  Einsicht !    (der  letzte  Voeat.  steht  gana  oh 
Beziehung,    ich    möchte    d-dnir    mat/o    in    matcr  andern    und 
Comp,  als   Gen.    tm    hodhik4    fassen.      Dar   Com.    hatte   den  \ 
kÄlAnanai]!  ynraamukham  manumm.) 

sadyo  'sad-yoga-bhid  vag  amalii-gama-laya  jainarilji  'u-tu-Äji- 
iiiita  nuta-'i-tha-dh»V(n   'ha  t;itji-hatn-tam!ih-patakä  'päta-k&nia 
Vtlstri-"<;a  stri-üaränutn  hridaya-hrid  ifya<,ü*rudliikä  'büdhika  v»  j 
"deyÄ  deyan  nuidaiii  te  maniijam  anu  jaräiri  tyrvjayanti  jayunilljl 
Wonne   gebe    dir  hier  sofort  die  siegreiche  Stimme  der  Jii 
Reihe,  die  schlechtes  »Streben  tyogik  manoviikkAyavyaparä^)  erstio 
die  reine  Gama.s  und  Layas  hat  die  von  der  Reihe  der  Mächtig 
gepriesen  wird,  die  neue  OiüiAn  navman  Com.)  Schütze  giebt, 
dio    ausgedehnt*  Finsteniiss    und  *Sündp    vemicht^t,    die    frei 
Fall    und  Wollust  ist,    die  HeiTin   der  Gelehrten,    die  der  We 
und  Männer  Her/  erfreut.  \Wf  Schmach  vertilgende,  nii.-ht  schäd 
die  KU  erwilldeiide,  welche  den  Menschen  die  iSch wache  bec 
yftta  ya  t4ra-t^ja^  ssadiLSi  8ad*asi-bh|'it  kah]-kant4'i-lak&-'iiU\ 
'pft-Vitfi  pärüpdra-rajatn  surava-sui*a-vadhü-piijitä  'nitp  jitä-"Rim 
sä  trä.sat  tn\yatäin  tväm  avishama-vishabhfid-bhüshana'bhishana  1 
hina  *hi-'nä-*grya-patni  kuvalaya-valaya-<,iyama-deha  'made-'*hA  U ! 

Vor    Furcht    schüt/.e    dich    die    erste    Gattin    de.s    Schla       

Fürsten    (Vairotya).    die    in    der  Versammlung  glan/voll  strahlflodi^ 
ein  gutes  Schwert  tragende,    die  mit  schw^arzen  lieblichen 
versehene,  gar  sehr  von  schfinredendeii  (lottei-lTauen  geehrte,  weh 
auf  «»inem  feindelosen,  Fein<lehaufen  besiegenden  Löwenkönige  r«il 
die  furchtlose,  nicht  furchtbare,  deren  Leib  dunkel  wie  ein  Lob 
kränz  ist,  sie,  die  frei  von  Hochnmth  und  Verlangen  isL    (jit 
wohl  besser  ranjitaram  ei-fn^uendem,) 

93 — 96.    Vira,    arhatÄip   sambati,    bhäratl,   Ainbikil     Metr. 

(nach  Vrittiu^tnäkarai.     Paiu^it  IX,   142).    p&du  2=^1. 
namad  -  amara  •  «;nista  -  8i\moda  -  nirnidra-  mandiira-nmU-  n\io'nil^iU- 

-'iphre  dharitrikntA- 
'vana  VHrftiam»-sttipgamo-'dttra-tÄi"o-'ditA-'naiiga-nAry-Avjdl-Up»-ddfct- 

•"kshitA- niohita-"ksho  bbaviii  | 


Jacobi,  die  C<}l*hana  ittutaya*  des  (^'obhatM  muni. 


533 


mama    vitaratti    Vira   iiirvtipa  •  <;annaiji   jtltfi  -  vatAio    dhiu*»  -  'dhiga- 

tSiddhäiiba-dliamni  k.shama-'laTpkntäv 
varatam  a-sanga-moda  'mtw  'roditä  nafignnu  "ryä-'va  lilä-padtj 
he  kshitÄ-"mo  hit&  'kshobhavän  |j  93  || 
O  Vira!  du,  dessen  Füsse  geiüjthet  sind  vom  SUub«  wohl- 
liender  aufgeblühter  Maiidära-Kiriliiw»,  weUrhe  von  dfii  ]{ilu]dera 
gebückter  UngtprhliL'hen  herabgefallen  sind;  Erdbcscbüton-,  d^r  du 
immer  frei  bist  viui  der  Fieiidd  der  Sinnliebkoit,  vmn  Lieb^sgeiuiss, 
von  Weinen,  Weibeni ;  du  Schützer  der  <'dlen!  guUu-!  du,  defisen 
Sinne  nicht  bethört  werden  dmdi  die  Redfin,  Leiber  und  Blicke 
der  Weiberschaar,  die  vorzüglichen  LiebeagenasK  bereitet,  benrliche 
Augenstenie  und  den  niäehtigeii  Auangi  besit/i,  der  du  dich  in  des 
Erdbehen-schers  Hiddhartba  lliiuse,  dt^m  y^bmuck  der  Erde,  der 
Stütte  des  Spieles,  incarnirlest,  der  du  die  Kninkheiten  verLilglest, 
und  frei  von  Verwitiiuig  bist,  verleiiie  mir  die  Wonnen  des 
NirräiTfa! 

Cava,<$aranam    atru   yiuäyäji    sphurat-ketu-eaki'ä-"naka-*neku-padme- 
'ndunjk-camaro-'tsai^tJ-srdaUayi- 
-  avouamad  -  a^oka  -  ppthvi  -  kshana  -  präya-^,'obha-"tapatra-prubhi*- 
gurv  arärät  |jari'ta'hitä-"rocitam  | 
praviUiratu    sanilhitut]!    sä    rhatäni    t>unihnlir    bbaktibbäjäm    bhavii- 

r*nddjodlii-sambbrüiita-bhiivya-"vali-«evitä 
davÄna-niada-^oka-prilh vi  "kshana- pra  ya^o -bhäta  - paira-prabhÄig- 
urvara-rät-pareta-'hi-turu-'citaro  |  t*4  || 
Die  von  dtn-  im  Ocean  des  Lebens  urnherirrendi^n  Schttar  der 
Promnieri  verehrte,  an  solchen,  die  mit  Gluih  (der  Leidenschaft), 
Hochmuth  und  Kummer  versehen  sind,  nicht  grosse,  augenerfüllende, 
feüidlose,  gute  Reihe  der  Arhats  erfülle  den  Andiiehiigen  ihren 
Wunsch  der  ansteht  den  Erdenkönigen,  Pit^äcas,  Sclüangen  und 
Jyotishkas,  die  ruhmerleuchtete  Vehikelen  besitzen!  sie,  deren 
herrlicher  Absteigeort  (/um  Predigen)  hier  ausgezeichnet  durch 
flatternde  Fahnen,  Itüder  (dhantiacakra) ,  Trunimeln,  viele  Lotus- 
blumeu,  luondgleiL-b  glünzeude  Wedel,  uulVsIrebende  drei  Mauern 
(cf.  Kalyünamandira  st.  27),  gute  sich  neigende  A<;okabHume,  erd- 
erfreuende  Schönheit  und  den  Glanz  der  Sonnenschirme,  und  schön 
durch  feindlose  erglänzte. 

pöraMmla-tiurn tj-*gra - bhanu-prabha  bhüri-bhaiigair  gabhiiä  bhfi^ian.i 

vif,"Vii-vaiye  nikayye  vitli-yät-luriun 
(i'haiim    atimale    hi    te   <,'iisynniäna.sya    vHsuin    sftdt\  *t«nv-atit4V"pad 

änandadhanasya  sa  'manina^i  | 
oana-rariti  -  taniiiga  •  nihpära  -  satnsani  *nirakHrä-'ntarnimii;yaJ  •  jano- 

-'ttäni-naur  bhärati  tirtbakpn 
Bhat.i    niatimate    "hite    "(^asya   imujHsyu    vä  samsad  ritanvaü  (äpa- 

däriHin   dadhauasya  samani  nah  ||  Hb  |l 
O    du    stets    von    grossem    Leid    befreiter    Tirtbakara!    d- 
gepriesenen,  womieerfüUten ,  nicht  stol/eji,    des  uns  ^' 


534 


Jacobi,  die  t^ohhana  ttutayas  dn  ^\>bhana  muni. 


weisenden  Herrn  Rede,  die  ein  heller  Sonnenschein  für  die  Fk 
niss  der  Ketzerei  ist,  die  durch  viel«  Wendningen  sehr  tiefsinni{( 
die  ein  Kettungsboot  für  die  im  OceAn  des  Lebens,  dessen  Wog 
Geburt  und  Tod  sind,  Tersinkondeu  Menschen  ist,  die  von  Eia 
sif.htigen  ersehnt  wird,  die  ^vie  (vä  ivilrthe)  eine  Versammln 
detj  Bnmd  des  Stolzes  veniiditet,  sie  möge  doch  gar  sehr  vfl 
Suhä<len  freien  Aufenthalt  vorleihen  in  dem  allervorzüglic 
sehr  geschätzten,  grossen  Wohnsitz. 

ssinihhasa  -  nata  -  nÄki  •  n&rijano  -  'roja-pithi  -  luthat-  tara-h4ra-gphurud- 

ra^mi  -sÄra-kramd-'mbborohe 
paramiivHSutara-ngaja  "niva-sannfujitä-'räti-bh&rä-'jite   bh4sini   hara* 

tärä  hula-kshemu-da  | 
kahaiianici •  ruciro  -  m  -  cancat-sutä  -  saükato  -  'tkfishta- kaulho-'dbh 

sajiisthite  bliavya-lokam  tvam  ambä  'nibill 
pai'ain    nva   suliir'*m   gajSt-'räv    asann&   9ita-"rä- 'tibhä-rajite  bhaa 
nihdra-tiru-'valakshe  'madä  ||  96  |j 

0  Mutter  Anihikrv!  du,  deren  Fusslotusse  ausgezeichnet 
durch  die  blitzenden  Strahlen  der  nuf  den  altariihnlichen  Br 
der  eifrig  sich  neigenden  Götterweiber  spielenden,  glänzenden  Peii 
schnüre;  die  du  unbesiegt  bist  durch  die  schon  vom  Schlacht 
veniichtet43  Feindeschaar;  die  du  auf  einem  wie  durch  geschliffenfl 
Erzes  railchtigen  Glanz  leuchtenden,  wie  Reif  oder  Sterne  weiss« 
Löwen  reitest,  welcher  ausgezeichnet  ist  durch  «inen  vorzüglich« 
Hals,  der  mit  einer  blit/gleich  glänzenden,  grossen,  beweglich« 
Mlihne  dicht  bewachsen  ist;  du,  die  leuchtende,  perlschnurgleic 
glänzende,  Macht  und  Frieden  gebenöe,  fi'ohe,  nicht  boehmüthigi!. 
welche  zwei  sehr  reiche  Söhne  hat^  schütze  gar  sehr  die  Welt 
FrcuniaQQ. 

Nachtrag. 

Li    den   yninakms    bnbe   ich   hinstchtlich    des   v   und   b    M»  Behreribmig 
beibehalten;    den  aiiiuvara   aber,   welchen  die  Mjut.  statt  Jedes  Nssai» 
Cona.  schreiben,  hnbo  ich  in  den  betr.  Nasal  verändert. 

Das  Borliapf  Ms.   ist.    wie   oben    p,  618   bemerkt,   »am.   1486  tlatirt. 
dorn    dor  nmidsclirift    vorgobuiideaeti  ßlatto   bt   dem    Datum,    wühl    wcgoa 
uiclit   90   nltcirthümlichoti    Au-isehotis    des    Ms.   (vuu    Prof.   Webers    Hand?), 
FrftgoxeichoQ    aitgofiipt.     Ich    hnbo   d»lipr   lins  I)ntum    narhpun'chnot    und  w  i 
nchti(;  bcfundon:  der  bctrofft'iide  Twj;  war  oiii  Munla^;.     Dh»  Datiun  der 
»c'lirifl  bioiot  aus  dauu  furuer  dio  untere  Grcnxu  der  AbfaasongMoit  der  Avadin 


1^ 


Bericht  über   den  Seeninänischen  Dialect 


Von 
A.  H.  ßelitiidler,  General  in  pemBchea  Diensten '). 

Vor  einigen  Jjihren  ias  ieli  in  dem  »Memoire  sur  la  paiiie 
aöridionale  de  l'Asie  ucntralft  par  Kicholas  de  Khanikoff*  eine 
Jotiz,  der  einige  Beispiele  beigefugt,  waren,  über  einen  Dialect, 
reichen  die  Bewohner  von  Las.sgird,  einem  Fle<.'kea  19  engl,  miles 
südwestlich  von  Ssemnän  gelegen,  sprechen.  Ini  Jahre  1876  reiste 
ich  durch  Litssgird  und  Umgebung  und  fand,  dass  der  Dialect  I 
nicht  nur  allein  in  Lassgird.  sondern  auch  in  dem  grossen  Dorie 
Ssurcheh,  in  den  umliegenden  kleineren  Dörfern  tuid  in  der  Stadt 
fiemnün  ^  gesprochen  wird.  Auf  meiner  Rückreise  vun  Chorässän 
blieb  ich  zwei  Tage  in  Ssemnän  und  stellt^j  dort  das  folgende 
Focalmlaiium   zusammen. 

In  der  -Transliteration  habe  ich  die  harten  Sibilanten  durch  ss, 
Üe  weichen  Sibilanten  durch  s  gegeben.    Cb  steht  für  ^^  tsch  für 

„    dsch  für  «,     kh    füi-   ö*     fi  für  r,     gh  für  e  und  j  für  das  -i 

Lwelches  wie  g  im  französischen  genie  ausgesprochen  wird. 

Hauptwörter. 

Es    giebt    nur   wenige,    die    von    dem  Persischen  verschieden 
id.     Diese  sind:  > 

Sat^e  rüwa  persisch  gurbeh;       rübäh  im  Persischen  ist 

Fuchs. 

Stute  wem  et  in  ,         madiän. 

luhn  karg  ,         niurgh  •,        karg    im  Fers,    i.st  Rhi- 

iioceros. 
)  Ziege    botscha  ,        bosghideb;  batscheh    im    Pers.    ist 

daK  Junge,  Thier  oderj 
Mensch. 
Usus  ispener  ,        schepesch. 


1)  Zugesandt  von  Hrn.  I>r-  Wotz>>iohi,  D,  Rud. 

2)  ßsoinnAu    Ut    eine  idoino  8udt  mit  3000 — SftOO  ^nwohnom,   125  «tigl. 
nilt»  ö^tUch  von  Toherao. 


^F           536              Schindler. 

Brricht  über  den  Saemn&nütchen  DiaUsct             ^^M 

^H           Mimd 

Ö1& 

persisch  dahen.                      ^^^^| 

^H           Gesiclii 

Wim 

« 

^^H 

■           MUch 

sehet 

n 

^^^^1 

^H           Mandel 

Wim 

m 

badaiu.                             ^H 

^B          Aprikose 

schilek 

* 

sardälü    (wörtlich :    g0^| 
Pflaume).  ^| 

^H           Solanum  Melongena 

wengiin 

n 

badendäch&n.                   ^H 

^H           Gurke 

dwchoreng 

, 

cbiar.                          ^^^H 

^H           eine  andre  Art  (rui'ke  schen^ 

•^ 

ciliar  tscbanber.      ^^^H 

^H            Bauin 

dör»«h,  d&r 

n 

dii'ucht.                     ^^^^1 

^H           Bluiae 

wMeh 

n 

gul.                                  H 

^V           Rüho 

Ki^ulin 

1 

schalgham ;  jedenfalls  d^H 

\splbpWor^H 

iiu.sgel|H^| 

^H           Bamuwolte 

lükeli 

n 

pambeh.                    ^^^H 

^H           CoBserole 

ghalif 

n 

kumi^jdiln  oder  dÜL^^f 

^H            Gafiserole  für  Butter 

- 

^^ 

^H                 Schmelzet! 

lagblaghü 

9 

roghan  dägh  kon.        ^H 

^H           Wassciiopf 

diirekeh 

, 

khseh.                      ^^^H 

^H           Waäserkanne 

barjikl« 

fl 

^^^H 

^H           Irdene  Schüsäel 

khaft 

« 

^^H 

^m           Zange 

niilscheh 

M 

iiiabur.                      ^^^^1 

^H           Spaten 

boleh 

^ 

^^H 

^H           Huus 

k14h 

m 

chaneh.                   n^HH 

^1           Thüre 

bari 

n 

dar;      jedeni'alls  voo  ^H 
verändert;  sidH 
unten    Salt  ^^ 

^H           Brunnen 

keh 

^ 

tschah.                             ^H 

^H            Leiter 

Mm 

^ 

Dordebftji,                  ^^^H 

^H            Schlüssel 

üi-eh 

^ 

^^M 

■            Pflug 

beniueh 

„ 

chiseh.                     ^^^^^ 

H           Stroh 

wosch 

' 

kah;    inMi^seuderän  ne^H 
man     eine     ^H 
Flachs  wosd^l 

^H           Eisen 

6sln 

n 

4hen.                             ^H 

^H            Kleider 

ha)  .4. 

, 

lacht.                        ^^^^M 

^B           St4^pp  decke 

dawädsch 

^ 

^^M 

^H           Bettzeug 

dawadscheh 

"» 

rächt  i  cb&b           ^^^H 

^H            Matratze 

näl! 

. 

^^^H 

^H                    Persische  Hauptwörter  wer 

dfii   von 

den  Ssemnanem  mefi^oin 

^^^^      weniger  verlüidert.. 

_i 

^^^^h             1)  £inige  Buchstaben  werden  ausgelassen,  wie:                    ^^ 

^^^^^ 

gAsseh 

persisch 

gÜBsMeh.                 ^^^H 

^^^^H 

gii 

^ 

,^^H 

^^^^^K 

kutar 

• 

kabdtar.                   ^^^H 

^^^^^B 

kalä 

n 

kalägh.                    ^^^^1 

Schindle,  Bericht  Über  den  Strnnnänu^eH  Dialect 


537 


Runkelrübe         tschunder    persisch    tschughunder. 
Bruder  berftr  ,         bernder. 

T&g  lii  ,         ms. 

Bindiaden  rasäa  ,  rism&n. 

2)  Buchstaben  werden  veilindert,  Consonanten  und  Vocale: 


Lamm 

wanv-h 

persisch 

barreh. 

Maus 

misch 

n 

mikch. 

Geld 

rii 

n 

pül. 

Schwein 

(^hlk 

n 

L'huk, 

8(jhn  r>d<>r  1 
Knabe         I 

pir 

9 

pör  (aJtpersisch). 

Üiikel 

ammt 

arabisch 

llmmü. 

Ntise 

wiiii 

persisch 

biui. 

Beis 

werindsch 

t 

beriudsch. 

WaUnusa 

gos 

<* 

dschös. 

Tttiglifht. 

schalt 

arabisch 

schamil. 

Zelt, 

tschawer 

persisch 

tjschädiu'. 

Dach 

puschtibon 

« 

puschübam. 

^Strümpfe 

dsrhurefi 

B 

dschdräb. 

Leute 

muH  im 

II 

marduni. 

3)    An   persische  Wöi-ter   wird    ein   Diminutiv?,eichen  gehängt 
ad  der  Simi  des  Wortes  dadurch  verändert: 
Sperling     marghnjeh     persisch     ein  kleiner  Vogel  miirg^tscheh. 
Maim  niirdako  ^  mardikeh  ein  Mörmchen. 

Frau  dscheniko  ,  sanikeh  ein   Frauchen. 

^4)  Reilienfolge  der  Buchstaben  veiündeii : 
Hol/kohte  agh.si\l  persisch     soghäl. 

Teller  pukhscbäh         ,  puscbkhab. 

Alle    diese  WröndeningPti    findet    man  nicht  nur  in  Ssemnän, 
. jm    in  allen  fregenden  Persiens;   die  Veränderang  des  d  in  1, 

b    in   w  sind  überall  gebrihiehJich ,    wie  auch  6,  «chö,  tö  u.  b.  w. 

Pfür  üb  Wasser,  schab  Nacht,  U\h  Fieber. 
Man  begegjiet  in  Ssemiiiiii  und  auch  in  Clioi-assän  vielen  ver-I 
ttltelcn  persischen  Wintern,  die  man  in  den  Wörtt^rbiichern  Burb4n 
i  Khatä,  Sehonts    nl  Inghät,  Ferheng  i   Andschuman  fträi  n.  s.  w. 
findet,  die  aber  den  Bewohnern  der  8t&dt«  unbekannt  gind.  wie: 

gebräuchliches  l*ersisch. 
sseg. 
Ktwg. 
schutur. 
schischsk. 
enär. 

beh ;  luubeh  bedeutet  jetzt  die  M&Dgo 
getsch. 
itafbch,  auch  l&lek  und  l&lel  ' 


Hund 

essbeh 

Wolf 

werk 

Kameel 

uschtur 

3  Jahr  altes  Sehiuif 

bachteh 

Granatapfel 

nfiri 

Quitt« 

ambeh 

Gyps 

geretschi 

Schuhe 

Ulekeh 

iHeinde 

schewi 

V 


i>irahen. 


538 


Schindler,  Bricht  über  den  Stemnänüchen  DUüseL 


Die    in    Ssemnan   j:»ebräuchliehon    Faniiliennanieo    findet 
auch  in  ftiidereu  Gegenden  Persiens,  oinige  iibemll. 


Vater 
Mutter 
Schwester 
Tochtnr  i 
MJidchen  / 
B  rader 


hiihh. 

uanali. 

dndi^. 

düd. 

dadÄ,  dad&sch. 


Eigensch  afls  Wörter. 
Unter  diesen  habe  ich  nur  fünf  fremde  Wörter  gefunden ; 


gut 

eheur  (wie  im  deutschen  Keule)  wahrscheinlich 

arabischen  cheir. 

gross 

messin     pei-sisch     busurg. 

klein 

kessln           ,            kütschik. 

schnell 

dk                ,           Süd.                                          1 

schlecht 

ptssa             ,           bad. 

Dieselben  Veränderungen,  die  bei  den  Hauptwörtern  statt 
kommen  hier  j^leichfalis  vor:    wehter,  ssüah,  ssös,  isspi  für 
besser,  ssiyah  schwarz,  ssabs  grün,  Bsafid  weiss. 

Zahlwörter. 

Sind  mit  dj*ei  An.snahmen  wie  im  Persischen. 
3  hamii'eh      persisch     sseh. 
10  dass  „  dah;  dass  wie  im  Hindus! 

100  ssi  ,  ssad. 

Die  VeründeiTingen  tiind  wie  tschur  tÜr  tüchahür  vier,  pu 
für  paiulscb  tüijf,  nah  für  noh  neun,  wjsst  für  bisst  zwanzig",  sst 
•  dreissig  wird,  um  es  von  himdert  zu  unterscheiden,  manchraal  SM 
ausgesprocheji.  Die  (Jrdnuii;^jszahleii  werden  wie  im  IVr&ischiea 
durch  Beifügung  der  Sylbe  um  gebildet ;  hamireh  drei  macht 
hamirum  der  dritte?,  alle  andom  sind  rcgclmilssig. 


Fürwörter. 


ei«fl9^ 


Der  Ausnahmen  vom  Persischen  sind  w^enige.     Im  Per 
steht  das  possessive  Fürwort  nücli  dem  Ilauptworte;  hier  wird  #i 
wie  im  Mindustani  vor  das  Hauptwort  gesetzt. 

Mein   Iluch     inun    i    kit^,    persisch    kiiäb  i  man. 


ich 

&,  mun 

man. 

meiner 

lua,  muu  i 

i  man. 

mir 

mera 

mar&. 

mich 

mü 

mard. 

wir 

hama 

m&. 

unser 

banmi 

mai. 

du 

taii 

tu. 

deiner 

tahl 

i  tu. 

Schindler,  Bericht  üöer  den  S4iemndfmchen  üiaUcl. 


539 


dir 

terä 

persisch 

turä. 

ihr 

schama 

m 

sehuniä. 

euer 

schani&i 

m 

i  st-huina. 

er 

j" 

^ 

ü. 

Sfiner 

oni 

H 

i  ü. 

sie 

jun 

« 

Ischän. 

ihrer 

üni 

« 

i  IschÄn. 

dieser 

an,  oui 

» 

in. 

jener 

un,  wni 

n 

ün. 

was 

tsebt 

^ 

tscheh. 

einige 

t<8ehundi 

^ 

tsehaiid. 

ein  audeier 

tili 

^ 

digeri. 

derjenjtfp 

liameh 

w 

hamiii. 

wekher 

koinin 

Zeitwörter. 

» 

kudäm. 

Die  Zeitwörter  haben  ihren  Infinitiv  auf  iün,  ün,  in,  an,  in, 
und  die  meisten  haben  vor  dieser  Sylbe  ein  tsch  oder  seh;  die 
Zeiten  werden  wie  im  Persischen  gebildet;  das  Praesens  von  der 
Radix  oder  von  der  zweiten  Person  des  ünperativs,  das  Pedeotuni 
vom  Infinitiv.  Zum  ßeispiel:  schhigen  kütschnn ,  Wurzel  kii 
(persisch  kublden,  Wurzel  kilh);  it;^»  schlage  nm-kü-eni  (»der  niu- 
küum,  ich  schlug  kütscheni  oder  kütsehum  (pers.  mi-kuh-eni, 
kühid-ent);  sijrecheii  oder  smgeu  biUschiünj  ich  spret-he  mu-bat-um, 
ich  Spruch  batscliuni. 

Meistens  wird  das  Praefix  be  bei  den  Infinitiven  und  der  ver- 
gangenen Zeit  gebraucht,  wie  bekütsohem  ich  gchlug,  beb&tschera 
ich  s.prach,  und  dies©  unendlichen  be  und  tsch  macheu  die  Zeit- 
wörter für  Fremde  total  unverstiliidUeh.  Oft  werden  die  Zeit- 
wörter naub  Willkür  verdreht ,  wit*  zum  Jleispiel  nitstihiün  oder 
benitschiün  sitzen,  maitim'm  oder  nmninuni  ich  sitae,  benijisstuni 
ich  sass;  bebirüsebiün  verkauleri,  niuiÜHchum  ich  verkaufe,  birut- 
schum  ich  verkaufte. 

Das  Putunini  wird  durch  das  Hiüfszeitwort,  ,wollh'n''  gebildet, 
Muclium  (tiir  ini-chaheni,  pers.)  burCtsL-lmm,  oder  miudium  birütsch 
werde  verkaufen. 
Von  deuHülfszeitwörtem  sind  die  folgenden  Formen  abweichend: 

sein  dijnn,  dei-wiscbm 

ich  bin  dayem,  oder  AfHx  um,  wie  im  pers.  um 

wir  sind  dayim     ^         ,      tm      ,       ,       ,      im 

Uir  seid  danin,  ItahitNcbid 

du  bist  dani,  babitächi 

ich  war  dert-scbuni,  dltsf-bum 

er  war  dahii,  dabitsche,  dareb,  bebyft 

ich  halMt  darum 

du  hasl  da,  dar 


540 


Schindler,  Bericht  übtfr  den  Sttmudniafik 


er  hat   da.  dayä 
wir  li alle II  darim 
ihr  habet,  dar 
sie  haben  däreli 
Sein     luid    haben    werden    <ift    verwechselt, 
wird  manchmal  dui(!h  das   Praetix  da  gebildel. 


Der     Imc 


brechen 

be-stdiekü-tiän      pei's 

st'hekesteii,    2.  Pers.  Inip 

schikea 

bremien 

bH-ssü-isthiün         , 

SHiichten                   , 

SSÜiS 

essen 

be-('hur-t.stdiiiin 

churden                   , 

chur 

fallen 

be-bak-tschiün 

ulUden                     , 

uft 

geben 

be-hä,d-t.sc'hiün         , 

diiden 

deh 

gehen 

be-shi-tücbuki          , 

rafteri 

rew,  rö 

kleben 

wenuil-iiiii                , 

iscbaspiden 

tschasp 

machen 

bß-ker-tschiüii         , 

kerdeii                       , 

kun 

pflücken 

bütschisün               ^ 

t^chiden                   , 

tschin 

schicken 

wasi-ker-tschiün    wui 

rtl.  Sendung  machen 

schlucken  hanii-ker-is<*hlun        , 

Schluck  machen 

sehen 

be-dt-schAn              pers.  dideu           2.  Pers.  Iinp. 

bin 

schneiden  be-repal-niAu              , 

buindeu                  , 

bur 

hören 

be-schuiiu-tschJün     , 

schauiden              , 

scliinew 
8chin6 

i 

Umstandswörter, 

VerbälinisswÖrter  etc. 

, 

' 

von                    pS 

persisch     as 

J 

vor                    pernn 

pSseh 

s 

üben                  jor 

\ik\k 

fl 

* 

unten                jör 

,           «tr 

m 

heut>o                 ärd 

,           imrüs 

m 

morgen              hartn 

ferdÄ 

■ 

^ 

gestern              Inrl 

dlrö» 

■ 

vorgestern         part 

,          parlrfls 

■ 

übermorgen      partn 

pasferda         ^H 

VerllndeiTingen    vom  Persischen    sind    blrln    für   bii'ün  au 
k^i  für  kern  wenig,  hau!  für  band»  noch,  u.  s.  w. 


Kur/e 

1.  (lott.  gebe  es. 

2.  Ich  bin  deines  Vaters  Freund. 

3.  Ist  dieses  der  Bruder  jenes 

Knaben  ? 

4.  Wir  sind  enre  Verwandten. 
h.  Ist  dies  nicht  mein  Onkel  */ 
♦).  Dein  Bruder  sagte  es  mir. 

7.  Er  war  in  eurem  H^use. 

8.  Es  freut  mich  ihn  zu  sehen. 


Sllt/e. 

Chodo  h&dek 

A  s(diam&t  bibAdÜBtAnu 

tahl  bftbiL  düstom. 
\n  mirdako  oni  berftiye? 

kmk  we  8cliam&  chhschim. 

Mii  amrai  nieh  ? 

Tab  berar  m«»r^  bAt* 

Schaniüi   kiali   diibü. 

.16  badiüchum  ehusclihälara. 


Schindler.  Her  ich  l  äler  den  iiaejnndnigchen  Dialed. 


541 


•  St'id  ilir  mit  ihm  zufrieden  ? 
10.  Er  war  zwei  Stunden  mit  mir, 

1.  Wer  sagte  es  dir? 

2.  Welchen  wünschst  du? 

3.  Hätte   ich   uii'bt  volles  Ver- 

trauen in  ihn,  so  hiltlx^  ich 
es  ihm  nicht  ^t^sa^t. 
|l4.  Von  wem  hast  du  es  gehört? 
ö.  Die   Leute    sagen,    dass    er 
weggegangen  ist 

le.  Was  sagst  du? 

17.  Ich  sah  niemanden. 

18.  Wie  vieli!  wiinsL'bst  du,  dass 

i<h  dJr  gebe  ? 
ly.  Gieb  mir  jenen. 
BO.  Lass  alles  sein  wie  es  ist 


|1 .  Wünschst  du  Trauben  ? 

K2.  Bring  etwas  iuideres. 

^3.  Kommt    er    spät,    so   haue 

ich  ihn. 
14.  Mach  die  Thüre  zu. 
^5.  Ich  will  noch  zwei  Fai'sach 

gehen. 

||6.  Du   hattest   nichts   von  mir 

zu  fordeni. 
17.  Wie   hat.  er  alles  Geld  aus- 
gegeben ? 


Jö  \A  rdsi  hahltschid? 

Do    säät    ä    luuu    pä  dabitscheh, 

(ham  pä  steht  füi*  mit). 
Ki  tera  bat? 

Korain  mageh?  (für  michähi). 
Ager  jo  pi  chäter  dsehamü  (arah.) 

riubium  (nabüdem)  riäbÄtum. 

Ki-a  pi  beschunüischeh  ? 
Mailini    niiyen    (für    mubiitund 

oder  das  pei-sische  niigujeud) 

keh  jo  hasclütsclieh, 
Tst'hi  T.schi  niä.? 
Hifscli  kin   iiad  lisch  um. 
Tsirhundi  mugeb  (siehe  Sata  12) 

tiih  dum  (für  pers.  dahem). 
Ani  mun  deh, 
Haueb  to  daschteh  hä  (im  vulg. 

Per«.    Tu    hamesch    daschteh 

hasch). 
Angin     muchö     (oder     mageh, 

Satz  12), 
AnitütihJ  biiir. 
Agor  dir  biii  jo  nmküum. 

Därl  dahast,  oder  häil  dahast. 
A  rnagi  dA  farsaeh  diger  bo-schh 

(Per».    M»-rlmheni    du    farsach 

i  diger  bR-rewem). 
Telahi  rao  pi  iia-düilschl. 

Hami     pil     tschi    tö     (Mr    tor) 
fhardsch  herischf^b  ? 


Man  findet  diesen  Dialect  nicht  westlich  von  Lassgird  und 
nicht  öslJich  von  ysenmän;  er  wird  auch  nur  von  höchstens 
5000  Leuten  gesprochen. 


542 


Die  Nwnation  mv\  die  Mimation. 

VoU 

Dmvld  Helnrieb  HIllJer. 

Es  ist  djis  Verdienst  Enist   Osiander's,  zuerst  das  Wesen  diir 
Mimation    im    Hinij arischen    erkannt    und    durch    eine    Keihe    yo»_ 
Merkmalen    die    Identität    derselben    mit    der    arabischen    Nunatifl 
festgestellt   zu    haben  ').     Er    hat   auch  das  Zeichen  der  Mimati| 
als  ein  verkürztes  niä  erklärt,  welches  dem  Snbstantirum  angeb 
worden  ist. 

E»  lag  nun  aichtfi  nSher,  als  die  Mimation  fSr  den  An 
der  IiideterminJrtheit  anzusehen,  worauf  sowohl  der  Charakter 
Nunation    im    Arabischen,    als   auch    die    etymologische    Ableitu 
hinweisen  mussten.     Dui-ch  einige  vereinzelt  stehende  Fälle  jedü 
die  ilmi  gegen  diese  Annahme  zu  sprechen  schienen,  Hess  Osiand 
sich    bestimmen,    dem  Zeichen    der  Mimation  jede   determinire 
Kraft    sowohl ,    als    auch   jede    indeterminirende    abzusprechen 
dieselbe  a\a  eine  indifferente  nominale  Zuspitzung  aufzufassen-,  d«) 
nur    so,    glaubte    er,   liesse    sich    einerseits  die  Kraft  der  IndeU 
niiuation    der   arabischen  Nauation,    andererseits    die  der  Deter 
nation    im    Assyrischen    erklllren,     indem    er    annahm,    daas 
ursprünglich  indifferente  mti  von  den  vei'schiedeuen  Dialekten  v^ 
schiedenfach  verwendet  worden  sei  *). 

Eine   genaue  Piüfung  der  l^imjarischen  Denkmäler  fuhrt 
jetzt  zu  dem  Resultate,  dass 

1)  die  Mimation    im  Himjarischen    nicht    minder  wie  die 
nation  im  Arabischen  nm-  indeterminirende  Knift  hat; 

2)  im  Himjarischen    das  Nun  am  Schlüsse  des  Wortes  de 
minirend  und  streng  sowohl  von  der  arabischen  Nunaüon, 
\^mjarischen  Mimation  zu  treuneu  ist 


1>  Vgl.  Zl>MG  XX.  825  ff. 

S)  Vgl.    auch    Pliilippi,  Wm«u    und    l'r^ipruug    d«»  StaUtt    eoautrnrto* 
HelirtiMhen  181  ff 


MüUer^  die.  Nunation  und  du:  Mimatimt. 


543 


Diesf»    beiden  Behfluptunpen    lassen   sieh  an  dov  Hand  einiger 

pi-aolilicber  Erücbeinungen  auf  dem  Oebipte  d*^s  Hinijarisi^hpn  n»it 

ölligpr  Sirherheit    beweisen.     Während    nüinlich    iim  Hinij syrischen 

fts    Adjectivuni    eines    mit    Miination    vf^rsehonon    .Subst^uitivuma 

sk'ts  ebenfalls  die  Miniaiion  hat'),  sind  die  Adjet:t.iva  der  Nomina 

l>rupria  entweder  ohne  Minvation  oder  jnit  Nun  vei'Sf'hwi. 

Tn  erster  Reihe  ist  es  eine  grosse  Zalil  von  Adjectiveii,  die 
von  Oslander  für  Tit«l  gehalten ,  von  Half'vy  rieht.ig  aLs  adjecti- 
viftche  Epitheta  erkannt  worden  sind,  die  fast  ohne  Ausnahme  die 
Minrtation  niebt  anuebnien,  so  die  Epitbeüi  pa,  mn,  *im,  bbn.  "»33, 
ntJ-,  pi3E,  yn",  ü3:,  D""i,  die  sehr  bllufig  in  den  Inachrift^in  vor- 
kommen. Einige  Beispiele  mögen  liier  xusammengestellt  werden: 
niT  1  bttyi^  ,Jada*il  der  Herrliche'*  (Fr.  4.  8.  10,  vgl.  aueh  Fr. 
31,  5i>,  1.  b\\,i  etc.);  im  i  ITJKJn""  |  p  1  ^3  I  V«yi^  ,Jada'il  dnr 
Weise,  Sohn  Jata'amirs,  des  Vorüügliehen*  (Hai,  280 — 32G)  und 
sonst  «fter*);  -fö"'  (  ycb«  |  D:m  I  yiv  \  bwnpi  |  CD«nö  |  am  «Am 
Tage  ihres  Fürst^en  Wa^ahü,  des  Helfers,  und  seines  Sohnes  Iljafa', 
|deH  Ülücklichen"  (Hui.  504^  iö)  ;  yn^  j  bttrrpi  [  DJai  |  pii:  |  bfitym  | 
Jata'il,  der  Gerechte  und  sein  Sohn  Wakabll,  dor  Helfer*  (Hai. 
127,  «)  ;  p-»3t  I  cn  I  b^T^•p^^  \  yfi^  l  TT-SN  »Ahjada* .  der  HeHVr, 
nd  WakaloU  der  Erhabene,  der  Gereehto"  (Hai.  424,4,  vgl  auch 
137, 8— .1.  442.  453,1.  459.3.  462,  i.  463.  474,  i.  485,9.  512,4. 
520,4.  521,  a>;  O'-n  |  orcn  |  0:3T  I  niD[^  .  .  .  .der  (aückllche,  und 
ein  8obn  Hafan"»,  dw  Erhabene*  (Tlal.  534,«.  Vgl.  auch  187,  f.. 
l2I,s);  eia-^l  dagegen  als  Nomen  loci  bat  Mimation.  Vgl.  die 
Bnsanimen Stellung  der  Stflllon  bei  Mordtniann  (ZDMG  XXX,  30). 
Teiteiv   Ileispielo:    bbn  |  "(33  |  ibartp"*  |  yi  \  b«m  |  t|"iri3   ,Iin 


1)  So  «.  11.  Dn^p  I  Dsrn  um  21»,  u)   „h^p*  0(>>d";  ON:n  |  onsi« 

18,  8 — 9)  „jconindn  münnliclip  Kindnr"  (DMS?!    =   VUjP  pl.  von  V   jJLS>), 

gl  »«dl  O.S  10,10  und  ÖS  17,:.— ä;  Obbsi  |  abbp  I  D1^3  (Ilftl  UW,  loj 
|„wcniR  Wrw*er-    iHnl.);    CnS"!:  |   1«C  |  0132   |  01^0  [  bSI    (f>s.  .1&,  6>    „und 

Hier  Bftutut»  (»cri|Jtor)  ^rosa  oder  i{cri»i|^,"  Fülle,  wio  '^K-m  [  D^b^t*  (Os 
|t6,  ft)    ,^^«un(lp    KijidpT"    und    ^''ÜT  j  Wny^>    {Os    4,  8 — 9>    ,j»odri(r   i^ol^i^ne 


len"  bilden  koiiu*  AasnaUmf»,   wpiil   ]«2n  =  »rab.    .^^_«^uLP  plnr    fwinuR 


ist 


fc 


■ad    Wfil   tt'»tn   ==   LjL-b»    oinc  Form      ^L«S    Ut,    di«    kein^  KuiirilUm    1 
ndimon  kann 

2j  I)Bt;<»j{Pii  bf'lmll  D"tm  als  Nom  iir  ilio  Mimfition:  D'inl'S  |  p  |  ClP*» 
(O».  t4.  J>,  O^mn  (O».  36,1,4)  Au  niiior  Slc-Ui^  (llal.  671)  knnnnt  Oim  nU 
Kpithoton  von  b«7T'  vor;  ich  IihUp  ♦»»  jedoch  für  einp  VorsclirclbunK  des  C\»- 
liistPii  fid«r  dM  St(Ui)motx«>n,  rwlor,  wiis  imoli  wiihrsdioiiitlflHT  ist,  n?*  >s»t  stwiüclifii 
1  und  73  der  Trpnimngsstricb  MUBgeliU!M>n  wordffii  und  dns  Gaiue  ist  ctwn  /u 
orRkiizcii  K3D  i  "[bja  |  in  |  b»3?-|^    ... 

Bd    XXX 11  3fi 


544 


AfüUer,  tlie  Nunnlion  untl  tue  Miinntwn. 


Jahre   des  Wridadil .    Sohn    des  JakUimalik ,    des  Grossen  und 
liebten»   (Os.    18,  n)\    CT730  |  bbn  [  "nia  |  yz  \  a'^DMOJ  |  zpr=i 
Jahre    des  Nasalkarib,    Sohn    des    g^rossen,    geliebten  Sarai'* 
f)l,  19).      Zu    bemerken    ist    hier    die    Vorsetzung    der    Adjeetil 
Ausnahmsweise  kommen  nniS  und  01353  als  Epitheta     in  der 
Inschrift    von  Abjan    vor   (vgl.  Lenormant,  Lettres  assyiiologiqii 
II,  77);  doch  diese  Inschrift  ist  verdachtig  und  nicht  beweiskräf 
•«byaa:  [  p  l  aa:  |  ri:ob»  ^Ilsama',  der  Seher,  Sohn  des  Nabat^a 
(Hai  327,  1;   vgl.   195.«.  329.  479,  1.  ».  484,1.  501.  511,»). 
bl^lle  ich  mit  hebr.  üa;  «blicken"  zusammen. 

Diese  Erscheinung  ist  woM  beachtet',  aber  nicht  erklärt  wordf 
Man    fonnulirte   sie  also:    »Epitheta  besonders  von  Königen  hnb 
keine  Mimation".     Aber  warum? —  Zur  Beantwortung  dieser  Fr 
erinnere  ich  daran,    dass  Epitheta  und  Adjectiva  von  Eigenna 
in  allen  Sprachen,  welche  Determination  von  ludet^rmination  unfc 
scheiden,  determinirt  sein  müssen,    we'd  das  Adjectiv  mit  dem 
und  fttr  sich  determinirten  Nomen  proi>rium  übereinstimmen  mx 
Man  sagt,  daher  im  HebrÄischen  CDtTn  TCf^^   ,Salomo  der  Weia 

"jnär  f-^n«  ,Ahron,  der  Priester",  ebenso  arabisch  ^JÜjooJ^  ^ 

,AbA  Bekr,  der  Gerechte*.    -j-Jl  A^  ,Mu\jamraad,  der  Proph« 

aramüisch  »sV«  ISRnr^a:  ,Nebukadnezar,  der  König"  u.  s. 
Im  Hebrlüschen  und  Ambisoben  wird  also  die  Determination  dun 
den  Artikel,  im  AniniJlischen  durch  den  Stjitus  emphaticus  enie 
Im  Himjarischen  steht  in  solchen  Filllen  ohne  Ausnahme  die 
mation  nicht  —  wohl  aus  keinem  andern  Gi'unde,  als  weil 
Hinweglassung  der  Mimation,  als  des  Zeichens  der  Indetenninirt- 
heit,  im  Wesentlichen  einer  Determination  gleich  konunt.  In 
gleicher  Weise  erklärt  sich  divs  Fehlen  der  Mimation  in  den  Epi- 
tbeten  der  Gottheit  i^ürirtt,  die  in  Medinct  Haram  verehrt  wo 
den  ist').  Sie  lauten:  -"TsnaK,  *iTÄ3ax.  pDT33«,  lina«  ,Der  Va 
des  Schutzes,  des  Käthes,  des  Mitleides,  der  Gnade".  Wollte 
diese   Ausdrücke    arabisch    wiedergeben,    so    müasten    sie   laut 

^.>j«=Ot^t,     ^^\  y\   u.  s.  w.,  d.  h.  das  zweite  Glied  der  I«j 

innss    detenniuii-t    werden.     Das   geschieht    im  Himjarischen  nie 
die  Hinweglassnng    der  Mimation    ersetzt    auch    hier    die  Deter 
nation.     Ebenso   ist   im  Ausdrucke   cbnp  |  ^ii  |  K30  |  rarTa  |  3fl 
,vün  Wügen  der  Danksagung  d*>s  niederländischen  Haha  an  Kohal" 
das  Fehlen  der  Mimation  in  ^-js  zu  erklllren. 

In    dem    üftcrs   in    den  Inschriften    vorkommenden  Ausdnid 
T^pTS  I  *T7  j  O'iTDN  |  }a  „von  den  Grundfesten  bis  zu  den  Sp^lhlnkfl 


1)  Vel    MordtmAnn.  ZDMH  XXXt.  83  fT 

%)  In  der  jEnxiv^n  liudirin  im  Musoora  of  Bauib«y  %  9  (]S1>M0  XXX,  %t 


AfiUier,  die  Nunaiion  uml  die  Mimation, 


545 


Illssi    sich    das    auffallende    Fehlen    des    determinirenden    Nun    in 
DIfflK  (entsprücheml  ppffl)  in  dersflheti  Weise  erklärtju. 

Vielleicht  darf  man  auch  im  Arnbiüiihen  eine  Reihe  toh  Suh- 
ntiven,    welche    die    arabiscben  Grammatiker   als  unvollkommea 

addlbai'e,  durch  sieb  selbst  detemiiniiie  Eigennamen  ( Ju  x9.iL«ej| 

etrachten,  hierher  Kühlen.     Man  sagt  im  Arabischen    -^=u.,   üJ»». 

^«Xfrj    Gen.    und    Aec.    |,:?=u-,   äX),   »^Jü-    Kur    Bezeichnung    der 

etreffenden  Zeiten    eines    bestimmten  Tages,  wilhrend  dieselben 
ITorte    mit   Nuiiation    versehen    die    betreifeuden   Zeiten    irgend 

ines  Tages  bezeiclmen.     Ebenso  sagt  man  äJLö  ,  Gen.  und  Acc 

im   Sinne    von    lilläJl    „die  Zeit*.     Eine    gleiche  Erscheinung 

egegnet  uns  bei  den  weiblichen  Zahlwürteni,  wenn  sie  allgemeine 

bstracte  Grössenbegriffe    ausdiücken,  z.  B.  >  --■ ,  -^  ^   JÜ  t  KJC-««« 

t^    »Sechs    ist    eins    mehr    als  Fünf*    in    gleichem  Sinne    wie 

n[X>-Lj  X^t.-^Jt  ^^   ,ü  I  kLJI  *).      Alle    diese   Fülle   finden   eine 

einfache  und  genügende  Erklärung,  wenn  man  anninmit,  daßs  hier 
durch  Hinweglassung  der  Nunation  eine  Det&rmination  erhielt  wor- 
^^deu  ist*). 

In    vielen    andern  Füllen    begnügt    sich  das  "Himjarische  nicht 
t'hr    diunit ,    ein  Woii    durch    Hiriweglagsung    der    Mimation    zu 
let+Tminirf'M ,    sondern  verwendet  Iiifntu  *'in  demonstrativf'S  }  oder 
Der   deiiKiustrative  Olianikler    dieser  Endungen    steht    ausser  i 
üweife! ,    weil    sie    in   Verbindungen    vorkommen,    wo  eine  andere  | 
lAuffassung  ganz  unmöglich  ist: 


1)  V0.    IfniuiMÜ    S.  V  Z.   1    und  2\    KleiscJiL»r,    ßtiiträgo,    3  ölüek  B    «yS 
Dd  ZDMO  XXX,  b03. 

%)  Es  d«rf  nicht  »unkllft«,  dm»  dio  clUrftli^fti  üeborrwto  diosor  »prsicliluhen 
'llieiuuug    im  AraliUclten    bei  ZeitbognfTcM  bcwiilirt  worden  siiul ,    w*Al  «ii«üO  ] 
nRpe    ihrer  (U'noljrtbfit ,    tich    xu    U'iupun'llfn   l'artikidn  zu   verliürh'ii ,    luieh 
nd»>rw«iitiK    älttir«  Siirdclirormpii    prhaltpii   lüibpn,    tut*  sonst  unterKcga.nK*'"    "ili'd. 
Ä.  U.  koauvni  in   «Hi>n  »unjUisclRMi  S|>ritchfU   Ndinlikii   der   Zeit   nnd   iIph  (»rtn« 
I  ciiium  V'erbum  in  Sut.  eoitatructuii-V'^orbinduii(;  trLH<«ri,  wülirt^ttd  dioiü  bei  Aiideruit  j 
Homiiui   mit  AiLHuahino    des  lliinjuriscbeii   siotulieh    soltoii    der  FhII  i»t.     IiIlioiuM»  1 
•t   der  Artikel    im    Arablachori    and  Ilobrälftchen   bei  Zettbej^nATou  dio  Hicher».  1 

lieh    ttTsprOnKlicho    voHk<imnn'n    demflnjjtrfttiv«  UiadcotunR    whnlton,    i    B.  (»«-Jf 
T*«,   heute",  jiliji   „diese  Nactif    bohr.    DTtn,  ^Y-^^  ^"    gleidiom 

B6* 


646 


AlüUn',  tlie  Nuniation  und  die  Minuition. 


a)  In  Verbindung  mit  andorpn  dHnionstrativfn  I*ronoroin»  «. 

pSTIQ  I  y\  öfters  in  den  Inscbrift-en  =^  araU.  JLL— Jt  \J^  \  yonrm 

(Prid.  14,  r.)  =  arab.  *.j*=wJI  ^J^  „dies  unverletzbare  neiligthn 

iy^n73|-]T  {Fr.  56,1)  ,dieser Wasserbehälter';  pin:3  p  (Prid.ll,?— 8J 
.dieses  Prachtdenkmar;  yr^ih-n  \  DT  (Hai.  51, 17;  ZDMG  XXIX.  (iOM 
N.  Ill  Z.  3)  „dios<»  Danksa^rnng";  tn^nsn  |  pt  (Hai.  147.  y.   149. 1^ 
,dipse  VerbenliibunK";  in^:p»  |  n^  (Oh.  20. s -3);  ^J^i»  |  ib«  (H| 
♦  3ri2, 3;  ZDMG  XXIX,  GOO  N.  11,  1)  ,dipse  Götiprbilder*;  li-iK  |  n1 
(Hai.  49,11)    »diöses   Land*;   p:Ttt  |  mnb   (Os.    18,7)   »von    we^ 
dii'ser   Woilitjiffil" :    inrnn  |  rr-n    (Os.    1 3.  c)    «dieses    unglücklicl 
Ereipiiss':  p'iox  |  n?:r:  (Os.  4.  if*)  ,dies*^  Gofilde". 

b)  In    VerbinduB^   mit    Nomina    propria;    |  "^ain  |  n:a  |  n" 
in"»s:n    (Hai.  082,  i)    ,Ahiat.    Tochter   der  Taubfin,    die    aus   de 
Gi»sildpthto  Hanik';    -p:nN  |  wzvip^  \  cnri7-n"':  ]  p  |  Cinoi  (Mi 
I,  1-  2  ZDMG  XXX,  GHO)  ,Du-Saliir,  Sohn  des  Liliai'aU  und 
La'imm,    dio    aus    dem  GeselileL-hile  Hanik";    T'Clb««  |  rü?5«  (Gn>a 
Inschrift  von  T3oTti!)ay)  ,Kleaz,  der  von  Alwiin';  T^m  j  oboa  (daselbil 


DaiT- 


"".7)2  I  nr*a   (Os.  27.  i)    ,Sari',    der 


„tJusil ,    der 

Mu*in*;    pnö  I  Tn^  (Hai.  .'V04,  4)    ,Waddm ,    der  Bei-ühinte; 
pnrn  I  -io:t  |  ipmaT^  (ZDMG  XXIX,  GOü  N.  II,  2—3)  ,Na.sr, 
Oesilicili»'  und  Nasr,  der  We-stliche". 

e)   In  Verbindung    mit    durch  Suffixe   detemiinirt^^n  Nnmin 
laniWT  I  iTin«  !  irrbiptti  (H.  Ct.  Z.  Ö.)  ,und  seine  Pursten,  die  ; 
dem    Stamme    Himjar    und    Ilahab";    pbß»  |  i73r!K*iaK    (Os.    Z^{ 
ZDMG  XXX,  «71   N.  l  Z.  5)  ,ihre  Fürsten,  die  Könige*. 

In    iiHen    diesen    Fülhni    entsprieht   da.s  auslautende  NÄn  to 
stJliidiij    dem   arubiseheM  Artikel.      Hie  Behauptung  also,    dasfi 
Hinijarisehe  keinen  detennjnirenden  Artikel  habe,  ist  daliin  zu  cor- 
rigiren,    dass    es    keinen   vorsetzbaren    Artikel    liat.      Vgl.    Haler 
Joum.  as.  ^TT,   1.  p.  489 — 94.     Freilieh  hat  im  ^irojariischen 
Artikel    i%ftprs  noch  seine  volle  demonstrative  Kraft,  bewahrt, 
zwar    nicht  (wie   in   den    anderen    semitischen  Sprachen)    bei    Ze 
begriflen  allein.     Hier  einige  Belege:  plT»  im  Sinne  von  "iTITS 
,diese  WeihtafeP  sehr  oft  in  den  Osiander'schen  Inschriften; 
, dieses  Friedensdenkmap    (?0s.  30),    ^bfiTD  ,dicse  Statue*  (Os.  i 
pabs   »dieses    Bildniss"    (B^di.    6,4.    7,  r.).    ^rn    »dieses    Oßtt 
(ZDMG  XXX,  673  Nr.  2,  Z.  2),  i^bx«  |  p3-nayi  |  ^nJ^ran:«   ,dli 
24  Bildnisse"  (Os.  31, 1)  u.  s.  w.     Es  scheint,  d«ss  in  einer  frül 
Spraehperiode   auch  in  den  anderen  semitischen  Sprachen  di« 
lautende  Sylbe  an  zu  gleichem  Zwecke  verwendet  worden  sei, 
im  Himjarischen;  sie  ist  aber  mit  der  Zeit  zu  einer  SubstAntiv»  up 
A(\jiH*tiva  bildenden  Silbe  verhSrtet  worden  und  nur  im  Ambia 
sind    noch    einzelne  Spuren  der  ursprünglichen  Bedeutung  zu 
geblieben.    Die  (^eset^.e,  welche  die  arabischen  Grammatiker  für  Hl 
Gebrauch    der  Nunation  aufgestellt   haben,   haben  im  GrosBeo 


Müller,  tiie  ^HmtUoa  und  die  MintaUo» 


547 


^  en  uuch  für  die  Miomtiu»  im  HiuijariHdifii  (Jültigkpit  —  iiiid 
n<ien  xuni  Theil  wenigstens  in  unserer  Auflassung  ihre  Begi-Ündung 
md  Erklärung* 

Bekannt) ic'b  sind  es  zumeisL  Nomiuti  propria,  die  in  gewissen 
flillen  die  Nuutktion  abwerten.  Im  Hiinjari schon  ist  die  Miinatioa 
^ei  Eigennamen,  die  im  Arabischen  Niination  Iinberi  müsse»,  keines»" 
rega    so   nothwendig,    obwohl  sonst  in  der  t:3etÄUng  der  Mimatioa 

fine  unwttndelbare  Ge^ütsimllssigkeit  heiTscht.    So  x.  B,  T'n  =  *Xis| 

lal.  577,  i.  534,  i),  01N  =  ^^J  (Hui  534,  i.  509,  »).     Die  Eigen- ' 

Bainen  yno ,  ni ,  ms: ,  yap ,  vn ,  ly» ,  K:n  u.  a.  m.  kommtm  bald  1 
hne,   bidd   mit   Miination   vor.     Die    Üraacho   dieser  Erschpinuug.  j 
Hpgt  meines  Erachtcns  darin,  dass  die  Nomina  propria,  uis  an  und ' 
sich  detenuiniii,  iolgerichtig  gar  keine  Nuimtion  rosp.  Miniation 
oEttf'n  imiiebmen  dürfen ;  es  geschali  aber  deiuioch,   weil  die  Njinien 
ur  Dinge  in  der  Form,    wie  sie  oben  waren,  il,  h.  mit  Mimation, 
i  Eigemittinen    verwendet    worden    sind.     Eb  darl"  aber  nicht  auf- 
D»  dass  der  Sprachgebrauch  Liu  Hknjarischen  hieiin  schwankend 
bI,    weil    (ias  Sprachbewusstsein   hier   mit  der  Anidogie  in  stetem 
nderstreite  lag;    im    Arabischen    hat    die    Analogie  die  Oberhiind 
gewonnen,    wobei  jedoch  beachtet  werden  muss,    dass  viele  Oris- 
amen,    die    nach    den  arab.  Grammatiken^  Triptota  sein  mÜ8sten, 
atfiüchlich  von  den  Geographen  als  Diptota  überiiefeit  werden. 

Ueboreinstimmend  hat  das  Arabische  und  Himjariöche  die 
etzung  der  Nunation  bct/iehungsweise  Mimation  vennieden'); 

1)  bei  fremden  Eigeunmnen»  weil  diese,  sonst  in  der  Sprache 
'"ohne  Bedeutung,    ex    analogia    keine  Mimation  annehmen  konnten, 

(vgl.  tünj.  "ipn?  und  yü). 

2)  bei  Nomina  propria  mit  der  Endung  itn.  weil  diese  Schluss- 
übe  ursprünglich  demonstrative  Kratl  hatte.  Im  Hirnjarischen 
(iiumt   Diit    einer    einzigen    unsicbem  Ausnahme  (on^a  |  nn)  kein 

?ort  mit  der  Schlus.ssilbe  an  die  Minndion  an.  weil  hier  die  de- 
ttonsti*ative  Kraft  des  an  im  Sprachbewusstsein  noch  lobendig  und 
acht  zur  einfachen  Bildungssill>e   herabgesunken  ist- 

3)  Nomina  propiia  von  verbaler  Form  können  keine  Nunation 
Dnehmen,  weil  dieselbe  nur  Merkmal  des  Namens  ist  u.  i.  sind 
äerher  nicht  nur  Niuiien  wie  JUij  u.  s.  w. ,  stindeni   auch  Namen 

•V 

j. •        >  ^  »        f  ,  > 

.«*,   ui-=^,   ^^^^  etc.  zu    zUhlen,    die   ah  alte  rassivformen 

a'ttl  wie  iiu  Hebr.)  aufzufassen  sind.  Die  Theorie  der  arab. 
Grammatiker  vom    \j^  hat  keinen  Sinn. 

Es  bleibt  nun  noch  übrig,  auf  den  Ursprung  der  Mimation 
esp.    Nunation    einzugehen.      Das    Ni»  hsÜiegende  ist   nun.    /.n  d(»r 


1)    Ich    weini   wolil.    djiss  in    dicAcn  KhIIcii    mir  dii>  Folili'ji  »l«'r  N(iii!«Oon. 
er  nicht  die  IHptiiiio  ürklürt  wird. 


548 


Mütter,  die  NuHoiwn  uml  tue  Mimaikm 


vielfach    ausgesprochenen    Vermutfaung    zurückzulcehren , 
Mimation   oos    einem   angesetzten   indeterminirenden    pron 
niH    hervorgegangen  sei,    da    die   dagegen  von  Osiander 
legentlicher    detcnninirender   Bedeatong    der    Mimation    im 
jarischen  erhobenen  Bedenken  sich  darchaos  als  hinf&llig  erwie 
haben.     Alle  die  von  Osiander  ZDMG  XX.  221  zosamnieiigestelli 
Fälle,  die  für  die  Üet-ermination  des  Mim  sprechen  sollen,  be* 
bei  genauer  Prüfung  nichts.     Das  obKCsn  (Os.  1,5  und  Fr. 
uiuss  nicht  heisseu  ,in  Folge  der  Bitte',  sondern  ,in  Folge  eini 
Bitte",  die  er  einmal  an  ihn  gerichtet,    ebenso    ist  D«5tD  nicht 
iiliersetzen    ,des  Peindes" ,    sondern    eines  jeden   Feindes. 
li«:n  (Os.  36,  c)  im  gleichen  Sinne  mit  D»:n  (Os.  9,6.   17,«.  18,' 
stohl,    beweist   nicht,    dass    bisweilen    NAnation    für    Mimation 
Himj.  eintritt,    vielmehr   ist  ^«:m  gesunder  und  c»:n  gebroche 
Plural  (vgl.  ob.  8.  544).     Sehr  deutlich  tritt  die  Differenz  zwisch 
der  indetenninirenden  Mimation  und  dem  determinirenden  Nun» 
13,7  und  12,  in  die  Augen.     Während  es  an  erster  Stelle  beis 
Cr^'nx  i  irj?ND»3  |  "i)31b  |  pcise  „und  er  gewährte  dem  S.  in  Po 
seiner  Bitte  Hülfe",  heisst  es  an  der  zweiten  Stelle  |  ',^«00  |  p  | 
"jn-^ilti    ,uiid    es  war  diese  Bitte  und  die  (Gewährung  der)  Hfi 
von   der  schon  die  Rede  war. 

Auch    der  Beweis,    den  Fhilippi  ')   für   die   ursprüngliche 
difTerenz    des    die  Mimation   (oder  Nunation)    bewirkenden  Sohlt 
consoniuiten    beibringt,    ist    uiebt  stichhaltig.     Nach   ihm   setzt 
Bezeichnung   der  Indetennination    in  einer  Sprache  die  der  De 
miimtion  voraus;  nun  soll  dos  Aethiopische,  das  keine  Bezeichne 
der    Detenninat.ion    könnt,    dennoch    ursprünglich    diesen    Schi« 
coiisnnanteii   gehabt    haben,    woraus    also  folgt,    dass    er  in  Be« 
auf  Deteniüiiation    und  Indetennination    indifferent    war.     Aber 
gesehen  davon ,    dass  die   zweite  Prämisse  auf  einer  blossen  Hy 
Üiese  beruht,  halten  wir  auch  die  erst*  nicht  für  richtig.    Seh* 
lieh   bildet    sich   in  einer  Sprache  ein  unbestimmter  Artikel, 
dass    xuvor    ein    bestimniter  existirt   hätte.     Da&  mä  ist  aber 
viel    stärkere    pronominule  Indetennination.  die  erst  s|»äter  sowo 
lautlich  /.usanimengeschmmpfl  ist^  als  auch  an  Kraft  verloren  b* 
Wenn    sich    also    selbst  nachweisen  Hesse,   dass  diese  pronominiUe 
Indrtcriiiiination    im   Aetbiopischen   urs])rüngli€h  vorhanden  war, 
bewiese  dieses  nicht.s;   deim  derartige  Zeichen  der  Indet 
oxistiren   in   allen    Sprachen    und   sind    ganz   unabhängig   von 
Bildung  des  bestimmton  Artikels. 

Ist  nun  somit  sehr  wahrscheinlich,  dass  m  der 
Endconsonunt  war,  so  bestätigen  dieses  auch  die  meisten 
Sprachen,  in  denen  die  Nomina  diesen  Endcousouiuit«n 
l,{jmjuriscbe    und  Assyrifiche    haben   Mimation,    die    wenigen   vor 


1)  Wesen  uiitJ  l'rsprujij;  des  SUt    rorwtr   S    182. 


Müüer,  die  Nunation  und  die  MimatioH. 


Mt 


odenen  Ueborreste  im  Hebräis«lien  deuten  ebenfalls  auf  dieselbe. 

Hur  das  Ai'abische  hat  Nunation.  die  jedoch  in  der  Ansprache  nur 

ngedeut«t  wird  und  sd.so  nicht  ganz  sit;her  gewesen  ku  sein  scheint. 

freilich  behumptet  Philippi .    ,dass    wir   in  allen  ^Sprachen ,    welche 

pie    Minwtiun    darbieten,    in    noch    tast    gleicher    Ausdehnung    die' 

Sunation    ürnden"    —    njimlich    im    Plural    des    Nomens    und    beim 

Ferbum.      Aber   selbst    den    engen    Zusammenhang,    den    Philippi 

visfhen  den  Endungen  des  Nümon  sing,  einerseits  und  denen  des 

iTerbums    und    des   Noin.    plur.    anderseits   vonmsset/.t.   augogeben, 

haben    wir   doch  die  ui'sprüngliclie  Fiirni  beim  Nomen  sing,  ku 

dcben,    wo    die  Endung  sich    zuerst   angeset/.L   haben    muss ,    und 

sieht  die  abgeleileten  Formen   alö  miuissgebend  ku  betrachten. 

Wir   halten    also    die    Mimation    für    urspiünglicber    als    die 
^vmatwü. 


Nachschrift.     LUngere    Zeit    nachdem    dieser   Aufsatz    der 

"Redaciion    der    Zeitschritt,    eingeschickt    worden    war,    ist    die    Ab- 

hmidlung    ,l)as  Zahlwort  Zwei    im    Semitischen*'    von    Phiüppi   er- 

chieneii,  die  im  Absclmitte  VTI  (ZDMG  XXXU  S.  5  7  ff.)  sich  mit 

iem  Dual    und    dem   au-slautenden  n  im  Himj  arischen    betasst  luid 

tiige  Bemhnmgspunkte    mit  unserm  Thema    enthalt.     Es  sei  mir 

aher  gestattet,  daran  einige  Bemerkungen  zu  knüpfen. 

Da8s  das  auslautende  n  des  Nomens  sowohl  Demonstrativum, 

is  auch  Artikel  sein  kann,  glaube  ich  bewiesen  zu  haben;  ebenso 

n zweifelhaft  i.st  es.  doss  es  Plund/eicben  sein  kann.     D<xgegen  ist 

lie  Amiabme  Pruetorius' ,  der  sich  auch  Philippi  aii.schliesst ,    dass 

oft  als  SufKx  der  1.  Person  plur.    anxusehen  sei,    wohl    an  und 

&r  öich  möglich,  aber  kaum  durch  ein  sicheres  Beispiel  zu  belegen; 

äenn  alle  von  Pi-aetorius  'J  und  Philippi  -)  angefilhrien  Fülle  sind, 

wie    zum    Theil    schon    Halevy    und    Mordtmmm    bemerkt    haben, 

höchst  wahrscheinlich  anders  zu  deuten,  und  bleibt  die  Behauptung, 

dass    die    Weiliönden    von    sich    Öfter   abwechselnd    in    der    3.    und 

Ha.  Person  reden«  erst  zu  erweisen.     p7iDi  |  fifüi  |  Qrjp  (Os.  4,  u) 

^wt  gleich   Q***^  Lj-I^j  KäjO   *die  niedrig  gelegenen  Ebenen  und 

^Ber^ässu";  p-^OK  |  n'^rtb  |  i22n3T  (Os.  4,  n — ii)  heisst:  ,und  schütze 

^Rüeso    Felder"  5    }l2ni    ist   Imper.    energ.    der    VUI.  Form    von    '^Zi 

(hebr.  i:a)  .schützen";  das  n  von  pncK  ist  Artikel  und  "|-i-iD«  |  nrn 

ötspricJit  ai*ab.   ,t-*^<  i>A* .      Ebenso   heisst  '["cnz:^   (Os.  7,  ?)  ,in 

iesera  (oder :  dem)  Orte",  ^i"?Ni  (Os.  1  ü,  t)  ,in  diesem  (oder :  dem) 


tl)  Uflür.  7.   11.  16.  36.    N.  Ikiitr.  7    IS    16     Ruitr    .')    H    7     Antn     ZI>MO 
KVI,    13» 

2)  ZOHO  XXXU,  6'i 


m> 


Müller,  die  Nunation  uml  die  Hfimaium 


Lande*  und  13"?  |  innb«  (ZDMG  XXVI,  482)  ,seinem  Gott«  Qainla^ 
EbenBowenig  lieiart  irgend  welcher  Zwang  vor,  »in  den  voo  PhUif 
A.  a.  0.  bezeichneten  St^^Ueii  diese  Erklärung  niiKunelituen. 

Auch  ilio  Annahme  l'hilippi's,  dus.s  n  bisweilen  als  die  BUdu 
Silbe   Ä.n    luizusehen    sei,    lilsst.  sich  kuum  mit  »Sicherheit 
^  JedentiUls  wii-d  man  sich  entschliessen  müssen,  es  entweder  sowo 
bei  "jbfTS    (ZDMG  XXX,  685),    als   auch    bei    der  Form  puno 
zunehmen,    oder   bei   keiner   von  beiden;    denn  dw  von  Ph. 
die  Annuhnie    dieser  Bildungsenduitg    bei    der    letzten  Form 
führte  (iiund    „weil    der  Stamm    dieses  Wortes   nachweisbar 
lautet*,  sich  auch  bei  \'yr\Z  geltend  machen  lUsst.     Auch  hier  ] 
der  Stamm  nachweisbar  Vn3,  so  z.  B.  inbn:  , seine  Palmenpfla 
(Hai,  172,8.   174,3,  175,  t.  176,»).     Der  Grand   selber   ist  freilio 

nicht  stichhaltig,  weil  ja  neben  der  Form  Joe  und  Jjü>e  die  Formen 

.  SLni  und    ,^'bl*L«   vorkommen   können  ').     8oUte  sich  jedoch 

Annahme  begiilnden  lassen,  dass  iui  Hitnjarischen  wie  im  Arubi 
das  demonstrative  sin  zur  reinen  Uildungssilbo  abgeschwHoht  W( 
den  ist,  —  wofür  idlein  iui  Lifiiiitiv.  T'Din  (Os.  23, i — t 
12,4—5)  und  in  i»rT3:rr:'5  (ZDMG  XXIX,  591)  ein  ef 
massen  sicherer  Anhaltspunkt  gegeben  ist,  —  so  wtoen  uJl« 
Schwierigkeiten  bei  der  Dualform  gehoben.  Pliilippi  bezweif« 
nHmlieb  mit  Recht  die  von  Praetorius  und  Hal^^vy  im  Hlinjariscl 
angenommene  Dualendung  fini  beKw.  ni ,  kaim  aber  vier  Fomn 
die  auf  diese  Erscheinung  hinzudeuten  scheinen,  nicht  erk. 
Es  sind  dies  die  Fonnen :  irr-nDno  ")  (Hai.  535, 6 — «),  yn^l 
(Hui  401.».  374,:*),  ^incni:  (HaL  520,  lo)  und  ^3-»b^TQ  (HuL353,tV' 
Wenn  man  das  u  jus  Bildungssilbe  an  ansehen  dürfte,  würde  «U 
Zeichen  des  Dual  nur  das  Jod  d.  h.  aj  bleiben,  des  ja  auch  soitft 
sehr   hilufig    vorkonunt,    und    wir   hätten   diese   Fonnen    au    leMB 


Cl  .     .      o  . 


JUij^Us,  ^lAxA  u.  s.  w.  5). 

Was  aber  das  "jn  betrifft,  so  ist  dasselbe  im  ^adramautisch« 
Dijdekt  gleich  n  des  Hinijarischen  und  zwar  in  der  Bedeutung  di 
Demon.strativiuns  oder  des  Artikels,  i.st  aber  weder  als  Plund  no 
auch  als  Sotlix  der  1.  Person  des  Plurals  nachzuweisen.     In 


1)  EbonMJ  unrichtig  ist  der  Schltu»  (Phüippi  »    n  n    8  59  Anm   S). 
)lcnT3  nicht  der  Pliirwl  von   TCTTS  sciu  kiuiu,  tl«  dur  Phir   itps  Wdrtw  nt 
lnutuC,  wpU  t'iii  nosiiniltT  riunil  iHibuii  uiiictn  troltrochuiiut»  w»M  vurkominiui  kA 

2)  Zu  diosor  Form  Ist  ühriBoi.»  Wrwdc  Z  4  I^VT")  |  "iKf  |  imcn 
„diu  l)<-iilc>u  Durgcb  Jnz'nii  uud  ÜHZtaiu",  wo  lius  ii  nicht  otugoschobaii  ui,  i 
Yorglciclifii. 

2t)    Di4,'4:'i;on   wird    <iie  AimnUimo   wohl   k»uia  snläsoig   sein,   d«»s 
«■ndiui|i;    »ich    mm    dio    mit    dL<in    dcrouiutrutivuii    »u    i>dur  drm    Artikgl  w«rm 
NumiuNlform  «uguautxl  b«l,  du  luoifür  jfHiu  Anulugio  im  S^miiUcben  fchli. 


MüUer,  die  Nunatton  und  die  Mimation. 


661 


Fttllen,  wo  das  in  im  liimjarischen  Dialekt  vorkommt,  geht  dem- 
elben  eutweder  einy  Dualeudun^  voran  oder  das  Wort  Itiutet  auf 
aus,  diLS  in  oinzeliien  FiÜlen  Artikel,  in  andern  Plurab-eichen  ist. 
rtikel  ist  dasseUu;  wuhrsclieiiiliclj  in  in;n'**i>!l  (Hai.  IGT,  i)  und 
irncnat  (Hül.  144,  ä.  4f>6,  4)  '),  weil  bei  Feminina  die  Pluralendmig 
nicht  gesichert  ist;  in  pnCRö,  in:r''3,  p'bn:,  p:noiO  etc.  ist 
n  Zeichen  dos  Plunils,  ^n  aher  Artikel  oder  Demonstrativiim. 
aher  die  riundendiing  m  ^^eliiutet  hat  und  nicht  Tm,  wie 
hlliitiii  annehiiit'n  möchte,  geht  daraus  deutlich  hei*vor,  dass  der 
Status  construttus  slols  aul  1  ausgeht,  wie  ich  dios  bei  den  Zahl* 
föiiom  nachgewiesen  habe  *).  Der  von  l^hilippi  für  seine  Annahme 
ich  dem  Vorgange  Hal6vy*s  angegebene  GiTmd :  ,woil  die  Plurul- 
adung  vor  SulTti.\en  bleibt,  also  hier  doch  wohl  eine  mit  dem 
Jog  behandelt«n  Jlth.  an  identische  Endung  vorliegt"  (a.  a.  0.  58 
run.  5),  ist  abgesehen  davon,  dass,  s«lbst  die  Thateaclie  zugegeben, 
|der  Beweis  nicht  geliefert  ist  —  w^eil  nicht  abRusehou  ist,  waiimi 
nicht  In  ebensogut  wie  an  vor  dem  Suffix  bleiben  kann  —  schon 
swegen  hinrallfg,  weil  in  WirkUchkeit  kein  einxiger  Fall  nach- 
Aweisen  ist,  wo  das  n  des  Plurals  vor  Suffixen  st^ihen  geblieben 
In  den  zwei  an  der  vou  Ph-  angezogenen  Stelle  dos  Joura. 
ßiat  (1873,  I  486)  vorkommenden  Beispielen  p::£iD'i  (Hid.  3T3,  i) 
od  inir^'a  (lial.  657,  ir),  die  übrigens  in  ganz  unverständlichen 
nd  fragmentarischen  Inschiiften  stehen,  ist  überhaupt  kein  Suffix 
erkemien,  und  nicht  abzusehen,  wamm  "{n  hier  nicht  vielmehr 
ils  Demonstrativiim  zu  betrachten  sei. 


1)  Oleich  in^-i:in  |  ni  umi  incniE  |  m. 

»)  ZDHO  XXX,  70S. 


552 


Mythologische  Miscelleu. 

Vo» 
Dr.  «1.  H.  Bfordtmiinn  jr.') 

III. 
Der   semitische  Apollo. 

Griechische  und  römische  Schriftsteller,  selbst  in  rein 
schui'tJichen  Werken,  haben  es  mit  rmgstlicher  Scheu  vermiede 
barburische  Wörter  zu  gebruucheii,  indem  sie  es  vorzogen,  dieselb 
wo  immer  es  nur  ging,  durch  Au.s<!i-ücke  der  eigenen  Sprache 
ersetzen;  so  vor  .-dlem  bei  den  Namen  der  barbarischen  Gottheit 
bei  denen  sich  schliesslich  ein  feststehender  Usus  ausgebildet 
Gerade  wie  man  Athene  mit  Minerva,  Hera  durch  Juno  u.  s. 
regelmökssig  übersetzte,  so  verfulir  nnm  auch  mit  den  fremd 
Gritlera;  die  Wiedergabe  de«  semitischen  El  durch  Koovog 
tumus,  Baal  durch  Ztv^  Jupiter,  Bmdtis  durch  "Hfta  Juno, 
phunicischen  Astarte  durch  AtfooSin}  Venus,  Eschmuu  durch 
WffxArjfTiOfc'  AesculapiuLS,  Melkail  durch  'Hgaxkia  Hercules  ist  Usl 
ausnahmslos  zu  nennen.  So  weit  liesse  sich  Nichts  gegen  di« 
Vorfahren  einwenden;  dagegen  geratheu  wir  in  nicht  geringe 
legenheit,  wo  uns  andere  Gottheiten  wie  Artemis,  Dionysos 
entgegentraten ;  einmal  Ifisst  sit:h  niludich  nachweisen,  dass 
dieselbe  Gottheit  bald  durch  Artemis  bald  durch  Athene,  eine 
bald  durch  Helios  bidd  durch  Dionysos,  oder  ganz  vcrschiedwr 
rTüttheiteu  durch  einen  Namen  wiedergegeben  werden;  dann 
herrscht  manchmal  eine  grosse  Ungewissheit ,  ob  überhaupt  hint( 
einem  solchen  Namen  ein  einheimischer  Gült  zu  suchen  bt?  Mov« 
hat  sich  nur  zu  oft  durch  voreilige  Combinationen  und  Identifl 
cationen  zu  gäir^lich  verfehlten  und  wesentlich  unbegriindeten  AB 
hussnugen  verleiten  bissen.  Stark  andrei*seits  in  seinem  bckiumti 
Buche  Gaza  und    die    philist.  Küste   in  dem  AbscUnili  über  helle- 


I>    Vgl    Band  XXXI.  S    91  — IUI. 


^iini 


Mordtmann,  mifUiologütche  Mit 

.tischen  Glauben  und  Cultus  im  Orient  (S.  566  ff.)  hat  dem  Ein- 
Aus«  dos  GrieihenthuiTiR  niehi'e  (Jottheileii  KugRSchrieben,  die  gewiss 
einheimischen  Ursprungs  sind.  Unter  diesen  Umstünden  schien  es 
mir  an  der  Zeit,  mit  Benut^nng  dar  neueren  epigraphischen  For- 
schungen, durch  erneute  Einzeluntersuehungen  die  Principien  und 
Gpsichtspunki«  festzustellen  zu  versuchen.  Ich  begiime  mit  Apollo, 
indem  ich  mir  die  Hesprechung  anderer  Gottheiten  vorbehalte. 


Während  der  Belagerung  von  Tyiois  durch  Alexander  den 
Grossen  begub  es  sich,  dass  ein  Bürger  in  der  Volksversammlung 
erklärte,  er  habe  im  Tmume  gesehen,  wie  der  Apollo,  den  man 
hoch  verehrte,  die  St4idt  verliess;  obgleich  der  betreifende  kein  sobr 
glaubwürdigpr  Mann  war,  so  Fesselt©  man  doch  tlas  Bild  des  Gottes 
-  mit  einer  goldenun  Kotte,  und  befestigte  es  an  dun  Altur  d<?s  Her- 
cules, d**m  die  8tiidt  geweiht  war,  als  ob  dieser  den  Apollo  xuriick- 
^halten  würde.  Diese  .Statue  hatten  die  Puuier  einst  aus  Syi'acus 
ortgeftthrt  und  in  ihrem  Mutlerlande  auigestellt,  wie  sie  auch 
Dniit  mit  den  Beutestücken  der  von  ihnen  erobeii^n  Städte  nicht 
er  Karthago  wie  Tyrus  geschmückt  hatten.  So  erzllhlt  Cur- 
.  rV,  15  und  weniger  ausfülirlich  Phitareh  im  Leben  Alexanders 
c.  2i ;    bei    drm   übrigen  Hist^jrikeni ,   welche  uns  die  That«n  Ale- 

Eders  überliefert  haben,  Arrian  etc.,  finde  ich  dieso  Anecdote 
\T  nicht  wieder,  doch  sehe  ich  keinen  Grand,  deren  Wahrheit 
uzweifeln.  Dagegen  scheint  aus  dem  was  der  römische  Historiker 
«.,or  die  Herkunft  des  Götterbildes  hinzufügt^  hervorzugehen,  dass 
der  Cult  des  Ai)ollo  kein  einheinvischer  war,  sondeni  seiu  Ent- 
stehen dem  aus  der  Frejiide,  aus  Sicilien,  nach  Tyms  verschleppten 
Bdde  desselben  verdankte.  Unter  diesen  UmstÄndeu  müssen  wir 
uns,  wenn  uns  auch  die  Einftihi-ung  des  Apollocultus  aus  Griechen- 
land in  vctrhelleuistiÄcher  Zeit  nicht  rocht  glaubwürdig  erscheint, 
nach  etwas  bestimmteren  Zeugnissen  umsehen;  übrigens  bravichen 
iWir  uns  nur  z.  B.  daran  zu  erinnern,  wie  die  Ferser  auf  ihren 
erschiedenen  Krieg.szügen  gegen  Griechenland  die  Statuen  des  Apoll 
od  der  Ailemis,  die  sie  mit  Mithra  und  Anaitis  verglichen,  fort- 
Shrten ,  und  wir  werden  die  Möglichkeit  nicht  leugnen ,  dass  der 
kpoll  von  8yracus  von  den  Tyriem  mit  einer  einheimischen  Gott- 
heit identificirt  wurde. 

Der  Perieget  Pau.sanias  er/ilhlt  (VIT.  23),  dass  er  im  Tempel 
les  Aeseulap  zu  Aegium  mit  einem  Sidooier  zusammengetrotl'en, 
reicher  behauptete,  dass  die  Fhunicier  im  Allgemeinen  das  Gütt- 
öche  besser  kennten  als  die  Hellenen  und  unter  Anderm  als  Beispiel 
anföhrte,  dass  sie  als  Vater  des  Aeseulap  zwar  den  Apollo  nennten, 
ihm  jedoch  keine  Sterbliche  zur  Mutter  gilben  [wie  die  Hellenen 
es  ihateu].  Aeseulap  sei  die  Menschen  und  Thieren  zur  Gesund- 
heit nötliige  Luft.  Apullu  aber  die  Sonne,  und  werde  sehr  richtig 
.Vater    des    Aeseulap   genaimt,    weil    sie   in    Ucbereinstimmung    mit 


L 


554 


Älortltmann,  mythotogi»ct*e  MitttU^m. 


den  JahreBzeiten  ihr(>n  Umlnuf  vollende  ond  dadurch  der  Lnft 

Gesundheit  verleibe. 

Wiiri3  die  CosiTio^ouie  des  SiLnuhaniaihon  als  phönicis 
Katechismus  zu  betrachten,  so  brauchten  wir  nur  nachzuschL 
tun  den  einheimischen  Gott  zu  finden,  welchen  der  Mann  aus  Sid 
dem  firiechen  gegenüber  als  A|Jollo  bezeichnete.  Es  ist  dies  .^tr^dl 
bez.  2äÖVH0<iy  der  Vat*>r  der  ])hönicischen  Kabiron  und  des  Hb 
ßotl«^s  Eschimui  (Sanchuiiiathon  in  den  frg.  bist.  Graec.  III  8.  5»Jfl 
c.  ai  und  27;  D;unaHt;iuK  Lehen  des  Isidor  bei  Photius  CCXJ 
573).  Aber  es  leuchtet  von  selbst  ein,  wie  unsicher  diese  Cm 
bijiation  an  sich  ist;  dagegen  hilft  uns  vielleicht  der  von  Curliai^ 
erwfihnte  Umstand  auf  die  Spur,  dass  die  St^itue  des  Apoll  aa  doB 
Altar  des  Heraeies  d.  h.  des  Melkart  befestigt  wurde,  worntis  dooii 
wtihl  hervoi-gebt,  dass  dieselbe  in»  Tempel  des  h^t/.teren  st 
Nun  ist,  wie  wir  gleich  des  weiteren  sehen  wurdi^n,  in  üj-peru  i 
die  neueren  Entdeckungen  vm  Gott  qcn  nach  gewiesen, 
im  Griechischen  als  'AnoXkuiV  beÄeichuet  wird;  ein  aus 
st4tiamendor  Siegelstein  (Vogüe  Mel.  Ö-  81;  .Schröder  Phon.  Spr 
S.  273)  nennt  aber  einen  damit  wohl  identischen  qj;n  nipbc, 
ins  Griechische  übertnigEfen  'HgaxXtji  'Anokküti',  und  schlage  ich  I 
Kniianglung  eines  Besseren  vor,  diesen  mit  dem  von  den 
genannten  Hist^^rikeni  erwähnten  Apollo  »u  conibiuiren  *). 

SeJien    wii"    uns    jetzt    in    dem    von    Tyxus   aua 
Carthjigo  um,  so  finden  wir  auch  hier  verschiedene  AngabflB 
ApoUocultus. 

Wilhrend  der  niehrtägigen  Erstünimng  Curthagoa  durch 
Römer  drangen  die  4000  Mami  frische  Tnijipen,  mit  welchen 
zweitem  Tage  der  Sturm  fortgesetzt  wurde,  in  das  Heiligthuin 
Apollo,  dessen  vergoldetes  Bild  in  einem  goldgctriebeneu  Hau 
von  1000  Talenten  Gold  Gewicht  aufgestellt  war,  plünderten 
hieben  (du-  Statue)  mit  ihren  Schwei'teru  in  Stücke,  unbekümme 
um  das  was  um  sie  voi-ging.  und  gingen  nicht  eher  wieder  in  de» 
Kampf,  als  bis  sie  die  Beut«  vertbeilt  (Apptan  Pun.  c.  127).  Ani 
diesen  Zwischenfall  scheint  sich  die  von  Valerius  Maximus  enüüilie 
Anocdote  zu  beziehen :  Als  Cmthago  von  den  Romem  niedorgen 
sei  A})ollo  seines  goldenen  Gewandes  berauht  worden,  dock 
d*"r  eifrige  Gott  es  dahin  gebracht,  dass  die  tempeUchUndeme 
Hände  abgeschnitten  unter  den  Tvttmmeni  gefunden  wurden  (l. 
c.  1  §  18),  Plutarch  (Titus  c.  1)  MrwJlhut  einer  grossen  aus  Ca 
thago  stajiimeuden  Apollostatue  gegenüber  dem  Circas.  Auch  hii 
ist  ea  nicht  unmöglich ,  dass  der  Cultus  des  Apollo  sich  auf 
Verehrung  einer  aus  Siirilien  weggeschleppten  Statue  dieses  Go 
bezieht;  in    der    That    tTwUbnt    Cimro    tiu  Vcrr.    IV    §  93) 


1)  Vgl.   «uch  'tipfun  '.-InoUo^rüoov    Tf'ptoe  €    l  O  11,  «3*i2b  41 
'^noXJkcSofpot  JSiSMvtn^-  Kiimiitiadeü  (Wtf.  'Uni/i'.  'Bnnv^/i.)  S3TS;  *J 
lairtos  \h    2S7S.  S380 


•MortUmttnn,  mjfthoiogtAche  MtKcellen. 


65r> 


Aiiollo,  Werk  des  Myvoii,  wt^lphen  die  Cftrthag4»r  aus  Agngent  nach 
Cartlia^o  ^eschaUt  liatii'ii.  l>oili  fi^liloii  utis  durchaus  dirfct^»  und 
bf.stimmte  Angaben  über  die  l*roveiiieiiz  des  von  Appian  und  Va- 
lerius  Maninus  rtrwHhnt^^n  Gottes,  und  ist  daher  bis  auf  den  ßf^- 
weis  des  Oegentheils  anzunehmen»  dass  wir  hior  eine  einliciniische 
GoitJheJt  7.U  surdion  haben.  Aach  sind  hier  die  beiden  Vorgebirge 
des  Aindbi,  "AnoXkmvoq  ax^uv ,  von  denen  das  eine  bei  (Jartbago 
(Porbiger  A.  Q.  2,  481),  das  andere  (ebenso  wie  ein  Vorgebirge  des 
Phoebus,  Üioißov  äxQov)  im  diT  niauretanisij:hen  Küste  liegt.  (For- 
biger  a.  a.  0.  S.  8G6),  luiüuliihren.  Bis  u.uf  weiteres  sehe  ich  in 
diesem  cartbagiftchen  Apollo  den  ]73n  bya  der  74ihlroicben  [mnisehen 
Votivsteine,  wozu  mith  folgende  Erwilgungeu  bestinnnen.  Auf 
den  Votivinschrift.*m  ers«^iein1  der  Baal  Haminan  st«ts  zasaninien 
mit  einer  weiblichen  Gottheit,  der  Tanit  Letztere  aber  wurde  nriit 
der  hellenischen  Ailjemis  gleich  gesetzt,  wie  dies  die  erste  athe- 
nische IiiKchrift  beweist.,  in  welcher  da.s  p:n  13?  des  phönicischen 
Textes  in»  Gnecliischen  durch  ' AoxifiiSmgo^  wiedergegeben  wird'J. 
Es  mochte  daher  nahe  liegen,  in  dem  st^ts  zusammen  vorkonmienden 
Baal  Hamman  und  Tanit  das  Geschwist^rj>aar  Apollo  und  Ar- 
temis wiederaufirkennen  und  in  Folgo  dessen  den  Baal  Hamm&n 
mit  Apoll  zu  jdentitieiren,  auch  konnte  hierzu  der  entschieden 
solarische  (Miamctcr  des  carthagiRclien  (Tottes  wefientlicb  beitragen* 
Ferner  erwähnt  Strnlio  I.  XVI  c.  '6  oines  Vorgebirges  de«  Amnion 
Balithon  [aK^a  jiufAu^voi^  BaliifttiVOii)^  d.  h.  des  ]73n  bya.  und 
Scylax  eines  Punktes  an  der  Öyrte,  welcher  ebenfalls  nach  dem 
Ammon  benannt  war.')  Wir  wJlren  demnach  zu  der  Vermuthung 
berechtigt,  dass  die  vorher  angeführten  Vorgebirge  des  Apollo  mit 
ihrem  einheimiscUen  Namen  Vorgebirge  des  Ammon  =  pan  bra 
tiiessen. 

In  dem  vielbenifenen  Schwur,  welcher  zn  Anfang  d«s  vun 
Polybius  (Vn,  9)  Lin  Wortlaut  initgeiheilten  Bündnisses  zwischen 
ilannibal  und  Philipp  steht.,  nifen  die  CarÜiager  Zeus,  Hern,  Apollon, 


P  1)  Meines  WUwphs  ist  ilios  das  eiiuEifto  po&itiTO  Zeiignia»  Hir  di&  UleittltSt 
dPT  T«riit  und  ArtomlH;  d'w  [xtritaebo  Aimhltji  liiit**  man  sich  iiittUrlicii  mit 
Tanit  zu  itlontiflcimi.  Cic<'ro  ^in  Vprr.  k.  IV  c  33  >  eraablt  fonier,  da»»  die 
CKTtliMf^r  pinst  r.inn  Statup  di»r  Diann  »0»  8«gostii  nach  Carthmgo  geaclmffl, 
wwldii»  v«»n  itinon  luwh  vorflirt  wurdr. 

ä>  BnXiif'atvQi  i*t  unklar;  iliH-h  sctif^iiit  aichrnr,  diias  ra  idpntlsL'li  mit  d«m 
tmrsl  \iv>\r^Un\  mltiuillfln'n  Kitfi^ntminoii  Ifaüthon  (C,  1,  L.  V,  1  N.  49Sü,  vgl. 
Schröil<<r  n.  n  O  S  IJT  ii  IDC)  =  'jn'«  bJS  ist.  Anders  Schrödor  12G.  und 
Mninelin  lum  Slt'|fh    Hj-z    s.  v,   Baku. 

3).  V.  109  (Ci«M>Kr  Vit  Mtii  t  I.  H.  8üt:  iu  üi  rip  notlotnttit  t^»:  Hv^ttltoe 
(äif  rtü  uvxtj^)  0iAaivov  fiionoi ,  iniveiov  attttavt't^  itlovi  jfji  ^^v^itti'os. 
'^nö  tovtov  etc.  I>pr  HornnsEobor  vonnuthot  h\  «li«m  corrn|»ti'ii  üftftovvn 
äkov^  dor  HfUuLicIiritl  .tftftuivus  äAx*oi\  dorli  liegt  f»s  ntnh  niihi>T  in  J4ftfiovvti 
HammAnsüiilen,  Iwhr  D'^S^tl,  xu  s«1if<t),  wolchu  i'iiilu  \4fiftovviii  iiomit  <8elirö- 
der  S    \*it>).     Mit  dem  egy)>tl.4c!ien  Auiinon  lint  rmtilrtieli  dfr  phönicische  Sniuon- 

Nichi5  «II  Ihun. 


t 


Miaaüem, 


T  äea  Qemis  too  Cartltt(eo.  HeraUes  und  lobos.  tmäBA  . 
Tnt/iu  und  Po«ei4oo  an  (irarrtöv  Jio^  xat  'JJ^^  xat  '^ttolituwog, 
ivavtiop  datftopog  Ka^tjSovttnf  xtti  Hgaxijbacg  xak  'JoLia»^ 
ipainiov  'ApH$g,  Tgirwpae,  IloatiS^wos^  Die  IXrntÜieiluig  n 
diii^er  Ait£Kibluig  ^iringt  in  die  Angen;  man  hat  dakar  woU 
maintt  di«  «zsle  Tria«  seien  die  Hauptgotter  dar  MafeedooMr, 
/.weit«  die  der  CarÜuiger,  die  dritte  die  der  Libyer;  Stark  i 
2H7  hnt  bMonden  den  libyschen  Triton  und  Poseidon  ans 
Hohrii'iHiAiWt'm  nitchgewiesen ;  wenn  die  beiden  ersten  Triaden«^ 
dfrni  bacbverhalt  anKemesaen  erscheint,  allein  carthagiacbe  Got 
dind,  80  mochte  ich  sie  mit  Baal,  Baaltü  (Eniing  Pim. 
Carih.  21&),  liiud  Kainm&n.  .  .  .  ^  Melqart  Eschinün  äbenelMB^ 

Ich    hruuche   wohl    nicht   za  bemerken,    dass  alle  diete  CoB* 
binntionei]  diirchuiLH  nicht  den  Ansprach  machen,  constatirte  Fad> , 
/u    Hoin.      (tlüt:klicherweiMe   sind  wir  anderwärts  nicht  so  sehr  uf 
IfloHMH  ViM'niuihuiigpn  angewiesen. 

Duti'r   den    von  Euting  (Sechs  phön.  Inschr.)  her 
hiNrlirilten  von  Idalion  ist  die  bilinguis  N.  1 ,    wie   es  im 
Kihen  Thcil   hnisBt,  dem  bD73  qm  geweiht;  in  der  cyprischen  üel 
wel/uiig  steht  dafilr  Tto  ÄTioltßim  rw  'Aftvxlui.     Demselben    Göti 
Nind  dit5  hiHchriftfii  II.  III,  V,  VI  geweiht;  hieran  kommt  die  7ue 
von  Colorma  Cerwildi  genau  hekaimi  gemacht*  gneehisehe  Inschr 
von    UluHoii    (lti'vu<»    .lieh,    XX VII,    8.    8y)»):    Mvftöiai   "Arptjti 
ftfTftQttii    vn^^    ai'Tov    xai    xoi   viov  tf^v^fiovo^  j  '//ao/Ua 

'AfivxXai<i»   ^^X^^  I  ^»öi^tf   '^   Kitttti   ayovatv  ftC  Saydtxov  i 

iJiese  Inschrift,  die,  wie  die  leiste  Zeile  besagt,  vom  7.  April 
V.  (Mir.  dfttirt'K  Miregt  in  verschiedener  Hinsicht  unser  Interesse. 
KigennaiJH'ii  sind  sllnmdlieh  phfjnicisch:  Mnaseas  gehört  zu  denjenig 
grici^jisflu'ji  Eigen tianiifin,  wclrhe  vorzugsweise  von  den  l'hönioi* 
gotnigen  werden,  wie  Nov/m^vio^^  h'ifnöliftos ■,  ''AvTinarga;, 
'YtpnvQcivto^f  Zrjvfoit  u.  A.  (über  einen  Jihnlichen  jüdisciien  iJt?- 
brauch  s.  Lagarde  Alih.  S.  Iß4  A.).  "A^pri^  ist  als  tyriscfaer  NflDf 
durch  die  athetiisiln'  tnsohriü  llhangabe  N.  417  bezeugt»  Fi^vafimv 
ciidlicli  ist  oilonliar  ^^^SS  ni  *). 


iiiiH'httt    ii'h    Hilf  (llo   InschHd   C    I.    L    Hl,    1)33    (hus   C«rUI»arKl 

HMiciioit,  wriclin  CnuIcwU   AuitiLttM»  ut  Ae»('ulapKi  Au^nsUt  rt  Otm>0  < 

|{«w«lht   Ut-      Auch  MUitstm  prwKhnen   tlom  Uuuiu)»  L'iirtti«(riiiU.      Cm  Miekte  m 

Qbfiiir^lioii ,    Müi    ilcr    liby*ehc    Apoll    bei   Stoph.    U)-s.   ».    v     ./i<a</4)a    hlar   mA 

«rwAliiit 

V)  Kn   Ut    lUiyoiitgn,    iMif  w(%lclie   äc>iK*«l«T  B«r).    MoiMUb^r    187S,  A.  US 
Bmuk  iiiiiuut;  Rikdon»  nüiiil  nieinr«  WLs^aiist  nicht  puhliclrt 

3)  Vgl    <Uo    phrmiriiM-hp   AnsJnickswrise    Idal     V    Z    5  TO   r^Ö   WH  W 
T9Xb  LVll  uitil   duu    ill«"    llt^mcrkuM^oii  Euti»|>9   ■.    l  U    S    lOf 

4)  Vtcl    4)«n  NftiBMt  rinfäox^aroi  (m,  nicht  /V^^crtf««»«.  ■tobt  M  ArAw 
U,    tS)  ^  n-IP«y  «IJ  (Schröder    ».•.OS    95^       fw  X— 


MortU$nann,  mi/thologische  Mit 


65T 


Was   das  fiiTtigag  nach  ^A\p*}Toq   bleutet,    ist   nicht    recht 
ar;  vielleieht  ist  es  ebenfalls  Eigeniiann>.     OÖ'eiibar  nur  eine  Va- 
It  des  ban  q;d-i  ist  der  ^'n  c)iS"t  der  38.  Citiensis  aus  Lamaea; 
lie  Bedeutung  des  CuJtus  wird  ferner  durch  eine  Anzahl  Vön  Eigen- 
'tmmen    bezeugt;    in^cuJn  Oit.  37,  r)U3"na?  8<hrr»der  ii.  a.  0.  S.  334 
I,  qa-nat  Ida!.  V. 

Diese  Inschriften  sind ,  wie  ihre  Sprache  und  die  Namen  un- 
riderleglich  beweisen,  v<m  ßemiten,  von  Phönikeni,  abgetasst  und 
pweiht,  nur  die  Bezeichnung  des  Apoll  als  yifivxkato^  würde 
aui'  hinweisen,  dass  die  Gottheit  selbst  hellenischen  Urspnings 
;  andrerseits  hat  HeiT  von  Vogüe  in  seiner  Abhandlung  über 
37.  und  38.  Citiensis  (Melanges  S.  78  ff.)  nachgewiesen,  dass 
semitischen  Gottes  r|'il  bereits  auf  egyptisthen  Denkniäilern 
er  18,  Dynastie  (15.  und  16.  Jh.  v.  Chr.)  Erwllhnung  geschieht, 
Iso  zu  einer  Zeit,  wo  sicherlich  noch  nicht  griechische  Ansiedler 
iif  Cji^em  Einfluss  auf  pböuieische  Culie  haben  konnten.  In  Folge 
essen  schwanken  die  Ausleger,  ob  auf  den  idalischen  Inschnftjün 
eine  Transcription  von  l/J^vxXaJog  sei  (Schröder  a.  a.  0.  H. 
56  Ä.),  oder  ein  phönicisches  Epitlieton  des  Gottes:  br7a  „der 
schützende**  (Euting),  oder  Mekal  von  nbs  ,der  Veniichtende*  (Vo- 
iii^  im  J.  A.  1876  Kec.  der  Euting'schen  Öchrift,  S.  7  des  Sonder- 
bzugs)  etc.  Ich  glaube  jedoch,  dass  bzi2  wirklich  nur  eine  Um- 
chreibuiig  des  ^ylHVxkatog  ist,  und  zwar  aus  folgenden  (iründen. 
Wir  finden  auf  Cjpern  in  griechischeji  Texten  ausser  dem 
an)yeläis<*hen  Apoll  noch  andere  Apollocult*!  erwUbnt,  die  mir  mit 
grosser  Wahrscheinlichkeit  auf  giiechischen  Ursprung  zurückau- 
gehen  scheinen.  So  Iretlen  wir  unter  den  von  (Jeccaldi  a.  a.  0. 
verüöentlichten  Inscbrift^ui  Weihungen  an  einen  'Jnolkwf  Maytifiiog 
(Vylii  N.  1  u.  it,  iS.  öl),  'AnokXayv  jiaxivTijg  (ebendaselbst  N.  4, 
S.  91J,  und  an  einen  t^(<itf  /liQffivttiS  (aus  Cmimn,  lt.  Areb.  2^t 
8.  100),  welcher  vennutiilicb  nur  eine  Variation  der  übrig^jn  Apollo- 
typen darstellt.  Die  Schriftsteller  üennen  feraer  den  'AnoXXoiV 
'y/ari/tf,  der  in  verschiedenen  cyprisohen  Ötlldten  vereint  wurde'). 
Ohne  Beifügung  eines  Jteinaniens  finden  sieh  WeilünschrifteD  an 
den  Gott  in  Pyla,  PoUtico  und  sonst  (Ceccaldi  a.  a.  0.  8.  91, 
2;   S.  94,   N.   1:    proveuance   incertaiiie;    Politieo   8anuiil.   dt»s 


ihrnun  (ilpss«n  Cultus  in  i'yjH  rii  dureli  Cjt  SB,  3^  und  44  bei  SehrSder 
rl  MnfUkUber  1»72,  S,  .'$37  ln/euet  Ist)  wJrd  durch  vofttav  wMer|feg»ben 
W  miiJorwcUig  'AßtivX^ovvoi  =  I^IIDtt  "133^  bt  (Iitötrlirid  vim  fJaida  liel  Wad- 
lliipWiii  Imcr    do  In  Sj-rif«   IftGOc). 

1)  8l(<pli    Bj'z    s,  V.:    E(fviti^eta,  noAiff  Kvytigov  iv  ji  'Airolloy  rifitiiat 
'  PAmttfs.     Jtorvaioe  Baoanpixaiy  t^i^ft 

oi'i'  fjiuy  '  Tkttxao  xf'eoü  fSot  '^nollutvoi 
TiußQOv  'Egi'mSr^eifiv  t«  xni  eivakir,v  'Afiaftnatuiv. 
J    donsHhon   ».   v.  'ytitniinaoös,    ^E^va9-iia,     Tlftß^ae)    fpnior  s.  ▼.  "Tlfl 

"^ßXti^av^ti  '  TAdrov  te  yf/r. 


Mmdbmamm,  mpiMogitrkt  Mi 


AwtA 


gnech.   SyildgM  H.  234>;  Sizabo  L  UV  c   €  ndet 
eiaMi  YotgAitg^  in   der  Nike   too   Cutiud.   to«   wiiklwm 
diqjwiignri    hinabttoizte,    wdehe    den   Altar    des  Apollo 

iMttMk 

Gypero  wur  Bcbon  in  frülm  ZmIob  tob  HriJM,  ^icriall ' 
Pe1op6nne«eni,  eotonisirt,  welcbea  €S  ImM  gdmg,  ai^l 
■  ■MtHngigf  Reiche  zu    gründen,   aondem  magn  mmb  gnam 
der  f«imtifldien  Ansiedler  zn  iiaterw«rfeiL 
der   Haaptgott    der    dorischen    und  nichtdorifichen 
Peloponnes.  der  Lichtgott  A|>oll,  and  wäre  uns  nidii 
roitis^hen  Denkmäler  der  t\v^  erhalten,  wir  wurden  keaai 
blick  iinsteben.    den  'Anoihav  'AfivxXaios j  Mayat^og, 
Ih^tvTijgt    yiaxivrrf^    für   echt   grieduMlie   OBttecgesUltai 
erklären:    diese  Beinamen    haben   einen   guten   hellmiadlMn 
und   zum  Theil   aneb  Et^'mologie ;    abgesehen   von   der  bcpeito 
sprocbenen  Ausnahme  finden  sich  in  den  Weihiiischrift«n  nur 
chiscbe   Nanien    ('AvaxQituv,    "Agiarog,  'AgiaTOTÜifjii^    IIluvx 
JiGtUagoSf  'Jactav,  Ä'Aiwv,  IlvvuXoi,  *l^tXatpii¥fig). 

Es  ist  somit  pbensowenig  erlaubt,  den  griechischen  Aj 
auf  phönicischen   Ursprung    zurückzuführen,    wie   das   ümgek 
üondem    es    liegt   hier   das    nicht  sehr    häufige  Beispiel    vor, 
7.woi  Onttergestalten ,   obgleich    zwei   durch  Abstammung. 
Iteligion    und    Charact«r    grundverschiedenen    Völkern    ang 
dt'iitKicb     in    Folge    gleicher   Attribute    gänzlich   mit    einander 
sJimnienHi(?sKHn  und   identisch  werden,  - —  Khnlieh  wie  in   der* 
(bischfn  Mythologie  Hercules    in    unerfreulichster  Weise    mit 
lydiscbfn    und  semitiscben  Gott«,    oder  die  kleinasiatische  Gott 
inutter  mit   d^r  dea  Syria  vermengt  wird,  so  dass  es  fast  unmCglirb 
wird,  das  Eifjfcnthum  der  verschiedenen  Nationen  zu  unterscheid« 
In  Cyiiern  hat  der  jahrlmndertlange  Einfluss  der  griechischen 
KpRter   der    hellenistischen  Oberherrschaft    den   einheimischen   Gc 
verdrilngl    und    an    seine  Stelle    den    fremden    gesetzt;    und    es 
gewiss    kpin  Zufall,    dass    kein    Schriftsteller,    sondern    <  li( 

älteren  Mouunnenie  den  [ibunikischeii  qön  der  Nachwelt 
haben.     Man  kann  iui  (ti-unde   behaupten,  dass  schon  in  dtr  bilii 
guis  von  Idalion  der  bDQ  Ct©"i,  d.   b.  nach  unserer  Auffassung 
Uebersetzung ,    nicht   das    Original    der   griechischen    Worte, 
VerhiUtübis  kennzeichnet. 

Die  seuviliscben  Colonisteii  Cypcms  stammen  stura 
Theil  aus  dem  Orontesibale:  der  Name  von  Ainalhuj«,  der 
rühnttfii  Cultui'stättt'  der  Aphrodite,  ist  identisch  mit  der  gnttMO 
Metrupüle  am  Uronles,  n73n,  uin  von  anderen  Zeu^puuen  n 
schweigen').     Die  Bewohner  dieser  Gegenden,  die  CbeÜier, 


1)  Die  &Udt  AmmucboHtus  (lusyrisdi  AiuüuIumIjuÜJ    nuf  C/itMn 
wohl  „Nou-Flainiil". 


Marätinanuy  mytlmlogUciie  MiaceUea^ 


Streitbares  Volk,  welches  wir  in  Uli*reii  Zeiten  im  Karaiife  mit 
|en    Egyptem    lUitl    Assyrena    bej^riüen    finden    (Duncior   I    252  f. 
|54  fF.).       Die    Deukmiller     der    ilauiessiJen    geben    uns    delaillirte 
Schilderungen    der    Erobeningszüge   gegen    die  Cheta   und   neimen 
Ds    auch    die   von    ihnen    verehrten  <JOtter.      Der  Graf  Vugüe    in 
einem  Commenlar  zu  den  beiden  Inschrirten  von  Citiuin  und  E.  Meyer 
iiese  Ztschr.  XXXI,  Ö.  719)  iiuben  aus  egyptischen  Stelen  den  Uott, 
BT    als  Paredi-os  der  n:r,   der  in  Cudesia  verehrten  Kriegsgöttin  | 
chgewiesen;  es  ist  gewiss  kein  Zul all,  dass  wir  beiden  Gottheit«» 
Cypem  wieder  begegnen,  wuhin  ihr  Colt  ohne  Zweifel  von  den 
betitlschen  Colonisten  gebi'achi  worden. 

Eine  ei-wünsthte  Bestiltigimg  wöre  es,  wenn  der  Namen  \4ßi- 
pai//fftf  in  der  Inschrift  C.  1.  G.  44 »i3  aus  der  Nlihe  von  Maaneh 
■irklieh  den  Güttesnamen  C]d-i  in  dem  zweiten  Theil  enlhit-lte, 
"ie  ich  diese  Zisch.  Üd.  XXXI,  Ö.  9Ö  vennuthele.  Dif»  nur  in 
Qer  fehlerhaften  Cojjie  Poecn-kes  vorliegende  Inschrift  lautet: 

0  YAKt:i2AE:£ENTimNHMi 
Oi\JBEJFA  ^iA2£JlOIS  mOY 
KAI  AM  A  OBABEA  TH2:E  Y  II  ONE 
MOYfÄMETHAYTOY 

htovg  ffa  fttiv6<i  'Af}TBft{e]t{<ji 
ov  ax  i[Ti}i]EGiv  To  fjivr}fi[d 
ov  ' Aßi8ija\paq  Jtowciov 
xat  *Afia[iß\ßaßia  Tt^i  Ev7iolk]i 
fiov  ya^ttT))  avTov 
Am   rechten  Rand    steht    noch    ßAPAXOY  (>    ^p:i),      Offenbar 
findet   sich    der  in  Fmge   stehende  Name   wieder   in  der  aus  der- 
selben Gegend  stAUimeiiden  N.  44ü4: 

.  BEJP  .  .  AY  .  AS  EMOY  E'MIAJKJA::: 
Ich  mag  diesen,  wie  man  sieht,  nur  unsicher  überlieferen 
Namen  nicht  ym  weit-tugehendi^n  Cunvbinationeii  nnssbruuchen;  ganz 
abgesehen  davon,  dass  das  yj  doch  nicht  den  Lauten  qiai  entspricht, 
und  PS  ntiher  lag,  sie  durch  die  dein  Griechischen  gelliuhge  Ver- 
bindung an  wiederzugeben.  Dafür  enthält  unsere  Inschrift,  einen 
andern  (löttemamen,  der  bis  jetxt  noch  immer  verkamit  wird.  Der 
weibliche  Name  Z.  4  'Afiaö-ßaßta  ist,  wie  Nöldeke  (Gott  gel. 
AA,  1864,  ö.  86 1(  bereit«  ganz  richtig  erkannte,  ein  Cuniposittun 
mit  rtttt,  dem  Femininum  zu  l^?;  der  genannte  Gelehite  liest 
drtn  Nomen  Afjta&ßaiXri^,  indem  er  das  ttjg  welches  mir  ein 
Fehler  dos  Steinmet/  zu  sein  scheint  (sL  des  Numinativß  i/),  zu 
ilnn  hiir/,UKi«:ht.  Dies  ist  nicht  zulässig,  da  die  Fi»rm  des  Namens 
durch  sein  WieTlervor kommen  in  N.  44<j2  (,Ituuieh  bei  Maarret) 
....  aptv[i\u)atv  hanaifta^  xu't  /.taoßußia  Itov^  ya  1.  ( /l|ju«['''J- 
ßaßia  gesiciiei-t  ist.  Kli  zwritle  kein*'n  Augenblick,  dass  wir  hier 
U^  XXXII  -Mi 


3Ivrdümmmn,  mflkoipgiaeAe  MiteelUm. 


560 


di«  daniMeeniieh»  Göttin  Bab««  tot  um  habco,  6ermk 

ms  durch  «ine  Stelle  im  Pbotiüs  (Damasettts  Leben  des  Uidi 
ood.  243,  8.  555  H&scbel)  erhalten  ist:  Brißut  9i  cm  ^t«^ 
fiaXtata  oi  Iv  Jaftaaxai  xa  vtoyva.  xaXoi'Ci  ncuSia  fidij  Jl  mm 
ja  utigdxia  ano  r^  na^'  txvroSg  rom^ouir^  Baßiag  <Hm 
Für  Bttßia  wird  anch  die  Variante  Bußaia,  d.  h.  Baßia 
geführt.  Die  Richtigkeit  der  bei  Pboüiu  gegebooeB 
lud  ihr  hohes  sprachliches  Interesse  leaehtet  ein,  v«ui  mai 
Bemexkungen  in  Gesenins  Tbes.  ▼.  s.  rm  (TImb.  II  &  S41> 
pflln  oculi'  dorchUest  Zn^eicfa  ersehen  wir  hieraits,  da» 
Baßia  eine  animSische  Gottheit  war;  da  bis  jetxt  qo*)  jedoeb 
auf  phönicischem  Gebiete  nachgewiesen,  so  stehe  idi  am' 
diesem  Grande  noch  an,  an  der  Seite  einer  *Afut&ßaflim 
Diemer  de^  pbönlcischen  Gottes  zu  gtatniren. 

Dagegen  i«t  ans  in  derselben  Gegend  eine  Stfitid  des 
cultus  bekannt,  welche  bis  in  die  sp&testen  Zeiten  weit  ond 
berühmt  war;  ich  meine  Anüochien  mit  dem  vielbemfenen 
pressen-  und  Lorbeerhain  von  Daphne.  Bekanntlieh  ist  Anti< 
eine  Gründung  Seleucus'  1,  welcher,  wie  Justin  (XV.  4)  sich  a«^ 
drückt,  die  beuachbarten  Gefilde,  d.  h.  den  Hain  von  Da|)bnr 
dem  AjM»H  weihte.  Hier  befand  sich  ein  Tempel  des  (iottes  ocblt 
einem  Ileiligtbum  der  Artemi^s  und  einem  AJsj'^lbexirk  (8trmbo  8. 
749  f.).  Die  «Assyrier*'  zur  Zeit  des  Apolloiiius  von  Tvana  knfipAv 
an  den  Lorbeerbain  die  bekannte  arcadische  Soge  von  d«*r  Daphn«: 
eine  Reibe  uralt^^r  Cyi^ressen  umgab  den  Temj^tel;  in  den  Qa«U«i, 
hiess  es,  badet«  sich  der  Gott;  von  einem  jungen  Gypressenscbosa 
glaubte  mau,  dass  ein  ,u$syrii$eher*  Jüngling  ^)  Namens  KypanJtol 
in  denselben  verwandelt  sei  (Pbilostratus  V.  \\Hi\\.  I  e.  16),  Wmb 
wir  Malalas,  dem  antio«'hemsehen  Historiker,  dessen  Werk  TO»  d«D 
abenteuerlichsten  Erzliblongen  winunelt,  die  er  jedoch  der  Local- 
triulition  /u  entnehmen  pflegt,  (^ilauben  schenken  dürfen,  so 
der  Cypressenhain  viel  alter  als  Seleuems;  Heracles  (welcher?) 
nftmlich,  als  er  in  der  NiLhe  des  Heiligthum^  die  nach  ihm  bei 
Stadt  gi'ündete,  schon  einige  Baume  gepflanzt  (8.  '204  Bonn). 
beiden  Statuen  des  Apoll  und  der  Artemis  wurden  dort  SfMkr 
vom  Antiochus  Philadelphus  aufgestellt  (S.  234)^).  Dort  wiiidsi 
jiUirlich  im  Monat  Lou«  (August)  grosse  Umzug«  und  Feste  gr 
feiert  (Strabo  a.  a.  O.  Julitm  8.  467  ilertl).  Im  Jalire  3G2  wunlt 
das  ganze  Heiligthum  durch  die  Nacblikisigkeit  der  Tent|)elwAfililar 
ein  Kimb  der  Flanmien  (vVmmiiui  a.  a.  0.  Jultanus  tv.  a.  i}.\ 

Stark  <Gaza  u.  die  philist.  Küste  Ö.  568)  macht  auf  den  ITl  _ 
stand   aufmerksam,   dass   Apollo  uns    speciell   als  SchttUgott  iS 


idt 

riar 


l)  4^»via  Met  X  131  IT.  crrälilt  «lio  VorwAiidluniC  Om  von  Ai»»  ««O^t« 
('r>t»clM*n  «liin^Miig^  C'>pnri>»u.s  in  den  tutcli  ihm  henAiiulci^UMiiin ',  vielii*klit  i*> 
(InmU  die  Hotiz  /.»  VdrbiiHtcu,  tl«u  in  AiiLiw1ii<«it  n*fvb  in  «{itt«r  IMt  diw  A^ 
hltroAt  ^ofi-iiTl  wupJo- 

2j  NAih  Anuniiui  <S   SS5  VkI)  von  Aiidochiu  EpiphaiiM. 


Afordlmann,  mythologische  Miacetlen. 


fSl 


^Krir 


CU8,    des  Gründers  von  Antiochien,    und  seiner  Nachkonunen 
ekaant  ist;    dieser  Uelehrt-fi  neigt-  dazu,    Cxxlt^?  in  Syrien,  die  uns 
tta  der    hellenistischen  Zeit  unter  griechischem  Namen  nlierliefert 
jBnd^  auf  den  Einfluss  der  FremdheiTS^haft  zmückxuiuhi'en.     In  der 
Thal  sehe  ich  ini  Augenblick  keinen  zwugenden  Gnind,  den  Apoll 
Irou  Diiphne   für  einen  einheimischen  Gott,  ku  erklüren,    nicht  ©in- 
eine besondere  Wuhrscheirdichkeit,  dies  anzimehmeii  liegt  vor. 
flenkt  man  andererseits,  wie  sich  in  dieser  Gegend  iKiehweislieh 
Ifce    semitische  Culte    auch   unter  dem  Hellenismus  lürterhielten 
,  zum  Theil  weite  Verbreitung  fanden  :  der  Zeus  Kasios  (T'Stp  nbit) 
leisirt  als  Triptolemos,  die  Ätiiene  Oyn'ht'Stike  =  Belisama  (auf 
ner    lat.    Inschiitt) ,    die    Artemis  -  Gad   von    LaodicBa    u.    A. ,   so 
iarf  man  es  nicht  für  unmöglich  erkhLi*en,    dass  hinter  dem  A]*ollJ 
Iron  Daphne  irgend  ein  alter  chetitischer  Gott,   nach  unserer  Ver- 
Quthung    der    EJ'fil,    stockt.      Auch    ist    natürlich    nicht    zu    ver- 

dass  die  meisten  hellenistischen  Städt^grilndungeu  nicht  soj 
^1»T  Nengrändungen    %\x    nennen   sind,     als    vielmehr   Öynökismen 
ier    alten    einheimischen    Bevölkerung;     stieciell     von    Antiochiwn 
lassen    uns    dies    die  Angaben    bei    Strabo,    um    von    Malalus    /u 
schweigen,  vennutheji. 

Gehen  wir  zu  den  übrigen  semitischen  Völkern  über,  so  liuden 
1r  auch  hier  mehr  oder  minder  bestimmte  Nachrichten,  dass  bei 
ihnen  ein  dem  Apoll  zu  verglinchender  Gott  verehii  wurde.  Lucian 
(de  dea  B^Tla  c.  35)  beschreibt  ein  itri  Tempel  der  Atargatis  zu 
Hierapolis  (Bambyke)  betindliclies  Götterbild,  wie  folgt:  Nüchst 
d«»m  [vorher  beschriebenen]  Thron  [dps  Helios]  ist  ein  Holzbild 
[locrvoy]  des  Apoll  autgctjtellt ,  welches  ganz  ungewolmlicher  Art 
ist;  alle  andern  stellen  den  Apoll  als  Jnngiing  dar,  einzig  diese 
haben  das  Schnitzbild  eines  bilrtigt-n  Apoll  aufzuweisen,  und  sie; 
rühmen  sich  noch  dessen  mid  schioiihen  die  Hellenen  und  andere, 
welche  einen  kindlichen  Apoll  (An6XXoiva  ncüÖa)  verehren.  — 
Auch  haben  sie  noch  etwas  anderes  Besonderes  an  ihrem  Apoll ; 
sie  sind  dii'  einzigen,  welchi*  ihn  bekleidet  darstellen*.  Im  folgen- 
den Abschnitt  bespricht  der  Verfasser  ausführlich  das  Orakel  dieses 
lottes,  welcher  nicht  etwa,  wii*  es  sonst  üblich,  durch  di^n  Mund 
Beiner  Priester  seine  Weissagungen  offenbarte,  sondern  durch  Be- 
wegungen und  Sprünge  des  Sclinitxbildes  in  einer  Art,  die  lebhaft, 
an  das  Tischrüeken  erinnert.  Macrobius  (Saturn.  I,  17):  „die  Ein- 
wohner von  Hiempolis,  welche  zu  den  Assyriern  gehören,  über- 
I tragen  alle  Eigenschaften  und  Wirkungen  der  Somie  auf  ein  bür- 
Üges  Götterbild,  welches  sie  Apollo  nennen.  Sein  Gesicht  ist  mit 
i*inem  langen  Barf  versehen,  willtrend  sein  Haupt  von  einem  Cala- 
tlius  überragt  wird;  seine  Gestalt  i«t  mit  einem  Panzer  geschützt; 
jn  der  ausgestreckten  Ittichien  halt  er  injit^  Lanze,  hierüber  ist  eine 
kleine  Victoria;  in  der  linken  hlllt  er  eine  Hlume;  ein  Gorgonen- 
umwnrf  mit  Schlangen   umkrUn/t    deckt  die  «Schulter  vom  Nacken 

Itibw&rts.     Adler  daneben  drücken  den  Flug  aus(?);  zu  den  Füssen 


50*2 


befindet  »ich  eine  weibliche  Figur,  zu  deren  Recbten  and  Linken 
ebenfulls  weibliche  Figaren,  sie  werden  von  einer  Schlange  an- 
ringelt*.  Uro  kurz  zu  sein,  so  gkube  ich,  dziss  der  A]>oUo 
Ulera{>olis  kein  anderer  Ist  als  der  wohlbekAimte  Uadad.  welcl 
in  dieser  Stadt  als  Paredros  der  Atargatis  verehrt  wurde,  s. 
Stellen  bei  Bandissin  Studien  etc.  S.  312  ff.  Anderwllrts 
beschreibt  derselbe  Schriftsteller  den  Gott  Adad,  welchen  er 
8ol  bezeichnet,  etwas  verschieden  (1  23):  «das  Bild  des  Adad 
dargestellt  mit  nach  unten  gerichteten  Strahlen' ') ,  welcher 
übrigens  der  zuerst  gegebenen  Beschreibung  nicht  geradezu  wid 
si*ri(bt.  Wenn  dieser  Gott  den  »Assyrem*  zugeschrieben  wird«! 
sind  wohl  gerade  damit,  dem  Spracbgebrauch  Lueians  and 
erstangeführten  Stelle  gemÄss,  die  Einwohner  von  Hierapolis 
meint  Nach  allen  bisher  über  Hudud  bekiuinten  NachriishteJi 
derselbe  eine  den  AramUeru  eigene  Gottheit. 

Mit  der  Bescliieibung  des  Gottes  von  Hierapolis  stimmt 
stens  in  einigen  Tbeilen  die  Figur,  die  sich  auf  dem  Revers  einig 
HatrajKMiinün/.en    mit    aramäischen    Legenden    findet.      Der   llenog 
von  LuynL\s  tbeilte  sie  verschiedenen  persischen  Ötattbidtern  (Sy0 
uesis,  Deines)  zu,  HeiT  Dr.  Blau  (Beiträge  lur  phönicischen  Mi] 
künde J   der   Stadt  Nisibis    in  Mesopotamien;    der   letat^jre  Gelefa 
mucht«    auch    schon    auf   die  sogleich  zu  besprechenden  Stellen  ' 
griechischen    Scbriftstelleni    aufmerksam.      Doch    hat  sich    Br 
(MüMzweseu  in  Vorderasien  S.  350,  vgl.  Ö.  495)  entschieden  gei 
diese  Attribution  ausgesprochen,   indem  er  sie  vielmehr  der  Stj 
Sidü  in  Pumpbylien  zuschreibt.    Somit  sind  diese  Münzen  für  uu 
Zweck     unbrauchbar,     dagegen    btsiigt     allerdings    die    Stelle 
SaiKhuniathon  (c.  22  FHG  III  5(j8)i    „Es  wurden  dem   Krono*  : 
Feraea  [im  phön.  Texte  stand  wohl  ins  nor]  diei  Kinder  gebor 
Kronos,    der   denselben  Nameu   wie    sein  Vater  führt,   Zeus  B« 
und  Apollon* ,    wenn   man    von   der   euliemeristiscben   Einkleidu 
absiebt,,    dtisH    bei    den   verwundk'.n  StiUnnum   Ln  Mcsopotami^'n 
pbruiiciscben   Gottheiten  vergleichbare  verebrt  wurden,  El,  B«l 
Hmhn]. 

Wir  begegneten  üben  bereits  der  niissbräuchlichen  Anweodn 
deB  NanieiiK  Assyrer  auf  die  aramuiscbt!U  Syrer;  es  ist  natürlit 
dass  wir  biermiter  nicht  die  alten  ächten  Assyrer  7.u  verabAlun 
haben;  auch  diese  ältt^sten  Semiten  vorehilen  einen  Apoll.  Stroh» 
sagt  (1.  X\'l  c.  1):  Borsi[ipa  ist  der  ArUimi»  und  dem  Apoll  heil»*; 
(damus  Stepli.  By/.  s.  v.,  S.  176  Mein.J.  Diese  Angabe  fiibrt  um 
gleirh  auf  die  Si»ur:  Horsippa  war  die  Stadt  des  Nebn,  diis  ,off«a- 
barendt'n"  Guite.s  (Dmicker  I  203  u.  20G);  in  ihm  «rkanntfu 
diu    Griechen    ibreu    'AjntkkttfV   ^uwxi^   wieder.      Die    idttu 


1>  Vwgl.  dio   vott  V»itfU6  vorüflenlUchtou  AbbilclaiiKen  »nf  m«! 


Mordtmann,  mythologische  MiscelUn. 


563 


3.  des  Nergal ,  Sin ,  und  auch  des  Nebo  *)  haben  sich  in  Meso- 
otainiHii    mit   grosser    ZiShigkeil ,   als    die    alten   Babylonier   schon 
ngst    ausgestorben,    bis    zu    df»n  Mandäcrn    henih    gehalten.      Ich 
j^laube    daher   auch,    dass    der    Tempel   des  Apoll    in  iSeleucia  am 
rigiis,  der  bei  Gelegenheit  des  Partherfeldzuges  des  Lucius  Verus 
ron    den    römischen  Soldaten    geplündert   wurde,    ein   Tempel   des 
Uebo    war;    dieselben    erbruebfn    unter   Anderm    eine   liücbse,    aus 
seither  ein  giftiger  Hauch  hervordrang,   weicher  eine  verheerendo 
r»>stseiK-he  zur  Folge  hatte.     So  erxUhlt  der  Biograph  des  Kaisors 
„  (Julius    Capitüiiuujj    \.    Ver.    c.    8).      Animianus    Murct'Uiiius    (lib. 
tXin,  S.  251   Val.)  erzjllilt  dieselbe  Geschichte  etwits  anders,  fügt 
»gegen  hinzu,  dass  gleichzeitig  das  Bild  des  Apollo  Chomeus  von 
einem  Standort   weg   nach   Rum    geschleppt  und  dort  im  Tempel 
I  palatinisühen  Apoll  aufgestellt  worden.     Allerdings  wiu-  8eleueia 
gut   wie  Antiochieri    eine  tiriindung    des  iSeleueas,    und  in  der 
Üähe    befand  sich    ein  zweites  ApoUonia:   allein  auch  hier  miklite 
ch    in   dem  Apollo  Chomeus   eher    einen   orientalischen    als   einen 
bellenischen  Gott  sehen. 

Gehen  wir  weiter  'zu  den  Arabern  über,    so  hat  bereits  Herr 
)r.   Blau   schartftinuig    den    idumiiischen   Apoll    mit  dem    KoL^i  „  jj 

äentificirt,  (diese  Zt,schr.  XXV  8.  5<Jij  A.).     Josephus  v.  Apion.  c. 

berichtet,  dass  die  IdumJler  den  Apoll,  anderwärts  (Antiqq.  XV, 

?,  o),    dass  sie   einen  Gott  Ko^k  genannt  verehrten.      Schon  Tuch 

at  (d.  Ztsch.  III   lf>a)  Koze   richtig   mit   dem  vf>rislamischen  t!e- 

Htterdamon  der  Araber,  dem  ^  ;i     verglicbea,   nach  welchejn  noch 

c  "' 

auf  den    heutigen  Tag  der  Regenbogen  der  Bogen  des  Kuzah 
"  _  i^  y«i^  heisst.    Herr  Dr.  Blau  hat  eine  Anzahl  iduiniliseher  Numen, 

die  mit  Ko^i  zusammengesetzt  sind,  nachgewiesen:  Koaroßctgo^ 
(Jos.  AA.  XV,  7,  B  XX,  9,  4)  *=«  p -»j'  ja  ,vou  K.  geschaffen', 
Ko(tßd^axog   (C.   I.   G.    III   &149)    =    ^Jli  „^ä    .K.    segnet*.  2) 

)iose  glücklichen  Identiticirungen  werden  durch  die  in  den  Keil- 
chrift*!n  vorkommenden  Namen  aufs  schönste  besüitigt  (Schrader 
teüschr.  u.  d.  A.  T.  57,  su).      Es    ist  femer  gewiss  nicht  ziifölüg, 


1)  V«r|i;I.  rt!o  charftconwcbon  K<>iiigo  l't/tufr/^yioe.  jlßtWT/foyoi  Wad«1. 
1^1.  do  Numisin.  II,  94  ff  ,  dio  \V<rebruii(r  dos  Sin  hei  tlcii  Hivrrnninm  hW  in 
Ne  Zoit  dos  Julian,  iiiul  ^u  Nüim  dio  pftlmyronlstliuri  Nnmini  173133,  131133, 
H1pl33  ,     13313    (Vonii«;   34,  ßG,  ß7.  73k    ktUtoror  wurd  aiiph  in  EdessH  ver- 

brt:  .füoob  vua  Ediuua,  div»u  ZUch.  XXLX,   131. 

2)  C  I.  O.  514i)  l.Ht  st.  kO^ILir.'lkiH'  KU  loson  K02ftAP^X0JS\ 
{lt<ifh  dunchon  »tollt  ein  vorstiimmoHor  Naint?  mit  (flcichor  Endung  r  , . , jftf]«^ «/!»[*, 
3«ie   Instlirifl     villi    ftor'nt     (Edre'iji    C   1.    Vt       Jfj73u    eiiümlt   Z.    3    dioselben 

Kamen:  aMü(?)vio[i.  h]oi(itttfa]^ov  xai  Kot)[,-itifirnx\oi  raßiifav  et«.  Aiiü  dor 
ztcren  In&ehrift  liosüo  sich  das  idumäiadio  N!inioa<iVDr7.oichnis!i  noch  vor- 
ehren. 


Mordtmarm,  mythologüche  MiaceUen, 


564 


dass  der  Name 'i4?roZAü(yorog  mehrfach  von  Idamäem  geführt  i 
(Joseph  d.  b.  Jud.  Xlll,  13,  3   ü.  I.  G.  5149).     Stark  (a.  ik 
232 f.  447  f.)  höbt,  mit  Reeht  die  Thatsoche  hervor,  wie  untOT 
verwüstenden  Kriegen  der  htdlenistiüchen  Zeit  die  arabischnn  St 
der  IduniJkn-   und  Nabutiler  immBr  mehr  das  ehemalige  Gebit^l  der ' 
rhilisttr   übei-flutht-n   und   schliesslich   auch    in  die  8eestadt4»,    wie 
Gaza  eindringen.     Wenn  wir  daher  ei-fahren,   dass  in  der  letzteren 
Stadt  z.  B.  gelegüntlieh  ihif-r  Einnahme  dnrch  Alexander  Janinwni^ 
der  gesaninite  Rath   im  Trni|»i;'l  des  Apollo  niedergemetzelt 
(Stark  a.  a.  0.  500,  Josephu.s  AA.  Xlll,   13,  i),  und  das»  noch 
Auf.  des  5.  Jh.'s  daselbst  unter  den  acht  heidnischen  Tempeln  sid 
ein    solcher   des  Apidl    befand    (»,    d.  Stelle  aus  den  Acten  des 
IViiydiyj-ius   ZDMG    XXXT    101),    so    bin    ich    geneigt,    hierin 
Einiliis^i  der  iduniüischen  Bevölkming  dieser  Stlldtfi  zu  sehen; 
selbe   gilt    von    der   Gnschichte,    die  Apion.    der  Widi^n^ucbt^r 
Josf'phuM,  \i.m\  Apoll  in  Duix  der  bekiinnten  Seestadt.  erzUhlt  hatt( 
die  er  geradezu  eine  iduniüiscbe  Stadt  genannt  (Joseph,  c.  Ap.  II. ' 
Unter  diesen  Uiiislilnden  /.ögere  ich  auch  nicht,   den  ApolbKruU 
Ascalon  als  nicbtidiünicisch  zu  erklJlren :  nach  Africanus  (bei  Eu 
h.    eccl.    1  tt, :?)    sollte    der    glt?iibnaniige    Gros.svater    des    Her 
di'S  Grundeirs  der   idurnüischen  D>nii«tit.%    in  Aj»ctdon  Hicrod 
Tempel    des  Ajiollo  gewissen  st^n.     Wenn  dwr  spätere   K«inig 
Stadt    selbst    spater   noch    als    beiniat  blichen  Still  zi>unkt  beb» 
80    wird  sie  jedenfalls  auch  miter  ihren  Uewobncrn  eine  gut^e 
zahl   seiner   Landsleut«   gehabt  haben.     Auch   bei    den    Nubat 
und  Idumilni  iu  IVtra  scheint  eine  Ilhnlicbe  Gottheit  verehii  wor 
•jM  st'in;  vgl.  die  Stelle  aus  Ejvipbunius  ZDMG   XXIX    10<». 

Ebenso  wie  im  Süden,  ballen  sieh  iiucb  iin  Norden,  in  Me 
potiiinien,  die  arabiscbt'ji  Wüstpiistiiinme  in  den  Studien  fehtgeset] 
Orrbuene  mit  seiner  Huuptstndt  Edessa  war  ein  araliitjches  Bei<^ 
riinius  V,  !?<j  sagt  geradezu:  Arabia  habet  oppida  Edessoni. 
quondan»  Antiochia  dieelmtur,  Cairbas,  Crassi  clade  iiobileK;  Ur 
rechnet  Singara  bei  Edessa  vxi  Arabien  (s.  St.  Bya.  s.  v.).  Zu 
Theil  waren  sie  vom  Tigrnnes  dorthin  verschleppt  worden  (l'linh 
VT,  H2K  /.um  Theil  halten  sie  sich  während  der  W^irrcn  dw 
mischen  Bürgerkriege  dort  festgesetzt,  so  in  Arethusa.  EminMi, 
liopolis  und  sontit  (Sti*abo  S.  7. 03).  Die  Könige  von  Edess«  Ab- 
gai-us,  Vul,  Maiuuis  etc.  führen  arabische  Namen;  ihre  Herrs>chtß 
soll  von  einem  gewis.sen  Osdroos  t  detn  Fühi'er  einer  arabisolmi 
Horde  gegründet  sein  (Procop  d.  b.  I*.  1.  17).  Behalt«n  wir  dies« 
im  Auge,  sa  werden  wir  die  von  Julian  den  Edessenem  zugeschrie- 
benen iiottheiten  Azizus  und  Monimos,  die  er  als  Mors  und  Mercorl 


]i  Or    IV   8.   195  Herd.   01   ti/v 'ESeaaaf   oiitovptt^,    it^iv  l{  «1 


Mordtfftanay  mythologische  Afücellen, 


rUäri, 


j^f 


und 


r*^: 


den  arabischen  Einwandere ni,  nicht  den 


I 


tischen  Einwohnern  zuschreiben,  obgleich  der  Autor  im  Ver- 
lüf  saliner  Rede    vom  Arnos   s-.i^,    diiss   der  von  den  St^fent  m 
Azizos    genannte   Ares    ävn    Helios    geleit4?t    (ed.    Hei'tlcin 
•0  ort  fi^v'A^f^g'A^iC^os  XeyofASifog  i'nö  tmv  otxovvTutv  ti)v 
^Mößav  2vQWV  'HXiov  ngonofinsvit).     LSt^de  Namen  Irn^'on  un- 
reifelhat't  anibisrhes  GeprUge,  und  kehren  in  den  griechischen  In- 
ihriften    der  ehonuiligon    provinciu   Arabia    hilafig   genug   wieder, 
ese    gjiny.e  Erörtenuig   i^vürde    nicht    hierher  gehören,    wenn  wir 
k-ht  durch  eine  Anzahl  diieiseher  InschriftCT  (C.  I.  L.  III  1 130—  1 1  37 
üarlsburg,  875    zu  Thordn)    den  Azi/ns    als    deus    boruis  («tuT  ^ 
sphoruK   Apollo    Pjrthius ')    kennen    lernUm.     Dieser  Lit^htdiümm 
m  natürlich  nicht  rtiit  dein  syrisch -araniHise htm  Apollo  von  Hie- 
ipolis  identisch  sein;  doch  bleibt  seine  Natur  nicht  minder  dunkel, 
oisst    posphoms    allgemein  „Lichtträger"    oder   bezeichnet  es  den 
als  mannliches  Wf'sen  gedachten  Mo rgenstem?     Allerdings  sagt  der 
Kirchenvater  Hie ronyni US  {/auu  Arno«  c.  5):  8idus  dei  vestri  ehraice 
dicittir  23t2,  id  est,  Lucifori,   riuem  .Saracenici  hucnsque  vcneraittur 
(vgl.  syr.  KPima  =?  Venus  hei  Lagarde  Abb.   15,  *7-,   UJ,  i:»)  und 
Leben  di^s  h.  Hilarinn  (Opp,  ed.  Francof.  a.  ItiHl  t  I  p.  IBO  D) 
▼ou    den    heidnischen    Einwohnern   zu    Elusu:    colunt    aut+jui    illaiu 
[d.  h.  die  Venus]    oh  Luciferum,    euius    cultui  Saracenonim  natio 
dedit^a  est.     Aber  die  Thatsache   wird  sich   doch  gerade  umgekehrt 
'erhalten ;    nicht  weil  sie  den  Lucifer  verehren,   verehren  sie  aueh 
Venus,    sond<im  weil  sie  diese  verehren,   beten  sie  auch  ihren 
lern,    den  Morgenstern    an,    wie    bekanntlich    die  Assyrer  (Ztsch. 
XXVTI,   103).     Snmit  können   wir  dem  E[iithelon  posphoms  nur  die 
Bedeutung  ^lichtspendend"  beilegen,  uhne  Be/iehuiig  aul"  den  eben- 
falls  so    benannten  Stern.     Stark  n.  a,  0.  S.  573    behauptet  zwar 
ferner:    „Neben  Husares    ist  Lueifiir  h<ich  verchii  als  Morgenstern, 
als  Taghringer,  wahrscheinlieh  der  auch  in  Namen  der  Herodiaderi- 
it  bekannte  KoCi,  (fott   der  Iduniiu-r,  welcher  mit*  Herghtihen  ver- 
rt  ward,  uiid  z.  B.  utit  dem  Zeus  Kasios  bei  Pelusium.  mit  dem 
rischen    Hnhcngotl    ganz    verschniülzeu    erscheint*,      flier/u    wird 
tirt    Lnean.    I'hars.    Vlil    857:    Lucifer   a    Casia    prospexit    rupe 
lynique  mislL   in  Aegyptum  primo  quoque  sole  calenl43m.     Es  ist 
jhade,  dass  der  VeiffWiSev  uns  die  sonstigen  Belege  für  die  ,hoho 
rebnmg"    des   Lucifer   vorenthalten  hat;    denn  jene  I)icht.f?rstell« 
ill    doeh    nur    unter    Anwendung    einer   geUluhgen    Metapher    und 
poetischen  Detail nnilerei   den   Ausdmck    ,die  Öonne    ging   in 


1)    ('.   1.   Ij    III    ll.'id:   (1«o  hniin  )riiero   |[))<iN[iti(iTu    1131:    bono  |inoro    IW^^l: 

houo  |mr«r<)  |  [Ki^iiliuni  A|M>lliiii  |  PyHiJn,  iiliitüvti    ll.'J'ii  —  Il,'l7.      875  au*   dor 

itt    des    VnloriiirK    rlon    Axizn    Imuhi    [>|iu-i-f>    (Kisithoro    ci'riMrvHjtori    oU*.      (Vjrl. 

■(^Rnio  Atiti    16,  xTlT)      Die  Scliroibuug    p<.*K|ilKirus    inI    nurti  i$ou»l   uiücliriltJuli 


Men.  ▼«nmO^di  Mek  ■liiiMiiirMiiilic  YcMläam, 
id  LoeüiBr  nf  doa  tlifiMJiwhiM  fMaboqge  aa^riMi;  dnm  ODt 
•ber  doch  HiflOMBdem  ew,  n  liriMptia.  da»  diecer  B«g  din 
HwycuM  oder  Lodler  ge««dit  wac  Pngiigi«  Mag  lAwaK  aStr 
dk«i  m  dia  baksHt«  Fabel  gdbdbft  hAm,  ^ai  yob  der  ^dlaa 
dei  Cashu  die  an^gdbende  Sobim»  m^oo  S  8ti 
nacbi  wieder  ndübar  wiid,  eiaa  Fabel,  welcba  fümgem  maA 
f^Lnthnmnigen  Beige  bei  Antiodiieii  eniUt  wird 'X 

Nun   bat  Tuch   (ZDMG   m.   195)  atlerfiBga  nodi   ciiw 
zahl  SteUen  aas   bjunÜinaebeii   Aotorea   dtiit,   welcbe   den  Colt 
dea  Lodfer   and  der  Xaßu^   =    1^  geoamiien  V^ms  bei 
TOfislamischen  Arabern   beweinn   sollen,   und   hei  namentlich 
Xaßdg,  soweit  mir  bekannt  ist,  fibenU  Glauben  gelnndeB  i 
8ynt  n  c.  4.    Mover&.     Blao  dieee  Ztschr.  IX,  2S4  A.  XV^ 
Dies  Factum,  welches  sonst  nirgend  dorch  eine  ftliere  Qae 
liefert    wird,    scheint    mir    wichtig    genog^    am   anf  seine 
Würdigkeit  ontersacht  za  werden. 

Tacfa  a.  a.  O.  führt  als  Belege  Joannes  Daroasdns  Th.  1,  8.  1| 
and  den  Anonymas  in  Sjlborg^s  8aracenic»  8.  70  an. 
kommt  einü  Si«Ue  üqs  dem  'Ekiy^ot;  aaqr'^  twp  'iaftatjiAtu 
xai  rvtf  (fXvagiag  tw¥  doytuntitv  aiTwv  S.  l  der  Sylhorg^sclK 
BanMsenica:  Oi  ^agaxrjvoi  .uixP*  IM^*'}  ^*"^  ' IJgaxXiiov  rov  ßi 
tfiXittg  jrgovtov  (idaXolaTgovv  ngosxirfovvrt^  t^  iiu^tfo^ 
dfrTQifi  xai  xr^  'A(fgoÖitn  ijy  dt]  xai  JCaßag  rry  iauTiör  6i4 
ftdyovm  ylfüTty  iStiloi  Si  ij  Xi^t^  avrtj  rtjw  utydXijv)  und  r^ 
/.weil«  von  Seldrn  (de  dis  Syris  8ynt,  11)  angeführt«  ,e 
SariM^ononun" :  dvaitifiaiii^tu  rov^  rtp  Trgiuivtß  nqoiMin^oyi 
aarQ<f>^  fjyovv  r^  't^utgtfögcp  xai  r^  'Affgodirtj  t,v  xara  \ 
rcüy  'Agdßwv  yXöiottay  Xctßdg  6voftd^ov<fi,^  Tovriarty  uiydl 
liobeck  (im  Aglaophamns  8.  1227  f.)  schreibt:  Cahiri  auxtu  vu 
dii  magui  vocantor,  ipsmoqae  nomen  Arabicum  Vubir  magna 
valpt  et  praocipn©  Veneri  tribuitur  ut  ostendit  (»utherhilhus  c.  Ij 
fafrf'chesi  8aracenorum  haec  afferens  [folgt  die  oben  i-itiri«  St<ilJ 
HiiHT  paucis  gressibus  illnc  escendi  poterit,  tiode  prüSjH?ctus 
ail  lütimam  antiquitatis  oraui.  Eteoim  Anna  Alex.  I.  X  284 
hanc  Cabiriam  Venerem  ipsani  Ast^irten  perhihet :  oi  ^nganifV 
ripi  'AnraQTtjv  xat  ritV  'A(fTagüi&  ngoaxvvorai  xai  Tf)v  iq 
OViV  nag  ai>toJ<i  X^ßctQ.  Nicht  minder  lehrreich  ist  die  Na 
dazu:  Haec  et  qaae  soquuiitar  a  Vossio  sumpsit  Idol.  11  31.  461 
«jui  quae  ex  Euthyniii  Zigabeni  pmioplia  affert,  eadeni  omni« 
guniur  apud  Anonymuni  contra  Muhammed,  quem  le  Moyne  i 


l)   MoU    I  c.    in    Plbi.    Ii.    ri.   VI  §  80    Anuiiijui    M.trrrll     I     XXII    (S   1« 
V«!.).      Ilnr   ijeilehrt«»  Isaac  Vo!«   lint    ülKrr  Ak'sv   K«bcl    »öno  Imur«  j>birwei 
Eröiicniiiß  ^wcliriuboii;  s.  seine  Aiinn*rkun|;  r.n  M"U  1,   10  u    IH. 


MortUmann,  mythologiache  MUceUen, 


öS? 


_Viirr.     Sacr.  p.  429.     Constantini  lociim  XIV.  68  addidit  Tristanus 

"lomm.  i>.  17    ad    illiistraDduiii  üraniae    et    Astiirtae    oomen.     Hie 

Ccedit  Bartholoraaei  Edosseni  €onfutatio  Hagareni  p.  307.     ov  oi 

igaßig   doxifiäC.iTe   ro   iu)eq:6Qov   otargov ,    Zißm ,    'At^^odlti}^ 

Kgovov  x«i  Xctfjtag  Xiytre.     Schol.  Gregor.  Bodlej.  p.  43  TcevTt]V 

OTi)v  "h'XXrjvig  -ijyov  irrjOtov  ^xnalai  xa&*  i}v  krij^O-ij  XgKTTog 


>! 


J 

i 


iogTiiP  hyo%'  xat  2£aQaxt}voi  nakca  ryv  nag   avrotg  dtpouivtjv 

(fgodiTtjv^  i^v  är)  Xctßaga  (sie  atonos)  t/]  ftvrmv  ngogayogivov- 

'IV  yXüJaarj.     Letztere  sowie  die  diese  Ztsckr.  IX,  234  A.  aus  Mai 

Ipicil.  Rom.  II,   133    atigrführtp    Stelle    ^ehen    auf   die  Stellfi    des 

![ii[thauiu8  zariick,  dio  ich  in  dieser  Zeitschrift  Bd.  XXIX  8.  99  tF. 

handelt  haho ;  nur  dass  dio  dreisten  Münche  das  richtige  Xnaßov 

das   undenv^itig    ihnttn   heknnntc  Xctßagct  (hez.  Xafictgä]  ver- 

andelt  und  demnach  erklärt  halten.     Was  die  übiigen  angeführten 

utoren    fast    gleichlautend    über    den    Namen    der    saracenischea 

.^dirodite    aussagen,    ist  natürlich,    soweit    sie    sich    nicht    gogen- 

itig    ausschreibeil  ,     aus    einer    gfimrinsamen    Quelle     geschöpft. 

"Wenn    ich   niieli  nicht  tiliLsche,    liegt  uns    diese   selbst   oder    doch 

in    weniger   verfillscbter  (lestalt  beim   Conslaiilius   roi-phyiogenetes 

und  Cedrenus   vor,     Ersterer    sagt    (de  adrn.   inip.  c,    14)    ngogev- 

ovrai  *Ji    xal    elg    tu    Ttjg    AifgoShiig    äoigov ,    o    xaXuvm 

iovßdg,     xal    civft(f>tüVot'ßiv    iv    Ttj    ngogiv^jj    avTiZv    am  Mg 

^aXXä   ova   xanßag""   ö   tcriv   o  i9e6s   sf«*  'Jffgoöini  rov  yxig 

T?«ov  aXkä  siQogovoftd^ovmv,  rö  Öi  old  «i'ri  tov  xai  avvÖirt- 

fiov    Tt&ktni ,    xat    ro    xovßdg    xaXovfti    t6    äfirgov    xat    Xi- 

yovatv  üVTbtg  ^äXXä  uiu  xovßdg'.     Cedrt^nus  I,    711   der  Bonner 

Ausgabe:  [die  Saraccnen]  waren  n<ich  bis  vor  kiir/em  («öt'/endiener 

und   verehrten    die  Ai»hrudile,    d.   h.    ,die  Lust",    der  Heiden,    als 

deren  Stein   sie  den  Morgenstern  liezeichuen;    sie  nannt*!n  dieselbe 

in    ihrer   griUdichen  Sprache    kubar,    d.  i.  dio  gross«,   und  hiessen 

die  Aphrodite    eine  Göttin,      üra    aber   den  Schein    xu   vermeiden,) 

als  ob  wir  lügen,  will  ich  ihr  gi-osses  Mysterium  erklären.    Dio  Worte 

ihre«  abscheuliehen  und  gotteslästerlichen  Gebetes  lauten  alla  alla 

mt  kubar  uUa;  alla  alla  beisst  Gott,  ihi  ^giösser",  und  ktihnr  „die 

grosse",  d.  h.  die  Momlgöttin  oder  Aphrodite ;  somit  bedeuten  jene 

„Worte  Gott  Gott   grösser    und   die  grosse  (d.  h.  Aphrodite),  Gott, 

Ich  glaube,    der  aufmerksame  Leser  hat  schon  mit  Erstaunen  den 

wählen  Sachverhalt  errathen,  ohne  dass  ich  es  auszusprechen  nöthig 

chatte:    irgend    ein  Windbeutel  hat  die  bekannte  mohammedanische 

Vortnel  Allahu  akbar.    gr.  dXXaov  Ctxßag,    missverstilndlich ,    ver- 

muthlieh  durch  reinen  LesefehJer  in   aXXa  ülfa  xaßng  vervvatulelt, 

und    dazu    eine  sprachlich  wie  sachlich  glnicli  albenie  lnt«iri»rehitiuii 

hinzugefügt.     Ein  zweiter,  der  diese  benutzte,  führt   nur  noch  die 

Allgemeine  Angabe   an,    divss   die    Saracentän    die  Aphrodite    kubar 


^■«"c 


568 


Mordtmann, 


genannt;  und  einem  diitt^u  tMlt  noch  die  Angabe  des  Epiph;uiill 
ein,  die  er  sich  beeilt  mit  seiner  Weisheit  zu  int^rpoUren  und  bei 
der  Anna  Comnona  verwandelt  sich  dieses  Phantom  schliesslich 
die  Astarte. 

üüberblickeii  wir  die  ResiiHato  der  vorstehenden  Betracht 
so  llisst  sieb  nifht  ]eui[,n]en,  dass  uiis  weniger  eino  oinheitlirbe  ' 
stellfuij^  'LWin  LeitfadiMi  gpdifnt  jtls  die  rein  ilusserlicht»  Benenne 
durch  fltp  Unru^hnn  und  Uoinor.  .Schon  bei  diesen  sind  die  Lic 
götter  Apollo  und  Artemis  viel  weniger  priicisirte  und  conc 
Gestalten  als  dies  (wenigstens  in  historischer  Zeit)  z.  B. 
Aesoulup,  Aphrodite,  Dionyso.s  waren.  Wührond  Helios  Süzn 
die  rein  iihYsicalisfhfii  Seilten  der  Sonne  reprtlseutirt .  haben  sid 
im  Api>ll  eine  Anz.ihl  Eigenschaften  vorköipert,  welche  als  WirVungnffl 
und  Ausflüsse  des  Li<;hts  galten,  wie  z.  B.  die  Weissaguu 
Nur  in  dem  8r4tnen  Falle  wo  er  als  Gcwittergot.t  ei*srheint  (Ja 
l'o]«.  Auf.  273  r.)  liitt  in  ihm  pfirsonitieirt«  Natui'ki'atl  zu  T« 
wilhrend  suiist  -nur.  noch  in  seinen  nie  fehlenden  GeseJiusson 
Erinnerung  an  seine  ursprüngliche  Bedeuliuig  sich  erhalten 
Wir  durften  diiher  von  vorn  herein  ei-wail-en.  dass  ihm  nicht  dar 
weg  ein  lifstiramtor  allgemein  semitisrher  Gott  entsprechen  wtir 
was  schon  durch  di«  Sc>ltonliHit  dieser  Ideniiücation  indicirt  wwr" 
In  den  orientaÜHchPU  Religionen»  speciell  bei  don  Semiten  hat  df^ 
Sonnengott  entjjchieden  den  Vonang  vor  jdlen  andeni  elementartn 
Gottheiten,  ja  er  wird  theilweise  sogar  zum  Hauptgott,  und  **" 
solcher  allmJUilich  zur  Verkfirpenrng  der  abstracten  Gottesid 
selbst.  Dieser  Unistantl  und  die  bekannte  mehr  durch  spnachlic 
Process  vor  sich  gehende  Verdoppelung  und  Verm«dirung 
GöttergPStaU  bat  bei  den  8emitcn  ebenfalls  eine  wenn  auch  imr 
geringe  Anzahl  di  niinomni  gentium  geschaffen.  Aber,  mu  ein« 
Parallele  zu  ziehen,  wiihrend  die  spraihlichen  Differenzen  der 
mitischen  Völker  kaum  grösser  sind,  als  die  der  gi'iechischen 
lecte,  sind  die  SRCundUren  Gfitterreihen  so  venichieden  wii» 
Griechen  imd  liömem,  luid  köruien  daher  nicht  dem  Ursemiti« 
angehört  haben.  Die  Lichtgottheitt^n,  —  tds  solche  dürfen  wiri 
im  Allgcmpincn  nach  ihrer  Wiedt^rgabe  durch  Ap«db>  auffassen 
die  wir  soeben  bps]irochen,  sind  aber  theils  directe  Ableger 
urspmitisclipn  .Soiinenbaals.  so  mtj^chieden  der  cartluigisclip  ^I3n  bJ 
der  aramlUsche  Hadad ,  theils  sind  sie  Gewittergottheitt^n .  so 
cyprische  rjTöl  und  der  idmnJlisuhe  ^  ja .  Was  dio  beiden  \e>\zifx\ 
anbetrifft»  so  brauchen  wir  uns  nii'ht  lange  nach  rarallolf^n  ua 
zuschauen;  der  Ztvg  Ke^av%'t(K  von  Seleucia,  dfr  c^a« 
welcher  auf  einer  palmyr^MÜsrlHMi  Inschrift  durch  Zii^  KiQitvvt% 
übersetzt  wird,  der  assyrische  Kimniou  (Baudissin  Studien  30»» f 
endlich  din  tiefempfundenen  j»oetischen  Schildenmgnn  des  Orwiti 
'■^  JiHrn  Trstanietit,  dies  AIIps  zeigt,  xur  Genüge,  Aix&s  mxx 
1  Semiten  das  Gewitter  die  religiönen  Vorstellungen 
t  hat      Was   endlich   den    deus    bonus   puer  posphonu 


Min-dimannf  mythologitehe  Mitcdlen.  569 

anbetrifpfc,  so  ist  bis  jetzt  nicht  möglich,  seinen  Character  n&her 
zu  bestimmen.  Doch  mag  er  immerhin  identisch  sein  mit  dem 
Morgenstern  *);  er  würde  alsdann  nicht  zn  dem  Kreise  der  so- 
laren Götter,  sondern  zn  den  auch  sonst  von  den  Arabern  gött- 
lich verehrten  Sternen  gehören.  Wahrscheinlicher  dünkt  mir  aber, 
dass  er  zn  einer  Glasse  göttlicher  Wesen  gehörte,  über  die  wir 
bei  den  Semiten  nur  sehr  dürftige  Notizen  haben:  ich  meine  die 
Licht-  und  chthonischen  Dämonen,  welche  die  Alten  mit  ihren 
Dioscuren  und  Gabiren  vergleichen. 


1)  Dafür  würde  n.  A.  sprechen,   dass  Julian  aosdrficklich  sagt:  itffono/i- 
nevst  rov  ijUov  „er  geht  der  Sonne  voran". 


670 


Notizen  und  Correspondenzen. 
Kajänier  im  Awestä. 

Von 

Th.  NOIdek«. 

Spiegel,  der  auf  die  üebereinsiininiung  der  Mythen  des  At 
mit  den  Angaben  jüngerer  Quellen,  nameniHch  des  S4hniuie. 
li*»clit  grossen  Nachdiiick  legt,  hat  o.  A.  auch  darunf  hinge« 
dass    die  Fürsten  der  Vor/eit,    welche  Jast  13.  isa  und   19,  ti 
getählt  werden,  zum  grössten  Theil  auch  bei  Finlausi  in 
Zusammenhang  vorkommen.    Diese  Mlinner  sind  Kmri  Kav 
K.  Aipiwanhu  üdff'r  K.  Aijnwofm(2)\  K.  Usadhan (9);  K,  Arifm(% 
K.  Ptsina{b);  K.    Hyarsan   {Bydreian'i){%)\    K.  Sydwarmtn(\ 
K.  Haosratoahh  ')(8).     Der  Umstand,  does  an  beiden  .St«tlJ«n  I- 
in  derselben  Reihenfolge  st«hen,  zeigt  schon,  das«  diese  nicht ' 
kürlich  ist^  und  so  wird  man  auch  von  vornherein  aiinohm»^n, 
der  Achte,  welcher  nur  an   der  einen  Stelle  (13,  iss)  genannt  wir 
mit   Absieht    an's  Ende    gestellt    ist.     Nun    hat    schon  Spiegel 
Stelle  des  Firdausi  Macan  22^  (-=   Vullers  I,  314;   Mohl'H  Ueh 
setscung,  Octavausg.  I,  382)  herangezogen,  in  welcher  Kni  QobAtikt 
vier   in  folgender  Ordnung  aufgezählt«  Söhne  hat :    KAüs  *) ,    äV 

AreS ,    Kai  Pixin    und   Kai  Annin.     Man    erkennt    wie    in 
Vater  nr.   1,  so  in  den  3  erst-en  Söhnen  nr.  3 — 5 ;  nur  Kai  Ar 
passt  nicht     Femer  entspricht  anerkannter  Maassen  Sydwarian  (I 


l)  Die  Ni*rnfn>f<iruioni  Ktclicii  auch  hei  Avn  \wr  (l  i.  !•  6),  waichc 
nicht  weitrr  vt>rk<«nnii'n ,  loidlich  «iit-hcr.  Für  die  l^cttimmtius  ilcr  Enilaxif«!) 
bt  ^ÜRülig.  «latu  sio  AU  der  dnoxi  Stelle  &]lo  im  AccilmUt»  »n  der  — d«m  J» 
Genitiv  slobou. 

1  \  THos  ist  dto  amhisrho  Furm ;  rutii  nouiM?r&iM.'h  Ut  Katfädk. 

M  lU'kjuintlich  »ns  Kuica  Üman  uiitslAudeiL  Muabräuc blich  <rinl  •> 
Mtideru  Stellen  dunii  niK'h  ('tniiud  Ka»  f<=  Kcueti  diivnr  ffe*otsi  fHm  FW« 
ÜMon  iNuin.  L'*a\  loimiiit  •uoh  nii  Hudercn  Slcllfn  d««  Awosti  rt>r  WiA«« 
die  U&goro  Form   UmMiham  ■tamint,  miVbto  ich  ^tsm  rem  «inua  Kcnnar  MNk 


Notizen  und  Correspondenzen. 


öfi 


SijdwacM  oder  Sijdtocüi »),  dem  Sohne  des  Kdtts^  und  Kaioa 
H€tosraipanha{h\^)  dessen  Sohne  Kai  Chosrau.  Die  Reihpnfolge 
d«r  bis  jetzt  ideutilicierteu  Naiiien  ist  ßlsü  dieselbe  wie  im  Awesü». 
Ich  bin  nun  aber  im  Sümde,  auch  die  beiden  noch  felilend^n  2 
und  0  aus  jüngeren  Quellen  an  ihrer  richtigen  Stelle  nacliKuwt'isen, 
Na<.'h  den  ai-tibisehen  Werken,  die  in  soleheu  Dingen  die  verlorenen 
Te hie wi  -  Schriften  durchweg  genauer  wiedergeben  als  die  neu- 
pei-sisehe» ,  ist  Kai  Küüs  nlimlich  nicht  der  Sohn  des  Qobadh, 
sondern  sein  Enkel  durch  den  sj^\  ^  (cod.  Sprenger  30  5); 
Binini  104;  lim  AthtrI,  170,  wo  x-JUi  ).  Bei  Hamxa  3(i  steht  dafür 
(als  Vater  des  Kai  PiSiu)  b*.5uO  .  und  S.  25  hat  die  Lejdener 
Handschrift  zweimal  >.  li  .  \  das  m  Gottwaldi's  sehr  un- 
zuverlässiger Ausgabe  fehlt  Haniza's  Formen  deuten  auf  Kai 
Af/weh,  die  einfachste  Wiedergabe  des  Kawi  Apiwahu  (=  Aipi'- 
wanhu,  Aipiwohu),  Dieses  niusste  im  Pehlewi  -^'ICT  geschrieben 
erden.  Jetzt  sieht  man  gleich^  dass  jenes  \j^\  auf  falscher  Aas- 
spracbe  der  Fehle wi-Schreibung  beruht,  indem  man  nilmlich  den 
dritten  Ducbstabeii ,  der  w  und  n  sein  kami ,  mit  Unrecht  als  n 
nahm  und  arabisch  tj^\  schrieb  *).  Derartige  falsche  Fomven 
kommen  auch  sonst  vor.  Auf  alle  FllUe  haben  wir  hier  nr.  2. 
Und  nun  zilhlt  cod.  Öpr.  30  die  4   Sühne  dieses  Mannes  in  dieser 

Folge    auf:    ^^  ^  ,  ^i;!  ^  ^  ^^b  ^,   ^J  ^  ^.     Hier 

ist    also    ausser    3 — 5    auch    G    gefunden ,    denn  niemand  wird  die 
Identität  des  B^arian  mit  dem  vierten  Bruder  bezweifeln,  dessen 

i'stsche  Aussprache    etwa    Bijdres    wllre**).     r-*t*}     s^    ^^^   ^^^' 


t 


1)  Aiul.  cht  i<t  liier  niis  rS  ent«tAn(le<n,  du  dünn  vreiter  so  i  ward .  gaiix 
wie  ^iA.  &ltichi  »uh  öiari  4N«iiniimtiv)  und  weiter  xu  u*mp.  ätai  (jcwurdon  ist. 
Jio  vrlfiili^t  »ich  dio  ZIJMti   XXXI,    14M   Aimi.  ü  von  mir  aurgowurfonü  Fnigu. 

8)  lieber  das  Vorliiiltnisia  liur  Kurmen    Hfinrmnaiih   umi   Haotraifuüha  all 
eiiiftuder    müebtti  icli  aut-li  Kern«  vo»  einem  Kt^uior  Ijoluiirt  wurtlou      Loüttoroii  * 
»ielit    wIm    t'ln    fiitjxmymitum    out  VrdJIu    :ius      Kür    Haotirawaiäm ,    wie    «n 
onserer  St«lle  »tt»ht  (Oonit.),  wäre  wolil   beiwr  Hii«r"  zu  jtchroiben. 

3J  LTotM?ir  dioso  wiclitiyo  IIjuKlscIirift  vyt  Rolibtteiii,  De  (.'lironographo  Arabo 
ftuonyinu,  Btmn  1877  und  m««tiK^  Aiiie«j|;ß  im  lit.  t'entnUld,  1877.  23.  Juni  col. 
858  f.  8ie  geht  dureliwog  inii  Tsilmri,  dossim  Tt«xt  icli  für  diesea  Abschnitt 
allcrding»  nicht  vor  mir  Imbu.  (jiirß.Utl 

4)  AajI,  worauf  nuui  »uuHcbsl.  kumiut,  i*t  scbuu  grapliLjcli  utimügUch,  daza 
wird  wahu  wolil  iiur  tib.  selbständig«^  Wort  oder  als  doulliclie«  UUetl  einos 
L'<jiu}»ijsituii>s  XU  f>eh. 

ö>   Ü»  y   vor  ä  (in  Worten  »io  mijdn,  ««yü/>a«  =   .jÜLo    u.    s.    w.)    im 

P«hl  durch  ein  Dopp^l-Jud  !iu-S(^ndrü»:kt  wird,  da»  liier  ganz  wio  «iu  H  und  H 
«ussiebi  (s,  meine  U«»bHr*otxuiii,'  (ie*  Kdrndmak-i-ArtfJchStr  Ö.  59),  »o  wird 
|kj  wuhi  eiti(k<;b  eiuB  tkl«clie  Uni:i(clir«ibung  (statt  juJ|  >eiu. 


572 


Notizen  und  Correspondmuun,  < 


daast  ist  somit  als  eine  Entsiellang  anznsehea,  die  yielleicl] 
bedeutend    iüter    ist    als    dieser   Dichter.      Wir    haben    Dtm 
folgendes  Schema  *) : 

Kai  Kawädh(l) 

I 
Kai  Apweh  (2> 


Kküs  (B)      Kai  Are§  (4)       Kai  Pi^In  (5)       Kai  Bij&r^  (6) 

I 
SijäwachS  (7) 

I 

Kai  Cbosraa(8). 
Wir   können    nun,    bei    dieser    genauen  Uebereinstiinniiing 
Namen  und  Reihe,  mit  voller  Sicherheit  aimehmeit,  dass  die  Ja 
die    genannten    Personen    auch    in    derselben   verwandtschaftlic 
He'/iebung  KU  einander  kannten  wie  die  SpHteren,  dass  nvithin 
Stammbaum  ist: 

Kawi  Kawäta  (l) 

I 
K.  Aipiwohu  (2) 

K.  U8adhan(a)     K.  Ai^an  (4)     K.  Pisiiia(6)     K.  Byarsan( 

I 
K.  SyäwarSan  (7) 

I 
K.  Eusrawarth  (8). 

Die  Trene   der  UeberliePerting .   mit   welcher  diese  zum 
ganz  inhaUslef>r  gHWnrdeneu  Namen  durch  alle  Klippen  der  P^li 
und    der   arabischen  Schrift    hindurch    gerettet  sind,    verdient  alli 
Anerkennung.     Vi*^lleicht  findet  ein  besonnener  Forscher  auch  unti 
den    sonstigen    zahlreichen,   meist  genealogisch  geordnet««n,  Na 
aus  der  persischen  M^ihenzeii,  welche  nanumtlich  Tabari  und  0< 
Spr.   30    geben,    noch    weitere    Aufklilningeii    über    ycrsonm 
»Sachen    im  Awesta,    wie    sie    sokbt?    für  das  Bundehi?»n  positiv 
reichem  Miuisse  enthalten.     A'^ielleicht  können  solche   Mitfheilun 
arabischer  Werke,    bei    aller  Dürftigkeit,    durch  die  Ordnung, 
der  sie  die  Namen  verknüpfen,    selbst  dazu  mit  dienen,  die  iri) 
liehe  Bedeutung  jener   etwas    schattenhaften  Gestalten    im  Awe 
zu  erkennen. 


I>    Ich    stelle    \wr    zum    Tbeil    nucli    die    ursprtinglicho    PinuMIdil 
mQtbimismreifle  iviciii>r  her 


t  und  CorreapomlenMen, 


57S 


lieber  eine  Stelle  des  Aitureyänuiyaka. 

Th.  Au/reclit. 

lieber   die  unfehl b uro n  Vorzeicben  des  bevorstebeiiden  Todes, 

in    specioUein  SiniH5    arishta^)   genannt,    handeln    die  Puruna,    die 

niedrigere  Art    des  Yoga,    niid  in  heschrfinkttir  Weise  die  Medidu 

und    die    Aüirnhjtgic.      In    den    Puräi.m    ist    dieser    Gegenstand    im 

neunzehnten  Kapittd  des  Vä^upuräna  (Oxf.  Catal.  p.  öl),  im  drei- 

undvierzigsten  des   Miii'katuleyapnrana,    im   neunzigsten   Kapitel  dos 

Lingapuräi.m  behiuidelt     In  l{e?,ug  auf  die  Yoj,'aphilosophie  ist  das 

^Yogasütra  von  l'atanjali  3,3a  (UxJ".  Catjd.  230  h.  Pandit  4,  aui*)  und 

aus    dem  Märkftijdeyapuräna    ausgezogene  hundeitundzweiund- 

^echzigste  Kapittd  der  Qäriigadharapaddhati,  väntarase  'rishlAJfiäna- 

parichedat,    zu    vergleichen.     Aus    der  Medicin    erwähne    ich    die 

Merkmale  des  Kundebenden,  welche  der  Bhavaprakä^.a  1,  i  S.  135 

und    Su^ruta    (ed.    183ÖJ    1,  lu    aufzählt      Auch    die    Astrologie 

kennt    einen    arishtädhyäya    bei    der   Stellung   dos    Horoscups    bei 

Geburti^n,  Ltigbujat/ika  von  Varuhamihira,  ed.  Jacobi,  S.  24. 

Die    mir    bekannte    iUteste    Darstellung    der   erwähnten    Vor- 
Bichen    findet    sich    im    dritieu    Duehe    des  Aitareyäranyaka    3,  lu 
Jer    nach    Häyana's    Alitheihmg   3,   2,  4, 7 — is.     Der    Text    ißt    ia 
er    Ausgabe    von    Itiijpndralälaniitra    H.    3f>2  ff.     abgediiickt.      Bei 
j^ergleiehmig  desselben  mit  MS.  1.  CK  1353  und  dem  Burnellschen 
18.  1.  O.  84   in  <iranthasi'hritl  haben   sich  nur  die  folgenden  Fehler 
|[etunden.     S.  353,    L.   1    lies    tthuL     L.  7    lies    sampatmäiva    (so 
uueh    der    C<>nniieiit.ar).      L.   9    ist    hint.er   prajvtdato    ausgelassen : 
ratha.syevQ[»alKli8    tafti    (ho    auch    der    Conun.).      Die    Ueberset/.ung 
lautet: 
^m  ,Wir    haben    oben   (3,   2,  3,  n)    ei-klilit,    dass    dieses  unköri>er- 

^HSehe  Heelisuhe  Wesen  (ätnni)  und  die  (bereits  erürt+'rte)  .Sonne  eins 
^Bind.  Wenn  diese  beiden  sich  trennen,  die  Soinie  wie  der  Moud 
^Bus.steht  und  Üire  Strahlen  nicht  hervorbrechen,  wenn  der  Himmel 
^Koth  ist  wie  Krapp,  wenn  eines  Menschen  Aft«r  klafft,  wenn  sein 
^^?opf  übel  riecht  wie  ein  Kdlliennest:  dann  wisse  er,  dasK  es  mit 
seinen)  Dasein  vorüber  ist  und  er  schwerlich  noch  lange  leben  wird. 
^m  In  diesem  Falle  ^)  soll  er  tbun  was  er  als  seine  Schuldigkeit 

^P»etrachtet ,    und    die    üieLeu    Vei-iie ,    die    mit    tfad    atiti    yac    ca 


Ij  (^Hvnrnnin  «n  ViüAVH'latlÄ  cd  Hall  i>  131  «rklürt  sürislitaili  mit  mamiia- 
KDCAkuyi>f;iivi<^>i.t:4lju5>uiiiUÜb  l)ur  Uhitvapruku^'a  ed  ('nie.  1,1  8  127  sngt  iii 
auK  «"f  Krankheätnn:  ri>giti<»  mniAiinin  yasmfit]  AViii^-jnmlihAvi  lak.thynto  |  l«l 
^liHiitun  nrittlituzn  »yäd  ri<»hhim  t'.ij*l  tad  ucyat«  ||  Uehor  üliiilH'tH'Ti  Alujr- 
ubon  in  lOurMi«!  ist  der  Artikel  Denth  (hurn»  pccttlior  to  familtes  in 
Brnndfl  Pi>|)nlar  AntujuilM-s  (Loiulou  184!))  III,  ^2^  tn  vor|^leiclicti 
2)   EberiM>  itj   doii  sl-cIiü   i>(icli!>tt<»   Ftillcn. 


574 


NoüsAti  ttftd  Correapoiu 


dürake  beginnen  (Rv.  9,  67,  «i — 27),    auch  den  Vers   üd   il  pral" 
nasya   rttaso    (Ev.  8,  6,  »0),    die    sechs  Vei"se.    welche   mit    y      ~ 
InaUvtö    pavainüna    iinfaugen    (Kv.   9,   113,  e^ii),    und    deu    V« 
ud  vayam  tamaaa-s  pari  (Rv.   1,  50,  10)  füi*  sich  hersagen. 

Auch    wenn    die  Sonne    durchhrochen    erscheint    und    wie 
Nabe  eines  Rades  aussieht,  oder  wenn  er  seinen  eigenen  Schult 
durchbrochen  sieht:  wisse  er,  dass  es  ebenso  stehe. 

Au<  li  wenn  in  einem  Spiegel  oder  im  Wasser  er  sich 
küptig    uder    kopilos    sieht    und    die  Reflexe    in   den  Augenster 
entweder  verkehrt  oder  schräg  erscheinen,  wisse  er,  dass  es 
so  stehe. 

Wenn    jemand    die    Augen    schliessend    darein    starrt , 
scheinen    ihm    glBichsam   Haarnetze  *)    (Flimmer?)    vorzuschweb 
Wenn  er  diese  nicht  sieht,  dann  wisse  er,  dass  es  eben  so  steh 

Wenn   jemand    die  Ohren    bedeckend  auflauscht,    dann  pfla 
er  ein  Gerilusch  zu  hören,  das  dem  eines  flackeniden  Feuers  od 
eines    rollenden  Wagens    gleicht     Wenn    er    dieses  nicht  hört, 
wisse  er,  dass  es  eben  so  stehe. 

Wenn    das  Feuer    blau    wie    ein  Pfauenhals   erscheint, 
er   bei    wolkeulreiöra    Himmel  Blitz,    oder    bei    bewölktem    keii 
BlitK,  oder  bei  hochbewölkt^m  helle  Dünste  siebt,  dann  wisse 
dass  es  eben  sO  stehe.  _ 

Wenn  er  den  nackten  Erdboden  gleichsiun  brennen  sieht,  dana 
wisse    er,    dass   es   eben    so    stehe.  —    So  weit  die  aogeo 
Erscheinungen. 

Jetzt  über  TrUmne  '). 

Sieht  er  einen  schwarzen  Mami  mit  schwarzen  Zähnen, 
ihn    dieser,    tödtet   ihn  ein  Eber,    springt  ein  Aife  auf  ihn, 
ihn    der  Wind  fort,    verschlingt  er  Gold  und  spi.nt  es  wieder 
geniesst    er  Honig ,    verzehrt    er  Lotnsschosse ,    trllgt    er    auf  da 
Kopfe    einen    einzigen  Loiu.s  •') ,    fährt   er   mit   angespannten  E* 
oder  Ebern,    treibt  er,   mit  einem  Nardenkranz  gesclunückt, 
schwarze  Kuh,    die   ein  schwar/es  Kalb  bei  sich  hat,    nach  Süd 
hin:    sieht   er   eins    von   diesen    Traumgesichten,  so    solJ    er   (« 
Abwendung    des    drohenden    Unheils)    an    dem£elben  Tage    fast 
dann    eine    aus  Mib.h    gefertigte   Topfspeiso   kochen    lassen . 
mit    HiTsagiing    der   einzelneu  Verse    des    NachtJiedes  (Rv.   10,  i« 
darbringen,    mit    andei'weitiger    Speise    Brahmai,>en    bewirtheo 
selbst  Muss  geniessea" 

Soweit    dft.s   Äranyaka.      Es    bleibt    nur    zu    erwähnen    fllri 
dass  dieser  kleine  Abschnitt  in  das  dritte  Kapital,  wobh'^s  mit 


1)  batnraka  wird  von  dorn  S«liuiia.M<>ii  mit  legoittiruLtt  <iii  Nu^niUilj 
k«3«,"»J'i*"*)  erklärt,  \ 

'Jt  llicrKuf  beruliKti  dio  »tuij^nötlhiföya ,  di«^  üirti  »ntwt>dcr  in  l^mundi«*  ■ 
FurtM    vc>rUiMloii,  od«r   it»   Furämai  cin^ii'wliolu'n   ütu\. 

Hl  okapuiidaiikam,  Sclioliii^t:  rnktav.%ruau)  iti  sjiiupnidttjiAU. 


Notizen  uiul  Corre*poudenzeH. 


B75 


nbolischen  Bedeutiing  der  SamhiU  und  ihrer  Theilo  beschäftigt 

Bt ,    nicht   hinoini>:isst.     Dip    ungeschickie  Weise ,    mit  der  er  dtm 

fusaiuuienlhaug    des    neunten    und    elften    Aljschnitts    unterbricht, 

aacht  es  otfenbar,  äa&s  er  aus  einer  andei'weitigen  Quelle,  sei  es 

ach  iti  tllterer  Zeit,  eingeschaltet  worden  ist. 


NAclitriLgliclie  Beiiier klinge  11  zu  der  zweiten  Auflage 
des  RiiBrTeda. 

Von 
Tb.  Aafreelit. 

1,  42,5    lies:    ijiishann.      IX,   114,  3.    pada    lies:  minä-suiyu^j. 
13,  2.    pada  lies:    su-i'iwiisthe.     Ö.  533   fehlt  das  pratika:    asme 

odia    sactt   sut«?    8,  97,«.     ö.    (j23    lies:   yat    t?ä   deva.     S.    644: 

'Itihotrain  tvsl  kave  findet  sich  auch  in  Vs.  2,  4. 
Vorrede  «.  KXXU.     Vgl.  1,  48,  u: 

ye  cid  dhi  tväiu  pshayah  parva  ütuye  juliüre  'vase  inahi  }  mit 
8,  8.«:  yac  cid  dhi   viim  pura  fisliayo  juhüre  Vase  narä  j 
8.  XLn.     Ich  glaube  jetzt,  dass  aJiamtfajiä/i  aus  der  Redeus- 
aliam  dhamiiii  üana  t=   sanänij  entstanden  sei. 
S.  XL\T[  und  XLVII.    Die  Verse;  arcanty  arkani,  upa  prakshe '), 

j^ra  va  iiidnlya ,    viyvatodävan ,  <jam  padani  finden  sich  in  Ait.  Ar. 
434.  435,  der  Vers:  indro  vi^vasya  rSjati  j  ebendort  S.  454.  — 
XLVIII  lies  552''  statt  252  l\  und  624»'  für  (>24«. 
Ein    ausführlicher  Index    aller  Rigverse,    welche  im  Aitareya- 

bnihnmna  ei-scheinen,  wird  der  neuen  Ausgabe  desselben  beigefügt 

werden.       Hiese    wird    etwas    spiUer    als    angekündigt    erscheinen, 

Feil  ich  beBsere  Hss.  des  Cummentars  erwarte. 


Zur  Chemie  der  Araber. 

Etlhard  Wiedemani. 

lü   seinen   vortrefflichen   Beitragen   zur  Geschichte  der  Chemie  ] 
bat  Hnrr  Professor    K<ipp  ^>    auch    die  Geschichte    der  Destillatioa  I 
Qgehend  besprochen  und  dabei  dem   Worte  Alenihik  einige  Zeilen 


1)  Qpa  prakMlit!  «rklitrt  dor  Schuliiust  mit:  plmluimvrikithoiin  »anipäditäni  i 
fitrftny  atrn  pl)tk.sliiii,'ahild(tA  vivakahUÄni  |  loshÄin  sMutipAvarti  yigapradefa  1 
liapriikAliiih  |  Lfidrif;e  priiilü(,>o   «tc. 

t)    lieriQHUti    Knpp,    Beitrfige  sur   Gwchichto   der   tlioiuie.      Erstes    Stück 
«17—23» 
Bd.  XXXII.  37 


576 


Notizen  und  CorrespondenwoH.' 


gewidmet.     Auf  fiiie  Mitibeilung  Weil's  sich  stüUejid  bfmtTkt 
dass   das   olji^ie  Wort    erst    Kiemlich   spllt  bei   den  Arabern  in 
gerQC!inerfn  (iplirnudi    kam,    da  es    sich   iti  dem  FremdwÖrterbn 
von   Al-fiawaliki    uus    dem    12.  .lahvliiindort   noch   nicht  finde. 
kommt    aller    das  Wort    so    viidlaili    in  iüiereu  arabischen   Wrr 
chemi.srheu    luid    medicijiischeii  Inhalts   vor,    dass  da.s  Fehlei»_ 
selben    in    d<^rn  obigen   Lexikon   wold   darin  7ii  stieben  ist, 
dem  Gedankenkreis  seines  Verfassers  zu  fem  la^. 

So    findet    es    sieh    in   einer  alten  Diü.seoridesübersetrung, 
in  der  Leydener  Bibliothek  hmidschriftlich    (Cod.  289  Warn.) 
bewahrt    und    mir    tJurcdi    die   (Jute    des  Herrn   Profegsor  de  (Ig 
zuji^änglirh  geworden  ist.     Sie  ist  ursprängliol»  theils  durch  Hon 
Hjn  Ishak,  theüs  diiirch  Stejdianus,  den  Hohn  des  Bfwiilius  tuigt'fei 
IHe    uns    vorhegende    Eniendation    derselben    von    Al-Hosein 
lbn\hun  .  .  .  Al-Taliari  Al-NAtcli    wurde    im    Jahre   3H0   d.   H.   (9 
n.    Chr.)    beendigt    (ef.    Cat>    Cod.    orieiit.   B«bl.    Acad.    Lugd. 
Vid.  III  p.  227). 

Die  betreffende  Sl«lle  lautet  anf  Fol.  rr  v.  der  obigen  H« 
Schrift : 

Oi-völ  IfJu:  f^^j^i  »jLf:>vJjJl  j;  j^^    .j.A3jg  jL^  jXi  ^  ^ 
J<*j<iJi  ^ÖJ>\  )J^\  ^.,ü  yüü!  s:i„js^  »>^^5  ^-Ä-i^*^'  u^l*^  ^ 

In  dem  griechischen  Text  -)  lautet  die  entsprechende  8ti 
"^YÖgägyvQog  Öi  (fxtvuQirat  ano  roi  ä^tutov  Xtyoukf 
xaTaxQTiGTtxiZg  äi  xai  tovtov  xivrafidgewi^  Xiyoß4ivot\  ^tvM 
yag  \ni  ?.ondSo>i  xtffaftiag  xoyxoi'  üidtiQorv,  tj^ovrn  xtvvußi 
fiiQixad-dnTtivati'  cif4/9txn,  yiwikittf^favTi^  nijkrpf  itra  vstoxaioH 
ävfiQa^tv.  ij  ydg  ngoat^ovaa  Tip  äußixi  äno^va&ilGa  i 
dnotpvxif^iiOft  vS^ä{)yvQog  ytvtrai 

Es    entsi»ri<  ht    «dso  genau  dem  Woi^t*!  afißt^  im 
Texte    das   v,JL^t    des   arabLsehen,    wodui'cL   ein   direeier 
dafür    gHÜelVrt    i.sl ,    dass    Alembik    nicht«    anderes    ist^    ali 
gnerliische    tifi/jt^    mit    dem    ai'ab.    Ai'tikel    (vgl    auch    lioi|P  LJ 
pg.  22!>  etc.),   — 


1»  Vgl.  dazu  Hin  AlKiutAr,  Au-t^-  v    Mläk,  Ikl.  1.  |i    Iva. 

9)  Podnnii   Diu^ooridLs   AnftZArbei    Po  MaWm  MmIicii   Ubrl  'q« 

C.  O.  Kultii   IM    I  \,    77«      IMoüi'    lil.    V  L',"k|j    [|o 


Nofttm  und  Oorrespoiuienaen. 


577 


Eine  weitere  Stelle,  die  vom  Al<?iiil>ik  und  einer  Reihe  anderer 
ei  der  Dpstillation  benutzt-er  Vorrichtungen  handelt,  enthalt  der 
if  derLeip/4'er  8tödtbibliothek  befindliche  Codex  K.  215,  n.CCLXVI 

es  Pleischer'sclien  Oataloges:  jjjjÜ!  t^jJ^  ^  Xi    J^  Jj^)i\  »— »Lli 

Buch    der    Gcbeinnilsse    von    AbA  Bekr  Beii  Zakarijfi  Er-Rüzi. 

ycr  N:*Tne  dfs  Verfassers  stimmt.  Vidlstilndig  überein  mit  dem  des 

berülimten  Arztes  Rhasns  (f  1)23  oder  932  n.  Chr.).     Unser  Werk 

ndet    sieh    unter    seinen    Schriften    im    Fibrist   verzeichnet    Bd.   I 

pg.  358,  1.   11,     Auch  liegt,  kehr  Unind  vor,    das  Buch  sonst  tvls 

ein    Qntergesehf>l>enes    m    betviichtuii.      Nachdem    der  Verfasser    in 

iemselben  zunächst    die    in   der  Chemie   vorkommenden  Stoffe  be- 

chrieben ,    und    nach  einigen  weiteren    einleitenden  Betrachtungen,  | 

bespricht  er  die  hauptsilchlichstetj  verwandten  Apparate  und  deren 

jonstruetion.     Wir  gelten  den  Text  ohne  Ernendationen,  so  weit  er 

IIS  hier  interessirt,  mit  der  Uebersetzung  wieder. 

Fol  4v  —  5r. 


bUJI 


tfi^i-Aj-j   XJbUJt^  fjit^   oSJ 


Ü^L 


.JÜL 


jj: JJ<  yJKä}\ 


Jt  ^5  iüSJbo  xeJüt  ^^y*^i  J^j*^'  J^  ^-fi^  V*^ 
^jlXj»  v>J>Jü-*uJl   l\-ä-£  ^^)J^.^   ^-^  Cl->^  l5'^'  il^^xSl  üJji     ^t 

:■  sXiyJ»>^i\    ^i,    ÄJilüUO    XmI^/«    P  v*^  ^    «-^J^"^   *^5  J^^^    Jj^^     X£-bJ| 


cJÜI 


ouJ! 


,Die  Cucurbita,  der  AlembiV  roll  dem  SelinaTiel  und  der  Re- 
dpient  dienen  zum  Uestilliren  der  Flüssigkeiten.  Der  Kessel,  jiuf 
velehen  sie  gesetzt  werden,  soll  so  gross  wie  ein  Mirgal  sein. 
Die  Cacurbita  ist  in  das  Wasser  eingetaucht,  welches  bis  über 
Medicament(?)  reicht,  welches  sich  in  ihr  befindet,  und  bei  dem 
erd  steht  ei»  Kessel  mit  heissem  Wasser,  um  von  ihm  (in  den 
ersten  Kessel)  niiclrzugiessen,  soludd  dort  eine  Abnahme  eintritt, 
und  es  wird  Achtiuig  gegeben,  da«s  der  unterste  Theil  der  Cucui- 
bitu  nicht  den  Hoden  des  Kessels  bemhrt.  Es  wird  auL-b  sub- 
liniirt    in    mit    Thon    beschlagenen  Cucurbiten,    welche    aufgehUngt 

sind    in  dem  Heerd  über  einem  thönemen  Gestell  (^L.?J;    oder 

^kio  wird  gesetzt  auf  einen  Kensel,  in  dem  sich  Asche  befindet,   und 
^Ktuter    ilm»    wird  Feuer  angemacht   —  und   dies  ist  geeigneter  für 

E "• 


578 


Nötigen  und  CorreMpowieitaen. 


riC> 


C: 


die    Lernenden  —  oder   es   wird    die  CucurbitA  »nf 

stein    gestellt,    auf  dßm    sich  Asche  befindet,    and  dies«  wird 

die  Seiten  der  Cucurbita  gestopft*. 

Die  Anordnung  der  Vorrichtung 
"C-^'       wird  uninittelhar  aus  der  hei^efüjft^'n  5 
nung  (Fig.  1)  klar:  a  ist  der  Kessel 
b  ist  die  Cucorbita  xcJl!(,   c  dagegen 
Alenibik  mit  dem  (e)  Schnabel  oU3  < 
^joü  ^  wlihrend  f  den  Recipient  ihii}] 

stellt.  Bei  unsern  luodenien  Iiel*)rtwi  ( 
ist  die  Cucurbita  und  der  Alembik  oüt  l 
Suhnahel  in  eins  vei-schniolzen. 
Es    tmnnert   die  ob<'n  gegebt-n*^  Beschreibung  der  DesüUi 
lebhaft    tui  die  in  den  luteinist-hen  Uebersetzungen   der  luigfbUc 
Sebriflen    Gebers    enthaltenen.      Hier    wie    dort    werden    die 
Arten   der  Dfslillation   besprochen,  die  aus  dem  Wasserbnd.  di**  j 
dem  Aschenbad    und    die    über   freiem    Feuer.      Die  Analogie 
beiden  Appartitbescbreibungen  und  Methoden  niai^ht  »«s  wuhiscba 
lieh,  dass  dnub  die  lateinischen,  Oeber  ÄUgeschriebenen  Werke  i 
auf  arabische  IJui-llen  /urüektulnen  lassen.     Es  ist  dies  um  so  nu-hr 
dfii-  Fall  a\s  auch  die  Anortbrung  des  oben  erw&bnteu  Werkes 
Bliuses    der    von  Geber  gewillUten  entspricht:   es  werden  nicht 
Eigenachaflen    üines  Kr»qier>    nach  dem  andern  behandelt, 
es  werden   /.nn liehst  die  durch  eine  Operation,  etwa  das  Sublimin 
an    den    verschiedensten   Köri>ei'n    auftretenden    Veränderungen 
sprechen ;  und  dann  dieselbe  üiitenünehung  für  eine  zweite,  dritte  i 
Operation    durchgefübii.     Ob    die   erwähnten  lateüaischen  8cl] 
abf-r    in  der  Tbat  Geber  selbst  zuzuschreiben  sind,    ist   doch 
wenigsten  sehr  fniglich. 

Ourcb    die    grosse  Liberalitilt  der  Bibliotheksvena-altung 
mir  auch  die  in  Leydfm  aut'bewidirten  Handschriften,   welche  W*« 
anter    dem  Namen  Gebers    »enthalten   (cod.  440  Warn.)   xogä 
geworden.      Es   tritt   uns    hier   meistens    nicht   der  klare»   wi: 
BCbaftliche    Geist    entgegen,    wie    ihn    die    lateinischen    Sc 
zeigen,   sondern    der  Verfasser   bewegt   sich  in  demselben  titU 
mystischen  Gedankenkreis,  wie  die  alten  griechischem  Alchemis' 
Der   Aasgangspunkt    der    Betrachtungen    Gehers     in    der   fkh 

x»»>Jt  t^Lx/,    dem  Buch    der  Buiinhericigkeit,  ist   y^ ,—  »_■ 

biu"  den  Aiifangsw orten  des  Democrit:  Natura  natura  gaudet«  Na 
naturam  vincit  et  natura  naturani  retinet  entsprechen.    Er  führt  di« 

Satze  unter  der  Annahme  aus»  dass  der  eine    .^LJ    dem  Gvisd 
andere   dem  Körjjer  .^^JÖ-  enisiiricht.     Aus  der  verschie 


i*>*^ 


Notizen  und  Cor 


579 


Jusammensetzung   aus  Geist  (_,►,)    und  Köipor,    Mivterie  (Jc«-ji^), 

^em    Ausströmen    dos    Geistigen   aus    dem    K«>rporlichen    u.    s.    w. 
leiten  sieb  die  veiischiedenen  Eigenschaften  der  Körper  ab,  so  heisst 

■  i^-Äi  L*» ,    die    härtesten    Gegenstände    sind    die ,    welche    am 
Osten  Mutmi«*  und  am  wenigsten  Geist  enthalten,  wie  das  Gold, 
ßilhcr  und  dittsem  ilhnlivhes.    — 

Es  sei  mir  noch  gestattet^  aus  oliiger  Handschvil't  einen  Passus  ' 
nzuführen,    der  xeigt,    wie  doch  Geher,    der  im  der  betreöenden 
Stelle  noch  einmal  redend  eingeführt   wird,  eine  esaute  experinien- 
Methode  kannte  und  dieselbe  auch  anzuwenden  verst^md. 

üUj  UXU  ^^  ^  ^^  »jL«   ^.^y^  ^XjoJ>  ^  ^jj  ^j**ia-JjtJl 


CV 


jK  j^Jü!  ^y  Kit.  ^  j^\ 


HtJ( 


'^!  ^.,b'  Ui'  i^l>-  ^^  JV9-;?-  ^yijj  AJyi  u^wwaÄÜ  UPy  ^^'-♦^ 

Es  sagt  Abu  Gabir  ben  Hajjrm,  dessen  sich  Gott  erbarme: 
Es  war  ein  Magneteisenstein,  der  100  Dirhem  Eisen  in  die  Höhe 
hob,  dann  Hessen  wir  ihn  eine  Zeit  lang  liegen,  dann  prüften  wir 
ihn  an  einem  anderen  8ttick  Eisen,  und  er  hob  es  nicht  auf  (ting 
es  nicht),  so  dass  wir  gbiubton,  dass  sein  Gewicht  grösser  sei  als 
rlOO  Dirhom,  die  er  zuerst  hob,  Dami  wogen  wir  es  (sn.  das  Eisen), 
und  siehe* da,  sein  Gewicht  war  kleiner  als  80  Dirhem.  Es  hatte 
also  seine  Kraft  abgenommen,  aber  seine  Substimx  war  dieselbe 
geblieben". 

Er  will  dadiireh  nachweisen,  dass  etwas  von  dem  Geistigen, 
das  din  ursprüngliche  An/Johung  bewirkt  hat,  ausgeströmt  ist,  ohne 
dass  doch  die  Hubstafix,  in  der  es  enthfdteu  war,  an  Gewicht  ver- 
loren hatte. 

Ehe    aV<er    ein    eingehendes    Studimn    dieser   Schrift    und    der 

irigen  akhomistischwn  Traktate  der  ersten  ai*abiü<;hen  Zeit  lohnen 

[üH'te,  müssen  uns  erst  die  alchemistiseheu  Schriften  der  Griechen 

.gllnglich  sein;    bis    dahin    müssen  wir  uns  auf  das  Studium  der 

Ipochen    beschränken,   die   uns    ntüier    stehen.     Was  übrigens  die 

gemeinen    theoretischen  Anschauungen  Gebers,   wo   sie  uns  die 

•teinischon    Uebersetzuugen    des    Abendlandes    vorfüliren,   betrifft: 

^4$M  die  Mineralien  und  Metalle  sich  aus  Schwefel  und  Quecksilber 

1)3idfili,  oder  diesen  entsprechende,  so  finden  sie  sich  in  den  nahir- 

wissenschaftlichen    arabischen    Schriften ,    wie    den    KosJiiogra]>hien 

von   Kazwini  und  Dimeschlj^i,   dtm  durch  Dietorici's  Verdienste  uns 

zuganglichen   Schriften    der   Ichwän    es-Safä    so    vielfach,   dass    ein 

Debeigang  derselben  an  die  Occidentalen  nichts  wimderbares  hat.  — 


580 


Nctiam  tmd  Cmrratpondgmtn, 


ZnjB  Schluss  mögen  einige  kleine  Irrthümer  sprachlicher  N 
in  dem  verdienstvollen  Werk  Kopp's  berichtigt  werden.     Es  fim 
sich  dieselben  bei  Besprechung  der  dem  Avicenna  rogeschriebej 
Schrift  de  aoima^),  und  sie  dürften  sich  daraus  erklären,  dass  Hen 
Prof.  Weil,    der  die  Deutung  der  in  obiger  Schrift  sieb  findei 
Worte  übernommen,  der  Chemie  zu  fem  stand.     Dass  diese  Si 
unächt   ist,   kann   wohl   keinem  Zweifel   unterliegen,   da  Avil 
von    hervorragenden    Arabern    als    Gegner    der   Alchenüe  *) 
wird  (so  z.  B.  von  Ibn  Khaldun  in  den  Prolegomenen,  übers. 
Slane  III  pg.  225).     In  der  Schrift  de  anima  heisst  es:   ^ 
est  in  quaiuor  modis,  primiis  modus  vocatur  Talicons,  alius 
vocatur  Calhi,  alius  Cerob,  alius  est  quem  dicunt  Unoq*.  — 

ist    ^aÜ)  (Kcili)   ein    vielfach   vorkommendes  Synonym   für 
Zinn,    und   düi-fte  kaum  mit  ^JLä  gelblich  sein  zusammeDgestaüt 

werden,  cerob  entspricht  aber  o^l  (Usrub)  Blei  *),  und  ,^\  (li 

ist  gleichfalls   ein   Name   für   Zinn.     Die  Namen   «t>Jt   und 
führt  auch  Dimesch\d  *)  für  Zinn  an. 

Kaikant    und    Kalkand    dürften   identisch    sein ,    es   findei 
im  lyaxwini  die  Form  Kalkand  (j^jjili) .  wtthrend  die  Leydener  üe' 
Setzung  des  Dioscorides  die  Form  Kulkaiit  (o-jjib)  giebt    Es  heisst 
der   betreffenden    SteUe ,    wo    die   Uebersetzimg    des   K^ib 


an 


über    ;jrttAxa»'i^os   gegeben  wird   c^-UiiaJ!  j^.  ^^.»jjüib ,    Ka 
oder  wie  es  gewöhnlich  geschrieben  wird,  ^-..iJüiJLs  ^al^pudis, 

wohl  dem  calcadiz  des  Avicenna  entsprechen, 

Acciugar  endlich    dürfte  kaum   von   der  Stadt  Djar  sich 
leiten,  sondern  ist  das  arabisch-persische  Wort  für  Grünspan  .L^J 
Az-zingar. 


1)  Kopp,  BoKrfgo  Stück  .3  p    ß7. 

a)  Andrerseits   Ut  aber  Abu  Hasr  Al-Fnrkbi   «in  AahliigOT  i«r  , 

wi«    iiujs   ilor  ol>ou   auffcnihrten   StoUo   hervor)j«lit,     t>ii<is« ,   miwic  «lu»'  SUsO«| 
dor  Coämoprapliio  ed-l>iroeschki's    (iitK.'nQtzt   von  Mvbr«ii  pg.  f)4  ff)   teltriio 
noch  dio  Gründe  keimen,  diu  fUr  und  geijen  die  Mo§rüchkcit  der  Alcbcmlc,  41 
der  Umw^HDdlung  oiiwus  Stoffes  in  oinon  uidcni,  iibgo«ehoti  von  BotrQicvrvWa , 
gegeben  werden. 

3)  <<^^  ist  gowolintich  Blei,  o^'^uO.  Zinn,  wenn  ftucl)  liiitSg;  tiM\ 
wpcluielung  beider  st&Ufindctt  Bei  Kaswiui  ist  aber  euUschioden  ^jal*?.  ' 
Zhm,  nicbt  vrio  Hvrr  Elbö  os  tbul,  nU  Blei  zu  fiuaeu,  «In  itl»  «in*  ^ 
Eigunthtimlichkcit  duü  ^j^j^^jo.  das  Knirschen  dosaelbou  (^.^aJl)  ao^ofUlrt  * 

4)  I    I.  p.  59.  " 


Jügfiftiai  und  Cortespoiideitzen. 


5S1 


^™*i» 


IT: 


lieber  eine  TiibAri*UumUchrift. 

Von 

U.  L«tli. 

HciT  Hofrath  von  Kremer  hat  die  Güte  gehabt,  für  die  pro- 
itirte  Tabim- Ausgab  f.   pin«  sehr  werthvnlk  Haiuischrifi  zur  Vor- 
ig zu  stellen,    weicht)  er  in  Kairo  erworben  hat,  und  welche 
eine  noch  unbekannte  Arbeit   des  f  ftl««"'   enthält     Mit  seiner  Er- 
bubniss  gebe  iüh  hier  eine  Beschreibung  davon. 

Die  Handschrift   (21   Centim,  hoch,    12  Centim.  brßit)  ist  auf 

rauhem  Bauinwollenpapier,    wasserileekig ,    aber  sonst  in 

.tande,    nur  die  beiden  ersten  und  das  letzte  Blatt  sind 

beschädigt.     Der  Band   besteht   aus  7  getrennten  Pascikeln 

^!-^y^    gewöhnlieh    7.u    12,    einmal   (Fase.  V)  zu   16    und   einmal 

(F.  VIT)  /.u  18  Blilttero,  zusammen  94  BD.  Die  Seite  hat  durch- 
schnittlich 27  Zeilen,  die  Schrift  ist  sehr  gedrllngt,  inittelgross 
und  altert hüjnlich  steif;  das  End-Nmi  ist  nach  unten  gebogen, 
dagegen  erschoitit  *,  gelegentlich  als  blosse  Linie.  Der  Text  ist 
hwach    iiunktirt ,  Unterscheidung   der  iJU^  kommt  nur  in  Äus- 

nahiuefUllen    vor.     Flüchtigkeitsfehlem    gegen    die    Grammatik    bö- 
gegnei   man   gelegentlich.     Jeder   Fiiscikel   hat    ein    Titelblatt   mit 

identischer   Aufschrift    (i;*:».j')      welche   über   den   üi*8prung   des 

Buchs    klai-e    Auskunft    giebt.     Die    Aufschrift    des    eraten  Blatts, 
welche    sich    von    den    übrigen    ebent'alla    nicht  unterscheidet,    ist 
leilweise  überklebt  und  von  einer  modernen  Hand  ergänzt,  welche 

auch    zur  Anlockung    des    Kilufers    ein  ^_Äy\\  «.nj.Lj  oUXJ!  \ösS> 

darüber  gesetzt  hat.     Die  Aufscluilt  des  2.  Fascikels  lautet  —  fast 
ohne  diacritische  Punkte  — 


puU^vJl  ;£>j^U'  Q^  ^JuJi  ^  V^^  er*  v^^=\^^t  o^  S\^\  ^^ 


jUJt, 


tll  In  einigen  Aufschrifleu  !sU<lii  Wwr  imrh  JisiL^ . 
%)  ^^aaJI  uupuxiktirt  in  ulleii  AuljcLrifli^n. 


582 


NotiKn  und  C4jtTe»pondeK9aL 


Das   Ms.   schliesst:    JuJuJl  Jwj3  v-^Ui^  ^^  o|jU-äJ1  - 

Wir   haben    hier   also    einen  Auszug  ans  'J'*t>«ri's  JuJvtl 

oder   »Appendix  zum  Supplement*  seines  grossen  Geschichtswer 
und    wir    verdanken    dieses    an    sich  ^  wenig  erfireuliche  Liter 
product    dem    Abu   *A11   Ma^ad   b.   Ga^far   b.  Mablad   b.    Hu 
uMJukarhl ') ,   von  welchem  es  der  bekannte  Traditionist  al-I; 
al-Naisfibürt,  auch  Ibn  al-Baivi*  j^nannt  (A.  H.  321—406)»).  auth« 
tisch    überlieferte.     Der  Schreiber    des  Codex,  Abu'l-l^asim  "All 
'Abd    al-*aziz    befand    sich    wiederum  im  Besitz  einer  »LiceuÄ* 
letztifeuannt^n.     Somit  gehfirt  die  Hiiiids«.hrift  gewiss  noch  in 
Ausgang   des    4.  Jahrhunderts   d.  H.,    und    ist   sie  vemiuthlich 
Khorasan    geschrieben-     Für    ihre    weitere   (Jeschichte    finden 
nur   noch    zwei  Notizen,     Unmittelbar   unter   dem  Schluss  ist 

einer  underen,  aber  alten  Hand  hinzugefügt :     JLc   -^wJ^    Si 

[  J  A\l\   Jd.  ^L?=vii.  ^^y^  ^  Jwj^  ^^! ,    und   «uf   dem    Tit^ 

blatt   jedes    Fascikels    in    einer    ahnlichen    Hand :    w^^üi  ^  a 

ft,.4X  ^\   —   beides  ohne  diacritische  Punkte. 

Li    dem  Mudaiyal   seheint  Tabari  seine  kritischen  Voi-arbeiti 
•n\y\  Taril]  zusammengestellt  zu  haben.     Einen  derartigen  Anhao); 
kündigt  er  bereits  in  der  Vorrede  zu  dem  letzteren  an.     Der 
wäre   dann   aus  eintr  weiteren  Nachlese    hervorgegangen.     Pol 
unserer  Handschrift  heisst  es  von  *Ä11 :    \u>\jS  ^  ■  iW^^  o*a*  i 

^.^,{0^1!       ty-iS  (sie).    !>er  Dail  enthJllt  ausschliesslich  Hiographis 

über    flGenossen"    und    , Nachfolger*     ..  kjujJL  iüljsuaJ^    beide 

Ooschlechts,   und    zwar    theilweise   in    chronologischer   AiiordnuB 
nach    den    Todesjahren.      Unser    Auszug    beginnt    mit    tJadiga 

folgender    Weise  :    ^^-^IiJ^  cXjjJ  ^  ß^  ^  ^>»*^  J^»^  yS 


W  Die    FHiinllo    UAknrhi    war    noch    iu    sptitcror  Zwt    sehr    ttup-^tihrii , 
Urvukttl    uiiMjreü    EintoTniiturs    »Uu-b    SOJMlirig   A.   H.    481.      VÄkQt    ».  v. 
l.  17«  Wüstouf. 

2)  tUu  HHllikku  ao.  Gä6  WiUteiif 


Notizen  und  Corretpondenzen. 


583 


Jl  icf\jOe>  äJIj  a-JLc   iJÜf     JUs  xJLlI  ^3j-i*,  a-^jj»   äJUj.     Barauf 

blpren   vier   Personen,    die  A.  H.  8    fjestorben   sind:    Zainab,    die 
rochier  des  Propheten,  Gaiar  b.  Abi  Tiilib,  Zaid  nnd  Tähit  b.  al-Gid' 

gi>X   al-Aii^ari;  n.  8.  w.     Fol.  29    beginnt  eine  neue  AtilzUhlung 
er   Genossen   des   Propheten,    welche   AutoritUt   für   Traditionen 

lind  —  *JLe  ^^^^  wLsSPl  ^  .  .  M  <^^j  Juu  ji,Lt  ^  i^U-«l  J'3 
> 
kLc  JJü  »I.     8ie    sind  nach  StÄminen  und  Fumilieu  geordnet, 

jrie    in   den  Taba^at  des  Ibn  8a*d.     Pol.   19  v,  foljjen  Biograpliien 
Frauen  derselben  Clusse,  insbesondere  Oattiimeri  Muhtunmeds. 

zweite    Abschnitt    über    die    ^Nuthfolger*  (fol.  66  v.    ^j  ^»jüt 

fjSi\  idiü^  ^'.JUJI  ^  ,^,-^Ul  oiJUJl^  a^'-^?5  o^^^  H^^') 

ist  noch  weniger  systHmatiscb,  die  cbronologisebe  Folge  hört  bald  ' 
^Miut'.     Dies    kann    freilich    aiieli    dem    Epitomütor    xur  Last   bdlen. 
^B)en   8chlus8    bilden    verschiedene    Zusammenstellmigeu    über  Na- 

^Btoien    (fol.  87    Äo.uJt   ^^  45^'^  j^I   »■  M^lft  »^A^):    Listen   solcher 

^BOenossen   und   Nachfolger,    welche    immer   nnr   mit   ihrer    Kunya 
genannt  werden,  femer  die  Kunya's  solcher,  welche  meist  mir  mit 
ihrem  Eigennamen  genannt  werden,  u.  s,  w. 
^L  Man  wird  nicht  erwarten,  in  dr-in  „Ajtpendix  zum  Supplement* 

^Ptiel  absolut  Neues  ku  linden.    Tabari  fusst  hier  hituptsilchlich  auf  den 
Arbeiten  des  Wukidi,  welcln^  wir  zum  Theil  diuch  Ibn  Sn'd  besRer  1 
und  authentischer  kennen.    Der  officiello  Isnad  lautet:  T.      al-Härit 
Ib.  Abi   üsHmaJ    -   Ihn  Sn*d  —  al-W&ktdi;  doch  wii-d  letisterer  ge- 
wöhnlich   direct   citirt    ( -♦t  ..jI    J  3  u.  IL).     Auch  Ibn  Sa'd   wird 

»mmiitteibar  angeführt.,  soweit  er  von  Wakidi  unabhllngig  ist,  des- 
(fleicben  auch  die  Sflbstllndigen  Sammlungen  des  oben  gonanntea 
al'Haril.  Tbii  Ishäk  (mit  oder  obiio  den  stehimden  Isnnd:  T. — 
Ibn  Humaid  -  Salama  —  1. 1.) ,  Hisam  al-Kalbi,  al-Maduini  werden 
elt^ner  benutzt.  Die  Isnade  aller  dieser  yuellenschriflsteller  wer- 
|4en  gewöhnlich  mit  angegeben.  — 

Jedenfalla    wird    dieses  Werk^    von    welchem    sich    schwerlich 
line  zweite  Handschrift  finden  wird,  lun  Ende  der  Aimalenausgabe , 
bzudmcken  sein. 


584 


Noiüen  und  Correttpondetuen, 


Aus   piiieiu    Urief«   t\«fi  Herrn   Profeüsor   Ernst  Knliu 

an   deij  Herausgeber. 

München,  Juni   1878. 
—  Das  Studium  von  FausböU's  Jat-aka-AuuSgabe  hat  meine  Aiif-^ 
medkaamkeit  auch  wieder  dem  christlichen  Gegenhilde  der  Buddha- 
Legende    znj[7eweiudot.     Die    ürsprünf^'e    der    tfßVx*i^ffiXi)g    iüTogin 
von  Hurliuim  and  knisaph    liegen    trolK  allem,  was  darülier  j^^esa 
ist,    noch    sehr    im    Dunkohi.      Wollte    man    freilich    Max    Müllfl 
(Chips  IV,  ji.  174  ff.)  folpen,  so  wi'ae  sehi*  klar  rnid  probabel, 
der  auch  sonst  scliriftstelleriscl)  thttüge  loamies  Daraascenus  seine 
8iolF   kennen   gelernt    und    bearbeitet   hat.     Leider   sind  nun  ab« 
Müllers  Voranssetzungeu    wenig   stichhaltig.     Denn    da.ss  die  V'er 
fasserschaft  des  Toannes  Damaseeuus  sehr  fraglich  Ist,  die  eiiudge 
Inilicien    in    dem   Buche    selbst    vielmehr    auf   einen    in  Aegypt 
lebenden  Verfasser  hinzudeuten  scheinen,  ist  von  H.  Zotenberg  ttn4 
P.  Meyer  in  ihrer  Ausgabe  des  altfi'anzösischen  Barlaam  und  los« 
phat    von    Gui    de  Cambrai    (Bibliothek   des    litterarischen  Verein 
in   Stuttgart.   LXXV)   p.   312  —  314   zur    Genüge   dargetJian.     Di^ 
ZDMO    XX3V,    p.  480    nachgewiesene    Identität   der   Namensfor 
lotiffaph    mit  einer  bei  den  Ai-abeni  üblichen,  aus  dem  j\rabi.schQ 
Alphabet  erklärbaren  Eiiti>t*llung  des  indischen  bodJnaatffa   mack 
(trotz    der    Gründe    von    ZoUmberg    und    Meyer   a.    a.    0.    p.   'M{ 
— 315)    den  Duichgang   durch  eine  ambisehe  Veraon  wabrecheiD 
lieh').     Die    christlich -arabischen    Versionen    dt*s    Barlaam 
loasaph   fördern   luis   nun    allerdings   nicht,   da  sie  sammtlicb  aO 
den    griechischen  T^xt    zuriickgehen ;    aber  der  Fihri.st  p.  305,  mI 
(vgl.    p.    119,  t)    erwähnt    unter    den    in's    Arabiücbe    übersetzt 
indischen  Büchern  neben  einem  Buche ,  das  von  loasaph  allein 
handelt,    ein    Buch    Bilauhar    und   loasaph,    dessen    Be<lou(un 
noch    nicht    genügend    beachtet    zu    sein    schebil.     Identisch    oda 
mindestens    nahe    verwandt    mit    diesem    ist    nllmlich  offeubar  da 
von  Blau    ZDMG  VII,  400—403    be-sprochene   Text   einer   daioa 
im  Besitze    dos    Hemi    von  Wildenbnieh    betindlichen  Handschr 
der  sich  selbst   als   ^Auszug  aus  dem  Buclie  emes  der  ausgezeick 
nelen  Weisen  Indiens**    bezeichnet    und    durch  den  weisen  Asket* 
Bilauhar    auf  der  Insel  Serendib.  wie   durch  dej>  Elephanten  stfl 
d*^is  Einhorns   in    der  Parabel    vom  Mann  im  Bninnen  directer 
indischen   üi-sprung  hindeutet^  ids  die  andern  Text-e.     Wie  wirhti| 
eine  genauere  Uutersnebung  dieser  Hand.schrift  wJlre.  liegt  daoa 
am  Tage.     Vielleicht    veranlasst    diese    Notiz    Hemi    Blau    selli 
oder  wpr   .sonst    dazl^    im  Stande    ist,    nähere  Auskunft    über   d«li 
mix"  iml>ekannteu  Verbleib  dieser  HaniLschrift  zu  geben. 


•!)  E«   inSjut«    lioim   -     wus  ich  »iiik<rii  jtur  EnLsrlividuiii;  Ub«rJju*o  — 

Form   lotisnph    «iurcli    Aha    A/mche    o4or  PattlAvi-AlpImliot    u;IciobfalU    «in« 
rritidigciiilr  KrklHrtiii(;    fiiidoii.(?)     V^^l.  übur    die   iu  der  KnUiliUinf;   v(>riuioiai«»J 
dea  sjrrUchen  Müinun  n    a.  O    p.  318. 


Notitett  und  Corre*pondtnxen 


585 


Ao8  «ineiu  Brkfe  des  Herrn  Dr.  D.  11,  Möller 

an  den  Herausgeber. 

Wien,   10.  Juni   1878, 

—  Herrn  Dr.  Mordtmaim  für  seine  BemerkTing"en  zu  meinen 
Himjanschfiüt  Studien  ZDMG  XXXII,  203  ff.  .selir  dankbar,  erkube 
ich    mir   nur  gegen  fdnigri  dersctlbeu  Einwendung  zu  erheben.     8ü 

I  gluube  ich  hA  meiner  Lesuivg  [bpj«;«!  behaiTen  zu  müssen,  weil 
ich  den  Stein  iin  British  Museum  vor  Augen  gehal>i  habe  und 
versichern  kann,  dass  für  die  zwei  von  mir  erg{lnz.ten  Buchstiiben 
Raumi  genug  ist,  wenn  it.*h  auch  augenblicklich  nicht  mehr  in  der 
Lage  bin  äu  sagen,  üb  irgend  welche  leichte  8puren  gerude  dieser 
zwei  Buchstaben    auf    dem    Steine    lu    bemerken    sind.      Dagegen 

^  beruht  mein  psn  auf  einem  Versehen. 

Femer   kann    ich  nicht  zugeben,    dass  r-.n  gleich  arab,  ü^ 

!,f«rra  plana"  sei,  weil  die  defective  Schreibung  des  Diphthongs 
im  ^imjarischen  ziemlich  selt^ni  ist,  und  ferner  weil  Tladmaii  eine 
Gebirgsgegend   ist  nördlich  von  J  tili '-Gebirge  (vgl.  Maltzau  Reise 

[in  Sädarabieu  312  und  die  Karte  dazu). 

Gegen  die  8.  205  vorgeschlagene  Verbesseining  cbsfit  ^pr'a['^]« 
wäre  einzuwenden,  duss  zu  dem  durch  das  demonstrative  n  deter- 
minirten  in?3")«    , diese  vier'  das  obJEM  nicht  passt.     Man  müsste 

I  also  annehmen ,  das»  ]T3b3£8*  zu  lesen  sei ,    wie  in  der  angezogenen 

[Stelle,    Os.  XXXI,  2,    wo    aber    auch    zu    übersetzen  ist:    ^diese 

^:?ier  und  zwanzig  Idole*. 

Der   geogi'.    Name    Uü  .'^  (a.  a.  0.  S.  206)  ist,  wie  mir  Herr 

ordtmann  selbst  schreibt,  in  oi_j_.i_j  zu  coirigiren.     Vgl.  Jaqüt 
im.   73. 


Bibliographische  Aozeigen. 

^mlekuTfuj  in  das  Alte   Testavtent  von  Friedrich  Bleel 
ily.  von  Jolt.   Bieiik  und  Ad.   Kamphauseii.      Vierte 
naclt  der  von  A.  Kaviphaiiseii  besorgten  dritten  bear 
von  J.    Wellhattaev.     Berlin.     G.  Reimer    1878. 
und  662  S.     8.) 

Die  BedactioTi    bat    mich   autgefordert ,    dies  Werk    oder  docil 
die  Sehlussiibst:hnit1e,   welche  gimz  von  ihm  Bearbeiter  lieiTühret 
in  dit'ser  Zeit^schrift  zu  besprecbeu,    uiid   nach  einigem  Zfig*»"»  bin 
ich  so  leii'ht^imiig  jfewesen,  wenigstens  auf  dns  Letztere  einzugfhn 
Die  „specielle  Einleitung'*,  wie  der  idte  Termiims  hiutet,,  mass  ich 
leider  bei  »Seite  lassen.    Ich  habe  zwar  den  Stoff  in  friüiereu  Jahr 
wiederholt    durchgearbeitet,    aber    Wellbausen    behandelt    hier 
manche  wichtige  Frage,    namentlich   iji  Bezug  aul"  den  Pentateacll 
TS  imd  die  Jlltf^iTi  Gr»schichtshüchor ,    von    neuen  (xesichtspuncten  aus 
diiss    ich,    um    seinen  Ansicht^m   gegenüber  eiuigermassen  SteUung 
'in  nehmi-n,  ^Vllos  noch  euiinal   sorgfilltig  untersuchen  müsste,    luid 
dazu  fehlt  mir  die  Zeit.     HofTentlich  kann  ich  später  einmail  ernst^ 
lieh    tu   diesen  Studien  xuriickkehi'en.     So  viel  bemerke  ich, 
ich    noch    immer    meinen  Standpunct    in   der  Pentateuchörage  fest 
haltt",  wonach  der  Ttf*iitr>rimomiker  der  let/ti»  |)eutat4<uchische  Schrif 
sttdler  und    st>mit    die    gau'/i-  Thoni   vorexilisch   ist.     Zugleich 
biube  ich  mir  den  Wuni>ch  uus/.u,spre«"heu,  dass  Wellhausen,  wen 
auch    diese  Auflage    erschöpft    sein  sollte,    das  Werk  Bleek's,  diiftl 
doch  im  Gi-uude  nur  noch  historische  Bedeutung  hat  —   imd  zwar- 
lange    nicht  die  dos   de  Wette'schen  Buchs  —  ganz  aufgeben  und 
ein    völlig    eignes    ausarbeiten   m<5ge.     Die   von  ihm  hin7.agefiigt«n 
Stücke  bilden  in  ihrer  schneidigen  Ali  einen  merkwürdigen  Gegen* 
Hat/.    7A1    dun    etwas    breiten,    liebenswürdigen,    aber    nicht    all 
kritischen   Darb'gungen   Blceks.  mid  die  kleinen  ZusUtx«   in   Kltun-I 
mem    geben    gar    oft    eine    schaife  Kritik  des  (original Werks,  auch' 
wo  sie  nur  in  einem  Worte  best^din.     lu  einem  solchen  ganz  neuenj 
Worke  würde  auch  die  hier  merkwürdig  stietinütierlich  Kehnndelti 
Chronik,    über    die  ja  Wellhausen  ganz  specielle  Forschimgen 
gestellt   hat,    zu  ihrem  Recht  kommen,   und   vor  idlem  würde  difl 


Büiiiogrupiiuicht  Anzeigen. 


587 


grösste  Lücke  dieses  Buehs  durch  die  Behandlnng  der  Apocri/phen 
asKefüllt. 

Auch  für  die  Besprechung  von  Wyllhaii>i«m'.s  ^allgeaieifler  Ein- 
^leitung",  die  wie  seine  Behandlung  der  älteren  Uescliichtsbüeher 
(von  Richter,  Samuel,  Könige)  einfach  an  die  »Stelle  der  betreffenden 
^Theile  des  urs]tninglichen  Werks  getreten  ist,  mnss  ich  um  die 
l^facliüieht  meiner  Leser  bitten,  da  ich  durtrhaus  nti-ht  in  der  Lage 
jbin,  auch  nur  die  Haujjtsachen,  die  hier  vorkuuinien,  alle  genauer 
|«u  prüfen,  geschwtiige  sänimtliche  EirvÄelheit-en,  wühnnid  irh  aller- 
Idingä  über  manche  einschlägige  Fragen  leidlich  orientiert  zu  sein 
Klaube.  Von  vornherein  kann  ieb  mein  GesammtnHheil  dabin  ab- 
eben ^  dass  namentlich  die  Ahscbnitte  über  den  Test  des  Allen 
^Testameats  einen  bedeutenden  Fortschritt  bezeichnen  über  Alles, 
ras  bisher  in  solchen  /usamninnftisscnden  Werken  zu  titideu  ist. 
iTellbausen  bat  die  neu  erschlosseneu  Quellen  vuul  die  neu  ge- 
Iwonneneii  Ergubniss«  Andrer  gründlich  hfjnntzt,^  mit  schutier,  aber 
besonnener  Kritik  seiji*'  Fulgf-ning^jn  gezogen  und  dabei  niiinche 
durch  die  bisherigen  Einleitungnn  sich  foilschleppeude  Jn'thümer 
beseitigt,  worin  ihm  allerdings  schon  Kami»hauseirs  Zusätze  zur 
3.  Auflage    vorgearbeitet    hatten.     Im   Vorwort,  beklagt,  sieb  Wt<ll- 

» hausen,  dass  in  Greifswald  das  Material  zu  dergleichen  Unter- 
lachungen  nur  sehr  ungunügend  vorhanden  Hv'i\  aber,  wenn  auch 
hi«*  und  da  alierbd  Ergilnxungen  xu  machen  sind,  bo  betrifft  dsis 
doch  ine;ist  nur  Kleinigkeiten,  und  audrerseits  küimte  man  um- 
gekehrt noch  eüiige,  an  sieh  richtige,  aber  hier  unnöthige,  gelehrte 
I Angaben  streichen. 
►  Mit  Wellhausen's  Darlegungen  über  die  Entstehung  des  jüdischen 
Kanons  stimme  ich  in  allem  wesentiichen  überein,  »ownit  nicht  die 
»erschiedenen  Ansiihten  üher  den  Abßchluss  dea  Pentatimchs  iiinein- 
^ielen.  Kueuen  hat  durch  seine  Entdeckung  über  die  wabrt^  Be- 
fleutung  der  ,gi-ossen  tSynagoge*  der  Anschauung,  als  beruhe  die 
Kanonisieiiing  des  ganzen  A.  T.  auf  einem  gesetzgeberischen  Acte, 
flie  letzte  Stütze  geraubt,  und  es  ist  gut,  dass  dies  Buch,  das  auf 
weit«  Verbreitung  rechnen  kami,  jene  Entdeckung  schon  verwertbet. 
)iiss  Wellliausen  solchen  Legenden  wie  denen  über  Nehemia'a 
}ibliotht«k  keinen  Werth  beilegt,  ist  selbstverstiludlich.  Von  Kleinig-  ' 
keiteu  notiere  ich  zu  S.  54  7  unten,  dass  die  Reihenfolge  der 
ebräischen  Bücher  in  Jllterer  Z«it  nur  bßi  den  Hagiogi-aphen 
ch wankt,  nicht  auch  in  den  Proi)het«n  (s.  meine  alttestauientL  1 
jiteratur  239)  ')  und  zu  S.  551,  dass  Aphraatcs  (ziitUllig)  das 
Hohe  Lied  nicht  citiert,  dagegen  die  Makkabiler-Büchor  kennt, 
wenn  er  auch  nichts  wörtlich  daraus  anführte 


I;  tn  <lc-n  II&Q«lsetirif\cD  si-lioiiit  a1lGrding.H  Jesniu  aiu  nahe  liegenden 
TiiiidL'ii  9S)c;niIU-h  früh  an  diu  Wiiilsto  dßr  t<ig«'«itru'lH;ii  Piopht'tf»u  (f<*rilfkt.  xu 
rffi',  xi  scli'in  in  rt<Tn  von  Strtick  liprniisgf'geljoiion  Piuphi'tciioH^'x  Almr  Tul- 
nd   uihJ   Musadra  ;;nl»Pii   iliiu  <lifi    ilrittp  Stelle. 


588 


liiblioffraphuche  Ansuigen. 


In  dem  Absclmitt  über  den  Text  des  A.  T.  sacht  Wellb 

dii^  Mitt*-!  in  bestinuiiea ,  welche  wir  besit/en,  um  die  ursprün(^ 
liehe  Gestalt  der  8fliriiten  wie(lprherAUSt«llen.  Er  behandelt  duhfl 
«Herst  den  „Aiipariit",  den  überliefeiien  _)üdisrhf*n  und  sumaritunischfl 
Text  lind  dann  die  alten  Uebersofzun^en  ids  KeprilsentAiit^n  niel 
oder  weniffer  abweichender  Text^esUdtungen  und  stidlt  sudiuni 
Grundsüt'/e  auf,  nach  denen  man  sieh  venuitt^ls  dieses  App 
dem  Ürspriiii^liehen  iiiiheni  kann.  Er  tiisst  also  die  Ueberset 
die  (VeiVieh  uueh  an  sich  ihre  Wiehti^lieit  haben  und  wissenseha 
lieber  Behandlunf(  werth  sind,  bi»*r  nur  in  ilu*er  IJedeutunj?  für  «11 
Texlgesehiebte.  (Juiiz  rein  liLsst  sieh  allerdings  diese  Absonder 
nicht  durehfübren ,  und  er  besriirieht  denn  iiuch  die  aramlkisdu 
Uebersetziintjen  immerhin  noch  ausführlicher,  als  sie  es  ^n^e 
diesiT  Be/iehim^  verdienten.  Für  die  Feststellung^'  des  Textes 
LXX  nnd  andrerseits  der  Pescbita  wUren  im  iJruiule  auch  alle 
orientalische  Afterühei-set/ungen  (koptisch,  iithiopisch ,  arabis 
annenist'h)  von  einer  gewissen  Bedeutung,  aber  ich  bin  der  Lei 
welcher  dem  Verf.  einen  Vorwurf  daraus  niaeht,  dass  er  du, 
er  unniöglieh  übenül  selbsfdndig  urtheileu  oder  sich  auf  sieb« 
Kesultate  Anderer  herufeiv  konnte,  lieber  ganz  schweigt.,  ak 
paiu-  billige,  nichtssagende  Angaben  zu  machen.  Was  er  über 
LXX  sagt,  beruht  /um  Theil  auf  eingehenden  eignen  Unt 
.suL'luuigen.  .Soweit  ich  liier  die  Verhllitni.sse  übersehe,  niu^  ich 
ibm  fast  durchgeheiids  heiKtiiinueu;  nur  [&i  mir  auffallend,  da6s 
wieder  auf  die  Angabe  Werth*  legt,  der  Penlateueh  verdanke  »eil 
gi-iechiscbe  Uebei-setzung  der  Liebhaberei  des  Ptolemoeus  Phil 
del|ihus.  Zu  glauben,  ein  cla,s.<iisch  gebildeter  Attiker  wie  Deraetri« 
Phalereus  habe  ein  Werk  in  alexaiulriiiisehem  .Fudengnerhiheb 
fertigen  lasst^n,  das  ihm  völlig  ungeniessbar,  ja  zum  grossen  Tlii 
unverstiindli(-h  sein  nuusst^? ,  da/u  müsKte  ich  be.s8ere  Zeugnis 
haben  als  den  entweder  lügenhaften  oder  ganz  urtheilslosen  Aristoba 
Mau  sehe  doch,  was  der  Mann  in  seinen  Fragmenten  alles  vfl 
bringt!  Das  Dilemma  ist  hier  einfach:  der  K«nig  Philomet« 
an  den  sich  diese  Schrift  wendet,  ist  erst  der  zweite  dif 
Namens,  oder  aber  sie  ist  eine  Fälschung:  in  beiden  Fällen 
das  unechte  Aristenshuch  die  t^uidle  ihrer  Angaben  von  den  illter 
fragmentarischen  Uebertragungeu  [deren  sich  Plato  u.  A.  m, 
dienten]  nnd  von  der  neuen,  durch  Denit»trius  besorgten.  E» 
auiih  noch  sehr  die  Frage,  ob  eine  für  die  Königliche  Hibliuiha 
angefertigt**  Ueberset/iuig  bei  den  jüdischen  (»emeinden  allgeu«iinfl 
Eingang  get^uidru  hätte,  was  denn  doch  unzweifelh.ift  gescheh« 
ist.  —  Mit  ccht^er  Kritik  beleucht4it  Wellhausen  den  ZustW' 
un-srer  Keimtniss  der  LXX  und  zeigt,  wie  sie.  trotz  Allem,  was 
noch  fehlte  schon  jet/t  zur  Heilung  von  Entstellungen  des  hebräiAcb«'« 
Textes  sehr  gut  zu  verwenden  sind.  Allerdings  furcht«  ich. 
er.  von  seiner  Beschäftigung  mit  den  Büchern  her,  von  welcbf 
dies  in  besunderem  t^rud«'  gilt  (wie  «Samuel),  den  Werth  der 


BibUographijtche  Atueiffen, 


589 


in  dieser  Hinsicht  doch  etwas  überschiltsii  Die  grossen  Ci>r- 
ruptionen  im  Hiob,  in  tlen  Psalmen  und  theilweise  aueli  in  den 
I'rupheteii  ^elm  wold  viel  höber  hinauf"  iJs  die  Zeit  dieser  Alt-x;milriner. 
—  Von  den  aramäischen  Uebersetziingen  behandelt  er  7,uei*Ht  ilie 
Peschita;  xweükraJLssiger  wäre  diese  erst  naeh  dem  ültesten  jüdischen 
TargTim  hesinocheu,  ans  dem  sie  entsiirossen  ist.  Dass  Jacob  von 
Edessa  die  PescJiitji  in  dir*  Zeit  des  Königs  Ab^ar  und  des  Apostels 
Adai  verlegt.  hJUte  kamu  erwilhnt  werden  sollen.  Die  Edessenisihe 
Abgar-Legmide. ,  deren  :lltest4»n  Text  wir  jet/t  voUsfllnd)^  kennen, 
hat  ja  keinen  Imtoriscben  Wertb,  aber  für  einen  ürseliof  von  Edessa, 
düui  nie  ein  Zweifel  an  ihrer  tif<srhiiihÜi4rhkeit  kommen  konnte, 
war  es  ganz  natürlich,  die  uralte  Kii'choiiübt'rset/.ung  mit  jener 
imgebliehen  liekehrung  in  Verbindung  zu  bringen.  Das  hohe  Alter 
der  l'eschitA  lüsat  sieh  aber  auch  sonst  beweisen.  Dieser  Name 
|K.^o»  ist  übrigens  nicht  erst  bei  Harhebraens  zu  Hnden  (S.  (5 02), 
sondtjru  schon  di«  niassorethisehen  Handschriften  des  9.  und  10. 
Jabrhundert?  haben  ihn,  s.  Wiseman,  Horao  syr.  223;  Wright, 
Vni.  102  b.  All  lieiden  St+^Ilen,  wie  aueh  It<>sen-Foislmll,  Cal.  24  a 
{Hdschr.  von»  Jahre  1203)  htuidelt  es  sich  allerdings  um's  N.  T. ; 
doch  ist  das  gewiss  Zufall.  Diese  Bezeichnung  kam  ja  aller  Wahr- 
seheinlicbkeit   nach   zunilchst  dem  A.  T.  itu,    denn   nur  bei  diesem 

erklärt,    sich    der    Gegen.satz   von    JtSN-tQi  J^qJ>^    exdomi;  cmXü 

zur  i^anXa  (hier  dem  Kyrisch-iiexaiilarisclien  Text),  den  Field  er- 
kannt hat.  Natürlich  kann  diese  BeÄeiehnung  erst  aulgekommen 
sein,  seit  nnm  neben  der  alten  noch  die  andre  syrische  Uebersetxung 
batt4',  und  sie  wird  in  solchen  Gegenden,  wo  man  immer  nur  jene 
kannte,  wicf  bei  den  Nestorianem,  wohl  nie  gebraucht  sein.  Dass 
die  syrisclK'ii  Ueljcr^elvx'r  im  Wesentlichen  unsern  massoretbischen 
Text  benutzteUj  und  zwar  zum  Theil  in  tiicbt  besonderen  Exemplaren, 
ist  so  gut  wie  sieher,  Itücksichtlich  der  Uebereiustinunung  mit 
den  LXX,  die  allerdings  in  verschiedenen  Handsclu'iften  verschieden- 
artig ist,  können  wir  e*me  bedeutijnde  Conectur  nach  den  LXX 
mit  grösserer  Bestimmtheit  behaujiten,  als  VVt'Llhausen  thut.  Un- 
Lglücklic^b  ist  seine  Vertnuthung,  die  Pescliita  beruhe  vielleicht  ,auf 
F«in»ir  illteren  Ueberset'/mig,  die  in  den  Citaten  de.s  Aphrtuites  und 
EphrUm  vorliege,  und  revidire  dieBellie  in  der  Absicht,  strengeren 
Anschluss  an  den  hehrllischeu  Wortlaut  zu  erreichen'  ^8.  002). 
Ersflieh  haben  die  Textwoiie  bei  Ephra^im  —  von  denen  die  aua^ 
Jacob  von  Edessa  erst  sorgfUltig  auszuscheiden  sind  —  gai'  keine 
besondere  Verwandt.sehaft  mit  den  /.um  Theil  sehr  ungenauen  t.ie- 
d?iehtni.s8i'ita.ten  des  Aphraal*s,  so  dass  man  den  Text  dieser  Beiden 
lUs  eine  Kiidieit  df?m  spilteren  Trixt  gegenüberstellen  kümrte.  Ferner 
ist  eine  Revision  der  syrischen  Bibel  nach  der  hebräischen  in  der 
Zeit  nach  Eplu-alfm  völlig  undenkbar.  Die  Kenniniss  des  Hebrilischeu 
ist  eben  mit  der  völligen  Loslösung  der  Edessenischen  Kirche  vom 
Jadeiithum    bei    den  Syrern    auf   immer  verloren  gegimgen  (gegen 


690 


BihUographinvhe  Anaidgen. 


ö.  604).  Selbst  Jacob  von  Eilessa,  ein  Mann  von  wissensch 
lichem  Eifer  wie  HieroDyiiiii.s,  hatte  nur  einzelne  hebräische  Bn>ok 
'gelernt;  er  kam  dadurch  freilich  in  den  Huf  grosser  hebniiKclu 
(ItilohrHiunkeit  Und  wie  wilre  es  zu  erklären,  dass  die  stiuitlic 
und  confessionell  ;»<^s|>altenen  Syrer,  römische  und  [»ersische  Unt 
ihaiien,  KiitbüUken,  Monopbysiten  und  Nesl«rinuer,  doch  alle 
selbe  Bibel  biibcn,  wenn  diese  aus  einer  so  späten  Bev 
hervuri^egangen  wflre?  —  Nicht  die  Abweichung  der  ay 
rsalmülierscbriften  von  den  hebnli.scben  uiusste  Wellbausen  (S,  «if! 
hrrvorhehen ,  sondern  dass  die  IV.seliita  gar  keine  solche  UcIm 
Bcbritten  bat  Was  in  unsera  Ausgaben  über  den  einzelnen  Pstüu 
steht,  ist  späteren  Urs|aTings,  den  Lutber'scbnn  Inhal tsunj^aben  ve 
gleiebbar,  daher  die  verschiedenen  Handschriften  lüer  jjjan/.  Va 
schiinlenes  hinten.  Man  vergleiche  nui'  Lee's  Ausgab«'  mit  (.Jeria 
oder  der  von  Uniiia  oder  auch  mit  den  Scholien  des  Barhebi 
(s.  Hierai-.  Centralbl.  1H78  (i.  Juli  col.  872).  Ihiss  der  Unbe 
Setzer  die  üebörschriften,  aurh  solche,  die  ihm  verständlich  s« 
mussten,  wegliess,  ist  allerdings  von  Wichtigkeit,  Vennuthlich  1 
eben  dieser  Unist^md  den  Syrer  Theodorus  von  Mo|iSubestia 
anlasßt,  die  Echtheit  jener  Ueherschrifl^n  anzufechten.  —  Da 
EidiraYnv  die  LXX  als  Oiiginidt^^xt  benutzt  habe,  ist  uninilglii 
EpbntYni  vt^rntand  kein  Griechisch.  Auch  ohne  ein  Süsseres  Zet 
niss  datiir  zu  haben,  wage  ich  die  bfAstimnit«  Beliauntung,  da 
die  S.  fjü4  citieiie  Stelle,  wie  so  viele  andre  der  rüniischen  Aa 
gäbe,  dem  Jacob  von  Edessa  gehöi"t.  —  üeber  die  syrische  Ueber- 
setaujig  der  Chronik  wird  vermuthlich,  noch  ehe  diese  Zeilen 
dinickt  sind,  eine  fleissige  Arbeit  eirres  8ehül8i*s  von  niir,  Dr.  Fr 
erecheinen,  welche  auch  auf  deren  Verhttltniss  zu  den  ab 
Theilen  der  Peschita  einiges  Licht  werfen  düifte.  Ein  Zeichen 
Targumcharacters  ist  auch  wohl ,  dass  sich  1  Chron.  4, 4i  no 
das  Objectzeicheu  fc»^  findet  (wonach  S,  582,  ii  zu  ergänzen), 
hausen  nimmt  Anstoss  an  meinen  Worten:  «Den  rein  jädis 
Charakter  'zeigt  die  Stelle  1  Chron.  5,  s,  wo  es  heisst:  ,aus 
wird  hei-vwiiekn  d«r  König  Messias";  wer  diesen  Zusatz  gein 
bat,  für  den  war  doch  Cluistus  noch  nicht  gekommen".  Man  mn»t" 
aher  doch  imnehmen,  dass  der,  welcher  solche  Worte  zu  dem  ein* 
fach  berichtenden  Text  hinzufügt,  sich  nicht  objectiv  anf  dto 
Ötund|)unct  dos  Verfassers  versel/t .  sondern  von  seinem 
aus  schreibt^  —  An  der  Behandlung  der  Torgunie  wüsst« 
nichts  von  Bedeutung  auszusetzen.  In  diesem  Abschnitt  wÄr« 
etwas  Literatur  nachzutragen,  z.  B.  über  die  Massora  zum  Unk« 
und  über  das  Siunarittinische  Targuro.  B.  GOC,  in  ist  das 
zu  streichen :  (Uss  bjfrnnüT  Nityna  msnn  nur  die  ai*aiu- 
stfrUen  in  den  beiden  Bücheni  bedeuten  kann,  ei-giebt  u.  A,  «C 
das  PrJkdicat    C^T»   n«    Kttt:«. 

Die   zweite   Abtheiiuug    dieses  Abschnitts   ist   betitelt:    «Vi 
such    einer    Rückwälzung    der  Textgeschichte".     Auch    mit 


BibUographvtcht  Anz^{fmi. 


591 


rahl 


war 


aer 


Theil  ganz  origineHen,  Darstellung  kann  icli  mich  im  Ganzen, 
>1  Grossen   nur    einverstanden   erklJlren ,    wenn  ich  gloicli  in  den 
ilheit4?n   Manches    anders   iinsehe.     Niich    Ols^iaiisun's   und    La- 
Ts   Vorgang    Jegt,    aueh    WelUmusen    Nachdmck    darauf,    dasa 
jüdischen  Handschriften    dos  A,  T.    auf  oinen  einzigen  Arche- 
lüs    zurückgehn.     BieseV    ist  sicher    nitht    nach    ki-itiächer    Aus- 
oder   gar    Baarheitung    /um     caiionischen    Teste    hestinrnit, 
indem    man    nahm  dazu  irgend  ein  Exemplar,    das  sich  natürlich  j 
mehreren    Handschiüfton    '/usammpnsetztt! ,    und    diese    Theile  I 
en    von   sehr  ungleichem  Weiili.     Die  PharisäLer  werden  durch 
les   Veriahren    dem    Texte   immerhin   viel    mohr   genützt   als   ge- 
ihadet  haben,  denn,  wemi  so  auch  viele  alte  Lesarten  zu  Grunde 
ingen,  so  wai*  damit  doch  der  wilden  Wucbeniiig  gesteuert,   und 
dafür  gesorgt.,  dass  durch  die  folgenden  Stürme  hindurch 
iteUxS  ein  leidlicher  Text  gerettet  wurde.    Ich  bin  sehr  geneigt, 
unelmien,    dass  Jener  Archetypus  zur  Seite  allerlei  Correcturen 
Varianten   hatte,    und   dass    sich    diese  im  Kri  ')    des  Randes, 
'halten  haben;  namentlich  die  durch  keine  sprachliche  oder  sonstige] 
icht   erforderten  Ilandlesarf,en    (wie    D"'^:?  für  C'irr  u.  s-  w.) 
en  hierfür.  —  In  der  Geschichte  der  Punctation  (die  auch  von 
inigen  Rabbinern    des    spUteren  Mittelalters    als  jünger   angesi^hen 
ard,  s.  Derenbooi-g,  Manuel  du  lecteur  S.  53  f.,  was  dem  Verdienst 
?!S  Elias  LevitÄ  aber  keinen  Al>hruch  thut)  ist  noch  Mauches  dunkel, 
'ür  jetzt   liisst   sich  jedoch  Wellhausen's  Darstellung  kaum  etwas 
hehlichea  hinzufügen.     Aber  protestir«n  muss  ich  gegen  den  Vor- 
hlag  (S.  1)15  Anm.  1),  das  Hchwa  quiesceriit  in  tmseren  T>rucken 
»Äuschaffen  und  nur  das  Schwa  mobüe  stehn  ku  lassen.     Es  giebt 
ja  maucho  Fülle,    in  denen  es  zweitV-Ihaft  ist,    ob    wir  dieses  oder 
jenes  haben,  und  auch  du^  wo  ich  in  dieser  Hinsicht  völlig  .sicher 
KU  sein  ghmbe,  hab*  ich  kein  Recht,   meine  Ansicht  «jhne  Notb  in 
die    Urkunde    einzutragen    und    sie    Andern    auf/udiängen.      Dazu 
immt,    dass    das    SrJura    quiescu    in    gewissen    Fällen    den    con- 
lonantischen  Werth  eines  {<  anzeigt     Liesse  man  das  Zeichen  unter 
dem   M    in  "i"^«:,    DUJK3,    "^SX;^    weg,    so   wären   die  Formen  ganz 
tstellt   und   jede    t^^pur   diiv<)n    verwischt,   dass    die   Massorethen 
ier  noch  Hamza  im  Silhenauslaut  anerkennen.  —  Die  Geschichte  der 
ibrilischen  »Sclnilll  giebl  mir  sodann  Veranlassung  ku  einer  porsön- 
ihen  Verwahi-ung.     S,  G27  heisst  es  nilmlicb  von  der  semitischen 
•alilographie,  naehdem  vorher  nur  Burthelemy,  Kopp  und  do  Vogüo 
nannt  sind:  ,jDie  deutschen  Hau|)tautoritäten  auf  dios<im  Gebiet« 
and  gegenwärtig  J.  Euting  (Vf.  einer  mir  un'/ugJinglichen  Schrtft- 
fel  1877  *))    und  Th.  Küldeke    in  Ötrasaburg'.     Wenn    ich    mich 


1)  Eigentlich,  wio  bokaiiiil,  """jr:  ;  clio  Form  bt  iirainaisch. 

2)  T>t»  i.Ht  Riieh  soltsaTii!  Wjmih  \\'<'llljjui.fnu  nicht  amltTwohitr  prfaliron 
könnt«,  dajw  »ich  diMO  Hi-lirifttafel  in  t^urlU"  Hi-Brlx-ilnnt,'  von  Hirkull's  lioliTfii.wJuT 
Crranimiitik  hpfiiidct,  m>  tiiiHo  er  mcIi  nn  Miitinj.'  sollisl  wr>n<lpn  üolJon ! 

üd    XXXII.  38 


592 


Bifilwffraphütrhe  Anseigen, 


gelegentlieh  mit  semitischen  Inschnften  abgegeben  habe,   so 
das  fast  immer  nur  (lii-  Dtmiiuij^,  nicht  dio  Eiitzifferang,  und  dur 
wn^f  nur  solche,  deren  Schrift/.ügp   Kiomlich  klar  sind.     Auf  M. 
Levy's  Ent/iffenrngstalent ,    de   Vogüe's  und  Euting's  sehaifen  Sil 
für  die  characteristischen  Formen  der  Buchstaben  kann  ich  duit 
aus  keinen  Anspruch  machen.  —  S.  630  f.  vertbcidigt.  Wellhau 
wieder  die  falsche  Annahme,  die  Grieclien    hütteu  ihre  Buchstab 
iiit;ht,  wifl  sie  selbst  angeben,  von  den  PhÖEiciem,  sondem  von 
Aramileni   bekommen.     Diese  Meinung  hat   ihre   einzige  Stütsse 
dem    auslautenden    a   der   meisten    griechischen  Buchstabemmm^ 
Aber    füi*    die  Griechen    wären  ja  aX(f    oder  aX£(p,  flrjr  u.  s. 
ohne  Anhllngung  einer  vocalischen  Endung  entüet/lich,  kaum 
sprechbar  gewesen.     Und   sie  sagten  docJi  accv  ohne  Veränderuli 
fiv,  pv,  QU)    mit  Abwerfting  des    Auslauts,   was   undenkbar    wa 
wemi   sie  jene  Namen    in    der  Form   des    aramilisehen  SiaL  emj 
empfangt^n   hätten.     Nun    ist  es  aber  gar  nicht  einmal  walii'scheifl 
lieh,  dose  die  Aramäer  in  so  alten  Zeiten  derartige,  als  Eigentian 
zu  betrachtende,  Wörter  im  Stat.  emph.  gesprocbou  hätt^iL    Hnli 
doch  auch  die  SjTer  später  einfach  -X^,   _^^^  ^  s.  w.  ganz 
es  m  allen  jüdischen  Quellen,  .sowohl  den  palästinischen,  wie 
babyloni.schen    qip,    "."db  u.   s.   w.  heisst.     Ich    möchte   grade 
gekehi"t   behaupten,    dass   allerdings    die   uns   gelilufigen  jüdisch 
Naraensfonnen,   wie  sie  i.  B.  Eusebius.  Praep.  ev.  10,5  und  H 
ronynms  (passim)  sowie  die  LXX  zu  den  Klageliedern  haben, 
maischen  Ui-sprungs  sind  gleich  der  Quadratschrift.     Denn  wS 
hier  sonst  gar  keine  üntei-gchiede  sind  (bis  auf  Kleinlichkeiten 
^j ,    das   aus  nbn  entstanden  ist,  und  ^.'^^fyin  für  yiO  *) ),  nenn 
die    Juden    das  i-  in    aramliischer  Weise   ^ä""^,    wilhrend    dos    gri^ 
chtsche  ga>  auf  die  hebriüsche  (phönicische)  Form  'OStn,  Tdn  zurüo 
geht,    die   allein    schon    genügt,    dem  kadmeischen  Alphabet  seifl 
phünicische    Heimath    zu    sichern.      Die    „AmniHer    in    Kleinasia 
müssen    überhaupt    erst   nachgewiesen    werden,    ehe   sie    etwas 
klllren  sollen :  so  bedenkliche  Vennuthungen,  wie  Hitzig's  Deaii   __ 
von   ioQTf'i   aus   einem   unerwiesenen    und   vielleicht    unrichtig  g»* 
bildeten  Nn-i??,  Krrny«  =*>  können  diesen  problematischen  Ejda 


1)   Vgl.  Zi]xa ,   dus    otwa   eiu   P^T,    Fom.    von   ^''T    sein    raa«.     Auf  i 
»re,    »ehr  mi:ulii-li<<   Belege  für    «.»In  solclics  r''7  iLngnrdc*»  Onom    l»,f  " 
160.«-  Wriglit,  C'nt    717  1»)  mt^  ich  inicli  nhvr  nicht  lwmf«»n 

'li  Doüs  iliis  £  in  71*^X7  cinom  \j:o  ontttprielit,  wofltr  mAn  ein  BninliiclM 
y  aRuolimoii  küuuto,  iat  noch  nidit  säcbor.    Die  Angaben  lUs  QAmfts: 

t^  -.L  jUbu  j«33£«  LtJ>  ^1  äjA^c   g(*Tiügon   Docb  nicht   («iUt 

(rehürt    richtiger  xu    ma),      jt^JL«  Mn*^i:7   sind    allerdings    bii»  de« 
ciitlehot.  ^ 


ßthlioffraphtHohe  Anzeigen.  593 

picht  {luflielfen.  —    Mit  Recht  behauptet  WpUhausen,  dass  in  den 

Jteren  Umhera  des  A.  T.  einst  viel  weniger  VocalhTiehst«beu  ge- 

chrieben  waren  als  jetzt,  und  bei  der  riafh  und  nach  geschehenen 

foneetzung   der   tnatres  lecliotn'.-i   mancherlei  Fehler   vorgekoramen 

Bill    werden.      Doch    dürfen    wiu  hier   auch    nicht    zu    weit  gehn. 

)ip  regelmüssige  Pleiiarsehreibung  der  axis  au  und  ai  entstandnen 

^ocale  o  uiid  A  macht  es  sehr  wahrscheinlich,    dass  die  Israeliten 

^e    diphtluingisehe  Aussprache    in  der  Zeit,    in   welcher    sieh  ihre 

Lit^ratiii*  entwickelte,    noch  besassen,   also  als  die  Mi>abiter,  nach 

rer  Schreibart,  äii  schliossen,  sie  schon  verloren  hatten  'J,    Aehn- 

ch  deutet  auch  die  etymologistdi  richtige  Setzung  des  N  im  A-  T, 

Brauf,  dass  die  Hebräer  den  Haniiakut  noch  in  weiterem  Umfange 

deutlich  sprachen  als  die  Moabiter  und  die  Phonicier,  denn  niemand 

rird   voraussetz-eii ,    dass    man    das  N  in  Folge   sprachwissenschaft- 

ficher  Studien  in  einer  siiiiteren  Zeit  wieder  in  die  Texte  eingesetzt 

abe,  nachdem  es  einniid  ausser  Gebrauch  gekommen  war,  während 

nachher  wohl  einmal  geschehen  komite,  dass  man  ein  jetzt  nur 

doch  6  oder  £  gesprochnes  au  oder  ai  und  ein  für  die  Aussprache 

rerlomes   K    ausliess ,    wie   man    unigekehrt   zweilen   auch   ein  ur- 

prünglich  kurzes,  jetzt  gedehntes  o  durch  ein  i  ausdiückte.    Dass 

üeljrtter  in   alteren  Zeiten  n3,  tJI  und  gar  nn  füi-  r^3,  'üN"!, 

•  gBBchrieben    haben ,    ist    fast  undenkbar.      Wilre  für  ixa  und 

hl^'Z  gleichraüssig  13  geset/t,  so  h litten  wir  gewiss  noch  weit' mehr 
Ferwechslmigeii  derselben  als  jetzt  (2,  B,  Jen  2, 13)  "•*).  Man  rauss 
jpttch  hüten,  aus  Sprache  und  Drthogi-aplne  der  Mesa-Inschrifl  zu 
reit  gehende  Polgeningcn  auf  Bcltrift-  und  Spiache  des  A.  T.  zu 
aehn.  Audi  sonst  kann  ich  Wellhausen's  spnvchlichen  und  ortho-  ! 
raphischen  Ansichten  sowohl  hinsichtlich  der  nioabitisehen  In- 
ehritt  vne  des  A.  T.  nicht  immer  beistimmen.  80  halt,«  ich  es, 
Umgekehrt  wie  er,  für  sehr  fraglich,  ob  in  der  alten  8]>rache  das 
des   Hiphil    ujid    Nipbal    nach    b  je   wirklich   weggefallen  ist  *). 


l)    In    rib^^   ist    <Ier    iJiplitkoiig  j*    amh   m    der    mitfisoretlj.  Traditiun  an- 
«rkAnat,  wübreiid  Me.sa  nach  <1er  boriclirigton  Lesnrt  sclum  iTlO  leM  hat, 

2j    Eine   Gewähr    «Infiir,    dtiss    die    mit    der    Etymi>logie    iiber«?iii>timroendo  j 
Setzung  des  M  wirklich  die  Awisprache  vricdvr^Hb,  lualipii  wir  darin,  dass  n^bon 
IM"»,   -ia«P,   bDXn    a.  s.  w.  die  erste  Pers*m  *1?2«  (seltner  "iaiN),   niW, 


\ 


OK,   nb3M  geftcbriebon    wird,    nicbt    lUNM  u.  s.  y,-.      Wie   im  Arub.  Jü  Li , 

j    t  T ,  i    il 

J^Lj    mit  Uamzu,    aber  Jü  f  mit  Lingeni  <f  ulino  llamsa  Kßsprocben  ward,   »o 

war  »ucb  im  Ik'br.  sthun  zu  uiiier  Zoit,  iu  h  tdclier  das  N  im  SilbenauHlairTil  mich 
eocaonantticb  war,  die  Aul'lüäuiig  döcb  uöüiig,  wt^itn  die  Silbe  nuch  mit  £1  an* 
lautete;  diesen  Zuxluud  drückt  die  Schrift  hua;  kleine  .spätere  Gulehrttunkeit  hatte 
ihn  restituieren  konnno. 

3)    Der   auch   von   Wellliaiuen  getheülm  Ansicht,  dass  in  137^1  der  Mcsa- 
Inschrift  ein  radicides  1  sei,  halte  ich  immer  wieder  entgngen,  das«  der  Spraoh- 

33* 


594 


BiHiotpraphiMt'lie  Anzeigen, 


Abf>r    das  >jliuil)e  ich  ftllerdinf?s,    djiss   z.  15,   die  Ürhandschrift 
Jesaift  mancherlei  ortliographisclie  Abweielningen  vom  jetzigen  Ti 
zeigen    ivürde ,    und  dass  das  Lied  der  Deliora ,   in   seiner   JÜtes 
GestAlt  niedei-gesclmebeii,  nicht  bloss  statt  dor  zum  gi-ossen  Th 
viUlig    unverstlindlicheii  jetzijsfon    Lesarten    die    richtigen,    soudd 
auch   viel  alteilhiiniliche  Öpraehfonnen  ergeben  würde.     Und  vo 
kommen  billige  ich  den  Ausspruch  (S.  030 f.):  ,Geht  man  von 
hier  dargelegten  Anschauungen  aus,    so  übt  es  fast  eine  komis 
Wirkung,  wenn  Nin  =  KTJ  für  die  Authentie  oder  das  hohe  Al^ 
des  Tentateuchs    oder  T^n    für  die  Rusticitllt  des  Arnos  angefiill 
wird"  ').     Aber  imnifsrhin  zeigt  uns  die  Verglöichong  des  jüdiscl 
mit    dorn    snniaritaniR*;hen    Pontateurh,    dass    die    Festsetzung 
jetzigen  Ort.hogi-ai»hie    bis   gegen    die  Zeit  Esms   hinaufgeht ,    tli 
also    die  jüngeren    Schriften    des   A.    T.  in    dieser   Hinsicht    keine 
grossen  Aenderunj^en  werden  erfalu'en  haben.  —  Vortrefflich  red 
Wellbansen  dann  weiter  über  andre,  eingreifendere,  theils  ziemlil 
willküi'liche ,    theils    absichthche   VerUndemngen ,    die  der  Text 
fahren  hat.     Das  betrifft  freilich  die  verschiedenen  Theile  des  A.J 
in    SL4ir    ver.sL-hiedenem   Maasse,   ani   wenigsten    von  den  grö« 
Uücbem  wohl  den  Pentateuch  nach  dessen  Abschluss,  am  mos 
vielleicht   den    Psalter.      Auch   die   kleinen  Abänderungen,    wolfl 
religiöse  Anstösse  wegschaflen    sollten,    bezeichnet  WeUhausen 
Recht  als  ,die  letzten  Auslaufer  der  grossen  Bearbeitung,  wodu 
die  altisraelitische  Volksliteratur   auf  Grund  des  deuteironomisch 
und   priesterlichen    Geset/es    für    die    Zwecke    der    Gemeinde 
2.  Tenvpels  adaptiert  wurde*  (S.  ß43)*).     Es  ist  ein  wahr«*s  GIC 
dass  die  Umarbeiter  von  Alters   her  nie  so  systematisch  vorfahf 
sind,   dass   sie    ihre  Thätigkeit   selbst   dmch    ihre  Resultate  vöj 
verdeckt   haben:    wenn   wir    auch    durchaus    nicht  im  Stniide  siq 
die    Gestalt   der  alteren    israelitischen    Liternturwerke    nach 
Umänderungen  positiv  wiederherzustellen,  wir  erkennen  doch  üb 
all  noch  «die  Spuren  und  Reflex«  älterer  Zustünde,    Anscliami 
und  Sprache. 

liloek    hatte    sein    Buch    mit   hingen    .Vorbemerkungen*  yer- 
sehen.     Von    diesen    hat  Wollliausen    die    Erörterungen    über 
semitischen  Öpiachen,  die  in  ein  solches  Duch  nicht  gehören,  w^ 
gelassen  und  die  ausführliche  Geschichte  der  Erklärung  des  A! 


g«bmuc1i  liier  das  VM  verlangt,  hrtcbston»  tina  lUpltil  ziilKsst«  umt  i\*m  tU«  I 
wnlinmg  des  radicAten  Wau  auivtcrbnlb  de»  Qn]  gef^^n  AIlos  vfirstösst,  ytiu,  wir  i 
HoUr.,   Aram.   uud  Arub.  «riiuicn.     Al»o  mnas    das  1   hier   dns  Ol^oetooDh  Mr 
drUcken. 

1)  Auch    lüit    den    andoron  Spuren    lOAngelnder  Bndang,    wclctio   nuB  tA 
Itinronymus  bei   Arno»  hnt  finden  m-oUoq,  stellt  ej4  nicht  boBSor. 

2)  Da-s  Ihinplvordionst,    dieser  AiLücbauuni;  Hahn  gebrodiAn  xa  Ua 
lifibrl;  Ooijjor      Woillinusoit   L*t  dio  üetertrftibunKon  ({«ijror's  bei  SciU»  gcU 
vrtLs  bior  viel  leichter  war  als  bei  d«n  Fliurbäem  Und  Saddurilorn,  Uh«r  üi<"  ' 
»i«cl»  Dorenbonrif's  Vorgänge,  ««erat  gaiia  klnr  und  »eharf  gourtitellt  1«aS- 


BtltluM/Ttiph  tKcItit  A  ti  zevjca. 


m 


ch  eine  nur  wenijLf  Soiton  starke  „lau"/e  üeboi-sicht  über  die 
fiftschiuhte  dei^  ATlichen  Wisseuschtifl"  ersetzt,  die  er  iils  An- 
unj?  ^ieht.  Wem  «s  um  ein  VüllstEndigorus  ^'erziiickiiiss  der 
fiitcnttiir  /.u  tlmn  ist,  der  kuiiu  jii  jt!t/.t  bei  Diestol  nifhr  tiiideii, 
er  bruiii.ht.  VieUeieht  konnte  Wcllhausen  hier  nach  weiter 
ehen.  Wenn  der  voilreölicUe  letzte  Panijji'uph  grade  durch  die 
Sicbterwilhiiung  mancher  viulgenatmter  Golebiien  ebaractenstisch 
so  durfte  wold  auch  für  eiuo  ältero  Zöil  neben  den  grossen 
Kiuiien  ItocUurt,  Simcm  u.  s.  w.  dieser  und  jener  für  semn  Porioda 
w/.  verdienstvolle,  für  uns  aber  gleichgültige  Manu  übergangen 
Irerden^  der  §  305  noch  genumit  wird. 

Sü-assbui-g  i.  E.  T  L  N  ö  H  e  k  e. 


Le  Papyrus  futi^nnre  de  Souiim^s^  d'apris  un  exetnpUure 
hiSroghfphiqne    du    Li  vre    des    mar  in,    appartewtnl    h, 
la  UibUotheqve  nationale,  rcprvduif,  tradtiit  et  ruwtttt-jitS* 
pur  MM.  l\  (tuieysse  et.  K  Lefvhure.     Pai'is,  Ernest 
Leroux  MDCCCLXXWL 


Die    Ugypüschen   Todten    stehen    nach    und    nach    aus    iliren 

Srabern    auf  luid    tragen   uns  in  üahlreichen  Varianten  das  gi'osse 

des  /.ukünftigen  Lebens  vor.     jUlltekannt  ist  die  Herausgabe 

^Aufancb-PapjTUs  dui'uh  K.  Lt*psius.    Wilhrend  aber  die  gelohrle 

Telt,  mit  leicht  zu  begreifender  Ungeduld,  die  voUsttlndige  üeber- 

ragting  davon  ins  Beutsche  erwartet,  bemühen  sieh  auch   weniger 

ekannte    h'auzöäische  Gelehrte    die    lülestou,  aber  besoudei-s  sorg- 

Mtig  auf  Ptqiyi'us  geschriebenen  hieroglyi»hischen  Texte  des  Todten- 

buehs    nicht    nur   mit  schöner  Ausstattung  im  fac-similo ,    sondoin 

agleich  mit  einer  Uebersetzung  und  jVimierkungen  herau.s'Augebeii. 

tttuin    war    der    prilchtige    Neb -Qed- Text,    das    posthume    Werk 

Deveria'Si    mit  seiner  gelungenen  ,Introduction  niythologique*'  und 

er    Uebersetzung    des    Herrn    P.  PieiTot    ans  Licht    getreten,    so 

Bellten  sich  schon  andere  Aegyptologen ,  die  HH.  P.  Guieysse  in 

Pai'is  und  E.  Lefeburo  in  Lille,  ihr  Wissen  und  die  sichere  Kunst- 

Artigkeit   ihrer  nachbildenden  Hand  im  Dienste  der  Gelehrtenwelt  ] 

Icr  Veröffentlichung  und  Uebersetzung  eines  zweiten  Todtenbuchs 

Ins  verhUltnissmilssig  früher  Zeit  zuzuwenden.     Es  ist  dies  der  dem 

riestor  und  AILar-Obersten  in  Aptu,  dem  Obei"Steii  der  Schriften 

es  Tempels  des  vViiion  zu  Theben  Suti^ttes,  mitgegebene  Papyiiis, 

Bssen    Besitzer    auf   seinem    Jm    Louvre    conservirtön    Siu'kophag 

ch    ^Vorsteher    der  Aj'beiten    an    allen    Bauten    des    Amen    vvni 

WTiak,  des  yer-A''unsu  sowie  süramtlicher  Götter  der  Thebais  und 

oberen    luid    vmteren  Aegyptens"  genannt  wird.     Das  Oiiginal 

-im  Hesit/   der  National -Bibliothek    in  Paris.     Es    hat   vor   den 

eu    andern  Documonten    dieser  Art,    namentlich    vor  dem  dos 

•Qed    den  grossen  Vortheil    voraus,    beinahe   keine  Lücken   zu 


596 


Bib  Uograph  ivche 


bieten.    Nur  iin  einziges  Zeichen  ist  verwischt  (131ati XXLL,  Zeile  1 1 

und,  sonderbiirer  Weise,  ein  zweites  vom  Schreiber  selbst  vergeaaen 
oder  willentlicb  übergangyn  worden  (Bl.  XXI,  Z.  5). 

Nach    verschiedenen    Andeutungen,    unter  Andern    auch 
der  Art,   der  Fiirbung   des  iiti  Louvrc  aun>ewahiien  Todtcnkast« 
des  8utimes  zu  schliessen,  lobte  dieser  Priester  in  dem  Zeiträume 
zwischen  der  XIX.  und  dt-r  XXI.  Dynastie. 

Im  Vergleich  mit  dem  Turiner  Todtenbuch  Lst  das  neu  her 
gegebene  wie  alle  aus  der  thebimischen  Periode  beträchtlich  kür 
Wenn  dasselbe  einerseits  mit  der  im  ersteren  fehlenden  Annifn 
des  Osiris  anlUngt,  so  enthält  es  andererseits  nur  19  Kapitel, 
keint'Swegs    durchgüngig    mit    den    entsprechenden    des    weit   vo 
ständigeren  AuiuiK-h-Papyiiis,    der    165    Kapitel  enthält,    überefl 
stimmeu,    und    Ijietet   daram    den  Aegyiitologi>n  willkommene 
legenheit,  ihren  textkritisehen  8chartsinii  /u  hew&hren. 

Folgende    Doppeltabelle    wird    veranschaulichen ,    in    wie    v# 
schiedener  Folge    die    einzeinen  Kapitel    in    beiden    genannten 
i-iinienten  eingeführt  werden: 


Pup,  tSutinies       Pap,  Aulanch 

Pap. 

Sutimes       Pap.  Aufunc 

Anfangsgübet              (fehlt) 

Kap 

X 

=  XXVI 

Kap.  I 

=  Anfang  XVII  ') 

n 

XI 

=  LXIV(Kol.34- 

.    11 

^  Ende  XVIII 

^ 

Xll 

=  XXil 

,  m 

-=  I 

1» 

XIll 

=  V 

.    IV 

=  LX-VU! 

fl 

XIV 

=  Lx\ni 

.    V 

^  LXXXIX 

5 

XV 

=  LXI 

,    VI 

=  XCH 

11 

XVI 

-=  LXXIX 

,     VII 

=±  LXlIi 

1» 

XVU 

=  CXXV 

,   vin 

=  CV 

• 

XVUl 

=  ex 

,    IX 

=  Theil  von  XLIl 
mit  Titel  von  XLI 

fi 

xnx 

=  CXLIX 

1)  Dieses  XVII.  KapUol  fordert   xn  oinor  VergleichaDg  mit  der  von 
(Aeltoato  Tc*to   dos  ToiUculinchi  S.  46»   horgostelU«ii    urspröntfliohwn  Poito 
cntüu  llfill^o    des   bcsngton  Kwintcl»   nuf-     Im  Sutimc»-Piipjni»  iin«l    -     i!«t 
duu    lilhtron   Scliroiberii    (iM);cti<>tiiinciiou  \Voi»t<    ^oniiiis  —   dit>    m  den  Tuxt 
KMeUuborieii  '«loivmni  iiud  Komrneittjire  inoi-st  mit  n^thor  Tiiito  ^'e*cliriol>qii. 
finuizö.tLtcliou   lluljor?>ot!tor  haben    dieaolUuii    iu    gesperrtor  Stlirift  wiedoi 
!>o  du^    man  »io  kdelil   bei  Soito  lassen  und  folKuudo  Piiriillclu  zwiMrlieu 
Tajtlcii  uuratollcu  luiiiii : 
I)  nach  l*oi>siti»: 


U-h    bin  Tum,    ein  Wosva  «Ijls  ich  »In 

villi'»  bin. 
leb    bin    lU    in    »oliicr    er>>U<n    Ili>rr 

Ich    bin    dor    grosso    Gutt    L'Jii>tirond 
von  svibst 

II.   ».    w 


2)  UHch    ilotn   l'M|iyrii»    d«»  I 
Dies    sind    dit«  '\S'unri    do» 

Iliußr: 
Icli  bin  Tum,  iuduin  ich  oliiii(  i 

im  Nun. 
Ii'h   bin  Rh  b«i  Mliinn  An%ftngeB,  i 

Aidiiiii;  dor  Horr>cliafl  lUe  er  ( 

Cmiidut  Im» 
lob    i»iji    der    {Cromo    Oott 

durrli   »ich  imlb«t 
u.  ».  w. 


Ribliographinche  Anzeigen. 


tm 


Ein   besonderes  Interesse  bietet  ferner  dem  Aef^yptolopeii  eiu 
nhang,  in  welchem  durrb  Herra  LfifV^buxe  mehrei'e  der  im  Todten- 
iich  vorkommenden  Zeichen  imd   Grunpeu   spriichlich-kiitiscb  mid 
storisch    beleuchtet    wurden :     X)    D:ih    oft    bes]>roch<«uu   Maseru, 
lerst  durch   „^erechtt't'rtijjrt"   wiederf^egeheti  und  vun  neUfnüii  Ge- 
ehrten,  denen  der  Veifiisser  heistimnit,    durch  „wiihrhallig*  über- 
Btet.     2)  Diis  Sen-i   oder  ^Dameuspiel'',   in  welchem  H.  Lefebiire 
istrononiisühü    und    mylholo{,'ische    Renüniscenxen    findet.     3)   Die 
^eS'U-betcsch    oder    VLn-wirruitgsstifter,    auf   Soti's    I.    Sarkophag 
Js  iScldiingen    duvgesi^'lll ,    die    den   Apiip  begloiteu,    scheinen  blus 
nit    demselben    die    (iiistern,    der    Sutme    feindliehcti  Wolken    dar- 
ftstelleii,   ohne  weiteren  metiiphysischon  Sinn.     4)  Als  Aeijuivaleiil 
ies  Xeper-t^sef  wird   die  bekannte  ücljersL't'/ung  ,Existirend   durch 
■ich  selbst"  iuigenonimeu.    5)  Der  Ran  ujid  der  fCa-I'an  be;£eichnet 
len  ^Namen"  und  im  weiteren  »Sinn  die  „l'erson"  und  die  , Seele". 
)ieser  Ausdruck    wechselt    oit  mit  Ktt ,    die  ^Wesenheit**,  und  er- 
oert    dann    twi    den    römischen    Genius,    den    persisclien    Feruct. 
%)   Teschtcsch    bezeichnet  den  ,'/eigliederten'^  Osiris,      7)  Das   Tat, 
ron    den  Einen    als  Nilmesser,    von    den    andeni    ids    ein  aus  vier 
Fischflächen  bestehender  Altar  umgesehen,  ist  eigentUeh  das  Kück- 
rat     8)  Das    Ufa    oder   göttliche    Auge    oder    Licht,    ein    aetro- 
Qomisches  Symbol.     9)  Das  M  wird   \:^B^vin  Navtlle    für    eine  Par- 
tikel der  Verneinung  erklilrt.      10)  lieber  die  mit  ThoÜt  verwandte, 
►er    von    demselben    verschiedene    Gottheit    Astes,      11)  Der    mit 
Sut-aa  wechselnde  Ausdruck  Tut-aa.     Endlich  12)  EröiteiTing  über 
dia  göttlichen  Personen  und  den  ägyptischen  Pantheismus.  ') 

Strassborg. 

L.   Leblois. 


\  Koiut,  Fünf  Streitfragen  der  Basrenser^  und  Ktifetiser 
iif/er  die  Abwandlang  des  Nomni  nwt  Ibn  d-Anhdris 
Kiidb  al-if>Mdf.  Wien,  1M7K.  94  «eilen.  Gr.  8.  (Aus 
den  Situungshe richte ti  der  k.  Akademie  der  Wissenschaften.) 

Riemiit  bietet  der  Heniusgeber  die  Probe  einer  Ausgabe,  die 
er  beabsichtigt  und  die  hoffentlich  b  nicht  zu  femer  Zeit  /ur 
Wirklichkeit  wr^rden  wird.  Die  von  ihm  ausgewiihltim  Hlüeke. 
die  Fnigeu  2,  3,  110.  4  und  60  des  giuizen  Werkes,  Kusauunen 
mit  den  in  der  Chi'estomathie  von  Girgas-ltosen  Ö.  435  li".  imhliciiteu 


1)  Eft  iüt  dlvatis  Wi>rk  (;<jwLss  }v4vs  Lubos  würdig;  doch  orlftubt-u  wir  uii» 
sa  fragen :  würo  cvs  scIkiu  l)cka.niitL>it  Todtotibuch.-Ka|)ilvlii  (^e^cnillii^r  uiclit  mehr 
■m  Platjte,  blosao  VKrii*nlonH>iinmlijripen  7.u  verülfeiiUicIioD,  ids  noue  kostbare 
Anagabon  m  vorftttstiüUMi  ?  I>.  Ked. 


Uifdiinjraphüicke  Aitseigen. 


Fragen  5»  9,  18,  34  (wegon  meiner  ubweüihonden  Numerirang 
niiiHn)  genügen,  dem  Arftbiston  dio  huhe  Wichtigkeit  des  Work 
dar/aithiin ,  wonn  er  Geischichte  der  ftrabisclien  Gninmmtik  nie 
blosse  Aufi&äbluug  von  Nfimyn  nennt,  sondern  den  Versuch  luacl 
will,  eine  innere  Entwicklung  diir/ustellen ,  die  freilich  gar 
KUm  StillstHnd  kam  und  uiitor  üebui-wiegen  der  Basrenser  l*i 
in  feste  Fonueln  der  gnmimatischöu  Erkonntniss  endete,  ■< 
in  oiijÄühligen  giössem  und  kleinem  Werken  mehr  oder  we 
scluirf  bis  heute  wiederholt  worden  sind.  Aber  diti  iUt4*n  Scho 
von  iU-Basra  und  Al-Küfah  haben  den  ersten  Voi-such  gem« 
die  Gesetze  der  iSpnichp  nai-h  ihrer  etymologischen  wie  syntttktiseli 
Seite  hin  zu  ergründen  und  die  vielartigen  Erscheinungen  priucipü 
au  erklären,  und  haben  «ich  dabei  von  ihren  venieliiedt«uen  8t 
puiditen  aus  heftig  befehdet.  Diese  Fragen  werden  in  allen  Hchrif 
über  Gran  im  atJk  gelegentlich  berührt;  aber  eine  zusammetdiünj 
l*arsiellung  wenigstens  der  wichtigsten  und  bekanntc«ten  Stre 
Iragen  /wischen  Al-ßa^rah  und  Al-Küfu)i  iht  uns  um-  in  Ihn 
'Anbari's  Werk  erhalten.  Zu  einem  gedeihlichen  ResulUd. 
freilich  der  Ksmjpf  nicht  geiuhi-t,  weil  man  es  beiderseits  nj 
verauchte,  dio  Sprach gesetze  aus  der  Sjvrttche  selbst  abzuleit 
sondern  mit  fertigen  Axionum  an  die  Erschninungen  herantrat  üb 
dieselben  unter  jene  zu  subsumiren  suchte.  Jedenfalls  hat  abnr  d«r 
Ötreit  den  Erfolg  gehabt,  dnss  der  Thatbestand  des  Arubischea 
uns  auf  dus  Genaueste  bekannt  geworden  ist.  Es  wird  min  eine 
lohnende  Aufgabe  sein,  diese  allgemeinen  Gesichtspunkte  und  Regeln, 
wif  sie  hier  in  den  einzelm-u  Fragen  angewandt  erscheinen,  wie 
hemuszuscliiüen  und  im  Zusamnionhang  darzustellen ,  ich  mti 
damit  Fragen  über  das  Verhllltniss  vom  gi-ammatischen  'A^l 
Far\  des  'Aniil  «um  Ma'mül  u.  s.  w.  Aehnliches  hat  gewiss 
al-'Anbftri  selbst  in  seinen  bei  Kosut  S.  4.  ö  Anm.  atdgefD 
Schriften  3,  10  und  20  behandelt,  desgleichen  As-Sujüti  in  dein 
Sprenger  ZDMG  XXXII,  5  nach  Lnth  genauer  betrachl^ftvu  Werk- 
Der  Geist,  der  stets  venieint  oder  wenigstens  verneinen  möchte^ 
eine  »berechtigte-  Eigenthnmlichkeit"  aller  Semiton,  hat  y.u  je 
spitztindigen  I'itdektik  geführt,  dio  in  allen  ihren  Wissensc 
und  auch  in  ilu*er  Hehandlung  der  Sprache  eine  so  grosse  Roll 
spielt  und  selbst  alle  Nichtsemiten,  die  an  dem  Ausban  special 
arabiseher  Wissenschaft  Thril  nahmen  —  gerade  unter  den  Gr 
matikem  sind  eine  Reihe  der  Allerhei-vorn^jendsten  nieht  arubiscb 
.Vbkimft  —  in  ihren  Bann  geschlagen  hat.  8o  scheinen  manrll 
Fragen  lediglich  als  Scliulfrsigeu  zur  Disputation  aufgestellt  tu  srl^ 
namentlich  ein  Theil  der  Fragen,  die  sich  auf  Wortstellung 
ziehun.  Hier  ist  ja  der  gesprochenen  Rede  unter  Zuhülfenah 
von  Ton  und  tifste  gar  manche  Inversion  möglich,  die  geschri'-ln 
mindestens  undeutlich  wilre  und  in  diesen  Frtigen  wird  besonda 
oft  das  blosse  masiinV  ins  Gefecht  gefühii.  Ein  .Streben  mich  ünt« 
scheidwig  auch  in  Unwichtigem  zeigt  dio  verschiedene  Teniiiii 


liibliftffrapbische  Angeigen. 


599 


Schürfe  der  DiiUektik  ist  in  vielen  Fnigen  bewundernswei-th 
und  viflc  Ersehoinungen  dor  Syntax  knit  nia,ii  unter  diesem  Kreux- 
^feuer  von  Grund  und  G(;i,'(.>ny^i-uiid  gonauer  (iikenueu.  Am  scliwäclustüu 
^■^gt  sich  der  Streit  auf  dem  Gebiet  der  Etymülo^B,  wo  eben 
Hume  Sprachvergleichung  ein  llesultat  nicht  oder  nur  zulUlJig  zu 
^Brreii'hon  war. 

Die  Behtindhingsweise    Ihn  AI-'AnbIvri'js    ist    die ,    dass    er   bei 
jeder  Frage  die  Ansichten  der  Küfenser,  dann  der  IJasrenser  kurz 
Bgiebt,  und  nach  ihnen  die  etwaigen  abweichenden  Ein/.elnieiimngen. 
Daniut  folgt  die  eingehende  Begründung  der  Ansichten  in  derselben 
eihent'olge    wie   bei   der   zusammenfassenden    Ueherschrift,    wobei 
tie  Einzobin sichten    gewöhnlich    gleich  in  Kürze  widerlegt,  werden, 
ndlieh  folgt  ausluhrljclie  Widerlegung  der  Weite,  der  Ibn  Al-'Anbäri 
picht  beitritt     In  der  Kegel  steht  er  auf  Seite  der  Basrenser,  aber 
ach,    wie    bei    Frage   10,    18  u.  s.  w.,    auf   der   der  Küfenser.  — 
[)ie  Mittheilitngen    von  Girgas-Itosen   und  Kosut  Keigen,  dass  eine 
Ausgabe    auf  Grund    des    einen  Leydener  Codex,    der  einen  guten 
ponsonjintenbestand  hat.  geloi.stet  werdt^n  kann.    Aber  IVeilich  würde, 
Buiueutlich    mit  Rücksicht    aul"   die  zahllosen  Belege    aus  Dichtem, 
eine    zweite  IlaudschriJ't   die    auf   die  Arbeit   zu  vei-wendende  Zeit 
tweseutlicb  verküi'/en,  und  da  dermalen  eine  Cullution  in  (Junstanli- 
UopA  leichter  ids  im  Escorial   zu  eiTeichen  ist,   lohnt  es  sich  der 
lülie,  der  Angabo  von  einer  in  Constantinopel  vorhandenen  Htmd- 
chrift  riach'/ugeheu. 

Küsnit's  Arbeit    ist    eine    sehr  fleissige;    eine  wörtütrhe  Ueber- 

etzung,  natürlich  eine  auch  ohne  das  arabische  Original  verstand- 

(Sehe,    hiltte   wohl  ku  einer  noch  genauem  Auffassung  geführt,,  ds 

'sie  hie  und  da,    z.  B.  S.  5G,    in  der   peri|dn*asirenden  Behandlung 

vorhanden  scheint.     Im  Oanxen    genügt,  sie  aber  /um  Verständiiiss 

Pjs  oft  schwierigen  Textes.  Ref.  hat  das  Leydener  Manuscript 
(iner  Zeit  exeerpirt  und  ist  in  der  Lage,  einige  kleine  Be- 
chtigungen  nachzutragen.     S.  8,  3  fehlen  nach  ij-»iJI  die  Worte: 

gybaJ!  3!  äsOJI  J^I  w^ ji^  ^  äJLc  ^.^\  U  ^ .  —  Ea  sind 
nicht  116,  sondern  118  Fragen,  denn  es  fehlt  nach  nr.  57  die 
folgende:    ^.^  ^  Jw^!  wVjjJ  (^ji  ^  (»iSl  J  ^!  o-J^^^'  v^^ 

eichen  ist  nach  no.  58  (KoSut)  nachisuüage 


Ci^ 


^yJl 


UJ< 


j^Jt    ^Lcä«Jt«   v^wCOtit 


J.*īi!  \_^\j  .vjl     J\ 


A-iJl  '»....iJ    (mü   Kand  st.  ^Jl   im  Text)   jj^aü 


2^1 


?iiJ« 


>J3  j  j^\j  ^  . 


'J^- 


S.  38  Amn.  Z.  Ü 


dann  13  Inschriften  aus  dem   11.  Jabrh.,  darunter  mit  den  Namea 

ni:p"'3  vom  Jahrp   1001.  s'jjTa   1002,  it^x  1007  —  von  dieser 
Schrift  bringe  ich  das  Ori^-uial  mit  — ,  n3^''3pe«   1069  und  nD'ap 
107S   lind   larna    108l.      Dann    kommt   noch    eine    Inschrift 
vom  Jahre    1105    und  eine  vom  .1.   1204  mit  dem  FamiUen 
"'""'O'iTJ  M  i  r  a  8  j  H  d  i. 

Durch    den    Nachweis    d»ir    Echtheit    der   Jlltem  Grabsc 
nillt    ein    gi*osser    Tlicil    der   gegen    die  Echtheit   vieler  Epig 
vorgebrachten  Argumente  in  Nichts  zuSi'unmen. 

Bei  dieser  Gelegenheit  will  ich  nicht  unbemerkt  lassen, 
das    im  Cataloge    von  Harkawi    und   Strack   j».  288  f.    niit^etheiU 
Epigi-apli    vom  Jahre    90a,    dessen    ünechtheit    die  Verfasser   U 
•   hauptfn    und    sogar    den    Zweck    der    FsÜschung    gefunden    liab 
wollen  t    u  n  w  e  i  f  e  1  h  a  f  t    echt    ist;    denn    vor    etwa   ander 
Jahrfin    befand    sich  dieses  Epigraph  noch  am  Schlüsse  eines  Pe 
taleuchs  in  der  .Sviiagoge  der  tatarisch  sprechenden  rabbinisch« 
Juden  (genannt  Krimtschaki)    in  Karasubasar    (unweit  Simpl 
ropül)  und  ein  r  ab b  t  n  i  s  n  h  e  r  Jude  hat  mir  damals  eine  Cop 
dieses  Eiiigraphs  zugeschickt,  welche  von  der  des  F.  nur  in  einig 
ganz   unwesentlichen   Punkten    abweicht.     F.  kannte    aber    umnÖ 
lieh  jenes   Epigraph    in   jene    Handst-hiift    der   rabbinischen  Jnd 
hineingezaubert   haben;    denn    dieselbeu    gehen    sehr    ängstlich       _ 
ihrf'ii    in  der  That  sehr  kostbaren  Mss.  um  und  zeigen  sie  nur  in 
Gegenwart    mehrerer   Personen.     Bei    meinem    letzten   Besuch    i^ 
Karasubasar   konnte    ich    dieses  Epigraph   nicht   auffinden  und 
Kabbiner  At'igte  mir  oüien  8chein  jenes  rabbmischen  Juden,  welch 
mir   die    erwUhnte  Uopie    zugeschickt  hat,  worin  derselbe  bei 
dass   er   einige  Mss.  von    ihnen  entlehnt  hätte ,    darunter  auch 
letzten   Blatter  jenes    PeutAteuchs,    worin    das    fragliche    Epijß 
sich  befindet. 

Durch    den    Nachweis    der   Echtheit    dieses    Epigraphs    folll 
abermals    mehrere  Argumente    gegen    die  Echtheit    einiger  ander 
Epigraphe  —  z.  B.  der  Gebrau<'h    des  Namens    n"ico  ffir  KerUd 
was  als  Hauptmerkmal  der  angeblich  gefdlscbten  Epigraphe  gelt 
soll  —  gleichfalls  weg. 

2. 

St.  Pel+'rsburg,  den    — -  August  1878. 


14. 


D.  Oh  weis  Ol 


Beitrag  zur  Geschichte  der  chinesischen  "Graninuitiken 


und  sur  Iiehre  von  der  gnunmatiBohen  BehandluBg  der 
Chine  Bisclien  Sprache. 


Von 


I 


Oeorir  von  der  dabelentz. 


Litern-turgeschiclite. 

Das  Stück  Literaturgpsehiclitfi,  welchem  die  nächstfolgenden 
.Seiten  gewidmet  sirnl,  bir^tet  ein  Interessu  ganz  eigener  Art.  Nicht 
df>r  Sinolog  alliMii,  vii'IIeioht  nicht  einmal  er  in  erster  lieihü  kuiiimt 
hier  in  Betracht:  geiüdo  der  Linguist,  wird  sich  vor  eine  Anzahl 
höchst  reizvoller  Pruhlivnio  gestellt  sehn. 

Versuchen  wir,  die  Hache  a  priori  zu  betrachten.  Hier  ansere 
flt^ktirenden  )ntj<jgermuuischen  Mutterj^prachon,  —  dort  ß'uw  Siirache, 
eiche,  soviel  hekannt,  mehr  als  irgend  eine  i8f>iirend  ist:  zwei 
ntiiJüden  iin  denkbar  vollsten  8inne  des  Wortes.  Und  nwischea 
Beiden  wir,  geistig  aufgewachsen  in,  verwachsen  mit  Jenen,  aber 
gewillt  uns  und  Andere  in  dieser  heimisch  zu  machen.  Ks  gieht 
hekamitlich  auch  in  dieser  Lage  ein  bewährtes  Mittel:  man  ex- 
puiriire  sich  geistig  und  spruchlich.  Allein  der  Inteqiret  darf 
sich  nicht  expatriiren,  luid  der  Grummatiker  ist  Iiiter[»ret;  er  gieht 
nur  nicht  Wurt  für  Wort ,  nicht  8at/>  für  Satü  oder  Buch  für 
BucIj,  sondern  er  gieht  Spruche  für  Spniche,  —  schJlrfer  gesagl : 
tSprachgeist  für  Spruchgeist.  Wie  nun,  wenn  Beide  zweien  in- 
coramensurahebi  Grössen  gleichen?  liier  stehen  wir  auf  dem  Punkt«, 
auf  welchen  ich  den  Leser  führen  wollte;  und  nun  möge  man 
jene  Reihe  von  GemeinplätKcn  entschuldigen-  Die  Aufgabe  wollto 
eben  gefÖrmelt  sein ,  soweit  dies  auf  der  Grundliige  des  AJl- 
bekannten  möglich  war;  und  vielleicht  bewahrheitet  sich  im  Ver- 
laufe dieser  Abhandlung  der  weitere  tJemeißplat/.:  dass  die  richtige 
Fönnelung  einer  Aufgabe  der  Hälfte  ihrer  Losung  gleichkoniint. 

Wäre  es  mir  unmittelbar  uiti  Vorxeiehnung  eijies  gr-amina- 
tischeu  Ualjmens  y.u  thun,  sit  würde  manche  andere  Sprache  kaum 
liii.  XXXil.  89 


602  ^  ^  Oahdeniz,  Beitrag  tur  Gesehichte  der  chiaet.  Orcunrntäiken. 


wenigyr,  nur  andere  tJchwit^rigktüien  darbieten,  als  die  chiaesiscl 
Keine  von  jenen  jedoch  hat  meines  Wissens  so  zohlreiclie,  keij 
so  verstdiiedi^narti^^e  Darstpllungen  eifahren .  wie  diese :  da 
dürfte  keiiiö  ebies  litemturliistorisrhen  Rückblickes  gleich  würdij 
sein.  Ich  glaube,  siimmtlichf!  bishcu*  erschienene  chinesische  Gmn 
niatiken  liis  auf  eine  zu  iiesitzen ,  und  habe  sie  alle  melir  odfl 
minder  genau  durrhj^elpsen.  Drei  Viertheile  der  hierauf  vej-wandt 
Zeit  niiisste  ich  für  verj^^eudet  rechnen,  wenn  ich  nur  die  Spra 
erlemung  im  Änge  hatte;  insoweit  bestanden  die  Lesefrücbte 
nur  in  einem  „periclmn  faoere  ex  aliis".  Nichts  über  hat  mir 
gleichem  Mmisse  die  Fiage  nach  Syntem  und  Meth<:>de  der  ,Sj)racIi 
lehre  nahe  gelegt ,  eine  Krage .  die  sehneil  die  ^:1ehrank«>n  d( 
Einzelgrummatik  übtrselireitend,  zur  spnichi>hilosoithi«chen  w^rda 
musste. 

Abel  Remusat   hat   in   der   Vorrede  zu  seineu  Elements  de 
'  grammaire  chinoise  über  seine  Vorgänger  in  ähnlicher  Weise  Hee« 
schau    gehalten  ^    wie    ich    es    heute    zu    thuu    beabsichtige.     Je 
fiühoren    iininunatiker    sind    mit  Ausnahme    eines    einzigen    h««ufl 
veraltet,  und  Kemusat's   Urtheile  üb»-r  sie  wird  mau  grr»-  ]\ 

noch    heute   unterschreiben:    zwei  Orüjide,    micji  stellenu- 
zu  f aussen, 

Das  lllteste  einschlägige  Buch 

1)  Des  P.  Francisco  Varo   Arte    de  \a  lengua  Mandanu 
Cantxm   170:i.   8, 

ist  mir  nie  zu  Gesichte  gekommen;  nach  meinem  soeben  genannt 
Gewübrsnianne  mag  man  es  allenfalls  aus 

2)  Stephan  US  Fourmont.  Linguae  8inarum  Man^arinic 
biorogl3phicae  (rrammatica  du|dex.     Paris  1742.  foL 

kennen  lernen.  Dies  Buch  soU  in  der  Tbat  nichts  melw  und  uicb 
Besseres  sein  als  ein  Plagiat  jenes  sptuiisehen  Werkes,  verraeh 
durch  Beigabe  chinesischer  Schriftzeichen .  aber  kaum  verbesse^ 
weil  die  Zeichen  nicht  selten  falsch  gewählt  sind.  Wo  Fourmoii 
bei  dieser  Zuthat  das  Richtige  getroffen,  da  wird  er  aus  den 
beiten  Anderer  geHcböpft  liabon.  Nichts  berechtigt  zu  der  Ai 
nähme,  dass  er  Chinesisch  verstmidon,  sehr  vieles  spricht  dngegci 
vorab  die  Fehler,  von  denen  sein  Katalog  der  in  der  Pariiv 
Bibliothek  vorhandenen  Onginnlwerke  unmmelt.  Seine  Meditation 
Sinicjie,  Paris  1737,  fol.,  hat  Urnnisat  richtig  goscliildrrt-  aU 
iivre  obscur  et  presque  irdntelligihle ,  remiili  de  notions  vagn«! 
inexactes,  ou  tüut-i\-l'ait  erronees.*  Seine  Granimatik  ab* 
trotz  des  Titels,  keineswegs  ausschliesslich  der  heutigen  Ver 
spräche  gewidmet;  sie  enthält  giu*  Vieles,  was  dem  aH**n 
angehört.,  nur  planlos  untermischt  mit  Modernem.  Trügt  niiidi 
empfungeuo  Eindnick  nicht,  so  hat  es  Founnont  mehr  an 
kenntniss  gefehlt  als  an  Verstände  und  Begabung.  Wo  OT  lUO 
nufs  Abschreiben  uiigifWiesen  ist,  nimmt,  er  zuweilen  gnn« 
»chickte  Anläufe;    nur   eben  Ideibl   der  Kenner  hinter  dem   Dimk«^ 


V.  d.  GabeUmtz,  Beürag  xnr  Getckichte  der  chinex.  Grarnmatikcn.  (>03 


ini 


nu 

i 


zurück-  Sfine  Spraclilehre,  nach  Liteinischem  Zuschnitte  angefertigt 
d  wahi'bftft  belehrender  Beispiele  fast  eutbelirend ,  ist  lilugst  ein 
riosum,  iiiehtü  weiter,  und  äiis  noeb  im  bösen  Sinne  des  Wortes. 

3)  Tlieoph.  S.  ßayeri  Museum  Hinieum  &c,  Potrop.  1730, 
2  voll.     8. 

lat  Remusiit  mit  der  gebührenden  Milde  beurtlieilt.  Dagegen 
iheint  mir  di»4ser  (lelehiie  das  folgende  Werk  nicht  ganz  nnch 
erdienste  zu  sublltzen. 

4)  J.  Marslinian,  Elenieiit-s  of  Chinese  Uraniniar.  auch  unter 
dem  Titeh    Clavis  sinica,  Serumpore   1814,  4. 

Marshnian  war,  soviel  mir  bekannt,  ein  ganz  selbfitllndiger  und 
icher  ein  sehr  tleissjger  und  wohl  belesener  Foi-seher,  Er  stand, 
auch  geistig  —  nicht  fem  von  der  Schwölle  der  neueren  Lin» 
gnistik  und  hat  sichtlich  darnach  gestrebt,  die  Sprache  nicht  nur 
im  gewfihulicben  Sinne  des  Wortes  xu  verstehen,  sondern  wirklich 
,e  in  ihrem  W'esen  zu  hegreifen.  Er  war  ein  scharfer  Denker 
id  ein  sorgsamer  Forscher;  seineu  Untersuchungen  über  die  Ent* 
hung  und  liildung  der  chinesisohen  Schrift  fehlen  freilich  die 
paläogrnphischen  Unterlagen,  sonst  aber  sind  sie  von  tadelloser  in- 
duktiver Methode.  Was  Callery  in  SMnem  Systeina  pboneticmn,  und 
neuerdings  Edkins  in  seiner  Introductiou  to  tho  shidj  of  the 
Chinese  characters  des  Näheren  ausgefülirt.  ist  von  ihm  nüt  sicherer 
Hand  vorgezeichnet  worden;  Fonniurmt's  Hetniclitnngen  über  diese 
Fragen  dürfen,  trotz  lyanches  Zutrctiendeti,  das  sie  enthalten,  neben 
den  Leistungen  des  Engländers  kaum  genannt  werden.  Auch  war 
Letzterer,  soviel  mir  hekimnt,  der  Erst«,  der  einen  tieferen  Blick 
in  das  ehemalige  Lautsystem  der  Sprache  geÜian;  Mangel  an  Htilfs- 
.itttdu,  namentlirb  an  dialektischen,  allein  mjig  es  gewesen  sein, 
as  ihn  hierin  nicht  weiter  vordringen  Hess.  Seine  Schreibweise 
:.  leider  von  der  gescbniackldsesten  Hreitspurigkcit.  Der  eigentlich 
lumatiscbe  Theil  des  dicken  Quartanten  ninmit  etwa  400  Seiten 
und  trotzdem  ist  die  üeberschrift :  „The  elements  of  Chinese 
lar"  durchaus  nicht  /.u  bescheiden  gewJlhlt.  Aul*  zwanzig 
leiten  zähle  ich  dreissig  Beispiel  e,  was  etwa  000  im  das  ganze 
erk  ergeben  würde.  Fast  jedes  dieser  Beispiele  aber  ist  nicht 
nur  mit  zwischenzeiliger  und  freier  Uebersetznng,  sondern  üher- 
ies  mit  einer  sehr  entbehrlichen  sacbliehnn  Einleitung  ausgestattet, 
ler  alte  Stil  ist  zu  ili-unde  gelegt,  die  Anlage  des  <iauzeu  sklavisch 
r  der  europliischen  Grammatiken  angepasst.  Von  den  klassist/hen 
ortstelluiigsregelu ,  welche  .lulien's  Ruhm  und  Stüi'ke  bildeten, 
Unde  ich  manche  schon  bei  Marshman.  Auf  einzelne  Unrichtig- 
liten  in  der  Fdrmehmg  der  Hegeln  und  der  Erklärung  der  Bei- 
liele  einzugehen  ist  hier  niiht  der  Ort. 

5)  Morrison,  A  Granuuar  of  tli«  Chinese  Language.    Seram- 
pore   1815,  4.     2H0  Seiten. 

Dies  Erstlingswerk  des  hochverdienten  Lexicographen  ist  von 
masat  a.  a.  U.  gebührend  hesjiroehen   worden.     Heute  dürtte  es 


(504  **-  «'^  Oahrlentz,  Beitrag  mr  Geteh'ehie  der  ehmes.  Grammatikern, 


kiiuin  mehr  m  Gebi-auch  kommen,  uivil  jui  Bedeutung  für  die 
schiebte    dfr   Wissenscbaft,    wird    mtin    es    nicht    mit    Mnrshmn 
Wcn-ke  vergleichen. 

Ich    hin    absichtlich    von    der    chronologischen    Orrloung 
gewichen,  un<l  werde  dies  auch  ^iiicr  thiin.  um  die  Graminatili 
einijLiermmisseM  gruppenweise   heisanuiien   äu  halten. 

il)  Premiire,    Notitia    lingiiae    sinicae ,    Malacea    1831, 
überset/t    in's    Englische    von  J.  0.  Hridgman,    Canfc 
1847,  8. 

Der  Verfasser,  ein  Zeitgenosse  Founnont's,  lebte  um  Anf* 
des    vorigen  Jahrbunderts    als  Missionär    im  Mitt«lreiche.      Er  wiir 
einer  jener  katholischen  Sendlinge,    welche  im  richtigen  Verst 
nisse    ihrer    Aufgabe    vor    Alh-m     sich     selbst    im    Chinesentliii 
heimisch   /u   nmcben   trachteten,  und  ist  ihm  dies  im  vollen 
gelungen.    Durch  t'ortgesetsrte  sorgfaltige  Lektüre  der  besten  i 
steller  und,  wie  es  scheint,  durch  den  Verkehr  mit  hochgebildei 
Eingeborenen  hatte  er  sich   hohe  Meisterschaft  in  dor  Uandbabi 
der  Si>racbe    und    den   feinsten  stilistischen  Geschmack  aMg«'eigti 
Er  war  selbst  gebildeter  Chinese  geworden,  und  sein«  U»theLis< 
Urtbeile    lassen    den  Eui'opäer   kauj«  mehr  endineii.     Was  er 
dazu    wf>!!ltH    (0*   seinp   Berufsgenossen    heninbilden,    und    »lies 
für  Anlage  und  Uestiütung  seiues  wunderbaren  Buches  Knt«rheid 
Der  liodegetische  Zweck  scheint  ihm  kaum  weniger  *u  gelten, 
der  unmittelbai*  didaktische-,  er  lehrt  nicht  nur  was.  Hondt'i'u  au 
wie    gelernt   werden,    welcher  Bildungsmitt-el    man    sich    bedien« 
worauf  rnati  bei   dem   Gebrauche  Acht  haben  solle.     Er  fühlt 
leicht    mehr    als    er    es    aus8[iricbt.    dass  dies  Lernen  ei«  Akt 
Befreiung    sei    von  so  und  soviiden  Vonirtheilen,    welche  uns 
zu  Hause    her   anhaften    wie  Lehm    im    den  Sohlen.     Was 
JSpnu'hbedüi-fiiisse    um    nächsten    /.u    liegen    suheint   und   etwa 
Fünneiilehre   unserer  Grammatiken    entspricht,    da»    macht   ««r 
etwa    /wair/ig  leiten    (12  und  9    der  englischen  Uebersetzung) 

Wilhelm  von   Hnniboldt    deutei   an,    dass  der  treffliche  I*( 
ein  klares  Bihl   vom  Wesen  dieser  Sprache  scljwerlich  gehübt  1 
möge.     Dem    wiid    nimi    ohne   Weit4?ie8   beipÜiehten;    ein   Linguist 
war  Premaie    nicht ,    und  liemusat's  Urtheil ,    die  NoUtiu    sei  vi 
eine   Rbet'Orik    als    eine  Grammatik,    hat  viel  ZutreHimdrs.     Eh 
dem  Schriftsteller  sichtlich  mehr  darum  zu  tljuu,  wu.s  gesehmoc 
voU,  als  was  zulässig  und  spraehgemHss  sei.     ^'icht  >U»  könnt«) 
wider   den  Sprachgebrauch    vei-stossen ;    davor    schütten    ihn    seil 
(Quellen ,    durchweg   gut<i  Ausgaben  der  besten  Autt.)ron.     Aber 
lehrt    nicht,    oder    doch   nui"  ab  imd  /.u   nnd   nebenbei,    warum 
ein/,tdnen    Falle    diese    und    nicht    lieb»«r   jeiie   Wendung    gebruu 
sei;  den  grösslen  Theil  seiues  Buches  wiii'den  Viele  elier  lexiWidbc 
als    grummatikalisi'b    nennen .    weil  iu  ihm  etwa  andertha]l>hund« 
Partikeln    uitd    einige  andere  Wörter  häufigen  and  autrillligcn  (} 
brancJies    in    ihren    vei"8chiedenen  AnwendungMi    an   Bei.Hpielvn 


r.  <t.  Gabelents,  üetlrag  zur  GeuchichU  der  chines.  GramnMiikcH.  605 


P 


Iftuteil  werden.  Audi  ich  würde  diese  Bezeiebiiung  wllbleii,  wenn 
-ich  dnni  Wöiierbuthe  als  solchem  oineu  lUutz  in  der  Spnich- 
wissenscliitil  zuzuw«Ms»ni  wüsste.  Allein  gonide  das  Cliiuesiäühe 
ibesitzt  ju    in  den  Hülls-  und  Bildanjjswört^m  das  zweit wichti|^st« 

liner  sprachlichen  Organe. 

Mf-hr  als  ein  Fünftheil  des  Werkes  füllt  dJ«  eigentliche 
ifltiljstik,  die  Lehnen  von  Antithese,  Wiederholung,  Cliniiix,  didak- 
lüscher    Frasje»    B»;sehreiltniifl[    u.    s.    w.      Diese    Dinif,'«    lit'gen    im 

!hiiiesischt>n  dtir  Gramnialik  weit  iiilher  als  man  inoijioji  sollt«, 
d  sie  dürfen  hier  in  einem  für  den  höheren  öiirachutiUnTicht 
stimmten    Lehrbuehe    kaum    fohlen.      Wivs    ieh   hier    sagen    will, 

Lsst  sich  vielleicht  besser  erleben,  denn  theoretisch  erweisen ;  ein 
Versuch  es  darzulegen  sei  mir  indessen  gestiittot.  Der  Chinese  ist 
in  Sat-h-'n  des  Stiles  ein  hf«ebst  heikler  Feinschmecker.  Er  kennt 
sehr  niaimifhfiiche  R^idfifigurcn  und  Öi;hr«^!ib weisen,  alle  von  gomoin- 

ntpn,  jede  überdies  von  besonderen  fJ es chniack »regeln  beheirscbt; 
er  verlangt  zeit-  und  sachgemilsse  Anwendung  einer  jeden,  dabei 
gpsrhickte,  vor  TJebersHttiguiig  schützende  Altwechsehmg;  und  vor 
Allem  bat  er  oin  fein**s  Gefühl  für  RJiyihmus.  Nun  sind  viele 
seiner  Bücher  ohne  luteqjunktionen,  oft  mehrere  .Seiten  laug  ohne 

hsatz  gednickt.  In  einem  Athem,  so  scheint  es.  folgt  Wort,  auf 
ort.,  —  und  diese  Wörter  gehören  einer  isolireuden  »Sinachb  an. 
Kenne  ich  die  Stöllangsgesetz«,  so  weiss  ich,  was  ich  /u  Anfange, 
in  der  Mitte  oder  am  Ende  des  S[it/.<^s  zu  such*' n  halte.  Wo  habe 
ich  aber  Anfimg  und  Ende  der  Siit/e  zu  suchen?  Gelegentlich 
geben  mir  gewisse  Partikeln  einen  Anh<dt.  Wenn  sie  aber  fehlen, 
—  und  sie  fehlen  oft ,  —  was  diuni  ?  da  übei-fliege  ich  eben  den 
Text,  einerlei  wieviole  mir  unbekamite  Zeichen  er  entbidten  nulge, 
finde  hier  einen  Parallel isnnis,  dort  eine  Antithese ,  zähle  wohl 
gur  von  gleichem  v.u  gleichc^m  Woitr  din  Zuiehün  ab,  gerathu  un- 
vei*sehens  in  den  Itliytlnnus  hinein  —  mid  habe  den  Schlüssel  in 
Hilnden.  Man  sieht,  dies  Verfahren  ist  so  tlusserlich ,  so  rein 
funnalistiscb  wie  nur  miiglich;  das  Eingehen  auf  ditö  8achliehe 
konunt    ersl    hint<>rdrein.     Aber    was   war    es,    was   Ich  da  gethaii 

.be  ?    Ich  habe  einfach  das  8tilmuster  eutdeckt,  d»is  meinem  Autor 

rgeschwebt   haben    muss,    ich    trommele  den  Takt,    ehe  ich  das 

lied    kenne.     Es    ist  selbstverstiindücb ,    dass    diese  Mi'tbode  nicht 

crall,  nicht   in  allen  Texten  gleich   sicher  zum  Ziele  führt.      Wo 
le    fehlschlilgt,    da    müssen    lexikalische  und  realistische   Krkcnnt- 

issniittel  in  die  Lücke  treten.  Allein  just  jenes  formalistische 
Moment,    jene    innige    Verquickimg    der    Sat/.bildung    und    Satz- 

theidung  mit  der  Stilistik  rauss  dieser  letzleren  mindestens  in 
iner  philologischen   Granunatik  die  Aufnahme  sichern. 

Wir  besitzen   keine  chinesische  Sprachlehre,  die  sich   in  feiner 

d    eingebender    Behandlung    dieses    Gt^genstainles    mit    Tremart-'s 

Notitia  uiesaeu  künntc.      Wir  besitzen  auch ,    ausser  des  Cron<;alv«s 

uns  weniger  brauchbarer  Alle  cbina,  keine,  welche  gleich  reich 


E 

Noi 

I. 


QQQ  «.  d.  GabgUsnte,  Beitrag  zur  Geschidite  der  chiiten. 


IM 


an    wi*hl    gpwllhlt*^!»  Beispielen    wSre.     Und    endlich   dicö:   es 
Jemancl    die    chinesische  Sprache    hesser    verstehen    lemou    als 
französische  Fater;    nicht    leicht   aber   dürfte  wieder  ein  Europi 
BO   voll   und   gfxnz   wie   er  den  chinesischen  Geist  tind  Geschmack 
in   sich  aufnehmen.     Onniiii  wird  nicht  so  buhl  ein  zweiter  glei 
betllhijs't^r  Lehrer    chinesischer  Rhetorik   erstehen.     Hierin  erhli 
ich    den    unvergänglichen  Wcrth    seines  Huches,    —    einen  W« 
wekheH    iimn   stellenweise    mehr   durch    die  That    als  mit  Wo: 
anerkannt  hat. 

7)  J.  P.  Abel  -  Rr>m  usat,  Klnmeus  de  la  f?raimnaii-e  chinoii 
ou  principes  gt'merniix  du  Kou-wen  cm  style  antique, 
du  Kouan-lma,  cVst-ä-dire,  de  la  lanj^ie  commune 
x*alomeni  usitco  dans  l'Enipire  chinois.  l*aris  L82S, 
Nouv.  Ed.  ibid.  18f)7,  jn".  8. 
Das  eben  Gesaj^lfi  ji^ilt  in  ei*ster  Keih«  vou  diesem  Uud 
Der  Verfasser  supt.  Prcface  px-  XTX :  ,0n  ne  lait  nulle  diffi' 
,d'avouer  que  plusieurs  exemple.s  qu'on  trouvera  rapporti?« 
,ce  volume,  ont  et^  eniprunt^s,  soit  A  rouvrajufe  du  P.  Ptr 
,8oit  aux  autres  diiut  «n  vient  de  parier:  Tinvention,  eu  co  g» 
,n'est  pas  mi  niörite  ä  rcclamer.  Mais  ce  iju'on  croit  ponvoir 
,assurer,  pour  la  securite  de  lecU'iii"s  et  des  t^tiiiliant«,  cVst  q 
^n'est  pas  un  de  ces  exemples  qui  a'iüt  et^  vcrili«!  sur  les  iirt( 
„naux.  On  a  compulst'i  ä  cet  etfet  un  «^aud  noinbre  d'duvn^es 
Die  Wahrheit  ist,  wie  C.  F.  Neomaon  (l^^'f^i'u-o,  Marslmum 
A.  Remusat.  München  1834,  4.)  mehr  wahr  als  zart  nachpewic; 
diiss  der  erste  Inhaber  des  chinesischen  Lehrstuhles  am  Coli 
de  Fnvnco  fast  Alles  seinen  beiden  penannfen  Vorgilngem , 
Meiste  dein  ersi|,'eiiunnten  einfach  abgeborkt  hat.  Wenn  er  8eite 
wenigstens  auf  die  Coristruktions-  lujd  Wurtstellungsregeln 
deckungsredite  bcijnsi>mcbt ,  so  ist  ihm  wieder  Marshman , 
Foui'mont  und  iiMenfalls  auch  Premar©  entgegenzuhalten.  Wi 
hafl  sein  Eigen  ist  kaum  mehr  als  die  Mache.  Auf  diesem  Fi 
jedoch  zeigt  sich  gerade  Verdienst  genug  um  dem  Verfasser 
gut  Theil  seiner  Unredlichkeit  üu  verzeihen.  Verdienst,  j«  Oi 
Leichter,  übersichtlicher,  einladender  vennochte  der  schwii 
St^iff  nicht  widil  vorgetragen  zu  werden,  als  es  hier  geschel 
ist,  und  bei  AHeni,  was  man  im  Einzelnen  au  dem  Buche  äiü^ 
zustellen  tindcu  mag:  noch  heute  wüsst«  ich  der  Mehr%iihl 
AnfÄnger  kein  geeigneteres  in  die  Hiiude  zu  geben.  Mit  dnr 
schichte  des  Pariser  Lehi-stuldes  ist  es  ebenso  eng  verwai 
wie  dieser  mit  der  Geschichte  der  Sinologie.  Wo  wäre  Lei 
ohne  Jene  Heiden?  Wilre  statt  dieses  Kuches  Fremare*»  sebniDi 
inballreichere  Notitia  im  Dracke  erschienen,  so  würde«  man  schwer- 
lich so  bald  zu  der  Einsicht  gehmgt  sein,  dass  (■hlnesinch  elNsnso 
erlernbar  wie  lenienswerth  sei.  Es  bedurRo  eines  Elrmentiirb 
an  welchem  man  Muth  fassen  konnte,  und  eines  Lehrers 
Reclame  zu  machen  verstand.     Wir  werden  bald  geoug  Beben. 


le  Äiüi 
ihl   ii^^ 
Ar  (ifl 
achsiH 
ehtt4«H 


V.  d.  Gabelentz,  Beitrag  zur  Geschichte  der  chine*.  Oi-ammatiken.  607 


BS  der  Dilettanten  bedurfte,  die,  durch  ihren  Meister  kilhn  gemacht, 

Falle  gerathen  mussten,  uui  die  Wissenschaft  vor  Verseichtimg 

behüten. 

Es   scheint  luhrreieh  zu  untersuchen',    worin  die  Vorzüge  der 

ill^mens   bestehen.     Ziuiüehst   in   iinjglichster  Kür/-o,    wie    sie  der 

Lnftlnger    in    seiner    Sehnsucht    nach    raschem    Eint^oten    in    die 

Liektüri^    verlangt»     -  doch    ohne  jenen  Lakonismus,    den  er  nicht 

verstehen    Nvürde.     Dazu  kommt  möglichste  UebersiehtlichkeJt  und 

Jandlichkoit.     Die  llaupttliwile   und  KjijütL^l    sind  :iuch  fürs  Auge 

charf   gesthieden ,    die    kurKim  Regeln    unter  laufenden,    die  \^er- 

veisungen    Grleichternden    Nurnmera    paragraphirt.      Der   alte   und 

der  neue  Stil  sind  geaonderi.  hehaodell,  sodass  man  nur  die  ersten 

iwei  Drittheile  des  Buclii>s  inne  zu  haben  braucht,  um  mit  Hülfe 

liner    Üebersetxung    und    eines  Wörterbucbes    einen    alten  Schrift- 

eller    lesen    zu    können.     Die  Beispiel*:* ,    freüirh    hin  mid  wieder 

in  unliebsamer  Weise  gekürzt,  manchmal  nicht  ganz  richtig  erklärt, 

—  sind  mit    doppelter,    zwiscbeiizeiligcr    und    freier  Uebersetzung 

vei*sehen ,   —  eine   vorzügliche  iSebnJe  in  der  Analyse.     Ein  leider 

nicht    immer   'zuverlässiges    Ver/eichiiiss  der    chinesischen   Schrill- 

Zfichen    übt    vor   zum    Gebrauche   der   WöHerbücber.     Vor  Allem 

aber  lolie  ich  den  Takt,  mit  wulehem  der  Verfiksser  es  verstanden, 

den    di'iT»  AnHinger    gelüuHgen   eurojiiUscli-giainmatischen  Begriffen 

Bjpmtgegeiizukommon .    obne    dem    Goiste    der    chinesischen    iSpracbe 

^■sa   viel   zu    vergeben.     Ich    sjn-ach    von    einzelnen  Unrichtigkeiten. 

In    der    That    ist    das    Buch    st^'Uenweise    veraltet    und    mehrfach 

lückenhaft;  die  Erkenntnisse  sind  voi^wärts  gesckiitt^n,  die  Lücken 

inzwischen    ausgefülli   worden.     An  neueren   (irammatiken  ist  kein 

^■Maugel;    keine  jedocb,    oder  ich  müsste  sehr  inen,  ereetzt  dieses 

^l^ist-  und  ge.schmackvolle   Tlagiat. 

Einmal  Rchiin  es  allerdmgs,  als  solHo  ein  solcher  Ersatz 
kommen.  Dies  war  un  Jahre  1874,  als  Trübner  &,  C  in  London 
die  erste  Lieferung  von  Leon  de  Ho.sny's  (irammar  of  the  Chinese 
Language  lierausgaben.  Das  Heftchen  enthält  auf  48  Seiten  8. 
die  iSchriflb'hre  und  einen  Theü  der  Lautb^hre  in  übnlichem  Geiste, 
doch  selbstiludig  und  fast  noch  mehr  im  Sinne  eines  Elementar- 
buches  dargest*»llt .  als  dies  von  Reninsaf  geschehen  ist.  Denke 
ich  an  des  VcriiLssei's  bekiurntj«  schriftstellerisches  und  didaktisches 
^^Oesclnck .  an  seinen,  bei  Sinologen  niciit  eben  gewöhnlichen  er- 
reiterten  linguisti^jchen  (Jesichtükreis,  endlich  diu'au,  wie  er  selbst 
Dr  Jahren  für  die  zweite  Auilage  der  Elemens  thfttig  gewesen 
wie  er  K^musat  liebt  und  Julien  kennt,  so  nuiss  ich  es  bo- 
Jftgen,  dass  diese  Veröffentlichung  keinen  Fortgang  nimmt. 
8 )  S  t  a  n  i  s  1  a  s  Julien. 

Abi'l  K»'mnsat's  beriihmter  iScbüler  und  Amtsmicbfolger  hat 
tan  grammutiscbes  Werk ,  die  byntaxe  nouvelle  de  la  langue 
binoise,  Paris  18«0 — 1870,  2  Bde.  8.,  ids  sieben-zigj übriger  Greis 
^schrieben ,    nachdem    er   liüigst   durcli  andere ,    böchtit  fnichtbare 


608  o  <^  GabeUntz,  Beitrag  sair  Gtisdüchl/e  der  ekines,  Qrammatücmu 


Arboiten  das  Verstündniss  dpr  rlnnesischon  Sprache  um  ein 
deutendes  gefördert  hatte.  Von  seinen  zahlreichen,  überaos  jKUvftf 
liissigon  Uebei-setzTingeu  soll  hier  nicht  geredet  werden,  8«iho 
sein  Anhang  zur  Mong-tsif- Ausgabe:  Hrevis  tractiitus  in  quatuo 
litterus  (luae  apud  Meuciimi  ejusfiue  intir'q>ret€!S  oftirio  njaxinv 
notivbili  funguntur  enthUlt  des  Nrnmi  und  Wichtigen  vi«d.  Epocfc 
■  machend  iibtir  war  sein  gelfhi-ter  Streit  mit  (J.  Pauthier.  Dies 
'baite  1839  und  1841  im  .Tounial  Asiati^ue  einige  sehr  vertVthll 
UeborsctÄungen  veriiüi'iitlicht,  deren  massenhafte  Irrthütuer  Julia 
in  folgenden  drei  Schritten : 

a)  Kxamen  critique  de  quelques  pages  de  Chinois  relatires 
rinde,    traduites    par  M.  G.  Pautliier.    ucconqiagne    de  discussiod 
gi'anirnaticales    sur    certaines    r^gles    de    position    qui ,    en  Chinoil 
jtiuent  le  meme  röle  que  les  flexions  dans  les  autres  langues. 
Jonnval   Asiutic[ue.  Mai   IH41. 

b)  Exenices  pratiques  d'aualyse,  dö  .Syntaxe  et  de  lexicograph 
chinoise.     raris  1842,  8. 

c)  Simple  expot?»'  d'im  fait  honorable  &c.     Paris   1842,  8. 
mit    erstaunlicher  (iründlichkeit    aber    olt   recht  hRnüsch  nachwit 
r>ie  drei  Schriften,  zumal  die  zweite,  gehören  /.ii  den  beiehrend 
die   ich   in  diesem  Fache  kenne;  wer  vorschnell  an  die  selbstJUidijH 
Leklüre  chiiiesisclu-r  Texte  gehen  will ,   dem  sollte  man  die  Em 
cices    prutit[Ues    in    die    Hand    leg<>n .    uui    ihn    zu    warneu.      Ui 
wiederam,  wem  da  zu  wissen  verhuigt,  woiiu  Juiion's  iMoiiiterscl 
in   der  Analyse  cliinesischer  Texte  bestanden,   wer  sich  selbst 
bewahrte    Methode    dieses    Alimeisters    anzueignen    wi'ujscht : 
sollte    diese    geharnischtem  Bücher  gründlich  und  mehr  als  einmal 
dmcharbeiten.     Julien  liebte  es  die  iSt^llnngsgesetsse  als  seine  Ea 
dc'ckmig    zu    bezeichnen.      Man    hat    im  Vorigen    gesehen ,    wievi^j 
ihm   hicr'ui  schon  von  Anderen  vorgearbeitet  war.     Allein  unzweit« 
haft  will  er  unter  seiner  .rögle  de  iiosition"  ein  Mohreres  begriti 
wissen,    und    gerade  in  diesem  Mehi'erwerb  erblicke  ich  einen 
schätzbaren  Foilschritt.    Das  all  walten  de  Woiistellungsgeseti;  1 
niünlich    nicht    nur    den  Casus    des  Subsümtiviuns    oder  \\ns 
verbi,  ersetzt  nrit   anderen   Worten  nicht   nur  verschiedene   For 
eines   und    dessellien    cnrojiäisclien    Wortes:    sondera    es    ist 
ebenso    oft    für    die   Krage    entscheidend,    welchem    R<*dotheile 
imserm  Sinne    das    näimliclie   Woii  jeweilig  angehöre,    ob  es  eti 
A^ektivum,  Substantivum,  Adverb,  Verbum  neutrum  oder  Verbt 
factjvum    seL     Erst   in    diesem  Umfange    kami   es    voll  venttaad 
werden.     Eiu  Sprachgebrauch  aber,    dessen  Ursachen  nicht  iti 
einleuchtend  sein  mögen,    hat  es  gelugt,  dass  viele  W^rt^-r 
die  Nachbai*8chaft   gewisser   imderer  gjinz  eigenthündich  bejj 
beeinflusst    werden;    die    Zwei    oder    Drei    geh^n    eine    feilte    V« 
bindung    ein ,     sie    bilden    unwandelbare    Couq»ositA .    deren    V« 
konnu:ig  zu    den    tollsten  Missdeutnngen   führen  wiirde.     Es  ipo 
gewisse  praktische  Regeln .    nnch    denen  sich  manche  die««r  Zw« 


c.  d.  GaheUnts,  Beitrag  zttr  (/e»cbiehte  der  chinea.  Grtrmmatiken.  000 


übe 

i: 


id  Dreisylbler  von  vorn  Irhhiii  als  .walu'schoijüiche  ComirosiU 
ktnnfii  hissen,  ?..  IJ.  die,  duss  zwei  Wörter,  welüUe  sich  in 
er  ihrer  Bedeutuüj^en  bonihrtjc,  xusiiiiiuiKn  dim  Btjgriä'  dieser 
'meiixüamen  Bedoutuup:  ditrsttUeii,  duss  zwei  von  entgegengesetzter 
Ifdeutung  meist  durch  ,und*  bez. :  „oder"  verbundon  zu  verstehen 
lind,  dass  hierbei  das  potius  (Jtis  Grössere,  Bessere,  Höhere)  voran- 
teheti  pHegt  u.  dgi.  m.').  Solche  Fingoreeigo  gehören  in  die 
iprsu-hk'bre ;  (dt  aber  reichen  sie  niehi  aus,  und  di«  Phraseniiunde 
luss  naciiJioU'enL  Aul"  deren  Nothwendigkeit  hat  Julit3n  mit  iillem 
'uchdi-ueke  hingewiesen,  und  auch  das  möge  man  zu  seinen  Ver- 
lieusl^u  rechnen. 

Es    ist    tief  au  beklagen,    dass  er  nicht  in  den  Jahren  seiner 

nitl  tin  die  Ausarbeitung  einer  vollstllndigen  GrjunmAtik  gegangen 

Ein  Werk    von    linguistisjcher  Vertiefung   hiltte  er  wohl  auch 

lals  kaum  liefern  könneo ;  dazu  schien  sein  Kopf  niciit  luigelegt, 

her  sicher  besässen  wir  dann  ein  ebenso  reichhaltiges  wie  praktisch 

ai'es  Buch,    mehr    auf   das    griHmnalisch    Nothwendigo,    weniger 

das  stilistisch  Schöne  gerichtet,  tiis  die  Notitia  linguae  sinicae, 

id  an  grammatisclien  ]Jeobachtungen  voltslllndiger,  als  es  irgend 

in  Zweiter   hätte    herstellen    können.     Sein  Spfitling,  die  Syntaxe 

nouvelle  wurde  allseitig  mit  verdientem  Jubel   aufgenonnmen.    W^as 

konnte    man   Besseres    wtinscheii ,    als  dass  der  merkwürdige  Greis 

•/.um   Gemeingute    der  Welt    matdite ,  soviel  er  selbst  noch  besass? 

Der»    ersten    Band    des    inhaltreichen  Buches    hat    mein    verewigter 

Vater  in  unsrer  Zeitschrift  angezeigt  "^j    und  ich  milerschreibe  sein 

anerkennendes  Uitheil  noch  heute  mit  vollskn*  Ueberzeugimg.    Was 

aber  der  aufmerksame  Leser  dort,  zwischen  den  Zeilen  linden  wird, 

muss  hier  ausgesprochen   werden. 

Dass  der  Verfasser  Sehn  ff-  und  Lautlehre  von  seinem  Buche 
sgeschlüsseii  hat,  besagt  dessen  Titel.  Es  ist  keine  vollstUndige 
rammatik.  sondeni  eben  eine  Syntax.  Allein  auch  in  dieser 
Eigenschaft  ist  es  nicht  sowohl  ein  vollstilndigos  Werk ,  als  viel- 
oiehr  eine  Vervollstilndigung  seiner  V'orgänger.  In  der  ersten  Ab- 
eilung,  welche  die  Ueberschrift  ,Syntaxe  nouvelle  de  la  langue 
loise*  trägt,  werden  Hubstantivuni ,  Adjektivun« ,  Verbum  imd 
.dverb  m  Rücksicht  auf  ihre  Funktinnen  und  deren  Erkenntuiss 
trachtet.  Es  ist  dies  im  Wesentlichen  eine  Wiederholung  der 
'ora  Veriasser  in  früheren  .bihren  verötfentlichlen  Beobachtungen, 
und  namentlich  insoweit  sie  dies  ist,  kommt  jenes  Talent  der 
Aufstellung  klarer  praktischer  Kegeln  noch  einmal  zur  Geltung. 
LInter  der  Ueberschrift  ^Monographies*  werden  nach  eintuider 
it  der  wichtigsten  Partikeln   in  ihren  verschiedenen  ^Anwendungen 


1»  Ikisi»}.-!:  jVA  =  SouMo,  Tag;  jfueh  =  Mmid,  Moiml.     Abo:  jOi-ytuh 

*inn<'   uitfl  MoihI,   weil    «l'n^  Swnue  (frös»^>r  ist  nl»  Avt  Mnud.  —  aber  yueh' 

=^   Motmlp   iiinl   Tiidt«,    wkuler   weil  Krstprn   yriisÄtT  sin<l   nis   liCUtcrc. 

2)   XXlll    liuiir!    S    eUli— 701  D     Kud, 


610  f  d-  Gabdentz,  Baitroff  zur  GenchiehU  dmr  ^kmtte.  G\ 


tmd   Verbindungen    behnndelt;    eiu    Ktipilel    »de  rant,eposition* 
schliesst    diese   Abtheilung.      Dieselbe    i«t   ungemein    ergiebig 
denjenigen,    der   sie    mit    Kritik    7,u    beoutzen    and    in  der 
Masse    der    Eiriy.cLhoiton    das    imiPTo   Band    zu    erkennen 
Geradezu  ver>virrend  luid  enlniuthigend  aber  mus»  sie  auf  ks^ütxigm 
einwirken,    denen    der  V'eH'usser    nur    sehr  seilen  mitt heilt,  warum 
von   d«^it    zwölf   bis    siölifn/elin  Anwendungen,    die  er  mivennittj 
und  imgeorfbet  nach  einander  tiiilfübrtf  nun  gerade  diese  eine 
gegebenen    Falle   vorliege.      Die    Thatsache    ist,    dass   Julien 
unter  Anwendungen    kaum    mehr  versteht,    als    verschiedene  Mfl 
liehkHiteu  dasselbn  Wort,  durch  passende  französische  Wörter  wiedd 
zugeben. 

Von    den    beiden    folgenden   Abtheilungen :    ^Suppl^ment 
Monogi-aphifs"    mid    „Table    des    idiotismes"    ist    wieder   die   er^ti» 
nanientli4h  für  den  w^eiler  Vorgeschi'ittenen .  die  andere  aber  anc 
für    den    Anfänger   unschätzbar.      Dass   Beide   lexikalisch    goor 
und  durchaus    nicht    in   grauirnntikalischem  Creiste    bearbeitet  hii 
Umt    wenig    zm*  Sache.     Die  Wahl    der    zur  Uebung    angebAn^ 
wörlllrb  übersi'tzten  Texte  ist  vielleicht  nicht  eben  glücklich;  Ui-Ik 
setzmigen  aus  dem  »Sanskrit  bilden  nicht  den  liisluikt  des  chiue.si*<I 
Geschmackes.     Allein  die  eintarhc  Methode  der  Analyse  dürfte 
den  ersten  Unterricht  /u  enipfehlcu  .sein. 

Der    zweite    Band    zerttlllt    wieder    in    drei    Theile:     1)    mg 
Wiederabdrack    des    ,E.Ktunen  eritiiiue",  leider  mit  Itelassung 
pei-söulichcn  Ausfülle   gegen   den    unglücklichen,    inzwischen  ho 
lietfigt   wordenen   rrügeljungon  von    1841 — 42;    2)  ein    Wört<>rbn 
bemetkenswertber  Ausdrücke  aus  den  Romanen  iiV-/.-iiit>*/i  und  //a 
khieu-tsrhnnn,  dem  neueren  »Stile  angehörig;  endlich    3)  eine  w^ii 
liehe  Uebei'setÄmig    der    drei  ei^sten  Akte  des  gleichfalls  moderu 
Dran»a.s   'rftchao-arhi-ku-rT.  —  In   allen  Julien'schen  i\jrbeiten 
misst  man  die  IJozeichnung  der  8tiuunbiegiuigen  (Aeceat^)  bei 
Umschreibungen  chinesischer  Wörter, 

Es  verlohnt  sich  der  Mühe,    an  dieser  stelle  Julien  mit  V\ 
niare    zu    vergleichen.      Beide   sind  (Jrn.sson    ersten  Bange.s, 
treten  in   ihren  grammatischen  Hauptwerken  nicht   eben  als  Or 
inatiker    auf.      Julien    aber    war  Alle.s    ura's  Uebersetxen    aus 
i'hinesischen ,    rri'inai-e   Alles    um    das    Reden    und   8c-hreil>oo 
Chinesischen  zu  thun.    In  diesem  Vorstände  ei*gUnzen  Beid«  einand 
doch  vergesse  man  nicht,  was  oben  gezeigt  wurde,  dass  die  Ken 
niss  der  Rhetorik  für  das  Verstäudniss  und  mithin  für  die  Ueb 
Setzung  der  Texte  oft  unentbehrlich  ist.     Der  berühmte  Trüfci 
war  Dank  einer  unermüdlich  unter  steter  Ftthmjig  der  saufe 
CVdlektaneen   fortgesetzten  Lektüre  zu  einer  Art.  üufclUI>ai'k€ 
langt,  wie  man  sie  dem  gelehrten  Jesuiten  nicht  zusprechen  wir 
Gerade  jenes  anerkimnte  Uebergewicht  aber  scheint  der  Kr 
der  Sinologie   in    ihrem  Vaterlande  Frankreich   eher   ge 
genützt   zu    haben.     Aus    der  Aut^ontHt  wurde  ein  Despot,  \\a\t 


v.d. 


\g  ztir  Geschichte  der  chinet.  Grammatiken.  Q\\ 


drossen  hülfreicli  lüi   Jeden,  der  sich  ihm  ganz  zu  Eigen  gab,  a])er 

^Btondnldsam  ;^<!K«"n  Jcdi-ii.  dvr  in  seinem  Maditgebiet«,  ich  meine  in 
^■frunkreich ,  neben  ihm  aufzukommen  strebte.  Wiis  ich  hier  an- 
^Heute,  ist  seiner  Zeit  von  Leon  de  Rosny  *)  in  pietätsvollwr,  doch 
^Hehr  deutlicher  Weise  ausgesprochen  worden;  luan  mnss  darum 
^■Hsseu,  wenn  man  der  franzosischen  Sinob)gie  nicht  Unrecht  Ihuu  will. 
^B  9)  St.  E  n  d  1  i  l:  h  0  r ,  Anfangsgründe  der  chinesischen  Grammatik. 
■  Wien  184r>,  8. 

Verlüelt  sich  Julitm  sninnii  franzf^sischen  Vnrgilngern  Tivuiare 

^land  Kemusal  gegenüber  beinalie  ablehnend,  so  suchte  der  bekiumle 

^■K^iener  Polyhistor  in  eklektischer  Weise  sii-h  die  EiTungensi;hafton 

'^^ieser   drei    und    der  bisher  erathienenen  lexi*^aU«chen  und  schrilt- 

kundlicben  Arbeiten    zu  Eigen    zu    machen.     Der  fiedanke  war  an 

und  fiir  sich  nicht  zu  missbilligen,   im<l  Endlicher  hat  nicht  versucht, 

mit   einer  Selbstiiniligkcit  zu   prunken,  die  er  nicht  besass  und  nicht 

«sitZtiU  konute.      Gleich   Kenmsat  wollte  er  ein  Elementarlehrbuch 

efeni;    allein    das    seine    wurde    do|tpelt    so    dick    imd    vielleicht 

piennul  so  ausführlich,  als  da»  des  Franzosen. 

Die    Aufschrift    »Anfangsgründe*    möchte    ich    nicht    als    Be- 

cbeidenheitstitel  geltnn  lassen ;  sie  fordert  von  dorn  Verfasser  jene 

SesclirUnkung ,    in    welcher   sich    der  Meister  zeigen   shU.     Danim 

ftt  von   zwei  Eleraentarliüchern  das  stiirkcro  sich  vor  dem  dünneren 

verantworten,  nicht  umgekehrt. 

Eudlicher   hat,    das    muss    iluii    wieder    zui-    Ehre    nachgesagt 

werden,    die    Arbeit^jn    seiner   Vorgänger    recht   sorgfältig   benutzt 

ttd  wenigstens  die  ihm  durch  Uebersetzungen  zugilnglicben  Texte 

er    {Uteren  Literatur   tleissig    in  seine  Collektaneon  extrahirt  ;    die 

eispicLsanunlung   ist    grossentheils    sein    eigen.     Allein ,    wenn   ich 

echt    urtheile.    so    hat    er    es    Aveder  verstanden,    weise  Mjwiss  zu 

ttlteü,  noch  seinen  Sttiti"  zwi'ck-  und  sachgenütss  anzuordnen.    Der 

ehrift-  imd  Lautlehre,  welche  Uemusat  auf  31  Seiten  etwa  soweit 

ehandelt,  als  es  dem  AufUnger  nöthig  ist,  widmet  er  160  Seiten. 

[)abei    behandelt   er    das    Lautsystem    in  einer  Weise,    die  zu  den 

rgsten  MissVeretsliidnissiui  führen  kann.     Er  re.det  da  von  tJnmd- 

»rmon    und  Steigenuigen ,   kurz   er  tliut  —  vielleicht  ohne  es  zu 

rissen  — .  als  hUtten  wir  schon  eine  fertige  chinesische  Etymologie, 

Pttnnöge  deren   wir  eine  coniplicirtero  »Sylbe  als  Weiterbildung  der 

nd  der  eiutacheren  bestimmen  könnten. 

In  der  eigentlichen  Sprachlehre,  Seite  102 — 3(50,  ist  die  Mehr- 

hl    der  Lehrsätze    dem  Remusafschen  Buche   entlehnt;    zwischen 

tlinr>in  haben  die  in  den  .lulion'schen  Schriften    enthalt-enen  Kitgeln 

nd   Beobachtungen   Aufnahme  gefiuidcn.     Aber  in  der  iVnordnung 

es  Stotfes    weicht    iler  Verfasser   gar    sehr    von    dm  El e mens   ah. 

ene  Zweitheilung    in    alten    und    neuen  Stil,    deren    Vurzüge   wir 

bben  kennen  lernten,  giebt  er  auf;   Beide  behandelt  er,  allerdings 


I)  Coogrifl  intematioDal  des  orieDtalbtes,  Tumo  I  [ig.  385 — 389 


612  V.  fi.  Oahelentx,  ßmtraff  tur  Otschichte  der  ckines.  Grammatüetn 


mit   ausdrücklicher  Hervorhebung?,    nebenoiiiauder.     Nun  mOg« 
km-zes  »her  recht  viel.stigen<hjs  Register  folK^n  • 

A.  Vota    den    vollen    Wöri^m.      I.    NennwurUtr :     1)    H»ti' 
wftrt^ir.     a)   zusaminenc^esotzt«  Wörter;   b)  Eigemnimen ;    c)  Gvi 
der  Haupt w<irtf<r;    d)  Numenis;    e)  Ciisus.     2)  BeiwiVrtfr:    a)  V( 
den  BfüwörLoru  überhauiit;  b)  Vur;^Wichuug"S(stufen.    3)  Znhlwö 
II.  Fürwörter:  ii)  persönlicbe  Fürwfirt^r  u.  s.  w.     HI.  Zeitwr>rt' 
a)  voi-scbiedene  Arten  derselben;  b)  Modus;  e)  Zeitformen;  d)  I'c 
und  Zahl. 

B.  Von  den  leeren  Wörteni.     1.    Adverbien;   II.   Be/.iehiini 
Wörter;   IIL  Conjiinktionen ;   IV.  Interjektionen;   V,  Finalpartik 

Damit  sirhliessi  das  Bach;  und  wenn  ich  die  eingi^jendi 
üet>ei"siL'ht  hiltte  abschreiben  wollen ,  so  würde  man  noch  dei 
lieber  sehen,  wie  hier  eine  chinesische  Sj-ntrtx  in  das  Prokmst 
bett  einer  eui-opilischen  Formenlehre  hiutungezwilngt  ist.  In 
That  finde  ich,  ausser  der  sehr  unerheblichen  Eintheilunjij  in  v 
und  leere  Wörter  und  den\  so  uiivennoidlicben  Kapitel  von  di 
Endpiirtikeln.  nichts,  was  an  eine  oinsylbig-isolirende  Spi 
di^nkm  linsse.  Remusat  hatte  doch  wenigstens  din  wichtig 
Hülfswörler  und  Woji.stellungsgesetze  in  zusammenhilngeDder  h 
capitnbition  behandelt  und  so  den  Weg  einer  erspriesslicheu  L«^i 
metliode  vorge/eichnet.  Sein  Naclifolger  erspart  sich  dies.  d. 
er  liSsst  das,  was  den  Genius  dieser  Sprache  ausmacht,  in  der  Ui 
hiülmig.  Jetzt  frage  ich:  ist  es  zu  hart,  wenn  man  bohiUi|iti 
dass  Endlicher  der  Welt  mehr  genützt  haben  würde,  wenn  «r  «t 
den  Remusat  ühersct?,t  und  nur  durch  Einfügung  der  Julieosd 
Regeln  ergjlnzi  liiltte?  —  Man  findet  immer  und  immer  wiei! 
«üe  ,Ani'angsgriinde*  in  linguistischen  Werken  angezogen ;  das  ßttffc 
ist  dadurch  xu  einem  Ansehen  gelangt,  das  es  meiner  Ueberreugunjt 
nach  nicht   verdient. 

1 0)  A.  B  a  7  i  n ,    TJrammaire  Mandarine ,  ou  princii)es  gen*; 
de  la  langue  cbinoise  parlee.     Paris  1856,  8. 

Ueber  Werke,  welche  die  beutige  ümgangsspriiche  behuidtl 
wage  ich  nur  mit  allem  Vorbehalte  /u  reden;  ich  würde 
ihrer  Besprechung  völlig  enthalten,  wenn  sie  nicht  selb.«i>t  eintuidff 
oinigermaassen  controlirt^n.  Ist  A.  Bazin  meines  Wissens  nie  in 
China  gewesen,  so  waren  es  dafür  .Andere,  deren  Arl>eiten  ich  \^ 
sitze,  um  so  länger.  Auf  diese  muss  ich  mich  verlasseu.  Wi 
ich  über  Jenen  urtheilen  will, 

Ba/in  hatte  im  Jahre  1845  im  Journal  asiatic|ae  ein  Mm 
sur  les  principes  gwi^raux  du  chinois  vulgaire  v«röffMnTbcbt 
hatte  die  Entdcckning  gemacht.  da.ss  der  sogenannte  ■  /, 

lli-musat  inj  zweiten  Theih«  seiner  ^Irarnmatik  «1 
nicht^in  die  heutige  allgemeine  Verkehrssprache  des  Miltelr»'idi«# 
sei,  dftss  diese  Verkehrssprache  in  der  That  keine  wnsylbig»«  mehr 
genannt  werden  könne,  und  dass  viele  ihrer  Elemente  al»  blo«» 
Wortbildongsmittel  aufxui'asseu  seien. 


d| 


f.  d.  OcJjelentz,  Beärag  zur  Geachiehte  dar  ehineg.  Grammaliken.  613 

Die  graimnaire  niandarinf*  ist.  nach  des  Verfassers  ausge- 
sprochener Alisicht,  eine  ?]ntwi*tkfhing  jener  Siltzo.  Bozln  ina|?  iu 
d*fr  Verfolgung  seiner  Lielilingsideon  i>isweil(»n  nach  EntdeL'l<eniit 
£U  weit  gegangen  sein;  z.  B.  niöohtf^  ich  oinsylhif^a^  V'i'rbii  in  Ver- 
bindmif<  i«it  einsyllbisen  Objekten  (S,  4iä  -43)  nicht,  als  wahre 
Coinposila  gi^tlteii  Imssen,  weil  diese  Objekte  durch  duvortretende 
Attribute  ohne  Weiteres  von  ihren  Vorben  ^»etrennt  werdt^n  künnen, 
and  weil  die  betrefienden  Verba  wohl  phrr  ein  Ol»jekt  ül>erh;raitt, 
als  fiferade  das  eine  bestimmte  Objekt  erfordern.  PanuJigniata,  wie 
er  sie  an  zwei  Stellen  giebt,  sind  In  alle  Woge  dem  Sprachgptste 
wider;  ich  betrachte  sie  indessen  als  hantdos,  da  der  iSchrift- 
«t^^ller  selbst  yich  gegen  etwaig«;  vorfehlte  iSidilussfoIgerangen  deut- 
Kch  genug  vei'^^'ahrt.  Nui*  das  bülte  er  hervürhöben  sollen,  dass 
lon  die  Ausdrücke  für  „elieinals,  zuvor,  vollenden,  künftig,  der- 
»insV^,  durch  welche  er  die  Präterita  und  Futura  bildet,  überhaupt 
icht  anwenden  muss,  sobald  \*on  einer  hestimniten,  näher  be- 
zeichneten ,  vergangenen  oder  zukünftigen  Zeit  di»^  Itede  iyt.  In 
solchen  Dingen  weicht  auch  das  Nouchinesische  selbst  von  den 
fonan^nünnstwii  unsrer  europtlisehen  sprachen  weit,  weit  ab. 

Der  Hau[>tsache    naeh    findet   unsress  Verfasser«  liwtrachtungs- 
eise    in   den  Forschungen  anderer,    sehr    bewühiter    Kenner    ihre 
ewalirlieitung,     Es    ist  leicht  einzusehen,  dass  diese  Theorie  eine 
ganz  andore  Scheidung  xwisehon  Wort-  und  iSatzli-hre  zugleich   er-  ' 
TifÜHche    und    ennögliche,    als    die    von    dem   durebgüngigen   Mono 
syllabisnius.     lici  Letzterer  kann  es  sich  fnigen.  ot)  die  einsylbigeu 

»iWftrter  gewisse  Bildungen  uh  aufgehoben*^  Momente  in  sieh  ent- 
halten; in  ihrem  Verhalten  zu  einander  können  sie  um- syntaktisch 
begriflen,  und  die  »Synt^ix  kium  nur  in  eine  niedere  und  eine  liöhere 
ge«cMeden  werden,  br  der  Thut  ist  die  Lehre  von  den  zusanimen- 
geeetzien  Wörter«  auch  für  das  Vei^stfinduiss  der  älteren  Sprache 
fimcbtbarer,  alä  man  glauben  sollte.  Auch  in  d«r  Öpnichmssen- 
schaft  kaiui  das  8[uUr!re  eiji  Früheres  erklären.  Ich  redp  hier  von 
jenen  Ansalzen,  von  jenen  embryonalen  Existenzen,  die  ansch«iuünd 
noch  wenig  sind .  aber  gewiss  viel  werden  widlen.  Was  sich  mir 
in  Bazin's  und  Anderer  V\'erk<m  voll  entfaltet  darstellt ,  davon 
glaube  ich  schim  in  den  illtesten  Sin-achdetikniiUeni  der  Chinesen 
sehr  deutliche  Keime  zu  erkennen.  Nicht  als  meinte  ich»  gleich 
dem  Verfasser  der  Grammaire  niandarine,  dasy  mim  vor  Altei-s 
viel  anders  gesprochen,  als  geschrieben  habe,  sondern  ich  halte 
dafür,  dass  di«  Tendenz  der  Sprache  gewisse  Wörter  zu  stündigen 
Einheiten  miteinander  zu  verknüpfen,  minde.stens  ebenso  alt  sei, 
aU  jene  ehrwürdigen  Urkunden ,  und  dass  mmi  diese  liesser  vor- 
stehe,  wenn  man  jtjner  Tendenz  gebührender  Maassen  Rechnung 
trage.  Bemerkt  sei  übrigens,  dass  der  Verfasser  die  Scheidung 
zwischen  Wort-  und  Satzlehre  nicht  immer  in  streng  folgerechter 
Weise  vollzieht;  §  124  z.  B,  hiltte  besser  im  ersten  Theile  Auf- 
Qalime  gefunden.     Von  anderen,  mehr  blos  Einzelheiten  beü'eflenden 


614  c  ('  Gahehnis.  Beiirag  gar  Geschichte  der  chinm.  Gram$natikent 


BedeiikBu.  du*  mir  beig<«hen,  mag  ich  in  diesem  Aufsate«?  überliau 
nicht  reden. 

Am  Schlüsse  seines  Buches  kehrt  Bazin  zu  df?m  zuiück, 
wir  als  den  Angelpunkt,  seiner  Lehre  kennen  lernten.  Au  JuhCuii 
zwanzig  erläuterten  Beispielen  zeigt  er,  wie  verschieden  seine  lan^ 
mandaiine  von  der  Spi"ache  der  Romane  sei,  aus  welchen  Kemo 
(Prp.nareJ  seine  Beispiele  und  Beobachtungen  entnommen, 
Unterschied  ist  in  der  Thnt  auftallig,  und  da  die  Uebertra 
von  einem  einheimischen  Sian-senj?  herrühren,  so  darf  man  8i< 
auf  sie  verlassen.  Mir  aber  giebt  dies  Eine  zu  denken ,  dass 
Kenner  wie  Premare  von  einem  so  betrachtlichen  Unterschied 
nichts  sagt.  Er  und  viele  seiner  damaligen  und  frühpren  Berul 
genossen  standen  zu  den  Gebildetsten  des  Landes  in  viel  inniger 
Bu/i»'hung  als  die  heutigen  Sendbolen.  Möchte  man  da 
nmthmaassen,  dass  damals  noch,  zum  Wenigsten  in  der  vornehmst« 
Gesellschaft^  die  Sprache  des  iä-kiao-H  und  des  tlao-khieti-fschuan 
die  gangbare  war? 

Die  ttrammaire    mandahne    theilt  hinsichtlich  der  geschmack- 
voll   kurzen   und  klaren  Darstelliuig  die  meisten  Vorzüge  der  El 
mens.     Mit    ihr   verliLsse    ich    die  französische  Hcbule,  um  zurüc 
greifend    einige    imdere,    zum   Theil  filtere,    selhstÄndige   Werke 
Itetraehten,    ehe    ich    von   dem  jüngsten    Erzeugnisse    französiscli 
Sinoloji^e  rede. 

11)  J.  A.  Gongalves,    Arte    china  constante  de  alphabeto^ 
grammatica,  comprehendetido  mod*>los  das  differentes  comp 
siijoens.     Macao    182*i,  klpin  4.  ') 

Die  Arte    china    bildet    mit   dem  Diccionario  China-Por 
und    dpm   Diecionjirio  Portuguez-China    ein  Ganzes,    in  dessen  Zl 
sauuueuhiuige   sie   der  Verfasser   gebraucht   ujid   beurtheilt    wis 
wollt«.   Diese  grosse  dreitheilige  Arbeit  vorf<»lgt.  den  ausgesprochen! 
Zweck ,    nicht   nur    die    Portugiesen  Chinesisch ,  sondern    iiurh 
Chinesen  Portugiesiscli  zu  lehren.     Wir  unsrerseits  können  es 
mit    der  Granumitik    und    mit    diest^r    nur   hinsichtlich  ihre«  Lell 
weilhes  für  Euniplicr  /u  tliun   liaben. 

Da.s    mehr   als   fünlbuudeH   »Seiten   hidtende  Buch   «'riunert 
den    ersten  Blick    an    die  Notitia    des  P.  Premaiv,  mit  welcher 
ftueh  im  Beichthume  an  Beispielen  wetteifert.     Allein^  wenn  nio 
Alles  trügt,  ist  es  eine  vollkommen  selbstÄndige  Arbeit»  deren 
tiefgehende    Abweichnngcn    von    des    grossen    Jesuiten    Werke 
bald  kennen  lermm  werden. 

Auch  Gon(;alves  lehrt  die  8prache  für  den  Gebrauch  im  Mit 
reiche,  und  er  erwartet,    dass  diejenigen,  die  sich  seiner  Arte 
dienen    wollen,    einen   chinesischen  Lehrer  hinzuziehen.     8omit 
Spart  er  sich  zunächst  die  Umschreibungen  der  chinesischHU  Bei&pi« 


1)  Bwn,  Gminni.  mandarine  pg.  36  ervtittuit    uiaü  (Jnutmintic*  Utile«  d» 
«olbpn  Vprfasser».     Von   dpr  Exbtcna  einer  8o)ch«li  li«bo  ich  »oi«t  nIo  ulAw« 


V,  tl.  Gafitlentz,  Beitrag  zur  Oeschiehte  tier  cktnes.  Orammatücen,  615 


Jleln  er  scbemt  sich  sein  Ziel  weniger  Loch  gestellt  zu  haben, 
%\h  l'retiuir«>;  deirn  die  len^ua  v<il<,'nr.  die  er  leliH,  ist  ilas  hndn- 
port  des  K'owöluiliLheu  Lebens ,  uicbt  die  Sprache  der  eleKaiitou 
omane,  und  sein  estilo  sublime  ist  niclit  etittenit  in  dem  fein- 
^nig  wühlerischen  Geiste  des  Premiire  behandelt.  Ei;»,'entliche 
^eubiiehtiingen  und  Rei^idn  enthalt  das  Hucli  mir  in  sf»hr  gerintfer 
kuxalil  und  in  k!»r>;er  FiHin;  was  der  VedasBer  seine  „regras" 
lingrltil  ueuiit ,  sind  fdX  nithts  weiter,  uls  UHberHchriften  zu  un- 
iisgesprochenen  Kögelu.  welche  der  L«ser  sich  seihst  aus  den 
tjs'ebenen  Ueispielen  entnehmen  mag.  Ein  weiterer  Eiublit.'k  in 
iie  Oekonomie  des  Buches  wird  erweisen,  inwieweit  dasselbe  über- 
aapt  lUs  (ri-anmiatik  gelten  Ivöime. 

S.  1 — «M  behandt^ln  diLS  ,Alphabeto  ehino**  in  Fomi  eines  Ver- 
eiclmisses  der  phonetischen  Elenieute  und  der  vom  Verfasser  auf- 
est+'lhen  129  Hadikule.  *S.  90  —  127  I'hrnseu  im  niederen  und 
kOheren  iStile.  S.  130 — 14r»  ,(ir.inimatik'",  in  welchoi'  die  Wiedt^r- 
fthe  europäischer  Hprathbirmen  durch  chinesische  fliilfswörter  und 
Construktionen  an  Beispielen  gezeigt  wird.  8.  146 — 183  „Syntax", 
avon  achtzehn  »Seiten  Beispiele  für  den  (lebnuieh  gewisser  Partikeln 
4er  höheren  Schreibweise;  S.  184 — 214  Uehungen  in  dit+ser Schreib- 
reise. Es  folgen  nun  weiter  (irspräehe  in  der  Umgangssprache, 
Bp  räch  wo  der,  dann  8.  327-  421  sein-  schatzenswerthe  Belehrungen 
Iber  gehriluchlirbe  mythoh>gischo  und  hi.stonsche  Anspielungen  '), 
5.  422 — 502  Proben  fhinosiscber  Coniposilion.  Angefügt  ist  eine 
Arte  ebina  sem  letras  chinas  in  Mandarinen-  und  Uanton- Dialekte, 
■  gajiz   ohne   Kegel  u. 

Die  port,ugiesischen  Sätze  sind  in  der  eigentlichen  firanuiiatik 
nd  den  geeigneten  Theilen  der  Syntax  imnior  in  beiden  Dialekten 
.rallel  wiedergegeben,  was  die  Vergleichung  Beider  sehr  erleichtert., 
gentlich  wohl  aber  auch  einen  gewissen  Zwang  auf  den  Ver- 
er  ausgeübt  haben  mag. 
Es  dürfte  nicht  zweifelhaft  sein,  dass  wir  für  unsere  philo- 
Ogischon  Zwecke  der  Notitia  linguae  sinicae  vor  der  Arte  c-hma 
iitschiedon  den  Vorzug  zu  geben  haben.  Allein  ein  schlechthin, 
der  auch  nur  bedingt  abtTlUiges  UHbeil  soll  damit  über  Letztere 
keineswegs  ausgespmchen  sein.  Wer  an  der  Hand  anderer  Lehr- 
Fsiittel  die  ersten  Schwierigkeiten  der  Sprache  überwunden  hat, 
dem  öönet  sich  hier  wieder  eino ,  eben  durch  ihre  Eig<*nart.igk»tit 
höchst  wichtige  Fundgrube.  St.  Jidien  citirt  die  Arte  ebina  oft 
und  gern,  Bazin  entlehnt  ihr  einen  grossen  Tlieil  seiner  Beispiele, 
und  unllingst  erst  hat  Graf  Klecxkowski  Band  I  seines  CJours 
iuel    et  comi)let  dtt  Chinois  parl^  et  ecrit,  enthaltend:    i>hnkse8' 


I )  W.  F    Mnyen,  TXiq  Chineü«  He&ilcr's  MehuaI,  h  lltiiiilhiiok  cf  hin^nphtcAl, 
ÜHüirifuI,    mylliolo^initl    »"«l   Kceit'rully  lUüDtry  rrf«reuen,  SliangLni    1X74.  8. 
^•Iri  .st"hiilz<»!irc.H  NftL-hsolilajif'ljiu-li.    Vgl  inf^nu»  Anzoigo  5m  I/it   tV-ntraHiIntl.   1875^ 
Ho.  28 


616  V.  iL  GabeUntz,  Beärag  eitr  Geaekiehte  dar  ehinet.  Grttmatatikm, 


de  la  langue  parlee,  tirees  de  TArte  China  du  P.  non^lve«,  Paria 
187«,  pp.  LXXn.  102  und  116,  8.  veröÖVtaUicbt. 

Kein    praktische,    nicht    mit    gi'ammatigcher  Tendeuz  verfasi 
Lehr-    und   Hülfsmittel ,    Phi'asen-    und   8tilmustersanimlungen 
die  von  Kochet,  Wade,  Doolittle  u.  A.    haben    im  Folgenden 
berücksichtigt  zu  bleiben. 

12)  (ßy  tschuri  n)  Jakinf,  Kitaiükaja  Grammatika.    St.  Pet 
bm-g  1834,  XXII  und  241   SoitcMi,  gi'.  4.,  lithographirt 

Dem  Verfasser,  einem  russisih«*n  Mönche,  der  einen  sehr  gnissiai 
Thüil  seines  Lebens  im  Mittelreiche  verbracht  hatte,  wird  W( 
allgemein  ein  Plata  unter  den  tüchtigsten  Kennern  der  Spi 
ejrigedlumt.  Seine  Grammatik  scheint  im  westlichen  Europa  wri 
gekannt  und  selbst  uuf  liiitiijuanschem  Wege  kaum  erhuigbur 
sein;  die  Sprache  des  Verfassers  selbst  scheint  ihr  wie  80  mi 
uudereiii  Buche  den  Weg  gen  Westen  verspent  zu  haben,  t 
selbst.,  kaum  erst  Aufilnger  im  llu.ssischen ,  wage  nur  zögernd  und 
mit  allem   Vorbehalte  über  das  Werk  zu  berichten. 

Dasselbe,    so   sehr   es   auf   eigenen  Füssen  steht,   erinnert,  in 
manrhen    Dingen    angenehm    an  R^musat's  Elemens.       Das  glei 
Streben    nueh    lehrbuchmilssiger  Kürze,  Uebersichtlichkeit  und 
stimmtheit,    auch    etwa    derselbe    Umiiing.      Anordnung   und 
Stellung    sind    in  beiden  Büchern  sehr  verschieden.     Der 
Gelehrte    handelt    von    Hehrift    und  Au.sspraehe    weit   ausführlic 
als    der    Franzose ;    die    92    Vorscluifteu    der    Schönscbreibe 
füllen  allein  23  Seiten. 

In  der  eigentlichen  Grammatik,  S.  57 — 137.  werden  der  all 
classische  Stil   und    die  Umgangssprriche  nebeneinander  dargestel 
dor-h    so,    diuss    Ersterer    überwiegt.     Auf   ein   einleitendes    Kapii 
über  die  (funktionelle)  Voranderlichkeit  der  Wörter  und  die  Itei 
theile ,    folgen    nacheinauder  die  Hauptstücke  über  Substantiv. 
jektiv  und  Zahlwoit,  Pronomina  u.  s.  w.   mit  Zugnindelegung 
dem  europüischen  Schüler  geläufigen  grammatischen  Begrifle,  d 
eigentlich  olme  entstellendes  Zwangsjjvckenthum.     Die   drei  lel 
Kajiiteh    X,    über    die    chinesische    Vertheilung    der    Wörter 
Kedetheilen  S.   104  —  113,  XI  und  XII  über  die  Stellung  der  s. 
vollen   und  der  s.  g.  leeren  Wörter,    S.   114 — 137,  sind  eben  »] 
ciliscli  chinesisch  angelegt.     Bei    den   Beispielen    vermisst  m»a 
wörtliche  Analyse. 

Ueber  hundert  Seiten  füllen  die  iingehllngten  ,Tafeln',  wel 
etwa    zur  Hälfte   der  Schriftiehi-e   angehören    und    dann  weiter 
s.  g.  Numendien  (elassifjers),  die  Ehrfiiirchts-  und  Bescbeidenhei 
Surrogate  für  die  Fürwöi-ter  der  1.  und  ä.  Person  und  endlich 
Waaienniimen  des  i-ussisch-chiiiesischen  Hiindelsverkehrs  auflühr«! 
Zahlreiche  Fehler  in  den  sonst  sehr  sauber  gezeiclmeten  chine-siiicheB 
Charakteren,  meist  des  Lithogi-aphen,  zuweilen  auch  des  Verfa»ei 
Schuld,  —  mindern  leider  die  Brauchbarkeit  des  Werkes,  ond 
russisch -chinesische    Transscription    sollte    dem    West«uropß»r 


p.  d,  OabelerUz,  Beitrag  «#r  Gegckichte  dfir  chines.  Grammatiken,  ß\  7 


lluel  sein.  Dies  Alles  Lindert  nicht,  dass  ich  fiine  Uebei-setzung 
es  Buches  von  berufener  Feder  wohl  wünschen  könnte ;  es  wilrd« 
Binit  der  noch  immer  unersetzten  Sprachlehre  K(''musat's  vielleicht 
ne  fruchtbringende  Concurrenz  geschaffen.  Der  Uebersetzer  mftsste 
zugleich  Bearbeiter  sein  und  weglassen  oder  verändern,  was 
nur  dem  Russen  zu  wissen  frommt,  oder  was  Jeder  anderwJlrts 
suchen  und  hnden  wird.  Zwei  Umstllnde  wiegen  mir  schwer:  ein- 
mal die  Kennerschaft  des  Verfassers .  und  dann  die  Kürz«  des 
Buches.    Es  wird  Zeit,  dass  wider  dio  Elemens  ein  gleichberechtigter 

r:bewerber  in  die  Schi'ankeu  trete ,  gefällig ,  dem  Anftinger  ge- 
hnet  gleich  ihnen ,  und  doch  aus  anderer  Schule.  Ich  meine 
kurzes  Buch  für  den  Lehrzweck  des  europäischen  Bücher- 
ologeii,  und  ein  Buch,  das  von  der  sprachwissenschaftlichen  Be- 
igung  des  Lernenden  nicht  zuviel  erwartet. 
13)  Philo -Sinensis  (Karl  Oützl  äff),  Notiees  on  Chineset] 
Graumiai',  Part  1:  Urthograijhy  and  Elymology.  Batavi»-! 
1842,  148  Seiten.  Ö.  (Mehr  nicht  erschienen.) 
Der  Veri'asser,  Missionür  der  Berliner  Gesellschaft,  war  18*26 
nach  Batavia,  1827  auf  eine  der  Molukken  gelangt,  und  da  er 
^silier  für  die  Verbreituiig  des  Evangeliums  unter  den  Chinesen 
^Hbätig  sein  konnte,  so  ist  anzunehmen,  dass  er  bereits  früher 
^Büch  mit  deren  Sprache  bescbslftigt  geha!)t.  1828  begab  er 
^nich  nach  Bangkok,  seit  1831  hat  er  in  China  gelebt,  wo  er 
mehrere  Bücher  m  der  Landessprache  verölfcntlicht.  Praktische 
^.JKenntniss  dieser  letzteren  ist  also  bei  ihm  ohne  Weiteres  voraus- 
Eisetzen. 

Seine  Notices  sind  Bruchstück  geblieben;  die  Syntax,  weich© 
Bn    zweiten,    vermuthlich   giüsseren  Theil  des  Werkes  einnehmen 
ollte,    hat    er    nie    veröfteiitlicht.       Die    Laut-    und    Sclu-iftlehre, 
l — Iß,    ist    sehr    kurz,    mehr   hindeutend   iils  ausführend.     Ein 
cht  gutes  Kapitel  „On  Words"*,  S.    16 — ^24,  die  aügemeine  Lehre 
'Von  ein-  und  mehrsylbigen  (zusammengesetzten)  Wörtern  enthaltend, 
bereit-ftt   auf  das    vor,    was   der    Verfasser   Etjmology    nennt.      Li 
Letzterer   werden    die  KedetheUe   nach    europäischer  Ordnung  und 
nm^h   Analogie  der  Formlehren  in  unseren  rTrammatiken  behHiidelt; 
kA  B.  Cap.  I,  Sulistantivum :  a)  Artikel,  dessen  regelmllssiger  Mangtd; 
^B|.u.sdrücke,  welche  gelegentlich  als  Sun*ogate  dafür  gelten  können; 
^B))  CasiLs;    c)  Genus;   d)  Numeru-s,    auch  die  s.  g.  elaBsifjrers  oder 
^^umeratives    besprechend.     Cap.  IT .    Adjeetivum   u.  s.  w.      Es  ist 
^■inzuerkeunen,  dass  in  der  Ausfühnmg  dieses  Planes,  —  ich  meine 
im  Einzelnen,   —    der  Sprache  bei  Weitem  nicht  soviel  Zwang  an- 
getbau  wird,  als  man  von  vorn  herein  befürchten  sollte.     Die  alt- 
JaiJsische  und  die  heutige  (Umgangs-)si>rach0  werden  zugleich  und 
robl  auch  mit  ziemlieh  glei^litjr  Ausführlichkeit  gelehi-t,   aber  ge- 
bührend gegeiieiiiauder  hervorgehtiben.     Das  Buch   mag  über  drei- 
tausend   Bcispiek*,    meist  volle  Silt/o  eutlialten,  etwa  halb  soviele 
lui   XXXII  40 


()1^  V.  d.  GaLelenk,  Beitrag  zur  GaichichtA  dtr  ebinS4i.  Oramtnatiken. 

als  Prt^mare's  Notitia  ').     Dabei  ist  das  Buch  keineswegs  eine  '. 
spielsaramlung   nach   Art-    der  Arte    cbina    des  Gootjalves,    sond« 
es   wird  jeder   der    inehrereu    hundert  Paragraphen  durch   Ref<a 
oder  UeohachtuiigRn  eingeleitet.    Die  Ti-ansacription  der  chinesisch 
Wörter   ist   die    schlechte   MoiTison'sehe ,    aber    für   den    Forsc 
immer    noch    besser,    als    das    von    vielen    Neueren    angenomme 
Pekinger  Lautsystem.     Von  den  Aeoenten  ist  leider  nur  der  vier 
eingehende,  angedeutet     Die  Uebersetzung  der  Beispiele  lässt  wo 
Öfter    zu    wünschen    übrig;    allein,    das    ist    auch    hei  Premare 
Fidl  und  ein  Vorwurf,  welcher  weniger  den  Schriftsteller,  als 
damaligen  Stand    der   Sinologie  tiifft     Die  Ertahj-ung  lehrt., 
zwei  Sprachen  sich  lange  aneinander  gemessen  haben  müssen, 
die    entsprechendsten    Uebersetaungsformen    '/wischen    ihnen    fa 
gestellt  sind. 

Leider  wird  die  Brauchbarkeit  des  Buches  durch  eine  wa 
haft  erbSnnliehe  Ausstattung  sehr  beeintrilchtigt.  Blasser  Dr 
ohne  Auszeichnung  der  Umschreibungen  chinesischer  Sylben  v<J 
dem  englischen  Texte ,  leidlich  gezeichnete ,  aber  winzig  kle 
chinesische  Charaktere ,  düimes  Papier ,  durch  welches  der  auf 
Kücksoite  befindliche  Druck  durchschimmert,  —  kurz  eine  wa 
Mai*ter  für  die  Augen  des  Lesers. 

14)    Jos.   E d k i n s ,    A    Grammar    of   ihe    Chinese    ooUoqti 
Language,  commonly  called  the  Mandarin  DialecL    81 
1857,  264  8.     8.     2d  ed.  Shanghai   18G4,  gr.  H, 

Der  Londoner  Missionar  J.  Edkins  hatte  bereits  im  Jahre  181 
„A  Griunmar  of  CoUoquial  Chinese,  as  eihibited  in  the  Sh 
Dialect,  Shanghai,  247  S.  8.",  veröftenÜicht,  ein  Buch,  in  weldusm 
er  feine  grammatische  Beobachtungsgabe,  gute  linguistische  Sc 
und  grosses  Geschick  der  Anordnung  und  Daretellung  seines  i 
bewiesen.  All  dieses  Loh  gebührt  seiner  Mandarin  Grammar  lo 
gleichem,  stellenweise  selbst  in  noch  höherem  Grade.  Der 
fasser  ist  unter  den  Grammatikern  der  Ei*ste,  welcher  eine 
)xB  Untersuchung    des  chinesischen  Laut-  und  Tonwesens 

tuen  bat.  Er  untersucht  die  iUteren  schriftlichen  QueUen 
Chinesen,  hält  sie  mit  den  heutigen  Dialekten  vergleichend  ta* 
sammen  und  verfährt  dabei  nach  einer  Methode,  die  den  strengdfi 
Anforderangen  unsrer  Indogermanisten  entsprechen  düifte.  Insowa 
das  Kapitel  ,ou  Sound*  auf  die  Ei-mittelung  des  altclünosiscb 
Lautbefiindes  abzweckt,  enthält  es  zugleich  das  fast  fertige  l*i 
granmi  zu  des  Vertassers  unlängst  erschienener  Introductiüu  to 
Study  of  the  Chinese  Chai'acters  (London,  1876,  gr.  8.) ').     Uet 


1)    RimusAt's  An^nbc   ülior  dieso,  El^meiu,  pg.  X,    baraht  vuhl   auf  t 
R&chenJ«hl«r. 

i)  Angcieigt    von  Pott,    Gott  Gel.  Anz.   1877,  Stück    11   und    IS.  und 
mir,  l^itornr.   Ceiitralblatt  1877,  No.   14,  8.  470 — 471.  —  Eiuo  «inguhoniiarc  B*- 
»lirvcUunj;   behalto  ich  mir  vur. 


ff.  d.  Gabdentt,  Baitrag  »ttr  Geschichte  der  chine»,  Urammatihen.  Gl  9 


»eine  ausführliche  und  anseheinend  sehr  rationale  Darstellung  des 
8etonungswesens  möj^'en  Solche  urtheilen,  welche  an  Ort  und  Stelle 
eobachten  können. 

Buzin   geHel    sich   in   der    Entdeckung,    dass    die   heutigu   ge- 
ödete ümgangssju-iicbe  der  Chinesen  ein  Anderes  sei  als  was  uns 
remare  und  Eemusut  als  Neu-  oder  Vulgilrchinesisch  lehren.    Wo 
ener   Gegensatz    sieht,    da    erkennt    der   EnglUuder   Entwicklung. 
Luch   sein  Zweck    ist  /miilehst    der,    in    die  Spruche    des  jetzigen 
i^erkelu^s    einzuführen ;    allein ,    er    ist    sich    des    Zusammenhanges 
nschen   dieser  und  den  lÜ leren  l'kasen  d«s   (.'liinesischen   zu  wobl 
bewusst,    als    duss    er    nicht    dem   ui-sprünglichen,    monusyllabisch- 

Kisolirenden  Ueprüge  der  Sprache  immer  Uechimng  tragen  sollte. 
Beiß  Buch  ist  nicht  nur  dreimal  grösser ,  sondern  auch  viel 
ichwieriger  als  das  Baain'sche;  zugleich  ist  es  entsprechend  reich- 
haltiger, sowohl  an  Beispielen  als  au  Regeln,  leider  aber,  wenigstens 
in  der  mir  vorliegenden  ersten  Auflage,  nicht  ganz  so  übersicht- 
lich, wie  es  hätte  sein  können  und  sollen.  Mun  vurmisst  jene 
|Bakur%en  Paragi'aphen ,  jene  typogiaphi scheu  Hervorhebungen  der 
^■Begeln,  Beispiele,  Bemerkungen,  welche  ausführlichere  Lehrbücher 
handlich  machen. 

Die  Eintheilung  des  zweiten  Hauptabschnittes :  ,The  parts  of 
Speech"  ist  die  uns  geläufige.  Die  Syntax  enthält  die  Kapitel : 
Ueber  Rection  (govemmenti,  —  Eiufluss  der  Wortstellung  auf  die 
Kedetheile,  —  Kürzung  und  Erweiterung,  —  Innerer  Öatzbau,  — 
Aeussere  Beziehungen  der  Grappen,  Einfache,  —  Coordiniite,  —  i 
äubordiniile  Sätze,  -  Ellipse  und  Tleonasmus,  —  Antitliese,  — 
hjthmua.  Man  sieht,  hier  werden  wir  ganz  in  das  Wesen  des 
tunesischen  Sprachbaues  eingeführt,  bis  zu  der  ihm  eigenen  Ver- 
jüng von  Stilistik  und  Grammatik.  DreiAnhiiuge  über  neuere 
beimische  sprachliche  Forschungen,  über  die  Literatur  des  a.  g. 
ndarinendialekts  und  über  dessen  südliche  Form  Leschliessen 
Back 

Mir  scheint,  der  europäische  Süiolog  werde  gut  thun,  an  dtvs 
Stadium  dieses  trefflichen  Werkes  nicht  zu  früh  zu  gehen.    Einige 
Bekanntschaft  mit  dem  Alkhinesischen  sollte  er  ohueliin  mitbringen; 
Lftllein  auch  eine  gewisse  vorläuüge  Bekanntschaft  mit  der  heutigen 
l'Uingangssprache  deucht   mir   orwünscht.      Dtrr  Verfasser  seihst  hat 
seinen    ,Progre8sive  L^^ssonu"  *)    ein    gut-<?s  vorbereitendes  Buch 
[geschaffen;  aber  auch  Bazin's  Grainuiaire  maudarine  oder  der  erste 
iBand  von  Perny's  Giimimture  de  la  langue  chinoise  (wovon  später), 
h werden   den    Zutritt    zu    diesem    Lehrbuche    ebenen.      Dasselbe  ist 
I  nichts    weniger    als    für   AnfÜinger    bestimmt.      Die    Beispiele    sind 
r nicht  analysiii  und,  soviel  ich  sehe,    durchaus  nicht  auf  eine  me- 
thodisch schrittweise  Vermehrung  des  Wortschatzes  berechnet.    Bire 


II)   Deuteeh   Qbenotxt  und   erUiutort  uutar  di.im  Titnl:   Duubidi-chluoitiiiclit» 
CoDversAtiouabucli  von  Joseph  Hbos;  ähan|,'hAi   lä71,  lU?   Seiten,  8. 
40* 


620  V.  d.  Oabelents,  BeUrag  zitr  Oatchichte  dar  chines.  Orammatikgn. 

gewaltige  Zahl  wird  den  Anfänger  ebenso  hemmen  nnd  stören, 
den  tiefer  Forschenden    entzücken.    Statt  jener  knöchernen  ))0^ti 
Regehl,   —  der  Commandowort«,  mit  denen  der  Sprachmeister  sei 
Kecmten   drillt,   —    oft  kluge  kritische  Betrachtungen,  als  red 
der  Verfasser  zu  iSeinesgleichen. 

15)  Wilh.  Schott,  Chinesische  Spratchlehre.    Zum  Gebrauche 

bei  Vorlesungen  und  zui-  Selbstunt«rweisung.    Berlin  1857, 

169  S.     gross  4.     Hierzu: 

De  SS.  Zur  chinesischen  Sprachlehre.  Berlin  1868,  4. 
Schott's  Sprachlehre  ist  überwiegend  der  classischen  und  n 
clasaischen  Sprache  gewidmet,  und  in  der  genial  selbstfindigen  A 
wie  diese  auJgefasst  und  behandelt  wird,  erblicke  ich  die  hervi 
ragende  Bedeutung  des  Buches.  Der  Verfasser,  weniger  ai 
Bclüiesslich  Sinolog  als  die  Meisten  seiner  Vorgänger,  mehr  Lingui: 
alft  sie  Alle,  —  den  einzigen  l'Uniusat  etwa  ausgenommen,  —  hi 
den  Versuch  gewagt,  der  chinesischen  Grammatik  eine  Form  zu 
geben,  welche  keine  andere  Voraussetzung  kennt,  als  den  Bau  der 
Sprache  selbst  Man  rauss  die  Neuheit  und  Kühnheit  eines  solchi 
Unternehmens  voll  wüidigen,  wenn  man  dem  Buche  Gerechtigfc 
will  widerfahren  lassen.  Hütte  der  Verfasser  statt  dessen  ein  blo< 
auisfülirliches  Prügi'amm  drucken  lassen,  so  hätte  dies  genügt, 
ihm  auf  alle  Zeiten  den  hervon-agenden  Platz  in  der  Geschieh 
der  chinesischen  Ctramuiatik  zu  sichern,  welcher  ihm  meiner  üel 
Zeugung  nach  gebührt.. 

In  Rücksicht  auf  technische  Aeusserlichkeiten  steht  Schott' 
Werk  hinter  den  meisten  anderen  zuiiick.  Keine  numerirten  Haupi 
stücke,  Kapitel,  Paragraphen;  .schlechte  Marcollin-Legrand'sci 
Typfm  für  dos  Chinesische,  —  zuweilen  wahre  Monstra  — ,  d 
deutsche  Text  in  jerirtr  Orthographie,  die  den  Leser  anmuthel  et 
wie  ein  dmrkonder  Stiefel  den  Fusswanderer ,  ein  gleich  hi 
laufender,  der  wirksamsten  Hervorhebungsmittel  entbehrender  DrucJ 
zahlrpiiche  Anmerkungen  unter  der  Linie,  kein  systematiKches 
haltsvenceichuiss,  —  nur  zu  einigem  Ersätze  Seitenüberschrift»' 
Man  könnte  meinen,  ein  Colktgi^-nheft  vor  sich  zu  haben:  di'üb«' 
das  Diktiit  des  Professors,  miten  seine  mündlichen  Glossen,  die  ein| 
t^eissig«^r  Zuhtjrpr  nachgetragen!  Und  in  der  That  ist  der  Stil 
selbst  vieler  Orten  riiiht  der  streng  disciplinirte  eines  Lchrbutdiei^ 
sondern  der  eines  belehrenden  Vortrages  mit  gelegentlichen  kleuieB 
Excursen, 

In  dem  propädeutischen  Theile  geht  die  Laut-  und  Wantrl- 
lehre,  wie  billig,  der  Schriftlehre  voraus.  Das«  der  Verfasser  xicb 
folgemässig  behindert  gesehen  hat,  vor  der  Schnftb'hi'e  chinesiÄch# 
Zfichen  anzuwt^nden,  mindert  freilich  den  Wi-rth  der  l^ispiel« 
l'nd  wUre  die  Lehre  von  den  zusamnienge.setzt«n  VV^rt^eni ,  8.  IS 
-lö,  nicht  besser  dem  Kapitel:  Chinesische  Wörter  als  SuU 
theile,  8.  52,  einzuverleiben  oder  unmittelbar  vorattfizaschick<«fl 
gewesen? 


r.  d.  Oabelenls,  Beitrag  zttr  Geschichte  der  ckines.  Grammatiken.  (321 

Geftbrlich  scheint  mir  der  Gebrauch^  den  der  Verfasser,  frei- 
lich in  Uebert^instimmiing  mit  den  Meisten  seiner  Vorgänger,  von 
fdem  Aasdrucke  ^»Wort'*  uincht.  Sylben  wie  it>a,  c  ^/,  ngoj  ht\  Aö, 
0«,  hu,  h'iü  XL,  a.  w.  kommen  in  allen  fiini'  Tönen  (Accenten, 
tibiegungen)  vt>r  und  entsprechfln  weder  in  den  meisten 
elben  mehrwren  ÖebritlÄeichen  von  ganz  venscbiedeiiem  Begi'iffs- 
rerthe ,  die  oft  in  den  Dialekten  unttT  sich  versohieden  aus- 
gesprochen werden.  Nun  ist  hekanntlieb  dem  cbinesiscben  Worte 
J.die  Betonung  adbärent  r  m't ,  md,  mh,  ind  und  mn  hält  kein  Chi- 
nese für  das  uilmliche  Wort.  Der  Verfasser  thut  dies  aber,  oder 
Helmehr  er  scheint  es  nach  der  Meinung  jedes  Nichtkenners  zu 
buiK  Wollte  er  nun  selbst  hier  fünf  verscliiedeuö  Wörter  an- 
Böhmen,  so  wüi'de  ich  ihm  no^h  nicht  bcipHichten.  Denn  was 
bürgt  bei  der  bekannten  lautlichen  Versehlüfeuheit  des  Neu« 
hüiesisehen  dafür, '  dass,  was  heute  gleichlautend  und  gleichtön end  ' 
es  auch  vor  Alters  geweson  ?  Dass  der  s.  g.  eingehende  Accent 
|fR^  ans  dem  Schwunde  einer  wortschliessendon  muta  entstanden, 
Veiss  man  bereits.  Allein  auch  ohnedem:  wer  würde  ,sein'  = 
Bum,  und  ,8ein''  =  esse  für  ein  Wort  ausgeben?  Ich  schlage 
^or,  ina  fgleichsdel  wie  betont)  als  einen  Lautcomplex ,  mä ,  mä, 
n<f,  vxfi  als  vier  Sylben,  endlich;  mh,  Pferd,  ma  ein  Geldgewicht 
nd  mh,  Achat  als  drei   Wörter  zu   bezeichnen. 

Seite  4  heisst  es :  ,Es  giebt  kein  durch  Ableitimg  entstandenes 
ITort  .  . .  .,  keine  angefügte  oder  gar  eingeki5q>erte  Zeichen  gi'um- 
natischer  Verhältnisse.  Der  anwehenden  Kraft  wirkt  übertUl  eine 
fcbstosseude  entgegen,  die  jedes  8t-ammwoii,  wie  eng  auch  die  Ver- 
ödung sei ,  isnlirt  hält".  Dem  wird  von  manchen  Seiten  wider- 
prochen.  In  Peking  z.  B.  verbindet  man  das  Wort  erh  (ri)  =^= 
ad.  wenn  es  als  diminutives  Substantivsuffix  dient,  mit  dem 
davor  befindlichen  Worte  zu  einem  neuen,  auf  rli  auslautenden 
ELnsylbler;  so  wird  jt^n  +  erh  '.  jeih,  pinff  +  6rh  :  pierh^  pän  4- 
rh  :  phrh  (Haas,  deatsch-chines.  Conversationsbuch,  8.  8).  8o 
tttst^ht  aus  imth  =  früh  +  Wf^w  ==  spät  das  vulgäre  Wort: 
Hin  =  Zeitdauer  (dußelbst  S.  4  der  Aufgaben).  So  scheint  schon 
den  Klassikern  cv  (rad.  14it)  mancher  Orten  aus  einer  Zu- 
mmeuziehmig  von  c'i  (dem  Objektspronomen)  -f-  hu  (Prüposition 
nd  Finale)  imtetanden  äu  sein;  /.  B.  Liht-iii  VI,  IV;  XI,  XXI; 
UI,  n,  2;  Xill,  XV,  1;  XV,  XX.  Im  Dialekte  von  Chin-cheu 
rerden  wohl  von  «i/?>-wien,  nl-nien  ztufati,  nin  ---  wir,  ihr,  abge- 
nieitet;  und  Jlhntich  wei-den  wir  uns  vielleicht  den  Hergang  m  vielen 
der  Fälle  denken  müssen,  wo  neue  Wörter  in  der  Schnfttjpriiche 
itifnohme  gefunden  haben  ^). 


1)  Gnf  KlecskowMky ,   Cnurs    pmdnol  ot  complöt  du  ChinoLi  parle  et  <crlt, 

1,  pArtiQ  frjut^j-uwo,  pg-   34  Tj,',  fuhrl    norli    orstwunUchoru   BiM.Hpiflo  nn:   ^'i7  fiir 

H-M,    huui  Cur  hno-ti.    t\\^i    ixhvv   irv'ü'wh    hinzu :    \h\m  In  rvurit^,    il  n'oil   vh 

pw  tpttt-h-fait  uimi! 


622  ^  ^  GobeJrnt2,  Beitrag  sitr  OeschichU  der  eMne». 


Seite  30:    «Ueberhanpi   kaim    man    die    chinesische  SchrÜl  in 
jetder  Sprache  lesen*.     Gleichfalls  ein  oft  gehörter  Aosspnich,  der 
erst   m   einem   so   bedeutenden   Buche   Wiederhall   finden  mussta,] 
ehe   er   der  Widerlegung  bedurfte.     Wilre   er  zutreffend,    so  wl 
die  chinesische  Schrift  überhaupt  keine  Schrift,    so  gäbe  es  üliei^ 
haupt  keine  Wortschrift,  sondern  die  chinesischen  Charaktere  stünden 
auf  gleicher  Stufe    mit    unseren  Zifleni,    deren  sogenamites  Lessei 
seihst  eher  ein  Deuten  oder  üebersetzen  ist.     Lesen  wir  doch,  wie' 
wir  sagen,  in  den  arabischen  Zahlzeichen  Dinge,  die  gar  nicht  ge 
schrieben  sondern  nui-  dui'ch  die  Stellung  ausgedi-tickt  sind.     Dei 
wie  verhüll  sich   1 9  vtu  undeviginti ,  96  zu  quatre-vingt-seize  ?    Di« 
chinesische  Schrift    ist   so   gut  wie  irgend  eine  die  sichtbare  Dar^ 
Stellung   der  Sprache,   welcher   sie    zugehört.     Die  Frage   ist   nnr, 
auf  welcher  Stufe  der  Analyse  sie  ihi-e  Sprache  gefasst  hat,  welcher] 
Alt  Einzelheiten  sie  daratellt.     Nun  ist  sie  nicht  Buchstabenschril 
wie    die   unsere,    auch    nicht   (phonetische)   Sylbenschrift    wie    d; 
japanische    oder   tscherokesische,   sondern  Wortschrift      Dies 
sie  sein,  weil  und  insoweit  die  von  ihr  unveränderlich  bezeichneteaj 
Worteinheiten  selbst  unverUnderlich  sind.     Jetzt   versuche  man  ei 
eine  Wortschrift   für   eine    agglutinirende  oder  flektirende  Sp 
zu  erfinden,    oder   man  vei^suche»   in   einer    solchen  Sprache  ei 
chinesischen  Text  abzulesen,    ohne    etwas    darin   umzustellen  odi 
zu  ergänzen.    Schneidet  man  gewissenhafter  Weise  von  den  deutsch 
oder   türkischen  Wörtern    die  Endungen    weg,   so   liest   man  el 
nicht  mehr  deutsch  oder  türkisch,     Der  Japaner,  dessen  Verfi 
man  mir  ent|Tegen halten  könnte,  liest  entweder  das  ChinesUehe 
seiner   verderbten   Ausspruche    Wort   für  Wort   ab,    oder   er 
wandelt  es  vennittels  eines  künstlichen  Apparates  von  Lese: 
in  einen  möglichst  adäquaten  Ausdruck  seiner  Sprache,  oder 
lieh  er  übersetzt  es  ganz  so  wie  wir  dies  thun  müssen. 

Dass  Schott  sieh  In  diesem  ersten  Theile  seines  kursen  Lehr», 
buches    nicht   auf   Untersuchungen,    wie   sie   bei    Edldns    geräl 
wurden,  einlassen  konnte,    liegt  in  der  Natur  der  Sache.     Was 
hier  giebt,  darin  steht  er  Keinem  der  Uebrigen  nach,  und 
•  uns  mit  ÜTichtlosen  Weitschweifigkeiten,   wie  sie  Endlicher  in  seiner 
Lautlehre  vortrugt,    verschont,    das   versteht   sich    wohl  bei  einem 
Sprachforscher   seines  llanges   von   selbst.     Ich  wiederhole  eft.  n 
die  Vorliebe  für  sein  Buch  kann  mich  veranlassen,   daraus    sovii 
hervorzuheben,    was  ich  bei  den  Anderen  mit  Stillschweigen  ül 
l^angen  habe. 

Ueber  die  Grammatik  im  engeren  Sinn,  S.  62 — 16ö,  welc 
vorzugsweise    die    vielen    und    gehaltvollem    Nachträge    und    B^ 
richtigungen  der  Sclirift:  „Zur  chinesischen  Sprachlehrb'  gowidm 
sind,    muss   ich  nun  in  fortlaufendem  Auszüge  berichten.     Sie 
handelt,    wie    angedeutet,    den    neueren  Stil   nur  nebenher,    so 
sagen  einstreaend,    und  hat  ihre  Beispiele  für  den  alten  Stil  xtuo 
nicht  geringen  Theile  nachclassischen  Werken  entlehnt     Die«  wir» 


ehrv^J 
ihaM 

'4 


r.  d,  Gatmltntz,  Beitrag  mar  Getchicfite  ilar  chinrs.  Orammatiken.   ü23 


Beil 


ein  Nachtheil,  wenn  rler  Verfasser  wie  Primäre  in  der  Kunst  edler 
shreibweise  Unt(?n*ieht  erthi/dea,  wenn  er  nicht  vielmehr  für  dasJ 
ersULndaiss  jederlei  höherer  Lektüre  vorbereiten  wollte.  Daas 
bei  oft  seltenere,  dem  Anfänger  entbehrliche  Sehriftxetchen  mit 
orkommen ,  ist  bei  dem  verhllltnissiiiässigen  Reiehthume  an  Bei- 
ielen  kaum  von  lielang.  fliese  Beispiele  sind  aber  durch  Wnrt- 
r-Woii-Uebersetzungen  und  otl  noch  durch  angeknüpfte  Be- 
chtiingen  in  dankenswerthester  Weise  erUlutert. 

Einem   kurzen    einleitenden  Kapitel:    , Chinesische  Wörter   als  i 
detheile    ausser  der  Satzverbindung"    wird    ein  Voi-zeichniss    der 
ronomina   angefügt.     Der  Verfasser   sagt  S.  52:   „Da  diese  ihrer 
orm  nach  nichts  Auszeichnendea  haben,  so  scheint  es  nicht  minder 
überflüssig   von    ihnen,    als    von  jedem   anderen  Redetheile,  abge- 
ndert    zu   handeln.     Jedoch    u.  s.  w.*     Ihrer  Form    nach    gewiss  1 
icht;  das  Chinesische  kennt  ja  nur  syntaktische  ünterschoidungs- j 
littei     Was  aber  eine  eigenartige  syntaktische  Behandlung  erfährt,  | 
,  sollte  ich  meinen,  kennzeichnet  der  Spracbgeist  eben  dadurch  ' 
stark,  wie  er  es  vermag,   als  etwas  Besonderes.     Nun  erfaliren 
e    chinesischen    WorUtellungsgesetae    eine    Ausnahme,     welche 
itanislas  Julien,  Syntaxe  nouvelle,  Band  I  S.  147  —  14B  als  Ant«^- 
sition   bezeichnet.     Sie    besteht    darin,    dass    in   gewissen  Füllen 
Objekt  vor,    statt   der   allgemeinen  Regel    nach  hinter  das  re- 
gierende Verbura    tritt.     Die  Erscheinung   ist   dem  Verfasser  nicht 
entgangen,  vgl  S.  G3  und  8(t;  ich  seihst  habe  sie  ia  etwa  scchszig 
Beispielen  beobachtet  und  gefunden,   dass   sie   an  gewisse,   scharf 
begrünzt«  Voraussetzungen  gebunden,  dass  aber  allemal  das  voran- 
stehende Objekt  ein  Fronomen  ist.    Ausser  den  Finalen  und  einigen 
anderen  Partikeln  von  vermutMich  pronominalem  Drspninge  wüsste 
ich  keinen  Redethoil,  der  sich  einer  gleich  wirksamen  Auszeichnung  1 
zu  erfreuen  hatte. 

Der  Abfichnitt:  VerhlÜtniss  der  Satatheile  und  Sätze,  sofern 
es  aus  blosser  Stellung  sich  ergiebt,  wird  ohne  Weiteres  durch 
das  Kapitel:  Nennwort  zum  Nennworte  eröfiiiet.  Ich  hlitte  ge- 
wünscht, hier  eine  Darstellung  derjenigen  Stelliuigsgesetze,  welche 
e  Redetheile  ohne  Unterschied  beherrschen ,  vorausgeschickt  zu 
iben ;  die  einzelnen  Kapitel  hütten  sich  dazu  wie  so  viele  Schöss- 
ige zur  gemeinsamen  Wurzel  verhalten .  und  die  folgenden  Ab- 
;huitte  über  abhllngige  und  ZwischensHt2e,  über  die  Parfikeln,  wären 
ilbst  wieder  aus  jenen  Grundgesetzen  organisch  m  erklären  gewesen. 
Zu  den  ^ennwöitern  rechnet  der  Verfasser  S.  68  mit  Recht 
,ch  diejenigen,  „welche  zu  den  allgemeinsten  Bezeichnungen  einer  | 
Oertlichkeit  gehören",  Theil-  und  Be-ziehungswörfer  möchte  ich  sie 
nennen;  denn,  wie  er  S.  lüO  erglinKt,  gehört  auch  kn,  Ursache, 
zu.  Diese  alle  durchwandern  nach  sehr  bestimmten  (Jesetzen 
"iBine  groBsc  Zahl  der  Redetheile  im  europiListhen  Sinne  des  Wortes  ' 
(vgl.  Julien,  Exercices  pratiques  pg.  175,  178,  183;  Syntaxe 
nouvelle  1,  pg.  269,  270,  272),  und  diese  Vielseitigkeit  ist  für  sie 


628  *'•  '^-  GabeUtüz,  Beitrag  sur  Goschiehte  tler  ehima.  Grammatihm. 


nof 


IG)   J.   Ön  in  mors.   A  Handbook    of  the    Chinese   Laos 
Parts  I  aud  11:  Graumiai-  iind  Chrestomatliy.  prepared 
a  view  to  initiate  the  student  r>f  Chinese  in  the  rttdiinen 
of   tliis    languuge ,    and    to  supply  materials  for  his 
studies.     Oxford  18f>3,  XX^^  231,  10&,  34  und  9  Seit 
gr.  8. 

Do  SS.     The  Rudiments  of  the  Chinese  Language,  Londd 
1864,   12. 
Der  Verfasser  fand,  wie  er  auch  anerkennt,    durch   die   Vfl 
arbeiten  Anderer,   besonders  Edkins'  und  Schotts  seinen  Weg 
bahnt.     Als  Professor  der  chinesisclioti  Sjiracbe  am  King's  Coli« 
zu  London    mussle    er   das    JJediiifnlss    nach  einem,    den  Zwccli 
der    Anfänger   entsprenheuden .    beide    Stihirtea   behandelnden 
lischen    Lehrbuphe    erupiindt^n ,    dergleicheu    es  ja    bis    dahin 
nicht  gab.      Sein  Handbook    war  auf  vier  Theile  berechnet,  der 
zwei    letzte   aber   nicht   erschienen   sind.      Die    Granunatik    ninu 
Seite  1 — 190  des  ersten  Bandes  ein;   Seite   191—231   füllen  sec 
dem  Praktiker  recht  willkoniniene  Appendices. 

Die  Gi-ainiiiatik  zorfUllt  in  zwei  Hanptstücke:  L  Ktyi 
nfimlich  a>  Laut-  und  Schriftlehre,  und  b)  ,the  forms  of  expr 
In  diesem  Absehnilte  wird  zunilchst  von  den  ItedetheUen 
gemeinen,  vom  Substantivuju ,  dessen  Bildung  durch  Zt 
Setzungen,  und  Slhiilioh  vom  Adjf3ktivura,  Zahlwort  u.  s.  w. 
den  Intei^ektiouen  und  Finalen  gehandelt.  Der  Godaiike  eij 
Wortbüdmips-  und  Formenlehre  hat  hierbei  unverkennbar  den  V*^^• 
fasser  beherrschi ;  es  sollen  die  Satzeleniente  auch  in  ihren 
Einheiten,  doch  ausserhalb  der  Satzverbindung  anschaulich 
werden,  und  so  ist  ganz  folgerecht  beim  Substantivum  die  Ca 
lehre  weggelassen  worden.  —  Das  zweite  Haujitstück:  Syntax. 
r.lllt  in  die  Abschnitte  a)  On  simple  constructions.  Seite  97 — 1 
luid  b)  Un  sentences,  S.  180 — 190.  Erstere,  nach  Schotl's  V< 
bilde  lediglich  vom  Sprachbaue  selbst  ausgehend,  scheint  mir 
beste  Stück  des  Huehes  zu  sein.  §  2:  GenernJ  rules  reUting 
the  Position  of  words  hlltte  zweckmässiger  Weise  der  Lehr» 
den  „Ausdrucksweisen"  —  fonns  of  expression  —  «ur  entlet 
Oricntirung  vorausgeschickt  werden  sollen.  Hoflniann  wirft  in  sdnor 
japanischen  Sprachlehre,  Seite  45 — 47  einen  31ick  auf  dir  japaiii8cln> 
SynUix*  und  bemerkt  hierzu  einleitend:  ,Die  Gesei»e  der  Wo 
fügung,  welche  in  der  japanischen  Sprache  herrschend  sind, 
stinmien  auch  die  Wortbildung,  rl  h.  die  Weise,  wie  diese  S|>1 
aus  ihren  einsylbigi'n  Wiu/dn  Wörter,  und  aus  den  vorha 
Wörteni  neue  Wörter  gebildet  hat  und  noch  bildet,  —  ist  d« 
selben  Gesetzen  unterwori'en ,  wie  die  Weise,  woraiU*  die  Best 
theile  eines  Satzes  sowie  Sätze,  welche  miteimuidcr  in  Beüehu 
Stehen,  geordnet  werden.  Eine  kurze  Ueberslcht  dieser 
»eise  ist  deshalb  der  Lehre  von  der  Wortbildung  voraosi 
jtehicken^.   Dies  passt  meines  Wissens  auch  auf  >iele  audere  Spr 


V.  tl.  Gabelentz,  Beitrag  zur  Geschichte  der  chines.  Orammatiken.  629 


Bchc 


rielleicht    auf    alle   iiicht-flektirenden ,    ganz    sieber    aber    auf   das 
3hineaisclie.     Und  eine  solche  Vorausverstilndigung  über  di«  Wort- 
blge    wÄre,    auch   wo    sie    nicht    theoretisch   geboten,    schon    aus 
raktisehen  Gründen  zu  empfehlen;    denn  sie   allein  ermöglicht  es 
Sprachlehrer,    ohne   dem   Verständnisse    des    Schülers    vorru- 
reifen,    schon  in  dea  Kapiteln  von  den  Satzelementen  volle  Stltze 
nitzntheilen,  —  Die  folgenden  Paragraphen  3  und  4,  Seite  99^103 
lud    kaum    etwas    Anderes    als    ein    ganz    fassHeher   Auszug    aus 
bott's  Hauptstücke :  Verhältniss  der  Hatztheile  und  Sätze,  sofern 
aus    Wosser   Stellung   sich    ergieht*.     §  5:    Uncommon   use    of 
ertain  woi-ds  in  phraseology  erg'unsst  die  Wortbildungslehre;   §  6 : 
he    modifieutions    and  relations  of  tlve  parts  of  speech,    eine  Ait 
S'^ermühlung  dieser  Letzteren  mit  der  Woilstellungslehre  darstellend, 
nthält    unter  anderen  die  llegebi  über  die  Casus  des  Substantivs, 
Grade    des  Adjektivs    u.  s.  w.     Die    bereits  Seit«    77 — 79   er- 
klärten verba  substantiva  werden  Seite  122 — 12G    nochmals  näher 
betrachtet     Diese   Pai-tie ,    sowie   die    Lelu-e    von    den   Negationen 
ad  Vorzüge,  welche  das  Summersche  Buch  cur  noch  mit  Gütz- 
fs  Notices  theilt.  —    §  7:    The  aj'ntax  of  the  particles,  S.  142 
-180  bespricht  zwar  eine  grössere  Anzahl  Hülfswörter  als  Schott's 
ötsprechendes  Hauptstück,    ist  aber   weniger  wissenschaftlich  ge- 
alten. 

Die  zwnite  Section,  On  sentences,  neun  Paragraphen  auf  11 
Seiten,  wohl  an  den  entsprechenden  Theil  von  Edkiiis'  Mandarin 
"Srammar  sich  anlehnend,  kann  aus  mehr  äusserlichen  Gründen 
ilicht  empfohlen  werden. 

Das    Buch    ist    mit    den    bereits    oben    getadelten    Marcellin- 
Lcgrand'schen    chinesischen  Ty^ien   gedruckt,    uin  aber  die  Kosten 
der  Herstellimg    zu    verringern ,    sind    namentlich    gegen    das  Ende 
äer  Sprachlehre .  hin   die   einheimischon    Zeichen    oft   bei   den  Bei- 
piekn    weggelassen,    und    ist  dem   Leser  die  Aufgabe  gestallt,  sie 
Beb    selbst   aus    dem   früher  Erleraten  zu  ergänzen,  —   eine    ver- 
riessliche  und  für  Anlllnger  niclit  unbedenkliche  Zumnthung,    Zu- 
reilen  auch  sind  als  Beispiele  Stellen  aus  der  Chrestomathiu  durch 
Qgabe  der  Seile,    Zeile    und  Wörtenimnmer  citirt.     Da  hat  man 
die  Mühe  des  dreifachen  Nachschlagens,  im  chinesischen  Texte, 
ider  'IVansscription  und  der  englischen  Uebersetzung.  —  Alter  mid 
"neuer  Stil  sind  nicht  inuner  genügend  gegeneinander  liervorgelioben, 
während   doch  gerade  in    diosem  Buche  ein  scharfes  Auseinander- 
alten Beider  geboten  schien. 

Streben  nach  acht  lehrbuchmassiger  Ordnung,  PrJlcision  und 
Jebersichtlichkeit ,  sowie  lieichthum  an  knapp  und  scharf  ge- 
Brmelteu,  freilich  zuweilen  etwas  zu  eng  oder  zTi  weit  g^fassten 
egeln  sind  die  Vorzüge  dieses  Werkes;  ilhnlich  den  Kenmsat'scheu 
ilemens  verdient  es  das  Lob  einer  geschiclcten  Compüation ,  ohne 
adessen  den  letzteren  an  Tauglichkeit  füi-  den  Keuling  ent- 
nt  gleichzukommen.     Die  Ausarbeitung  ist  eine  ungleichmässige, 


630  V.  d,  OabeUniz,  Beitrag  mr  Oetchtchla  der  chinu.  Grammatik4^. 


nanientliüh  die  für  den  europäischen  Schüler  vorherrschend  wleht^ 
altklttssisi-hf  ypniche   viel  zu  dürftig  bahandBlt. 

Die  Rufliments    des  Verfassers    wollen    nichts  mehr  sein, 
eine   vorliiuitif^u    pruküsche  Belehrung   ül>er   die  wichtigsten  gri 
matischen  Erst;heinuiigen   samint  kleinem  Voc^buliire  und  PI 
buche.     Bas  Ganze  ist  ein  winzij^es  Diujj[,    mit  dem  der  Rois 
auf   der   sechswöchigen  Ueberfahrt    nach  China    sich    auf  ein  paar 
Stunden   die  Zeit  vertreiben  k.imi. 

17)  W.    Lobscheid,    üraitimar    of    the    Chinese    Languafl^^ 
II  FartK,  Hongkong  18G4,  XXXVIl,  110  und  178  Seiten.    wM 

Dies   ist    nach  meiner  und  wohl  so  ziemlich  nach  aller  Welt 
Meinung    eine    giln/Jich    unbrauchbare  Arbeit,    so    luiübersich 
und  unklar,  dass  eine  Analyse,  wäre  sie  überhaupt  tliunlich, 
pure  llaumversch Wendung  hinauslaufen  würde.     Dass  Beispiele 
dem  höheren  Bücherstile  im  Call  ton-  (l'uuti-)  Dialekte  umschriel 
werden,    mag    mau  sich  noch  gefallen  lasüen.     Dass  aber.  z. 
S.    71    diese    Umschreibung    auch    auf   , Mandarin  CoUoquial* 
gewandt   wird,    ist    wohl    mehr    als    bedenklich.      Dem    Vi 
seheint    eben   die    Punti-Aussprache    für   die    einzige    zulässige 
gelten;  sonst  würde  er  weder  diese  Grammatik  noch  sein  spSi 
^Chinese    and  English  Dictionarj"    so    zusatsdos    bezeichnet   hal 
Theil  I    scheint  eine  Art  Forudehre  sein  zu  sollen;    Theil   11 
h?ilt  eine  ,syntax  of  the  written  style%  S.   1    -Gl,    dann  note^  on 
Cantü«  Colloquial,  S.  61—70,  endlich  allerhand  Lese-  und  Uebungs- 
stucke. 

18J  P.    Perny,    Gramumairo    de    la    langue    cbinoise    orale   et 
6crite.      Tome    I:    Langue    orale,    Paris    1873.    VII    und 
248  Seiten;    Tome  II:    Langue  6crite,    Paris  1876,  XI 
und  547  Seiten  Lex.  8. 

Dieses 
ist  zunächst  für  die  Vorbildung 

entsprechend    ohne    wissenschaftliche    Ansprüche    nach    rein    pi 
tischen    Erwilguugen    verfasst.      Gleich     Preraare    und    Gon^ 
glaubte    der    Vertasser    seine    Schüler   zunächst   in    der    ümj 
spräche    heimiöch    macheu    y,u    müssen,    ehe    er  sie   in   die  hOjMr» 
utid  ältere  Stilform  einweiht     Die  beiden  Bände  sind  ihrer  ^uuw 
Anlage  nach  von  einauder  so  verschieden,  dass  wir  jeden  '       ^^~ 
zu   betrachten    haben.     Trockene   Inhaltsbericht«   sind 
zu  vermeiden. 

Band    I    behandelt    in   den    Prolegomfenes    I.  die    chim 
Sprache  im  Allgemeinen,  II.  die  Irrthümer  und  Vorurtheile, 
betretfs  ihrer  im  Umlaufe  sind;    IIL  die  Methode  sie  zu  erleniaB;^ 
IV.  die  Stirambicgungen  und  Aspirationen ;    V.  ihren  SylbenschoU 
(mots    radicaux   ou  primordiaujc).     Die  eigentliche  Grammatik  le^ 
fällt   in    die  Kapitel;    L  Vorbemerkungen  über  die  «langue  onl«^ 
ihren    Charakter,   ihre    Abschattungen,    ihre    leichte    Erlemharki 
und  die  Wichtigkeit  der  Stellangsgesetzo,  —  welche  übrigens  täf 


umfdngliche,  ausserordentlich  schön  ausgestattete  W( 
t  für  die  Vorbildung  der  Missionäre  bestimmt  nnd  d 


V.  d.  OaleUntz,  Beitrag  zur  Geschichte  der  chineg.  Grammatiken.  G31 


angegeben  werden,  —  endlich  ilire  Dialekte.  II.  Das  Substantivum : 
1 :  chinesische  Unterscheidung  und  Bezeichnung  der  Retiotheile. 
lies  hätte  wohl  in  das  errite  Kapitel  gehört!)  §  2.  Die  neun 
der  Substantiva.  iiilmlich  die  einsylbigon  und  die  ver- 
aedenen  Arten  der  zusammengesetzten;  §  3.  Genus;  §  4.  Nu- 
lerus;  §  5.  Augmentiitiva  imd  Dimiuutiva.  §  6.  Wie  Suhstantiva 
lurch  Wortstellung  zu  Adjektiven,  \'^ erben  und  Adverbien  werden 
:öunen;  §  7.  Zusammengesetzte  Substantiva,  der*>ii  Glieder  ohne 
eründerung  des  Sinnes  umgestellt  werden  können ,  und  solche, 
o  dies  uuniüglich  ist;  §  8.  AufKüblung  einiger  siebenzig  Sub- 
itiva  von  entgegengesetzter  Bedeutung.  —  III.  Adjektivutn; 
Zahlwort;  V.  Eigennamen;  VI.  Füi'wörter;  VII.  Verbuni;] 
Adverbien;  IX.  Präpositionen  und  Postpositionen ;  X.  Con» 
iktionen;  XI.  Interjektionen;  XII.  Sammlung  von  Idiotismen 
ter  chinesischtfn  Sprache ,  sowohl  der  gesprochenen  wie  d«r  ge- 
hriebenen.  XIII.  Chinesische  Höflichkeit:  Ehrfurchts-  und  Be- 
heideuheitsausdrücke,  Begrüssungsformen  u.  s.  w.  Ich  habe  die 
aragraphen  des  zweiten  Kapittds  autgoführt,  weil  die  Anordnung 
Kapitel  III — VIII  analog  ist.  Die  Arbeit  ist  im  Ganzen  recht 
rgsam  und  sauber,  die  Eintheilung  übersichtlich,  die  Darstellung 
inlach-  Die  Erscheinungen  des  alten  Stiles  sind ,  soweit  es  der 
unen  des,  Buches  zuliess,  schon  hier  überall  mit  berücksichtigt, 
d  so  enthalten  Kapitel  11 — XI  das  was  Andere  Etymokgy  ge- 
int  haben    einschliesslich    der    Lehre   vom   Wandel    der  Wörter 

iedener  Kategorien  durch  verschiedene  Kedetheile.     Die  Lehr- 

Itee  sind  meist  kun«,  oft  so  kurz  geförmelt,  dass  man  sie  induktiv 
aus  den  Beispielen  ergänzen  muss.  Es  gilt  dies  namentlieb  dti, 
wo  der  Verfasser  von  der  rfegle  de  position  redet.  Dem  Anfllnger 
wird    das  VerstÄndniss   der  Beispiele   dadiu-ch  erschwert ,    dass  die« 

ligegebenen  Uebersetzungen   oft  sehr  frei  auf  fi-anzösisch  wieder- 

■ßBgehen,     nur    selten    durch    lateinische    Wort    für    Wort-Üeber- 

setzungen    orltlutert    sind.     Ein    kurz    vorbereitendes    Kapitel    über 

die  Schrift  wird  der  Beginner  ungern  veraiissen.     Die  chinesi.schen 

eichen,   solange    man  sie  nicht  in  ihre  Bestimdtheile  zu  zerlegen 

[irersteht,    erecheinen    wie  wirre  Anhüufnngen  von  Strichen,    derea 

achzeichnung  sehr  schwierig,    deren  Emprügung  in  das  Gedlicht'j 

iss   geradezu   unmöglich    fallen   muss.     Bei   einem  Werke  von  saj 

in  praktischer  iÜchtung  sind  derartige  Mangel  besondere  störend. 

Band  II,    welchen  der  Verfasser  für  den  weitaus  wichtigeren 

erklärt,  zeigt  weniger  Einheit  des  Planes  als  der  erste.     S.  1—130 

["handeln  von  der  chinesischen  Schrift:   Kapitel  I.    Im  Allgemeinen; 

;.  Classification  der  Charaktere  nach  ihrer  Bildungsweise ;  III.  Wan- 

iel  der  Schriftformen  (Schriftarten)  im  Laufe  der  Zeiten;  IV.  Le- 

icalische  Anordnung  der  Schriftzeichen.     Der  Verfasser  theilt  hier, . 

tmd    zu    mit   gar  behaglicher  Redseligkeit,    doch  fast  kiitiklos 

^riel  Belehrendes  und  Unterhaltendes  mit.     Was  von  den  130  Seiten 

klicb    eingelernt    sein    will,    ist   sehr  wenig  und  meiner  lieber- 


632  »■  ^  Gald/snts,  Beilrag  mr  Getclichte  der  chiruu.  Grammatikern. 


Zeugung  nach  gerade  für  den  Missionär,  den  Praktiker  noch 
nicht  ausreichend.     Alle  Welt  weiss,  wie  sehr  im  Mittelreiche 
Besitz  einer  schönen  Handschrift  geschützt  wird.    Sie  ist  dortzuLii 
erstes  Erfordemiss    eines   gebildeten  Menschen ,    und  wohlgeme 
sie    Ijeniht    nicht    nur   auf  der  festen ,    sicheren ,    dabei  fiüchti 
Pinselfühiiiiig,  auf  deutlicher  und  gleichmässiger  Buchstaben/ei 
nung,  sondern  überdies  auf  der  streng  eorrekten  Ausführung  ei 
jeden  einzelnen  Schriftzeichens.     Für  letztere  giebt  es  eine  gr< 
Anzahl  Regeln.     Bytschurin,  Grammatik  S,  29 — 52  und  Bridgn: 
Chinese  Chrestomath}"  in  the  Canton  Dialect,  fuhren  die  92  Lei 
Paragraphen    des    berühmten   Kalligraphen  Schao-ylng    auf.     I>ii 
.Vorschriften  sainmt  zugehörigen  Proben  mussten  gerade  für  un: 
Verfassers    Publikum    vom    höchst*?n    Werthe    sein.      Herr    Pei 
aber  giebt  nur  ©ine  Anzahl  Beispiele  für  die  Iteihcnfolge,  in  welcl 
die  Striche    eines  Zeichens    zu  machen  sind,    8.  9G — 98.    und 
Vorlage  zum  Schreiben  eine  Tafel  der  Radicale.     Die  Zeichnun; 
der   Striche,    aus    welchen    die   chinesischen    Charaktere   best«hi 
sind   sehr   schlecht   ausgeführt  und  noch  dazu  zur  Hlilfte  auf  d( 
Kopf  gestellt. 

Ueber   die    praktische   Wichtigkeit   der   phonetischen    Schrift 
elemente  habe  ich  mich  bereits,  Bd.  XXX,  S.  597  dieser  Zeitsch 
ausgesprochen.     Wo    nun    soviel    Kaum    auf  die  Schriftlehre   V( 
wendet  wird,  wie  hier,  da  dürfte  ein  Verzeichniss  der  wichtigs' 
^phonetitiues*  nicht  fehlen.     Statt  soviel  des  Wichtigen  aber  th 
uns    der  Veriasser   auf  S.   47 — 82  Proben   der  32   aUerthymlichen 
oder  alterthümelnden  Schrifitfonnen  —  meist  raüssigen  Verschn^ 
kelmigen  —  aus    Khang-hi*s    bekanntem    Lobgedichte    auf  Muki 
mit,  sammt  zugehörigen  rhythologischen  Entstehungsgcschicbteo, 
lauter  schalem  Zeuge.    Kann  man  lirger  wider  die  schi-iftstell 
didaktische  Oeconomie  Verstössen? 

Kapitel  VI,  Allgemeine  Hegeln  der  chinesischen  SjTitax, 
durch  eine  wenig  wissenschaftliche  Besprechung  der  Frage  eröffm 
Entbehri   daü  Chinesische  wirklieh  der  grammatischen  Formen 
Hegeln?    Die  dai-auf  folgende  Syntax  der  Iledetheile  S.   135 — 1 
ist    ein    imverbesserter   Auszug    aus    Julien's  Syntaxe    nouvelle 
pg.  12 — G7.     Darauf  folgt  S.   155 — 158  eine  Aufeählung  der 
kanntesten  Wuitstellungsgesetze,  fast  olme  Beispiele. 

Kapitel  \T1,  über  die  Bedeutung  der  Partikeln,  S.  158  —  2 
ist  wieder  eine  blosse  ITmarbeitung  der  Monographien,  weJche 
Verfasser   in  Julien's    nur   erwiUmtera  Werke    vorfand.     Lei 
die  Entlehnung  überall  ohne  Nennung  des  geistigen  Eigen 
geschehen ,    und   um  so  unangenehmer  berührt  es ,    den  Vei 
—  wenn    man    das   einen  Verfasser   nennen    darf,  —    ixnmef 
immer  wieder  auf  den  todteii  Meister  schmähen  zu  hörim. 

Kapital  V'III,    über  die  chinesische  Litfratur  im  Ällge; 
und  übtT  ihre  wichtigsten  Deiikmiller,  enthlllt  in  der  ersten 
eine  recht  ausführliche,  zum  Theile  auf  Prenum»  bombend»» 


rift* 


Kro; 
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Wth 


Bsü 


V.  d.  Oahel^ts,  lieitrag  zur  GeschiehU  der  ehinea.  Grammatiken.  633 

4erung  der  verschiedenfin  Slilarten,  S.  245 — 2G2.     Der  sieh  dai-an 

Miessende  Abviss  der  LiteraturjLjfiKchichte  S.  263 — 366  mit  /;abl- 

eingesti-euten    übefsetzten    Testproben    ist    zwar   ni<^ht    eben 

ischrtftlicb ,  doch  hübseh  geschrieben  und  im  Allgemeinen  xu 

mpfeblen.     Die    Qnpllen,    ans    welchen    der    Verfasser    geschöpft, 

habe    ich  sonst  nicht  verfolgt;    die  vier  Fabeln  8.  3G2 — 3G5  aber 

.t    Herr   Pemy    wieder,    diesmal    mit    Nennung    seines    Gewährs- 

lannes.  ans   der  Syntaxe  nouveUe  entnommen. 

Kapitel  TX,    über    die    cliinesische    Literatm-    im   Besonderen, 
(Spricht  /unilcht  die  Vor/.ügo  der  chinesiseben  Literatur  vor  denen 
r    , alphabetischen    Sprachen".     Daiin    werden    S.    272^273    die 
infachen  Striche    der   Schrift    wieder    ebenso    unschön    und    /.um 
eile  verkehrt,  abgedruckt  wie  S.  40,  41   (vgl.  oben).     Sektion  2 
lehrt  im  Anschlüsse  an  Preinare  die  hauptsilchlichsten  rhetorischen 
Figuren,  welche  an  klassischen  Beispielen  erläutert  werden. 

Kapital  X ,  Chmesische  Redensarten ,  giebt  llhnlich  wie  dies 
emare  am  Schlüsse  seiner  Nütitia  begonnen  hatte,  auf  S.  446 
492  eine  Sammlung  -von  400 — 500  Phrasen;  diese  sind  nach 
ihrer  Länge,  von  zwei  bis  zu  zwanzig  Charakteren,  geordnet  und, 
wie  dem  Verfasser  zu  glauben,  aus  guten,  dassischen  Quellen 
geschöpft, 

Kapitel  XI    ist  ein  Abriss  der  Verskunst,  wieder  eine  Menge 
guter  Beispiele  enthaltend. 

Es  hüllt  sehr  schwer,  sich  über  den  Werth  dieses  zweiten 
Bandes  ein  GesanimtuHheil  /u  bilden.  Von  wirkL'ch  Neuem, 
Selb.standigem  dürfte  auf  den  547  Seiten  sehr  wenig  zu  entdecken 
sein.  Das  ist  indessen  auch  nach  dem  Zwecke  des  Buches  gar 
licht  KU  verlangen.  Der  Misstonilr  soll  chinesisch  sprechen,  soll 
inesische  Rüchei"  le.sen  und  ver.stehen  und  woni5glich  auch  sich 
in  der  Sprache  schriftlich  ausdrücken  leni*^n.  Zuviel  kntm  ilini 
also  kaum  geboten  werden ,  wemi  es  ihm  nur  in  methodischer 
irdnung  zuHiesst.  Neue  wissenschaftliche  Entdeckungen  aber  in-, 
teressiren  ihn  vorerst  noch  gar  nicht:  er  darf  froh  sein,  wenn  er 
dos  Vorhandene  sein  Eigen  nennt.  Dies  Vorhandene  aber  steckt 
r  Zeit  noch  in  so  und  so  vieli^n,  zum  Theile  schwer  zugllnfflich^n 
üchem  zeretreut.  Wer  das  Beste  zusammensucht  und  für  ihn 
zu  einem  wohnlichen  Ufme  zusammenfügt,  dem  schuldet  er  teusend 
iX)ttnk.  Und  ilhnlich  wie  er  sind  im  Grunde  genommen  wir  Anderen 
cb  dran.  Darum  soll  man  den  Verfasser  wegen  seiner  Unselb- 
idigkeit  nicht  tadeln.  Ein  Anderes  ist  es,  wie  er  extrahirt, 
ie  er  die  Extrakte  geordnet  hat.  Und  hierin  kiinnen  wir  ihn 
ht  loben.  Von  der  Sehriftlebre  sprachen  wir  bereits.  Die 
Itellungsgesetze ,  mit  web:hen  er  das  \^.  Kapitel  des  zweiten 
Theiles  beschliesst,  hütten,  wie  dies  schon  bt*i  Summers'  Handbook 
hervorgehoben  wurde,  die  ganze  Granunatik  —  im  ersten  Bande 
—  er5fli>en  sollen.  In  den  Monographien  führt  er  allerdings  die 
Auwendimgen  der  einzelnen  Partikeln  in  anderer  Ileihenfolge  auf, 
Da    .\XXJI,  41 


k 


634  V.  d.  Oabelentz,  Beitrag  sur  Gcuchichte  der  chine».  Gramptaltkem, 


als  sein  Oewährsmunn.     Allein  ich  sehe  nicht,  dass  dadurch  et 
fiii*  die  Ordnung  gewomieu  wäre,  Phraseologie,  »Stilistik  und  Poefc 
hätten    wohl    hesser   vor,    als  hinter  der  Liieraturgeschicht«  Ph 
gefujulen. 

ZwLn  Diiigi»  entstellen  meiner  Meinung  nach  das  Werk. 
mal  das  schlechte  Transseriptionssystem.  Diti  neueuglische  Uiia 
die  Pekinger  Anlaute  (»in zuführen,  hat  Herr  Perny  allerdings  va 
mieden.  Dafür  hat  «r  aus,  icli  weiss  nicht  welcher  iuideren  Mb 
art  des  kuän-hod  andere  verwin-ende  Lautverwechselungen 
genommen.  Z.  B,  ersetzt  bei  ilun  /tii'  zugleich  nat,  Ion  zagleifl 
?ian,  Im  /.ugleich  iiinff  und  fmg,  mth  zugleich  nimg,  y  zugleich  J 
und  rfi  und  für  tschi,  das  liekannt«  Genitivwort  und  Adjektii 
j)ronomen  schreibt  er  (che.  Ein  zweiter  Uebelstand  ist  die  gi'Oäi 
Menge  der  Druckfeliler  in  doii  chinesischen  B»Mspielen  und  Tej 
auszügen.  Zu  meiner  Freude  erfahre  ich,  dass  ein  V^erzeichnifl 
derselben  nachträglich  veröffentlicht  werden  soll.  Die  chinesisch« 
Typen  sind  sehr  klein,  aber  von  vollkommener  ScliUrfe  und  nie 
sehr  zierlicher  Ausführung, 

Dass  der  Verfasser  sich  nicht  selten  in  einer  gewissen  ürwit 
zu    ergeben    lieht,    hubu    ich    schon   angedeutet.     Wiederholung«! 
z.  B.  Wü  es  gilt,  die  chinesischei  Sprache  als  eine  besouder&j 
erlernbare,  regehnUssige,  schüne  u-  s.  w.  zu  preisen^  kommen , 
oft   genug    vor.     Es    spricht   sich    aber    in   solchen  FälleJi    imma 
selbst  in  den  kühnsten  Ueherschwilnglichkeilen,   eine  so  aufricht^ 
warme  Begeistening    des  Schriftsteüers  für  seme  Sache  aas, 
man  sieh  die  kleinen  Geduldsproben  gefallen  lassen  wird. 

Darf  man  das  Buch  empfehlen?  Für  den  erst<in  Anfang  gant 
gewiss  nicht;  dazu  ist  es  zu  dickleibig,  in  der  Anordnung  dfts 
Stoffes  zu  wenig  methodisch  und  in  der  Erklärung  der  Beis 
zu  wenig  elementar  und  analysireud.  Wer  aber  etwa  itt^mu 
El^mens  durchgearbeitet  und  keine  Lust  hat,  sich  Julien's 
Premare's  Werke  anzuschaffen,  der  mag  für  Beide  bei  Pe 
einigen  —  nicht  vollen  —  Ersatz  und  überdies  noch  manc 
Andere  önden ,  was  er  sich  sonst  mit  hetrüchtlichem  Aofwa 
an  Zeit  und  Geld  zusammen  schaffV'n  iiiiLsste,  auch  dies  alierj 
wen»i  erst  das  Buch  durch  ein  sorgfliltiges  DinickfehlerverzeU 
zu  einem  zuverlässigen  gemacht  sein  wird. 

IL 

Aufgaben    der    grammatischen    Behandlung    des 
Chinesischen. 

1)   Die    grammatische    Darstellung    einer   uns   frenidgearteti 
Sprache    bietet   dem  Linguisten    ein    ebenso    schwieriges    wie  n»ij 
volles    Problem.      Die    Schwierigkeit    liegt    in    dem    VerhlÜUiis 
zwisi-hen    der   Sprache    als    der    Gesamnitheit   ihrer   ErscheiuiuigH 
und  der  Sprache  als  einem  T>ai-stellungsmitiel.     Jene  gleicht  einn 


V.  il  Gabelents,  Batrag  sur  Gejschiehte  der  cht'nes.  Grammatiketi.  635 


lie] 

i 


HCl 

wu 
des 
bei 
ans 

7Al 


geometrischen  Körper,  der  kq  jeder  Zeit  nach  allen  Richtungen 
liiij  betraf'hthar  ist,  —  diese  einer  LiniR,  die  immer  nur  von  einem 
Punkte  tius  zu  einem  bestimmten  anderen  fähren  kann,  immer  auf 
imal  nur  Eine  Richtung  verfolgt.  Wie  soll  sie  den  Köri^er 
'chmessen  ?  Dies  ist  die  erste  Frage,  und  die  Antwort  sclieint 
le  zu  liegen:  man  lasse  die  Linie  nach  und  nach  den  Körper 
allen  seinen  Hauptriulitungen  durchlaufen. 

2)  Dieser  Kör[>er  aber  ist  ein  gegliederter,  seine  Theile  sind 
trkennijar  versehieden.     Die  Darstellung,  soll  sie  sachgemilss  sein, 

uss  dieser  Gliederung  folgen.  Dies  wird  sie  leisten,  wenn  sie 
stens  den  Körjier  als  einen  so  und  so  gegliederten,  und  zweitens 
[es  Glied  einzeln  beschreibt. 

3)  Nun  ist  diese  Gliedening  eine  organische,    der  Körper  ist 
lin  Organismus,  in  welchem  jeder  Theil  in  zweckmfissiger  Wechsel- 

irkung  zum  Ganzen  steht,  —  einer  den  andern  bedingend ,  jetzt ' 
iterstützend,  jetzt  beschränkend,  das  Ganze  beherrscht  von  einem 
meinsamen  Lebensprincipe,  zu  welchem  sich  die  einzelnen  Organe 
gleichartig  und  uugleiehwerthig  verhalten.  Hier  zeigt  es  sich, 
Wu  der  Kera-  und  Ausgangspunkt  einer  systematischen  Darstellung 
liegen  musis:  jenes  hen'schende  Frincip  will  begriä'en,  will  an  die 
Ipitze  gestellt,  will  aber  auch,  eben  weil  es  ein  heiTschendes  ist, 
weiteren  Verbiufe,  in  der  Ein/.elbeschreibung  inmier  und  immer 
ieder  als  solches  erkennbar  sein.  Es  giebt,  so  scheint  es,  eine 
linie,  welche  dieser  Darstellungsweise  entspricht:  die  Spirale  meine 
ich,  deren  jeglicher  Funkt  durch  Zeichnung  eines  Radius  ohne 
Weiteres  mit  den  entjspreehenden  Punkten  der  iimeren  und  Ilusseren 
Umgänge  zu  verbinden  ist. 

4)  Wovon  ein  System  der  chinesischen  Granmiatik,  um  ein 
organisches  ku  sein,  ausy.ugehen  habe,  das  hatte  schon,  seit  der 
alte  Marshnmn  sein  classisches:  ^'Yhe  whole  of  chinese  giammar 
depends  on  position"  (Clavis  sinica,  Freface  jig.  IX)  ausges[>rocheu, 
kein   Geheimniss    mehr   sein    sollen.     Es    war  Mai*shman    nicht  ge- 

;eben,    diesen  Satz  thatsllcWich  durchzuftihreu.     Ittmusat  schreibt 

ine    El6men8    zu    Ende,    ehe    er    den    Wortstellungsgesetzen    ein 

irzes  R^sume  widmet     Julien,  der  sie  in  seinem  Examen  eriti«jue 

d  namentlich  in  seinen  Exercices  pratiques  nach  Geliühr  hetnnt, 

wurde  ein  (ireis,  ehe  er  seine  Sy^itaxe  nuuvelle  verfasste,  ein  Buch, 

dessen    Systemlosigkeit    wir    kennen.      Erst    Hebott    war    es    V(ir- 

behalten,    den    Steilungsge setzen    den    ihnen    zukommenden    Platz 

anzuweisen;  —  ein  Wunder,  dnss  bisher  niu"  Einer,  Summers,  ihm 

zu  folgen  gewagt. 

5)  Es    war    bisher    die  Rede    von    der  iSprache    als    von  einer 
esammtheit   von  Erscheinungen.     Diese  Erscheinungen  sollen  be- 

flfen  werden  als  ebensoviele  Faktoren  des  <iedankeuausdruckes. 
Somit  ist  dieser  der  Zweck  und  die  Öpraebe  das  Mittel.  Hier 
ergiebt  sich  ein  zweiter  Gesichtspunkt  der  Spi'achbetnichtung,  die 
Frage:    wie    verhfilt  sich  dieses  Mittel  zu  seinem  Zwecke,    welche 

41" 


G36  *'  ''  Gahelcnt:,  Beitrag  zur  Ge»ckiehU  der  chine$,  Grammatiken. 


Füglichkeiteii  bietet,  die  Sprache  zur  Bezeichiimig  der  verschieden 
möglichen  Gediinkeiiverkimiifiirigen  und   -modifieutioneu  V 

ö)  Trek'n  wir  dem  näher.  Eine  Sin-aclilehre ,  sio  sei  so  aa 
führlich  oder  so  elementar  wie  sie  wolle,  soll  den  Lemonden 
7.U  einem  gewissen  Punkte  der  betreflendeu  Sprüche  niäfhlig  niachunT 
Weiss  ich  weiter  nichts,  als  welchen  Ursprung  und  Wertlj  jede 
Form,  jedes  Hülfswort,  jede  Constmktion  bat:  so  ist  mehi  Wissen 
nur  ein  halbes,  einseitiges.  Es  wird  erst  dann  vollkommen,  sogen 
wir  relativ  vollkommen  odw  harmonisch,  wenn  ich  gleichzeitig  i 
verschiedenen  Aasdnacksmöglichkeiten  kenne,  welche  sich  mir 
der  fremden  Sprache  für  jeden  Uedankeii  zur  Verfügung  stellen. 
Ich  Miuss,  —  ni)cli  concreter  ges|n"ochen,  —  nicht  nur  aus  defl 
fremden  Idiome  in  mein  eigenes,  sondeni  auch  aus  diesem 
jenes  iihersetzeu  uiid  in  Letzteremt  mich  aussprechen  können, 
einer  früheren  Gelegenheit  ')  habe  ich  diese  Doppelseitigkeit 
sprachlichen  Wissens  mit  einer  Tabelle  verglitheu,  welct 
uach  Belieben  senkrecht  vmd  waagrecht  ablesen  kann.  Eines 
80  däucht  mir.  nach  dem  Anderen.  Jedes  besonders  geschehe 
mindestens  da,  wo  es  sich  um  eine  von  den  uns  gelautigen 
griffen  so  weit  ubvveiehende  Sprache  handelt.  Liefe  dies  auf  ei|| 
blosse  Wiederholung  liinaus.  si>  lüge  Rechtfertigung  genug  in  d« 
Satxe:  repetitio  est  matter  studionim.  In  der  That  handelt 
sich  jedoch  um  mehr;  derm  der  nilnilicbe  Gegenstand,  wenn 
von  verschiedenen  Gesichtspunkten  aus  betrachtet  wird, 
sich  verschieden  aus,  will  folglich  auch  verschieden  darg 
werden. 

R<5!musat.    hat    in   seinen  Elenaens    im  Anschlüsse    an   Prema 
eine    unseren    beiden    Systemen    eutsprecbeudo    ZweitJieiluug    hu 
smstellen    beabsichtigt.      Er   stöUt  unser  xweite.'?  System   voran 
macht  es  /um  vorwiegenden,  behandelt  aber  im  §  XI  seines  er 
Theiles  noch  einmid  die  einzelnen  Partikeln  der  Reibe  nnch,   et^ 
jede   in    ihren    verschiedenen  Anwendungen.     Eine  geschickte  Vfl 
bindung    heider    Systeme    fanden    wir    in    Edkins'    trefflichen    X? 
Gnuiitnatikeu.     Gon^alves'  Werk  daif,  unheschadet  seines  Wer 
als  Fundgrube,  hier  ausser  lieiracht  bleiben.     Stdiutt  hat,  aus  d« 
zweiten  Systeme  uui"  einzelne  besonders  wichtige   Part.ieen   her 
gegritl'en;  der  Schweri*unkt  naht  bei  ihm  im  ersten.     Uf i  Suiunic 
findet    so    ziendich    das    umgekehrt«    V'erhiÜtniss    statt:    beide  Ü* 
trachtungsweiseii  konmien  zur  Geltung,  die  zweito  etwas  mehr 
die    erste    und  vielleicht  beide  nuch  nicht  scharf  genug  prinzipia 
gescliiedeu.      Alle    Uehrigen    haben    das    zweit«    System    sehr 
schieden  bevoraugt;  ilu^e  Bücher  eiklilren  nicht  sowohl  die  SpracL 
als    sie    viehnehr    anweisen    die-selbe    zu  gebrauchen.     Dabei  geh« 
sie,  und  gehen  mehr  oder  weniger  ausser  Schott  auch  die  Andern 


1)  ZMitMshr.  r.   VfilkerpsytrlioltiKit*  uuil  Sprach witueiutcb  ,    Buid  Vlll,  S    IS 

—  131 


f.  d  Gabelents,  Beitrag  aur  Oegehiehte  der  ehint».  GrammaVilmyi.  637 


^on    den  Anschauungen    und    Einiheüangen    unserer   europaischen 
iraramatiken  aus. 

7)    Ein    solches    Anlehnen    nn    Bekanntes    soll    niehl   getadelt 

f erden,  solange  es  mit  Takt  und  Maass  geschieht;  es  mag  Kweck- 

sig  sein,  sofern  es  den  Eintritt  in  eine  neue,  fremde  (redankeu- 

erkieht^rt.     So  gewiss  man  aber  dem  Fassungsvermögen  der 

[»emendeii    nicht    /uviel    zuiinitlien  soll,    so  gewist.  darf  mau  auch 

hrc  Anschauungen   nic-ht    verwiiren.     Dies    thuu    Moriison,    Bazin 

ad  Penij,  —   Letzterer  vielleicht  noch  am  Wenigsten,  —  indem 

Äe    ihren    Schülern    für  jede    Ausdrucksform    ihrer   Muttersprache 

feine    angehlich    entsprechende    im  Chinesischen   nachweisen  wollen. 

Es    ühersetzp    nur   Einer   nach    solchen    Recepten    in's    Chinesische 

nd    frage    dann  einen  Eingeborenen ,    ob  das  seine  Muttersprache 

eiV    Es    nehme    nur    ein   mit  solcher  Milch  Getrlltikter  ein  chine- 

sches   Buch    zur  Hand    imd    schaue    sich    nach    den    eingelernten 

Formen  liir  Plundis,  für  Coiijunktivus  Imperfecti  u.  dgl.  um:  die 

,    ^ Knttituschung    wird   nicht   auf   sich    warten  lassen,    und  der  erste 

fcBVerdniss  wälre  hesser  gewesen,  als  der  letzte. 

^B  8)    Man    solltB    auch    hier    schälifer    scheiden    zwischen     den 

IPlogischen  Kategorien  und  den  ihnen  regelniilssig  entsprechenden 
Formen  unserer  Muttersprachen.  Letztere  können  die  Ersteren 
erlUatem,  nicht  sie  schlechtweg  vertreten.  Unsro  durch  und  mit 
Icönnen  das  Mittel,  unsere  aus,  durch  und  von  die  Ursache  aus- 
rücken :  kein  chinesisches  Wort  deckt  sich  aber  mit  jene« 
ieutsehen.  sondera  gewisse  chinesische  Foraiwöi-ter  verhalten  sich 
gewissen  deutsehen ,  und  Beide  wieder  zu  gemessen  logischen 
Categorien  wie  sich  schneidende  Kreise.  An  dieser  Stelle  entdeckt 
sich  der  Crrundfehler  Stjmislas  Julien's,  der  mit  wahrem  Wohl- 
behagen, ohne  Ordnung,  ohne  Kritik  Nummer  ftü'  Nummer  auf- 
2fthlt,    durch    wieviele    vei*schiedene    französische  Wörter  eine  und 

P dieselbe  chinesische  Partikel  sieh  übersetzen  hisse.  Das  nennt  er 
bovielo  verschiedene  Anwendungen,  und  darin  irrt  er.  Ein  grosser 
?ri»e!l  davon  sind  thatsJlchlich  nur  verschiedene  Uebei-setzungsmög- 
lichkeiten,  die  sich  ganz  anders  herausgestellt  haben  würden,  wenn 
der  Vei-fasser  statt  der  fi-anzösischen  irgetid  eine  andere  Sprache 
herbeigezogen  hätte.  Man  sieht,  die  Trugsynonyma  spielen  im 
l^anahiischen  8ysteme  der  Grammatik  vielleicht  eine  harailosere, 
"aber  schwerlich  eine  verstjindigere  Rolle,  als  im  synthotischen, 

0)  Es  dürfte  nicht  schwer  fallen  unsre  beiden  Systeme  nach 
ihrer  wissenschaftlichen  und  praktischen  Bedeutung  miteinander  zu 
vergleichen.  Wie  angedeutet  bilden  sie  in  Rücksicht  der  gramma- 
tischen Dai-stollung  zwei  trennbare,  doch  einander  nothwendig  er- 
gänzende Hälften  eines  Ganzen,  in  liücksicht  tuiJ'  die  Sprache  selbst 
ein  untrennbares  Ganze,  so  xu  sagen  Kette  und  Einschlag  einos 
Gewebes.  I*ie  Fäden  Beider  sind  je  von  besonderer  Art  und 
sollten  vom  Grammatiker,  wenn  er  Charpie  zupft,  in  gesonderten 
Haufen   geordnet   werden.     Allein    nii-geuds,  —   und  hierin  dürten 


V.  d.  Gahtlentz,  Batrag  zur  Geschichte  der  chines.  GrammtUikM, 


wir  selbst  Schott's  ijfeistvolles  Budi  nicht  ausuelmien,  —  nixi^etn^ 
finden   wir   die    beiden  Sjäteme    seluui"  auseiniinder  geholion, 
meist    war   das    zweite    das  eutschieden  bevorzugte.     Gebührt 
diL'se  Bevüi-7,u»^ug  ? 

U))  Man  nnterscheidu  wohl  zwischen  Lehrsystem  luid  Metho( 
Bei  jt-nem    lautet    die  Fnige:    wie    stelle    ich    meinen    Gegenst 
sacbgeniiiss  diir?  Eine  vorllliiii^'e  Antwort  /,u  j^eben  war  der  Zwe 
der    obigon  Erörtt-nuigen.  —   Bei    der  Methode  fragt  es  sich, 
dem  Ijerneriden  am  leichtesten  und  sichtn-sten  das  von  ihm  be^feh 
Wissen    beizubringen    sei.     Diese  Rücltsicht  sollte  selbst  in  stro 
wissenschivftlichen    Werken    nie    yernachliissigt    werden;    sio 
iiber  auch  in  sitnichlichen  Lehrbücht?ni  dermaassen  vorWiilt4iu,  di 
diesen   Bürheni    ein    unmittelbarer   wissenschultlicher  Werth    nie 
V(>rblolbt.     Der  Kaufmann  in  der.  Hafenstadt ,  der  Drag4jraan  f^iu 
Consulfttes    oder    einer  Gesandtschaft,    der  Missionar  —    Letzt^-f 
freilich    mit  Unrecht,  —  mö^eQ    ein  Jeder   besondere  BedQ 
der  Sprachkenntniss ,    unter   ihnen  wieder  die  einzelnen  Individu 
verschiedene  Siirachbellihigung  haben,  verschiedenen  NationolitAti 
angehören:  —  so  und  öovJele  Soiulerwüiisehe,  denen  so  und  sovia 
Tltöchen-,  Hund-  und  UebungsbÜL-her  Kechnung  trugen  müssen, 
welche   siih   abt^r  der  Philolog  ebensowenig  zu  kümmern  hat, 
der  Lingnist» 

11)  Und  wicdeiTuu  kann  eine  Grummalik  bei  gleicher  Wiss 
sehafilichkeit  ilirer  Fitssung  nach  vorwiegend  didaktisch  oder  kritis 
sein.     Wie  sttdlt  sich  der  Verfasser  zum  Leser?    Als  Lehnu*. 
da  weiss,  zum  Schüler,  der  da  lernen  luoL'hte?  —  oder  als  forsche 
der  (tt»k^hrt-*!r  zum  mit-  uiid  tuiebforschenden  FachgenossenV    Nie 
um*    Zahl    mid  Auswahl    der    Beispiele,    sondeni    nucli    Fonn 
Umfang   des    ruragraphentt^xtes    werden    sich    darnach    zu    richti 
haben.     In    buiden  Hinsichten    ist    der  tielebrte    imgebiuidener 
der    lichrer.      Er    darf    sich    im    Aufstellen,    Begründen    und 
kllmpfen    von  Meimmgen    ergehen ;    die    Beispiele    sind    ihm 
sowohl  Verden tliclnmgsinittel,  als  vielmehr  Beweisinstaiiteii,  dvt 
er  nicht  leicht  zu  viele  beibringen  kimn  und  deren  er  just  d« 
meisten    bedarf,    wo    sich    der  Jjehier    höchstens  zu  Hindentung 
vei"steigen  mag:  bei   den  strcntigon  Puiditen. 

1 2)  Man  darf  wcdil  von  voni  herein  annelunen .  da«*  sowa 
die  kritische  wie  die  didaktische  Behandlmigsweise  »uf 
Systeme  gleich  tmwejidbar  sei.  Ob  yielleicht  aus  Rücksidit«n 
Methode  die  eine  hier,  die  andere  dort  melir  orapfrhlttaAWt 
wUre?  liies  bejahen  hiosse  doch  wohl,  aus  einem  Buche 
zwei  machen.  Auch  wüsste  ich  nicht,  wie  ein  Lehrer  zu  hfik 
unfangen  könnte,  den  *Sehüler  nach  dem  Muasse  seiner  Krttfte  oül 
forschen  mid  entdecken  /u  lasscm.  odrr  wio  er  zu  spllt  imn»flr 
könnte,  ihm  die  Ergebnisse  seines  eigenen  Foi-schens  üx  und  ! 
wie  sie  sind  mitzutheilen. 

13)  Aber  beide  Systeme  sind,    wie  wir  sahen,    mit 


V.  d.  Gahdent:,  Beilrag  mr  Geachichte  der  chinea.  Grammatiken.  639 


cur  anders  gescMcbtoteni  Inhalte  gefällt  Wie,  wenn  man  dem 
Lernenden  nur  eines  der  beiden  Gefiisse  in  die  Hand  gäbe,  damit 
er  schliesslich  den  Inhalt  ausschütte  und  selbst  in  veränderter 
Ordnung  in  eine  zweite  Form  einfülle?  Sollen  damit  die  einseitig 
gefasst*^n  Gramniiitiken  geretihtfertigt.  werden,  so  mag  ich  es  nicht 
gelten  lassen;  denn  der  Verfasser  würde  damit  der  Mehrxahl  seines 
Publikums  zuviel  /umutben,  aber  auch  zuviel  zutrauen,  zumal 
wenn  er  seinerseits  dtis  zweite  System  zum  einzigen  gemacht  hat. 

14)  Für  den  Umtang  des  Buches  werden,  nUchst  der  Natur 
des  Gegenstandes ,  Zweck  und  Anlage  bestimmend  sein.  Eine 
kritische  Granmiatik  dürfte  nach  oben  hin  keine  Schranke  kennen; 
ist  sie  zu  kur/,,  so  wird  sie  the&exihaft  ausfallen.  Für  eigentliche 
Sprachlehren  aber  dürfte  sieh  eine  natürliche  Zweitheilung  ergeben. 

a)  Es  sei  die  Absicht,  den  Schüler  soweit  zu  bringen,  dass  er 
Jnit  Hülfe  von  Wörterbuch  und  Uebersotzungen  Texte  richtig^ 
analysiren  oder  bei  einem  Sjii-aclmieister  mit  wissenschaftlichem, 
nicht  blos  praktischem,  Gewinne  Untenicht  im  Gesprilche  und  der 
Lektüre  empfangen  könne:  so  ist  das  .hierzu  Nothwendige  der 
gegebene  Inhalt  einer  Elomentargrammatik,  Vorschulen,  Rudiments 
und  Büchlein  ühnlichen  Titels  dürfen  wegen  ihrer  unselbständigen 
Tendenz  hier  wohl  ausser  Betracht  bleiben. 

b)  Es  werde  bezweckt  den  Lernenden ,  gleichviel  ob  er  in 
den  Elementen  vorbereitet  ist  oder  noch  nicht,  zum  Lesen  und 
^ftTütelien   von  Texten  mit  alleiniger  Hülfe  des  Wörterbuches  und 

'ft  noch  zur  selbständigen  Abfassimg  von  Aufsätzen  in  der 
[den  Sprache  zu  beftihigen:  so  ist  die  Granmiatik  eine  aus- 
lese. Eine  solche  wird  an  sich  des  Lehrstoffes  nicht  zuviel 
enthiUtcn  können.  Wenn  man  besonders  umningliche  Werke  dieser 
Art  Handbücher  nennt:  so  beruht  dies  wohl  nur  darin,  dass  man' 
ieber  in  ihnen  nachschlagen ,  als  sie  Paragraph  für  Panigruph 
durch'  und  einlernen  wird.  Einen  wesenhaften  Unterschied  gegen- 
Iber  den  ausführlichen  Lehrbüchern  vermag  ich  nicht  zu  er- 
Iceuoen. 

15)  Es  muasten  in  dem  Bisherigen  Erörterungen  augestellt 
werden ,  welche  auf  sehr  viele  andere  Sprachen  gleich  passen 
dürften  wie  auf  die  chint'si.sche,  zu  welchen  aber  nicht  bnriit  eine 
l^weit^?  in  gleichem  Grade  anregen  wird.  Die  ihr  eigenen  Schwiorig- 
koit«n  stellen  den  Sprachforscher  einer  Anzahl  prinzipieller  Fragen 

:egenüber,    von  deren  klarer  Erkenntniss  und  fichtiger  Boanlwor- 
hier  mehr  denn  je  die  Lösung  seiner  Aufgabe  abhängt.    Jene 
ierigkeiten    müssen    im    Fcdgenden    dargethan    werden,    damit 
sich    erweise ,    wie    ihnrn    geniJLss   der  entwickelten  GnmdsHize 
ichnmig  getragen  und  liegegnet  werden  könne, 

16)  Im    Verlaufe    eines    viertausendj 'Ihrigen    Lebens    hatj 
chinesische  Sprache   sich    vielfach ,    sowohl    in    ihrem  Lautsys* 

ie    in    ihrem    gramjnatischen    Baue ,    entwickeln    und    verüj 
Üssen.     Diese  Entwickelung    war  aber  eine  freie,    daher  stü 


^40  ^-  ^-  GaUlents,  Beitrag  zur  Geschichte  der  chinea.  OranwtatihtH, 


diese  Veränderungen  geschahen  nicht  spiiingweise ,  ju,  soweit 
wissen,  nicht  oinmaTi  ruL-kwpise.  wiu  dies  bei  plötzlichen  mUchtiga 
BeeiuMussimgen   durch    andere  Völker    und  Spr^u-hen   möglich 

^  Wesen  wOre.  Von  Alters  her  erweiterten  sich  Reich  luid  Natio 
dui'ch  Einverleibung  benachbarter  liarharenstäninie.  Diese  wurde 
Chinesen,  nahmen  chinesische  Sprache  und  Sitten  an,  mocht« 
ttucli  wohl  durch  die  Nachwirkung  ihrer  StiimniessprachMn 
Dialekl.bildiing  bet^jrdeni.  Und  weiter:  bald  ist  diese,  bald  je 
Shidt  kaiserliehe  Residenz  und  Sitz  der  obersten  Behöi'den  ge 
Wesen,  und  die  Mundart  der  ReicUshaupistadt  mochte  in  jene^ 
classischen  Lande  der  Centralisation  die  Sprache  der  (tebildeto 
larben:  immer  jedoch,  soviel  wir  wissen,  hat  der  Schwerpuni 
des  Reiches  im  Gebiete  des  heutigen  Ku^n-Iwd,  oder,  wenn  tau 
diesen  Hegi'iff  enger  fassen  vrill,  Jedenfalls  im  Bereiche  des  nör 

l  liehen  Dialektes  gelegen.     Also  auch  von  dieser  Seite  nichts, 
zu  einer  Periodentheihuig  führen  konnte. 

17)  Der  Literatur  blieb  es  vorbehalten,  Epoche  zu  rauch« 
im  eigentlichen  Siinie  dos  Wortt-s.  BlütheKeiten  bmchen  im 
vergingen,  ¥1  assische  Muster  hinterlassend,  welche  von  den  Sclirif 
stellern  nachgeahmt  wurden,  nachdem  hingst  die  Umgangsspracl] 
gimz  andere  Formen  angenommen  hatte.  Die  Zeit  der  grossa 
Weltweisen,  der  Lal>-£si,  der  Khuiuf-fu-tai  imd  ihrer  berühmt« 
Nachfolger  war  eine  solche,  sie  war  die  klassische  xar'  k^o 
Was  davor  liegt,  nennen  wir  vorklassisch,  das  bis  auf  den  heutig 
Tag  sieb  fortsetzende  Epigunentbum :  naclikliLssisch.  Der  Stil 
Schriften  ernsteren  Inhalts  ist  inv  Laufe  der  Jahrhundert«, 
Gange  der  Sprachentwickelung  von  Feme  folgend,  wortreich| 
geworden;  die  Sprache  selbst  aber  ist  im  Wesentb'chen  die  nfi 
liehe  geblieben  und  steht  grammatisch  jener  der  Klassiker 
als  selbst  jene,  welche  uns  in  den  jüngeren  Theilen  des  ISchu-kin 
erhidten  ist.  Die  von  den  Neueren  so  hoch  geschützte  idegai 
Prosa,  Wen-tschhawf  l>oiuht  auf  der  Grammatik  des  klassL 
Stiles,  —  nur  ihr  Inhalt  und  das  eigentlich  Stilistiscbe  sij 
modern. 

18)  Es   giebt  einen  Punkt  in  der  Geschichte  der  Litemtur 
auf   welchem    sich    die  Beibehaltung    der   veralteten  Sprachfor 

r  als    unmöglich    erweisen    muss.     Di«  Redeweise    der  Alten  ist 
^grossen    Menge    der    Zeitgenossen    unverstJüidlich    geworden;    i 
man    zu    den  Massen    reden,    so  muss  man  sich  ihrer  Sprache 
dienen.     Oder   aber:    man    will  Zeitgenössisches    aus  dem  Allt 
leben    erzH,hlen:    wie    passt«    da    das    alt^hrwürdige  Gewand? 
Mittelreiche    scheint   Letzteres ,    vornehmlich    das  Aufkommen 
socialen  Romans  und  Dramas  die  Neuerung  hMjboigefiihrt  «u  ha 
Hier    wurde    eine  Literatur    geschafi'en,    welche    rasriien  Schritl«» ' 
dem  Wandel  der  Umgangssprache  folgen  musste  und  folgt*«.    Ol*»- 
siker  in  ihrem   Fache,    deren  Ausdrucksweise  bewundert   und  nun 
Vorbilde  genoiumen  wird,  erstunden  .freilich  auch  hier,  un 


v.d. 


rag  zur  Geschichte  der  ehines.  Grammatiken,  (>41 


lUBI 

Mmshv 


^iis    bemühten    sich    realistische    Scbriftsteller ,    recht    im    iilter- 

eueston    SUmg    tu    schreiben.     Allein    bei    aller   Miijiniclifa,ItigkBit 

Redewendungen  und  Stil  ist  sich  die  Grammatik  des  Kumi-hod 

ilscblicb    so    genannten    Mandarineiidialektes)    in    der  Hauptsache 

ieich   geblieben.     Hier   haben    wir   die    dritte  Periode    der  ehine- 

lischon    Schriftsprache ,    den    neueren    Stil.      Wahre    Mischfornu.>n 

'zwischen   ihm   und    der   älteren  Sprache,    wie   sie    in  allen  Schat- 

tiningen  vorkommen,  bedürfen  selbatverstMndKch  keiner  gesonderten 

liehandlung.     Von    den    Dialekten    aber,    welcho    wenigstens    zum 

^Theile    ihre    kleinen    Literaturen    besitzen,    können    wir   vorläufig 

bweigen. 

19)  Die  Frage  ist:  wie  soll  sich  der  Grammatiker  diesen 
Perioden  gegenüber  verhaUen?  soll  er  jede  filr  sich  allein  be- 
handeln, oder  soll  er  jeden  TheU  der  Grammatik  Schritt  für 
Schritt  durch    das   viertausendj übrig©   Bestehen    der    Öijmche    hin- 

I durch  verfolgen? 
r  Ich  mag  die  Antwort  nur  in  bedingter  Weise  geben.  Schlechter- 
pingä  stellt  mir  nur  soviel  fest,  dass  jede  Sprachlehre,  sofern  sie 
«ich  nicht  blos  mit  Einer  Phase  des  Chinesischen  beschäftigt ,  jene 
hauptsächlichsten  Entwickelungs stufen  der  Sprache  scharf  hervor^ 
hebon  muss.  Es  daif  der  Loniende  nie  im  Zweifel  sein,  wekher 
Periode?  diese  Beobachtung  gelte,  jenes  Beispiel  angehöre, 

20)  Im  rein  wissenschafllichen  Interesse  wünschte  ich  nun 
Bides ;  eine  dreifache,  jede  Stilart  für  sich  darsttillende  (rrammatik 
nd    eine    Art    granmiatischer    Spraubgeschichte.      Zoniichst   jene, 

tion  weil  ein  Einzelner  eijieu  so  riesigen  Stoß"  nicht  leicht  gleich- 
ssig  beherraohen  wird.     Diese  Arbeit  kann  nicht  sorgsam,  nicht 
ingehond    genug ,    danim    Jiuch    wold    nicht    zu    weitlilufig    her- 
gestellt werden;    der  Spruchhistoriker  bedarf  dieses  Dreifusses  als 
'  Unterlage. 

21)  Fm-  den  Lehrzweck  aber  ist  mir  hier  wieder  Kemusat 
Muster,  und  auch  das  billige  irh,  dass  er,  der  für  Anfiinger  schrieb, 
den  vorklassischpn  Stil  mit  dem  klassischen  verbunden  hat;  denn 
zur  verständigen  Lektüre  der  ältesten  SivrauhdenkmiUer  gehüii  mehr 
als  das  Wissen  eines  Elemeiitiirschülers.  Die  philologische  Scbulung 
nrnss  der  Ausbildung  des  linguistischen  Verständnisses  voraus- 
gehen. Der  Schüh^r  soll  Äunilcbst  entweder  das  Ehie  oder  das 
Andere :  entweder  die  alton  ScbriftstoUor  studiren,  oder  dio  heutige 
Umgangssprache    verstehen.      Wer    nach    China    selbst    reisen    will, 

i.dein    mag  Letstteros  das  praktisch  Näherliegende  sein,    und  danim 

egreife   ich,    warum    Premare,  Gonyalves    und  Pemy    die  neuere 

Sprache  vor  der  alten  behandeln.     Wer  aber  Chinesisch,  sei  es  um 

eines    sprachlichen    Wesens,    sei    es    um    seiner    Literatur   wiUen 

eiben    will,    wird    unbedingt    den    umgekehrten  Weg  einscHagen 

HÜssen.     Dio   heutige   gebildete  Umgangssprache    und    die    in    ihr 

gsten  Bücli«u-  sind  voll  von  Ausdrücken,  welche  deu  Classikeni 

IJachclassikern   entlehnt   sind.     Spruchwörter ,    die   noch  jetzt 


642  «'■  <*•  GabelenU,  Beitrag  zur  Geschichte  Her  chine*.  Grnmmatik&iL 


im    Muiidf    dt?s    Volkes    erklingen,    sjiniehwörüiche   Ansi>iQ)ung 
gescliichtliither  Art    tragen    den    sprachliclien  Stempel    Hingst    vo 
gangener  Juhrl] linderte.     Wir    in  Europa    kentina    nichts    was  d« 
gleit'b  käme;  die  alte  Siirnclie,  mögen  auch  Gelehrte  in  ihr  scbreil 
und  dispntiren.  Triest-er  in  ihr  bwti^n  und  singen,  ist  für  ans  eil 
todte.     Das  ist  im  Mittelreiohe  anders. 

2*J)  Es  liegt  niihe  und  ist  für  den  Sprachphilosophen  nicl 
ohne  Interesse,  das  Chinesische  seinem  Baue  nach  mit  gewiss 
neueren  europilischon  Sprachen ,  etwa  der  englischen  oder 
zösischen  zu  vergleichen.  Diese  strelien ,  so  scheint  es,  dem 
liienden  Tjpus  zu:  Öehwund  der  Wortfonueu  und  der  du 
Lntztere  möglichen  Freiheit  der  Wortstellung,  Ersatz  jener  Fonnfl 
durch  Htellungsgesetzfl  und  Partikeln.  Allein  eben  an  dieser  SieW 
zeigt  sich  ein  bedeutsamer  Unterschied:  was  bei  mis  Folge  d^ 
Verfalles,  neuer  Erwerb,  —  dsis  ist  im  Chinesischen,  soweit 
es  zujückveriolgeii  kömieo,  erstes,  innerstes  Lebonsprinaip.  In 
lebendigen  Kode  des  heutigen  Chinesen  herrschen  dieselben  Stell« 
gesetze  wie  in  den  UJtesten  Theilon  des  Schuh'ng,  Und  no 
einen  anderen  Dnt-ersehied  uehmo  ich  wahr:  dem  Engländer 
Franzosen  sind  seine  HülfswCJrter  cbeubo  nnumgünglich  geworde 
wie  seinen  Vorfahren  die  enisprechenden  Wurtformen  waren;  die 
mochten  verblassen ,  abbröckeln ,  —  das  Formenbedürfiiiss  blie 
Der  Chinese  dagegen  bat  ein  solches  von  Hause  aus  uit.ht 
gebracht;  danrm  will  er  im  Cicbniuch  seiner  Partikeln  das  Tbil 
und  Lassen  haben.  Man  wird  mit  Genuss  und  Nutzen  beobachte 
wie  die  chinesischen  Commentatoren  die  lakonischen  Satze  alt 
Text'C  durch  Einfüllen  immer  n»'uer  Partikeln  und  durch 
bringiing  zweisilbiger  *Sjnonymcomposita  so  zu  sagen  far(;iren  • 
Und  wenn  beute  noch  der  Chinese  im  mündlicheji  Verkehre  Hüll 
Wörter  und  Composita  vei'scluulibt .  so  oft  der  Zuf»ammeiihaug 
Rede  ihm  gestattet,  ihrer  unbeschadet  der  Deutlichkeit  zu  efl 
rathen,  wenn  dann  für  Aug<inbli«-ke  ein  urjüt  GeprÄge  unter 
neuen  Form  hervorzuschimnuMn  schebit:  so  glaube  ich,  es  hie 
dem  Sprachinslinkt<?  des  Itrdcnden  Zwjing  anthun,  wenn  mnn 
von  Ellipsen  vmh'u  wollte,  vielmehr  zeigt  sich  hier  wie  dort,  WB 
in  dieser  .Spruchti   d:Ls  Ewige  ist,  und  was   das  Wandelbare. 

23)  Es  liegt  auf  der  Hand,  dass  eben  jenes  Unvergilnglicll 
in  einer  nach  Sprachperiodi^n  eingethcilten  Oramniatik  :U-S  solch« 
d,  i.  jUso  vor  der  rJarstellung  der  verschiedeneu  8tilarti?n  behanda 
werden  mnss  —  vgl.  oben  2,  3  — .  Allr  spllteren  Theüe  der  Sn 
h-hve  werden  sich  als  eine  Spezificalion  der  Wortstelhingsg 
erwuisen ,  innerhiilb  dieser  (Jesetze  selbst  aber  wird  sich  sei 
ein  Fortschritt  vom  Allgemeinen  zum  Besonderen  ergeben, 
laut«  der  allgemeine  Grundsatz:  die  nähere  Bestimmung  steht 


1)  BcispieU  bei  Prvmiirc,  Notiti»  liufjiuie  siiücatv  pg.   19S — I9i« 
UaberMUnng  pg.  S30 — 233;  cntluhut  von  Pomy,  OmtntnAiro,  T  H  {i^  IM— tu 


t>.  d.  GoLeUniz,  Beitrag  zur  Geschichte  der  ehineg.  Grammatiken.  643 


icni  näher  zu  Bestimmenden.  Nun  sind  der  Genitiv  im  Verhült- 
liss  zu  dem  von  ihm  detemünirtHn  8ubstanli\nini,  und  der  Locativ 
Verbiilttüss  zum  Verbum  nühorß  Bfrstiminungen.  Djiraus  folgen 
fdie  besonderen  Gesetze,  dass  djia  Substantivumi  im  Genitive  vor 
dem  mit  ihm  constmirten  Sultstsintivo,  und  das  Substantiv  im 
Locative  vor  dem  Verbum  zu  stellen  habe.  Aus  diesen  Gesetzen 
^erklären  sich  die  PoBtpositioneu ,  d.  i,  die  Tbeil-  und  Verbälltniss- 
örter  welche,  von  einem  (icnitiv  abh5lngi;Lr,  als  Louativo  das  Pril- 
iicat  nilher  bestimmen.  Die  Spirale,  von  welcher  ich  oben  —  3)  — 
Sprach,  bäUe  an  dieser  HtoUe  ibrea  drilten  Umlauf  vollendet. 

24)  Die  Frage,  bis  zu  welchem  Punkte  die  Wortstellungs- 
lehre  in  einem  solchen  grundlegenden  Abscljnitte  zu  entwickeln 
Bei.  wird  man  nach  mehr  methodischen  als  sachlicben  Erwilgungeu 

;u  beautwoden  haben.     Ich  meinestheils  kann  ein  zu  weites  Vor- 
ingen  nicht  für  riltblich  erachten  ]  ich  würde  auch  hier  Wieder- j 

lolungen   nicht    scheuen ,    schon    um    der  Ueispiele   willen ,    denen  j 
doch    meist    in    anderen    Dingen    die    Eigenart    einer    bestimmten 
^ßpnich|)eriode    ankleben    wird.     Ob    diesem  Abschnitte  noch  über- 

ies  ebio  kurze  Ueborsicht  der  Pronomina  und  der  Zahlwörter 
einzufügen   sei,    Uusse  ich  vorerst  dahingestellt.     Um  mehr  als  ein 

itück  Vocabular  könnte  es  sich  dabei  wohl  kaum  handeln. 

25)  Die  h>pracbe    der  v<>rklas,sischen  Literatur  hat  noch  kein»! 
rammatische  Behandlung  erfahren ;   mau  pllegte  zeitber  sie  zugleich 
it    dein    kbissiscben    und  nachklassischen  StQe  ohne  scharfe  Her- 
vorhebung  ihrer  wirklieh  sprachlichen  Eigenthüuilicbkeiten  zu  be- 
«lu'echbu.     Nur    dius    eigentlich  Stilistische    wurde    bin  und  wieder 

s  unterecheidcnd  betont,  doch  hierbei  hielt  mau  sich  wieder  an 
das  schwjlchste  Merkmal,  das  qutuititative.  Aufftlllig  genug  ist  die 
allmiildit:be  VerweitlliuKgung  der  Ausdrucksweise  idlerdings;  doch 
ist  sie  nur  /um  Theile  vom  Zustande  der  iSpraebe  selbst,  zum 
anderen  Theile  von  Eigenart  und  Laune  des  liedendeii  abhängig. 
Der  berühmte  Historiker  Ss't-ma- T/t'i'en  {2.  Jahrb.  v.  u.  Z.)  schreibt 
wortkarger  als  der  einige  Jahrhunderle  ältere  TüH'K'ieu-mtmfi 
Heider  Schreibweise  gilt  für  muslerhaft,  und  os  ist  mir  nicht 
bekannt,    dass    der    Jüngere    geziorttir    Altorthüraelei    beschuldigt 

ürdc.  Die  qualitativen  VerSlndenrngen  der  »Sprache,  die  Ent- 
wiekelung  eines  wohlgegliederten  l'eriudenbaues,  die  schneidigere 
Durchfühning  gewisser  Wort.stellungsgesetze,  der  Verlust  oder  die 
begränztere  Anwendung  mancher  alter,  die  Aufnalnne  verschiedener 
jieuor  Partikeln,    z.  B.    des  wichtigen  tStr    (rad,    12öJ,   —   diese  Er- 

heinungen  lialir  ich  für  weitaus  bedeutsamer  als  die  wachsende 
ßylbenzabl  gleicbbedeutender  Sutze. 

2i;j  Ein  ausführlicheres  grammatisches  Frugramra  für  jene  lilteste 
iTbnsi'  des  Chinesischen  vorzulegen  maasse  ich  mir  noch  nicht  an. 
I>i'r  Itabini'n  wird  in  seinen  Haupltilcbiim  mit  demjenigen  überein- 
stimmen, welcher  der  Darstellung  der  zweiten  Sfiracliperiodo  zu- 
rkoromt.     Insoweit  wir  desl'alls  Scbott's  Anordnimg  lüs  maaösgel>eud 


644  «'•*'•  Gabelentz,  Beitrag  zur  Geitchichte  der  chities.  Orammaiiken. 


erkannten  oder  ihre  EichtigkeJt  bezweifeln  mussten,  bedarf  es 
Folgenden  keiner  WieilerholiuijEr.  Einzelne  Lehren  der  Gnitiuiiüti 
verlangen  jedoch  noch  von  ihrer  prinzipiellen  Seite  eine  De 
gp  rechung. 

Die  (!  a  s  u  s. 

27)  Wir  nennen,  wie  bereits  angedeutet,  das  substAntivis 
lungirende  Wort,  einerlei  ob  es  seiner  HHUptbedeutunt?  nach  Haupt 
Eigenschafts-,  Theü-  und  Verhältniss-  oder  Zeitwort  ist,  »Subst 
tivnra.  Die  Vorfrage  kutet:  darf  ma«  von  Casus  eines 
Wortes  oder  eines  Pronotneus  reden?  Hierauf  haben  die  Einen" 
aus  Be(i«emlielikeitsriicksichten  bejahend,  die  Anderen  aus  Gründen 
der  8prachverfassung  verneinend  geantwortet.  Es  wird  walirha 
saehlicher  Erwögungeu  bedürfen ,  ehe  man  mit  den  Erstr 
stimmen  darf.  Aus  der  Analof^nfi  d^r  neuroimmisthen  und  gewi.ssg 
neugermauischen  Sprathleiueu  dürfen  wir  keine  Instanz  entlehne 
denn  diese  besitzen  an  der  Declination  der  Pronomina  einen 
halt  wie  ihn  das  Chinesische,  mindestens  gleich  mächtig  ')  nich 
darbietet.  Auch  ist  dort  überall  die  Formlosigkeit  Fo^ge  ein« 
Schwundes  ursprünglicher  Casusendungen,  dergleichen  das  Chinfli 
sisclie  nie  besessen. 

28)  Diese    Sprache    hat    nun    einnml    kein     anderes    ünteH 
schcidungsmittel    als    ihre    Wortfolgegesetze.      Was     sie    venuö 
dieser  voreinander  ausaeiclmet,  das,  sollte  ich  meinen,  dürfen 
müssen   auch  wii'  verschieden  bezeichnen;   und  was  sie  nach  Au 
weis   dieses  Merkmals    gbüch   behandelt ,    das  haben  auch  wir 
heitlieli     autzufasseo.      Nach    beiderlei    lüchtung    aber    gelten 
selbstvei-stiiiidlicheii  Einschriinkmigen ,    welche    sich    aus    der 
siditigten    Wirkung,    der   Bedeutung    der  jeweiligen  Wurtstellu 
ergeben.     Wenn    also    das   rersonaljtronomen    als  Objekt    Kwische 
diu  Negation  und  das  regierende  Verbum  treten  darf,  so  steht 
dumm  nicht  minder  im  Objektscasus,  tritt  es  doch  in  der 
sative,    nacii    Wegfall    des    Wmf inungswcnies ,    sofort    hinter 
Verbum, 

2;>)  Aus  der  Reihe  der  Casus  möchte  ich  ausscheiden: 

a)  die  iibs«dule  Stellung  des  Substjuitivs, 

b)  den  Vo«.:Htiv,     -   Beide  weil  in  ihnen  das  Wort  bv 
der  Satzvnrbindiuig  steht; 

c)  die  Apposition  und 

d)  die  auf/ilhlende  oder  gegensätzliche  Aneinanderreihtmg, 
diese    zwei,    weil    bei    ihnen    die  Substantlva    in  jedem   belii 
Casns  stehen  können. 


beati 


Adv« 


1)  Bemerkt  sei  doch,  dasü  Hn»  i>riiu  III  pert.  k'i  iiio  («riniig«  AVHnkB« 
Tncinoü  Wiascu»  »u-khig  IV,  VII,  II,  C)  tilyuktiv.  «uiidorn  dnllir  das  bokanoU 
t;l,  tiud  rlkvw.»  witidur  t'i»»t  nie  nl»  Subjekt  (ri«ljrJiiiclit  wird,  und  i\mm  iiMk 
tnciben  bbherigcti  Hcobnchtun^ou  nuoh  ^;c^wi.s^l«  PronomtUM  I  um!  U  |»af»-  tttt- 
««inswcbio,  wenn  nuoh  nicht  nu:»chlic<vs1ii')i  in  Ix.i'tUmuiten  C'iwu-s  »iit^uwaiult  i 
vrerdou  stclioinvu,  wohl  AeaMeruiijrcu  eine»  Di»i(niUtionttri«bM. 


V.  d.  Gahehuiz,  Beitrag  zur  Otaehichte  der  chinee.  Orammatikm,   645 


30)  Hieniacli  nehme  ich  an,  es  habe  das  Substantivum  folgRndB 
»geutliche  Casus: 

a)  den  Subjektivus,    wenn  es  als  »Subjekt,  vor  einem  Verbuni 
vgl.  auch  b)  —  steht; 

b)  den  Prüdicativuis,  wenn  es  ohne  von  einem  Verbum  regiert 
Bein,    am  Ende    des  Satzes  steht;    in  diesem  Falk  ^\t  es  als 

Brbum  neutrum ,    sofern  es  den  Begriff  der  Cupula  in  sieh  tri^ft, 
«egen   in   llücksicht  auf  seine  etwaiKen  Attribute  (Genitive,  Ad- 
ektiva)  als  8nbiitiuitivum; 

c)  den  Objektivus,  wenn  es  hinter  einera  Veri>um  (oder  einer 
1-ilposition)  als  deren  Regimen  steht; 

dj  den  GenitiMis,    wenn  ihm  ein  Substantivum  folgt,    dessen 
here  liestimmung  es  bildet; 

e)  den  Adverbialis,  wenn  es  mittelbar  oder  unniittelbsir  vor 
nenci  Priidicato  oder  Attribute  als  dessen  nüliere  Bestiiamiuii?  steht. 
Der  Fall,  wo  ein  Nennwort  sieh  durek  s*'iiie  Stellung  in  oin 
^erlmm  transitivum  verwandelt,  g^ehört.  nicht  hierher,  und  analog 
müebte  ich  auch  den  gelegentlichen  (seltenen)  Gebrauch  eines  an 
das  .Satzende  tretenden  Substantivums  als  passiven  Verbunis  nicht 
unter  den  Priidicativus  begreifen. 

31)  Das  Gesagte  macht  hoflfentlich  den  Eindrack  ziemlicher 
Klarbeit;  und  doch  bietet  die  Casa.slebre  ganx  erbebliche  yebwierig- 
keiten,  welche  ich  im  Folgenden  nur  theilweis  xu  losen,  «um 
anderen  Theile  aber  wenigstens  als  zu  lösende  I'robleme  dar- 
zustellen   vorsuchen   will,     Bücken    wir  imr  auf  obige  fünf  Casus, 

[^ gehen  wir  von  der  Apposition  und  Coordination  —  29,  c.  und  d.  — 
und  denken  wir  uu-h  zwei  Substantiva  A  mid  B  unmittelbar 
ifeinander  folgend :  so  ergeben  sich  folgende  Möglichkeiten : 
&)  A  ist  Öuhjekt  und  B  Prildicat.  Dann  bildi^n  Beide  zu- 
sammen einen  vollstiUidigen  8  alz.  Es  wurde  früher  angedeutet, 
djiss  in  Ausnifesützen  die  umgekehrte  Wortütelhmg  zulässig  .sei. 
Dieselbe  ist  oft  die  natiirgemiisse ,  wenn  die  Erscheinung  zum 
Ausrufe  reizt,  und  dann  deren  Träger  oder  Urheber  erklärend 
hiiizubenannt  wird  (psycholügisches  Öubjekt  —  psychologisches  Frll- 
^dieat);  und  sie  w^ird  regelmilssig  nichts  Sinnverdutikelndes  haben, 
reU  die  Bedeutungen  vuü  A  und  Ji  i'rgeben,  welthes  voti  Beiden 
logisches  Subjekt  sei. 

b)  A  ist  Genitiv  und  B  durch  A  nilher  bestimmt.  Dünn  sind 
AB  nur  Satztheil  und  B  kann  in  jedem  beliebigen  Cjisus,  auch 
absolut,  stehen;  es  kann  a.  A.  auch  wieder  Genitiv  y,u  eiatim 
dritten  Substantivum  C  sein. 

c)  A  ist  Adverbialis  und  B  rrildicat^  Dann  worden  AB  am 
Ende  des  Satzes  stehen.  Dieser  Fall  ist  wohl  sehr  selten ,  und 
ich    wüsste    ihn    angenhlicklich    nii-lit    durcb  BnispieU«    zu  belegen. 

_  Jeden  falls  ist  er  in  Ibesi  möglich. 

d)  A  ist  Adverbialis  und   15   Huljjekt,, 

e)  A  und  B    sind    direktes    oder    indirektes  Objrkl  ,    U'tzteres 


^46  V-  d-  Gabelenls,  Beitrag  zur  OeachiekU  tler  chmes.  Gramme 


in  (üer  Regel  zuerst  stehend.     Hier  muss  ein  begrüflich  g«ei^et 
transitives  Verbaiii  vorausgehen,  odtir  endlich 

f)  A  ist  Subjekt,  und  B  Adverbialis.     In  diesen  beiden  Falle 
iiiuss  ein  Früdikat  folgen.     Die  Bedeutung  der  beiden  SubstHUtivi 
wird   »uch  hier  erkonnen  lasüen ,    ob  der  Füll  d)  oder  e)  vorlieg 
Die    folgenden  Erörterungen    werden    noch   deutlicher  zeigen,    wi^ 
nothwendig   für  das  gramnmlischf;  Verständniss  chinesischer  Tex 
die  Beachtung  des  materiellen  Wortinhültes  sei. 

32)  Das  Subjekt   vnrd,    wo    es  ausgedrückt  ist,    durch  sein^ 
Stellung  leicht  erkfinnt;  es  wird  jedoch  oft  verschwiegen,  und 
kann  seine  Ergrmuung  Scluvierigkeiten  machen. 

33)  Ein  Substantivuni    im  Prädicutivus    hat    hinsichtlich  ein« 
zugehörigen    Genitiv.s    udur    Adjektivuins    sowie    gegenüber    einen 
Verbuni  des  Seins,  Werdens  oder  Nichtseins  als  Substantivnui,  hin^ 
sichtlich    des    Subjekts    und    etwaiger  Adverbien    als  Verbuni    m 
gelten. 

34)  Der    Objektivus    setzt    ein    nach    chinesischen    heg 
Itransitives  Verbum  oder  eine  Präfiosition  voraus.     Ein  solches 

meh  das  Verweilen  an,  die  Bewegung  von  oder  nach  einem  Or 
b«deut<?n,    und    hieiaus    in  Verbindung   mit   dem  Begi-ifle  des  Oh 
jektswortes  wird  sich  der  genauere  Sinn  des  jedesmaligen  Objek 
verhUltnisses  ergeben.     So  begreift  dieser  Cftsus  ia  sich: 

a)  das    direkte    Objekt  (Accusativ),    welches    entweder   dar 
die   Hiuidlung    berütirt    oder    vermittels    ihrer   erst  hervorgemf« 
sein  kann; 

b)  das  indirekte  Objekt  (Dativ); 

c)  den  Ort  wo  (Inessiv); 

d)  den  Ort  woher  (Ablativ,  Elativ); 

e)  den  üil  wohin  (Dlativ) ; 

f)  die  Zeitdauer.  —  mim  vergleiche  die  analoge  Anwendu 
des  Accusativs  in  unseren  Sprachen. 

35)  Der  Genitivus  deckt  sich  sonst  als  posseasivus ,  parti"^ 
tivus  u.  s.  w.  so  ziemlich  mit  dem  unsrigen  ,  nur  dass  er  natüf 
lieh  nie  adverbial  zu  verstehen  ist.  Es  können  ihm,  vorbehaltlicll 
der  Zwischenschiebung  einer  öenitiviiartikel,  unmittelbar  nur  Sub 
stantiva  folgen,  xu  wolchea  auch  insoweit  die  als  Postpositione 
vinweiideten  Tbeii-  und  Verhllllnisswörter  gehören.  Hervonm- 
heben   ist 

a)  seine  Verwendung  bei  Maasseinheiten :  „eines  Bechers  Wein^ 
statt:  ,ein  Becher  Weines".  , dreier  Ellen  Seide*,  statt:  statt:  »d 
Ellen  Seide"  u.  s.  w. 

b)  sein    Gebrauch    bei  Wörtern    des    Stoffes:    ,ferri    gludlnin* 
statt:  gladiurn  fen-eum  u.  8.  f. 

36)  Am    meist-en    theoretische    Schwierigkeiten    entdovke   ic 
beim    Adverbialis.      Vermöge    seiner    Stcllimg    vor    dem    V« 
cüUidirt    er   mit   dem  Subjektivus.     Dieser  kann  aosgudrückt  sein 
(rder   nitlit .    und  erstereti  Falles  kann  er  vor  uder  nach  dem  Ad 


V.  d.  Gaielentz,  lietirag  zur  Öenchichte  der  chines.  Grammatiken,  047 


Utive 


'erbialis  stehen.  Treffen  beide  Casus  zusammen,  so  wird  der 
meist  das  Nöthigo  erratiien  lassen;  wie  aber  in  (blgeiid»>u 
,tzen:  »China  bat  viele  KfiJiale",  ,dies  .Jahr  erzengt  saueren  Wein"? 
.er  laasen  die  entsurHcliendon  i-hiiiesisehen  Verba  sowohl  tran- 
als  intransitive  Bedeutung  /,u,  und  auch  letÄterenlVilles  wilre 
■e  Stelluni^  die  nilmiiehe .  weil  sie  als  Verba  substimtiva :  „vor* 
batiden  sein,  wachsen*  gelten  würden.  Somit  er^debt  sieh  die 
zweite  Uebersetzungsmüglichkeit :  ,lii  China  jLfieht  es  viele  KaniUe, 
in  diesem  Jahre  wächst  saurer  Wem".  So  auch  bei  regehiiässig  < 
ti'ansitivHn  Verbis :  „Korea  veriertif^^:.  oder  in  Koren  verfertigt  man 
ite  Tusche*.  Endlich  kann,  wenn  auch  seltener,  die  Frage  ent- 
üb  zwei  den  HiiIk  eröffnende  yahstiintiva  genitivisch  zu 
iren  oder  ob  Eins  derselben  im  Adverbialis,  das  Andere 
Ifii  Subjpiktivu»  gemeint  sei:  ,des  X  Hand  gab  dorn  Y  den  BrieP, 
oder:  ,X  gab  mit  seiner  Hund  deu^  Y  den  Brief".  Man  sieht, 
der  Sinn  ist  überall  der  gleiche;  allein  welche  Uebersetznng  ist 
dem  Sprachgeiste  geniüss?  Ich  meinestiieils  bin  geneigt,  mich 
überall  für  den  Adverbialis  zu  entscheiden,  weil  meines  Wissens 
der  nüchterne  Chinese  es  nicht  liebt,  Unpersßuhches  zu  nei*som- 
ficiren  oder  nach  tSeuiiteniixt  die  pars  pro  toto  zu  setzen. 

37)  Der  Adverbialis  kaim  je  nach  der  Natur  des  b^treffunden 
Hauptwortes   und    dessen    begriti'lichem  Verhältuisse    zum    Subjekt 
id  zum  Verbuni  sehr  Verschiedenes  ausdrücken: 

a)  den  Ort  wo, 

b)  den  Ort  woher, 

c)  die  Zeit  wann, 

d)  (seltener)  die  Zeit  wie  lange  (Dauer), 

e)  den  Urheber  oder 

f)  die  Urstiche  eines  verbum  passivum  oder  neutnim, 

g)  das  Werkzeug  oder  Mitt^il,  oder  den  Stoff'  vor  einem  verbum 
sitivum  oder  passivum, 

h)  die  Art  und  Weise:  wie  ein  x,  als  x,  x-äliiilich,  x-mässigu.s.w. 
ödewendungen  dieser  letzten  Art  sind  nicht  häutig  und  um  so 
iiwieriger  richtig  zu  erkennen. 

Zu  e)  sei  eines  eigenthündiehen  Zusammentreffens  gedacht 
o  dos  participjum  piiss.  als  Attribut  in  der  blossen  Wortstellung 
usdruck  finden  soll,  da  tritt  es  dem  bekamiten  iStellungsge setze 
folge  vor  das  von  ihm  nilher  bestimmte  Suhstanlivuiii.  Letzterem 
de,  wenn  das  Verbum  aktiv  wäre,  als  dessen  Objekte  die 
nilmiiehe  Stellung  zukumm«n.  Und  zweitens  hat  nach  obigem 
Gesetze  der  Urheber  des  Verbuins  (Instrumental  im  Sinne  der 
Sanskrit-Grammatik)  vor  dem  Participium  zu  stehen,  also  da  wo 
bei  aktiver  Redeweise  der  Platz  des  Subjektes  wäre.  Folglich 
künnen  die  drei  Wort^? :  „Hund  —  beissen  —  Kind  =  sowohl :  der 
Hund  heisst  das  Kind'  als  auch:  ,ein  vom  Hunde  gebissenes  Kind* 
bedeuten,  je  nachdem  sie  einen  vollen  Satz  oder  nur  einen  Sat^* 
.theil    bilden    soEeu.     Da    hiittcn    wir  einen  zweiten  Full,    wo  vor- 


648  ^-  ^-  Ottbdenit,  Beitrag  zur  Gtschichle  tier  chineit.  Orammatihen. 


schiedene  graininatiscliG  Auffassungen  materiell  zu  dem  n&mlichcn 
Ergebnisse  fuhren.  Ich  zweifle,  ob  hier  mehr  als  ein  Zufall  im 
Spiele  sei. 

38)  WennAdverbialis  und  Subjektivus  zusammentreffen,  welche 
von  Beiden  ^ebülirt  der  erste  Platz  V    Soviel  ich  bisher  beobaeht 
habe,  kommt  in  den  Füllen    e,  f,  ;;f,    h  immer  die  zweite,  in  de 
Filllen    a,    b    und    c    meist    die    erst«    Stelle    dem   Adverbiali.s 
Mau    könnte    versucht  sein  aus  diesem  Gi-unde  den  Adverbialis 
zwei  Casus    zu    sjmlten,  —  mit    welchem  Jiecbte,    lasse  ich   eins; 
weilen    dahingestellt;    einen    prak-tischen  Werth    wüsste    ich    ein 
solchen  Unterscheidung  nicht  zuzusprechen. 

Fragen    wir    für  jetzt    nach  der  ratio  legis:    warum   das  ein 
'Mal  so,  das  andre  Mal  so?   Ich  glaube  in  meinen   Untersuchung 
zur    vergleichenden    Syntax    (Wort-    mid  Satzstell ungslehi'e)  'j 
Gesetz  daj'gelegt  zu  haben,  welches  uns  zu  einer  vorläufigen,  apr 
orischen    Antwort    ermächtigt.     EutbJllt   das    Wort    im    Adverbi» 
dasienige,  wovon  der  Sprechende  reden   will,  so  hat  es  als  psycho 
logisches  Subjekt  den  Satz  au  eröffnen;  alles  folgende,  einschlie 
lieh    des    grammatischen  Subjektes    verhiilt    sich    dazu    als  i).sycho 
lügisches    Prüdikat-      Der    Sjjrachgebraach    konnte    hier    Schrank«? 
etzen.    indem    er  das  nach  der  Natur  der  Sa<die  (Jewöbnliche  zu 
ritegel    erhob  und  das  nach  der  Natur  der  Sache  Seltene  gerader 
verbot.     Jetzt  dürfte  emleuchten,  warum  die  Fttlle  luiter  a,  b 
c  meist  als  psychologische  Subjekte,  die  runter  «  bis  h  regelmässig 
tils    blosse  Attribute    de»  Verbums    behandelt   werden.     Uebrigen 
besitzt  die  Sprache  in  der  absoluten  Wortstellung  ein  Mittel,  auch  ' 
solche  Wörter    ebenso    wie    daü    Objekt   an    «iie  Spitze    des  Satzes 
zu  befördern. 

3 9)  Dass  (Jljjektivus    und  Adverbialis   sich   sachlich  mehrfa 
beiühreii ,    war   vim   vornherein  anzunehmen ,    sind  doch  Beide  Ik 
stimmendes   Zubehör    des    Verbums.     In    der    That    waren    sowoh 
unter  §  34  als  auch  unter  Jj  37  Orts-  und  Zeitbestimmungen  uuf^ 
zuführen,  weil  der  Fonnsinn  der  Sprache  für  Beide  eine  doppelt) 
grunini atisehe  Behandlung  zulässt. 

40|  Schott  hat  die  Casuslehre  seinen  beiden  Kapiteln:    Neun 

wort    zum  Nennworte    und:    Nomina    und   Verba    zu  einander  ein 

eut.     I«  h  gebe  zu  erwJlgen,  ob  ihrer  näheren  und  zusammei» 

^fassenden  Behandlung  nicht  besser  ein  besonders  Kapitel  zu  widm« 

sei ,    welches    vielleicht   hinter  dem  letztgedachten  einen  passend« 

I'lutz  filnde. 

LH  e  W  o  r  t  k  a  t  e  g  0  r  i  e  n. 

41)  Bei    Besprechung    von   Schott's  Sprachlehre    wurde 
Stückes    der    chinesischen  Grammatik   gedacht,    welches  ehaer 
heitlichen    und    sachgemlissen    Bearbeitung   noch    harrot     Die 


1)  Ztwlir.  f.  Völkorpsych.  iinil    Spnichwi«eiucfa.   1869  S,  S76— SM.  Uli 
R    18»— 16.^»  uiiil   3iM)— 338. 


v.d.  GaMenU,  Beitrag  tur  Geackiehte  der  chinM.  Grammatiken,   649 


ebenere  Melii'zahl  der  chinesischen  Wörter  kann  je  nach  der 
Stellmig  in»  Satze,  sei  es  veraiöge  begleitender  HüJfswörter,  sei  es 
bnedem,  sehr  verschiedenen  gruntmatisehen  Redt?th*'ilen  angehöre«, 
5eni  Leser  chiuesisrher ,  namentlich  iilterer  Texte  erheben  sich 
st  auf  Sehritt  und  Tritt  Fragen  wie  die:  ist  (^es  Wort  Adverb, 
^djektivnni  oder  Substantivum  ?  habe  ich  hier  ein  aktives  oder 
assives  Verbiini  oder  ein  Verbal substuntiv  vor  mir?  Man  ahnt» 
ass  es  zu  den  wiclitigsten  Erforderoissen  der  Spraelikenntniss 
ehöre,  in  solchen  Lnj>ren  sit^hcmn   Blickes  das  Richtige  zu  treffen. 

42)  Es  handelt  sich  um  ein  Huuptstück ,  welches  die  Lehren 
^on  der  Woiisteliung  und  von  den  Partikeln  als  nüthweudig  voraas-  l 

und  auf  welches  diese  vorbereiten.  Kehren  wir  ku  dem 
eiche  mit  der  Spirale  ÄUi*ück ,  so  bezeichnet  die  Lehre  von 
öen  Hülfswörtem  gegenüber  den  Worlfolgegesetzen  einen  weiteren 
Umlauf.  Diese  Gesetze  erleben  hier  eine  neue  Entfaltung.  So 
^— pind  X.  B.  die  Präpositionen  transitive  Verba,  welche  saninit  ihren 
^PObjekten  zu  einem  anderen  Verbuni  im  adverbialen  Vtsrhültnisse 
st^'heu;  andere  Pjütikelu  werden  sich  ids  Füllwörter  in  ver- 
schiedenen, aus  der  J^tellung  erkennbaren  Casus  erweisen;  nianche 
dienen  zu  schllrferer  Konnzeichnung  der  Casus  oder  der  absoluten 
M  Stellung  u.  s.  f.  ~-  Die  Spirale  wird  jetzt  noch  einmal  umlaufen, 
ein  ueues  Element  wird ,  quantitativ  erwiiiterad ,  qualit4itiv  enger 
estimniend  hinzutreten.     Welches  Element y 

43)  Wilhelm    von    Humboldt,    dessen    Ansichten    über    die 
chinesische    Öpracbo    mau    in    vielen    anderen    Dingen   nicht   mehr 

eilen  dürfte,  bemerkt:  ,Dans  la  langue  chiuoiae  le  seus  du 
contexte  est  la  baso  de  Tintelligence  et  la  construction  grammaticale 
H|doit  souvent  en  etre  deduite.  Le  verbe  nieme  n'est  connaissable 
^Bqu'ä,  son  sens  verbal.  La  m^thode  u-sit^e  dans  les  langues  classi- 
^■ques,  de  faire  prt^ceder  du  travail  granimaticid,  et  de  l'examen  de 
Ifla  constnictiün ,  k  recherche  des  mois  dans  le  dictionnaire  n'est 
janiais    applitiuable    ä    la   langue    chinoise.     C'est    toujoui's   par   la 

»jiigmüctttiou  des  mots  qu'il  taut  y  commencer*  *),  Hier  spricht 
0icb  einB  Almung  dessen  aus ,  was  später  Stjinislas  Julien  mit  so 
glänzendem  Ertolgo  auszubeuten  wusste.  Was  deiii  deutschen 
Sprachforscher  wie  eine  Art  kluges  EiTatben  erscheinen  niuchte, 
wusste  der  französisthe  Meister  in  praktisch  klare,  nur  vielleicht 
etwas  zu  mechanisch  geformelte  Kegebi  2U  fassen;  sie  waren  der 
Stab  au  welchem  er  nie  strauchelnden  Scluittes  durch  soviel«  hals- 
brecherische Partien  der  chinesischen  Literatur  wandelte,  und  mit 
weichem  er  gelegentlich  den  armen  Pauthier  zu  prügeln  liebte. 
Heine  Streitschriften ,  zumal  die  Exercices  pratiques  sind  gerade  ■ 
darin  ungemein  belehrend;  nur  ab  und  zu  jedoch  gehen  sie  aii-^ 
gemein  gefasste  Lehren,  oft  überlassen  sie  es  dem  Leser,  der 
einzebieu  Beobachtung  die  zu  Grunde  liegende  Regel  zu  entnehmen. 


1)  Lottr«  k  iL.  Abc4.-Ii«musAt  tur  lo  güiiie  du  lit   laiigau  uhiuubo  &c  ^^.  i'i, 
Bd.  XXXII.  42 


ß50  *''  ^-  OobeleiUs,  Beitrag  zur  Guchiehie  der  chines.  Orammatikem, 


Dass  er  dabei  keine  t^nninologische  Unterscbeidun^  zwiscb 
Wüiikaiegorie  und  Kedetlieil  eiiigefüiirt  hat,  halt«  ich  für  mt 
unmethodiseh  als  siuuvervnrrend. 

44)  Diese  Julieu'scLen  Regeln  sollten  in  keiner  ültchinesiscb 
Spraehlebre    fehlen,    am  Allerwenigsten    in    einer   von  melir  pr 
tischer  Tendenz.     Wie  gesagt  ober  ist  der  Bau  noch  nicht  vollend 
und    ich    erblicke    im  Ausbau    dieser    Lehre    eine    der    mchtigsb 
Aufgaben  der  KroiamiatiL     Von  vornherein,  —  ich  meine  für 
Anlage  der  Collektaneen  —  dürlle  es  sich  empfehlen  unter  Zugrund 
leguiig  sowohl  der  Natur  der  Sache  wie  der  Eigenart  der  »Spr 
soviel    al«   möglich  in  scheiden;    das  Zusammenfassen  und  Kür 
möge    der    Ausarbeitung   überlassen    bleiben.     Man    begreift, 
jenes  Scheiden    zimi    gi'üssten    Theile    eint*  Arbeit   logisch -encjk 
padischer  Art-  sein  wird. 

45)  Es    sei    mir   gestattet,    vorlilxitig  und  ganz  unvor 
folgende  Wortkategorien  aufzustellen: 

a)  Ausi-ufwörter; 

b)  Schall-  (nachahmende)  Wörter; 
e)  Für-  tmd  Deute  Wörter; 

d)  Hauptwörter; 

e)  Thoil-  und  Verhiiltnisswörter ; 

f)  Zahlwörter; 

g)  Eigenschaftswörter; 
h)  Zeitwörter; 
i)  Vemeinmigswörter. 
Diese  Reihenfolge   ist   insofern    eine  absichtUche,    als  ai" 

den  3.  g.  Naturlauteu  (a  und  b)  ausgeht,  dann  unter  c,  —  sowd 
nicht  die  Pronominalpartikeln  hineinfallen  — ,  ferner  d,  e.  f  undl 
die  Nennwörter,  luid  unter  g  und  h  die  sich  vielfach  her 
Zustandswörter  aneinandergrenzeu  iRsst.  Ob  den  Eigennamen 
dieser  Lehre  ein  besonderes  Kapitel  gebühre,  bleibe  xur  Zeit  ( 
gestellt.  Umstandswörter,  d.  h.  Wörter  von  wesentlich  adverbia 
Bedeutung,  glaube  ich  aussei"  den  Verneinungen  (i)  nickt 
führen  za  soDen;  die  übrigen  Adverbien  möchten  in  den  Kat 
b — h  untencubringen  sein. 

46)  Die  Äusrufwörter  dürften  in  diesem  Huaptstück»  ciM 
besondere  Berücksichtigung  nicht  verdienen-  Ich  wüsst«  wenigste» 
nicht,  dass  eine  Wandermig  durch  verschiedene  Bedetheile 
ihnen  gt^ttfände;  denn  als  eine  solche  kann  es  sicher  nicht 
gefasst  werden,  wenn  gewisse  Finalptulikeln  zufällig  mit  denseib 
Zeichen  geschrieben  werden  wie  gewisse  Priipositionen.  Inwie« 
die  einzelnen  Finalen  dieser  Kategorie  zuzurechnen,  inwi«? 
etwa  von  Deut-  oder  Zeitwörtern  (yü«  =  sage  ich,  u.  a, 
zuleiten  seien,  stflht  mir  noch  nicht  fest  Die  Partikellehre  wirJ 
diese  Wortkat«gorie  erschöpfend  mit  behandHlt  haben. 

47)  Auch    ^e   öchallnatliahmendeu  Wörter   werden  wohl  vub 
grössten    Theile    mit   entlehnten   Schriftzeicheu    geschrieben,  ohs« 


V.  d.  GabeUfitz,  Btitrag  zur  Geschichte  dar  chines.  i 


651 


I 


dies  ihrer  SelbstELndigkeit  Eintsrag  thiin  könnte.  Sie  treten 
keineswegs  blos  isoHrt,  sondern  gern  imeh  in  der  Satzverbindung 
uut";  lür  ihre  Syntax  ist  indessen,  güiidel  ich  weiss,  noch  nicht 
viel  ges(jhehen.  Das  Schi-kvnff  wimmelt  von  Beispielen,  aber  auch 
in  prosüischen  Werken  finden  sich  deren  genug. 

48)  Für-  lind  Deutewüiier.  Dass  die  Pronomina  sich  ver- 
möge tiiner  ihnen  eigenen  Wortstellungserscheinung  von  den  Sub- 
stantiven abheben ,  wurde  bereits  bei  Besprechung  von  Schott's 
Sprachlehre  erwilhnt;  nicht  minder,  dass  ein  bedeutender  Tbeil 
der  Partikebi  ihnen  seinen  Ursprung  zu  verdanken  scheine.  Bis 
auf  jenen  Funkt  schliessen  sie  sich  in  der  Casnslehre  eng  an  die 
Öubstantiva  an,  ohne  indessen  die  Hauptwörter  auf  deren  Wan- 
derung durch  die  Redetheile  zu  begleiten.  Ich  glaube  kaiun,  dass 
diese  Klasse  in  der  Wortkategorieulehre  einer  besonderen  Be- 
sprechiuag  bedürfe.  Eher  empfiehlt  es  sich,  ivnch  die  Pronomina 
in  der  Partikellehre  mit  zu  behandeln ,  —  etwa  zu  Eingange  der- 
selben ,  sodass  sich  die  Prünominalpartikeln  unmittelbar  daran 
schliessen.  Es  wäre  dies  auch  der  chinesischen  Auffassung  mit 
nichten  zuwider*);  das  Chinesische  kennt  ja  nur  ludeclinabilia. 
Man  vergleiche  übrigens  das  oben  unter  24)  Bemerkte. 

49)  Die  Hauptwörter,  d.  Ii.  Wörter  von  wesentlich  substan- 
tivischer Bedeutung,  berüliren  sich  als  Substautiva 

a)  im  Genitiviis  mit  dem  Adjektivnm, 

b)  im  Adverbialis  mit  dem  Adverb, 

c)  im  Prüdikativus  mit  dem  Verbum. 
Allein   sie  können  auch  vermöge  der  Wortstellung  zu  ächten 

Verben  mit  der  Bedeutung:  zu  x  machen,  für  x  halten,  als  x 
behandeln  oder  bezeichnen,  —  werden,  ja  es  geschieht,  dass  sie  in 
Passiva  solcher  Verben  übergehen ;  z.  B.  wang  =  König ;  k'o  =^ 
können  mit  folgendem  passiven  Verbum:  k'h-wanff  =  karm  zum 
Könige  gemacht  werden,  Dass  manche  von  ihnen  höflichkeitshalber 
statt  pei-sönlicher  Pronomina  eintreten,  ist  grammatisch  weniger 
erheblich. 

50)  Wie  in  der  Casaslebre  angedeutet  wurde,  ist  der  materielle 
Jjohalt  des  Substantivunis  vielfach  für  den  Sinn  seines  jeweiligen 
Qums  maassgebend.  Im  Adverbialis  z.  B.  werden  belebte  Wesen 
vorzugsweise  als  Urhf»ber,  gelegentlich  als  Mittel  zu  verstehen, 
Namen  von  Stoffen  und  Werkzeugen  mittels  der  Präpositionen  aus, 
von,  bez.  mit,  durch  zu  übersetzen,  Ortabezeichnungcn  ;ds  Locativ 
oder  Ablativ  aufzufa.ssen  sein.  Aber  auch  für  die  Frage,  ob  Sub- 
jektivus  oder  Adverbialis,  ist  in  der  Regel  die  Bedeutung  des 
Substantivums  entscheidend.  Dies  Alles  ergiebt  sich  wohl  bei 
nJlherer  Betrachtung  mit  logischer  Nothwendigkeit  von  selbst,  will 
aber  doch  von  den  Lernenden  zur  Erlangung  der  nöthigen  Fertig- 


1)  V|;l,    EiUum,    A    Or«inm*r   of 
6g— 6S. 


.  the    Shanghai   Dinlect,    1.  Aiill.   pa. 


652  «".  d.  GadelentB,  Beilrag  sur  Geschichte  der  chines.  Grammattten. 


keit  eingeübt,  and  will  den  Betrachtenden  behufs  Herstellnng  ein« 
wohlausgefütiiien   Bildes    dargestellt,   sein.     Ueher   den    Funktion 
Wandel  der  Hauptwörter  vergleiche  man  Julien,  Syntax«  nouv«Ilß 
pg.  44—45,  4G— 47,  53,  54—55;  dess.  Examen  critiqne  No.  lUj 

51)  Die  Theil-  und  Verhiiltnissworter  stehen  mitten  zwisrhe 
den    Haupt-    und    den    Eigenschaftswörtern,      Die    Ausdrücke 
Ober-  und  üntertheü,  für  Mitte,  Innen-  und  Aussen-,  Vorder-  und 
Hintei-seite  gehören  hierlier.     iSio  siod 

a)  Suhstantiva,   weim   sie   von  einem  Genitive  regiert  werde 
und  in  einem  anderen  Casus  als  dem  Adverhialis  stehen,  oder 
Objekt    auf   ein    transitives  Verbuni    folgen    (vgl.   b),    oder    wen 

^Tuunittelbar  hinter  ihnen  o^  =^  is  qui  —  est,  id  i|Uod  —  est>  stehtj 

b)  Adverbien,    wenn  sie,    ohne  von  einem  Genitiv  regiert 
sein,    vor   einem  Verbum   stehen.     Auch    wenn  sie  im  Objektiva 

r  hinter    eua    Verbum    des   Wo  •  verweilens     oder    Sichfortbewegea 

■treten,   sind   sie  wenigstens  adverbial  (oben,   hinauf;    unten,   liin 

Unter  u.  s.  w.)  zu  übersetzen. 

c)  Postpositionen    (auf,   über,  unter  u.  s.  w.)  sind  sie, 
sie,  von  feinem  Genitiv  regiert,  im  AJverbialis  stehen; 

d)  Adjektiva  (der    obere,    untere    u.   s.  w.),    wenn   ihneji 
Substantivum  folgt,  welches  sie  naher  bestinunen,  und  mit  welche 
zusammen   sie  einen  Satatheil  bilden; 

e)  endlich  Verbu  transitiva,  wenn  ihnen  ein  iSubstantivuiu  im 
Objektivus   folgt.     Alsdatm   ist   nicht   selten  ihre  Bedeutung   ein 

laudere  als  die  im  §  49  angegebene,  namlieh:  sich  nach  dem  und 
dem  Theile  des  Objektes  hin  bewegen  oder  ähnlich  z.  B.  ädvy 
oben :  Mjtg-wh  ein  Pferd  besteigen.  Die  Anwendung  von  Aii8 
Untertht'il  iJs  eines  verbum  impersonale,  in  hiä-iu,  es  regnet  an4 
ähnlicheü  Redensarten,  wäre  schliesslich  noch  zu  erwUhnen  '). 

52)  Das  Eigeuschaft^swort.  grenzt,  insofern  es  nach  ebinesiscbo 
^usdrucksweise  ein  , volles*,  dabei  ^todtes"  Wort  ist,  an  d« 
Jauptwort,  sofern  es  logisch  einen  TrJIger  der  Eigenschaft,  eriieiuch 

<m  das  Zeitwort,    welches  nicht  ohne  ein  .Subjekt  gedacht  Word« 
kann.     Die  Beobachtungen,  welelie  Julien  in  seineu  Exercices  pr 
tiques  pg.  12    und    an  mehreren  Stellen  der  SyntaAo  uouvelle  b« 
trelFs    der    Wandenuig    dieser   Wortkategorie    durch    vorschieden 
Rcdetheile  ver-ieichnot  hat,  scheinen  mancher  Ergänzung  Rauiu 
lassen.     Die    nachfolgenden  Regeln,    insoweit    sie    sich    nicht  aos-^^ 
drücklich  auf  Julien's  Angaben  beziehen,  sollen  nur  versnchsweb 
zur    weiteren  Prüfimg  aufgestellt  werden.     Einen  sei 
oVachte  ich  hier  für  erlaubt ;  detm  diese  Partie  der  <> 
wie  wenige  dazu  angethan,  zu  Deduktivschlüssen  zu  erxuuihigim, 

53)  Ein  Eigenschaftswort  ist 
a)  Adjektivum  in  zwei  Füllen; 


1)  Hiorlier   geliürigo   Boobacbtungen   bei  Julloii .   Bxordc«5   prmtiijawj 
17n,  178,  183-,  SyntAxo  nouvello  I,  pg>  237,  253,  2Ö4,  S69,  2T0,  STt. 


r.  d.  Oabelentz,  Beitrag  zur  GtteMcht«  der  cJdnes.  Grammatiken.  653 


a)  wenn  es  vor  einem  Substantivmn  stoht,  welclies  es 
näher  hesthnint,  iind  mit  welcbem  zusammen  es  einen  Satztheil 
bildet  (Ex.  prat.  §  2,  §  2  A,  g  22  E;  Syni  nouv.  I  pg.   11); 

ß)  wenn  es  als  Prädikat  auf  ein  verbum  substantivuin  folgt; 

b)  Verbuin  neniruni,  wenn  es  auf  ein  iSubstointivurn  olme  Da- 
zwischentreten eines  verbtim  substantivnrD  folgt  und  zu  Ende  des 
Satzes  oder  Satztheils  8teht.  Alsdaan  ist  es  tnittels  des  Verbums 
,8610"  zu  übersetzen  (Ex.  prat  §  2  A,  §  16  B,  Synt.  nouv.  I, 
pg.  38). 

c)  Adverb,  wenn  es  vor  (sehr  selten  auch  hinter)  einem  Ver- 
bum  activum  und  eventuell  dessen  Regimen,  oder  nentrum  steht, 
mit  welchem  zusammen  es  einen  Satztheil  bildot  (Ex.  prat.  §  2Ä); 

d)  Verbum  ti'ansitivum  mit  der  Bedeutung  dazu  machen^ 
dafür  halten, 

a)  wenn  ihiu  als  Subjekt  der  Name  oder  die  Bezeichnung 
einer  Person  oder  ein  persönliches  FüjTvort  voraiisgeht  und  ihm 
ein  substantivisches  oder  pronominales  Objekt  folgt  (Ex.  prat. 
§  2  A;  Synt.  iiouv.  I,  pg.  47—48); 

ß)  wenn  ihm  die  Partikel  so  =  id  quod  unmittelbar  voraus- 
geht (Ex-  prat.  §  4  0).  Hier  konnte  auch  von  einem  passiveu 
Verbum  die  Rede  sein,  wenn  man  sh  seiner  Stellung  zuHebe  als 
passives  Subjekt  auffassen  wollte; 

e)  Verbum  reflexivum,  wenn  es  auf  ein  Reflexivpronomen  folgt; 

f)  Verbum  passivum  (vgl.  auch  d,  ß),  wenn  uiunittelbar  davor 
das  Hiilfsverhum  k'h  =  können  steht; 

g)  Substantivum  in  den  Fällen: 

a)  wenn  es  von  einem  davorstehenden  Genitive  regiert  wird, 

ß)  wenn  es  hinter  einem  aktiven  Verbum  als  dessen  Ob- 
jekt steht»), 

2>)  wenn  es  hinter  einem  Zahlwörte  steht,  —  in  diesen 
drei  Filllen  iüt  überdies  ed'orderlicb ,  dass  es  nicht  attributiv  vor 
einem  Substantivuni  stehe  (vgl.  a,  a), 

S)  wenn  die  Partikel  cd  unmittelbar  darauf  folgt  (Synt 
nouv.  I  pg.  125,  nu-  .'>  und  6  scheint  die  Regel  nicht  ganz  correkt 
zu  fassen). 

Dem  Leser  werden  die  vielfachen  Analogien  mit  dem  von  den 
Theil-  und  VerhlUbii.sswörtei-n  Benierkt.en  nicht  entgangen  sein. 

54)  Betreffs  dtir  Zjiblwörtfir  wären  die  Siubstimtiveu  Fimktionen 
besonders  beiTorzuh*^ben.  Solche  können  sie  natürlich  nur  dann 
Terseben,  wenn  sie  nicht  selbst  attributiv  vor  Substantiven  stehen. 
Dies  vorausgesetzt^  ist  ein  Zuhlwort 

a)  substantivische  Cardinulzahl ,  wenn  ihm  ein  attributives 
Demonstrativjironomen, 


I 

I 
I 


1)  Jalioii.  Rx.  prftt.  §  2A,   8ynt.  nouv.  1,    pg.  11    slt^llt   die  Bodiiigang«n 
«  and  fi  cumitiHtiv,  —  ich  »oha  nicht  ein,  mit  welchem   Ruclite, 


654  f  •  <^-  GabdenU,  Beitrag  znr  Geschieht«  der  ehine».  GPrammaÜkm. 


b)  substantivische  OrdinalzaM,  wenn  üim  ein  Genitiv  raimitiel- 
bar  vorartsgebt;  z.  B.  diese  Drei,  —  der  Dritte  von  ihnen.  Im 
Uebrigen  wird  man  sich  an  das  zu  den  Eigenscbiiftswörtem  Be* 
merkte  halten  können. 

55)  Bei  den  Zeitwörtern  werden  sich  zunächst  gewisse  inner 
Unterschiede   geltend  machen.     Es  kann  nicht  einflusslos  sein, 
ein  dahin  gehöriges  Wort,  seiner  Natur  nach 

a)  kein  Objekt,  oder 

b)  ein  dingliches  oder  persönliches,  oder 

c)  zwei  Objekte,  sowohl  ein  dingliches  als  auch  ein  persöu-^ 
liebes  (Dativ  und  Accusativ),  oder 

d)  ein  verbales  Objekt,  oder  endlich 

e)  ein    Attribut    des    Subjektes    hinter    sich    erheischt. 
Verbum  wird  es  demnach  regelmässig:  zu  a  neutnim,  zu  b  und  c 
activum    oder   transitivum,    zu   c    mit  der  Bedeutung  des  Gebec 

INehmens  oder  Mittheilens,    zu  d  Hülfsverbum ,  zu  e  verbum 
stantivum  sein. 

56)  Will    man    den    Funktionen wandel    dieser  höchst   bev 
liehen  Wortgattung  darstellen,  so  dürft«  sich  folgendes  empfei 

a)  Mau  beschränke  sich  auf  die  Beobachtung  des  eiE 
Satzes  oder  Satztheiles.  Es  kann  nur  verwirren,  wenn  man  etWft 
die  Lehre  vom  Periodenbau  hier  mit  hineinziehen  und  z.  B.  das 
Hauptverbum,  weil  es  einem  Adverbialsatze  angehört,  als  adver- 
biales Particip  statt  als  verbum  finitum  bezeichnen  will. 

b)  Nur  das  verbum  finitura  imd  aUenfalls  das  verbale  Rej^me 
Leines    Hülfsverbumü    bezeichne    man    als    Verbum.      Auch    die 
PBegimt!n  liesse  sich  als  verbum  finitum  auffassen ,    wenn   man   sifl 

die  Hülfsverba   adverbial  denken  wollt«?.     Wo  Zeitwörter  als  Sc 
jekt  oder  Objekt,  als  adverbiale  oder  adjektivische  Participiea 
gewendet  werden:  da  bezeichne  man  sie  als  abstrakte  Substantiv 
als  Adverbien    oder  Adjektiva,    oder   meinethalben    als  Participia 
Sübstantiva,  Infinitive  u.  s.  w.     Die  sogenannten  l*rilpositionen  wer- 
den sich  hierbei  je  nach  ihrer  Stellung  vor  oder  nach  dem  Uaup 
verbum    al.s    Adverbialparticipien    oder    als  Verba   tinita    erweis 
Eine  sorgfältige  Durchsicht  der  beiden  ersten  Abschnitte  von  Julien 
Syntaie  nouvelle  dürfte  ziemlich  vollständig  ergeben,  was  in  dies 
Lehre  zu  erklaren  ist,    von  Aufstellung  eines  Schemas  möge 
vorläufig  noch  abgesehen  werden. 

56)  (bis)  Wir  fassten  —  §  45  —  die  Eigenschaft«-  und 
Wörter  unter  dem  Nomen  Zustandswörter  zusammen.     Der  ChinetP 
wurde  frühzeitig  durch  eine  philosophische  Betrachtimg  der 
dahin    geführt,    einzelne    der    hierher   gehörigen  Begriffe   abst 
d.  h.    ohne    Rücksicht   auf  den    Tr&ger   der  Eigenschaft    oder 
das  Subjekt   der  Thätigkeit   zu   denken.     Solche  Begriffe    koi 
dann,    im  Gegensätze   zu   anderen  der  nämlichen  Kategorie»    oli 
iWeiteres    zum    Gegenstande    der  Betrachtung,    zu    Subjekten 
Sätzen    gemacht    werden.     Hierin    berühren    sich    die    ihnen 


r.  d.  GabtUnt»,  Beitrag  zur  Geschichte  der  chines.  Grammatiken.  655 


sprechenden  Wörter  (z.  B.  Tugend,  Weisheit,  Rej?ieruiig)  mit  don 
Hauptwörtem,  und  iusofeni  dürfen  wir  von  einer  Kategorie  der  Zu- 
standshauptwörter  reden.  Der  Sprachgebrauch  allein  lehrt,  welches 
die  hierher  gehörigen  Vocabeln  seien. 

57)  Die  Veraeiniuigswörter  verhalten  sich  auch  dem  Sprach- 
geiste gemäss  zu  den  verbis  substantivis  gegensätzlich.  Beider 
S\Titax  ist  meinen  Beobachtungen  zufolge  die  nämliche,  und  beiden 
dürfte  in  der  Hülfswörterlehre  ein  Kapitel  zu  widmen  sein. 

58)  Der  Lehrer,  welcher  mir  bis  hierher  gefolgt  ist,  wird 
nach  den  niitgetheilten  Proben,  §  51,  53,  54,  einen  naheliegenden 
Einwand  erheben.  Gegeben,  d.  h.  durch  einfaches  Nachschlagen 
iiu  Wörterbuche  aufündbar,  ist  die  Wortkategorie;  unbekannt  und 
aus  dem  Zusaramenlmnge  zu  ermitteln  ist  der  Redetheil.  Aus 
welchem  Zusammenhango  aber?  Aus  dem  mit  anderen  Redetheilen. 
Heisst  da.s  nicht,  ein  L'nb(?kanntes  aus  anderem  ünbekaimten  er- 
klaren woüen?     Hiergegen  gilt  ein  Doppeltes. 

a)  Einmal  tretfeu  die  Wortkategorien,  wenn  ihnen  nicht  durch 
beigegebene  Hülfswöiier  andere,  leicht  erkennbare  Stempel  auf- 
gedrückt sind,  voi-zugsweise  mit  den  ihnen  entsprechenden  Rede- 
theilen zusammen;  und  weim  wir  EigonschaftuSWÖrter ,  wo  sie  als 
Prildikate  auftreten,  verba  neutra,  Iniinitive  und  Participien  der 
Z«ltw<5rter  Substantiv» ,  Adjektiva  oder  Adverbien  nannten:  so 
bleibt  gerade  dem  Europäer  die  Verwandtschaft,  —  dort,  mit  dem 
Adjektiviun,  hier  mit  dem  Verbuni  —  erkennbar  genug. 

b)  Zweitens  wird  die  Satzlehre,  soweit  sie  nicht  schon  ein- 
leitend die  nöthigen  Fingenseige  gegeben,  in  dem  ihr  zu  widmenden 
folgenden  Hauptstücke  vor  Allem  anweisen^  die  Haupt-  mid  Nelion- 
theile  des  Satzes  aufzusuchen  imd  zu  unterscheiden. 

5&)  Beiläufig  noch  eine  andere  Frage:  Waram  unterscheiden 
wir  zwischen  <ieniüvus  mid  Adjektivum?  Beide  sind  doch  nähere 
Bestimmimgen ,  haben  die  nämliche  Stellung  und  gelegentlJcli  die- 
selben Hülfs Wörter?  Die  Unterscheidung  dürfte  in  erster  Reihe 
eine  logische  sein.  Von  zwei  Wörtern  A  -f-  B  sei  A  ein  (xenitiv : 
so  gehört  B  dem  A;  statt  de.ssen  sei  A  ein  Adjektivum:  so  ge- 
hört die  Eigenschaft  A  dem  B.  Ntm  ist  B  gleich  der  Gesammt- 
heit  seiner  Eigen  schalten.  Mithin  kann  man  das  Adiektivum  A 
durch  die  blosse  Umstellung  B  -f-  A  zuiti  Prädikate  »uachen :  B 
ist  A.  Solche  Umstellungen  gehören  zu  den  gewöhnlichsten  Er- 
scheinungen. Eine  analoge  Verwandlung  des  (attributiven)  Genitivs 
in  ein  genitivisches  Prädikat  wüsst^e  ich  dagegen  nicht  mit  Bei- 
spielen zu  belegen.  Statt:  „dies  Hau.s  ist  des  Königs*  wird  der 
Chinese  lieber  sagen:  «dies  ist  des  Königs  Haus".  —  Und  weiter^j 
wenn  A  Adjektivum  ist,  so  kann  auch  die  Umkehrung  B  -}-  A* 
ohne  Weiteres  mit  der  Wirkung  geschehen,  dass  B  Genitiv  wird: 
das  grosse  Haus:  des  Hauses  Grösse.  War  aber  A  ein  Genitiv, 
l«o  ist  natürlich  eine  entsprechende  Umkehrung  des  Verhältnisses 
Imur  in  ganz  besonderen  Füllen  denkbar:  eines  Bechers  (=  ein  Becher) 


656  *'•  ''•  Gabdent*,  Beitrag  zur  Geschichte  der  chints,  Gri 


Wein    (vgl.   §  35  a)    —    ein    "Weinbecher:    ein    Topf   von    Kupf« 
(§  35b)   —  das  Kupfer  des  Topfes  u.  s.  w. 

60)  Der  praktische  Werth  des  hier  besprochenen  Lehrstück 
dürfte  auch  Femei*stehenden  einleuchten.  Dafür  bleibe  denn  nichi 
verschwiegen,  dass  dieser  Weiih  auch  die  wiBsenschaftliche  Be 
deutung  d«»r  ganzen  Lehre  ontschioden  überwiegt.  Diese  biet«1 
Regeln,  deren  manche  nicht  ausuahnisiose  Geltung  haben,  und  welch' 
soweit  sie  auf  den  allgemeinen  Wortstellun^sgesetzen  beruhen,  sie 
aus  diesen  in  Verbindung  nait  der  Wortkategorie  folgerecht  or 
geben,  soweit  sie  aber  auf  Hülfswörter  Bezug  nehmen,  nicht! 
weiter  als  Hinweise  auf  das  in  der  Partikellehre  dargelegt«  n 
enthalten  brauchen  '). 

In    einem  Elementarlehi-bucho   —  §  14  a  —  wird  g«»radc  dii 
Htiupt.stück  sehr  kurz  '/u  fassen  sein.     Wo  dagegen  der  Lernend« 
/air  stilbstiliidigen  Textlektüre  vorbereitet  werden  soll  —  §  14  b  — ', 
du  wünschte  ich  ihn  rocht  gründlich  in  der  Verworthung  der  Wort 
kategorien  untei-wiesen  zu  sehen. 


n 

i 


Die  Satzlehre. 

61)  Mein  erstes  gi'amraatisches  System  will  die  Frage  beant 
Worten:   Welches   sind    und    was    bedeuten  die  Erticheinungen   de% 
cliinesischeii  Sprache?  —  mit  aodem  Wort>en:  Wie  kann  man  eine 
chinesischen  Text  oder  eine  chiaesische  Rede  verstehen?  —  §  1  — 6 
Dieses  System  will  ein  rein  analytisches,  die  Satzlehre,  in  welch« 
es  sich  vollendet,    darf  daher  keine  synthetische  sein.     Nicht,  wi| 
man  Sätze  bilden,  sondern  wie  mtui  sie  zergliedern,  d.  h.  wie  m« 
ihre  Gliederung  erkemien  soll,  will  sie  darlegen.     Ihr,  wüi  diu 
ganzen  Systeme  gilt  der  Ausdruck  als  das  Gegebene,  der  Qeda 
als  das  zu  Suchende,  —  nicht  umgekehrt. 

62)  Dieses  System  ging  aas  von  der  Betrachtung  des  SoLst«« 
in  Rücksicht  auf  seine  henrorrngcndsten  Bestandtheile :  Subjokti 
Prädikat,  Objekt,  Attribut,  Coordinaliün,  und  die  ihnen  anhaftend« 
Stollungsgesetze.  —  Vgl.  oben  bei  Besprechung  von  Schott's  Spr 
lehre.  —  Damit  löste  es  die  Aufgabe  des  vorbereitenden  Ali 
Schnittes,  welcher  den  Bau  der  Sprache  nach  seinen  obersten  öa 
setzen  schildern  sollte  —  §  23,  24  — .  Es  wendete  diese  Geseta 
auf  die  einzelnen  Hedotheile  an*,  das  war  der  Inlialt  des  or^t 
Hauptstückes;  es  erüiuterte  die  Einwirkungen  der  Hülfswiirt« 
die  Rede-  und  SatzthcDe:  dies  geschah  im  zweiten  llauptst 
Das  dritte  wurde  nach  Zweck  und  Inhalt  soeben  bosprocbeu; 
Flüge  ist:  was  bleibt  für  das  viert«  übrig? 

63)  In    den    vomuBgegangenen    Hauptstücken    war    der   abg« 


l)  Per  Partikel  d  liabr  irh  im  OlMiftn»  huhu  Oonitiv«  uml  lirim  nitnt>n(n  «bI 
Adjektiv©  iiliMchtlioh  Uhendl  nicht  ^iKlAclit.  In  eiuor  aus);«*4rboilplKu  rtrMmtnAltkJ 
wäre  st«  MibsUerstüadUch  zu  erwülmou  gewtuou. 


i».  d.  Gab«lents,  Beitrag  zur  GeaehiehU  der  ehineg.  Grammatiken.   657 


uzte  Sat«  das  Gegebene;  innerhalb  seiner  bekannten  GrUnzen 
Iwurde  seine  Analyse  gesucht.  Jetzt  sei  die  Scheidung  Titid  Ver- 
Iknüpfang  der  Sutze  das  zu  Suchende,  so  entsteht  die  Frage:  an 
I weiche  Merkmale  muss  ich  mich  halten?  Gegeben  sei,  wie  leider 
Inur  gar  zu  oft,  ein  athenilos  ohne  Interpunktion,  oliiie  Absntz  fort- 
llaufender  Toxt:  wie  soll  ich  ihn  abthrtilen?  wie  tllngt-  es  der  Chinese 
Jan,  duss  er  ihn  versteht?  Ich  habe  das  Problem,  um  es  recht 
l handgreiflich  liinüiistellen,  etwas  schrofl'  formuiirt;  diese  Schrott- 
jlieit  wird  sich  im  Folgenden  von  selbst  mildem. 

64)  Es  gilt,  dass  ich  mich  so  ausdrucke,  distributive  Ge- 
rechtigkeit zu  üben  unter  den  vielen  Sätzen.  Um  dies  2u  können, 
muss  man  zunächst  wissen ,  was  jedem  Satze  als  solchem  noth- 
wendig  zukommt.  Die  Antwort  scheint  auf  der  Hand  zu  liegen: 
ein  Subjekt  und  ein  Priidikai,  —  nur  freilich  bleibt  im  Chinesischen 
das  Suhjekt  oft  unausgedrückt. 

65)  Um  so  gewisser  hat  man  sich  au  das  Prädikat  zu  halten. 
Wir  betrachten  solches  in  allen  FJÜlen  als  verbaler,  oder  doch 
zugleich  verbaler  Natur  —  §§  30  b,  49  c,  53  b  — .  So  erwuchst 
die  Frage:  hat  dies  Verbum  ein  Objekt  oder  nicht?  erheischt  es 
logischerweise  ein  solches,  und  beziehenden  Fidles:  kann  dos  logische 
Objekt  nicht  gi'aminatisclies  Subjekt^  das  Verbmn  also  ein  Passivum 
sein?  Wo  die  SatzgrÄnze  gefunden  ist,  ergieht  sich  tlie  Antwort 
hierauf  durch  das  Stellongsgesetz  von  selbst. 

6H)  Ist  das  Prädikat  gefunden,  so  wird  das  Subjekt  dmch 
eine  Stellung,  vielleicht  auch  durch  Partikeln,  welche  es  cbarak- 
Iterisiren .  zu  ermitteHn  sein.  Nimmt  ein  VerbalsubstÄntivum  (Tn- 
jfinitiv  oder  Pai'ticipium)  die  Subjekt.ssieUe  ein.  so  kami  es  seiner 
jfleits  wieder  Objekte  hinter  sich  haben,  und  alle  diese  Satztheile 
l«ind  der  Erweitenmg  durch  niihere  Bestimmungen,  —  Genitive, 
lAdjektiva,  Adverbien,  --  fllhig.  Alle  diese  Dinge  sind  in  den 
ffrtilieren  Hauptstücken  vullkommen  vorbereitet.  Die  Satzlehre  wird 
[«ich  insoweit  begnügeu  können,  das  doii  Enthaltene  unter  ihrem 
I Gesichtspunkte,  d.  h.  in  Rücksicht  auf  die  richtige  Abgi'änzung 
I  der  Satztheile  und  Stltze  in  neuer  Ordnung  kui'z  zusammenzufassen. 
[Auch  der  absoluten  Wortstellungen  wird  sie  gedenken  müssen. 

67)   Als  Subjekt,    als  Prädikat    imd  als  Objekt  köimen  ganzel 

Ißütze  dienen.     Das  Ghiiiesisühe  besitzt  in  der  That  die  Gabe  eines 

[sehr   Cht  wickelten    Periodenbaues    mit   klar   erkennbaren    Gliedern. 

[Wilhelm  von  Humboldt  fi-eilich  sagt:    ,Presque  toutes  les  phrnses 

chinoisßs  sont  tr^s-courtes,  et  meme  Celles  qui,  ä  en  juger  par  les 

traductions,    paraissent  longues  et  compliquees,   se  coupent  facile- 

ment   en    plusieurs   phrases   trf^s-courtes   et   tr^s-simplos,    vi   cette 

maai^'re    de    les  envisager  parait  la  plus  confonne  au  gönie  de  la 

langue*  ^).     Dieser  Auffassung  dürfte  indessen  eine  imvollkommene 


1)   Leitr«    k    Uooaiour  Äbel-Rdinunat.   sur   lo    günio    dv    k    Inngne   chiiiuUe, 


658  ''•  <^-  Oabdentz,  Beitrag  zur  Geachiehte  der  ehine». 

Kenntniss  vom  Weiilie  gewisser  Partikeln  zu  Grande  liegen,  dere 
unter-   oder   überordnende  Bedeutung  für  die  Satzverbindung  raa 
noch  nicbt  begriffen  batte.     Gloicb  der  Lehre  vom  einfachen  Sati 
wird  sich  die  vom  zusammengesetzten  zuniliihst  mehr  recapitulirenj 
verhalten  dürfen, 

G8)    Die    vier  vorigen  Parugraphen  behandelten  die  Mechaui 
des    chinesischen    Satzbaues,    von    deren  Darstellung    die  Sat4tlehf 
ÄWeckmässigerweise  wird  ausgehen  müssen.    Der  zweit«  Stondponk 
der  Betrachtung  ist   der  ästhetische.     Er  ist  nicht  minder  wicht^ 
als  der  erste,  ja,  insofern  er  nicht  nur  die  Dinge  von  neuen  Seite^ 
sondern  geradezu  neue  Dinge  zum  Gegenst^'vnde  hat,  noch  lohnende 
Jener   hoch  entwickelte  Sinn   des  Chinesen  für  scharfe  .intithese 
für  Conciimitilt.  Rhythmus   und  Parallelismus  der  Sötze  und  ihr 
Glieder  u.  s.  w.  muss  vom  Sinologen  veretandeu,  analysirt  und  am 
Ende    möglichst   ins    eigene  Ich    aufgenommen    werden.     Vermöfl 
dessen    erst    kommt  der  Leser  seinem  Schriftsteller  mit  ahnende 
Verständnisse    entgegen.     Bei   Besprechung   von    Pr<!'mare's  Notiti^ 
(T^o.  6    des    geschichtlichen  Theiles)    habe    ich    hiervon    soviel 
sagt,    als    für    den    Zweck    der    vorliegenden    Arbeit    zu    genä 
scheint  '). 

KP)  Das  ganze  Hauptstück  von  der  Satzlehre  wii*d  aus  eine 
Elementargrammatik  wegfaUen  düri'en.  Die  Zwecke,  denen  «»i 
dient,  ragen  über  jene  eines  denutigen  Buches  weit  hinaus.  Wer 
die  da  vorzutragenden  Lehren  verstehen  und  voll  würdigen  wiL 
der  sollte  sich  zuvor  durch  die  aufmerksame  Lektüre  sorgTältl^ 
I  gewühlter  Texte  einen  gewissen  Vorgeschmack  erworben  haben 
dann  wird  ihm  das  Leinen  dünken  nicht  wie  das  Erwerben  ein« 
Neuen,  sondern  wie  das  Erwachen  von  Etwas,  das  schlonuuer 
bereits  in  ihm  vorhanden  war. 

Um    80    unerlässlicher   ist  dieser  Lehrgegenstand  für  ein  aus- 
fülirlicheres  grammatisches  Werk,  hier  erst  volladeht  sich  jene, 
alten  Cultursprache    so   wesenseigene    Verquickung    des   stilis 
astbetis<;hen  mit  dem  grammatisch-mechanischen  Prinzipe. 

70)    Wir   stehen    lun    Schlüsse    unsres   ersten  Systemes.     ÜB 
►gesucht  und,    wenn  ich  nicht  irre,   lediglich  folgerecht  waren 
1  nach   unserem  Ausgangspunkte ,    dem  Satze   selbst,    zurückgela 
Wäre  llundung   eines  Systemes    ein  Beweis    für  seine   Bichtigke 
so  läge  dieser  Beweis  nun  vor.     In  der  That  handelt  es  sich  nicJl 
um  einen  Rücklauf,  sondern  um  einen  neuen  Umlauf.    Wir  konnte 
den  Satzbau  nicht  betrachten  ohne   einen  weithin  musternden  Blic 
zu    thun    in   ein    Gebiet,    welches    nicht   mehr    zum    Bereiche    da 
analytischen  Systemes  gehört.     Wenn  der  Chinese  seine  Gedank« 


1)  Hienu  Toi^leicho  niiin  bosoiidcn:  Premaro.  Not  1.  s,.  P    I.  nr^    \1\: 
fipurii  pg.    120  sqq.,    P.   II,  cap.  111.   pg.    188—218    (pg.   135  fe.,    226—30« 
englischoii    UoherseUuog);   »u<:h   Kdliins'   Mandarin   Grammar,   P.    Ul,    eh. 
X,  XI.     Eine  Prube  in  Ztociu-.  f.  V5lkerp»ycli.  X,  8.  230—134. 


t>,  d.  GtAelents,  Beitrag  mr  Geschichte  der  ehines.  G famnuUiken.  659 


m 


fo  und  80  auszudrücken  pflegt :  wie  müssen  seine  Sätze  zu  ver- 
stehen sein?  —  80  förmelt  sich  am  Ende  die  Frage  unsres  letzten 
Hauptstückes.  Wie  drückt  der  Chinese  seine  Dedanken  aus?  — 
Diese  Frage  beantuTtrtei  das  zweite  grammatische  System,  in 
welchem  die  Satzlehre  ihre  Stützpunkte  zu  suchen  hatte. 

Es  lässt  sich  tragen,  ob  es  für  den  Unterrichtszweck  nicht 
gerathener  wäre,  diese  Lehre  wegen  ihrer  Feinheiten  und  Schwierig- 
keiten ans  Ende  der  ganzen  Grammatik  zu  verweisen?  Dies  mag 
ich  nicht  so  unbedingt  venieinen.  Nur  komme  man  mir  nicht  mit 
dem  logischen  Einwände  einer  petitio  principii.  Denn  die  Analyse 
konnte  ja  nichts  Anderes  ergeben,  als  was  dio  Syntheiik  verwerthen 
wird ;  und  auch  dio  Redofiguren  f>rlaul>en  und  verlangen  die  doppelte 
Betrachtimg  jils  Spraeherscheinungen  und  als  Mittel  des  Ocdanken* 
ausdruckes.  Dass  die  Kunst  der  Composition  und  Disposition 
schriftlicher  Aufsätze  nicht  mit  hierher  gehöre,  bedaif  kaum  der 
Hervorhebung  \). 

Gesammtübersicht   des    ersten    grammatischen    Systems 
für  den  alten  Stil 

71)  Mit  gegenwärtiger  Zugabe  zu  dem  Bisherigen  beahsichtigo 
ioh  ein  Doppeltes.  Einmal  will  ich  dem  der  ÖJiche  femerstehenden 
T^pser  meine  Ansichten  von  der  Entfaltung  der  Spraclifaktoren 
kürzer  und  übersichtlicher,  als  dies  seither  geschehen,  voriragen; 
und  zweitens  wünschte  ich  die  Prüfung  meines  granminti sehen 
Systemes  in  Itücksicht  auf  seine  Folgerichtigkeit  und  ZuUlnglich- 
:eit  den  Fachgenossen  zu  erl©icht«m.  Es  wird  in  die  Augen 
fallen,  dass  dinses  Progiiiinm  in  seinen  verschiedenen  Th^ilen  von 
sehr  Uligleicher  Ausfühilichkeit  ist.  Man  wolle  indessen  diesen 
Uebelstiind  als  einen  unvermeidlichen  hinn»?hmen,  da  ich  seihst  noch 
in  vielen  Einzelheiten  mit  mir  nicht  f-inig  hin.  Der  Plan  selbst 
gilt  zunächst  einer  ausführlichen  Sprachlehre ;  was  nur  für  diese 
bestimmt  ist,  habe  ich  durch  Sterachen,  was  nur  in  einem  Ele- 
mentarbucbe  nothwendig,  durch  Einklammening,  Zweifelhaftes  durch 
Fragezeichen  gekennzeichnet.  Eingeschaltete  Anmerkungen  werden 
llenweise  Näheres  besagen. 

Ei*leitung.     (I.)    Die  Grundgesetze  der  Wortstellung. 

a)  Subjekt  —  Prädikat. 

b)  Objekt. 

c)  N&here  Bestimmungen, 

d)  Coordination  und  Disjunktion. 

e)  Isolirte  Stellung. 
(II.    Ueljersicht  der  Pronomina.) 
(ITI.  üebersicht  der  Zahlwörter.) 


1)  Primäre  und  nach  ihm  Pority,  sowie  Gonv^tlve:»  widmen,  wio  augodeut«t 
wurde,  auch  dioseni  GegensUnde  ehigebvndo  BorUcluichtigiiiig. 


k. 


^H          6G0  '*•  fl'  GaUUintz,  J^i^^^B^  Gutichickt«  der  ckine*,  ffromi^^^^^^H 

^^^^    Erstes  Hauptstück.     Verhaltniss  dor  Wörter  und  Satzlheüe,  sofol^l 

es  ans  der  blossen  Wortstellung  erkennbar.                      ^H 

^^B 

Verdoppelung  der  Wörter.                                            _^^^^k 

^^^L_  ^ 

Komen  zu  Nomen.                                                          ^^^^H 

L    .Substantiva  bez.  Trononiina  zueinander.                ^^^H 

11.  Substantiva  tuid  Adji^ktiva  bez.  Numeralia  siueiuaud^H 

^^^^^  c. 

V'evbum  zu  Verbutn.                                                                ^^^ 

^^H 

Nomina  und  Verba  zueinander,                                       ^^^^^k 

^^H 

Die  Casuslehre.                                                               ^^^^| 

^^H 

Absolute  Stellungen.                                                       ^^^^^ 

^^p 

Satzfolgo.                                                                          ^^^^1 

^^^^    Zweites 

Haupt^tück.     Hülfswörter.                                              ^^^H 

^l_           *^- 

Pronomina.                                                                          ^^^^| 

^^k 

Pronomina]  [larlikrhi.                                                                 ^H 

I.    Den  pronn.  11.  pers.  entsprechende  {ri,  n<ti\  iu,  ^^^^ 

n.  Den  Denionstrativpronomiüibus  verwandte  (3i,  ii,  C^H 

tseh  u.  s.  w.).                                                                 ^H 

III.  Interrogative  (hb,  hih  u.  a.  w.).                                  ^^^ 

^^^^    0. 

Iliilfsverba.                                                                          ^^H 

^^H 

Verba  .substantiva  und  Negationen.                               ^^^^| 

^^H 

Verba]]!artikL'ln  (=  Präpositionen).                               ^^^^| 

^^B 

Adverbien  (ob  besser  in's  2.  System  gehörig?).          ^^^H 

^ 

luteijektionen  und  Finalparttkeln.                                    ^^^H 

^1           Drittes  llauptstück.     Die  Wortkategorien.                                   _^^^| 

H. 

Einleitung  und  Uebersicht.                                           ^^^^1 

^^^ 

Scbannaohähmende  Wöiier.                                           ^^^^| 

^^H 

Hauptwörter.                                                                   ^^^^| 

^^H 

Tfaeib  und  VcrbliltJiisswörter.                                          ^^^^^ 

(Hierher  die  Lehre  von  den  Postpositionen).          ^^^^| 

^^H 

Eigenschaftswörter.                                                         ^^^H 

^^B 

Kahlwöi-ter.                                                                          ^^^H 

^^B 

Zeitwörter.                                                                        ^^^^H 

^^■^ 

Zustandshauptwörier.                                                       ^^^^| 

^^L         '^Vicrio^ 

!  Hiiuptstück.     Satzlehre.                                                   ^^^^| 

^^B 

Pire   Aufgabe.                                                                        ^^^^| 

^^H 

Grammatii^che  (mcchmusche)  Faktoren  (vgl.  vorlftil^l^^^H 

•^^^1 

^^H 

Stilistische  (ästhetische)  Faktoren  (§  G8,  69).             ^^^| 

Das    zweite    (synthetische)    System.         ^^^H 

^^^^^^^       72)    I>Ms    zweitn  Systom    tlei"  Oniinmatik    wird  man  sich^^^H 

^H           den  früheren  Erorteriiiif^eri  nicht  anders  denken   können,    denn  *1^^ 

^H           eine  geordnete  gi-ammatische,  oder,  wenn  mau  die  ntilfswcVtttf  dem     1 

^B           Wörterbufhe    zuweisen    wollte,    —  granimatiscli-lexikalische  Jjng^j 

^H           aytnik. 

Wie  kann  man  diese  Begriffs-  oder  GedankenverknüdH^^I 

^H          ausdrücken  ?    wodurcli   miterscheiden    siel»    diese    Äusdrücko  ^i^^| 

r.  r/.  Irabelentz,  Beitrag  zur  Crtucluchtc  tler  chinc«,  Grammatiken,  ßßl 


i''irkung  nach  voneinander?  wann  haljo  ich  also  den  oineu,  wann 
ien  anderen  zu  wählen  ?  So  stellen  sich  im  Allgemeinen  die  Auf- 
gaben, welche  ein  solches  System  losen  will. 

73)  Die  Synonymik  soll  eine  geordnete  sein.  Präge  ich: 
welche  Ordnung  gebührt  ihr?  —  so  sehe  ich  mich  von  aJlem  An- 
fange an  vor  einem  8i'ht'idewi?gB.  Gegeben  ist  der  Gedanke,  ge- 
siirlit  wird  der  Ausdruck.  Die  Verktiüpfung  und  Scheidung  der] 
lit-rlffe  und  Gedanken  zu  ordnen  ist  Aufgabe  der  Logik.  Soll* 
ich  idso  bei  den  Logikern  borgen?  In  der  That  ist  nicht  nur  der 
lUis'iudrückende  Gedanke,  sondern  auch  der  Wille,  ihn  auszudrücken 
gegeben.  Dieser  Ausdruck  bezweckt  eine  hestimmto  Einwirkung 
auf  den  Angeredeten ,  nicht  uni's  Selbst-Denken  ist  es  mir  zu  thiui, 
sondern  durum,  diLss  der  HiJrcr  mir  nachdenke,  wohl  auch  nach- 
empfinde und  das  und  das  sage  oder  so  imd  so  handle.  So  und 
80  ist  mir  zu  Muthe,  darum  treibt  es  mich  nicht  nur  das,  sondern 
auch  es  so  auszusprechen.  Die  Porm,  das  ist  der  Ausdmck 
welchem  der  Eindruck  entsprechen  wird,  ist  nicht  weniger  als  der 
Inhalt    meiner    Rede    dui'ch    mein    AeusserungsbedüHfiiss    bedingt; 

jene  Beiden  müssen  diesem  Bedürfnissse  entsprechen.  Somit  er- 
weist sich  die  Macht  eines  anderen  Faktors:  des  psychologischen, 
welchem  nicht  die  Logik,  wohl  aber  «iie  Sprache  gerecht  zu  werden 
strebt.  Wie  vereinigen  sich  Beide  in  ihr?  mit  anderen  Worten: 
wie  wird  sie  richtig  angewandt? 

74)  Man  weiss,  das  sichei-ste  Mittel  richtig  zu  sprechen  ist, 
in  einer  Sprache  zu  reden,  deren  man  milchtig  ist.  Dies  wird  man 
in  der  Regel  keiner  in  höherem  Grade  sein,  ah  der  eigenen  Mutter- 
sprache.     Ist    doch    auf   der    untersten    Stufe    des    theoretischen 

^ßprachunten-ichtes    unsre  Handhabung   des  fremden  Idiomes   nichts 
ireiter,    als    ein  Uebersetzeu  aus  dem   eigenen.     Und  imwillkürlich 
und    natnrgemllss    fJlllt   auch    noch    bei  fortgeschrittenerem  Wissen  i 
düe  Frage    nach    dem    richtigsten  Ausdrucke  für  einen  bestimmten] 
Gedanken  gern  zusammen  mit  jener  nzich  der  besten  Uebersetzung  j 
eines    bestimmten   Satzes    der   heimischen   Spruche    in    die    zu   er- 
lernende.     Schon    hierin    finde    ich    eine    erste,    vorläufige   liecht- 
fertigung   derjenigen   von  unsern  Vorgängern,    welche  bei  der  An- 
ordnung   ihrer    Lehrbücher    das    ihnen    geliiufigste    grjmimatische 
^Schema   zu  Grande    legten.-     Hiltten  sie  klar  begriflen,  dass  dieses  ] 
chema   nur   von    einseitigem  W^ertho  sein  könne ,    so    wüsste   ich, 
iiizelno  Ausschreitiingcn  etwa  abgerechnet ,  —  nicht  was  man  dabei 
rnstlich  tadeln  konnte.     Solche  Ausschreitungen  habo  ich  hi  dem 
tschichtlichen  Tlieile    dieser  Arbeit  an  mehreren  Orten  zu  tadehi 
''gehabt.      Sie    sind    in    der    That    um    nichts    besser    als    Julien's 
Verhalten  gegenüber  den  Anwendungen  der  liülfswörter   (vgl.  §  7 

^m  75)  Eine  andere  Erwügimg  gesellt  sich  hinzu.  Jede  Sprache 
^Btotspringt.  tuid  entsjjriclit  zugleich  dem  Bodürfni.sse  luid  der  Be* 
^■Uiigung    des    sie   redenden   Volkes.     Dieses    Sprach bedürl'nUs    und 


062  f>  ^'  (jroleUntz,  Beitrag  sur  Gtachicklt  der  chine*.  Graanmatt 


Sprftchvermöjfen   kann    bei    zwei   Nationen    sowohl    quantitativ 
auch  qualitativ  sehi-  verschieden  sein.     Sollen  sich  nun  meine 
danken    in    ein    fremdes  Gewand    kleiden,    so    mögen    sie    sich 
ungewülmten  Zusclmitt  gefallen  lassen,  wenn  nur  das  Maass  nie 
zu  knapp  genommen  ist.     Es  ist  ja  bekannt,  wie  christliche  Sefl 
linge    sich    bei    ihren    Verdolraetschungen    in    rohe    Sprachen 
jllninierlich    wenden    und    würgen    müssen.      Umgekehrt    darf  ab 
auch  das  Gewand  nicht  allzuweit  gemessen  sein,  sonst  füllt  es 
Geist  nicht  aus,  eh^  er  nicht  liinein  gewachsen  ist.     Wir  in  unser 
FaUo    haben    hoch    entwickelte   Culturspracheu    hüben   und  drüb 
imd  sehen  es  vor  Augen,   wie  munter  die  Beiden  in  wechselseitig 
Uebersetzungen  miteinander  ringen.     Da  vollzieht  sich  des  Glau 
und   Dioniedes   Panzertausch    Jahr    für   Jahr   von  Neuem «  — 
Forscher  braucht  nur  zu  beobachten. 

76)  Man  bedenke  indessen:   was  ich  als  das  europäisch-j 
matische  Schema  bezeichne,  ist  nicht  die  Schablone  einer  eins 
Sprache,  sondern  ein  Ralimen,  etwa  von  der  Einrichtung  und  Weil 
dass  Englisch  und  Deutsch,    Franzüsisch  und  Russisch  sich  glet^ 
gut   hin  einschicken    wtirden.     Isicht   der   Deutsche    oder    Franzo 
sondern  der  Europäer  tritt  dem  Chinesen  gegenüber.    Einen  solc 
Rahmen    zu   zeichneu   ist  weniger   schwierig,   als  ihn  auszufüllo 
aber  auch  minder  wichtig,  weil  hier  nicht  die  Ordnung  des  Ga 
sondern  die  Vollständigkeit  an  Einzelheiten  als  die  Hauptsache 
trachtet  werden   muss.     Jene ,    die  Anordnung,   dient  ja   zunäcb 
nicht  einer  Erkenntniss,  sondern  einer  Anleniung;    die  Meuge 
die   scharf   abbebende  Zeichnung    des  Stotfes   erst  wird  eime 
retische  Aufgabe  lösen,  die  Aufgabe,  Reichthuin  und  Feinheit 
Sprache  zu  bezeugen. 

77)  Von  dem  Verhältnisse  des  zweiten  Sjstemes  zum  ersUta 
möge  ein  Beispiel  eine  klarere  Vorstellung  geben.  Es  handele  äch 
um  Ortsbestimmungen,  so  gehören  der  Adverbialis  und  (g«legei^ 
lieh)  der  Objektivus  (§S  3-4.  30)  der  Wortstellungslehre,  die 
Positionen  der  Partikellehre,  die  Postpositionen  der  Lehre  von 
Wortkat-egorien  an.  So  kreuzen  sich  Aufzug  und  Einscidag. 
um  ein  anderes  Bild  zu  wiederholen:  so  wird  die  Tabelle 
Waage-  und  dann  lothrecht  abgelesen.  Ich  kann  es  für  kein 
Zufall  halten,  dass  der  Aa.sdrack  immer  bestimmter  wird,  cdn 
je  Sputeren  Hauptstücke  des  ersten  Systems  er  angehört  Nicht 
didaktische  Darstellung  allein,  die  Sprache  selbst  hat  sich  entfalt 

78)  Angenommen,  es  begegne  mir  die  Präposition  lü 
lücativer  Bedeutung,  so  muss  ich  bei  ausreichender  Sprachken 
niss  mit  Einem  Blicke  sowohl  alle  übrigen  Bedeutungen  die 
Hülfswortes  als  auch  alle  anderen  möglichen  Ausdrücke  für  Orts- 
beziebungeu  überschauen  kljunen,  —  sozusagen  von  jedem  Kreuiungs- 
punkte  im  Gewebe  aus  die  beiden  sich  kreuzenden  FUden  in  ihn<m 
ganzen  Verlaufe.  Beide  Systeme  können  diese  Wechsebeitigk«! 
nicht    wohl    zu    auütülig   m  die  Augen  springen  lassen,  indem 


t>.  d.  GahdenlSy  Beitrag  zw^  Gettchiehte  der  chines.  Grammatiken.  6(53 


I 


ixomer  und  immer  heinüier  und  hinüber  auf  einander  verweisen. 
Die  Anhänger  vermittelnder  Methoden  verfahren  iindei-s.  Sie  dui'ch- 
luufen  diis  Gebiet  nur  nach  Einer  Richtung,  bleiben  aber  hin  und 
wieder  stehen  uin  seitwiii'ts  zu  blicken,  und  müssen  dabei,  wenn 
sie  Acht  haben ,  empfinden ,  diiss  man  nieht  mit  einem  Male  nach 
zwei  verschiedenen  Riclitmigeii  hin  vom  Flecke  kommen  kaim, 
kennt  zu  viele  und  zu  ausgezeichnete  Granimatiken  von  solch 
ibinirtiuder  Veiiassung,  als  dass  mau  über  letztere  leichthin  ab- 
sprechen düH'te.  Für  den  prak-tischen  Lelnaweck  ist  diese  Ver- 
fassung lüiigst  erprobt,  wilhi'end  die  von  mir  befürwortete  erst 
noch  Piuhe  zu  bestehen  hat.  —  Ist  zu  erwarten,  dass  sie  be- 
stehen werde? 

79)  Ich  stelle  die  Frage  in  thesi  und  zaudere  nicht,  sie  also 
zu  bejahen.  Es  sei  eine  chinesische  Grammatik  nach  meinem  R^- 
cepte  gut  aus-  und  durchgeführt :  so  hat  der  Lernende  die  Wahl, 
ob  er  beim  ersten  Systeme  anfangen  will  oder  beim  zweiten. 
Beides  ist  zidässig,  Letzteres  vielleicht  dem  schwächer  begabten 
AnHlnger  anzurathen.  Nehmen  wir  also  an,  ein  solcher  schbige 
diesen  Weg  ein:  so  wird  er,  am  Ende  des  synthetischen  Theiles 
angelaugt,  eine  dem  Umfange  des  Buches  entsprechende  Fertigkeit 
in  Handhabung  und  Verstlindniss  der  Sprache  erworben  haben  imd 
80  ausgerüstet  sich  doppelt  schnell  und  sicher  durchs  erste  System 
durcbaibeiten.  Jetzt  wird  er  seine  Fertigkeit  sich  nicht  nur  ver- 
doppebi,  sondern  auch  gleichzeitig  in  ein  wissenschaflliches  Be- 
greifen umsetzen  sehen,  er  hat  nicht  nur  Wissen  zu  Wissen  addiit, 
sondern  recht  eigentlich  sein  Wissen  potenzirt.  Möchte  er  Wöhl 
dieser  hohen  Schule  entrathen? 

Wer  schwnngkräftigeren  Geistes  der  heimischen  Sprachvor- 
urtheile  sich  zu  entfesseln  vermag,  trete  ohne  Weiteres  ins  ana- 
lytische Lehrgebäude  ein  und  ernte  füj-  doppelte  Mühe  dreifachen 
Lohn.  Soll  ich  erst  sagen,  wanim  er  des  zweiten  Systems  doch 
noch  bedarf,  wie  viel  Neues  er  aus  demselben  zu  lernen  hat? 

80)  Mit  diesen  letzten  Worten  habe  ich  einen  Gegenstand 
berührt,  hinsichtlich  dessen  ich  doch  nicht  sicherer  erscheinen 
möchte,  als  ich  es  bin.  In  der  That  ist  die  Grllnze  und  das 
qualitative  Verhttllniss  zwischen  den  beiden  Sj-^stcmon  leichter  im 
Grundsatze  festge.stellt,  als  in  der  Ausführung  richtig  zu  treffen. 
Gar  zu  weit  darf  luid  mag  ich  mich  an  dieser  Stelle  nicht  in 
Einzeltragen  einlassen;  in  dem  Prugramnie  *?  71  musste  ich  selbst 
an  einer  Stelle  bezweifeln,  iib  ich  nicht  die  selbst  gezogene  Scheide- 
linie überschritte. 

Wollte  Jemand  vorschlagen,  zunächst  ein  kurzes  zweites,  und, 
darauf  folgend,  ein  ausführliches  erstes  System  zu  liefern,  so  wüsste 
ich  woM  theoretisch  zu  antworten:  das  hiesse  zwei  halbe  Bücher 
schreiben  statt  eines  ganzen;  dass  aber  eine  ßulche  Zusanunen- 
kittung  nicht  am  Ende  ein  ganz  brauchbares  Lehrmittel  ergeben 
könnte,  würde  ich  ohne  gemachten  Versuch  nicht  behaupten,  son- 


664  *'•  *'•  G(tbel*int.t^  Beitrag  zur  Geschickte  der  ehine*.  Grammatiken. 

dern  nur  dies,  dass  günstigsten  Falles  der  Schüler  selbst  bei  niicli- 
gängiger  Ergänzung  des  benacbtheiligten  Systeraes  das  beste  Theil 
getban  haben  werde. 

81)  Wie  unterscheidet  sich  rücksichtlich  dieses  Systomes  ein 
Elementara^imiiimtik  von  einem  ausführlichen  Lehrbuchc?  Ic 
greife  auf  §  14  zurück  und  antworte  nunmehr  conlcretvr:  Ka  be 
irantwortet  das  Elenientarlnich  die  Frage:  Wie  wird  das  in  de 
r Kegel  ausgedrückt,  wie  kunn  ich  es  also  ausdrücken?  —  Dagog« 
erörtert  eine  vollstüudige  Sprachlehre  die  Frage:  Welches  sind  hia 
alle  die  verschiedenen  Ausdru('k,snii>griehkeiten,  und  welche  vü 
ibnen  verdient  im  einÄekieu  Fidile  den  Vorzug?  —  Mir  schein 
fast,  wer  den  vorhin  besprochenen  Vorschlag  mache,  der  sage  de 
Lehrer  zur  Unzeit  Ade. 


S  e  h  1  u  s  s. 

82)  Die  vorstehenden  Untersuchungen  raussten  allgemüine 
abstrakter  gehiiHen  werden ,  als  der  Leser  nach  der  üoberschrif 
gegenwärtiger  ArbÄt  zu  erwarten  hatte.  Der  Grund  war  AVUi'äch 
ein  {luss«rlicher,  die  Schwierigkeit  chinesische  Typen  in  den  Tel 
zu  erlangen.  It-h  gestehe  indessen,  dass  ich  nicht  ungeni  aus 
Noth  eine  Tugend  gennicht.  Meine  chinesischen  Collektaueeu 
Hülfsbücher  hahen  mich  auch  so  auf  Schritt  und  Tritt  begleit 
müssen,  imd  die  mir  aulcrlegte  Beschränkung  war  uiir  eine  heU 
same.  Sie  nöthigte  mich,  sorgsam  in  beschreiben,  wo  ich  sonj 
mit  Hülfe  weniger  Federstriche  hätte  darstellen  dürfen-  Die  sino 
logischen  Leser  werdeu  es  zu  entschuldigen  wissen^  wenn  icli 
der  etwaigen  übrigen  willen  hierin  etwas  zuviel  gethan.  Ich  meine 
theils  wüsste  kaum,   wie    dies    mügiich    wäre.     Denn,   tRuscbe  ic 

imich  nicht,  so  ist,  was  ich  einleitend  vorausschickte,  numuohr  ein^ 

»getroti'en:    aus    dem    einzelsi>raclüichen    Probleiu    ist    ein    pTniiinnt 

spratibphilosuphisches    geworden ,    dessen   endliche  Lüsudl,' 

und    tiefes    Denken   wicht    minder  erfordern  wird,  als  un» 

und  gründliches  Wissen. 

Wemi  ich  dies  anerkenne  und  ausspreche :  wie  komme  ich  ( 
zu  einem  solchen  Versuclie  ?    Eben  weil  ein  Versuch,  ein  greifbaje 
genuiL-ht  sein  will»  damit  endlich  die  Frage  enistlich  auf  die  Tage 
urdnung    komme.      Nicht    Glauben  verlange  ich,   sondeni  ich  bitU 
um   Früfuiig  und  Lhunbchst  um   Berichtigung. 

83)  Au  Ergänzungen,    weim  sie  verlangt  würden,    wollte 
es  selbst  lücht  fehlen  lassen.     Obenan  steht  mir  die  ctymoLogisch 
Aufgabe,    die  Untersuchung  nach  der  alten  Lautgestiilt  der  clüno 
sischen    Einüylbler,    nach    ihren    etwaigen   Bildungselemtuiten    unt 
deren  Weiihe.     Hier    werden    wieder  Philologie  und  vergleichend 
Linguistik  Aiiu  in  Ann  zu  geben   haben:    demi   auch   diu  Sprach^ 
geschieht«  fordert  nun  endlich  ihr  Hecht. 


Die  fiieder  <1cj*  Kurgvolkes. 

Vfm 

A.  QrMter. 

Literatur.  —  Die  ^Coorg  Songs"  wurden  im  Jahre  1869  von 
A.  GraeU^r  in  <lf'r  Kurgspraehe  herausj^egelien.  Mangalore.  Basle 
Mission. 

Mittln>ilun>?t*ri  üb«r  das  Kurglmid  enthalten  die,  nmi  ver- 
grilfeiien,  .C-oorg  Mi^nioirs"  von  l>r.  H.  Mögliiig.  10ä5,  sowie  eine 
erweiterte  deutsclie  Au.sgalje  dorsMlben  unter  dein  Titel :  Das 
Kuigliiud  VOR  Dr.  H.  Möglijig  und  V.  I).  M.  Tli.  WciUirccht  Basel, 
]tfi88ion!!»häUH,   ISSß. 

Die    beiden    letztgeimmiten   Werke    sind    bei    Abfassung    des 

»Muniial    ol"   Coorg'    von    Rev.  G.  Ricliter    benützt,    worden.     Mau- 

^  galore,  Busk  Mission,   1870.     Für  das  Manual  i>f  Uoorg  hat  Verf. 

eine    meirische    üebersetzung    von    einigen    der   »Coorg  öongs**  in 

iischer  Sprache  geliefert. 

Eine  etwaa  ungenaue  gereimte  Umarbeitung  dieser  engUschen 
TTpberselzujig  befindet  sich  in  den  ,Folk  Songs  of  Southern  Jndia* 
von  Ch.  E.  t.TOver.     MiidruK,   1871. 

A.  C.  Burneirs  ^Speciniens  of  South  Iiidian  Dialeets''.  Nu,  3. 
Ko^agu  (Mangttlore,  1873)  entliält  einige  interessant«  Bemerkungen 
über  die  Kurgsprache  '). 

Die  kleine  britisdie  Provinz  Kurg  (eigentlifh  .Kofjugti",  das 
,8teile  Gebirgt?') ')  in  den  WfHt-(ibat|s  von  Ostindien  enthält  eine 
Bevrdkenujg  von  etwa  JtO,00<)  kiinm'esisch  sitredienden  Einwohnern 
Tersehiodeuer  AbHtanimiuig.  Die  herrsehende  Cbisse  dt-s  Liuides 
ist  jedoch  seit  unvordenklicher  Zeit  ein  krirgerisc^her  Stamm  von 
.Ackerbauern,  welche  als  eigentJithü  „Kui'gb'ute"  von  der  übrigen 
I  Bevölkerung    unterschieden  werden.     Die  Anzahl  derselben  belauft 


1)  B«i  Wiedergabe  von  intlLiclien  Wörtern  wt  iit  dcii  iulgoiKlRn  Zivilen 
]  durchweK  die  (ft^Möhulii-liM  SitUMTit-Tran-ieriptiim  linfol^t  worden ;  aUo  c  =  l*eli, 
[j  =^  dscti   etc. 

2>   Vim   „kwli".  Hjiit«.»,  üipM 
Bd    XXXI[  4S 


Gnteter^  die  Lieder  de»  KurgvoOee». 


sich  gegenwäi-tig  auf  ungeftthr  30.000.  Uwe  Wohnsitze  befind 
sich  hauptsilchlicli  in  der  südlioluRii  Hilli'tf»  des  Landes,  im  Quellei 
gebiete  der  Kav<^n,  des  gr<issteii  Flusses  iii  Südindien,  Die  Spitzi 
der  Ghatts  erheben  sich  hier  bis  zu  einer  Höhe  von  6000  Fus^ 
über  dem  Meere.  Der  gi'össte  Theil  des  Landes  ist  mit  dicht 
M'üldern  bedeckt.  Die  Bewohner  dieses  früher  fast  unzugängUchi 
Hoehhindes  sind,  in  Folge  ihrer  abgeschlossenen  Lage,  Jahrhunde 
long  von  fremden  Einflüssen  verhllltnissmässig  unberührt  gebliebrti 
irfiii  hubi'ii  eine  eigene  Sprache,  welche  aus  einer  Mischung  v 
Altianaresisch  und  Maleyalam  besteht  Eine  besondere  Eigei 
thünilichkeit  des  Kurgdialektes  ist  die  Abwesenheit  aspirit^^r  Con 
sonanteu,  welche  doniselbeu  eine  gemüthliche,  angenehme  Weiehhei 
verleiht.  Die  Sibilanten  q,  sh  und  s  werden  in  c  (tsch) 
j  (dsch)  verwandelt.  Das  neukanaresische  v  ist,  wie  im 
kanaresischen ,  p.  Die  Kurgsprache  enthält  einige  Sanskrit- Aus- 
drücke, aber  meistens  in  sehr  entstellter  Form  ').  Der  Kargdiale! 
ist  die  einzige  Umgangssprarhe  der  iSbuiimesgenossen  unter  el 
ander;  die  meisten  dei^elben  sprechen  jedoch  auch  das  Kanaresisc! 
geliUitig,  und  bedienen  sich  desselben  ausschliesslich  /um  scJiril 
liehen  Verkehr. 

Die  Kurgsprache  besitzt  keine  Literatur,  mit  Ausnahme  eiiK 
Anzahl  höchst  merkwürdiger  V'olkslieder,  von  denen  sich  Mani 
seriptjsammlungen  in  den  meisten  KurghUuseni  befinden.  Zwiscln 
den  flaliren  1805  und  1870  hatte  ich.  als  Lehrer  an  einer 
gieruiigsschule  in  Kurg,  llelegenheit,  eine  Anzahl  dieser  Lieder 
sammeln,  mit  deren  Inhalt,  vor  jener  Zeit,  fast  niemand  als 
Kurgleute  selbst  bekannt  gewesen  waren.  Der  Kurgdialekt 
mit  dem  AI tkan aresischen  eine  Eigenthümlichkeit  gemein,  wodu 
derselbe  sich  zur  Poesie  besonders  eignet  —  er  ist  kürzer  n 
gedrllngt/er  als  das  Neukanaresische ,  welches  in  seinen  inetrischi 
Compositionen  stets  auf  idtkanuresisehe  Sprachformen  angewiesen  l 

Die  Kanai-esen  haben,  gleidi  andern  dravidischen  Kulturvolke 
die  Kunst  des  Lesens  und  Schreibens  von  den  Arieiti  empfjuig 
und  die  schönsten  Schüpfumgen  altkanaresischer  Dichtkunst  si 
unter  brahmanischein  Einfiuss  entstanden.  Es  ist  daJier  nicht 
vovwundeni,  dass  Sanskrit  -  Ausdrücke  in  diesen  Gedichten 
btiuHger  vorkommen,  als  kitnaresische ,  und  dass  die  Versificati 
derselben  sehr  compliciiier  und  schwieriger  Art  ist.  Eines  d( 
Hauptmerkmale  des  kanaresischen  Versbaues  ist  die  AUiterutioi 
indem    die    zweite  Öylbe  (iiiativ)    von  jedem   Vers  fpuda)  mit 


1)  Thls  laiiKiirt^re,  nwiiig  to  th«  rotirod  pouition  n(  the  ^»oopli^  trho  «p 
it,  has  presturred  its  form  criitipnrntively  free  from  chnti^«s.  Tl»»il  Uie  in)i«btti 
of  CVwrg  OKfly  »otUod  iii  ihc  m«»iiiitaiii>  of  the  Wcstorn  Ohütt*.  b  «hown  hfj 
primitivo  Dravidiau  cust<jm  uf  pütynndry  witich  thoy  still  füUow  ^r 
KOMgt  —  whlch  thoy  Tullowod  tili  qiiito  receuüyj.  A.  C.  UnnwO.  & 
Uatoctit. 


Oraeifr,  die  Liedfir  des  Kurgmlkt*, 


667 


[leicheii  Consonanten  bfLrinni.  Kitip  lange  Syll>R  zühlt  für  zwei 
ze  yylben.  Eine  kurze  8ylbe  wird  \Mn\r,  wenn  ein  Doppul- 
leonsonant,  nachfoljrt,  kwvh  dif  Iftt/.tf^  Sylbo  eines  Verses  oder 
leiner  guiizeu  Stroiihff  (gaiiit-salu)  *)  wird  laii;,^ ,  wenn  der  darauf 
jfolpendp  Vprs  mit  eint^rn  Doppelronsonantfin  lieginüt.  Die  Con- 
Itraction  der  Worter  und  Syllien  geht  ins  öngUiuhliche.  Siltze, ' 
»elcliB  vrir  dwch  Seniicolom  und  Pimkt*^  von  finander  trennen 
[würdi^n,  tliessRn  oft  in  Einer  aus  zwei  Würiern  condensirtt^n  Sylbe 
|tn  fiinimder  über.  Ant'  der  juidom  Seite  werden  die  W^irt.er  oft 
jtinnatürlieh  aus(*inandf»rgerissen ,  indöui  ein  Theil  def?  Wort<^s  nine 
Ißtrophe  abscliliesst,  und  der  andere  Theil  des  Wortes  die  folgende 
1  beginnt. 

Die  Kurgsprache.  der  veratihtete  Dialelrt  eines  abgeschlossenen 
amnies,  ist  dem  liiMenden  Einlhiss  der  Hrakrnanen  ent- 
j^en*),  nnd  wir  haben  in  den  Kurgliedern  Proben  rein  dravi- 
fdischcr  Volksdichtung  vor  uns,  in  der  die  künstlichen  Regeln  der 
iTom  Sanskrit  beeinflussten  Hinduiiietrik  nicht  in  Anwendung 
[kommen,  und  deren  Versniass  sieh  nicht  nach  der  schwer  zu  er- 
llcennendeii  Quantität  und  Positirm  liestimmt,  sondern  einfach  nackg 
jder  Zahl   der  Bylben. 

Der  Kurgvers  bestjeht  aus  vier  troehllischen  Füssen.     Janibisclie 
iTerse  wären  in  der  Kurgsprache  unmöglich,    da  in  dieser,  wie  in 
1  anderen  dmvidischon  Sprathen,  jedes  Wort  mit  einer  betonten  Sylbe 
iBeginnt.    Der  vierte  Fuss  ist  gewöhnlich  einsylbig.    Der  /weite  und 
|ärit.te  Fuss  des  Verses  ist  nicht  immer  trochllisch ;  der  Accenl  und 
lie   Quantität   der  Sylben    kommt    mithin    gnr    nicht   in    Betntcbt. 
Heim  und  Alliteration  sind  in  den  Kurgliedem  fast  unbekannt. 
}nd    dennoch    legen    diese    schlichten   Verse    für    die    dichterische 
[Begabung  ihrer  Verfasser  ein   rühnjliches  Zeugniss  ah.  und  besitzen 
iniglleifdi    einen    ejgenthümlichen  Werth  als  anziehende  und   belebte 
Schilderungen    der  Sitten    und  tlebrauche  dieses  isolirten  (»ebirgs- 
volke».     Wilhrend    ein  Zug   gutmüthigen  Humors    in    den  meisten 

»dieser  Lieder  vorwaltet,  erhebt  sich  der  Ton  in  einigen,  namentlich 
in    der  Todtenklage,    zum   ergreifendsten   elegischen  Pathos.     Al>er 
die    bezeichnendste  Eigenlbüttiliclikeit    der  Kurgpoesie    ist    ein    lie- 
dentender  Sinn    für    materiellen    Wohlstand,    hilusliches  (tlück  und 
eselliges  Vergnügen   im  Kreise  der  Stanmiesgtiuossen.     Der  Kurg 
\\bX  mit  sich  selbst  und  mit  der  ganzen  Welt  zufrieden.     Die  Erde 
ist  füi'  ihn  kein  Jammerthal.      1  'ie  bestehende  OrduLUig  aller  Dinge 
[eiiiailt    sein  Herz    mit  Freude  und  Iknvundening,     Er  beginnt  die 
l-iueisien  seiner  poetischen  Ergüsse  mit  dem  Lobe  seines  Schtipfei'S, 
Itnit    dem  Lob    der  Sonne    und    des   Mondes .    die   am  Himmelszelt 


1)  SnttK.  gAi.in,  Fius  und  Kau.  lAlu,  U<*ilHv 

3)  Th«>j'    nro,   im   yot,    vcry   far   froni    bolng  UrnlmmiiiseJ.     A.  C  Buruell, 
IimIUi)   IHwlocU 

4a« 


gigg  Grader,  fUt  Lieder  de*  KurgtNilke*, 

regieren ,    uiul  mit  der  Verherrlichung  seines  reichgesegneU-u  Ha 
matklandes,  des  scbOnsti^n  Landes  unter  deni  Hinuiiel  •), 

Die  Kurglieder  werden  mitunter  als  ^Palame*  oder  ,alte  Tr 
ditiuiieu"  Lezeichnet,  und  die  Tiieist4>n  dereelben  scheinen  schon  rfl 
ii)ehre.rt<u  Menscbeiialtem  entstanden  zu  sein.     Die  im  Hoehzeitlie 
nnd  im  Lied  von  der  Käverifiihre  gelegentlieh  erwähnte  Eintheilun 
des  Landes  in   12  Districte  (Icünibü)  und  35  Gaue  (nadü)  best« 
der  VolksüberlÜBfening    zuiblge,    zur  Zeit   als  Kurg  noch  von  ein 
geborenen  Hiluptlingen  (Näyaks)  regiert  wurde.     Die  Näyaks  lebt 
in    lii^stäntüger  Fehde    miteinander,    und  kamen  allmiÜig  unt«r 
Gewalt  einer  Dynastie  von  lingaitiscben  Rajas,  die  mit  der  Köni^ 
familie  i?on  Ikkeri  oder  Hednore  im  Norden  des  Maisdrlandes  v« 
wandt    waren.     Die  Ikkeri-Köuige    heiTschten  von  1560  bis  17«j| 
Wann  die  Henscbajft  dar  Knrgi-fi.ja.s  begann,  ist  nicht  genau  bekano 
Mudduräju,    der  Solm  Appäjiräja's    und  Euke!   Virarüja's ,    regier 
ums  Jahr   lf*33    in  Haleri,    in    der    nördlichen  Hälfte  des  Landa 
zog  über  spilter  nuch  Mercara  (Merkani,  eine  englische  CoiTuptio 
von  Madikeri),    etwa    zwei  Stunden  weiter  gegen  SW. ,    wo  er  ii 
Jalue     1G81     seinem    Sohn    und    Nachfolger    Siribayi  *)    Do44tt : 
Virajii)a   einen  Palast    und    eine   Festung   baute.     Nachdem  Do44 
Virappa  seine  feindlichen  Nachbarn  in  Maisiir  und  Malabar  beniä 
hatte ,    regieiliA    er   mehrere  Jahre  hmg  im  Frieden  luid  befestig 
die  Grenzen    des    Landes.     Sein  Enkel  Cikka  *)  Virappa    herrscl 
von    1734    bis    17ÜÖ    in  Mercara.     Aus  jener  Zeit    soll    aucl»  dii 
jetzt  noch  bestehende  Eintheilung  de«  Landes  in  <»  Distriett»  (tillüku) 
und    21  Gaue  (näduj    herrüJuen.     Wenn    der  im  Hochzeitlied  und 
im    Lied    von    der   KAverilahre    vorkonmiende   Ausdruck    ,Vodea* 
(Laudesfiirst)    sich    auf  die  Hajas  bezieht,  so  dürften  diese  Lied 
wUhrend    der    siegreichen    und    glücklichen  Regierung    der    erst 
llt-rkanikünige    eutütandeu    sein.     Die  Verfasser  dieser  Lieder  sin 
unliekaniif.     Die  Spraclie    derselben    ist   das  reine  Kurg  ohne 
uiisehung    neukanaresischer    Ausdrücke.      Dasselbe    gilt   auch    voj 
Erntelied  und  der  Todtenklage,  welche  derselben  Zeit  auzuj^tdiur 
scheinen^).     Andere    Lieder   sind   späteren    Ursprungs,    wie    x. 


1)  Oott,   8onuo,    Mund    uiid   Krde    werdeu    bei    foiorUcliott    Vertrix«n   da 
I  Zpu(rou  Mugeriifuu.     „Oixl,    siin ,  mi>ini ,  <uid    oarth  be  witneaa«»*'  »itiil   die  \v 
[  '^'urto  dl«  im  Jahro   171M>  iihgp*i'}il(>äsei>en  Vortrjigea  switdien  den»  Kuri^kii 

Vimn'iJA  1111(1   dör  0<ttiiidL<.i:tien  (.'unkpsgiüe.     Man.  af  Coorir  p.  Sö3. 

2)  Ktui     Mit  dor  IL'uciutobnrU«- 

3)  Kau.    Dw  (Iros&o. 

4)  K»ii-    Dpr  Kleuuv 
fj>  Ihrt>  LebtTlifforuiig,  wulcbc  iu  deu  .J'Hpune",  doii  alr«n  Lltklam.  di«  I 

fwtliebiiti  fiflciLjenhoiteii  gesmiijeii  wordoii ,    furtlebt,   roiicbt  iu  imiio  Z*<Jl  nirOd 
wo    il:i.«j    Kargvolk    mbo  Kricgtirrn-vso    war.      Di©    alto    Zeil    mit    ibroii    I^bi* 
gono}Mdi«itGii    ist    duliin.     Jetxt    hat    dor  Bennito    and    der  Rf'lchR   «Ion 

liim\:  in  der  Goscll. •*(■!»»(> Diw  Kurifvidlt  Ut  rU  gvwordoii  und  crlaiK 

sicli  mir  Hocli  boi  jtihrliebon  Festou  dor  ^lorroirbeu  Zeit  selnor  ilitt^ttixl,  i 
in  bi-ifüiidicem  Kampf  mit  dor  Mftun»cbiift  niidornr  Nüdu  dUvjtirkoi,  mit  Im 
bnrtu  1   i''Ur:>toii  und  dtm  vvildou  l'bicroii  dos  Widdo^  ditliinHoN».     KurKl.   p  HO.  i 


Ottiet^,  i§ie  Lieder  tle*  Knr(rtH)lkM. 


669 


i  dus  Lind  uiif  die  Königin  von  England,  das  tims  .Itilir  1839  ver- 
fasst  wiinle.  Bis  auf  den  Ijeutigpn  T<i^  werden  bei  jedem  be- 
,  liehigen  Anhiss  Lieder  gedichtet  iind  wflhrend  des  Singens  utme 
Verse  improvisiii.  In  diesen  Gedichten  sind  neukrtnaresische  und 
Ändere  Frenidw^irtor  nh'ht  ungew^Umlich.  In  dem  Kurg-Ramayana, 
Mahahharata ,  und  KavAri  I'unlna  ist  brahnniniseher  Eintlusy  deut- 
lich bemerkbar.  T'as  Lied  auf  die  Königin.  vveh:hps,  in  t*iner  den 
EnglÄndeni  nnhekannten  iSpi-ache.  seit  vielen  .Tahrf'n  bei  Knigfesten 
gesungen  wird ,  ist  ein  sprechender  Tteweis  für  die  LoyalitM  des 
Volkes.  Noch  wilre  eine  Anzahl  von  sehr  geinüthlichen  und  scherz- 
haften Ammen-  und  Kinderljedem  zu  erwühnen,  welche  mit  euro- 
päischen Produkten  dieser  Art   die  gnlsste  Aehnliehkeit  haben. 

Die    klimatischen    Eigenthümlichkeiteii    des    Landes    üben    auf 

dilti  Leben    und  Treiben  der  Bewohner  einen  bedeutenden  Einfluss 

aus.      Die  Kwrgbevge    sind    der  vnllen   Gewalt  des  8,  W.  Monsuns 

ausgeset'/t,    welcher    von  Juni  bis  August  das  Land  mit  schweren 

Regentiutheu  überschwemmt.     Sobald  die  ersten  8i.hauer  des  Mou- 

Bun  da.s  Erdreich    befeuchtet  haben,  pllügen  die  Kurgs  die  Beete, 

in    denen    der  Reis    geslit    wird ,    unr    einige  Wochen    hernach    in 

breiten  geraden  Reihen  versetzt  7U  werden.     Di«  Reisfelder,    dem 

Lauf  der  Flü.sse  und  Bilche  folgend,    erheben  sich  terrassenförmig 

über  einander,     tledes   Feld  ist  Vfdlkommen  geebnet  und   von  Erd- 

I  WlUlen  «iingefasst,  in  denen  das  Wnsser  Monate  lang  wie  in  einem 

Jecken  zusnmniengfdialte«  wird.     Wenn  die  Fnieht  reift,  wird  das 

BGr  ulliniilig  abgelassen!.     Zur  Enitezeit,  in  den  kalten  Monatim 

Jetember    und   Januar,    sind    die    Reisfelder    trocken.     Die  Knrg- 

^bSaser  sind  auf  erhöhtem  Grund  in  der  Niihe  der  Reisfelder  gebaut, 

1  timgeben    von    Rananeng&rten .    Weid<4and    und   Wald.     Die    Reis- 

I  thttler    bilden    zu  jeder   Jahreszeit    einen    lieblichen    Gegensatz    zu 

dem    dunkeln    <Jriln    der    sie    umgebenden    ausgedehnten  Willder; 

während  lujd  mich  der  Regenzeit ,  als  seenartig  erweit-erte  Flüsse ; 

l  in  den  Herbstmonaten,  als  Ränder  von  zartem  Smaragdgrün;    und 

!  «ur  Erntezeit,    tds    breite  Reihen   goldener  Kornfelder,    welche  in 

I  zahlJosen  Teirassen  dem   I^auf  der  Flüsse  und   liilelie  folgen. 

Die  Aussicht  von  den  Spitzen  dor  txhatts  ist  ung«'mt>in  liob- 
[lich  und  ginssartig;  ringsumher  lange,  waldige  Höhenzüge,  steile 
schwarze  Felsen  und  gra.Hige  BerggiptVl;  im  Westen,  tief  unter 
[den  Füssen,  die  weite  Ebene  von  Malahar,  in  welcher  silberhelle 
jBftche.  den  Kurgbergen  entspningen,  in  weiten  Windungen  dem 
[Meere  zuströmen,  das  in  einer  Entfernung  von  etwa  14  Stunden 
[wie  ein  blauer  Gürtel  die  Landschaft  begrenzt.  Gegen  Osten  sieht 
man  die  Willder,  Reisthiller  und  Kaiiee|»fliinzungen  von  Kurg  und 
[die  weite,  frurhtbare   Hochebene   von   Maisür. 

Die  Kuj'gfi,    wie  alle  dravidischen  Stttmmo   Indiens,    Terehren 
f  die    bösen    Geister    der  Abgeschiedenen    dureh    wilde    Tllnze    und 
blutige  Opfer.     Dass    früher    auch  Meti.sehenopfer    vorkjmien ,    bo- 
^_  weisen  verechiedene  Traditionen  des  Kurgvolke».     Einst  hatte  sich 


670 


Graeier^  die  Lieder  fft^t  Kurr/tHilhe*. 


mii  junger  Mann,  dtn'  goopfert  wertlon  sollte,  in  die  Wälder  goJ 
flüchtyt  und  war  nicht  zu  finden.  Die  Priester  sagten  zur  (»uttin^ 
,Uebers  Jahr  Tulu."  Aflu  —  heisst  ,es  geschehe",  aber  auch  ,ein 
Ziege/  Das  Jahr  darauf  brachten  die  Kurgs  der  betrogene 
Göttin  eine  Ziege  dar.  und  das  Menschenopfer  war  abgcschafl 
Die  Kurgs  hatten  ein  eigenes  Priestergeschlecht ,  AmnuLkurgs ' 
genannte  Spater  kam  das  unwissende  und  leichtgläubige  Vi 
mehr  und  mehr  untt»r  den  Eintluss  der  Bruhmauen ,  welche 
Ainmakui-gs  aus  ihrer  früheren  Würde  verdrüngten. 

Dtis  KuTgland  wurd«.  wie  oben  erwilhnt.  in  alten  Zeit4»n  tq 
eiugebonieii  Hiiuptllngen  regiert,  kam  aber  später  unter  die  Her 

^schuft  eines  Zweiges  der  KönigsfamiUe  vdk  Ikkeri  im  Norden  vo 
Jaisür.  Der  mohammedanische  Abeuteiu'er  Haider  Ali ,  welche 
den  Kfinig  von  Maisür  abgesetzt  und  die  höchste  Gewalt  im  Liuid 
an  sich  gerissen  hatte,  eroberte  im  Jahr  1762  Fkkeri,  luid  im  Jahr 
1774  unterjochte  er  auch  das  Kurgland.  Die  Kurgs  erln 
gegen  seinen  »Sohn  und  Nachfolger  Tiim  Sultan,  und  \' 
seine  Besatzungen  aus  dem  Lande.  Der  Kurgkönig  Viraräja  schlot 
in  Cannanore  ein  Bündiiiss  mit  der  Ostiudischeu  Compagnie,  welcb 
damals   mit  Tipu  Sultan  Krieg   fühiie.     Im  Jahre   1799  erobor 

rdie  Englander  Seringapatam,    die  Residenz  Tipu  »Sultans,    welcba 

I im  Kampfe    umkam ;    und  ein   Natdikomme  der  alten  Maisürköni^ 

[wurde  unter  dem  Schutz  der  englischen  Regierung  auf  den  Thr 

'  gesetzt. 

Da    der    Kurgkönig    Viraraja    keine    männlichen    Nacbkommei 
hatte,  bestimmte  er  seine  älteste  Tochter  zui'  Thronfolgerin.     De 

[Tod   seiner  Lieblingsfrau    versetzte    ihn   in    trostlose    Schwermui 
Aufgewachsen  unt^r  Verrath,  Mord  und  Blutvergiessen ,    wurde 
von   Jahr    zu   Jahr    argwöhniftclier   und    blutdüi-stiger.     Er  umga 
sich    mit    einer   Leibgarde    von    afrikanischen  Scharfrichtern, 
Eunuchen    von    Maisür    bewachten    seinen    Harem,     Während    de 
Jahres    1808    hatte    der  König  wiederholt«  Anfälle   von   Walmsir 
U»d  zahlreiche  Opfer  seiner  Wutli  fielen  dann  durch  Kugelu  oda 
unter  den  Messern  seiner  Leibgaide. 

Er  starb  im  Jahre   1809,    und  sein  Bruder  Lingaräja  bracht 
durch    verschiedene  Umtriebe    die  Herrschaft    an    sich.      Kurgleub 

I  sowohl  als  Engländer  hatten  sich  durch  seine  erheuchelt«  Fried 
feiiigkeit  und  Einfalt  beräcken  lassen;  aber  bald  gab  er  unvfl 
kennbare  Beweise  von  tückischer  (irausumkeit  and  schnöder  Geld* 
gier.  Den  Kurghauptling,  durch  dessen  Einfluss  er  auf  den  Th 
gekommen  w>u',  Hess  er  lebendig  an  einen  Baum  nageln,  weil 
es    gewagt    hatt«,    dem    König    über    sein    tyrannisches  Regiii 

[Vorstellungen  zu  machen.     Lingarüja  starb  im  Jahr   1820. 

Sein  Sohn  und  Nachfolger  Ylrar&ja,  ein  Jüngling  von  20  Jahr 


1)  Korp»  im  l>ieualu  dur  Kuvbri-Atnittn  odnt  Muttor  KAvcti 


Graeler,  die  Lieder  dt/t  KurgvoUcei. 


t>7] 


war  ein  liinrif nhafter ,  schwachsinuigcr  Despot  und  beging  Haud- 
ji?n ,  welche  an  seinem  Verstund  zweifeln  Hessen.  Er  verband 
herzloseste  Giiiusamkeit  mit  der  niedrigst-en  Sinjilielikeil.  Wer 
sich  seinen  Laxujen  widersetzte^  wurde  umgebracht,  sein  Haus  zerstört 
und  sein  Weib  einem  Sklaven  gegeben.  Greuliche  Verstüirmilungen 
von  Mttnnem  und  Franem  waren  sin  der  Tagesordnung.  Seine 
eigene  Schwester  fioh  mit  ibi'em  Gemahl,  um  Ehre  und  Lehen  />u 
retten,  nach  Maisör,  und  flelite  den  Schutü  der  englischen  Regierung 
an.  Der  Raja  machte  verzweifelte  Ajititrengungon,  die  Flüchtlinge 
wieder  in  seine  Gewalt  zu  bekommen,  und  dang  sogar  Meuchel- 
mörder, dieselben  in  Midsür  umzubringen.  Im  Jahre  1833  liess 
er  die  Tochter  des  verstorbenen  Viraraja,  die  rechtmässige  Erbin 
des  Kurgthrones,  im  Palaste  zu  Merkara  erdrosseln,  und  b<imiicb- 
iigte  sich  ihrer  Reichthümer.  Den  Vorstellungen  der  englischen 
Regierung  antwortete  er  durch  die  unversehilmtesten  Drohbriefe 
und  forderte  sie  zimi  Kampfe  auf.  Die  Ostindische  Comimgnio 
säumt«  denn  auch  nicht,  Executionstruiipen  zu  schicken,  welche 
nach  kurzem  Kampfe  das  Land  eroberten.  Die  Kurgs  bewilJ- 
kommten  die  Englünder  als  Befreier,  Das  Land  wurde  von  einem 
britischen  linamten  verwaltet,  imd  der  Raja  nach  Benares  verbimnt. 
Die  Kurgs  hif^lten  ilu-  Land  von  den  alten  Rjljas  zum  Lehen. 
Sie  hatt^^n  nur  sehr  geringe  Steuera  zu  entrichten ,  waren  aher 
genöthigt,  Kriegsdienste  zu  leisten,  im  Palast  Wache  zu  stehen 
und  den  "RAja  auf  seine  Jagden  7M  begleiten.  Das  Pachtgut  der 
Kurgs,  welches  seit  uralten  Zeiten  der  Regierung  des  Landes 
geh5rt,  ist  imveräusserlieh  und  unvertheilbar,  was  den  Hilupteni 
der  Familien  grosse  Macht  verleiht,  da  oft  50  bis  60  Personen  im 
gleichen  Hause  beisammen  wohnen,  und  Schaaren  von  Sklaven 
imd  Untergebenen  lun  dasselbe  her  angesiedelt  sind.  Unter  der 
englischen  Regierung  bezahlen  di*'  Kurgs  immer  noch  die  frühere, 
unbedeutende  Steuer,  nur  halb  .soviel  ab  andere  PJlchti?r.  haben 
»her  keine  Kriegsdienste  zu  leisten.  Dabei  erhalten  die  Kurg- 
beamten  schöne  Besoldungen ,  mitunter  soviel  in  einem  einzigen 
Monat,  als  sie  früher  im  ganzen  .Fahre  hatten.  Dass  die  Kurgs 
unter  solchen  Ümstilnden  das  britische  Regiment  sehr  Heben,  ist 
natürlich.  Nur  wünschen  sie.  dasts  die  Regierung  die  friiher  in 
Kurg  bestandene  Sclaverei  jmerkennen  möge.  Obgleich  nun  die 
Kogienmg  in  diesem  Pimkt  Dmen  nicht  willfahren  kunn,  so  ist  sie 
doch  bemüht,  in  jedem  nndeni  Stück  den  HUuptem  dieses  luyjdeti 
Uergvolküs  ulk'S  zu  gewähren,  was  sie  wünschen.  Die  Kurghäupt- 
[  linge  machen  sich  auch  die  bestehenden  Verhältnisse  bestens  zu 
Uutze.  imd  suchen  zugleich  ihre  alten  Sclaven  soviel  als  möglicli 
in  der  alten  Pulmtissigkeit  zu  haltun.  Diu  Yeravas  und  andere 
unwissende  Eingeborene  von  niedriger  Kaste  werden  in  hetninkenem 
Zustande  von  den  Kurgs  v*3ranlasst,  unter  falsche  Schuldsoheine 
ihr  Zeichen  zu  setzen,  und  kommen  so  in  die  Gewalt  der  letzteren, 
bis  sie  die  Schuld  tilgen  köimen,  was  nie  der  Fall  ist,  da  Arbeiter 


^r         572                            Graeter,  die  JJttder  den  Kurgvolhe».               ^^^^^^^^ 

^P         dicsor  Art   niclit    iii  Geld , 

sondern    in  Naturalien  bezahlt  werdeJi^H 

Trotz    dieser    nnii    iindcifir 

kleiner    UnregelmJlssigkeiton     in    d«i^H 

1              Handlungsweise    der    Kui'jjfs 

ist   jeder  Regierungsbericht   voll    voi^| 

^M         dem    Lnbe    dieses    „inleressant^^n    Her^^stommes".      Es    ist    auch    id^H 

™         der  Tbat  zu  verwundern,  wie  manche  der  edleren  Züge  des  Kurjlp^H 

chartK-tors,  welche  dieses  kleine  V^olk  vor  den  anderen  Hindus  ans^| 

zeichnen,    Meuschenalter    <lo 

^r    schmachvollsten    Bedrückung    über^H 

dauert  haben. 

■ 

l.     \ 

'utteri  Fatü.                                       ^| 

1.  B&]o!   bu|o,  nan^mlu 

märabatti  '*)  madipöle,          ^^^H 

d^va'O!  hälu,  Mädnva'*)! 

pacce  pattii  ineipole,            ^^^^| 

\tn\\o  *)  bälo,  cürija*  *) ! 

kembatti  narambüb*.               ^^^^| 

H          küd  0  bül.  1  > ,  call  n  wni  *) ! 

blrali  kiiripöle,                         ^^^H 

H          bünii   bulo,  jabbutiii  *) 

kannadi  nalapöle,                    ^^^^| 

H          jabbiirandii  liUHiilü! 

üü)-i}a  kodepule,                    ^^^^H 

^ft            2.  i  bümira  midalul 

bnnu  dumba  niimböle,           ^^^^| 

^P         jambudvipatulliüü. 

UiiiX  dumba  pupAb>,               -^^^^^ 

^1          yeccakuUa'  räjiya 

pommile  Kodiivülü,                     ^H 

^^         rnjijHkkarejüpa 

shiie  '•'•)  duniba  vokkalü^  ^^^^H 

H         yedü  deja" ')  colluUa  ? 

tniigiumune  ippaka,                ^^^H 

^H         nöti  nöti  k&mbaka. 

Äppiuandra  Annaya:   —       ^^^H 

^1          büroikelloyanda  ^)dü 

b,  büini  ba|o  jabbdini!             ^H 

^^^H  Mahan>eru  pai'vata; 

jnbbimmda  biiniina                        ^H 

^^^1  piimarakkoyandadü 

\  biiini  nadatitü.                      ^^^H 

^        maiijappe  "jya  pilmar»; 

□atta  liole  koyLim.lu,  —       ^^^H 

^H         d^jakelloyaudadü 

yendem  pnrauditü,                 ^^^^| 

^H         pommälo  ^"^)  Ka4avapa 

6.  karepalli  Meisdrü,          ^^^H 

^1         bä]ennada  cangadi ! 

Muttupala  cet^ira                   ^^^^| 

^^           3.   cangadi  mttna")p"Vle 

cöniHiüppa  kottiujii                ^^^^| 

^^^K  candelattil  cäyode 

pundüra  narlüwlilü,                ^^^H 

^^^1  kundädittii  kopcnle, 

DuppattArü  Cüuiana               ^^^^| 

^        V  oppärattelattitü, 

bendatti  bele  ketii.                ^^^^^ 

^B         vororü  moUyeni, 

anjeda'tü;  —    Cömaya',        ^^^H 

^H         ii'andü  poraleni, 

Naudiyana*,  Muddana',           ^^^^| 

^H         nüitttindü  kavi  ^'-)  katjÜ 

nuüci  pole  Keecana*,             ^^^H 

^1           4.  celü  pole  cerode, 

yiixte  p61e  Comana',               ^^^^^ 

^^         cokkottü  cara  ■-')mbule, 

änjeda'tü  konditü,                  ^^^^| 
chcu,  wie  im  iichweixen»chen  „drobba",  Ani^^H 

^B                 1 )  a'   —  nnchliUsig   iia.sgo<spro 

^B           oder  „druutu",  drutiten.         2j  Mnhad^vu.        3)  8Mn»crit.  PntlA,  Dmilem.  KiyQ^^I 

^B            würde-       4)  Sftrya      Ä)  ('Hiidni. 

ßl  JAiimit  tihAtni,  prbliohojt  Lehmi         T)  '^''^^^H 

^H|*         8)    oyaitd«    •=    luiniitM ,    Ana    Uöchate.            Di    mAt\|apfw     :=     mithA     cirai|MlH^^| 

^H           10)  male  =  mülä,  Kniiu.        U) 

müniis,  Sinn.        V'\  k/irya,    kAvitw*.  (»tKlicIl^^H 

^H            tS)  mrn,    IVrlcitöchiiur.          t4t 

mAliÄ  und   KMn.  btiUe,  Tuch;    prächtiKc»  Ttttl^H 

^^H           ITj)   Lftiid ;   oiiier  dor   scltrnon   Fälle,  in  drin<>n  das  »  von  SMUskrit^Wririern  i*1^^| 

^^p           bolmltvu  wird,  ausUitt  iu  j  «xlor 

^^^^^HH^H          Oraeter,  tue  LäaUr  »Im  Kurgiioikrit                          673        ^| 

^^HKnna'  nen(<pula:  — 

kannacjiyökatillü                            ^^^H 

^M     7.  jaLbimiinH  uj>|>a'kü 

yAlü  cVilü  ultitü,                         ^^H 

^H  c6man>(ottü  muttrirnju,   — 

inara'i|ü  tayacltü.                           ^^^^| 

^B  yendeni  p»raiulitü, 

andalla  piuiatidü.                           ^^^^H 

^H  muftü  joiiü  ki\tn'ne. 

koimuiniwele  bäta                        ^^^^H 

^B  yennauendariviiii  ?  — 

kei  bittü  kanicitü.                       i^^^^l 

^B  mäiijappevH  nr^ngntt^i 

tnagondü  pomndü                       ^^^^H 

^M  piVlint  pucjiyayi. 

äyirandu  Immiiia                           ^^^^H 

batti  pane  purayi. 

äril  calil  uttitü                             ^^^^H 

keimara  kajinoga. 

büUapulD  bmniyti                         ^^^^| 

pätüra  tode  kattü, 

päpi^Ie  padu  biidda.                     ^^^^^ 

cÄrira*)  tiimiyayi, 

9.  A  tinga  kayaciiü,                   ^^^^| 

pdnarira  nävüHi 

mHf  bHjtpa'  tingatü..                    ^^^^| 

kobbupani  t.üAtitü, 

nalloracenalayl,                              ^^^^^ 

pAnarira  woyipöle 

ci\riyandiidayukkü                        ^^^^| 

kobbükiiii  i"tt5tü, 

pannorandü  jeleponga,                 ^^^^H 

kätelatitip)>akk  a. 

mulle  piUni  pongalü                   ^^^^| 

8.  puDi*)Drtdui"i}^)   tintjittü, 

kannadiyan^kakkü                         ^^^^| 

un'luli'tgi**)  dp) '^)inji'') 

mep[niinkkii  baiiditü                   ^^^^H 

teiuboli*  nialf»   pojjti*, 

kTipptinikkülinjitü,                           ^^^^| 

&yirai.u|a  jabbiimi 

potinagt!   pf^ricitü,                          ^^^^H 

1        bella  püle  l)titniyü 

bßiningatti    katfitü,                        '^^^^1 

^B    pi'ipule  padabudda. 

aadalla  pütjyändü,                        ^^^^| 

^V  aadalla  piniyändü. 

yh'lli  müle  iikakü                         ^^^H 

k<!iliküTa'  pAdirft*. 

ka'ttii  n^ra*  beccitü                     ^^^^H 

I^H   nieiktira'  pob.'ui^kkü. 

andalla  piiiiyandü,                         ^^^^| 

^m   cüriy and 'Judayakkü *), 

pünianjipobjoekkü                          ^^^^^H 

^K  pannoranilü  balanga  ^)y 

\'*''\ü  mülo  äkülü                           ^^^^H 

W  CM'M« '*^  Polo'O   makka'») 

I-:'iiü  ittituttitü,                             ^^^H 

bolli   mada  [latrikkü, 

inura'Hü  tüyaVitü,                         ^^^^H 

L    tömanippa  koltinji 

ka'ttü  iKTa'  bittttü                        ^^^^| 

^k  nnppattai-u  cöinana. 

kali  ka}i  nata'tti.                          ^^^^H 

^"    bendattitülüpitü, 

wi>rn)i(i|irandeiiiiane,                      ^^^^^^ 

ätiy.'indü  pöyitü. 

tiiiga  kayaea'iü.                         ^^^^H 

ayiranila  bümilü. 

mölf)  bappa'  tingatü                      ^^^^| 

U        kannadiyekatülü, 

b«^irangatt«  '*t  nattidü,                 ^^^^| 

^B  t^kkora  rnoga  *^)  beüce, 

kunvittü  bnlandatü.                              ^H 

^M  coma  jndü  kattitu. 

10.  worandii'audei,)niie                        ^| 

H  calti  ittituttitü. 

&  tinga  kayaeatü.                                  ^M 

^"  wor»94ir«HJ<J*"'J?""'tN 

mele  bappa'  tingatü,                            ^M 
'D  Knn    C4uld.       3)  mithunn,  Juni  —  .Tnli         ^M 

^K           1)  Engl,  coif;    KuknMuis^biut. 

^^B  4)  lAkit.          5)  di^,  lliinmhl.iigucHiicl, 

Uii-htnn^          ß)  Ablntivirndtini;;  Knn    m^lu         ^H 

^H  Iftkn  de^eylndii,    vom  ftimmcil  hör 

7i  CliiniHv  Von  sArya.          B)   UnXlv  vnn         ^| 

^H  ttday»;    Kkii.   sAryan»    iidnyftkko.    bf<iin    Aiif^rnnfr  d^r   Soniio.         D)  Vom.  Pliir         ^| 

^Bvon  bila,  Kriabo,  Jutik«;  ÄllJiaii.  tti 

ilitit(;n}         111)   Snn^icr    i>iin<ln1n.   Aiiswilrflini;,         ^H 

^B  liMtonIrM.         11)  hoivyM,  ein  pHri» 

12)  Khii.  rankknjti.   Kinrti<r         l.'f)  miikhu.         ^^| 

i'~" "■""     J 

^^^^^^^^^^^H                Oraeter,  die  Um 

^^^^Bitur(7voU'«f.                          ^^^^H 

^H        pongndü  kadaii<lutü. 

kuppurülü  nindiiü,                ^^^^| 

^H        pfin^iidü  ktulakiine. 

d^vara  Q<;üatitü,                     ^^^^| 

^H         niäijika')  Mak<nri(ü'-| 

tittü  bodi  beccitü,                 ^^^H 

^H        KavHtunm  ")  tiruvülü, 

kaji   ka|i  iiettüou                           ^H 

^H        Kayiiiniiiaila*)  makkiikü, 

[)oli  poli   koljatü                            ^H 

^H         Ciiigiyara' *^)  1iii|^'!itü, 

tammanekkü  baiiditü                    ^^| 

^H         Wöni   banda  l*utteri. 

bul1ü<11ra  kultiiiii                          ^H 

^H         Puttt^ri  kaN'acatü. 

u(4!4''kiliL  biiccitü                            ^^1 

^H         iiia>:^ontlü  p6randü 

kauiii  '"}kainba")naillaiigii            ^H 

^H         poüiuiale  Kodawülü, 

poimeniia  ka{titü                          ^^| 

^H         Pä(jiiii^  torakillo 

iindudütitälayi                                ^^| 

^H         Padi  banda  l^utleri. 

nät '  ^  )aj  ära '  *)  farnmäy i '  %          ^H 

^H         Aiiuiuuiu   Korlavünu 

12.  andalia  piniyändü,         ^_^H 

^^1         ji'lu  najovappulfü 

Igütiai>pa  di'vapfjla                ^^^^| 

^H        unida  nadüvüUi, 

n]>pano  paraksini  '^>                ^^^^H 

^H         püvalanda  Maiidülü, 

üradangn  knlditii,                    ^^^^| 

^H        i^radanga  knditü 

linida  tiadüvulü                      ^^^^| 

^H        ken  ^)düvai*e '')  keiyondü 

piivalande  mandiilü.              ^^^^| 

^^^^H  päUb'ei'ti  kolayi. 

pattüpole  tu-andu                    ^^^^^ 

^^^^■yS)ü  najoyHppaitä, 

rtiuttiipölH  balartga               '^^^^| 

^^^^  kolutil  kalikane, 

deva  külii  pojjutü.                 ^^^^| 

^H           H.  päbolfma  koiwakkü, 

suidalltt  piuiyandü,                  ^^^H 

^H        niürütta**jkkü  nc'raci. 

uadüda  nadüvulii                    ^^^^| 

^H        keiniunivo|ebäla, 

iiädilmaudü  nallillü,               ^^^^^ 

^H        pungu|i  ka{itiitü, 

nadadanga  küt^itü.                 ^^^^^ 

^H        majüti  mniliyavi, 

iiadu  kölu  poj^iatü.                ^^^^| 

^H         bollödih'a  pakutti, 

13.  küdf^l.ata'  cang&di!               ^H 

^H         potiiian   tieratitü, 

Putterira  colläle                            ^H 

^H         kania  diH'u  bill'*)i>n^a. 

riingada  daya'*')gonrJu*")        ^^^H 

^H         aiie  kombü  koi  katti, 

tiaitariva'  paijune.                    ^^^^| 

^H         ponni'^nna  ka[titü, 

iiallengi  tudi  '^)c61i.               ,^^^^1 

^H        keikedaltü  konditü, 

tiyeDgi  pajinj6]i,                    ^^^^H 

^H        koinbüji  knjali^yi. 

tappu  koppu  in}\4ira!           ^^^^| 

^H        sidda  raina  kolayi. 

14.  na  pÄfltiva  beppin6            ^H 

^H         äviranda  bi\itiikü. 

bepi)akkomiiiedü])akk»:    —  ^^^^| 

^H        i\di  padi  puyUü, 

ädi  >»)  müla'O)  loUelö.          ^^H 

^H        y^|ü  mülß^t'^k'^tü, 

^^1 

^^B                    1)  Ktthiii.    Kiirfuiikcl           S>  Knn 

uimIc,    Hü^'td;    tiiVIa,    Opbinl;    ^'^^^^^l 

^^H           MttlHtiiir.          .'!)   Knii.  Kav-imära,   Tlur. 

NftvirnArnm ,  dio  Nhylt;  gleich  den  I^^^IH 

^^H          ein  krioeüriselior  StAinm  von  Ackortmuorn.     4  )  Genitiv  PltirAl;  Kau.  NAyimAimni        ' 

^^H          51  simliu  mÄAA,  Aiit;ust — Supt^<rnbi.>r. 

ß)  Kfin.   kinopu,  mtl».       7 1  Kurv    UTsr««       . 

^^H          vinn   Sium.  tiiiiuu'MHii,  Lotiiü           8)  miiliiiirtA.  die  ^ilustiKo  JSott.         9i   Kiin    liUii^^B 

^^H           Uugou;   Kninii   Dvvh's  (Cupidn's)   I)<>|£uu, 

,  dur  Uegoii))oii;ou.        !()<  Kttuyv,  Juii|;(rHi^^B 

^^H           11}  Kmi.  kHinbtiu;    Snii».  »tamblia,    Hüult*.          12)  ititii,  Kiui.  iiAdu,  ftau.   lukiii 

^^1           13  k  Acnrit,  Oe^sotz,   riniacli.          14)  »nui«,  k(^uiiU>  ua<l  Jiyi  oder  »yitU,    Kau    i^i, 

^^B          gowiirilLMi  sv3i.'ud,  Advcrbialunduu);. 

läj  i9    prnkiirit,  giunluA.            t6>  0«ti*t. 

^^■^          1T>  Al)lHt!vuuduii|;.          18)  Muti.   Lub. 

10)  Äiifnug.         20)  Unpniiig- 

€rraeter,  die  U»ier  liea  Kurgvolkcv. 


675 


Erntelied. 


I 


1.  Leb*.  0  lehr,  unser  ("loti! 
Lebe,  gross«*!'  Herr  und  liolt! 
Tjt.'b*  als  Köni;^^  »Soihih  du  1 
LpIi*  uIs   Königin,   o   Mondl 

^Latid  der  Vater,  kbe  hocli, 
od  als  Lehen  uns  vererbt! 

2.  Auf  der  Erde  weitem  Rund 
In  dem  ^*ossi?n  Jambudwtiia '), 
Wo  so  \\o\n  Reiche  sind. 
Woirbps  ist  diis  scbilnste  Reiob, 
Wülehc'S  aller  Liinder  Krön'? 
Schau  umher  in  aller  Welt: 
TJeber  allen  Bergen  thront 
Midmnimi's  leuthtt-nd  Haupt; 
Aller  lilütheabäuTtie  Zier 

Isl   der  edle   Canipakbaiim  ") ; 
Aller  Kftnigreii-be  Krön' 
Ist  das   kleine  Berglaiid  Kurg. 
Lebe  glücklich  d'rin.  mein  Freund! 

3.  Freunde     froh     beisajiinien 
sit'/end 

Gegi^nüber  euch  in  Reihen  '), 
Stimmet  an  den  Sang  des  Rnhmt's, 
Und  von  Anfang  an  erklärend 
Und     mit    Bilderschmuek    ver- 

scbönend. 
Singet  Hunderte  von  Ijiedem! 


4.  Herrlich  lebte  und  in  Freuden, 
Srhön  und  sUittlich  juixiischaneii; 
Wit!  ein  Kranz  von  edlen  l'erb-n; 
Wie  ein  Kleid  \m\  feinster  Seide, 
Prangend  in  der  Oluth  der  Farben, 
Und  gewirkt  mit  fcineraSclimut.'ke; 
Lieblich  wie  eiji  Bild  imSpiegel; 
Strahlend  wie  die  goldnr  Sonne; 
Und  sein  Haus  ein  8fern<^nhiuimel, 
Ja,  ein  Garten  volb-r  Blumen.  - 
Also  lebte  froh  tuid  glüeklich 
ApparaiHlra   Annoya 

In  dem  schönen  Lande  Kurg. 

5.  Und  er  sagte  zu  sich  selber: 
Tjfibe  heirlieb  .  I^and  der  Vilter, 
Land  der  Hüuser  mid  df r  Felder! 
T)iesH   Felder  y.u  bebauen, 

Ist  die  Zeit  herbeigekommen, 
SoU  die  Enite  draus  erwachsen. 

<3.  Sprach's  und  wanderte  nach 
Maisür, 
Voll  derFlecken.  Stadt  und  Dörfer. 
In  den  reiehgefüllten  Stilllen 
V%in  dem  Händler  MuttapAlii*) 
Wählt  er  BUS  der  H^^rde  Mitte 
Seehsunddreissig  schöne  Oehson*). 
Kr  betuHtet  sie  und  handelt, 


li  luHiua.  liio  ...IjimhijsiiijMsl".  Ult  na<.-tiKmtm-b«ani  {J»mbos»  vttlgiiris>  ge- 
biSrt   /,ur   Kumilio  rlt;r   ÄlyrUcotüi. 

'i\   Dio    in(li!<.chu    Mii|;iiotio    iMicIuilia    C'lmmpak» i ,    KAiiArcsbr.ti     „Sarnpipo", 
Karg    „iIäp[w"  .    wird     wcjjpn    ihrer    weitiHen ,    duftuuden    Ulnmon    «llBornrin   bu- 
r  wundert. 

3)  Heim    Hiußou    ilor  KurKliodur   sitzeu    vier    Miiuner    pniirwcbo    oiimurter 
pff«fwiühitr     lh\s    orsto    Vnm    singt,    iintor   Tnnnint>ll)t%'k*itm»g,   nuth    m»nui»nwt 

Mflcxlic  7.wei  Verso;  die  xwui  aiidcruu  Sj1ii>;<'r  MiL>cIürhotcii  dfii  lutzU'ti  Vors 
und  fii)feii  uorh  oine«  liiiitn  Hiolitd  \vird  «ift  improvisärt,  ww  bei  dor  Kiiifitch^ 
hfit  der  M<«trik  und  >*pnichH  sol»r  leicht  l«t. 

4)  lN'rU<nJ('mlp. 

5»  Kiiri:  hut  üchöiip  Vjoliweidüii,  und  tinhrliHnp  FHUergTÄsef  'w  UebarftiB». 
Aber  aiiatntt  die»dUc-ii  zur  Koreiniii^  von  liuii  »iit  SUllfütti^ruiiK  wMhrciKl  der 
Roi^otuspit  SU  betiützni.  laswii  dio  Kiirjr*  r>  vcrdurretii ,  )»!>♦  t"%  von  d»«ii  Wald- 
feiiem  vorBc^hrt  wird;  wtiMhiüh  Aas  si-hlccht  j^Kiiiihriü  Viob  JHlirlic-h  mitMeuwciM^ 
an  ver»rhiod*<tit'ii  Som-hun  dHhiiiMirbt.      l>iLi  Kiir^»  cnrntzt?)!  diwi-  Vorlusto  durch 

I  Jährliche   Ktiiktiiifo  in   dem   bi<ri»chbnrton    MaiAÜrlHndu,  t\n->  den    Kt'Kcn^uthvn  de« 

L  Uotuau  weni^or  niueesvtst  ist. 


676 


GraH^tr,  tue  Lieder  des  Rm 


G ibt  diis  Geld  und kimft  die  Ochsen, 

I  S'-chsiinddreissig  schönu  Ochsen. 

*  Schaut,    sio    wundem    stok  und 

stattlich 

Aus  dem  St^ll  in  langer  Reihe, 

Schaut   den   Nandi  ')    dort    und 

Muddu  ^ ! 
Da  kommt  Kitschii,  der  gefleckt  ist 
und  besprenkelt  wie  mit  8taub. 
Schauet  jene,  roth  wie  IJIut! 
Und  der  schwarze  Ketsoba  zieht 
Vor  dem  Reigen  her  als  Führer. 

7.  ^Aber  nun^^  sprach  Aimi^ya. 
,Fehll    der    Pflug    mir    zu    den 

Ochsen". 
Weisst  du,  wie  er  diesen  machte  ? 
Camiiakhol/  nahm  er  zur  Pflug- 
schar, 
Sagopalmenhols'.  zur  Stange, 
Macht  von  Püliholz  den  Grifl". 
Macht    das    Joch    vou    leichtem 

Keiholz, 
Und  mit  Bindern  von  Rotang  ''') 
Knüpft  das  Joch  er  an  die  StÄnge. 
Palmenbast  nimmt  er  zu  Halft^era, 
Und  der  PHugschaar  Eis('nkantr^ 
Diiim  als  wie  des  Tigers  Zunge. 
^  Wild  mit  Nägeln  angeheftet 
Spitzig  wie  des   Tigere  Klauen. 
Nun  setzt  er  sich  hin  und  wartet. 

8.  Als  im  Juni  Regenfluthen 
Süss  wie  Honig  uiedcvströmten 
Aus  dem  wolkenschwerenHimnud, 
Ward  der  Boden  weicli  wie  Brei; 

iDarauf   schliumt  wie  Milch    der 
Regen. 


Morgens  um  deu  Hahnenschr« 
Als  im  Wald  die  Pfauen  kreischten 
Eh'  die  Sonne  aufgegangen. 
Gingen  in  den  Stall  zwölf  8kl« 

ven  % 

Trieben  sechsunddreissig  Ochse 
In  den  Hofraum,  dessen  Bode 
Glatt  und  glJUizend  war  wie  Silbe 
Und  von  dort  hinab  Ins  Reisfeld 
Blank    und    leuchtend    wie    oü 

Spiegel. 
Gegen  Osten  schauu  die  Stier 
Paarweis  an  den  Pflug  gespann 
Und   dem   PalArappadeva  ^) 
(jjit'ert  Reis  und  MUch  der  Hau^ 

heiT, 
Breitet  bimmelwJlrts  die  Hund 
IHe   gleich  Lotosblumen   glüha 
In  der  Morgensonne  Strahlen. 
Ziehet  seine  erste  Furche 
Auf  dem    .<?piGgelhellen  Saatfeld 
Siebenmal  wsu'd   es  gepflügt 
Und  geebnet  mit  dei'   Egge. 
Und  ein  starker  Jüngling  streut 
]n  das  Beet  die  goldne  Saat 

f).  In  dem  nächsten  Monat  kania 
Aus  dem  Haus  zwölf  Junge  Weib« 
Lieblich  wie  des  Waldes  Blumefl 
Stiegen  nieder  in  das  Saatfeld,  ] 
Rissen  au.s  die  jungen  l*flaiize^ 
Biuaden  sie  in  Eine  Garbe, 
Stellten  die  ins  grosse  Roisfeld 
l'as  zuvor  gepflüget  worden. 
Bis  der  Boden  weich  wie  Br 
8r>tzten  dort  mit  flinker  Hand 
Reihenweis   die    zart43n  Pflanxeo] 


1)  Der  Stier  des  SIvb. 

2>  Khi).  Knja,  WoititP 

'S)  S|>Riiische«  Rohr. 

4>  llulcyas,  eino  unroinu  Kiwio.  ulcieli  deu  l'nriRs  der  KaromiiDdcilktUle. 

b^  Vur    »her   Zeit    lohtoii    in    MnliiUar    socli'«    Bnidor    und    «in«    Svhw« 
wttlrli«.  mit  Aii»iiiiliino  du»  i<lu>»tvn    liriidon«,   iiiu-h   Knru  HU^wn.(ldert«n       Sfaa(aU_ 
lii'liu  (to^vIiwUIot  u'crdcin  »1.4  Oottor  viTulirt,  und  liHlton  Toaipiil,  Uiuil»  in  Ku 
tlioilit  in  Mnlabur.     Fäliirnppn'»  Tcmpvl  lii  iu  Pnlitni  <  31ilrti»t»dt  i   iu  Kur^ 


GraeUr,  dir  UinUir  tlefi  Knrgvolkes. 


677 


I 
I 


10.  Als  zwei  Monden  nun  ver- 
flossen 

nd  die  Ae.hxe  reif  gewordeu 
,n  der  Maleyujaküste, 
iolt.  man  dort  das  Erntefest. 
•Als  7wei  Monden  noch  verflnssnn '), 
Kam  diis  Ff  st   dor  neuen  Aebren 
Dun.'li  (hm  PäJitoraimss 
In  da.s  schöne  Bergland   Kurj?. 
Km^s  und  Aminukuij^s  versam- 
meln 
'8ich  im  Pädinälknädtempel, 
Um  nach  Ij^üttiippa's  ^)  AiLssplUcb 
Zeit    und  Stunde    zu  liestirnmen 
Für  das   Fest  der  ni^uen  A ehren. 
Aiiends,  als  der  Blüthenhäumt* 
I)vitikle  Schatten   llln»|er  wurden, 
^Kamen  Alt  und  Jung  zusaiimum 
Auf  des  Doifes  grüner  Matte, 
Timaend  und  mit  Stücken  fechten  il, 
I;^tt^vi>l)a's  Loli  verkündend; 
Bieben  Tage  wilhrt  die  Feier. 

11.  Als  das  Feld  nun  weiss  zur 
Emt«. 

Zogen  aus  die  jungen  Mllnner, 
Alle  festlich  aiigethan. 
In  ein  Müchgeiiiss  vom  jJandms 
ßteekt^n  sie  die  Siehe!,  krunun, 
(fleich  dem  Zahn  des  Elejdiante»; 
Zogeil  iiiii  Schalmei  und  Fauken 
In  das  Feld,  das  reif  zur  Ernti», 


Schnitten   eine  Handvoll  Aehren 
Von  der  Frucht,  einst   dünn  go- 

pflimzt, 
Nunmehr    hundertfach  vermehrt. 
, Segne  unsre  Felder,  HeiT!" 
Schrieen  sie  mich  Hause  kebrend, 
l'nd  die   goldne   Erstüngsilhre 
HälJigteM  sie.  geschmückt  mitLauh, 
An  des  Hauses  Nordwestpfeiler^).! 
Darni,  nach  ihrer  Vilter  Weise, 
Schmausten     fröhlich     sie     und 

tranken. 

12.  Tags  darauf  versammelt  sich 
Alt  und.Tung,  wie  Ferien  glänzeiid, 
Auf  der  Matte  dunklem   Urand 
Schwellend    weich     wie    grüner 

^     Saramet, 
Tanzten  wiederum  und  spieUen, 
Und  beim  frohen  Friedensmahle 
Iteichten   Feinde    sich   die  Hand, 
lind  des  giujzen  tiaus  Gemeinden 
Kamen  Tags  darauf  zusammen 
Auf  des  (raus  Gemeindeinafte  *) 
Tanzend ,      spielend .      fröhlich 
schmausend  *). 

13.  Nun,  mit  Eurer  Gunst .   o 

Freunde, 
L'iid  nach  bestem  WisRcn  huh'  Ich 
Euch  dtis  Erntefest  •'•}  geHchihJerl. 
War  es  recht,  so  mögt  Ihr's  loben; 


^JXe  Kmte  rdfl  an  dnr  lici«wi»  MHlutmrküsto  zwol  Monutf  friilier  ftl»  in 
Tliülorii    vun  Kur^.  (tlo  xum  Tln-il  inolir  nl»  3ÜOU'  ülter  dem  Moore 
nd 

2)  Iljiittuppn,    IMirirappHü  UriMliT,   hiit    tMiioii  Tempi»!    tu   Pritlltiiilkimil ,   um 
Pnn«  de»  Tiüliyiintimöl,  an  di^^tM-n  iiiirdliclian)  Alihango  ilf'r  P]\ili{ms!«  vuti  Miitiil^iir 

Kurtiluwd  iTilirt 

3)  iyw  Kur^1iiiii>Kir  üliid  vuu  quKdradjtctiom  UniudpljLU.  Hie  Imlioii  in  di<r 
iVitt«  eilten  iiteiiM'ii  ortVuion  Huf,  dr<r  auf  viur  8i<it«u  von  einor  V«riindii  uni- 
Igobeii  ist.  Diit  I'acli  di«>or  Vcrnnrli«  rutit  nuf  vier  »tarlion  hiilx(«nit<n  S»(ulcn, 
[4io    den   vior  V.vktyn    dus  llotV*   t't»«>proc>liHn.     Die  8Äule   nn    der  NW.-Iicko  di» 

ifo»   wird   kM»ulkHitib{i  <  kiitiyft.M  tarn  bim  i   udtir   Khreufkäulo  ^euAnnt. 

4)  Der  Stiinmc-lpliiUi    Avr,  DorlV.H   lit)iv«t    ,,Qirtl-iiiatidil" ,   dor  Sjinun»tl|)iAti 
„n&dti-tnandli" 

B«i    die<«>«i  MAJd»"Ut'ti    wurdwn   Hlroitigkf iUiii    zvfi!tp1i<*n    di<ii    Howtilnutm ' 

((oütcidichtct,   utid  dio   Feinde  crmMlint,  hicIi  xii    vuraöhutin. 
Kar);:  „Puttwri" ;  KniiaroHiseh .-    „Ilutturi";   dn»  FüxI  dur  „neuou  Aidiron". 


^H         378                           Grfttier.  tKft  Lfeiler  tiM  Knrtjvnfk'^s                ^^^^^^^M 

^H        War  es  schlpohl .  so  möit\   llirs 

1 4.  Wie  am  Anfang  dieses Lie>d't^| 

^H                                t  allein; 

Also  sing  icb  ancb  zum  Schltu^H 

^H        Findet  Fehlpr  Ihr  dai-ln, 

Immer   ^  lello,  lellelo!  •)         ^H 

^^^       Seid  so  gut,  sie  zu  verbessern. 

■ 

^^^^H                                         2.   Mainga 

;la  Patü.                                      H 

^          1.  Tla-lol  Wähl,  nanpfjtiln 

pattiattü  ntdlakki,                         ^H 

^H        d^Vii'!  ])ä|o,  Mildeva'! 

uuilütüpuriilille ;                        ^^^^B 

^H         pütto   balo.  vodevano ! 

]>ottihil|a    <-in>^ara  ^),              ^^^H 

^B         !  büititrti  midu'lü 

i(taiH]>pa'   pönale,                   ^^^^H 

^^M        poiiiiiinlo  Kodavülü 

makkaitlbiti « ikkäin«:!                ^^^^| 

^H          2.  prumt^raijdü  koinbülü, 

keyiiiü   pala'*')viik'.                 ^^^H 

^1        nuppatatiji  luidüKi. 

iilnllatta'  ntkere  ")                ^^^^| 

^H         nudnke  pedtdu[]n\ 

tüdiiiu   palaville;                     ^^^^^ 

^H         volikalil|m  takkano, 

püviUatta'  p^töta                  ^^^^| 

^H         nniik<nJik^)end-Vti.iL!a*), 

inädiiiü  pabiville.                    ^^^^H 

^H         u  tiikkanda  kuiidülü 

nu'irillatUi'  taiif^iljü                 ^^^^| 

^H         ^nobba    podalnjla' 

undinu  palaville;                    ^^^^| 

^H         c'ubbaraya  ^)  Mandanna*  *'). 

kutti  Mvö  filai^du,                ^^^H 

^H           3.   tAnibäyala  kiilalü. 

vokkatii  jaiia'^)vrmdu,          ^^^^| 

^H         imAü  bavä'  voilevang^ü 

3'eMdetii   nenatiitü.                  ^^^^^ 

^H        pi>ntiuhke  nu-iilitü 

5.  nallorace  uAräi^n,            ^^^H 

^H         ilyirai.iilu  jabln'ituii 

pünianjt'   ptdeoekü^                 ^^^H 

^H         kafti  janiniedatiiü. 

utiiludn'ttu  äläyi,                    ^^^^| 

^H          Caiidala   I\dejara 

kelmalßngi  totütü,                ^^^^| 

^H         poiii '  )!>anakk  '*)edatitü 

karou'^)ara  d^vara                ^^^H 

^H         jimiiiifiditü  kouil'^'^d. 

ullalü  nenattitü,                      ^^^H 

^H         uiiraccira  coniaiia 

poTHiarüva  bälann                  ^^^^H 

^H         ponibauakkudatitü 

alayaei  kilkitü,                        ^^^^| 

^H         vokkadunatüetitü 

caüadi  toney&i,                      ^^^^| 

^H            4.   tanimne  pcduvakka, 

0.  gß],)«  tan^ü  keiläyi,       ^^^H 

^H         c'ubliarilya'  Mandanna' 

Kuttata'  maleyinji                  ^^^^| 

^V         ii]}iilü  nenattitü. 

bo[t.ata'  nialeyübi,                   ^^^^M 

^1         ujja'  bera  kondan^j, 

pundt^di  nadaiiditü                ^^^^| 

^H         tkllattündü  allalit;  — 

angalä4>  top6ci;                   ^^^^| 

^^^^^—,         1)  Dlls  AnNtimni(;n  lia-t  Liedes  mU  duii  Sylboii :  „Lolle-o  lo,  IcU^-fl  lo;  NH^^|| 

^^^^^Hfef  1ell#-e  lu ;   lüllü    lellu   IclkOu" ,   )n<>^^ 

den  SiUigem  Zeit,  sich   naf  d«n  Inb^^H 

^^^^^KwM  Lleii«£  urdontlicli  xu   beniiiuoii. 

\9 

^^V                   2)  iiynTt'lji,  Kiiii.  nvnni,  derer.          .t; 

)  Mit.  von           4)  Dom  NiUkmtt  (S  nO^H 

^^^           biKU    niid   Khii,   kodi,    Kno^po;    ohio    fidudhafto    Tllume,    dernu  iSositK   Wolilsta^^Hj 

^^1          verleihort   vdll.           5)    8.  fubha  rAyn.   dor   gliiuklhifto  PriiiE.            6)   8.  iiwad^HI 

^^H          saiifl  und  Kau.  aima,  üLltcror  Bruder.       7 

j   Altkttu   pKiiiiiu,  Uold.  n>Ui         8)  KMl^H 

^H          des  Altknii.  piti»i,  Gold.          9)  vriiieJlm,  Sclitiiiipk            10)  idiiUji.  FVuclit,  KHiJ^H 

^H           11)  8    ntrii,  Kall,  nlrn,  Wn-Hser  und    Kuii.  köre,  Teicli,  Itruaiuni.             lüj  LlH^^M 

^H           1.1)  S.  kAnuiH,  üriuiclie;  Kg.   VorfaJir,  Aliue.                                                       ^^^M 

^^^^^^■^              GraeUr,  die  Lietier  (Um  Kurgvolke*.                           679        H 

niandü  manrlejattitü 

kembalaeindeimara                         ^^^H 

kuppiattadi  pot-i ; 

bi'neanjiiUiattitü                             ^^^H 

cullainUf'da'  pa^itü 

10.  l'att^mäda  Cinnava              ^^^H 

at|i  niat]nJonangiei ; 

ümare  padimille                               ^^^| 

kukutti  rmtknditü 

o|i]>arattü  ninditü                           ^^^H 

kumone  t^yanjutü. 

tüttibakü  pantndado;   —                 ^^^^| 

7.  Mandanna  beimhanü 

vui  1  eiiiiadit  btnnluvc^).                  ^^^| 

\l^  k£ta'  pongada 

bnix-a'   nIrH(japil<'.                             ^^^H 

vokka  c^ri  bandik-; 

nu'dp  nirü   kiV^pile?                         ^^^H 

vokka  c^ri  bandonda 

t'nd«ni  pareyane,                             ^^^H 

ajü  c^ri  bandile; 

taußnna  panundado;  —                 ^^^H 

&lü  cßri  bandonda 

vqU  ennada  pongale,                     ^^^H 

Cuma  c^ri  bundile; 

ü]dü  nirü  bßtvcalö                          ^^^H 

cöma  c^n  bandonda 

endu  nidi  beccaka                        ^^^H 

btlirii  cAri  bandil»?: 

bncca  iiinidaiiino,                            ^^^H 

bümi  c^ri  bandonda 

endeni  paranditü                            ^^^^| 

ban©  u6ri  bandile; 

bf^ica  nirpdatitü                              ^^^H 

ella  ceri  bandonda 

iiaga  miVi^  kattioi.                        ^^^^| 

ponga  cöri  bundile, 

vntAv  nini  köi'tile.                          ^^^H 

8.  täminnaue  bAvakka 

11.  buddi*)ualla  Mandiuina'             ^| 

finna'  cuddi  koMa'tü ; 

kembalacindeiniara                        ^^^H 

Kilünadükeiidoirla 

benjanjitt^^laUilü                            ^^^^| 

vukkalapa  t^kkanda. 

läneniia  pacandatü;   —                 ^^^H 

Patt-ainäija  vokkaln. 

vui!  unnada  pongale,                   ^^^^H 

ä  vokka  inanpyalü. 

vni,  ningada  appeya'                     ^^^H 

pOQiiubba  pedalufla' 

t'dü  dtVja  pöniya'?  —                   ^^^^| 

nila  kodi  Öiniiava' 

vui!  ennada  appeya'                     ^^^^| 

9.  \  bilkü')na    ku^paka 

riiandü  küta  iKl^yitü.   —                 ^^^H 

Mandanna  beijiibanü 

vui !  uiiügada  avveya'                    ^^^H 

kütt  uk  ottorähiyi 

t'dü  deju  poniya'V  —                    ^^^H 

tacu  nn'lle  ponado, 

vni !  eimada  aweya'                     ^^^^| 

^  vokka  maneyakü. 

kiiinbiira^)nda  ki^rikfi,                     ^^^H 

maue  k^ri  kogf)atu. 

matigalakkü  poyitü.  —                  ^^^| 

t&naanan«  pöyitü 

voll  ningada  ani^eyn'                     ^^^^1 

kembalacindemiara 

t'dü  d^ja  pöniya*?  —                     ^^^H 

bencAnjittelatta'tii. 

mänika'  Malenutü                           ^^^H 

1  cuddina  köeka^e 

cuma  p6ri  pöyitü.  —                  ^^^H 

nila  ko4i  Cinuava' 

12.  ÖTan4ii^Q4e9&n<)t                   ^^^| 

dumba  ni  *)  kalattinji 

niavü  bandü  k^rici.                       ^^^H 

bo|li  kiiiK^  niräyi 

inävangottü  ajai*a                          ^^^H 

cinnöle  palambÄyi 

kato^tü  t^ale  becea'.                       ^^^H 

nirü  kondü  beocafü 

ömi^dira^^eiianc'                             ^^^H 

cinnule  palambut.ta*. 

mavi  bandü  ninditü.                     ^^^H 

^Lntla  ko(Ji  Mandanna' 

inavikottü  aj4ra                             ^^^H 

1)  rAkyn,  Wnrl.        2)  nlr». 

3>  8.  biiiidliM.  Vorwnnilt^jr.        4>  S.  buUdhi.         H 

Wolsheit.         ö)  T;i|ifftr,  vom  8. 

knmbtiR,  oin  Topr.                                                      ^^^^H 

^H^        680                          Gtaeter,  4ß^  Lieder  tlfjt  Kurgvolke*.            ^^^^^^^^| 

^H        katottü  tale  becca'. 

endeni  pareyai^e                   ^^^^| 

^H         örandirandenanti 

buddinalla  Manda^i^a                 ^H 

^H         bavu'  bandü  kerici. 

tanenua  parandado;  —        ,^^^H 

^H         bavangottti  u.j4ra 

poiniiü  nalla'  kai.idaU           ^^^^^ 

^H         kei  nmlnnjvi  toiiü'tü. 

cäce  becci  kakoi;!^^;            ^^^^H 

^^B         nätrtjilra  ci^inuci  ').   — 

cimjt  raam  kanrjaka             ^^^^H 

^^1           1 3.  vui !  emiadn  bLMiduv«>. 

kannü  ntjti  bekkondu:         ^^^H 

^^M         ettü  püle  lüüyitü 

kukkn  mara  kaudaka            ^^^H 

^H         bandii  ptVle  bandiraV 

katuiü  dtira  bekkoQc]u,         ^^^H 

^H         endtMii  (larej-^anc, 

endeni  pareyane,                    ^^^^| 

^H         tätienna  ]iiirauda*do;  — 

vui,  ennadtt  maveya*;  —          ^H 

^H         Tai!  enntidu  maveva. 

tappi  kovvinenici,                  ^^^^^ 

^H         i  vokka  maiieyalii 

lna;^(indü  purola.                    ^^^^H 

^^B         muri  p6pa'  t>ttundü« 

ptingakü  teravadä;               ^^^^| 

^B         ktidi  bilvii'  ponnundii, 

koinmtti  taranrjula?              ^^^^| 

^H          endeni  [lurnjano, 

14.  endeni  pareyane,         ^^^^| 

^B  •       vui,  ennada  niäveya' 

ponnaiiivil  bälana                  ^^^^| 

^H         tiineima  parandu'tü;  — 

abiyaci  käkitü                       ^^^^| 

^H         niäripopadettüüa 

accadici  poibäde                    ^^^^| 

^H         adire^)lü  pucila? 

et^üodiki  kont^itü                   ^^^^| 

^H         küdi  bävu'  [rDijnolla 

pfindtülicH  beccitü,                ^^^^| 

^H          kuinbo^)yatiü   [löeila'? 

orJü  becci  nindiiü                 ^^^^| 

^H         end<>rn   parByai;io 

keiriiuttü  koda'kiuje,            ^^^^H 

^H        t/iiieniKi;  pantnda'tü ;  — 

ina^^ondü   pörala;   —           ^^^^^ 

^H         pünandia  ba]adä^ 

niangala  kunyiiiuliL.              ^^^^| 

^H         a)lade  t^iraiii^ula? 

eud(3i}i  pariyiuie,                    ^^^^H 

^H         enden!  pareyane 

urai^dra  pommfile                  ^^^^| 

^H         vui,  enniula  muveja' 

i4ü  becei  kui}(}a'tü.               ^^^H 

^H         lAiieniiA  paranda'tü;   — 

acekace  ct-tace                      .^^^^H 

^V         vui !  onnada  lienduvo, 

mangala  kuriyäce.                ^^^^| 

^^^^    civee  becei  klkuva? 

^^1 

^^^^V                                                                                                                ^^^H 

^^^^      1,  Lebe,  lebn,  unser  (%(M.\ 

l'nd  der  Gaue  fünfmiddriM^S^H 

^H         Lftbp,  p-osser  Herr  und  Gott ! 

INmU  in  dii^sein  Gau»^  blübt>t    ^H 

^H         Lnb'  als   Köni^,   Landt^sliirHt ! 

(Jkicb  d«^s   l'ai-adiesps  Blume     ^| 

^H         Aller  Kiimgreicbe  Krön' 

A]»pariuidra's  edles  ilnus,           ^H 

^H        int  das  kleine  Bergland  Kur^. 

Dessen  Herr,  des  Volkes  Kie.ht«r^^H 

Weit    und    breit    mit  Utütm  It^H 

^H           2.  Dieses  Land  bat  zwölf  Districtö 

nannt  wird.             ^H 

Avi,  wurde.         1)  niithnn«,  Juni — ^^^^| 

^H                    1)  S.  luhßtnri,  wohl,  rr^clit  uitd   K{f. 

^^1           .'ti  kuiiilihn. 

^^H 

^^1                    4)    |)i«T    „TAkkAH"   udor  AcltOüUin    ( 

;vora  Kan    takkii,    würdig  odt»r  iMicU^^H 

^^1           waclion    ülior    die  H»ittcr>    und  UobrÄudi 

lü  iIp-»  Kur(;vuiko$i      Bio  liRltAn  tlira  V4^^| 

^^H           imniniUni;;«!!  in  dem   „Aiiibaia",  einer  kl 

ciliicii,  auf  d«r  Of>tn«lii(leiniilt«>  rrricbi^t^^H 

^H           ilall<>     Di»  NAd-Takkns  sind  ein  Aiiüuehui 

w  dfir  Durf-TÄkkfti«  dw  Lt«tr««fl««iM]«in  O«»«^^ 

Graeter,  die  Lißihr  H«9  Kurgvolkes. 


6gl 


Itlncl  in  diPSfim  Hause  wohwto 
iWaiiiljujna,  der  küliiip  Held. 

3.  Dieser  biit.  d^ii  L*uidesfürsten. 
Dass  er  ihm  zurti  Leh<in  gebe 

If  eider,  Weidi-ljuid  und  Wald. 
Dann  erwarl»  er  Tür  Kein  Geld 
Sklaven,  ilini  das  Land  zu  bauen. 
Otlisen  aucb,  den  PHu^f  7,u  xiehen: 
öu  bfstfllt   er  alles   wohl  '). 

4.  Als  er  nuii  in  seinem  Haus 
Süiitlicli  oingei'ii-htet  war, 
Dachte  er  in  seiiiem  Sinn: 
Meine  Speieber  sind  voll  Beis; 
Doch  wer  soll  sich  damit  nilhrpn  V 
Meine  Trahii    ist  vulJ   8t:hiimtk ; 
Ihnh  wer  soll  sieh  damit  zieren? 
Müh   und   Arlieii  ist  verloren 

In  dem  kinderlosen  Hause. 
Freud-  und  nutzlos  ist  das  Leben, 
Wenn  die  Frau  es  nicht  verschönt, 
Wie  ein  (Jarten  ohne  Blumen, 
Wie    ein  llninnen  fdme  Wasser, 
.  8ehmtiekli>s   wie  der  k:ilte  Reis 
Ohne   Mileli  und  ohne  8aly,  2). 
jBöIme  sind   des   Hauses  Stütze, 
I  Kinder    sind  die  Zier  der  Woh- 
nung — 
Also  sprach  er  zu  sich  selber. 

f).  Einos  Sidiünon  Sonnt^^jf  Mor- 
Kens 
Stand  er  auf,  als  noch  der  Thau 
Perlend  auf  der  Erde  liif,'. 
Kleidet  sich  in  Fest^ewand, 


Faltet  betend  seine  HSlndn 
Zu  den  Ahnen  und  zu  Uott., 
Sandte  seinen  Diener  aus, 
Ließs  den  tniuen  Nachbar")  holen, 
Dass  er  ihn  als  Freund  begleite. 

(5.   In  der  Hand  den   Reisestah, 
Der  rnit  8illierschmnek  liehUngt*), 
Wandert  er^  ein  Weib  zu  sucheuj 
Weit  undier  durch  das  Gebirge, 
Wandert  sich  die  Öohlen  wund, 
Setzet  simu'nd  iift  sieh  nieder, 
His  die  Kleider  ^}  durchgescHsen, 
Wandert,  bis  der  Kopf  ihm  j^lühtei 
In   der  Sonne  heissen  Strahlen, 
Wandert,  his  der  Heisestul* 
Kürzer  ward  in  seiner  Hiuid. 

7.  Wo  der  kühne  Mandanna 
Auch   nach   eirnun  Weibe  IVa^ 
Da  j^refällt  das  Haus  ihm  nicht; 
Oft  getllllt   dim  Haus  ihm  wohl, 
Aber  das  Gesinde   niclit; 

Oft  getaut  ihm  dieses  wohl. 
Doch  das  Vieh  gefüllt  ihm  nieht; 
Oft  gemilt  das  Vieh  ihn»  wohl, 
Doch  die   Erntefeldev  nicbt; 
Ott  geHelen  die   ihm   w<dd. 
Doch  die   Wnidemjdten   nicht. 
Und,  wo  alles  dieses  recht. 
Da  gelUlll.  die  Maid   ihm  lucht. 

8.  Als  er  so  in  schwerer  Noth  war, 
Hrtrt  er  eine  frohe  Kunde: 
In  deni   Gaue  Nalkunädu, 


^^^^Bwl  \{t 


1)   Untomehmende    KurgJiJrigluiigB    erwerben    ücti    mitaiiter  oigeno  tVldcr, 
«tieli   Häuser  iinil   jcrümlnii   iR>u«i   Familiaii. 
^  i>  \^\v  llimiiLs  btToitoii  v\n  s<'lir  crfriiiclMimim  Ocridit  rnui  jforuiit»Biior  MUi'h 
ttiiLs.      Ihiji<<clbo  winl,  mit  Zutlitil  vorsclik'ik'ucr  OowiJrai«,  kalt  vempoist  uirtl, 
iii   n»iiMii<itibliitt«ir  eiu^oHickcIl,  iiiif  U«»i."«!u   lEUt^eriomnHMi. 

I.3>    Aruva    (der    Wlssprirlo,     ti.    h.    <]or    Vertruupiismiinn    dns    n)i[u««i).      IMo 
Artiviu    orsclioineu    bei    aUiiii    wichtigvii  L«ib(MiMin|{«|pgi>iil)uit<'ii  als  Ab|{4«urdnet« 
and   Üoratbcr  von   FiuniluMi  uii«!  Ebiaohiou. 
4)    Kbi    iicbtj»citi^«»r,    Hi»itzi{;    xuLmfontk''r    ^ltll^,'er    Sttib    vm    Kbonholz    mit 
|iUbuni*'m   Kimuf  und  Hilbenieii   Jin   don   Orifl'  angpliilugti-n  l{tii|;««ii,   dnrrb  •»•»Idie 
|n»n  die  Fiii^or  sti-ckpu  kniiii.     JitT  Stock  ondiiKt  luiton  h»  fiu"  McB«hig?i|>it«p. 
&»   l>a»  llaui)tkli'idun){.'«st(k-k  der  Kurjci«  btt  vbi  übpr  <Hc  Knio  hjimbrt>icbc«nd4>r 
Uobormck  mit  rwtlioni  (Jürtrl. 
Bd.  XXXII.  41 


682 


Cfroeter,  Ute  laenler  <Ua  Kvrfftrolkat, 


1ji   \loxn  l'tit.t.'iinru|a  Hause 
Wohut    e'm    Mädcbori     rmdi    nw 

TujLfeiid, 
Cinii')ftwwa*)  du\  lioldu  Jungfrau. 

9.  AlserdiesesWortvei*nommen, 
Wandelt  Miiruliuuiu  der  Kühno 
Chmz  i^eniüchlich  mit  dein  FrtjundH 
Nach    dem  Haus   und  sotzt  sich 

nieder 
Auf  dio  Bank  in  der  Veranda  *). 
Cinnawwa,  diu  holde  Jun^d'nui. 
Hürie  8i'hn<dl  von  ilnx>nj  KoinrnHü ; 
Aus  dem  vollen  Wasserkruge 
Füllte  sie  ein  Öilborkännlein, 
Stellt's    auf  eine  Paiudanhnmtte 
In  domHi)fraujn  vor  doni Hause*), 
Breitel   eine  Palmlauhinatte 
Auf  die  Bank  in   der  Veranda, 
DassdioFreuudf  drauf  sich  sot/en. 

10.  Öpnich  die  holde  .lungiVau 

nuu^ 
Schüchtern     auf    der    Schwelle 

^tehend, 
In  dein  Zimm^^r  halb  sich  bergend: 
Nehmt    Ihr    uitdit    das    Wasser, 

Freunde, 
Das  ich  Euch  herausgebracht? 
Will  djis  Kllunlein  wieder  füllöu. 
Drauf  erwiedert  Mandanija : 
Gemo,  holdes  Miigdeltnii, 
Wenn  Dn-  stets  mir  Wasser  bringt. 
Wie  Ihr's  h<3ut.c  habt  ^'ethan. 
Sprach  die  Maid :  Ich  hring'os  Euch, 
Wenn  Ihr  alle  Tage  kommt. 
Maüdaniia  wusch  sein  Gesicht, 


Filss*  un<l  HAiide  mit  dem  Wass 
Und  vorlan^  keines  mehr. 

11.  Mandanna   der  Kluj^e  sit 
Nun  auf  die   Venindahank, 
Oeftnet  seinen  Mund  luid  .spncht: 
Ki,  mein  holdes  Miigdelfin, 
Wo  ist  Euer  Herr  Fapa? 

—  Ei,  mein  Viit^r,  der  ist  for 
Er  ist  im  Versimuidun^haus. 

—  Und  wo  ist  die  Frau  MfwnaJ 

—  Mama  ist  im  Trutferdorfe 
Zu    ner  Hochzeit  eingeladen. 

—  Und  wo  ist  der  Bruder  denn 

—  Der  ist  fort,  die  Stoi^  hinuul« 
Mit  den  Ochsen,  Salz  zu  hole 

12.  Als  zwei  Stunden  nun  vorb« 
Kam  des  Mädchens  Vat^r  he 
Mandanua  verbeujjte  sich 
Zu  des  alten  Mannes  Füssen. 
Als  zwei  Stunden  noch  vorbei, J 
Karo  des  Mädchens  Mutter  hei« 
Mandunna  verbeugte  sich. 
Als  zwei  Stunden  noch  vorbei,] 
Kam  des  Mädchens  Bruder  heil 
Mandanna  liegrüsste  ihn. 

13.  Und  der  Vat-er  fi-agt«  nu 
Lass  uns  wissen,  lieber  Freujid 
Was  ist  Eurer  Reise  Ziel  V 
Ileist  Ihr  nur  sO  zum  Vergnüge»^ 
Ihm  erwiedeit  Mandanna: 
Nuu,  Herr  Vater,  wie  ich  hör 
Sind  in  Eui'em  Hause  hier 
Ochsen,  die  Ihr  wollt  verkauf« 
Mlldchen  auch,  die  Ihr  wollt  ^eb 


i>  Gold. 

i?)  Mütterclien. 

'Af   IMo    Häusar    dor    Ktirg^    sind    vun    4ti!idrfl1iicbetti    ttrundjilftii    uint' 
schlicuuion    eition    kloinon   ulleiiiui  llnf,  d(<r  V(iii  cinor  hincri^tk  Yrrniuli   uint;r'M 
ist     Eino   nassere  Vcrantl«.    dio   tds  Kmpfiüigjtliitlle  dient,  niiumt  diu  FnnU  «W»  ' 
Ilnusos   ei«.      Die   Vonuidii   L«.t   mit   einer   lireileii,    niodri^'uu    Mtaer    oln|:rta**L 
deron  tiiilzoroo  Uekrönung  einen  bequemen  Siu  bivtot. 

4)  Für  Hindu- lioiiuchur   wjnl  Wnsswür   auin  Wh-m:!«»!»    dor  FQmo  in  «tiMi  Huf 
vor  der  EmpfAngshnlle  gesUdlt.     Eiu    be<lßfkti«i  Pitrttii  fülirt  in  di«Mm 
dor  vou  Scliuppcn  und  StuUungca  umgobun  L»t 


Oraeter,  tue  Lieder  des  Knrffvotkes. 


G83 


ISpracl)   (Jaiamf  ilor  altf   Maiiti: 
lAlli'   (»clisfti   kal)((   irh 
[in  der  Kej^enzeit  verkauft, 
]Vnd  die  Töchter  Jiaben  uns 
[In  dem  WonnemüUfl  v^rlosseti  '). 
[Itraiif  frwi*>dfii1   Mandminu: 
I  Mo^ei»   alle  ^liickljcb    leben, 
IWc'lcbe  Eiicb   verlassen   bab*'n ; 
[  Mein  sei   was  zurikkf^e blieben. 
Sprach  darauf  der  alte   Mann : 
Yat*r  ueanst  du  also  mieb? 
Dil»  erwiedert  Mantlarina: 
Wer  ein   holdes   Weib  >(esehen, 
Hurbt  den   Vat^-r  zu  j^ewinnen. 
Vtill  Bi'wmid'run;^  wi*ilt  das  Auge 
An    dem    Wuehs    der   schhmken 

Fahne-, 
Doch     die     l'jilnie     kurz     und 

scb  Ulileb  ti^. 

Die  verjyrissi  rruui  /,u  beh-achfeu. 

8pnicb  zn   ihm   der  alte  Mann: 

Wer    ein   Mädchen    mdimen   will, 

[Der    ^nebt  aueh  *<in   Unt.eqifaii«i 

'Und  im  Beisein  treuer  Nachbarn 


Wird  em  ew'^sferBiuid  geschlossen; 

Willst  Du    drauf  di<t   Hand    mir 

geben? 

14.  Also  sprach  der  alie  Manu. 
Und  er  sandte   Diener  aus, 
fjiess  die  treuen  NH<bbani  rufen« 
In   dem  tVisibj^oknbrten   Hause, 
In  des   Hauses  iuu'rer  Halle, 
Wird  die  Lampe  ani^ezüjidet, 
Welehe  von  der  De<;ke  hüngt, 
Bei  des   Hauses  Nordwestpfeiler; 
Dort  stellt  mau  sieb  auf  in  Kiühon 
Feirrlicb  die  Hiuid  «ich  reieherjd, 
Und  liesiegelt  das   Verbjbniss. 
Dann    bestinunt    uian    Ta>j    und 

.Stunde 
Für  die  seh(3ne  Hochzeitfeier, 
Und  der  Bräutigam,  beglückt. 
Legt,  ein  goldenes  Geschmeide 
AU  der  ewgen  Treue  Pftuid 
Um  den  Hals  der  schonen  Braut. 
Als  aeht  Tage   in>eb   voH>ei, 
Füiert  tmui  das  Hochzeitfest 


3.    Oävu   Fatü. 


1.  Kotttt  pijna'  kede  a.üava! 
1  niuga  \iü{{n  kei|e  ajjaya! 

j  Avadille  aijaya; 
ljr»ga-)  pöratacilaV 
I  liarävana  ^)  devanda 
l'Ut'**  I't*')i  tengici, 
xnrh^  padi  iftile  1 

2.  eävakü  madieira. 
,  l)jlvakü  kudii'ira; 

cAva    k»'i]ü  yettiei, 

bilva*  kodi  yettile. 
I  cÄvodü  panipadü 

tuLÜjüükatuJladü; 
[  naugakkonuliyalla. 


kaia<)  t5de  b&talla? 
kHni'*|bakki  *)  kürükofA* 
bäna  eutti  bandonde 
biiuii  eutti  bandiva. 

.'1   vui,  ningrtda  niakkada 
eüduv.ila  pommale 
tundi  ciiro  budda'tü! 
n n {u\i\\a.  k an na<] a 
k*'i   t^ippi   nola  biulda*; 
buddodaudü  pötiöle! 
Ni'irayana  devaiida 
tiltü  nia|o  itojjitü 
kaiinibottodanditü 
cidi   küdi  punado, 


1j  Di«    Kargiaocli^nitoii    ('ludna    ({nwüliiüich   im  April    un<l  Mm  stutt,    wenn 
[dio  KvbttiiUur  tntcknn  sind  und  liio  i'^ihliiHiKtt  nilit 

5?)  Kon.  >r>cyuU«,  Worth,  Wiinlc,  V*)r<liiiiLHil ;  vom  8.  yrH,'y»,  irürdig.       3)  Um 
'iptr   Wott«n  4)  S    Zi'il  .*»)   K.  rutli.  ftj  S.   pnknlii,  VojjpI. 


^H         684                          GraH«r,  die  lAfnier  d^  Kurgt>olkes.              ^^^^^^H 

^H         engarinji  kon<lilel 

kädükelloyandado                  ^^^H 

^H           4.  vui!  nangada  cattuni 

')              ji()ti|,'<'ili  pai(i**)mara  •*)             ^H 

^H         kallap:vi<^  baridjulü 

katti   triattü  todaie                ^^^^k 

^1         engariuji  konililo! 

hi'\w\c  poriiija'to,                 ^^^^| 

^1          kulnUaU'  kalatü 

(^ngurinji  kon4ile.                 ^^^H 

^H         kuinlii^yärii  krilutü 

ük  a  (1  ü '  ^Jk  ny  an  dado               ^^^^| 

^H         Turnhf*  niiüe  jn6l-)a'lü 

luaiijappuya  fiilinara             ^^^H 

^H         kiLjn'  bedü  kanjil.ü 

püniaratta'  kombülü             ^^^^| 

^H         nHllikn^)  cyfiinja'lü. 

patkdakkü  k:iiiyele               ^^^^| 

^V         noyi  pilHi  littaoi ; 

kottü  tundi  p«'ktiA1e              ^^^^| 

^1          äne  imjIh,  ti.u'ftya, 

nln<4a  cattü  koiKJira!            ^^^^| 

^r.         i  vnkkudft  kuiulnln 

7.   viii !  erinada  a.ijaya.        ^^^H 

^1          Duiga  ciire  huddini! 

niiiga  bilnda'  k'datü              ^^^H 

^B          |i(innridjre  kUkfii 

cunji  pima'  vokkubi               ^^^^| 

^H         Kuli*)kamrae  *)  dßvini  *') 

tai}(lüttü1adütira                    ^^^H 

^1        kjlliknt^adiciiü 

ayimnda  jabbüini                  ^^^^^ 

^H        mekiyii'todjya'tü 

Ana  tuotü  kon^jirn.                ^^^H 

^H        biile  eure  huddoiid(\ 

uia^ondü   pörutidü                     ^^^H 

^H        niiiga  eure  bnddira. 

niannii   jiiki   koTi(^i1.ü              ^^^^| 

^H           5.   pu|1iki)ttiidinjnk» 

niaeL'i])i«dp  tuctira.                  ^^^^| 

^H         vtikkadii  rani**))!«'»!*»; 

beyaniara  kettitü                    ^^^H 

^H         nmbak  tannjakn 

VOkka[)arii  tueiiru.                  ^^^^| 

^H         drada  canipöle; 

8.  vni,  ennada  n^'aya        ^^^H 

^B         tJrike  tnnnjuka 

ninnslndicea'  n«n-akii              ^^^H 

^1          dt;jüda  ciiiiipölf: 

buddira  ueraiigira;                 ^^^H 

^B         Tinapolc  njjaya 

indü  iccH*  nerakü                  ^^^H 

^K        ninga  budda'  kovvane, 

Närayann  devanda                  ^^^^| 

^H         ningada  caiiiptJle 

pada  ci^ri   kondira;                  ^^^^| 

^H         vukkakü  batütaS 

nule  icca'  nerakii                   ^^^^| 

^B           «k  jati**)naUa  *")  jotiim  ") 

mödutirolüva'lü                      ^^^^| 

^H         kei  biji  keda'tici« 

nera  iäudü  pön6ndn,             ^^^^| 

^1         &impule,  ajjaya. 

ttin<;a  t^iiidü  pupira!                ^^^H 

^m         N&räyana  deveya* 

kiiUii  pöua*,  kt'do  aj^jaya!      ^^^B 

H         iiinga<]a'  kGda'tici! 

uinga  kütfü  ke(jle  ajjayat      ^^^^ 

■         bRn»2)ga4ä  i"^)  banatülü  '<) 

„Bio non-%v».ld-»pitxo",  ein  hnher  Berg  !n  SSilkmu. 

^H                  1)  c-ktra.  Foiiid.         2)  Dio 

^B          3)  Knn.  nclli  kfi^n  tpbylUntlius 

cmblli-n)  ;  tJiLs  2or{iliitztin   dtoter  I'Vacht  Auf  <lcl[^H 

^H          erhitjstnil  Ft'lsoii  cJor  Burj^o  hoU 

dkl  Unidcht'  v(»n   WjJtllirJüiduu  scXn.          4»  I'ftl^H 

^H           vati,  <Jutntiti)iti  doü  (^'ivft.           5) 

1  Ammo  Kau.  amnin.  Mutter;  8.  Ainlilkft.  Atnliik^^| 

^H            MutU*r;  ein  Namo  der   l'ilrvati. 

C)  Ooiiitiv  von  *\M,  Göttin.       7)  KäH-witiJH^I 

^H           ein  zorHtr>rcitdt>r  Starmwind. 

8)   ^ani,  Kattirn;   Mbügeschlok,          9>  B.  Kut^H 

^B           Art,        1(1^  Knn    pit.          11)  Ai 

?c.  vom  S.  jy6ti,  LRm[>o.         18)  8    vaiia.  WiiI4^H 

H            13)  Kan,    kft<.lu»   WUdiiks.        14) 

Ijocntiv  von  VHiia;    Kan.  vuxAdAlli.        K»)  1*311^^1 

^^          Art  Picus  iiiillca,  S.  Aln.         IG) 

Knn.   Haum         17)  (irit.  Su<it  du4  kk4n,  W»]4^| 

m 

Graeter,  die  Lud»  daa  Eurgvolkts. 


Todtenlied. 


685 


1.  Wehe,  Du  bist  hingeschieden, 
Wehe,  Du  drtluii,  mein  Viiter! 
Was   soll   noch  das  Leben  mir? 
Hin  ist  Deine  edle  Seele! 

Und  das  Theil,  dsis  Dir  jLfewilhrt 
Von  des  Alleilukhstpii  Miiiid, 
Ist  dahin  und  awt"j(ezt!hrt, 
Und  kein  w*-itres  Theil  heschieden. 

2.  \\n-   df'iii  Ti>do  graute  Dir, 
Hiengest  liebevoll  um  Lehen  j 
Doch  umsonst  war  DeinVerlimj^'en, 
Deine  Seele  ist  dahin! 

Allf,  die  geboren   werden, 
fc?ind  zum  »Sterben   nur  giiboren. 
Itiistlos  eilen  hi;i   die  Jahre; 
Ach,  wie  schnell  enülohen  Deine  1 
Wie  der  stolze  Königsmu* 
.SUttlich  kreist  im  Himmolsrauni, 
.Schweiftest  Du  umher  auf  Erden. 

3.  Weh !  der  Kranz  der  schönsten 

Perleu, 
Unsrer  Kinder  llalsgeschmeide, 
Ist  zem'ssen  und  vei^streuL 
Weh!  der  Spiegel  klar  und  helle 
Ist  eiithdlen  unseru  Hilnden, 
Ist  in  Stücke  nun  zerbrochen. 
AVeh!  des  Höchsten  FeuerMumnien 
Schlugen  an  der  Derge  Riesmi, 
Seinen   (iipiel  unversehens 
In  die  Tiefe  niederschleudemd. 

4.  Wie  der  Feinde  böse  Rotte 
in    Friedonsstlitten    ein- 

brielit 

FÜnd  die  Hiiusbewolinnr  tödtet, 
I  8o  Ist  Gott  der  Herr  gekommen, 
AViü  ein  Diflb  in  finstrer  Nucht. 
I  W4e  des  Berges  blum'ge  Triften 
lln  des  Sommers  heissen  Tagen 


Leergebrannt   und  üde  sttdm. 
So  ist  unser  Haus  verödet, 
Vater,  durch  dein  schnelles  Ende  1 
Wie  im  Juni  Stui'raestoben 
Der  Bananen  saft'ge  Stumme 
Knickend  niederstreckt  zu  Boden. 
Also  wardst  du  hingerissen! 

fi.    Wemi    des    Regens  schwere 
Fliithen 
Uns  din  Hütti:'  weggerissen, 
Drin  wir  unser  Brennliolz  bargen, 
Ist  das  ganze  Haus  voll  Klage'); 
Wenn  in  Trüumier  illllt  die  Haile^ 
Drin  die  Bürger  sich  versammehi, 
Ist  die   gsmze  Stadt  voll  Klage; 
Wenn  gebrochen  ist  der  Tempel 
Und  der  Vorliof  leer  und  öde, 
Ist  das  ganze  Land    voll  Klage: 
Also,  Vater,  hat  Dein  Tod 
Unser  Haus  eriüllt  mit  Khige! 

C.  Wie  der  Lampe  schönes  Licht 
Ausgelöscht  wird  mit  der  Hand '-), 
Also,   Vat^er,  hat  der  HeiT 
Ausgelöscht  Dein  Lebenslicht. 
Wie    des   Urwalds  stol/er  Riese, 
Den  das  Eisen    nie  berührt  hat, 
Mit  di'V  Wur/.el  ausgerissen, 
Krachend  niederstürzt  zu  Boden ; 
Wie  das  schönste  Blatt  der  Krone 
Von    dem  Blüteuhaiuue  Campak 
Allgebrochen  lallt  zur  Erde, 
Also  wardst  Du  hingerissen! 

7.  In  den  Tagen  Deines  Lebens 
Warst  Du  unsre  st^irke  Stütze; 
Un.ser  Feld  hast  Du  be]itlanÄt, 
Hast  des  Hauses  tinmd  goleget, 
Und  den  edlen  Bau  vollendet 
Bis  zum  Dach  mit  feinem  Schnil^- 
werk. 


li  AVomi  doA  im  Suminor  gofftUtc  uuU  in  Schuppou  aufp^spoicherte  Urea»- 
Lihola    wiilirtin<l    «inr  Ke^nnzoit    niu»   wird,    Ist    es  (nni  unmöglich   diiMolbo  wicdpr 
trocknen.  2)   Diu  Iliitalns  Uliuijit  uiu  uiu  Liulit  tiiu,  «judurn  lunclioii  du- 

«Ibe  durch  Wtih(.-ii  ttiit  <)<ir  llut«d 


H^        666                         GraeUr, 

die  Lieder  de*  KurgvoU'fn.              ^^^^^^^| 

^H           8.  Wehe!  Wi'liol  j^ostom, 

Vater,      Mork'un,  'deich  der  gold'nen  Soni^H 

^^k         Sttiikest  stöimeiiJ  Du  divniiuder;      Sclieidend  in  den  Abendwolkwi. 

^H         Hniitp  stiihsl  Du  vor  di'H                                                                          ^^ 

Füssen      Siiikrsl,  Du  hinab  in*s  Grab!    ^^ 

^^         Des     ullintlclitV'co     Heiri]     luid      Welif!  Ihi  !ji>^t  hingeschieden I^B 

^^^^                       Schöpfers 

Wehn!  I>u  duhin,  mein  Vaterf^l 

^^^^^ 

Kaveri  k  a  il  n.                                 ^^^H 

^H            1.  B&]o!  hulo  naiigadu 

nadiina'  paviita'ttL                ^^^H 

^H         dev»'!  biilo  Madiiva*! 

3.  Kiuvri  kailakkondn             ^H 

^H         pnf.to  ba^o  curiju! 

cinnanc  kadab'ipa?  —          ^^^^^ 

^H         kildlo  ba|o  iraiinura  < 

M\i\i\n\  pariuidilü                   ^^^^H 

^H         i  binninv  mida'lü 

andü  bava'  vodevanii         ^^^H 

^H          \y^m\   blilo  jabhünii ! 

bericittü  n6tici.                     ^^^H 

^H          jabliiiranda  bnniilü 

bf^-^ikära'  niandri^^tia '-')         ^^^H 

^H          ponmiule  Koda\n[ilü 

kootarinji  k<mda'iü.               ^^^H 

^H          punnernnr^ü  kfinibüiü 

Taee » »):lri » »)rtt"  knnyikü        ^^B 

^H           nu]>pivt:ut]ji  iiüdülü 

vale  »ilayacitü:   —                       ^H 

^H          mulümi  pavutirdü  ') 

vui!  yendakka  Taccilri.             ^H 

^H          arenditariviro? 

Kaveri  kadapükü                  ^^^H 

^^             2.  Braninxiri  ^)  mululü 

peddoiii  paniyAndu,  —        ^^^^| 

^H          inüla  kaum  Kävm 

mantioyanda'  ktmdtllü          ^^^^| 

^H          bange  pare  nikla'lü 

mänjappeya  pdmura            ^^^H 

^H          kuim  kere  nalMlü 

pninara  koranditii                  ^^^H 

^H          nuiinmiy'')atto 'j  piiHitü 

peddoni  pat^iyariijii,               ^^^H 

^H          mAy*)aie  bulanda'tii 

endappaiie  äkene,                 ^^^^| 

^H           dtmdü  kei  vodandatu 

T;vcanra  knnvivü                ^^^H 

^H          Kav^ii  Kanikeyo 

peddAni  pani  kei)u'.             ^^^^^ 

^H           elli  baiidü  kitdici  ? 

kej.)i   pain  tütHltti.                 ^^^H 

^H           räntjlunii'ula  patiilü 

urü  ntidü  küditü                   ^^^^| 

^H           bojjl   kor}e  can^^ama'  ^) 

[latüra  bivliciiü                      ^^^^| 

^H          iiUinji  poi'ata'to 

d6i)irjittolakkü(t(i                  ^^^H 

^H          tekk^tü  inogabocci 

Kaverikkü  t/iiüna'.                      ^H 

^H           KiVv^ri  parinja'iü. 

4.  döiii  küfti  kovvnkU             ^H 

^H           m«'lü  nalla  Kävrri 

ennandü  koravaiia,  —          ^^^H 

^H           nadilna  pAviita'tii, 

endeni  ])arauditü,                  J^^^H 

^H           bo]lo  toD^jodatitü 

niiVnika  M  abmißt  ü                 ^^^^| 

^H          bA<jeraiulü ')  btücuiubv 

L)pü'3)U(}i'^)  Mfipabf         ^^H 

^H          corcnge  muricitü 

t;lnnDkü<)i   bondiila?             ^^^H 

^H          klterandü  beccönde, 

eudetu  paranditö,                 ^^^H 

^^1                      li   VurtLuiltu,  viftn  S    Ii1ih):h,  'riicil.            2)  Dmlinui^fi.            3|  8.    uuuu^^H 

^^H             Froiirlc.  Liüho.         4l  Ahli(tiv<']nluu(,'.         U)  riH^tiusi'.«.  KortoUcii        R)  S.  i»i&ii({ll^^| 

^^1             «liw  ZuMiniioiMikotnniiMi,  iÜp  V 

cruiuigung.       1}  ^    MiAcn,  Thi'U  utid  K|;    cnfi^H 

^^1             zwei.          t()   S.  niRiitn ,  Mini.sl«r.          ^\  AcciiMtüveiMlung.           tO)  Ucrii.   klupl^^ 

^^1             liümmcrii.            Ili    IHo    Aris 

oilor    Airlü    M\s    MnUlmr  siml    Kimmcricuti«    ^H 

^^1            Schmiede.        1^)  Kamm         l.'i)  ßnrl;  ciputAiU  Mn|>it|r,  Mitpilk' tnUütrHmmufu  R^^l 

^^^^^^^^^^r         GraHer,  tli«  Uedtft  tU»  Kurgvollc««.                           (3^7     ^| 

^m    Mupalera  kiinyina 

cipü  tadi  Mapjije!                        ^^^H 

^1    Aluyaci  k/iküuii'. 

adangi<niia  Ma]i:tle!                      ^^^^| 

V    alli  bandü  nindiiü, 

.saniliaia  pHoyiiku,                       ^^^^H 

iiudü  biiVii'  viirleviin^'ü 

doni   knili  kovvaijdu,    —           ^^^^| 

aclda  budditoddatü :  — 

ondappane  aeila?                         ^^^^| 

v\ii!   endakka  vodevaiiP, 

eipü   iadi   Mapale                         '^^^^1 

dö^ii  ko(titf^ppakü 

duni   kotti   kHn«lu'tib                   ^^^^| 

sanibalu  *)  pi'riiiajjKju,   — 

KävAri   kailap]ui'dü                       ^^^^| 

eijd**fH   par.mdiiü;  — 

uniiane  ka(]aiiapa.                           ^^^^| 

TJ  i  e  K  ä  V 

^riffthre.                                        ^^^H 

1.  Lidi',  ü  leliü,  iiiLsei'  (vntt! 

3.  Wie  baut,  eine  Fähre  man        ^| 

Lebe,  ^osser  HeiT  und  Goii! 

Ueber  diesen  grossen  Htirom?          ^| 

Ijfdi'  als  Küni^^  8omie  du! 

Als^i  s]»rai;h  der  Landesfüist,            ^| 

IjcIi*  als   Koni*:!'!!!,  0  Muud  I 

JSinnetuI  stund  am    Liter  ta*.                ^| 

Alb-r  Königi'cit-be  Jvroii 

Mit  dem  Kan/Jer  spricht  er  nun,       H 

Ist  das  kleine  Bertrlaiid   Kurg. 

Lauschet  seinem   weisen  liatii,          ^| 

Pieses  Land  hat  /.wülf  Pisti-icl« 

•Sendet  einen  Hot«n  aus                    H 

Und  der  Gaue  füiifunddroissig. 

Nach  dem  klugen  Zunmermann :       H 

Weisst.  du.  wer  das  Lsmd  zertbeill 

„Höre.  Meister  Zimnieniiaun,             ^| 

In  zwHi  Hülften  scbün  und  gleich? 

Mach'  ein  grosses,  st^lrkes  Doot       H 

Für  lue  Kav'rifiihrö  mir!                    H 

2.   Aus  des  llraliinas^iri  8chooss. 

Iji   dem  hidit-ii   15ergeRforst                   H 

Aus    dor   schroffen' Felsen  KJuJ't 

Wuchst  der  Uampakblüthcnljaiun,        H 

Springt,  ein  Quelienpatir  ans  Licht, 

Hohl'  mw  aus  den  IMüthenbauni,       H 

H     Kavrri  und  Ksuiake, 
H    Hmniu-n  klar  luid  wundervoll 
Und   die  Silberbiiihleiii  '/.w<.;i 

Mach'  ein  feines  Boot  darauü!"         H 

Also  sprach  der  Landesfürst,             H 

Und  der  Meister  macht  da^  Booi.        H 

Tri.'fleri    sieh    nach  kurxftni   Latif 

Als  es  nun  vollend(.'t  war,                  ^| 

All  des  stpilen  lleiges  P'uas 

Strömt«  alles   Vrdk  herbei.                 fl 

In  dfiu  grünen  Pänduthal  *). 

HtHsen  MeeiTohrstricke  aus,              ^| 

H   Weiter  eilt  der  schöne  FImss 

Bauden  sie  ans  neue  Boot,               ^H 

H   Und  zerf  heilt  das  Bergland  Kurg, 

Zogen's  an  der  Kav'ri  f?trand.          ^^ 

H   Wie  man  eine  Kokosntiss 

^1 

H   In   /.wei  gleiche  Tln^ile  bricht, 

■1.  ,Aber  zu  der  FUhre  Werk         ^| 

1    Wie  die  Goldoi-fingp  man 

Fehlt  mir  Eines  immer  noch;           ^| 

In  zwri  gleiche  Sfüeke  IrRunf, 

Htdt  den  starken  Fähnnann  mir,       ^| 

'        So  zertheilet   »»r  das  Land. 

Holt    den    brul\'cti    Mapille  ^),              ^| 

^H            1)  S.  MinbitlA,  Lohn 

^V           S)   Khicr    brnhfnnniscIiKii   Ku1h<1    xufol^o  sollcti  die  PAnilii«  audi  imch  Kurg         ^| 

^B  pckommcti   Motii.     Kiniiru   bruhtiinnisirto 

Kur(!)i   hehaupton  sui^ar,   ilnu   sio  selbst         ^H 

^H  von  il«<ii   PüikIii»  abstiunttiL'tt. 

■ 

^H            '^'\    Die   Miipillf»   oder   Mo|iIh.'«,    NHciikomiiion    HrnhUchcr   Kitiv^juidornr   und          ^| 

r"           "J 

^^^^^^^^^^^^^r  '^  T 

^V      5gg                          Graeter,  die  f Jeder  des  ^^^^^^^^^^^^^^^^^^M 

^H       Von  der  Küste  Malabars!" 

Ihm  erwiedert  d'rauf  der  Fürst,  ^M 

^H       Also  sprach  dor  Landn sturst^ 

«Miipille  mit  sti'auunem  Bart.       ^| 

^M       Sandt-e  seine  Bot^ii  aus, 

Mi'ipijle,  für  dieses  Werk,              ^H 

^B       Und  der  MüpiUe  erschtiinl.. 

Deinen  Lohn  hab  ich  erhöht:      ^M 

^H       No'igl.  sich  vor  dem  Laudeshonit, 

Geh'  und  mach'  die  Fähre  mir.*  ^| 

^M       Lauschet     soinem    Woi*t     und 

Und  der  starke  Mapil.le                 ^M 

^H                             spricht  r 

Bpfinnt  das  dicke,  straffe  Seil,     ^H 

^M       ,Wenn  ich  Eurer  MajesUlt 

Dran  das  grosse  Eisbaamschiff    ^| 

^M       Diese  Filhre  macheu  soll. 

Täglich  gleitend  hin  und  her,      ^M 

^M       Bitte  gebt   mix  höhern  Lohn, 

Uebcrsety^end  ^oss  imd  Mona     ^H 

^1        Als    mir  bisher  ward  zn  Thtnl." 

iS^uu  die  Kaveri  betört.              ^M 

^f                                                5.     Batte  Fatü.                                   ^^| 

^M        Lell^hil  pädite, 

kolelli  koiida?  —                   ^^^^| 

^M        pökana  nnngn! 

kokka  nialelü                            ^^^^| 

^M        lülli'lal  padite. 

kodi  Cilnja'  tdra',                     ^^^^| 

^m        pokano  nanü  l 

kübbümi  nutita'                       ^^^^| 

H          1.  C«unbü  dudikortü 

turn,                            ^^^H 

^H        tulelli  kondu?     - 

ävija  ^)  notita'                           ^^^^| 

^1        bangadü  uuiccuijdu 

biingüna'  Iura;                         ^^^^^ 

^m        balamban  iolü, 

eeinVm  dudikottü                     ^^^^| 

^M        ilküdä  kodanda 

k^läeü  htlla'l  —                      ^^H 

^H        oda  bari  tölü; 

4.  illhiji  kottüua*                   ^^^^^ 

^H        cembü  dndikotiü 

kottelli  k6epa?  —                  ^^^^H 

■        tomci,  bäk'l 

nangada  vodevanda                ^^^^H 

^M           2,  Ccmhü  dudikottü 

dcvadi  ko^pa.  —                    ^^^^| 

^M        k ereil i  kondaV  — 

illinji  piLdüna*                           ^^^^| 

^M        Diekyi  tixiiynttü 

patelli   koepa?  —                    ^^^^H 

^M        ktny6lij)iitrih 

uiant  Malf'natü                         ^^^^H 

^M        cembü  dtirlikottü 

iingivdi  koc^iia.                          ^^^^| 

^M        kt^ruui,  balu*! 

yengi  dvani  ^)  b&ro,                 ^^^H 

^H          3.  Ct<ni])ü  dndikotiü 

koji  koröle?                            ^^^^M 

^^^^^ 

^1 

^^^^^^^       Ijellela!    siti^'et  eins,   hisset  iuih   wandern!                           ^^^^| 

^^^^P             Lellöla!    singet  eins,  luss 

et  mich  mitgehn!                         ^^^^| 
liifTvr ,    wuU'ho    Ii>iti]iUiit'MirU    «nlluitKr    dpf^^^ 

^H           1iiiiiiino«liiii!'>c1)or    Iluiidolsloiito   uw\    Ep 

^^1            iiidisriioii    Kiistu    wohiiuii.      Kiiii};c    Mi>{ 

[■livriimiliuii    ItvkjinKiu    stur  Zvit    der  U4^^»||^^H 

^H          Lttudoroicu  in  Kur^,  wo  ^iu  iliu  K;il1<:' 

o[)Hiu>z«)  «rliinkUrt«!!.                                  ^^^^^M 

^^^                  1)  fikäva,  dur  Uiinmd.         "£)  dh^niti,  SekalL                                             ^^^^^M 

GraHer,  die  Lieder  des  KurgvcXhet. 


680 


1.  Wie   will!  dah  Fell  gemacht  für  eine  Trommel?  — 
H«H-lits  oiiK'   Himt  vom  Rothütfen  *)  ilt<.s  Urwalds, 
Liüks  eine  Haut  vom  GniiuiÖt^ii -)  des  Dorfw^Uds; 

Das  wllr*,  mein  Bursche,  das  Fell  für  die  Trommel! 

2.  Wie  macht  die  Schnüre  mjm  für  eine  Trommel?  — 
Suchet  Lianen  tim  Bilumn  sifh  schlingend; 

Das  gieht,  o  Bursche,  di<>  Sclmüro  der  Trommel! 

3.  Wie  macht  die  SchlHgel  man  im  eine  Trommel? 
Jiteonohr  im  diihtftsien  Jjmgol  gewachsen, 

Krumm  im  der  Wurzel  im  Erdi'eich  versinkend, 
Kniram  an  der  Öpitae  gen  Himmel  gerichtet; 
Das  jjneht,,  o  Bursche,  die  ÖclilRgel  der  Troimuel ! 

4.  Wo  \\nrd  die  Trommel  gehört,  die  wir  schlugen? 
Bis  /.um   PuhisLu   vom  Fürsten  des   Landes. 

Wi«  weit  veraimuiL  iniiii  den  Sang,  den  wir  singen? 

Bis   in  die  Märkte  des  Malabarlandos. 

Hingt  denn  aus  voller  Bnist  liebliehe  Lieder! 


1,   Bälo!   balo,  nangada 
deva'!  bälo,  Mndevu! 
patto  balo,   ciiriya'! 
kil«|i>  hi\lo,   cannura"! 
biinii  balo,  jaldmmi! 

2-  i  hümira  midalü, 
j  al j l) aruT I d; i  bil in i )  ü . 
j!imbud\ijialü!la'lü. 
eijnbattftrü  rajiya 
Kunti  devi  niakkajo 
ruja  palta  bunda'tiL 
adangondü  iviuii 
d»''V)u]u  dayagondu* 
i)i'\\x  nein  ^^läiti  •*) 
lilii  \iii\yx  bavado, 


nanira  ratü. 

pommutta  cavandmle 
nmllepi'ivu  pongalo 
rani  pa^la  Iiavaku, 

3.  oera  dundü'M   katliuui' 
Ingri*ji  •')  luldara »') 
|/ün'')do]iiti  *)  cmjidam  ^) 
Ijärda'")  säba'^)  boimbjmü 
catturan'-)a*]ukitü  '^) 
miturat'*)05  iy»*)äyi'*) 
kalti  keiyü  m^lilci 
]  \  o  »nb  A vu  ta  nat  t  it  u , 
gcdda  gedda  sUiielü, 
Kanira  daysigonda' 
bfinii  dumba  mtmpole 
sim©  dumba  vokkalii; 


!>  Kj,'.  mucra,  Kan.  miiKyo,  «>iu  prijsscr  bramior  Äff»»,  dor  nur  in  dun  Bürj;- 
!  wiil*li<ru  ifcfuufleu  wird;  »ein  Floincli  ist.  ein  Lcckorl»i.süuii. 

2)  K.CK1«,  ilor  graue  oder  HaiiumHii-Aflo  (Sumnoptthccus  eiitcllas  lliilT). 

3)  Pas  VilÄyat,   KiiroiJ«.         4)  S.  .l«»i.tu,  lIo«r        5)   ICiik'lLsh.        Ol   BiihÄdiir 
1  T)  Oold.  8)   IliinlusUiiii    t;»i.j,   Um,  Heim.  1»)  II    »ttnlnr,   K"lc1mutit>,   Jl.ir. 

Bv)»roUT.  10)   l^rd.         11)  1!.  snlnh,  IIciT.        Vi)   I»k<   Fuin«lii         l.'li   Uatcr- 

[  worfoii   ImJirtiil.  W)  Kor  Frounde,   vom  S.   inUr»,  1&>  Schuta  K.  liopo. 

,16)  K.  ttgi,  ifvwordon  aoicud. 


690 


Chraeiery  die  Ideder  tles  Kurgtfolhet. 


tot-a  dumba  püpole 
vokka  dumba  makkalü; 
manjappea  püpole 
kei  bäla  pera'tatü; 
pommuttu  carampole 
raulle  püvü  pongalü; 
malligera  püpole 
pongakella  keimakka; 
devakadü ')  mäm  ^)büle  ^), 
pundajd  perapala; 
Kavßri  manapole, 
nelakki  perapala; 
Ranira  dayagonda' 
i  deja  janakella 
vondandü  koraville; 
tan^ane  polevala. 

4,  pondoppi  caradfira 
ken  *)gudare  ^)  kunyikü*') 
ponjinü'')  bigititü 
bendattittelattitü, 
dandü  katti  ninditü, 


bümi  patta  bi\nda'tü. 
tannada  caturana 
keicere  pudicitü, 
küdüvale  kütitü 
taima*)  pßle")  rA.yanda*") 
nay  **)adaki*2)  kowala; 
beppala  bo^yella, 
kenga(Javü^*)  kunyira 
inundoläkü  beccatü. 
beinibäme  padeyolü 
pennarinadakitü, 
gövü**)  cere  buttiitü, 
devi  patta  bavaka 
i  loka  janakkella 
vondända  l)haya  ^  •'*)ville ; 
anagoi.idü  raniyü, 
devada  dayagonda* 
taniiane  poleva<)a'; 
pommale  kodava'ra 
kätü  rakshe*'')  macladü. 

Cokanda  Appaya.   1839. 


Das  Lied  von  der  Königin. 


1.  Leb',  0  lebe  unser  Gott! 
Lebe,  grosser  Herr  imd  Gott! 
Leb'  als  König,  Sonne  du! 
Lob'  als  Königin,  o  Mond! 
Land  der  Väter,  lebe  hoch, 
Land  als  Lohen  uns  vererbt! 

2.  In  den  alten  Tagen  herrschte 
Kunti  ^ '),  Mutter  der  fünf  Pandus, 
In  den  sechsundfünfzig  Reichen 
Des  bei-ühmten  Jam])udwipa. 
Doch  in  unsern  Tilgen  herrscht 
Durch  des  Allerhöchsten  Gnade 
Auf    dem     hehren    Thron    von 

England 


ünsre  edle  Königin, 

Strahlend  wie  ein  Kranz  vonPerlon 

Lieblich  wie  die  Jasininblunie. 

3.  Und  der  grosse  Herr  und 
Führer 

Ihrer  tApfoni  Siegesheore 

Pflanzte  auf  in  jedem  Lande 

Seiner  Königin  Panier, 

Und,  divs  Schwert  in  starker  Hand. 

Nahm  er  ein  die  Länder  alle, 

Und  erobert'  unser  Kurgland. 

Das,  dem  Sternenhimmel  glei- 
chend. 

Voller  Dörfer,  voller  Häuser, 


1)  Vom  S.  deva,  Gott  und  dem  Kan.  kiVhi,  Wald;  ein  hoili^or  Wald,  der 
nio  hrtretcn  wird.  2)  in:\nü,   Damhirsch  (Axis  mnculnta).  3)  polo,  ploich. 

wio.  4)  Kan.  kern,  kompu,  roth.  .'>)  kudiire.  Tford.  6)  Dativ  von  Icuiiyi, 
fin  Juiijrcs.  7)  II.  jinu.  jmi.  jina,  Sattol.  8>  tanü.    Gen.  tanna.  or  solhst 

1»)  |M>lo,  plnu'h.  10)  Genitiv  IMiir.  von  rAya.  KönJij.  11)  S.  nyäya,   Ket-ht. 

12)  ndakU.  aiLsUbcn,  hnndhahon.  —  Kr  .spracli  Recht  ühor  Köiiijjo  j;loich  ihm 
selbst.  lii)  kcn,    roth    und    kad.-ivü .    Klch    oder   SanilxT    (Ku.<i.a  AristotcliN' 

14)  S.  g«'».  Kuh.  1.'))  Furcht.  16)  raksha.  rakshaiin,   Schutz. 

17)  Konti  oder  Kouli-dcvi. 


Oraeter,  die  Ueder  des  Kurgvolkes. 


691 


Häuser  voll  von  schönen  Kindern 
Wie    ein  Garten  voller  Blumen, 
Jungen  Milnnem  schön  und  statt- 
lich 
Gleich  dem  Blüthenbaume  Cam- 
pak; 
Stralilend  wie  ein  Kranz  vonPerlen 
Sind  die  Frau'n,  die  Kinder  alle 
Lieblich  gleich  der  Jasminhlume. 
Wie  das  Wild  im  heil'gen  Forste, 
Wo  man  nie  die  Flinte  feuert, 
Also  mehren  sich  die  Heerden. 
Unser  Land   hat  Reis  die  Fülle 
Gleich    dem    Sand    am    Käv'ri- 

strande. 
Durch  die  Gunst  der  Königin 
Leiden  keinen  Mangel  wir, 
Leben  alle  froh  und  glücklich. 


4.    Reitend     auf    dem    stolzen 
Streitross, 
Zog   des  Heeres   tapfrer  Führer 
Aus,  die  Lande  zu  erobern; 
Sitzend  auf  dem  Thron  der  Ehren, 
Richtet  er  die  Könige. 
Wie  das  Reh,  vom  Blei  getroffen, 
Fielen  vor  ihm  seine  Feinde. 
Als   der  Held  mit  starker  Hand 
Hingestreckt   den  Königstiger*), 
Lebten  alle  Heerden  glücklich. 
Sicher  leben  alle  Völker 
Weit  und  breit  in  den  Gebieten 
ünsrer  edlen  Königin. 
Lange  lebe  sie  und  glücklich 
Durch  des  Allerhöchsten  Gnade, 
Schirmend   unser  theures  Kurg- 
land! 


7.     Kinderlieder. 


Des  Raben  Hochzeit. 


Ruf  Rab!  Rab!   o  Schwester! 
Wann    ist  's  Raben    Hochzeit,    o 

Schwester? 
Morgen  früh;  s'ist  ein  Sonntag; 
Der  junge  Geier 
Ist  den   Fluss  hinab; 


Der  junge  llal) 

Ist  fort  und  holt  Dickmilch; 

Der  Brodfrucht=')-kari  '^) 

Kocht  flCada  cada". 

Der  Kürbis-kari 

Kocht  ,guda  guda". 


Im  Original  scherzhafte  Alliteration: 


Käkü  kakeka! 
kakera  mangalokeka? 
niile  polaka  nsiraci; 
küdüvanda  kunyi 
polt!  kutta  p6ci; 
kakera  kunyi 


morükü  poci; 
cakke  kari 
ca4a  cada  beva, 
kum}>ala  kari 
gu(la  guda  beva. 


\)  Tipu  Sultan.     Tiim  hoduutut  Tij^cr. 

2)  Jiu-k-fniit,  Fruclit  clor  Artocarpus  intuf^folin. 

;j)  Ein  würziger  IJrci.  der  »il»  Zu|;nbo  zum  Knis  pofrosson  wird.  Dio  {ro- 
(juwöluilichstun  Hostandtlifilo  desselben  .sind:  (V)c«>snuss ,  Injjwor ,  Coriauder, 
Cayeiuu'-PfortVr  un«i  jrcschinolzonc   Itutter  mit  (iomüsen  «»der  Flei.sch. 


692 


Chrtuter,  die  Lieder  des  Kurgvolkea. 


Das  Kind  und  die  Turteltaube. 


Turteltaub',  kutta'm,  kutta'ru ') ! 

Wieviele  Kinderlein  hast  denn 
du?  — 

Vier  oder  fünf  hab  ich  ausge- 
heckt — 

Wo  hast  du  die  denn  hin  ver- 
steckt? — 

Droben  im  Baume.  — 

Seh  keine  dort; 

Ist  wohl  der  Rab'  mit  ihnen  fort? 


Kutta'ru,  kutta'ru,  tördka! 
ecc^ü  makkala  pettiya?  - 
nManji  makkala  pette.  — 
petta'  makkalelliya  ?  — 
kombüra  ko4ilü  becce.  — 
alli  kämbadilla; 
käke  ko^tjü  pöcoyenno? 


Halt  Regen,  halt! 

Hält^)    ein  Mann   in  BSngünäd;      B^ngülobba  bSnguva; 
Singt  ein  Mann  in  P&4iiiä4:  Pa4ilobba  p44uva: 

Halt!    Regen,   halt!  böngü!  ma]e,  bßngü! 


Die  Finger  einer  Hand  zu  zählen. 

Man  gibt  vor,   an  den  5  Fingern  der  Hand  eines  Kindes  auf 
10  zu  zählen. 


Kleiner  Finger, 
Gold  Finger, 
Ringe  Reihe, 
Neune, 
Zehne. 


anibera, 
konibera, 
onakand  *) 
oirabadü 
pattü. 


Wiegenlied. 

Jüva,  jüva*),  Kindelein!  juva,  jüva,  Kindelein, 

Wenn  die   liebe  Mutter  kommt,      Wenn  der  liebe  Bruder  kommt 

Gibt  sie  ihrem  Kleinen  Milch.         Bringt  er  ein  hübsches  Vögelein. 


jüva,  jüva,  Kindelein! 

Wenn  der  liebe  Vater  kommt, 

Bringt  er  eine  Kokosnuss. 


jüva,  jüva,  Kindelein! 

Wenn  die  liebe  Schwester  kommt 

Bringt  sie  eine  Schüssel  BreL 


1)  Nnchnlimung  des  FlQgolsctiliigos,  odor  dos  Girreus. 

2)  Wortspiel.  „Itcngu"  hoisst  „halt";  „pädü"  heisst  ,^ing".  Dio  xwci 
Distrikte  UcngUnäd  und  Pndiiuid  sind  durcli  doii  K&vcri-Fluss  vuu  ciuaudor 
getrennt. 

3)  Das  9  und  10  „derer  vom  üna"  (Maloyali  Erntefest),  wu  im  Uoigen 
getanzt  wird. 

4)  Kanaresisch  ,Jöjö";  friuizösiscli  „dodo";  deutsch  „aya  popaya". 


Oraeter,  die  Lieder  des  Kurgvoihes. 


693 


jüva  jüva,  kimyiyß !  ') 
kunyir  awwa*  bappaka*) 
ceppu  mole  ')  kondaku. 

jüva,  jüva,  kunjiye! 
kunyir  appa*  bappaka 
kott«*)  tengi  kondaku. 


jüva,  jüva,  kunyiyß! 
kunyir  anna'  bappaka 
citte  pakki  *)  kondaku. 

jüva,  jüva,  kunyiyß! 
kunyir  akka'  bappaka 
catte  puttü  kondaku. 


Der  alte  Brahniane. 


Sag  einMUhrlein,  sag  ein  Mährlein, 
Alter  Priester,  sag  ein  Mährlein ! 
Was  soll  ich  sagen  denn? 

—  Erdenklotz. 

Sing  ein  Liedlein,  sing  ein  Liedlein, 
Junges  Küchlein,  sing  ein  Liedlein ! 
Was  soll  ich  singen  denn? 

—  Pyong!    Pyong! 


Padimenna*,  padiraenna', 
kundi  patt«,  pacjimenna'l 
nÄnenna  yennada'? 
—  mannangatt'i. 

Kunyi  köji,  kunyi  köji, 
nangorü  pätü  pa4a'! 
nunenna  pilda^a'? 
—pyong!   pyong! 


Brahmanen  und  bittere  Gurken. 


Der  l*riester  taugt  zum  Kampfe 

nicht; 
Die  bittere  Ourko  zum  Kari  nicht- 
So  zur  Noth 

Gibt  das  bittere  Zeug  auch  Kari; 
So  zur  Noth 
Wird  auch  der  Priester  kämpfen. 


Patt^ma'  pa4ekriga, 
pireke  karikaga. 
beppaneke  beccaka, 
pireke  karikiiku; 
poppaneke  poppaka, 
pattama*  padekaku. 


Rathsel. 


Die  Mutter  schwarz. 

Die  Tochter  weiss. 

Die  Enkelin  eine  gold'ne  Göttin. 


Awwa'  karata'dü, 
möva  bolata'dü, 
möva^a  möva  pondevi. 


Mussaenda  frondosa  Roxburgh ,  von  der  Familie  der 
Uul)iaceen,  Kurg  „Bolatele",  Weissblatt,  ein  grosser,  dichtbelaubter, 
dunkelgrüner  Busch,  der  überall  in  Kurg  wild  wächst.  Die  Krone 
der  Blume  ist  goldgoll),  der  Kelch  derselben  hat  eine  weisse  Ver- 
längerung von  der  Form  und  Grösse  der  Blätter  dos  Busches. 


1)  Vocutiv  von   „kunyi".         2)  Wenn  sio  kommt,  odor  kommen  wird;  alt- 
kanftresiseh    „liappftpi";    neiikanarosLich    „baruvilgii".  3)  Kino   voll©    Urast. 

A)  Kiutori^;.  U)  S.  „pakshi". 


BpimTkiin^^^ni  zu  deni  Wrullnnte  iler  Eiinniot  we-Deot 

Vor» 

M,  Wolff. 

Von  ilori  l(f'clf«uhin^svollnii  .Si-li<i|ifinii,'pn  auf  diMii  Ho«!»»!«' 
Judüiitbmiis,  dio  iliro  Atiro'^'ui)^  imd  Entfaltiiiij^  '/.um  grosson  'Plivil( 
dnri-.li  ilit;  DoidiMiiUiurkoii  dus  .ijnofdn's('ln}ii  Goistes  uiul  insUesoTulcr 
duiL-h  den  spekulativst uii  und  uiiivtrsnlsttüi  Genius  Ciineehcnlundl 
ArLslot-elns,  emi)fan*,'en  haben,  verdient  das  rwligionspliilosopliiscb 
Werk  Simdla  Alfajjiimi's,  di^s  ho chlu^rüb inten  Grton  von  Siira  *| 
schon  deshalb  vor/ii^lifhe  lloachtun;,'.  weil  os  tur  die  Juden  d« 
Mittnlixltei-s  dio  Bahn  philosophischer  F«irschunj;  eniffnet. 

lieintchteu  wir  die  Zeit,  in  der  es  entstanden,  so  werden 
von  liewundt'runjr  edullt   lur   den  Wissens-  und  ForlsohrittÄdrai»! 
der  nüiteii  im  tiefen,  nur  durch  einütdne  Strahlen  aus  der  zu  neue 
wiftsensrhaftüchen    Leben     orwacliten     arahisehen    Welt    erhellt 
Dunkel  niulhig  mul  freudig  die  Fackel   der  Philosophie  ergriff,  uil 
damit  ä'm  I'fade   des  .Tudenthunis  /u  beleuehten,  und  d^n  IJt'kennet 
wie    den  (Jegiiern    des   mit    treuer  Linhe  umfassten  Glaubens  auf 
Klarste    daiv.ntlniu,    dass   dieser   das  Li<dit   der  Vernuiifl   nicht 
scheuen  hab(\  vielmehr  im  Verein  mit  ihn»  ei-st  seine  voUu  Ht-ji 
sjiendende  Kraft  ku  üti'cidtarea  vermöge. 

Das  gedankenreiche  und  sittlich  erhabene  Werk,  an  dem  fn 
lieh    auch    der  Eintluss    der  Zeit    in  seinen  sehwachrn,   nainrntlicll 
den  die   Eschatologio  bet reifenden   Puucten  sieh  kiuidgiebi,    ist 

kanntlich  arabisch  gescbrieben  und  trägt  deu  Titel:  c:>üi^^l  \mJLii 

CLJbsJi;^"^!. .    der   am   besten  wnlil  mit  .Schrift  der  Glaubenslehren 

und  der  Meinungen"  wicdensu^-eben  ist  *). 


1>  Ueboruii  in  Ki^ijum  (OliorKgj-ptoiO  8i>3,  wurilo  or  938  an  di«  1 
Acntlciniio  xu  Sam  borafeu  aud  stiub  diuflbst  f)43. 

2)  Hiorniil   stimmt    aucli    du»    P'JJim    m:"l72»n  'c   und  Mnnk*»: 
d«s  iTdynni'pi  ot  d«»*  upiiiitins  (MtUangcs ,    p.   477  Hud   CJiiidf  1,  XiCt ,  p- 
frillHTo:  dtüi  früyi*in't's  «t  des  ditgmcs)  t'd»«reiii. 


Wolff,  Bfnmrkitngen  ?*/  dein    WtirUaiUe  tUr  Evtmict  wfi'Dfiot.      (395 

Doreh  die  (Jülf)  des  Ifpmi  Dr.  Noubauor  liiii  icL  in  den 
5osit/  «liiier  von  ihm  Tiii-  eigenen  GebniucU  angefertigten  Al»schnt't 
araldscliHii  Titxtes  gokominen,  von  dom,  soweit  hekiumt,  in 
Europa  flas  einzige  (doch  leider  nJt-ht  ganz  cotTt^ctc  und  an  mehreren 
SttdU'.n  iiriles(^rlic-ho)  Exi^mphu*  auf  dor  Budh^iana  in  Oxt'm-d  sich 
t'tindut.  Mit  d(^r  Trans8cri]dion  dursoUK'»  (aus  der  lieVjriü.schrn 
ICunwitschnlf )  uiul  mit  möglit^hst  genauer  FoHlstc^lhuig  d«s  Wort- 
rlliijt««  seit  einiger  Z*nt  It»'8i',härtig1,  findi-  ich  liei  \'^ergleichung  mit 
der  Ihn  Tibhon'sehen  UeljersotÄUiig  in  dieser  so  viele  Inthümtir 
und  Ungenauigkeiten,  dsiss  es  mir  grdioten  .sehoint,  wenigstens  einen 
Theil  düi-scdben  hier  zu  besprechen  '). 

Meine  Ahsidit  hierbei  kaim  nntürlieh  nur  die  sein,  falschen 
AulTassuiigen  der  Gedanken  unseres  .Saadia  iiafh  Möglielikeit  vur- 
zu beugen  ,  hexiehungsweise  diesi4hen  y.u  lieriehligen;  dem  grossen 
Verdienste  d*^s  üehorsety-ers  um  die  Wissensehaft  soll  dies  jeduch, 
wie  ich  bereits  bei  Berichtigungen  nach  dem  Araliisehön  des  Mai- 
nionides  -)  ausdrüeklieh  erklärt.,  in  keiner  Weise  Eintrag  thiin  '•^h 
Auch  darf  nicht  vergessen  werden,  dass  viele  Fehler  auf  iteelmimg 
[.der  Abschreiber  oder  Dnieker  zu  setzen  sind.  Die  8i"huld  dicsi-r 
st  es  Wohl  aUf:li,  dass  /„  H.  diT  siebente  Ahsehnitt  (D'^ri/irt  r'^Ttn) 
einem  gajw  verworrenen  Zustande  vor  uns  liegt. 
80  will  ich  denn  mit  don  eiir/elnen  Remerkungen  heginnen. 
In  der  Einleitung   (S.  3  der  L<dpz.  Ausg.  V.  1859)   heisst  ea 

richtig:  -ip«n  172 TS  «nm;  die  Worte  JwL'wJu  üiisO'  Jüi 
edouten  aber  nicht:  ,er  spricht,  was  falsch  ist",  sondom:  ,er 
Rlt  das  Falsche  Ffir  walu'*,  —  Dass  F.  V  von  vjü>  gegen  den 
BWöhnliehen  Sprachgebrauch  mit  <^  (ntatt  des  blossen  Accusativs) 
Dnstruirt,  ist,  «ei  heiUlufig  orwilhnt. 

»lan  n*r:T  S"',:;3  p^tht:,  was  nach  Fürst's  Ucbersetzmig :  ,sio 
alten  wirklich   eine   Unwahrlunt  fest,   die  sie  für  eine  andere   Un- 
wahrheit eüigotauscht"  sein  siilb  hnitct  itn  Arabischon:  ^jis.>*..*;0«  ^ 
l^ji^A^^i  '^)^5  (»L^Jb  »er  htlh  nn  di^m  Vevbotenen  fest  und  lilsst 
liechte  fahren*. 


l)  Unter  de»  von  dor  PotontbuTgor  Bibliothek  vtir  awpi  JAhrnii  nngokiiuitoii 

ri'^tit.  Iliindfiohriflpn,  filior  dio  Nfuhioinr  Jii  »finoin  „Roj^iirt"   hnrichtct,  ist  auch 

bi   I"rn;,Tn<'iit  mi>ori->   Wt-rkos  in  der  Ur>ijrachn  vurliMidcn  (»  «In»    S,  C.  N«  »>); 

iKMtnliL  j«iloeli,   >vit>  llorr  l'ruf.  Ilitrknvy    uitr  frinuidlich!«!   ttiililiiiliL',   nur  kiia 

liU   4    liliiltclibii,  dcruii    ItoiiuUiiii);  erst  Apiiter  cnnu|;licht   wcrdcm    küniitt.    Von 

Der  iiltoron,  hitnd:«ciiriltl.  in  vursriiicilunun   Itihlioth.  bolindt.  Ii<<br.  llohor<otxnii|* 

vh%  ZunÄ  it»  CM)i;rpr*3  Ztsehr.    IH72,  S.   4  ff    iiii".nil»rlSclio  MlttiioiUius      SloUnn 

»WH  nilirt  «ucli  Bl*>cli  in   lUdiinor'»  Litonitnrld    il.  .1    nn. 

'2t   In   (iot^rvTa  ZciUi-ltr    unil  Itnrlinor*!«  M>i;:tiziii 

S>   l>na.it)Ib<i  (filt  nucb    von   der  viirdiiin>tvolh)a   Arbeit   Fiiral**. 


69  fi      Wolff,  Bemerkftngm  zu  dum   WwtlauUi  tler  Emunot  wt-Deot 

Durch  die  Worte  nba  1K  n^pr^ö  m?a  oiio  ia  ns-i^ 
rr'ilD-r:  bs  na-'O-»*:)  npciOTS  (S.  4)  wird  der  Rinn  des  Origina 
volls+Undig  verkehi"!.:  von  der  Verbesserung  eines  Fehlers  und  de 
Zurpübilegiing  eines  zwnifelhafY^n  Wortes  ist  hier  gar  nicht  did 
Rede ;  sondern  der  denkende  Leser  wird  hest'liworen ,  fällst  er  il| 
der  Schrill    ,etwiis    Unreehles   fände,    dtvs   ihn    betroflen    (l>estür 

machte"  —  ».Je-»    —    oder    ,irgeiid    eijien    schvnerigen    (unklaren 

Punct,   den  er  nicht  billigen  könnte"    (xJl-.w.^I ')    .^  si.*S\,    Dich 

in  dem  Gedanken  dabei  zu  verbleiben,  dass  es  ja  nicht  seine  (eigen^ 
Schrift  sei. 

öeite  h  giebt  der  Uebersotzer  durch  CJia-  r^p  rp^ro  neblig 

das    arabische:    j,'»«,^^!  lP*^  ö-ß-^-i     wieder;    die    bebrauiir 

Pluvftlfünii    von    C*cJ3   (Ktiii>er)    hat  jedoch    dazu  Veranlassung 
geben,    dass    dem  gelelirien  Fürst    statt    ,Köii>er',  , Regen"   in  d» 
Feder  liiessen  konnte. 

Auf  der  fünften  Seite  Z.  11  v.  u.  ist  das  Snffixum  in  Z'.^x. 
dero  Aralnscben  zufulge  auf  das  vorhergehende  mbip ,  nicht  ahi 
auf  DIN  "T^  7.U  bc/.ieben.     Die  ganze  Stelle  lautet  folgender 

,  As-  y^    ^-t^j-J  j  j^^i'  xo'^  oLas!  ^ ,  und  soll  durch  Letzter 

wohl  nur  nusgediöickt  werden:  ,in  der  Art,  der  Menschenlaut 
liegt  (darauf  beniht)  alles  Wissen".  Es  müsste  jedenfjdls  da 
Feminin -Suffix  stehen  und  so  auch  '{r^t^  heissen.  Statt  Xin  -!C 
i:bnp,  was  hier  gar  keinen  ÖLim  hat,  ist  im  Original  zur  nilhi^ 

Erklärung   des   Naturlauts    \  I    o..^  *_?  l5^^    .welcher  .c 
Laut  «a"  ,3"  und  Aehnliches  ist"  liinzugefügt 

In  den  Worten  b-»C3n  3^'«D^  b«  p  br  bis  mpcon  nb«  (8. 
Z.  f»  V.  u.)  ist  Verschiedenes  zu  berichtigen.     Erstens  ist  ai2n  »1 
unverstilndlich ;    sollte    zr\ur\   als  Epitheton  Gottes   gefasst   wei-d« 
so  müsste   doch  Nin  wegfallen ,    im  Arabischen  steht  dos  gewöh 

liehe  Jc>.^  ic  (der  Allmächtige  und  Hocherhabene);  dium  ist 
'edh  nb«  etwa  1)  •vz^•'^  ausgefallen;  das  J^yö  des  arab.  Te 
muss  als    ,3u>   genommen  werden    , indem  er  sagte*;    2)  ein  SatlT 

der  dem  arabischen   aJ  wwui  (,hat  ibm  auferlegt*)  entsptUche, 

etwa  vbr  (oder  nuj)  rü:  N'.r.lcl;  fenier  iimsste  dem  Arab. 
imbson  stehen. 


1)   So  Ist,   wie  ich  ulauU»»,   sUtt   xL. 

^»    ^1    zu    ItfSflll, 


Wolff,  Bemerkungen  su  detn  Wortlaute  der  Emuuot  leC'Deot.     (j97 


Btatt  des  baaa  1K  TSIsOfta  (das.  Z.  G  v.  o.)  hat  diis  Original 

renigstenti    in    der    mir  vorliegenden  Abschiift)    nur     n|.>  »   ^  a 

öglicherweise    war    noch    ein    anderer  Ortsname   genannt   und  ^\ 

linzagefügi;  T:nDit  (besonders  in  der  Bedeutung  „Deutscliliuid", 
ie  es  das  Neuhebr.  gebraucht  und  auch  Fürst  hier  es  nimmt) 
.t  aber  sicherlieh  hier  sehr  fern  gelegen.  Mag  ninn  bei  dem 
ibl.  Worte  wegen  des  askani  sehen  Sees  {aßxavia  Xi^vti) 
nit  Bochart  an  Phrygien  miJ  Bithynien  oder  wegen  des  jiuvtui 
ft^uioi  (euphem.  av^tivo^)  mit  Anderen,  unter  den  Neueren  auch 
lunsen,  an  die  Gegenden  des  schwarten  Mewres  denken  Saadia 
ilbst   giebt   nach    Gesenius'    Thesaurus    das  Wort    in  der  Völker- 

*el  der  Genesis  durch   xJUL.  wieder  — ,  so  kami  man  doch  nur 

n  Ländernamen  neben  dem  Ortsnamen  Bagdad  luipasseud  finden. 

Seite  7    ist    Jliit'irfl  U   ungenau    mit   r? :  i  is  N    «-»n  Tif2    statt 

it  riytr;  ctTi  tmi   wiedergegeben,  was  hier  von  wesentlicher  Be- 
leutujig   ist,    und    so    auch    .später,    wo    von  der   wahren  mid  der 
ichen  Meinung  gehandelt  wird. 
In    nn73Dn    n  a  ^  "i  n  id   nna    (Seite   8)    ist   dos   zweite    Wort 

Isch;    im    Arabischen    steht    aJuJI  L»L«    ,von    dem,    womit    seine 

«iäheit  ihm  Schmerz  bereitet". 

Statt  **^'a''i<  |7bn73    (Seite  12)    muss   es   nach  dem  Arabischen 
kVn  1K  hüissen;    hiernach   ist  auch  die   deutsche  Uebersetzung  3iu 
berichtigen. 

In  bsn  r'XTaMa  Kin  nüJ»   (das.  Z.  H»)   kami  «in  nur  Druck- 

r   Schreibfehler   sein:    ein    so    grosses    Missverstilndniss    betreffs 

der  auf  die  £rde  sich  beneheuden  Worte  (unzweideutig  ja  sagt  S. 

t   J->-^    ^    ^|\   ist  bei  I.  T.  ujidenkbar.     Irregeleitet   jedoch 

on  dem  unrichtigen  Nin  (statt  »">") ,   lautet   die   deutsche   Ueber- 

t/uug:  ,dass  der  vorzüglichste  Mensch  den  Mittelpunkt  des  Landes 

lüdet*.  —    Durch  die  Schuld  des  Abschreibers  oder  Druckers  hat 

ich  aui'  derselben  Seite  (Z.  13  V.  U.J  noch  etwiis  ünsimiiges,  das 

auch    in    der  deutschen  Uebersetstung  wiederkehrt,   eingeschlichen, 

indem  statt  D-'^ninn  ^:caa  bnaa   (^^yjy«^^«^s-J!  ^  ^.r-\  ^^JLt) 

1*9  "O:!  3  steht:  bis  zu  einem  solchen  ^Greuzpunkte"  falscher  Deutung 
omite  sich  Ibn  T.'s  nicht  zu  leugnendes  Uebersetzertalent  unuiüg- 
Bch   verirren.   — 

Die  Worte  ij-'iawn  manprt  "»rs:«  nnKüD,  die  auch  syntÄCtisch 
^h  nicht  rechtfertigen  lassen^  geben  zu  einer  sclüefen  Auüiissuug, 
rie  sich  auch  aus  der  doutücheu  Uebersetzung  ergiebt,  Veranlassung. 

lit  '»Kn  (ar.  ijJüJÄc!)  soll   der  Ausspruch    der  die  Ewigkeit  der 
HA.  XXXII.  4ü 


^6de 


698      ^Voiff>  B^nterkuiigen  zu  dem   WortlauU  tler  Emunot 

Dinge  Behauptenden  beginnen :    ,  w  i  r  meinen ,    dass  a.  s.  vr.'  ttnd_ 
der  ganze  Satz  ist  im  Arabischen  als  virtueller  Genitiv»  Ton 

—  wie  hier  von  "iäJ«T33  —  abhängig,  zu  betrachten.     Üeber  eme 
solchen  Satz  s.  Fleischers  Bemerkungen  in  dieser  Zeitschr, 
S.  577.  —  Gelegentlich  dieser  Berichtigungen  der  Errata  auf  S 
(der  Ausgal^e.  nach  der  hier  immer  citirt.  wird)    sei  auch  erwähn 
dass  daselbst  in  der  Anmerkung  iio  (^  ^)  statt  niC  zu  lesen 

Seite  13,  Z.  12   ist   ^mzK  Druckfehler   f.  ^inK  (Juu,  wie 

im  Arab.  richtig  heisst).  —  Wunderlich  ist  das  y]7i  DT'V  *m9 
1  b  5  "1  (Z.  7  V.  u,),  das  in  der  deutschen  Uebersetzung  ,den 
die    Füsse    zu    dem   schweren    Gerichtstage'    lautet.      Durch 

sollte   nämlich  das  J^l.  des  Textes  wiedergegeben   werden, 

aber  nur  ,zu  Puss"  besagen  und  dcM  Gegensatz  zu  dem  im  Kor 
Sure  1 9,  kh  den  Frommen  Verheissenen    ausdrücken   will.     Wie 
der  Tradition    die  Koran-Wortt? :    ,an  jenem  Tage   werden   wir 
Frommen  so  ehrenvoll  vor  dem  Allbanulierzigen  versammeln, 
die  Gesandten   vor   den  Fürsten    erscheinen"   gedeutet   werden, 
meine    ,rauhammed.   Eschatologie"    S,    122.    —    Durch    die    heb 
Uebersetzuiig  ist  der  eigentliche  Siim  der  Worte    (was  freilich 
die  Gedankenwelt  Saadia's  vou  keinem  Belaug  ist)  ganz  vensis 

-  -  Ein  anderes,  vennuthlich  durch  einen  Druckfehler  veranlass 
Curiosum   begegnet   uns   unmittelbar    daiauf   in   den  Worten 

rb?  pirob   ••i«n   »ina;   im  Arabischen   steht   xXa  ouscu^ 

und    so    halt«    wohl    auch    die  Uebersetzung   ursprünglich    richtig^ 
pinob,  was  aber  auch  von  Fürst  nicht  bemerkt  worden  ist. 

Seite  14,  Z,  9  ist  d«  in  p-^  by3  »in  ütn   nur   dann  richtifj. 
wenn   es   wie  Jes.  10.  ss  u.  a.  a.  Stellen    als   »wenn  auch*    gefassil^ 
wird;  im  Arabischen  steht      (^^  was  hier  durchaus  nicht  oline  ' 
doutung  ist  * 

Für    bx    nnn    (Seite    15,    Z.    G)    wird    urspi-ünglich ,    d« 

Arabischen  gemüas  (^1  ^j  ^.-yiu),  wohl  toti  oder  TWn  gestaadm 

haben.  —  Die  Worte  'c  ''2'2  "jinn  rn-'TS  «bi  bis  p:t:K:  (Z.  f| 

und  16)  weichen  von  dem  auch  nicht  recht  klaren  arabischen  Te 
in  sü  vielen  Punkten  ab,  dass  ich  die  Stelle  ganz  mittbeilen  nm 

Sie  lautet  folgendennassen:  JoL—J  ^JLj   ^)^i— ^^yCj  qI  ;L^ 
luid  hat.  soweit  ich  verstehe,  nur  diesen  Sinn :  ,und  wen«  es  : 


1>  Jl»itj   liJS    liitt  C]^C,  wus  liier  koiiion  .Simi  gwhX. 


Woiff,  Bem^rkungeM  tu  ilem   Wortlaute  der  Emunot  tce-Deot.     699 

(lieh  gewesen  wäre,  dass  die  Varfabren  der  Israeliten  darin 
übereinstimmten,  in  Betreff  seiner  (des  Manna)  zu  lügen,  so  h&tte 
bedingungsweise  jeder  wahre  Bericht  genügt",  nilmlieh  zur  Fest- 
stellung der  zu  glaubenden  Thatsache.f?)     Hiervon  steht  aber  kaum 

I  etwas  weder  in  der  hebrlÜschen ,  noch  ht  der  deutstbeii  Ueber- 
setzung. 

■ir;c   (dus.    Z.  4    v.  u.)    ist    vormutblich    nur   I)i*uckfebler   für 

*i3*Ä    (ai-.    ,,«siä-)   und  in  der  Bedeutung:    , Schaden*  zu  fassen.  — 

nisnai    (Z.  2    v.  u.)    muss   wie    das    arabische    i , •  .^aJü.    auf  das 

>>>       '■? 

Folgende  bezogen,  dabei-  das»  t  in  "^ro^i  gestriebea  werden. 

Was  I.  T.  mit  den  Worten  imm  ry^i-a  i:m«  n  n  Q "  C»  "'S 
?:"«br  (H.   Ifi,  Z.   ö)  sagen   will,  ist  nicht   gut  ah/us«'heji ;   jedenfalls 

geben    sie    nicht   Öaadia's    Worte:    L^JLc  x-L^  Äiji»  ^  UÜk.»-!    ..\ 

„wenn  er  uns  in  cler  Kenntniss  seiner  Religion  bei  ihr  (der  Spe- 
culation)  beruhen  liesse"  wieder.  Sollte  er  vielteitdit  an  nn:**  oder 
TT":"'  gedacht  haben,    obwohl  auch  dies  nicht  recht  jpassen  würde? 

Vor  nas  (das.  Z.   1 6)  fehlt  O ,  da  im   Arab.  Ai  kS^  steht.  — 

ßijitt  ib  litn^  ^iz  br'  (Z.  17)  bat  das  Original:  LuJl  JJü  Le    Jlt 

x-Jt  xliLÜ  Lo     JLc*    eWeil   es    uns    überliefert   worden    und    wir   es 

ihm    (dem    Leser    od.    Hörer)  mit    dem    Beweise    wahrhaftigen 


0"'«nBrr  (S.  17,  Z.  17)  ist  eine  ungenaue  Wiedergabe  von  jJiJl 

,  ,die  Schlaffen ,  Geistesträgen" ,    wie   Dm«n  yzy^   (das.  Z.  3  v.  u.) 

I  eine  solche  von  -J't-Jj  .  y«l  ,3  ,in  weltlichen  Gütern",  imd  msba 

<S.  18,  Z.  18)  von  iJjj  .Glück-. 

Im  ersten  Abschnitte    zu  Anfang    (S.   19,    Z.   17)    fehlt   vor 

•106*3    ein   dem  arab.  IJii    entsprecbeaides   i:    «wenn    er  niui**    und 

lYor  ip'»mnb  ••■>«1  ^-S«    die  Uehersetzung   der   Worte,    die    gerade 
I  Äe  Veranlassung  dieser  ,Be8eitigung''  angeben  sollen ;  im  Arabischen 

steht  L*J  »JUo      was    nur    mit    ,sein    (des  gesuchten  Gegemstiuides) 

Gegentbeil  ist  darin"  (in  der  gefundenen  FonnJ  übersetzt  werden 
ksmn  und  wahrscheinlich  als  (.scheinbar)  einen  imiera  Widerspruch 
involvirend  uußsuiassen  ist 

Nach  den  Worten  inas  n:^fi«-i  »bc   (das.  Z.  8  v.  u.)  fehlt  in 

der  üebersetzung  ein  ganzer  Satz ,  der,  im  Arabischen  mit  \jS  31 

|i)»6giiinetid ,    den    Gedtuikeu    ausdrückt    ,dass    «s  ja  von  Anfang  an 
[.unser  8t<reben  gewesen,    dass    sich   uns  etwas  ergebe  (wir  /.ur  Er- 

45* 


700      Wolff,  Beinerkurtge»  ~u  dem   Wortlaute  üer  Emuttot  ue-Deot. 

keimüiiss  von  etwas  gelangen),  dessen  Gleiüheu  wii*  nicht  gesehen 

Seite  20,  Z.  7  weicht  die  üebersetztmg  in  wesentlichen  Punkt« 
von   dem  Original    ab.     In   diesem   heisst    es:    fU.«.  JJiju  UJf  Si 

jju  ^JJ!  i-  ^-iJl   \3lP    ,wir    betnuibten   als   Himmel    nur  dies 
^Gegenstand,  der  sich  kreisförmig  bewegt",  es  fehlt  also  nach  O"**?"» 
das  Wort  D"«»©;  ferner  steht  dort  am  Schluss  des  Sutaes    .^Ju  ^i 

wilhreiid  das  Hebräische  :3:310  hat  Dies  wllie  nur  dann  richtig 
wenn  es  so  gefasst  werden  könnte,  duss,  weil  wir  von  dem  n21 
-in«  glauben,  er  sei  ein  Himmel,  wir  auch  sagen.' das«  er 
Himmels  Bewegimg  habe.  Im  Arabischen  scheint  jedoch  der  Ge^ 
danke  der  zu  «ein,  dass  wir  diesen  anderen  Gegenstand  für  eine 
Hinmiel  hielten  und  dabei  doch  wähnten,  dass  er  sich  nicht, 
dioiser,  kreisförmig  bewege. 

TD  T  n  n  "»öDi  (das.  Z.  4  v.  u.J  erweist  sich  schon  dadurch  als 
unstattJiaft,  weil  ja  alle  Köi*per  »ils  solche  sinnlicher  Natm*  sind  imd, 
es    ist   kaum    denkbar,   dass  I.  T.    in  der  That  den  Ausdruck 

braucht.     Im  Arabischen  steht  ,..Sfc*&-  *L*«j>!   und  ist  oinn  weh 

ein  Druckfehler  für  -r.ri  oder  CTin. 

2^:^7:s7:n  natpia  (Ö.  23,  Z.  9)   ist  jedenfalls  eine  ungenau 

üebersetzung  von  ^  Jä'^^t  qäiu  .    Dass  auch  Manche  der  „Gläubige 

zn  den  „Denkeni"  gehörten,  die  der  Atomenlebre  huldigten,   kaniil 
doch  aus  solchen  ,Dejikorn"  nicht  geradezu  „Gläubige"  machen. 
Seite  25,  Z.  Iti   leideji    die  Worte  n**?!   isopian  npy  -s 

"nm  npö  an  verschiedenen  Mängeln;   erstens  ist  i'uyi^^  ^^Afc  ,dii 

Öubbtunz  der  Dinge"    nicht  wiedergegeben;    statt  l^TTö,    was   hie 
überhaupt  keinen  Sinn  hat^  müsste  es  C^^^nn  u:i7   heisseu; 

fehlt  vor  nmiyn  -«a    die  Üebersetzung  von:    üJüLc  -JuüUJI^    ,u«»d 

das    bei   uns    (allgemein)    Erkannte"    ist,    dass   u.  s.  w.    und 

VlHjyb    die    von:    Liöw^   ^^^^\  ^w-ssj  ^,^-^t  ^^^  jo't*-^ 

dm'ch  sein  (des  Bddneri.)  Prüherseiii    als  die  Subst^my.  des  Dil 
wird    das  Ding  ein   (zeitlich)    in    die  Existenz  tretendes".     Hier 
folgt  im  Texte  das  gleichfalls  im  Hebräischen  Fehlende:  „wenn 
aber  die  Subst*mz  tiir  ewig  hielten,    so   würde  der  Öchöpfer  nicfa 
friiher,  als  das  von  ihm  Goscliaffent-  sein",  wodurch  erst  die  Wor 
die    auch    das  Hebrftische  hat,    „und  Reines  von  beiden  geeignet 
sein ,    die  Ursache   der  Existenz   des  Andern   zu   werden  u.  *. 
verstÄiidlich  werden. 

Seite  26,  Z.  5  v.  u.  sagt  der  Ausdi-uck  ms: 733 3  in  rir  an 
«3CQ:n  irMo  7V2Z  mehr,  als  Saadia  hier  beabsichtigt ;  denn 


ungcn  st*  firtu   Wortlavle  tkr  Emunot  rce-Dfot.     701 

j^Ji^LäJI  J.  U   beisst  ja   nur    ,wns   von  dpm  m  der  sinnlichen  Er- 

einung  sich  Darstellenden  (siimlich  Wahrnehmbaren)  verschieden 
Ist",  nicht  aber  ,was  lilberhuuptt  nicht  existirt*  ^). 

Di©  Worte:  nmo^n  nw-iiTa  nsoin  «^n«  (S.  29,  Z.  5)  bis 
zum  Schlüsse  des  Satzes  zeigen  verschiedene  unrichtige  Aaftassnngpn. 
KTTSS,  was  sich  nur  auf  nSDn  beziehen  könnte  und  auch  von 
Fürst  darauf  bezogen  wird  (,dasfi  sie  die  Schöpfung  der  Elempnte 
bewirki"),    ist    wohl    ursprünglich    nur  Schreib-    oder  Dnickfehler 

für  «irnö.  da  im  Arabischen  jüi  (d.  i.  Gott)  steht;    doch  ist  auch 

H  ܫnn  falsch,   da  der  Text  \S>^\  ,er  offenbarte  sie"  ,mamfestirte 

^H  sie*  hat;  für  nR''"in73  wÄre,  wie  mir  scheint,  dem  arabischen  ..v*^ 

^K  \JiXs>  entsprechender  gewesen:   nN^in  nra  oder  bloß  r«''iaa  und 

H  »o  hatten  auch  die  Schlusswort«  hyn  6ti3ö5  oder  genauer  ba 
H  rrbNrr  ts-^sin  (oder  hlos  pkt  bs)  lauteii  und  für  das  auf  die 
H  Art    der    Kundgebung    der    göttlichen    Weisheit    sich 

beziehende  UjC^   ,in   klar   einleuchtender  Weise'    ein  passenderer 

I  Ausdruck    gewählt    sein    müssen,    als    das    auch    der  Form    nach 
■ungeeignete    pip?3    (wenn    dies    hier   nicht  auch   ursprünglich 
als  Prädicat  von  bsrr  gefasst  worden). 
Auf  derselben  Seite,  Z.  1*5  muss  nach  im»  p-rTnn  das  Wort 
^3©!l    (JJuil  bJCaj    heisst    es    im    Original)    ausgefallen    sein    und 

in«  auf  das  im  Nominativ  absol.  stehende  ins«  bs  zurüi-khezogen 
werden.     Von  fünf  „Beweisen",  wie  Fürst  frei  übersetzt,  ist  hierbei 
d  nicht  die  Bede. 

Unbegreiftich  ist  das  anxrs  rl^na  (das.  Z.  14  v.  u.),  wenn 
man  auch  nur  das  Hebräische  in  Betracht  zieht.  Fürst  hat  im 
I'  richtigen  Gefühl  der  Schwierigkeit ,  di<>  der  Ausdruck  hier  bietet, 
dem  ganzen  Satze  eine  andere  Wendung  zu  geben  gesucht:  es 
handelt  sich  aber  gar  nicht  um  die  freie  Selbsthestimnuing  des 
Menischen.  sondern  um  den  über  allen  Wechsel  und  alle  Ein- 
wirkung   von    aussen    erhabenen,     in    ewiger    Freiheit   waltenden 

Gott,    den    All  weisen    (*-0«Ji    ,w;ij;3't).   —   Das  rm  vor  pin*i  ist 
'.  zu    streichen .    da    es    dem  Arabischen   «AP  ^  Li-e  Jj-j  *i ,    das 

xwar    auch    wegen   des  A  (mit  dem  Jussiv)  eine  Ferfnct-Bedfulung 
hat,    insofern    nicht    entspricht,    aU  dies  das  in  Kwigkeit  Freisein 
I  (von  diesen  Dingen)  bezeichnet. 

S«it€  32.  Z.  6  ist  sta-tt  in«  nsir»  zu  lesen  in«  n07T3  wi«' 


1)  8o   fi»»t«    ftucli    Fürst  I.  TV  Worto.    indem    er   llbcrüetat :    „ille  NJ«l«t 
I  »onitliinc  mnc-t  in  Wirklichkeit  |:nr  niclil  vorhainlrn  cn  Oe|{eliKt»in(Ii«5' 


702      Woiff,  Dtmfrkntngen  zh  dem    Worllatitt  tUr  Emunot 


im  Arabischen    IjoL  bljii .     Daselbst  Z.  3  v.  u.  ist   -.ä03 

scheinljcli  nur  Druckfehler  f.  liöSD  nach  dem  ar»b.  U  J»*. 

Die  Worte  -n«3  "^'ann  "»3  (Seit«  34,  Z.  19),  in  welchen  -ti«3 
jedenfftlls    in   nijtD    emendirt   werden   rauss,    geben  das  Arubistch« 

auvollstihidig  wieder:    bs  lautet    .j-iili"  Juo!  iUlIiit  .,!  und  uuf  dies 

Jwo!  ^Urspiüngliehes"  kuuimt  es  an  der  Stelle  gerade  an. 

Seite  37,   Z.  15    heisst    es    unriciitig:    iDü«n    pyi:nc,   W( 

das  arabische  y,*^,*^!  ä  J->-  ..yo  wiedergegeben  werden  sollt«, 

Für  D-'riv  Dm   (Seite  39,  Z.  15)   muss  o-ym^  onn  gel 

werden-,  der  arnb.  Text  hat:    .  ^ » i f-  ^  J^^,  was  wohl  auch  mehr 

ausdi-ückt  als  das  Hebräische.  —  m  73  n  p  n  mTl  (das.  Z.  4  v.  o), 
ist    ein    unbegreifliches  Missvei-ütiindniss    der  Worte  des  Originals: 

j^jJü  lJ^jlLI    (,das  in    der  Welt    bekannte''),    das  zu  der  Cebei^ 

ßetvxing  Fürst's    ,das  idlgemeine,    die  Ewigkeit  der  Welt  bo*, 
liHUptende"  Veranlassung  gegeben:   diese  Behauptung  wird  erst  l 
den    später    folgenden  Worten    dargestellt.    —    Unrichtig   ist 

die  Wiedergabe    von    L«j     durch    mace«,    was  ja   nur    ,oft*   O' 

^bisweilen'   bedeutet.  —    Die   schwert"ällige  und  leicht  irrig  aufzU' 

fassende  Uebersetzung    von    «iAf>-^  j  j  ^^js    ^""^^   *"**  [diese  An«! 

Hiebt]    getrennt   für   üieh    allein,   d.  h.  ohne  Anächluss   an  ander«, 

damit  Benihnmg  habendf^  Ansichten  auf**)  niii:  nmi:a"23  "itSBttl 
Tjnb  Tic:  hat  auch  durch  Fürst's  »oder  auch  die  Ewigkeit  def 
Welt  für  sich  anninmit"  keine  Klarheit  erhalten. 

Seite  41,  Z,  1  ist  in  den  Worten:  Dirsa  D^lD^sno  sn  n©»| 
Dyaaai  Cffi'iy  DHö  c^acin  Cr.n  besonders  durch  unrichtigen  Ge-! 
brauch    der  Suffixa    und    das    unrichtige    DHC    (st.  l~a)    der  S 

—  -  -  » 

des  arabischon  L^julaj  J»aäj  4J!  j^.,.J<Äi»j  ^3  ^-Jb  ^; 


:l^ 


-biPo 


ganz  entstellt  worden,  so  dass  auck  Fürst  die  letzten  Wor 
durch:  ,auf  ihre  Natur  gut  einwirk mi''  (statt:  vermöge  ihre 
[der  Araeneien]  Natur  wirken)  wiedergiebt. 

Die  Worte:  b»i  br;2Tttn  b«  jn-n  iian  "laa  0"'"^Ecn 
5  2t2n  bxi  T3mnn  (das.  Z.  16  v.  u.),  die  auf  diese  Weise  vo( 
einer  dreifachen  WahrnehrauLg,  mit  der  die  h.  Sohrifl 
Erkannte    verknüpfte,   sprechen,  sind  eine  falsche  üebers*t 

von:     2^JiJt  {j^^^^  ^jJI  J^Ä*J^    fSaji  vi>^*>to  Jo  v_>J:>J!.  ;     es    i*l 

also  hier  nur  von  einer  Vereinigung  der  Ver^iandeserkeiint- 

n  i  s  .s  mit  der  11  h  t  ii  r  1  i  <•  h  «  n   S  i  ti  n  c  ^  w  u  li  r  n  <>  b  m  u  n  %;  dlo 


Woiff,  Bemerkutigen  zu  dem  Wortlaute  der  Emunot  xce-Dtot     703 

I—  Nach    c^aain    ribsto    Nim    (das.   Z.  7  v.  u.)    fehlt   der   Satz, 
'wodurch  erst  dtis  Folgende,  in  dem  die  Anhänger  der  neueren 

Acjidemie  (diese  sind  wohl  unter  den  j^^t  ".-jL^f,  sonst 
iKoUiJt  genannt,  hier  gemeint)  die  Begründung  ihrer  Ansicht 
)  suchen,  verstanden  wird,  nÄmlich :   '^  p  ^^  ö  !>  L^  tr-^  tLyi"^!    .  \ 

f^<^J^  «>Jo^  L^JLt  ^^^^sj' ,    -      statt  mnjJNrtttJ  (das.  Z.  2  v.  u.) 

muss  naiWK  niUJ:»»  gelesen  werden. 

Seite  42,  Z.  G  geben  die  Worte   bb^  yzy    ib    •i3'')3Nn  »bi 

nur  sehr  ungenau  die  des  Grundtextes:    iüü     -om  iJ  LjüüUj  JLi 

(^so  dass  sie  durchaus  keine  Meinung  von  ihm  sieb  bildeten*") 
wieder;  das  Verbum  i:"«««?!  ist  hier  sowohl  der  Form  we  der 
Bedeutung  nach  unpassend. 

Statt  nya^wn    nbNi   (S.  43,  Z.   13)   heisst  es  im  Arabischen 

richtig  ^l«-«  5-^**-5'  »'JH*'  ^^  ^^  ^"  sieben  Punkten  die  Ansicht 

der  Pyrrhonisten  von  dem  »^ji^  (der    inoxH  ^  atfaaia  und 

axaraXTjtfM'a)  widerlegt  wird.  —  In  litnpn  (das.  Z.  15  v.  u.) 
ist  das  n  tu  streichen.  -  roiai^a  VH"  TN  (das.  Z.  4)  ist  falsch; 
HS  ist  hier  weder  von  ihntm  (mit  denen  discutirt  wird),  noch 
von    einer   ,VenniTungN    in    die   sie   gebracht  würden,    die  Rede, 

sondern    es  heisst :    e-yji  ^  j^   ,er   (der  mit  ihnen  Discutirende) 

treibt  etwun  Nutzloses^  —  ctnxn  nna  T^a-^a  n?  (das.  Z.  .?  v.  u.) 
ist   eine    sclavische ,    im    Hebriü.scheii    unvei-stündliche   Nachbildung 

des  (jiiaaJl   *^  äJL-j  ,c^'^*'   "^^^   ^^^  Durst   sich   ganz  ihrer  be- 

niUchtigt",  ,sie  gan?.  überwindet". 

In  nbna  cs'-trn  mbnrrt  (Seite  46,  Z.  4)  wii-d  durch  das 

letzte  Wort  imgenuu  und  unpassend  xULs- ,  w^as  hier  gleichsam  die 
Rohstoffe,  die  .nidimenta""  des  Wissens  bezf  iehnen  soll,  wiedergegeben. 
—  BOttm,  worin  dos  Suti'.  sich  nur  auf  criran  -»^Ti  (das.  Z.  12) 
beziehen  kann,  ist  jedenfalls  formell  zu  beanstand«ti ;  im  Ara- 
bischen   steht    nui*   (absol.):    [cJuL»»    «und  bat  unrecht  gehandelt". 

Sachlich  ist  das  Wort  wohl  wie  "»n'^in  lOisn  (Ez.  22,  sc)  ge- 
nommen. 

n-'iria    d:"'N    (Seite  4H,  Z.   10)   kann    durch    einen  Druck- 
fehler entÄtonden  sein  (entw.  o:"«»  st.  üTi,  oder  B^ttJia  st  O-'ITJi»)*); 

IUI    Arabischen    heisst    es:    *-»^y*^AX>  ^.,^^^\a3äj  ^    ,sie    sprechen 


1 

I 


1)  Wfthrond    der  L'orrrPtur   or»o]io  irh  nus  (l<<iti    „M«g«2.  (■  il   W    <l    Jud" 
V,  10,  dd»  dio  ud.  priiic.  S*C2^3  hat 


704      ^oW*  ^etnerkungrn  zu  (Jan    Wortlaute  der  Ernnriot  wc^DfuH. 


sein©  Körnerliclikeil  (eig.  die  Auffassang  seines  Wegen«  alü  einei] 
Kftrperlicheu)  nicht  offen  aus*".  -  Auf  derselben  Seite  hat  sich 
(Z.  14  V.  u.)  ein  bei  der  Sorgfalt  des  Uebersetzers  unbegreÜiiche 
IiTtlium  eingeschlichen ,  der  auch  in  die  deutsche  UeberseUm  _ 
übergegangen  ist,  indem  yT»n  iy«ja  ^r*i«a  naa  (welche  ,Pfort«| 
der  Erkeiintniss"  in  dein  ganzen  Buche  gar  nicht  vorkonunt)  sUtiJ 
des  richtigen  ^'uJ!  cXX>  ob  j,  also  des  ersten  Abschnittes,] 
geschrieben  untt  so  ,die  Welt*  in  ,die  Erkenntniss'  (iJbtJi)  ver« 
wandelt  worden.  Die  Stelle,  auf  die  der  Autor  sich  hier  bezieht,] 
ist  zu  Anfang  des   1.  Abschnittes  unseres  Buches. 

In  den  Worten    bbD    nnsp    b?    m?a:fb   pn^   N5;d  ^r    (das.! 
Z.  6  T.  u.)   ist  nnSp  unrichtig;    die  Stelle  lautet  im  Arabischen:} 

Xäj  Lfi^ät^  ^_^  ^-^  eJ^  d^-  ^  Lf*^5    ^®    handelt   sich 

wva  die  Quttlitüt  (der  fi-ühern  Stufe  —  xJiJUJ!  — ),  bei  der  det"* 

über  Alles  erhabene  Sthöpfer  unmuglich  behari-en  könne. 

0^3«  ra  m  •♦  n  t  n  jt^rtttj  nr^ü  bD  (Seite  50,  Z.  4  v.  n.)  was 
in  Fürst's  Uebersetzmig :  .jede  Einwendung,  durch  welche  man 
das  Wesen  Gottes    in    zwei  Wesen    sondert.^   lautet,    ist    eine    nn 

richtige  Wiedergabe  der  Wort«:    Q-v^tjft  ^^  J.  Ii  «  'f  ».  ^  Jj 

(.jedes  Ar^iuifint,    welches    das   Dasein    von    zwei  Schöpfern   alB 
nichtig    hinstellt*)    und   gründet    sich    auf  eine  falsche  AuiTa&gtingj 
des  Wortes  JJiö»  als  wenn  es  mit  ^yju  verbunden  gewesen  wä 
üebrigens    ist    auch    ni^M    nicht  recht  passend.  —  Wie  aber 

nn«b    nirü,    das   dem   Sinne    nach    Jik^ULi  VL^j«p    (,ist    somit 

auch  ein  Arg^imeiit  für  den  Einzigen' >  richtig  übei"set«t,  bei  Fti 
poin  AngTilf  auf  die  Einheit"  werden  konnte,  ist  nicht  zu  begi'eifea 
Seite  51,  Z.  7  ist  in  i:b  TD""  da.s  letztere  Wort  wohl  nur  Druck- 
fehler für  nb  (*Jj),   wie  es  im  Arabischen  heilst.    -  In  MTa  nbnri^ 
n^bi?   naiönri   na   b:r«   (8.  54,  Z.  8)  kann  bano  ma   nur  dann 
eine  richtige  Uebersetzung  von  v„Ä-ijCi-*o  U  sein,   wenn  es  biPS 
(Put.  apocop.  von  nb^)    gelesen  wird.     Füret  los  biPO   und  dera'l 
gemiiss  lautet  seine  Ueber.setzimg :  «das  Erste,  dessen  sich  die  Wider-I 
legung   ihi'er  Ansicht  erfreut".     -   Das.  1.  Z.  ist  in  den  Wort^gil 
onb    i7:n:;2j    hts   nara   n  Ti»jb  Ti-yTi  -raxTaa  ib^nan  •]«   erstenfj 

■äb^nan  unrichtig;  das  Original  hat:  \jPy^^  was  nur  ^siniulavenmf 
heisst;    dann   ist  von  einem   ,gegen   dos,   was  wir  ihnen  siig«a^ 
(oder  —   nach   dem    arabischen   ^  Js^  U  —    was   ihnen 
worden)  giu*  nicht  die  Rcdt^  sondern  es  hundelt  sich  darum, 
sie  das,  was  ihnen  gesagt  (gelehrt)  wordeu,  durch  ihre  Rede  bl 
stätigen  wollen  (\j  L^^JiJ), 


4 


I 

I 


Woljt',  Bemerkungen  zu  dem  Wortlaute  der  Emunot  toe-Deot.    705 

J^J(  ^'±Sil\  «jÜö  Uö>5  wird  S.  55,   Z.  8    mit  D^airr   cn 

B^lICian  übersetzt;  bierin  ist  schon  die  Pluralibnn  uiiriclitig, 
dann  a-^T^siTsr;  (was  Fürst  als  «von  Gott  attsgesondeii*  cuiffasst) 
wahrscheinlicli  nur  durch  eine  falsche  Lesart:  J^jösii  entstanden'); 
es  ist  hier  ,die8  hochevhabene"  in  den  Mund  des  Propheten  gelegte 
Goitcswort  gemeint ^  das  in  dem  angeführt«?n  Veree  (2  Sam, 
23,  »)  durt'h  ^ßeist"  und  .Wort  Gottes"  bezeichnet  wird.  —  Das. 
Z.  10  V.  u.  geben  die  Woiie  i«  13  Vi  *i!3K5  iis«  laia  nt  Mb  n»i:"j 
VB  mna  13  nc-ü  gar  keinen  Siim;  bei  Fürst  sind  sie  ganz  frei 
in :  „diese  Auffassung  wird  klar,  wenn  die  Schrift  von  dem  Schaffen 
der  Dinge  durch  ein  Anhauchen  seines  Mundes  erzählt"  um- 
gewandelt Das  Arabische  lautet:  ^jül  s-  ^--iJ!^  u5Üv>  UJ  Ji^Jj 
Luö  ^ji  auJLf  ^sÄJÜ  ^t  S^iü  tJ  J^yü  was  nur  ^und  dies  wiirde  uns 

[in  den  Psalmw.  33,  &]  bildlich  wie  ein  Ding  dargestellt,  zu,  dem 
wir  (oder:  wie  wenn  \rir  zu  einem  Dinge)  sagen:  , erhebe  dich* 
(komm  hei*vor  oder  heran)  ^)  oder  das  wir  mit  dem  Hauche  unseres 
Mundes  anhauchen'  bedeuten  kann ,  wobei  freilich  für  die  Er- 
klärung^ nur  wenig  heniuskommt.  In  Betreff  llin  Tibbon's  ist  es 
mdglich,  dasB  er  «a  und  ')Z^t  geschrieben,  und  in  und  vs  nur 
Ihruckfehler  sind. 

nfi<i^3  rr^D  «b  nsionp  nbtt  (S.  5ß ,  Z,  4)  ist  nur  als  eine 
contradictio  in  adjecto  enthaltend  zu  betrachten:  ,»ein  ewiges  Wori 
(ewiger  Logos)  das  immer  -  geschaffen  war".  Füi'st  gab  die  Worte, 
um  einen  vernünftigen  Sinn  darin  xu  finden,  durch:  «einen  Logos, 
der  nicht  wie  die  Schöpfung  geschaffen  wurde"  wieder.  Im  Ara- 
bischen steht  aber:    OüLäj  kjla  ^^  ^  »-mJüs  iUl/  *Jü  ^.,t  ,Oott 

habe  ein  ewiges  Wort  (einen  ewigen  Logos),  der  mit  ihm  ewig- 
lieh schuf,  d.  h.  ,der  Logos  war  ewiglich  bei  der  Schöpfmig 
mitwirkend*. 

Seite  68,  Z.  8  ist  m  dem  Satze  13  l«in"'ffl  na  «bi  die  Sin- 
gularform des  Verbums  falsch  und  dadurch  bei  Fürst  das  fast 
unvenneidliche  Missverständniss:  , womit  man  ihn  bezeichnen  kami* 

(nÄml,  Gott)  entstanden;  es  heisst  aber  im  Arabischen:  u»  'i^ 
iu    .\Myj   und   dies    bezieht  sich  auf   (^^  und  {j:^^  (hehr.  D5E» 


1)  D*  dju  Anibiddio  mit  hebrÜscheD  BucbäUilnen  i^escliriebon  war  und, 
iu4<?h  iiiuerpr  Abschritt  des  Oxfordor  Codes  zu  urtlieilon,  diu  iltdcritisclieu  Fuukto 
nur  ll^n•h^^  seiton  hinzugi^rügt  sitid,  kotintcii  im  AHt;«ineiin'U  Verw  ecüiaelungen 
wlo  vou  t>3  iin<l  ijo  (die  Oxfl  HB.  bat  richtig  bJtCKI)  gar  zu  leicbt  vor- 
kointDen. 


8)  v^Lju*  Ist  jIjü  (als  Imper.  d.  VI   V  )  tu  Uwa. 


706     ^olff,  Befiierkvvg^t  zu  dem   WortluvU  der  Emutiot  wC'DtcL 

und  ?T^pn),  deren  beider  Eigenschaften  in  Gott,  als  dem 
Schöpfer  des  Alls,  ihre  bewirkende  Ui-sache  haben.  —  Das.  Z.  17  y.  u. 

ist  nbjnrj  wohl  nur  Schreib-  oder  Druckfehler  f.  nbisn  (^UJ^l, 
wie  unser  Mscr.  richtig  hat). 

Seite  59,  Z.  15  sehen  wir  in  cns  müarr  co^tOM  DH  eine 
knechtische    und    zugleich    unrichtige  Nachbildung   des  arabischen: 

L^JLg  .3y^t  13^^"^^  ^  (nSind  die  Principien,  auf  die  sich  Gewiss- 
heil gründet',  ,aiil'  die  man  mit  Zuversicht  bauen  kann*);  8t«tt 
m;:3n>  das  ja  nur  adjectiviscb  gebraucht  wird  (was  auch 
Fürst,  der  freilich  den  ganzen  Passus  nur  frei  wiedergiebt,  dazu 
veranlasst  ku  haben  scheuit:  ^.diw  sichersten'  zu  übersetzen),  hStte 
nünri,  nr:;arr  oder  iinaSM  und  davor  das  im  Hebräischen  noth- 
wendige  n-»2»  stehen  sollen.  -  In  q'in«  ffi«D  «irr«  (das.  Z.  11  v.  \l\ 
was  eig.  nur  eine  Taut-ologie  ist,  fehlt  das  wesentliche,  mr  Er- 
klärung  hier   nothwendige  Moment;    das  Original   hat:     Uli/  iJ^ 

ÜCJU*  L*3ljM  ,er  ist  wie  das  Feuer  strafend,  vernichtend',  d.  i.  du 

er  straft-,  vernichtet 

Seite  i>3 ,  Z.  16  v.  u.  begegnet  uns  ein  merkwürdiges  quid 
pro  quo  in  den  Worten  nasnTaa  O^bTiTi  n«*i^n  ^-iMn  ^»©;  vüo 
,Fuicht"  ist  in  dem  ganzen  Stücke  überhaupt  nicht  die  Rede;  wa» 
aber  ,die  andern  Eigenschaften  der  Furcht,  die  etwa  in  ansereo 
Gedanken    anfkomraen  können"  bedeuten  sollten,    ist  nicht  zu  be» 

greifen.     Der   Gnindtext   hat   aber:     lijPjJLji    wÄ*>üt  c^Aas   ^L-, 

was  nur  heisst:  „ditt  andem  Eigenschaften  des  im  Geiste  erfas^teu 
(vorgestellten)  Quäle"  (der  aristotelischen  Kategorie  ro  noiov). — 
Diese  Vßrw^echselung  war  nur  dadurch  möglich,  dass  J.  T.  q*a5» 
in  Folge  davon,  doss,  wie  oben  bemerkt,  die  diacritischen  Punkt« 
/luneist  fehlen,  als  tj-ibb«  und  dübei  "  als  t  las.  —  Das.  Z.  14  v.  n. 

ist  statt  naisinn  ^2-5  by   zu  lesen:   n72«ann  by  "tat  (^i*  * 

Seite  64,  Z.   11    lässt  sich  das  Wort  riTö^m    (das  Fürst 
©••  ableitend  durch  «als  Bezeiehnimg  seiner  Gegenwllrtigkeit"  ' 

dergirbt)  mit  dem  Original  gar  nicht  vereinigen;  dies  bat;    <4^1j11j 

^'i\  ^   was  doch  nur   , dieses  Volkes"  nlmL  Israels.  Verherrlichui^p 

<_M -»-•>•)  bedeutet. 

8«it«  65,  Z.  6  ist  DT«b  mb»  ungenau;  es  heisst:  *.w^^  Ij,. 

--  Im  tt^cr  Vsyt   ist   das  letztere  Druckfehler  für  T'^an,   UjO»  | 
m  Original  hat. 


Wolff,  Bemerhingtn  x«  dem  Wortlaute  der  Emunot  ivt-Dtot.    707 

Das.  Z.  8  V.  u.    giebt    ncyia    iny3D"'ffii   •'ba    einen    gana   ver- 
kehrten   Sinn;    für    TiXi^iz    rauss    ürRprüngUch    ein    anderes   Wort 
estanden    liaben,    als    Gegensatz    zu    'Bidtd,    aber    welches?    Im 

rabiscben   lautet   die    Stelle:    y-w^Jt  ^^  ^J^4\  aä^^  "^j    worin 

rir  GegenBötze  haben:  .mit  Heftigkeit  erfa8ßen**  und  (leise)  ,be- 
luhren*,  welcbe  beide  bei  dem  allein  durch  seine  Macbtvollkommen- 
beit  und  absolute  Willenskraft,  schaffenden  Gotte  nicht  staitündea 
können,  wogegen  die  ,Thatigkeit  des  Schaffens"  gerade  ihm  zu- 
,  zuschreiben  ist 

Seite  67,  Z.  15   ist  liDrr   ungenau;    es  sollte  PMKn  (wie  im 

Arabischen  t3JU3JI)  heissen. 

Seite  68,  1.  Z.  ist  UJU*«  Uj.j    unrichtig  mit  libÄTD"©  1Wü«l 

übersetzt,  da  der  Satz  nicht  hypothetisch  gefasst  werdi^n  kmm. 

Seite  69,  Z.  3  v.  u.  driicken  die  Worte  "icob  Wnn  ib^^KD 
T)CO  durchaus  nicht  den  Gediuiken  des  Autors  aus,  der  drei  in 
»iner  Eulogie  an  einander  gefügte  (in  der  'iA\ja\  stehende),  als 
kttribute  Gottes  angewandte  Notnina  (statt  des  einfachen  Gottes- 
Djms),  wie  in  dem:    imDba  n^D  DiD  y\'^^2  damit  erklären  will^ 

daM    er    sagt,    dies    sei:    ^i^^  ^u>^*i  ^-^^j^  *^^   *^^^    %o\\Ui   ein 

Attribut  seines  Attributs  durch  ein  Attribut  näher  bestimmt  wer- 

en*,    also   imsb^a   dui*ch    iiaD   und  dies  vrieder  durch  Oö.     Dia] 

Torte    der    hebr.   üebers.    eihieltjen    erst    eijien    Sinn,    wenn   nach 

neob  ein  "nco  hinzugefügt,  würde.  — 

Um  jedoch    den   Raum    der  Zeitschrift  nicht  über  Gebühr  in 

afipruch    sju    nebmeo,    schliesse    ich   meine  Bemerkungen,  die  bis 

um    Ende    des    2.  Abschnittes    reichen,    einstweilen    ab,    in    der 

lotl'nung,    sie    ein    andermal    fortsetzen    oder   auch    in    den   St^uid 

»setzt    weiden    zu   können,    den  ganzen  Text  herauszugeben.     In 

pBezug   auf  die  nachgewiesenen  Irrthünier  der  Uobersetzmig  ist  es 
air,    als   wenn    ich  Saadia's  ßui'   am  Schlüsse  des  erwähnten  Ab- 

chnittes  vernähme:  ^Sä  Lü  ^iU  iJuiJ»  ^^^t  ^^  LJi.     Denn  nur, 

?enn   wir   seinen  eigenen  Worten  volle  Aufmerksamkeit  schenken, 
Bt  uns  ein  rechtes  Erfassen  seiner  Gedanken  möglich. 


nfflftJj   urspiiiugliclies  Substantiv  zu  treiiueu  von 
(    TD),  ur.spi1lnglichein  Prononiinalstamm. 

Von 

Frttt  Hemme). 

Die  schon  öfter  —  so  zuletzt  von  Stade  ')    —  vennuthungS' 
weise   ausgesprochene  Ansicht,    ^)S6fi   clas   gewöhnliche    Pronom( 
relativum    des   HobrUischen,    sei    ein   ursprüngliches  Substanti 


ime^H 


und    nach    dem    bekannten    semitischen   Lautgesetz  init    arab. 

,Spur,  Ort%  Utb.  AUüC'  -»^P^^^-  ^yr.  ll?  ,Ort,  Wohnsitz»,  iÜ 

,UQch"»  ,hint*r  ■ —  her",  wozu  jetzt  noch  das  assyrische  oSru  ,Ort* 
kommt,  zu  ideutificiren,  bat  neuerdings  durch  Dr.  A.  Ö.  Sperling 
eine    ziemlich    eingehend©    und    nicht    ungeschickt    durchge 
Widerlegung   erhalten.      Theils   nun,    um    dieselbe    zu    entlaJlft 
theils  um  der  Ansicht  Stades  einige  neue  zwingende  Beweise  fti 
dem    Assyrischen    zur   Beki'Uftigung    hinzuzufügen,    habe    ich 
folgenden   Ausfühningen    zusammengestollt .   durch    welche   ich  die 
Sache  ilu^em  Abschluss  nüker  gebracht  zu  haben  hoffe. 

Dass  das  weder  au  Zahl  noch    an  Geschlecht  gebundene 
auf    den    ursprünglichen    unbesiiminten    relativen    Begriff    ,wo' 
zurückgeht,  der,  zumal  wenn  "idN  als  Object  stehen  soll,  erst  durcb 
zurückweisende   Protiominalsuffixa   nliher    bestimmt    wei*den    m 
konnte    wohl    nie    in    Abrede    gestellt    werden.      ,Zu    grosse 
r  fordemngen    aber    würden'    (sagt  Sperling!    ,an    die    geschieh' 
Vorstellimg    sprachlicher  Wtmcllung    der  Bedeutung  gestallt. 
mim   den   Uebergong   eines  Subst.   ^Ort"   in   den   relativen 


M 


1)  In  (lüu  rJtfurgeuliüidliscbcii  Forschuiicon"  S.   187,   Autu    i 

2)  passim,  w  t.  B.  aiar  ptrüttiiunH  „der  (.»rt  ihrer  f>r»kel"  Asiirb  VI,  { 

3)  Die    Notii    R«iatioDM    im    Hebrälifhoii.       Kin    lk'it7«4(    «ur    hvtn 
Lexicognpbio  und  OntmmAtik.     Leipzig   1H7C. 

i)  Vgl.    das    schon    von    Stude    augvflihrtc    Kiuilogc    ,»wo"    dpr  sfiddeutacfew 
Miicht  blos  thtiriu^iäcbeu»  I>iAl«cte;  so  iui|;t  mM.n  im  Fnlnkisohen  idlg«at«in  ,A 
Mnun,  VI»  kommt",  „der,  wo  j«Ut  fortgeht'  etc. 


Hommel,  "yÖVt  urtprünßlicfnm  Su/jstantin  ete. 


709 


[,wo  w.  s.  w." ,  wie  ihn  i\Dfij   reprilsontirt,   atinehraen  wollte*.     Auf 

'  diese  Weist*  ist  allerdings  «iie  Schwierigkeit  schnell  imd  diotfttorisch 

aus   dem  Weg  geräumt;    bevor    wir  aber  hier  beistimmen  können, 

müäsen   wir  uns    drei  Fragen   beantworten.     Komi  nOK  etwa  der 

»Form  nach  gar  kein  Substantiv  sein?  Haben  wir  nicht  etwa  in 
Änderen  seinitisehen  Sprachen  Spuren  von  einem  ähnlichen  Gebrauch 
des  urseniitischen  aiaru  ,0^"?  und  finden  sich  vielleicht  nicht 
auch  in  irgend  einer  derselben  schlagende  Analogien  ji^um  Ueber- 
gang    eines    ursprünj^lichen  iSubst^mtivs    in    ein   Pronomen?     Diese 

»Fragen  können  üämniÜicli  mit  ja  beantwoitet  werden. 
1TO»   kann    der  Fonn    nach  ganx  wohl  der  Status  coustnictus 
eines  vorauszusetzenden  -rOH  sein  (iiEN  für  n:^.«  wegen  des  Hauch- 
lauts, und  dies  far  ■ne&<,   wie  der  regeimüssige  st  c.  von  bys  = 

Jju  lautet;  das  Fathach  hat  sich,  wie  so  oft  im  Hebräischen,  des 

häuügen  Gebrauchs  halber,  in  Segol  abgeschwächt).  Der  nach- 
,^  folgende  Genitiv  wird  durch  einen  ganzen  Satz  repriisentirt  *). 
IH  Etwas  anderes  wäre  es ,  wenn  nm ,  so  wie  luu»  seine  Punctation 
überliefert  ist,  eine  überhaupt  nicht  mögliche  Noramalform  dar- 
bieten würde  '^).  —  Das  Wort  aii~u  ^)  ist  im  Assyrischen  die  ge- 
wöhnliche Bezeichnung  fiir  Ort;  das  gewöhnliche  assyr,  Relativ- 
pronomen ist  .va.  Nun  habe  ich  aber  bis  jetzt  (^ine  Stelle  gefunden, 
die  klar  zeigt,  wie  im  Semitischen  eine  Verwendung  dieses  Noineuti 
i  als  Itolativpronomeu  wirklich  vorkommen  konnte;  eine  andere  Er- 


I 


l)    Vgl.    ioi    Arabücfaen   SKtxe    wi«     ..jjiß^^   j,jJt      Jt    „hhk    BU  dorn  T«g, 

^tlft)    sie    nuferwcckt    worden"    Kur.    7,13    u.    ü,,    und    im    Assyr.     den    gleich- 
.«rwälmoudvu  SaU  Uku  dem  Haniivrib-Cyliiidor. 

'£)  Die  urspriinglk-hü  von  mir  soobeii  vuraiugeiieUte  Form  *1S»?J  udor  "I^K 

i»t  üll!^  d*i  im  Hiim>u-iUuitteb(]ii  iil&  hebr.  Lehnwort  sieb  fiadoude  ItoLaüv  '^'^^^ 

eiiir  utich  Mut'bowtilirt;  dos  (^ewühtüii-lje  Kolutiv  Im  SaniAT.  iat  ^  de  und  weunj 

HufUsti  d*ziiküiumon ,    *5*i\  **'•      ^^"^   **'^'"   ^"^    8(unjiTiuiiijjcU«u   Lolaiwurt  Lit^* 

«iolit    uum  aus  ÜKUi  Wort  ^^^  atar  „Ort" ;  »ber  Hucb  zugo^fobou,  "^^K  üiittc 


Bit  Ji]  gar  uicht»  su  tlvmi ,  sondtim  wür«  «tw>  (wie  8porliug  meint)  Weiter- 
bildung von  '(^  und  lUM,  mj  wOrde  düs  suunarit.  eiar  koiuu  BewcU»tüt&u  durdr 
•ein.  denn  »uch  <9  gi'lit,  wie  ich  woltcr  nnton  nwb  dartbtui  wordc.  auf  via  nr- 
MMmitiücbat)  tu  (.lüebt  «m)  zurück;  ^^'^*^^  m\XM  tdau  liubr.  Luluiwort  »uin,  d» 
e»  Miu»i  '\/\/\-  etat  luuieu  mfianie. 

W        S)  Semitischo»  J»ä5  wird  im  A*»yriaclioa  stoU  zu  pa'lu  ^»Ut.  cimstr.  pa'ul), 

wältreud  juwyr  pa'alu  liumor  pa'äiu  i^^JiSJ  HUji*u»ijrL'cbi-u  ist-,  Icijitereü  Ut  iIit 
gowiiUiilii'liL'   liiliiiiiiv   im   AHsvriücliou. 


710 


Hammel,  ^*<äM  ursprünglichea  Sti/tMtantiv  etc. 


klJlrung   ist    in   jener  Stelle,    wie  Jedennann    zugeben  wird, 
ausgeschlossen.     Dieselbe  {aus  der  grossen,  sonst  auch  durch  E.  Jj 
H.  bezeichneten  Nebukodnezüxinschrift,  I  Rawl.  59,  Col.  EI  Z.  14ft| 
genommen)  limtet:    14  Audi"*  uisüti   15  iä/u  tt'kamti  UUt    16 
fthavUi  sapliti,   17   urhuJ»  aAtäti"^,    18  padani"*  pünUi ,    19  am 
kibsUu  arrusu  20  Hipüa  ibdiu  '),  21  hurdna^»  tiainrasaf",  22  urv^kl 
zumami  23  i'rtidi*)  d.  h.   ,14   ein  Gehirge  der  Höhe   15  vom  ober 
Meer  16  bis  zum  untern  Meer,   17   Wege  der  Holprigkeit.   18  eil 
Terrain  der  Verschlossenheit,  1 9  dessen  1-^ad  und  Steg  20  hügelig] 
war,    21    uuzugängüchB    Wege,    22   eine   Strasse    der   Vert&ununi 

23  durchzog  ich".     Und    wie    man   sieh    den    Uehergang   tob   der 
ursprünglicben    Bedeutung  ,Ürt''    /u    der  rein    relativen    (tsn) 
verniittoln  habe,  zeigt  folgende  Stelle  (Sanherib-Cylinder  VI»  22 — 24>j1 
22    narkabdti    sttsija    unidhir   arhiAun    23    7nunnarib.<funu  ') 
ana   napsäti   u^ü,    24  aiiar   ikdmdu    urassapu    in«  kakki  d. 
,22  Wagen  und  meine  Rosse  sandte  ich  hhiter  ihnen  her;  23  ihrel 
Flüchtlinge (?),  welche  herausgegangen  waren,  ihr  Leben  zu  retU?o,J 

24  am  Ort  (wo)  sie  (sie)   treffen,   da  durchbohren  sie  sie  mit  de 
WaÖe'.     Zu    beachten   ist  der   st.  c.    asar^   während    der  st 
iisru  lauten  würde.  —  Aber  das  ursomitische  alartt  ist  nicht 
einzige    Substantiv,    das    als    Pronomen    verwendet  wurde.      We 
der    erstarrte    Accusativ    eines    auch    noch    iui    Nominativ  *)    vor 
kuimneudeü   assyrischen  Subst  malü  .FiÜle"    («b»)    eines    der 
brlluclüichüteu   assyrischen  Lidetinitpronomina  =  ,alles   was*,   ,m 
viel    als  nur"    ist  [z,   B.  IV   Ilawl.   2(1,  .v.«a;    ina  ilani  mala  «um(a)| 
nubü    ,unter  den  Göttern,    soviele    einen   Namen   nennend   (siud)*( 
Xerx.  E.  9  gabbt  mala  (puau  „alles  soviel  ich  od.  was  ich  gethA 
habe**  etc.],  so  kann  ebensogut  in  dem  m-sitrüngl.  Substantiv 
die  ursemitische  Bedeutung  „Ort^  Si^ur"   (dann  in  seinem  relativ 
Gebrauch   vom    „Ort"   überhaupt    auf  die  , Beziehung"    übertragefl)J] 
pronominal    geworden    sein.     Uebrigens    hatten    wir    nicht    eiiuna 
nöthig,    zu   dem  scheinbar  so  grossen  Sprung  von  Subst.  xu 
nomen  Analogien  zu  suchen;  denn  zunächst  ist  ja  hlos  ein  Üe 
gang  von  der  Bedeutung  ,(Jrt'*    in   die  des  relativen  Begriffs  »wo*^^ 
(was  Sperling    für  unmöglich  halt)    zu  postuliren.    dazu  aber,    ab 
Äum   Uehergang   eines   Substantivs    in    eine   Conjunction    des   Orts 


ll  Orthogj.  angenau  im  Original  ibaiiu  posrlirivbeti;  umutu  für  nrrut-hL 
Si    Im  üriginitl  irmphtach  unKfriHu  triitUü.   —   Dio  Beispiele  filr  xt\Ä(f:t  An- 
wendung von  aiar  im  A»»yr.  ltu>sou  »icli  jutzi  nnj«i*)4Wer  vennchrcn. 

3)  Clostfhrieben  inun-na-rih~iu-nu  i^art.  nifi;  statt  rU>  luiiin  anch  i/tf« 
und  kal  p«lü»en  >v»TcUm.  ErstorfH  {viwatmianiunu)  IiU'mb  würll.  „die  dsbio- 
gugeboiu^u",  doi-li  Xsl  uino  pnrt  puB.-Fomi  tnukattal  <><lor  mUHUaUU  im  iu»- 
sun^t   nicht   nui>)izuwoi»oii. 

4)  So  fiialü  IV  Kawl.  69,  iX  „FQUo,  InUall,  Wesen",  daher  s}iionjninni  v«5 

baSu  „»ein",  aMbu  „wohnen"  (aSJ*)  und  känu  ( ..Ü  ) ,    fcllo  vier  =»  «nwffcifh 
f4AL;  und   malü   gr    8yll     141    (dort   Syaon.   von   iakdlu    „irige«",    „ClMMit 


Hoiiimfl,  "lüÄ  urttjyrüngtichet  Subttantiv  tte. 


711 


k 


(und  der  Zeit),  braucht  nach  Analofrien  in  den  semitisiJieu  Sprachen 
nicht  lange  gesucht  zu  werden. 

Ein  Grimd,  den  man  ftfter  gegfin  die  ZiLsammengehöriglkeit 
von  "ipH  und  ataru  ^iht"  vorgebracht  *)>  dass  nilnilicb  gerade  dpm 
Hebräischen  sonst  das  entsprechende  subsL  ~i;äst  „Ort"  felilt,  s|.)riüht 
eher  für  dieselbe;  denn  da/u,  dass  sich  Nomina  der  semitischen 
Sprachen  in  einer  derselben  nur  nach  in  einer  erstarrten  Forni, 
z.  B.  £ils  Präposition,  Adverbiutn  erhalten  hnbeni  giebt  es  Beispiele 
in  Menge ,  vgh  nur  n«73  „sehr" ,  ebenfalls  nur  noch  im  st  constr. 
erhalten,  urspriingl.  ,in  Menge  von",  , Ausdehnung  von*,  von  einem 
im  Hebrilischen  verbiren  gegangenen  st.  alisol.  Ti«i:,  der  dem  im 
Ass^Tischeu  gewöhnlichen  Wort  für  Menge  mu'du  {?..  B.  Asiu'h. 
1,23  ana  mu*dt  ,iu  Menge"  u.  ö.,  vgl  auch  ma^du  ,vier,  inadütu 
, Menge" ,  adv.  ma'dtM  ,7iihlreich")  entspricht  und  mit  dem  Stamm 
Ti«  nichts  zu  thun  hat,  soudera  äu  einem  Stamm  i«a  (W.  t»ad 
^ansdehnen"*)  gehört.  Auch  ist  hier  die  Analogie  des  oben  ange- 
führten assyr,  mala  zu  beachteo ;  in  den  Texten  finden  wir  tualu 
, Fülle"  nicht  mehr^).  nur  noch  andere  Ableitungen  des  St.  6tb73 
(.so  das  V'^erbuju  selbst,  z.  B.  i»ikt  ,er  ftült"*.  dann  andere  Nomina 
wie  rndu  »Hochwasser'  u.  a.),  wie  wir  ja  auch  im  Hebräischen 
noch  andere  Ableitungen  des  Stammes  "itb«  (so  das  Verbum  nuj», 
daim  -nur»  u.  a.)  haben. 

Ini  Hebrttischen  gibt  es,  wie  bekannt,  noch  ein  anderes  seltener 
vorkommendes  Ilelativpronomen,  das  Wurtchen  '  ig  oder  *-C  (mit 
folgendem  Üagesch),  das  bereits  in  den  ül  testen  Stücken  der  hebr. 
Literatur  vorkommt  und  somit  sich  als  echt  hebrilisuhes  Sjjrachgut 
aasweist.  Es  lag  nmi  nahe,  die  beiden  hebr.  Kektivpronomina 
n;^N  und  C  in  irgend  einen  Zusammenhang  bringen  zu  wollen; 
•itwei  Wege  hat  mim  dabei  eingeschlagen  und  entweder  -^X^  als 
VerkÖTZung  aus  nci«  (für  welchen  Fall  es  gleich  ist,  ob  ni^« 
urspriingJ.  Subst.  oder  ui-si>rüngl.  Relativconjunction)  oder  umge- 
kehrt. IC«  als  Weiterbildung  aus  'Z  tu  erklären  versucht,  in  welch 
letzterem  Fall  -natürlich  die  Aulst^Üuug  IC«  st.  coastr.  von  lö&t  = 

jt  etc.  ,Ort*  ausgeschlossen  bleibt.  Das  vermittelnde  phÖn.  Re- 
lativpronomen TB«  giebt  beiden,  zumal  der  letzteren,  das  Dagesch 
forte  nach  x^  der  ersteren  Ansicht  die  scheinbar  kräftigsten  Beweis- 
stützen, und  doch  müssen  beide  Versuche,  jene  zwei  Kelativ- 
pronomina  zusammenzubringen,  jus  verfehlt  gelten.     Betrachten  wir 

Izuniichst  den  ersten. 
Gegen    die  Ansicht  Ewalds,    l^iH    (das    er    übrigens    für  ein 
Deutewort,    nicht    für    den  st,  e.  eines  Nomeus  ,Ort'  halt)  sei  zu 
; 


^ 


l)  Schrnder  in  aoiuvr  Uoeoiiüuii  dc«r  ubou  urwKbiitcit  AHliaudltmg  StüdoV. 
und  Hiwrlitii;  »,  ».  O.,   'X.  AUscIuiUt. 

i>  Diu  8.  3,  Anui.  n  tiu%cführlcn  Uub^puiie  r^irtJ  «ii.i  dcu  »uiuumclj- 
iu*yritichcii  Kationftlloxifi»:   mir  maiu   „v->>ll"  ki.mnit  nmli  iu  Tostoi»  vor, 


712 


Uojnrticl,  *10K  uriijnüiitflichcs  Suhmtautii*  tic. 


b©M ,    dann  einerseits  (im  Phönizischen)  mit  Verwerfong  des  3  sa 
;3J«,    andrerseits   (im    Hebiilischeu)    mit   Wegwerfung   des    fit    (wie! 
bn  zu     '-n)    zu       td  und       c*  geworden,   wird  von  Sperling  mit^ 
Erfolg  der  primäre  Chai-acter  des  d  nachgewiesen  '),    ,da  letzteres 
sonst    aus    der    Entwieklimg    der    Kelativforuien    der    semitischen 
Sprachen    heniusgerissteu    würde";    nur    ist    die    Autütellung   eiuea 
ursemitischen  Üeuteworts  la  verfehlt.  Wenn  Sperling  hier  Sanskrit- 
und  Zendanalogien    beibringt,    so  ist  das  wohl  ein  Irrthum,    denn] 
auch    im  IudogeiTOani.schen   nimmt   man  jetsit  zwei  von  Anfang  aa^ 
nehen    eiiiand*^r    bestehende  Deutestämme    sa   und  ta  au,    und  im 
Semitischen  sind  die  feststehenden  und  reg«?lmUssig  durchgeführten 
Lautgesetze 


urseniiÜscli 

Hraliisi'li 

iiÜnoyisvh 

hebrttuch 

assjTiscli 

t 

CiJ 

n 

IS 

n»    (ia) 

i 

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3 

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;;;  (««) 

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8 

LT 

UJ 

n 

is 

D 

SP 
5P 

die  allein  schon  jedes  Durcheinanderwerfen  von  s  und  t  verbieten,! 
von  ihm  ganz  übersehen*).  Im  ürsemitischen  sind  t  und  d^)  von 
reinen  s  (resp.  l)  und  t,  z  und  d  streng  geschieden,  -  Die  Haupt-I 
stüt'/e  deijenigen,  welche  ä  aus  ION  verkürzt  ansehen,  ist  das  Da-I 
geseh  in  dem  auf  xs  folgenden  Consonuuten  und  man  hat  sich  nach] 
Analogie  der  durch  die  Vcrgleichung  des  arab.  Artikels  ziemliell 
sicher  gemachten  Entstehung  des  hehr.  Artikels  -^ri  aua  bn,  nojij 
auch  ein  aus  "its(«)  entstandenes  bt:*)  zu  obigem  *  Ö  construir 
£s  ist  aber,  wie  Sperling  schlagend  bewiesen  hat,  kein  zwingende: 


1;  A.  *.  O.  S.,  S.  und  6,  Abscbmtt, 

'if  Diu  Bobpiolo ,  die  mau  dAfur  tutTiiUrt,  dAs»  s^  und  <j  auch  liie  und  dftl 
in  luulcni  !«eTniüschcu  Sprnchon  nl»  dviii  AnuniiUckoii  »U  t  und  d  auitretoa.  * 
sind   iilte  anders  zu   erklürun. 

&f  llirem  Wosou  uucU    tuiid  wohl  mich  ihrer  un>pr.  Aiuspnu'be  uach.    dh 
wir  treiücli  uicLt  mclir  kuuuuni  Mitt«:;liuutr;  zwbiitou  ZiäclÜAUt  uud  I>(iiitB); 
lurnh.  Auji&|irH.cho    des  Ö   und   <>    \=-  uougr.  ^   and   ü)    Ut    luttürticb  «Lnu  vo 
UÜtmsBiaatiidg  modenio. 

4)  Dies  »o  cuDstniirta   jXS  stimnit  mit  dem  .spätem  7S,   uruiclifi«,   wi« 
dau«b«u   (und  »cbun  im  AlÜiabr.)  vorkomineiide  b  "^IDK   bewebt,    Mu  «9 
dur  DittivpräptMitinn  0    icu.<Miiumoii^erQckC  int,   nur  xiißillig  Uboreiii. 


Hommttl,  "ItSN  urgprüngliekes  Substaniw  ete. 


713 


[Grund  vorhÄnden,  wegen  der  durch  ffl  herbeij^^pführtfn  Dagescliirung 
I  des  folgenden  Consonanten  hier  irgend  welcho  Assimilation  an- 
zunehmen. Dass  das  Dagesch  im  Hebrllisehon  keineswegs  stets 
Ausdruck  einer  Assimilation  oder  absülutj?n  Verdopplang  sei,  son- 
dern oft  nur  den  Zweck  hn\n^,  den  Lautkörper  des  vorhergehenden 
Wörtehens  zu  erhalten  und  es  hervor/uheben.  ist  bisher  viel  zu 
wenig  berücksichtigt  worden.  Es  wäre  doch  xu  gewagt,  beim  Waw 
euuse€utivum  etwa  ein  wa-la  ,und  fürwahr"  voraussetzen  wolle«, 
nur  um  hier  nicht  zustimmen  zu  müssen.  Ob  aber  Sperling  zu 
weit  geht,  die  Nichtannahme  einer  Assimilation  auch  auf  den 
Artikel  auszudehnen,  ist  doch  fntgheh ;  mir  steht  nicht  nur  wegen 

des  dialectischeu  J^,  sondern  hauptsilchlich  wegen  der  Gleichlieii 

von   nT7n  und    tj;jJi,   die    nicht   so   schnell  bei  Seite  geschoben 

werden  kann  ') ,  die  Entstehung  von  "  rt  aus  einem  schon  fürs 
Uraeniitische  anzunehmenden  Artikel  —  oder  (wem  ich  hier  zu 
weit  gehe)  unabhilngigen  I)enionstrativ|>ronomen  —  kal  sicher. 
Dieses  heU  übngens  hat  sonst  Sjmren  im  Semitischen  hinterlassen, 
vgl-  assyr.  täiu  dieser,  jener"),  hehr.  nV«,  arab,  üM,  älSika  und 
Bth.  elltt  ,die8e^  (pl.). 

Der  zweite  Versuch,  nc«  und  ^  zusammenzubringen,  findet 
sich  bei  Sperling^)  und  hat  vor  dem  Ewald's  den  Vorzug  der 
Einfachheit  und  Originalität,  ist  aber  meiner  Ansicht  nach  ebenso- 
wenig zu  halten  wie  der  erstere.  Danach  soll  nun  ffl  zu  lö» 
(phön.),  dessen  M  als  unabhängiger  Fronominalstanmi  a  erklärt 
wird,  und  dies  vermehrt  durch  den  im  Semitischen  vorkommenden 
Deutestamm  lä ,  der  auch  im  arabischen  Relativpronomen  alladi 
sich  findet,  zu  bct«  weiter  gebildet  worden  sein;  das  b  der  so 
gewonnenen ,  aber  auch  in  keiner  Spur  nachweisbaren  Form  b\DÄ 
habe  sich  dann  schliesslich  zu  *i  verdichtet  oder  verhärtet.  Dass 
natürlich  iu  diesem  Fall  von  der  ursprünglichen  8nbstantivnatur 
von  "TCN  keine  Rede  sein  kann,  isl  klar,  und  ich  könnte,  da  ich 
oben  gerade  das  Oegentheil  aufgestellt,  sofort  über  den  Versuch 
Sperling's    hinweggehen,    es    den  Lesern    überlassend,    ob    für  sie 


1)  Duft»  uiinliliJUigig  vvn  ciDimdor  Aha  Uebrlinciio  und  Ambisclie  bttide  vor 
-facff  fhcbr  lozä)  Ihratt  (nMch  HporHn^;  nicht  idcuti^cboni  Artikel  ha  and  fU 
feMtxt  hftttc-ii  <so  duM  da.^»  hobr.  _  iirspriniglu-h  hit'luza  wäre,  dna  i]«nii  ent 
duTrh  d*«'i  ltH|;eM.-b  coTyuiK-t.  fiaiWtzä  gasprocbpu  wurde)  kmiu  u-li  iikht  i^btubeu. 
Am'b  Wri^ht  ^Arnb  (truiittti.  I,  |i.  306,  roin.  c)  hält  jene  beulen  tllr  ur»|jrQii|;- 
Itcli   iib-iitücU. 

3)  I  but  im  AsHA-rltcben  Vorllebo  nir  dcii  h-VocaI  ,  v(;l.  ul  „nicht",  tulu 
„wtflldtcho  llriutt"  =  't^-^Ol*  **'*'*  ****  ''"^  lit'beu  litu  „aus,  vou"  (i  wird 
vor  DfnUlcn  Ifichi  zu  1,  nas.  Lautgesetz » ,  »/*«  .,Fr«>bIo«kea",  uläpu  ..V«r- 
tr»aihc1t.  GeniwsemchAft"  {=  aiäpu*)  u.  a. 

S>  Schlow  de»  2.  und  3,   und   4    Ali*chnitt. 
Bd    XXXlt.  4C 


714 


Hoittinel,  "^tÖÄ  urtrprünglichea  Sultstantiv  ete. 


(iurch    meine    obige  Beweisfiihnmg   die  Subatantivnatur   von    nc* 
wirklich    bewiesen   scheint  oder  nicht     Doch  uuoh  wenn  ein  Subi 
stantiv    atMru    ^Ort**,    mit  welchem  ich  -noK    identificirt  habe, 
nie    im  Semitiscben    existirt.   hätte,    wüi'de    ich   aus  zwei  Gründen 
hier  nicht  beistimmen  k^innen,  nämlich  eiimial.  weil  ich  den  Weehso 
von  1  luid  r    im  Semitischen    tausgeiiommeri  höchstens  den  dialek- 
tischen Wechsel  in  einzelnpn  der  semitischen  Sprachen,   vgl.  z.  Ikl 
die  Wörter,  die  Sujüti  fiii"S  Arabische  anführt)  für  nicht  erwiesen^l 
ja    einfach    ü\r   unra^lglich    halte,    und    dann    weil    wir  in    keiner 
Conjunction  oder  Adverbialpaiükel  irgend  einer  semitischen  Sprache, 
auch  des  Assyrischen  nicht,  ein  r  als  Pronominalstamm  verwendcft 
finden  V).     Kur  beilüulig  sei  hier  beunerkt.  dass  es  ein  Irrtlium  ist,i 
wenn    Sperling    behauptet,    das    Altilgyptisehe    habe    für   1   und 
nur  eia   Zeichen  gehabt;  der  liegt^nde   Löwe  ist  das  Zeichen  für 
imd  der  an  beiden  Selten  angespitzte  Mond  das  Zeichen  für  r. 

Meiner  Ansicht    nach    haben    t^N   und  'Z  gar  nichts  mit  ein*l 
ander  zu  thun.     Ueber  die  Substantivnatur  von  last  wurde  schon« 
oben    ausführlich   verhandelt,    und   so  bleibt  nur  noch  übrig,    das 
llelfttivum  \i;    uilher    zu   besprechen   und  ilun  seine  Stellung  (resp. 
Yerwandtschaflt  mit  andern  l'ürtikeln)  in  den  semitischen  Sprachen 
anzuweisen.     Die    ältere  Aussprache   ist    natürlich  'C .     Efe  iit  vo 
Sperling  verfelilt,  nbcirjp  in  nn^:  („Eigenthum")  c  und  m  =  zrfl 
•AM   zerlegen    und    daraus    die  Ursprünglichkeit    des    e-Vocals  in 
beweisen  zu  wollen;    MedtuÄttel  (ein  rein  assyrisches  Wort:  mu^l 
ia  üi  „Mann  Gottes")  und  MetJiu54Uüi  sind  dieselbe  Person,  folg-j 
lieh  sind  auch  die  Namen  ursprünglich  dieselben,  nui'  dass  letzterecl 
hebrlUsche  Volksetymologie    des  Elohisten    ist.    der  dabei  an    n" 
»Geschoss**    dachte.     Dass    da»  a  bei  w"  das  ursprüngliche  und  ur»^ 
semitische  ist,  beweist  ausser  dem  'i  in  den  von  Sperling  citirtofl 
Stellen ,    deren  Alter   er  ja  selbst    verficht ,    schon  hinreichend  das 
assyrische  Relativpronomen  Sia,  sowie  die  Analogie  des  den  weiohenij 
Zischlaut  aufweisenden  üthiopischen  ^  * 

Im    Ursemitischen    haben    nun    nebeneinander    folgende    zwei 
(resp.  vier)  Relativconjunctionen  bestanden: 

a)  mit  der  weichem  Nuance  des  Dentalzischlauts 

da  (flth.  H;,  aram.  j,  ^J, 

woneben  vielleicht  auch  schon  im  Urseniitischeü  das  einfi^cb  durch 
ümspiingung   des  Vokals   entstimdene    ad    (vgl.   samar.  *^/^  ed-. 


1)  Du  r  in  ^  „wo  aar,  wo"  (uebon  Jo    „hier,  d«"),  in  JDYO)  „hier.  4a" 

p  ^     0 
und  in  JoLlO)  „eljenditJiQlbHt"  b(  eine  siMClello  £ig«nthBmlichkcrit  d«a  Syrisdun. 

welches  oine  besondere  Vorliebo  für  den  r-Laat  geltabt  xu  liiib«D  »cbrfnt ; 


Hommd,  lläM  urtprüngKche»  SubHantiv  ete.  715 

wie  dort  das  Relativpronomen  mit  Suffix  lautet,  während  es  sonst 
<^  de  heisst)  existirt  haben  mag. 

b)  mit  der  starkem  Nuance  des  Dentalzischlauts 
ta  (ass,  Sa,  hebr.  ü,  b), 

woneben  (wahrscheinlich  auch  schon  im  Ursemitischen)  ein  at  (vgl. 
phön.  o«)  sich  gefanden  hat ').  Dass  die  Grundform  von  »J^  und  TD 
nicht  ia,  sondern  ta  ist,  wird  durch  die  auffallende  Analogie  von 
da  (daneben  ad)  zu  \s  (daneben  tz3m)  zur  höchsten  Wahrschein- 
lichkeit erhoben;  auch  ist  zu  bedenken,  dass,  während  wir  das 
reine  X3  sonst  nie  in  Pronondnalstämmen  verwendet  finden,   \^  in 

solchen  vorkommt  (^ji,  ^£,  ü6,  ass.  summa). 


1)  Dms   wir   hier   einfiach    eine  Unupringüng  des  Vokals  vor  uns  haben, 
beweisen  andre  Beispiele,  z.  B.  C|M  und  o  j  ^^  1^°^  ^    (^ .  (^w.  la),  "IM  (^t) 

nnd    1     (^ ,    ass.   tea)    nnd    andere.     Einen    semitischen   Pronominalstamm    a 

(Sperling)  glebt  es  nicht;  man  darf  von  der  indog.  Sprachvergleichung  nicht 
ohne  weiteres  alles  aa£t  Semitische  fibertragen.  Aus  demselben  Grund  ist  auch 
TDK  keine  „Weiterbildung"  von   «b. 


46» 


716 


VareDa. 


Von 

Fr.  Bplerel. 

In  meiner  Anzeige  der  Darmesteter'schen  Schrift,  über  OrmaKdl 
und  ALrimaii  (Jenaer  Lit.- Zt.  nr.  1^  von  1878)  Labe  ich  ge&asst;rt,| 
dass  mir  die  (Jleit'hsetKung  von  Varena  und  Yaroija  bedenklich j 
erseheine,  ohne  mich  jedoch  auf  weitere  Gründe  für  meine  Zweifel  [ 
eiß^-uliissen.  Da  nun  solche  Zweifel  nicht  blos  mit  den  jetzt  all«! 
gemein  geltenden  Anschauungen,  sondern  auch  mit  meiner  eigenen] 
früher  geäusserten  Ansicht  im  Widerspi-ut-h©  stehen,  so  halte  ichJ 
es  für  nützlich,  sie  hier  mit  einigen  Worten  zu  rechtfertigen,! 
Dabei  bemerke  ich  im  Voraus,  erstens,  dass  ich  die  Gleichset^un^j 
von  Varena  und  Vanir^a  seJbst  .lalire  lang  gebilligt  l>abe  und  erst] 
durch  genauere  Untersuchungen  bei  dem  Studium  des  oben  ge^l 
nannten  Werkes  an  meiner  fiüheren  Ansicht  in*e  geworden  bin,  undf 
zweitens,  dass  ich  auch  jetzt  nicht  beabsichtige,  die  gewöhnlich*  ( 
Annahme  deünitiv  zu  widerlegen  ^  sondern  nur  sie  als  zweifelhaft  i 
erscheinen  zu  lassen.  Daas  aber  zu  Zweifeln  in  der  That  Grund 
vorhanden  ist,  mögen  die  nachfolgenden  Bemerkungen  zeigen. 

Fragen  wir,   wie  oft  das  Wort  Varena  im  Awesta  vorkoDim^ 
und    was    dasselbe    bedeute,    so    ist    die  Antwort    höchst    eLnfiich.J 
Es  findet  sich   Varena  tm  folgenden  vier  Stellen : 

Vd.  1,  C7 — rtj«.  cathruda^i'era  n^ja^häraca  sboithranamea  vahisteaj 
fräthweregem  azem  yo  ah  uro  mazdäo  varenem  yim  cathrugaoshem } 
yahmai  zayata  Thraetnono  janta  azhois  dahukäi.  Als  den  ri«r-| 
zehnten  hesten  der  Orte  und  Plätze  schuf  ich,  der  ich  Ahfuni 
Mazda  bin,  Varena  mit  den  vier  Winkeln,  für  welche«  geboren] 
wurde  Thraet^iona,  der  die  Schlange  Dahaka  schlug. 

Yt.  9, 13.  tim  yazata  viqo  puthro  athwyanois  vi90  ^ilrajAo 
Thraetaono  upa  varenem  cathru-gaoshem.  Ihr  opferte  der  Bolin 
des  athwyimischen  Clones,  (der  8ohn)  des  stArken  ClaueB:  Thrte- 
toona  bei  Varena  dem  viereckigen.     Ganz  gleichlautend  YL  15,  £S.| 

Yt.  5,  »8.  Diese  Stelle  ist  ganz  identisch  mit  der  eben  an* 
geführten,  nur  dass  am  Schlüsse  der  Pluml  st^tt  des  Singolar» 
steht,     ufia  varenaesha  cathru-gaoshaeshu.     Dieser  Plural  kium  Ixiij 


Spiegef,   Varentt. 


717 


I 


der  Gleichheit    der  iSfcelle   keinpn  anderen  Sinn  haben  als  der  Sin- 
gular Ln  den  zuerst  angeführten  Stellen. 

Durch  diese  Angaben  haben  wir  bereite  die  zweite  der  oben 
rtufgeworfenen  Fragen  beantwortet,  ntlmlich  was  Varena  ini  Awesta 
bedeute.  Namentlich  die  erste  der  angeführten  Stellen  lüsst  darüber 
keinen  Zweifel:  Varena  ist  ein  irdisches  Land,  welches  mit  dem 
Thraetaona,  einem  Helden  der  Vorzeit,  in  nahe  Beziehung  gesetzt 
wird.  Dies  ist  aber  auch  Alles  was  wir  aus  den  Grundtexten 
über  Varena  entnehmen  können;  um  z«  erfahren,  wo  dieses  Land 
lag,  werden  wir  uns  an  andere  Schriften  wenden  müssen.  Befragen 
wir  zuerst  die  Huzväresch-Uebersetzung  des  Vendidüd  (bei  Geiger 
p.  22.  59  11g.),  so  hören  wir,  dass  nach  Einigen  Varena  in  den 
Fatashqarbergen ,  nach  andern  in  Kirmän  liegen  solle,  die  vier 
Winkel  werden  entweder  als  vier  Wege  gefasst,  die  zu  dem  Oii« 
fühiien,  oder  auch  als  vier  Tliore.  endlich  die  über  Varena  ver- 
hilngte  Plage  soll  nach  denen,  welche  Varena  im  Patashqar  suchen, 
die  Kälte ,  nach  denen .  welche  es  noch  Kinnan  versetzen ,  der 
Regen  sein.  Ich  wüsste  nicht,  aus  welchem  Grunde  wir  die  Be- 
lehrung von  der  Hand  weisen  sollten ,  welche  uns  diese  Nachricht 
zu  gewähren  im  Stande  ist.  Es  waren  also  schon  zur  Zeit  der 
SäsÄniden  die  Meinungen  getheilt ,  wo  man  Varena  zu  suchen 
habe,  die  Einen  suchten  es  in  den  Patashqnrbergen,  d.  i,  im 
heutigen  Elburj  (vgl.  Justi ,  Beitrage  zur  alten  Geogr.  Persiens 
2,  a  und  meine  Alterthumsk.  1,  61  not.),  also  im  Norden  des  Landes. 
die  juidern  in  Kirman.  also  in  Südenin.  Grund  dieser  Abweichung 
ist  WJilirseheißHch ,  dass  es  in  Erun  zwei  Gebirgszüge  gab,  welche 
den  Namen  Patashciur  führten,  denn  wUhreud  nach  den  morgfin- 
ländischen  Quellen  dieses  Gebirge  in  der  Nilhe  des  Demävend  zu 
suchen  ist.  w«fiss  Strabo  (15.7^7)  auch  noch  von  persischen 
IlaTac%OQ€lg  zu  erzählen,  und  aus  diesem  südlichen  Gebirge 
stammt  wohl  jener  Gobry-as.  der  in  den  Keilinschriften  Filtishuvaris 
genannt  wird.  Die  Abtrennung  der  Provinz  Ciiramania  von  der 
Persis  ist  spät,  weder  die  Keilinschriften  noch  Herodot  kennen 
ßie,  es  mag  also  Patashqar  sehr  wohl  der  Name  jenes  Gebirgszuges 
gewesen  sein,  der  die  grosse  Wüste  im  Westen  begrenzt  und  von 
Teheran  bis  nach  der  Hti\d\  Kirmän  Iftuft.  Eine  zweite  Möglich- 
keit, die  Entstehung  dieser  zwei  Ansichten  zu  erklaren.  wUre  die 
folgende.  Vorena  ist  nicht  der  Geburtsort  d^s  Thraetaona,  wenigstens 
nach  Firdosis  Angaben  werden  wir  annehmen  müssen,  dass  er  in 
Persepolis  geboren  war,  nach  dem  Tode  seines  Vaters  wurde  er 
zuerst  an  einen  einsamen  Ort  geflüchtet,  wo  die  Kuh  Purmäye 
(oder  Bermäye)  ihn  emöliite ,  spSter.  als  er  auch  dort,  nicht  mehr 
sicher  war,  tlüchtet43  er  mit  seiner  Mutter  an  den  Alborj.  Mjui 
könnte  nun  annehmen,  dass  in  Kirmän  das  erste,  am  Demavend 
das  zweite  Versteck  des  Thraetaonu  gesucht  worden  sei.  Es  lllsst 
sich  aber  auch  noch  ein  dritter  Ort  für  Varena  geltend  machen, 
Öchon  Westergaard  hat  (indische  Studien  3,  415)  vermuthet,    dass 


718 


atitia.  Varma, 


man  Varena  in  der  Gegend  von  Indien  suchen  müsse,  weil  gleich 
dai-auf  dieses  Land  als  das  fiinfzehnte  genannt  wird,  dafür  spricht 
weiter,  dass  Firdosi  (l,  42. 7  ed.  Vullers)  den  Fredün  ausdrilcklich 
nach  Indien  wandern  l&sst,  und  auch  sonst  läset  Firdosi  den  AJborj 
in  Indien  liegen  (vgl.  Öhähn,  1,  c.  135,  ii.  18G,  i»  imd  171,  n).  Es 
isi  sehr  wohl  möglich ,  dass  man  in  der  Umgegend  von  ( Ihazna 
und  selbst  schon  in  Tüs  den  Albori  im  Hindükosh  und  im  Him/llajik 
suchte,  doch  mütiHen  wir  sagen,  dass  nach  des  Firdosi  eigener  Er- 
zählung ein  indisches  Varona  nicht  recht  passt.  und  wir  werdeaj 
festhalten  müssen,  dass  die  Thraetaonasage  in  der  Form,  in  welclMMrl 
wir  sie  kennen,  am  Demävend  ihren  Sitz  bat  Genaueres  über  die  [ 
Lage  des  dortigen  Varena  giebt  uns  die  Localsage  TaW-ria 
auf  die  ich  schon  öfter  auftnerksam  gemacht  habe.  Es 
nttmlich  bei  SehSr-eddin  p.  11  ed.  Born:  ,der  älteste  Lands 
von  den  Landstrichen  Taherintans  ist  Larjan,  wo  Afredtin  in  dem 
Dorfe  Vei*ek,  welches  ein  Flecken  in  jener  Gegend  ist,  geboren 
wurde.  Der  Grund  war,  dass  die  Familie  des  .Tamshed.  nachdem 
der  Araber  Dahäk  den  Jumsbed  in  Stücke  geschnitten  hatt«,  vor  1 
ihm  ^Dahiik)  floh,  so  dass  das  Andenken  an  dieselbe  unter  den 
Menschen  schwach  wurde.  Die  Mutter  des  Afr^dün  mit  ihren  An- 
gehörigen fand  Zuflucht  am  Fusse  des  ßergeS  Dunyabend  (d.  l 
Demuvend)  in  dem  genannten  Dorfe".  Diese  Ansicht  widerspricht  j 
dem  Berichte  Firdosis  tuir  darin,  dass  sie  den  Thraetaona  in  Va- 
rena geboren  werden  lässt,  in  diesem  Punkte  dürft«  Firdosi  das 
Richtige  geben.  Sehir-eddln  erxtlhlt  femer,  das»  sich  A&6dtüi, 
nachdem  er  erwachsen  war,   in    den  District  LiipAr  (.  ^)  be^b, 

welcher  am  Bobalflusse  südlich  von  Barferüsh  liegt  (vgL  MelgunoA  1 
das  südliche  Ufer  des  kaspischen  Meeres  p.  151.  196),  und  dass 
sich  zuerst  die  Bewohner  Taberistans  um  ihn  schaarten ;  als  er 
mit  seinem  Heere  nach  Iraq  aufbrach,  stiess  in  Ispahan  der  Schmied 
Kave  zu  ilun ;  vereint  übcj-fielen  sie  den  Dahak  in  seinem  Schlosse 
zu  Baghdfld,  nahmen  ihn  gefangen  und  brachten  ihn  nach  Verek, ' 
als  dem  Geburtsorte  des  AfVediin.  In  späterer  Zeit  soll  dieser 
Fürst  in  Taramesha  seine  Residenz  aufgeschlagen  haben  *). 

Nach    diesen  Nachrichten    haben    wir   also   das    Recht,    Verekl 
oder  Varena   in  Lärjän    zu    suchen,    einem  Tliale    unmittelbar   amj 
Deraavend.  das  nach  Ritter's  Angaben  (Asien  8.501)  au  72  Dör 
umtasst,  von  welchen  eines  das  Dorf  Verek  sein  muss,  gegenw^ 
ist  das  bekannte  StEUitchen  Ask  der  Hauptoit  des  Districtes. 


1)   C»thru-g*05h«  h»t   sich   bei    Sohtr-eddiu    (1.  c     P-  13)    In    dam    Namn 
Ckioh    erh»lt«n,   das   nach    seiner  Äiigalto    »invn  Berg  und  ün  Dorf  im  DktriH 

Kiyar  (  .J-Ä3')  nfirdJich  von  Amol  besoiphiirt  (vgl.  Mel(pinar  I.  c.  p.  16*.  fllU 

leb  fasse  cathru-gaosba  ak  viereckig  und  orinnere  an  den   V&ra  da«  Ylna,   t«tt^ 
dem   ••  hebst,  dais   er  caretu-dräjo   ketncit    pniti    cathrushanäm  •«!,   alt 
viereckig. 


ISpiegel,   Varena,     ^^^^^^f  7] 9 

Weg,  der  nach  Li'irjun  fülhrt,    beRchreibt  nns  Ritter    (1-  t*.  499  fg.) 
boi  Gelegenheit   dpr  Ruiit^»    von  Amol    nach    der  Hindi  Dpinävend. 
Von  Amol    aus    führt    ims    tliesor  Weg    atn  Herha/Hiisse    aufwärts 
und  verlUssf   die  Ebene  sieben  Stunden  südlich  von  der  genannten 
Stadt     ,Der  Weg  steigt  auf  ganz  engem  Pfade,  der  oft  nur  3 — 4 
Fuss  breit  in  Felsstufen  gehauen,  oder  mit  HoIä  uud  8teinstüeken 
belegt,  ist,  wo  tiefer  Lehmboden  sich  xeigt;  durch  furchtbare  Kegen- 
giisse    oft    aber    wiedor    gilnKÜch    zerst-Ört".      Nach    fünf   Stimden 
Steigen»  führt  der  Weg  wieder  au  das  Strombett  des  Herhaz  und 
man    gelangt   nach    einer    iStunde    nach    Parus.    einem    verfallenen 
KärvänseTÄi.     ,Von  hier,  gegen  Süden ,  wird  der  W*»g  auf  hai-tera 
Fels,  im  troclcenen  Klima,  schon  besser;  doch  bleibt  er  immer  nur 
enger   Fusspfad,    der   nicht    selten   in    überhllngenden    Felsen  ein- 
gehauen  ist.    Unglück,  bei  .Sturm  und  liegen,  durch  Felsstürze  u.  s.  w. 
ist   nicht    selten  ....      Zwei    Stunden    weiter    schliesseu    sich    die 
Berge  äu  beiden  Seiten  des  Herba/,  der  hier  zwischen  senkrechten 
Felsmauem  durch  die  Tiefe  dahin  tobt,  der  oft  nur  3  Fuss  breite 
Pfad  schwebt  200  Fuss  über  dieser  Tiefe  und  ist,  einer  Via  mala 
gleich,    in  Fels   gehauen,    ein©    halbe  »Stunde    lang.     Dieses  Defil6 
soll  der  einzige  Eingang  zum  Di s1  riete  LÄrjän  sein".     Nachdem  die 
Strasse    in    den    Districl    Lftrjan    eingetreten  ist,    wird    sie    wieder 
besser  und  führt  über  Vän«  nach  Ask,  einer  kleinen  iStadt,  die  an 
dem  steilen  Ufei"  des  Herhaz  auf  mehrere  Stufen ,    einige    hundert 
Fuss  hoch  übereiimnder.    aufgebaut  ist.    zur  Seite   steigt    der  De* 
mävend  als  unühenvindliehe  tie}>irgsw!uid  "nijior.     ,l>och  auf  ollem 
8eiten   ziehen  hohe  Bergketten  umher,    und  nur  der  Fluss  wusste 
sich  den  Aus-  und  Eingang  zu  brechen.     Nicht  fem  von  der  Stadt 
verlösst  der  Weg  das  Piussufer,  und  man  hat  die  südliehe  Schulter 
des    steilen    und    felsigen    lieniuvend    zu    übersteigen,    die    auf  der 
grö88ten  Höhe  wohl   1300  F.  engl,  über  den  Strom,  eine  absolute 
Höbe  von  67.'>H  Fus.s  Par.  eiTeieht".     Weiterhin  heisst  es:    , Dieser 
Weg  ist  im  Winter  durchaus  nicht  passirbar;  keine  Reiterei  kann 
in  dieser  Jahreszeit  sich  dem  (Jebirgsgau  LArjin  auch  nur  annHhem. 
Ntir  dem  gewandten  Fussgänger  bleibt  es  möglich,  auch  dann  noch 
diese  Höhen  zu  erkletteni  ....    Der  Hinabweg  ist  verhJÜtnissmassig 
leichter,   und   auch    weit  kürzer,    als    der   Aufweg;    doch    war   er, 
Ende  Aiiril,  durch  halbgefrorene  Schneestellen  und  gewaltige  Fels- 
blöcke, ungemein  hnschwerlich.     Nahe  am  Fusse  dieses  Berges  er- 
giesst    sich    vom    Demuvend    herab    das   Bergwasser  des   LAr   zum 
Herhaz,    von    welchem  Zutlusse    der  ganze  Gebirgsgau  den  Namen 
hkr  oder  Ij&rj&n    zu  haben   scheint.     Eine  Steinbrücke  führt  über 
iho.     Nun   geht   der  Wog   hinab    wieder  ziim  Herhaz- Ufer  zurück; 
dioMT  wilde,  mehr  östliche  Strom  ist  hier  aber  zum  fiebirgsbaclie 
verkleinert.       Man     steigt    »eine    Engschlucht     wieder    empor    auf 
klippigen,    engen  Pfaden,    kaum   für  Maulthiere  gangbar,    bis  zur 
Culmination  des  Passes,   die   hier  656ti  F.  Par.    über  dem   Meere 
Uegt". 


I 


L 


Man  sieht,  es  ist  ein  sehr  umuihbarer  Ort,  den  sich  Thraetaooa 
2U.111  Vei^steck  ausersehen  hatte,  iiud  wenn  Westerj^aard  (1  c.)  auf 
die  Frage,  was  varena  eigentlich  bedeute,  die  Autwort  giebt,  e« 
bed^-ute  das  Abwehrende ,  Hindernde ,  Abgegrenzte  ^  so  wird  er 
schwerlich  von  irgend  einer  Seite  einen  Widersprach  erfahren. 
Es  ist  nun  auch  ganz  in  der  Ordnung,  wenn  Tbraetaona  den  ge- 
fongenen  Dahäka  in  seinü  Burg  Varena  schleppt  und  den  benAch- 
baiien  Deraävend  als  sein  Burg\'erliess  benützt.  Keine  einzige 
Aeusseiimg,  weder  im  Awesta  noch  in  der  späteren  Sage  weist 
darauf  hin,  dass  man  Jemals  diese  Vorgänge  anderswo  als  auf 
der  Erde  gesucht  habe  und  mit  der  Aimahme,  sie  seien  vom 
Himmel  auf  die  Erde  verlegt  worden,  niuss  man  vorsichtig  sein, 
man  rnüsste  erst  wissen ,  wie  sie  denn  an  den  Himmel  hinauf 
kamen.  Um  nun  zu  beweisen,  dass  Varena  früher  etwas  Andere» 
bedeutet  habe  als  das  irdische  Land  Varena,  von  welchem  wir 
soeben  sprachen,  inuss  man  das  Gebiet  der  örinischen  Philologie 
vollkommen  verlassen  und  sich  auf  das  der  vergleichenden  Mytho- 
logie begeben.  Dort  wird  nun  behauptet,  dass  das  Wort  Varena 
dasselbe  sei  wie  skr.  Varuna,  griech,  oi^avoii.  Fragt  man  nun, 
wie  es  möglich  sei,  dass  man  das  eben  genaimte  Sanskritwort  mit 
dem  giiechischen  vergleiche,  da  das  erstere  in  der  mittleren  Silbe 
ein  u,  das  letztere  ein  a  /.eigt.  so  erhält  mau  die  Auskunft,  das» 
nicht  bloss  in  diesem  einzelnen  Falle,  sondern  sehr  häufig  im 
Sanskrit  hinter  eijiem  r  ein  u  statt  eines  geforderten  a  sich  ent- 
wickelt habe,  und  durch  diesen  Nachweis  werden  in  der  That  die 
Schwieiigkeiteu  einer  Vergleichung  von  varuna  und  oigavo^  voll- 
kommen beseitigt.  Will  man  xu  diesen  beiden  Wörtern  auch  da« 
eranische  varena  hinzunehmen,  so  wird  man  zugeben  müssen,  das« 
aus  dem  mittlem  a  der  Unmdfnnu  vanina  ein  e  wurde.  Es  lag 
um  so  näher,  diess  wirklich  anzunehmen,  als  sich  ja  in  den  End- 
silben a  vor  n  beharrlich  äu  o  abschwä(.ht.  Nühere  Untersuchung 
muss  indessen  bedenklich  machen,  in  der  Mitte  der  Wörter  finden 
wir  zwischen  r  und  n  die  verschiedensten  Vocale,  cf.  icairiaa, 
trtiiruiia,  namentlich  aber  auch  a,  wie  akaraua,  adaraiia,  üanma, 
endlich  auch  varana,  aiwivarana.  Es  fragt  sich  also,  ob  die 
Endungen  ena  und  ana  gairz  identisch  seien ,  darüber  werden  an« 
nur  die  Wörter  Auskunft  geben  können,  die  auf  — rena  endigen, 
es  sind  die»  die  folgenden:  a^perena,  ao^harena,  upa^taj^na, 
erenava,  karena,  karenäo,  qarena  fpaitisqarena.  vi<;po<|arena,  haomoqa- 
rena^h).  cicarena,  zarenumaÄt,  1.2.  darena  (avaderena,  ushidarena), 
paityarena,  parena  (parena^h,  parenu),  perena,  aperena,  peren4vusv 
perenin,  fra(jpareno,  barena,  barenus,  mai-enis,  1.  2.  3.  varena 
(aiwi varena,  tavarena,  duzhvarena,  yftvarena),  varenya,  varenva, 
Verena,  ^karena,  baTuharena,  haf\dvareno,  hanierena,  liäkorena,  hux- 
varena.  Aus  der  ZaW  diesi^r  Wörter  wollen  wir  nun  zuerst  die- 
jenigen ausheben,  deren  Erklärung  gesichert  erscheint: 

karena    Yt.   11,  s    bedeutet   sowohl    der    Tradition    iiU    dem 


4 


I 


Spiegfl.   Varena, 


721 


Kusammenbatige  nAcb  soviel  als  ,Ohr*',  es  muss  also  mit  skr.  kariia 
rerglichen  werden. 

karttnäo  Yt.  5,93,  Eine  Tradition  ist  nicht  vorhanden,  über 
Jer  Zusammenhang  zeigt  ganz  deutlich,  dass  das  Wort  »taub"  he- 
deuten  muss,  es  wird  wohl  wißder  das  durch  ein  l^uffix  enveilerte 
arena  sein.     Im  Neupersi sehen    entspricht  S     kar.    nach   Vullers 

oll  es  auch  erlaubt  sein  J    zu  schreiben,  die  Verdopplung  würde 

auf  die  Assimilation  eines  Consonanten  hindeuten,  am  wahrschein- 
Llichsten  auf  n ,  doch  liesse  sich  auch  an  skr.  kharva  oder  kharba^ 
Ischadhaft,  denken. 

1  d arena   oder  der e na   Yt   10,  ss  Spalte,  Riss,    Schlucht, 

^entspricht  dem  Jagva  bei  IHolemäus  (6,  i)   und  neup.  ».j,    darra. 

Thal.      Im   Sanskrit    entspricht    dh-na.      Dieselbe   Bedeutung   llisst^ 
(rieh  auch  für  avaderena  festhalten. 

parena,    Feder,    ist   neup.  ^  parr,  skr.  pania.     An   parenaj 

it  auch  perenin,  beflügelt  anzuschliessen. 

perena,  voll,  ist  ßatürlich  skr.  pürna,  mit  diesem  Worteist 
»uch  noch  parenu  und  parenojörh,  sowe  aperen»  und  aperen/lyus 
»u  verbinden. 

2  varena,  Bedeckung ^  Bekleidung,  ist  skr.  varija,  was  in 
[•geiner  Grundbedeutung  gleichfalls  Decke  bedeutet.    Diese  Bedeutung 

st  auch  für  aiwivarena.  Auch  3  varena,  da.s  Wort  welches 
uns  hier  vorzugsweise  ht^schaftigf .  wird  von  diesem  Worte  nicht 
xu  trennen  sein,  sondern  a\if  die  lülmliche  Griuidbedeutung  zurück- 
*^ehn ;  1  varena ,  Wunsch ,  Wahl  wird  die  nUroliche  Grundform 
haben,  aber  auf  var,  wählen  zurückgehn.  Das  Adjeetivum  varenyaj 
geht  natürlich  auf  eines  dieser  drei  varena  zurück t  nach  der  Tra-^ 
dition  würden  wir  es  zu  2,  nach  der  am  meisten  verbreiteten  An« 
r«icht  zu  3  varena  zu  stellen  haben. 

In  allen  den  besprochenen  Wörtera  ist  e  die  sogonannt^j 
Ivarabhakti,  das  Suffix  ist  nicht  — ana,  sondern  na.  Verschieden' 
also  ftdarana,  Name  eines  Berges,  eigentlich  wohl  Stütze,  upa- 
Bedeckung,  Schatz,  aiwivarana,  Schutz  und  auch  das  Yi;. 
und  als  Citat  Y<j.  \\\,  vi  vorkommende  varana.  das  activ  als 
Wählen,  Belieben  zu  fassen  ist,  varena  aber  als  das  Gewählte. 
'©ei  den  nachfolgenden  Wörtem  ist  uns  die  Gleichsetzung  des  — enu 
mit  skr.  na  wahrscheinlii^h,  wenn  auch  nicht  gewiss. 

Ao^^uh  arena,  das  woraus  man  isst,  kaim  man  auf  qar  +4 
rückleit^n,  das  Wort  mtisste  im  Sanskrit  etwa  ftsvarya  lauten, 
Upa<;tarena,  Decke,  wird  von  Justi  und  Fick  auf  upastarana 
zurückgeleitet^  upastirna  würde  ebpn.'iogut  passen. 
L  qarenA,    was   gegessen   oder    genossen    wird,    findet    sich    in 

avö-qarena,  das  übersetzt  ist  mit   .j-Ä»?  potjitionis  locus  d.  1.  der 


Kzui 


k 


T22 


Sphgef,   Varenn. 


Ort,  wo  getninken  wird,  dann  in  paitisqarena.  Gesicht  oder  Kii 
backen  (vgl.  meine  Hemerknngen  zu  Vd.  3, 40),  das  Wort  kann  Vfl 
q»r,  leuchten  oder  von  qar,   essen    abgeleitet    worden,   naraentlic 
bcii  der  letzten  Annalinie  |iusst  die  passivische  Auffassung  sehr  guf| 

qarena;^h,  Glanz,  schon  das  neupersische  ü_^  khorra  macli 

ganz  sicher,  dass  das  Wort  von  qar.  leuchten,  mit  einem  SuflSl 
ffh  abgeleitet  werden  mcss. 

paityjirena    Yl.    8,  .'.u    kann    füglich    mit    ^ent^egengeset 
übertragen  werden,  der  Acc.  ist  von  paiti  abhängig. 

f  r  !it*  parp  n  a    Yt.   14, 11    erscheint  als  Beiwort    des  Kameel] 
Ldas  Wort  kommt  bestimmt  von  cpar,  gehen,    doch   wage    ich 
'Bedeutung  nicht  mit  allttr  Sicherheit  festzustellen. 

Kaothro-barena  findet  sich  Vsp.  1 1,  s.   12,  .n.-s  nnr  in  mein« 
Ausgabe,  Westergaard ,    an    den  sicli  Josti  anschliesst .   schreibt 
den    betreffenden    St<pllen    zaothro  -  barana.      Ich    habe    barena 
dreien    meiner    Handschriften    geschrieben ,    n«ir    eine    einzige    mi| 
bekannte  giebt   barana,    eine    sogar   baremna.      Zaothro-barena 
natürlich  das  worin  Weihwasser  getragen  wird. 

j  a  V  a  r  e  n  a  und  t  ä  v  a  r  e  n  a   erklSlre   ich  jetzt  mit  Justi :  vfl 
^was  für  Gkuben   und  von  solchem  Glauben,    schliesse  sie  also  an 
1   vürena  an.     Dasselbe  gilt  auih  von  duzhvarona. 

h  a  ^  u  h  a  r  e  n  a.    Trotz  der  Bemc  rkimgeu  Hübschmann's  (s.  «lie 
Zeitschr.  XXVIJJ.  78)  ist  es  auch  heute  noch  meine  Ueberzeugun 
fdass  Aspeijdiärji  Recht   daran    thut,    wenn    er    hiw/uharem^  als 
beiden  Ohren    fasst    (Destür  Daräb    wenigstens   als  das  Unke  Oh 

•WA^  \JmS).  "^^^  wir  scheint,    dass   es   hauptsachlich   die  Sinne 

torgane  sind,  die  in  den  iSchutz  des  Haoma  gebracht  werden  noUe 
[Meine  frühere  Etymologie  gebe  ich  aber  auf,  erinnere  jedoch 
an  skr.  sasvar,   heimlich   und  an  lat  siisurro.     Die  Wuntel 
jedenfalls  svar,  tönen,  sein. 

Neben  diesen  Wörtern,  welche  dafür  sprechen,  dasa  ihr  Affix 

na  und  das  vorhergehende  e  blose  Svarabhäktl  sei,   giebt  es  auch 

I  einige,  die  für  die  Ansicht  sprechen,   dass  eoa  eine  Entartung  dw 

^  Suffixes  ana  sei. 

Usbidarena  wird  stets  mit  hösh-däshtar  übersetzte  also  Halt 
des  Verstandes ,   ganz  wie  upa-darana  Vd.  8,  i.     Die  überwiegend 
[Lesart  der  Handschriften  ist  gewiss  ushi-darena,  doch  geben  an 
immer  einige  derselben  ushi-darana,  und  es  ist  die  Frage,  ob  Bicb4 
der  üebersetzer  so  gelesen  hat. 

handvareiia,  das  Zusammenlaufen,   lasst    sich  doch 
besser  =  hafidvarana   auffassen,   als    dass    es    an   der  Rt*»ll« 
ursprünglichen  hafldvama  stehen  soUte. 

Endlich  hamerenom   steht  doch  gewiss  für  altp,   h.tnn 
und  dieses  ist  das  indische  samara^a. 

Dunkel  bleiben  noch  die  W/irter  a^perena,  erenava,  cicarwA 


Spiegel,  Varena.  723 

zarenumafit,  zarennmaini,  barenus,  marenis,  verenva,  verena,  ^karena, 
hakurena,  hazvärena. 

Auch  wenn  wir  varena  auf  vanja  zurückleiten,  mithin  von 
vamna  und  ovgavog  abtrennen,  fehlt  es  uns  nicht  an  vergleich- 
baren Wörtern.  Zuerst  ist  an  vftra  zu  erinnern,  womit  wohl  der 
Name  der  von  Strabo  (11,623)  genannten  Festung  Oviga,  sowie 
das  neuere   s.b^  Mauer,  in  Verbindung  steht.     Noch  näher  klingt 

an  der  Name  Aomos,  so  heisst  nämlich  nicht  bloss  eine  indische 
Festung  (Arrian  Anab.  4, 28. 1  fg.) ,  sondern  auch  eine  baktrische 
(Arrian  1.  c.  3, 29. 1).  Ich  habe  früher  im  Anschluss  an  Lassen 
diesen  Namen  durch  das  indische  avaraqia  erklärt,  er  kann  aber 
ebensogut  iranisch  sein,  als  indisch.  Endlich  verweise  ich  noch 
auf  skr.  vari^u,  dies  ist  nach  Pänini  4,  s.  los  und  Ujjvaladatta  3,  38 
der  Name  eines  Flusses  und  der  an  ihm  liegenden  Gegend.  Da 
man  ohne  Anstand  skr.  Par^u  mit  dem  iranischen  Pär9a  vergleicht, 
da  wir  femer  im  Sanskrit  selbst  Turva^a  und  Turvasu  neben 
einander  finden,  so  steht  wohl  der  Vergleichung  von  vaniu  mit 
varena  nichts  im  Wege.  Aus  dem  Beispiele,  welches  Päi^ini  an- 
fElhrt:  yathä  hi  jätam  himavatsu  känthakam,  darf  man  wohl  schliessen, 
dass  Vani^u  im  Him&laya  zu  suchen  sei.  Zieht  man  die  Erklärung 
durch  varana  vor,  so  kann  man  an  Fa-la-na  i.  e.  Varaija  denken, 
welches  Land  Hiouen-Thsang  im  Süden  von  Kabul  durchreiste. 


m 


Notizen  und  Correspondenzen. 
Ueber  die  Endniiicr  karl,  keri,  ffirä  in  Htädteiianieii. 

A.  D.  Hardtmanii,  Dr. 

Im   XXX,  Band   dieser   Ztschr.  S.   138  ö.  und   im  XXXI.  hi 
S.  496  ff.  haben  die  Hrn.  Hübschiuanii  und  Blau  über  die  Endo 
kart,    gird   in  StUdtenameii    einige    ausführliche  Erläutening^en 
geben,    welche    auch    mich    veranlassen    diesen    Gegenstand 
weitem  Discussion  zu  untei-ziehen,  weil  ich  mich  früher  geie 
dambf>r  geäussert   habe.     Es  ist  gewiss  eine  verdienstliche 
solche  DetaiLstudieu  über  irgend  einen  einzelnen  Puntt  vorzunebnjfl 
indem   sie    nicht   nur    geeignet,   ist  gewisse  Lehrsätze  an  ihnen 
prüfen,  sondern  meistens  auch  noch  zn  weitereu  Forschungen 
zu  mächtigen  Resultaten  Aalass  giebt. 

Unter   dem    Titel    ,Zur   vergleichenden    Geographie    Persien 
habe    ich    eine    kleine    Abhandlang    geschrieben,    welche    in    d<»n 
Sitzungsberichten    der    k.    hayer.     Akademie    der    Wissenschafl*n. 
philos-'philol.  Classe  Jahrgang  1874   S.   231  f['.  abgedruckt  ist.    Da 
ich  nicht  imnohraen  darf,  dass  diese  Abhandlung  jedem  Leser  d« 
Ztfichr.  zur  Hand  ist,   so  gebe  ich  hier  die  Stelle  wieder,    welch 
den   erwähnten  Gegenstand   betrifft;   sie  steht  S.  241   und  Uut« 

„Das   Burhani    Kati    sagt   (p.    520   ed.  ConstanL)   (gird)   oj 

jiXiUj^  LTjL*--   rr*b    ""^'^   ^j^   bedeutet  Skidf,  OrtstAaft^  t. 

Darabgird,  Siaveschgird.  d.  h.  Stadt  des  Darab.  Stadt  des  Siay 

,Der  Name  Darius    lautet    bekanntlich    altpersisch  D&rayiv 
und   .Stadt*   vardanam;    letzteres  Wort  ist  das  eben  b«sprocheo»' 

neupersische  j_^  gird  (wie  VistAvpi»  =  Guschta.sp  ■=»  Hystasp^l; 

fh  hat  sich  in  seiner  archaistischen  Gestalt  noch  in  einigen  Ni 


N<ttiMn  und  Corre^potulamtön. 


lerhalten,    z.  B.  AbiverU;    auch    diis   b    in    Damb    ist    eine   neuer« 
iFonn.     Jakut  hat  also  ganz  recbt,    wenn  er  sagt.,    datis  di««  8tadt 

I ehemals  Daraverd  (er  schreibt   OjJ\jJ   und    jjCjLj,    nicht  Oj^Lb, 

JJo.b)  hiess,  und  dass  ein  B« wohner  der  Stadt  ^Jj^Lo  hmsse.* 

Hr.  Dn  Hübschniaim  behtreitet  die  Bedeutuui^  , Stadt"  und 
behaupt«i  kad,  j^rd  u.  s.  w.  bedcutf  nur  .genuicht";  Hr.  Dr.  Blau 
dagegen  vertheidigt  die  bedtutuu^  »ytadf  in  fcJtädtenamen ,  hält 
jedoch  das  Wort  nicht  lür  persisch  (oder  er-aiiisch ,  wie  man  seit 
einigen  Decennien  in  DeutKchland  .st-hreibt)  und  hUJt  es  eher  für 
ein  semitisches  oder  mit  uuch  gi'össerer  Walirseheinlichkeit  für 
I  ein  parthisches  oder  überhaupt  tnranisches  Woii.  Da  Hr.  Dr.  Blau 
selbst  erklärt  .  dass  er  über  die  ethnographisuhe  Stellung  der 
Parther  noch  nicht  völlig  im  lleineti  ist ,  so  können  wir  die  Dis- 
I  cussion  dieser  Frage  hier  füglich  weglassen. 

Es    erj^ebt    sich    aber    aus    dieser    Zusamraeustellung ,    dasi| 
[meine   Ansicht    nicht    mit    der  Ansicht    der    beiden   geuaimteu  Ge- 
lehrten   in    l' eberein  Stimmung    ist;    ich    erkUlre,    wie    obiges  Citat 
I  »eigt,  gird  für  ein  persisches  Woii,  welches  ^Httidt'  bedeutet. 

Dass  diese  üedeutiuig  in  Persojiennamen,  z.  B.  Je/degird  nicht 
I  »ulässig  ist,  Versteht  sich  von  selbst ;  da  bedeutet  es  augenschein- 
jlich    .gemacht".     Aber    dieselbe  Bedeutung   auch    bei  Ötlidtenameu 
I  anzuwenden ,    scheint    mir   in    sehr    vielen  FiLllen    ganz  uji7.ullLssig, 
wie  schon  Hr.  Dr.  Blau  erkaimt  hatj  Kinar-i  gird  z.  B.  (in  Medien, 
s.    Moner,    Hir    R.  K.  l'orter,    Dupre  Voyage    en    l*erse    H,    18&, 
i  Bnigsch  11,  "21  b)  kann  gewiss  nicht   ,vüui  Rande  gemacht"  bedeuten, 
'  solidem    blos    ,ltand    der  Stadt**.     Ueberhaupt   aber   hat  das   Wort- 
ffird    , Stadt"     mit    dem    Zt-itwort    ketden    ^machen''    keinerlei    Zu- 
sammenhang;  gitd  bedeutet  nach  Aussage  der  persischen  Lexiko- 
graphen   , Stadt"   und   wird  abgeleitet  von    ..JuJJ'  yerdiden    ,sicli 

umdrehen";  es  ist  also  dieselbe  Idee,  welche  die  Ableitung  des 
I  griechischen  Wortes  noXl^  von  nokitu  ,umdrehen*  veranlasste,  und 
l  das  lateinische  Wort,  urbs  mit  orbis  in  Verbindung  brachte.  Sonst 
[  bedeutet  gird  auch  ^nmd"  , Kreis",  offenbar  von  derselben  Wurzel. 

Die  älteste  Fonn  des  Wurt^is  finden  wir  in  der  Bihistun-Insdirift, 

Vardanam,  und  zwnr  in  der  gtuiz  zweifellosen  Bedeutung  ^St-adt*", 
[  gerade  wie  das  Zeitwort,  yerdideti  fräher  (im  Zend)  vateC  hiess ; 
lim  Fehle  vi  existirt  varitmchna  ^Kreis"  , Umdrehung",  im  Parsi 
Ivardidan  »sich  umdrehen",  silimntlich  von  der  SanskritwurÄel  tnt't, 

welche  dasselbe  bedeutet,  und  im  Lateinischen  vettete  lautet. 
[Der  Uebergang  des  Atdauts  v  in  g  ist  in  der  persischen  Sprache 
I  fo  gewöhnlich ,  dass  ich  nüch  fast  schüme  dieses  hier  zu  wieder- 
fboleo;  —  wie  ich  aus  dem  Aufsat/e  des  Hrn.  Hübschmami  sehe, 
■luit  schon  Hr.  Justi  vardanam  mit  gird  verglichen.  An  und  für 
Iflieh  bestreitet  Hr.  Hübschmann  es  auch  nicht,  sagt  aber  (1,  c. 
18.  140):  .Aber  v  geht  doch  nur  im  Anlaut  in  g  über,  bleibt  aber 


726 


im  Inlaut,   y ,    wie    es   ja   auch    der  Fall    Ist  in  den  von  Jasti 
geführten  StÄdtenamen    auf  j,^   wie  j.t^\,     Justi    niüsste    den 

I  aiuiehmen,  dass  aus  varduva  das  selbständige  gird  Stadt  geworde 
und  dies  feiiige  fftrd   niit  den  Eigennamen  zusammengesetzt  wo? 
den  wäre.     Dann  müssten  übrigens  die  Namen  alle  auis  d^r  später 
Sassaiiidenzeit  herrühren,  da  die  frühere  den  Uebergang  von  v 
g    noL'h    nieht   kennt,"     Zugleich  verweis»!  er  auf  eine  von  mir 
Vin.  Bd.  der  Ztsohr.  veruffentliehte  Sassanidenmünze,  wo  der  Na 
der  iStadt  Darabkird   geschrieben  ist.     Die  Münze  war  im  Besitz 
des    verstorbenen  Bon*ell    in  Siuyma ,    jetzt   ist  sie  wahrscheinlic 
im  Britischen  Museum ;    was  ich  damals,  vor  raehi*  als  25  Ja 
I  für   ganz   Bieher   hielt ,    ist  mir   hingst   zweifelhaft  geworden  •, 
Buchstaben    stehen    nicht   in    einer   einzigen  lleihe,    sondern  theil 
en  der  Flamme,  thetU  auf  dem  Altarschaft  u.  s.  w.     Im  BesilBi 
des  verstorbenen  Generals  v.  Barthüloinaei  war  eine  ganz  tüinlicb 
Münze,    sie    ist  in  der  von  Hm.  Dom  herausgegebenen  Collectio 
des  Monnaies   Sassanides    de    feu    le    Lieut.  <Jen^ral  J.  de  Barthc 
lomaei  T.  X,  No.   11    abgebildet;    dort    steht    neben    der    Fla 
links  ddr.  rei'hts  hi,  auf  dem  Altiirschttft  .  .  st  (statt  rast). 
Legende  neben  der  Flamme  lautet  also  Ddrab\  was  dieses   Dar 
bedeutet,  werden  wir  sogleich  sehen;    zunächst  constatire  ich  ntl 
dass    ich    damals    irrigerweise  die  Buchstaben  auf  dem   AltArsel 
'  mit   den  Buchstuheu  neben  der  Flamme  zu  einem  einzigen  AVor 
vereinigt  habe.    * 

Nun    wird    es    donh    wohl    niemanden    einfallen    im    Ernst 
behaupten,    dass    das  Anlegen    von    StÄdten    in   Persien    zu    ein 
gewissen  Zeit  aufgehört  habe,  und  dass  seitdem  keine  neuen  StfldI 
mehr   angelegt   MTirden;   selbstverstilndlieh    bediente    man  sich 
,  der  Benennung    neuer  Städte    allemal  desjenigen  Wortes ,    welch 
I  gerade  damals  im  Gebrauch  war,  also  in  den  älteren  Zeiten  vard  od« 
vtrd-,  wie  Abiverd,  Bagaverdan,  Helaverd,  Sohraverd.  Navard  u.  s. 
Syiäter  sagte  man  gvrd,  und  so  hiess  es  Azadgird,  Ramgird,  Zigir 
Chanigird,  Kulugird  u.  s.  w.;  jetzt  gebraucht  man  abad  z.  B.  Hv 
seinabud,  Chosrevabad  u.  s.  w.  Was  nun  Darabgird  betriflfl^  welches  ifl 
in  den  so  eben  augeföhiien  Beispielen  absichtlich  wegliess,  so  bek 
uns  Jakut   in    seinem    geogruphisclien  Wörterbuche  Bd.  11  p.  b^% 

ausdrücklich,    dass   diese  Stadt   ehemaJs  Daraverd  ^j^^j^   gen 

wurde.     Und   zum   Beweis,    dass   diese  Behauptung  Jakut's   nie 
baos  der  Luft  gegriffen  ist,   sondern  völlig  wahrheitsgemasa ,  citill 

ich  aus  Ihn  al-Athir's  Jo«bJl  ;-sjj^'  ^^-  ^^>  W-  ^^  (^^*'  *8ypt 

Ausgabe;   die   leyden'sche  Ausgabe   besitze   ich   nicht)   unter 

Jahre  d.  H,   182  am  Schlüsse:  ij^l  Jv^ oU  JuUJI  «J^  , 


NotUen  ufui 


727 


.3->Uljb . 


Hier    hüben   wir 


Jso  zwei  uiiabhäoifirigc^  Zeugtiisse,  aus  denen  hervorgellt,  dass  die 
ißtadt  früher  Damv^^rd  und  spilit,«»r  Dai'ab^rd  bioss,  dass  also  das 
|»lte  V  nicht,  nur  im  Anlaut,  sondern  auch  im  Inlaut  in  g  übergin}<, 
übrigens  nicht  das  einzige  Beispiel  ist;  ich  Icann  noch  mehrere 

liren,  aUpers.  aiva^  Pelilevi  ayok,  neupei>.  «Sj;    ..JükAj  und 

J...t>JuLj^     Ob    aber    die  ötadt  etwa  bis  zum  J.  800  n.  Cb.   Dara- 

[verd,    und    dann  splitor  Darabgird  hiess,    ist  mir  sehr  /weifolhaft ; 
|ich    glaube ,    sie    hat    wedtir    den    eini*n    nueb    dea    andern    Namen 
brt:  in  der  Bibistun-Inschiift  heisst  sie  Tfiravil  und  jetzt  heisst 
^Darab  (vgl.  Sir  \V.  Ouselejs  Travels  Vol.  U  p.  130). 
Hr.  Dr.  Blau    bezweifelt    den  indogermamscben  Ursprung  des 
iVorte»  gird,    imd  g^laubt   na^.-h  einer  jirovinzweise  vorgenDuuneneu 
I Zusammenstellung  der  Namen,   wekbe  mit  diesem  Worte  zuMuiimen- 
Igesetzt  sind,  eher  auf  einen  semitiscliea  oder  turanischen  Urspning 
(desselben    scliliessen    zu  diiifen.     Zunächst  aber  ist  so  viel  sicher. 
dass,    ganz  abgesehen  von  der  ursprüngUchen  Heimat  des  Wortes, 
die  Art   and  Weise    seiner  Zusammensetzung  nüt  andern  Wfirtem 
auaschliesslich    indogermanisch    und    zwar  sperifiscb  iranisch ,    dass 
also  nicht  Semiten,  sondern  Arier  diese  Namen  bildeten  -,  Zussunmen- 
setznngeii   wie   r)arabgird,  t'hi>.snigird,  Tigrarmkerta  u.   s.  w\  haben 
doch    gewiss   nichts  semitische.s  in  ihrer  Bildmig  und  gegen  einen 
turanisvchen  Ursprung    erhebt    sieb  das  gewichtige  Bedenken,    dass 
yiW,   kerd  u,  s.  w.    auf   turanischem   (iebiet    entweder   gar   nicht 
oder    nur   äusserst   selt4?n    vörkonunt;    dort,   sind  ganz  andere  En- 
dungen im  <iebrauch:  kencf,  k'efh,  halikk  \\.  s.  w. 

Dagegen  gehört  unser  vard,  fßiid,  karta  einem  Stamm  an^ 
welcher  ia  dem  ganzen  Gebiet  der  indügernnmischen  Sprachen  die 
reichste  Eütwicklmig  zeigt,     Im  Hauskrit :  vrtt  »umdrehen* ;   vartvi 

JHaxts*.     Afganisch :  ^iju:  -i     tjsich    drehen'    , herumgehen'.     Zend  : 

Varel    .umdrehen' ;    l'ehlevi :    vartaschna    , Kreis"    »Umdrehung'; 

Parsi:    vardidan    »sich    uradj-ehen";    Neupersisch:     .^joJ>^    „sich 


umdrehen' 


oiji'  , Wirbel'  „Strudel*;   xiJjj  und  äJjJT    ,Achse'. 


Armenisch:  U|urnnunt^(par  =  ntQi)  parurei  ^umdrehen";  urur 

.der  Geier"  (der  umherkreisende)  u.  s.  iv. 

Um  die  turanische  (aniranische)  Herkunft  des  Wortes  t/ird 
noch  wahrscheinlicher  zu  macheu,  hat  Hr.  Dr.  Blau  in  dem  pro- 
Tinzenweise  angeordneten  Veraeicbiiiss  für  Persis  nur  Darabgird  und 
Valaschgird  aufgeführt.  Ich  habe  schon  vorhin  bemerkt^  dsuss  auch 
Darabgird  mir  zweifelhaft  ist,  und  Valabchgird  in  Persis  ist  mir 
nicht  bekannt;  ich  kenne  nur  ein  Valaschgird  in  Kirman  und  ein 
anderes    in    Medien.     Aber   Persis    ist   mit   diesen    beiden    zweifel- 


728 


NötUen  und  Ockrr^JtjiOnd^nten. 


haften  Namen  noch  lunge  nicht  erschöpft;    ich  führe  hier  nur  an: 
AxjtdjLrii-d ,    Clerdftbgird,    ltaing:ird    (eine   tkadt,    nicht    ein  Gebirge| 
s.  Tsstaehri    ed.    de    Ganje    \).    102.    117.    121;    Beladori    p.  390) 
IZigird  (ünprn,  Voyage    en  Perse,    T,  461);    Chanikerd  j_>l^L 
(Ouseh^i'  II,  174);  Kulucherd  (C.  Niebuhr,  Reisebeschr.  II,  110)  u.s.i 
Ferner    bes«hrilnkt.    sich    Inm    doeh    uit'ht    jiusschMesslieh    auf 
Provinz  Piirs,  Persis ;  ich  denke,  Chuizistan,  Kinnan,  Media  (Dscheba 
und  Azerbeidschan) .  Chonisaii,  Taberistaii  u.  s.  w.  sind  gerade 
gut.  iranischer  Boden  wie  Pars. 

Schliesslich    noch    dii?  Bemerkttu^,    dass    im  Armpriischen 

Verbuni    l^frpunh-i    {gerdel,   kertel)   gar   nicht    exiätirl:,    vmd 

weder    ^tiiHchf'n*    noch    , bauen*  bedeutet;    für  ,machen'*  gebraucht 
man  amal  Itanel  ipanel),  J/ne/.  koi-dzel  {t]ordte[)  und  für  ,bauea^^B 
8chinel\    von    hM/.terer   Wur/el    konirnt    üchon    ainida    (achin idiif^^ 

^Gebäude"  in  den  Keilinschrifteu  von  Van  vor:  wogegen   t^hnuth^ 

zwar  in  den  Wörterbüchenj,  aber  nicht  in  den  Schriftstellem  sici 
vorfindet. 


Arul>i)<irlie  Aerzte  und  deren  Sclirifteu. 

Von 
M.  StelDsehneld^r'j. 

ra. 

1  b  n  u  1  -  ti  e  z  z  a  r '  s  Adminiciilum. 

Dieses  Werk  aus  dem  X.  Jahrb..  welches  ich  in  der  Müne 
ehemal.  hebr.  HS.  116    und    dadurch    iudirect    in  einer  arabisch 
HS.    in  Florenz    entdeckte,    hat  in  der  medicinischen  und  auch 
der    botanischen    Literatur   eine   gewisse  Bedeutung    erlangt. 
Münchetier    HS.    ist    leider    im    Zerfallen    und    daher    eine    baldig 
Benutzung  oder  Abschrift  sehr  wimschenswerth.     Die  gegenwärtig 
Notiz    soll    '/unliebst  nur  eine  genauere  Besehreibung  liefern. 
Inbaltsvenieiehniss  sämmtlicher  Artikel  des  Originala,  verglichen 
der  hitoinischen  une'üHen  Uebersetzung  und  der  Bearbeitung  * 
»tanüu's  habe  ich  vorbereitet  *), 

Der    volle    Titel :     Jm^     ^\  ouJü  wJaJl  S  ^Uifc"^t  ^J^ 


^ 


Jß-  ^^b  ^^jlJ\    »)  JÜL>  ^\  ^1  ^y]  ^\  Ju*-!  stand  wahr- 

1)  Vgl.  Bd.  XXXI   S.   758—761. 

2)  Da»selli«   ursfUciiit    Im  l>i!Ut«cl)eii   Archiv   fOr  Gasdiielito   dar 
lier.  von  RoLIf»  lieft  4,    187«. 

3)  ibKS.   2    fUr  J>   !tt«U   ohne  diakriUscUeM  Punkt,    wia   hiufig    in 
H«ud«c]trift«n. 


Notizen  uiui  CofretpontUnzen, 


729 


iBcheinlich  am  Anfange  des  Werkes  wie  am  Anfang  der  11.  Makaia 
|1  18b,  wo  daneben  von  Wid«ianst«d's  Hand:  ^Tractatus  secundua 
Xlibri  Golumnae  medünnae ,  doctrtna  Abi  Giuaphar  (so)  Achttud 
ifilii  Abrahimi  ßii  Abi  Chalid  honoratt  [für  coqtiofninaft]  fil.ii 
VGioMtr  flies  Qezzar,  f  1004?  .«j.  Virchow's  Archiv  Bd.  52  S.  474; 
Kgl.  358,  472,  493,  49J*].  Am  Anf.  der  HL  und  IV.  Mak.  f.  88,  Ö7 
[ist  der  Namen  verkür/t.  In  Cod.  iledic.  256  (Jetzt  374  '),  nach 
[MittJieilim{jr    Prof.    Lasinio's    vom    Mai    18(>4,    s.  Virchow's  Archiv 

'  Bd.  37  S.  365)  ist  der  Titel:  o'^Jw  ^*i^  wJ^t  j  Sl^J:^^\  y^\jS 
[änJI  (**c)  Jjl-ät^l  und  der  Anfang:  »SM  ')Julj.  -Oc»-»  nJÜ  Jwl^ 
I  ^^\  ^,1  *)fc;iftJL3^  v^^"  er  i/^^  «-^^  "^^s  '^'^5  "^-^  UXa-m*  ^}s. 

c*^üUit  ^  4-J  ^  i^lyijl  JmöUJI  ^**JiS.  (so)  o'^IljU  ^JiJÄßk  J 
LjUj^    ■)iL-^\.j;-Ä  »A^äJl   -i-^y^r^W    (so)   o^^jk':*!^  -ii^-N^I 

^^Müi-.!  üt  uiJlä.  «5ÜL J!  jc^t  ^UJI  J^y^  iJLH  J^;  (sd)  sj^^;^^^^ 

Jf  „^L»^  jUad  ^.jUiuJt  OujÜti  ^.jl  ^i   x-j^üU  ^5    (so)  JaL^t 

Dieser  gan/,e  Anfang  äst  höchst  verdllchti|?  und  vielteieht  zu 
I  einem  defekten  t'odex  vorne  angefügt,,  was  auch  iia.s  Verhilltniss 
der  Blattzahlen  (II  f.  SS,  111  f.  98,  IV  f.  103)  zu  bestiltigen 
scheint^).  Die  H.S.  München  hat  unmittelbar  nach  denn  halb  ab- 
gerissenen Titel  das  llt'gister  der  behamlelten  Mittel ,  und  so  xu 
Anfang  jeder  Mukale  (zu  II  und  IV  wird  dio  Zahl  H5  und  41 
angegeben.    1    Iiut    mehr    als    70.    LII   etwa  80).      Dann    folgt  eine 

Vorrede  f.  1  b,  an  deren  iVnfang  noch  /u  lesen  ist:  Jm^  yi\  ^ü» 
^  jXii\  ,>-JL>  .  .  .  SJ juJi  iui^S^S  ^^y   iLsju»  ^.;  JJU>  ^^\  ^i,, 

,j«mLJL:>Ü3  |j«.jwXj  Ju.Lp  (''nO")  t  .-j  J^  Ji  ^1  .  .  .  .  \^f*J^\  xcuUa 
also  ist  nicht  von  Hippocrates,  sondeni  von  Bioscorides  und  Galen 
die  Rede^).     Spüter  heisst  es:   /i  ^  ^\  tJsJ?  j  jAi\  ^ji  I4i 

SJJuJi    i^^O^I  iuj  jJil   OJLi    _äJjö   ^^i    (so)    LiJiU3l    LLo    U 

1)  Die  diAkrit    Punkt«  leblou  uft  iu  dieser  IIS. 

Ä)  Ich  gebe  dSeso  vielfach  corruptp  StcUp  nach  wUMUTliDhor  VorglcichuiiK 
rlor  MUth(*iluiig  LiuUiio'»  von  M«]  lSti4.  nhtie  AendiTUiiic  und  Coi^octar.  flis 
h<>stiili^'i  mctiiio  itachful^onde  Vt'rmuthiiitg. 

S;  l'rwf.  Liuiiilu  liitt  mir  oiiio  iiochuinlitro  MtttheiluiiK  ülwr  «Ion  Cod.  vor- 
•|*n>choii,  wetiu  seine  Ge»ch/it\u  und   »pin«  (josinnlht-tt   p»  neaUttcn   wcrdoii. 

4>  Diu»  beatitigt  uuch   diu  lulciu    UoLorHiiizuai;  itcs  .Stt?pbHnu.H,    tu    welcbor 
}(Hlt>ch  diu  iiestüniligu  DvaiehuiiK  iiul'  Uiesu  beideu  nk-ht  üputürh  horvortriU. 
Bd.  XXXU.  47 


980 


Notizen  nnd  Corr(jrpomlfraen. 


kl^O   (so)   Lü^i    jLs^uoUJb  .  .  w^-üixit^   (so)  aJLssyo  ^  ^  ^jo^ 
SueLjiJlj   K>öLs=OÜ  iüdiULl  .  .  ^^y-  ^)i  ^\   C^^y^'   /tV»'   ,jr*^''  f^^ 
, . .  f^^  (so)  cAj>to-Jl  Ji£.  iu^AÄxJlj . 

Diis  Ende  der  Vorrede  ist  wiedenim  kaum  leserlich,  es  ist  t<j 
der  Eiiitheilung    in   4  Makalät  die  Rede.     Der  1.  Artikel  ist  da 
x^.^\    und    ebenso  Rosa   in  der  wörtlichen  Uebersetiung  des  8t- 
phonug   de    Caesaraugusta    vom   J.    1233    unter    dem  Titel  Lü>er 
fidnctne  in  dem  Münclier  Cod.  lat.  253  (nicht  ,«  graeco',  s.  Ser 
peum    1870  S.  297    und  über  andere  HSS.  ZDMG  XXVm,  454| 
wie    in    der    willkürlichen  Bearbeitung  des  Oonstantinus  Afer  ') 
d.  T.  d€  gradihits,  aus  welcher  wieder  ^uin  1197 — 9)  eine  hebrOisch 
(mbyian  'o,    s.    zu   Cod.  München    295,  lo)   gemacht   wurde. 

dem  Art  Ljjj"  (endend  Lo^jJ?  w^^o  JC^\  l^ii)  bricht  die  HS. 

Das  Werk  hat  ausser  dem  naturwissenschaftlichen  auch  noc 
ein  &|irtic  hü  chn  s  Interosse  dart-h  die  s.  g.  Synonymik,  d,  h. 
Benennung  der  Heilmittel  in  verschiedeneu  Sprachen  oder  indir 

durch  Angabe  des  Landes,  nämlich    ä-oü..»-JLi,    jLm»,.LäJL, 

(griechisch),  Äjj«Jb  (Borberisches  aus  dem  X.  Jahrh.  ist  wohl  nieh 

'liaufig  zu  finden),  xxLuJJb  _  sLÜL^'a  (auch  mit  ÜJUt),  v»j  JLl! , 


(auch 


UjUt),    auch    ^j»-*j*j"  \joJi  j3  v->JLjb  ÜiXLt.      Dabei 

schrünkt  es  sich  nach  der  Vorrede  und  Vorbemerkung  zu  MaV-  ^t 
auf  leicht  und  in  allen  CJegenden  zu  findende  Mittel. 

Die    angtvführten ,    von    Coiisl-aniiu    tjbenfalk    willkürlich 
[handeUf-n   Autoritiiien    (Vircliow's  Archiv    Bd.   37   S.   362,    Bd.  S| 
ß.  334)    sind    auch  hier  oft  verstümmelt,    aber  meist  aus  auderMÜ 

Stellen  /.u  restituiren;  es  kommen  vor:  ^j»^\  (Fledius  bei  Const, 

8.  Arthiv  Bd.  42  S.  83.  Ötephan  hat  AtuluÖM),  Aetius  von  Aiuid* 
(iT:NbN  CüMS«),  Alexander,  Andromachos  ('.srÄTaTna«,  wahrschflin- 

lieh    aus   *   für   ä)^  Aristoteles,    wahrscheinlich    überall    aus    dem 

L:Ä>*bH  <^\jSy  —  vgl.  den  von  mir  abgedruckten  Artikel :  Magni't 

in  meiner  Abhandl.  Intorno  ml  aicuru  passi  . . .  reiatCvi  aÜa  cala- 
fitifa,   livma  1871   p.  4.^  und  p.  47  die  Uebersetzung  Stephan'»  — j 

Bedigoraa  (oma^lS),  Criton  n-ojJI  j  «jÜJ'  ^  (vgl.  Virch.  Arch.  sl 


1)   Das»  C'ciusUiitin    nAmentlkh    dici  PiUnzcn-Bescbreiboug    ir>ggwl— <i. 

ist   in    Virchuw'*  ÄTch.   Bd.  31*   S     TÄ\    lir<r\'grgeboboil. 


Notizen  wid  Corrapondenzen. 


731 


I 


873),  Dioscorides ,  Galen  r^j^^  Jl  juJU».  ^,  Hippocrates, 
Tshak  b.  Imran,  Junis  [^  Abiilwalid  bei  DiigatV],  el-Kindi,  Kleo- 
patra  (vielfach  verstümmelt)  äJu Jt  v.j'üü  Jl  ,  rini  Maseweili,  Rufus, 
Stephan    (^ca»«    für    ^ylxol),    Tajadiin    (Art^hiv    Bd.  42    S.  83. 

mein  Alfarabi  S.   127:    Thedoctts  oder  Theodun K 

Da  eine  anderweitige  HS.  nicht  bekannt  ist.  so  lasse  ich  das 
Vorwort  nach  der  Uebersetzung  dos  Stephanus  folgen.  Bei  der 
Autlösung  der  vielen  Abbreviaturen  ist  mir,  ausser  den  Resten 
des  Textes,  auch  die  Kunde  meines  Freundes  Valentin  Rose  zu 
Hilfe  gekommen.  Einige  bedeutende  Stellen  des  erhaltenen  Textes 
dienen  zur  Characteristik  der  Uebersot/ung. 

Jn  dei  nomine  amen.     Incipü  über  de  simpiici  medicina. 

In  dei  nomine  verba  aburafar  (so)  hahmee  (so)  ubuisibrafin  id 
est  filii  ubzain  tilii  abieaht.  de  speciebus  et  herbis  et  eanam  utilitate. 
dixit.  Non  inveni  aliquem  de  antiquis  aut  de  modemis.vel  aliquem 
qiii  viam  eonun  seeutus  sit  perfecte  locutum  esse  in  simplicibus 
prout  convenit  vie  turucionis  preter  dyascoriden  et  Galienum 
post  i{Uos  nnllu!»  melius  dixit  in  simplicibus  medicinis.  attmnen 
invenimus  ips*^>s  dimiuutos  i)  in  predictis  tripliciter.  unus  modus 
est  quod  1).  [Biosuorides]  noniinavit  ufcilitat^m  eorum  et  malieiam 
et  loca  ubi  nascuntnr  ei  que  a  quibus  locis  prevaleant  alüs 
et  non  dicit  eorum  natui-as  neque  quantitates.  neque  gradus 
excessus  earum.  secundum  caliditatein  frigiditatem  humiditatem 
et  siccitatem  -).  (i.  [Galenus]  vero  secunduni  plunmum  eanim 
virtaies  exposult  set  (sie)  non  complevit  in  bonitate  et  malicia  et 
proprietate  eaniro.  dicimus  vero  ipsoa  peri'ectos  in  operibus  suis. 
Nam  f jui  bene  loquitur  super  aliquo ,  ex  (!)  quo  utile  sit  refe- 
rendum  est  ei  sicut  illi  qui  plenius  loquitur').  Seeundus  modus 
est  quod  magna  purs  eoruni  de  i|uibus  locuti  fuenmt  nobis  iguota 
srmt  et  multa  eorum  non  inveniuntm*  ♦).  Tercius  modus  est  quod 
quidain  praetermiserit  quedam  siinplicia '*)  que  raedicine  [lies  rae- 
dicis,  oder  medicu]  sunt  necessaria  in  operibus  suis  quoruiu  utili- 


2>  Diese,  mit  den  «rster»  BuchaUben  bezeichneten  4  Wörter  euUprecliuu  doü 


Abstr actforme»  ö, 


u    s.  w    des  Textes. 


I 


n 


u^^  i,«i«yf  \  (sie   «nwDbbfi«)   L^liJ^ 


734 


Notizen  und 


danke  aacli  an  solche,  bei  denen  das  Holz  ganz  ode 
mit  Gold  oder  Silber  belegt  war,  keinesweges  ausgeschlossen. 
Umgekehrt  ist,  wenn  nach  Jes.  2,  ao  die  ^goldenem  und  silbernen 
GötÄeubilder"  in  die  Rumpelkammer  werden  geworfen  werden, 
dieses  schwerlich  so  gemeint,  doss  man  auf  jede  sonstige  nützliche 
Verwendung  des  an  ihnen  verbrauchen  Edehnetalls  verachten 
werde,  sondern  dass  das  Loos  in  die  Rumpelkammer  zu  wandern 
nur  den  nach  vorhergegtmgener  Ahnnhme  der  kostbaren  Ueber- 
kleidung  zuriickbleih enden  werthlosen  Stoff  (Holz)  der  Körper  der 
Bilder  treffen  werde. 

Nun  bezeichnet  aber  Comraodianns  seinen  später  deus  ligni 
genannten  Ammudates  im  Vorhergehenden  Vs.  6.  7  gar  nicht  ein- 
mal als  golden,  wie  es  durch  den  Ausdruck  deus  auri  hätte  können 
geschehen  sein.  Im  Gegentheil  unterscheidet  er  sehr  deutlich  dos 
numen  selbst  von  dem  Golde,  welches  der  Kaiser  von  demselben 
vorher  abgenommen  habe  und  nach  dessen  Abnahme  der  Götze 
selbst  erst  s])äter  abhanden  gekommen  sei.  Es  ist  demnach  äugen- 
scheinlich .  dass  das  von  dem  Kaiser  dem  Götzen  abgenommene 
Gold  nur  dasjenige  war,  mit  welchem  er  bis  dahin  bekleidet  ge- 
wesen war,  wäJirond  der  Götze  selbst  nach  wie  vor,  nur  seines 
werthvollen  Schnmckes  entkleidet,  fortbestand,  bis  endlich  anch 
er  verschwand.  Natürlich  hat  derselbe,  abgesehen  von  seiner  Be- 
kleidung, aus  einem  weiihlosen  Stoffe  bestanden,  weU  sonst  der 
Kaiser  sich  nicht  mit  der  blossen  Hekleidnng  desselben  begnügt 
haben,  sondern  auch  ihn  selbst  mitgenommen  haben  würde.  Wird 
man  nun  schon  von  seihst  darauf  gelehrt,  dass  es  Holz  gewesen 
sein  werde,  aus  welchem  der  ontkleidete  Körper  des  Götaen  be- 
standen habe,  so  deutet  Commodiiinus  selbst  dieses  geradezu  an« 
indem  er  sagt,  das  spurlos  verschwundene  Bildwerk  möge  ent- 
weder flüchtig  geworden  oder  iu's  Feuer  gewandert  sein- 
Die  letzten  Worte  deuten  ganz  deutlich  die  Verbrennlichkeit, 
also  seine  Verwendung  als  Brennholz,  an. 


I 


Miücelle. 

Von 

Tb.  Aufrecht. 

Tn  dem  zweiten  Capitel  von  Viigbhata's  Comment-ir  (Alani- 
k&ratilaka)  zu  seinem  KavyHnu^;,Asana  findet  sieh  folgende  Stelle 
ausgehoben,  welche  die  technische  Bezeichnung  verschiedener  Töne 
und  Geräusche  angiebi  Mehrere  derselben  sind  bisher  anbekannt 
geblieben.  Ich  benutze  das  Buch  nur  in  c-iner,  jedoch  verhiütniss- 
massig  alten  HandsehriO   I.  0.  2543. 

Yad  uha  |  d  h  v  a  n  i  t  a  m  miidangAdishu  |  g  a  r  j  i  1 1»  m  Tnegha«a- 
mudrädishu    |    ranitarn    valayadishu   |   sifijitaqi    nt\pur&di$ha  | 


NoÜnn  und  Correaponderiun. 


735 


tna^itaip  sui'atadishu  |  kdjit&tp  vihatig^dishu  |  Vfi^l^lütaip 
vortirjeshu  |  beshitain  bayeslm  |  äravah  pahiheshii  j  tbeikritaxp 
. viishabheslm  |  ravo  mandilkeshu  |  nädnh  siiiheshu  j  i>htLtklrah 
sarpeshii  I  bdtkära^j  (oder  cbü'*)  k  apishu  |  ghü  tkar  o  ghu- 
keshu  I  tratatlcAro  'gnisiihulirigeshn  |  katatkäro  bhaßgeshu  | 
sütkÄrah  sayakeshu  j  gutukaro  bhpngesliu  |  ghamagharaä- 
ravo  gbargbai-eshu  |  jiiaeiikuro  bberisbu  j  kcjkfiravab  kalapi- 
shu  I  siikarab  kAmiiiishu  |  jhaijikärab  kinkitjisbu  j  [aniitkärij 
inam*vi8bu  |  [tsätkaro  jhallansbu  |  ghosho  nadivicishu  || 

Die  Kavyakalptilutä   st*iht   uiir  hier  nicht  m  Gebote.     Sie  ist 
reich  an  solchen  Deüuitioneu. 


Bi'riehligungen  nml  Naclilriiffe  zu  dem  Scliolioii  fies  Jakob 
vou  £(ie8Ha  über  Ucti  Sclieiu  hniiimepboi'a.sch  ^). 

\'on 

E.  Nestle. 

8.  475,  9  hatte  ich  in  meiner  Abschrift  •  LyojLj?  *-0»  )K^*o>^ 
V^  Ö^QOC^I  1;2dJ1Jj  j^/  «6j .  Nachher  kamen  mir  aber  Zweifel 
an    der  Biehtigkoit    des    zweiten  LpD|JL|y,    <i'is    eine    mir  zur  Last 

fallende  fehlerhafte  Dit.togra]>hie  schien,  und  so  tilgte  ich  es.  um 
so  mehr  als  in  den  von  I'hillips  und  Martin  benutitten  Hand- 
schriften es  si(th  nicht  findet.  Es  steht  aber  wirklich  in  der  Hjind- 
schrift,  wie  mich  sehon  ein  Bück  auf  Tafel  VT  in  Wright's  Catjdog 
hätte  belehren  können,  wo  die  betreffende  Seite  abgebildet  ist. 

S.  477,-1  V.  u.    hat    die    Hands.,    wie    Wright    mich    belehrt, 
richtig   den    im  Druck   fehlenden   Punkt   unter   dem  Anfangsbuch- 
en   des    ersten    Wortes    -^i%ft<\  Qt),Q_m-       Nach    den    genauen 

ein  der  sjnischen  I'unktatinn  mii.ss  ja  überall,  wo  ein  einfaches 
griechisches  Wort,  (hier  ccxotvtotfta)  durch  zwei  syrische  wieder- 
gegeben wird,  je  unter  den  Endbuchstaben  des  ersten  und  den 
Anfangsbuchstaben  des  zweiten  ein  Punkt  gesetzt  werden. 

S.  478,»  ist  mit  der  Hds.  ..  y  za  lesen;  damit  wird  die  Con- 
stmction  pl5tzJieh  klar  und  erledigt  sich  die  Bemerkung  Nöldeke's. 


1)  R.  ot)«n  8.  46& — 608.  —  Wir  hIikI  nAchtri{,'lich  veranlüMt.  im  Nikmon 
'  TOTi  HfTm  Prof  Nöldeko  su  erkliioii,  rtnA»  seine  Homfrlcungen  tu  iUi'»ym  Auf- 
»*t.x,  uls  ht'i  riuclKT  Lectflre  gvtnncht«  B«,n<iiifitix(>ii«  ixicHl  oigptitlich  r.mn  Druck 
bfstimmt  waren,  wio  wir  mit  dem  Horm  Vorf,  KiigonofTntnGiii  Imtton.  JofloRfidls 
wütikclit  Herr  I*r»">f.  N.  ilio  Aiim  zu  S.  41ttt  wictlvr  iiuriJ:i<hol)uii  zu  sehuii:  Jio 
Worte  de«  TiJitcs  bc>sn(|{tiii  nur:    „in  geheimer  Welse,  vorborgoii".         V.  K«cL 


736 


Nötigen  nnd  Correnpondfinstn. 


Das  eigeothümliche  ^JO).P   J^fco  S,   481,  \a.  492,  Anni.  find 
ich    nccb    einmal    bei  Jakob  von  Edessn,   Wright's  Caialog  594, 
unter  f. 

Zu    der   S.  501  Anm.    in    griechischer  Rückübertragung   iiut 
getheilt«n  Stella    dfs  Seholions  ist  zu  vergleichen  was  im  Ajiha 
der    dem    Aihnnasius    zug*?schriebenen    Synopsis    Scripture 
Srtcrae    über  die  Thiltigkeit  des  Lncian  gesagt  wird:    oart^  xai 
avTog  Tals  nQoyEy^aufiivats   ix8üOt(fi    (des  Aquila,  SynimachuAj 
und  Tlieodotion)  xai  rotgEßgaUolg  ivivyuiv  xoi  inonrivaa^ 
^iTcc    axQißtiag    ra    Xetnovra    tj   xat    niotTTci  rt^i 

olxeioig    Ttüv   ygaqtav  lunotg  il,iöoTO  Totg  Kgiortavoig 
aSsXffotg. 

Für  den  S.  507  f.  nachgewiesenen  Zusammenhang  der  anibro-^ 
sianischen    Hexiiplahimdschrifi     mit   Jakob    von    Edessa   mache    irJi 
noch    auf  Bl.  106  r  dieser  Handschrift  aufmerksam,    wo  ©in  Lese 
KU  der  am  Schluss  des  Buches  Jona  ans  Epiphanias  mitgetheilt 
biographischen  Notiz  über  jenen  Propheten  uiil"  den  Kand  die  Wer 

geschrieben  hat:    <'^Oi^\S.^jDl  ^O»  )^yoQ*.  ^\^J  .     Unter  den  ia 

Britischen  Museum    erhaltenen  Briefen    des  Jakob   von  Edessa 
handelt    einer   eljen    diese    biographische  Notiz    und    flllll   über  si<i 
das  gleiche  üiiheil. 


Za  NeMtlß's  Aufsatz  8.  465. 


(t.  HotTmaitii. 

1.  Zu  S.  503.     )^*Ql  =  irutftov  =  irvuov.    jb^Jdl   )^-aJ 
=  itotfioXoyia  =  irv^oXoyia.  denn  oi  =   v. 

2.  Zu  S.  470.     Für    uJüJÜ?  jläj    ist    überall    zu    Bchreiben 

wjUjüI  .Lä^j  die  üel^ersetzung  von  faKoj  Jvo^.  Lareow  citif 
in  seinem  Handexemplar  von  Castelli  lexicon,  das  ich  besitz«: 
B.  0.  I,  «a.  Hl,  1, 3S7.  Dasselbe  ist  S.  489  Jz>boJ  )Oö3i  |-,^-/ 
—  Ibi^O^  pl.  Jtt^g»  sind  die  Theile  der  Seite  |o>Vft  über  welc 
die  innere  Hai»]  beim  Schreiben  tllhrt,  der  Text.  Die  ,Ehre*  ii 
der  Rand.  —  Für    -*^**aJl  ouiJ^  J^  ist  vielleicht  zu  lesen:  vJk*-üJl , 

j».9^il\  (^u-iJI  vulgär  nach  al-Mutiit  =  vJ»u-*Jl)  als  tJeb«rset 
vi.n  jjQ^ODD,  ,am  Eand  an  kleiner  Vogelfessel,  Xrifiviaxi/g*  vgL  8.47^ 


NotüssH  und  Carrenpondenzen 

—  Ferner  S.  470  Z.  4  lies  w-jjül  oder  Jt,*jLJl.  —  Z.  ö  hinter  dem 
ersten  nj»^  lies  '',  hinter  dem  zweiten  iSj'  lies  \  —  Z.  10  lies 
Jiyij.  Z.  12  ^t  für  J,|.  —  Z.  13  fehlt  mn^  hinter  JJ^\.  — 
Z.  17  1.  j^^-Äj  L^üJ'^,  Z.  18  ^_s^j:  doch  weist,  mir  Loth  (^U^ 
als  fem.  nach  in  wUüül  sa»^ . 

3.  .jto^  )Qjt  ist  nichts  weiter  als  ©"mcis  Dffl  ohne  Artikel 
nach  dem  G  e  h  ö  r  ^'esehrieben  :  Wuw  drückt.  Qömes  aas,  wie  z.  B. 
oft.   bei  Birüni    und    auch    bei  Html   hin  Sinan    in    ^ji,^  \jlAJ>  ^. 

73  D  =  ]0 .  Diese  Schreibnng  zeigt  zur  Genüge,  diiss  Ja^jöbh  die 
hehrftischen  Buchslaben  nicht  vor  sich  hatte.  Andrerseits  ist  aus 
jiij.Li^üfi    klar,    dass  Harit    eine    genauer  unterrichtete  (und  auch 

sonst  weniger  weitschweifige)  Quelle  als  den  Ja'iiob^»  übersetzt  hat 
(gegen  Nestle  471).  Auch  Ja'qöb''  hat  wahrscheinlich  aus  altern 
Quellen  compilirt. 


Zur  polemJHchen  Literatur. 

Von 
A.  MUller. 

Bei  Vergleichung  dor  Leidener  Hs.  des  Ihn  Abi  U?eibi'a 
Cod.  GoL  59  (h)  —  bemerke  ich,  dass  der  oben  S.  390  behandelte 
Bücbertitel.  welcher  bei  de  Sacy  fehlt,  in  dieser  von  ihm  benutzten 
Hs.  sowohl  Bl.  58  b  Z.  3—4  als  151a  Z,  6—6  v.  u.  steht  De 
Sftcy  mtiBs  die  Worte  also  übersehen  oder  als  fehlerhaften  Zusatz 
weggelassen  haben,  obwohl  er  sie  in  diesem  Falle  unter  den  Va- 
rianten hftttfi  aufführen  sollen,  da  sie  keiuesfalU  als  irrige  Wieder- 
holung der  vorangehenden  erklärt  werden  können.  Doch  das  sind 
minima. 

Aus  Pihrist  162,  t»    kann    man    noch  zwei  l?chriften  von  Bisr 

b.  el-Mu*tamir  nachtragen:  jlJ|  oUf  ^^Ju,aJ^\  ^j^  jyJl  c^lÄi' 
Oj^j-Jl  J^j  welchen  dami  noch  ähnliche  polemische  Schriften  gegen 
muhammedanische  Sekten  folgen. 


738 


I 


Bibliographische  Anzeigen, 

I  Gregor ii  Bar  E^hraya  in  evaiigelium  Tohatinis  common' 
tarius,  E  Theaauro  mt/steriorum  d*vumpttim  rdiäit 
R.    Schwärt. z.       Gottingae,    in    iiedibus     DieirichiauLä. 

iii)CCCLxx\an.    28  pp.    8. 

n  Qregorii  AbtUfaruyn  Hat  Ebltraya  in  actus  aposloloruä 
et  epijftttias  catholicas  adnotcuiones  Syriace  e  recogniticr 
Martini  Klamrotk.  Diss.  inaug.  Gottingae.  in  aedibu 
Dietriuhiams.     MDCCCLXXVm.     30  pp.     8. 

Diese  Theile  des  bekannten  Magazins  der  Geheimnisse,  welche 
den  Kanon  des  IMitAtextes  comineuürt ,  lögen  zwei  Schüler 
Lagardos,  von  ihrem  Lehrer  auf  das  glücklichste  und  willkonimensi 
inspirirt,  zum  ersten  Mal  in  hübschen  Ausgaben  nach  einer  Berline 
luid  einer  Göttingischen  Hs.  vor,  nachdem  sie  sie  zur  Gnindla 
von  Doctordissertationen  gemacht  haben.  Denn  wenn  der  hoch 
würdige  Mär  maferjüma  als  simpler  Rabbiui  maqerjanä  aufLriU.  d»' 
giebt  es  für  den  Anfiinger  die  beste  Gelegenheit  FleLss»  Aufmerk- 
samkeit und  Scharfsinn  anzustrengen ,  und  wie  viele  von  uns  sind 
so  wenig  Anfänger  im  Syrischen,  dass  sie  die  Elemente  der  öram- 
raatik  iime  hätten? 

Herr    R   Schwartz    hebt   in    seiner   Ausgabe    die    Worte    de« 
P«litÄ    durch  Gäusefüsschen    hervor  und  giebt  seine  AnmerkuQg«a 
hinter  dem  Comraentar  des  BH,     DiPse    bestehen  in  Notiruug  de 
variet^iS    lectionis  der  beiden  Mss..    in  Vergleichung   des    Leusden 
Schaaf sehen  P<>feitätextes    mit  der  hürqlensi.schen  Uebersetzung ,   ill"^ 
der  Citirung   von  Bihelstellen    und   einigen  Nachweisen,    y.n    denr^J 
die  Citate  des  BH.    oder    die  Constituirung    des   Tejctes    ihm  Ve 
aulassung  bot.      Herrn  Klamroth's  Ausgabe  ist,    weil    ihr    Urheb« 
seiner  Militärpflicht  zu  genügen  hat,    von   de  Lagarde  selber   ein 
gerichtet    und    durch    die    Presse  geführt.     Die  Bemerkungen, 
hier  etwas  berjueraer  unter  dem  Texte  st-ehn,  geben  nur  die  v»rieiatl 
der  Hss.,  die  Bibetstellen  und,  eingeklainmert.,  mehrere  die  Renlieaf 
betreffende    Nachweise    de    Lagarde's.      Natib'lich    verleugnet    6iob| 
auch  in  diesen  beiden  Schriften  nicht  die  von  Letzterem  stet-«  d* 
gebotene  und  mit  Recht  empfohlene  ästhetische,  und  das  Studiuittl 


Bibliographische  Anzeigen. 


739 


lerleichternde  Einriclitiing  der  Ausgabe,  wie  sie  mit  Zuckermandel's 
ITosefta  folgeoreiehe  Eroberungen  zw  machen  beginnt.  Als  Zeichen 
I  der  Sorgfalt  mit  welcher  die  Herausgeber  den  Text,  durchgearbeitet 
yiaben,  führe  ich  an,  dass  mir  nicht  gelungen  ist,  mehr  als  folgende 
•iderien  zu  entdecken.  Ev.  Jo.  S.  4,  12  sollte  whaije  it^'aihän 
Jaiuiäjü  4,11  stehn,  sodass  dann  hau  nuhrä  nicht  aufltillt.  — 
[ß.  5,  irt  vor  d  Jurdnän  vermisse  ich  Vebhrä  ^iQav.  —  8.  9,  4  1. 
[*aimiik6n  für  — hun.  —  10,  «7  streiche  hänan:  die  giuize  Zeile  ist 
|p«?Vitatext  —  11,  11  1.  nethqan  für  ntpn  (nat'ipan?).  20,  10  1. 
|bak*ijänhön  für  mkjn  .  . .  21,  ^  1.  netMau^ün  für  ohne  u.  24,3  1. 
IwerbA  für  w'br^     24,4  1.  zabl^nin  für  z[ajbliii[ä]n. 

Apg,  S.  2, 10.  In  Klamroth's  Correctur  shähä  d  Älaf  streiche 
d,  das  erst  von  2  ab  vor  de«  Cardinalzahlen  stöhn  kann.  — - 
Cap.  1  y.  4  pai'gel  'ennön,  von  de  Lagnrde  bezweifelt,  steht,  uach*! 
gebildet  wohl  dem  paqqedh  'ennÖn  c.  4  v.  18  =  nagriy'yuXait ' 
avroii,  bei  BH  zu  Matth.  10,5  ^  zahhar  'ennön.  Mit  1  aller- 
dings %.  B.  Wisenian  horae  Syr.  237.  Dimiel  hexapL  3,  1  vgl. 
2,18.  Lag.  Analecta  151,  Sti.  Zu  den  Fällen,  in  welchen  dem  Ob- 
jektssuffix dativische  Bedeutung  zukommt,  die  Nöldeke,  Mandiüsche 
Grm.  397  Note  1  einen  Augenblick  geleugnet  hat:  —  ti'otz  Agrell 
Suppl.  Synt.  S.  236.  8chaaf  Lex.  unter  haimen  —  gehört  dieser 
Fall  wohl  nicht.  S.  3,  37  1.  stütt  sftb'irin,  mit  Codex  B  sab**r1n  mit 
sad*»e  =  phantasiren,  vgl.  Ephräm  IT,  196  'nliSln  säb^re,  delirantes. 
Ephrttm  I,  116  sb''!ink  deliratio.  Es  ist  nSlmlich  1)  sb^ar,  ue^bar^ 
=  nelbadh  nach  Buch  des  Paradieses  bei  BB.  Castle  las  falsc 
ne'bed^.  Davon  sbhärfi,  Congestion  des  Blutes  im  Auge,  im 
Kopfe  beim  Fieber.  Mithin  *2)  sb'iar  nesbör,  mit  sabbünVtha  =^ 
al-waswäfl,  bei  Congestion.  im  Fieber  reden.  -—  S.  4,  &i  lies  med- 
dem  d  t^b^  für  d  tAbi'ä.  —  S.  4,  S7  lies  nat'»peh  mit  tau.  —  8.j 
8,  rti  vor  'eStaujath  ist  d  des  Cod.  O  unentbehrlich.  —  S.  9,  84  is 
Iah  brä  gegen  lab  lab^rä,  das  ich  vemiuthet«,  allerdings  gesiclier 
durch  BH  oeuvres  grammaticoles  1,191,«.  —  S.  11»  »7  haben 
Hss.  das  Richtige,  da  'et*'qarb  von  'et^qfirab'i.  wie  die  Nestoriimer, 
oder  'ethqarbh  wie  die  Westsyrer  vocalisireu,  unterschieden  werden 
soll.  —  S.  12,40  lies  mit  Cod.  B  wad*«  mef^rag^änau.  vgl.  sahdi 
Z.  41.  —  S.  12,6?  l.  wie  BG  asbel  vgl.  Schaaf  N.  T.  S.  6H5, 
Land,  Anecdot«  DI,  221,8,  mein  BA  939.  --  S.  13, 0«  'önüftftn 
der  Hss.  für  ovifxtoy  kennt  schon  Bar  Sr6§owai,  vgl.  Payne  Smith 
thes.  74.  BH  hat  diesen  Fehler  vorgefimden.  —  S.  1.^,89  lies 
I   metl'noqriäfil.  8.   13,  «t.      Entweder    im    Text    oder   der    An- 

nierkujig  lies  eininal  niQtl'haunt'nana  mit  drei  n,  —  S.  15,34  sollte 
heissen:  «/Vi'ycp,  mit  o  des  g  und  seinem  rukkaki'il;  wie 
von  [lies  d  mit  Cod.  üj  g'»er  {=  yap  nacli  BH  falscher  Ansicht, 

statt  =  jA^)   ^°<^    '"'^o"  'ewangl^eHön    lautet   es    [das  ;'  nach  neu- 
griechischer Aussprache  als  Spirant,  etwa  wie  g  in  Wagten,  Aug^e 
iHin  Norddeutschland]    ebenso;    doch   gewöhnlich   [d.  h.    von  Leuten, 


740 


Dibliograjfhüche  Anxctgen. 


die    keine   vfraecisirenden  Pedanten  Kiud]    wud  es   als  g  media 
sprochen".     Vgl.  Apg.  18    v.  2    GlialliOn;    ebd.  5   v.  34  G>>amalt' 
nach   N.  T.   gegen    riamli'il    nach    dem   Hebrllischen.    —    S.   18, 
für   d    leh    (BG)   vermuÜiet   de    Lagarde   ein   erforderliches    d 
gi*aphisch  näher  liegt  d  lau.  —  S.  18,  la  lies  die  P'^sitAworte  etw 
bjitf'm-  .  -  .  kad*"    mqftijem.   —    22,  6. 7.     Die  Wörter    tan    und   ml] 
haben    ihren  Platz    zu    t^iuschen:    'at^qen  =  in    Ordnung   br 
was  nie  in  einer  Ordnung  war;    tatjqen.  iterativ,  wieder  in 
nung  bringen,  was  in  Unordnung  gerathen.     Taqqen  wird  hier 
BH  bevori:ugt 

Wohl  aus  Sparsamkeitsriicksiehten  haben  die  Herausgeber  i 
Uehorsetzung  und  sachlichen  Ik'nierkuiigen  unterdrückt,  um 
lüJigeni  Text    drucken    lassen    zu    können.     Theils   um   beiden 
ihre    bescheidene  Entsagung    zu    daiiken ,   und    zu  zeigen,    da&a 
mir  durch  dieselbe  die  liectüre  dieser  Ausgaben  nicht  ohne  Nut 
erschwert  haben  ,    theils  weil,    wenn    ich  nicht  irre,  man  mit 
nähme  von  ZDMO  XXJX,  217  in  ihnen  BH  zum  ersten  Mal  üb 
da.s  neue  Testament  sprechen  hört,  sei  mir  gestattet,    auf  den 
halt    etwas    einzugehn,    und    daran    gelegentlich    Erörterungen    to 
knüpfen,  vrie  derselbe  sie  gerade  anregt 

Die  Quellen  und  GewährsmUnner ,  auf  welche  sich  BH  seh 
KU  dem  A.  T.  benift,  und  über  welche  Jo,  Th.  W.  H.  Rhode  _ 
Ps.  5  und  18  1832  S.  20  bequeme  imd  gründliche  Belehrung, 
gegeben  hat,  tauchen  auch  in  diesen  Stücken  auf,  allen  voran 
Jaunäjä  und  Harq^läja.  Letzterer  stammt,  namentlich  in  ErwSgong 
von  BH  chroii.  eccL  td.  Laray-Abbeloos  1,  267,  am  wahi8ch«m' 
liebsten  aus  dem  ^HgdxXtia  bei  Stnibo  XVI  p.  751 ,  vgl  im_ 
'H^uxXbwp  %  8,  nur  20  8Uidien  ( '/»  deutsche  Meile)  entfernt  v« 
dem  Heiligthum  der  kyrrestischen  *j!f&tjvä,  unter  welcher,  wo 
man  nicht  geradezu  'Ä&agtjg,  vgl.  Strabo  785.  Justin  36,  8,j| 
ZDMG  XXIV,  109,  lesen  will,  doch  kaum  eine  andre  als  die 
von  Mubbog  verstanden  werden  kann.  vgl.  Lucian  de  Assyr.  de»  ; 
da  ein  njy  n^'n  dort  nicht  nachweishar  i.st.  Darnach  wftre  ^anje 
ein  Dorf  bei  Mabbog.  Das  ^HgaxXtia  =  PaytxKtxt]  *).  das  AseenuDi 
mit  Harqel  vergleicht,  und  das  man  vielfach  mit  dem  kyrrestiflckai 
identiticirt.,  lag  bei  Antiocheia  und  Äpameia,  aber  nicht  dem  cn 
Euphrat,  sondern  nach  Evagi*.  IV,  2ö  (wo  schon  auf  den  Zug  von 
KlJusraus  Feldherm  ' Aa§aQuavr)g  'ASSceg^dvjjg  =  '/^Sogptadnts 
Theophylact.  HT,  17.  IJl,  lÖ,  vgl.  Land  Anecd.  II  Addenda  23.  i 
^  [Bäz?l-Adar-mähän  hingewiesen  wird),  dem  am  Orontes  txai 
ist  mithin  Heradea  in  Pierien  Geogr.  Grr.  min.  I,  474.  —  B«;_ 
ftchtung  verdient  ^  =  h  wegen  q,    gesichert  durch  Pftjne 

391  oben,  vgl.  dxga  =  »"tpn  =  };©/  =  jk.  —   Nun 

1)  Bei  Ev»g.  h.  ecol.  V,  10  [lioa  Faßakitt^^  nach  »o  Fißnln  Q«ogf .  Grr 
min.  ed.  MüUer  I,  473]  al-Ja'qöbi   112,4.     DiesM  Öabftla  zirUcbMi 
Pftlto»  (Bald«)  verwecIiMlt  Juynboll  Har^id  5,  31  mit  Bjbloa. 


BibUngraphvtcke  Anzeigen. 


741 


V 


«war  Herrn  Schwartz'  Meinung,  womacb  Jo.  1,7  und  47  die  herak- 
leische  Version  mit  der  oriediisehen  gleichf^esetzt  wird,  bestätigt 
7.n  werd»*n  durcli  BH  oeuvr.  j^nri.  1,  90,  is»  „'ewangeüAii  Tjarqläja 
Jftunäja'  und  dadurch,  dass  derselbe  ebenda  I,  187. ss  der  map- 
jiaqtrt  JaunaitA  Leilegt,  was  er  zu  ev.  Jo.  19  v.  24  dem  Hanj- 
lAjä  zuschreibt.  Dennorb  bleibt  in  AnbMtracht  der  überwiegenden 
materiellen  IdentitUt  der  Fliiloxeoiseben  und  Tbomamscben  Recen- 
sioneu  stu  untersuchen,  yb  Jaunäju  nii^ht  vielmehr  die  unrevidirte 
Uebersetzung  des  Philoxenos  bedeutet ;  denn  zu  Job.  4,  i;  stimmt. 
BH's  JaunÄjä  in  einem  entscheidenden  Funkte  gegen  den  Harff- 
läjfi  übfrein  mit  dem  Codex  Angelieus,  der,  wie  Henisteiii  sebr 
wahrscheinliib  gemacht  hat,  die  ursprüngliche  l^hiloxeniana  ent- 
hält: Bernstein  Ev  Jo.  Harkl.  S.  28,  vgl.  Wiseman  hör.  Syr.  178, 
.Toum.  As.  VI,  14,  Tafeln  dtr  notes  marginales.  —  Jo.  10  v.  11 
werden  ,die  Armenier*  eitirt ,  d.  b.  die  S3nrer  in  Armenien, 
welche  eine  syrische  üebersetzung  (vgl.  BH  Gnn.  1,  181,  ü)  der 
amieiiischeu  Bibel  gebrauchten ,  vgl.  die  Schule  der  Armenier  zu 
Edessa  in:  Kieler  Festschrift  für  J.  Olshausen  1873  S.  12,40.  ~ 
Zu  Jo.  S.  Iß,  17  sind  die  (^amme  wohl  die  der  Apostel  wie 
Apg.  S.  11,  au  die  des  Paulus;  dagegen  Jo.  S.  Jt,  10  die  qänone 
Ktwüßagt^  die  des  Eu.sebius ,  vgl.  Assemaui's  Caüd.  der  Medic. 
Cod  I  und  Assem.  B.  0.  1.  58.  Catal.  Bibl.  Vat.  Hl,  29.5.  So 
heissen  sie,  weil  sie  mit  Zinnobon'oth  im  Text  bezeichnet  werden, 
s.  Wright  Cat.  Brit.  Mus.  1,  45^.  55'^  u.  s.  w.  —  Wir  linden  ferner 
gHnonnt  Epiphonius  de  niRUSuris  Jo.  \y,ii,  Ephriim's  Comnientar 
S.  IG.  1«,  Eusebius  Jo.  8.  l«i,  tj.  Apg.  11,  ir..  —  Theodoros  von 
MopHuheste  Jo.  S.  20,  i*.  —  M&r  Iwannts  (tJhr>'sostomi)s)  /um 
Epheserbrief  Apg.  S.  5,  «5.  —  Sevira  von  Antiuehien  Apg.  2r>,  1.'». 
Ja'qübb  Oasjä's  t-eS'itJ'ft  Apg.  S.  11,3(7.  —  Aus  dem  ktl'ab'»ä  dl'nmjz^ 
des  Honain  'äsjä  eine  Stelle  Jo.  S.  22,7,  vgl.  Jour«.  As.  1873, 
II.  HO.  —  Daniel  aus  ^alat  Apg.  8.  21, 7ft.  Dieses  qa.sra  d^' f^alah 
findet  man  auf  T.  (\.  Taylor's  Karte  im  Journ.  Geogr.  80c.  3.5 
S.  21.  18Gr>:  Nord  wenig  Ost  von  Midjäd  in  'lYir  'Ab>»diri.  Es 
ist  berühmt  als  Iro]  ^ukäyrnv  Theophvluct  11,  3  8.  7*J  Bomi.. 
und  zu  unterscheiden  von  Salub  südlich  von  Mardln,  östlich  vuti 
göt&b«!?^  ^  Dunaisir  [Jüijüt ;  lütter.  Erdk.  II,  366.  369.  374,  mir 
wahrscheinlich  gleich  'AhiiVi^at^m  bei  Dio  Cassius  1.  LXVUl 
8.  781  B]  auf  C'emik's  Karte  im  Ergänzungsbeft  no.  45  zu  l'etHr- 
mann's  geogr.  Mittheiltmgen  Taf.  2. 

Für  Palästinafreunde,  um  auf  die  von  BH  beriihrt«n  Sachen 
einzugehn,  ist  von  Interesse,  dass  nach  ihm  zu  Apg.  9  v.  11  die 
,grüde  Strasse'  in  Dumask  zu  seiner  Zeit  ,die  lange'  hiess:  mit- 
bin dürfte  das  moderne  derb  el-mustaqim  eine  Repristination  sein. 
—  Zu  Apg.  2  V.  13  wird  die  Voraussetzung,  dass  miui  schon  zu 
Pfingsten  in  Jenisalem  Federweiss  *)  getmnken  habe,  durch  die  Be- 

1)  InswUchoii    bl    mir    üoeh    v«Ahr»ch«inliclic<r   tfowonluti,    diu>s  uiß'ritta^  ^ 
P^O  im  cod.  Uuuthliii  «lo»  TArgiau ,  iftcntbch    mit   «loiu  griechischen  ^vptxiys 


742 


ßillwgi'aphücfie  AntBigfn. 


merkung   erklärt:   »Vielleicht   pflegte   man  von  *tTmq&   im  Gebie 
von  Gaaa  zu  Pfingsten  Tranben  nacb  Jerusalem  zu  bringen*.    Welch 
Thal  oder  Ort  ist  gemeint?     Ist  die  s>t.  Aussprache  f^aidun  A[ 
27  V.  3  älter  als  die  -SuJwv?  —   Apg.  2  v.  9.  ist  Kloin- Asien 
Babel    [d    i.    al-'Irtui]    uncj    IJorasrm;    ujid    Gross- Asien    =    Ga 
Asien,    vgl.    ausser    Forbiger:    Ptolemaeus    im    Tetrabiblos    Oft« 
Payne  Smith  thes.  305,  Jaqüt  1,  63,  i-i,  Reinaud  Introd.  Aboulfe^ 
1,  CCLVm. 

Zu  Apg.  2  V.  9  will  BH  luiter  Part^w^e  ,Eapliratenser'  v^ 
standen  wissen  V-     Wenn  aber,    wie  aus  eiuer  Anmerkung  eh 
zu    ersehn    ist.    christlicher  Ehrgeiz    die  Parther  mit    den 
ädeutificirte,  vgl.  Assem.  B.  0.  3,  x.  CCCCXXV;  .Ta'q6bh  von  I 
bei    Cureton    Ancient    Syr.    doe.    94,-.   lOG,  is,    so    hat    das   gut 
historischen  Grund.    Bardaisun  beisst  6  JJäg&Oi :  Hilgenfeld,  B.  1 
Not«  6.      Die    arabische    Phylarchend^Tiastie   der   Abgariden   we 
nicht   bloss    arabische  Namen    auf   wie  Abgar,    den   ich    für  ein 
solchen  halte  (s.  Ihn  al-Athir  Iudex  u.  d.  W.,  al-Tabari  von  Ko 
garten  II,  20,    ZDMG   XVIU .  791,    anders    de    Lagarde    Abb 
lungen  6),  sundern  auch  parthisehe.     Dass  Procop.  bell.  Pers.  1. 
vgl.  Dionys.  von  Teil  ma^^e  *)  65,  n ,  nicht  fehl  schiesst,  wenn  er 


olvos   (8iilda.<()'   =    Mepaiirjs   Geop.  .'V,  2,  lo  ^^    Kowuhnlich  fiv^atvtnst,  «tl 
fivQ^iviTTji  Aelian.  V.  H.   1^,31  iüt:   d.  i.  tiach  DiiMcor.  5.37  ytn'xd«,   der  i 
MjTlony.wtjigou  iiud  -Hooron  gekucht.  danu  goklÄrt  und  ftofbowahrt  wird. 

ll  Pftrtaw    ist   eiiimnl    im  Syriscli<»n    das  porsiMhe  p«rt«w:    A»»    Act. 
Orient  1,   229,  Vjirl,  mit  B.  O.  3.  if^laa    tisenuA  jftme  'nk  wnhbnAr*   il>>  14  «lA'kli, 
d'on  b  pftrtiiw(i>   'cqavre    tlu^addinüiiäidii)   1  bcilltb    gO'^'iMiA    fao    üea  <&r  gnüiil. 
Uior   bedeutet   dttus  Wort  duu  ktinii^licheii  filoriefiiK.'li«in ,  kaum  venchiMlOTi 
kawaiim  hwarcnö  ».  Spin^^ol,  Enui.  Altcrtliuinskuudo  %.,  4i.  3, 998i.  Kuhn't  Bdti 
5, 9».     Kijähura  bei  Lstahn    124b  =  lbii   ttnuqul    lP5i.    Die  Kbürtyreriiktcu 
setzen    es    mit    |s:ttddft  d'^  mnlkA,    rgl    VVo^tt.  MMinvö-i-kbHrd ,  Olosaax   167, 
Melan^cis  AAintiqui'»  III ,  286      Mau    schwor    ebeaso  bei  der  tifii    de» 
uttd  des  Ktiiüßrü:  Lutirs,  Pupoläre  Auüiilltze  S.   17ü  Nute      Unter   den 
diG  sich  mit  lülortin  betligon  W'nppctilUieron  coifKrt«'ii,  findet  man  «uneD  1 
Strahlenkranz    z    B     bei   Hulirtim   I:    ZDMO   VHI,  Tafel  X,   1       llieriti  a«be  kk 

eine    aramKi.scho    PagariLiirang    des  »oroastriscben  Symbob,   da«  als 

Haapt  Hvlbüt  d<^r  Cliallfon  gekrönt  hat:  tbn  al-Athir  10,449,9  aoteo;  ILiMtitT 
Die  Symbolik  König  =^  .Sonne  und  Sotino  =  Köni^  (Ifolokh)  Ist  in  VomUnMica 
ein  fcsier  Typus.  Bald  ist  dc>r  HuUnts&gebit,  Karvar,  gaddA  unter  MniiM«  fljdnhiiti 
pmeseut,  al.t  ^eflUgelter  Sonni^ndbkiü»,  als  Lichtglajui,  FUmmoheu  ttn9'*  •««••r«- 
»tr  DIS  r  bald  nntä  npöinuno*'  D'**C,  tu  inen^clüichur  Uetiiüt  im  j{j;c4t(«lita 
Sonucuradc,  j^igl>lä  di^aomiiä.  Dless  wird  ri>cht  doiitiicb  durvh  C'lei-mont  Umumu. 
Jourii  A».  1H7H,  1  S  ibit  163,  vi<r<rHch(«n  mit  der  Oeitcliicbto  bfi  \jmtmad 
B.  O.  3.  I,  443  b:  der  Schutz^eist  konnte  eben  in  jeder  Gestalt  sjclilbar  ■wfcfc 
»nch  liU  Widder,  gburm,  Splo^ol.  Eran  Alterth.  Ul,  ät)9  oben  Welchen  Hau 
die  Gftdd's  dor  OotLer  hatten,  zeige  ich  anderswo. 

2)  Teil    mnhnii  oder  baiirai,    angeblich  >=^  TeH  al-Balü«    lag    bei   le 
Flasse  ;ewi>chcn  al-Raqqa  und   lüsn   Mii^Um.'»,    d.  h-    auf  der  JJeil«   n»<'h   KIm  i 
'ain  zu:    vgl.  JAqät.     Marä^id   4,493.    itl-MuqaddnM   137,19      Im    Syr     k«niw 
nur  die  Nii^ba;  lUMhro    wird  eino   Form   wie  [u«qro  tharuAghU,  ma^do  »a 
der  Niitbabilduu);    wird    der   lotate  Vokal    oder    Diphthong    nicht    bertic 


BdliographiMChe  Anzogen, 


¥ 


'(hgotjvtj  von  eioera  König  inmfvuog  Osroes  ableitet,  beweist  der 
procurator  Chosdrofi(nae)  aiil'  einer  Jnsclirift  böi  Marquardt  Rom. 
Staatsven^altiiiij.?  1,  280.  Durch  ehw  dieser  Quellt-n  heinflusst.  las 
9UU1  tu  der  Erasniiauhen  Alisgabe  iiiid  der  Marianaea  des  Hieronym. 
in  Malth.  10  Cbosdroenae  und  Cbcisidena*^,  wie  Assonmni  li.  0. 
1,  319 a  bietet;  die  Hss.  haben  nach  MurtiaBay  Hieron.  opp.  IV, 
l,as  oben  Osr(o?)enae.  Jenes  Chosroeue  machte  erst  römischer 
Mund  zu  Osdroeno  und  Orroene,  sodass  die  riimische  Eparchie 
na*jh  Edessa's  parthischem  Namen  Cbosrau  -  Stadt  wird  genannt 
worden  sein.  Orrhoi  (BH  Oeuv.  giani.  1.  2H3.  u)  transscribirten  und 
sprachen  dann  die  einheimischen  Christen  der  antiochischen  Diöcese 
den  Kömem  nach  für  die  Stadt  'Og^orj-vt],  vgl.  Cureton  Öpicil.  ') 
8.  16  syr,  'ÜGgotiri]  ^  Betb  Orrhöje.  S.  20,  i  'OG\)otivij  Orrhöi. 
Pg  tönte  mit  hörbarer  Aspiration.  Welches  Uebergewicht  in 
jener  Gegend  in  frühester  christlicher  Zeit  die  parthische  Sprache 
über  die  griechische,  und  welcbeu  Einfluss  auf  das  MesopotAmische 
hatte,  ersieht  man  aus  qaitöu'^qliuA  Apg.  12  v.  20,  eioer  vox  hibrida 
mit  der  persischen  Adjektivendung  kan,  we  hmiirqänil  Eseltreiber 
BA  3J)44  mit  nach  nestorianlscher  Weise  verküratem  a;  ausser 
vielem  vgl  ZrädiiaStqÄnö  bei  Jos«*'  le  slylite  ed.  Martin  S.  15  = 
B.  0.  1,  265  =  vL>u!ijljj  w^Äx  B.  ü.  3,1,402  b  den  Naraen  der 
Mizdakiten:  denn  Miidak  f, Evangelium"]  führte  seine  cornniunistische 
Lehre ,  die  dem  ürthoduxen  Magier  eiim  Erfindung  des  Bevarasp 
schien  (Moses  von  Homi  I  c.  32),  in  ilh«ljcher  Weise  auf  ZraduU 
zurück,  wie  Karlstadt  und  Müiizer  die  ihrige  auf  die  Biliel :  Um 
al-Athir  I.  297   al-Mas'Qdi,  Murug  I,    19r>. 

Die  Vorliebe  des  syrischen  Geistes  für  das  I>ünim.it«  was  der 
griechische  producirt  hat ,  mag  bei  llltem  Schriftstelleni  allenfalls 
noch  stören,  im  13.  Juhrbundi'rt  fSlllt  sie  nicht  mehr  auf.  Man 
lese  die  Etymologien  von  'iTaAtxi}  aus  ivrikkio  und  ixrtxt}  zu 
Apg.  10  V.  I.  vim  Tv(fmvtx6i^  aus  Tvjitxo^  27  v.  14-  Hübsches 
femer  gegen  die  »platonische  Lehre  von  der  Seelenwandrung*  zu 
Joh.  9  V.  3.     Zu  Joh.   10  v.   12  verunglimpft  der  Conveiiitensohn 


I.  B.  Matten,  aiu  OairA  «1^  Miir  MnttAi  Ass  ß  O.  'i.^iln  Mitte.  Sand-li^jA  aus 
Sand  lia  ebd.  2,  »39«.  Arb^il  uiu  'ArliCl  ».  ?.  DCl'XIX  uiit.,  vgl  qmilihl^A  von 
qnnkbd  =  MÖyxV  'Kirclioiichori,  OrrliftjA,  v^'l,  nach  änwfyä  vou  'Änöf'Ä,  hAn- 
wiy*  Ton  tiAoAthft  ßn  UwiY.  grwuni  2.1«.  6.  1,  |9,  u  neben  liäiiwAiift  boi  Bm- 
turf;  gAlwJjA  von  (;A]Oth|^.  —  Eljorisi)  bei  Anliüngung  von  niijk:  Ufirii^A  aas  iibüi 
Uüri  R.  O.  3.1,478t,  In  NEnwe.  vm  iK-m  NiiiwAjti.  Mftlir>znAJo  Mitglieder  der 
»cluilo  von  MAhA»o,  »l-Miuluhi  bei  Uli  urvtor  kOlliL  Äi  Ut  MWiAzr»/^^  vnknliMrt  im 
Cod.  Hn«.  Britiiuu  Aild  lS,ni)5  vuni  Jiüir  ä'.<".(^  Ctir  fut.  lI5vBrs  ain  tiand».  .Vm- 
Cntitmi'  bt'i  Maj^iios  von  llKrrhii  bei  MhUIhm  t'liron  p.  325* ,  mit  IlilfüVükal  a. 
Tügrithniye  'KnwiirdniOe  B.  U.  2.18''.  BKil'  zci^'ct»,  da-n»  äilöni.  Ö*lAmöni  nichts 
CUr  «ine  Apucopc-  vou  S'IAmfi,  SJl/>  bewoUon,  wie  neuerdiufpt  »elbst  uocli  Kautuch 
lueiot       Vgl    N/ibJcko 

1}  Dtis»  die  liardttiMtnistische  Schrift  io   alter  Zait  nach  dem  OriecltUehen 
bf>arb«itot  Ist,  war  mir  kaino  Frage.     VrI.  «.  B  das  bi»hcr  verkannto  ^L^ÄlL^ 
<  '^i(tonnrr}vt}  obond.   14,1«,  s    Lagardo  Abhuiidt   34,2 


I 


742 


BillicgraphücfiS 


merktmg   erklUrt:   ,VielleIclil   i^*" 
von  Gaza  zu  Pfin^st^n  Trai'^ 
TTaal  oder  Ort  ist  ge'- 


'^^/i  seiner  Ahnen.     Mit| 

Ais    theopaschitische  Ver- 

:i'').  180.     Apg.  1  V.  9  tadelt  | 


27   V.  3  älter  als       /      ^J^^ii»^^  2^™  limide  des  Firmamerita 
Babel    [d.    i.   8^         -^..>r>^^  ' 

Asien ,    vgl. 
Pa>Tie  Sf  !*' 
I,  CCL\ 
Zu 
staudp 
zu    < 
ide 

b'         >'J^' /■'""' /J.  ^^3,    2)    die  Kniebeugung    am  Pfingsttag  st 
*         ^'*'"'ww>  ''*'*'  üblichen  rkl>i\u&  =    xv^it;    und    geh&ntÄ, 

..  rt'"  L,  ßingham  Origines  ed.  Grischovius  9,  i»s,  3)  dass  didj 

i'^'-'^''""^ ,ji!  sogar   beim  Abendmahl  Statt  ftuid,    wie  bei  Wrightj 

^"'''^"it.  -^'"^'  234a  5.     Wer  aber  waren  diese  Leute?  —  BH  be-l 

('»'^-  ^„g,  S.  2.  7.  dass  vor  der  Leetüre  der  PrÄxis  die  Gemeinde  J 

""''^  j^pi  ii^rojä)  mit  , meine  Lieben",  vor  der  ,des  Apostels'  mill 

(''^■^f,  Brüder"   titulüi   werde.   —    Aus  Apg.   12    v.   15    wird  derj 

•"'  ,,)iiddäi.sche  Satz  bewiesen,  dass  Jedermann  seinen  Schutzeng*»!" 


^  '^^fiii^^^J^  Paradiese,  wo  die  Heiligen  bei 
■^J^-^t^^idta-  —  Wenn  ich  die  schwierige  Be- | 
''^^.^  recht    verstehe,    so    setzt    da  BU   auf  j 
>P*'/^,^^^u]dpunJci.  des  Bar  .^aHbi  (B.  0.  2,  185) 
^   ^];,,M'^^  itv  Feier  der  Messe  um  die  dritte  Stunde, 
'//•''  'C/;)/H«nion  und  beim  Gebet  am  Sonntage  über- j 
J' yi'^''''j  jaiin  an  gewissen  Leuten  dreierlei  zu  moniren,| 
,,,''•'  ''f^Mt^sse    um    neun    Llir,   vgl.  BH  Chron.  eccl.  ed.) 

.'......,. i'«.    ....       „.     .-.^     .^..r.x. ..^ "—    Statt! 


riarupispriesteni,  vgl.  Hieronym.  zu  Ez.  44  bei  Asa.  B.  0.  3,  »,  899. 
mit  denen    die  Christen    ja    auch   sonst   verglichen    werden:    Flar,, 
V^tipisLUs  Saturuiu.  c.  8.     De  Lagai'de's  Vermuthungen  in  Clem*n«l 
(ina  prat'f.  l(i.   17  bestätigen  sich  glänzend.     Uebrigens  st-ehen  dual 
rbristlichen  Theologen  die  arabischen  in  der  minutiösen  Behandlung' 
der  Kopfscburfrage  (während  des  'ibmm)  nicht  nach.  —  Bacohidet 
als  General  des  Autioc  hos  zu  Jo.  10  v.  22  stammt  aus  Joseph. 
B.  Jud.   1,1,».    vgl.   Dionys    von  Tellmahre  »54,  ir..      Zu    Apg.    25| 
V.   13  vergleicht  BH  nicht  ungeschickt  den  Vorrang  der  rtitnijtchenl 
Procuratoren    vor    den    einheimischen   Fürsten   dem    Uhnlichen   der] 
mougolischeti  Qädi's  seiner  Zeit  ^). 

Ungleich  wichtiger  als  solche  Spuren  allgemeiner  Bildung 
einem  jakobitischen  Kleriker,  iur  dessen  grossartige  Energie  es  unt| 
indessen    nicht   au  Verständniss  fehlt,    sind   uns  seine  Studien  d« 
traditionellen    Aussprache    der   Bibelworte.      Ein    Vergleich    sein 


Ij   leb  venM^rc  mir  iiiclit,  su  «i-wftliuoo,  iliu»  mir  bei  dem  aovSiiftvr,  mu 
wulcUcm  di«a  U(»icht  de»  t<Klt<ju  LiuMrtu  bewickelt  war,  suwjo  bei  Jtatt  Sehircfa»  ~ 
ttic-li    wioilor    die  Todtciimaskon    vuii   Mykeuae  idii^^vrallcn  «ind  .  V|;l     nath  DW 
Sicul.  II,   15,  s.  ArctaJiid.   ^(oUuiit^   1»7M   S.  25      Ebrndn    Itült«  ich  tri  al-ffiaM. 
dn.-!  ifoovvto*'    naimov    ftarä  ta   Kigtc^atof  !^¥vorxns  ivofia    bot    Pnio>)> 
•<HliJ'.  11,  4i   Ifcjiuior  Ausg.  3,  827  aufiUiren  küiiuon. 


ßiilioyraphüche  Aiizrigen, 


745 


I; 


hierauf  bezüglichen   Bemerk UDgeii    mit   den    Marginalien    nach    der 

PQarqafischeii  Massöra  bei  Wiseman  hör.  Syr.  220.  246  und  Ablie 
Martin  Jouni.  As.  1809,  H.  Autographie  f^.  U)  f.  17,  lehrt,  dass 
diese  Notizen  aus  derartigen  jakobitisehen  Werken  und  süliben 
nestorianisehen  wie  der  Cod.  Mus.  Brit.  vom  Jahre  899  geschü|>ll 
sind.  Wenn  nicht  sehcin  desshalb  riltblicher  wäre.  Mühe  und  Kosten 
zunächst  auf  fiue  Ausgabe  der  erwähnten  Hss.  zu  wenden  —  diese 
ist  für  die  synsc:he  Granmmtik  ein  dringendes  Bedürftiiss  —  und 
^^  wenn  wir  nicht  dieselben  Beobachtungen  dttr  Aussprache,  allerdings 
™  zuweilen  generalisii't ,  in  dem  k»y'ab''»l  d''  .s^mbe  wiederfinden:  so 
würde  ihretwegen  eine  vollstÄndige  Ausgabe  de.s  'Ausar  'i-aze  er- 
wünscht sein.  Bevor  ich  davon  diejenigen  mustere,  die  in  den  vor- 
liegenden Theileii  desselben  meine  Aui'merksamkeit  lierausforderu, 
schalte  ich  ein ,  dass  Äbb^i  Martin .  dem  wir  auf  diesem  (Jehief« 
viele  Beleb rnng  verdanken,  dem  Wiyemau  doch  nicht  gairi  mit 
Recht  bestreitet  (Journ.  As.  VT,  14,  317),  dass  Tübl^anä  der  pt^ssita- 
text  sei:  s.  Wiseman  8.  223.  221.  Dieser  war  es  allerdings,  soweit 
der  K*tl'ih'»-Text  betrotien  wird ;  ausschliesslich  zu  dieser  lieber- 
setüuiig  iieterte  der  'l'üb'iänä  einen  t^retext :  vgl.  die  V'arr.  ha>menin(i) 
statt  hainmin(i> ;  najipes ,  das  BH  oeuv.  gramm.  1 ,  238,  j  für  ost- 
iByrisch  erkiilrt .  statt  neppes  'le(i)h  in  Juui'n.  As.  VI,  14,  Notes 
[marginales  Tafel  H.  17,  vgl  Wnght  Catal.  Mu.'*.  Britt.  1,  109  Note. 
Gar  nicht  richtig  aber  ist  es ,    wenn  Abb6  Martin    diesen   Xiib'*äna 

Imit  dem  ltal>ban  TJ'etkl''usi  identiticiil,  der  ja  nur  Klosterbruder, 
kein  Fati'iarcb  ist.  Demi  bei  Wisennin  S.  158  wird  die  Lesai^t  des 
'J'üb'*inä  der  des  (rriethen,  mit  welcher  Tl«üod''ösi's  übereiustiuime, 
gegenübergestellt,  und  die  griechische  für  Sarii'  meii  hüLoa  1iib''fiuä 
erklärt.  Endlich  !jat  sieh  Abb«;  Maiiiu  nur  durch  einen  Fehler 
Land's  (vgl  Wright,  (.lata).  Mus.  Brit.  ll(>4a)  verleiten  lassen,  das 
Kloster  QarcjalV'ä  bei  Amid  zu  sucben.  Es  lässt  sich  nach  der  von 
Martin  selbst  xmgeführten  Stelle  As.s,  B,  0.  II,  78,  wo  es  t,Jar<iaft»'a 
dh  Magl«d''läje  heisst,  leiubt  als  bei  der  Stadt  Magl'dal  am  Habl'öra- 
^_  Flu88  gelegen  bestimmen:  über  diese  vgl,  BH  Chron.  ed.  Bruns 
Bs.  385.  T.  =  Migdal  bei  Istaljr!  74  h;  Ja^iU;  liitter  7,270;  offen- 
^rl)ar  Tu  MayäaXät^iüv  (ffoot'Qtov)  um  f'Moäoötuvnoltg  =  Rfis  al 
H 'Ain  bei  Procop  de  aedif  11  e.  \j.  Bonn.  Ausg.  III,  227.24.  Duivli 
~  A,  H.  Layaid's  Keise  tNiueveh  und  Babylon  über.s.  von  Zenker 
Leipzig  S.  237  f)    ist    niclit    allein    Midschdel    auf    «h>n    Karten    itu 

[finden,  sondeni  iimli  s.  ü.  davor»  am  HäbJ'örA  in  TenenSr  =  .aJLJu 

I  IfttaJjrl  11.  n,  O.,  das  syrische  Tannürln,  von  dem  Zaeharias  ttbetor 
I  hei  Land  Aneed.  Ilf,  2f)il  f.  diis.sidbe  ausführlicher  bfricbtel ,  was 
J  Prcjeop  in  der  angt'lübrten  Stelle  von  O(tl'V0lH>l^  (Ufnetiv;  lo^'). 
|j^üt  8.  v.  uiitersclieidet  ein  oberes  und  <'iti  unteres,  wie  Proiup 
ein  grosses  und  kleines.  Von  diesem  verschieden  ist  der  gleich- 
[uamige  Ort  Taunöri  auf  Uemik's  Karte  etwas  i5stlieh    von  Nisibis. 

Bd.  XXXll.  48 


744 


Büliographutchr  AnaNgen, 


7.11  m  Bestell   des  Christenihums 
JoL.   12    V.  41    argtuuQntii^ 

stfindiiiss  des  Trishagi«^' 

*  die,  welche  Chr    ^        ^^^0^. 

«listeigen  lassen, 
der  AufersteliD* 
merkung  zu  — '^vi^L 

Seiteu  der  '  >•  ,      ^      .  .    *  m.       vi»*« 

///oen  Laut  wie  syrisch  tau  mit  qussajl 

/  ^'^ß  iiichl.     Setzt    man   nun   als    teststeheudl 

,  ''^  '''^'t^^bS  berechtigt  ist,  dass  x  n,  auch  persisch 

y/  ^^'^kp  t  ini  deutschen  Inlaut  sind,  so  entsprechen] 

.l'*^  i^a^  ^Vjit   syrischem    kaf,  pe,  tau  mit  qu^^ujä,    weU 


.  /fü  verdient  vorweg  b«« 

f^ätii  Oeuv.  grariun.   l,  207.  »fl 

^^     '^     "  ..  i  I        i^-chisch  X  =  g  niitl 

"fj^-ff  ._.    Mi.i  j  '  \  i;,  sagt,  es  klingel 

»i'irje  syrisch  g  mit  quSSäjA;  Ji ,  ge*| 

c*'l^/^'^f,',irf,  wie  b  mit  qunsüja,  r,  geschrieb 


voraus,  nP 
«las  Steh 
haupt, 
II    di 
Abb' 


'**5(*'**|J',.ep,    mit    einem  vernehmlichen  Hauchelement  ge- 
Cp  u^  ''^f^'Ji*'  ^^^^^^  ^^'^^  werden,  wie  k  p  t  im  deutschen  Ans- 

Y  ^'^f^'^iulaüf'  z-  ß-  iß  Kind:    ich  verdanke  unsenn  LinguLstettl 

jjat  ""f  yi  Kiel  den  fruchtbaren  Hinweis   auf  die  wichtige  Ab*J 
/»;  -^.fou  Kriluter  in  Kuhn's  Zeitschiift  f.  vergl.  Spraclif.  Bd.  21, 
/),f"^''jjjfn„ifitra«,'lich,  dass  auch  Praetorium,  Tigriiiagrammatik  8.  7C 
"'"'ifAe*  vcnnuthet   hat.     Für    <üe    echte  Adspiratiou    auch  d« 
'*'*"^),j,en  ~  E  r  iJtsst  sich  allerlei  anführen,  z.  B.  Schwankung 
{"*  (j^hob^'iphie    wie    xaiKÖveg ,    '/^avwvt^   für  -,^3,    Do]>pelkaf 
l^%,   Doppel-B  duich  Jt(f',     Dergleichen    bleibt    erst   noch   ittl 
jj^m^ln.     Vorausgesetzt   wird    dieselbe   auch   von   Rabbi    Sa*a4jä. 
^f^gjx  er  von  einem  Laut  zwischen  hebriUsch  3  und  p  spricht,  ntoi« 
]Uiii  von  k  tenuis,    welches    die  Hebräer   nicht  hatten:   Joum.  Aj, 
|jj70,  XVI,  515.  —  Da  nach  dem  Qarqafenser  Mfiqt'rjAn&  TheudlHk« 
1,^1*  Wiseman  251,  das  Griechische  genaugenommen  g  b  d  mit  qu&MljA 
jiicht  kennt,  so  ist  die  Verde ntliehung  von  x  n  x  durch  diese  \m 
HB  nur  approximativ  zu  verstehen.     Beider,  der  reinen  tenues  and 
der  reinen  mediae  entscheidende  Aehnlichkeit  beruht  auf  dem  voU-J 
ständigen  Mimdvei'schluss  bei  ihrer  Ai'tikulation,   also  dem  M«n{ 
an  Hauth.     Vgl.  eine  ähnliche  Approximation  bei  Kräuter  S.  48  'V] 
Ist  es  mm  richtig,    dass  nordsemitisch  g  p  t  hier  Hauchmitlaai 
sind,  so  begreift  sich  die  ältere  Transscription  (de  Lagarda,  AU 
haudhingeu  255  f.)    jt  =  e,    r  =  r,    x  =  3   aus  der  Annahma^l 
dass  auch  die  semitischen  Laute  ehemals  reine  tenues  waren,  undj 
zu    adspiratae    erst    im    Laufe    der   Zeit   wurden,    um   endlich   ftOi 
diesen    nach    Vokalen  in  Spiranten ,    d.  h.    in   Reibemitlauter  ül 


1)  Abgesohn   von  der  nougriochuchen  AiuspracL«  des  y  v«tr  i  und   «  Xlio*' 

kb    wie   ^  BU  Ocuvr.  gnu.  ä,J7    word«u   im   Syrisohen    dm   g    iinban   drai  I 

nntorschiodeTi:  Wright  Cat  Mu».  Urit.    lila  oben    vgl.   Abbif-  MjirUn  Joar». 
1872  S.  417.  41ti,      1875,   V,  Vi\i.  2U3i,     I>iu  oinxi^n  Hcixiiifl    wf^lcbe»  nor 
g    dk    iflt:    Pit'ioe  It  Ju.   1,    \itasi    crkeiiubu,    dii&s   es    sich    tiiir   utn   «ulcb«  . 
baudolt,    wo    \vr.    glmiil   in    griecbii>rheii  Wörtern    wi«    k   tmiuu  ^mp 
werde«  soll,  w  m1  mnn  so  in  eiuzeluea  FiU«t  Aocb  im  (iriocliischuu  »pra 
Caiiu! 


Bibliographische  Ameig«v.  747 


I 
I 


I 


gehn  V).  Das  i^'  der  alten  Zeit,  eine  adspirata,  keine  Spirans,  durch 
£j  zu  Rehreiben  war  ein  Nothbohelf,  ebenso  wie  man  aus  Noth 
sx)Ut.er  X  durch  p,  r  durch  X2  ausdrückte,  Dass  im  Arabischen 
il  und  cj  wirkliehe  iidsjjira.ta«  waren,  ist  gaiix  uiwweit'elhal't,  deim 
es  ist  dadurch  bezeugt,  dass  dieselben  gradewie  die  Keibelaute  t  f  b[ 
ht  in  die  Klasse  der  al-mabmösa  gehören,  und  dass  al-Zamalj&ari  von 
Käf  sogar  ausdrücklich  sagt.,  im  Gegensatz,  zum  stummen  Qüf  werde 
sein  Laut  von  dem  [durch  die  Verschhisslücke  streichenden!  Athem 
geleitet  und  getrieben:   189,  in  vgl.  Wallin  ZDMG  IX.  11.     Daher 

hat   mau    in    dialektischen  Formen    wie   |mJÜI    iür   *yt!t,   *JCj   für 

«j»j  u.  a.,  die  Freytag,  Einleitung  in  d.  arab.  Spr,  S,  67.  91.  95. 

6G  anführt,  doft  Kaf  für  die  reine  teuuis  zu  halten.  Eine  wirkliche 
t  teuuis  meint  al-ZamuJj^ari,  wenn  er  von  einem  Jj,  das  dem  o  gleiche, 
redet  S.  189,  lo.  Ebenso  deutlich  ist  die  Adspiratioa  am  nord- 
seraitischen  c.  Denn  wenn  schon  Hieronymus  sagt,  tue  Hebräer 
kennten  griechisch-lateinisches  P  auch  im  Anlaut  nicht,  es  laute 
vielmehr  wie  F  (Lagarde.  Onomas tica  Sacra  «j5,  i.t;  «5U,  7)  oder  wie 
Phi  graecuin  (zu  Isaias  2,  :>),  so  meint  er  damit  nicht  den  Reibe- 
mitlauter,  sondern  eben  zwischen  fi  und  tf>  stehendes  echtes  ph, 
vgl.  Journ.  As.  1870  XVI,  515.  Es  erkilUt  sich  so  auch,  dass  in 
etl^trS«  die  heimische  syr.  tau  adspirata  mit  t^tli  geschrieben  ward, 
nachdem  sie  durch  Assimilation  an  die  folgende  n  tenuis  zu  r 
t«nuis  geworden  war:  durch  ^t>  nur  anntlherungsweise ,  da  t6t'> 
und  qöf,  obschon  tenues,  noch  ein  besondres  sem^itisches  Plus  ent- 
halten, s.  BH  Ueuv.  gramm.  2,  37,  i.j  Jouru.  As.   1872  366.  378. 

Jene  Noti/.  des  BH  zu  Jo.  zeigt  ührigenfi^  dass  seine  genaue 
Definition  der  griechischen  Aussiirache  mindestens  so  alt  ist  wie 
TI»öniÄ  lj[arq»>liyä;  vermutliHch  gehen  dergleichen  Beobachtujigen 
von  der  Philoxenischen  Uebersetzerschule  aus.  Natürlich  macht 
sich  die  Aussprache  selber  schon  früher  beinorkbar  z.  B.  in  Magar^at 
(2.  JahrLi)  Ass.  B.  0.  1,  393  =  n.  pr.  Maxagraioq.      Dagegen 


Ij  Uazureicbend  ist  es  iiatürlicli,  die  Reibelaute  ^ '=^  x,  i  s=  DOUgriechiMb 
y,  v>  'S  ucu^echUch  Ü,  neugriech.  ß  «>  deatsch  vr ,  wdcUo«  die  Laute  dar 
rtikkJkk'<irton  Bucli«taben  ^  ^^  J  ^  siuil,  adüpiiratae  zu  »«nnen,  nnd  ich  bitte 

dringend,  meine  b(«Jtoicbnuiig  denutlhün  iitil  nttchge^ietzteai  h  nor  fUr  coiiveixtionoll 
lult«li  >tt  wuUeii  I>ie  quAsi^iJ^"  Hucli.<iiKb<itt  liabtii]  uiiguii  Muiidvcnchliua  und 
lieiaKen  di«k<ibalb  „auj^  opr  osste"  lii>Äthi"i  1111  »Jouv,  grm.  1,  I97,8f  nach  dem 
arab.  al-äadida.  denn  baljov  =  »nddiida,  die  rukkikhirien  hubeu  unvolUtAndigen, 
nur  lückorii  VontcliluH»  uud  buLwuu  daniin  rnfjäth»  ^  al-rihwa,  t  Zauialisari'a 
al-.Mofaj^al  1«9,  19.  Voratigoliendor  Vokal  =  nffiu-r  Mund,  uml  Halhvt.kal  » 
halb  offner  Mund,  vorarsachten  abo  daram  ßukkäkha  =  unvullitändit;«»  Mund- 
remchlnss,  weil  ihnen  dicso  Artikulatiuu  uähor  liot^t  uU  die  dor  Ver4clilu!»>lautoi 
und  veranbuston  ihn  nicht,  viudvru  belie&Hem  die  liiskt'<l.,  yreixn  diedolbun  doppelt 
d.  h.  mit  Te»chdid  <=  (jQ^dLsi  gesprochen  werden  miumteu. 


I 


748 


Bibliographische  Atiaeigen^ 


scbreibe    ich    umgekeliii    der  Vulgäraussprache    des  q6f  mit  g  zu;! 
arab.    gäialui  =   xad^oX^xoq.      Aus    dieser    erklUrt    sich    auch    die.! 

Schreibung   des  viel    umstritt/eiien   {Dozy,   Supiilenient)   ^^j3Li!j'M 

==  syr.  gräpäd^in  ^  ygatflBiOV  BB  unter  jVÄOi  BA  2989  Paynej 

t,  I 

Smitli  77Ü.  1519,  11  unten,  vgl.  ^Jö  vjvXiw  =  syr.  g»dhaf  mderel 

BÄ  2715.  2734.    2735    (dn.s    meiste    fehlt    bei  Payne  Smith);    und! 
Tt.y^tS-  ist  nur  griechische  Metathese  für  JixkiT-  =  Deqlat,  wie! 
JiQXiTm.  Dertetis  für  Tigyinn,  yQVtp  für  xgvßg  =  aiiD,   Öa<^o-j 
xoff  für  TatfOtt^-,   <PttGex  LXX  =  noc  füj  naff^j^;  ganz  griechisel 
aber  Kag^at  für  A'(rpphiü,   K{/)iaaioi  für   Ov^tot. 

BH ,  welcher  die  Aussjjraf^he  griechisch  n  zu  Jo.  3,  s«.  Apg.l 
S,  9,2  iiotirt,  will  *t^ohuxa  Apg.  27  v.  12  Pilaiks  mit  syrischenil 
P  gesprochen  haben ,  aramaisirend ;  empfiehlt  femer  für  ei'i'Ot*/o(| 
'ewiiüksa  Apg.  8  v.  23  nach  Analogie  der  Aussprache  von  kaf* 
senikath,  welches  das  Syrische  von  der  alten  Transscriptionsmethode 
für  ^  ererbt  hat  ').     Zu  Jo.  19  v.  13  soll  gfiftA  zwar  geschrieben J 


1  >  Dergleichen  Erlstüeke    sind    iinmPTitlich    in  wilcheu  Frenulwörtern  nicht  j 
selten,   die   aus   der   rorchmtlicheii   VulksHpmche  in  die  odiuMuUcho  Lit«nitar< 
spräche  übergog&ngeu  :dnd.    Vg).  niAthritliik  ^  utror^öi,  qiLI>ötl>ft  plur  qibltwJU^i 
B.  O.   2.885*'  AUS  xißwTOi,  das  .-»eint^r^ieits  fiir   xißtufö^*^  «Us  ri3T,    mit    d«r 
umgekohrtvn  DLvsimilution  s(<dii,  wie  Ctl2U^lb>  Nöldoke.  Muid  Oramm  XXX  flir 
yiat(tmxnf*ot'.  —  tiantrüp&«  B.  O.  3,  l.  I7a'>a  =  nrob    qutrub  i  BBj  =  xvvWW^^»- i 
nof,  <iskTlalwhtH  xäoxnkloi,   i»^^m»,  tny^n,    p(nk''<li  nivn^  Beriisifin    in  Sp«».! 
cimcm  »d  BH  S    29.      WrSglit  (.'»tal.  Mus  Brät    1.  üia;  dRrii«-l)Pn:  priiqidiA  LmiA^ 
Änocd.   I  Tiib    IV    pt'iniittA  =  ntvitniit-iot'   l'odux,    Voliimun  ,    t    B    \ss    B    <> 
3,1,230^  7;  3,  I.  icij«.  268.    Wliglit.  CntAl.  i,&a,  plaqiuitAre  jr/rixor^-Tiifiui    Wri|;hl, 
C4iU].  1,  äl  it  3  uiit.  —  Knie  "o  nrjQvoo,  worin  rs  2U  ne   wie  in  Ttipaoi  =  VliP,f 
Dtus    ich    gegen    do  Liigarde    in    tneiueii   llenuenoulicn   lü4   din   Aldcitung   vn 
'&dl<2(l  A(u  eJäos  mit   Tiirfctit  be$.lriitoii  habo,  af'hf:  ich  ein.  seitdem  ich  «a«  Th.| 
Mooitnswii'.s    lesPiiHwerthpr    Au-soinundcräotzung    im    Corp     Inscr     Liit     III    S     681 
<Jel    1    und  MUS  BoLi.^touad«  Aneed    GrJlcc    5,78  Nute   S   crfnhreti,  wie  »elir  «pecie 
und    tl3oe  nuch  in  der  Bedeutung  Feldf  rächte,    i'gl    „Spoieroien" .  verbreite»! 
wtron.     Man  mnss  alao  trelil  das  .Jk  stiitt  OD  au»  dem  EinflasM  de»  voruigeben 
den  j  Im  Miiudo  des  üj-rlsclicn  B»uern  erklären      Die  Müudier  sagten  Allerdin^pl 

et'*iaaN,  Noldckp.  <irm.  42;  qadd«^»  =  xnSöot  amb.  qiidiu  hat  qiisJi^i      X^l 

f  I 

aber  (Jw  =<=  »  in      •>■  ^^>_'^]   ^^  K^ijtfit  JAqftt  und  SlnddA  =  antisr^v  N5idek«vi 

Mand.  Grm.  75.     Üngegen  -hN^^'^^'^  ^=  f*ooxf*fo*'  '*'(<l   <lu  (.'«ng«  ^«dj^r^Jlr' 

Utein    da  Cango  miucfktum,  diu  ÜB  nuch  Bar  Sr6luwR!  nnd  atu  dem  KonnAa  da 

Miiaili,   drr  theiU  ^^\AmJ*  ^  ihnib  ^^Jo\^\ämJ>  «flireibc,  oiltthi>Ut.  »lebt  tt«Ur 

dem  binfluHH  des  .»tyrischnn  und  per»ij»c)t«n  tnusk     Auch  itjiu^ä,  niiu>JkthA  wi*  wtA 
BB.  tu  dem  Dialekt  v«m  Triliim.  da*  arab.  al  tiftwöa,  alunwiin-is  lieiiul,  gebort  uie)itJ 
hierher-,  denn  es  i<.t  nii-tit  va6i  Castle  543,    soitdorn  =^  imisk  =   Sarg,    Matuvf 
Icum   B    M     l.jHfii  Art    apott    apocr.    ed    Wrig^ht    171, «  di>  VogUe,  Syrie  ceotraU, 


I 


aber  kfifta  gesprochen  werden,  vgl.  gsürä  zu  kSÄr4  BA  4890, 
Nöldeke  rnand.  Gmi.  41 :  die  media  vor  dpm  Iteibelaat  und  vor  Schin 
wird  zur  tenuis,  vgl.  IJH  iinn.  1,  20(K  i;«  und  s.  Kräuter  in  Zeitschr. 
f.  vergl.  iSjiraehforsfli.  2l,yu,  a.  —  Zu  .la<job.  5  v.  5  soll  mtm  in 
'et'^lii'ahl'ton  iuif  h  mit  nikkäkh/i  aphtfn.  wohl,  weil  nach  dem 
le^sänft  tjiljö&aJA  wafiraja  ')  li  odf^r  vielmehr  bt  leicht  wie  pt  ge- 
sprochen werden  könnte,  s,  HH  Onn.  1,  208,  i  Journ.  As.  1872, 
1.  338.  —  In  nergomüii  Apg.  14  v.  5  und  tesbolün  1.  Petr.  3  v.  17 
vgl.  'iishftX  9  V.  13  ist  die  Einschärfiing  des  quiläjfi  von  g  und  h 
wohl  nur  motivirl  dmch  die  Voraussetzung  einer  Neigung  nt^reg^im\n 
tesebhlAn  nüch  huggäju  mit  rukknkhß  zu  sprechen :  s.  BH  Grni. 
1,  199  f. 

Wichtig  ist  die  IJpnu'rkung,  da.ss  im  P'al  Ijzithäkl'  Jo.  6  v.  6 
mit  dem  Reibokut  i^,  ah*?r  iim  Pa*e!  hauwitkliön  Jo.  10  v.  Sa, 
ebenso  im  Af h1  'ftuinitAk''  BH  Oeuvr.  Gramm.  l,220jS:i  mit  t  [ad- 
spirata]  zu  sagen  i,st.  Diesen  Unterschied  könnte  man  geneigt  sein, 
einer  ursprünglichen  Differenz  in  der  Betunorig  zuzuschreiben,  auf 
die  man  Fälle  wie  im  Afel  akkil,  akkin '■*),  neben  gewöhnlichfm 
'ad'nl,  nettf^b'i,  'nddün,  '^kkatteh*',  t^jbanno,  (jappjau(i)  Jo.  21  v.  20 
HarqL,  ferner  'attriua,  Nöldeke  mand.  Gramm.  121  (vgl.?  les^änä: 
lisanun)  und  bättim  *)  wird  zuriiekfüln*en  müssen.  l>a  indessen 
{•tjit^t  mich  dürstete  [nach  Analogie  von  kefnet'»],  sich  untersclieidet 
von  s«>hit,  dich  dürstete  [nach  Analogie  von  köfeiit],  s.  BH  Oeuv. 
Grm.  1,  HO,  litf. ,  so  ist  wahrscheinlicher,  dass  in  den  suffigirten 
ersten  Personen  'aumiteh,  Ijauwitkl'on  die  Analogie  von  *!dl«ö*t"k^6n 
(1.  pers.)  BH  zu  Jo.  5  v.^42,  •abhebi't^'ki'oii  BH  zu  Jo.  14  v.  13 
befolgt,  ist;  und  von  derselben  unabhängig  nur  da.«;  suffigirle  P'al 
des  schwachen  Verbi  seinen  eignen  Weg  ging.  .Jedenfalls  verrUth 
auch  hier  bei  der  Hukkakhinmg  die  Analogie,  oder  gar  ein  Colcul 
d«r  Maqeij&ne.  sein  oft  schwer  zu  ergründend i*8  Dasein.  Aehnlich 
wird  man  se'betb,  s4'bÄ,  sä'bun  zu  erklären  haben,  BH  Gnn.  1.  224.  u, 
kaum  aus  Consonanz  des    alaf. 

Zu  Apg.  12  v.  8,  1  Petr.  5  v.  8  wird  bemerkt  die  P>haltung 
von  Alaf  eonsonans  und  'e    in   der  Aussprache   der  Nestorianer  in 


loseriptioBa  S.  90,  38.  Dagugeii  ist  arali.  iilkwüü  wirklich  dvr.  JGDQJ  <=  t-no«, 
vg\.  Cutle  548  und  Aet  njxjst  npoct.  ud.  Wright  liüi,  u  Auch  ;Dä&^  ^"X^C 
Jo.  4  V.  ö  gehört  kuum  Mcrhur. 

l)  8o  nennt  der  iiost.  Patriarch  Klija  die  syrisebo  VuIgÄrspracho  im  An- 
r«ng  seine«  Türä^  innmlln  im  Horiincr  Mb.  Petonminii  0.  Vgl.  di«  mitjtltnünflt>)& 
nthrÄniltH  bei  Uli  drm.   I.SOJ,  M 

U)  Mein«  der  itflsboriuiisi-iioi]  Aus«priicho  iuif;<>pitMt(i  (►rth<>pT'«phi'"  fiilRt  der 
Regel»  dw»  die  Oatsyrer  jedt^s  Qussijli  wirklirh  verdoppeln,  vrtp  iiilu  itrtdem 
doppelten  Iturli>tUlir<ii ,  mit  AustuihTne  von  r  iiiitl  'o  )w  und  j?i,  irfthread  die 
Weatsyrer  hokaniitlich  keine  Yerdopplnng  kennen, 

3)  I>i«*er  Plur»l ,  sowie  Ü^'^T ,  0*»»;  ,  O^a,  D^P© ,  erklärt  »ich  «lach 
mAlikim*  mit  regelrechter  CoDtrHctlon. 


750 


BiöUogrtijyhUche  Amefgen, 


was'an  and  wa*]iftd*>(u) ,  vgl.  /.u  Jo.  11  v.  30.  Journ.  As.  1869, 
14,267.  Analog  sagen  die  Westsyrer  1  Petr.  5  v.  8  wAh.vl'l'fu), 
die  Nestorianer  wa'hadh(u)  mit  h/jrl):irem  'e.  —  In  wa'tiJh  lautet 
gegt^n  die  sonstige  Regel  (s.  Uli  (iniK  1,  240.  .i)  t  mit  qassiijii,  wohl 
duich  diösimilirendeu  EinÜURS  des  folgenden  Dental,  du  'e  bei  den 
Westsyrern  unausgesprochen  bleibt :  ^=  wütidh ,  vgL  mä'mÖddttl>&, 
BH  Grni.  1,220,  lo;  und  ahnlich  jaledd^'thu,  bakMMhä  i)  iQ^&o^, 
BH  Grm.  1,917,3;  wädd'Jdl'ehl'h*'Ut&,  watttdl«ttija,  lAtt«?dhajja,  BH 
1,219,  15;  wadd'^dhäniek'»,  waddHf»ü'jekh,  wattodhÜ5(i),  watt^'thubhfiX 
BH   1,  221,  17,  vgl-  Ungenaueres  bei  Bernstein  Jo.  Harql.  S.  XVII. 

Betreffs  des  perf.  von  hwA  iiotiri  BH  sehr  hlluüg,  wann  das- 
selbe mit  (selbstilndigem  Acctsnt  und)  h ;  viel  seltner  (wohl  weil 
diess  schon  gewöhnliche  Spreehneigung  war) ,  wann  es  enklitisch 
ohne  h  zu  sprechen  sei.  Die  Kegeln,  die  ich  aus  den  sich  vor- 
findenden Beispielen  abstrahire,  stimmen  nicht  ganz,  zu  denen,  die 
BH  Gmi.  1,  106  f.,  vgl.  Payne  Smiih  ihes,  s.  v.,  befolgt  wiesen  wüi 
Ich  beobachtete:  Hwfi  lautet  das  Terfeet  immer  1)  als  iyivero  etc., 
2)  in  der  Bedeutung  lart  tjv  u-  s.  w.  als  käna  al-tamroa;  sowie 
als  HiUsverbum ,  sobald  dieses  seinem  Particip  oder  dem  Prädikat 
voran  sieht,  3)  in  La  hw&  =  nicht  ist,  war  etc.  —  H.  WA, 
wait,  wit*»  etc.  lautet  es  1)  hinter  einem  Worte  mit  logischem  Ton 
'/.  B.  dem  Prädikat,  2)  in  la  w&  =  lau.  Statt  vieler  nur  diese 
Beispiele:  Jo.  20  ^v.  24  Ifl  wa  tl'amman  w&  'ammck^on.  —  Jo.  15 
v.  19  wellü  men  'älmft  wait^^n,  tl  ix  rov  xoo^ov  //«  zu  ver- 
gleichen mit  *eUä  lä  hwait^jn  men  'älmä,  ort  Sk  ht  rov  xnofiov 
ovx  lari. 

hÄparkl'm,  Apg.  23  v.  34,  soll  üpark^ia  nach  inaQj^ia?  lauten. 
—  Jo.  16  V.  20  spreche  man  den  imper.  von  'ehad*»:  had^u). 

Zweimal  findet  sich  die  Interpimktion  des  tahtaj^  als  Frage* 
zeichen  angemerkt:  Jo.  18  v.  11  vgl.  26  v.  27,  s.  Journ.  As.  1869, 
XIV.  294. 

Unt.«r  den  Nomina Ibi  1  düngen  wird  hesdä  Schimpf,  yon 
hesd*>ä  Huld  geschieden  zu  Jo.  5  v.  2.  —  Zu  Apg.  lö  v.  33 
wird  negl»d«hön  =  nXtjytj  buchst^ibirt ,  nämlich  im  Gegensatz  zu 
negg^d^i^  ^^  alinaddadün  Treokschiffer:  Bar  Sr6Sowai  bei  BB  und 
BA  S.  30, 1«,  wo  mrakk<>kl"Ä  di'alnd''  statt  gh^mal  zu  lesen  ist,  vgl. 
BA  754  Buxtorf  1294  extr.,  wohl  nach  'elMÄ  gebildet  (vgl  seppt^ 
'enmiTä,  t«nmi"re,  ßXiq/OQa) :  ,Trei;ker'*  konnte  leicht  auch  fär  den 
Dänek  »-  oXxäg  gesagt  werden,  den  er  schleppt,  vgl.  Domemoo 
Sestini,  Viaggi  u.  a. ;  'eliiiäre  wie  'ellofäre,  öXxagiot*. 

Apg.  23  v.  10  msa^tl^hön  mit  a  des  s;  der  Harqlaja  tnes'at^bAo 
mit  e  des  m,  vgl.  Journ.  As.  1869.  14,  Tafeln  Notes  marginales 
B.  8.  11.  BH  Grm.  1,55,  «4,  je  nachdem  nftmlich  der  8t«t,  emph. 
m§jith&  oder  raössatJ^ft.  mit  huggaja  des  'd,  lautet,  wie  der  'rAl^'''^n4 
hr.'i  Wiseraon  hör.  Syr.  219  liest.  In  diesen  beiden  Vanunten  de» 
einen  Wortes  spiegelt  sich  eine  weit  verbreitete  ZwiefÄlügkeit  der 
Vokalisirung  der  Feminina  von  WortstUmmen  mit  einem  oder  iwtt 


Bibliographische  Anseigen. 


751 


I 


kurzen  Voktilen,  ein  Gegensatz,  der  in  dem  Bleiben  des  Accents 
auf  seiner  urspmnglichen  Stelle  und  seinem  Fortrücken  auf  die 
zweite  Sylbe  besteht ;  derselbe ,  den  man  waliniimmt  zwischen 
ITK-  und  okn,  «np  und  qodi>ö8,  b^Tökt,  rohöq  Jolixn  und 
Dlüki».  züzfä  und  ^/^i;<y;-Ofi  '),  vgl.  Wetzstem  in  ZThMG  XXII, 
182.  184  Noto  2,  schon  im  Altarabischen  im  Reim  erhalten  al- 
qasabba  gidäbbil:  Wrigbt,  Arab.  Grm.  11  §  238,  E,  Pryni  do 
enuntiation.  rebitivis  1868  S.  61  ;  derselbe  wie  in  botentl'k^'on 
und  betnathk'*on  BII  Grm.  1,  75,  S7,  vgl.  rT^Tp«  Dan.  5,  lu  zu  n*!^» 
Luzzatto,  Caldeo  Bihlico  1865  §  51.  53.  96,'  Dan.  7,  i:.,  nflmlich 
in  Nominibus  wie;  hnd^ut^'ä  Freude,  mit  Hat<?>r  i>ät*iab,  v^rl.  hajütha. 
mpböt>j\  nach  Analogie  von :  hpbl'art^ia  Genossin,  s^bliäiil'ä  Mädchen. 

r«wäl]t»>a  Weite  etc.,  'iqartÄ  Tross,  'ltli^hl>ta  Gespei,  reghr^JtA,  iJL>-.  , 

'gt^ltA  Kälbchen,  r«ghösta  Empfindung,  IjettA  1)  Börse,  "X)  Brücken- 
querbalken für  Nnntt*,  sattä  Weinsetzling  von  IQ-';  (aber  woher 
setta  und  asetta  Mörser  BB,  BH  Grm.  l.  213,  lo  =  Nn-DN  Nnr-^D»?) 
smurtil  Quetechzahn,  hmurtA  durchbohrter  Stein.  Wirbel  u.  s.  w.  — 
gegenüber  von:  hÄddutM  Komgnibe,  wie  m»ittnt^ä  BA  5785 
von  h«dl>ji  ==  nnn  (oder  h^'da  mit  Qnssäjä  perpetuus  *)?),  Prov. 
25,  28  vgl.  Rom.  1 2,  20,  beides  Fomien,  wie  parst>'a,  *abl'dt''&,  saukt^S, 
malkth^,  'enbth&,  seglidtl'ä,  burktf'a.  Kulpifi«.  rjiulli^t>>ä  etc.,  süljhithA, 
kullitha,  deren  i  wie  jener  ü  so  entstand  wie  das  in  gäblii  ,mein 
Erwählter**)    statt   nestorianiscb  giibhj(i)  BH    1,54,  u  f.;   'asiwätH 


1)  Hier  möchta  ich  auch  u<^(e8fl  =3  arab.  nAfnauu,  statt  uefaä,  wie  b(»r&  u.  a.  w., 
Eiehen,  ».  NöUloko  maad.  Grm.  Hfl,  vgl  sbbiStA  BII  6rm.  1,216,12  mit 
|iJiinlstA*s*r  BB  so  Jo.  11  v.  18  'ySi'S  PÜnn  uud  linmsata  'asara.  Dagegen 
pnvkka  Kapolichen  und  praggA  HIrso  sind  unL»icbcrer  Ilerknnn. 

2)  Die  mir  bekAurtt«n  Fällo,  in  welchen  Rukkäk^ri  ursprünglich  oinon 
8onderl»«t  bezeichnot,  deutlich  nur  da,  wo  iiiclit  M>iist  nach  dar  Regel  Rukkäkl>i 
la   erwarten  steht,  sind: 

1.  'emkr»r  ich  verlobo,  inf.  in<^k^iiir)n  BA  824  g^enfibor  'oimkhor,  denominativ 

von  makhfjä*  ^  J^"!}?'?  ?    J"*"   ra^khAra  d^»  'ar'k,  woran»  arab  Oö.^l   J^^i  Be- 

wiMerung,  wahrscheinlich  periodLscbe,  des  Landes  vermittelat  Durch  grab  ung 
der  Deiche,  die  daa  Waaaer  des  Hauptstroma ,  dos  Etiphrat  and  Tigris,  trennen 
von  Zweigkanal      Vgl.  Aleuuidor  am  Pallacopa«. 

t.  'estdr  ich  bedecke  "^PD  ,    Jüw,  BA  10,^8  «"aber  b«sottir&>,  gegenOber  'esti>Ar 

ich   raisso  ein.  *^r)iS,    J^ä)^,    JLü.    BA  ebd.;    wo   (*<  durch  Aus  vorhergeheude 

uraprüngUche    19    outstand 

5.  Viellidcht  jtvfl^thA,  pl  zhITo  llAuru ,  wriffir  niii-b  ÜB  Kabban  iHunain» 
aorh  temm<<thft  liesit,  BU  l,9U,a,  «=  pC^T  Bust.,  »iiferu  es  =  arab.  xiflfun  »ein, 
find  nidil  «>5ih'  EiiUtcbung  habon  solltt«  wie  tcpp^t^Ä,  pl.  tepjK«  =  NPC^L 
(oder  mit  Hiikkäk''a'!'^  Jcwef  bar  Mnlkfin  im  Msidtä  d''  luiqie  Ms  Pe»onn  !»  von 
Dtaf  vgl    tupp«ti>k. 

9)  Oaua  wie  Im  Arab    In  PauM  Wrigbt  Ar    Grainni    11  §  3XV. 


752 


Bihliographitiche  Anxeigen. 


BH  1,  35,  4,  raaittw&thä  l,  35,  n  \).  Ebenso  MH  aus  selw«»tHa.  Tgl. 
segf'dthä  [ar.  salafun  lialtfi  ich  für  entlehnt],  mnafha  rIc,  g«'btiith*»  etc. 
Dieselhft  AocentVBrschiedenheit.  ei-zeugte  ^im  Plural:  1)  'ähwät'*a 
nnd  Analoga  gegenüber  knäw4t>'a,  2)  nüi-wdt'Mi  gegenüber  hailÄw- 
at34,  wShrend  Ln  don  8ingu!»ren  gegenseitig  dit*  gleiche  Betonung 
herrscht.  In  mphrsylbigen  Wfiiiwii  ist  ferner  analog:  für  Hud'^jnb^. 
'Ad(ftß}}vt}^  [HJdl'aijabi*  mit  g«Ti^üb''J!i  des  h^t*»  wie  in  BB:  krt'fsa. 
pt»'äkrfi  aus  pat''kcrä,  qrufsüsä,  Trödel  BH  l,2iy,  u,  Ijob'^ennanA 
lässig,  'liqbeni  nettsp*.  'akiiwra;  aus  gau  t'ihrä  neusv-risch  kjäwitni 
Mittag;  aus  had'i  *sai*  ^dä'sai-;  aus  'ad^^  inä :  'd^^ämnia;  aus  k^n 
m&  i^'f;.^;  aus  Himjar  HumaSr:  'Ofir^gtrai  (u  wegen  na);  träwit*»», 
nestorianisch  mit  ^^atef  pat^alj :  'ai-äwit^ji,  Schüttelfrost  beim  Fieber, 
nur  SL'hinubar  Fonii  wit-  haläiil'itha-,  'nfiwiil^ä  oder  nestor.  'anäwitl>4 
Tjvvarifvi'.  ZDMG  IV,  215,  wahi-schemlich  aus  Formen  wie  beUitH. 
behtjilhä.  herit'ia.  Wur/,el  -.in,  Buxtort^2ll  hat  freilich  pl.  N^r*"»». 
darmu  von  Ijarei'',  Pa'el? 

Die  Ableitung  von  naessa't'ia  anlangend,  so  ist  es  doch  wohl 
jweffffüT/;*;,  ff  =^  s  wie  in  parsopa,  vgl.  BH  Gmi.  1.  208.  u,  und 
r  =  nr  wie  in  arab.  sa'tarun,  za'tarun  iius  "^inx.  Buxtorf  1948 
vgl.  syr.  sat'Te  =  satureia  BB  mit  Ribbui ,  vgl.  de  Logarde 
Prov.  84.  Das  Blbbui  bezeichnet  scheinbar  den  Plural,  wie  u,  a. 
in  btyt'»  qank'ie  und  ([unkl'e,  da.s  ich  in  der  Kieler  Festschrift  für  J. 
Olshrtusen  1872  S.  93,  if.s  falsch  =  xa;'WAAa*  setzt«»:  es  ist  xoyx'i' 
vgl  Waddington,  Inscriptioßs  no.  2218.  B.  0.  3,  x,  525b  cap,  2.  63 J  *. 
cap.  3.  533  Zeile  4  uiid  cap.  18.  537b;  170  Note  3  =r  ^  <  LiM^ 
B.  0.  3,  j,  564b  4  mit.  Davon  qankl'üjä  Sakristan  B.  0.  3.  i,  519»; 
125b;  =  Glöckner  Syaii;  qvuik»nyä  Wright  Cat^d.  16b:  164a  c. 
B.  0.   1,28  Mitte  =  j^üCüül,  B.  0.  3.  ],549b8  im  ai-ab.  Tnxt. 

Zu  Jo.  15  V.  11  wird  l?adbwat''(i)  meine  Freude  mit  Recht 
zu  rphinatb{i)  in  Analogie  gestellt,  vgl.  baiwat''(i)  BH  Gramm. 
1,  56,34-  ~  Ep.  .Taq.  5  v.  12.  Das  auch  als  sing.  fem.  gebrauchte 
niaumät^ä  ist  schwerlich  eine  Form  maqtalta  [denn  von  sing. 
iiiaumat'n'i  wäre  der  Plural  maumawäf^a]  oder  nunjtAltA.  vgl.  Nöldeke 
mond.  Grra.  S.  1 30.  1 JJH .  sondern ,  wie  mir  wahrscheinlich ,  ur- 
sprünglich ein  Pluial  von  mauiiiifia* ,  singularißch  gebraucht  wie 
haije  Leben  und  ^maijä,  vgl.  'aimunuEahi:  der  Verlust  des  j  wie 
in  'aswatliö,  in  ahhe  von  \)jh.  wie  von  w  in  nh6,  n^&,  nt^*,  nj^  för 
nfihwe,  ne?iwe,  nethwe,  netwe  BH  1,  101,  ti.  Unmfiglich  wlLre  nicht, 
dass  jamhiun.  Eid,  von  derselben  Wurzel  t"in  ursi»ninglicher  Plural 
von  jämätun*  wUre.  etwa  wie  sljiinun  von  .sanatun,  mi'inun  von 
mi'atun:  aurai  beweist  noch  kein  ursprüngliches  w  im  Anlaut  (vgl 
wama'a),  s.  'aubeS  und    auneq  neben   aineq  BH  ürumra.   1.  12«j. 


¥ 


1)  AehnUches  im  Vulg&nrabbchon  q4^wii:  q^aüwe  ZDHO  XXll,  173  H 
andern  FHllen  liKlt  sich  w  con»onanti.4i:h  mit  vorlierKehendein  liuggl^ik  BH  Om. 
l.^foo.  3  unt  gAuz  wio  alUrnb.  bei  Gattumlon  Hl-uahHWU  fUr  iil-niibwM  «tc.r  tbs 
Hisäm  cd    WUstenfeld  11,   118,  i.  vgl.   170.3—«. 


Biblloffraphische  Anzeigen. 


753 


Ep.  Jaqob.  3  v.  14  inoniH  BH  im  ?ßsiindialekt  lehbaikl^ön. 
das  er  bei  Rbodr^  zu  Ps.  4, :-»  H.  32  zur  bönUhä  dieser  Version 
rechnet^  und  wünscht  lehHrtwMMt'Jön.  Trot/.dfmi  ist  lrl>bt'  dus  ftltero, 
wenn,  win  ich  glaube,  rifibnLwnthu.  'ilt*'n^wi^1^'ä,  bailäwiiilia  piupt- 
seits,  it^wat*»!!,  n(!lrwat'n\  iirclrerseits  als  plunUiii  |ilm'alis  von  nahri^. 
'iithre*,  }}mU,  'nÜ*e* ,  iiAri?  superfoetrttiv  gebildet  sind,  dnnn  auf  A, 
;tti  aussehende  Wörter  hjibeii  üuwiUf'u  od^r  mit  andenu  Acrent 
ihn,  1)  Zuniichtv  sib^eseb^n  von  der  nur  aci-fMituellen  Dopplmif?'), 
oder  vielßiehr  riPHturifmischen  Dehnung  (s.  unten),  in  Tiwflt'n'i,  dass 
Erhaltung  eines  kürzten  u  i>der  imdern  Vokales  in  otfner  Hj\hp 
w^en  des  Forme hurakt eis  mJigli^-h  ist.  zeigt  n'^f^s»,  bjad'«eh  Ev. 
Jo.  Harql.  1  v.  7 ,  der  Imper.  mit  Suftixen,  z.  B.  'bl^ödhainfi)  BH 
Grm.  I,  74,  »j  f.  haimenin(i)  neben  haimnin(i)  .lourn.  As.  VI,  14, 
Notes  marginales  zu  Jo.  4, 21  S.  17  —  rabbijati'eb  BH  zu  Apg.  7 
V.  21  etiC.  lessäna :  iicb  und  lisnn;  und  die  oben  angeführten 
Fülle  wie  nedda',  n^tteb'*  etc.  -  2)  Das  w  ist  pbonetiseber  Ein- 
schub,  me  man  deutlieh  aieht  aus  m'^wiit^iä.  aus  m'ä  100,  analog 
mnäwäthä  et<i.,  aus  \iewja,  hwe  tfonuell  mascul.  zu  harjatun).  pL 
bwawüi*»ä  etc.,  in  denen  keineswegs  auf  einen  Radikal  zurück- 
gegriffen wird ,  sondern  auf  den  stat.  abs.  apocop.  sing. ;  und  aus 
praop.  'elÄWfti  (wie  "e<|!irl)e)  nach  westsyrist-ber,  oder  'alfiwai  (wie 
'a<iärbA)  naeb  ostsyrischer  Aussprache:  BH  1,237,  sij.  1,85,3».  83,4: 
ba'lfiwe  adverb,  stat.  det.  plur.,  nm'  scheinbar  sing.  abs.  —  wenn  dieses 
ist  1ai -f  fti  superfoetaiiv  *) :  derselbe  Einschuh  im  Aralj.  in  dawü, 
dawiitu  elc.  vom  Thema  da;  bimawani  (Wright  Arab.  Grartun.  1,  212); 
dunjawijan  u.  s.  w.  1.  171  ebd..  s.  auch  PleiÄchcr  zu  de  Sacy  1,  310,  s 
S.  288,  Mit  aw  wird  also  «"  und  k  vor  ät  nur  aufgelöst ;  Tgl.  end- 
lich A  zu  a  in  hAd'"ai  für  bäd^'o  hi.  wie  die  Ne.storianer,  oder  in 
h6d''öi,  wie  die  .JaNjobiten  contrahiren:  BH  Grm.  1,230,7.  -  Hier- 
her gehören  auch  die  verkannten  Präpositionen :  Iw&th,  statt  '('Iwüt^' 

mit  Aphaere.se  '),  Plural  von  "))»,    ^\ ,  (wie  bainät'»);  und  'tik^'wat.l« 
von  kai.  vgl  kM>i,  y,^yls\  hak^'^^l.  mekkel  u.  a. 


1)  Der  Cnweler  Ctxle.x  srhrilht  »r^^^^*  l'»ii  fi.8  imd  otY.  ^f^y  Ezra  fi,  9; 
5  Jo  lUv.  Mirhaolis  OrHmmnüea  Clmldsk«  ({ylliii^'ue  177t  S.  129,  «Ud  die 
»lt<<  wpst.«rMm»ischo  Au5S|jrB<'hH!i  «egon  dio  bi»1?yl«ni»cho  iin  gawöhuUcheti  Qr*. 
wie  «nV'^N  Luxwittii,  Cnlrlon  lUblico  §  30. 

2)  Es  könnte  'o\nv(ö  (rvlVu-h  Mivh  sUt.  ab»  %iu^.  mit  vurgerilvktem  Accent 
(vgl    S.  7521  statt  'öhvt'.   wie  'mrp   in,  »pin;  und  'dttwai  dwiin  st.   estr 

3)  I>ip4e  Kinbujuo  hnhcii  iiRJiipntlicli  oiiio  AiizhIiI  qt«[tHl-Fonnou,  die  soliuiu- 
b«r  vom  Pnlpcl  iibgolctlot  »Ind.  ortitt«t«;  R.  B.  'AjAtbft.  Zinnen  =  PIK^NS*, 
D^KLZKX    von    'i'4:    „VunprUnge":    nachKutriigon   za   Nöldoko,    in»ad.  Grtn    17 

Not«  6;  ehotUKj  fU^e  mun  dort  hinzu:  ^«im«  Buiwu  =.  ^3Cn  s=    .ytO^;  wogisgeti 

in  dem  ilhnlicl«  controhirten  /Lv^i*  Zeltgass«,  Invfn  «>  dem  ilgyptl»ch-Bniblschcii 
Lehnwort   « .L.^ ,    eine   beisoudere  Art   eiuor   abge«cbloiee&eD  beiteiuitraMe  «s 


754 


ßiblioffraphüche  Anzeigen, 


I 


Zu    Apg.    25    V.    11    wird    fär    die    westsyrische   AussprHcbe 
ht"g*'enau(hi)  die  ostsyrische  fo^-g'^anauOii)  angegeben :  Tgl.  BH  Grm. 
1,85.  nT,    BA   2244,     B*^g'»eii,  von    der  Wurzel    gim,    ist    i)  Ex- 
eliuiiativpriiposition  ^   zum  Schutze,    zur  Hut  vou  NN  mit  genet.  ' 
obj.    Vgl.  Act.  itpost  apoir.  ed.  Wright  152.  t:   154,  r  (Pay-ne  Smith 
thes.   744):    ähnlich   |iib1'au(lii),    |?eb^^älau(hi)   wehe  ihm!    Mit    dem 
Gebrauch  des  stat.  csir.  plur.  hierin,  vgl.  den  der  pr^positiooellen  sub* 
stantiva    maghähoi    (so  BH  Grm.  1,  216,  s«;    mit    qussajft:    Wright] 
Cat.  I,  184  a  no.  Gl),  ma'alai,  ma'ral)*»ai  westlich  von:  Wright  Cutid. 
I,  21b,  mad'inäliai.  wie  bainai   BH  Grm.  1,85.     Bezüglich  d^r  Prä- 
position b  vgl.  deren  Gebrmicb   in  baijtiJ'Ä  U-  s-  w.,  femer  in  b«>b*«4'A 
men  pölän,   ya  1^02  Buxt.   1191    vgl.  BA  22»)8.     Bedeutung  also 
pro.    2)  ^propter  in  v^3  Bu.\torf  421.    3)  l>er  Anrufsgehraöcb  I 
von  b«g^en  schuf  das  Verbum  baggen.  vgl.  v^an ,  auch  pc.     Di« 
angeblichen  P'als  bei  Payne  Smith  447  und  Buxt.   1695  pc  könneji 
Pa'els    sein.     4)   Der   ursprüiighch    vielleicht   nur    westaramäi sehen  | 
Prilposition    standen   die    uestorianisehen  Leser    wie   einem  Fremd- 
worte gegenüber  und   vokalisirten  ä   wie  in  grapädhin.    ^^btj5t,j 
}'Qa<fei8iov,  in  brüsit^:  Wiseraan  horae  Syr.  208,  BH  Grm.  1,233;] 
auch    k^nnt^»   eine  Etymologie    von    b^g^ÄnÄ   iui  Spiele    sein.     Wi^l 
wenig   mitunter   die   Leser   des  P^Sita    seit    Ephräm    von  einzelnen 
Wörtern  darin  wussten,  zeigt  nicht  bloss  rpidfah^thä,  ahgesehn  von 
Is.  29,  K,    überall   ein    alter  Fehler   für  cnirb<'tha   -=r  rsnip  rWise-j 
man  132),  und  QentAra  ftir  nmüp,    sondern  auch  gaib»»^  (so  BFTI 
zu  Ez.  16,24)  für  735,  ein  Fehler  wohl  fär  westaramSisch  ganb^F 
die  Auflösung    von    gabb^ ,    von   dem  yaftßa&a  Jo.   19  v.  13  derl 
richtige  Singular  sein  kann. 

Jn.  7  v.  47  tA'ijitön:  Harqläjfi.  t^^aitön  beweist,  dass  d;ts  Verbal- 
adiektiv  qattll  der  Intransitiva  im  Gegensatz  zu  q&tel  und  zu  d^bblr,! 
führend,  n.  dgl.  die  B^dputung  eines  wirklichen  aus  dem  PrHet*«rituia| 
in  die  Gegenwart  dauernden  Perfekts  hat,  vgl.  mnife  d^>aiili4  -=J 
jallil'e  dhulAhä  Jo.  6  v.  45,  dammik*»  eingeschlafen  Jo.  11  v.  IL 
atti'in  ihikrd't.tGav,  pariq  geschieden  Apg.  l,ii,  hawi  geworden,! 
raaijii^i  ge.storben,  (Jegentheil  von  n'^klMs^  jattib*"  geblieben.  vgLJ 
zu  jät^eb  sitzend  Act.  apost  apoc.  ed.  Wright   182,  u,  vgl.  u  undl 


formell   fein,   zn  *^^ri    uud    ea 


(ii«  Auasprache  hirt  k  vonwwetiaa  bi.'' 


v(r1.  die   Nbba  ^  ,1^  vod  al-^fürm,  di«  freilich  «ach  eine  anderH  türhUrnnfE 


lüsst,    und    die   (wrsMche  Nisb»  Uerthikati   \uA  Sebeos  in  H.  Hä1*»rhauuui . 
Gr.trhichto  ArjnonJpnÄ  11.  *.  w    Ldpzig  1875  8.  14  =  Hcrthity»«  Iwi  PaUmi 
K&AAi    d'an»    tiistoirn   .   .  de«    Sassunidra    ^Joum.   As.    1HG6.    11)    Kxtmit  9 
Urbcr    dcu     Uober^fsug     des    N<jmiiden     zur    Sowhaftijikpit     In     der    l'mfTpbaim 
von  Stüdt«»    vgl    Duüty   im    Siip|i1/tn«)ut ,    de  Oocjo    «i   »l-B«'IÄdorl  itnt9r     nnr^ 

vgl    JHqat  3,  i»B,>S;  S,  »61, »      Al-Bului  68,  xi.     Plelro  della  V«ll«.    D»'  vii«l. 
Uom«  1663.     4.     111  S.  397. 


BibUographiache  Anseigen. 


755 


H,  ebenda  175  paijili  ausgehaucht  hAhend  =  duftend  und  vieles 
andre.  Eine  FüUe  derartiger  Erscbemunpen  iin  Noiniiiihus  logt  die 
Vormuthong  nahe,  dass  die  Tempusuntorschiede,  diiss  At'tiv- Affectiv 
und  Passivbegrifl'.  ja  dnüs  einige  modale  Nuancen ,  wie  z.  B.  der 
Imperativ,  den  Verbalstammfornren  bereits  zukamen,  ehe  diese  noch 
die  rronomina  »eparata  hinter  sich   enklitiüsirten. 

l  Petr.  3  V.  8  lesen  die  Ja'iiobiten  ei'nnXay^ifoi  rahmolh&- ' 
nin*,  und  leiten  es  richtig  von  rahme  und  i''än  ab.  vgl  HIl  Gnu,' 
1.218,  la.  Obgleich  tHu  mit  sebiem  beständigen  RukkukJ'ä  seine 
Abstammung  von  fem.  at  +  adj.  fin  an  der  Stirn«  (rJigt,  so  ist 
es  doch  im  Syrischen  als  Ganzes  ein  selkstllndiges  Wort.bildungs- 
suffix ,  das  in  zahli'eichen  Fällen  auch  an  Themata  ohne  Ferainin- 
endung  gehüngt  wird,  z.  B.  an  Substantive  wie  hailtbanä,  klrom- 
tMnu,  von  ;f|>u3/ia',  purtit'^unii.  von  nogog ,  h'h-ttullnä,  von  b'lrl. 
tiib'>t''äna  u.  a.  und  an  Adjective  namentlich  der  Form  qattul.  — 
Die  Nestorianer  lesen  rehmtl'anin  von  rehmt^'ä.  — • 

Jo.  1 6,  si.  'it  wirft  UM  dem  Harrilajä  uiid  den  Nestorianem 
mit  Unrecht  al8  Fehler  vor,  dass  sie  kärja  h'k'u'in  statt  kärjä 
lekhßn  in  der  Bedeutung  , schmerzlich"  sprechen,  denn  karjüthfi. 
Schmerz  sichert  diese  Aussprache,  BH  (vgl.  seine  Grra.  1,  229  f.) 
ahnt  nämlich  die  Möglichkeit  nicht,  dass  die  Nestorianer  ä  von  a 
quantitativ  unterecheiden  konnten,  da  er  nur  den  (jualitativeu 
Unterschied  von  a  und  o  (zqöto)  kennt.  Darnm  hört  er  eine  Ver- 
Bchiedenheit  zwischen  nestorianisch  mahlte,  er  belebt,  und  ma^je,  er 
Bchlagt,  nur  aus  der  Anwendung,  bezüglich  dem  Fehlen  des  TeMid=^ 
^üijasA  heraus:  von  mähe  weiss  er  nichts.  Mithin  klingt  ihm  barjä, 
wo  die  Dopplung  nicht  hörbar  ist^  wie  bärja,  saujft,  wie  §Awj4;  denn 
er  erwartet  söwjo.  Aus  dieser  letzten  Klusse  von  Beispielen 
(1,  229,  sa)  geht  deutlich  genug  Lei-vor,  dass  die  alten  Nestorianer 
nicht,  wie  behauptet  worden  ist'),  nach  Weise  der  Neusyrer  in 
geschlossener  Sylbe,  den  Diphthong  au  wie  6  oder  öw  gesprochen 
haben.  6  zu  bezeichnen  hatten  die  Ostsyrer  ja  den  Cholempunkt, 
der  sich  nie  für  au  findet  —  wenn  die  Westsyrer  ausnahmsweise 
Ar&itä  und  tortä,  Kuh,  sprechen,  so  gehört  das  nicht  hierher  und 
grade  die  Neusyrer  sagen  tawirta  —  und  noch  viel  weniger  setzen 
sie  zqäfä,  wo  der  ö-Puukt  seine  Stelle  hat:  überhaupt  um  6  zu 
bezeichnen .  würe  ihr  regelmässiges  zriäfä  ^—  »  vor  wau  die 
schlechteste  Aushilfe  gewesen.  Auch  Abb^'  Martin  theilt  diß  An- 
sicht vom  nestorianischen  äu  ^^  fl ,  s.  Joum.  As.  1S72  I  S.  453, 
wiewohl  er  S.  445  Note  2  selber  mit  Recht  das  Gegentheil  be- 
weist Dort  nennt  BH  das  orientalische  zqfita  in  im  ein  occiden- 
talisches  p'^t^übi'^t  Jilso  a,  nicht  6.  Der  Grund,  wanun  dif  West- 
syrer das  Zweipunkt- A  für  ihr  Omikron  gel>rauchtcn,  den  Martin 
vergeblich  sucht,  ist  einfach  der.  das»  sie  diese  Punkte  in  den 
meislf-n  Fällen  da  geschrieben  fanden,  wo  sie  o  lasen.  —  Vielmehr 


1)  Vou  Mürx,  (itAmm.  8yr.  S.  42  uud  Phiüppi,  ZDMG  XXXII,  78. 


756 


BihUographischc  Aiumgmi  I 


entspricht  die  SchieilmnR  äu  einer  Aussprache,  bei  der  das  Ü-Element ' 
des  Diphthongs  in  dem  Wrhiiltniss  sirhwand,  in  wehliem  die  Deh- 
nung des  a  raebr  hervortrat,    und  sie  mochte  mit  Aufhebung  der 
Dopplung    hei  Doppelwnu ,    dessen    double   w  in  deutsches  w  ver- 
wündehi.     Zur  Bestätigung    dieser  Ansicht,    dtiss    man  also  iX"tehh 
efri'Hves  h'/.m  gesprochen,  dient,  dass  nach  BB  auf   aramäisch, 
d.     h.    nicht     sowohl     tuir    hcji     dem    aramäischen    Landvolk    alü 
namentlich    in    dei^    niat''le    dl'Armäjp,     d.    i.    den    mytho- 
logischen   Schriften    der    heidnischen  Harränier,    die 
zwar    das    beste    SjiTisch    schrifiben,    aber    doch    manche    Wörter 
aus  der  Volkssprache  aufnahmen;  so  wie  ferner  in  X^ihÄn  [=  Tri- 
dh&na*    etwa   =    einem  Bfit''  Nebhü],   der  Gegend    von  Qatra  an 
am  Tigi-is    abwärts    bis  Tegl'ritt'    und  8amarr&:    für    maule,    arab. 
mauä   (s.  lujten),    mase   gesagt    worden  sei,    vgl,  BA  5588.     Hier, 
entstand    also    ä   aus    äu   durch    nestorianisch  ä".     So  sprach  man 
auch     wohl     a-n     nirehf».      Da    schon    in    altarabischen    Dialekten 
au   und    ebenso    ai ,    letzteres   analog   wie    bei   den  Masoreten   der , 
bibelaram.  Sttieke,    in    ii    übergeht,   wie    in  j&galu  jäta*ida  etc.,  8.1 
Fleischer,  Beitrage   zu  de  Sacy'.s  Grm.  1,  238.  240,  und  da  diese] 
Laut^ewohnheit  sich  nach  Wetv.stein  ZDMG  XXn,  1 72  b)  bis  heut*» 
erhalten  hat,  so  ist  Roedjger's  maddiita  neben  maddaita,  wo  nicht 
aus  letzterem,  aus  maddaut^i  zu  erklJlren,  und  «lieses  für  die  Grund- 
form   von    ril'a   anzusehen,    sodass    erst    auf   diesem   Wege    hier' 
von  einem  Sprung    ans    der   einen  Verbalklasse   in   die   andre  die  i 
Rede    sein    darf.      Hierher    gehören    aber    nicht    Lehuwörteir    mit  j 
Srhreibungen,  wie  salätuii  Gehet  (selwat>*  wie  seg^dafi),  ^Anätun, 
da  durch  sie  nui*  aram.  s<-*l(*,tlifi,  han6t'>ä  wiedergegeben  wird.     Eher  | 
in    diese  Kategorie  als  in  die  vorige  ist  Sämarra  zu  rechnen ,    das 
JAfiüt  3,  82  letzte  Zeile  Säraira  1.  Sämira,  Barbahlül  u.  d.  W,  );»Ojl, 
Ammifinus  Sumere,  Zosinius  JSovpta  schreibt :  also  wird  es  isomer» 
gelautet   hahen.     Solche  Ersatzdelumng   ursprünglichen   S's   ist  bei 
den  Nestorianern    wohl    auch    vor    r  und  ^  anzunehmen .    die   sie  | 
nicht    doppelt   sprachen  BH  Grm.   1,  132,17.     Wie  weit  bei  ihnen 
die  urspriiiigliche  Scheidung  von  a  und  a  in  einzelnen  FiUlen  schon 
vor  BH  nicht  mehr  festgehalten  wui'de ,  zunächst  wohl  im  loSs^i 
'at'Tajä ,    Südann   durch  dessen  Eintluss  auf  die  Maq^'rjäne  auch  in 
der  Schrift  nicht,  darf  man  aus  ausdrücklichen,  aber  nur  aasdrück« 
liehen  Angaben  Bar  'Ali's  und  BH's  (vgl.  Grm.  1,238  letzte  ZoUe)  { 
entnehmen. 

Zu  Apg.  28  V.  9  wird  «larbin,  und  Ep.  Jari-  3  v.  17  p&l^tM 
befohlen ,  obgleich  gi'adc  palf'g^in  zu  den  Ausnahmen  von  die««r 
Kegel,  -  -  die  auch  den  dritten  llsulical  des  Afel  mit  umfasst  [vgl. 
mast'hdinan  Jo.  Harql.  3,  i«  wie  'ast-hdef'  1,34]  —  gehört:  &.  M 
Grm.  1,224,  i«f  Die  übrigen  Ausnahmen  sind:  §Alebbin  *ik««b*tn, 
Ub»'edliin;  und  1.222,  »i:  Ijaj^g^'bi,  säjoghtn. 

Um  zu  den  Verben  flberzugehn,  zu  1  Petr.  4  v.  7  hftl!  BH 
die  westsyrische  Vokalisation  metjatli  Iah  (ebenso  1  Cörinth.  1,  lO.  ul  , 


BibUographiMche  Auaeigen. 


757 


schlechter  als  die  nestorianische  mattjatl»,  da  mti  nicht  vor- 
kotnnie,  was  nicht  grad«  Beweiskmft.  hat  Dergknehen  ist  din- 
lektiseh.  Uebrigens  findet  BH  den  ursprünglichen  Unterschied  der 
Sjmoiiyme  mtä  und  ttuü\l  (s.  Gmi.  1,  10(J,  m)  nach  Abl*doklJos  = 
Eudox,  in  iilötxlicheni  und  olliulUigeni  EiTeichen;  BA  5772  da- 
gegen in  Contimit  gegen  pervenit,  indem  letzterer  aber  übersieht, 
L4m8  P'al  nicht  nur  von  Dingen  (als  contigit)  gebriiucht  wird,  vgl 
■n.  a.  Sacham's  Inedita  Thejnist.  30,  a  m(Ä:  ,nijt  dem  Verstände 
eine  grosse  Entfernung  ubreichen". 

1  Petr.  3  V.  20.  'alle(i)u  3  p.  f.  [tl  peri".  —  Ich  stelle  in  Abrede, 
dass  Formen  wie  q^JäUün,  selbst  wenn  so,  und  nicht  (|Häll<^n 
gesprochen  sein  sollte  —  bei  BH  1,  112,  u  in  i|niüii  steht  wau  mit 
oberem  Punkt,  vgl.  Z.  24  —  ferner  rj^tallf^u  und  ijf^t'jllün  (jH^llf-n 
und  gai"  g"liiwuu  g^'lajjen  relativ  alt  seien ,  und  erklilre  sie  viel- 
mehr für  die  Singidare  4-  hon  und  hen,  fast  ganz  so  wie  «»an  im 
ägyijtischen  Arabisch  katabum,  gum,  für  katabü  und  gu  mit  hum, 
spricht,  wie  uns  Fleischer  einmal  gesjigt  hat.  Denn  1)  sollte  man, 
wenn  die  Fornien  alt  wären,  (jtktt^'lün,  'aqteliln  u.  s.  w.,  g*'lön,  g^len 
erwarten.  2)  wäre  der  Rukkäk''ä  in  päklion.  päklien,  pök^on.  pök^^en 
nach  Vorschrift  des  BH  1,  222,  si,  25  unerkllirbar,  da  er  sich  nur 
als  ursprünglicher  öingularauslaut  begnnfen  lEsst^  Dieser  Einwand 
bleibt  am  h  angesichts  dessen,  dass  BH  'lu  Ps.  18,  h  l,iabbe(i)n  mit 
qu^^sajä  vorschreibt.  3)  Wie  kann  qrri.ji'(i)n  2  p.  \)\.  iinp.  fem.  (BH 
fJnn.  1,  108,  ai.  112,  i»)  anders  als  durch  qr^i  fem.  sing.  -\-  hli'iju 
erklärt  werden?  4)  Wirklich  hatte  die  3.  p.  fem.  plur.  auch  im 
Syrischen,  wie  in  den  Targunien  und  im  Aethiopischeu  ein  &,  wie 
hervorgeht  aus  'äbhdän(i)  BH  l,  7o,  «,  7..  B.  Anton  Rhet^Dr:  wt*«ar'jä- 
t''rt  ift  g*»^rae  paltni(hi)  ebd,  1,  7»i,  a«:  dieses  a  ist  in  glai  3  fem. 
perf.  regelrecht  abgefallen.  !>)  Zur  BestJltigung  dient  endlich,  dnss 
nach  Nöldeko  mand.  Grm.  8.  223.  221<  die  Mandäer  nieht  bloss 
im  pl.  Perf.  und  Imperf.  ün  und  en  (an)  ')  kennen ,  sondern  auch 
ein  ^1"»  und  ^h**,  das  offenbar  nur  ein  componirtes  Pronomen  se- 
paratuni  ist,  mit  dessen  Jod  mau  das  im  babyl.  talmudischen  irfX 
er,  ''Ti^tH  sie.  vej'gleiL^hen  kann.  Eine  entschtndende  Parallele  ist 
nun  aber,  wenn  dieses  p^  und  ^4»"'  auch  im  Imperf.  neben  den 
regelraössigen  Formen  auftritt,  allein  hier  deutlieh  an  das  Sin- 
gu Iuris- Thema  gehllugt,  s.  Nöldeke  S.  227.  24?>.  Wenn  diese 
Ausführung  richtig  ist,  und  jene  Foiwen  nur  entstanden  sind,  um 
von  neuem  deutlich  den  Plwa!  und  Singular  y.n  untersiheiden,  so 
ist  von  vom  herein  im  HebrälJ.'^ehen,  wo  diese  Unt<Ji*scheidung  auch 
ohnedies  bestand,  ein  -pps  Isatas  26,  te  nicht  wahrscheinlich;  und 
gar  als  üna^  XiyouEvov ,  da  Deut.  8,  a.  k  nitht«  beweist,  ist  es 
für  diese  Bildung  nur  eine  gebrt'chliibe  Stütze. 

Da  diene.s  yp^,  für  uralt  gehalten,  der  Meinung  Vorschub 
geleistet  hat,  da.s**  die  3.  pevs.  des  petf.  fin   reines  Numen  sei,  ao 


1)  Doch  viaU«ikht  dioü«  lotzt,(<r«ii  nirlit    >U-uii  Nuldeko  giebt  k<.-iii   ßc>upicl, 
(ibglucb  er  ca  zu  sagi«n  sch«inl. 


758 


Bibliographinehe  AnMeigen. 


erlaube    ich    mir   hf^i  dieser  Gelegenheit  einige  Ansichten 

die  Verbalbildung   vorzutragen,    die    nur   als    solche    betrachtet] 

werden,  aber  doch  zur  Erwägung  empfohleu  sein  mögen. 

1)  Aus  Vergleichung   des  Pron.  pers.  separ.  mit  den  Saffixeal 
und  I'raefixeu  des  Verbi  ergiebt  sich,  dass  im  Peil,  und  Impf,  meist 
dieselbwi    längs  ylbigen  PronoraiBa,  weiland  separata,  verwandt  | 
sind,  nämlich:    nä  wir.  tä  du,  at  und  ta  sie,  ja  er;  impf.:  ä  [vgLJ 
an  +  ai),  und  Im  Mehrt  hö  ZBMG  XXV,  210]  ich. 

2)  Wahrscheinliih  ist  die  Hypothese,  dass  dem  jetzt  vokal- 1 
losen  ersten  Radikal  nach  allen  Praefixen  einst  ein  kurzer  VokaLj 
folgte,  vgl.  Nifal :  intjntala. 

3)  qatil  -f-  at  und  «latil  -|-  tA  u.  s.  w.  sind  nach  demselhen] 
Prinzip    xusammongesetzt ,    wie    die  Nominal  stamme   mit  ihren  Ge- ' 

_j|chleehts-    und  CiisusallKxen :    vgl.  öth.  qatalka;    qataluS  f  mit  der] 
'  Nominalen  Ahstructendung  nä,  Dillmann  Äeth.  Grm.  206.    Vgl. 
imper,  qÄtiili*  mit  arah.  Fem.  liatali;  zu  !  vgl.  ti  2.  pers.  perf. 

4)  Da  die  Pronomina  ja  er,  tÄ  sie,  nicht  bloss  im  Impf-1 
sondern  auch  im  Nomen  als  Praefixa  auftreten,  so  ist  kein  Grund  j 
vorhanden  zu  der  Annahme ,  dass  auch  ilue  Praefigirung  erst  um  | 
der  Imperfeetbildung  willen  eingeführt  sei,  vielmehr  wird  sie  mitj 
der    PostJigirang    im    Perf.    gleichzeitigen    Ursprungs    sein ;    d.    h.  | 

jaqtulu  ist  ^  (ja  +  <iatul  *) )  -f-  u,  nicht  ^  j&  -f  qatulu. 

Die  Genesis  der  Foimen  wUre  demnach 

1.  a)  qatül,  qatül-1,  Imperat. 
b)  qatul  +  ja,  +  at,  +  ta,  +  ti,  +  nä,  -f  hA.  +  na  fem.,  1 
-j-  hk  (aram.  äth.,  im  Arab.  als  Dual)  zu:  qatulä  etc. 

n.  ja  er,  ta  du,  tÄ  sie,  ä  ich,  n&  wir,  -j-  enklitisch  qatul  lu 
jaqtul  etc. 

Der  Jussiv  sing,  ist  der  liltest«  'l'heil  des  Impf.  Analog  sind  | 
Nominalstämme  wie  janbü.'  ja'qid  maqtül  ^  ma  -H  qatül  u-  s.  w.  j 

IIL    An  den  fertigen  Stamm  jaqtul  hängte  sich,  der  jVnalogia  1 
folgend,  die  Plural-  und  Dualenduug  des  Perf.  und  Imper.  und  e»  ' 
entstanden  die  entsprechenden  Formen  des  Cunjimctivs-Jussiv,  vgl 
jaqtulna:  qatoluä,  äth.  jengerä  uuch  nagara, 

IV.    Nach  Vollendung   von  11  -+-  Ilf    entstanden  die  Modi  «0- 
wülil    dadurch,   dass  Pronomina,    die,  je    nach   der  Syntaris   ver- 
schieden,   diesen  Formen  folgten,  enklitisch  wurden,  als  auch  da 
durch,    dass    zuweilen    kein»   folgten.     Es    waren    vielleicht   uich 
in  jedem  semitischen  Dialekt  dieselben:    l)  an  Consouanten  ü, 
an,  aima  im  Arabischen,  &,  ^  (i),  ai,  im  Nordsemitischen  (s.  untaalb 
2)  an  die  Vokale  hing  sich  nä,  ni.  — 

Die   alte  syrische  Pluralendung  ü  bheb  übrigens  ebensa  hOr 
bar  wie  in  ^zau  auch  in  moliu:  BH  Grm.  I,  (08,  ti.    Diesen  Diph- 


1)  Die  VerkUrxong  des    u   tu    der   arab.  Auaspr^cbo  utnl  im  AvUiio|tUclicu 
bt,  wie  dort  im  Aiul&ut  liüufig,  Mkandar. 

i)  NatQrllcli  ist  der  ente  SUmmvoicftl  unbestimmbar. 


I 


Biblioffraphifche  Ansfigtm.  759 

tu  schrifb  man  ii',  Wiseintui  hör,  Syr,  \^Z',  später  m  den 
Suft".  Impf.  lyv,  s.  Bernstein  Jo.  Harql.  S.  IX.  Der  Casseler  Codex 
zu  Daniel  vocaiisirt  ebenfalls  hu^'hliu  üremiü,  s.  «To.  Dav.  Michaelifi 
Gx-ammaticu  Clialdaica  1771  8.   12  L 

Jo.  15  V.  25  steht  im  Text  (nach  8chtiai"s  Ausgabe)  3na'iln{i), 
wahrend    die  Hss.  beide    sija'wiiii(i)  haben,    d,  h.  die  Ortho^aphie 

von   «^jl   lind    iuL* .     Die  Geschiclite    dieser   Foriueu    ist   analog 

der  von  säjem:  s&'em:  säjem.  Es  siiid  die  pU.  snau,  snai  als 
Themata  betniohtet,  und  nach  Analogie  von  qütlü.n(i)  qatliin(i| 
q^t'^ölÄnCi)  gebildet  suav.Tift(i>,  mit  Hiatus  saa'üii(i),  snaijän(i}.  Ebenso 
ganz  deutlich  im  Imperativ:  sing,  m,  geli  +  (ai  +  ni);  f.  golai + 
(i  -f  ni),  plur.  f.  g«läi  +  {ä  +  ni)  von  den  singg.  g*li  imd  g«l£u 
aas.  Aehnlich  im  Hebr.  rjnba,  indem  an  galat  die  Sendung  von 
Snbop  gehängt  wird.  Zu  diesen  aram.  Neubildungen  rechne  ich 
auch  den  stat.  abs,  fem.  plur,  an.  Nachdem  die  stat.  absol.  von 
at  und  at  durch  Auslaut-Apocope  in  ö  zusammen  gefallen,  unter- 
schied num  wieder,  indem  num  das  n  von  in  an  a.  anhängte. 

Nach  BH  hat  msm  in  der  3.  p.  f.  pf.  dtis  tl'  vor  Sufifixen 
mit  Bukkäk'*4  ku  sprechen,  vgl.  BH  Grm.  1,  75,  5.  7;  76,*«; 
131,1t  IL  8.  w.,  so  im  P*al:  ntartl'eh  Jo.  12  v.  7.  'elast'ian  Apg. 
1(1  V.  16  qabbelt>>eh  Apg.  1  v.  ö.  'eska^iitheh  ebd.  7  v.  21.  — 
rabbtjatl'eh  Apg.  7  v.  21.  In  der  ersten  Person  natürlich  t,  wie 
in  idl'a'tkl'ön  Jo.  5   v.   42;    ahliebl'tkl'ön  Jo.    13   v.   34. 

Wo  der  P«sitadiaJekt  die  ül)jektsisuffi.\e  olme  Bindevokal  an- 
hängt, lesen  die  Maiterjane  und  namentlich  die  Philoxenianer  die 
andre  Bildung  mit  Bindevokal,  vgl.  Journ.  As.  XVI,  14,  Notes 
marginales  S.  1 1 ;  und  BH  erkhlrt  die  erst«  Form  durch  die  zweite, 
z.  B.  apic^qeh  durch  'iVpp»^qm(hi)  Jo.  G  v.  37,  dat''riraüjieh  durch 
»der  Grieche  datlTiunluailhi)".  Diese  Art.  ÖufHgiruijg  ergreift  sogar 
den  Infinitiv:  leiiiess»^'bl>iu(hi)  de  Lagarde,  Aualecta  154,  iu.  — 
Bei  beiden  werden  die  lilngem  Formen  eher  nach  t-inm-  Schttl- 
doctrin,  als  einem  lokiden  SpracligHlirauch ,  zum  Theil  wohl  dess- 
halb  bevorzugt  sein,  weil  von  den  kür/:em  manche  sich  Uus.serlich 
für  das  Auge  nicht  von  den  Perfektformen  unterscheiden. 

Da  malkau(hi)  «=  hebr.  T'S*-«  -f  syr.  hl  ist,  also  =  (malkai 
-|-  liü>  -\-  hi,  80  wird  auch  teq|*liü(hi)  =  hebr.  inb:2pn  4-  syr. 
hi  sein.  .  Aber  wie  hängt  mit  diesem  aus  betontem  1  entstandenen 
e  B=  gyr.  i,  bei  dem  man  schüchtern  an  das  arab.  Jussiv-I  im 
Reime  und  in  jamuddi  denkt,  der  Bindebmi  äi  des  syrischen  Im- 
perativs und  des  prohibitiven  (kälöjA)  und  adhortutiven  (mlabb^täna : 
BH  Grm.  1,  151^  ;».  lol  Iraperfects  zusammen?  nilmüch  in  q'^'töläidii) 
und  tettfiäi(bi)  BH  Grm.  1,  76,  iv,  aus  (tett'^lai  4-  hl)  +  hi.  Solii«' 
hier  nicht  jener  Bindelaut  i  an  jenes  alte  Adhortutiv  auf  a  (vgl. 
Hebr.)  getreten  sein,  au»  welchem  Nöideke  l(erei(,s  die  hnperative 
der  syrischen  Verba  ''"b  auf  k  erklilrt.  1ml  */ 


760 


ßihUographiaehe  Anzeigen. 


Zu  Jo.  7   V.  7    giebt   für  Öchaafs  haudsckrii'ttmvvidriges  \^m&, 
nojak'M'm  BH    und  ItenistHins  Harqlaja   das    allein    richtige    leuiei 
naklion.     Den    Fobler,    den  A.  T.  Huffmiirin   vermieden,    hat  Me 
wieder  eingefiihrt.. 

Zu  Ap^.   22  V.  8    sull   der  Imper.  'fstAr*'hb*»  mit  ruhendem 
gesprochen    wurden;    ebenso  wie  der  Inip.  ■eJ;trug''«rgh :  (BH  GnnI 
1,  155,  S4j    aber    uatürlioh    doch    m.it   vorangehendem   huggäjA   und 
fülgendeni    nikkak''a.     Den«    die    Schule    von    Ön-hoi    hetalil    au< 

I  im  Imp.  Et^pa'al  die  Aussprache  *ethpat|dh,  wahrend  die  von  ^übl 
(^  Np^^bl'in)  'etlipaiiqad*'  las:  allein  BH  weist  nach  (ebd.  154  obei 
da»»  die  alten  ostsyristhen  Hss.  den  westä.yrischen  Recht  geben  '] 
Daher    sagt  er  zur  Apg.  27  v.  3G,    es    sei    'et^baija"(u)    zu  lesen 
mt'iaunjit.nä'it''    ccnoffctvuxtag  (vgl.  BH  Gnn.   1.128.19),    weil 
zweite  ii  auch  huggäjä- Vokal  vor  Alaf  consonans  sein  könnte,  fl 
den  die  Nestorianer  e   schreiben  (ebd.  1,  129,  ss),  und  weil  in  diesei 
Falle  also  die  Form  ein  Imp.  würe. 

Von    nicht   geringem  Wftrtb«^    für  die  Lexikographie  und  Be- 
deutungslebre  sind  im  Magazin  der  Geheimnisse  die  uat.ürlitb  nicht 
seltenen  Angaben   wann   P'al,  Pa'el,  Af'el  oder  eins  ihrer  Deriv 
zu    lesen    sei.     Die  Nöthigung    liier,    sich  zu  entscheiden,    bat 

I  Ma(i<*rjruie    zu  Synonymikeni    gemacht,    mid    nichts    illustrirt 

Synonymik  mehr  als  die  Difiereuzen  zwischen  der  graziösen  P-sii 

Version  und  der  stockgelehrt^n  hölzernen  flanilensischen. 

Ich  gebe  auü  BH  einige  Proben. 

s^hedh.  Zeuge  sein;    ashedf«  deuom.  von  sahdät*>&  Zeugnissen, 

Zeugniss    ablegen :    daher    nashed'*    =    ueshad'»   Jo.   l    v.   7.     Von 

[beiden  stets  versidiieden  ist  nsalihedh,  als  Zeugen  anrufen,    3t  a- 

\  ftaQTi'QEaiiai    Apg.    IH    v.  5;    10    v.  42;    20    v.  21    u.  s.  w 
k^f'abl',  iyf}a*f/£v,  'akl'teb'',  ^i;i'e;'(>ai//«i',  d.  h.  denom.  Buch  machen: 

vgl.  'assaV    =    copiren  =  äw-o,   J*£«,     Dies    kommt,  meine 

von  'ansah,  Denominativ  von    etnOi3   (Buxtorf)    dem  arab.  jLisuo, 
dessen  Femininendung   wie  so  oft  aus  dem  aram.  stat  eniph.  en' 
'stand').     Von  'ussub  konmit  assa^ta  BA  1379;  Ass.  B.  0.  3,  i,  32 

1)  Vgl    indessen  Niildeke,  miinü.  (iraniin.  8.   i^O  Nute  "£. 
S>  Ich  kenno  fireilich  im  Syr.  nur  die  Schreibung  J*^^^^^» :  Wright,  Calu 
l.^oob,  ö    unt.     Itoaen,    Cut     Mu<t.    Ur    SAb,    Uli  Gnu    'J.d.  i  tint      Allan    die 
boweist  nur  frtr  v^wcbiedeii«   Zeil  der  Kntlebtiiit)^   tlvr   b««troflViiil«^n  Numiiu  v« 
pur:«.  nu»k  ,    ».  «le   La(;»r(]e  Ablmmllani^fn    llMi.     i>iLi    (wrsi.Hchv    k    utid    ^    mu 
niclit    iilons,   im  Anbuit,    wiu    lieut«  iii   Fnr^istim,    vru  ihuuüiil^i'b«  uml  rugltocil 
Kolseiitle  Kholi  =  linrg,  u  dgl.  biirtou,   !<tArk  nd»pirirt  worden  «ein-,  r^l    v^JläT^I 
uula;    arab.    l.iusKun  =  (|iu.  KJlj^»  au  gKn^u.  guii;    M'ikdcrii  oWiimj  im  Au 

iMUt.  Vgl.  mvik  =  ftiiax^f,  y»n''hk,  und  urub.  -,y*tji  au»  in&»*')gki  UA  0771 
mAJA:    Vullvrs  2,  lU»a.      Dieser  Piuml    kommt  läufig  für  miah   vor;,  vgl    JAqlj 
I.Vlfi.h      Ibii    idAtir   lU.sid    Nut«  3.      Ibu   Ilisftm    «d.   WOsUiifold    Tfr^  ^  « 


I 


"M, 


I 

I 

I 


(nestorian.  für  'a^s&^tä?).  Nun  ward  von  'assa^  nuch  falscher 
Etymologie  shAhä  gebildet  nach  kt*'ab''a,  und  shäha  bedeutet  wie- 
denini,  iÜmlioh  wie  nuisk,  auch  einen  Bibelabschnitt. 

Apg.  1  T.  6  änoxad-iaTovug  ßaßtXiiav  entweder:  mfisume 
a(n)t,  da  giebst  zurück  mit  ei^ier  Anstrengung,  wie  z.  B.  eine 
Antwort  BA  1291;  oder:  mafiie  a(n)t  du  dirigirst  zurück,  mittel» 
bar,  mühloser  BA  1293,  vgl.  taqqen  und  'at^<[en  (oben).  — 

gob^'ar,  meiiieu;  'asbar  1)  denom.  von  s®bl'irüt*»ä  Apg.  S.  4,  i 
Verdacht  hegen.  2)  glauben  machen,  sirauliren  Jo.  IB  v.  2  wo 
öo^tj  steht,  vgl.  de  Lugarde  Analect.  1  itO,  aa,  —  pctl'ah,  die  Augen 
aufschlagen;  patta^j  geblendete  mit  Anstrengung  öffiiien ;  glfi  offen- 
bai-eu,  leicht  heraus;  galli  1)  entblössen,  mit  Anstrengung,  vgl. 
'ethgftlloi  RH  zw  Ps.  18,  i<>  Ilöm.  10,  i«  bei  Riiode.  2)  exiliren 
denoni.  BH  1,94,:,.  —  skl»<«r  1  Petr.  2,  v.  15  ^luovv,  auch  sakkar, 
mehrfach.  —  db^'ar.  I'üliren  vonmscki'eiteud ;  dabbar  leiten,  aus  der 
Feme,  mittelbarur.  —  'et^'julx  erfüllt  werden,  uuf  einmal;  'etl>malli(ü) 
jamiiätl'eh ,  einzeln  und  alimUlig,  obgleich  natürlich  auch  mlai  leb 
Snin  Apg.  7  v.  30  gesagt  werden  konnte;  daher  malli  =  ergünzeu. 
met^happki'tn  Apg.  4  v.  13  reflexiv,  verkehren  zum  Unterschiede 
von  mHtl'hafkSn  umgekehrt  werden.  —  'etl'nappus  men  'afrä  sich 
den  Staub  abschütteln;  et^'nfes  vom  Staube  gesagt,  abgeschüttelt 
werden  ÜH  Grm.  1,  154.  —  'ot'"paraq  men,  sich  trennen  von:  'ef^preq 
erlöst  werden.  —  '^^^f,  'ell'^t^f  zurückkehren,    *at|ef,  'ett»'attAf  sich 

ein  Kleid,  vgl.  UJ^",  überziehen;  ähnlich  krakl'  'ethkreki^  umher- 
gehen, karak^^,  'elbkarak'*  sich  umwickeln,  'et^'b^ni  aufgebaut  wer- 
den von  benjüna  Bau;  'etl'banni  moralisch  auferbaut  werden,  denom. 
von  benjäjia  dl'naf^nn;  vgl.  rma  werfen  zu  rammi  verleumden  oft 
in  Sachau's  Inedita,  Lucian.  vgl.  Hebr.  —  rraft  imd  *arm!  zuweilen 
in  denselben  Redensarten ,  wie  niiä,  id^'ä  und  'armi  idl'a ,  letzteres 
denom.  von  rmäi  (oder  annäi  mit  prosthetischem  a)  id^'a.  Das 
Afel  ist  unsiimhcher,  mittelbarer,  z.  B.  Jo.  13  v.  2  ßißhjxoTog 
PlitÄ:  mie  (h)wa  leb;  iler  Cinecho:  'armi  (h)wö.  =  hatte  eingegeben. 
Aul'  dem  liebiete  der  Syntax  fiel  mir  auf,  dass  BH  zu  Jaq. 
f)  V.  10  für  audi  mit  Accus.  =  bekennen,  'audä  mit  Praei».  b  setzt: 
Ebenso  'akJ>rez  b:  Galat.  5  v.  11,  vgl.  im  Arab.  jaijülu  bilma'adi, 
er  behauptet  die  Äufenstehung :  BH  in  Caspari-Müllei's  arab.  Grm., 


1 


11,  74.5  Ulli.  385.  <-  411.9.  As».  H.  O.  3,  i.  414  b  Mitto.  Zu  musüh  wl  oiwh  der 
neu  gebildet«  jBiugtilar,  ebeiuo  wie  »u  'uubär  =-  per».  hambAr  dvr  sing,  iiibr;  zu 

w    li  h  E=  pen.  UKU«    Urftjii,  dsr  iting.  XjlJLL);  zu  FarAäLt  «:>  nafnSttooe, 

der  «ing,  Firdaiu,  lucb  'i^ll^^tilan ,  vf;l.  hiruHUson  =  liimiao^uQ  [dM  ich  b«i> 
IAu%  iu  »oitieii  tyr.  Formen  Tür  ein  dAs  OruDzeu  auauuileudoit  Scliinidchctwort 
V4MI  liiiuir,  mit  AbkUr<euug  de»  TheinaM  in  1.)»?*=  I}i>z  lialt«  Iti  iieuü/mcbun 
Ko«owört«m  Mnd  iMilch«  AbltiirEungcii  selir  liiiuti^];  ?.ii  urah.  afwAb  (al^w^A),  ont- 
ichnt  i»iu  ütbiop.  [und  südarftb.'/]  nfnu,  OowürAo,  dor  Siii^jd.  föh.  —  'Aflk'un  *n 
Ctu'atuu  »cbciitt  I>opp«lgiiiger  de»  Wurta  zu  »oiu. 

Bd.   XXXU.  49 


762 


Bihliographinche  Anuigen,} 


Vgl.  Hebr.  2  nai  von  etwas  reden  und  Ewald  Grni.  §  217  S.  56t.  ■ 
nt^iaq  rüLa  [transitiv,  v^l.  Sacbaus  Iiiedita  121,  •  7]  =  n^Maq  b  rAlut,] 
gute  Gesinnung,  die  nicht  wahmphinljar  schien,  liusseni  =  ent- 
schuldigen; mlä  hieb'»  p«l&n,  Jemandes  ausgelaufenen  Mnth  nach- 
füllen =  labbeb''.  —  nt^sabli  b'appe,  die  Person  annehmen;  bla* 
b'&qtl>&  statt  bla'  'äqt''ä.  Es  ist  daher  allerdings  niit  dem  per- 
sischen gamm  hurd,  und  nicht,  wie  ich  in  Götting.  gel.  Auz.  187  li 


S.  1231  that,  mit 


CT 


zu  combiniren.     Wohl  'argeS  b ,    nicht  j 


I 

nka^^. 


aber  kfar  b,  'nä  h'i,  gehört  hierher. 

Zuletzt  noch  ein  paar  lexikalische  Notizen. 

1   Petr.   2,11    'Urse    =    tk'cooixol,   eigentlich    , Eindringlinge*.  I 
Die  Wurzel    ^   möeht-e  ich  niclit  mit  de  Liigarde,  Seniitica  1878  { 

f^j.  21  mit  {jDji  zusammenbringen.  Während  >s^i/  wie  <jto-c  nur 
begegnen,  sich  dem  Anblicke  darbieten ,  heisst ,  liegt  in  allen  mir 
vorliegenden  Bei.spielen  der  Wurzel    ^  die  Bedeutung  des  schreck- 

halteu,  feindlichen,  gewaltsamen,  ph'itzlichen ,  unangenehmen  Zu- 
stossens :  'ärsa  it''  =-  ädixotg  Öachaus  Ined,  Luciaii  1 4,  \«  baTisiiÜ'il 
vniQ  öixfjv  ebd.  GO,  1«  'r4sflh  da'nAna  viwovi  &Xtipt^  Analet-ta 
142.  i;  und  'ras  'al  xustossen  von  einer  nagäoo^Oii  UAQOUötii  Suchuu 

Ined.  10,10,    von   j^^.  etc.   l   Petr.  5,9  u.  s.  w.,  so  dass  sie  dem 

bebr.    y*iy,   das  doch  mit  ooji  kaum  etwa«  zu  thun  haben  kann, 
und    durch    dessen    Ventiittlung    dein    ,jo.-t    zucken ,    schwa: 
zitti^-n,  näher  sieht. 

Zu  Jo.   4  V.   11   erkennt  BH  richtig  an,  dass  die   Wurzel 
daula    in   arabisch    dalwuu    hervortritt     Vgl.    niausa    d'»eskäre  HA 
558H;  nach  BB  ^  arah.  maufe  nnd  ^asaf  Nachlesestoppeln  und  Na<Mj 
lesotlattjeln.     Es  steht  statt  maSwä  vun  ni^sa,  vgl.  DA  G78S,  eigeut-i 

lieh    der  vernachlässigte  Abstrich.    m^Ajä,    der   Tntin.  =  3'-«»*''*'  ** 

das  Abstreichen  des  Maasses  nach  BH  -iu  Arnos  8,  »s,  wahrend  m^jl 

> 
das  Abgestrichene,  der  Abfall   wohl    J^Lss  ist    Ferner  arab.  (jaust] 

für  qaswmi,  wie  Plur.  «lujiijun  zeigt.     Analog  sind  auch  die  Fftllf 
wie    aiueni    dialektisch  für  'artni  und  da.«*»  die  Pluralendung  ü  ii 
Talmudisohen  (NöklMke,  Mand.  (inn.  24  n.   l)    mid    im  Melirt    ^oi 
den  letzten  Radikal    dringt:    sachbür,    selMr    ZDMG    XXV,    203: 
In  kaddü  li  Jo.  14  v.  8  sehe  ich  jetzt  (unabhllngig  von  Öchoaf 
Lex.  Concord.  259)  enthalt^'n  das  hebr.  "nr.     Aus  diesem  ward  mi| 
Vorwärtsziehung   des  Accents    käddai,    und    dabei    fiel  ai  ab,    v^ 
kadh  aus  """TS,  emmatljl  zu  -n?:  -N;  'it)»  =  •♦r^N.    An  ktMid  häugt4 
sich   dann  hü  --^  grade,  eben,  ori'ftotf.     bn  Talmudischen  "»^is   -»«- 
(Levy's  Wörterbuch  11,  296  scheint  noch  die  Nisbavndting  &i 
verschmolzen  zu  snin,  vgl.  D^K12.   ixat'Oi'  S.  297).   — 


DütUoffraphitche  Anaetgen, 


So  habe  ich  denn  die  Ei-stlingspublikafionen  der  Herrn  Sehwartst 
iiiid  Ivlumroih  mit  ^osseni  Versrnü^'fin  gelesen,  ujid  sprpche  die 
floffnunp  aus,  diiss  es  ihnen  noch  fernerhin  gefallen  werde,  Schütze 
der  syiiscben  Literatur  heben  und  die  Geheimnisse-  ihrer  Sprache 
entschleiern  zu  helfen. 

Kiel.  Georg  H  o  f  f  m  ji  n  n. 


Carl   AM,    Koptiacke    Untersuchungen.      Berlin    1876/7. 

842  SS. 
Derselbe,     Zur   (mjyptischen    Etymologie,      B4nlin    1878.     8. 

17  SS. 

Die  letztpn  .lahre  sind  für  das  Studium  des  Koptischen 
bedeutungsvoll  gewesen.  Vor  allem  durch  Revillout^  geniale 
Forschungen  hat  sieb  uns  unerw«irtet  ein  Einblick  in  den  wunder- 
baren Mönchsstaiit  des  mittelaltorliebtjn  Aegyplens  geöÖiiet  und  in 
die  religiösen  und  ray.stischen  Strtimungen,  die  ihn  bewegten.  Erst 
jetzt  erkennen  wir  ganz ,  welche  Schätze  die  koptischen  Hirnd- 
sehriften  unserer  Bibliotheken  und  die  Papyrusurkimden  unserer 
Museen  bewahren.  Jemehr  \\\y  deshalb  hoffen  dürfen ,  dass  das 
Interesse  an  der  jüngsten  Epoche  llgyiitisCher  Cultur  auch  bei  uns 
ein  allgemeineres  wird,  um  so  freudiger  müssen  wir  auch  jede  Arbeit 
begrüssen,  die  wie  die  vorliegenden  ,  Koptischen  Untersuchungen* 
ansmre  noch  immer  so  geringe  Kenntniss  der  koptischen  Sprache 
KU  vermehren  unternimmt..  Dazu  kommt,  dass  dieses  Buch  für 
den  ßramniatiker  noch  ein  besonderes  Interesse  hat:  es  soll  eine 
neue  Art.  sprachwissenschaftlicher  Studien ,  die  ^semasiologischen 
Forschungen"  in  die  Wissenschaft  einführen.  Was  sich  von  dem 
rjeist^?  des  Volkes  aus  der  Gi-antimatik  erkennen  lässt,  sagt  der 
Verf. ,  sind  nur  die  einfachsten  Denkgesetze.  Voll  offenbart  sich 
dagegen  die  ganze  Gedankenwelt  des  Volkes  in  seinem  Wort- 
schätze, Wenn  ich  alle  die  verschiedenen  Worte,  die  die  Deutächun 
für  Tugend  und  Rechtsehaffenheit  besitzen,  zusammenstelle,  an 
einander  ahwüge  und  gegenseitig  ihre  Begriffsweite  begrenze,  wenn 
ich  die  MmliHcationeu  betrachte,  die  der  Begriff  eineK  jeden  im 
Laufe  der  Zeiten  erlitten  hat,  so  erkenne  ich  daraus,  wie  unser 
Volk  die  Tugend  auffasst.  —  Gewiss  eine  interessante  ünter- 
BttOhuug,  der  jeder  mit  Thfilnahme  folgen  wird,  auch  wenn  er  im 
übrigen  die  ibr  zu  Grunde  liegenden  sprachwissenschaftlichen  An- 
schauungen des  Verf.  nicht  zu  theilen  vermag.  Aber  ob  die  Wahl 
Abels  eine  glückliche  war,  als  er  zum  Gegenstande  der  semasio- 
logischen  Untersuchung  sich  das  Koptische  erwählte,  darüber  bleiben, 
auch  nach  der  eigenen  Rechtfertigiuig  des  Verf.  in  der  Einleitung, 
noch  Zweifel  gestattet.  Ich  glaube,  jede  der  modernen  romanischen 
oder  germanischen  Sprachen  hUtte  mit  ihrem  voll  und  genau  be- 
kannten Wortschatz,   mit    ihrer   griindlich    erfoi-schten   Geschichte, 

49* 


I 


764 


Btbliographiache  AnMeigen, 


mit.  ihren  trefflichen  grammatischen  Vorarbeit«!«  sich  besser  zum 
Vex-suchsfeld  geeignet  als  das  Koptische,  ganz  davon  zn  geschweigen, 
dasR  hei  jeder  lebenden  Sprache  die  sonst  unvemieidlichen  Irr- 
thümer  in  der  Bestimmung  dos  Begi-iffsiöbalt«  der  Worte  fort- 
fallen. Jn  ich  möchte  sogar  sagen,  dass  sich  kaum  eine  weniger 
passende  Wahl  treffen  liess  als  diese.  Wir  kennen  das  Koptische 
nur  aus  der  Bibelüberset/aiiig  und  der  fast  ausschliesslich  religiösen 
und  martyrologischen  Mönchsliterat nr  —  einige  medicinische  Rec»*pte, 
eine  Anzahl  Urkunden  und  Briefe  sind  alles,  woraus  wir  die  Sprache 
von  ihrer  rein  weltlichen  Seite  sehen.  Wie  sehr  eine  Untersucbang, 
die  doch  gerade  die  volle  Konntniss  des  Wortschatzes  in  allen 
seinen  Anwendiuigen  voraussetzt,  unter  diesem  Mangel  leiden  mass. 
liegt,  auf  der  Hand.  Abpr  vielleicht  Hesse  sich  auch  dieses  ver- 
sthmerzen,  wäre  dafür  das  Koptischp  und  seine  Jilteren  nnd  Ältesten 
Formen,  bis  zum  AI tUgypti sehen  des  dritten  .Tahrtaasends  liinaof, 
genau  bekannt  und  erforscht.  Aber  gerade  das  Tregentheil  ist  ja 
leider  der  Fall.  Keine  der  semitischen  Sprachen  i.st  in  Formen- 
lehre und  Syntax  so  unvollkommen  bekannt  wie  das  Koptische, 
und  dass  wir  trotz  aller  „hieroglyphischen  rirammatiken'  vom 
Aegyptischen  und  seiner  Grammatak  noch  nicht  viel  mehr  wissen, 
als  ein  Quintaner  vom  Latein,  ist  ja  kein  Oeheimniss.  Cnd  doch 
ist  es  gerade  dieses,  was  den  Vf.  zur  Wahl  des  Koptischen  ent- 
schieden hat,  da  er  es  hier  am  ehesten  zu  zeigen  hoffte,  wie  ,die 
Sprachwissenschaft  im  weiteren  psychologischen  Sinne  auf  die  beiden 
speeiell  grammatischen  Schwesterzweige  zurückzugehen  hat  wo  die 
letzteren  zum  Zweck  der  ersteren  erst  geschaffen  zu  werden  haben*! 
Auf  die  eigpntlichen  semasiologischen  Untersuchungen  nJUier 
einzugehen  scheint  hier  nicht  der  Ort;  es  wäre  dies  ohne  RJne  aus« 
föbrliübe  Erörterung  der  einzelnen  Punkte  nicht  möglich.  Mit 
grossem  Scharfsiim  und  Fleiss  hat  es  der  Vf.  verstanden,  die  Be- 
deutungsnüancen  der  bes])rochenen  Worte  innerhalb  der  koptischen 
Literatur  festzustellen  und  künftige  Lexikographen  werdeji  ihm  filr 
diese  werthvoUen  Untersuchungen  Dank  wissen,  auch  wenn  sio 
vielleicht  hier  und  da  seine  Scheidungen  etwas  subtil  tindnn  hüllten. 
Ob  es  nun  auch  berechtigt  ist.  aus  den  gefundenen  Nuancen  d»?r 
Hedeutungen  auf  entsprechende  Unterschiede  'm  den  ^Vuschanungen 
des  Volkes  zu  sehliessen.  ob  beispielsweise  aus  den  das  Wahre  l>e- 
zeichnenden  Worten  sich  wirklich  ein  beträchtlicher  Cultuninterschied 
zwischen  Ober-  und  Untertlgypten  ergiebt,  wie  der  Vf,  die»  meint 
—  lasse  ich  dahingestellt.  Aber  wo  die  Untersuchungen  des  Vt 
über  das  engste  Gebiet  der  Bedeutungsbestimmung  hinausgehen, 
wo  Etymologie  und  Formenlehre  ins  .Spiel  kommen,  da  hat  sich 
leider  die  Wahl  des  Koptischen  fast  stets  schlimm  gerttchi.  Durcl» 
die  kühnsten  Zurückfühningon  koptischer  Wörter  aof  altiigy|itiscbe 
oder  demotische,  die  der  Vf.  mit  ihren  doch  oft  noch  sehr  zweifel- 
haften Bedputungen  aus  dem  Brugsch'schen  Wörterbuch  entnonunea 
hat,    wird  die  Grundbedeutung  des  zu  uuterBUcheuden  Worte»  ge- 


I 


Bihlioffrapltutehe  •^"^'^^HHHIJ^V         765 

Wonnen.  »So  geht  ihm  denn  *xc,  a«hi  ^wuhr*  ssunächst  »war  auf 
die  Wurzel  ?72  zurück ,  diese  über  dann  auf  nn  ^Stock"  \  oy&fe 
«rein"  nicht  nur  auf  nr,  sondern  aaeh  auf  pa  , Morgen**  und  übn- 
licht*s  mehr.  So  ist  schon  oft  von  vornherein  die  ganze  Unter« 
suchung  der  Bedeutungsentwicklung  vei-ftilscht. 

Nicht  minder  wichtig  wie  die  Kenntniss  der  alteren  Bedeutung 
des  Wortes  musste  für  die  semasiologi sehen  Forschungen  das 
genaue  Verständniss  seiner  Form  sein,  und  in  der  Thsit  hat  der 
Vf.  hierauf  das  grösste  (rewiclit  gelegt.  Aber  auuh  noch  hier  war 
fast  alles  äd  thun  übrig,  und  auch  hier  zeigt  es  sich  wieder,  wie 
niisslieh  es  ist,  koptische  Foraien  ohne  Kenntniss  der  Ulteren  er- 
klären zu  wollen.  Wie  grossen  Fleiss  such  der  Vf.  angewandt 
hat,  die  analogen  Bildungen  zusaminenznstellen ,  schon  jetzt  kann 
RS  niehf  zweifelhaft  sein,  das.s  ^nAf^  dieser  Erklärungen  img  sind. 
Nehmen  wir  z.  B.  die  Erörtenmg  über  die  Passivbilduugen,  deren 
Abel  nicht  weniger  als  sieben  zählt.  Wirklich  existiren  vtni  diesen 
Pa88iven  eigentlich  nur  dsis  erKt«.  das  durch  &^x  — <e>y  oder  ci'r 
gebildet  ist.  sowie  das  zweite  mit  iunereui  h  bei  Bilitteralstilnimen, 
mit  innerem  o  bei  Trilitteralen.  Die  letzteren  Formen  sind  frei- 
lich auch  nur  bei  transitiven  Verben  hierberzurecbneu,  ob  die  ähn- 
lichen Formen  der  Intransitiva .  die  eine  ganz  eigene  Bedeutung 
haben,  überhaupt  hierher  gt^hören.  wUre  noch  zu  untersuchen. 
Dip  Pnssivbildung  mit  innerem  «^  ist  nur  eine  Ahart  der  mit 
inneretii  c»,  dui'i  h  «lie  Einwirkung  eines  folgenden  £  bewirkt  z.  B. 
owpf  —  ^^^c ,  «fui^ejm  —  &«^^v%x  ,  nüy^tx  — •  n«i^ju;  alles  was 
Abel  sonst  als  Bolpg  für  ihre  Existenz  anführt  —  sogar  ntrfujii 
„erschrecken*,  u^kUinnpi  ,  Vogel  scheuche*  soll  eine  solche  Passiv«  ■ 
form  sein  —  gehört  gar  nicht  hierher.  Völlig  monströs  sind  die 
Bf  lege  für  die  Passiva  mit  innerem  ui ;  was  der  Vf.  übrigens 
als  , Intensivformen*  bezeichnet .  gehört  meist  zu  den  eigenthüm- 
licben  .Dauerformen'  der  Intransitiva .  die  im  allgemeinen  das 
rVndaueni  einer  Handlung  im  Gegensat/,  zu  ihrem  Eintritt  be« 
leichnen.  Wenn  nun  bei  denirtigen  Untersuchungen  es  schliesslich 
:h  findet,  daas  aa&i  ursprünglich  nicht  .gerechtfertigt*  bedeutet, 
indem  , einer  der  gerechtfertigt  werden  wird",  ,der  Aussicht  hat 
gerecht  zu  werden*,  und  daraus  auf  den  ernsten  Sinn  der  Aegypter 
geschlossen  wird,  so  fällt  es  doch  zu  sehr  in  die  Augen .  auf  wie 
thönemen  Füssen  die  ßemasiologischen  Untersuchungen  im  Kopti.schen 
stehen.  Ein  weiterer  Excurs  behandelt  dip  Vfrball formen  auf  r, 
wie  "TÄ.Ac  von  tä.'Ao,  und  die  llhnlichen  Fomu*n,  die  vor  dem 
unvermittelt  folgenden  Object  gebraucht  werden.  Was  über  ihre 
Entstehung  sowie  über  die  der  Causativbiblnngen  gesagt,  wird, 
wird  auch  durch  die  langen  Listen  ^)  der  augfblichen  Suffixbildungen 


1)  DiflM  Listen  gnunmatücher  Formen  sind  an  und  Hir  sich  böclwt  dünkom- 
wertli;  uur  sind  «io  lolder  oft  iitigo.^iolitctp  Ziisiiramonatolluugon  ans  Poyron, 
•ogar  die  lutKeheuorlicho  Ueduplieation  oq'lficjT  (toi  Zooga  steht  tkl  ei&T 


\ 


I 


^L        „einen  Nagol  eiuMltlagen")  wird  zweimal  angeführt.  J 


Bibliographische  Asuteifftn, 


766 


schwerlich  Ginloucht  ender  werden.  Vollends  wo  nun  gar 
glyphische  oder  deinotische  Formen  herangezogen  werden,  beginnen 
die  wildesten  iSpecnlrttionen.  Da  erfahren  wir,  diiss  die  Mehrzahl 
der  Wurzeln  anfangs  wahrscheinlich  nur  mit  unfixirten  dumpfen 
Lauien  versehen  geweson  ist.  dass  ,den  umständen  des  Augen- 
blickes gemilss  ihr  ein  sie  erläuternder  vokalischer  Oefilhlsau*bruch* 
folgte,  dasfi  dieser  dann  in  spüterer  Zeit  in  den  St^imm  getreten 
ist  luid  ihn  vokalisiii  hat  —  und  was  dieser  unerquicklichen 
Phantiisiim  m«^hr  sind.  Ich  glaube,  es  ist  genug  an  diesen  Proben 
der  Formenlehre  des  Vf.,  die  übrigens  vielleicht  noch  nicht  einmal 
die  ürgsten  sind. 

Zum  Glück  behandelt  AbePs  Buch  auch  andere  Seiten  der 
Sprache,  zu  deren  richtiger  Beurtheilung  es  nicht  der  Kenntniss 
älterer  Sprachperioden  bedurfte,  und  da  zeigt  sich  denn  der  Vf. 
als  einen  ebenso  fi^inen  als  genauen  Ueobacbter.  Durch  das  gauM 
W^rk  bind  einzelne  interessante  Bemerkungen  zur  Syntax  zerstreut, 
und  grössere  Untersuchungen,  vor  allem  die  über  den  Unterschied 
im  (Gebrauche  von  -»ju&ie  imd  «ju.4i.io,  t^'Xz  mid  tä^o  sind 
musterhaft.  Nur  wäre  die  Frage  wohl  richtiger  so  zu  stellen  ge- 
wes<'n  :  was  ist  der  Bedeutmigsunterschied  zwischen  der  uiunittel- 
baren  Anknüpfung  des  Objccts  und  der  Anknüpfung  mittelst  PrJi- 
Position.  Denn  nicht  in  t«.Ac  mid  ta-Ao,  nicht  in  cuir  und  ccr 
Hegt  ein  verschiedener  Sinn,  sondern  in  der  directen  oder  indireeten 
Constnictiou  des  Verbums .  und  es  ist  nur  eine  zufUllig  hinzu* 
kommende  Erscheinung,  dass  im  ersteren  Falle  durch  die  Ver* 
rückung  der  Betonung  das  Verbura  eine  lautliche  Verkünsung 
erleidet.  Hier  auf  syntactischem  Gebiet  liegt  die  Begabung  AbeU 
und  es  wäre  zu  wünschen,  dass  er  sich  ganz  diesem  dankbaren 
Felde  zuwende.  Leider  scheint  dazu  wenig  Aussicht.,  seine  neueste 
Schrift  bewegt,  sich  vielmehr  ganz  auf  dem  Gebiet,  das  ihm  das 
verhängnissvollste  ist.  auf  dem  der  Etymologie.  Was  er  hierin 
JB  den  betreffenden  Theilen  der  , Koptischen  Untersuchungen'  nnd 
in  der  erwähnten  Brochüre  vorbringt  ist  derart,  dass  es  eine  ernst- 
hafte Besprechung  nicht  verlolmt.  Die  angeblichen  Laut^esetae, 
der  polarisch«  Bedoutungswechsel  mit  oder  ohne  gleichzeitige  Meta- 
these der  Wui-zelconsonant«n  und  ähnliches  mehr  erinnern  im  die 
schlimmsten  Leistungen  früherer  Jahrhunderte  auf  diesem  Gebiete. 


habe  ich  auf  der  Generalversammlung  der  D.  M.  G.  in  l.tera 
2.  Oct.  d.  J.  einen  Vortntp  ^jehalt'Psn  und  zwar  verbunden  mit 
üntersucbung-eu  über  die  versehietlencn  Gnmdjirintnpien  der  Metrik 
im  Arabischen,  Hebrftistlien  und  Arnmäischeii.  Ich  IjurücksiL'btif^« 
dabei  die  saeblieheu  Einwendnngen  des  Hm.  La^arde  (in  den  Gott. 
Nachrichten  Nr.  10  d.  .1.).  wükreud  ich  selbstverständlich  das 
Nichtsaehliche ,  was  er  nach  seiner  Weise  eimnischt ,  bei  Seite 
Hess.  Mein  Vortrag  wird,  wie  dies  herkf'Jnunlich  ist,  erst  im 
nächsten  Jahrgänge  der  Zeitschrift  erscheinen.  Ueber  Einen 
Punkt  nur  seien  mir  schon  hier  einige  Bemerkungen  gestattet.  - 
Von  der  Insthrift  htgeu  die  iwei  Cupieu  von  Bart.heletny  und 
Lanci  vor.  Die  Zaverltlssigkeit  beider  Mönner  ist  bekannt. 
Ueberdies  hatte  Gesenius  zwei  Abzeiehmingen  eines  in  Paris 
aufbewahrten  Gypsabdi-ucke«  der  Inschrift  vor  sich  (moiiunj.  p. 
228).  unter  diesen  Umständen  durfte  man  voraussetzen,  bei 
dem  Erklilnmgs versuch  tiic-lit  durch  einen  ganx  uctöiehem  Text 
irregeleitet  zu  werden.  Dennocli  luitte  ich  in  Betreff  einiger 
Minutieu  eine  Vergleiehung  des  Originals  als  wünsfbeiiswertli  be- 
zeichnet Hs.  oben  8.  193).  Hierdurch  venmlasst  hatte  Hr.  Prof. 
Bruston  in  Montaubau  die  Güte,  mii-  die  Notizen  /.ur  Verfügung 
zn  stellen,  die  er  sich  3  Jahre  vorher  bei  einer  Collation  des 
Originals  gemacht  hatte.  Hr.  J.  Dei-enbourg,  an  den  ie!i  rnich  zu- 
gleich wandte,  hatte  den  von  Oesenius  erwllhnten  Gyp.sabdruck 
nicht  auffinden  können,  schrieb  mir  aber,  dass  er  unlängst  eine 
vorzügliche  Phi>togi*aphie  benutzt  ,  die  er  .augenblicklich  nicht  zur 
Hand  habe,  und  veranlasste  deren  Besitzer.  Hrn.  Clermunt-Guimeau, 
dass  er  dieselbe  mit  sehr  dajikcni.swerlher  Bereitwilligkeit  mir  zur 
Benutzung  übersandte,  so  dass  ich  sie  in  Gera  den  Fachgeuosaen 
vorlegen  konnte.  Alle  diese  Collationen  haben  keine  Modification 
meiner  AuÜ'assung  der  Inschrift,  ihres  durch  die  Sprache  Kanaans 
stark  beeinrtuHsten  Dialektes  ts.  oImmi  197t  und  ihrer  dicliterischen 
Form  nöthig  gemacht.  Freilich  zeigt  »lie  Photograplue  hinter  y^^ 
n-On    nur   eine    starke    BescLildigung    des    iSteines.      Hr.    Bruston 


I 
I 

I 
I 


768 

hatte  sich  angemerkt,  dass  nach  dem  Eindruck,  den  das  Original 
mache,  das  Ghtnze  mit  jenen  Worten  zu  schliessen  scheine.  Aber 
das  ist  dem  Sinne  nach  schlechterdings  nicht  möglich.  Lanci's 
Zuverlässigkeit  hat  sich  schon  in  einem  früheren  Falle  der  Skepsis 
gegenüber  bewährt  (vgl.  Ztschr.  XVm  633,  XXIV  232  f.).  Dass 
er  wirklich,  wie  er  ausdrücklich  versichert,  ganz  ohne  Bücksicht 
auf  seine  Deutung  der  Worte,  die  noch  schwach  erkennbaren 
Spuren  der  letzten  Buchstaben  mit  der  scrupulösesten  Genauigkeit 
festgestellt  hat  (s.  seine  von  Ges.  citirte  Schrift  p.  16.  43),  das 
ist  gegenüber  jedem  etwaigen  Verdacht  besonders  auch  dadurch 
zweifellos,  dass  er  selber  den  einfachen  Sinn  der  betreffenden  Worte 
völlig  missverstanden  hat,  wie  das  schon  der  scharfsinnige  Beer 
als  sicheres  Kriterion  der  graphischen  Bichtigkeit  hervorhob.  Lanci 
fand  die  Inschrift  in  einer  feuchten  Wand  eingemauert:  sie  scheint 
eben  seitdem  nicht  unbedeutend  gelitten  zu  haben.  Sollte  er  da- 
her in  der  That  hinsichtlich  jener  letzten  Buchstaben  unser  einziger 
Gewährsmann  bleiben,  so  wird  doch  Gesenius  Becht  behalten, 
wenn  er  sagt:  Lancias  litterarum  octo  vestigia  aniroadvertit  et 
satis  feliciter  supplevit. 

Schlottmann. 


Zar  Nachricht. 

Der  S.  584  dieses  Bandes  von  Hm.  Prof  Kuhn  geäusserte 
Wunsch,  über  den  Verbleib  der  von  Hm.  G.-C.  Dr.  Blau  ZDMG 
Vn,  400  flF.  besprochenen  HS.  unterrichtet  zu  werden,  veranlasst 
die  Unterzeichnete  zu  dem  Hinweis,  dass  gedachte  HS.  mit  der 
von  Hm.  Blau  der  Gesellschaft  geschenkten  und  Bd.  X\^U  S.  394 
sub  No.  301  verzeiclmeten  identisch  ist. 

Halle.  Bibliothek    der  D.  M.  G. 


769 


Namenregister  ^). 


•Abel  763 

Aufrecht 573.  575.  734 

Deecke 871 

Erman 766 

Fleucher 225 

Fraukl 221 

Gabelentz  (v.  d.)  .     .     .     .      153.  ÖOt 

•Oautier       222 

Goldächmidt  99 

Goldziher 341 

Grseter 665 

*Guiey.H!M)  595 

Halivy 167.  206.  395 

Himly  397.  399 

Hofifmann  (G.i  736.  763 

Iloltzmann 290 

Hommel 177.  708 

Jacobi 509 

'Kaofinann 213 

*Klamroth 738 

•KoSut 597 

Kuhn  (E.) 684 

♦Lagarde  (de) 401 

Leblois 597 


•Leßbure 595 

Loth .581 

Hordtmann  (A.  D.) 724 

Mordtmann  (J.  H.^   .     .  200.  203.  552 

Müller  (A.) 388.  787 

Mfiller  TD.  H.)      .     .     *203.  642.  585 

Nestle 465.  735.  *7S6 

Nöldeke  ....  199.  410.  570.  695 

Philipp! 21 

Bedslob  (G.) 788 

Beinisch        415 

Schindler 535 

Sehlottmanu 187.  767 

•Schwartz 738 

Spiegel 716 

Spreuger 1 

Steinschneider       ....      392.  728 

*Strauss  (v.) 153 

Thorbecko 223.  600 

Weber 212.  414 

*Wellhaiisen 586 

Wiedemann  (A.) 113 

Wiedemann  (E.) 575 

Wolff  (M.) 694 


Saohregifiter. 


Aitareyäranyaka,  über  eine  Stelle 

dea 573 

AiDinadate»-Elagabalas         ...  733 

aiia 99 

Apollo,  der  semitische   ....  552 
Arabische     Aerzte     und      deren 

Schriften 728 

«Y^er.ursprünglichesSubstantiT  etc.  708 

BerichÜgongen.     .     .  (vor)  1.  414.  600 


Bibliotheca  Indica  (angex.)     .     .  411 
Chemie  der  Araber,  cnr     .     .     .  575 
Chinesischen  Grammatiken.  Bei- 
trag  zur  Geschichte  der.   etc.  601 
^bhana    stutayas    des    ^o^haiia 

mnni,  die 5<>1> 

Drockfehlergcschichte,  eine     .     .  I«m; 
Egyptischen  Dynastie,  Geschichte 

der  XVm 113 


1)  Die  mit  *  Bezeichneten  sind  nicht  Verfasser. 


49* 


770 


Sachregister. 


Emanot  we-Deot,   Bomerkungen 

zum  Wortlaute  dor  .  .  .  .  694 
Epigraphik,  zar  semitischeii  .  .  187 
Hinyarischer  Fand,  ein  neuer  200 

Ibn  ul-Öezzar's  Adnüniculnm  728 

Indra  nach  den  Vorstellungen  des 

Mah&bhärata 290 

Inschrift    (ägyptisch  -  aramäische) 

von  -Carpentras 206 

—    — ,    Metrum    und   Reim    in 

der 187.  767 

Inschriften,  christlich-palästinen- 
sische   199 

Inscriptions  du  Safa,  le  d^chifire- 

ment  des 167 

Jakob  Tou  Edessa  über  den  Schem 
hammephorasch  u.  a.  Gottes- 
namen       465.  735 

Ki^änier  im  Awesta       .     .     .     .     570 
kart  kert  gird,  über  die  Endung, 

in  Städtenamen 724 

Keilschrift,  Ursprung  dor  alt- 
persischen      871 

kilim  c=  klam 107 

Kurgvolkes,  die  Lieder  des    .     .     665 
Mfinzo  von  der  malaiischen  Halb- 
insel      399 


M]rthoIogi.<«che  MisccUen      .     .     .  55S 

Nunation  und  Mimation      .     .     .  548 

Pandit,  the  (angez.)       ....  808 

parinta 110 

Polemik,  muhammedanische,gegen 

Ahl  al-kitäb 341 

Polemischen  Literatur,  zur      388.  737 

Präkrtica 99 

RQckorts  Grammatik,  Poetik  und 

Rhetorik  der  Perser,  zu      .     .  885 

Sahosprache 415 

Schi-king-üebersetzung ,    Proben 

aus  einer 153 

Schulfiichor    und   Scholastik    der 

Muslimo 1 

Ssemnanischon    Dialoct,    Bericht 

über  den 535 

Sumerischen      Forschung ,       die 

neueren  Resultate  der     .     .  177 

sumir  ==  smar 107 

Tabari-Handschrift,  über  eine     .  581 

Tutmes  UI 113 

▼ahutta 104 

Varena 716 

vimbhi  =  vismi 109 

Zwei,  das  Zahlwort,  im  Semi- 
tischen        81 


Erklärung. 

In  Bezag  awf  die  dem  letzten  Hefte  der  ZDMG  beigelegte 
Mitthefhnuj  des  Hm.  Prof.  Chwolson.  deren  Inhalt  gegen  meine 
ausführliche  Auseinandersetzung  im  Catalog  der  hiesigen  hebr. 
Handschriften,  und  namentlich  in  den  „Altjüdischen  Denkmälern 
aus  der  Krim"  (M^moires  der  hiesigen  Akademie  der  Wissen- 
schaften) gerichtet  ist  —  sehe  ich  mich  zu  erklären  veranlasst, 
dass,  obwohl  ich  schon  jetzt  im  Stande  bin  nachzuweisen,  dass 
die  Folgerungen,  die  Chwolson  aus  seinen  angeblich  neuen  Funden 
ziehen  will,  nicht  stichhaltig,  ja  unmöglich  sind,  ich  dennoch 
warten  will,  bis  die  neuau^efundenen  Grabsteine  nach  Petersburg 
kommen  und  mir  zugänglich  sein  werden. 

St.  Petersburg  1.  Nov.  1878. 

Dr.  Albert  Harkavy. 


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